ger⸗ 456 —.— Wittwoch, 31. Auguſt Nouo Kengspreise In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Ber diuch die Poſt monaclich K⸗M.289 ohne Beſtelſgeld. f˖ eteptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderun ſchaſteſeler Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. dupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 4·6, aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Abneſte ente 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſprecher: 24944. 24945,24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben. Mannheimer Srauenzeitung Mittag⸗Ausgabe aunheimer Seil Mannheimer Heneral Ameiger „Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Preis 10 Nleunig 1027— Nr. 3009 ung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonclgelle für Allgem. Anzeigen.40... Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höh Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ —— wird keine Verantwortung übernommen. 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Dann wandte er ſich gegen Ne Jouvenel, der in der Debatte mit Löbe den Locarno⸗ als unzureichend erklärte habe.„Es iſt viel von Friedenswerk die Rede geweſen, mit dem ich perſönlich 0 unden bin. Das Werk iſt nur ein Grundſtein 8 Gebäudes, das noch erweitert werden kann, aber das mißach es iſt, in ſeiner Begrenzung nicht verkannt und nicht ——.— werden ſollte. Der Vertrag von Locarno, der worden iſt, hat die Anwendung von Gewalt an allen Grenzen rn und Weſten ausgeſchloſſen, das dürfe nicht vergeſſen kin en. Auf alle Fälle ſtehe ich als franzöſiſcher Außen⸗ Ainiſter nicht an, laut und offen anzuerkennen, 5 daß die Staatsmänner Deutſchlands Uebe den Beitritt zu einer ſolchen Auffaſſung und durch die wabetnahme ihrer Verpflichtungen großen Mut und einen zahren Friedensgeiſt bewieſen haben und ſie ein Recht darauf zben, daß wir ſelbſt das Werk entſchloſſen fortſetzen, dem ich r meinen Teil entſchieden meine Unterſtützung leihe, das erk, das wir mit unſeren Vertragspartnern ſolidariſch be⸗ donnen haben. 9· ſch ſriedertand betonte dann, daß ſeine Mitarbeit am Völker⸗ Kritzke und an der Völkerarbeit nicht leicht ſei. Man ſetze ſich Wer 15 aus, die unter Umſtänden außerordentlich verletzten. Dien em Frieden diene, müſſe ſein ganzes Weſen in den tenſt des Friedens ſtellen. Er müſſe bereit ſein, die Beſchul⸗ di — über ſich ergehen zu laſſen, daß er kein guter da riot ſei. Wer dem Frieden dienen wolle, müſſe ſich gefaßt pfen machen, nach zwei Fronten hin und and au müſſen: gegen die Vorurteile ſeiner Landsleute ererſeits gegen das Mißtrauen des Auslandes. battone) Brianb ſprach im Namen der deutſchen Dele⸗ der Zentrumsabgeordnete Prälat Ulitzka. für die freundliche Aufnahme, die die deutſche Dele⸗ den öffentlichen Stellen des Landes wie von der um ehrlich gefunden habe.„Wir ſind hierher gekommen, Aufgah ch und eifrig mitzuarbeiten an der Löſung der großen egungen der interparlamentariſchen Union. Wertvolle An⸗ beſondere ſind von neuem gegeben worden. Ich ſehe aber die weitere Ardedeutung der Tagung in der Gelegenheit, eine Kein Wort näberung der Völker zu bewirken. Frieden! wie kehrt ſo oft in den Reden der Teilnehmer wieder, Zieleg in dort Frieden. Ich ſehe die Erreichung dieſes hohen und 5885 der Syntheſe zwiſchen den nationalen Beſtrebungen Die an Herſtellung gedeihlicher internationaler Beziehungen. geblich ſei en Frieden gerichteten Beſtrebungen werden ver⸗ Fried 5 u, wenn wir nicht dafür ſorgen, daß der Geiſt des olk kanrauch das geſamte Volk erfüllt. Für das deutſche Völkern nn ich Sie verſichern, daß es den Frieden mit allen der unſeli U, ganz beſonders auch mit denen, von denen uns GegenwartKrieg getrennt hat. Frieden wollen wir für die wachſenz die Zukunft. Wir ſind beſtrebt, die heran⸗ aſſung 55 ation für den Frieden zu erziehen. In der Ver⸗ zur Pflicht Weimar wird es den Schulen mit allem Nachdruck ſohnu g9 gemacht, die Jugend im Geiſte der Völkerver⸗ Mütter erziehen. Beſonders aber wollen unſere deutſchen ſerben ſage, auf dem Schlachtfeld ihre Söhne bluten und ſungt ihre en, den Frieden. Die deutſche Mutter ſpricht und don erſöh Kindern nicht von Haß und Revanche, ſondern ausſchlaggebenng und Frieden. Das deutſche Volk in ſeiner un Erhaltung en diehgheit ſtebt ehrlich im beillgen Bundnis n Frieden.“ die Gaſtfer ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Dank für undſchaft und Wünſchen für das Wohlergehen der Er dankte gation bei evölker und 880 Förderung des hohen Gutes der Liebe Nation Deutſche Erklärung zur Abrüſtungsfrage Di bonfereng gaſcde Delegation auf der Interparlamentariſchen er E ließ eine Erklärung ausgearbeitet, mit der ſie ſich die on der zung der Abrüſtungskommiſſion anſchließen will, geſtgelegt wordbrüſtungskommiſſion der Konferenz kürzlich Vortlaut en iſt. Die deutſche Erklärung hat folgenden 2 * Di und der dlenge Delegation iſt mit dem Geiſte des Friedens daffnungsreſol erechtigung, der aus dem Text der neuen Ent⸗ daß olution ſpricht, einverſtanden. Sie anerkennt, en den unmittelbar beteiligten Staaten abgeſchloſſen mächte weitgehend entwaffnet ſind, ohne daß ſie eine andere Sicherheit haben als die gewiſſer Verträge. Mit Genugtuung nimmt die deutſche Gruppe Kenntnis von den Erklärungen des franzöſiſchen Vertreters in der Ent⸗ waffnungskommiſſion des ſehr verehrten Herrn Loucheur, durch die die Sicherheit auch dieſer entwaffneten Staaten ge⸗ währleiſtet werden müſſe. Die deutſche Gruppe bleibt der Meinung, daß nur die allgemeine Abrüſtung eine all⸗ gemeine Sicherheit und geiſtige Befriedung bringen kann. Die Löſung der Sicherheits⸗ und Abrüſtungsfrage muß mit glei⸗ cher Energie und in dem gleichen Tempo betrieben werden. Deutſchland wird nicht aufhören, das gleiche Recht für alle Nationen zu fordern. Die deutſche Gruppe der Interparlamentariſchen Union wird auch in Zukunft die friedliche Löſung aller Streitfragen zwiſchen den Völkern propagieren. In dieſem Willen nehmen wir die Entſchließung als den Ausdruck des Friedenswillens ſo vieler auf dieſer Konferenz vertretenen Kulturnationen an.“ Ausklang In der geſtrigen Schlußſitzung der Interparlamentariſchen Konferenz verlas der Präſident der Union, Baron Adels⸗ wär d, eine Erklärung, in der der interparlamentariſche Rat die Anſicht äußert, es beſtehe kein Anlaß, eine neue De⸗ batte über den Antrag Maguettes⸗Belgien über die Ver⸗ letzung der belgiſchen Neutralität im Jahre 1914 zu eröffnen. Dieſe Erklärung wurde von der Verſammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Der Vorſitzende der belgiſchen Delegation nahm Kenntnis von der Belgien erwie⸗ ſenen Sympathie und erklärte ſich im Namen ſeiner Freunde für zufrieden geſtellt. Damit war der Zwiſchenfall beigelegt. Zum Schluß wurde auch der geſtern an die Kommiſſion zurückverwieſene und abgeänderte Entſchließungsentwurf über die Abrüſtung gebilligt. Kammerpräſident Buiſſon ſchloß die Konferenz mit einer Anſprache, in der er die im Zeichen des Friedens geleiſtete Arbeit zuſammenfaßte. Die gemeinſame Hoffnung ſei, daß der Einfluß der Konferenzteil⸗ nehmer auf ihre Regierungen die Arbeiten des Völkerbundes inſpirieren möge. Die Konferenz habe für die Zukunft ge⸗ arbeitet und das republikaniſche Frankreich, die Freundin des Friedens, ſchätze ſich glücklich, daß es der Konferenz eine Gaſt⸗ ſtätte bieten durfte.„ 1 Nach den üblichen Dankesworten verſchiedener Dele⸗ gierten wurde die 24. Interparlamentariſche Konferenz ab⸗ geſchloſſen. Chamberlain in Paris Der engliſche Außenminiſter Chamberlain traf am Dienstag nachmittag in Paris ein, wo ihn Briand perſön⸗ lich empfing. Die beiden Miniſter begaben ſich nach der eng⸗ liſchen Botſchaft, wo ſie eine Unterredung hatten. Briand hat ſein Genfer Programm nicht geändert, doch iſt die genaue Abreiſeſtunde noch nicht bekannt. Man ver⸗ mutet, daß Briand am Freitag noch an einer Kabinettsſitzung teilnimmt, in der endgültig die Verhandlungen über die Herabſetzung der Rheinlandtruppen abgeſchloſſen werden ſollen. Sodann dürfte ſeine Reiſe am Samstag erfolgen. BVriands Abreiſe verzögert Berlin, 31. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berliner diplomatiſchen Kreiſen hat die Nachricht, daß Briand erſt am 3. September in Genf eintreffen werde, wie wir feſt⸗ ſtellen konnten, nicht ſonderlich überraſcht und man glaubt nicht, daß durch die verzögerte Ankunft des franzöſiſchen fahren werde. Daß Briand, wie man vielfach vermutet, mii ſeinem vorläufigen Fernbleiben beſtimmte politiſche Abſichten verfolge oder ſich von taktiſchen Abſichten habe leiten laſſen, hält man nicht für wahrſcheinlich, iſt vielmehr der Anſicht, daß durchaus plauſible äußere Gründe für die verſpätete Ab⸗ reiſe des franzöſiſchen Außenminiſters vorliegen. 25 Noch keine offizielle Nachricht UEBerlin, 31. Aug.(Von unſerem Berrmer Züro.) Die von den alliierten Regierungen in Ausſicht geſtellte offizielle Rheinland iſt im Laufe des geſtrigen Tages wider Erwarten im Auswärtigen Amt noch immer nicht eingegangen. Es iſt nunmehr wahrſcheinlich geworden, daß die Mitteilung erſt in Genf abgegeben wird. Reichswehr beſorgt die Ernteeinbringung Das Wehrkreiskommando Stettin hat auf Erſuchen der Landwirtſchaft Pommern zur ſchnellen Bergungder durch das Unwetter beoͤrohten Ernte Militär zur Verfügung geſtellt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die ſchwierige Lage der pommern⸗ ſchen Landwirtſchaft dazu führt, daß die zwiſchen dem 12. und 20. September auf Rügen und Vorpommern vorgeſehenen rn. die Sicherheits⸗ und Abrüſt 85 zrüſtungsfrage eng miteinander W be, aber ſie lenkt erneut die Aufmerkſamkeit 0 europäfſche Völker inmitten großer Militär⸗ Manöver abgeſagt werden. Eine endgültige Entſchei⸗ dung iſt erſt in dieſen Tagen zu erwarten. Außenminiſters die Sttuation in Genf eine Komplizierung er⸗ Mitteilung über die bevorſtehende Truppenverminderung im Der Ertrag von Lauſanne Ein Rückblick auf die Weltkirchenkonferenz Faſt drei Wochen haben die Abgeordneten aus aller Welt in Lauſanne getagt. Nun kommen wir heim und fragen uns, und man fragt uns: was iſt erreicht? Die Stockholmer Dele⸗ gierten hatten es leichter. Die Botſchaft, die ſie ausgehen ließen, war aller Welt ohne weiteres verſtändlich. Sie war die in eins zuſammengefaßte Stimme der Kirche zu den ſozia⸗ len Nöten, wie den die Nationen gegeneinanderſtellenden Wirrniſſen der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit, ja von lange her, unter denen alle Welt litt. In Lauſanne gedachten die Ein⸗ berufer, anglikaniſche Kreiſe Nordamerikas, auf den Grund gehen zu dürfen und die innerſten Glaubensfragen zwiſchen den teilnehmenden Kirchen erörtern und weitgehend bereinigen zu können. Allen Einſichtigen war von vornherein klar, daß die eine große Sache erſt einmal die freie Aus⸗ ſprache ſein müſſe, das klare Auge in Auge der geſchichtlich gewordenen Bekenntniſſe. Und das wurde in der Tat er⸗ reicht, wie noch nie in der Kirchengeſchichte. Dabei war das weſentlich von anglikaniſcher Seite, von dem Miſſionsbiſchof in Bombay, vorbereitete Schriftſtück ein willkommener Aus⸗ gangspunkt. Nicht mehr; denn wir Proteſtanten konnten uns in die gleichberechtigte Nebeneinanderordnung rein bibliſch⸗ religiöſer Ausſagen und herkömmlichen Normen kirchenrechtl. Verfaſſungsfragen keineswegs finden. Gegen den anglikani⸗ ſchen Verſuch, auf einer diplomatiſchen Mitte zuſammenzu⸗ kommen und durch— gewiß aus Liebe— gewählte vorſichtige Faſſungen tatſächliche Gegenſätze zu überbrücken, gingen im Lauf der Verhandlungen in ſteigendem Maße einmal die an ihre Sondertradition gebundenen orthodoxen Kirchen des Oſtens und dann die Hutheraner und ihnen nach die Re⸗ formierten mit ſorgſam durchdachten öffentlichen Erklärungen vor. Dies Sichfinden der extremen Flügel war eine der Ueberraſchungen der Konferenz. Die Anglikaner waren gleich⸗ ſam in eine Zange genommen, und ein Großteil von ihnen lernte rühmlich raſch üm: Sie ſahen ein, daß Lauſanne ein Anfang ſei und nicht mehr; daß ſchon Ueberraſchendes gewon⸗ nen war, wenn man eine Bloßſtellung der Bewegung durch Uebereifer mied und mit dem Willen von einander ſchied, weiterzuarbeiten und wieder zuſammenzukommen. Daß man ſich auf dieſer Grundlage fand, iſt die Frucht einmal der wochenlangen Sitzungen in Sektionen zu hundert und in Untergruppen zu 20 bis 25 Gliedern, wodurch rück⸗ haltloſe Ausſprache und gegenſeitiges Verſtehen aller⸗ erſt ermöglicht wurde. Dann aber kam etwas hinzu, was man in Stockholm gelernt hatte: Man betete und ſang ge⸗ meinſam und feierte Gottesdienſte miteinander. Das brachte die Herzen einander nah, und das erweckte Herz fand leicht den Weg, wo die Formeln hoffnungslos ſtarr widereinander zu ſtehen ſchienen. Einer der Hauptgegenſätze war durch die Geſchichte ge⸗ geben. Auf der einen Seite ſtanden die Kirchen, die ihren antiken Charakter betonten. Die Orthodoxen und die nach ihnen hin ſich entwickelnden anglikaniſchen Kreiſe kennen ein abſolut bindendes Kirchenrecht und eine für alle gültige Ver⸗ faſſungsform, ſie glauben in Lehrſätzen den Kern des Glau⸗ bens fixieren zu können. Ihnen gegenüber ſtehen die refor⸗ matoriſch beſtimmten Kirchen, denen, ſeit Auguſtin und Luther, die Bewegung des Herzens, das Ineinander von „Glauben und Lieben“, Dogmatik und Ethik in eins als Ant⸗ wort auf den Ruf des Geiſtes, zu einem vorwärtstreibenden innern Anſtoß geworden iſt. Antike Statik und moderne Dynamik ſtanden einander gegenüber. Unter modern ver⸗ ſtehe ich hierbei das Neue, das wir Luther danken, ob wir uns nun nach ihm nennen oder nicht. Ich gehe dabei von der Ueberzeugung aus, daß wir am Anfang der Wirkungen ſtehen, die von Luther ausgingen. Um ſo wichtiger iſt es allen Gleichdenkenden, daß hier zum erſtenmal in vorher nicht ein⸗ mal zu ahnendem Umfang das Erbe Luthers allen andern, einſchließlich der angelſächſiſchen Freikirchen, nahegebracht und zur prüfenden Aneignung aufgegeben worden iſt. In allen Gruppen und Sektionen ging das Ringen darum, neben das verwirrende Vielerlei der Tradition und des örtlich unterſchiedenen Herkommens das„Eine, das Not iſt“, zu ſtellen. Nebendinge und unaufgebliche Kernſtücke des Evan⸗ geliums richtig zu ſcheiden. Bei dieſer Arbeit iſt aus dem Entwurf etwas weſentlich Beſſeres geworden. Natürlich nichts, was ſich mit einem Kate⸗ chtsmus und dem Gedankengang eines Konfirmandenunter⸗ richts vergleichen ließe. Den Reichtum des Sondergutes einer durch lange Geſchichte gewordenen Volkskirche kann kein ver⸗ mittelndes Kunſtprodukt ſo vieler Mitarbeiter erreichen. Aber Sätze wie die im weſentlichen durch D. Deißmann⸗Berlin for⸗ mulierten über„Das Evangelium— die Botſchaft der Kirche an die Welt“ haben ihren eigenen Wert und ſind ein ehrendes Zeugnis für die zu Lauſanne getane Arbeit. Danebenſtellen möchte ich die hauptſächlich durch entſcheidene Mitwirkung von Erzbiſchof D. Söderblom⸗Upſala gewonnene Feſtſtellung über„Die Einheit der Chriſtenheit und die Stellung der be⸗ ſtehenden Kirchen darin“ Dieſe Theſenreihen ſind nun nur„entgegengenommen“, nicht„angenommen“ worden, und die Meinung iſt, daß die einzelnen Kirchen ſie erwägen und daran weiterarbeiten, um Völligeres vorzulegen, wenn man ſich wieder trifft. Einzig der Deißmannſchen Theſengruppe haben die Orthodoxen voll zugeſtimmt, während gegen die Söderblomſchen Sätze eine geſchickte hochkirchlich anglikaniſche amerikaniſche Gruppe Sondergeſichtspunkte entgegenſtellte, am letzten Tag in einer dramatiſch bewegten Sitzung, ſodaß dieſe Sätze vorerſt im Schoße des„Fortſetzungsausſchuſſes“ ſchlummern. Gerade 2. Seite. Nr. 399 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 31. Auguſt 1927 dieſen Sätzen haben die Lutheraner beſonders warm zuſtim⸗ men können und bedauern daher ihr Geſchick. In dieſer plötzlichen Oppoſition drückte ſich auf ihre Weiſe die Erkenntnis aus, daß die Einigung eben doch nicht nach anglikaniſchem Rezept vor ſich gehen wird. Dieſe ſauft tem⸗ perierte,„erasmiſche“ Frömmigkeit kennt nicht die tiefen Be⸗ wegungen, die Luthers Gemüt erſchütterten, ehe er den— drüben mehr als einmal beklagten— Bruch mit' Rom wagte, und durch die kultiſche Annäherung an die römiſche Kirche iſt dieſe Stimmung nur verſtärkt worden. Aber die Großzahl der Anglikaner, die ſich gerne„katholiſch“, nur nicht römiſch, nen⸗ nen, hat doch die Lage erfaßt und wird auf der neu errungenen Baſis der Gleichberechtigung zielbewußt mitarbeiten. Das eigentliche einer ſolchen Tagung bleibt ſtets unaus⸗ ſprechlich, obwohl es das iſt, was am meiſten zum Dank ſtimmt. Es iſt das gegenſeitige Offenwerden der bewegten Herzen, es iſt die Fülle der Einblicke in geſchichtlich anders beſtimmte Kirchen und ihre Glieder, es iſt der Schatz perſönlicher Freund⸗ ſchaften, Arbeitsgemeinſchaften, gemeinſamer Entſchlüſſe für zukünftiges Hand⸗in⸗Hand⸗Arbeiten. Uns Deutſche ſtimmte zu inniger Dankbarkeit, in welch weitem Maße man uns, etwa von den hie und da kindlich naiven, aber im Gang der Ver⸗ handlungen doch ſo ſicher zugreifenden Vertretern der angel⸗ ſächſiſchen Freikirchen her, abnahm, was wir von unſerm Beſten zu geben hatten. Daß wir uns nicht überhoben, dafür ſorgte viel Gutes und Beherzigenswertes, das uns auch aus ſcheinbar befremdendem Boden greifbar entgegenwuchs, das lehrten uns die gegründeten Tiefen echteſter Frömmigkeit meiden, die zu oft ergreifendem Einklang der Herzen ſich fan⸗ en. Es drängt den Teilnehmer, an das ie zu denken, an die Augenblicke, wo, in der Not der Auseinanderſetzung das Innerſte zu Hilſe gerufen ſich entfaltete. Aber kein Wort wird dem gerecht. Kein Teilnehmer wird Biſchof Brent vergeſſen, der ſich ſchwerſtem Krankſein entriß, um das Werk, das er von Anfang an trug, zum ſiegreichen Ende zu führen. Neben ihm ſtand der engliſche Kongregationaliſt Garvie, der die Dis⸗ kuſſionen muſterhaft lenkte— deutſch ſo gut wie engliſch. Der greiſe Anglokatholik Biſchof Gore hat ſich dem Gedächtnis eingegraben. Die eingeborenen Kirchenmänner gaben ihre voll wiegende Stimme zum Ganzen. Die ganze Dringlichkeit der kirchlichen Einigung auf dem Miſſionsfeld, wo man die alten Gegenſätze kaum begreift und, etwa in Indien, etwas wie ein neues Kaſtenweſen daraus werden ſieht, nachdem man ſich glücklich den Fangarmen des alten entriſſen hat, ſprach aus ihren beweglichen Appellen. Die Abendverſammlung in der herrlichen Kathedrale, in der ein Negerbiſchof präſidierte, ein Indier, gleichfalls anglikaniſcher Biſchof, und ein temperament⸗ voller chineſiſcher Profeſſor ſprachen, ſtand guf bemerkenswer⸗ ter Höhe. Man fah, wie der chriſtlichen Völkerfamilie neue Glieder eignen Gepräges zuwachſen, und freute ſich deſſen. Wenn ich hier von den ſo kraftvollen Vertretern des kon⸗ tinentalen Proteſtantismus ſchweige, der ſich, von Schweden bis Frankreich, ganz mit uns zuſammenfand, ſo geſchieht es, weil ich von den Eignen hier nicht reden mag. Nur darum un⸗ terlaſſe ich auch, die deutſche Delegation zu zeichnen. Sie war ſo reich und bunt wie der deutſche Proteſtantismus und fand ſich in herzlichem Einvernehmen zuſammen. Pfarrer Peter Katz- Fahrenbach i. B. Der Handelsvertrag mit Irankreich Die Ausſchußberatungen Dier Handelspolitiſche Ausſchuß des Reichstages beſchäf⸗ tigte ſich am Dienstag mit dem deutſch⸗franzöſtſchen Handels⸗ vertrag. Zunächſt gab Miniſtertaldirektor Dr. Ritter vom Auswärtigen Amt hierzu eine umfaſſende Darſtellung des im übrigen bekannten Vertragsinhalts. Ju der Ausſprache erklärte Abg. Dr. Reichert(DN.), die Deutſchnationalen träten auch dem neuen Abkommen kri⸗ tiſch gegenüber. Die Abmachungen bildeten für das deutſche Ausfuhrgewerbe keinen Anlaß, damit zufrieden zu ſein. Sehr zu bedauern ſei, daß erhebliche induſtrielle Intereſſen geopfert worden ſeien, z. B. ſolche der Baumwolle, Seide, Spielwaren⸗ induſtrie uſw. Auch das ſet zu betonen, daß Frankreichs Be⸗ ſchränkung der Meiſtbegünſtigung vorerſt weiter gehe als die deutſche. Hier gebe es viele Aufgaben für die Reichsregie⸗ rung bei den künftigen Handelsvertragsverhandlungen mit Frankreich. Dabei müſſe auch erreicht werden, daß die Saar⸗ frage den nationalen Belangen entſprechend gelöſt und daß uns das Niederlaſſungsrecht in Marokko baldmöglichſt ge⸗ ſichert würde. Immerhin bedeutet der neue Vertrag doch gegenüber den bisherigen vorläuftgen Abkommen einen ge⸗ wiſſen Fortſchritt, der zu ſeiner Annahme berechtige. Abg. Dr. Deſſauer(Ztr.) knüpfte an die Zuſtimmung zu dem Vertrag folgende drei Bemerkungen: Zunächſt gelte die Zuſtimmung der Tatſache dieſes Vertrages, die politiſch und wirtſchaftlich von ſehr großer Bedeutung ſei. Nicht im gleichen Maße erſtreckte ſich die Zuſtimmung auf den Inhalt des Vertrags, der in mehreren Beziehungen ſehr viel zu wünſchen übrig laſſe und als Anfang der Verſtändigung, nicht als Ende zu betrachten ſei. Drittens wünſchte er namens ſeiner Parteifreunde— und er glaube, daß andere Ausſchuß⸗ mitglieder ſich ihnen anſchließen würden— der deutſchen Dele⸗ gation für ihre zähe und bedeutende Arbeitsleiſtung während der Verhandlungen dieſer mühevollen und wichtigen Fragen aufrichtigen Dank und Anerkennung auszuſprechen. Abg. Dr. Hoff(DVp.) gab ſeinem Bedauern darüber Ausdruck, daß der ſofortige Eintritt der Meiſtbegünſtigung nicht für das Geſamtgebiet der deutſchen Ausfuhrintereſſen erreicht worden ſei. Bedenken ergäben ſich ferner aus den Beſtimmungen über die FJeſtlegung von Richtpreiſen für die Wertverzollung. Was die Tarifabreden anbelange, ſo ſeien ſie in ihrer Geſamtheit zweifellos als Soßter gegenüber dem bisherigen Zuſtand anzuerkennen. Daß für den Wein⸗ bau ſowohl der Grundſatz des Einfuhrkontingentes als auch des Zolles ſelbſt auf der vertraglichen Höhe gehalten werden konnten, ſei zu begrüßen. Abg. Dr. Wiſſel(Soz.) war der Anſicht, daß vom Standpunkt der Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft der deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag eine Förderung bedeute. Dabei ſehe der Rebner die Zollbebingungen, die Deutſchland eingegangen ſei, nicht als für Deutſchland 105 Abg. v. Richthofen(Dem.) begrüßte den Abſchluß des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages. Allerdings ſchmerze es, daß vom nationalen Standpunkt verſchiedenes nicht 15 er⸗ reichen geweſen ſei, insbeſondere die Verweigerung des deut⸗ ſchen Niederlaſſungsrechtes in Marokko ſei außerordentlich zu bedauern. Abg. Dr. Rauch(.W..) ſtimmte dem Vertrage zu, war aber auch der Anſicht, daß im Einzelnen manche Wünſche un⸗ erfüllt gebliehen ſeien. Zwar ſeien die Weinzölle denen im italieniſchen Handelsvertrag gleich. Man dürfe ſich aber keiner Täuſchung darüber hingehen, daß der hochwertige franzöſiſche Wein die Zollmauern viel leichter überklettern werde als der einfachere ſtalieniſche Konſumwein. Hier biete allerdings die Kontingentierung einen gewiſſen Schutz. Angenommen wurde ene Entſchließung des Abg. Haag (D..), die die Reichsregierung erſucht, im Benehmen mit den Landesbehörden zu ergreifen, die geeignet ſind, die Umgehung der Keltertraubenzollſätze durch gewerbs⸗ mäßiges Vermoſten von als Tafeltrauben erwieſenen Wein⸗ trauben zu verhindern. In der Abſtimmung wurde ſchließlich der deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Handelsvertrag mit allen gegen die Stimmen der Kom⸗ muniſten angenommen. Hireauf vertagte ſich der Ausſchuß. * Europareiſe des Präſidenten von Liberia. Der Präſident der Republik Liberia, King, beabſichtigt, demnächſt Berlin einen Beſuch abzuſtatten. Er iſt vor einigen Tagen von einem Seſuch der italteniſchen Hauptſtadt nach Paris zurückgekehrt. Die Wahlen im Memelland ſe! Berlin, 31. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das endgültige Ergebnis der memelländiſchen Wahlen dürfte vor heute abend kaum vorliegen. Soweit ſich aus den bisher eingegangenen Reſultaten ſchließen läßt, ſcheint ein ſtarker Erfolg der memelländiſchen Partei zu erwarten zu ſein, während die Litauer kaum Ausſicht haben mehr als 5 Kandidaten durchzuhringen, Ein ſolcher Ausgang der Wahlen wäre umſo höher zu veranſchlagen, als der Wahlakt ſich unter dem Kriegszuſtand zieht. Durch das Genfer Kompromiß ſind zahlreiche Großlitauer zu den Wahlen zugelaſſen worden, die eigentlich nach dem memelländiſchen Statut nicht wahlberech⸗ tigt ſein dürften. Die Wahlvorbereitung iſt durch die Behörden in ſehr par⸗ teiiſcher Weiſe erfolgt, die Wahlkreiskommiſſionen beſtehen faſt ausſchließlich aus Großlitauern. Sie hat zu Vorſitzenden der Bezirkskommiſſionen ebenfalls faſt durchweg Großlitauer er⸗ nannt, ohne Rückſicht darauf, ob die Ernannten überhaupt die Wahlhandlungen zu leiten fähig ſind. In ganz rigoroſer Weiſe iſt die Preſſezenſur gehandhabt worden, ſie erſtreckt ſich ſogar auf Artikel, in denen die Gründe aufgeführt werden, warum die Autonomie notwendig und der Zuſammenſchluß der Memelländer erforderlich ſet. Die Verſprechungen, die Wolde⸗ maras in Genf gegeben hat, und in denen er ſich zu einer loyalen Durchführung der Wahlen verpflichtet, ſind zum aller⸗ größten Teil nicht eingehalten worden. Die polniſchen Kampfzölle Berlin, 31. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.] In der geſtrigen Kabinettsberatung haben die Erörte⸗ rungen über den Stand der deutſch⸗polniſchen Handelsver⸗ tragsverhandlungen einen ziemlich breiten Raum eingenom⸗ men. Dabei ſpielte 1 die von der polniſchen Regierung angekündigte Berdoppelung der Zollſätze die bekanntlich Ende Dezember eintreten ſoll, eine Rolle. Von dem deutſchen Bevollmächtigten in Warſchau iſt bereits das Befremden der deutſchen Regierung über dieſen Schritt zum Ausdruck gebracht worden. Die polniſche Preſſe ſucht neuerdings zu beſtreiten, daß es ſich hierhet um eine Kampf⸗ maßnahme gegen Deutſchland handle. Irgend welche trif⸗ tigen Gegengründe, die dieſe Auffaſſungen widerlegen könn⸗ ten, weiß ſie indes nicht anzuführen. Das Vorgehen Po⸗ lens iſt unt ſo unverſtändlicher, als man in Warſchau darüher unterrichtet ſein ſollte. welche ſtarken Widerſtände die Wiederaufnahme der deutſch⸗polniſchen Verhandlungen in landwirtſchaftlichen Kreiſen begegnete. Wenn die oppoſitio⸗ nellen Tendenzen die auf beiden Seiten recht erheblich ſind, die Oberhand gewinnen, ſteht es um die Ausſichten des Ver⸗ trags nicht eben günſtig. In Berlin iſt man trotz alledem ge⸗ willt, an einer für beide Teile annehmbaren Obſung mitzu⸗ arbeiten. Freilich muß man bei der Gegenſeite einigen guten Willen vorausſetzen. Das polniſche Zolldekret ſpricht leider nicht gerade für das Vorhandenſein ſolchen guten Willens. Finanzkonferenz der Länder E Berlin, 31. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In den nächſten Tagen werden die Finanzminiſter der Länder in Dresden zuſammenkommen, um ſich mit der neuen Beſol⸗ dungs vorlage zu beſchäftigen. Ueber den Inhalt des Entwurfs iſt näheres noch immer nicht bekannt. Dr. Köhler hat in Marienbad bisher lediglich mit den Abgeordneten der Regterungsparteien Rückſprache genommen, und das Organ der Bayriſchen Volkspartei zeigt ſich ſehr verärgert darüher, daß auch deren Vertreter bisher nicht wurde. Der Reichsfinanzminiſter will, wie verlautet, den Entwurf, deſſen Fertigſtellung urſprünglich bereits für den Auguſt vorgeſehen war, nunmehr am 6. Sept. dem Reichsrat zuſtellen. Jür die Beſprechungen mit den Spitzenorganiſationen der Beam⸗ tenſchaft würde mithin nur eine 7 Friſt verbleiben. Man fürchtet in den Kreiſen der Beamtenſchaft, daß es ihnen ähn⸗ lich ergehen wird wie den Liquibationsgeſchädigten, die vom Reichsfinanzminiſter gleichfalls vor vollendete Tatſachen ge⸗ ſtellt wurden. Die ſchweren Kämpfe in China § London, 31. Auguſt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Ereigniſſe in China haben wieder einmal eine ſen⸗ ſationelle Wendung genommen. Der Angriff der Nordtruppen auf Nanking iſt zurückgeſchlagen worden. Das geſamte Expeditionskorps des Generals Sun, das in der vori⸗ gen Woche über den Pangtſe⸗geſetzt worden war und Nanking einzuſchließen begann, iſt über den Fluß zurückgeworfen und teils gefangen genommen worden. Die Offenſtve koſtete dem General Sun 3000 Tote und Verwundete, ſowie 6000 Gefangene Nanking iſt wieder feſt in der Hand der Südarmee, der im letzten Augenblick ein ſtarkes Armeekorps unter Führung des Hankauer Generals Tang zur Hilfe kam. Inzwiſchen hat in Hankau ein Handſtreich des Generals Jeng die Lage wieder völlig verändert. Nach einem noch unbeſtätigten Bericht haben am Samstag 8000 Mann Truppen Fengs Hankau beſetzt. Sie ſollen inzwiſchen die Hankau gegenüberliegende Stadt Wuk⸗ ſchang beſetzt haben. Was dieſe plötzliche Geſte des Generals Feng, deſſen politiſche Stellung bisher halbwegs als nationa⸗ liſtenfreundlich galt, zu bedeuten hat, iſt noch völlig rätſelhaft. Vermutlich hat Feng, der in China ſtets die Rolle des lachen⸗ den Dritten ſpielte, einfach die im Augenblick von Truppen entblößte Stabt Hankau zunächſt einmal in ſeinen Beſitz brin⸗ gen wollen, wie er es früher ſchon mit Peking und anderen Städten getan hat. Merkwürdig ſind die Nachrichten, die über das erfaf Fengs gegenüber dem ruſſiſchen Agenten Borodin einlau⸗ fen. Borodin hegab ſich, wie erinnerlich, vor einigen Wochen auf die Reiſe nach Moskau und zwar mit einer Reihe von beſonders kräftigen Automobilen. Als die eindrucksvolle Ka⸗ rawane in dem Hauptquartier Fengs ankam, wo Borodin neue politiſche Lorbeeren zu ernten hoffte, verhaftete der Ge⸗ neral die geſamte Reiſegeſellſchaft, konfiszierte die Auto⸗ mobile ſowie 60 000 Goldrubel und ſtellte Borodin dann ein Kamel zur Weiterreiſe zur Verfügung. Während ſeiner kur⸗ zen Gefangenſchaft war Borodin gezwungen, ein Verſprechen zu unterzeichnen, daß er in Moskau für weitere Unterſtützung Fengs mit Geld, Munition und Ausbildungsoffizieren ſich einſetzen wolle, doch wurde Borodin gewarnt vor dem Verſuch kommuniſtiſcher Agitation in der Armee Fengs. Als Pfand für die Erfüllung des Verſprechens wurde eine Reihe von hervorragenden Geiſeln im Lager Fengs zurückbehalten. * * fpolgen der Wiener Unruhen. Eine roße Ueber⸗ raſchung ergaben die Wahlen in die Perſonalvertretung der Wiener Polizei. Dieſe war bisher ſozialdemokratiſch, und zwar ſaßen im Arbeitsausſchuß fünf Sozialdemokraten und ein Mitglied der unpolitiſchen(bürgerlichen) Union, Die Wahlen ergaben in Wien gerade das umgekehrte Verhältnis, indem fünf Vertreter der Unpolitiſchen und nur ein Sozial⸗ demokrat gewählt wurden. Das Ergebnis iſt zweifellos auf die fortgeſetzte Hetze der ſozialdemokratiſchen Preſſe gegen die Wiener Polizei zurückzuführen. Levines Flugpläne § London, 31. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter, Levine hat geſtern mit dem engliſchen Piloten W. G. H eliffe eine Abmachung getroffen, wonach dieſer mit ihm mi ſeiner Maſchine„Miß Columbia“ am erſten günſtigen Tag nach Amerika ſtarten wird. Hineliffe, der eine der erfah⸗ renſten Piloten der engliſchen Luftgeſellſchaft iſt, lehnte ſede Bezahlung ab. Er erklärte, daß er die Fahrt um des Sportes und der Ehre willen unternehme. Geſtern nachmittag flogen Hineliffe und Levine nach dem Flugplatz Eranwall, von 1 ſie den Ozeanflug in den nächſten Tagen unternehmen wollen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß der Flugplatz Croydon, auf dem Levine nach ſeiner abenteuerlichen Fahrt gelandet war, 5 klein war, um den Start mit der gewaltigen Brennſtoffladung fatten den Ozeanflug notwendig iſt, ohne Gefahr zu ge⸗ atten. Levine erklärte geſtern, daß er ungeduldig auf den erſten günſtigen Wetterbericht warte, um unverzüglich zu ſtarten. Dies dürfte jedoch nicht in den nächſten beiden Tagen ſchehen, da das Luftminiſterium Levine bereits mitgeteilt Hal, daß das Wetter über dem Atlantik nicht geeignet ſei. ö Beſchlagnahme des Flugzeuges durch die Behörden 15 Grund der fehlenden Fluglizenz iſt übrigens geſtern nach de! Abſchließung des Vertrages mit Hineliff ohne weiteres auf gehoben worden. Die Frau Levines und ſein gjährige Töchterchen kamen geſtern abend aus Parks in London 9 und wollen heute nach Amerika abreiſen. Levine hofft no vor ihnen in Newyork einzutreffen. Frau Lepine hat* ſhrer Abreiſe noch die für das Nichtzuſtandekommen de Fluges vereinbarte Konventionalſtrafe von 100 000 Franken an den Flieger Drouhin gezahlt. Welterlage und Startmöglichkeit Könneckes Ueber bdie Wetterlage auf dem Atlantiſchen Ozean ben die amtliche Wetterſtelle mit: Während das europäiſche Jeſ land von Hochdruck überlagert iſt und damit bei ſchwache Luftbewegung eine beruhigte Wetterlage hat, liegt über 75 Atlantiſchen Ozean ein größeres Tiefdruckgebiet von der S10 ſpitze des grönländiſchen Feſtlandes und Islands und ſühll bis zum 40. Grad. Im öſtlichen Teil des Ozeaus hereſch, ſtarke Südweſtſtrömungen, im mittleren Teile weſtliche Site⸗ mungen und in der Nähe des amerikaniſchen Feſtlandes t findet ſich ein hoher Druck. Ein ſubtropiſches Hoch verlle über den ſüdweſtlichen Teil des Ozeans auf Neufundland! 1 Wie die Wettermeldeſtelle Köln mitteilt, läßt die Wetten lage einen Start Könneckes nicht zu. Die bereits ſeit Woch 17 anhaltenden ſtarken Weſtwinde ſind immer noch vorhande 0 ſodaß die Fluggeſchwindigkeit eines Flugzeugs von Hurahe nach Amerika zum Teil bis auf 50 Kilometer pro Stu 5 herabgedrückt werden würde, wodurch für die Durchfliogehe der 5000 Kilometer langen Strecke eine Zeit benötigt würn der die ſtärkſte Maſchine nicht gewachſen wäre. De ee vorat würde evtl. nach Durchfliegen der halben Streckd braucht ſein. Der Jlug um die Welt — Belgrad, 30. Aug. Um 12 Uhr 6 ſind die amez lege ſchen Weltflieger auf dem Flugplatz von Belgraß 1 5 Naen Pa ge laſſen und ſind in ich agenfurth na elgrad geflogen. Weiter wird gemeldet, daß die beiden Flieger Mmittags un .30 Uhr nach Konſtantinopel weitergeflogen ſind Letzte Meldungen Bürgermeiſterwahl in Eberbach * Eberbach, 31. Aug.(Eigener Drahtberſchteg Bei geſtern ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahl waren 72 W4 berechtigte erſchienen. Mit 40 Stim men gtug 4 27jährige Dr. Frauk⸗Berlin aus der WMr Oberhaupt der Stadt Eberbach hervor. Sein Luthmer, erhielt 32 Stimmen. Brückeneinſturz — Hagen i.., 30. Aug. Heute morgen ſelkrgls Hengſteybrücke über dem Hengſteyfluß bei Herdecke ein Unglück ereignete ſich gerade zu der Zeit, als bie n Brücke beſchäftigten Arbeiter bei der Frühſtückspaufße ſodaß Menſchenleben nicht zu beklagen ſind. Mehrers beiter erlitten leichtere Verletzungen. Hen, Die„greiſe Löwin“ e ¶ Berlin, 31. Aug.(Von unſerem Berliner 1 nachmittag kehrt, wie die„Rote Fahne“ berichtet nach auſein jähriger Abweſenheit von Deutſchland die Komm Klara Zetkin, die unlängſt 70 Jahre alt geworden der Sowjetunion zurück. Die„greiſe Löwin“ wird mfreiche üblichen Ehrenbezeugungen empfangen werden. Zahle auf Fahnenkompagnien der roten Frontkämpfer werden ſi dem Bahnhof erwarten. Ermordung eines deutſchen Gelehrten in Tibet? 4 E Berlin, 31. Aug.(Von unſerem Berliner Büro) ere welche Meldungen. aus denen ſich eine Beſtättaung ooerzung Widerlegung der Hiobsnachrichten über die Ermof gen Filchners und ſeiner Begleiter in Tibet ergeben, bis zur Stunde noch nicht vor. Es iſt auch kaum anzun daß man üher das Schickſal der Expeditlon, das ſich intert ſe Innern Tibets erfüllt hat, bald zuverläſſig informie⸗ wird. Filchner ſelbſt rechnete von vornherein mit e Brieſen glücklichen Abſchluß der Expedition. Aus den letzten 5 an ſeine Freunde läßt ſich geradezu etwas wie eine ahnung heraushören. Der Schweriner Juſtigminiſter wiebergewäht er „Schwerin, 30. Auguſt. Der demokratiſche Juſt En⸗ Dr. Möller wurde heute im Schweriner Landtag mit der 23 men gegen den deutſchnationalen Gegenkandidaten, Stimmen erhielt, wiedergewählt. Mißglückte Kanaldurchauerungen n. — Paris, 30. Aug. Nach Meldungen aus Bonl0 haben die beiden Kanalſchwimmerinnen Hardiee auf, Jenſen ihren Verſuch nach 7½ bezw. 4½ Stunde welze geben müſſen. Von der Engländerin Hawkes, dem lelchfall Doriat und dem Deutſchen Schiff, die heute früh Küſte ge⸗ ſtarteten, fehlt, ſeit ſie gegen 8 Uhr außer Sicht der rieten, noch jede Nachricht. Die frühere„Goeben“ gehoben — Konſtantinopel, 31. Aug. Der ſeinerzeit i Meer auf Grund gelaufene und halb verſackte tü zer„Sultan Jawus Selim“, der frühere deutſche kreuzer„Goeben“, iſt jetzt gehoben worden. Hankan gefallen? — Schanghai, 31. Aug. Das Sowfetkonſul Hankau am Samstag in die Hände einer Truppe von 8000 Mann gefallen ſein ſoll, die zur Armee 5 Marmat irtif che Kren he Panter baß det, ung ar⸗ nel at enabte des N ſchalls Feng gehöre. 5 ſabe b. verſucht man Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 399 — „Das junge Deulſchland“ Eine Ausſtellung der deutſchen Fugend im Schloß Vellevue zu Verlin Das Zuſtandekommen und der Aufbau der Ausſtellung: „Das junge Deutſchland“ iſt als ein Kulturwerk anzuerken⸗ nen, das nicht allein der deutſchen Jugend und Jugend⸗ bewegung zugute kommt, ſondern im tiefſten Sinne und in ſeinen weiteren Auswirkungen der Zukunft des deutſchen Volkes. Unter der Aegide des Reichsausſchuſſes der deutſchen Jugendverbände, in dem nahezu 100 Jugendbünde vereinigt ſind, treten mehr als 4 Millionen, das iſt 40 Prozent aller Jugendlichen zwiſchen 14 bis 21 Jahren, an die Oeffentlich⸗ keit, um ihre phyſiſchen und pfychiſchen Bedürfniſſe und Nöte, die Forderungen für ihre Daſeinsberechtigung zum Ausdruck zu bringen. Es iſt ein unverkennbarer Vorzug dieſer Ausſtellung, die durch das Reichs⸗Innenminiſtertum finanziert und vom Reichswohlfahrtsminiſterium weiter unterſtützt wurde, wäh⸗ rend das Finanzminiſterium die Räumlichkeiten und Park⸗ anlagen des Schloſſes Bellevue zur Verfügung ſtellte— daß der leitende Reichsausſchuß der deutſchen Jugendverbände den einen rein ſachlichen Charakter zum Prinzip geſetzt hat, ohne jede Betonung irgendwelcher Tendenz. Dies betonte auch bei der Eröffnung in ſeiner Begrüßungsanſprache der erſte Vorſitzende des Reichsverbandes, Herr Erich Ollen⸗ auer, der darauf hinwies, daß Reichsregierung und Länder es als höchſte Pflicht betrachten, der deutſchen Jugend zu dienen, auf daß ein geſunder und ſtarker Wille ein berufs⸗ freudiges und berufstüchtiges Geſchlecht heranreifen laſſe. Auf⸗ gabe der Jugendwohlfahrt ſei es, nach dem Grundſatze zu handeln:„Vorbeugen iſt beſſer als heilen.