nn ** 8 2S Keeselss — Donnerstag, 15. September Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus Be dt die Poſt monatli..2580 ohne Beſlelß elb. ei evtl. erung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Haupt⸗c 8 8 Poſtſcheckkonto 17590 Aatenh Saſe eſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4·6, Ba ebenſtellen: Waldhofſtr.6, e chthetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 Beflagen: Sport und Spiel Aus Jeit und Leben Mittag⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1927— Nr. 425 Ug Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Koldnelzeile 155 Alloen. Anzeigen 040.l. Nelameg 34R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. e 12 leinen 5— drep 1 ene——5 e Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anz Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Alannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Das Cicherheitsgerede nur ein Borwand Eine Feſtſtellung des Grafen Vernſtorff in Genf Franzöſiſch engliſche Gegenſätze „ Genf, 15. Septbr.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Don einem ſichtlichen Fortſchritt der Generaldebatte über Ab⸗ iſtungsfragen und über das ſogenannte Sicherheitsproblem kann auch nach der heutigen Nachmittagsſitzung nicht ge⸗ brochen werden. Die Poſitionen der einzelnen Staatenver⸗ kketer ſind ſeit der erſten vorbereitenden Abrüſtungskonferenz unverändert geblieben. Mit zwei Ausnahmen, den Ausfüh⸗ kungen des engliſchen Delegierten Grafen Onslow und es deutſchen Vertreters Grafen Bernſtorff ſind lang ausgeſponnene Reden, in denen es von Wiederholungen wim⸗ 8 8 das zweifelhafte Ergebnis der heutigen Sitzung. Wenn ie Delegierten ihre Darlegungen nicht kürzer faſſeu, ſo ſind nigſtens zwet Wochen notwendig, um zum Schlup zu kom⸗ men. Man erwägt daher, die Redezeit auf zehn Minuten einzuſchränken. Vordergrund der heutigen Debatte ſtand, wie er⸗ wähnt, die Rede des Grafen Onslow und des Grafen ernſtorff. Der Vertreter Englands warnte vor der Wiederaufnahme einer Debatte über das Genfer Protokoll und betonte, daß die geſchaffenen Sicherheits⸗ bdarantien nach britiſcher Auffaſſung voll⸗ tunmmen hinreichend wären. Er ſprach die Genug⸗ uung über den Fortſchritt der moraliſchen Abrüſtung aus 5 verſicherte, daß England bei den bevorſtehenden Erörte⸗ tungen über die Abrüſtungsfrage zweckmäßige und zutref⸗ 2 1 . Vorſchläge machen werde, doch betonte Graf Onslow, zaß entgegen den. geſtrigen Erklärungen Paul⸗Boncours über 8 Einſchränkung der Landſtreitkräfte eine Einigung noch icht erzielt worden ſei. Am Schluſſe ſeiner Kede ſagte Graf 5 Ich halte die Wiederaufrollung des Genfer Proto⸗ d s für den Völkerbund gefährlich, denn ich bin der Anſicht, n wir jetzt das Problem der Abrüſtung zu klären haben, achdem die Sicherheitsgarantien durch die zuſtande⸗ gekommenen Verträge geſchaffen worden ſind.“ Nach dem Grafen Onslow ſprach der Vertreter Deutſchlands, Graf Bernſtorff. dam der Hauptſache hob Graf Bernſtorſſ hervor, er beabſichtige Rabt. als Vertreter eines bereits abgerüſteten Landes im die men der Generaldebatte und in der dritten Kommiſſion, rüſtune prinzipielle Angelegenheiten behandle, für die Ab⸗ ent ung der anderen Länder Detailvorſchläge zu machen. Dann de banete er auf Ausführungen, die der Vertreter Belgiens, Feſt rouckère, geſtern gemacht hatte, mit einer wichtigen de Belung, die ſich folgendermaßen reſümieren läßt: Herr Vert rouckere hat die Präambel zum Teil des Verſailler iſt 5 zitiert, wo von Limitationen die Rede iſt. Gemeint alle Bönni eine Limitation auf einer präziſierten Baſis. Für olt ölkerbundsmitglieder iſt aber verbindlich Artikel 8 der lan K bundsſatzung, wo unzweideutig eine Keduktion ver⸗ 90 wird. Im übrigen iſt auf die hiſtoriſche Entwicklung anße Begriffes„Sicherheit“ hingewieſen. Graf Bernſtorff „Sicher ſein Erſtaunen darüber, daß man den Begriff allif erheit“ umzudeuten beſtrebt iſt. In der Note der daß zen und aſſoziterten Mächte vom 16. Juni 1919 heißt es, Rüt die Entwaffnung Deutſchlands den erſten Schritt zur ote nasverminderung bedeute. Ferner heißt es in derſelben alliie; tes nachdem Deutſchland den Weg gezeigt habe, auch die ſelben en und aſſoziierten Staaten in voller Sicherheit den⸗ bundeg eg gehen können. Die Vollverſammlung des Völker⸗ darantiern Jahre 1925 hielt die Sicherheit für hinreichend Voltenc konſtatiere“, ſo erklärte Graf Bernſtorff,„daß die r anfangen, die Sicherheit nur noch für einen ver wand zu betrachten, um die Abrüſtung zu Ac ieben.“ ſorff ddaschluſſe ſeiner Ausführungen betonte Graf Bern⸗ Abrii mahn angsfrage kein Fortſchritt erzielt worden ſei. Er er⸗ ie Kommiſſion, einen energiſchen Schritt zu 95 endlich das Problem vorwärts zu bringen, ſonſt ſchun an der Weltöffentlichkeit eine ſchwere Enttäu⸗ g um ſich greifen. Paris fühlt ſich getroffen gaftrige Gris, 15. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die miſſion f enfer Rede desGrafen Bernſtorff in der 3. Kom⸗ fühlt ſi iſt nicht nach dem Geſchmack der Pariſer Preſſe. Man jenigen ſtark betroffen von ſeinem Erklärungen, daß die⸗ wan 5 allzu viel von Sicherheit ſprechen, dieſe als Vor⸗ Der„Man die Hintertreibung der Entwaffnung benutzen. daß will aus zuverläſſiger Quelle erfahren haben, Genfer Pietand demnächſt eine offizielle Interpretation des un keie rolls von 1924 verlangen werde, an deſſen Auf⸗ ein deutſcher Vertreter mitgearbeitet hat. Die Protoxolegation ſei der Auffaſſung, daß gewiſſe Artikel Feiedensvenlls gegen das Recht einer friedlichen Reviſion der in Artikel 19 des ich„verſtoßen. Graf Bernſtorff habe dieſe Frage annen ſolchenen, da er offenbar die Verantwortung für e. Schritt dem Reichsaußenmintſter ſelbſt überlaſſen ß ſeit dem Abſchluß des Verſailler Vertrages in der⸗ Ein franzöſiſcher Reſolutionsentwurf 2 Genf, 15. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die franzöſiſche Delegation ließ von ihren militäriſchen Experten auf Grund der von Paul⸗Boncour geſtern gehaltenen Rede einen Reſolutionsentwurf ausarbeiten, der im Ver⸗ laufe der Kommiſſionsdebatte eingebracht werden ſoll. In dieſem Entwurf wird hervorgehoben, daß die zweite vorberei⸗ tende Abrüſtungskonferenz eine enge Verknüpfung des Sicherheits⸗ mit dem Abrüſtungsproblem herſtellen muß. Um zur Einſchränkung der Rüſtungen zu gelangen, ſei eine allgemeine Organiſation der Sicherheitaller Staaten notwendig. Paul⸗Boncour erklärte Preſſever. tretern, es handele ſich hier darum, der zweiten vorbereiten⸗ den Abrüſtungskonferenz eine politiſche Direktive zu erteilen und ſie dann entſcheiden werde, ob die vorbereitende Ab⸗ rüſtungskonferenz im November das Genfer Protokoll zur Verhandlungsgrundlage wählen ſoll oder nicht. Aus franzöſiſchen Delegationskreiſen kommt die Nach⸗ richt, daß man über die Rede des Grafen Bernſtorff in der heutigen Kommiſſionsſitzung ſtark enttäuſcht ſei. Man bedauert, daß die in der Rede Streſemanns angekün⸗ digte Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich in der Rede des Grafe Bernſtorff kein Echo gefunden habe. Anterredung mit de Jouvenels Nachfolger —=Genf, 14. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Das zum Nachfolger Henry de Jouvenels ernannte Mitglied der franzöſiſchen Delegation, der Präſident der Senatskommiſſion für Auswärtige Angelegenheiten, Lueien Hubert, hatte die Freundlichkeit, mir folgende ſchriftliche Erklärung zur Ver⸗ öffentlichung in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ zu geben. „Bevor ich Mitglied der franzöſiſchen Delegation in Genf war, hatte ich in meiner frühern Eigenſchaft als Berichterſtat⸗ ter über das Budget für Auswärtiges mehrere Male Gelegen⸗ heit, die Tätigkeit des Völkerbundes zu prüfen. Ich fühle mich diesmal veranlaßt, Kritik an der Tendenz der Genfer Inſtitution zu üben, die ſich in ihrem Werk zerſplittert, ihre Anſtrengugen auf Ziele richtet, die ohne Zweifel der Be⸗ achtung wert ſind, aber abſolut nicht dringlicher Natur. Ich meine hier den Kampf gegen die Epidemien, gegen den Mäd⸗ chenhandel, gegen das Opium und ähnliches. Wäre es nicht von größerem Intereſſe, die Tätigkeit des Bundes auf einige Fragen von wirklicher Dringlichkeit zu konzentrieren, wo⸗ mit ich die Abrüſtung und Sicherheit meine, ſowie die auf der Weltwirtſchaftskonferenz behandelten Grundſätze? Das ſind ſozuſagen die Kernprobleme, die Prüfſteine des Völkerbundes. Hierauf richten ſich die Hoffnungen der Anhänger des Genfer Werkes. Die Gegner lauern, um feſtzuſtellen, ob die erwähn⸗ ten Probleme eine Löſung finden können. Wenn der Völker⸗ bund uns diesbezüglich im Stiche läßt, die beiden vitalſten Aufgaben— Sicherheit und Abrüſtung— nicht bewältigt, ſo wird ſein Preſtige weder durch eine Konvention über Skla⸗ verei noch über Alkoholismus gerettet werden können. Ge⸗ lingt dem Völkerbund die Löſung der Hauptprobleme, ſo wird er damit ſein dauerndes und feſtes Fundament erhalten. Die Probe iſt gewaltig ſchwer, Uebereilung kann den End⸗ erfolg gefährden. Die Mitarbeit der Zeit iſt bei jedem menſch⸗ lichen Werk unerläßlich, überſtürzte und verfrühte Realiſie⸗ rung könnte den Keim von Rückſchlägen und Enttäuſchungen in ſich tragen. Was im weſentlichen nottut, iſt nicht unge⸗ duldig vorwärts zu marſchieren, ſondern niemals zurück⸗ zuſcheuen, die Schwierigkeiten nicht zu umgehen, vielmehr ſie zu löſen. Mit ſenſationell ausgeputzten Communiqués, die aufs Papier hingeſchleudert werden, iſt die Erreichung ſolider Ergebniſſe nicht möglich. Das will aber nicht ſagen, daß man mit Langmut und Reſignation das Entſtehen einer Atmoſphäre abwarten müſſe, die dem Zuſtandekommen durch Erfolg günſtig iſt, im Gegenteil, es muß hartnäckig von Tag zu Tag an der Beſſerung der internationalen Atmoſphäre ge⸗ arbeitet werden. In dieſer Hinſicht iſt das Ergebnis der dies⸗ jährigen Vollverſammlung, die ſich freilich an Bedeutung nicht mit einigen früheren meſſen kann, keineswegs unfrucht⸗ bar zu nennen. Dieſe Seſſion ſtand im Zeichen einer klaren und eindeutig dem Frieden zugewandten Rede Dr. Streſe⸗ manns und der Kenntnisnahme dieſer deutſchen Erklärung durch den franzöſiſchen Außenminiſter Briand. Das Ereignis dieſer Tagung liegt darin, daß die Berliner Regierung auf die Anwendung gewaltſamer Mittel im Oſten verzichtet und ankündigt, daß ſie die fakultative Klauſel des obligatoriſchen Schiedsgerichts im Haag unterzeichnet. Der große Nutzen der Genfer Inſti⸗ tution iſt, daß ſich die Staatsmänner der dem Bunde ange⸗ hörenden Nationen verſöhnlich miteinander ausſprechen kön⸗ nen, daß ſte ſich verſtehen können und verſtehen lernen. Darin liegt ein Unterpfand für Annäherung und Verſtändigung, ſo⸗ gleich Hoffnung auf einen univerſellen Frieden.