N notw Donnerskag, 1. September Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld.* Bei evtl. Aenderung der wirt chaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun chaſteſteller Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 4·6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: aldhofſtr.6, Abbeſſe. enen 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951.24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe e Mann hoimerô annheimer Heneral Anmzeiger Preis 10 Pfeunig 1927— Nr. 402 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Abge⸗ ſehen von den Folgen der Demiſſion de Jouvenels und Lord Robert Ceeils ſei deshalb eine Kriſe innerhalb des ats zu gewärtigen. Die Hauptaufgabe der dies⸗ maligen Vollverſammlung ſoll deshalb darin beſtehen, das Anſehen des Bundes vor der Welt zu kräftigen und die Skepſis, die ſich in zahlreichen Staaten gegenüber dem Genfer erk ausgebreitet hat, wirkſam zu bekämpfen. Mit ſchönen ſten werde man jedoch dieſe Aufgaben nicht löſen. Es ſeten Taten unbedingt nötig. Die Frage, welche Staaten bei der Neuwahl nichtſtändiger Ratsmitglieder be⸗ rückſichtigt werden ſollen, wird hauptſächlich unter dem Ge⸗ bebtsminkel geeigneter Perſönlichkeiten angeſehen. Man ſtellt ed die Kandidatur des griechiſchen Juriſten Politis 5 den Vordergrund. Die Wahl des Präſidenten der dies⸗ jährigen Vollverſammlung intereſſtert nicht beſonders. Es 5 anzunehmen, daß der von England vorgeſchlagene andidat, der Vertreter des ſüdamerikaniſchen Staates ruquay, zum Präſidenten gewählt werden wird. Ein bedeutungsvoller Antrag Vulgariens E Genf, 1. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In WN riands, der erſt am Samstag hier eintreffen „läßt ſich über ſtaatsmänniſche Beſprechungen noch wenig Chamberlain wechſelte mit Streſemann die telephoniſche Begrüßung. Eine Rückſprache in chen den beiden Außenminiſtern wird inſofern notwendig un a als die Hauptpunkte der Ratstagung, namentlich der den und rumäniſchen Streitfälle und zwif anziger Angelegenheiten einen engen Kontakt chen den Hauptdelegierten Englands und Deutſchlands 55 D 508 machen. Chamberlain wird auch genötigt ſein, ſich Jert 9 Streſemann über die Folgen der Demiſſion Lord Ro⸗ de auszuſprechen. Der Rücktritt dieſes engliſchen eſpr elegierten wird ſeinen tiefgehenden Einfluß auf die nicht vedungen unter den Delegierten der Vollverſammlung angeſe btl dien. Man erwartet ſogar, daß die für November 50 1* e vorbereitende Abrüſtungskonferenz ver⸗ unan en werden muß, was Frankreich und England nicht ſtellunenehm zu ſein ſcheint. Andererſeits iſt aber die Feſt⸗ Völkerd wichtig, daß der Rücktritt Lord Robert Cecils dem rbund einen moraliſchen Triumph verſchafft hat und die Wirtſchaftstagung der D. V. P. Reich, Berlin, 1. Sept.(Von unſerem Berliner Bürbo.) Der Volfsn usſchuß für Handel und Induſtrie der Deutſchen 25 rtet tagt am Dienstag, 4. Oktober in Hamburg. wirtſcha zahlreiche intereſſante Referate vorgeſehen. Reichs⸗ ſagt. gim miniſter Dr. Curtius hat ſein Erſcheinen zuge⸗ duſammen der e ene daran anſchließend findet ein Begrüßungsaben Ublenhorſter Fährhaus ſtatt 8 Hilfsmaßnahmen für Erntegeſchädigte regterna Präſidium des Reichslandbundes hat an die Reichs⸗ weren. Schreiben gerichtet, in dem im Hinblick auf die Wochen„Ernteſchäden, die durch das Unwetter der letzten Sbenrichtet worden ſind, die Reichsregierung erſucht ſchädigten öld außerordentliche Hilfsmaßnahmen für die Ge⸗ daß den 5 urchzuführen. Der Reichslandbund fordert u.., gaben etroffenen Landwirten die Steuern und ſonſtigen Fandwirten* werden. Auch—— den 85 gfriſtige Kredi 2889 u n1 erſtaung geſtellt ite zu erträglichem Zinsfuß 3 hiebteit destrehören, wird ſich die Reichsregierung der Dring⸗ eiſe zur Ealles nicht verſchließen und in beſchleunigter ingabe des Reichslandbundes Stellung nehmen. „„FJür Abſchaffung der Todesſtrafe den Reichiane Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei auch die ract beratungen über den Strafgeſetzentwurf wird len. Wie 172 der Todesſtrafe eine beſondere Rolle ſpie⸗ porragender 9„B..“ mitzuteilen weiß, hat eine Reihe her⸗ gerichtet in 8 Juriſten eine Petition an den Reichs⸗ langen. in der ſie die Abſchaffung der Todesſtrafe ver⸗ —— Dentſchnationale Entſchließung gegen den Reichswehrminiſter aben ef g. 1.„Die Hamburger Deutſchnational 8 npercden gegen den Nen e e wenen nuedter 5 ordnung gefaßt. Der Reichspräſident wird dheben. Verordnung des Reichswehrminiſters auf⸗ Aufmerkſamkeit darauf gelenkt wird, daß man Sorge tragen muß, um das Anſehen des Völkerbundes, das durch die not⸗ wendigen Miniſterbeſprechungen einigermaßen gelitten hat, wieder herzuſtellen. Im Zuſammenhang mit der Demiſſion de Jouvenels wird der Rücktritt Lord Robert Cecils die Anregung Chamberlains, die Zuſammenkünfte der Außen⸗ miniſter alle 3 Monate ſtattfinden zu laſſen, neuerdings unter günſtigeren Umſtänden als vorher wieder in den Vordergrund gerückt. Obwohl der Zuſtrom ausländiſcher Journaliſten ſehr bedeutend iſt, ſo erwartet man keine ſogenannte Völkerbunds⸗ ſenſation, worunter man bekanntlich Geſchehniſſe verſteht, die außerhalb des Bundes vor ſich gehen. Schwierigkeiten innerhalb des Rates ſind gleichwohl zu erwarten, denn die Stellungnahme Frank⸗ reichs in den Danziger Fragen, in der öſterreichiſchen Frage und in der Regelung der Aufnahme Deutſchlands in die Mandatskommiſſion iſt ganz darnach angetan, ernſte Hemmungen zu verurſachen. In der heute vormittag ſtattfindenden erſten geheimen Ratsſitzung wird über den Komplex der Danziger Frage geſprochen werden. Das reichhaltige Programm und die verwickelten juriſtiſchen Kontroverſen werden ohne Zweifel die Außenminiſter ſtark belaſten und ihnen keine Zeit. und Luſt geben, ſchwebende europäiſche Probleme zu erörtern. Theoretiſche Auseinander⸗ ſetzungen über deutſch⸗franzöſiſche Fragen zwiſchen den Ju⸗ riſten werden jedoch als zweckdienlich erachtet. Mittags wurde von Seiten der hier eingetroffenen bulgariſchen Delegation mitgeteilt, daß Bulgarien diesmal den Antrag ſtellen werde, die im Friedensvertrag enthaltenen finanziellen Verpflichtungen, die auf Bulgarien laſten, zuer leich⸗ tern. Sollte ſich dies nicht erreichen laſſen, ſo würde Bul⸗ garien wahrſcheinlich gegenüber dem Völkerbund eine ähn⸗ liche Stellung einnehmen, wie Argentinien. Die erſte geheime Sitzung des Völkerbundsrats nahm kurz nach 1 Uhr ihr Ende. Es wurde beſchloſſen, die Weſternplattenfrage(Danzig) einem juriſtiſchen Fachausſchuß zur Prüfung zu übergeben, um feſtzuſtellen, inwiefern die vorliegenden Entſcheidungen des Völkerbundsrates in dieſer Frage aufrecht erhalten werden können. Dieſem Beſchluß ging eine längere ſachliche Debatte voraus, an der ſich haupt⸗ ſächlich Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und der De⸗ legierte Frankreichs Paul⸗Boncour beteiligten. Dr. Streſemann betonte, daß durch die Vertagung wichtiger Ent⸗ ſcheidungen das Anſehen des Völkerbundsrates erheblich be⸗ einträchtigt werde. Demgegenüber meinte Boncour, es ſei ebenſo bedauerlich, wenn frühere Entſcheidungen des Völker⸗ bundsrates zur Abänderung gelangen würden. Schließlich einigte man ſich auf den bereits gemeldeten Beſchluß. Die Frage der Danziger Hafenpolizei iſt von der Tagesordnung abgeſetzt worden. Der dͤeutſche Handel in Marokko Der„Petit Pariſien“ veröffentlicht eine anſcheinend vom Quai'Orſay ſtammende Notiz über die Aenderung in den Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und dem franzöſi⸗ ſchen Protektoratsgebiet Marokko. Darin wird angekündigt, daß der Sultan jetzt das amtliche Dekret über die künftige Zollregelung veröffentlichen wird. In der Begründung, die für die Neuregelung gegeben wird, iſt ausgeführt, die franzö⸗ ſiſche Regierung ſei der Meinung geweſen, daß nach Beginn der verſöhnlichen Politik mit Deutſchland die Ausnahmebe⸗ handlung deutſcher Waren in Marokko nicht mehr weiter bei⸗ behalten werden konnte. Allerdings ſeien, und war auf Drän⸗ gen der Protektoratsregierung, Deutſchland nur ausgeſprochen wirtſchaftliche Zugeſtändniſſe gemacht worden, d. h. Marokko ſei einzig und allein für deutſche Waren und deutſche Schiffe wieder geöffnet. Alle übrigen Abſchließungsbeſtimmungen werden nach wie vor beibehalten. Zur Kolonialfrage Bekanntlich iſt es trotz der von Italien verſchiedentlich vorgenommenen Sondierungen zu keinerlei Vereinbarung zwiſchen Deutſchland und Italien über die Frage der Kolo⸗ nialmandate gekommen. Nach dem diplomatiſchen Korreſpon⸗ denten des„Daily Telegraph“ erklärt ſich dies teilweiſe durch die Betonung der italieniſchen Priorität über Deutſchland bezüglich des erſten frei werdenden Mandats vonſeiten Roms. Anderſeits wünſche anſcheinend der Leiter der deutſchen Außenpolitik keine engere Zuſammenarbeit mit Italien aus Furcht, andere Länder, die gegen das faſziſtiſche Syſtem ſeien, zu verletzen. Dieſe Abneigung des deutſchen Reichsaußen⸗ miniſters habe man ſchon bei früheren italieniſchen Sondie⸗ rungen feſtſtellen können. * Ein neuer Vertreter des Generalagenten in Paris. Zum Nachfolger für den Pariſer Vertreter des Generalagen⸗ ten für die Reparationszahlungen, Leon Fraſer, der ſeine Tätigkeit als Rechtsanwalt in Newyork wieder aufzunehmen wünſcht, iſt der derzeitige Aſſiſtent des Generalagenten in Berlin, der dieſe Stelle ſeit 1924 innehat, Richard Wigg⸗ lesworth, beſtimmt worden. Der deutſche Wahlſieg im Memellande Das Memelland hat mit erdrückender Mehrheit deutſch gewählt. Infolgedeſſen wird auch der neue memelländiſche Landtag eine überwältigende deutſche Mehrheit aufweiſen. Darin liegt die große Bedeutung des Ergebniſſes, das bei der Neuwahl des memelländiſchen Landtages erkämpft worden iſt. Es iſt nicht gelungen, den feſten, deutſchgeſinnten Willen der Memelländer durch Bedrückungen aller Art zu brechen. Es iſt auch nicht gelungen, trotz zahlreicher Wahlſchikanen der litau⸗ iſchen Behörden und trotz aller Behinderung des Wahlkampfes eine nennenswerte Verſchiebung in der Zuſammenſetzung des Memelländiſchen Landtages durchzuſetzen. Die Groß⸗ Litauer, die das deutſchfeindliche Element verkör⸗ pern, haben ihre beiden Sitze um einen, vielleicht ſogar um zwei vermehren können. Sie ſtehen gleichwohl den 22 Abge⸗ ordneten der Deutſchen Volkspartei als eine gänzlich belang⸗ loſe Minderheit gegenüber. Daß die Groß⸗Litauer einen Zu⸗ wachs erhielten, iſt wirklich nicht zu verwundern. Die litau⸗ iſchen Wahlbehörden haben das ausdrücklich den Memellän⸗ dern vorbehaltene Wahlrecht auch anderen zugute kommen laſſen. Auf dieſe Weiſe erklärt ſich der Stimmenzuwachs zwanglos. Daß die Sozialdemokraten Stimmen verloren und die Kommuniſten entſprechend Stimmen gewonnen haben, iſt eine Verſchiebung, die bei der Bewertung des Wahlergeb⸗ niſſes nicht weiter ins Gewicht fällt. Bedauerlich iſt der Stim⸗ menrückgang. Er iſt ſicher zum größten Teil durch litau⸗ iſchen Terror verurſacht worden. Nachdem der memelländiſche Landtag neu gewählt worden iſt, wird man die weitere Entwicklung der Dinge im Memel⸗ gebiet mit Aufmerkſamkeit verfolgen müſſen. Nach den bis⸗ herigen Erfahrungen muß man als ſicher annehmen, daß die litauiſche Regierung auch jetzt noch mit der vertragswidrigen Behandlung des Deutſchtums im Memellande über die Grenzen der feierlichen Zuſagen hinausgehen wird, die der litauiſche Miniſterpräſident Wolde⸗ maras auf der vorigen Ratstagung des Völkerbundes in Genf abgegeben hat. Dabei wird ſich die Vertragsverletzung in erſter Linie gegen den Landtag richten, weil in dieſer⸗Körper⸗ ſchaft der Wille der memelländiſchen Bevölkerung am un⸗ mittelbarſten zum Ausdruck kommt. Der erſte, am 19. Oktober 1925 gewählte memelländiſche Landtag iſt im Januar 1927 unrechtmäßig an der Tagung verhindert und ebenſo unrechtmäßig aufgelöſt worden, weil er auf ſeinem verfaſſungsmäßigen Tagungsrecht beſtand. Die Wahl des neuen Landtages, die nach ſechs Wochen hätte ſtattfinden müſſen, wurde vertragswidrig auf unbeſtimmte Zeit vertagt. Sie iſt erſt in Genf erzwungen worden. Das Landesdirektorium iſt nach dem Memelſtatut dem Landtag verantwortlich. Es bedarf alſo zur Ausübung der Regie⸗ rungsgewalt des Vertrauens des Parlamentes. In Kowno hat man ſich an dieſe Vorſchrift nicht gekehrt, ſondern das Landesdirektorium einfach zu einer Behörde gemacht, die von den litauiſchen Zentralinſtanzen abhängig iſt und dem Memel⸗ lande mit eigener Machtvollkommenheit gegenübertritt. Das Direktorium, das von dem Vertrauen des Landtages getragen ſein ſoll, hat mitgeholfen, das Zuſtandekommen eines Land⸗ tages zu verhindern. Die vertragsmäßig gewährleiſtete Autonomie des Memellandes hat alſo einer offenen Dik⸗ tatur der litauiſchen Behörden Platz gemacht. Nach der Neuwahl des Landtages muß mit dieſem Zu⸗ ſtande ſofort aufgeräumt werden. Der Landtag muß alsbald einberufen werden. Er hat dann das Recht, das Landes⸗ direktorium vor ſeine Schranken zu fordern und ihm ſein Vertrauen zu entziehen, wenn er mit der Handlungsweiſe dieſer Regierungsbehörde nicht einverſtanden iſt. Iſt die litauiſche Regierung entſchloſſen, ſich an das Memelſtatut zu halten, ſo muß ſie alsdann dafür ſorgen, daß der Gouverneur ein dem Landtage genehmes Landesdirektorium beruft. Auf dieſe Weiſe allein kann das Memelland aus dem Zuſtand der gegenwärtigen Diktatur wieder in verfaſſungsmäßige Ver⸗ hältniſſe übergeleitet werden. Der litauiſche Miniſterpräſi⸗ dent hat in Genf feierlich verſprochen, dieſe ſelbſtverſtändlichen Forderungen des Memellandes anzuerkennen und ihnen Gel⸗ tung zu verſchaffen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der neu⸗ gewählte memelländiſche Landtag auf dem Poſten ſein und den Kampf für ſeine vertragsmäßigen Rechte mit aller Ent⸗ ſchiedenheit aufnehmen wird. Sollte man ihm Schwierigkeiten in den Weg legen, oder ihn gar ebenſo behandeln, wie es dem alten Landtage im Januar dieſes Jahres ergangen iſt, ſo kann das Memelland ſicher ſein, daß es bei ſeinem ſchweren Kampfe um die Erhaltung ſeiner Autonomie Deutſchland wie bisher auf ſeiner Seite hat. Exotiſche Gewerkſchaſtsführer in Berlin Berlin, 1. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Zwei exotiſche Gewerkſchaftsführer weilen z. Zt. in Berlin, nämlich Sethi, der Vorſitzende des indiſchen Metallarbeiterverban⸗ des und Kadalie, der Führer der ſüdafrikaniſchen Arbeiter⸗ organiſation. Die beiden farbigen Arbeiterdelegierten kom⸗ men aus Paris, wo ſie ihre Verbände auf dem Kongreß des internationalen Gewerkſchaftsbundes vertreten haben. Ka⸗ dalie, ein junger Neger, hat geſtern im Gewerkſchaftshaus der Berliner Funktionäre einen Vortrag über die Arbeiterbewe⸗ gung in Südafrika gehalten. Die Negergewerkſchaft umfaßt nach ſeiner Angabe heute etwa 100 000 Mitglieder. Die Mehr⸗ zahl der Organiſierten, nämlich 60 Prozent, iſt aus dem Trans⸗ portgewerbe, 30 Prozent landwirtſchaftliche Arbeiter und nur 10 Prozent entfallen auf die übrigen Berufe. Dem inter⸗ nationalen Gewerkſchaftsbund gehört die ſüdafrikaniſche Union erſt ſeit dem Januar dieſes Jahres an. Im ſüdafrikaniſchen Parlament ſind die eingeborenen Neger nicht vertreten. 2 e. N. 402 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 1. September 1927 Ender Paſcha und der Wellkrieg Eine ſehr intereſſante Aufklärung Rufſiſche Aktenpublikation (Von unſerem Vertreter in Konſtantinopel) Der Leningrader Staatsverlag hat im Auftrag der Sow⸗ jets eine Aktenpublikation herausgebracht, die den Titel trägt „Das zariſtiſche Rußland im Weltkrieg“. Daraus ergibt ſich allerhand Neues, was die Vorgänge beſonders am Goldenen Horn aufklärt, aber auch ſchiefe Urteile wider Willen verurſachen könnte. Im Mittelpunkt des uns hier beſonders intereſſterenden Teils ſteht die Frage des Eintritts der Türkeiin den Weltkrieg und der Rolle, die Enver Paſcha dabei geſpielt hat. Das greift unmittelbar auch in die Verantwortlichkeit Deutſchlands ein, und da in nächſter Zeit wieder türkiſche Veröffentlichungen erſcheinen ſollen, die dieſe Vorgänge nach unſerer Information falſch darſtellen, iſt es notwendig, ſich mit der Frage des Kriegseintritts der Türkei nochmals zu beſchäftigen. Im vorigen Jahre wurde in türkiſchen Veröffentlichungen die Sache ſo dargeſtellt, als ob die Türkei von Deutſchland zur Teilnahme am Kriege gezwungen worden, und Enver und ſeine Freunde nur willenloſe Werk⸗ zeuge Kaiſer Wilhelms geweſen ſeien. Das war geſagt, um den Unioniſten einen Schlag zu verſetzen; wer aber Enver Paſcha kannte, der weiß, daß er der letzte war, der ſich zum willenloſen Werkzeug machen ließ, und der daher auch nie ein bequemer Verbündeter war. Ihm war einzig und allein das mögliche Heil der Türkei, wie er es begriff, die einzige Richtſchnur ſeiner Handlungen. Die ruſſiſche Aktenpublikation beweiſt nun ganz ausdrücklich, daß Enver zuerſt ganz andere Wege verſucht hat, ehe er ſich mit ſeinen Freunden endgiltig ins deutſche Lager begab. Am 5. Auguſt 1914, als die Mittelmächte ſchon in den Krieg gegen Rußland und die Entente verwickelt waren, depeſchiert der ruſſiſche Botſchafter bei der Hohen Pforte, Giers, an den ruſſiſchen Außenminiſter Saſſonow, Enver Paſcha habe in einer langen Unterredung mit dem ruſ⸗ ſiſchen Militärattache General Leontiew einen Plan folgenden Inhalts vorgetragen: Die Türkei zieht, um den Ruſſen den Rücken frei zu machen, ihr g. und 11. Armeekorps vom Kaukaſus zurück. Dagegen ſammelt ſte ihre thraziſchen Korps gegen den Balkanſtaat, der Miene mache, an die Seite der Mittelmächte zu treten. Dafür erhält die Türkei Weſt⸗ thrazien und die ägäiſchen Inſeln zurück; vor allem aber ſchließen Rußland und die Türkei einen—10jährigen Bünd⸗ nisvertrag, damit die Türkei gegen einen Rachekrieg vom Balkan her geſchützt iſt. Die nächſte interparlamentariſche Konferenz in Verlin Verſchiedene Kommiſſionen der interparlamentariſchen Union haben in Paris am Mittwoch noch Sitzungen abgehal⸗ ten, um ihr Arbeitsprogramm für 1927/28 feſtzulegen. Der unter dem Vorſitz des BaronAdelswärd tagende interpar⸗ lamentartſche Rat beſchloß auf den Vorſchlag von Profeſſor Schücking, der dazu von der deutſchen Regterung ermächtigt worden war, daß die 25. interparlamentariſche Konferenz an⸗ fangs Juli 1928 in Berlin ſtattfinden wird. Vorher im April eine Sitzung des Rates nach Prag einberufen werden. Als Programm für die Berliner Konferenz ſind vorläufig ſolgende Punkte vorgeſehen: 1. das parlamentariſche Regime, 2. Abfaſſung einer Erklärung über die Rechte und Pflichten des Staates, 3. Wanderungsproblem, 4. Kolonialproblem. Die Grenzüberſchreitung nach Italien Berlin, 1. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Grnzübergansverkehr an der italieniſchen Grenze haben ſich in letzter Zeit vielfach Mißhelligkeiten ergeben, weil es hieß, daß die Beſtimmungen für den Grenzverkehr von Italien ge⸗ lockert worden ſeien. Wie wir hören, haben Beſprechungen mit dem italieniſchen Generalkonſulat in München über die Grenzſübergänge ergeben, daß die Weiſungen des Innsbrucker Generalkonſuls mit den Weiſungen des Münchener überein⸗ ſtimmen, was wohl heißen ſoll, daß irgend welche Aende⸗ Jahre gegen ihn und ſeine Freunde erhoben haben. Wer die Verhältniſſe und die Ziele Rußlands kannte, der wußte, daß ein ſolcher Vorſchlag ausſichtslos ſein mußte, das beſagt auch der Sowjetkommentar zu dieſem Vorſchlag, indem er mit Recht betont, daß Konſtantinopels Beſitz und die Vernichtung der türkiſchen Macht wohl das erſte Kriegsziel des zariſtiſchen Rußland war, daß man ſich durch einen ſolchen Vertrag unerreichbar gemacht hätte. Trotzdem nahm der ruſſiſche Botſchafter Giers den Plan mit Eifer auf und hat ihn in einer ganzen Reihe De⸗ peſchen an Saſſonow mit größtem Eifer vertreten. In der⸗ jenigen vom 10. Auguſt 1914 ſagt er u. a. folgendes:„Das Hauptziel, das es zu verfolgen gilt, muß die Aufhebung der Stellung Deutſchlands in der Türkei ſein. Wenn man jetzt den Augenblick verpaßt, wirft man die Türkei in die Arme Deutſchlands zurück. Auch der Großvezir hat mir be⸗ ſtätigt, daß er die Annäherung an Rußland billigt. Der hiſtoriſche Augenblick iſt gekommen, der Rußland die Mög⸗ lichkeit gibt, ſich die Türkei endgiltig zu unterwerfen.“ Alle dieſe Depeſchen zogen aber in Petersburg nicht, Saſſo⸗ now antwortet nur, man ſolle die Türken hinhalten, ja er läßt Giers ſogar gegen den Ankauf der„Göben“ und der „Breslau“ ſeitens der Türkei proteſtieren. So ziehen ſich die Verhandlungen bis in die zweite Hälfte des Auguſt hin, dann werden ſie ergebnislos abgebrochen, und die Türkei beginnt die Verhandlungen, die ſchließlich zu ihrem Anſchluß an die NMittelmächte führen. Das hatte natürlich Enver vorausgeſehen, er hatte ſich durch ſeine weitgehenden Angebote an Rußland vor dem Vorwurf ſchützen wollen, ohne Ueber⸗ legung und Zwang auf die Seite der Mittelmächte getreten zu ſein. Nicht die Preſſion Deutſchlands haben die Türket in den Krieg gezogen, ſondern der Zwang der politiſchen Gegeben⸗ heiten. Daß die Türkei auch nicht neutral bleiben konnte, zeigen ſchon die Worte Giers' in der Depeſche vom 10. Auguſt. Sie war Objekt des Kriegs und mußte ſich daher entſcheiden, ſonſt wurde von Rußland und der Entente über ſie entſchieden. Aus den Verhandlungen Envers mit den Ruſſen könnte noch herausgeleſen werden, daß er an uns Verrat hätte üben wollen. Das ſtimmt aber auch nicht. Einmal war es Envers Pflicht, den beſten Schritt für die Türkeit zu ſuchen, und dann hat er die entſcheidenden deutſchen Stellen am Gol⸗ denen Horn fortgeſetzt über die Verhandlungen informieren laſſen. Gerade dieſe ruſſiſche Publikation reinigt Enver von den Vorwürfen, die die Nachfolger der Unioniſten im vorigen Seipels Anweſenheit in Deutſchland E Berlin, 1. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Aufenthalt des öſterreichiſchen Kanzlers in Deutſchland, der bekanntlich an der Dortmunder Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands teilnehmen und auch dort einen Vor⸗ trag halten wird, hat hier und da die Vermutung aufkommen laſſen, als ob Dr. Seipels Beſuch auch politiſche Neben⸗ zwecke verfolgt. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, iſt das nicht der Fall. Der Beſuch trägt rein privaten Cha⸗ rakter. Dr. Seipel kommt nur in ſeiner Eigenſchaft als kirch⸗ licher Würdenträger nach Deutſchland. Spaniens innerpolitiſche Lage Primo de Rivera, der in San Sebaſtian eingetroffen iſt, erklärte, er werde ſich ſofort mit dem diplomatiſchen Korps wegen der Verhandlung verſchiedener noch in der Schwebe befindlicher internationaler Angelegenheiten in Verbindung ſetzen. Er teilte weiter mit, daß er dem König ſofort nach deſſen Ankunft in San Sebaſtian das Drekret über die Ein⸗ berufung der Nationalverſammlung unterbreiten werde, damit ſeine Unterzeichnung am 30. September, dem Tagestage des Regierungsantritts des Direktoriums, er⸗ folgen könne. Wie verlautet, ſoll die Nationalverſammlung rein heratende Stimme erhalten, während die eigentliche Ge⸗ ſetzgebungsbefugnis abſolut der Regierung verbleibt. Die wichtigſte Aufgabe der Verſammlung ſoll die Vorbereitung einer neuen Verfaſſung und Beratung des Budgets für 1927 ſein, während für 1928 das bisher geltende Budget verlängert Der Ilug nach Kanada Ueber das Flugzeug St. Raphael liegen bis um 2 Uhr früh Newyorker Zeit(8 Uhr MEz.) keinerlei Nachrichten vor, daß es auf der Strecke über dem Ozean geſichtet worden iſt. Trotzdem hegt man nochkeinerlei Befürchtung. Aller⸗ dings hat ſich das Wetter über dem Ozean in der letzten Nacht, wie ſchon gemeldet, bedeutend verſchlechtert. So werden Ge⸗ genwinde, Nebel und Regen vom Atlantik berichtet. Mit einem Eintreffen des Flugzeuges rechnet man im günſtigſten Falle 7 Uhr Newyorker Zeit(13 Uhr MEz.) über Neufundland. In Ottawa erwartet man das Flugzeug am frühen Nachmittag. Es wurden ausgedehnte Vorbereitungen für den Empfang getroffen. 2 amerikaniſche Flugzeuge ſtartbereit Nach einer„Exchange Telegraph“⸗Meldung aus Windſor ſind wieder zwei Flugzeuge zum Flug über den Ozean ſtart⸗ bereit. Das eine der Flugzeuge, Royal Windſor, beabſichtigt, von dort über Neufundland nach London zu fliegen. Verzögerung des Jluges der Weltflieger Die Mittwoch vormittag nach 6ſtündigem Flug in Kon⸗ ſtantinopel eingetroffenen Amerikaflieger Brock und Schlee mußten entgegen ihrer urſprünglichen Abſicht die Nacht in* Konſtantinopel verbringen, um den notwendigen Formali⸗ täten nachzukommen, die ihnen geſtatten, über türkiſches Ge⸗ biet zu fliegen. Urſprüngliche Abſicht der Flieger war, nach Auffüllen der Benzintanks ſofort den Weiterflug nach Bag⸗ dad anzutreten. Durch den unvorhergeſehenen Aufenthalt in Konſtantinopel entſteht den Fliegern ein eintägiger Verluſt in dem von ihnen aufgeſtellten Flugplan. Aeberſchwemmungskataſtrophe n Galizien UBerlin, 1. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wik der„B..“ aus Warſchau gedrahtet wird, hat geſtern ein furchtbares Unwetter mit Wirbelſturm und Windhoſe ſeit dem Morgengrauen einen großen Teil des Berggebietes der Niederkarpathen und der angrenzenden Bezirke Oſtgaliziens darunter das galtziſche Naphthagebiet verwüſte Verſchiedene Brücken ſind zerſtört, Eiſenbahnlinien wegge⸗ riſſen und Bergwerke zum Teil überſchwemmt und an der Weiterführung der Arbeit einſtweilen gehindert. Mehrere Städte u. a. Prezemiſl ſtehen noch unter Waſſer. Zahl! reiche Todesopfer ſind zu beklagen, 15 000 Menſchen ſollen obdachlos ſein. Letzte Meldungen Eine Mine treibt mitten in der Nordſee — Kopenhagen, 1. Sept. Ritzaus Büro verbreitet eine Meldung, die das däniſche Marineminiſterium herausgegeben hat: Eine treibende Mine iſt von einem deutſchen Dampfeß am 27. Auguſt auf 57 Grad 41 Min. nördlicher Breite un 3 Grad 52 Min. öſtlicher Länge geſehen worden. Nach der angegebenen Poſition treibt die Mine mitten in der Nordſee zwiſchen Südnorwegen und Schottland in dem verkehrs⸗ reichſten Fahrwaſſer umher und bietet mithin eine ſch me ne deſahren für die vielen Schiffe, die im Sommer dieſe Rou efahren. Ruſſiſche Rüſtungskäufe in Amerika— Einſpruch des Staatsdepartements — Newyork, 1. Sept. Verſchtedene amerikaniſche Firmen hatten mit der Sowjetregierung Verträge über die Lieferung von 150000 Militärgewehren abgeſchloſſen. Das Staatsdepartement hat dieſen Firmen nun mitteilen laſſen, daß es die Transaktion mißbillige. Das bereits abge⸗ ſchloſſene Geſchäft iſt dadurch zum Stillſtand gekommen. weilen ſind die Rechtsanwälte damit beſchäftigt, eine Mei⸗ nungsänderung des Staatsdepartements herbeizuführen, da eſſen Entſcheid rechtlich wirkungslos ſei. Eine franzöſiſche 100 Millionen Dollaranleihe —Newyork, 1. Sept. Der franzöſiſche Botſchafter Claubel beſtätigte bei ſeiner Ankunft in Newyork, daß Frankreich ein 100 Millionen Dollar Konvertierungsanleihe aufzunehme rungen nicht vorgenommen wurden. werden ſoll. ſuche.