“ Was nun die Ausſtellung ſelbſt anlangt, ſo ſoll dieſe vor allem zeigen, welche Stärke und inneren Kräfte in unſerer zungen Generation verkörpert ſind, an das Gewiſſen der Oef⸗ kentlichkeit appellieren und alle verantwortlichen Kreiſe zur Mitarbeit anſpornen, um Deutſchlands künftige Lebenskraft zu ſchützen. Um das Leben, die Freuden und Nöte der Ju⸗ gend widerzuſpiegeln, tritt dieſe zum erſten Male in ge⸗ chloſſenen Reihen perſönlich auf, teils innerhalb der Aus⸗ ſtelungsräume durch lebendig verkörperte, ſtatiſtiſche Dar⸗ ellungen, teils durch Vorführung von Leibesübungen, Spielen der muſtkaliſchen Darbietungen in den Parkanlagen und in 85 Feſthalle des Schloſſes Bellevue. Die Ausſtellung iſt in ret großen Hauptabteilungen aufgebaut, in denen wir ſchon zu Anfang einen Ueberblick über die Lage unſerer erwerbstätigen Jugendlichen h. über die Arbeits⸗, Wohn⸗ und Lebensverhält⸗ ft Zuſammenſtellung des Statiſtiſchen Reichsamtes e Nach ſtehen 80 Pro zent aller Jugendlichen zwiſchen der und 18 Jahren im Erwerbsleben. Bezüglich verſchiedenen Arbeitsverhältniſſe wurden im Frühjahre rhebungen durchgeführt, die ſich auf 300 000 Jugendliche in roße, Klein⸗ und Mittelſtädten erſtrecken. Die Jugend be⸗ Da⸗ der Muße, um an Leib, wie an Seele und Geiſt zu reifen! arum ſoll unter allen Umſtänden der erwerbstätigen Ju⸗ 33 eine ihren Kräften angemeſſene Arbeitszeit gegeben erden. Die ſtatiſtiſchen Gruppenbilder und zahlenmäßigen umelſe ſagen uns, daß noch 63 Prozent der erwerbstätigen eine Arbeitszeit von über 48 Stunden haben. Es wird er erinnert, wie ſehr unſere junge Generation noch im⸗ 115 an den Nachwehen des Krieges leidet und an die Ver⸗ däbe e, wie ſie die Wohnungsnot— beſonders in den Groß⸗ geſ en— heraufbeſchworen hat. Die Zuſammenſtellung des Matertals hat gezeigt, wie vieler Anſtrengungen es bedarf, um die Diſziplinen der Jugenoͤbewegung zu er⸗ nen und in ihrer ganzen Bedeutung zu erfaſſen. Gewiß werbs beſonders die unfreiwillig feiernden, die er⸗ Praktiſcle Jugend in Nachſchul⸗ und Abendkurſen geiſtig und alle ſch anzuregen und zu beſchäftigen; es beſtehen ferner 1— erbenklichen Wohlfahrtseinrichtungen, die ſich auf die in In meiſten Fällen unverſchuldet verwahrloſte und gefährdete Berrdd beziehen, aber es gilt noch ſo viele Hinderniſſe zu winden, um alle Beſtrebungen dahin zu bringen, daß die — unter dem günſtigſten Einfluß für ihre eigene kul⸗ e Führung reif wird. Das weitere Kapitel über den Geſundheitszuſtand der Jugendlichen Regergeſe durch die ſchwierige Bearbeitung bewieſen, daß auch ſtellun rage eine viel zu geringe Beachtung findet. Die Aus⸗ gungen zeigt neben den Urſachen der geſundheitlichen Schädi⸗ Selbſtg⸗ den Umfang der ſeeliſch⸗ſittlichen Gefährdung in einer arſtellung der Jugendverbände, um zugleich jeden Be⸗ ſucher in das Weſen, in die Ausdehnung und die Gliederung der deutſchen Jugendbünde einzuweihen. So gibt der Reichs⸗ ausſchuß über ſeinen Aufbau, ſeine Tätigkeit und über die Landesausſchüſſe entſprechende Aufklärung; im Anſchluß daran werden die Leiſtungen der öffentlichen Körperſchaften, des Reiches, der Länder, Kommunen und Kirchen, aber auch der Induſtrie und des Handels auf dem Gebiete der Ju⸗ gendpflege gewürdigt. Die Werbung für den Frei⸗ zeitgedanken iſt Aufgabe der zweiten und dritten Haupt⸗ gruppe, wodurch bedeutet wird, daß der rechtzeitige Feierabend und eine vermehrte Freizeit abſolut nicht mit Bummeln oder Faulenzen in Einklang zu bringen iſt, ſondern daß es ſich hier um eine arbeitsrechtliche und kulturelle Angelegen⸗ heit handelt, was die von den Jugendverbänden geſchaffenen Einrichtungen und Darbietungen zur Genüge bezeugen. Stre⸗ ben die einen Bünde mehr eine ſittliche Allgemeinbildung an, ſo bezwecken andere Verbände die beſondere Ertüchti⸗ gung in den Berufsfertigkeiten, die überhaupt im Vordergrunde der ſo häufig ganz unbeobachteten und im Stillen geleiſteten Arbeit der Jugendgruppen ſteht. Inwieweit man darauf bedacht iſt, dem phyſiſchen Zu⸗ ſtande im Leben der Jugendlichen gerecht zu werden, zeigen die Abteilungen des Jugendheim⸗ und Herbergsweſens die unter der Parole„Wandern und Leibesübungen“ den Grundſatz einer methodiſch durchgeführten, vernünftigen Kör⸗ perkultur innehalten. Damit wird auch die unfreiwillig feiernde, erwerbsloſe Jugend unter eine Obhut geſtellt, deren wohltuender Einfluß ſich nur im beſten Sinne auswirkt, ganz abgeſehen davon, daß außer den geſchaffenen Fortbildungs⸗ kurſen uſw. ſeitens der Jugendverbände eine zeitweilige prak⸗ tiſche Betätigung nach Möglichkeit gegeben wird, wie dies u. a. z. B. die Heranziehung der jugendlichen Arbeitskräfte für die mühſame Anlage eines tadelloſen Sportplatzes aus brachliegenden Grundſtücken zeigt. Die dritte Hauptgruppe der Ausſtellung ſpricht vom„KFulturwillen der deut⸗ ſchen Jugend“, womit die Jugendbewegung als ſolche ſich ausdrückt und ihre Stellung zur Geſellſchaft, das Bemühen um eine neue Sinngebung des Berufes, der Fami⸗ lienſinn, die ſittliche Reife und das ſportliche Leben erwogen werden. Es wird das Möglichſte aufgewendet, um Geiſtes⸗ und Herzensbildung ethiſch zu beeinfluſſen, durch die Pflege der Muſtk, der Literatur, der bildenden Kunſt und der Kultur des Handwerks, um im Verein mit den Veranſtaltungen der Jugendbühne und Jugendfeſte, von Reigen und Volkstänzen das junge Geſchlecht auf jene Stufe zu führen, welche die Reife zum Selbſtbeſtimmungrecht bedingt und die individuelle Kraft für eine ſelbſtändige Führung vorausſetzen läßt. Um alldem ein möglichſt lebendiges Gepräge zu ver⸗ leihen, ſollen Vorträge, ausgewählte Filmdarbietungen und die Vorführungen von Jungſcharen im weiteſten Maße noch das ergänzen, was ſich innerhalb der Ausſtellung ſelbſt durch ſtatiſtiſches, bildmäßiges oder plaſtiſches Anſchauungsmaterial begreiflicherweiſe nicht vollkommen erſchöpfend zum Ausdruck bringen ließ. Der Reichsausſchuß der deutſchen Jugendver⸗ bände hat ſogar vorgeſehen, vom Herbſt dieſes Jahres ab die Ausſtellung dadurch den weiteſten Kreiſen zugänglich zu machen, daß ſie in einem Zyklus durch die größeren Städte Deutſchlands wandern und für die Ideen der Jugendbewegung werben ſoll. Ein Beiſpiel für die Zuſammenarbeit der einzelnen Ju⸗ gendverbände iſt in vorbildlicher Darſtellung von Sachſen gegeben, das nach dem Stande vom 15. 11. 1926 57 Verbände mit 531 750 Mitgliedern(im Block) zählte, die— ohne Unter⸗ ſchted der Richtungen— unter einen Hut gebracht ſind. Sittliche, geiſtige und körperliche Ertüchtigung ſind zum all⸗ gemeinen Endziele geſetzt. 19 Verbände mit 34655 Mitglie⸗ dern beziehen ſich beſonders auf die Jugendbewegung als ſolche; 17 Verbände(43 955 Mitglieder] ſind konfeſſtoneller Art; 4 Verbände(4610 Mitglieder) berußen auf parteipoliti⸗ ſcher Grundlage; 6 Verbände(268 625 Mitglieder) betreiben Leibesübungen. Die Verbände auf beruflicher Grundlage zählen 178 395 Mitglieder und-2 Verbände ſpezieller Jugend⸗ organiſationen 1510 Mitglieder. Ing. K irs c h. * Beginn der Rebhuhnjagden in Baden und Heſſen. Am 1. September beginnen dieſes Jahr die Rebhuhnjagden in Ba⸗ den und Heſſen. Während in den vergangenen Jahren der Be⸗ ginn der Hühnerjagden verſchieden war, ſind die Schonzeiten dieſer Wildart in den vorgenannten Staaten zum erſten Male gleich. Für die Mannheimer Jäger, die öfters Grenzjagden beſitzen, bedeuten die übereinſtimmenden Schonzeiten einen kleinen Fortſchritt. —— — — Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Wiesloch JL Wiesloch, 30. Auguſt. Wie zu erwarten ſtand, wurde im Bürgerſaal des Rathauſes der bisheriſche kommiſſariſche Bür⸗ germeiſter Dr. Gröppler, deſſen Amtszeit mit dem 15. Ok⸗ tober abgelaufen iſt, bei 15 Stimmenthaltungen mit 57 Stim⸗ men einſtimmig vom Gemeindeverordnetenkollegium zum Bürgermeiſter gewählt. Proteſt gegen den innerbayeriſchen Finanzausgleich :: Edenkoben. 28. Auguſt. Der Stadtrat erhob einſtim⸗ mig gegen das innerbayeriſche Finanzausgleich⸗ geſetz ſchärfſten Widerſpruch und lehnte die den Gemeinden gebotene neue Einnahmequelle ab, 1. weil der Staat den aus dem Reichsausgleich erhaltenen Betrag von 16 Millionen für ſich behält und den Gemeinden das Odium der Einführung neuer Steuern aufbürdet, 2. weil dieſe neuen Steuern tatſäch⸗ lich keine neuen Einnahmequellen bedeuten, ſondern nur die Belaſtung der bisherigen Steuer erhöht, 3. weil es ſchon jetzt vielfach unmöglich iſt, die augenblicklichen Umlagen von 400 Prozent hereinzubringen, 4. weil gerade für Edenkoben, in⸗ folge ſeiner beſonders gearteten Lage zwiſchen zwei größeren Städten, eine Erhöhung der ſteuerlichen Belaſtung unerträg⸗ lich iſt. Der Stadtrat erwartet, daß der bayeriſche Finanzaus⸗ gleich ein Ausgleich im wahren Sinne des Wortes, d. h. daß Staat, Kreis, Bezirk und Gemeinde verhältnismäßig an den Steueranteilen beteiligt werden und eine Sonderbelaſtung der Gemeinden unterbleibt. * O Walldorf, 26. Aug. Aus dem Gemeinderat iſt zu berichten: Der vorgelegte Koſtenanſchlag für Inſtand⸗ ſetzung der Leichenhalle wurde gutgeheißen.— Die Einfriedi⸗ gung des Aſtorgartens und des Kriegerdenkmals ſollen neu geſtrichen, außerdem das Kriegerdenkmal neu renoviert wer⸗ den.— Das Geſuch der Leimbachreiniger um Gewährung einer weiteren Zulage wurde abgelehnt.— Die Heim⸗ zahlungsfriſt eines bei der Girozentrale Mannheim ſeinerzeit aufgenommenen Darlehens in Höhe von 70 000 ſoll bedingungsgemäß verlängert werden.— Ein Antrag des Kreisrates um Zuſchußleiſtung für Kindererholungsfürſorge wurde erneut abgelehnt.— Das Geſuch des Grundbuchhilfs⸗ beamten um Entlaſtung wegen angeblicher Ueberlaſtung wurde einſtimmig abgelehnt, da die Gründe nicht als ſtich⸗ haltig anerkannt werden können.— Die ſtädtiſche Liegehalle ſoll, falls die Sportvereine ſich nicht entſchließen können, ſie zu übernehmen, abgebrochen werden, weil der größte Teil der Verkleidungen und Jußboden von böſen Buben weg⸗ geriſſen und fortgenommen wurde. * Wilgartswieſen, 25. Aug. In der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung wurde ein Schreiben des Bezirksamts Bergzabern be⸗ kannt gegeben, in dem auf eine Eingabe der Gemeinde hin mitgeteilt wird, daß von einer zweiten Treibjagd nach Schwarzwild durch das Bezirksamt deshalb abgeſehen werden müſſe, weil faſt alle bisher durchgeführten Treibjagden ohne Erfolg blieben und weil die Koſten zu hoch ſeien. In dem Schreiben wird der Gemeinde anheimgeſtellt, den Land⸗ wirten zur Bekämpfung der Schweine Teer zur Verfügung zu ſtellen, um damit die Felder zu verwittern. Dies Ver⸗ fahren iſt ſchon, wie das Forſtamt Annweiler mitteilt, in ver⸗ ſchiedenen Gemeinden mit Erfolg angewendet worden. :: Kaiſerslautern, 25. Aug. Der Stadtrat beſchäftigte ſich heute nochmals mit der Frage der Grunderwerbs⸗ koſten für die Eibtalbahn. Der Stadtanteil wird auf 12 216 Mk. beziffert. Dieſer Betrag wurde vom Stadtrat be⸗ willigt.— Zur Errichtung eines Flugplatzes hat die Stadtverwaltung ein großes Gelände am Einſiedlerhof aus⸗ erſehen, das jedoch Reichswaldgelände und Eigentum des Bayeriſchen Staates iſt. Eine Veräußerung iſt nur mit Zu⸗ ſtimmung aller Reichswaldgemeinden möglich: dieſe Gemein⸗ den haben ihre Zuſtimmung verweigert. Der Stadtrat beſchloß deshalb, 1. als Reichswaldgemeinde ſelbſt die Zuſtimmung zur Veräußerung des Geländes an die Stadt Kaiſerslautern zu erteilen, 2. die Enteignung des Geländes gegen die reſtlichen Reichswaldgemeinden zu beantragen und 3. der bayeriſchen Staatsaera zur Vermeidung eines Enteianungsantrages gegen dieſe ſelbſt zu bitten, ſich freiwillig mit Enteignung ein⸗ verſtanden zu erklären.— Ein Antrag der Linken, den Not⸗ ſtandsarbeitern den Tariflohn Kemeindearbeiter zu gewähren, wurde abgelehnt. Kleine Mitteilungen Der Stadtrat von Neuſtadt a. H. beſichtigte die Straßenkreuzung Hauptſtraße— Talſtraße— Landauerſtraße (Schloßhotel, Hotel Heizmann, früheres Hotel Löwen] und be⸗ ſchloß, an dieſer Stelle eine Verkehrsinſel zu errichten. Man hat alſo in dieſem Falle klüger gehandelt, als bei der Straßenkreuzung auf der Hambacher Höhe, wo der Bezirksrat die der Stadtverwaltung nachträglich korrigieren mußte. Der Sänger über dem Bärenzwinger Eine Anekdote aus alter Zeit von K. Siemers ber Wor Abell der um 1660 irgendwo in England das Licht elt erblickte, war wie viele ſeines Berufes ein Menſch, kümme das Herkommen bürgerlicher Ehrbarkeit wenig über ih e. Und wenn die Gnabenſonne königlicher Gunſt elbſtve im neiderregend aufging, ſo nahm er das als ganz einen Joſndlich hin. König Karl II. von England ſchätzte enedi of⸗Lautenſänger ahn Abell ſo ſehr, daß er ihn nach 1 05 5 n üe 105 900 11 65 15 den e zu in dem Nebel Britan mmen ee niens ſchöne Menſchen 1693 f ſeine S infolge der Revolution verlor John Abell als Papiſt äber Hetelle bei Hofe. Kurz entſchloſſen hängte er die Laute und 985 Rücken und ging auf Kunſtreiſen. In Amſterdam Sybarenklarrg bewunderten die Handelsherren jenen mit Englands zugen verſchmelzenden Geſang, an dem ſich ſonſt ließ ſich d König mit ſeiner Hofgeſellſchaft ergötzt hatte. 1698 den er engliſche Sänger in Kaſſel hören. Dork hielt man oſten 5 Vogel mit Geld und Gunſt feſt und gab ihm den niſſe be 5 Intendanten der Muſik, weil er„einige Geheim⸗ reinſte his ſeine zärtliche und natürliche Altſtimme auf das is ins ſpröde Alter zu bewahren.“ John A 5 5 die ſchz bell badete in Wein, ſchlief in Damaſtbetten, liebte wie ſein en Frauen und den älteſten Tokaier, hielt Equipage ſeine Reichtilnmit einem Kammermohr hinter ſich. So gingen noch Schuldenor ſchnell wieder in Rauch auf, und er machte lbernen Ten dazu. Die Gläubiger drohten, holten ihm ſeine lichkeit de eller unter dem Munde weg,— kurz, die Herr⸗ kommen w ar ermütigen Sängers entſchwand, wie ſie ge⸗ n paar derbe Das paßte John Abell ſchlech. Er ließ ſich gahm ſeine 1 Wanderſchuhe noch auf Kredit anfertigen, Töchterlei 8 aute wieder über den Rücken, ſang ſich dem ihrer Hilfe 155 Torſchreibers ins Herz und entwiſchte mit un konnted Kin Hintertürchen bei Nacht aus Kaſſel. wandern 5 5 2 1655 1 0 de en Sängern des Waldes um Nach dette Muſit machen. Geld drückte ihn 15 und ein in Mitzer und S wandernd dur on de mpfe Polens nach Warſchau. Die Kunde Abmteg Dee it des Sängers gelangte durch Zufall vor den eſtät gab Beſehl, daß John Abell bei Hofe erſcheinen ſolle. Johnny vertrank und verwürfelte den Tag mit Freunden, und die polniſche Majeſtät wartete vergeblich auf den Engländer. an geruhte, Nachſicht mit dem Muſikantenblut zu haben, und lud John Abell auf einen andern Tag. Der Sänger war einer glutäugigen Polin ins 1 gegangen und dachte an nichts anderes, als ſich juſtament in das Herz der Dame zu ſingen. Er ließ den König von Polen König ſein. Nicht aus böſem Willen, ſondern mehr aus Vergeßlichkeit. Ein anderer hätte ſchon beim erſten Mal kreuzweis in Ketten geſchloſſen und ferne von Mond und Sonne darüber nachdenken können, daß man die großen Herren nicht un⸗ geſtraft warten läßt. Der König bezwang auch dieſesmal ſei⸗ nen Grimm und ſchickte Johnny Abell eine dritte Einladung in ſeine beſcheidene Herberge. Dem Sänger ward ſchwül, als er das dritte Mal die Einladung empfing. Er wagte nicht weiter vergeßlich zu ſein und ſtand am nächſten Tage wartend in einer weiträumigen Halle des Königsſchloſſes. Der König ließ lange auf ſich warten. Ein Diener wies dem Engländer einen Seſſel an. John Abell nahm die Laute zwiſchen die Knie und ließ ſich gemächlich nieder. Er ſtimmte und probte einen leiſen Akkord, als er ſich plötzlich ſchweben fühlte. Ein unſichtbarer Arm zog ihn von der Erde empor. Er wollte entſetzt aufſpringen, aber der Boden verſank unter ſeinen Füßen. Die Tiefe brandete vor ſeinen Augen; ihm ſchwindelte. Hoch oben an der Decke des haushohen Saales ſchwebte er zwiſchen Boden und Decke. Die Laute von der Hand umkrampft, ſaß der Sänger mit ſchreckweiten Augen in ſchwebender Pein. Huſchte nicht ein tröſtliches Lachen über die Galerie, wo ein Vorhang ſich bauſchte? Da teilte ſich der Vorhang un⸗ verſehens, und heraus trat— der König, begleitet von Rit⸗ tern und Hofdamen, die in die Taſchentücher kicherten. Träumte er? Von unten durchſchütterte ihn ein wildes Brum⸗ men. Bären richteten ſich unter ihm auf und fauchten ihn zähnefletſchend an. Wenn die Stricke, an denen der Seſſel hing, riſſen oder nachgaben, war er verloren. Der König wei⸗ dete ſich augenſcheinlich an der Angſt des Sängers und redete ihn hart an. John Abell ſollte wählen: Entweder ſingen oder zwiſchen die Bären plumpſen. Ein grinſender Polack ſtand mit blanker Klinge bereit, die Seile zu durchhauen. Unten ſah der Sänger in gräßlich fletſchende Mäuler. War er nicht bemitleidenswerter als weiland Daniel in der Löwen⸗ grubhe? Natürlich wollte er lieber ſingen. Mit zitternden Fingern ſtimmte er die Laute und begann das Vorſpiel, während ſein Seſſel leiſe ſchaukelte. Dann ſang er eine verſchnörkelte Arie,„Reading ends in melan- choly..“ Dem Sänger ward leichter zumute, da er ſeine Angſt hinaus ſingen konnte. Der König ſchloß halb die Augen und lächelte verſöhnt. Die Schlachzizen ſtanden mit offenen Mäu⸗ lern, und die Hofdamen lockten mit großen runden Augen. Unten die Beſtien waren ſtill geworden und drehten unendlich erſtaunt die plumpen Köpfe nach oben. John Abell fühlte, daß er noch nie ſo ſchön geſungen hatte, und kam ſich wie Orpheus zwiſchen den wilden Tieren vor—— Ungern nur ließ der polniſche König den Engländer weiter ziehen. John Abell kam nach vielen Irrfahrten und beladen mit Geſchenken, auch vom bayriſchen Kurfürſten und vom allerchriſtlichſten König von Frankreich, 1701 in ſein Vater⸗ land zurück, wo er betagt geſtorben iſt. 2 Ein bende Werk über Heine als Politiker. Großes Aufſehen dürfte in Deutſchland und beſonders bei der deutſchen Heineforſchung ein ſoeben erſchienenes franzöſtſches Buch hervorrufen, in dem Margaret A. Charke„Heine und die Juli⸗Monarchie“ behandelt. Aus der umfaſſenden, vielfach aufs neu aufgefundenen Quellen ſchöpfenden Darſtellung geht her⸗ vor, daß Heine nicht nur von Louis Philippe eine Penſton er⸗ hielt, ſondern auch von der öſterreichiſchen Regierung beſoldet wurde. Die Verfaſſerin glaubt ſicher, daß Heine ge⸗ heime Beziehungen zum öſterreichiſchen Hof unterhielt und von dem öſterreichiſchen Geſandten in Frankfurt direkt beeinflußt wurde. In ſeinen politiſchen Aufſätzen hat er ſehr viel aus franzöſiſchen Zeitungen geſchöpft. 12 Wie die Wiſſenſchaften ſich ergänzen zeigt folgendes Beiſpiel: In einem Torfmoor in Schweden wurde durch einen Zufall etwa 5 Fuß unter der Oberfläche ein ſorgfältig zu⸗ ſammengefaltetes und mit Steinen beſchwertes wollenes Klei⸗ dungsſtück gefunden, ohne irgendwelche anderen Gegenſtände, die auf das Alter ſchließen ließen. Durch die im Torfwaſſer befindlichen Säuren war es vollſtändig erhalten. Um das Alter zu beſtimmen wurde die Botanik zu Hilfe gerufen. Der Sach⸗ verſtändige des Altertumsmuſeums in Stockholm ſtellte feſt, daß an dem Mantel zahlreiche Samenkörner, hauptſächlich von Eichen, Linden und Ulmen ſich befanden. Daraus wurde ge⸗ ſchloſſen, daß zu der Zeit, als das Kleidungsſtück im Moor verſenkt wurde, ein ſehr viel milderes Klima in Scheden herrſchte als heute. Die Geologen waren nunmehr imſtande, feſtzuſtellen, daß ein ſolches Klima in Schweden herrſchte, als in Aegypten die Pharaonen regierten. Der Form nach entſpricht das Kleidungsſtück ungefähr einer römiſchen Toga. 4. Seite. Nr. 399 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Mittwoch, den 31. Auguſt 192 Städtiſche Nachrichten 70. Geburtstag Hermann Oblkirchers Am morgigen 1. September begeht ein hochgeachteter, all⸗ ſeits beliebter Mitbürger, Reichsbankdirektor i. R. Hermann Obkircher, ſeinen 70. Geburtstag. Man darf wohl ſagen, daß dem Jubilar unſere Stadt zur zweiten Heimat geworden iſt. Als junger Beamter trat er im Jahre 1881 in die Reichs⸗ bankhauptſtelle Mannheim ein, um dann alle Dienſtgrade bis zum Reichsbankvorſtand zu durchlaufen. Nach mehrfähriger hieſiger Tätigkeit wurde er nach Mainz und Worms ver⸗ ſetzt. In Frankenthal leitete er bereits die dortige Reichs⸗ banknebenſtelle. Als im Jahre 1899 Freiburg zur ſelbſtän⸗ digen Reichsbankſtelle erhoben wurde, wurde er zum zweiten Vorſtandsbeamten daſelbſt ernannt und in dieſer Eigenſchaft nach Duisburg und im Jahre 1903 nach Frankfurt a. M. ver⸗ ſetzt. Am 1. Juli 1904 wurde er zum erſten Vorſtands⸗ beamten bei der Reichsbankſtelle in Fulda ernannt und im Jahre 1908 nach Mannheim als Leiter der Reichsbankhaupt⸗ ſtelle berufen. 15 Jahre hindurch, bis 1. Oktober 1923, hat Herr Obkircher in der erfolgreichſten Weiſe gewirkt. Wer in der Lage war, einen Einblick in den Geſchäftsumfang der hieſigen Reichs⸗ bankhauptſtelle zu gewinnen, der wird beſtätigen, daß der Ju⸗ bilar in ganz hervorragender Weiſe ſeine verantwortungs⸗ reiche Aufgabe erfüllt hat. Die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit ſtellten an ſeine Umſicht und Arbeitskraft ungewöhnliche An⸗ forderungen, denen er ſich vollauf gewachſen gezeigt hat. In der Mannheimer Geſchäftswelt erwarb er ſich ſchnell große Beliebtheit durch ſein verbindliches, entgegenkommendes Weſen. Als ſein beſonderes Verdienſt iſt die Errichtung des ſtattlichen Reichsbankgebäudes zu bezeichnen, das ſich als eine Zierde der Oberſtadt neben dem Siemenshaus erhebt. Als Herr Obkircher, ein Bruder des bekannten verſtorbenen badi⸗ ſchen nationalliberalen Abgeordneten, und ebenfalls Bruder des volksparteilichen Abgeordneten des Badiſchen Landtags Erich Obkircher, am 1. Oktober 1923 in den wohlver⸗ dienten Ruheſtand trat, ſchüttelte er nicht Mannheims Staub von den Füßen, ſondern blieb hier anſäſſig. Ungebeugt von den ſieben Jahrzehnten beteiligt ſich Herr Obkircher noch rege an dem geſellſchaftlichen und öffentlichen Leben. In voller Rüſtigkeit überſchreitet er die Schwelle des bibliſchen Alters. Möge ihm ein noch recht langer ſonniger Lebensabend be⸗ ſchieden ſein! Sch. * Stillegung der Straßenbahnlinie Schloß⸗Bezirksamt⸗ Tatterſall. Infolge von Anſchlußarbeiten muß, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, die Straßenbahnlinie Schloß⸗Bezirksamt⸗Tatterſall von heute abend ab auf die Dauer von ungefähr einer Woche ſtillgelegt werden. Die Li⸗ nien 10 und 15 verkehren während dieſer Zeit vom Parade⸗ platz über Strohmarkt zum Tatterſall. * Zuſammenſtoß. In nächſter Nähe des Hauptbahnhofes fuhr geſtern ein Radfahrer, mit einem mit Bierflaſchen ge⸗ füllten Korb gegen ein Laſtauto. Das Laſtauto fuhr ſehr ſchnell und hatte die rechte Straßenſeite nicht eingehalten. Der Radfahrer kam zu Fall und verletzte ſich am rechten Arm und der rechten Kopfſeite, die Flaſchen wurden zum größten Teil zertrümmert. Der Führer des Laſtautos wollte noch durch Roheiten beweiſen, daß er im Rechte ſei, und fing mit dem Verletzten einen Streit an. Er wurde aber von Vorüber⸗ gehenden, die den Unfall auch beobachtet hatten, auf das Unge⸗ rechte ſeiner Verteidigung aufmerkſam gemacht. Auf alle Fälle traf den Fahrer des Laſtautos die Schuld. * Rückſichtsloſer Rennfahrer. Aus Nackenheim wird uns gemeldet: Am Sonntag wurde die Ehefrau Schütterer von hier auf dem Wege zur Kirche von einem auswärtigen Rennfahrer umgefahren und ſchwer verletzt liegen ge⸗ laſſen. Als den Schuldigen ermittelte man den 18 Jahre alten Zimmermannsgehilfen Wilhelm Dürrſam aus Mannheim⸗Waldhof. Gründung eines Lärmſchutzvereins. In iſt ein Lärmſchutz⸗Verein im Entſtehen begriffen, deſſen Aufgabe es ſein ſoll, als allgemeine Einwohnerſchutz⸗ Organiſation den Kampf gegen jeden vermeidbaren Lärm mit allen Mitteln, ſpeziell zur Nacht, aufzunehmen. Eine größere Anzahl zuverläſſiger Perſönlichkeiten ſoll gegen entſprechende Vergütung zum Nachtſchutz herangezogen werden. Dieſe er⸗ halten zuvor Inſtruktionen. Irgendwelche äußere Kenn⸗ zeichen oder beſondere Ausweiſe ſind nicht erforderlich. Ebenſowenig erhalten dieſe Ueberwachungs⸗Organe beſondere Machtbefugniſſe, wie ſie einzig und allein den Polizeibeamten zuſtehen. Demnächſt ſoll eine öffentliche Gründungsverſamm⸗ lung ſtattfinden.