“ (Weitere Meldungen Seite 2) * Franzöſiſche Schuldentilgung. Wie„Journce induſtri⸗ elle“ meldet, wird das franzöſiſche Schatzamt aufgrund des propiſoriſchen Kriegsſchuldenabkommens am 15. September an bie Bank von England 3 Millionen Pfd. überweiſen. Gajda und der tichethiſche Fafzismus [Von unſerem Prager Vertreter) Als vor etwa Jahresfriſt die Affäre Gajda erſtmalig be⸗ trächtlichen Staub in der internationalen Oeffentlichkeit auf⸗ wirbelte, ſagten wir an dieſer Stelle voraus, daß die Art und Weiſe der Behandlung dieſer Affäre in der Tſchechoſlowakei darauf ſchließen laſſe, daß das Kapitel„Gajda“ längſt noch nicht abgeſchloſſen ſei. Unſere Vorausſage hat ſich erfüllt: Rudolf Gajdl alias Radula Gajda, deſſen Laufbahn vom Dro⸗ giſtenlehrling zum Befehlshaber der tſchechiſchen Legionen in Rußland und zum ſtellvertretenden Generalſtabschef der ge⸗ ſamten tſchechoſlowakiſchen Armee wir als bekannt voraus⸗ ſetzen, ſteht wieder einmal im Mittelpunkte des öffentlichen Intereſſes. Er, der von ſich ſelbſt mit einer entſprechenden Portion Selbſtgefälligkeit behauptet, daß ſeine Entwicklung ihn ſtets aus tiefſten Tiefen zu höchſten Höhen geführt habe und umgekehrt, ſcheint langſam wieder auf der Leiter des Er⸗ folges emporzuſteigen. Ganz gewiß iſt Gajda mehr als ledig⸗ lich ein Abenteurer. Vielmehr muß er und ſeine Karriere als Erſcheinung gewertet werden, wie ſie nur das Durch⸗ und Ge⸗ geneinander im böhmiſche Raume in den erſten Nachkriegs⸗ jahren und die an Spekulation ſo reiche tſchechiſche Auslands⸗ revolution zuſtande bringen konnte. Gajdas Perſönlichkeit ſcheint gegenſätzlicher und paradoxer wie nie zuvor. Aus einer deutſchſprechenden Familie ſtam⸗ mend, iſt Gafda doch Repräſentant des ſtärkſten na⸗ tionalen Chauvinismuſſes der Tſchechen. Er iſt der Gemeine mit der Generalspenſion, der Degradierte, der auch weiterhin in ſeiner Generalsuniform erſcheint, den die Einen als gemeinen Schwindler, Betrüger und Landesverräter ver⸗ fluchen, den die Andern als Retter des Vaterlandes, als edles und hochherziges Vorbild eines nationalen Heros verehren. Heute iſt Gajda der unbeſtrittene Führer dertſchechi⸗ ſchen faſziſtiſchen Bewegung, die vor ungefähr zwei Jahren ihren Anfang nahm. Aus dieſer Tatſache ergibt ſich die Kompliziertheit der Affäre Gafda, die bis heute noch keine Erledigung gefunden hat. Das offizielle Prag verſteht es nicht oder wagt es nicht, der unerquicklichen Angelegenheit endlich einmal ein Ende zu bereiten. Als vor einem Jahre bekannt wurde, daß die Faſziſten zur Zeit des Sokolkongreſſes einen Putſch planten, wurde Gajda plötzlich beurlaubt und zur Dis⸗ poſition geſtellt. Nicht wegen ſeiner Verbindung mit den Faſziſten, denn dies wäre gleichbedeutend mit einer Stärkung der Faſziſtenbewegung geweſen, der man auf ſo billige Weiſe keinen Märtyrer liefern wollte, ſondern man trat gegen Gajda mit der ſchweren Anklage auf, er habe den Sowjets wichtige militäriſche Geheimniſſe verraten. Ein Inſtruktionsbuch der franzöſiſchen Armee, das in die Hände der Ruſſen übergegan⸗ gen war, ſpielte hierbei eine beſondere Rolle. Man erforſchte ſein curriculum vitae und kam darauf, daß Gafdas Aufſtieg eigentlich eine Diskreditierung jener Bewegung war, die man hierzulande tſchechiſche Revolution nennt. Gajda wurde wei⸗ terhin beurlaubt, dann für dienſtuntauglich erklärt und ſchließ⸗ lich degradiert, wobei man ihm drei Viertel ſeiner Generals⸗ penſion ließ. Das Gafda belaſtende Material iſt aber bis zum heutigen Tage der Oeffentlichkeit vorenthalten worden, ſodaß Gafdas Behauptung, daß es ſich um ein politiſches Komplott gegen ſeine Perſon handelte, bei ſeinen Anhängern an Stich⸗ haltigkeit gewann. Ja, es iſt ſogar eine gewiſſe Rehabilitie⸗ rung Gafdas dadurch erfolgt, daß der Diſziplinarausſchuß Il. Inſtanz nach zuverläſſigen Meldungen der tſchechiſchen Preſſe(das Urteil wird bezeichnender Weiſe nicht bekannt ge⸗ geben, angeblich weil der Nationalverteidigungsminiſter ſeine Unterſchrift noch nicht darunter geſetzt hat) die Anklage wegen Spionage fallen laſſen mußte und nur Gafdas Beteiligung an einer umſtürzleriſchen Bewegung annahm. Inzwiſchen trat ein Ereianis ein, das ber Resterung den Anlaß bot, ſich mit der faſziſtiſchen Bewegung und mit ber Perſönlichkeit Gafdas zu befaſſen. Faſziſtiſche Fünglinge dran⸗ gen in der Nähe Prags in die Villa eines Miniſterialrates des Prager Nationalverteidigungsminiſteriums ein, raubte dort ſämtliche auf Gafda bezüglichen Akten, die der Mini ſtertalrat zur ruhigeren Bearbeitung mit nach Hauſe genom⸗ men hatte. Obzwar amtlicherſeits die Angelegenheit bagatelli⸗ ſiert wird, gilt doch als erwieſen, daß die Faſziſten wichtige Akten erbeuteten, von ihnen photographiſche Abzuge herſtellen ließen, die vom Notar beglaubigt wurden, um ſie dann mit der Poſt dem Nationalverteidigungsminiſterium wiederum zu⸗ rückzuſenden. Die Faſziſten ſcheinen bei dieſer Gelegenheit auch in den Beſitz eines Schreibens einer ſehr hochgeſtellten Perſönlichkeit gekommen zu ſein, in dem mit allem Nachdruck auf ein neuerliches Verfahren gegen Gajda und auf eine end⸗ gültige Liquidierung der Angelegenheit gedrängt wird. Man munkelt, daß dieſes Schreiben vom Präſidenten Maſaryk ſelbſt ſtammt und daß aus ihm klar erſichtlich ſei, daß die „Burgpolitik“, als deren Vertreter man Maſaryk und Beneſch bezeichnet, ein ſehr aroßes Intereſſe an der Beſeitigung Gafdas nimmt. Die Regierung antwortete auf dieſen Streich der Anbän⸗ ger Gajdas mit umfangreichen Hausdurchſuchungen bei allen bekannten Faſziſtenführern, wobei man die erſtaunliche Feſt⸗ ſtellung machen konnte, daß die gelegentliche Behauptu Gaidas, der Faſzismus könne im Nu eine Armee von 90 Menſchen aus der Erde ſtampfen, durchaus ernſt genommen werden mußte. Vor allem die Liſte derjenigen Staatsbeamten, die der Faſziſtenbewegung naheſtanden und die man in der Zentrale der faſziſtiſchen Organiſation beſchlagnahmen konnte, erregte die größte Beſtürzung der offiziellen Kreiſe. Trotzdem man die Jugendwehr der Fafziſten, die labtna“, verbot, gegen alle an der faſztſtiſchen Bewegung. ——....———— 2. Seite. Nr. 425 Neue Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 15. September 1927 wee, tetligten Staatsbeamten eine Unterſuchung einleitete und Gaida wiederholt auf der Polizei feſthielt, bleibt der tſchechiſche Faſzismus weiterhin eine Angelegenheit, die beachtet werden muß. Umſomehr als Gajda die Unterſtützung der tſchechiſchen nationaldemokratiſchen Partei beſitzt, die zwar augenblicklich der deutſch⸗tſchechiſchen Regierungsmehrheit angehört, ſich aber in ihrem faſziſtiſchen Ableger die Freiheit vorbehält, im ge⸗ gehenen Augenblick in den nationalen Chauvinismus zurück Zufallen. Inzwiſchen erhebt Gajda öffentliche Anklage gegen Dr. Beneſch, er habe ſich mit dem Plane einer ſozialiſtiſchen Diktatur getragen und ihn, Gafda, für dieſen Plan gewinnen wollen, als er noch Generalſtabschef der Armee war. Beneſch, der in Genf wichtigeres zu tun hat, ſieht ſich doch genötigt, von dort der tſchechiſchen Preſſe eine Erklärung zu überſenden, in der er alle Beſchuldigungen Gajdas als abſolute Unwahrheiten bezeichnet. Gafda aber läßt nicht locker. Prompt iſt er mit einer Gegenerklärung zur Stelle und ſtellt auf der Seite Dr. Beneſch' Unwahrheiten und Unrichtigkeiten feſt. Er ſei bereit, ſeine Behauptungen zu beweiſen, wenn er von ſeinem Dienſt⸗ geheimnis enthunden werden würde. Mit Behagen ſtellt er feſt, daß ſeine Enthüllungen eine politiſche Senſation werden würden. Gafda weiß, daß man ihn weder von ſeinem Dienſt⸗ geheimnis befreien wird, noch daß man ſeine Affäre auf die Spitze treiben wird. Dazu iſt ſie ſchon zu alt und Gafda zu gerieben. Es genügt vorläufig, daß die Tſchechoſlowakei einen hat, deſſen Ende gar nicht abzuſehen iſt. Denn man ill es ſo. Die deutſch⸗polniſchen Veziehungen Berlin, 15. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der deutſche Geſandte in Warſchau, Rauſcher, iſt nach der pol⸗ niſchen Hauptſtadt zurückgekehrt und wird dem„B..