— Die Entwicklung des FJunkweſens Von Guglielmo Mareoni Die 4. Große Deutſche Funkausſtellung lenkt erneut die Aufmerkſamkeit vieler Rundfunkhörer auf die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten des Funkweſens. Es erſcheint daher beſondes vorteilhaft, in dieſem Augenblick von einem der bedeutendſten Fachmänner, Guglielmo Marconi, nachfolgende Aeußerungen zu erfahren. Dieſer Vorkämpfer in der Ueberwindung unermeßlicher Fernen, der ſich nun⸗ mehr dem Problem des Fernſehens widͤmet, iſt auf einem Auge— blind; ein eigenartiger Gegenfätz; ähnlich wie bei Ediſon, dem Erfinder des Grammophons und Vervoll⸗ kommner des Telephons, welcher— taub iſt. Marcont arbeitet in der weltbekannten Marconi⸗Station zu Cholms⸗ ford; er äußert ſich nur ſelten über ſein Schaffen, weshalb nachſtehende Hinweiſe erhöhte Beachtung finden dürften. Als ich 18 Jahre alt war, habe ich zum erſten Male an die drahtloſe Telegraphie gedacht. Und im vorigen FJahre war ein Vierteljahrhundert vergangen, ſeit wir zwiſchen England und Amerika das erſte drahtloſe Signal vermittelt haben. Meine Anfangsexperimente vollzog ich in der Nähe meines Geburts⸗ ortes Bologna. Groß war das Erſtaunen im italieniſchen Patentbüro, als ich meine Erfindung ſchützen laſſen wollte. Auf die Frage, wie ich zu der Idee des drahtloſen Telegraphs gekommen ſei, konnte ich nur antworten, daß ich mit einer von mir entfernt wohnenden Dame ſprechen wollte, weshalb ich mein ganzes Bemühen der Verwirklichung dieſes Zieles wid⸗ mete. Von meiner Kindheit an gedachte ich Elektro⸗Ingenieur zu werden. Der erſte Tag eines großen Erfolges meiner Laufbahn war der 12. Dezember 1901, als es mir zum erſten Male gelang, eine drahtloſe Verbindung zwiſchen England und Amerika auszuführen. Im Jahre 1904 ſtellten wir die erſte„Broadeaſting Station“ auf, und heute ſind die mit dieſer Erfindung zuſammenhängenden Gewerbszweige bereits wich⸗ tige Faktoren der Kultur, des Verkehrs und Handels gewor⸗ den. Das Radio entwickelt ſich von Tag zu Tag und bringt der Welt immer neue Ueberraſchungen; es kann, wie jünaſt ein * ſagte, als ein neuer Sinn des modernen Lenſchen gelten. 5 Auch dasdrahtloſe Telephon das bereits zwiſchen dem alten und neuen Erdteil Geſpräche ermöglicht, macht große Fortſchritte. Schon jetzt kann ich im vollen Bewußtſein meiner Verantwortung behaupten, daß wir in abſehbarer Zeit von einem Erdteil zum anderen allgemeine Ferngeſpräche ihren können und zwar ſo, als ob wir unſeren in der näch⸗ ſten Straße wohnenden Freund anrufen würden, Nebrigens haben bisherige Geſpräche die intereſſante Merkwürdigkeit ge⸗ zeigt, daß die Stimme um die Erde in zwei verſchiedene Richtungen gehen kann. Bei einem Londoner Ferngeſpräch mit Auſtralien z. B. führte die eine Bahn ſozuſagen ganz über die Ozeane, alſo höchſtens nur über dem Panama⸗Paß und zwar lediglich für ganz kurze Zeit über die Erde; die andere Strecke hingegen führte durch die turkeſtaniſchen und ruſſiſchen Steppen nach London. Die Apparate ſind gleichzeitig mit dem Telephon auch zur Beförderung von Radiotelegrammen ver⸗ wendbar und wirken unvergleichlich billiger als z. B. das im amerikaniſchen Verkehr verwendete„Langwellen“⸗Syſtem. Eine beſondere Aufgabe meines Wirkens iſt die Vervoll⸗ kommnung des Bildertelegraphs; ich möchte erzielen, daß die Allgemeinheit Telegramme und Briefe in Fikſimilen weitergeben kann. Sollte dies gelingen, ſo werden wir künf⸗ tig allgemein nicht die gedruckten Buchſtaben des Telegraphen, ſondern die Kopien der urſprünglichen Schrift empfangen. Dann brauchen ſich übrigens die Angeſtellten der Telegraphen⸗ ämter nicht mehr mit dem Entziffern der Schrift zu plagen, wohl aber die— Empfänger. Natürlich handelt es ſich hier um keine neue Entdeckung, denn ſchon ſeit Jahren werden Radio⸗Photographien von Land zu Land vermittelt; dagegen gelang es noch nicht, dieſe Uebertragungen ſo billig herzuſtellen, daß wir ſie auch für Handelszwecke uſw. verwerten können. Eine ſolche Vervollkommnung würde für den Handel von epochemachender Bedeutung ſein., da der Aufnahmeapparat ſelbſt in der Diſtanz von 20 000 Kilometern allerlei Geſchäfts⸗ briefe, Kontrakte, Beſtellungen, Schecks uſw. in einer dem Original getreuen Art wiedergeben kann. Irrtümer wären damit beſeitigt, wichtige Unterſchriften wären in einigen Se⸗ kunden weitergegeben. Dieſe Einrichtung würde auch die all⸗ gemeine Sicherheit der Welt fördern, weil ſie z. B. Finger⸗ abdrücke unverzüglich befördern kann. Die Televiſion, die Frage des in die Ferne Sehens, iſt das Problem, das mich vor allen anderen intereſſiert und beſchäftigt. Ich bin davon überzeugt, daß die Löſung dieſes Problems nicht mehr lange auf ſich warten läßt; eigentlich iſt nur noch die Löſung von Einzelfragen erforderlich. Das Prin⸗ zip beruht auf denſelben Grundlagen wie die Fernübertra⸗ gung von Bildern und iſt mit dieſer vraktiſchen Löſung ſchon entſchieden. Ich werde das Radio nur dann als pollkommenen Triumph betrachten, wenn wir daheim, in unſerer Wohnung Muſik hören und mit Hilfe der Televiſion die Vorſtellung eines beliebigen Theaters oder Kinos genießen können. Was meine Entdeckung anbelangt, ſo iſt es meine feſte Ueberzeugung, daß trotz der erreichten Erfolge die Radko⸗ Wiſſenſchaft noch im Kindesalter iſt;: denn ihre Entwickelung kennt vorläufig keine Grenzen. Kunſt und Wiſſenſchaft 3 Der deutſche Schriftſtellertag in Mainz. in des Deutſchen Schriftſtellertages vom 1. bis 8. Oktober 11 Elberfeld wird Mainz am 7. Oktober von den 200 Teilnehrcin⸗ des Kongreſſes beſucht werden. Am Abend findet auf 10 142 85 der Stadt in der Stadthalle ein rheiniſcher Aben! att. OAuslaudsehrungen deutſcher Gelehrter. Prof. Dr. 1155 StruppeFrankfurt iſt zum Mitglled der Akademie Diſted matique Internationale und zum korreſpondierenden Mitgli⸗ des Amerikaniſchen Völkerrechtsinſtituts ernannt wordenz eſa Die Dermatologiſche und Venerologiſche Geſellſchaft zu O mit⸗ ernannte Prof. Dr. Erich Hoffmann⸗Bonn zum Ehrenunte glied.— Das Kern⸗Inſtitut der Univerſtität Leiden rre⸗ Prof. Dr. Albert Auguſt von Le Cog⸗Berlin zum urgi⸗ ſpondierenden Ehrenmitglied.— Der Direktor der Chiaeig, ſchen Univerſitätsklintk, Prof. Dr. Erwin Payr⸗Le aunt. wurde zum Ehrenmitglied der Univerſität Innsbruck eraiſchen Prof. Dr. Reinhard Brauns⸗Bonn iſt von der norweg Mit⸗ Akademie der Wiſſenſchaften in Oslo zum auswärtigen glied gewählt worden. Anläßlich Die Mühle vom„Kühlen Grunde“ in Heidelberd, Geheimrat Prof. Dr. Adolf Duyroff macht in der, Mit⸗ ſchrift des Deutſchen Eichendorff⸗Bundes„Der Wächter len teilungen über die Entſtehung des Liedes„In einem dorff. Grunde, da geht ein Mühlenrad“ von Joſeph von Giche mühle Bislang galt als die dort beſungene Mühle die Burgmeine bei Burg Toſt in Schleſten— nach anderer Anſchaun chang; Mühle bei Neiſſe—. An Hand des Tagebuches ſowie de Dyroff ſchriftlichen Nachlaſſes des Dichters kommt Prof. ele n zu der Feſtſtellung, daß die Grundidee des Lie chter in Heidelberg zu ſuchen ſſt. Dort erlebte der Di ing d. den Monaten Januar bis März 1808 einen nicht grstochter achtenden Herzensroman. Er hatte dort eine Mitesgerg ge⸗ namens Käthchen Förſter aus dem vor Heidelberzuhle legenen Rohrbach kennen und lieben gelernt. Die ebaute im kühlen Grunde“ iſt die heute allerdings ganz— dieſes Oelmühle an der Hauptſtraße in Rohrbach. Das Entez merd Erlebniſſes hat dem jungen Dichterherzen großen bereitet, und der nachhaltige Eindruck dieſer Liebe fan Niederſchlag in dem zum Volkslied gew einen brbenen Einſt⸗ 0 ihr or, iſt. er⸗ cht, ve⸗ em lle In ag. ng ſor rt⸗ gt, is in eit er 18 t. e⸗ re + en 8 I + 8 , 2 t⸗ i⸗ 1 S rrr desverbandes ſelbſtändiger Sattler, Tape⸗ von den Mitgliedern geſtiftet, die heute noch vorhanden iſt. Lich Lanz Wie Denkart der Sprachſtil entweder mehr die Mundart oder die Donnerstag, den 1. September 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 402 Städtiſche Nachrichten Tapeziermeiſter⸗Zwangsinnung Mannheim 75jähriges Beſtehen In Gemeinſchaft mit dem 10. Verbandstag des Lan⸗ dierer und Dekorateure für Baden e.., der vom kommenden Samstag bis zum Montag hier abgehalten wird, degeht die Tapeziermeiſter⸗Zwangsinnung Mannheim ihr 75jähriges Beſtehen. Die Grün⸗ dung einer eigenen Innung durch die Mannheimer Tapezier⸗ meiſter wurde im Jahre 1851 durch die wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe veranlaßt. Daß vor dieſer Zeit ſchon eine Junft der apeziermeiſter beſtanden hat, bewieſen verſchiedene Eingaben und Beſchwerden an den Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim, ſo u. a. ein Geſuch des Bürgers„Belloſa“ um Genehmigung zur Eröffnung eines Tapetenhandles vom 20. 3. 1821, ferner eine Beſchwerde des Bürgers Sartorius wegen der Nicht⸗ genehmigung des Tapetenhandels, die mit der Begründung abgelehnt wurde, daß er kein Mitglied der Tapeziererzunft ſei. Ferner iſt noch eine Prüfungsordnung für Tapezierer vorhanden vom 22. September 1842 und eine Gewerbeord⸗ nung für Tapezierer vom 27. Mai 1843. Der erſte Obermeiſter der Mannheimer Innung war der Tapeziermeiſter Karl Acbdele. Unter Hoftapeziermeiſter Lotter ſen. wurde ie Innung aufgelöſt und im Jahre 1891 die„Freie Tapezier⸗ meiſter⸗Vereinigung“ gegründet, deren Obermeiſter Herr Lotter ſen. über 20 Jahre war. Die Herren Lotter, Schäffler, Breitlung, Hitſchfel, Steinhardt, Claußen und Brük waren die Gründer der Freien Vereinigung, der ſich auch die Lud⸗ wigshafener Tapeziermeiſter anſchloſſen. 5 Die Vereinigung blieb bis zum Jahre 1911 beſtehen. In dieſem Jahre wurde die Mannheimer Tapezier⸗ meiſter⸗Zwangsinnung gegründet. Der erſte Ober⸗ meiſter war Herr Hitſchfel, dem die Herren Kern, Sotta, Wiegand und Beckenbach folgten. Letzterer leitet heute 125 die Innung zur vollſten Zufriedenheit. Bei der Grün⸗ ung der Innung im Jahre 1851 wurde auch eine Fahne Bet Auflöſung der Tapeziermeiſter⸗Innung wurde das Wahr⸗ zeichen dem Mannheimer Altertumsverein zur Aufbewahrung ergeben. Dort verblieb die Fahne, bis ſie von Herrn ronberger anläßlich einer größeren Feſtlichkeit hervor⸗ geholt und von den nachfolgenden Obermeiſtern immer bei Maderlegung ihres Amtes dem Nachfolger übergeben wurde. annigfaltig war der Wechſel innerhalb der Vorſtandͤſchaft 555 vielgeſtaltig die Entwicklung der Organiſation. In der uflattonszeit zeigte ſich die uneigennützige Hilfsbereitſchaft 105. rer, die, unbekümmert um die eigenen Verluſte, zu 2 8 Stunde bereitſtanden, um für den Berufsſtand noch zu etten, was zu retten war. St dene zählt die Tapeziermeiſter⸗Zwangsinnung für die 8 t Mannheim und Vororte 150 Mitglieder. Mehr denn 5 eidet der Stand unter den ſchädigenden Folgen der 10 fentlichen Ausſchreibung von Arbeiten mit 575 unerquicklichen Begleiterſcheinungen. Den Blick feſt auf 8 Ziel gerichtet, ohne Rückſicht auf kleinliche Anwürfe aus n eigenen Reihen, muß und wird das einzige Leitmotiv —— Führer ſein: Es gilt ſich durchzuringen, damit der Hand⸗ —— wieder geachtet wird. Hierzu ſind charakterfeſte Helfer otwendig, die ihr Beſtreben darin ſehen, die Maſſen der ſenndwerker zu einer Phalanx zuſammenzuſchweißen. In die⸗ Sinne wünſchen auch wir der Innung weiteres Blühen nd Gedeihen. 7 Sch. 27.., In den ſtädtiſchen Krankenanſtalten befanden ſich am in: Auguſt 969 Kranke(599 männliche, 410 weibliche), und zwar neſ rankenhaus 848, im Spital für Lungenkranke 86, im Ge⸗ findlichede ar Neckargemünd 35. Von den im Krankenhaus be⸗ 15 Kranken waren 285 in der mediziniſchen Abteilung, btetn der chirurgiſchen Abteilung, 97 in der aynäkologiſchen Pgischen 82 im Säuglingskrankenhaus, 56 in der dermato⸗ bichen Atellung, 13 in der Abteilung für Hals⸗ Naſen⸗ und brenkranke und 11 in der Abteilung für Augenkranke. 