— Eine derartige Gründung wäre auch in Veranſtaltungen Gaſtſpiel des Kurt Zorlig⸗Euſembles im Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Jrene Ambrus vom Großen Schau⸗ ſpielhaus Berlin, wurde für die Titelrolle der„Annelotte“ in der Jazz⸗Operette in 3 Akten von Kurt Zorlig„Die Tu⸗ gendprinzeſſin“ gewonnen, die im Rahmen eines Gaſt⸗ ſpiels des Kurt Zorlig⸗Enſembles am Donnerstag, den 1. Sep⸗ tember, im Mannheimer Künſtlertheater Apollo zur Erſtauf⸗ führung gelangt. * Weſtgrenzfahrt der Berliner Liedertafel. Wie mitgeteilt, unternimmt die Berliner Liedertafel, einer der bedeutendſten Männerchöre der Reichshauptſtadt vom 17.—26. September eine Weſtgrenzfahrt in die beſetzten Gebiete der Pfalz, Saar, Moſel und des Rheinlandes. Berührungspunkte der Reiſe ſind: Heidelberg, Mannheim, Kaiſerslautern, Saar⸗ brücken, Trier, Braubach und Bingen. Es iſt die vierte Grenz⸗ landfahrt der Berliner Liedertafel, die dem Gedanken der großen deutſchen Sängergemeinſchaft gewidmet iſt. Die muſt⸗ kaliſche Führung liegt in den Händen des ſtaatlichen Muſik⸗ direktors Maxr Wiedemann dem ein hoher Ruf als Chor⸗ dirigent vorangeht und der gleichzeitig Dirigent des Berliner Sängerbundes iſt. Muſikdirektor Wiedemann hat ſich durch ſeine Tätigkeit im Rahmen der ſtaatlich ſubventionierten Chormeiſterkurſe im Reich auch im Saarland und in Homburg (Pfalz) ſchon viel Freunde und Verehrer gewonnen. Die ge⸗ ſchäftliche Führung der Berliner Liedertafel hat als Nachfol⸗ ger des Univerſitätsprofeſſors Dr. Williger, der 15 Jahre den Vorſitz innehatte, Dr. Otto Hönig, ein Sohn der Rheinpfalz. übernommen. Als Soliſtin begleitet die Berliner Liedertafel die jugendliche Pianiſtin Anneroſe Cramer, die von der Berliner Preſſe in ihren letzten Winterkonzerten als hervor⸗ ragende Künſtlerin gefeiert wurde. Das Konzert der Ber⸗ liner Liedertafel in unſerer Staoͤt findet am 18. September im Roſengarten ſtatt. * 25jähriges Arbeitsjubiläum. Am 1. September begeht Herr Ferdinand Vogel, C 8, 9 wohnhaft, ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Fa. Albert Nahm u. Sohn. Aus dem Lande Der Schiffsverkehr bei Maxau eingeſtellt * Maxau, 30. Aug. Der Rhein iſt an vielen Stellen über ſeine Ufer getreten. So iſt das Waſſer beim Zollhaus ſchon faſt bis zur Straße vorgedrungen, ſodaß dieſes nur auf Stegen erreicht werden kann. Ebenſo mußte zur Badeanſtalt eine beſondere Brücke gebaut werden. Die Wirtſchaft Melcher iſt ganz umflutet. Der ganze Schiffsverkehr iſt ſeit Montag eingeſtellt. Zahlreiche Dampfer und Schlepper haben vor und hinter der Brücke Anker geworfen * Weinheim, 31. Aug. Der praktiſche Arzt Dr. med. Jakob Pulvermacher, ein geborener Mannheimer, der hier ſeit etwa 4 Jahren mit großem Erfolge praktizierte, iſt an den Folgen einer Blinddarmentzündung im ſtädtiſchen Krankenhauſe in Mannheim im 33. Lebensjahre geſtorben. Der Verblichene, der in Freiburg und Heidelberg ſtudierte, hinterläßt eine Witwe mit einem Kinde. sch. Plaukſtadt, 20. Aug. Die Gendarmerie hat hier zwei 14jährige Knaben aus Worms aufgegriffen, die dort ihren Eltern entlaufen waren. sch. Reilingen, 29. Aug. Wegen Einlegung von Waſſer⸗ leitungsrohrſträngen auf der Landſtraße 141 innerhalb Rei⸗ lingens iſt der geſamte Fuhrwerksverkehr bis auf weiteres geſperrt. Die Umleitung erfolgt über Hocken⸗ heim oder Schwetzingen. sch. Hockeuheim, 29. Aug. Die Allgemeine Ortskranken⸗ kaſſe Hockenheim hat gemäß eines Beſchluſſes des Kaſſenaus⸗ ſchuſſes vom 13. Auguſt die Kñaſſenbeiträge ab 5. Sep⸗ tember von 6 auf 7,5 Prozent erhöht.— Wie ſ. Zt. berichtet, wurde nächtlicherweile bei den Kanaliſierungsarbeiten in unſerer Stadt im Juli mutwilligerweiſe eine aufgeſtellte La⸗ terne zertrümmert, wodurch der nächtliche Verkehr ſtark ge⸗ fährdet wurde. Erſt jetzt iſt es der hieſigen Polizei gelungen, den Täter in der Perſan des hier wohnhaften Buchdruckers Auguſt Reuter aus Embringen(bei Diedenhofen i. Lothr.), zu ermitteln.— Das Ehepaar Seßler hier erhter aus An⸗ laß ſeines goldenen Ehejubiläums vom bad. Staats⸗ präſidenten ein Glückwunſchſchreiben nebſt einer Ehrengabe.— Eine Abordnung von 12 Turnratsmitgliedern des hieſigen Turnerbundes begab ſich nach Raſtatt, um ſeinen früheren 1. Vorſitzenden, Friedrich Rauſch, der dort begraben liegt, zu ehren. Am Grabe wurde ein ſchlichter Lorbeerkranz niedergelegt, der eine Schleife in den weißroten deutſchen eeeee und die Inſchrift trug:„In Treue— Deine urner.“— L. Ubſtabt, 29. Aug. Den durch Gemeinde⸗ und Stiftungs⸗ ratsgemeinden unternommenen Schritten in Freiburg iſt es gelungen, Pfarrer Schell für unſere Gemeinde zu erhalten. aſ Walldorf, 30. Aug. Die Freie Bürgerverein gung befaßte ſich in der letzten Sitzung eingehend mit kom munalen Angelegenheiten. Die Fraktion nahm Kenntnis da⸗ von, daß der Gemeinderat dem Fraktionsantrag eines Prüfungsausſchuſſes zur Prüfung der jährlichen Ge⸗ meinderechnung ſeine Zuſtimmung erteilt hat, dagegen de Antrag wegen Einſetzen eines Stadtverordnetenvorſtande abgelehnt hat. Ein weiterer Antrag bezüglich der Zuſammen⸗ ſetzung der Ortsſchulbehörde wurde ebenfalls abgelehnt. Die Ortsſchulbehörde iſt vorwiegend mit Mitgliedern katholiſchef Konfeſſion beſetzt. Die evangeliſche Konfeſſion ſieht ſich durch in Nachteil verſetzt. Ein neuer Antrag an den Ger meinderat und deſſen Beſchlußfaſſung im Sinne des erſtent Antrages ſoll dieſe Ungerechtiakeit mildern. Ein weiterer Antrag wegen Einberufung des Bürgerausſchuſſes wurde dem Gemeinderat übergeben. Der Gemeinderat hat ſchon ſeit Monaten Beſchlüſſe gefaßt, die der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes bedürfen. Um verſchiedene Arbeiten vor⸗ wärts zu bringen, verlangt die Partei die Verabſchiedung durch den Bürgerausſchuß. Einen breiteren Raum nahm die Debatte über die Kanaliſation in Anſpruch. Die Ka⸗ naliſation, deren Einrichtung demnächſt geplant iſt, ſtellt dis Gemeinde vor ſchwere Aufgaben. Leider war von der Ges meindeverwaltung über die Finanzierung der Anlage und finanzielle Belaſtung der Gemeinde ſelbſt noch keine klare Antwort zu erhalten. Solange nicht bekannt iſt, wie hoch die diesjährige Umlage ſich geſtaltet— auf alle Fälle weniger als 1,30%— bürfte die Einrichtung der Kanaliſation für die Fraktion wie für die Gemeinde nicht tragbar ſein. 1925 beĩ einem Umlagefuß von 65 Pfg. konnte die Kanaliſation noch befürwortet werden, aber die letztjährige 100 Prozent⸗Umlage⸗ erhöhung läßt eine noch größere Belaſtung der Steuerzahler nicht zu und kann von der Fraktion und Partei nicht ver⸗ antwortet werden.— Wie allfährlich, ſo fand auch am letzten Sonntag wieder auf den ſtädt. Spielplätzen unter Führung der einzelnen Klaſſenlehrer ein öffentliches Turnen der ſchulpflichtigen Jugend ſtatt. Während die Knaben ihre Leiſtungen an Reck, Barren und Sprungbrett zeigten, führten die Mädchen Reigen und Geſangsſpiele vor. Die Darbietungen fanden bei der großen Zuſchauermenge großen Beifall.— Die Hopfenernte iſt hier im Gange. Die Qualität iſt gut, doch wird allſeits zum Trocknen warmes Wetter gewünſcht. Als Preis wurden erſtmals geſtern 180 bis 220/ genannt. geerntet. Das Erträgnis iſt auch zufriedenſtellend. * Neuthart bei Bruchſal, 30. Auguſt. Bei der Reparatur einer elektriſchen Hausleitung erhielt der 20jährige Gregor Kiſtner plötzlich einen Schlag, der denſofortigen To zur Folge hatte. * Tauberbiſchofsheim, 29. Aug. Das Verſchwinden des Muſikanten Konczak zu Pfingſten dieſes Jahres, der mit einigen Burſchen in Streit geraten war, hatte in hieſiger Gegend ſeinerzeit großes Aufſehen erregt. Es war das Gs⸗ rücht verbreitet worden, Konczak ſei von den Burſchen er⸗ ſchlagen und im Walde verſcharrt worden. Dieſe Gerüchte haben ſich nunmehr als haltlos herausgeſtellt, da Konczak in Gießen auf Antrag der Staatsanwaltſchaft Mosbach verhaftet worden iſt. * Nauenberg, 28. Auguſt. Der achtzehnjährige Jobanne Zimmermann geriet mit einem Arm in eine Riemenſcheibe, d 4 noch in Bewegung war. Der Arm wurde gebrochen und ſchwer zerquetſcht. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde er in das Heidelberger Krankenhaus verbracht. Erſt vor wenigez Tagen war ſein Vater entlaſſen worden, dem infolge eine Unfalles beim Bau der neuen Heidelberger Neckarbrücke e Bein abgenommen werden mußte. X Ettlingen, 30. Auguſt. Das 22jährige Dienſtmädchen Reber, das ſich hier in Stellung befand und eine Radtonf ins Gebirge machte, verlor unterwegs ein Bedal und fuhr au einen Baum auf. Die Radlerin ſtürzte ſo unglücklich, daß ſie bewußtlos liegen blieb und auf dem Transport ins Kranken⸗ haus verſtarb. ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. * Neuenburg b. Müllheim, 26. Aug. Infolge der ſtarken Regenfälle iſt in Neuenburg ſeit Donnerstag Hochwaſſ 7˙ Insbeſondere die Sektkellerei Cuſenier et Fils Ains u.: iſt in ſehr unangenehmer Weiſe davon betroffen worden. 2 5 einer Sirene mußte die Feuerwehr aus Müllheim berbeg holt werden, die mit Pumpen das Waſſer entfernte. 15 Neuenburg keine eigene Kanaliſationsanlage hat und desha mit dem Kanaliſationsnetz Müllheim verbunden iſt, iſt Schaden beſonders empfindlich. Messing putzen! Nein! „Lenatel“ benutzen! Es hält alle Metalle bei einmaliger Behandlung jahrelang blank. Alleinverkauf: Drogerie Lndwig& Schütthelm, Mannheim, 22³5 Telephon Nr. 27715 und 27716. 2 Mannheim ſehr notwendig. Pfarer Schell ſollte die Pfarrei Freudenberg a. M. erhalten.. Karl Storck Kurz vor Redaktionsſchluß erhalten wir die Nachricht, daß Dr. Karl Storck, der Direktor der Karlsruher Kunſt⸗ halle, nach ſchwerem, längerem Leiden geſtorben iſt. * Dr. Storck, der aus Mainz ſtammt, iſt in Mannheim durch ſeine Tätigkeit als Aſſiſtent an der hieſigen Kunſt⸗ halle bekannt; gleich nach der Gründung kam er an das Inſtitut, an dem er bis zum Schluß des Krieges verblieb. Storck hat ſich um die Mannheimer Kunſthalle große und nachhaltige Verdienſte erworben. Vor allem hat er das Graphiſche Kabinett der Kunſthalle aufgebaut und die Richtlinien für dieſes Inſtitut feſtgelegt, nach denen heute noch im weiteren Ausbau dieſer vorbildlichen und wichtigen Abteilung verfahren wird. Storck hat vor allem die Roman⸗ tiker⸗Abteilung des Graphiſchen Kabinetts zuſammengebracht, wie es überhaupt ſein beſonderes Verdienſt iſt, eigentlich als Erſter in Mannheim auf die Romantiker hingewieſen zu haben. Als Redner des„Freien Bundes“ und als Vertreter des früheren Direktors der Kunſthalle, Dr. Wicherts iſt Storck weiterhin im Zuſammenhang mit ſeiner Mannheimer Tätigkeit zu nennen. Im Jahre 1919 wurde Dr. Storck dann als Direktor der Badiſchen Kunſthalle nach Karlsruhe berufen. Dort war ihm eine außerordentlich dankbare Aufgabe zugefallen, der er ſich mit Feuereifer widmete. Er hat aus der Karls⸗ ruher Gemäldegalerie eine Sammlung gemacht, wie ſie in ihrer Art nur noch von den Münchener Sammlungen über⸗ troffen wird. Die Kunſt am Oberrhein iſt nirgends ſo in ihrer ganzen innigen Fülle ſo zu erfaſſen wie in dieſen, in Auf⸗ machung und Anordnung ganz großartigen Sälen. Wie er z. B. die Ueberlinger Meiſter vor einem ſchwarzen Hinter⸗ O grund ausſtellt, um den Goldklang ihrer Werke wirken zu laſſen, war ebenſo neu wie einzigartig. Aber auch in allen übrigen Teilen hat er aus der Karlsruher Galerie eine, für die Kenntnis der Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einfach unerläßliche Ausſtellung geſchaffen, deren Anordnung die Meiſterſchaft des Selbſtverſtändlichen trägt. Dieſer Neuaufbau war ein voller Erfolg für Storck, dem noch der greiſe Hans Thoma ſeine rückhaltloſe Anerken⸗ nung zum Ausdruck bringen konnte. Auch Storcks Spezial⸗ kenntniſſe, wie ſeine umfangreichen und gründlichen Studien über den„Meiſter des Hausbuchs“(15. Jahrhundert) kamen ſeiner Karlsruher Arbeit ſehr zuſtatten. Weiterhin ſind drei große Ausſtellungen die Markſteine ſeines unermüdlichen Schaffens: die umfaſſende Hans⸗ Thoma⸗Ausſtellung, die große Ausſtellung Schweizer Maler und die noch vom Krankenbett aus vorbereitete Trübner⸗Ausſtellung in Baſel. Storcks letzte Jahre waren ein einziges Martyrium des Körpers. Er gehörte zu jenen Menſchen, deren Seele ſich zu ſtark gegen den Anſturm der Krankheit fühlt, um ſich der Pflege des Körpers ernſtlich widmen zu wollen. Storck ſtarb an ſich ſelbſt. Sein Schickſal iſt das eines echten Roman⸗ tikers. Das Kunſtleben Mannheims wird ihn als ſolchen im Gedächtnis behalten. Dr. K. Theater und Muſik Neue Opern. Die jetzt beginnende Spielzeit bringt eine große Anzahl neuer muſikaliſcher Bühnenwerke. Eugen d' Albert hat eine neue große Oper„Die ſchwarze Orchidee“ ſoeben vollendet, die einen außerordentlich originellen, in der Gegenwart ſpielenden Stoff behandelt. Von Franco Alfano erſcheint der reizende Operneinakter„Madonna Imperia“ zunächſt in Wien und Wiesbaden. Mario Caſtelnuovo⸗ Tedeſcos Oper„Mandragola“ wird vorbereitet. Die jüngſte Schöpfung von Leos Janacek, dem erfolgreichen Autor der„Jenufa“„Die Sache Makropulos“ wird in der Berliner Staatsoper aufgeführt. Ein neuer Name auf der Opernbühne iſt Ignaz Lilien. Seine Oper„Beatrijs“, nach einem flämiſchen Legendenſpiel, behandelt einen Stoff, der mit Vollmöllers„Mirakel“ verwandt iſt. Man ſieht der Ur⸗ aufführung dieſes Werkes, die in Brüſſel ſtattfindet, mit be⸗ ſonderer Spannung entgegen. Von Franceſeo Malipiero werden drei Werke aufgeführt:„Der ſchlaue Harlekin“, „„Philomela und ihr Narr“ und„Merlino, Meiſter der rgeln“. Auch E. N. v. Rezunicek wird mit einer neuen Oper„Satuala“, der ein moderner indianiſcher Stoff von Rolf Lauckner zu Grunde liegt, am Leipziger Neuen Theater erſt⸗ malig aufgeführt. Von Kurt Weill, der eben erſt mit ſeinem Songſpiel„Mahagonny“ beim Muſikfeſt in Baden⸗Baden einen ſtürmiſchen Erfolg hatte, liegt ein neuer Operneinakter, Text von Georg Kaiſer, vor:„Der Zar läßt ſich....“ Die Oper„Svanda, der Dudelſackpfeifer“ des jungen tſchechiſchen Komponiſten Jaromir Weinberger, die in Prag ſenſatio⸗ nellen Erfolg hatte, wird zur Zeit von Max Brod für die deutſche Bühne bearbeitet. Egon Welleſz hat ein Sing⸗ Hindenburg⸗Spende Von Paul Warncke Wie er mit Lorbeer einſt umwunden des deutſchen Schwertes reinen Stahl, wie er der Ehre Weg gefunden in tiefer Schmach, in dunkler Qual: wie er zu Glück das Unglück machte, wie er des Alters heilige Ruh dem Vaterland zum Opfer brachte, der Deutſcheſte, und ſich dazu— Kurz, ſeine Tat: in allen Fernen der Erde klingt ihr ewiger Ruhm: ſein edles Haupt ragt zu den Sternen. ſein Helden⸗ und ſein Menſchentum. Er hebt uns über Gram und Grauen— ſo fühlt das Glück, das euch gegönnt: den Mann von Angeſicht zu ſchauen: ſeid dankbar, daß ihr danken könnt! Ja, froh mußt du das Deine geben, du mit ihm lebendes Geſchlecht; durch deinen Dank dich zu erheben, das iſt kein Opfer, nein, ein Recht! Und eine Gabe laß es werden, der Treue und der Liebe Lohn, wie niemals noch ein Volk auf Erden geboten ſeinem großen Sohn. Seht ihn aufs nenu ſich offenbaren: er lenkt den Dank mit hoher Tat auf jene, die einſt mit ihm waren. der beſte, treuſte Kamerad. O Schauſpiel, herrlich anzuſchauen,. Reichtum in Not und Luſt in Leid— wer zaudert da noch, mitzubauen am Tempel deutſcher Dankbarkeit! ſpiel„Scherz, Liſt und Rache“, nach Goethe, vollendet, das in Stuttgart herauskommen wird. —— * Auch einige Tabakfelder ſind bereits ab⸗ 1 r/ r PGCGCcG. Zeichnen war. 5 ralctder Begleiter des Angreifers, ein 28 amilisa loch, 29. Aug Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 399 Mittwoch, den 31. Auguſt 1927 Der Umfang der entſetzlichen Unmetterkataſtrophe im öſt⸗ Iichen Erzgebirge iſt noch größer als vorſichtige Schätzungen permuten ließen. Die eingehenden mühevollen Feſtſtellungen haben ergeben, daß es ſich um eine Kataſtrophe von ſolcher Größe handelt, wie ſie in Deutſchland bisher nicht zu ver⸗ Im ganzen ſind vom Hochwaſſer, das in der Nacht vom 8. zum 9. Juli im Quellgebiet der Gottleuba und Müglitz niederging, 360 Quadratkilometer betroffen worden, die Folgen dieſer Kataſtrophe waren, wie wir ſchon aus⸗ führlich berichteten, entſetzlich: Am entſetzlichſten war der Ver⸗ luſt an Menſchenleben, der etwa 150 Todes opfer betrug. Bon dem Sachſchaden geben ſolgende Feſtſtellungen ein Bild: es ſind völlig zerſtört worden: 83 Wohnhäuſer und 113 Nebengebäude; ſchwer beſchädigt: 265 Häuſer; 165 Brücken nd pönig zerſtört und 72 Brücken beſchädigt worden. Von den beſonders feſtgebauten Kunſtſtraßen und Wegen ſind 15 Kilometer vollſtändig weggeriſſen und ſpurlos fort⸗ geſchwemmt worden. Schwer beſchädigt und unpaſſierbar waren Straßen und Wege in einer Länge von etwa 30 Kilo⸗ meter. Die Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Gottleuba und Pirna Zud namentlich zwiſchen Lauenſtein und Weeſenſtein war zum eil völlig zerſtört und durch Unterwaſchung zum Teil un⸗ befahrbar gemacht worden. Die Unterſuchungen über die Urſachen, die zu einer Ka⸗ taſtrophe von ſolchem Umfange und ſolcher Größe geführt zaben, haben ergeben, daß das weite Hochplateau des öſtlichen Erzgetzirges, in das ſich jäh die tiefen Täler der Gottleuba und Müglitz einſchneiden, die günſtigſte Vorausſetzung für ſolch 518 Unglück iſt. Die ungeheuren Waſſermaſfen, die vom 7. is 8. Juli auf dieſe Hochfläche niedergingen, haben im we⸗ Jentlichen nur die engen Täler der Gottleuba und Weißen Müglitz als Abflüſſe. Nur ſo war es möglich, daß ſich ſofort gewaltige Waſſermaffen anſammelten und mit ungeheurer ewalt zu Tal ſtürzten. Die Gewalt dieſer Fluten wuede Bn Brücke zu Brücke dadurch vermehrt, daß Baumſtämme, retter, Wohngeräte, Eifenbahnwagen, Geröll an jeder zücke natürliche Staudämme bildeten, daß die Waſſer dieſe Sinderniſſe durchbrachen und noch größere und gefährlichere kaudämme ſich an den größeren Brücken neu errichteten. ˖ ſo war es möglich, daß an den großen Brücken vor Berg⸗ waßzübel und Glashütte die Fluten bis über 5 Mtr. angeſtaut die ben und ſich dann nerheerend und alles vernichtend auf 5 etunteren Täler ergoſſen. Das Hauptaugenmerk der Wie⸗ arherſtellungsarbeiten muß daher darauf gerichtet ſein, iederholungen ſolcher Kataſtrophen unmöglich zu machen. lavett es in Menſchenkraft und menſchlicher Vorausſetzung 18. Jufolgedeſſen wird oberhalb Berggießhübel bei Gott⸗ uba eine große Talſperre errichtet und wahrſcheinlich im Müglitztal eine Talſperre gebaut werden. Selbſt⸗ erſtändlich werden auch die neuen Eiſenbahn⸗ und ſonſtigen rücken nach den Lehren dieſes Unglücks ſo gebaut werden, aß derartige Stauungen nicht mehr vorkommen können. Eine Preſſefahrt in das Unwettergebiet vermittelt einen vollſtändi i 5 Hober eng klaren Ueberblick über die Größe des Unglücks, ſtell über den Ernſt und den Nachdruck, womit die Her⸗ tanesarbeiten betrieben werden. Gewiß künden haushohe von Balken, Brettern, Zäunen, Stubben und Hölzern 5* Art, große Dämme und Halden aus Schlamm, Gerbll 9 viele hundert Zentner ſchwere losgeriſſene elsblicke die ſeſſeltmliche Naturgewalt, die in dieſen Unglückstälern ent⸗ Elſelt worden iſt. Aber ein Vergleich mit dem Zuſtande der er aleich nach dem Unoſſſck iſt nicht mehr mögli ee e 17 Ludwigshafen. 29. Aug. In der Nacht von Samstag Sonntag wurde ein lediger, 28 Jahre alter Buchdrucker eine hier Ecke Von der Tann⸗ und Prinzregentenſtraße von an in ledigen 21jährigen Tagner von hier um eine Zigarette e en und als er ihm keine verabreichen konnte, tätlich kam riffan. Während ſich der Angegriffene wehren wollte, Jahre alter, verhei⸗ von rückwärts und brachte dem Die e einen Meſſerſtich in die linke Schulter bei. ie Täter konnten unmittelbar darnach feſtgenommen wer⸗ den. Aas leichter Rater ung des Buchdruckers iſt glücklicherweiſe Ludwigshafen, 30. Au ie ̃„30. Aug. Geſtern vormittag ſtieß in der Ailebenbeimerftraße bei der Anilinfabrik, ein Motorradfahrer haltendenme nicht vorſchriftsmäßig die rechte Straßenſeite ein⸗ treckden Radfahrer zuſammen und ſchleifte vieſen eine kleine abei wurde ein weiterer aus entgegengeſetzter Auien kommender Radſfahrer ebenfalls angefahren. Alle feine Ma Fall. Dabei erlitt der Motorradfahrer, der unter bruch aſchine zu liegen kam, einen Unterſchenkel⸗ Hautabf Die übrigen kamen mit leichteren Verletzungen bezw. verſchulddürfungen danon. Der Radfahrer, der den Unfall und fuh ete ſetzte ſich auf ſein unbeſchädiat gebliebenes Rad fahrer zr dapon. Er iſt noch nicht ermittelt. Der Motorrad⸗ tag eben Aufnahme im Krankenhauſe.