“ zufolge heute vom Außenminiſter Zalewski empfangen werden. Die polniſche Preſſe ſchiebt dieſem Beſuch eine beſondere Be⸗ deutung zu, da Zalewski ſich zu der Völkerbundstagung nach Genf begeben wird, um mit dem deutſchen Außenminiſter Über die Wiederaufnahme der Handelsvertragsverhandlungen zu ſprechen. Ein Eutwurf Frithiof Nanſens In der Mittwoch⸗Nachmittagsſitzung des Abrüſtungsaus⸗ ſchuſſes des Völkerbundes legte der erſte Delegierte Nor⸗ wegens Frithjof Nanſen den Entwurf einer internationalen Konvention für die obligatoriſche ſchiedsgericht⸗ liche Regelung von Streitigkeiten vor. In der Begründung zu dieſem Entwurf wies Nanſen darauf hin, daß eine internationale Konvention über die ſchiedsgericht⸗ liche Regelung von Streitfragen die Durchführung der Ab⸗ rüſtung erheblich erleichtern würde. Die Abrüſtung ſei jedoch auch auf Grund des Völkerbundspaktes durchführbar. Der Stand der gegenwärtigen Rüſtungen in Europa ſei noch außerordentlich hoch. Die Militärbudgets in Europa betrügen gegenwärtig insgeſamt 19 Milliarden Goldfranken. Sie ent⸗ ſprächen beinahe dem Niveau der Rüſtungsausgaben von 1914. Die von ihm vorgeſchlagene ſchiedsrichterliche Rege⸗ Jung könnte auf dem Wege der Abrüſtung einen Schritt vor⸗ wärts bedeuten. VBeamtenbund und Veſoldungsreform Der zweite Bundeskongreß des Allgemeinen deutſchen Beamtenbundes in Berlin nahm ein Referat Dr. Völters über die bevorſtehende Gehaltsreform entgegen. Er gab zu, daß die neue Beſoldungsordnung viele Wünſche berückſichtige, Haß jedoch andererſeits mit dieſer Neuordnung auch ein großer Schritt nach rückwärts in der Richtung des überwundenen Syſtems der Vorkriegszett zu verzeichnen ſei. Insbeſondere kritiſierte der Redner die Neueinrichtung von Stellenzulagen, dle geeignet ſei, dem Vorwärtsſtreben der Beamtenſchaft einen Riegel vorzuſchieben. Weiter wandte er ſich gegen die geplante Gruppenzuſammenfaſſung, die durch die Bildung neuer Grup⸗ pen wieder aufgehoben werde, und endlich mit beſonderer Schärfe gegen den in der neuen Beſoldungsordnung vorge⸗ ſehenen Gehaltsabzug für Leoͤige. Der Redner bezeichnete eine ſolche Benachteiligung der ledigen Beamten als geradezu verfaſſungswidrig. In der Ausſprache führte der Vertreter des Reichspoſt⸗ miniſteriums, Miniſterialdirigent Ziegler hierzu aus, daß durchaus nicht beabſichtigt ſei, die weiblichen Beamten durch den Ledigenabzug zu benachteiligen. Im weiteren Verlauf der Beſprechung wurden beſonders wirkſame Maßnahmen gegen alle Verſuche verlangt, die darauf ausgehen, die Beſol⸗ dungsaufbeſſerung zur Preisverteuerung auszunutzen. Der Boamtenbund gegen das Reichsſchulgeſetz Der Bundeskongreß des Allgemeinen Deutſchen Beamten⸗ bundes nahm einſtimmig eine Entſchließung an, in der es u. a. heißt:„Der 2. Bundeskongreß des Allgemeinen Deut⸗ Beamtenbundes erhebt Proteſt gegen den zurzeit vor⸗ iegenden Entwurf eines Geſetzes zur Ausführung der Art. 146 Abſ. 2 und 149 der Reichsverfaſſung(Reichsſchulgeſetz). Dieſer Entwurf verletzt die in der Reichsverfaſſung zuge⸗ ſicherten Beamtenrechte der deutſchen Lehrerſchaft und lie⸗ 27 die Volksſchulen nichtſtaatlichen Mächten a uS. Der Allgemeine Deutſche Beamtenbund ſetzt ſich dem⸗ egenüber ein für die volle Wahrung der beamtenrechtlichen tellung der e unabhängig von dem Religions⸗ bekenntnis und der Weltanſchauung. Dieſer Entwurf führt u einer A gleſc ung der deutſchen Staatsſchule und wird da⸗ urch dem Reich wie den Ländern und Gemeinden große finanzielle Laſten aufbürden. Der Bundeskongreß ruft alle freigewerkſchaftlich organiſierten Arheiter, Angeſtellten und Beamten zur an dem Abwehrkampf auf und er⸗ wartet von den freiheitlich und fortſchrittlich geſinnten Par⸗ teten des Reichstages ſchärfſte Ablehnung dieſes Entwurfes.“ Abänderung des Reichspoſtgeſetzes? Berlin, 15. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Verwaltungsrat der Reichspoſt tritt heute zu einer Sitzug zu⸗ ſammen. Der„Tag“ teilt in ſeiner Nachtausgabe mit, der Reichspoſtminiſter werde bei der Gelegenheit davon Kennt⸗ uis geben, daß im Reichskabinett der Entwurf einer Ab⸗ änderung des Reichspoſtgeſetzes ſich in Vorberei⸗ tung befinde. Soweit ſind, wenn wir recht unterrichtet ſind, die Dinge wohl doch noch nicht gediehen. Eine Aenderung des gegenwärtigen Zuſtandes darf aber mit ziemlicher Sicher⸗ heit erwartet werden. Jedenfalls wünde im Reichstag ein Vorſchlag zur Umgeſtaltung des Reichspoſtfinanzgeſetzes, durch den die Tarifautonomie der Poſt rückgängig gemacht wird, kaum auf Wibderſtand ſtoßen. Neuer Vorſtoß gegen das Memelſtatut Wie aus Memel gemeldet wird, hat ſich die litauiſche Re⸗ gierung einen neuen Verſtoß gegen das Memelſtatut zuſchul⸗ den kommen laſſen, da entgegen den Beſtimmungen des Memelſtatuts der memelländiſche Landtag noch immer nich einberufen worden iſt. Die Einberufung hat 15 Tage nach der Wahl zu erfolgen: die Friſt iſt bereits verſtrichen. Die deutſchen Floltenmanöver Reichspräſident v. Hindenburg traf am Mittwoch in Swine⸗ münde ein, um die Flottenparade abzunehmen. Auf dem Bahnſteig hatten ſich Reichswehrminiſter Dr. Geßler, die Offi⸗ ziere der Marineſtation der Oſtſee verſammelt. Der Jubel der zahlreichen Swinemünder Bevölkerung und der Schulen aus der Umgegend war groß. Als der Reichspräſtdent ſein Auto beſtieg, ſtimmte alles das Deutſchlandlied an. Der Reichspräſident fuhr dann zum Marktplatz, wo die übrigen Schulen, die Vereine und Verbände Aufſtellung genommen hatten. Die Stadt war feſtlich geſchmückt. Der Wagen des Reichspräſidenten hielt auf dem Marktplatz einige Zeit, um der Bevölkerung Gelegenheit für ihre Huldigungen zu geben. Unter den Deputationen war auch das Reichsbanner vertreten, das ſich mit Fahne am Bahnhof aufgeſtellt hatte. Reichspräſident v. Hindenburg fuhr dann zum Flottenflagg⸗ ſchiff„Schleswig⸗Holſtein. Nachdem ſich der Reichspräſident an Bord des Flotten⸗ flaggſchiffes begeben hatte, lief die Schleswig⸗Holſtein ſeewärts der draußen harrenden Flotte entgegen. Ihr voraus ſowie im Kielwaſſer fuhr eine große Zahl von Dampfern mit Tau⸗ ſenden von Schauluſtigen aus allen Gauen Deutſchlands. Unter dieſen Dampfern befand ſich auch der ſchmucke Lloyd⸗ dampfer Roland, der die Gäſte der Reichsmarineleitung an Bord hatte. An den Uebungen der Flotte nahmen 35 Schiffe mit rund 7000 Mann an Bord(die Hälfte des Beſtandes der Reichs⸗ marine) teil. Als die Flotte in Sicht kam, ſalutierte ſie mit 21 Schüſſen vor ihrem oberſten Führer. Dann rauſchte majeſtätiſch das vorderſte Schiff, das Linienſchiff Schleſien, heran, und dann zeigte ſich immer wieder das gleiche Bild: ſchmucke weiße Linien der Matroſen an der Reeling. Beim Vorbeifahren jedesmal ein dreifaches Hurrah für den oberſten Befehlshaber der deutſchen Wehrmacht. Der Schleſien folg⸗ ten die Linienſchiffe Elſaß und Heſſen, den Linienſchiffen die Kreuzer, unter ihnen Nymphe, Amazone und Berlin, zum Schluß die erſte Minenſuchhalbflottille. Nach der Vorbeifahrt formierte ſich die Flotte in Kiellinie, und die Manöver began⸗ nen, alle erdenklichen Bewegungen und Manöver bis zum Mann über Bord. Gegen ein Uhr wurde das Signal zum Ankern gegeben, und der Reichspräſident gab durch ein Dank⸗ telegramm ſeiner Befriedigung über das Geſehene Ausbruck. Nachmittags wurden die Manöver fortgeſetzt. Am Abend be⸗ gab ſich der Reichspräſident an Bord des Kreuzers Berlin, der ihn heute(Donnerstag) nach Königsberg bringen ſoll. Auf die Huldigung der an Bord des Dampfers Roland vereinigten Gäſte der Reichsmarineleitung(Parlamentarier und Preſſe) hat der Reichspräſident mit folgendem Telegramm geantwortet: Ich begrüße die Gäſte der Marineleitung und hoffe, daß ſie von den deutſchen Kriegsſchiffen den gleich guten Eindruck wie ich gewonnen haben. Reichswehrkapellen in der entmilitariſierten Jone In der Frage des Spielens von Reichswehrkapellen in Uniform in der entmilitariſierten Zone iſt laut„Köln. Ztg.“ kürzlich zwiſchen der deutſchen Regierung und dem Botſchafter⸗ rat ein Uebereinkommen erzielt worden. Hternach ſollen bei beſonderen Anläſſen unbewaffnete, ordnungsgemäß zuſam⸗ mengeſetzte Muſikkapellen der Reichswehr in kleiner Anzahl in der entmilitariſierten Zone Muſikaufführungen veranſtal⸗ ten können. Da aber von derartigen Veranſtaltungen dem Botſchafterrat, der ſich für beſondere Fälle ein Einſpruchsrecht vorbehalten hat, vorher Mitteilung zu machen iſt, müſſen die erforderlichen Anträge eine gewiſſe Zeit— in Köln min⸗ deſtenseinen Monat— vor dem Beginn der Veranſtal⸗ tung unter genauer Bezeichnung des Truppenteils der betref⸗ fenden Kapelle bei der zuſtändigen Polizeiverwaltung ein⸗ gereicht werden. Hochverratsverfahren gegen kommuniſtiſche Abgeoronete In dem ſeit 1924 ſchwebenden Prozeß gegen die Reichs⸗ tagsabgeordneten Frölich, Hecker Köoehnen, Remmele Lindau, Kaiſer, Schmidt, Stöcker und den früheren Reichstagsabgeordneten Schumann, den jetzigen Redakteur der„Sächſiſchen Arbeiterzeitung“, hat jetzt Präſident Niedner zum 4. Oktober beim 4. Strafſenat des Reichsgerichts erneut Termin anberaumt. Der Reichstag hatte, wie erinnerlich, ſeinerzeit die Genehmigung zur Strafverfolgung der genann⸗ ten Abgeordneten nur während der Reichstagsſommerferien erteilt. Die Anklage lautet auf Vorbereitung zum Hochverrat auf Vergehen gegen das Republikſchutzgeſetz und eine Reihe anderer Delikte. Die unter Anklage geſtellten Straftaten fallen meiſt in das Jahr 1923. Ob es im Oktober tatſächlich zu einer Verhandlung kom⸗ men wird, erſcheint vorerſt noch zweifelhaft, doch iſt durch die ſoeben erfolgte Hinausſchiebung der Wiederaufnahme der Reichstagsverhandlungen die Möglichkeit zum Beginn eines Prozeſſes gegeben. Verlin bleibt im Städtetag J Berlin, 14. Sept,(Von unſerem Berliner Büro.) In den geſtrigen Verhandlungen zwiſchen Vertretern des Städte⸗ tages und der Stadt Berlin zur Bereinigung des bekannten Konflikts über den Finanzausgleich iſt nach dem„B..“ eine Verſtändigungsgrundlage erzielt worden. Da die Differenzen als beigelegt gelten können, ſo kommt ein Austritt der Stadt Berlin aus der Organiſation nicht mehr in Frage. Daher wird wohl auch Dr. Bö8 am 23. September in Magdeburg die Hauptverſammlung leiten. An dieſer Tagung werden voraus⸗ ſichtlich auch Reichskanzler Dr. Marx, Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler und Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius teilnehmen. Die italieniſche Gewaltherrſchaſt in Süotirol Berlin, 15. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Loyalitätserklärung der ſüdtiroler Abgeordneten Baron Sternbach und Tinzl, ſind vielfach dahin ausgelegt worden, daß nunmehr in Südtirol ein deutſch⸗freundlicherer Kurs be⸗ ginnen werde. Das Gegenteil iſt der Fall. In der Verſamm⸗ lung des Andreas Hofer⸗Bundes in Wien hat deſſen Obmann Innerkofler eine Schilderung des gegenwärtigen Zuſtandes gegeben, aus dem zu erſehen iſt, daß die Marterung der Tiro⸗ ler Bevölkerung in letzter Zeit womöglich noch zugenom⸗ men hat. Seit der Kaltſtellung des Präfekten Rizzi, der ver⸗ ſuchte, ein erträgliches Verhältnis zu ſchaffen, herrſcht der ihm beigegebene faſziſtiſche Kommiſſar Giarantane als eigentlicher Befehlshaber in Südtirol. Den beiden Abgeordneten gegen⸗ über iſt die reinſte Erpreſſung ausgeübt worden. Man hat ihnen mit der Enteignung ihres Beſitzes gedroht. Eine bange Frage für die Deutſchen Südtirols iſt die, wer Biſchof von Brixen wird. Durch den Tod des bisherigen Biſchofs iſt der Biſchofsſtuhl verwaiſt, und es handelt ſich nun darum, ob ein deutſcher oder ein italieniſcher Biſchof nach Brixen kommt oder ob die Diözeſe ganz verſchwindet. Für den 8 Oktober iſt in Budapeſt der Beſuch von 80 ita⸗ lieniſchen Faſziſten angekündigt. Dieſe Faſziſten wollen auch nach Wien kommen. Angeſichts der ſüdtiroler Unterdrückungs⸗ ſieht man in dieſer Ankündigung in Wien eine Pro⸗ vokation. * König Boris in England. Dem Bericht zu⸗ folge iſt der König Borſs im Schloß Balmorak eingetroffen. Die Kataſtrophe in Japan Die Sturmflut in Japan hat nach den bisherigen amt⸗ lichen Mitteilungen etwa 3000 Todesopfer geſordert. Tau⸗ ſend Perſonen werden noch vermißt. Auch Jokohama und Tokio wurden von dem Taifun noch erreicht. Die Reisernte in manchen Gebieten iſt völlig vernichtet. Die Flutwellen erhoben ſich zehn Fuß hoch über Städten Koyaia und Nakamura in der Nähe von Kumamoto und riſſen alles mit ſich fort. Auch verſchiedene andere Be⸗ zirke Japans und Koreas wurden von dem furchtbaren Tai⸗ ſun betroffen, der überall ſchweren Schaden anrichtete. Fünf⸗ tanſend Hänſer ſtehen unter Waſſer. Die Flüſſe Omura und Donen ſind über die Ufer getreten und haben 15 000 Menſchen obdachlos gemacht. Der bis jetzt geſchätzte Schaden erreichte die Höhe von 700 000 Pfund. Die Springflutkataſtrophe in Japan In einzelnen Städten wurden ganze Straßenzüge fort⸗ geſchwemmt. Allein in Kyuſhu, der ſüdlichſten Inſel Japaus, wird die Zahl der Toten mit rund 1200 angegeben. Die Städte Koyima und Nakamura ſind faſt vollſtändig zerſtört. Der Springflut ging ein donnerartiges Rollen voraus. Eine Wellenmauer von teilweiſe 25 Fuß Höhe brach durch die Stra⸗ ßen der beiden Städte und über die dahinter liegenden Reis⸗ felder. Wracks von Schiffen wurden in die Felder und Häuſer⸗ teile zwei Meilen landeinwärts getragen. Man nimmt an, daß die Springflut auf den Ausbruch eines unter⸗ ſeeiſchen Vulkans, der einige Meilen vom japaniſchen Ufer entfernt vermutet wird, zurückzuführen iſt. Ozeanflüge und Flugverkehr Der Luftverkehrsdezernent der Stadt Köln, Beigeordneter Haas, führt in einem längeren Preſſebericht u. a. aus, daß er den Abſichten Könneckes ſchon vor Monaten peſſimiſtiſch gegenübergeſtanden habe. Durch die Verhandlungen mit Kön⸗ necke ſeien ſeine Bedenken nicht zerſtreut worden. Es ſei falſch, ſchon jetzt Zukunftserfolge auf den überſeeiſchen Flugverkehr aufzubauen. Nach ſeiner Anſicht ſei die heutige Subventtons⸗ politik unhaltbar. Auch die Beböſentlichung der Zahl der Flugkilometer könne nicht darüber hinwegtäuſchen, daß wir der ebenſo dringend notwendigen Wirtſchaftlichkeit im Flugverkehr 5 den letzten zwei Jahren nicht im geringſten näher gekommen eien. Wie bekannt, weilte Könnecke dieſer Tage in Parts. 5 wird für heute(Donnerstag) abend in Köln zurückerwartet Ueber die Beweggründe für ſeſne plötzliche Auslandsreiſe ſchweigen ſich die beteiligten Stellen aus. Der Antergang der„Old Glory Der Dampfer„Kyle“, der das Wrack der„Old Glory- auffand, gibt jetzt durch Funkſpruch nähere Mittetlungen A die Auffindung des Wrackes. Hieraus ergibt ſich, daß „Old Glory“ infolge Sturmes oder Motordefektes ſo 15 niedergehe mußte, daß der Manſchaft keine Zeit mehr blieb, irgendwelche Rettungsverſuche zu unternehmen. körper von dem ſtarken Auſſchlag auf die Waſſerfläche von den Flügeln abgeriſſen wurde, um ſofort mit der Mannſcha unterzugehen. Das Gummi⸗Rettungsboot wurde nicht au, gefunden. Der Dampfer ſucht weiter nach dem Rettungsboot, obgleich kaum noch Hoffnung beſteht, es aufzufinden. Die Weltflieger wieder geſtartet — Tokio, 14. Sept. Heute früh ſind die amertkaniſcheg Weltflieger Brook und Schlee mit ihrem Flugzeug„Sto von Detroit“ zum Weiterflug von Omura nach Kafumiga⸗Ur bei Tokio geſtartet. Letzte Melöͤungen Fſadora Duntan tödlich verunglückt VParis, 15. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) 15 berühmte amerikaniſche Tänzerin Jſadora Duncan geſtern auf einer Abendpromenade in Nizza unter me.ze würdigen Umſtänden tödlich verunglückt. Gegen Abend wur ſie von einem leichten Autvunfall betroffen. Der Beſitzer eine Rennwagens erbot ſich, die Künſtlerin, die keinen gro 155 Schaden genommen hatte, nach Hauſe zu fahren. Iſadora Du can nahm die Einladung an und ſetzte ſich auf den hinte. Platz des Wagens. Als ſich dieſer in Bewegung ſetzte, 70% wickelte ſich das eine Ende ihres Schals, das über den Wage hinaushing, in ein Rad. Die Unglückliche wurde dadurch wenigen Augenblicken ſtrangultert und ſchließlich zum 19 0 herausgeriſſen. Als man ihr zu Hilfe kommen konnte, war bereits verſchieden. 0 Vorbereitungen zum Legionstag 6 — Paris, 15. Sept. Marineminiſter Leygues hat—45 weiſung gegeben, daß dem Dampfer„Leviathan“ der am Gher tag in Cherbourg eintrifft und zahlreiche Mitglieder n amerikaniſchen Legion, darunter General Perſhinge de Bord hat, eine Anzahl Flugzeuge als Ehrenes an egs⸗ entgegengeſchickt wird. Die Kriegsteilnehmer⸗ und Kr er verletztenverbände veröffentlichten eine Kundgebung, ürſich⸗ es heißt, über allen trennenden Fragen müſſe die Brüde und keit ſtehen, die in tragiſchen Stunden die franzöſiſchen u die amerikaniſchen Soldaten geeint habe, und deshalb müßte Amerikaner auf echt franzöſiſche Art empfangen werden. Zagorski in Paris Mel⸗ — Warſchan, 14. Sept. In Warſchau iſt ſoeben eine ga⸗ dung eingelaufen, wonach der verſchollene Genera ort gorski ſich augenblicklich in Paris Weran und von Sep⸗ aus durch Vermittlung eines Danziger Bekannten ſehſaſchen tember⸗Beiträge für den Unterſtützungsfend der poln Flieger nach Warſchau überwieſen hat.(?) Zugentgleiſung 1% Marza⸗ — Rom, 14. Sept. Beim Einfahren in die Station botto entgleiſte der Nachtſchnellzug Rom—Mailand. 10 Zabl dem Triebwagen ſtürzten zwei Schlafwagen um. desobfer der Verletzten ſteht noch nicht feſt, doch ſcheinen To nicht zu beklagen ſein. Zugzuſammenſtoß bei Newyork en er⸗ — Newyork, 14. Sept. In dem Vorort Weehanſgweres eignete ſich bei Üeberkreuzung eines Bahngeleiſes ein ſ voller Straßenbahnunglück. Ein Güterzug überrannte in un Fahrt einen dicht beſetzten Straßenbahnwagen, der geiß in vor der geſchloſſenen Schranke hatte halten müſſen, wehffnet Expreßzug vorüberfuhr. Als danach die Schrantz ene wurde und der Straßenbahnwagen die Mitte der Schiene, ein reicht hatte, nahte in voller Fahrt von der anderen le des Güterzug. Der Zuſammenſtoß war furchtbar. Te it fort⸗ Straßenbahnwagens wurden Hunderte von Metern wefe hble geſchleudert. Bis jetzt ind zwei Tote und 32 Berſebens⸗ feſtgeſtellt. Von den Verletzungen ſind aber piele gefährlich. Sieben Bahnbeamte wurden verhaftet. bes * Waentigs Ernennung beſtätigt. Die Ernennugachſen Prof. Dr. Waentig zum Oberpräſidenten der Provinz Hörſene 165 den zurückgetretenen ehemaligen Oberpräſidenten ſen be⸗ ſt nunmehr vom Provinzialausſchuß der Propinz Sach ſtätigt worden. den Es ſcheind ſogar, als ob die Maſchine abgeſtürzt ſei und der Flugzeug⸗ erk⸗ Donnerstag, den 18. Septenber 1027 Nene Manubelmer Zeitaag(Mittag⸗Ansgabe) 8. Seite. Nr. 425 In Foriunas Reich nt⸗ 15 Ganz Deutſchland kontrolliert die Staatslotterie— Die neue Berliner Sehenswürdigkeit— Aber große nte Enttäuſchung— Das große Los iſt gez ogen, aber wer bekommt die Prämie? Eine Gartenbauausſtellung Mannheim 19292 Wie wir erfahren, wird für das Jahr 1929 eine große badiſche Gartenbauausſtellung in Mannheim ge⸗ plant. In dieſer Sache hat allerdings bisher nur eine bloße Fühlungnahme ſtattgefunden. Auch iſt die Angelegenheit über das Stadium erſter Beſprechungen kaum hinausgediehen. Die Bezirksgruppe Mannheim des Landesver⸗ den 7„„Die füngſte Hauptziehung der Staatslotterie iſt ein auf⸗ Ja, wer gemeint hat, daß die Tauſender hier nur ſo in bandes badiſcher Gartenbaubetriebe hat ſchon oto ſehenerregender Vorgang nicht nur für die Berliner, viel⸗ der Luft umherfliegen, irrt fehr. Kaum drei⸗ oder viermal ſeit längerer Zeit den Gedanken erwogen, hier in Mannheim Be⸗ mehr ſchlechthin für das ganze Reich. Hanſeaten nd Bayern, kommt es im Verlaufe der Abwicklung von je hundert Los⸗ eine größere Gartenbauausſtellung abzuhalten. Sie hat ſich ai⸗ Pommern und Schwaben, Oſtpreußen und Rheinländer, und Gewinnummern vor, daß der Hemſager plötzlich aus⸗ in dieſem Sinne auch an den Landesverband gewandt, der uf⸗ Schleſier und Sachſen, Heſſen und Thüringer, Holſteiner und ruft:„Dreihundert Mark!“ und der zwiſchen den Ziehungs⸗ am vergangenen Sonntag auf der in Lörrach abgehaltenen end Badener, kurz alle deutſchen Stämme kann man in dem Zie⸗ tiſchen ſitzende Vorſitzende der Ziehung dann noch einmal Landesverſammlung ſich mit dem Antrage der Mann⸗ hen hungsſaale Jägerſtraße 54 und im Vorraum, ja auf der laut wiederholt:„Dreihundert Mark!