5 Unfall einer Radlerin. Beim Einbiegen von der Hein⸗ Nabfahrerm die Schwetzingerſtraße wollte geſtern abend eine zuswefderin einem unvorſchriftsmäßig fahrendem Radfahrer her Liuben, Sie kam dabei einem Straßenbahnwagen fen inte 16 zu nahe und wurde zu Boden gewor⸗ Da ſie ſich durch den Sturz eine Verletzung am zuzog, mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen nfall Wie uns von Augenzeugen berichtet wird, ſah der bahn ehr gefährlich aus, da das Mädchen von der Straßen⸗ i wurde. Im Gegenſatz zu der vorſtehenden amt⸗ ſchuld Parſtellung wird behauptet. daß die Radlerin ſelbſt vor der dem Uunfall trug, da ſie unvorſichtigerweiſe zu kurz r Straßenbahn das Gleiſe kreuzen wollte. geſtern etriebsunfal. In das Allgemeine Krankenhaus wurde Tabakl eine 20 Jahre alte Arbeiterin eingeliefert, die in einem ager in der Rheinkaiſtraße beim Transvport eines Ta⸗ * Zuſammenſtoß. Ein ſchwer mit Kiſten beladener Hand⸗ wagen wurde heute morgen von einem jungen, ſchmächtigen Menſchen in der Mitte der Kunſtſtraße geſchoben. Ein des Weges kommender Radfahrer ſtreifte den Wagen. Ein Teil der Kiſten fiel herab. Der Radfahrer fuhr lachend weiter. Ein des Weges kommender Motorfahrer konnte nicht früh genug bremſen, kam durch dieſes Verkehrshindernis zu Fall und verletzte ſich an beiden Händen und am rechten Bein. Das Motorrad wurde von Vorübergehenden in Sicherheit gebracht. Zu gleicher Zeit ſprang ein kleines Mädchen vor lauter Neu⸗ gierde einem Radfahrer direkt ins Rad. Alles an einer Stelle auf einmal. Der Radfahrer kam ebenfalls zu Fall. Er konnte ſich nur mühſam fortbewegen. Die Kleine kam mit dem Schrecken davon. Hindenburg⸗Spende! Am 2. Oktober iſt der 80. Geburtstag unſeres Reichspräſidenten. Er ſelbſt hat gebeten, von allen be⸗ ſonderen Ehrungen ſeiner Perſon aus dieſem Anlaß Abſtand zu nehmen. Die Reichsregierung und die deutſchen Länder haben aus dieſem Grunde beſchloſſen, eine Hindenburg⸗Spende zu veranſtalten, die dem Reichspräſidenten zu ſeinem 80. Geburtstag über⸗ geben werden ſoll. Das Erträgnis dieſer Spende wird ausſchließlich für die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen Verwendung finden. Wer Hindenburg zu ſeinem 80. Geburtstag durch die Tat ehren will, der tue es durch die Hindenburg⸗ Spende! Würdig muß der Dank ſein, der dem Wür⸗ digſten gilt. Nur Taten können die Wünſche ſein, die wir ihm darbringen. Darum Gedenkt der Hindenburgſpende! Beiträge werden vom Reichsbankgirokonto, dem Poſt⸗ ſcheckkonto Karlsruhe Nr. 6600, ſowie von ſämtlichen Poſt⸗ anſtalten, Fahrkartenſchaltern, Stations⸗ und Güterkaſſen allen Reichsbanknebenſtellen, Banken, Sparkaſſen uſw. ent⸗ gegengenommen. Das grüne Fenſter Es klingt wie ein Märchen und iſt doch Wahrheit; mitten in der Stadt vor meinem Fenſter rankt ſich wilder Wein wie ein grünes Gitter voll luftiger Maſchen. Grüne Hände halten ſich ſchützend vor die Scheiben, damit man nicht die graue Faſſade drüben ſieht, aber auch nicht das protzige ſchön auf⸗ geputzte Haus, das noch von der Ecke herwinkt. Der wilde Wein flicht von Tag zu Tag mehr Blätter über das Fenſter⸗ kreuz. Geſtern hat er mir ſchon das erſte welke herbſtliche Blättlein hereingeworfen. Selten gut verſtehen wir beide uns, dieſe wilde Rebe und mein ſtill gewordner Sinn. Sie hat die erſten gelben Blätter. Ich fand ſchon lange das erſte weiße Haar. Die Leute ſagen, es ſei ein gut gezogener Strauch; ich weiß, daß in ihm eine Seele atmet, nicht die Seele eines Menſchen, aber etwas Lebendiges, das doch auch fühlt und nach Entfaltung trachtet. Ich höre manchmal nachts die Blätter rauſchen und ihn mit ranken Zweigen an das Fenſter klopfen. Warum klopft er? Will er etwas? Wohl, weil ich ſchlaflos liege, möchte er mir ſagen, daß er da iſt, oder will er mich tröſten, daß ich in dem warmen Bette liegen darf, während er ſich peitſchen laſſen muß vom Sturme? Schauerlich ſchön läßt er die Muſik ſeiner Blätter ertönen. Es harft in ihnen naturhaft⸗geheimnisvoll, es klirrt metalliſch darinnen, und manchmal reißt der Wind an dem grünen Behang, als wollte er ihn zum Flügel nehmen empor in die Lüfte. Niemand ſieht mich binter meinem Fenſter ſitzen, es iſt zu ebener Erde, und mancher würde hereinſchauen, wenn er das könnte. Das grüne Fenſter ver⸗ deckt mich. Vielleicht vermutet der eine oder andere ein ſtilles Geheimnis dahinter, das lauſchige Zimmer eines Mädchens, das noch nichts von der Welt weiß. Wirklich hält mein Zim⸗ mer ein Glück, aber das eines Menſchen, der durch ein Stück⸗ lein Natur hindurch dem Treiben der Großſtadt zuſehen darf, wenn er endlich den Tagestribut gezahlt hat und ſich in ſein Heim zurückzieht. Ich ſehe dann die Welt durch das grüne Blättergewirr wie durch ein freundliches Glas, und manches verliert dadurch ſeine Bitterkeit und die verletzende Härte. Wo mein grünes Fenſter iſt? Vielleicht ſeid ihr ſchon daran vorübergegangen. Und wenn ihr es geſehen habt, dann werdet ihr mir zugeben, daß ich recht daran tue, dieſe grüne + Marktbericht Preisrückgang für Zwetſchgen und Pfirſiche— Die erſten Rebhühner. Die Gockel auf dem Markte krähten heute nicht, denn die meiſten wurden in geſchlachtetem Zuſtande den Marktbeſu⸗ chern angeboten. Von lebendem Geflügel war überhaupt nur wenig vorhanden, meiſtens waren es Zuchthühner und ⸗tauben, deren Liebeswerben nach einem anderen Stall ebenſo vergebens war, wie der Freiheitsdrang der in die Fiſchbottiche eingezwängten fetten und langen Aale. Bei der gegenwär⸗ tigen großen Erntezeit der Garten⸗ und Feldfrüchte überwog die Zufuhr in dieſen begehrten Artikeln in ſo ſtarkem Maße, daß ſich der Markt bis zur Trinitatiskirche hinzog. Bei einem ſolchen Andrang wirft ſich ſo unwillkürlich die Frage nach der Großmarkthalle auf, an deren Errich⸗ tung bald kein Menſch mehr glauben will. Die Geſichter der Händler und Verkäufer, die an den ſonſtigen Markttagen oft eine gefährliche Phyſiognomie zur Schau tragen, ſtrahlten heute, denn die Sonne lachte nicht nur am Himmel, ſondern auch auf dem Markte. Die Mannheimer Hausfrauen kamen infolge des geſtrigen Ultimos, wo der Ehegatte das ſehnlichſt erwartete Gehalt nach Hauſe brachte, in ſo großer Zahl auf den Markt, daß man von einem außerordentlich ſtarken und lebhaften Verkehr und von großer Kaufluſt berichten kann. Was nun die einzelnen Gebiete anbelangt, ſo wird die Zufuhr von Obſt von Markttag zu Markttag ſtärker. Pfir⸗ ſiche erfuhren dadurch eine erhebliche Preisſenkung, indem ſie von 75 auf 40—50 Pfg. zurückgingen; ähnlich war der Preisrückgang bei Zwetſchgen, die heute um 15 Pfg. ver⸗ kauft wurden. Auf dem Gemüſemarkt waren reichlich Bohnen anzutreffen. Einmachgurken, nach denen die Nachfrage groß war, ſah man dagegen weniger. Pilze waren genügend vorhanden, ebenſo Zwiebeln, bei deren Anblick einem ſchon die Tränen aus den Augen liefen. In Salaten herrſchte Endivien vor. Neben vielen Kartof⸗ feln ſah man auch ziemlich Rebhühner, deren Preis ſich auf—.50 ¼ ſtellte. Nach den Feſtſtellungen des Städt. Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfen⸗ nig für das Pfund: Neue Kartoffeln 5,5—6; Wirſing 12—15; Weißkraut—10; Rotkraut 12—15; grüne Erbſen 20—30 grüne Bohnen 15—25; Blumenkohl St. 20—100; Karotten Büſchel 7; gelbe Rüben 10—12; rote Rüben 10—12; Spinat 25—30; Zwiebeln 10—12; Knoblauch St.—7; Lauch St. 10; Kopfſalat St.—15; Endivienſalat St.—15; Salatgurken St. —50; Einmachgurken 100 St. 200—300; Kohlraben St.—8; Mangold 10—12; Rettich St. 10—15; Meerrettich St. 20—60; Suppengrünes Büſchel—8; Peterſielie Büſchel—7: Sellerie St. 10—40; Tomaten 25—30; Pfifferlinge 30—35; Steinpilze 50—60; Aepfel 10—25; Birnen 10—40; Trauben 50—65; Zwetſchgen 10—18; Brombeeren 50; Pfirſiche 30—60; Mirabel⸗ len 35—40; Bananen St. 10—18; Zitronen—12; Süßrahm⸗ butter 200—400; Landbutter 180—200; weißer Käſe 50; Honig mit Glas 150—180; Eier St. 10—17; Aale 160—180; Barben 100—140; Karpfen 160; Breſem 120—130; Kabeljau 50—60; Schellfiſch 35—80; Seelachs 50; Goldbarſch 50: Rotzungen 100; grüne Heringe 35; Backfiſche 50—60: Hahn, lebend St. 150 bis 400; Hahn, geſchlachtet St. 200—600, Huhn, lebend St. 150 bis 400; Huhn, geſchlachtet St. 200—700; Enten, geſchlachtet St. 500: Tauben, geſchlachtet St. 80—140; Gänſe, lebend St. 650 Gänſe, geſchlachtet St. 800—1400; Rindfleiſch 120—130; Kuh⸗ fleiſch 70; Schweinefleiſch 120; Kalbfleiſch 130—140) Gefrier⸗ fleiſch 70; Reh⸗Ragout 90? Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Keule 250: Feloͤhuhn St. 200—250;. N * Verbrannt. Ein 61 Jahre alter Maſchiniſt erlitt geſtern in einem Betriebe an der Frieſenheimerſtraße bei Arbeiten an der Feuerung im Geſicht und an den Händen Brandwun⸗ den. Eine 24 Jahre alte Kontoriſtin wurde durch eine in Brand geratene Spritusſiegelacklampe in Geſicht verletzt. Die Verunglückten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Wer iſt Doppelverdiener? Der Reichsarbeitsminiſter hat zum Schutz einzelner Perſonengruppen als Doppelver⸗ diener alle die Perſonen bezeichnet, die ſich im Genuß einer auskömmlichen Penſion oder Rente befinden, und dazu noch faſt vollwertige Berufsarbeit verrichten. Zu den Doppelver⸗ dienern zählen jedoch nicht die Perſonen, die nur zeitlich be⸗ grenzte Zuſchüſſe und Beihilfen beziehen, die ihnen den Ueber⸗ gang in einen anderen Beruf erleichtern ſollen. Als ſolche Perſonen gelten in der Hauptſache die Angehörigen der Wehr⸗ macht und der Schutzpolizei, denen nach ihrem Ausſcheiden geringe Uebergangsgebühren auf 1, 2 oder höchſtens 3 Jahre gewährt werden, weil ſie durch jahrlange Dienſtzeit dem freien Erwerbsleben entfremdet werden und ihr Kenntniſſe nicht fortentwickeln können. Sie haben daher in der Regel nach ihrer Entlaſſung weſentlich geringere Verdienſtmöolichkefter als andere Arbeitnehmer. Da eine Anzahl Arbeitgeber die Beſchäftigung von Perſonen, die Uebergangsgebühren er⸗ halten, abgelehnt haben, wird darauf hingewieſen, daß ſolche nicht als Doppelverdiener gelten und ihr Unterkommen auf ba kballens einen Rippenbruch erlitt. Welt zu lieben. H. B. dem Arbeitsmarkt erleichtert werden ſoll. — Aeber den Sprachſtil Von Albert Mähl durch Sachſtil iſt Formgebung eigener Art. Man erreicht ihn aus, d elbſtzucht und Wahrheitsliebe. Er weiſt den Charakter »der Sprachſinn und Seelkraft bat. keit der Meutſche Sprachbildungsaut beſteht aus der Wortbar⸗ das Spratundart und Schriftſprachlichkeit. Die Mundart hegt aus. Ma leben, in der Schriftart prägt ſich der Sprachgeiſt Schrift an ſpricht in der Art des Mundes, man redet in der Hier logiſches, dort triebhaftes Denken. *. Begende et iſt mutterſprachliche Sinngebung. Schriftaxt er⸗ raft der Gaterſprachliche Geiſtform. Sprachſinn und Denk⸗ zen Stil. eiſtform machen den Charakter, zeugen einig gro⸗ 1 eſſhde Mundart, ſei ſie nun niederdeutſch, thüringiſch, den Herzſchlaſch oder ſonſtwie, verkündet friſchauellend⸗laut offen. Sichlag des Heimatmenſchen. In ihr regt die Seele ſich ie hat unendlich viele Möglichkeiten des Ausdrucks. er 2 aus. Haniſch ſich fügende Satz ſagt Wahrheit als Wirklichkeit krömt ale Tätigkeitswort herrſcht vor. Schriftart dagegen ſen iſt Henchmäßig bin, geläutert und geiſtta ſchön. Jhr We⸗ In der Schriftsbildlichkeit, ſichtbares Denken des Menſchen. er Kern 17 liegt die Sprachſeele geſchloſſen, verfeſtigt. Satz. Das it Grundſätzlichkeit; ſyſtematiſch reiht ſich Satz an liche ſagt ſie 1 überwiegt, die Tatſächlichkeit. Das Wirk⸗ s Wahrheit aus. Das iſt d und dem 5 Unterſchied zwiſchen der lateiniſchen Periode Sprachſtil iſchen Satz zwiſchen rhetoriſchem und myſtiſchem diſchem He 57 5 Klarheit und ſeeliſch⸗nor⸗ en wrachkunſt und der Sprachnatur. Darſtellungsmitteln der * verrät, weiſt er d 525 a, wo bez ſt er den Menſchen aus. Großer Stil iſt hauer 19 im Einklang ſchwingt, wie etwa bei Schopen⸗ Glaſfir iſt nichts aembrandtdeutſchen. Da iſt er klaſſiſch. denn Größe. anderes wie Schlichtheit, offenbar in ganzer In den Mundart⸗Sprachſtil gewinnt man durch Volks⸗ kunde Einſicht;: in den Denkart⸗Sprachſtil durch das Syſtem der Grammatik. Ohne Volkskunde und Grammatik keine ſtil⸗ kritiſche Erziehung! Die deutſche Einheitsſprache iſt auf Koſten des Mandart⸗ Lebens zuſtande gekommen. Seitdem iſt der eigentlich⸗heimat⸗ liche Sprachſtil dem der uneigentlichen Einheitlichkeit gewichen. Daraus ergibt ſich die Aufgabe: die Einheitsſprache aufs neue mit dem Sprachſtil des Mundart⸗Lebens zu durchdringen. So nur kann ſie ſich aus ſich ſelbſt erneuern. Auf dieſem Wege gingen große Volkserzähler wie Storm und Raabe voran: unter den neueren wären hier etwa Hermann Stehr und Jo⸗ hannes Gillhof zu nennen, der das Buch von Jürn Jakob Swehn, dem Amerikafahrer. geſchrieben hat. Schillernde Schöngeiſtigkeit und Tiefſchwätzerei beweiſen. daß man aus Mangel an natürlichem Sprachſinn einzig der Luſt am Worte folgt. Wortſpielerei iſt Virtuoſität, nie echte Kunſt. Sprechen und Schreiben iſt Dienſt an der Wahrheit und nicht am Wort. Nur mit Herzſchlag kann man Wahres ſagen, nicht mit Zungenſchlag. Unſer modernes Schrifttum iſt „übermenſchlich“, d. h. es liegt da viel in der Luft, es hat nicht den warmen Odem des Lebens. Da iſt kein Stil, der führt. Da iſt nur eine Manier, und die verführt. Der moderne Sprachſtil geht auf das Mißverſtändnis der Muſik zurück. Das muß berichtigt werden. Der Sprachſtil echten, gotiſch⸗ deutſchen Weſens iſt muſiſch⸗baumeiſterlich gefügt wie der Dom. Theater und Muſik Ein neues Pfalzlied. Man ſchreibt uns: Der be⸗ kannte Rülzheimer Oberlehrer Karl Maupai hat ein neues Pfälzer Lied komponiert, dem Worte von Franz Matt zu⸗ grunde liegen.„Steige mit mir zu den Bergen empor, droben am ragenden Stein will ich dir zeigen, was mein“ lautei die erſte Strophe des Liedes. Aus der gleichen Liebe zur Heimat und Liebe zur angeborenen Scholle iſt die Muſik Maupais geboren worden. Die Stimmführung iſt glücklich, die Melodie ſehr anmutend. Ein dynamiſch effektvoller Auf⸗ bau führt allmählich auf die kraftvolle Höhe eines jubelnden Hymnus auf die ſchöne, blühende Heimat, auf die deutſche Pfalz am Rhein. Das Lied iſt geeignet, auch von kleineren Chören geſungen zu werden. Möge das ſchöne neue Pfälzer Lied recht oft geſungen werden! 