— Geſtern nachmit⸗ Speuer en am Rupyrechtsplatze ein Motorrabfahrer von Dabei mit einem Perſonenauto von auswärts zuſammen. ſahrende at eine auf dem Soziusſitz des Motorrades mit⸗ linken 1 Kellnerin von Speyer einen Fußknöchel⸗ und einen ins 980 nterarmbruch, Die Verunglückte wurde durch das Auto ſollen ſonigs pagener Krankenhaus gebracht. An dem Unfall ſchuld der Autolenker wie auch der Motorradfahrer ließen. weil ſie die nötige Umſicht bei der Fahrt vermiſſen wurde de In der Frieſenßeimerſtraße bei der Anilinfabrit Frletenheſtern vormittag ein 26 Jahre alter Landwirt von des Pferd n, der perſuchte, ſein vor der Elektriſchen ſcheuen⸗ gat anzuhalten, von dem Wagen, vor dem das Pferd 8 aunt war, üb iene ee Er erlitt ſchwere knnere 2 Jppau, 29. A Jn„„Aug. Vor einigen Tagen entfernte ſich der 7 Waſſre alte Laborant Peter Dornik von 1355 von ſeiner bre e e, Ghelge en ſele, den e an 5 eliche Zwiſtigkeiten ſollen den fungen n in den Tod getrieben haben. 5 5 . na fa Kichzlkerkcadt. 29. Aug. Zu dem tödlichen Auto⸗ dhe peyer ſich am Samstag abend auf der Landſtraße zwi⸗ er dabeſ n und Iggelheim abſpielte, wird noch bekannt, daß Con hier 515 Lehen gekommene Wagenlenker Manger ſtellte ſſarnarz und in angetrunkenem Zuſtand gefabren ſſt verlor anf Fahrzeug auf übermäßige Geſchwindigkeit und * cheinend die Sicherheit. Foſef Sch Aug. Dieſer Tage ſtarb in München er Jabren ler, Sberregierungsrat a. D. im Alter von 1abielt 5 als Butngerer Krankheit. Seine erſte Anſtellung S4 jurde er ahnpoſtaſſiſtent in Ludwigshafen; im Jahre peyer beförde bum Poſtofftzial bei der Oberpoſtdirektion 1 3 4 72 er dann als Offizial, Poſtrat und zuletzt 0 1 war. Ende 1920 wurde er an die g München des ichspoſtminiſteriums nach München i„Bei einem häus Huwiegerſohnnes Forſtmann am— 15 Senſenrn e Karl Landberger, die re ch te 7 0 is Krentöweigeſchnitten. Der Schwer⸗ Lambrecht 4 krankenhaus Neuſtadt überführt werden. .9, Aug. Der Tertikar beiterſtreik, er arbeitsloſer Tagner, ch. Die Wledernufbau im füchſiichen Kataſtrophengebitt Trümmer ſind im allgemeinen weggeräumt, die Straßen in beiden Tälern vollſtändig fahrbar gemacht worden und die Eiſenbahn verkehrt hereits wieder im Gottleubatal öts Berg⸗ gießhübel und im Müglitztal von Pirna bis Weeſenſtein und von Lauenſtein bis Altenburg. Beſondere Bewegung rief es doch hervor, daß juſt in dem Augenblick der erſte Eiſenbahn⸗ zug von Pirna mit feſtlich geſchmückter Lokomotive in Berg⸗ gießhübel eintraf, als die Beſichtigung durch die Preſſe in Berggießhübel ihren Anfang nahm. In den ſechs Wochen nach der Kataſtrophe iſt, wie ſchon erwähnt, der Fahrverkehr auf den ganzen Längen der Talſtraßen wieder ermöglicht, 132 Brücken und rund 125 Kilometer Notſtraßen ſind wieder⸗ hergeſtellt worden. Auch iſt es durch Notbauten möͤglich ge⸗ macht worden, daß die obdachloſe Bevölkerung notdürftig untergekommen iſt und 75 v. H. der induſtriellen und gewerb⸗ lichen Betriebe wieder in Gang gekommen ſind. Nach dem bisherigen Fortſchreiten der Wiederaufbau⸗ arbeiten zu urteilen, wird es möglich ſein, die rund 110 Woh⸗ nungen im Unwettergebiet, darunter allein rund 80 in Berg⸗ gießhübel, bis zum November wieder herzuſtellen. Aller⸗ dings werden die Wohnhäuſer mit Ausnahme der gewerb⸗ lichen Betriebe aus der Gefahrenzone weggenommen und auf die Höhen gelegt, wobei namentlich in Berggießhübel beſon dere Schwieriakeiten dadurch erwachſen, daß ſich in der Um⸗ gebung alte Stollen befinden, die für neue Siedlungen un⸗ geeianet und gefährlich ſind. Im ganzen Unwettergebiet iſt die Elektrizitäts⸗, Gas⸗ und Waſſerverſorgung, die faſt völlig zerſtört war, wieder hergeſtellt worden, ſodaß einer der Hauptgefahrenherde für Seuchen beſeitigt iſt. Man muß es als ein Verdienſt der Behörden bezeichnen, daß es außer Aioen wenigen leichten Fällen vollſtändig gelungen iſt, jede Seuche aus dem Unmettergebiet fernzuhalten. Eine nicht leichte Arbeit beſonders deswegen, weil Hunderte von Tier⸗ kadavern erſt allmäßhlich beſeitiat werden konnten und ein⸗ ſtasige Gefaßr für die geſundheitlichen Zuſtände waren. Die⸗ Arbeiten werden dadurch weſentlich erſchwert. daß beide Flüſſe alſo ſowohl die Gottleuba als auch die Müglitz, die jetzt lächerlich klein und und arößtenteils höchſtens knietief ſind, ſich ein vollſtändig neues Bett geſucht und das alte mit Gerbll und Schutt völlig zugedeckt haben. Der Lauf beider Flüſſe muß vollſtändig neu geplant und geleitet werden, um auch ſchon kierdurch künftigen Gefaßren vorzubeugen. Mit der Wiederßerſtehung der noch zerſtörten Eiſenbahnſtrecken, na⸗ mentlich zmiſchen Lauenſtein und Weeſenſtein im Müalitztaf bofft man bis Dezemher fertia ſein zu können, eine heſonders ſchwere Aufgobe, da ſämtliche Eiſenbahnbrücken weggeriſſen und die Bahndämme non Grund auf neu hergeſtellt werden müſſen. In dieſem Zuſommenhange mag noch erwähnt wer⸗ den, daß die ſchweren Eiſenträger der Eiſenbahnbritcken von den Waſſern mühelos aueinandergebrochen worden ſind. Dieſe nüchterne Darſtellung ergibt, daß ungezählte Mil⸗ lianen notwendig ſind. um den Schaden wieder gutzumachen, ergiht auch, daß die vrinate Hilfstätigkeit nicht erlahmen dark, um die Wunden zu heilen, die Naturgewalten in einem Zeit⸗ raume von noch nicht einer halben Stunde geſchlagen haben. Noch immer ſind alle Toten nicht geborgen. Aus Berggieß⸗ hüßel werden noch(Tote nermißt. Ob die Leichen noch unter den Schlamm⸗ und Schutthalden liegen oder ob ſie in die Elhe abgeſchwemmt worden ſind und nie wieder von der ae hergegeben werden, wer weiß es Bruno Sydow, Presden. DDD Döö Aus dem Weiſenheimer Obſtgebiet * Weiſenheim, 28. Aug. In der größten obſtbautreibenden Gemeinde Deutſchlands entfaltet ſich ſeit einigen Wochen ein Handel und Geſchäftsbetrieb, wie es ſeit langen Jahren nicht mehr der Fall war. Der überaus große Ernteſchatz an Bühlerzwetſchgen iſt die Urſache davon. Schon mit Tagesbeginn fahren die fleißigen Landwirte, beladen mit Körben und Leitern nach den Obſtſtücken. Nach kurzer Zeit keh⸗ ren die erſten Fuhren zum Dorf ſchwer beladen zurück, um die Ware zum Obſtmarkt bezw. zum Großhändler zu bringen. Handel und Großhandel, vereint mit den Aufkäufern aus Norddeutſchland und dem Rheinland, geben ſich alle Mühe, um die reiche Extne raſch nach allen Gegenden Deutſchlands zu verladen. Die Menge des Anbaus bezw. der diesjährigen Ernte läßt ſich ſo recht errechnen, wenn man die aufgelieferten Waggons zugrunde legt. In den letzten 20 Tagen gelangten am hieſigen Bahnhof täglich 50—75 Wagen Frühzwetſchgen zur Verladung. An einem Tage erreichte die Zahl ſogar 90. Bei einer Durchſchnittsauflieferung von käglich 55 Waggons würzen ſchon in 20 Tagen, bei einem Durchſchnittspreis von 10% je Zentner 1 100 000/ erreicht worden ſein. Sachver⸗ ſtändige ſchätzen die diesfährige Jahreseinnahme an Obſt für die hieſige Gemeinde auf drei bis vier Millionen Reichsmark. In ungefähr acht bis zehn Tagen iſt die Bührer Zwetſchgenernte zu Ende. Die Ernte der Spätametſchgen ſchließt ſich dieſes Jahr an in einem gleich reichen Maße, ſo⸗ daß auch hiervon große Länderſtrecken beliefert werden können. N* 2: Grünſtabt, 29. Aug. In Kirchheim a. Rh. wurde geſtern ein vom Amtsgericht Neuſtadt, Haßloch und anderen Gerichten geſuchter Fahrradmarder verhaftet, der aus Neu⸗ ſtadt ſtammt. Es handelt ſich um den 19jährigen Heinrich Mechtersheimer, der verhaftet wurde, als er ein in Mutter⸗ ſtadt geſtohlenes Fahrrad verkaufen wollte. Er wird wegen Diebſtählen und Schwindeleien in Rockenhauſen Enkenbach, Haßloch, Neuſtadt und der Landauer Gegend geſucht. * Weyher, 25. Auguſt. Im Jahre 1906 verlor Frau Bür⸗ dermeiſter Ziegler von hier ihren Ehering bei Arbeiten auf e Ackern wiedergefunden. * Leimersheim, 29. Aug. Im Alter von 88 Jahren ſtarb zu Karlsruhe, im St. Vinzentfushauſe, wo er ſich einer Bein⸗ amputation unterziehen mußte, der älteſte hieſige Bürger, Privatmann Adam Marthaler. Einer der letzten Vete⸗ ranen von 1866 und 1870/½1 der Gemeinde, iſt damit zur großen Armee eingerückt. * Aus der Südpfalz, 28. Aug. Die Nuß bäume weiſen in dieſem Jahre einen Behang auf, wie er ſeit vielen Jahren nicht geweſen iſt. Die grünen Früchte hängen vielfach in ganzen Klumpen, ſodaß die Aeſte geſtützt werden müſſen. * Kriegsfeld, 26. Auguſt. Der Dreſchmaſchinenarbeiter Baldauf von hier nahm mit ſeinem Dienſtherrn Gerhardt in Abenheim eine Reparatur an der Trommel vor. Während dieſer Arbeit ſchaltete ein Unbefugter den Motor ein. Ger⸗ hardt wurde ein Arm herausgerifſen und Baldauf die rechte Hand zerquetſcht. * Alſenz, 26. Auguſt. Geſtern nachmittag hat das erſte deutſche Flugzeug ſeit 1918 in Dielkirchen das Alſenztal überflogen Die Maſchine war ein Junkersflugzeug mit Jun⸗ kersmotor. * Hettenleidelheim, 25. Auguſt. Anläßlich ſeines 70. Ge⸗ burtstages wurde der Mitbegründer der Firma Pfälziſche Tonwerke Hagenburger, Schwalb u. Co., Fabrikant Ludwig III, zum Ehrenbürger der Gemeinde er⸗ nannt. Weiſenheim a.., 25. Aug. Am Kirchweihſonntag wurde der 13jährige Sohn des Lehrers Weitzel von Dann⸗ ſtadt durch einen Schuß aus einem Kleſ⸗lfsergewetr ver⸗ einer Kugel in die rechte Bruſtfeite getroffen. Die Kugel ter volle 10 u fünt ochen gedauert hat, iſt heute zu En; khoe gen Veleleben würde die Aechelf wieher nan. lebensgefährlich. N dem Felde. Jetzt, nach über 20 Jahren, wurde der Ring beim letzt; er befand ſich in einer Schießbude und wurde dort von * Frankenthal, 28. Aug. Der 59 Jahre alte Fuhrmann Heinrich Leiſt aus Enkenbach, zuletzt bei einem Fuhrunter⸗ nehmer hier in Stellung, fiel in der Nacht vom 21. auf 22. Auguſt ſo unglücklich von einem 3 Metet hohen Heu⸗ boden, daß er einen Schädelbruch und innere Ver⸗ letzungen erlitt. Durch die Freiwillige Sanitätskolonne wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er, ohne das Be⸗ wußtſein wiedererlangt zu haben, am 26. Auguſt ge⸗ ſtorben iſt. * Neuſtadt a. Hoͤt. 29. Aug. Zwiſchen Mußbach und Deidesheim ſtieß in heutiger Nacht der Motorradfahrer Haberkern aus Deidesheim gegen das Pferdefuhrwerk des Obſthändlers Jakob Bader aus Neuſtadt in raſchem Tempo auf, ſodaß Haberkern die Deichſel in die Bruſt drang, was ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte Der auf dem Soziusſitz befindliche Kamerad Alhert erlitt eine ſchwere Kopf⸗ wunde. Dem Neuſtadter Obſthändler iſt nichts geſchehen. Büchelberg, 26. Aug. Unter einem Baum, unter dem zwei hieſige Einwohner vor einem Gewitter Schutz geſucht hatten, traf der Blitz die beiden Männer, ſodaß ſie das Bewußtſein verloren. Der herbeigerufene Arzt ſtellte ſchwere Verbrennungen feſt, doch dürften beide mit dem Leben davonkommen. Nachbargebiele Errichtung eines Naturſchutzparkes auf der Rheininſel Kühkopf * Darmſtadt. 30. Auguſt. Landtagsabgeordneter Nuß⸗ Worms hat im heſſiſchen Landtag folgende Aufrage eingehracht: Der Diplom⸗Landwirt Malchus hat als eine aktuelle Forde⸗ rung der Zeit die Errichtung eines Naturſchutzparkes auf der Rheininſel Kühkopf in der Nähe der Bahnſtrecke Gernsheim, Biebesheim, Stockſtabt, Goddelau empfohlen und dabet ausge⸗ führt, daß auf dem betreffenden Platz heute noch ein ſehr um⸗ fangreiches urwüchſiges Tier⸗ und Pflanzenleben herrſche und daß die Rheininſel Kühkopf zur Errichtung eines ſolchen Par⸗ kes wie geſchaffen ſei. Malchus weiſt auf die Wichtigkeit der Naturſchutzanlagen hin, die u. a. in den Vereinigten Staaten. Kanada uſw. einen großen Raum einnehmen. Neuerdings hat man in Europa, zunächſt in Schweden, dann in der Schweig, Italien, Frankreich und ſchließlich auch in Deutſchland ähnliche Parks errichtet. Malchus ſchlägt vor, daß mit demſelben eine biologiſche Station verbunden wird. Es käme in er⸗ ſter Linie der Vogelſchutz in Frage. Die Anregung erſcheint mir beachtenswert. Ich frage deshalb an: Iſt die Regierung be⸗ 4 reit, den Plan zu prüfen und gegebenenfalls die Verwirkli⸗ chung des Planes ins Auge zu faſſen, bejahendenfalls unter welchen Bedingungen? * Nierſtein, 28. Aug. Der ſchwerhörige 14jährige Sohn des Gaſtwirtes Eich wurde beim Ueberqueren der Straße von einem Laſtauto überfahren und auf der Stelle getötet. Heppenheim, 29. Aug. Das fünfjährige Töchterchen des Turnwarts Pfeiffer ſprang geſtern nachmittag aus einer Seitenſtraße gegen die Lenkſtange eines gerade vorüber⸗ fahrenden Motorrades. Das Kind wurde zurückgeſchleudert und war ſofort tot. * Frankfurt, 30. Aug. Die 24jährige Schauſpielerin Herta Betſch aus Hagenbach in Bayern, zuletzt hier wohnhaft, ging in Begleitung eines jungen Mannes ſpazieren. Plötz⸗ lich lief ſie weg und etwa 300 Meter den Mainkaf entlang und ſprang in der Nähe des Fahrtors in den Main. Am Ufer ließ ſie eine Handtaſche mit geringer Barſchaft und Aus⸗ weispapieren zurück. Mainz, 29. Aug. Die Molkereigenoſſenſchaft Mainz und der Mainzer Milchhändlerverein beſchloſſen, vom 1. Septem⸗ ber ab den Milchpreis um 2 Pfg. herabzuſetzen. Das Liter koſtet ſodann noch 32 Pfg. * Stuttgart, 29. Aug. Am Samstag mittag ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Schattendreieck und Solitude ein ſchwerer Unfall. Ein Motorrad, das von Solitude her⸗ kam, überholte ein Auto. Im gleichen Augenblick kam von Stuttgart hier ein Kraftwagen, dem das Motorrad auf das linke Vorderrad auffuhr. Der Führer des Motorrades war tot, die Beifahrerin kam mit einem Knöchelbruch avon. * Stuttgart, 29. Aug. Am Cannſtatter Waſen iſt geſtern vormittag unterhalb des Neckarwehrs ein Schutzmann im Neckar ertrunken. Eine Schutzmannspatrouille von zwei Mann ritt auf dem Waſen dem Neckar entlang, als plötzlich das Pferd des einen Schutzmanns ſcheute und mit einem Sprung in den gegenwärtig noch hochgehenden Neckar ſprang, und zwar in ein vier Meter tiefes Baggerloch. Das Pfer kam mit dem Schutzmann zunächſt wieder an die Oberfläche, verſank aber dann nochmals, kam dann wieder herauf, dies⸗ mal aber ohne den Reiter. Etwa 30 Meter unterhalb der Unglücksſtelle kam das Pferd wieder ans Land; die Leiche des ertrunkenen Schutzmanns konnte erſt nach mehrſtündigem Suchen geborgen werden. DSSSr—— K——— Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguft + Ahein-Pegel 24,285 26 7, 30,lII. Medar. Pegel24. 28. 26. Jf. 50. Schuſterinſel 2,66 8,48 3,58 3,97 8,02 2,98 Mannheim.78.915.455,84.326,93 Sebl 551 3278 85 8584 788 86 Jaaſſed.45 86 2802.24,1.28 Marau 5,775.785,12.847.08 8,6 Mannheim.68.08.35 5,79.456.41 Caub 34.47 3,55—.50 Kbln.7808.64.50.78.405.50 5 0 f des Rheins 17.0 1N1ů3 5 F N e e ee 0 U 0 1 Ae ta gcINbA- GSESELLSchAFT dsmnrr WenaEbAb4E. 8 Undau-sebsftsg durch Operation entfernt werden. Die Verletzung iſt N ee 9 Seite. Nr. 309 Webe and dendedeg Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe7ß Mittwoch, den 81. Auguſt 127 Der internationale Kohlenmarkt im erſten Halbjahr 1927 Eine Ueberſicht über die Kohlenproduktion der wichtigſten Erzeugungsländer in den erſten ſechs Monaten dieſes Jahres zeigt ein erhebliches Anwachſen der För⸗ derung im Vergleich zu der entſprechenden Zeit der Jahre 1925 und 1926. Am wenigſten hat ſich, ſelbſt im Vergleich zu 1925, die engliſche Kohlenproduktion erhöht. Sie betrug im erſten Halbjahr 1927 mit 128,1 Mill. Tonnen nur 1,2 Mill. mehr als in der entſprechenden Zeit 1925(im erſten Halbjahr 1926 betrug ſie infolge des vorjährigen engliſchen Kohlen⸗ konflikts nur 93,105 Mill. Tonnen). Die Kohlenförderung der Vereinigten Staaten iſt in derſelben Zeit 1927 im Vergleich zu 1925 und 1926 um 14,4 bezw. 25,4 Mill. Tonnen auf 321,583 Mill. Tonnen geſtiegen. Die deutſche Stein⸗ kohlenproduktion hat ſich im Vergleich zum erſten Halbjahr 1926 von 65,746 auf 76,057 Mill. Tonnen und die deutſche Braunkohlenförderung von 66,209 auf 72,761 Mill. Tonnen erhöht. Frankreichs Produktion iſt gegenüber den erſten ſechs Monaten 1925 und 1926 von 23,74 bezw. 25,47 auf 26,98 Mill. Tonnen und die belgiſche Produktion von 11,60 bezw. 11,93 auf 13,72 Mill. Tonnen angewachſen. Auch bei den 3größten Produzenten— England, den Vereinigten Staaten und Deutſchland— zeigt der Kohlen⸗ export im erſten Halbjahr 1927 im Vergleich zu den entſpre⸗ chenden Zeiten 1925 und 1926 eine bemerkenswerte Steigerung. Auch hier hat ſich allerdings die engliſche Ausfuhr nur in ſehr geringem Maße gegenüber 1925 erhöht, nämlich nur von 25,84 auf 26,31 Mill. Tonnen(wobei noch zu bemerken iſt, daß der Umfang der engliſchen Kohlenexporte im Jahre 1927 für den engliſchen Bergbau bereits ſehr un⸗ befriedigend war). Hingegen weiſt Deutſchlands Ausfuhr eine ganz beſonders ſtarke Steigerung aus. Sie hat ſich im erſten Halbjahr 1927 im Vergleich zur entſprechenden Zeit 1925 mehr als verdoppelt und betrug 13,87 gegen 6,40 Mill. Tonnen in den erſten ſechs Monaten 1925 und iſt auch gegen⸗ über dem erſten Halbjahr 1926 um nahezu 5 Mill. Tonnen größer geweſen. Die Ausfuhr der Vereinigten Staaten hat ſich in der entſprechenden Zeit von 8,05 bezw. 9,24 auf 10,11 Mill. Tonnen erhöht. Frankreich und Belgien weiſen hin⸗ gegen einen Rückgang der Exporte auf; und zwar Frank⸗ reich von 2,5 bezw. 2,6 auf 2,1 Mill. Tonnen und Belgien von 984 000 bezw. 1,60 Mill. auf 1,34 Mill. Tonnen. 36. Farben— Royal Dutch. In deutſchen Blättern ſind ver⸗ ſchiedentlich Andeutungen gemacht worden, daß ſich zwiſchen der Royal Dutch⸗Shell⸗Gruppe und der JG. Farbeninduſtrie in der letzten Zeit gewiſſe Gegenſäge entwickelt haben, die durch die Verminderung der Beteiligung der holländiſch⸗engliſchen Gruppe bei der International Bergin Company zum Ausdruck kom⸗ men, ihren eigentlichen Grund aber in einer angeblichen Reizung von Sir Henri Deterding haben, hervorgerufen durch iloyale Ein⸗ ſtellung der JG. Farbeninduſtrie in ihren Verhandlungen mit andern(vermutlich amerikaniſchen) Weltpetroleum⸗Konzernen. Sir Henri Deterding hat dem Vertreter der K. Z. gegenüber ſeinem Erſtaunen Ausdruck gegeben, wie derartige Behauptungen gemacht werden könnten, da von irgendwelchen Gegenſätzen zwiſchen ihm und der JG. Farbeninduſtrei AG. nicht die Rede ſein kann. Er weiſt anz beſonders darauf hin, daß er nach wie vor an dem —W intereſſiert iſt, lehnt es aber im Üübrigen ab, zu den Anſpielungen im einzelnen Stellung zu nehmen, da, wie in ähnlichen Fällen auch, Inſpiration vonſeiten der Räte⸗ regierung vorliegen dürfte. * Zur Kapitalerhöhung Glanzſtoff⸗Bemberg. Von den 18 Mill. neuen Glanzſtoff⸗Aktien werden bekanntlich 8,4 Mill./ zum Bezuge ausgeſchrieben. Die reſtlichen 9,6 Mill. Verwertungs⸗ aktien ſollen von dem internationalen Bankkonſortium, dem auf deutſcher Seite Schleſinger, Trier u. Co. und Lazard Speyer Elliſſen angehören, übernommen werden und zwar zu einem Kurſe, der ſich nach Abzug der verſchiedenen Speſen für die Geſellſchaft auf 530 bis 540 v. H. ſtellt. Die mit Minderheitspaketen bei den Vereinigten Glanzſtoff AG. beteiligten engliſchen und holländiſchen Geſchäften Courtaulds und die Enka haben hierbei noch Anſpruch auf ſoviel Aktien, wie ihrer alten Beteiligung entſpricht, und auf ein zuſätzliches Bezugsrecht; alſo im Verhältnis von ungefähr:1, natürlich zu dem Kurs von ebenfalls 540 v. H. Wie ſchon mitgeteilt wurde, beabſichtigen die Banken, der Glanzſtoff⸗Aktie in London und Amſterdam, vermutlich auch in New Pork, einen Börſenmarkt zu ſchaffen. Das wird aber wahrſcheinlich nicht mit den Aktien ſelber geſchehen, ſondern mittels Zertifikaten. Die 8 Mill. Verwertungsaktien der J. P. Bemberg AG., die nur 4 Mill./ zum Bezuge ausſchreibt(im Verhältnis von:), wer⸗ den von den Vereinigten Glanzſtoffabriken, die poolmäßig über die Mehrheit des Bemberg⸗Kapitals verfügen, zwiſchen 430 bis 440 v. H. übernommen. Das internationale Bankenkonſortium erhält wiederum von ihnen zum gleichen Preis etwa die Hälfte davon. Schließlich iſt noch zu bemerken, daß zu den holländiſchen Uebernahmekonſorten neben Teixeiras de Mattos noch die Amſterdamer Firma Hopen u. Co. hinzukommt. 