“ und Tauſender oder heimer Gärtnereibeſitzer befaßte. Auch dort wurde der Ge⸗ chte Straße vor dem Lotteriegebäude immer wieder beobachten im gar Zehn⸗ und Hunderttauſender ſind ungeheuer ſelten. Das danke einer Gartenbauausſtellung in Mannheim ſympathiſch flotten Meinungaustauſch über die Staatslotterie, ihre Ge⸗ iſt der erſte und bleibende Eindruck, der ſich den Ziehungs⸗ winnausſichten und das Ziehungsverfahren. Schon rein kontrolleuren, den Beſuchern aus allen Teilen des Reiches diſchen Garten äußerlich fällt dem regelmäßigen Beſucher der Staatslotterie einprägt. Sie alle ſind ſehr enttäuſcht, man könnte faſt ſagen: den darf. aufgenommen, ſodaß auf eine zahlreiche Beteiligung der ba⸗ baubetriebe an der Ausſtellung geſchloſſen wer⸗ In Dies iſt umſo erfreulicher, als die wirtſchaftliche rt⸗ auf, daß er in eine 105 1 145 en ⸗ 7 in 1525 ns, 3 pannung löſt immerhin da em Jahre die denkbar ungünſtigſte iſt und eine renge ratio⸗ dte wahre Schan der deutſchen Stämme Drehen der Röllchentrommeln nelle Eintetlung und Einſchränkung der Betriebe erfordert. der untertaucht, wenn er den etwas altertümlich gewordenen Saal Ferner muß berückſichtigt werden, daß die Vorbereitungen für ine mit den zwar breiten aber immerhin harten Holzbänken auf⸗ aus. Dazu werden bie Oeffnungsklappen der Trommeln zu⸗ eine großzügige Gartenbauausſtellung außerordentlich große ra⸗ ſucht. Da ſchwirren Laute umher, die man in Spree⸗Athen nächſt mit wahrem Donnerhall zugeſchmettert, ſo daß keiner Opfer an Zeit und Geld und jahrelange Vorbereitungen er⸗ is⸗ nicht immer zu hören bekommt, wenn man ſich nicht gerade in auf den Einfall kommen kann: da hat jemand im letzten fordert. Wir ſind überzeugt, daß die Stadtverwaltung alle er⸗ den Brennpunkten des Fremdenverkehrs bewegt. Da kommt Augenblick noch ſeine Finger zwiſchengeſteckt, um etwas dieſe Umſtände berückſichtigt und dem Landesverband badiſcher an, 10 es vor, daß ſich ein paar Nachbarn aus dem Süden und aus herauszuholen. Dann wird gedreht. Staunend und 1 1* achend Gartenbaubetriebe bei den nötigen Vorarbeiten für die Aus⸗ dem Norden im Flüſterton über irgend einen Vorgang ver⸗ ſtellten die Beobachter aus dem Reiche feſt, daß der das Num⸗ ſtellung und auch bei Feſtſetzung der näheren Modalitäten jene ſtändigen möchten und ſchließlich ärgerlich alle Verſuche auf⸗ mernrab bedienende Beamte ſich tüchtig anſtrengen muß, bat geben, wobei einer den anderen mit einer Miene beäugt, die er doch über drei Zentner in Bewegung zu ſetzen. So zu ſagen ſcheint: Nanu, kannſt Du denn nicht einmal Deutſch ſchwer wiegt die Rieſenmaſſe der Röllchen. Allgemeine Heiter⸗ teet dem großen Intereſſe das Mannbeim von jeher dem entgegenkommen wird. Gartenbau entgegengebracht at, iſt nicht daran zu zweifeln, verſtehn?! keit entſteht, wenn nun die Oeffnungsklappen der Trommeln daß eine badiſche ee bei der Einwoplere Brennpunkte des Frembenverkehrs! Soll man von jetzt wieder aufgeklappt werden. Eine bicke Wolke von Papier⸗ ſchaft allſeits begrüßt werden wird. Wir erinnern bei diefer ter ab nicht auch die Staatslotterte mit ihrem Ziehungsſaal zu ſtaub kommt aus den Behältern. Die Ziehungskommiſſare Gelegenheit an den überaus großen Anklang, den die Jubi⸗ er ihnen zählen? Ich böre, ſehe, frage umher und komme immer puſten, wedeln mit den Händen und gleichzeitig kommt ein läums⸗Gartenbauausſtellung in Mannheim im Jahre 1907 iſch wieder zu der Beobachtung und der Auskunft: Die Beſucher Lotteriebeamter, bewaffnet mit einem müchtinen Ozonzerſtäu⸗ weit über Mannheim hinaus gefunden hat. Sie wurde von ön⸗ Aiß dem Reich drängen ſich förmlich danach, auch einmal einen ber, und ſchleudert dichte Wolken von irgend einem erfriſchen⸗ Hunderttauſenden aus dem deutſchen Reiche und aus dem ſch, Blick in den Ziehungsfaal zu werfen. Früher wanderten ſie den und ſtaubhindernden„Naß in die Luft. Dann geht es Auslande beſucht. Welchen Anreiz Blumen ausüben, zeigte ehr mit aufgeriſſenen Augen um das Reichstagsgebäude, bis in wieder weiter: Hem! Hem! Hem! Im Hinausgehen und noch ſich auch bei der jüngſt aßgeßaltenen Ausſtellung des Klein⸗ ns⸗ die Fingerſpitzen lüſtern, auch einmal einen Blick in das Le⸗ auf der Straße faſſen die ſchauensſatt geworden Beſucher ihr gartenbau⸗Verhandes auf den Rennwieſen, die an einem der en und Treihen der von ihnen gewählten Vertreter des Vol⸗ Erlebnis zuſammen mit einem troniſchen: Hem! Hem! Hem! Tage über 20 000 Beſucher zäßlte. Es wäre ſehr erfreulich, der kes zu tun. Heute ſieht man ſie ihren Pendelſchritt vor dem Und in ihrem Familienkreis und wielleicht in ganzen Dorf⸗ wenn die nun beginnenden Verhandlungen zu einem befriedi⸗ ehr Gebäude der Staatslotterie, Jägerſtraße, Ecke Markgrafen⸗ gemeinden wird man ihnen nach ihrer Erzählung von dem genden Abſchluß gelangen würden, umſomehr, als ſich die ien kraße, vollführen. Das große Los iſt zwar gezogen, Nun Beſuch in der Staatslotterie nachmachen: Heml Hem! Hem] Ausſichten auf die urſprünglich geplante Elektrizitätsausſtel⸗ ommt nur noch der* lung angeblich bedauerlicherweiſe vermindert haben. 5 Kampf um die Prämie, e 155 b* 2 58 vormittagsziehung fielen M. au Nr.„je iſe die fa ebenfalls 300 000 Mark beträgt. Aber dennoch hatte 5000 M. 5 68 987, 92 je 3000 N.* Freier Neckardamm für die Pferbderennen. Beim heu⸗ an erwartet, daß der Andrang zum Ziehungsſaal nachlaſſen auf die Nummern 17 451, 76 658, 88 442, aſſe 97917, 136 828, 181 412, rde, denn die Prämte wird ja erſt am letzten Tage fällig. 251 606, 293 415. In der Nachmittag sziehung fielen je 10 000 Aber den ganzen Tag über drängen immer wieder neue Be⸗ Mark auf die Nr. 79 703, je 5000 M. auf die r 305 304, je Ather, jetz meiſt aus der Provinz, nach dem Ziehungsſaale. 3000 M. auf die Rummern 50 518, 96 878, 113 448, 292 235, r Sie ſind ein wenig erſtaunt, daß die Beſucher unter Ver⸗ 328 312.(Ohne Gewähr.) ber ſchluß gehalten werden. Die Tür zum Ziehungsraum öffnet die ich nur alle 10—15 Minuten, wenn nämlich nach der Ziehung zell don je hundert Loſen und Gewinnen die großen Ziehungs⸗ —— ſeb, trommeln wieder einmal gedreht werden. St 2 öliſch N ch 1 Nach einem kleinen Kampf um den Einlaß kommt man in 0 2 2 2 ch en immer gedrängt vollen Saal. Es riecht nach Oel und Pe⸗ — E aft mſleum, Der Kampf gegen den Staub wird alſo anſcheinend FJeuerwehr-Ehrenkommandant Grünewald + uf⸗ ntit größtem Eifer vorgenommen. Und da ſind ja auch die 8 E 5 ot, beiden Trommeln mit den Losrönchen, Eine ſieht bteder⸗ neiten nermehrEhrenkommandant Grünewald, ein in testerhaft aus. Ihre Glasſcheiben werden durch feinpolier⸗ weiten Kreiſen des bielgen Jürgerſtands bochgeachtete Per⸗ tes Holz zuſammengehalten, gut bürgerlich, altehrwürdig. Es ſönlichkeit iſt am Montag in Freiburg, wo er ſich bei ſei⸗ iſt die Trommel mit den Gewinnröllchen. Das andere Rad ner verheirateten Tochter auf Beſuch befand, im 82. Lebens⸗ en iſt bedeutend größer, recht neuzeitlich, dickes Spiegelglas, kräf⸗ jahre durch einen ſanften Tod ins beſſere Jenſeits abberufen ols tige Meſſingfaſſung und ein ſeltſames Gitter. So etwas worden. 50 Jahre gehörte er als aktiver freiwilliger Jeuer⸗ ira glenſſchroſſerel Mit dreiblättrigem und vierblättrigem wehrmann dem hieſigen Korps an. Selten hat er während die⸗ ee. ſer langen Zeit bei einem Brande oder einer Uebung gefehlt. beufchen Sbatne dem Vierblatt, dem Glücksſymbol aller Bei der 3. Kompanie 1875 eingetreten, wurde er 1879 Schlauch⸗ führer, 1884 Obmann der Steiger, 1888 J. Obmann der Leiter⸗ Aber das Auge wird abgelenkt durch den mannſchaft. 1891 wählten ihn ſeine Kameraden zum zweiten, Ziehungsvorgang 1803 zum erſten Hauptmann der Kompanie und 1908 wurde er Da faßt ei vom Stadtrat zum zweiten Kommandanten des Korps er⸗ ee gigigbngd Snbeſos, dae Ebrenzeichen die üllartromel aus Meſſing und Glas, entwickelt ein kleines Zür iäßrige und vierzigzährige Dienſtzeit zerten ſeine Braſt. Röllchen und lieſt mit ſchallender Stimme eine Nummer vor. Am Verfaſſunastage 1925 wurde ihm die Ehrenurkunde für i An der anderen Seite des Tiſches ſagt ein entſprechender 50 Dienſtfahre feierlich überreicht. Im Jahre 1903 wurde er 75 Mann, der die aus dem Gewinnrad entnommenen Röllchen außerdem mit dem Verdienſtkreuz vom Zähringer Löwen aus⸗ rbe ausbreitet, immer geßeichnet. Während der Kriegszeit verfah er längere Zeit die zes Stelle des erſten Kommandanten. Die alten Mannheimer er⸗ en„Hem!⸗ Und noch einmal„Hem!“ und zwanzigmal, innern ſich mit Freuden an das feine Spielwarengeſchäft, das m⸗ dreißigmal hintereinander„Hem!“ er in den ſiebziger Jahren an den Planken betrieb. Als auf⸗ 55 das rechter, ſtrenger, aber gerechter, pflichteifriger und furchtloſer Ziehn hat das nur zu bedeuten! Noch niemals war ich im Mann war er bei ſeinen Mannſchaften hochgeſchätzt. als auf⸗ 05 und Kabiſaale, ohns daß ſchließlich auch der zurückhaltendſte richtiger Vaterlandsfreund bei ſeinen Mitbürgern geachtet. en adtfremdeſte deutſche Landbewohner die Frage an mich Bis in ſein hohes Alter hatte ine ſtram talt gerichtet 9 hoh hatte er ſeine ſtramme Geſtalt und in Und d 5 fite Was ſoll denn das? Weshalb ſagt er: Hem?!“ ſeine Geiſtesfriſche bewahrt, Das Feſt des 75jährigen Beſtehens en ſa 547J6 Rätſels Löſung:„Hewonne waber nur den Ein⸗ der Wehr hat er voriges Jahr als„Ehrenkommandant“ ſte m ſt immer ein verſtändnisvolles Lächeln aus Da kann freudig mitgefeſert. Seine Kameraden und ſonſtigen Freunde Lächef 1 warten, ehe man etwas gewinnt!“ ſcheint dieſes werden dem ehrenwerten Bürg 10 ſagen. er ein treues Andenken be⸗ zu wahren. H. tigen Mannheimer Pferderennen, in deſſen Mittelpunkt dret Herrenreiten ſtehen, darunter das Hauptrennen des Tages, iſt der Neckar damm freigegeben. Da auch das um⸗ rahmende Programm ſportlich viel des Intereſſanten bietet, darf mit ſtarkem Beſuch gerechnet werden. * Das 60jährige Geſchäftsjubiläum begeht heute die Pa⸗ pier⸗ und Schreibwarenhandlung Gg. Karcher, Tullaſtr. 10. Im Jahre 1867 von dem Buchbindermeiſter Georg Karcher gegründet, übernahm ſein Sohn die Firma im Jahre 1908 und verlegte ſie 1910 in die Tullaſtraße. Herr Max Karcher iſt ſeit Gründung der Vereinigung Mannheimer Papier⸗ und Schreibwarenhändler Mitglied des Verwaltungsrates. Wir wünſchen der Firma weiteres Blühen und Gedeihen. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen morgen Reichs⸗ bahnoberinſpektor Julius Bub mit ſeiner Ehefrau Berta, Güterhallenſtr. 2a und Reichsbahninſpektor Guſtavr Schwene der mit ſeiner Ehefrau Eva geb. Pfiſter, Güterhallenſtr. 2. Veranſtaltungen * Die Mannheimer Omnibusverkehrsgeſellſchaft unter⸗ nimmt auch in dieſer Woche verſchiedene Rundfahrten. Es wird beſonders auf die Sonntagsrundfahrt hingewieſen. (Siehe Anzeige.) zunkt,Dentſche Radſahrer können die franzöſiſche und ſaarn ländiſche Grenze zollfrei überſchreiten. Es ſei darauf hine gewieſen, daß Mitglieder des Pfälziſchen Radfahrerbusdes die Grenze Frankreichs und des Saargebietes zollfrei über⸗ ſchreiten können, wenn ſie im Beſitze einer Grenzkarte für ihr Fahrrad ſind. Im Beſitze der Grenzkarte hat der Radfahrer zollfreien Eintritt in das Saargebiet; zur Einreiſe nach Frankreich muß er dann aber auch noch für ſeine Perſon die Einreiſe⸗Erlaubnis haben. Zur Erwerbung einer Grenzkarte für Fahrräder wenden ſich die Mitglieder des Pfälziſchen Rad⸗ fahrerbundes an ihren Vereinsvorſtand. 7— 0. ene Moderne phys.-diät. Kuranstalt u. Erholungsheim. Aeratl. Leitung. Deutsches Haus. Pension v. Mk..— an.