125 Jahre Bamberger Stadttheater. Das Bamberger Stadttheater wurde am 3. Oktober 1802 eröffnet und kann ſo in dieſem Jahre auf ein 125jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus Anlaß dieſes Jubiläums ſoll eine Feſtwoche veranſtaltet werden, bei der Kleiſts„Kätchen von Heilbronn“ und die von Pfitzner bearbeitete Oper„Undine“ E. Th. H. Hoffmanns zur Aufführung gelangen. Wiener Neuinſzenierungen zu Sudermanns 70. Ge⸗ burtstag. Ende September d. J. wird der Dichter Hermann Sudermann 70 Jahre alt. Zur Feier dieſes Tages bereiten das Wiener Burgtheater, die Reinhardtbühne und das Deutſche Volkstheater Neuinſzenierungen älterer Bühnenwerke des Dichters vor.— Das Burgtheater wird die„Schmetterlings⸗ ſchlacht“ oder„Glück im Winkel“ zwei ſeiner großen Erfolge aus älteren Beſtänden herausbringen, das Deutſche Volks⸗ theater wird„Heimat⸗ neuinſzeniert geben, während das Stück, ch Reinhardtbühne herausbringt, noch nicht endgültig eht. — Puhonnys Marionettentheater unter Direktor Ernſt Ehlert iſt als erſtes europäiſches Puppentheater zu einer vier⸗ monatigen Gaſtſpielreiſe, Januar bis April 1928, nach Niederländiſch⸗Indien verpflichtet worden, wo be⸗ kanntlich die dort einheimiſche Puppenkunſt heute noch in be⸗ ſonders großer Blüte ſteht. Moliere in Japan verboten. In Japan hat man die Stücke Molieères verboten und rechnet ſie zu der anſtößigen Schundliteratur. Als Gründe gibt man an, Moliere unter⸗ grabe die Autorität der Eltern, da ſich in ſeinen Stücken die Jungen gegen die Alten auflehnen; er erlaube Bedienten, in unverſchämter Weiſe zu ihren Herrſchaften zu ſprechen, und wiegele gegen ſoziale Einrichtungen auf. Tagore über die Frauen Rabindranath Tagore hat einem indiſchen Landsmann, der in Amerika Journaliſt iſt, ein ausführliches Interview über die Seele der Frau gegeben. Er erörtert darin die Stellung der Frau in der modernen Geſellſchaft und iſt überzeugt, daß die Rolle der heutigen Fran als Mitarbeiterin des Mannges ein Schritt auf dem Wege zur Vollendung iſt. Mitarbeit ſei allerdings nicht dasſelbe wie Nachahmung. Die letzte Erfül⸗ lung des Schickſals der Frau und der Sinn ihres Lebens bleibe jedoch nach wie vor die Mutterſchaft. 4. Sette. Nr. 402 RNeue Mauuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 1. September 1927 Der Eyfenbacher Heimattag Der ſeit einem Jahre verfolgte Gedanke, einen Heimat⸗ tag zu veranſtalten, iſt in die Tat umgeſetzt worden. Er hat gezeigt, daß viele, viele Menſchen, die aus der Heimat gegan⸗ gen waren, wieder für einige Stunden heimkehrten in das Dorf ihrer Väter. Am Samstag kam ſchon der Strom der Auswärtigen an. Der Abend brachte einen großen Fackel⸗ zug unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle und eine Be⸗ grüßung im Feſtzelt, wobei der Geſangverein mitwirkte. Als die 10. Abendſtunde ins Land zog, wurden die Faſſade der Kirche und die Front bengaliſch beleuchtet. Der Sonntag ſtand ganz im Banne des Feſtes. Nach einer kleinen Gedächtnisfeier auf dem Friedhof fanden in den beiden Kirchen Feſtgottesdienſte ſtatt. Der Nachmittag brachte den Höhepunkt: den hiſtoriſchen Feſtzug. Epfen⸗ hach hat wie die meiſten Centdörfer keinen beſonders großen Anteil, an den Geſchehniſſen der großen Welt, es hatte ſeine kleinen Sorgen und ſeine Eigenheiten und die erſchienen in Bildern vor uns. Da zog das Wappen an uns vorbei: über einem blauen Bache liegt ein Apfel. Hinter dem Wagen ſchritt der Gemeinderat, an der Spitze der Bürgermeiſter Arnold. Von der Römerzeit erzählten die Legtionäre, von den Ger⸗ manen eine Gruppe kampfbewehrter Männer. Dann ſahen wir den Grafen Engelhard III. von Hirſchhorn, den Cent⸗ herrn, hohen Beſuch aus dem Jahre 1378, den Pfalzgrafen Rupprecht mit ſeinem Gefolge. Die Zentſchöppen von 1400 ſchritten vorbei und der Wagenmüller Wendel Leibfried hatte ſeinen Eſel mit, der ihm einen Kornſack zutrug. Wiederum erſcheint hoch zu Roß ein hoher Herr, der Landſchad von Steinach. Dann folgen Soldaten und Bauern aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Soldaten aus der Zeit der Be⸗ freiungskriege bildeten eine gute Gruppe, ebenſo die Aus⸗ wanderer. Dann kam die Bürgerwehr aus den Revolutions⸗ jahren 1848⸗49 mit dem dörflichen Einſchlag. Es waren unter der Schar der Ochſenwirt Dietz, der Röſſelwirt Ernſt. Dann kamen Geſtalten aus dem Leben des Dorfes und der Bewoh⸗ ner, der Bergwolf, ein Bild eines hilfsbereiten Bauern, die Sage vom Nixenteich. Dann ſchauten wir in eine Spinnſtube, guckten einem Leineweber zu und den Schindelmachern, hör⸗ ten das Rufen des Kienholzbuben, erſchauerten vor der Ge⸗ ſtalt des Feldmeſſers oder Renevaters(Renovators), der als Geiſt gehen muß, und freuten uns an den Schnitterinnen und dem Erntewagen, der den Feſtzug beſchloß. Auf dem Feſtplatz hoch überm Dorf entwickelte ſich raſch ein lebhaftes Treiben. Bürgermeiſter Arnold begrüßte die Gäſte, Ratſchreiber Schuhmacher gedachte des Ge⸗ ſchichtsſchreibers von Epfenbach, Kaplan Blink, der in Davos weilt. Dann hielt Rechtsanwalt Dr. Bähr⸗Heidelberg, ein geborener Epfenbacher, die Feſtrede. Er führte aus, daß die Heimat noch hohen Wert bei den Menſchen beſitzt und wies auf das Volkslied hin, das die Schönheit der Landſchaft be⸗ fingt, die mit dem Menſchen eng verknüpft iſt und ihm ſeine beſondere Note gibt. Wie der Bauer Tradition und Ueber⸗ lieferung pflegt, weil ihm der Ackerboden der Schauplatz ſchwerer Arbeit iſt und ihm erzählt vom eigenen Schweiß und von dem ſeiner Vorfahren. Das Elternhaus iſt eine Stätte ſtiller Verehrung, weil hier Familie und Heimat zu einem ſchönen unvergeßlichen Akkord zuſammenfließen, das die Ju⸗ gend umtönt und das Alter verklärt. Heimatgefühl und Heimatwiſſen ſind die Grundlage für die Volksgemeinſchaft, in der wir leben müſſen. Hier muß der Dialekt gepflegt werden neben dem Heimaterkennen und die Achtung vor der Meinung des Nachbarn, denn daraus erwächſt die Liebe zum Vater⸗ land, die uns alle umſchließt. Reicher Beifall lohnte den Redner. Dann wurde der Zug zum Dorfe angetreten, das reich geſchmückt war mit hohen Bögen und Grün, und die Geigen erklangen zum Kirchweihtanz. e Gustayv Heybach. Kommunale Chronik L. Bretten, 31. Aug. Nach Fertigſtellung der bis jetzt begonnenen Wohnungsneubauten kann die Wohnungs⸗ not hier als behoben gelten. Seitens der Stadtgemeinde werden Baudarlehen deshalb nur noch bewilligt, wenn bis längſtens 1. Oktober greifbare Baugeſuche dem Gemeinderat vorgelegt werden.— Der Entwurf des Voranſchlages für 1927/8 wurde in der jüngſten Gemeinderatsſtt⸗ zung genehmigt und feſtgeſtellt, daß die Geſamtausgaben 1002 970/ und die Geſamteinnahmen 865 070 betragen, mithin 137 000 /¼ zu decken ſind. Wahrſcheinlich wird, den neuen Beſtimmungen entſprechend, eine Aenderung in der Verteilung der Steuerlaſten zwiſchen Grund⸗ und Gewerbe⸗ vermögen eintreten, von dem das erſtere bisher mit 81 und das Betriesvermögen mit 19 v. H. an der Deckung beteiligt war. Eine Nachtragsumlage für 1926 wird nicht erhoben. 5 Glaube an dein Glück! Novelle von Friedrich Eichrodt Wieberum ſah ſich alſo Sangſchwelg auf ſeinen Juriſten⸗ beruf und ſeine alte Jugendliebe, die Poeſie, hingewieſen, wo⸗ mit er wie das reiche Sonnenlicht, das ſiegend aus den Wolken hervorbricht, alle Herzen rühren und entzücken konnte. Aber warten, warten, das wollte Sangſchwelg nicht mehr recht zuſagen. Er fürchtete, Lieschen könnte des ewigen Zu⸗ wartens ſchließlich doch einmal müde werden. Lieschen aber wußte dem harten Geſchick ein ſtählernes Sius entgegenzuhalten, ihre echte Liebe hatte Beiſtand im lück wie im Unglück. Sie faßte die Liebe als das erhabenſte, ſchönſte und beglückenſte Gefühl auf, das ſich, wo es einmal Wurzel gefaßt hat, über alle Kleinigkeiten hinwegſetzt und alles mit Gleichmut ertragen läßt. Sie hatte nur den einen Kummer, ob ſie imſtande ſein werde, ihren Ludo glücklich zu machen. Dieſer Gedanke hatte ſie oft gepeinigt, doch wenn ſie ihre aufrichtigſte, treue und innigſte Liebe zu ihm erwog, ward es ihr wieder wohl ums Herz. Jeder Brief legte ein neues Zeugnis ihrer unwandelbaren Liebe ab. Aber ſo teuer ihr auch Ludos Briefe waren, konnte ſie ſeine ſanfte Stimme doch nicht daraus vernehmen und oft be⸗ neidete ſie das tote Briefpapier, den ſtummen Ueberbringer ſeiner Gedanken, wenn es von ſeinen lieben Händen berührt wurde. Dieſes Seingedenken war ihr Troſt, ihre Freude, ihr Lebensglück, aus ihrer unausſprechlichen Liebe ſchöpfte ſte ſtets neuen Mut und Niemand konnte ihre Zufriedenheit mit dem Schickſal rauben, ſo lange ſie ihn treu wußte. Wer indeſſen dächte, ſolche Anhänglichkeit ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich, der überſehe ja nicht, welchen giftigen Pfeilen der Zwietracht Lieschen ausgeſetzt war. Um ſpöttiſche Bemerkungen, wie„ewige Braut“ und der⸗ gleichen kümmerte ſie ſich durchaus wenig, aber den eindring⸗ lichen Mahnungen und Vorwürfen ihrer beiden Tanten, denen die Zeit auch zu lange wurde und die glaubten, es gut mit ihr zu meinen, konnte ſie ihr Ohr nicht ganz verſchließen. Nicht allein die nicht abzuſehende Zeit ihres Brautſtandes wurde ihr immer wieder vor Augen geführt, o das wäre noch zu ertragen geweſen, wußte ſie doch von vorn herein, daß ein langes Ans⸗ arren ſie auf eine harte Probe ſtellen werde, nein, direkte arnungen mußte ſie ſchlietlich über ſich ergehen laſſen. „Wie kannſt Du einen Menſchen heiraten wollen, der auf 5 revolutionärem Boden ſteht? Der findet ja nie und nimmer ſtaatliche Anſtellung!“ oder: Aus dem Lande Umfangreiche Schmuck⸗ u. Gelddiebſtähle in Karlsruhe * Karlsruhe, 1. Sept. In den Nächten vom 25. bis 28. Auguſt wurden von noch unbekannten Dieben in ſyſtematiſcher Weiſe mehrere Einbruchsdiebſtähle verübt. Die Täter dran⸗ gen mit Nachſchlüſſel bezw. durch Einſteigen in verſchiedene Parterrewohnungen ein, deren Inhaber entweder verreiſt oder auf kurze Zeit abweſend waren. Zunächſt wurde die Wohnung des Stadtpfarers Fiſcher aufgeſucht, wo die Diebe Behältniſſe öffneten und einen Geloͤbetrag von 367 ¼, eine goldene Uhrkette und Strümpfe entwendeten. In der Nacht des 28. Auguſt wurden die Anweſen von Franz Schuſter und M. Borchers heimgeſucht. Erſterem wurde eine goldene Arm⸗ banduhr, ein mit wertvollen Steinen beſetztes ſilbernes Kollier und letzterem eine goldene Damenuhrkette, ein Damenbrillantring, ein mit Saphiren beſetzter Damenring, eine goldene Broſche, ein ſchwerer amerikaniſcher mit Brillan⸗ ten beſetzter Armreif, ein goldenes Armband, ein goldenes Kollier und verſchiedene andere Schmuckſachen geſtohlen. Es dürfte ſich bei den drei Einbruchsdiebſtählen um ein und die gleichen Täter handeln, deren Spuren leider nicht endeckt und verfolgt werden konnten. * Wiesloch⸗Walldorf, 31. Aug. Der morgens 7 Uhr die Station Wiesloch⸗Walldorf paſſierende Eilzug wird vom 2. Oktober an hier verſuchsweiſe anhalten. Durch dieſen Halt beſteht günſtigſte Verbindung nach Frankfurt—Nord⸗ deutſchland und Mannheim—Pfalz—Rheinland. Reiſende des Zuges von Übſtadt⸗Weiher, Langenbrücken, Mingolsheim⸗ Kronau und Rot⸗Malſch haben ebenfalls Gelegenheit, in Wies⸗ loch⸗Walldorf auf dieſen Zug überzugehen. L Walldorf, 28. Auguſt. Der hieſige Turnverein 1902 feierte heute ſein 25jähriges Stiftungsfeſt. Ab⸗ und Schauturnen, ſowie intereſſante Handballſpiele bildeten neben dem Feſtzug das ſtattliche Programm. Am Samstag wurde das Jubiläum mit einem Fackelzug und Feſtbankett eingeleitet, in dem die Gründungsmitglieder geehrt wurden. IL Nußloch, 31. Auguſt. Das Bezirkskirchenge⸗ ſangesfeſt des Bezirkes Ober⸗Heidelberg war von 21 evan⸗ geliſchen Kirchenchören beſucht. Morgens war ein Feſtgottes⸗ dienſt, bei dem Pfarrer Ickinger die Feſtpredigt hielt, und mittags auf dem Platze der Freilichtſpiele die eigentliche Feſt⸗ feier. In Anſprachen gaben Dekan Schmitthenner⸗ Wiesloch und Landeskirchenpräſident Dekan Dr. Wurth der Forderung Ausdruck, daß der Kirchengeſang Volksgeſang werden müſſe. Umrahmt war die Feier von Vorträgen der Kirchenchöre, die tiefen Eindruck machten. Das Feſtſpiel „Jedermann“ der Nußlocher Naturſchaubühne gab dem Tag einen ſtimmungsvollen Abſchluß. „., Rheinhauſen, 29. Aug. Nach längeren Verhandlungen iſt hier ein Muſikverein gegründet worden. Die Vorſtandſchaft ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Ludwig Säckfull 1. Vorſitzender, Hauptlehrer Grünwald Schriftführer, Joſef Hambſch Kaſſtier, Joſef Zwiegel Diener. Dirigent iſt Werk⸗ meiſter Preſtel. Der Verein hat jetzt über 100 Mitglieder. Aus der Pfalz Babd Dürkheim im Zeichen des Weinbaukongreſſes :: Bad Dürkheim, 1. Sept. Die Vorbereitungen für den hier ſtattfindenden 34. Deutſchen Weinbaukongreß, bei dem berufene Weinbaufachmänner über wichtige, den Weinbau betreffende Fragen beraten, ſind abgeſchloſſen. Neben den ſon⸗ ſtigen für den Kongreß vorgeſehenen Veranſtaltungen iſt eine große Ausſtellung des Weinbaus