5 * Zur Elektrizitätswirtſchaft des Saargebiets. Der Intereſſen⸗ kampf zwiſchen dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk und der Saarland⸗Lothringen Elektrizitätsgeſellſchaft um die Elektrizi⸗ tätsverſorgung des Kreiſes Ottweiler, hat ſich zunächſt zugunſten des R. W. E. entſchieden. Die Weiher⸗Zentrale in Eppelborn, die Stromverſorgungsquelle des Kreiſes Ottweiler, hat ſich an das R. W. E. angeſchloſſen. Der Beſchluß des Zweckverbandes wurde mit 228 gegen 11 Stimmen gefaßt. In maßgebenden Kreiſen der Saarwirtſchaft findet dieſer Anſchluß ſtarke Gegnerſchaft, u. a. nimmt Kommerzienrat Hermann Röchling öffentlich gegen den Beſchluß Stellung, da er den Intereſſen der Saarwirtſchaft zuwiderlaufe und dem Saarbergbau ſchade, deſſen Abſatz an Schlammkohle von Jahr zu Jahr mehr zurückgehe. Der Strombezug des R. W. E. baue ſich immer mehr auf der Braunkohle auf. Das letzte Wort in dieſer Angelegenheit ſei noch nicht geſprochen. Auf der anderen Seite ver⸗ öffentlicht das..E. eine Erklärung, wonach es ſich Preußen gegenüber verpflichtet habe, in dem ſaarländiſchen Gebiete, die ihm im Einvernehmen mit Preußen zufielen, den Geſamtſtrombedarf aus Saargruben zu beziehen. Der Transport von Ruhrkohlen⸗ ſtrom ins Saargebiet komme gar nicht in Frage, und auch in ſteuer⸗ licher Hinſicht entſtänden dem Saargebiet keine Nachteile. Eine Iſolierung der Elektrizitätswirtſchaft an der Saar würde zum Nach⸗ teil der Saarwirtſchaft ausſchlagen. * Eiſenwerk Kaiſerslautern in Kaiſerslautern. Nach Abzug von 789 785(838 585)/ Unkoſten und 101 272(104 905) ¼/ Abſchreibungen verbleibt bei der Geſellſchaft aus dem verfloſſenen GJ. ein Ver luſt von 181 476 /, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Nach dem Bericht iſt das ungünſtige Ergebnis auf den ſcharfen Wettbewerb und die ungenügenden Preiſe ſowie auf die ſozialen Laſten und die Steuern zurückzuführen.— In der Vermögensauf⸗ ſtellung erſcheinen bei 1,85 Mill. AK. und 0,15 Mill./ offenen Rücklagen die Gläubiger mit 1,06(1,49) Mill. J¼, hierunter 0,22 (0,12) Mill. Anzahlungen. Akzeptverbindlichkeiten werden mit 0,12(0,23) Mill.&4 angeführt. Das Hypothekendarlehen der Pfälzi⸗ ſchen Wirtſchaftsbank iſt mit 0,9 Mill./ verbucht. Demgegenüber ſtehen 0,49(0,48) Schuldner und 1,13(1,12) Mill. Vorräte. Im laufenden Jahre beſtehe begründete Hoffnung, ein beſſeres Ergebnis zu erzielen. Infolgedeſſen habe man auch die Rücklage nicht zur Tilgung des Verluſtes in Anſpruch genommen. * Keine Sanierung der Ehrhardt u. Sehmer AG. durch holländi⸗ ſches Kapital. Wie aus Saarbrücken gemeldet wird, wird vonſeiten der Verwaltung der Ehrhardt u. Sehmer AG. die holländiſche Mel⸗ dung über angebliche Herabſetzung des AK. von 6 Mill. auf 600 000 Fr. als unzutreffend bezeichnet. Man hofft, in einer bevor⸗ ſtehenden av. HV. die aufgenommenen Sanierungsverhandlungen beendigen zu können. Zweifahresabſchluß der„A. W..“ Allgemeine Werkzeug⸗ maſchinen⸗Geſellſchaft AG., Berlin. Die Geſellſchaft(Richar d⸗ Kahn⸗Konzernß) legt nunmehr nach der ſeit längerer Zeit er⸗ folgten Umſtellung für die GJ. 1925 und 1926 ihre Abſchlüſſe vor. Im Jahre 1925 hatte die Geſellſchaft einen Betriebsgewinn leinſchl. Amerikas Golovorrat Von Philip Snowden, ehemaligem britiſchen Schatzkanzler, Mitglied des britiſchen Unterhauſes Weshalb die Anion Gold theſauriert Die Vereinigten Staaten beſitzen heute etwa 43 v. H. des geſamten Goldvorrates der Welt. Der Wert dieſes Vorrates belief ſich Anfang Juli d. J. auf etwa 4,5 Milliarden Dollar. Dieſer ungeheure Goldbeſtand der Vereinigten Staaten ſteht in keiner Beziehung zu deren wirklichen Bedarf an Goldreſerven. Die Höhe der Goldrücklagen von Zentralban⸗ ken unterliegt bekanntlich in allen Kulturländern geſetzlichen Vorſchriften. Dieſe Rücklagen hatten bisher aus traditionel⸗ len und pſychologiſchen Gründen den Zweck, das Währungs⸗ ſyſtem des betreffenden Landes zu ſichern und dem großen Publikum das Gefühl des Vertrauens zu geben. Heute weiß man, daß Papiergeld als Wertmittel faſt dieſelben Dienſte leiſtet als die Goldmünze. Die Ungefährlichkeit einer Ein⸗ ziehung von Goldmünzen als Umlaufsmittel und deren Erſatz durch Papiergeld wird daher vielfach anerkannt. Die wich⸗ tigſte Beſtimmung von Goldreſerven liegt heute in deren Ver⸗ wendung als Zahlungsmittel bei der Regelung der Zah⸗ lungsverpflichtungen an das Ausland im internationalen Handelsverkehr. Die Bedürfniſſe dieſes Verkehrs laſſen ſich ziemlich genau abſchätzen; der Umfang der notwendigen Gold⸗ reſerven läßt ſich alſo dementſprechend leicht feſtſtellen. Die Erfahrung in Ländern, deren Finanzen geſund und deren Bankſyſteme hochentwickelt ſind, hat gezeigt, daß zweck⸗ mäßigerweiſe die Zentralfinanzinſtitute etwa den Bedarf von 2 Monaten an Goldvorräten in der Hand haben müſſen, um für die Einfuhrbedürfniſſe ihres Landes gerüſtet zu ſein. Aber ſelbſt ſo hohe Goldreſerven ſind nicht abſolut not⸗ wendig, wie das Beiſpiel beſtimmter Länder— z. B. der Tſchechoſlowakei— lehrt. Dieſes Land mit ſeinem ſtändig zunehmenden Außenhandel hat es möglich zu machen gewußt, mit einer Goldreſerve auszukommen, die etwa der Gold⸗ deckung ſeines Geldͤbedarfes für 2 Wochen entſpricht. Mit die⸗ ſer geringen Goldreſerve arbeitet das Land ſchon ſeit etwa drei Jahren, indem es ſich für die Durchführung ſeiner Wech⸗ ſelverbindlichkeiten vornehmlich auf ſeine Bankguthaben im Auslande verläßt. Wenn wir als Durchſchnitt einen Zwei⸗ monatsbedarf für Importzwecke als genügend annehmen. ſo exgibt ſich daraus, daß die Vereinigten Staaten etwa 700 Mil⸗ lionen Dollar an Goldreſerve nötig haben, während deren Umfang tatſächlich über 6 mal ſo groß iſt. Es iſt ſchwer, den wahren Zweck der amerikaniſchen Gold⸗ theſaurierungspolitik zu erkennen. Vor dem Kriege be⸗ ſaßen die Vereinigten Staaten nur etwa 20 v. H. des inter⸗ nationalen Goldvorrates. heute über 40 v. H. Obwohl ihr Reichtum in erheblich ſtärkerer Weiſe zugenommen hat als derfenige anderer Länder, erfordert die Steigerung des Reich⸗ tums keineswegs einen derartig gewaltigen Goldvorrat für währungstechniſche Zwecke. Die plauſibelſte Erklä⸗ rung für die Goldtheſaurierungspolitik der Vereinigten Staaten iſt daher die, daß die Union ſich von der Annahme leiten läßt, die Goldvorräte der Welt werden geringer wes⸗ halb eine Steigerung des Goldwertes und damitein Abſinken der internationalen Wa⸗ renpreiſe wahrſche inlich iſt. Die Vereinigten Staaten haben ein vitales Intereſſe an der Aufrechterhaltung des Goldpreiſes. Die engliſchen und anderen europäiſchen Schulden ruhen auf Goldbaſis. Amerika leiht in großem Maße an Länder, deren Währung gleichfalls das Gold zugrunde liegt, ſodaß die Union ein großes In⸗ tereſſe daran hat, zu vermeiden, daß eine Minderung des Goldwertes eintritt. Der bekannte ſchwediſche National⸗ ökonom Dr. Guſtav Caſſel hat kürzlich dieſe Zuſammenhänge erörtert und mit Beſorgnis auf die Ausſichten eines Rück⸗ 5192 J Vortrag) von 77 613/ aufzuweiſen, dem Abſchreibungen von 115 803/ gegenüberſtehen, ſo daß ein Betriebsverluſt von 38 190/ ausgewieſen werden mußte. Für die Reorganiſation des Unternehmens waren auf Reorganiſationskonto 1257 310% zu überweiſen, ſo daß der zu deckende Saldo ſich auf 1 295 500%/ erhöhte. Die Deckung dieſes Betrages erfolgte durch die Herabſetzung des AK. von 1905 000 auf 800 000% und durch die Heranziehung der Rück⸗ lage von 190 500 J/. Nach Durchführung dieſer Sanierung konnte die Geſellſchaft, nunmehr mit einem AK. von 800 000/ arbeitend, bei einem Betriebsgewinn(abzüglich aller Unkoſten) von 36 108„ und bei Abſchreibungen von 32 806/ einen Rein⸗ gewinn von 3302/ erzielen. Nach verſchiedenen Veränderungen ſtehen in der Bilanz auf 31. Dez. 1926 Grundſtücke und Gebäude nunmehr mit 374000(i. V. 406 300) /¼ und die Betriebsanlagen mit 198 000(259 042). Die Betriebsanlagen haben vor allem im GJ. 1925 einen ſtarken Zugang von 122 824/ erfahren. Die Vorräte, deren Höhe im Jahre 1924 noch mit 2264 545/ angegeben wurde, zeigen im folgenden Jahr eine Ermäßigung auf 1 568 285/ und im Jahre 1926 auf 1339 832 J. Die Außenſtände betrugen im Jahre 1925 nur noch 401 276(2 071 089) und erhöhten ſich im Jahre 1926 wieder auf 627 859 J. Wertpapiere und Beteiligungen, die 1924 mit 513 934 bilanziert worden waren, erſcheinen 1925 auf 1/ ab⸗ geſchrieben und 1926 wieder mit 60 873 ¼/ nominiert. Auf der Paſſiv⸗ ſeite konnten die Verpflichtungen ſtändig ermäßigt werden; ſie be⸗ trugen 1924 3 322 830/ und gingen auf 1832 010, bzw. 1 775 490%¼ zurück. Inwieweit der Erwerb der Düſſeldorfer Lokomotiv⸗ Fabrik der Rheinmetall A G. durch die Geſellſchaft im laufenden GJ. auf die Bilanzziffern und die Geſchäftstätigkeit einwirken, und ob der durch die Sanierung herbeigeführte Erfolg dauernd iſt, wird ſich erſt in den Ergebniſſen des laufenden Geſchäfts⸗ jahres zeigen. * Eſtol AG. in Maunheim. Die Geſellſchaft, die dem Margarine⸗ Konzern van den Bergh angehört, hat im GJ. 1926 einen Fabrikationserlös einſchl. diverſer Gewinne von nur 1516 734 (2 026 162)/ erzielt. Die Unkoſten konnten jedoch von 2021.718 ¼ auf 1419 344 ½ herabgeſetzt werden, ſo daß ein Reingewinn von 97 389/ ausgewieſen werden kann, der durch den Verluſt⸗ vortrag aus dem Vorjahre eine Verkürzung auf 91 229/ erfährt. Die Bilanz zeigt die Vorräte gegenüber dem Vorjahr auf 634 697 (694 980) etwas vermindert. Die Debitoren zeigen ebenfalls eine Ermäßigung von 1529 891/ auf 1 446 319, während die Bank⸗ guthaben von 98 610/ auf 105 637/ leicht geſtiegen ſind. Die in der Vorjahrsbilanz mit 31 423 ¼ aufgeführten dubioſen Forderungen, ferner die Wechſel im Betrage von 71 419/ und das Kapitalentwer⸗ tungskonto von 440 504 /, ſind aus der Bilanz verſchwunden. Auf der Paſſipſeite crſcheinen nicht mehr: Darlehen Gediva I. v. d. Berghs Marg. AG. mit 695 015 ¼, Gediva mit 2775 837. Das Anwachſen der Kreditoren auf 2811334(100 310)/ ſcheint auf Umbuchungen zurückzuführen zu ſein. Die Abſchreibungsreſerve iſt auf 316 521 (168 380)/ angewachſen. * Peters Union AG. in Frankfurt a. M.— Günſtiger Zwiſchen⸗ abſchluß. Der Frankfurter Proſpekt über 3 Mill./ neue Akkien bringt eine Zwiſchenbilanz zum Z1. Mai, die einen ſehr flüſſigen Stand ergibt. Danach betrugen Gläubiger 2,37 Mill. ¼, darunter keine Bankſchulden(am 30. Sept. 1926: 4,11, darunter 2,89 Mill./ Bankſchulden), ferner Akzepte 2,29(1,69) Mill. J¼, andererſeits Schuldner 8,6(5,12) und Waren 5,19(4,6) Mill. /. Unter den Schuldnern ſind 1,53 Mill.„ Forderungen an die Liga⸗Gum mi⸗ werke enthalten, deren AK. ſich ganz im Beſitz von Peters Union befindet. Der Umſatz wird für 1924½5 mit 27,47 Mill.„ angegeben, für 19256 mit 22,46 Mill., infolge der Preisſenkung und der anfänglichen Abſatzkriſe jedoch mengenmäßig höher als der des Vorjahres. Im laufenden GJ. habe die Geſellſchaft den Vor⸗ kahresumſatz bereits überſchritten. Das en Beſſerung von 10—20 Pfg. ganges der Weltgoldbeſtände hingewieſen. Wenn dieſer Rück⸗ gang der Goldbeſtände eintritt, während zu gleicher Zeit der Weltgoldbedarf zunimmt. ſo müſſen wir mit einer Steigerung des Goldwertes und mit einem Fallen der Warenpreiſe rech⸗ nen. Bei ſolchen Ausſichten bildet natürlich der Beſitz von etwa der Hälfte des internationalen Goldvorrates für die Vereinigten Staaten einen Machtfaktor erſten Ranges. Es gibt ihnen eine dominierende Stellung in Finanzfragen und verſetzt ſie in die Lage, den Stand der Warenpreiſe jederzeit zu kontrollieren. Die Politik des Bundesreſerveamtes geht ja in der Rich⸗ tung möglichſter Stabiliſierung der Preiſe, während z. B. die engliſche Regierung das Beſtreben zeigt, auf ein Sinken des Goldwertes hinzuarbeiten. Eine ſolche Politik iſt verſtändlich, wenngleich die Möglichkeit ihrer Durchführung füglich be⸗ zweifelt werden kann. Bei einer Steigerung des Goldpreiſes um 1 v. H. erhöht ſich die Laſt der engliſchen Nationalſchuld um 77§ Millionen, doch kann das, was man infolge einer eventuellen Verringerung des Goldwertes an der Höhe der engliſchen Nationalſchuld erſpart, durch den Rückgang des Wertes der Inveſtierungen engliſcher Staatsangehöriger im Auslande mehr als verloren gehen. Haben ſo die Vereinigten Staaten in der Theſaurierung ihrer Goloͤbeſtände ſcheinbar den feſten Vorſatz, ein Abſinken des Goldwertes zu verhindern, ja vielleicht ſogar auf eine Steigerung des Goldwertes Fbinzuarbeiten, ſo beſitzen die anderen Länder durchaus die Möalichkeit, dieſen finanziellen Vormachtsbeſtrebungen Amerikas Schwierigkeiten zu bereiten. Wenn der auf der Konferenz von Genua empfohlene Plan angenommen worden wäre, anſtelle non Gold ausländiſche Wechſel oder Depots im Auslande als Währungsdeckung zu verwenden. wenn ferner die europäiſchen und aſiatiſchen Län⸗ der einen Teil ihrer Goldvorräte abgeben würden. um ſie in⸗ ternationalen Bedürfniſſen zuzuführen, ſo würde ſich ein ſtar⸗ kes Sinken des Goldwertes ergeben. Solche Exrwägungen haben es bereits ratſam erſcheinen laſſen, einen Plan für die Kontrolle der intervationalen Gold⸗ beſtände mit dem Ziele der Stabiliſierung ihres Wertes zu entwerfen. Eine enge Zuſammenarbeit mit Amerika würde hierbei von größter Bedeutung ſein. Dieſe Zuſammenarbeit ließe ſich wahrſcheinlich erzielen, wenn man die Union davon überzeugen könnte, daß es einen ſehr unſicheren und zweifel⸗ haften Aktivpoſten in ſeinen ungeheueren Goldvorräten beſitzt. Wünſcht man die Gefahren, die ſich aus einer Verrin⸗ gerung der Goldvorräte ergeben könnten, zu vermeiden, ſo muß man die Beſtände der Vereinigten Staaten im Intereſſe des internationalen Marktes verteilen. Vor zwei Jahren ſchien Amerika geneigt zu ſein, einen Teil ſeines Goldvorrates abzugeben, doch hat das Land ſich kürzlich wieder der Gold⸗ theſaurierungspolitik zugewandt. Dieſe Umſtellung ſcheint auch durch die indiſche Währungs⸗ politik beeinflußt zu ſein, da Indien ſeine Goldreſerven er⸗ heblich vergrößert hat, um ſeine neue Währung zu ſichern. Amerika wird zweifellos früher oder ſpäter einſehen, daß ſeine eigenen Intereſſen mit den Weltintereſſen identiſch ſind. Seine Goldreſerven werden dann vielleicht dafür verfügbar gemacht werden, die Aufrechterhaltung des Goldwertes und eine Stabiliſierung der internationalen Warenpreiſe in die Wege zu leiten. Auf der kürzlich erfolgten Zuſammenkunft der Zentral⸗ bankpräſidenten wurden ſolche Fragen ſicherlich diskutiert, ob⸗ wohl die Bank von England zunächſt nicht den Anregungen der Konferenz von Genna folgte. die ein gemeinſames Vor⸗ gehen der Zentralbanken im Sinne der Feſtlegung eines Plans für die Stabiliſierung des Goldwertes empfahl, haben doch verſchiedentlich unverbindliche Beſprechungen zur Errei⸗ chuna dieſes Zieles ſtattgefunden. 2 4 iſt für die nächſten vier Monate gut beſchäftigt, und es dürfte mit 8 Ergebnis für das erhöhte AK. gerechnet werden ſ. V. 8 v..). * Aktiver ruſſiſcher Außenhandel. Der ruſſiſche Außenhandel nach der europäiſchen Grenze im Juli weiſt eine Einfuhr i Höhe von 52,8 gegen 49,5 Mill. Rubel im Juli 1926 und eine ſunher von 55.“ gegen 45, Mill. Rubel im Juli 1026 auf. Den Geſamtaußenhandel Sowjetrußlands nach der europäiſchen Grenze i 10 Monaten und nach der aſiatiſchen Grenze in 9 Monaten erreichte 1191,6 Mill. Rubel. Der ſowjetruſſiſche Geſamtaußenhandel in den letzten 10 Monaten ſchließt mit einem Aktipſaldo von 75 gegenüber einem Paſſivſaldo von 96,1 Mill. Rubel in der en ſprechenden Zeit des Vorjahres. * Schmere Schäden in den Baumwollplantagen der Südſtaaten Neue Hauſſe an den Baumwollbörſen. Der neue Ernteber 10 des amerikaniſchen Baumwollbüros hat an den Baumwollbörſen vo New Nork und Liverpool geſtern große Aufreg un hervorgerufen. Der Bericht beſtätigt die Befürchtungen hinſichtlir der Baumwollernte. Die verurſachten Schäden in den Banmwelg plantagen der Südſtaaten haben ſich als ſchwerer herausgeſtellt al; man glaubte. Es entwickelte ſich auf den Börſen eine ſprn hafte Hauſſe, wobei ſich die Preiſe um 50 Punkte gegen Vortag erhöhten. Deviſenmarlkt „ Reichsmark weiter feſt 1 71. Die Reichsmark war unverändert feſt, der Dollar notien. .2015. Mailand konnte ſich wieder befeſtigen, gegen Lon 155 89.45 nach 89.60. Oslo ebenfalls gebeſſert, gegen Pfun 18.66 nach 18.70; Madrid 28.83 nach 28.80. Heute vormittag notierten: 31. 30. 61. 30. 31. 90. 110 ondon⸗Parts124,9f124,91 Maimd.—Scwz. 20,17. 28 20Jgond.Stoctb.5 495J 285 Lond.-Brüſſel 34.81 84,81J Holland-Schw. 207.75207.70end.⸗Madrid 6 65 130.65 Lond.⸗Maild. 89.45 89,40 Kabel Holland.495 2,495 Mailand-Paris 28810 355,5 Kabel Schweiz.185.186 Lond.-Holland 12,130 12,13 Brüſſel-Paris 5.21 Lond.-Schweiz 25,21] 25,21 London-Oslo. 18,70 18,660Holland-Paris 1..565 Paris-Schweiz 20,32J 20,32 Lond.-Kopenh. 18.15 18.16[Kabel London.86 8 In.⸗Mk. laſſen ſich falgende Kurſe feſtſtellen: 75 70.85 London... 2042 284 Prag...1248J 12.46 Nabtig. J72.J 1 Parie...16,40 16,47Ssle... 03,47 109.45 Argentinien 85.87 Zürich. 1,02 81,02 Kopenhagen.112,30112,45 Japan 1 201 4, 20¹ Mailand..22.85 22,64 Stockbol m. 112,8 112.80] New-⸗Dort 4. Holland.. 168.30188.32 Brüffel 58.48/ 58.52 Verliner Metallbörſe vom 30. Auguſt Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. g0, 29, 30, 20. Elektrolytkupfer 126.— 126.— Aluminium in 2¹⁴ Raffinadekupfer—.——— Barren 2,1—.— 2000 1 8—.——— inn ausl..35⁰ ohzin„Pr.)—.——.—.—.— üttenzinn 2 JCTVV Näckel 9,40-8,50 9885005 Plattenzint 50,—-51.— 50,—-51.— Antimon 9658.0005 75,50.76 Aluminium.10 2,10 Silber für 1 Gr. 75,25-76 25 19, London, 30. Auguſt. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. t. o. 1016 Kg. 15 29. 30. 29. 30. Blei Kupfer Kaſſa 55,15 55,25beſtſelecn .— al8 Ji do. 3 Monat 55,50 55,55] Nickel De=ueckſlb..Fl.—— do. Elektrol. 62,25 62,25 J Zinn Kaſſa 289,75 289,35[ Regulus grachtenmarkt in Ouisburg ·Mubrort bom 30. Au⸗ 275 n Das Geſchäft an der heutigen Börſe iſt gegenüber geſtern! keine ändert, ebenſo erfahren die Frachten für Tal⸗ und Bergreiſe⸗ uhren Aenderung. Nur die Schlepplöhne für Kähne bergwärts erf f e N * . Mittwoch, den 31. Auguſt 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 399 Sportliche Rund ſchau Die Baden⸗Badener Rennwoche Conteſſa Maddalena beſtätigt im Zukunftsrennen ihre Form. So glänzend wie am Sonntag war auch am dritten Tag der internationalen Rennwoche in Iffezheim das Ge⸗ ſamtbild, das ſich auf der vornehmen, landſchaftlich reizvoll ge⸗ legenen Bahn des Internationalen Rennklubs bot. Tribü⸗ nen und Promenaden waren von einem eleganten Publikum beſetzt. Der Damenflor konnte diesmal umſo mehr zur Gel⸗ tung kommen, als ſich ein wolkenloſer Himmel und eine warme Spätſommerſonne über dem Ganzen ausbreitete. Mit fieberhafter Spannung erwartete man allſeits die Entſchei⸗ ung im Zukunftsrennen, die einen Aufſchluß über das Ver⸗ hältnis der deutſchen zur franzöſiſchen Vollblutzucht geben ſollte. Nur vier Zweijährige bewarben ſich um den in dieſem Rennen ausgeſetzten Preis von 29 000 /. In Mon⸗ ovi ging ein zur guten franzöſiſchen Klaſſe zählendes Pferd 5 den Start, dem ſein Stall das größte Vertrauen gab. Von en drei deutſchen Pferden beſaß die Hanielſche Conteſſa addalena das Vertrauen der geſamten deutſchen Sport⸗ gemeinde. Die Landgraf⸗Tochter gewann die klaſſiſche Prü⸗ ung wie alle vorher von ihr beſtrittenen Rennen im ge⸗ wöhnlichſten Tempo und bewies damit wieder nachdrücklichſt aß in ihr die deutſche Zucht ein Ausnahmeprodukt hervor⸗ bebracht hat. Nach gutem Sport von 1200 Meter Pfoſten hrte zunächſt Lykaſte knapp vor Otis, Conteſſa Maddalena nd Mondovi. In dieſer Reihenfolge blieb das Feld bis zum nie, wo dann Williams ſeinem Pferde den Kopf freigab. So⸗ ſpent ſchoß Conteſſa nach vorn, gewann die Führung und euerte unangefochten dem Ziele zu. Der Amerikaner Keogh, er Reiter des Franzoſen, machte ſich zwar energiſch an die ſcolauna, mußte ſich aber ſchließlich, mit vier guten Längen 121Plagen, mit dem zweiten Platz begnügen. Die Zeit von 17 iſt mäßig, erklärt ſich aber aus dem noch immer klebrigen Wicbf. Im Sachſen⸗Weimar⸗Rennen heſtätigte Eiſenkanzler eder ſeine gute Form mit einem leichten Siege gegen Ro⸗ and. Seraphis und Forno enttäuſchten. Die Ergebniſſe: 8 1. Kincſem⸗Rennen. 6000 J. 1000 Meter. 1. M. Friedigers D 700 eiſter(Narr), 2. Teutone, 3. Feenkönigin. Ferner liefen: liullen, Maifahrt, Aeolus, Reichstag, Bundchuh. Tot.: 135:10; „ 24, 17, 14:10. 8⁰ 2. Sachſen⸗Weimar⸗Reunen. 10 000. Ferneate Eiſenkanzler(O. Schmidt), 2. Roland, 3. Linz. 15 16 12 770 Seraphis, Schneeball, Forno. Tot.: 25: 10; 25 7 210. 6 0 Dos⸗Ausgleich. Ausgleich 1. 8000 J/. 2400 Meter. 1. Frhr. nera, Zubdenbrock⸗Kläswitz Leibküraſſier(Grabſch), 2. Roſa⸗ Pl.: 16, 1. R. Juknnſts⸗Rennen. Fur Zweiſäbrige. 20 900.. 1200 Meter. bovt, 3 antels Conteſſa Madalena(F. Williams), 2. Mon⸗ 8. Otis, 4. Lykaſte. Tot.: 14:10; Pl. 11, 12210. 1—5 l Akene-Nennen. Verkaufsrennen. 4500 J. 1600 Meter. imis Borgia(Varga), 2. Sieß, 3. Suba. Ferner liefen: 5 zebtere, Ruiſſeau'Or, Schaumſchläger, Petrarca, Kasbek. 68:10; Pl.: 17, 12, 15:10. 0 1. 2* Favorite⸗Jagbrennen. Ausgleich 3. 4500 /. 3600 Meter. 