— Prospekte. S8239 dritten ſonſtwo. Nichts poſſierlicher als der Gegenſatz des 1 Mar Adalbert alten Berliners aus den Weißbierpoſſen und dieſes Sohnes 12 8 unſerer lieben Stadt. Und ohgleich man ſonſt nichts von dem de Zum erſten Auftreten des Berliner Komikers erzählen ſoll, was ein Schauſpieler außerhalb ſeines Berufs 7 N im Maunheimer Künſtlertheater Apollo. tut— hier ſei eine Ausnahme gemacht, weil der ganze Adal⸗ 8˙ neuen J, Adalbert iſt— was? Die reinſte Inkarnation des bert in der kleinen Geſchichte ſitzt. Als der Schauſpieler Hans der beitf Veſche Kage Welch ſorudelnde Haſt! Welche Trocken⸗ bin erne e an u 15 e Kodderſchnauze vom„Verliner Tagehlatt“, da hockte er im Bühnenklub un 1 Spran iſt eigentlich immer aggreſſiv und immer auf dem in einem Klubſeſſel und ſprach kein Wort. Unfern die feine nge, dabei werden ſeine ſchauſpieleriſchen Mittel immer von ihm ſaßen drei ernſte Männer und ſpielten Skat, dar⸗ brauch und immer luſtiger und immer verblüffender. Er unter auch Adalbert. Und obgleich ſte genau wußten, was die cht gar keine Pointen, er macht ſich welche. einſame Träne bedeuten ſollte, ſprachen ſie eine halbe Stunde Maf iwel Angenblicke ſind'es beſonders, die das Parkett jedes kein Worl Bis ſchließlich Adalbert, mit der Zigarre im el⸗ alleg n ei eer von Lachen verwandeln, in dem rettungslos Mund, hinüberwarf;„Na, Waßmann, wer lieſt ſchon das a⸗ Das erſäuft: ſeine Kräche und ſeine Bemerkungen à part.„Berliner Tageblatti“ rt aus Feht ſo vor ſich. Er, Max Adalbert, der neue Urberliner Er iſt immer quick und kregel, und Gott erhalte ihn und Worte 1 05 ach da ſich mit 178 5 Nache er 1155 uns dieſe Fröhlichkeit! Peter Panter en gang und fongliert zornig und haſtig mit ihnen.„Gen⸗ zue„ hat ei Von der Freunoſch du ſagen Herr Schulze!“ hat einmal eine Münchnerin zu ihm 8 4 werz J1»ſeins doch ſtad!“„Au backel Gengans zue! Ich Splitter von Otto Marſch 546 ſterl zanzen das mal zeigen, gengans zue! Ich ſchmeiß den 5 und n gengans zue!“ Und kollert und tobt und kullert Die tiefſte Freundſchaft liegt nicht im lärmvollen Tag, 1 beiſpiel unelt— der Berkiner auf der Elektriſchen das Schul⸗ ſondern im Verſtehen einer ſchweigſamen Ruhe. Wer worklos r aber ſein N Unſachlichkeit. Die Sache hat er längſt vergeſſen, neben dem Freund fein kann, durchdringt deſſen Weſen und und ſpricht noch immer weiter und weiter. geht durch ſeine Anteilnahme wieder reich beſchenkt weiter. Jufeliakee iſt ein feiner Mann und arrangtert die kleinen murmelte zen des Lebens hinter den Kuliſſen durch halb ge⸗ Keineswegs wird der Freund des Freundes Schwächen r⸗ habe wite Bemerkungen zu ſeinen nähern Angehörigen. Ich übergehen. Verzeihung iſt ein Schlüſſel zum Herzen des 235 hervordch nie einen Schauſpieler geſehen, der in die haſtig Freundes, Nachgiebigkeit und Duldſamkeit verſchließen die er ſolche geſtoßenen Worte zu ſeiner Frau:„Geh weg!“ eine Türe. bſt Es iſt 05 lle von Seiterkeik hineinlegt wie dleſer keſſe Junge. in pöchſten.Komtt Donat Herrufelds: in Augenblicken der Wahrer Menſchentam geht eigene Wege; wer ſich in Nach⸗ jet driegen bannung irgendeine kleine Aeußerlichkeit heranzu⸗ ahmung verliert, wird keinen feſten, gleichwertigen Bund r⸗ Venn die r iſt das Tollſte an Herz⸗ und Gemütlichkeit. ſchließen können, denn die Grundlage alter Zuſammenarbeit in Jeit, ganz aunde Familte auf dem Kopf ſteht, hat er doch noch iſt das gleichberechtigte Einſetzen aller Kräfte. es Geß ſchnell ſeiner ehelich Angetrauten zuzuflüſtern⸗ 2 5 t⸗ ſtehen! 1rdu ſiehſt verboten aus!“ und der bleibt die Spucke Freundſchaft kennt weder Neid noch Herſchſucht, im wechſel⸗ te 1 threr verſtorggeßlich der Ton, mit der er ſeiner Fräu von ſeitigen Höherſtreben erſchließt ſie ihre Stärke. Wahre Freund⸗ 8⸗ 9 heir t orbenen Jugendfreundin vorſchwärmte, die er zu ſchaft iſt ſtärker und harmoniſcher als manche Ehe; dieſe wird ſchüchterner e zu unſchlüſſig geweſen ſei.. Und auf ihren ßäufig unter dem Geſichtspunkt der Eignung geſchloſſen, jene komiſchl⸗* Einwurf:„Na, laß man, du biſt auch gan iber kann nur beſtehen, wenn die Beteiligten gewillt ſind s keine Zeit: Bestehl alles ganz ſchnell, hingehuſcht, keine Zeit, aneinander emporzuwachſen. en„Derlin * 1 n dem e Napoleonsblicke des kleinen Mannes, immeꝛ Echte Freundſchaft kennt nur das Du, ſie iſt ſelten, weil Aut Wie benehme ich mich im Kino? (Nachdruck verboten.) 1. Nimm dir einen billigen Platz und ſieh' zu, vielleicht kannſt du einen teureren Platz beſetzen, ohne geſehen zu werden. 2. Bleib' ruhig eine Zeitlang ſtehen, um dich zu orientieren; dein Hintermann wird ſich ſchon rühren, wenn's ihm nicht paßt. 3. Kennſt du die Melodie der Muſik, die geſpielt wird, ſo ſumme ſie ruhig mit; das verrät Muſikalität. 0 Gefällt dir der laufende Film, ſo halte nicht hinterm 5 damit; rufe ungeniert:„Großartig, fein, fabel⸗ haft!“ „Erregen die Bilder deine Mißbilligung, ſo ſchmähe laut und deutlich. Die vorkommenden Texte lies laut vernehmbar für deinen Nachbarn; vielleicht iſt er dir dankbar dafür. „Haſt du eine Kopfbedeckung, ſo nimm ſte nicht ab; es iſt unbequem, etwas in der Hand zu halten. Wenn du ein Kratzen im Halſe verſpürſt, ſo huſte frei heraus, die anderen werden das ſchon verſtehen können. 9. Kaufe dir kein Programm: dein Nachbar leiht es dir ſehr gerne. 10. Mit einem Worte: Benimm dich ſo, als oh der Film nur für dich allein geſpielt würde! 2—— 4 Isabella. Tränen als Desinfektionsmittel. Ein Londoner Arzt namenz Flemming glaubt die Feſtſtelluna gemacht zu haben, daß Tränen infolge ihrer ſalzehaltigen Beſchaffenheit eines der beſten Desinfektionsmittel darſtellen, die wir gegen⸗ wärtig überhaupt beſitzen. Ihre desinfizierende Wirkung ver⸗ hindert nach Anſicht Flemmings die Entſtehung neuer Bak⸗ terienherde. Teilweiſe iſt ihnen angeblich auch das Vermögen des menſchlichen Körpers zuzuſchreiben, in geſundem Zuſtande dem Eindringen von Bakterien dadurch Halt zu gebieten, in⸗ dem ein Teil der Tränendrüſenausſcheidungen(wie übrigens auch der übrigen Drüſen) durch Diffuſion ins Blut gelangt und damit den geſamten Körper durchſtrömt. Das Schwäche⸗ gefühl, das ſich häufig nach heftigem Weinen einſtellt beruht vermutlich auf dem dadurch entſtandenen Mangel an Nachfluß desinfizierender Ausſcheidungen der Tränendrüſen. Immer⸗ bin handelt es ſich vorläufig nur um eine Hypotheſe Flem⸗ o und nämmer ſtartbereit, immer mit einem Bein der ri tige Opferumt ſo oft fehlt und die Furcht vor der eige⸗ mit dem andern im Telephon und mit dem nen O fenbarung die aufbauenden Kräfte lähmt. mings, deren Richtiakeit erſt durch nähere Beweiſe erhärtet werden muß.—t ——.— .. ee eeereee 4. Seite. Nr. 425 Neue Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. September 1227 Kommunale Chronik Bundestag des Reichsbundes der Kommunalbeamten und ⸗Angeſtellten Deutſchlands Unter überaus zahlreicher Beteiligung der Kommunal⸗ beamten aller deutſchen Länder wurde in Augsburg der ordentliche Bundestag des Reichsbundes der Kommunalbeamten u. ⸗Angeſtellten Deutſch⸗ lands abgehalten. Nach Begrüßungsworten des Bundes⸗ vorſitzenden, Stadtamtmann Gutſchmidt⸗Berlin, wurden geſchäftliche Angelegenheiten behandelt. Auf Grund der Re⸗ ferate von. Rechnungsdirektor Dübel⸗Deſſau und Dr. Haneld⸗Berlin wurde in einer Entſchließung zur Steuerpolitik folgende Stellungnahme feſtgelegt: Der Reichsbund hat gegen eine Vereinheitlichung der Realſteuergeſetzgebung keine grundſätzlichen Bedenken, falls genügend Spielraum für örtliche Beſonder⸗ heiten bleibt. Dieſe Vereinheitlichung darf aber nicht zu einer Zentraliſation der Steuerverwaltung und Erhebung führen. Die von der Oeffentlichkeit gehegten Erwartungen auf Verbilligung der Verwaltungskoſten würden andern⸗ falls nicht erfüllt werden. Der Realſteuercharakter der Ge⸗ werbe⸗ und Grundſteuer muß mit Rückſicht auf die durch die Wirtſchaft verurſachten beſonderen Aa e en der Ge⸗ meinden erhalten bleiben. Den Beſtrebungen der Wirt⸗ ſchaft auf Beſteuerung der ſteuerfreien Ein⸗ kommensteile bei event. Einführung des Zuſchlags⸗ rechts iſt entgegenzutreten mit dem Ziele, die jetzt geltende der Arbeitnehmerſchaft als Höchſtbelaſtung feſt⸗ zulegen. Ueber„Grenzfragen zwiſchen Beamten⸗ u. Arbeitsrecht“ ſprach Bundesdirektor Ehrmann⸗Berlin: Für das zu for⸗ dernde Beamtenrecht und ſein Verhältnis zum Arbeitsrecht ſollen folgende Sätze gelten: Keine Verquickung des Be⸗ amtenrechts mit dem Arbeitsrecht. Soziale, wirtſchaftliche und rechtliche Fortſchritte von allgemeiner Bedeutung auf dem Gebiete des Arbeitsrechtes haben ihre Nutzanwendung auch auf dem Gebiete des Beamtenrechts zu finden. Der Reichsbund hält feſt daran, daß alle in den Hoheits⸗ und Be⸗ triebsverwaltungen der Gemeinden und Gemeindeverbände dauernd beſchäftigten Perſonen von neuen arbeitsrechtlichen Geſetzen dann auszunehmen ſind, wenn befürchtet werden muß, daß Vorteile in der Richtung auf das Beamtenverhält⸗ nis bedroht werden. Im Verlauf der weiteren Verhandlungen ſprach Ge⸗ ſchäftsführer Meurer über die organiſationspoli⸗ tiſche Lage. Die deutſche Beamtenbewegung muß poſttiv zum Staate, zum Staatsgedanken und zur Staatsform ſtehen. Die parteipolitiſche Neutralität iſt ein Fundamentalſatz des Programms des Deutſchen Beamtenbundes. Geſchäftsführer Meſſerſchmidt⸗Berlin referierte über Beſoldungspolitik. Nach der Ausſprache wurde eine Entſchließung angenom⸗ men, in der es unter anderem heißt: Der Bundestag ruft am Vorabend der Beſoldungs⸗ reform Regierung und Parlament die Tatſache in Erinne⸗ rung, daß die letzte Beſoldungsregelung vom Dezember 1924 ſchon bei der Verabſchiedung als unzureichend aner⸗ kannt wurde und daß der Beamtenſchaft ſeither öfter eine durchgreifende Beſoldungsverbeſſerung verſprochen wor⸗ den iſt. Dieſe Verſprechungen ſind bisher nicht eingehalten worden. Der Bundestag fordert für die bevorſtehende Beſoldungsreform: a) in erſter Linie eine erhebliche Ver⸗ beſſerung der Beſoldung der Beamten unter beſonderer Berückſichtigung der wirtſchaftlich Schwächſten und unter Einbeziehung der Ruhegehaltsempfänger und der Hinter⸗ bliebenen; b) der neuen Beſoldungsordnung eine auch für die Länder und Gemeinden brauchbare Form zu geben, damit die