vorgeſehen, zu deren Unterbringung eine 90 Meter lange und 12 Meter breite maſſive Halle auf den Wurſtmarktwieſen errichtet wurde. Mit Blumen wurde ein mächtiger Römer mit der am Fuße umſchriebenen Inſchrift„Trinkt deutſchen Wein“ geſchaffen. Die Halle ſelbſt teilt ſich in drei Hauptteile: in den rechten Flügel mit der hiſtoriſchen und der Abteilung:„Der Weinbau in der Kunſt“, in den öſtlichen Flügel mit der fachwiſſenſchaft⸗ lichen Abteilung und der Mitte, dem ſogenannten Repräſen⸗ tationsraum. Die Hiſtoriſche Abteilung birgt wertvolle Be⸗ ſtände aus dem Hiſtoriſchen Muſeum und den Privatſamm⸗ lungen des Geh. Rat Dr. v. Baſſermann⸗Jordan, die mit dem Weinbau im engſten Zuſammenhang und von tiefer geſchicht⸗ licher Bedeutung ſind. Wie der Wein und der Weinbau ſchaf⸗ fend auf die Kunſt gewirkt hat, ſoll in der Abteilung„Der Wein in der Kunſt“ die ebenfalls im weſtlichen Flügel Unter⸗ kunft fand, gezeigt werden. Neben anderen Gemälden, Sti⸗ Slevogt und Winzermaler Ernſt mit ihren Arbeiten vertreten ſein. Eine beſondere Abteilung iſt dem Kunſtgewerbe gewid⸗ met, in der geſchliffene Gläſer, Keramik, Plaſtik in Bronze uſw. in reichhaltiger Zuſammenſtellung gezeigt werden. Von der Staatl. Lehr⸗ und Verſuchs⸗Anſtalt für Wein⸗ und Obſt⸗ bau, Neuſtadt a. d. H. iſt u. a. die fachwiſſenſchaftliche Abtei⸗ lung beſchickt und gibt umfaſſende ſtatiſtiſche Darſtellungen über Ausdehnung, Ertrag und wirtſchaftliche Bedeutung des pfälziſchen Weinbaugebietes, mit beſonderer Betonung der Eigenart des pfälziſchen Weinbaues, bezüglich ſeines Bodens, Lage, Sorten, Erziehungsart der Reben(Kammert⸗ Balken⸗ oder Pfahlbau), über Rebenveredlung und Rebenzüchtung, über den Kampf gegen Rebſchädlinge und ⸗Krankheiten, Ge⸗ winnung des Moſtes, Gärung und Reinhefezucht, über Wein⸗ behandlung u. a. mehr. Zur Unterbringung der Techniſchen Abteilung wurde neben der maſſiven Halle eine Zelthalle von 1800 Qm. Bodenfläche errichtet. In ihr werden über 100 Ausſteller Artikel, Maſchinen und Gebrauchsgegen⸗ ſtände für den Weinbau und die Weinbranche, von der Rebe bis zum gebrauchsfertigen Faß⸗ oder Flaſchenwein zur Aus⸗ ſtellung bringen. Nach all dieſem verſpricht die Ausſtellung ein großes künſtleriſches Ereignis zu werden; ihre Eröffnung erfolgt am Samstag, den 3. September, mittags 12 Uhr mit einem Feſtakt.(Näheres ſiehe Anzeige.) * — chen, Radierungen, Skulpturen, kunſtgewerblichen Gegenſtän⸗ den, werden die bekannteſten pfälziſchen Künſtler, wie Mar onnersiag ,, Seni 27 8* hor Hayen 1 2 1 9˙8 % Gen! d 1 O wolkenlos. O heiter. G halb bedeckt. 6 wolkig.&bedeckt. o Regen. GGraupeln.— Nebel.& Gewitter O Windſiille. Os ſehe leichter Oſt. Hmäßlger Südfüdweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt. Ie Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Temf ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem aufMeeresniveau umgerechneten Luftdru Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 2— See- Fuft, Tem. Se 8 8 Wind 3523 e e ee ee m mm C0 S88Sel 8Nicht. Stärte 8—.— Wertheim 1511— 15 26[11 ſtill Nebel Königſtuhl563 766,7] 16 22 15 0 ſchw. wolkenl. Karlsruhe 120 766,7 16— 14 ONO lleicht 5 Bad.⸗Bad. 213 766,0 15 2 NO lleicht Villingen 712 766,9 13 2 9 N 5 Feldbg. Hof] 1275 642,7 14 17 11 0 ſſtür. Badenweil.— 765,7 14 24 12 80 leeicht 75 St. Blaſien] 780— 1124 10ſtill 2. Höchenſchw!!——— 5— Wir befinden uns noch im Bereiche der aus dem Hoch⸗ druckgebiet über Nordoſteuropa abſinkenden Luft und ban auch heute bis in großen Höhen(3500 Meter) Oſtſtrömun Daher iſt vorderhand mit Fortdauer des ſchönen Wetters rechnen. Kleine über Nordfrankreich liegende Störun⸗ können jedoch auch in Baden vorübergehend zu leichter Bew kung führen. Wetterausſichten für Freitag 2. September: Vorwiegen! heiter, trocken und warm. „Wie willſt Du dich vor Gott rechtfertigen, vor den Altar mit einem folchen ungläubigen Manne zu treten, der nie in die Kirche geht?“— So ſprachen die Tanten. Sangſchwelg hatte längſt ſein Referendarexamen beſtanden, aber immer noch keine feſte Anſtellung, die ihm das Heiraten ermöglichte. Nur ſein felſenfeſter Glaube an ſein künftiges Glück bewahrte ihn vor Gleichgültigkeit und Verzweiflung. Da erſchien wieder einmal als rettender Engel einer der Schwelgen aus Amerika, ihm ein beſſeres Menſchenlos bereiten zu wollen. Es war ſein Intimus„Fritz der Turner“, der die verführeriſche Aufforderung an ihn ergehen ließ, zu ihm zu eilen und Freude und Leid mit ihm zu teilen. „O Teurer!“ ſchrieb Fritz,„vor mir liegt das Leben, groß, glänzend ohne andere Schranken, als die meiner eigenen Kraft. Und Du zweifelſt noch immer an Dir ſelbſt, haſt den Dualis⸗ mus zwiſchen Pflicht und Geiſt noch nicht überwunden!“ Wie ſchmerzlich berührt mich der trübſtimmende Gedanke, daß Du Dein halbes Leben vielleicht ſchon verloren! Damit Du die andere Hälfte nicht auch noch verlierſt, faſſe ich Deine liebe Hand und ziehe ſie gegen mich. Hier haſt Du Ausſicht auf das Wellengras der Prärie inmitten beſter Geſellſchaft. Wer hat das Recht glücklich zu ſein? Nur wer den Mut hat. Bei allen Träumen unſerer glänzenden Jugend, bet aller noch unver⸗ brauchter Männerkraft beſchwöre ich Dich, habe den Mut zum Glück! Ich flehe Dich an, laſſe mich nicht ſo allein. Ich ſtehe Pfa ſinnend am Eingang in das Felſengebirge, deſſen mühſame fade hinter mir, während fruchtbare, ſegensreiche Felder für meine Mannesjahre vor mir liegen; mit lauter Sehnſucht rufe ich nach meinem Jugendfreunde, komme Du, der Du geſchaffen biſt, Blumen ſprießen zu machen. Ob Du in Deutſchland im „Code“ oder hier im„Kot“(als Farmer) arbeiteſt, letzterer bietet Dir die ſchönſten Ausſichten. Die Gegend,„Sprinz grove“(quellenreicher Wald) genannt, iſt ſehr geſund, hoch ge⸗ legen und wellenförmig, inmitten der lieblichſten Prärien. 725 rc wenn wir hier zuſammen wohnen könnten, omme!“ Wie ſah Sangſchwelg mit einem Male eine lachende Zu⸗ kunft vor ſich, er brauchte nur der nerführertſchen Stimme Ge⸗ hör zu ſchenken, die ihm das Glück ſo entgegenträgt.„Wer den Mut hat, hat ein Recht auf Glück“, entſchwebte wiederholt ſei⸗ nen Lippen.„Aber was ſagt mir die Vernunft?“ fragte er ſich, leiſe nachdenkend. Wie die wilden Waſſer der Rocky Mountains urgewaltig und pfeilſchnell über die Felſen ſchießen, ſo unaufhaltſam wühl⸗ ten jetzt die Leidenſchaften in ſetenem Buſen. „Was ſoll mit Lieschen?“ rief er in wahnſinnigem Tone. „Ach, vielleicht eilt ſte mit mir hinüber in die neue Welt, wenn Raſch entſchloſſen ſetzte er ſich in den nächſten beſten und fuhr nach Heidelberg, um ſeiner Braut den kühnen nfft⸗ danken mündlich vorzutragen. Er zog dieſen Weg dem ſchr lichen vor, um etwaigem unliebſamen Eindrucke gleich gegnen zu können. cht⸗ Lieschen hatte gerade wieder eine lange ſchwere Echlaf wache hinter ſich, aber das Wiederſehen hatte ihr den S aus den Augen vertrieben. b ſie Als ihr Ludo zögernd den Brief Fritzchens gereicht un nd ihn geleſen hatte, ſchaute ſie ihn mit ſtarren Augen a Dein ſagte:„Deshalb kommſt Du zu mir?— Nun, wenn Dich Vege Herz zum Freunde zieht, ich will Deinem Glücke nicht im ſein.“ merd „Wo denkſt Du hin?“ antwortete Ludo, ihr den ah 31 aus den Augen leſend.„Glaubſt Du, ich würde ohne mil. Fritz gehen? Niemals; aber ich dachte, Du gehſt vielleicht ins „Ich habe vorderhand hier wichtigeres zu tun als das Blaue hineinzuſegeln, jetzt wo ich bei meiner Tan timmt. Schlimmſte zu befürchten habe“, erklärte Lieschen beſt „Es eilt ja nicht“, meinte Ludo. ſten⸗ „Du ſcheinſt alſo ſchon feſt entſchloſſen zu ſein, wenig ge⸗ merke ich es Dir an, wie ſehr es Dich zu Deinem Freun lüſtet. Tue, was Du nicht laſſen kannſt!“ Bittere Tränen rollten über ihre müden Augen. Ludo ſah ein, daß er erfolglos weiter über das T ihr ſprechen und nur ihr Herz beſchweren würde. enb „Ach“, ſeufzte er,„wie konnte ich auch nur einen Auß es auf daran denken, Fritzens Einladung zu folgen; wenn 1 cht. a Erden möglich/iſt, der Untergang unſerer Liebe iſt es nian dlich. Du nicht mit mir ziehen willſt, ſo bleibe ich ſelbſty al Ich ſehe, Du biſt müde, lege Dich ein wenig zur Ruhe, machen wir einen kleinen Spaziergang, gelt lieber So geſchahs. Nach einer Stunde gingen ſie, der 911 ſonnigen Heidelberger Studienzeit gedenkend, über kenkur nach der Wolfsſchlucht und alle trüben W ihrem Liebeshimmel waren weit über die Berge g Als ſie ſo einſam und glücklich dahinwandelten tear 11 ſie an einem Waldrande mit freiem Blick auf den ite thr rchl . lick die gegenüberliegenden Berge vorbei. Wie Marger litz nach der Sonne wendet, ſo grüßten ſie den ſonnedng teten Baldachin und lachten ſich an, als ob ſie noch nie ſo! lich beieinander geweſen wären. nten, 5 „Wenn wir hier ein Landhäuschen bauen glücklich würden wir uns darin fühlen!“ verſetzte Ludt. ir unz „Ja, wenn wir das große Los gewinnen, laſſen w hier nieder“, ſchwärmte Lieschen. die alte für unſer Glück keinen Raum hat!“ (Fortſetzung folgt.) ten bid⸗ nze Zon bſt⸗ tei⸗ gen des ns, en⸗ ing, Ge⸗ ein⸗ hen ber en⸗ ebe 11s⸗ ung ung mit 18 l de N Donnerstag, den 1. September 1027 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 402 Sportliche Kund ſchau Leichtathletik Internationales Abenoſportfeſt in Düſſeloorf Houben ſchlägt Scholz über 100 und 200 Meter.— Schlokat ſtellt einen neuen deutſchen Speerwurf⸗Rekord auf. Das internationale Abendſportfeſt des Düſſeldorfer S. C. 99 am Mittwoch nahm einen ſehr ſchönen Verlauf. Von den Gemeldeten fehlten zwar van den Berghe⸗Holland, Klum⸗ berg⸗Eſthland, Diekmann⸗Hannover und Dobermann⸗Köln, aber die Beſetzung blieb auch ſo glänzend genug, um ſpannende Kämpfe zu garantieren. Den 8000 Zuſchauern wurde denn auch ſehr guter Sport geboten. Im Mittelpunkt des Inter⸗ eſſes ſtand der Sprinter⸗Zweikampf zwiſchen Hubert Houben und dem Amerikaner Scholz der 1924 Olympiaſieger wurde und am leßten Sonntag den deutſchen Meiſter Körnig ſchlagen konnte. Diesmal wurde aber der Amerikaner geſchlagen und das ganz glatt. Ueber 100 Meter ſtegte Houben mit zwet, über 200 Meter ſogar mit 6 Metern Vorſprung. Ueberhaup konnte von den Ausländern nur einer, der engliſche Neger London, im Hochſprung ſiegreich bleiben. Alle anderen mußten ſich den Deutſchen beugen. Eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot Schlokat⸗Inſterburg, der den von Dr. Lüdecke⸗Berlin mit 62,14 Meter gehaltenen deutſchen Rekord im Speer⸗ werfen auf 62,47 Meter verbeſſerte. Molles und Hoffmeiſter kamen wieder an die 60 Meter. Es wird alſo im deutſchen Speerwerfen endlich einmal wieder Tag. Bei der Kritik der Zeiten muß berückſichtigt werden, daß ſich die Bahn mit ihren allzu ſcharfen Kurven nicht in beſter Verfaſſung befand. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Houben⸗Arefeld 10,8 Sek., 2. Scholz⸗UuSA. 11 Sek., 21 Salz⸗Krefeld Handͤbreite zurück. 200 Meter: 1. Houben⸗Krefeld 1½6 Sek., 2. Scholz⸗U SAl. 22,2 Sek., 3. Hodge⸗England 22,4 Sek. —57 Meter: 1. Dr. Pelzer⸗Stettin 49,2 Sek., 2. Schmidt⸗Berlin 49,3 8559. 3. Otto⸗Duisburg 50,2 Sek. 1500 Meter: 1. Böcher⸗Berlin Mi Min., 2. Boltze⸗Stettin:04 Min., 3. Walpert⸗Berlin:04,8 inuten. 5000 Meter: 1. Kohn⸗Berlin 15:06 Min., 2. Luokola⸗ innland 15:09 Min., 3. Petri⸗Hamburg 15:15,8 Min. 4 mal 100 5 eter: 1. Preußen Krefeld 42,2 Sek., 2. Polytechnie Harriers Lon⸗ Eut 42,2 Sek., 3. Kölner Sc. 99 49 Sek. Hochſprung: 1. London⸗ ngland 1,85 Meter, 2. Köppke⸗Stettin 180 Meter, 3. Eicke 1,75 eter. Weitſprung: 1. Mölle⸗Köln 6,86 Meter, 2. Revans⸗England „ eter. Kugelſtoßen: 1. Brechenmacher Eintracht Frankfurt 2. Torpo⸗Finnland 13,78 Meter, 3. Schröder⸗Dortmund * Diskuswerfen: 1. Hoffmeiſter⸗Hannover 43,77 Meter, we orpo⸗Finnland 41,15 Meter, 3. Heidelberg⸗Eſſen 40 Mtr. Speer⸗ 10 ehen 1. Schlokat⸗Inſterburg 62,47 Meter(Neuer deutſcher Re⸗ rd), 2. Molles⸗Königsberg 59,41 Meter, 3. Hoffmeiſter⸗Hannover „05 Meter. Schwimmen Dr. Schiffs Kanalſchwimmverſuch Der wegen bauernder Wetterungunſt zweimal verſchobene tötralſcwinmmverſuch des bereits 65jährigen Berliner Sani⸗ ͤ rates Dr. Siegfried Schiff endigte zwar am letzten erfolglos, wie wohl anzunehmen, bedeutet jedoch 32 en recht rühmlichen Achtungserfolg für den mutigen, aus⸗ diden deutſchen Liebhaberſchwimmer. Nach günſtigem art morgens kurz nach 6 Uhr in Cap Gris Nez, begleitet i Boulogner Fiſchdampfer„Tourleron“, war Dr. Schiff mittags mit weſtlichem Eöbeſtrom gut vorwärts gekom⸗ men, als raſch ſtarker Wind und Wellengang aufkam, dem er ſich bei ſeiner allzugeringen Schwimmſchnelligkeit— er ſchwamm einen zuletzt ſichtlich mangelhaft gewordenen Bruſt⸗ ſtil— nicht lange mehr gewachſen zeigte, ſo daß ihn ſein Be⸗ gleiter um halb 2 Uhr gerade noch rechtzeitig vor völliger Erſchöpfung an Bord brachte, wo er ſich bis zur Ankunft in Boulogne wieder ſoweit erholte. Somit hat er ſich trotz ſeines Alters wirklich erſtaunlich ausdauernd erwieſen, zumal nach⸗ dem ſchon die beiden anderen etwas vor ihm in Gris Nez ge⸗ ſtarteten Bewerber, der junge Schweizer Doria und die Engländerin Hawke, von Burgeß begleitet, lang zuvor auf⸗ gegeben hatten, deren Begleitdampfer vorbeifuhren. Eine Durchquerung bei zuletzt derart ſtarkem Seegang könnte