28 Jankes Vögelchen(Ebdler), 2. Parades, 3. Heruler, 4. Rei⸗ Juif Frucht. Ferner liefen: Snob, Otavi, Vimont, Pandora, f Errant. Tot.: 76:10; Pl. 29, 31, 2610. Madſport Straßenreunen„Rund um Württemberg“ Linari ſiegt bei den Berufsfahrern.— Wallenborn bei den Amateuren. ſich Am Straßenrennen„Rund um Württemberg“ beteiligten etwa 30 Amateure und 20 Berufsfahrer aus den ver⸗ bieeenſt 2 en Ländern. Die Berufsfahrer hatten 298 Kilometer, mateure etwa 170 Kilometer zurückzulegen. Die ſtärkere 1800 Meter. 1. Stall Ferner liefen: Hödur, Salzig. Tot.: 39:10; — Bedeutung hatte natürlich— ſchon rein an der Beſetzung des Rennens gemeſſen, die Fahrt der Berufsfahrer, die um 5,30 Uhr morgens am Bahnhof in Stuttgart ſtarteten. Die Fahrt war anfangs ſehr ſchnell, ſchon nach 105 Minuten wurde Heil⸗ bronn erreicht. Abgeſehen von wenigen Fahrern, die durch Defekte zurückfielen, blieb das Feld ziemlich geſchloſſen bei⸗ ſammen. Von Heilbronn bis Aalen wude ziemlich gebum⸗ melt, erſt vor Aaalen belebte ſich das Tempo wieder. In Ulm erreichte die Opelgruppe eine Minute Vorſprung, der aber ebenſo wie einige andere Vorteile des einen oder anderen Fahrers wieder verloren ging. In Eßlingen wurde der Italiener Aymo durch einen Felgenbruch zur Aufgabe ge⸗ zwungen. In Göppingen beſtand die Spitzengruppe noch aus 22 Fahrern und 16 Fahrer begaben ſich auf der ſteilen us Neues aus aller Welt — Vom Spiel in den Tod. Beim Schmetterlingfang fiel ein 7jähriger Junge in Niederbieber in den Hammer⸗ graben. Als ſeine Kameraden um Hilfe riefen, ſprangen zwei verüberkommende Radfahrer ſofort dem Kinde nach; konnten es aber erſt nach zehn ziehen. Die ſofort vorgenommenen Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. ſie Minuten aus dem Waſſer — Der verräteriſche Affe. Vor einigen Tagen wurde ein Konfektionsgeſchäft in der Alexanderpaſſage in Berlin von Ein⸗ brechern heimgeſucht. Alle Nachforſchungen nach den Tätern blieben zunächſt erfolglos. Die Kriminalpolizei ermittelte aber. daß in der Nacht, in der⸗der Einbruch verübt worden war, ein junger Mann ſtundenlang um den Häuſerblock ging, der einen Affen auf der Schulter trug. Dieſen Mann ermittelten die Beamten in der Perſon des 21jährigen Hartwig in der Eli⸗ ſabethſtraße und ſie ſtatteten ſeiner Wohnung einen Beſuch ab. ſtraße nach Gaisberg bei Stuttgart auf den Endſpurt. dieſem ging der Italiener Linari mit knappem Vorſprung als Sieger hervor. Das Ergebnis: Berufsfahrer: 1. Linari⸗Italien auf Diamant 11:21 Std. 2. van Hevel⸗Belgien auf Opel. 3. Belloni⸗Italien. 4. Vermandel⸗Belgien. 5. Beſtetti⸗Italien. 6. H. Suter⸗Schweiz. 7. Manthey⸗Berlin. 8. Civacheri⸗Italien. 9. Sellier⸗Belgien. 10. P. Kohl⸗Berlin. 11. Capp⸗Oeſterreich. 12. Thyß⸗Belgien. 13. Gay⸗Italien. 14. G. Debaets⸗Belgien. 15. Remeld⸗ Schweinfurt. Amateure: 1. H. Wallenborn⸗Radevormwald:03 Std. 2. H. Weck⸗Radevormwald:06 Std. 3. Lerch⸗Baden⸗ Oos. 4. Altenburger⸗Altenburg. 5. Weißer⸗Stuttgart. 6. Eiſſele⸗Ulm. 7. W. Guß⸗Augsburg, alle dichtauf. Leichtathletik Internationale Meiſterſchaften in Frankreich und Deutſchland Bedingte Teilnahme in Stamford Bridge. Bei dem in Paris ausgetragenen deutſch⸗franzöſiſchen Leichtathletikländerkampf ſind zwiſchen Vertretern der beiden Behörden verſchiedene Dinge beſprochen worden, die vor⸗ nehmlich eine weitergehende Annäherung der deutſchen und franzöſiſchen Leichtathletik betrafen. Bei dieſer Gelegenheit kam auch die Sprache auf die Beſchickung der international ausgeſchriebenen engliſchen Meiſterſchaften. Beide Länder, Deutſchland ſowohl wie Frankreich, wollen in Zukunft die engliſchen Meiſterſchaften nur dann beſchicken, wenn um⸗ gekehrt auch die Engländer größere Expeditionen zu Sport⸗ feſten in Deutſchland und Frankreich entſenden. Wichtg iſt in dieſem Zuſammenhang auch die Anregung, die Leichtathletik Meiſterſchaften in Frankreich und Deutſchland in Zukunft international auszuſchreiben. In Frankreich beſteht dieſe Abſicht bereits für das nächſte Jahr, während bei uns dieſe Frage noch nicht geklärt iſt. Erfolgt eine ſolche inter⸗ nationale Ausſchreibung der deutſchen und franzöſiſchen Meiſterſchaften, ſo iſt es klar, daß dann vor allem dieEngländer auch dieſe Veranſtaltungen beſchicken müſſen, wenn ſie ihrer⸗ ſeits auf Teilnahme der Deutſchen und Franzoſen reflek⸗ tieren. * Frankfurter Stadtachter. Heute kam unter ſtarker An⸗ teilnahme des Publikums das traditionelle Hafenachter⸗ Rennen bei prächtigem Wetter zum Austrag. Der Frank⸗ furter R. V. erwies ſich als der beſte des Viererfeldes und ſiegte glatt vor der Frankf. R. G. Germania. Das Ergebnis: 1. Frankf. R. V. 1865:32; 2. Frankf. R. G. Germania neeeeememmenmmmmmmeneeeemneeeeeeneene :34; 3. Frankf. R. G. Sachſenhauſen:38; 4. Frankf. R. SV. Teutonia 544. 8 E 4 Hadbremse Vebeneugen 5ie Sich von M. 5300.- an aeee Ahinnel, von diesen Tatsachen dureh eine unverbindſiche Probefahyfl Der eleganteste Qualitätswagen Verblüffendes Anzugsmoment Fabelhaftes Brems vermögen Gerlage Unterhaltungskosten 8 Liter Benzin auf 100 km Uter Oel 101 Ste verten Dyefland Wippet dauen Goneralvertreturg für Nord-Baden und Rheinpfalz: Wolf& Diefenbach Mannheim, Kunststr., N 7, 6 Tel.: 27432 u. 27433. 4 9/40 PS: 4!. n/50 PS:6 2yl. Krone Mk. 29.— Lampen von der ein⸗ fachſten bis feinſten Ausführung. däger, D 3, 4 U. Filiale 0 7, 12 3257 belsgenfeitskaufl Schlaf- Ammer apart. Modell (Birke poliert) 200 em breit zu jedem annehm- baren Preiſe zu verkaufen. WA-8 kaalgntabndumntannndaimnugemunnkgugthanunehtntuneunkunkeönekrbmgg Goldmark, 72,40 Goldmark und am 1. April 1922 14,30 Goldmark. Hartwig ſelbſt war nicht zu Hauſe, aber der Affe war anweſend und führte die Beamten auf den Boden, wo Hartwig einen Teil der Beute aus dem Einbruch, bei dem er als Aufpaſſer mit⸗ gewirkt hatte, verborgen hatte. Als Hartwig nach Hauſe kam, wurde er verhaftet. — Betrügereien eines falſchen Offiziersburſchen. Ein ge⸗ meiner Schwindler, der ſchon früher viele Familien betrogen hat, tritt jetzt wieder in Berlin auf. Er kundſchaftet die Ver⸗ hältniſſe von Familien aus, von denen ein Sohn als Offizier im Weltkriege gefallen iſt. Er verſchafft ſich die genaueſten Kenntniſſe von dem Truppenteil des Gefallenen, von der Schlacht, in der er geblieben iſt und von dem Ort der Beſtat⸗ tung. Wie ihm das gelingt, hat ſich noch in keinem Fall feſt⸗ ſtellen laſſen. In der Familie führt er ſich als ehemaliger Burſche des Offiziers ein. Er erzählt, daß er mit ſeiner Fa⸗ milie aus Metz ausgewieſen ſei und ſich auf dem Wege nach dem Flüchtlingslager in Schneidemühl befinde. Bei dem Auf⸗ enthalt in Berlin habe es ihn gedrängt, die Familie einmal aufzuſuchen. Die Angehörigen freuen ſich über den Beſuch und laſſen den vermeintlichen armen Flüchtling, der ſein ganzes 575 Gut verloren haben will, nie ohne eine Unterſtützung abziehen. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf den Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. L. K. Der Verein für Raſenſpiele kann Ihnen hierüber am beſten Auskunft geben, vielleicht wenden Sie ſich ſelbſt einmal an die Geſchäftsſtelle dieſes Vereins. S. D. Wegen der Gehaltsfrage der Lehrlinge wenden Sie ſich am beſten an den zuſtändigen Berufsverband.— Die Inflation be⸗ gann nach dem Kriege und endete am 20. November 1928. K. Sch. Erkundigen Sie ſich beim Bezirksamt, dort kann man Ihnen über Meſſen und Kirchweihen Auskunft geben. W. Br. Bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe ſelbſt erhalten Sie über dieſe Frage genaue Auskunft. F. W. Die Verkehrsordnung erhalten Sie beſtimmt beim Be⸗ zirksamt. nich 8. R. Kürnbach. Juriſtiſche Auskünfte erteilt der Briefkaſten Das Ringtheater in Wien brannte 1881 ab. Alfred. Legen Sie die Schlittſchuhe zuerſt einen Tag in Pe⸗ troleum und putzen dann mit Sand und Glaspapier blank. Straßenſperre. Die Straße wurde geſperrt, um hauptſächlich der Feuerwehr die Anfahrt zu erleichtern. Die Sperrſchilder waren ſchon lange angebracht, nur wurde die Sache nicht ſtreng gehandhabt. G. M. Der Blumenpeter befindet ſich noch in Weinheim. G. H. 1000 Papiermark entſprachen am 1. Januar 1917 1000 am 17. November 1918 571 Goldmark. am 1. April 1921 Adlerwerke nge Hankfurt Vertreter: ,äkrema“ Automebll-Ges, m. b. N. Binzenhöfer Möbelgeſchäft und Schreinerei Augartenstr. 33. aiae Ladenmale Ein Poſten neuer Standuhren Weſtminſter Marken⸗ ware wie Furtwängler, Junghans ꝛc., auch un⸗ gebeizt, wird ab Lager: 8 8, 8, Anee mit ſchriftlich. Garantie zu weit herabgeſetzten auf 500 km tpueuqoſ auοs Junsnuoseg 810⁴ eumunmmnnmmmmmenmdamnmmmunmnmunmnennt 22 Fe Preiſen verkauft Uaar golda, mse, Lager: S 6, 8, parterre Werkſtatt: G 4, 19. II. EI elnuu knsheig an Mümtemiesabene Zwei tüchtigen Geschüftsleuten Kaufmann und Buchdruckfachmann, mit, je 20 000 Mark Kapital ist Gelegenheit gegeben, sich an einem gut eingerichteten Betriebe(Buchdruck, Lithographie, Steindruck und Buchbinderei) mit über 100 000 Mark Sachwerten in linksrheinischer, industriereicher Stadt zu beteiligen und die Geschäftsführung zu übernehmen, da der bis- herige Leiter und Hauptgesellschafter wegen hohen Alters und Kränklichkeit nicht mehr tätig sein kann. Angebote mit Angabe der bisherigen Tätigkeit und der disponibelen Mittel nimmt die Geschäftsstelle dieses Blattes unter W R 21 entgegen. 5 7569 8. Seite. Nr. 390 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 31. Auguſt 1977 Vſlföheng. Vor Feſtlegung der Von Siegfried Doerſchlag „Sobald die Ferien beendet ſein werden, wird die faſt ſeit Jahresfriſt ſtrittige Frage der neuen Regelung der Kraft⸗ ſahkzeugbeſteuerung ins entſcheidende Stadium treten. Der Reichsverband der Automobilinduſtrie hat über die Frage der Kraſtfahrzeugbeſteuerung eine Denkſchrift herausgegeben, in der gefordert wird, die Beſteuerung in ſolgender Form vor⸗ zunehmen: a) Perſonenkraftwagen: Beſteuerung nach dem reinen Hubvolumen(Zylinderinhalt) als Meßziffer in arithmetiſcher Progreſſion fortſchreitend je 250 cem 25 l. b) Jaſtkraftwagen: Beſteuerung nach dem Gewicht als Meßziffer in arithmetiſcher Progreſſion fortſchreitend 1 100 Kg. 12,50 l. e Krafträder: nach dem Zylinderinhalt wie unter a) je 125 cem 8 l. Dieſer Antrag und der Wunſch des R. d. A. 1 die Folge keinen Unterſchied mehr in der Behanblung der Zweitakt⸗ und Viertaktmotoren zu machen, hat Controverſen zur Folge gehabt. Auch Dr. Berthold, der Vorſitzende des Unterausſchuſſes des vorläuftigen Reichswirtſchaftsrates, hat dem Reichsverband der Automobilinduſtrie vorgeworfen, bei dem neuen Antrag gegenüber früheren R. d..⸗Erklärungen nicht folgerichtig gehandelt zu haben. Es mag ſcheinen, da der Autoinduſtriellen⸗Verband eine nicht ganz feſtſtehende Politik in der Steuerfrage verfolgt hat. Unbedingt anzu⸗ erkennen iſt ihm aber, daß er ſich dann nicht auf bindende Erklärungen feſtgelegt hat, wenn durch techniſche oder wirt⸗ ſchaftliche Entwickelung ſolche früher gemachten Vorſchläge inzwiſchen überholt erſcheinen. 117975 es R. d. A. iſt offen⸗ Har; keine konſtruktiven Beeinfluſſungen durch Steuerformeln! In der Sitzung des Arzheitsausſchuſſes zur Beratung der neuen Regelung der Kraftfahrzeugſteuer wurde von allen Sachverſtändigen erfreulicherweiſe die Reifenſteuer abge⸗ lehnt. Die Kilometerſteuer bietet techniſche Schwierigkeiten, und ein den Sachverſtändigen vorgeführtes Syſtem der Zeit⸗ zählung(Kirnerzählung) wird vielleicht für ſpätere Steuer⸗ feſtſetzungen in 1105 kommen,— es hat den Anſchein, als oß der Kirnerzähler eine epochemachende Erfindung iſt!— zunächſt aber muß, weil dieſer Kirnerzähler erſt jung geboren iſt, mit dem Vorhandenen gerechnet werden. Auch die Be⸗ trlebsſtoffſteuer hat Ablehnung gefunden. Profeſſor Dr. Becker, bekannt durch ſein energiſches Ein⸗ treten für amerikaniſche Konſtruktionsmethoden. Schöpfer jenes Adler„Standard 6“ Serienwagens, deſſen Großſerien⸗ lieferung durch das nicht rechtzeitige Hereinbringen ameri⸗ kaniſcher Werkzeugmaſchinen unliebſame Verzögerungen er⸗ fahren hat, hat ſich für eine Gewichtsbeſteuerung in Verbin⸗ dung mit dem Hubvolumen eingeſetzt. Zur Frage der Ge⸗ wichtsbeſteuerung aber iſt zu ſagen, daß ſie im Falle Becker pro demo und gegen alle Beſitzer älterer Aatr euge ungerecht wäre, und daß ſie der deutſchen Automobilinduſtrie und deren ſoliden 22 außerordentlich ſchädlich wäre. In Deutſchland gibt es, ausgenommen in den Ort⸗ ſchaften, keine Geſchwindigkeitsbeſchränkungen; in den Ver⸗ einigten Staaten beträgt das Höchſttempo auch auf freier Strecke 60 Km. Drum müſſen für die in Deutſchland ge⸗ fahrenen höheren Geſchwindigkeiten maſſiver gebaute Wagen ergeſtellt werden, die den Beanſpruchungen foreierter Fahrten gewachſen ſind. Die Beckerformel bedeutet Einwir⸗ kung auf Konſtruktions⸗ und Matertalprinzipien. Heber Kraftfahrer weiß, daß die im Jahre 1906 aufge⸗ ſtellte Formel die heutige tatſächliche„Nutzleiſtung“ des Fahrzeugs nicht wiedergibt, Die Typenbezeichnung der Per⸗ ſonenkraftwagen hat durch die Benennung beſtimmter Typen Wege eingeſchlagen, die ausdrücklich auf dem Widerſpruch zwiſchen„Steuerformel“ und Effektivleiſtung des Motors“ hinweiſen. Bezeichnungen der Fahrzeuge wie 8/30, 10/5, 10/45, 1 74½/100, 24/100/140 PS. laſſen erkennen, daß die wirkliche Motorſtärke des Fahrzeugs eine ganz andere iſt als ſeine Klaſſifizierung nach der Steuer⸗PS⸗Zahl. Der Reichsverband der Automobilinduſtrie wollte dieſe durch den Alltagsgebrauch eingeführte, unbewußte Täuſchung, durch das Geſetz jedoch ſanktionierte Irreführung ſowohl des kaufenden Publikums wie auch der Steuerbehörden durch ſeine neuen Vorſchläge korrigieren und richtig ſtellen. Der d. A. ging bei ſeinen Darlegungen davon aus, daß die wirkliche„Nutzleiſtung des Fahrzeugs“ durch die Steuerformel in der Tat ſeit langem nicht mehr erfaßt war, und daß deshalb bei der neuen geſetz⸗ lichen Regelung eine andere Grundlage der ſteuerlichen Er⸗ faſſung gefunden werden müßte, welche vor allen Dingen auch jeden Einfluß auf konſtruktive Durchbildung und Ent⸗ wickelung der Fahrzeuge von vornherein ausſchaltete. Das Kraftfahrzeug iſt kein ſo einfaches Gebilde, daß ſeine „Nutzleiſtung“ in einer auch nur einigermaßen einfachen For⸗ mel reſtlos erfaßt werden könnte. Die Motorleiſtung allein bildet nur einen einzelnen Faktor der Nutzleiſtung des Fahr⸗ zeugs. Andere Faktore, die im Triebwerke des Fahrzeugs liegen, in ſeinem Verhältnis zur Fahrbahnoberfläche, in dem Luftwiderſtand des bewegten Fahrzeuges könnten wohl wiſſenſchaftlich erfaßt und bewertet werden, ſtellen jedoch eben⸗ ſo piele zweifelhafte und abänderungsmögliche Faktoren dar, ſodaß abgeſehen von der weiter erforderlichen ſchärferen Er⸗ faſſung der tatſächlichen Motorleiſtung durch Heranziehung pon Literinhalt, Umdrehungszahl und Ladungsausnutzung die Prägung und Erfaſſung durch eine wiſſenſchaftlich voll vertretbare Formel außerordentlich ſchwierig erſcheinen muß. Selbſt wenn aber auch die gegenwärtige Durchbildung der Fahrzeuge eine genügend ſcharfe Erfaſſung des Begriffes der „Nutzleiſtung des Fahrzeugs“ zuließe, wäre doch durch weitere ßwerden, in welcher Kraftjahrzeugſteuer aufgeſtellte Formel in ganz kurzer Zeit wiederum überholt ſein könnte, und die geſetzliche Regelung der Kraftfahrzeug⸗ ſteuer wieder in Bahnen gelenkt wäre, welche dem jeweiligen Stand der Technik nicht mehr entſprechen würden. Infolgedeſſen geht der Gedankengang des Reichsverban⸗ des der Automobilinduſtrie dahin, für die Folge bei Perſonen⸗ kraftwagen von der wirklichen Erfaſſung der„Nutzleiſtung des Fahrzeugs“ Abſtand zu nehmen und ein möglichſt einfaches Element des Fahrzeugs als Meß⸗ ziffer zur Grundlage der heran⸗ zuziehen, das neben ſeiner Einfachheit den Vorzug einer gewiſſen Unabänderlichkeit hätte. Hierfür erſcheint der Zylinderinhalt oder mit anderen Worten das Hubvolumen des Motors als eine geeignete Grund⸗ lage, umſomehr, als ſich im internationalen Ge⸗ brauch und Verkehr immer mehr der Vergleich der ein⸗ zelnen Fahrzeugtypen gegeneinander nach dem reinen Zylin⸗ derinhalt durchgeſetzt hat und als dieſer Zylinderinhalt als eine Meßziffer angeſprochen werden kann, die an Ein⸗ fachheit und leichter Erfaſſung wohl kaum überboten werden kann. Es ſoll weder dem Konſtrukteur noch dem Fahrer des Fahrzeugs irgendeine Hemmung nach der Richtung auferlegi Form er etwa den Zylinderinhalt des Motors ausnutzt und auswertet, ſei es in Form von Zwei⸗ oder Viertaktkonſtruktionen, ſei es in Form der Ueberladung der Zylinder, gerade um nach dieſer Richtung hin der Technik keinerlei„Richtlinien“ auf den Weg zu geben, die durch einen Steuermaßſtab leicht beeinflußt werden könnten. Erſt ſeit dem Jahre 1924 beſtand die Möglichkeit, die Auswirkungen des Kraftfahrzeugſteuergeſetzes vom 8. April 1922 genauer zu beobachten und zu verfolgen. Erſt ſeit dieſer Zeit ſtammt daher die ſcharfe Kritik an dem Steuertarif, der nunmehr auch ſeinerſeits neben der beſtehenden Kraftfahr⸗ Gegenſtand allgemeiner Erörterungen wurde. Namentlich nach den weſentlichen Erhöhungen der Kraft⸗ fahrzeugſteuerbeträge durch das Geſetz vom 8. April 1922 hat der Einfluß auf die techniſche Durchbildung der Fahrzeuge eine weſentliche Verſchärfung erfahren und, da ſich der Steuertarif durch die geometriſche Progreſſion ſeines An⸗ ſtiegs beſonders auf größere Motoren auswirkte, die Flucht 4075—8 großen Wagen und Motoren in Deutſchland herbei⸗ geführt. Es ſoll durchaus nicht verkannt werden, daß innerhalb des kaufenden und verbrauchenden Publikums allmählich eine:ge⸗ wiſſe Korrektur der Auffaſſungen dahingehend Platz ge⸗ griffen hat, daß man den allgemeinen Fahreigenſchaften des Fahrzeugs erhöhte Bedeutung im Gegenſatz zur Höhe des zu entrichtenden Steuerbetrages beigemeſſen hat. Aber dieſe Umſtellung in der Auffaſſung wird ſich erſt dann in ihrer vollen Auswirkung durchſetzen können, wenn allgemein auch die Steuerſätze der ſtärkeren Motoren analog denen der kleineren aufgebaut ſind, d. h. wenn der arithmetiſche, geradlinige Aufbau des Tarifs an Stelle des geometriſchen, kurvenmäßig anſteigenden ge⸗ rgten i. 858 Jede Einzwängung der„Nutzleiſtung des Kraftfahrzeugs“ in eine Formel und die Ausnutzung einer derartigen Formel auf ſteuerlichem Gebiet wird ſich ſtets konſtruktionsheein⸗ flußend bemerkbar machen, umſomehr, je ſchärfer der Steuer⸗ tarif einzelne Faktoren der Jormel oder dieſe gar in ihrer Geſamtheit erfaßt. Stimmt man deshalb der Grundauffaſſung zu, daß ſich jede ſteuerliche Regelung konſtruktiver Beein⸗ fluſſung oder Auswirkungen enthalten müſſe, ſo muß man auch folgerichtig die Aufſtellung einer Steuerformel ablehnen und kommt mit einer derartigen Ablehnung wiederum folge⸗ richtig zur Heranziehung einer einfachen Meß⸗ ziffer für Erhebung von Steuerbeträgen, wie ſie auch von dem Reichsverband in der Erfaſſung des reinen Zylinderinhalts des Motors oder des Hubvolumens vorge⸗ ſchlagen worden iſt. Wie erheblich die Steuereinkommen, die ja zum Wegeauf⸗ hau verwendet werden ſollen, im Laufe der letzten Jahre ge⸗ ſtiegen ſind, geht aus folgender Gegenüberſtellung hervor: Aufkommen an Kraftfahrzeugſtener in Deutſchland: 1. Januar— 31. Dezember 1925 57,79 Millionen. 