Einheitlichkeit der Beamtenbeſol⸗ dung im Reich, Ländern und Gemeinden im Sinne der auf dem vorjährigen Bundestag beſchloſſenen Leitſätze für die kommunale Beſoldungspolitik aufrechterhalten wer⸗ den kann; c) die Beibehaltung des Beſoldungsgruppen⸗ ſyſtems v. 1920 unter Beſeitigung gewiſſer Mängel: d) die Verankerung der ſogenannten Vorzahlung unter den ein⸗ zelnen Laufbahnen. Von den Regierungen und Parla⸗ menten der Länder erwartet er, daß ſie dafür Sorge tragen, daß die Beſoldungserhöhung in vollem Umfange und zu gleichem Zeitpunkt, wie für die Länderbeamten, gegenwärtige Lage der gemeindlichen Selbſtverwaltung. Die geſamte Zeitſtrömung iſt der gemeindlichen Selbſtver⸗ waltung wenig günſtig. Verengung der außenpolitiſchen Baſis und Strömungen in der Wirtſchaft wirken hemmend. Die Reichsfinanzſtatiſtik, über deren Ergebniſſe Parlamente und Wirtſchaft bisher hinweggegangen ſind, ſpricht zu Gunſten der Gemeinde. Der Entwurf des Steuervereinheitlichungsgeſetzes bedeutet eine weitere Erſchütterung der gemeindlichen Finanz⸗ grundlage. Die weitere Führung der gemeindlichen Finanz⸗ wirtſchaft iſt bei noch weitergehender Einengung der finan⸗ ziellen Eigenverantwortlichkeit aufs ſchwerſte bedroht. Ueber Reparationsfrage und das Verhältnis von Reich, Ländern und Gemeinden ſprach Reichstagsabgeordneter Miniſter a. D. Dietrich. Die Reparationsleiſtungen beginnen jetzt ernſtlich den deut⸗ ſchen Staatshaushalt zu belaſten. Wenn wir bald jährlich 1250 Millionen Mark aus Steuermitteln dafür aufbringen müſſen, ſo wird dieſer Vorgang nicht ohne Einwirkung auf das Verhältnis von Reich, Ländern und Gemeinden ſein. Hierauf hat bereits der Reparationsagent hingewieſen. Die Frage, was das Reich bezahlen kann, iſt nicht ſo ſehr von der Neuordnung des Verhältniſſes von Reich, Ländern und Ge⸗ meinden abhängig, ſondern davon, was man aus dem deut⸗ ſchen Volke herauspreſſen kann. Der Transferagent hat ſehr viel mehr Geld, als er braucht, in den Händen. Es nützt nichts, daß dann, wenn durch die Uebertragung der deutſchen Zahlung Schwierigkeiten für die deutſche Währung entſtehen, die Zahlung zu unterbleiben hat, ſondern das Geld kommt an die Reichsbank und arbeitet zunächſt einmal in Deutſchland. Eine Herabſetzung iſt erſt vorgeſehen, wenn das angelegte Geld die Summe von 5 Milliarden überſteigt. Von der Ent⸗ wicklung unſerer Wirtſchaft hängt die Entſcheidung über die Finanzen nicht nur des Reiches, ſondern auch der Länder und Gemeinden ab. Wegen all dieſer Schwierigkeiten iſt es für die Gemeinden ein Unglück, daß der Ausgleich nicht längſt endgültig gemacht und ſie auf eigene Füße geſtellt wor⸗ den ſind. * Die Beſatzungs⸗ und Separatiſtenſchäden im Jahre 1925 in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 14. Sept. Wie der vor einigen Tagen erſchienene Verwaltungsbericht des Bürgermei⸗ ſteramtes Ludwigshafen für das Jahr 1925 mitteilt, wurden in dieſem Jahre bei der Feſtſtellungsbehörde bei der Regierung der Pfalz von der Stadtgemeinde Ludwigshafen. an Beſatzungsſchäden 440 348.30 und von Einwohnern und juriſtiſchen Perſonen 114905,55/ angemeldet, insgeſamt alſo 555 253,85. Hierzu kommen noch die Beſatzungsſchäden in Höhe von 3 458,28 /, die beim gemiſchten franzöſiſchen Orts⸗ ausſchuß und den franzöſiſchen Behörden angemeldet wurden. An Separatiſtenſchäden wurden bei der Feſtſtellungsbehörde bei der Regierung der Pfalz 6 819,09 angemeldet. Letztere wurden vom Reich vollſtändig erſetzt, während von den Be⸗ ſatzungsſchäden nach Feſtſtellung der Feſtſtellungsbehörde bet der Regierung der Pfalz nur 525 041,44/ erſetzt wurde und 232,80/ nach Feſtſtellung durch den gemiſchten franzöſiſchen Ortsausſchuß und die franzöſiſchen Behörden. * kr. Heidelberg, 14. Sept. Der Plan der Stadt Heidelberg, den Ludwigsplatz durch eine Bedürfuisanſtalt mit großem Aufbau zu verſchandeln, iſt nun endgültig geſcheitert. Der Bezirksrat hat die Genehmigung zum zweiten Mal ver⸗ ſagt, bezw. der Stadt auferlegt, den ohne Genehmigung be⸗ gonnenen Bau einzuſtellen und den Aufbau auf ein— für eine Bedürfnisanſtalt in dieſen Zeitläuften auch genügendes — Mindeſtausmaß zu beſchränken. L. Walldorf, 13. Sept. Von dem Anerbieten der Rhei⸗ niſchen Hypothekenbank Mannheim wegen Darlehensbewilli⸗ gungen zur Förderung des Wohnungsbaues ſoll nach einem Beſchluß in der jüngſten Gemeinderatsſitzung Ge⸗ brauch gemacht werden. Die Darlehen ſollen den verſchie⸗ denen Bauherren zugute kommen, die von der Gemeinde die Zuſage zu Baudarlehen bereits erhalten haben. Die Zins⸗ differenz von einem Prozent, die ſich daraus ergibt, daß die Gemeinde das Geld billiger als zu den eigenen Aufnahme⸗ bedingungen abgibt, und die Differenz zwiſchen Auszahlungs⸗ kurs und Feſtwert wird von der Gemeinde getragen. Als Darlehensnehmer kommen 11 Bauherren, deren Neubauten ſchon in Angriff genommen ſind in Frage.— Eine Bürgſchafts⸗ leiſtung der gemeinnützigen Reichs⸗ und Kriegerſiedelung G. m. b. H. Berlin wurde übernommen. Kleine Mitteilungen zs dem Lande Gute Kartoffelernte im Neckartal * Aus dem Neckartal, 14. Sept. In den Neckartalgemein⸗ den wird mit dem Kartoffelausmachen angefangen. Die Ernte fällt dieſes Jahr gerade doppelt ſo gut aus, als im letzten. Das lange letzte Regenwetter hat den Knollen noch nicht ge⸗ ſchadet, doch darf weiterer Regen nicht eintreten, da die mittel⸗ ſchweren Böden noch genügend naß ſind. Der erfuhr in den letzten Jahren eine große Vermehrung, ſodaß die Landwirte imſtande ſind, große Mengen von Kartoffel abzu⸗ geben. Als Preis wird.50 für gelbfleiſchige Sorten ge⸗ nannt. E Tr. Ladenburg, 15. Sept. Letzter Tage ereignete ſich hier ein bedauerlicher ünfall. Ein 22jähriges Mädchen fuhr mit ihrem Rad von der Expeditionshalle des hieſigen Bahn⸗ hofes die ſteile Straße hinab zum Viadukt. Dabet ſtieß ſie mit einem Motorfahrer zuch. dt ſtürtzte vom Rad und er⸗ litt einen Schlüſſelbeinbruch. Mit dem Sanitätsauto mußte das Mädchen in die elterliche Wohnung verbracht werden. UI Weinheim, 14. Sept. Heute entſtand im Schaufenſter eines Herrenartikelgeſchäftes in der Hauptſtraße dadurch ein Brand, daß beim Ausprobieren einer Gas⸗ lampe das Dekorationspapier Feuer fing und die ausge⸗ ſtellten Waren im Schaufenſter in Brand ſetzte. Dabei ver⸗ brannten Herrenanzüge und Konfektionen von nicht unerheb⸗ lichem Werte. Das Feuer konnte in kurzer Zeit gelöſcht wer⸗ den, ohne daß die Feuerwehr alarmiert wurde. Der Brand⸗ ſchaden iſt durch Verſicherung gedeckt. * Rohrbach b. Heidelberg, 14. Septbr, Geſtern abend hatte die Ehefrau des Gleisarbeiters Philiyv Vogel ihr halbjähriges Kind ausgezogen und einem etwa 6jährigen Kinde zu hüten gegeben. Als ſie kochendes Waſſer in die Badewanne geſchüttet hatte. ließ das 6jährige Kind den Säugling in die Badewanne fallen. Bei dem Verſuche, es wieder herauszuheben, verbrühte ſich das Kind beide Unterarme, ebenſo die Mutter, die dann das kleine Kind herauszog. Trotz ſofortiger Hilfe ſtarb das verbrühte Kind nach drei Stunden unter großen Schmerzen. JL Walldorf, 14. Sept. Der 73 Jahre alte Sche⸗ rer verſchwand am geſtrigen nachmittag aus ſeiner ohnung. Als man heute morgen nach Durchſtöberung aller Hauswinkel die Suche im Wald aufnahm, fand man den Mann an einem Baum erhängt. In den letzten beiden Jarhen machte ſich bei dem Mann ein immer mehr zunehmender Tiefſinn bemerkbar, der in den letzten Tagen den Carakter einer geiſti⸗ gen Störung angenommen hatte. im Bereich der Polizeidirektion Karlsruhe(Durlach iſt ein⸗ begriffen), 66 Zuſammenſtöße, hervorgerufen dur ſchnelles oder falſches Fahren. Verletzt wurden da⸗ durch: bei Autozuſammenſtößen 12 Perſonen, bei Kraft⸗ rädern und Radfahrern ebenfalls je 12 Perſonen. Verur⸗ ſachter Sachſchaden, 28 Autos, 12 Krafträder und Fahrräder wurden zum Teil erheblich beſchädigt. Von der Straßenbahn wurde durch Selbſtverſchulden eine Perſon getötet. * St. Georgen, 12. Sept. Im Ortsteil Wendlingen er⸗ eignete ſich ein bedauernswertes Mißgeſchick dadurch, daß auf dem Wagen des Gemeinderats Koch eine Leiter ins Rut⸗ ſchen kam, wodurch das Pferd unruhig wurde und im Galopp eine ſteile Straße hinunterjagte. An der Biegung ein Weges fiel der Wagen um und Koch fiel unter das Fuhrwer und mußte mit ſchweren Verletzungen nach der Klinik nach Freiburg verbracht werden. * Freiburg i. Br., 10. Sept. Während der Einvernahme ſprang ein der Erpreſſung beſchuldigter Inſaſſe des bieſſaan Unterſuchungsgefängniſſes durch das Je nſter aus 3 erſten Stock des Landgerichtsgebäudes und rannte in der Ri tung Adelhauſerſtraße davon. Der dienſttuende Poltzetwacer meiſter ſchwang ſich kurzerhand ebenfalls durch das Fenſte und eilte dem Flüchtling nach Es gelang dem Beamten 9 den Flüchtling nach kurzer Zeit einzuholen und wieder Unterſuchungsgefängnis zurückzuführen. N äf⸗ * Kehl, 14. Septbr. Der auf dem Kahn„Rhone beſcheer tigte Matroſe Willi Pfitzenmeyer von Kehl rutſchte bei Arbeit an Bord aus und ſtürzte kopfüber in 755 Rhein. Er geriet unter den Kahn, kam aber wieder 4 die Oberfläche und verſuchte dann ſchwimmend das— 5 erreichen. Etwa zwei Meter vom Lande entfernt verlie ihn ſeine Kräfte. Der Matroſe verſank in den Fluten u In Insheim(FPfalz) ging in der letzten Zeit faſt keine e Gemeinderatsſitzung vorüber, in der es nicht zu * Karlsruhe, 13. Im Monat Auguſt ereigneten ſich re 23 auch für die Beamten und Feſtangeſtellten der Gemein⸗ mehr oder minder heftigen Zuſammenſtößen kam, die auch den und Gemeindeverbände wirkſam wird. Die geſamte mehrfach zu Auseinanderſetzungen in der Heffentlichkeit führ⸗ deutſche Beamtenſchaft ruft er auf, in dieſer Stunde ten. Der Gemeinderat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung vor Sonderwünſche, die nicht dem Geſamtintereſſe dienen, zu⸗ Eintritt in die Tagesordnung mit den Stimmen der Sozial⸗ rückzuſtellen. demokraten gegen die Stimmer den beiden Kommuniſten und Der Vitepräſident des Deutſchen Städtetages, Dr. Elſas des Bürgerblocks, über die Tagesordnung unter Aus⸗ 6. „Rufeke“ ander gedelben heüchtza, ſind geſund, widerſtandsfähig und machen ihren Eltern Freude. Die vorgefaßte Meinung, daß „Kufeke“ teuer ſei, iſt faiſch!