nur Vierkötter gelingen, der nach ſeinem zweiten Wettſchwimm⸗ ſtart drüben daher noch im September beſtimmt hier erwartet wird, um Michels Rekord zu ſchlagen, deſſen Begleitkapitän Corbie auch Dr. Schiff geführt hat. W. Mang. E Vierkötter ſiegt in Amerika Im Marathonſchwimmen, dem ſogenannten Toronto⸗ Marathon, ſiegte, wie aus New Pork gemeldet wird, der be⸗ kannte Kölner Langſtreckenſchwimmer Ernſt Vierkötter in 11:42,12 Stunden mit nahezu drei Meilen Vorſprung. Er gewann damit einen Preis von 30 000 Dollar. An zweiter Stelle kam Michel⸗Frankreich, der Rekordhalter der Kanal⸗ durchſchwimmung, vor Compton⸗Californien, Leonard⸗Cali⸗ fornien und Erikſon⸗New Nork ein. Vierkötter ging nach 4% Meilen in Front, kurz darauf gab Poung, der geführt hatte, wegen eines Krampfes auf. Da das Waſſer ziemlich kalt war (14 Grad), gaben viele Teilnehmer auf. Alugſport * Ein neuer Höhen⸗Flugweltrekord. Auf dem Fluah rfen in Le Bourget bei Paris unternahm der franzöſiſche Pilot Callizo einen Angriff auf den von ihm ſelbſt 8 Höhenweltrekord von 12 442 Meter. Es gelang ihm dabei, eine Höhe von rund 13000 Meter zu erreichen. Die genaue Ziffer wird erſt noch feſtgeſtellt. Als Callizo landete, ſchlug das Flugzeug mit dem Kopf auf den Boden, ſodaß ein Flügel ſowie der Propeller zerbrachen. Der Pilot ſelbſt blieb un⸗ verletzt. Callizo erklärte, daß er in 12000 Meter Höhe das Gefühl gehabt hätte, ſeine ſämtlichen Glieder ſeien gelähmt. Beim Abſtieg war der Orientierungsſinn ſo geſtört, daß er ſich in einer Höhe von 800 Meter glaubte, während er ſchon dem Boden nahe war. Tennis Das Eudergebnis des Davis⸗Pokalkampfes Frankreich—Japan:0. Nachdem die Franzoſen im Interzonen⸗Endſpiel gegen Japan in St. Louis bereits drei Spiele und damit den Kampf gewonnen hatten, ſollten die beiden reſtlichen Einzelſpiele am Sonntag ausgetragen werden. Wegen Regenwetters wurden dieſe beiden Spiele jedoch verſchoben und bei der Wiederho⸗ lung traten die Japaner nicht an, ſodaß Frankreich den Kampf demnach offtziell mit:0 Siegen gewonnen hat. Das Ergebnis iſt bezeichnend, wenn man bedenkt, daß im Vorfahre die Fran⸗ en nur mit Mühe und Not knapp:2 den Sieg ſichern onnten. Turnen * 25jähriges Inbiläum des Turuvereins Walldorf. Der hieſige Turnverein feierte am 27. und 28. Auguſt ſein 215jähri⸗ ges Beſtehen. Die Veranſtaltung nahm in allen Einzelheiten einen glänzenden Verlauf. Am Samstag ging dem⸗Feſt ein Fackelzug mit daranſchließendem FJeſtbankett im Wilhelms⸗ berg voraus. Die Feier war umrahmt von Muſik⸗ und Ge⸗ ſangsvorträgen hieſiger Vereine. Abordnungen der Turner aus Pforzheim und Oftersheim, darunter dex Deutſche Mei⸗ ſter im Zehnkampf Kurz zeigten an Reck, Barren und Pferd zur Begeiſterung der vielen Zuſchauer vollendete Leiſtungen, die ſtürmiſchen Beifall hervorriefen. Der Sonntag vormittag ſah Wettkämpfe der Aktiven des feſtgebenden Vereins, der Nachmittag brachte einen impoſanten Feſtzug nach den ſtädt. Spielplätzen, wo Freiübungen der Turner, Handballſpiele und Schauturnen, die große Zuſchauermenge bis gegen Abend in freudiger Stimmung zuſammenhielten. Neues aus aller Welt Eine Feldpoſtkarte nach zehn Jahren Steinmauern, 31. Aug. Eine Feldpoſtkarte, die im Ok⸗ tober 1917 von einem hieſigen Soldaten in Lemberg abgeſandt worden iſt, iſt jetzt in die Hände der Adreſſatin gelangt. Aburteilung franzöſiſcher Reſerviſten — Paris. 31. Aug. Nach einem Havas⸗Bericht wurden geſtern vom Kriegsgericht in Lille zwei Reſerviſten zu ſechs Monaten bezw. einem Jahr Gefängnis wegen Gehorſams⸗ verweigerung verurteilt. Sie werden beſchuldigt, ſich an den im Reſerviſtenlager von Siſonne beteiligt zu aben. Gattenmord? — Budapeſt, 31. Aug. Unter dem dringenden Verdacht, ſeine Frau zur Erlangung einer Verſicherungsſumme ermordet zu haben, wurde geſtern der Unternehmer Dr. Bela Erdely verhaftet. Er hatte ſeine Frau, eine Budapeſter Schauſpielerin Anna Forgacz, unmittelbar nach der Heirat vor einem halben Jahre mit einer Summe von 10 000 Dollar verſichern laſſen. Vor einigen Tagen nun iſt die Gattin, die ſich in Begleitung Erdelys befand, in einem Kärntener See⸗ bad einen 20 Meter hohen Abhang hinuntergeſtürzt, wobei ſie ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß ſie nach fünf Tagen ſtarb. Der Leichenbefund ergab Würgemale. Erdelyz beſtreitet jede Schuld. Die Verſicherungsgeſellſchaft hat ſich dem Ver⸗ fahren angeſchloſſen. Verſteigerung der Ruſſiſch⸗baltiſchen Werft in Reval — Reval, 31. Aug. Allem Anſcheine nach haben ſich die Verſuche, die Reſte der Ruſſiſch⸗baltiſchen Werft einem aus⸗ ländiſchen Konſortium im ganzen zu verkaufen, zerſchlagen; denn zu Anfang September iſt zur Deckung der Schuld der Werft an die Eeſti⸗Bank eine Auktion der auf rund 81 Mil⸗ lionen Mark geſchätzten Reſtbeſtände der Fabrikeinrichtung im Staatsanzeiger angekündigt worden. DBBB Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Jaas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politit: H. A. Meißner— Feuilleton. Dr. S. Kayſer.— ſtommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stötzner I J felle örtksere Mannheim, N 4. 10 Leller: L. Jung Telephon 20484— 59—64 10. 90. 100 M nar usm. Neaen Jneme Wochen und Non — e e„Aaae 4 Danksagung. idu- Aichtongen Für die vielen Beweise innigster (etw. zurückgeſetzt) zu 77 Anteilnahme an dem Hinscheiden weines lieben Mannes, unseres guten 8⁰ aem ahnahm- baran Prels —— Besichtigung sehr lohnend V. e Schwiegervaters u. Großvaters den wir unseren herzlichsten Dank. Frau Amalle Gerard abzugeben. 7799 und Kinder Mnaanaer 1—— Augartenstr. 36. a rauer brleie u. Harien Näanmaschinen letert sehnell repar u. verk Kuudſen, 2 L7. 8, Telepb. 23 405. Haas. G. m. b.., E d. 2. „Mein Ma behmen er Hegt In den letsten Zügen und will Abschled 11 n gle 5 Aehe gu Lebewohl. Lebewohl!“ erbel zwelfellos à obe Prau., er phantaslert nur und denkt edee an das berühmte Hühneraugen-,Lebewohlf“ 8 2 auh ee das berühmte, von vielen Aerzten empfoh · ubschter 7 Pie, Lebewohl, Lebenohi.Ballensehelben, Blechdose 8. Vede⸗h 150 Pff 1 den ilche Fuge und f er ich in Apothek ie keine Enttauscl. ungen erleben Wüſlen. e Vergebung von Pflasterarbeiten Antl. Veröffentiekungen der Staut Kannhelm Wegen dͤringender Kabelanſchlußarbeiten muß am Sonntag, den 4. September 1927 die Stromzufuhr für den Stadtteil Feuden⸗ heim von 7 Uhr vorm. bis etwa 12 Uhr mittags geſperrt werden. 47 Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas, nund Elektr.⸗Werke. Morgen früh auf der Freibank: [Aeiſch. Anfang Nr. 1 Zwangsversteigerung. Freitag, den 2. Sept. 1927 nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlolal Q 6, 2 hier gegen bare Zahlg. im Vollſtreckungswege öffentl verſt.: 2 Grammophone, 1 Ruhebett, 1 Küchenein⸗ richtung, 1 Eßzimmer⸗Einrichtung, 1 Bücher⸗ ſchrank und 1 Kredenz. 7886 Mannheim, den 31. Auguſt 1927. Götz, Gerichtsvollzieher. Kuh⸗ 88 Das Waſſer⸗ und Straßenbauamt Heidel⸗ berg vergibt die Herſtellung von 32 000 am Klein⸗ und Großpflaſter auf Landſtr. 1 und von 6240 qam Pflaſter auf Landſtr. 3 in mehreren Loſen. Angebotsformulare kön⸗ nen zum Preis von.50 RM. beim Bau⸗ amt entgegengenommen werden, nach aus⸗ wärts nur gegen Voreinſendung des Be⸗ trages. 8596 Vergebungstermin 12. September 1927, vorm. 10 Uhr, auf dem Bauamt. Von der Reise zurulen Dr. Kurt Künzel Teleph 21 133 9 7, 25 + Von der RNeise zurück Auguste Bopp-Glaser professor Wilhelm Bopp Mederbeginn des Unternichts Montag, 5. Sept, Mannheim 8O0 N 2, 11 Württemberger la. Mostäpfel ſind eingetroffen, ab meiner Kel⸗ teret den Ztr..50. Ferner: B3972 prima sünen Apfelmost 30 der Liter, garantiert nur reinen Apfel⸗ ſaft. Gleichzeitig bringe ich meine neugzeit⸗ lich eingerichtete hydrauliſche Lohnkelterei in empfehlende Ferdinand Tel. 22 928. Gartenfeldſtr. 41. 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Der Vor⸗ ſitzende entſchuldigte die ſpäte Abhaltung der GB. damit, daß die Verwaltung im Intereſſe der Aktionäre erſt den vollſtändi⸗ gen Aktienumtauſch abwarten wollte. Dem erſt in der GV. aufgelegten Geſchäftsbericht entnehmen wir: „Das Geſchäftsjahr 1926 war für unſer Unternehmen außerordentlich ungünſtig, da einmal die allgemeine Konjunktur in den Fabrikaten der Geſellſchaft während des größten Teiles des Jahres unbefriedigend war und erſt zum Schluß eine leichte Beſſerung aufwies. Die Kundſchaft, beſonders im Inlande, hatte keine Kaufkraft und verlangte bei niedrigem Preis langfriſtige Zahlungsbedingun⸗ gen; da wir hierauf nur zum Teil eingehen konnten, mußten wir die ſchon anfangs des Jahres begonnene ESinſchränkung unſerer Belegſchaft bis in den letzten Monat aufrecht erhalten, ſo daß im Berichtsjahre noch nicht ein Drittel der produltiven Löhne des Vorjahres ausgegeben wurde. Demgemäß ſank auch der Umſatz auf etwa die Hälfte des Vorjahres. Ebenſo abträglich für das Unternehmen waren die durch die Veröffent⸗ lichungen in der Preſſe zur Genüge bekannten Differenzen innerhalb der Verwaltung. Sie ſchädigten nicht nur das Anſehen und den Kredit der Geſellſchaft, ſondern verbrauchten auch monatelang die Kräfte der leitenden Herren und eines großen Teiles der Angeſtellten zu unwirtſchaftlichen Arbeiten. So konnten trotz der anerkannt guten Qualtität unſerer Fabrikate ſchwere Ver⸗ Iuſte nicht ausbleiben. Hinzu kam, daß auf unſere Beteiligungen bei anderen Geſellſchaften und auf Vorräte, die bei Gründung der Geſellſchaft von der Vorbeſitzerin übernommen waren, ſtarke Ab⸗ ſchreibungen ſich als erforderlich erwieſen. Unter dieſen Umſtänden entſchloß ſich die im Jahre 1925 hinzu⸗ gekommene Groß⸗Aktionärin, die Süddeutſche Bremſen⸗AG., im Herbſt 1926, einen weiteren großen Poſten Aktien zu kaufen, um das Unternehmen vor dem Zuſammenbruch zu bewahren. Die Sanierung beſtand in der Herabſetzung und Wieder⸗ erhöhung des AK., in Beſchränkung des Arbeits⸗ programmes auf wenige Typen und Umgeſtaltung des AR. Um den Verkaufsapparau unſerer Geſellſchaft möglichſt aus⸗ zunutzen, wurde außerdem zwiſchen der Südd⸗Bremſe und uns ein Vertrag geſchloſſen, wonach wir die kleineren Typen, die wir nicht mehr fabrizieren, von der Münchner Geſellſchaft nach unſeren Konſtruktionen herſtellen laſſen und durch unſere Verkaufsorgani⸗ ſation vertreiben. Behufs Verwirklichung dieſer Pläne wurde aufgrund einer Zwiſchenbilanz für Ende September in der ao. HV. vom 21. Dez. 1926 beſchloſſen, das AK. von 5 auf 2 Mill./ herabzuſetzen und um 3,4 Mill. auf 5,4 Mill. J zu erhöhen. Von dem erhöhten Kapital übernahm die Südd⸗Bremſe 3 Mill. /, die den alten Aktio⸗ nären im Verhältnis ihres Aktienbeſitzes angeboten wurden, und die Stadt Mannheim 400 000 J. Außerdem kaufte die Stadt Mannheim das Gelände am Induſtriehafen zurück und kaufte ferner den älteſten Teil unſeres Werkes, in dem Kleinmotoren fabriziert worden waren. Der Kaufpreis war auf die von der Stadt zur Ver⸗ fügung geſtellten Darlehen zu verrechnen. Die vorliegende Bilanz zeigt noch das alte AK. von 5 Mill., weil die Ende Dezember beſchloſſene Finanztransaktion erſt im Jahre 1927 durchgeführt und in dad Handels⸗ regiſter eingetragen werden konnte. Auch die Auflaſſung des verkauften Geländes an die Stadt konnte im Berichtsjahre nicht mehr erfolgen. Die eigentlichen Anlage⸗Werte weiſen gegen⸗ über dem Vorjahre keine weſentlichen Veränderungen auf. Die Abſchreibungen erfolgten mit den gleichen Sätzen wie in früheren Jahren, jedoch diesmal nicht vom Buchwert, ſondern vom Einſtands⸗ wert nach der Goldmarkbilanz oder von dem ſpäteren Anſchaffungs⸗ wert. Bei den Vorräten wurde diesmal in beſonders gründlicher Weiſe mit allen alten Beſtänden aufgeräumt, die zum Teil noch aus der Zeit ſtammten, als das Werk der Vorbeſitzerin gehörte. Der größte Teil hiervon wurde anläßlich der Inventur und der Ueber⸗ ſiedelung aus den an die Stadt verkauften Baulichkeiten als Schrott verkauft. Soweit noch Beſtände vorhanden waren, deren Verwer⸗ —— in vorteilhafterer Weiſe möglich ſchien, ſind ſie ſehr vorſichtig ewertet. Am Schluſſe des Berichtsfahres waren wir noch an folgenden Geſellſchaften beteiligt: Großmotoren⸗Werke Hamburg⸗Mannheim G. m. b. H.(in Liquidation), Partenreederei„Grohm“ in Hamburg, Motor⸗Lokomotiv⸗Verkaufs⸗G. m. b. H.„Baden“ in Karlsruhe, Motorenhandelsgeſellſchaft in Zürich, Badiſch⸗Pfälziſche Luftverkehrs⸗ AG. in Mannheim, Dieſelöl⸗Vertriebs⸗G. m. b. H. in Berlin, Societa Anonyma Italiana in Rom. Die Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen, die wir in der vorliegenden Bilanz auf dieſe Beteili⸗ gungen vorgenommen haben, ſind ſo bemeſſen, daß wir Verluſte Mannheim AG. Im laufenden Jahre hat ſich der Beſchäftigungsgrad ſtändig verbeſſert. Der frühere Arbeiterſtand iſt bereits annähernd erreicht. Auch war es möglich, durch die Umſtellung des Betriebes den Betrieb zu vereinfachen und das Ausbringen von Monat zu Monat zu ſteigern. Wir können mit Befriedigung feſtſtellen. daß dar Vertrauen zu unſerem Unternehmen her⸗ geſtellt iſt; wir erwarten im Zuſammenhang mit anderen im Zuge befindlichen Maßnahmen, daß wir, wenn auch nicht im laufen⸗ den. noch unter der Nachwirkung der Vergangenheit leidenden Jahre, ſo doch in abſehbarer Zeit, unſeren Aktionären wieder eine befrie⸗ digende Bilanz vorlegen können.