1. Januar— 31. Dezember 1926 89,17 Millionen 1. Januar— 31. Juli 1927 89,96 Millionen. Im Juni betrug das Kraftfahrzeugſteuereinkommen in Deutſchland 18,89 Millionen, im Juli 17,75 Millionen., (gegen 12,70 bezw. 10,11 Millionen/ im Vorjahre). Wenn auch die Steuerſtatiſtik im allgemeinen vom April bis Aprir zu zählen pflegt, ſo gibt doch dieſe Jahresgegenüberſtellung einen prägnanten Ueberblick davon, wie immens das Kraft⸗ fahrzeug an Verbreitung gewinnt und welche großen Sum⸗ men durch ſeine Beſteuerung eingebracht werden. Kraſtſtoffllopfen, Hochverdichtung und kompreſſionsfeſte Kraftſtoffe Von G. Gerſon, Bochum Zu dem von uns in Nr. 366 gebrachten Artikel„Das i e e von Zivil⸗Ing. A. F. Dröſſel erhalten wir nachſtehende Zuſchrift mit der Bitte um Veröffentlichung: An dieſer Stelle wurde kürzlich über den in der Ueber⸗ ſchrift enthaltenen Fragenkomplex eine ſehr beachtenswerte Mengen kompreſſionsfeſter Kraftſtoffe beſitzen und des Automobilfahrers wert iſt. In Anſehung dieſer Tatſache ſoll in Folgendem nur einiges Ergänzendes geſagt werden. Aus der Praxis kennt jeder Automobilfahrer das Kraft⸗ ſtoffklopfen und deſſen motorzerſtörende Wirkung. Beſonders nach dem Kriege hat ſich dieſe Kraftſtoffkrankheit immer mehr bemerkbar gemacht. Daher iſt man mit immer größerer Energie daran gegangen, die Urſachen dieſer Hrankheit feſt⸗ zuſtellen, um ſich die Grundlagen für ihre erfolgreiche Be⸗ kämpfung damit zu ſchaffen. Einerſeits hat ſich durch das ungeheure Anwachſen des Bedarfes an Benzin die Qualität dieſes Kraftſtoffes ganz all⸗ mählich erheblich verſchlechtert. Es werden ſchwer ſiedende Produkte des Erdöls mit ins Benzin hineingenommen und dadurch auf Koſten der Qualität die Quantität vergrößert, Andererſeits ſind die Motoren höher verdichtet worden, teils als Folge des Strebens nach größerer Wirtſchaftlichkeit, teils infolge der beſtehenden Steuerformel. Es hat alſo ſowohl die Verſchlechterung der Benzine, wie die 8 des Kom⸗ preſſionsverhältniſſes der Motoren, beſonders motorenbetrieb immer ungeeigneter geworden ſind, da ſie in⸗ folge unvollkommener Verbrennung Oelvperſchlechterung her⸗ vorrufen und bei hohem Kompreſſionsverhältnis zum Klopfen neigen. Die Urſachen zu der Klopfkrankheit waren alſo bald er⸗ kannt und es entſtand die Frage, ob man das Benzin über⸗ haupt durch beſſere Kraftſtoffe erſetzen könne, oder ob man, um das Benzin zu halten, mit dem Kompreſſionsverhältnis wieder tiefer gehen ſolle. Da man bereits vor dem Kriege und beſonders während des Krieges die guten Eigenſchaften deutſcher Kraftſtoffe, wie Benzol und Spiritus, kennen ge⸗ lernt hatte, und da man auf der anderen Seite infolge der ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe nach dem Kriege dazu gezwungen war, Motoren mit größter Wirtſchaftlichkeit zu bauen, ſo wurde daran gegangen, die noch mit vielen Mängeln behafteten Kraftſtoffe Spiritus und in erſter Linie Benzol zu verbeſſern und für den Automobilmotor geeignet machen. Dieſer Weg, die einheimiſchen Kraftſtoffe zu ver⸗ edeln, wurde mit großer Intenſität verfolgt, da große Mengen einheimiſcher kompreſſionsfeſter Kraftſtoffe handen ſind und mit deren Ausnutzung noch der Vorteil der Unabhängigkeit von den ausländiſchen Benzinen ver⸗ bunden werden kann. Wir ſtehen alſo heute im Zeichen der Motoren mit hohen Kompreſſionsverhältniſſen und das Streben geht darauf hinaus, das Kompreſſionsverhältnis es Bauſtoff und Kraftſtoff geſtatten. Die Grenze hierfür iſt noch keineswegs erreicht. ſionsverhältnis— wächſt ſchnell mit dem Kompreſſionsver⸗ hältnis; d. h. daß z. B. bei einer Steigerung des Kompreſ⸗ ſionsverhältniſſes von 4,5 auf 10 der Kompreſſionsdruck von 27,5 Kg. pro qem auf 65 Kg. pro qem ſteigt, während gleich⸗ 1 8 die Kompreſſionstemperatur von 378 auf 600 Gr. eigt. auftretenden Drücken und Temperaturen gewachſen. ſogar die Möglichkeit bei vielen Motoren vorhanden, das Kompreſſionsverhältnis nachträglich in gewiſſen Grenzen zu erhöhen, ohne konſtruktive Aenderungen an den Motoren vornehmen zu müſſen. Die vorhandenen Kraftſtoffe aber ſind nicht alle den auftretenden Drücken und Temperaturen bei hoher Kom⸗ preſſion gewachſen. darunter fallen die Benzine— durchweg ausländiſcher kunft— und zweitens kompreſſionsfeſte Kraftſtoffe, Motorenbenzol und Spiritus. Her⸗ roftſtoffe, zu denen ſowohl die aus den kompreſſionsfeſten und nicht kompreſſionsfeſten Kraftſtoffen hergeſtellte zeiſchungen, ſowie auch Benzine mit Antiklopfzufätzen, wie z. B. Motalin, gehören. Da heute Kraftſtoffe der Gruppen Jund 3 in genügender Menge erhältlich ſind, wird immer mehr davon abgegangen, reines Benzin als Betriebsſtoff zu benutzen. Dagegen iſt der Verbrauch der unter die Gruppen 2 und 3 fallenden Kraft⸗ ſtoffe ganz außerordentlich geſtiegen. Von dieſen wiederum iſt der Verwendung von Benzol unbedingt darum der Vor⸗ rang zu geben, da dieſes als Nebenprodukt der Kokeret 175 rein deutſches Erzeugnis iſt und infolge ſeiner Ausgiebigkeit, er Kompreſſionsfeſtig⸗ keit den beſten und wirtſchaftlichſten Kraftſtoff des deuiſcheg Spiritus iſt unvermiſcht, hauptſächlich Reinheit und Leichtflüſſigkeit neben Marktes barſtellt. wegen ſeiner großen Verdampfungswärme, nicht brauchbar und wird daher in Miſchungen mit Benzol und Zenie Ver⸗ brennung bereits einen großen Verbraucherkreis geſchaffen Die Kraftſtoffe der dritten Gruppe Benzin⸗Benzolmiſchungen, Monopolin verwandt und hat ſich infolge ſeiner hohen preſſionsfeſtigkeit und ſeiner ſauberen, rückſtandsloſen wie Aral ſowie Benzine mit Zuſätzen von Antiklopfmitteln, wie Motalin, werden heute bei ſolchen Motoren in gro Maßſtabe verwendet, welche ein mittleres Kompreſſionsver⸗ daß die ſtrengungen, die in Deutſchland nach dem Kriege gemacg worden ſind, um vom ausländiſchen Kraftſtoffmarkt nöbil⸗ 5 hältnis aufweiſen. Immerhin geht aus obigem hervor, Autom bereits zu große hängig zu werden, und die Wirtſchaftlichkeit der motoren durch beſondere Kraftſtoffe zu erhöhen, großen Erfolgen geführt haben, ſodaß wir heute Motoren mit hohen Verdichtungsgraden bauen können. Herausgeber, Drucer und Berleger. Druckerei Dr. Haas, neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6. Direktion: Ferdinand Heyme. ner Chefredatteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meizer 1 Feuilleton: Dr. S. Kayſer.— Kommungl-Wolitik u. Lokales: Richard Schönf—5 Sport und Neues aus aller Welt: Willp Müller— Handelsteil: Kurt Gb techniſche Entwicklungen zu erwarten, daß eine derartig heute Abhandlung veröffentlicht, die unbedingt des regen Intereſſes Gericht und alle⸗ ſſebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stötzuel 4 —— ichniitige, kleine Wagen ist „ Die guten Fehreigenschaſten, 5/3.Ps-· Nau von ſeher auszeichmeie, 8. 8/3.PS-NSU- Innensteuer · inden Sie auch bel diesem I Wunach: Anzchluntg Ni. 1250,—, Rest in NsU vereiniete Fahrzeugwerke.- G. %%%%%%%%%eeeeeeeees 8/8-PS-NSU-Roedster4 . 7* Verkaufszentrale: Berlin, NW 7, Unter den Linden 69/70.— vermattastellem in ahlen reuen Dbeutschlands werden nachgewiesen. Vertretung fur Niannheim: Friedrich Fels, R 6, Nii 10.0 7 ſehi- der idesle Typ für die sporfliebende Dame, für den verwöhnten Herren- die Qualitat und Zuverlässigkeit, die sporsame Beiriebshelfung, die den Fahrzeug.— Niochen Sle eine Probefahrt! %% R%%%%eeeeeeeeeese M. 4030,. — in Deutſch⸗ land, dazu beigetragen, daß die Benzine für den Automobil⸗ szu vor⸗ ſo hoch zu treiben, wie Der Kompreſſionsdruck— nicht zu verwechſeln mit dem Kompreſ⸗ Die vorhandenen und verwendeten Bauſtoffe ſind den Es iſt Es gibt erſtens nicht kompreſſionsfeſte, wie Zwiſchen dieſen beiden Gruppen liegen drittens die kompreſſtonsfeſter gemachten daher h— ⅛—ůAm ẽPP! ͤ— ˙²-w..8⁰ᷣi ĩ¾“̃ ³· wüm̃ ˙iQ.!-r — ————— 312 rrrrrrr. ec Keee enee 222 2202.eeeeeeeeeeeee * uͤn u* u Veen Mneinr redees „ r e 2 Mittwoch, den 31. Auguſt 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) . Seite Na 9 Gerichtszeitung Der Schreinergeſelle als Doktor In den Jahren 1919 und 1920 war in den Wiesbadener Hotels und Gaſtſtätten ein Herr Dr. Julius Schuler eine gern geſehene Perſönlichkeit. Er ließ das Geld fließen, war ein angenehmer Geſellſchafter und ſcheinbar ein routinierter Geſchäftsmann, der außerdem mit Leuten von Stand und Ein⸗ fluß in engſter Fühlung ſtand. Man erſtaunte, als eines Ta⸗ ges verlautbarte, die Polizei habe den Herrn Doktor auf Wei⸗ ung des Staatsanwalts, der ihm wegen Unterſchlagung und Urkundenfälſchung den Prozeß machen wollte, am Schlafittchen genommen. Man glaubte dem Gerede erſt, als tatſächlich die Strafkammer zu Wiesbaden mehrere Monate darnach im Jahre 1921 den Herrn Doktor wegen der genannten Delikte zu zinem Jahre fünf Monaten Gefängnis verurteilte. Während der Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß der Angeklagte nichts weniger als ein Doktor, ſondern ein einfacher Schreiner⸗ geſekle aus dem kleinen, etwa 180 Einwohner zählenden P bayeriſchen Dörfchen Göllingen bei Dillingen, am 25. Juli 1873 geboren, iſt und erhebliche Zuchthausſtrafen hinter ſich hatte. Während der Verhandlung beſtritt damals Schuler Abkunft und Vorſtrafen. Nachdem er die vom Gericht über ihn verhängte Strafe verbüßt, kam er Ende April 1925 wieder nach Wiesbaden und binige Wochen in das Landgerichtsgefängnis in Unterſuchungs⸗ haft wegen neuer Verfehlungen. Dabei lernte er den Händler Fhilipp Keßler, jetzt Bautechniker, kennen, der in das Ge⸗ üngnis Waren lieferte. Schuler war im Büro des Gefäng⸗ niſſes beſchäftigt und wurde von einem Gefangenenwärter dem Händler als Dr. Schuler vorgeſtellt, der von den Franzoſen dus politiſchen Gründen inhaftiert worden ſei. Schnell wußte uler den Händler für ſich zu gewinnen und pumpte ihn nach aud nach um etwa 500 Reichsmark an. Als Schuler nach kurzer Feit auf freiem Fuße war, trat er mit dem Händler in nähere eſchäftsverbindungen, flunkerte ihm alles mögliche vor und 90 ihm Wechſel in Höhe von 900 Mark ſowie einen Scheck auf en Namen Dr. Julius Schuler. Ungedeckt war der Scheck, die dechſel gingen in Proteſt. Nun merkte der Händler, daß er Anem Schwindler in die Hände gefallen und kief zur Polizei. lal dem Tage, als Schuler aus der Unterſuchungshaft ent⸗ beſſen worden war, nahm er ohne irgend welche Geldmittel zu ſic itzen, in einer Wiesbadener Penſion Aufenthalt und ſtellte ch als Privatier Dr. Julius Schuler zur Zeit in Behandlung ſeh r. Pagenſtecher, vor. Nach acht Tagen präſentierte man Her diskret dem feinen Herrn die Rechnung, diskret nahm der Wac Doktor ſie an ſich, zahlte aber nicht. Als wieder eine keinbe ins Land gegangen und der Herr Doktor immer noch n nen Pfennig berappt, ließ man alle Rückſicht auf den vor⸗ Gömen Gaſt ſchwinden und warf ihn hinaus, behielt aber ſein epäck für die ſchuldigen 43 Mark als Sicherheit. Während der Unterſuchungshaft hatte ein franzöſiſcher baaatsbürger, der auf der ſchönen Ausſicht ſein Haus beſitzt und Fier der franzöſiſchen Beſatzung inhaftiert geweſen, mit Schuler He. Zelle geteilt. Eines Tages richtete der Franzoſe an den un Doktor die Frage, ob er nicht geſonnen ſei, zu heiraten, bewiſe eine heiratsluſtige, wohlhabende Dame aus beſten 5 eiſen, die in der Nähe der Sonnenbergerſtraße wohnte. So⸗ hiet war Julius damit einverſtanden. Nachdem er die Gefäng⸗ liche dern hinter ſich, wurde er als Dr. Schuler in die frag⸗ 1925 Familie eingeführt, der Dame vorgeſtellt und im Junt Ele fand die Verkobung ſtatt. Nun war der Doktor in ſeinem ſo ement, denn nach und nach erhielt er größere Geldbeträge, Pedaß er wieder als Kavalier auftreten konnte. Die in der erhiilen kontrahierten Schulden konnte er nun bezahlen und Br ſeine Koffer zurück. Eines Tages aber erſchien der Mitt er der Braut, ein Apothekenbeſitzer aus einer Stadt am elrhein, dem inzwiſchen der Lebenslauf ſeines künftigen zu wagers bekannt geworden und warf ihn kurz und bündig und Hauſe hinaus. Der Herr Doktor wußte aber die Braut Vor deren Mutter bald umzuſtimmen, beſtritt vor allem ſeine Gelztrafen. ſo daß die Verlobung fortgeſetzt und ihm weitere Märbeträge, das war des Pudels Kern, zufloſſen. Doch im gekomubes ſahen die Damen endlich ein, nachdem ſie dahinter⸗ aug namen, daß wichtige geſchäftliche Briefe, die von London chuler erreichten, von dieſem ſelbſt zu Papier gebracht zten igwas für eine pflanze der Herr Bräutigam iſt, ver⸗ ten Anzeige ans und Hof und der Bruder und Sohn erſtatte⸗ Vor ˖ 5 em Erweiterten Schöffengericht Wies⸗ 8 n hatte ſich nun Schuler wegen Betrugs in drei Fäl⸗ Der nwie wegen Urkundenfälſchung zu verantworten. deien ſeudo⸗Doktor gab im großen und ganzen die Betrüge⸗ eru zu, widerſprach aber energiſch ſeinen vor 1921 liegenden in Miteilungen, vor allem dem in den Jahren 1895 und 1914 J ah racben gegen ihn erlaſſenen Zuchthausſtrafen von je fünf ſein befn wegen Betrugs. Er erklärte, dieſe habe Brud ei den Kommuniſten⸗Kämpfen in München erſchoſſener Stuttag begangen. Das Gericht hatte aber vorſorglich aus j eine Zeugin geladen, die erklärte, Schuler ſei die⸗ als 18fcerſönlichkeit, mit der ſie, die Zeugin, im Jahre. 1909 etbriges Mädchen die Ehe eingegangen, ſich aber 1914 von 1917 55 rennt, da die Zuchthausſtrafen bekannt geworden und ſicherunn ihm geſchieden worden. Schreiner ſei er früher, Ber⸗ klärte gsagent, als ſie ihn geheiratet, geweſen. Schuler er⸗ kenne ſſee im Leben habe er dieſe funge Dame geſehen, er inder ednicht. Auch blieb er dabei, als die Zeugin an die drei nerte 1. die aus der Schuler'ſchen Ehe hervorgegangen, erin⸗ ſegnet 9 daan ſeinen Bruder, der 1908 bereits das Zeitliche ge⸗ mit dewatte. Das Gericht ſah die Indentität des Angeklagten beſtraft Schreinergeſellen Julius Schuler, der erheblich vor⸗ Rückfa zals erbracht an und verurteilte ihn wegen Betrugs im und ſe zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren eichsm onaten ſowie zu einer Geldͤſtrafe von eintauſend die eee und erkannte ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf —aler von fünf Jahren ab. Kreuznacher Jahrmarktszwiſchenfälle vor Gericht Zwiſchenfälle auf dem Kreuznacher Jahrmarkt in der rweite buntag haben eine ſchnelle Sühne gefunden. Das die beiden e Schöffengericht Kreuznach urteilte 55lähriger„Hauptbeteiliaten im Schnellverfahren ab. Ein rbeiter zewegen Eigentumsvergehens erheblich vorbeſtrafter en und belen ſich dem Polizeibeamten widerſetzte. ihn angegrif⸗ Staatgge— cüdigt batte. wurde wegen Widerſtandes gegen die zen Gefän alt Beleidiaung uſw. zu ſechs Monaten und 14 Ta⸗ riger Arbeite verurteilt. Ein ebenfalls vorbeſtrafter 48fäh⸗ kingeworfener, der an der Polizeiwache die Fenſterſcheiben tion“ geweſt batte und der Hauptakteur bei der„Demonſtra⸗ denspruchg un dar. wurde wegen Sachbeſchädiaung. Landfrie⸗ ſoilt. egen mehrele angen zu 13 Monaten Gefänauſs verur⸗ nen ſchweht dag 8 Unruhen beteiliate Per⸗ 8 Tonkosdegen Beleidigung der Bür germeiſter beſtraft. Der Sſen Biralred Faſſot von Neuh 5 n baiß 5 beiden 105—5 Kraus haar und we aft aus nichti it d kannerſten 8 At das 50 n Berlichingen angewandt. Da die ſanplederholt fielen, wurde ſellens der Bürger⸗ Lubw Faß wegen Beleidigung geſtellt. Das Amts⸗ gSha 5 eien den Angeklagten gung zu einer Gefängnis⸗ snaten. Außerdem wurde den— ſtern die Befu gnis e meindefaſer 14 verhſſertiſthen das Urteil acht Nache an Der eutgleiſte Blitzzug der Liebe Das 28jährige Fräulein Marie P. lernte in einem Prager Park am 7. Juni den 40jährigen Ottokar Pivanka kennen. Um s Uhr trafen ſie luch; eine Viertelſtunde ſpäter nahm das Geſpräch herzliche Wendungen, um halb 9 hr bat Pivanka um die Hand der Schönen. Nach dem Verlobungskuß pumpte der Bräutigam ſeine Braut um 400 Kronen an. Das war alles, was ſie hatte. Am nächſten Tag ſchrieb er einen Brief an die Eltern der Marie, worin er um ihre Tochter warb. Sie durfte ihn ſogar leſen, ehe er ihn abſandte. Darum Iieß ſie es beglückt geſchehen, daß er ihr einen Ring im Wert von 190 Kronen vom Finger zog— zwecks Verlobung. Mehr Ringe hatte ſie nicht. Aber als der Bräutigam nichts mehr von ſich hören ließ, wurde die Braut beſorgt. Sie ſchickte eine Anfrage an den Ort, den er als ſeine Heimatgemeinde be⸗ zeichnet hatte und wo nach ſeiner Angabe ſeine Eltern wohn⸗ ten. Die Heimatgemeinde aber kannte weder Eltern noch Sohn. In Tucharaz hatte ſeit Menſchengedenken kein Mann mit Name Pivanka gewohnt. Am 7. Juni hatte ſich Marie P. verlobt; am 7. Juli erſtattete ſie Anzeige bei der Polizei gegen Pivanka. Im Verbrecheralbum entdeckts ſie das holde Antlitz ihres Bräutigams.„Ich wette, Sie kommen 77 5 dieſer Marie!“ rief der ahnungsvolle Engel Pivanka, als der Detek⸗ tiv bei ihm vorſprach. Nach zweimonatiger Trennung gab es vor Gericht ein gerührtes Wiederſehen. Der bereits zwanzig⸗ mal beſtrafte Angeklagte wurde zu vier Monaten ſch we⸗ ren Kerkers verurteilt. Warum lieſt er keine Zeitung? Auf der Straße und in ſeiner Wirtſchaft in Geiſenheim zeigte der dort wohnende Tüncher Chriſtian Fabian einen ſchweren Armeerevolver. Die Polizei bekam Wind davon und es fand eine Hausſuchung bei Fabian ſtatt, die die verbotene Waffe ſowie 14 ſcharfe Patronen zu Tage förderte. Fabian ſtand vor dem britiſchen Militärgericht Wies⸗ bade n. Er gab an, er habe kürzlich Waffe und Munition von einem Händler aufgeſchwätzt bekommen, außerdem nicht ge⸗ wußt, daß das Verbot des Waffenbeſitzes ſeit dem Beſatzungs⸗ wechſel noch zu Recht beſtehe. Er leſe keine Zeitung. Das Ge⸗ richt verurteilte ihn zu 60 Mark Geldſtrafe oder hilfsweiſe zu 14 Tagen Gefängnis und verfügte die Einziehung des Revol⸗ vers und der Patronen. Eine Dummheit ſei es vom Angeklag⸗ ten, ſo bemerkte der Präſident, dem Gericht glauben machen zu wollen, er leſe keine Zeitung. Jeder Arbeiter orientiere ſich heute in der Tagespreſſe. eee 8 Beſtrafter Frevel. Der Tagner Karl Holla Herſchweiler⸗Petersheim wurde vom Amtsgericht Ku 1 4 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er am an der Straße nach Knoken 45 junge Bäumchen abgebrochen hatte und ſich gegenüber Polizeibeamten zur tätlichen Be⸗ leidigung verleiten ließ. § Schwere Strafe. Der Autovermieter Friedrich n rer von Landau war wegen Nichtbrennens der Schlu lampe an ſeinem Auto und wegen Nichtbeachtung des Halte⸗ zeichens eines Schutzmannes vom Amtsgericht Landan 2 2 Monaten Gefängnis verurteilt worden. In der Berufung 2 Inſtanz wurde das erſtinſtanzliche Urteik aufgehoben unt Schwörer zu einem Monat efängnis verurteilt. § Verurteilte Grenzſchmugglerin. Die Ehefrau des—— manns Groß aus Worms war bei der Zollkontrolle in Zwei⸗ brücken durch ihren etwas auffälligen Körperumfang aufge⸗ fallen. Bei der Durchſuchung ergab ſich, daß ſie nicht wenigen als 2400 Zigaretten wohlverſtaut in einer Schmugglerweſte bei ſich führte. Das Amtsgericht Zweibrücken verurteilte die Schmugglerin nunmehr zu 2030 ¼ Geldſtrafe und⸗Ein⸗ ziehung der Ware. Lanoͤwirtſchaft Erutevorſchätzung für Getreide und Frühkartoffeln in Bayern :: München, 25. Auguſt. Das Statiſtiſche Landesamt hat ſoeben die Berechnung des vorausſichtlichen Ertrages der dies⸗ jährigen Getreideernte ſowie der erſtmals vorgenommenen Schätzung der Frühkartoffelerträge abgeſchloffen. Das unter Mitwirkung der amtlichen Saatenſtandsherichterſtatter zu⸗ ſtandegekommene Ergebnis überſteigt bei ſämtlichen Getreide⸗ arten die Zahlen des Vorjahres. Die Einzelheiten ergeben ſich aus nachfolgender Gegenüberſtellung: Für Winterweizen wird ein Geſamtertrag von 4385 599 dz genannt(1926: 3 569 474 N Sommerweizen 2562 162 dz(247 402), Winterſpelz 193 678 181 834), Winterrogen 5 480 901 dz(4 878 069), Sommergerſt⸗ 5 800 055 dz(5 159 272), Hafer 6 435 318 dz(6 124 580), Sommer⸗ roggen 205 467 dz(179 764), Wintergerſte 115 043 dz(90 3620, Frühkartoffeln 1 720 464 dz(—). Eine abſchließende Beurtet⸗ lung des Ausfalles der diesjährigen Getreideernte wird erſt 5 im November ſtattfindende allgemeine Feſtſtellung ermög⸗ ichen. e,.......e,, (Tragfähigkeir des 2e 1 9 an ſſe 1 * 8 bEd NE 67 50 PS GENERALVERTRETUNG: Leistet vie! kosfer Wenig —. STAUBITTZ& GRASSER G. m. b. H. MANNHEIM, Elisabethstr. 8, Tel. 32184 20. Seite. Nr. 399 Kiamp Von der Reise zurück: Dl. med. W. Bettag pntt. Art Fernruf 33472 Kaiserring 18 uräok Edzr8 Dr. med. clementine Kecer- NRrejcæ 8 Rennershofstr. 26 Tel. 22240 Von der Reise zurück 1 Latl Fitteref, Zahnarzt Sprechst. 10—12,—6 Teleph. Nr. 31 301 77580 Ai. Nrbfhrthchenge ker Mam Madein Wegen der Anſchlußarbeiten der durch die Bismarckſtraße neuerbauten Straßenbahn⸗ ſtrecke an die beſtehenden Gleiſe am Bezirks⸗ amt und am Tatterſall, muß die Straßen⸗ bahnverbindung Schloß—Bezirksamt— Tatter⸗ ſall in jeder Fahrtrichtung vom Mittwoch, den 31. Auguſt 1927, 21.00 Uhr ab auf die Dauer von ungefähr einer Woche ſtillgelegt werden. Die Linien 10 und 15 verkehren während dieſer Zeit vom Paradeplatz über Strohmarkt zum Tatterſall und ebenſo zu⸗ rück. Streckenkarten, die über Bezirksamt ausgeſtellt ſind, gelten während der Zeit der Unterbrechung ſowohl über Strohmarkt als auch über Bahnhof Mannheim. Außer der vorerwähnten Unterbrechung muß am Mittwoch, den 31. Auguſt, von 21.00 Uhr ab bis Betriebsſchluß desſelben Tages die Linie 5 vom Paradeplatz über Stroh⸗ markt—Bahnhof Mannheim nach dem Lin⸗ denhof und ebenſo zurück geleitet werden. Die Rhein⸗Haardtbahn⸗Züge 35, 37 und 38 ſowie der Spätwagen.18 ab Friedrichs⸗ brücke nach Bahnhof Ludwigshafen bzw. 12.30 ab Bahnhof Ludwigshafen nach Fried⸗ richsbrücke fahren nicht über Schloßgarten⸗ jeden Jag 401 0 Hau Zwangsverstelgerung. „Donnerstag, den 1. September 1927, nach⸗ mittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, 6, 2, gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 602 elektr. Bügeleiſen, 1 Druckmaſchine, 240 gußeiſ. Riemenſcheiben, 4 Bücherſchränke, 3 Kaſſenſchränke, 3 Schreibtiſche, 2 Büfetts und verſchied. Möbel. 8562 Ferner an Ort und Stelle: 2 Elektro⸗ bauwinden. Mannheim, 30. Aug. 1927. Träumer, Gerichtsvollzieher— Amtsvz. Versteigerungslokal Q4, 5 Q24. Kompl. Herren⸗ und Speiſezimmer, faſt neues pol. 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