“ Bei einem Bruttoertrag von nur 1,85 Mill.(i. V. 2,32 wozu noch 0,29 Gewinnvortrag und 0,50 Uebertrag der handelsgeſ. Rücklage trat) verzeichnet das Geſchäftsjahr 1920 einen Verluſt von 1965 352 /¼, der ſich um den Verluſtvor⸗ trag von 1444 044 auf insgeſamt 3 409 397/ erhöh. Die GV. beſchloß dieſen Betrag auf neue Rechnung vorzutra⸗ gen. Durch die inzwiſchen durchgeführte Sanierung hat ſich der Verluſt auf 409 397/ ermäßigt. Handlungsunkoſten konn⸗ ten von 3,06 auf.24 Mill./ ermäßigt werden, Zinſen bean⸗ ſpruchten 0,42(0,40) Mill. J4. Für Abſchreibungen auf An⸗ lagen wurden 0,18(0,17) und für Sonderausfälle und Rück⸗ ſtellungen 0,97(0,25) Mill. J verwandt. In der Verrmögensaufſtellung ſind Grundſtücke und Gebäude nahezu unverändert mit 0,98 bezw. 0,61 Mill. ausgewieſen. Vorräte ſind mit 3,83(4,69), Wertpapiere mit 0,19(0,13) und Beteiligungen mit 0,55(0,19) bewertet. Kaſſe, Wechſel und Schecks ſtehen mit 0,40(0,397) und Außenſtände mit 2,37(2,94) Mill. zu Buch, denen auf der Paſſivſeite gegenüberſtehen Gläubiger einſchl. 0,39(0,28), Kundenanzah⸗ lungen und 0,11(0,20) Akzepten mit 7,02(7,26) Mill. /, Del⸗ kredere mit 0,24(0,20) und 0,989 Rückſtellungen(i. V. ohne Ziffernangabe unter Gläubigern verbucht). In der Ausſprache über die Bilanz betrachtete ein Oppoſitionsredner, der 91280/ mit 912 Stimmen vertrat, die Sanierung als ungenügend, weil ſie noch für das Jahr 1926 einen Verluſt von rund 400 000%¼ entſtehen ließ und weil anſcheinend durch falſche Bewertung der Vorräte auch im lfd. Jahre neue effektive Verluſte ent⸗ ſtanden ſeien, die er bis jetzt mit—1% Mill./ glaubte an⸗ geben zu können. Die Verwaltung verwies bezüglich des für 1926 noch verbleibenden effektiven Verluſten auf den Geſchäftsbericht, der ſeine Urſachen vollkommen klar lege. Ueber Verluſte im Jahre 1927 zu reden, hält der Vorſitzende für verfrüht und verfehlt, zumal bilanzmäßige Unterlagen noch nicht vorlägen. Die Vorräte ſeien den geſetzl. Beſtim⸗ mungen entſprechend bewertet. Bei der Abſtimmung enthielt ſich der Opponent bei Genehmigung der Bilanz, Entlaſtung von Vor⸗ ſtand und Aufſichtsrat der Stimme, die entſprechend den Ver⸗ waltungsvorſchlägen einſtimmig erteilt wurden; von den früheren Vorſtandsmitgliedern wurde die Entlaſtung von Dir. Ueltzen vorläufig ausgeſetzt, bis noch be⸗ ſtehende finanzielle Unſtimmigkeiten zwiſchen ihm und der Geſellſchaft bereinigt ſind. Die in Anlehnung an die Sat⸗ zungsentwürfe der J. G. Jarben und der Zeiß⸗Ikon AG. vorgenommene Neufaſſung der Satzungen fand ein⸗ ſtimmige Annahme. Aufgrund des zwiſchen der Stadt Mann⸗ heim und der Geſellſchaft beſtehenden Vertrages wurden dem AR, bis einſchl. 1929 die Vertreter der Stadtgemeinde Mann⸗ heim, Kaufmann Joſ. Levi und Ziviling. Dr. Wittſack neu hinzugewählt. —— * Dominit⸗Werke AG. in Köln. Die HV. dieſer bekanntldd zum Intereſſenkreis der JG. Farbeninduſtrie gehörenden Geſellſchaft genehmigte den Abſchluß für das GJ. 1926, der einen Reingewinn von 133 333/ ergibt und beſchloß, hieraus auf 2,49 Mill. VA. 3 v. H. Dividende für 1925 und 2 v. H. für 1926 zu verteilen. Der Vorſtand wurde ermächtigt, mit der Dynamit AG. vorm. Alfred Nobel u. Co., Hamburg, einen Pacht⸗ vertrag über die Fabrik Würgendorf abzuſchließen. *Eine Zentralnotenbank in Ecuador. Zentralbank von Eeuador— Banco Central del Ecuador— ge⸗ gründet worden. Die„Zentralbank“ iſt von jetzt ab die einzige zur Ausgabe von Banknoten berechtigte Körperſchaft. Gleichzeitig iſt der freie Umtauſch von Banknoten gegen Gold eingeführt und die Währung ſtabiliſiert. Der Suere— die Geldeinheit Ecuadors— Am 10. Auguſt iſt die — EN * Aus der engliſchen Induſtrie. Die Staveley Coal and JIron Company erklärte für das verfloſſene Betriebsjahr eine Schlußdividende von 5 v. H. ſteuerfrei gegen%½ v. H. i. V. Das macht zuſammen 757 gegen 5 v. H. Die Geſellſchaft kehrt damit zu dem Dividendenſtand vor dem Kohlenſtreik zurück.— Die Anglo Ecuadorian Oilfield erhöht ihr Kapital von 1 auf 1½ Mill. Pfd. Sterl. durch Ausgabe neuer Anteile von 1 Pfd. Sterl. * Plan eines engliſchen Boykotts gegen ruſſiſches Petrolenm. Laut „Daily Mail“ erwägen angeblich alle in Betracht kommenden N troleumgeſellſchaften und Intereſſenten, welche Aktien unternomm werden könne, um die Einfuhr von Petroleum nach England zu ver⸗ hindern, das aus ruſſiſchen Oelfeldern ſtammt, die ohne Zahlung von Entſchädigungen von den Bolſchewiſten beſchlagnahmt worden ſind. Der Leiter der Shell⸗Geſellſchaft, Deterding, erklärte, mög⸗ licherweiſe würde gegen einige Perſonen gerichtlich vorgegangen werden. Vörſenberichte vom 1. September 1927 Frankfurt ſchwach Die heutige Börſe hatte ausgeſprochen ſchwache Tendenz. Die Geſchäftstätigkeit hielt ſich weiter in engen Grenzen. Im Vorder⸗ grund ſtehen immer noch die Beſorgniſſe um die Geſtaltung des Geldmarktes, der weiter ſtärkere Anſpannung zeigt. Dann drückt der Auftragsmangel ſtändig auf das Kursniveau. Da auch der Zahltag noch verſpätetes Material an den Markt brachte, neigte die ohnehin nicht ſehr widerſtandsfähige Börſe leicht zur Schwäche und konnte einem orneuten Vorſtoß der Baiſſepartei keinen Wider⸗ ſtand mehr entgegenſetzen. Gegen die geſtrigen Abendkurſe waren bei Feſtſetzung der erſten Kurſe im allgemeinen Kursverluſte von 2 bis 5 v. H. zu verzeichnen. Merklich ſchwächer lagen Zellſtoff Wald⸗ hof mit minus 894 v. H. und Schuckert mit minus 67½ v. H. Auch in JG. Farbeninduſtrie überwogen ſtark die Abgaben bei einer Kurseinbuße von 67 v. H. Am Montanmarkt waren Mannes⸗ mann mit minus 6 v. H. ſtärker rückläufig. Auch am Rentenmarkt überwogen die Kursrückgänge bei weiter ſehr geringer Umſatztätigtt. Im weiteren Verlaufe viieb das Geſchäft klein, da die Spekulation aber verſchiedentlich zu Rückdeckungen ſchritt, konnten ſich die Kurſe bis zu 2 v. H. erholen. Tägliches Geld 7 v. H.— Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2032, gegen Pfunde 20,438, London—Paris 124,02, Mailand 89,30, Madrid 28,78. Berlin: leichte Kursſchwankungen Nach dem geſtrigen verheißungsvollen Anlauf zu einer Tendenz⸗ beſſerung iſt die Börſe heute wieder und zwar recht unvermittelt in die alte mißmutige Stimmung zurückgefallen. Der Grund dafür iſt mit einiger Sicherheit in der andauernden Teilnahmsloſigkeit des Publikums zu erblicken, die der Spekulation die Löſung geſtern ein⸗ gegangener Hauſſeverpflichtungen bereits wieder ratſam erſcheinen ließ. Die Konjunktur der Geldmarktlage und die die Wirtſchafts⸗ lage hoffnungsvoller beurteilenden Berichte der Großbanken wie der heutige Monatsbericht der Commerz⸗ und Privatbank machten ebenſo wenig Eindruck, als der gemeldete bevorſtehende Abſchluß der Amerika⸗Anleihe von 30 Mill. Dollar für die Finanzierung der be⸗ kannten Berliner Wohnhäuſerbauprojekte. Der Kursſtand ſenkte ſich unter dieſen Verhältniſſen um durchſchnittlich—4 v. H. und nur wenige Papiere wie Leopoldgrube, Lahmeyer und einige Textil⸗ aktien hatten mit kleinen Kursgewinnen von der Ermattung ein Ausnahme gebildet. Mit Kurseinbußen von—8 v. H. ſind zu er⸗ wähnen, Hanſa, Mitteldeutſche Creditbank, Eſſener Steinkohlen, Stolberger Zink, JG. Farben, Gesfürel, Schuckert, Holzmann, Vem? berg, Zell Waldhof, Erdöl, Ludwig Löwe und Schubert u. Salze; Glanzſtoff und Schultheiß⸗Patzenhofer gaben ſogar bis 15 v. H. n Bei der ſchwachen Haltung der Börſe wurde eine Interventi tätigkeit der Großbanken ſehr vermißt. Die Kurſe unterlagen ſchiedentlich leichten Schwankungen, gingen aber ſchließlich kleinſten Umſätzen wieder etwas nach oben. bel * Mannheimer Produktenbörſe vom 1. Sept.(Eigenbericht) Das Geſchäft am Produktenmarkt iſt ruhig bei leicht herabgeſetzte! Auslandpreiſen. Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba. zu 16,75. II 16,50, III 15,30, IV 14,90 hfl. Auſtralweizen 15% Kanſas I 15,10, II 14,90, Baruſſo 79 Kg. 14,95, Roſa Fe 79 Kh 15,00 hfl., alles prompt eif Mannheim. Inlandweizen 28,50—29,50 15 Inlandroggen 25,75—26,00, Auslandroggen 26—26,50, Braugenz⸗ 28—29,50, Futtergerſte 22—23,00, Inlandhafer 21,50—22,50, Aus lant, hafer 22—25,00, Mais, gelbes mit Sack, 20,25, Biertreber 16,50—10,00,, Raps 33,00, Weizenmehl, ſüdd., 40,00, Weizenbrotmehl, ſüdd, 32% Roggenmehl 60/70 proz. 33,75—36,00, Weizenfuttermehl 17,50, Weizen kleie, fein, 13—13,25, Roggenkleie 13,25—14,00 l. * Mannheimer Viehmarkt vom 1. Sept. Zum heutigen Pieg, markt waren zugetrieben und wurden bezahlt für 50 Kg. Lebeno⸗ gewicht(in.): 89 Kälber: b) 78—82, c) 70—75, d) 60—64, e) 55.—75 27 Schafe: 40—45; 270 Schweine: a) 70—71, b) 71—72, c) 7225 d) 72—73, e) 68—70, f) 65—68, g) 56—60; 666 Ferket u. Läufer: 772 hierauf nicht befürchten. hat nach dem neuen Geſetz eine Parität von 20 USA.⸗Cents. 6 Ziegen: 10—22; zuſammen 1058 Stück. 8 1 81. 3¹ 31, 6 * Wicking ⸗Cement. 181..f Wiesloch Tonwar. 115, Wiſſener Metall 1450 Wittener Gußſtahl 54,5 Wolf, Buckan. 1605 Zellſtoff Berein. 129·0 6 U0 TZellſt. Waldhof 320, 4 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali. Benz⸗Motor.. Deulſc Febt eutſche Petrol.. 777 Diamond 15565 elbhunrg 1450 145 Krügershall.. 255 Petersb. Int. Hdb. 2 Sagereeg uſſenbank..8. *.—— Falrete 80.— 2 at—, dei a 3 1. 170,0 204,0 7— 137,0 148,0 69,.— 161.0 11³,7 186,0 97,50 100,2 180,5 115,7 81. Markt⸗ u. Kühlh. 170,0 Mech. Web. Lind. 261,0 Mez Söhne. 81 Miag⸗Mühlen.. 137,.0 Mix& Geneſt.. 150.5 Motoren Deutz 69,.— Motoren Mannh.—.— eckarſulm. Fh„ TNordd. Wollt 167.0 JOberſchl. E. Bed. 90.— Toberſchl. Koksw. 101,8 TGelſenk. Bergw. 155,0154,3 TGelſenk. Gußſt.—.—— Genſchow& Co. 81,5081,75 German. Portl-Z. 209,7209,7 Gerresheim. Glas 146,0144.0 TGeſ..elkt. Unter. 284,8262,5 Gebr. Goedhardt 124,5125,0 TGoldſchmidt Th. 132,7132,0 Goerz C.... 105.0104,0 Gothaer Waggon—— Gritzner Maſchin. 115,5 Grkrftw. Mhm.5%—.— Gebr. Großmann 107,0 Uhrenfabr. Furtw. 17.5017,50 Ver. deutſch. Oelf. 91.5092.— ..ch. Ind.Mainz 111,5111,2 TVer. Stahlwerke—.——.— Ver. Ultramarinf. 160,9160.0 Ver. Zellſt. Berlin—.—160,0 Vogtl. Maſch. St. 90,.—91.— Voigt& Häff. St. 172,0(178,0 Volthom. Seil.K 66.——.— Wayß& Freytag 166,0185,2 Tell Waldhof St 321,51318,5 5 TOrenſt,& Koppel 137.7 eiverkehrs⸗Kurſe. Grün& Bilfinger 170,2.178, 2 0 1 Gruſchwiß Tegtil 105,0,105,5fTPbantx Bergb.. 115.5 5353 IRathgeb. Wagg.—— —.— Brown, Bov.& C.—.——.— Hackethal Draht. 93,.—94.—g7 101,0 Raſtatter Waggon—.— Zaleſce Maſch. 17⁰,2 Iithein Prauntht 22 707. Hamno ſeEgeſt. 1140 l12.0 Tgein Cgameie.f 61.— Feſtverzinsliche Werte. Hann. 15—.—.— Seden 175.0 63,50 D. Anl. Ablöſgsſch. 14.75J14, 70Hanſa Floyd. 3f Rhein. Maſch.Led.—— 94.—10% Uh. Stadt. 28 105,5—.— 0 85 Tabeirleeh 34 875 0—82——* 2— —275 8% 0d 10 100.“—.—Parpen. Pergo. 20i2 205 TRieberr rontan 15071078 2) Neichs-u. Staateyaß, % fpcdefe 190,0—.— Herinann fracch 1376,1250, FMoms. Hütten. Dün Ablbſgeich 55.—88 141.0 4% O. Schutzg. 90 9,— 9,— Hedwigehütte..— Roſitzer Braunk.. 1117 92210 be —.—14% D. Schußg, 14—.——.— 113.2 Roſitzer Zucker.. 90,2592, ohne Auslöſgsrecht 14.90 Hindr.& Aufferm. 1130 1120 Kücforth, Ferd. 104,7102,0 60% Reichsanl. 27 87,5 Tgueſgberg deder 113 0 l1 gerswerte 6f8 0f.—(Gantelhe 43 R „Wrk. 24,10,24, Salzdetfurth. 1 rß.. THohenlohe- Brt 110 Sgenen 25.800 09, 10 Sede 25 8 116,0 Scheidemantel.. 25, 0 5 5 2 Hambelstmaſc. S4.—J,0 fS gaert 8. 20f IIlſe Bergbau. 291,9,263, Sgahſabrlt—.— 83•35 M. Judel& Co. 179,5179,0 TStemenssgalst 286,5 Gebr. Junghans. 112,1L12,0 Neckarſ. Fahrzg..—.—114,1 Nrh. Leder Spier 106,0—.— PetersUnionFrkft 113,0116,0 Pf. Nähm. Kayſer 64.65.— Philipps.⸗G. Frk 67.—64.— Porzellan Weſſel 41,.——.— Rein. Gebb& Sch. 185.0 JRheinelekt. St.A 162,0 Rh. Maſch. Leuder—.——.— Rhenania Aachen 61,—61,50 Riebeck Montan.—.——.— Riedinger Maſch.—.——.— Rodberg Darmſt. 9,.—.— Gebr. Roeder, D. 141.0140,0 ITRüttgerswerke. 97,5097,.— Schlinck&.Hbg. 87.— Schnellpr. Frank. 101,0 Schramm Lackf.. 103,2 1Schuckert, Nrbg. 202,5 Schuhf. Berneis. 81,50 Schuhfabrik Herz—.— Seilinduſtr. Wolff 96,— TSiemensshHalsk 287,5 Südd. Draht-.—.— S. Led. St. Ingbert—.— Südd. Zucker.. 141.0 Tricotw. Beſigh- 75.— 1. Hanfwerke Füßen 138,2138,.5 Hilpert Armaturf. 80,.—80, HirſchKupf. u. Met. 111,0111.0 Hoch⸗- und Tiefbau 123,7123.0 Holzmann, Phil.. 197.8199,0 Holzverkohl.⸗Ind. 72,8572,15 Junghans St.⸗A, 111,0111,0 Kammg. Kaiſersl.—.——.— KarlsruherMaſch. 27,.—26,.— Kemp, Ste Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 1. September 31.] 1. Karlsruher Maſch. 25.—26.— C, H. Knorr 177,0177,0 Stettin..——— Rannh. Gummi 40,— 40,— Klein, Sch KBecker 139..139.0 Neckarſulm Fhrzg 114,0114,0 Knorr, Heilbronn 179,0,176.0 Pfälz. Mühlenw. 150.0 180,öſKonſerge Braun 63,.—60,.— Portl. Zem. Heid. 142,0142,0 Krauß& Co., Lock.—.——.— Rh. Elektr,.⸗G. 162,0160,00TLahmeyer& Co. 176,5174,0 Rheinmühlenw. 140,0140,0Lech Augsburg. 122,0—.— Wayß& Freytag 166,0168,00Lederwerk Rothe—.— Lurdelt Waldhoſ 320,0815,0 Sudwigsh. Walzm 124.0,124.0 üdd. Zucker—.——.—Lutz Maſchinen.—.——.— Luß ſche Induſtr.——— Mainkraftwerke 130,0.129,0 Metallgeſ. 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