„Kufeke ſſtbillig! Die für eine Mahlzeit benstigte Menge Kufeke für g ſchluß der Oeffentlichkeit zu verhandeln. Gefährliche Schiffsfrachten Im Londoner Hafen iſt kürzlich ein Streik ausgebrochen, weil die Hafenarbeiter eine„Gefahrenzulage“ für die Ent⸗ ladung von Magneſiumerz verlangen. Sie behaupteten, dieſe Fracht ſei gefährlich, weil diejenigen, die damit zu tun haben, ſehr häufig Schaden an ihrer Lunge davontragen. Ob di Vorſicht in dieſem Falle übertrieben war, mag dahingeſtellt bleiben. Sicher iſt, daß in mancher anſcheinend harmloſen Fracht Gefahren lauern. Dabei bält der Laie manches für was in der Tat harmlos iſt und umgekehrt. So entſteht durch die Verfrachtung von Petroleum und von Ex⸗ ploſipſtoffen viel weniger Unglück, als z. B. durch die Be⸗ förderung von Früchten und Lebensmitteln. So kann z. B. Käſe in fortgeſchrittener Verfaſſung recht gefährlich ſein. Er entwickelt Gaſe, die 3. B. im Hafen von Liverpool vor kurzem 2 Matroſen des Dampfers„Suffolk betäubten. Der eine der Matroſen betrat den Laderaum, in dem der Käſe lag und fiel faſt ſofort bewußtlos zu Boden. Der andere, der ihm zu Hilfe kommen wollte, verlor ebenfalls das Bewußtſein. Um die beiden Matroſen aus der Gefahr zu befreien, mußte eine Rettungsexpedition ausgerüſtet wer⸗ den, die mit Rauchhelmen vorging. Bei anderen Gelegenheiten verlief der Fall tödͤlich. So wurde auf dem engliſchen Indiendampfer„Malda“ ein Offi⸗ zier und ein Laskarmatroſe durch Gaſe getbtet, die ſich in dem Verladeraum für Häute und Felle gebildet hatten. Im Hafen von Plymouth wurde auf dem Dampfer„Orchis“ der Steuer⸗ mann bewußtlos, als er den Laderaum betrat, in dem Apfel⸗ wein verfrachtet war. In dieſem Falle waren die Gaſe ſo aif⸗ tig, daß der Mann nicht wieder zum Leben erwachte. In Gärung befindliches Obſt und Gemüſe entwickeln eben⸗ falls ein giftiges Gas. Dabei ſind Bananen beſonders gefähr⸗ lich, wenn Waſſer in den verſchloſſenen Laderaum eindringt, in dem die Fruchtbündel untergebracht ſind. Im heißen Klima iſt die Gefahr größer als in kühler Luft. Die Datteln die von kleinen Küſtenſchiffen in den arabiſchen Gewäſſern befördert werden, fordern viele Opfer. Im Hafen von Marſeille wurde ein Arbeiter beim Einladen von Zwiebeln durch deren Gaſe getötet. In anderen Fällen haben ſogar Erdbeeren im Ver⸗ laderaum Gaſe entwickelt, die nicht ganz ungefährlich waren. Weizen iſt im feuchten Zuſtande eine ſehr gefährliche Fracht. Auf dem engliſcher Dampfer„Gurkha“ verloren zehn Hafenarbeiter das Bewußtſein, als ſie in Gärung geratenen Zucker entladen wollten. Auf einem anderen Dam koſtete eine Düngerfracht zwei Männern beim Einladen das Leben. Auch Chemikalien müſſen mit Vorſicht hehandelt werden, wenn ſie beim Entladen nicht Schaden verurſachen ſollen. Obſt und tropiſche Früchte ſind nicht nur gefährlich, weil ſie ſchädliche Gafe entwickeln, ſie bilden auch häufig den Schlupfwinkel für eine Reihe von gefährlichen blinden Paſſagieren, wie z. B. für Schlangen, Skorpionen und Rieſenſpinnen. Bananen haben in dieſer Beziehung einen beſonders ſchlechten Ruf. Schon mancher hat beim Entladen dieſer Früchte unverſehens einen giftigen Biß davongetragen. Lebende wilde Tiere ſind auf jedem Dampfer unwillkom⸗ mene Frachtgäſte. Beim Ausbruch von Feuer oder beim Wü⸗ ten eines Sturmes machen ſie die an ſich ſchon gefährliche Lage noch kritiſcher. Die Chronik der Seeabenteuer enthält manche von Tigern und Elefanten, die ſich zu befreien wuß⸗ ten und die wieder eingefangen werden mußten, wenn die Schiffsmannſchaft ihre volle Aufmerkſamkeit den Schiffspum⸗ pen und dem perſönlichen Sicherheitsdienſt gewidmet hatten. Sogar im Hafen ſind die Tiere noch gefährlich. Auf dem italieniſchen Dampfer„Garibaldi“ brach vor kurzem einmal eine Panik aus, als das Schiff in Neapel vor Anker lag. Es entſtand ein Leck, das Waſſer plötz⸗ dem Kaffeehaus. Seitdem keidet Prof lich ein, daß das Schiff ſich zur Seite neigte. Die Rettung! bodte konnten nicht zu Waſſer gelaſſen werden. In dem Laderaum des Dampfers war eine Fracht wilder Tiere für den Zoologiſchen Garten in Rom untergebracht. Ueber dem Laderaum hielten ſich die Fahrgäſte auf. Das Geſchrei der Menſchen verſetzte die wilden Tiere in große Erregung un! ein Kind bis zu 6 Monaten koſtet 8 (Nachd ruck verboten.) Gutes Geſchäft egen Profeſſor Radiofunken geht aus. Geht aus bei Rogcke und Windſtößen. Natürlich it Regenſchteme Lan deſ eir⸗ pfeift ein Windſtoß in den Schirm und klappt ihn Uber. R Der funken bringt ſeinen Schirm in eine Schirmhandlung. Die Schirm ſoll bereits in einer Stunde repariert ſein. immt Stunde zu warten, geht er in ein Kaffeehaus. Bezahlt. u vom Garderobenſtänder Hut und Schirm. Steben⸗ „Halt!“ brüllt ein Herr,„das iſt mein Schirml laſſen!“ ver⸗ Radiofunken ſtammelt einige Entſchuldigungen und läßt fluchtgleich das Lokal. repo⸗ Im Schirmgeſchäft findet er ſeinen eigenen Schir hirme riert vor und die Verkäuferin bittet ihn, auch die S ſeiner Frau und ſeiner beiden Töchter mitzunehmen. u die Vier Schirme unter dem Arm beſteigt Radit funkeſacht: Straßenbahn. Ihm gegenüber ſitzt ein Herr, lächelt, „Gutes Geſchäft gehabt heute?“ aus Radiofunken ſtarrt entſetzt in das Geſicht des Heren an eſſor Radiofunken. Verfolgungswahn. Malter Gelm 7 en Eine Kleiſt⸗Feſtgabe. Im Auftrag des preufiſsem Kultusminiſteriums und der Kleiſt⸗Geſellſchaft erſcheint Feſt⸗ 150. Geburtstag des Dichters als außerordentliches 5 dem das Brüllen und Knurren, das aus dem Laderaum hervor⸗ geſchenk der Geſellſchaft eine Fakſtmile⸗Ausgabe der der drang, machte die Fahrgäſte nur umſo toller. Es hätte nicht viel gefehlt, ſo wären die von paniſchem Schrecken ergriffenen Menſchen über Bord ins Waſſer und die nicht minder erſchreckten Tiere aus ihren Gefängniſſen ausgebrochen Zum Glück gelang es noch, das Aeußerſte zu verhüten und den Paſſagieren die Erfahrung zu erſparen, welche gefähr⸗ 5 Frachtgenoſſen wilde Tire auf einem Dampfer ſein önnen. * Der Lahrer Hinkende Bote für das Jahr 1928. Moritz Schauenburg, Lahr i. B. Ein lieber alter Bekannter und präch⸗ tiger Hausfreund, der Lahrer Hinkende Bote für den Bürger und Landmann auf das Jahr 1928, hat ſich in bekannter guter und trefflicher Ausſtattung wieder eingeſtellt. Wir ſind über⸗ zeugt, daß der Kalender wie früher, ſo auch diesmal, wieder mit großer Freude aufgenommen wird. Sein Inhalt iſt ebenſo intereſſant wie reichhaltig. Nachlaß des Hiſtorikers Dahlmann ſtammenden icbHand⸗ im Beſitz der Preußiſchen Staatsbibliothek befindliche amilte ſchrift der„Familie Ghonorez“, der Vorſtufe zur⸗ um die Schroffenſtein, von Heinrich von Kleiſt. Es handelt ſich erſuche einzige erhaltene Handſchrift, denn ältere ſchriftliche erloren. des Dichters ſind ebenſo wie das Dtickmanuſkript 10 etiſchen Um die größere Authentizität und den höheren 1 750 Wert dieſer früheren Faſſung iſt in der Literaturforſchung de haft geſtritten worden. Die allgemeine Zugänglichmach ch die Munauſkripts in der hervorragenden Wiedergabe dr Reichsdruckerei iſt um ſo dankenswerter, als es dur ift und chungen, Randbemerkungen, Nachträge, winzige Schrie in⸗ dergl. ſehr ſchwer überſehbar iſt, ſo daß der Tert noch achwort wandfrei zum Druck gelangen konnte. In einem die wird der Herausgeber, Dr. Paul Hoffmann⸗Berlin, 15 Ent⸗ Beſchaffenheit der Handſchrift und ihre Stellung in der wicklungsgeſchichte des Werkes berichten. — Donnerstag, den 18. September 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 425 Aus ber Pfalz * Dudenhofen, 14. Septbr. Auf Grund der inzwiſchen abgeſchloſſenen Unterſuchung iſt über das am Montag nach⸗ mittag auf dem hieſigen Bürgermeiſteramt entſtandene Ex⸗ ploſionsunglück noch folgendes ergänzend zu berichten: Der tödlich verunglückte Elektromonteur Ofer war vor der erwendung eines Brennapparates wiederholt und eindring⸗ lich gewarnt worden, da man ſich der Tragweite dieſes Vorgehens mit Rückſicht auf die im Kaſſenſchrank lagernde Zündkapſeln bewußt war. In dem Schrank lagerten 400 Zündkapſeln, die zur Sprengung bei einer bevorſtehenden Bachregulierung benötigt wurden. Es entſtand auch großer Sachſchaden, da durch die Exploſionsgewalt alle Fenſterſcheiben der beiden Amtszimmer in Trümmer gingen und andere Sachſchäden verurſacht wurden. Die Sektion der Leiche ergab, daß durch den gewaltigen Druck auf den Leib die inneren Or⸗ gane teilweiſe platzten und zerdrückt wurden. Außerdem wur⸗ den ihm beide Arme abgeſchlagen. Auch trug er gleich dem verunglückten Flörchinger verſchiedene Splitterver⸗ letzungen davon. Die Schädelverletzung des Flörchinger iſt jedoch nicht lebensgefährlich. Nachbargebiete Betrügereien bet der Wormſer Ortskrankenkaſſe * Worms, 14. Septbr. Der Ortsausſchuß der hieſigen Ortskrankenkaſſe hatte ſich mit der Feſtſtellung zu befaſſen, daß durch einen Zahnarzt im Laufe eines Jahres die auf⸗ fallend hohe Summe von etwa 12 000 Mark bezogen wurde. Die Nachprüfung hatte ergeben, daß der betreffende Arzt un⸗ erhöhrte Ueberfor derungen geſtellt und einkaſſiert un damit die Kaſſe ſchwer geſchädigt hat. In die Angelegen⸗ heit wurde nunmehr der Schwiegervater des Arztes, der trektor der Krankenkaſſe, Geiger, mit verwickelt, der zwangsbeurlaubt wurde. Er ſteht im Verdacht, durch über en Katalogpreiſen liegende Rechnungsüberforderungen eben⸗ falls der Kaſſe finanzielle Schädigungen zugefügt zu haben ie Angelegenheit iſt der Staatsanwaltſchaft übertragen worden. ** I Lampertheim, 14. Sept. Spaziergänger fanden im Walde die ſchon ſtark verweſte Leiche des ſeit 14 Tagen vermißten verheirateten Richard Hermann von hier. Der Mann hatte einem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Die Tat dürfte in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ausgeführt ſein. erichtszeitung 725 25 § Wegen Brandſtiftung verurteilt. Der 19 Jahre alte Tagner Paul Huppert von Göcklingen ſetzte aus Rache ge⸗ gen den Bürgermeiſter vor deſſen Hauſe einen Haufen Re i⸗ gwellen vorſätzlich in Brand. In der Hauptverhand⸗ lung vor dem Schöffengericht Landau beantragte der Staats⸗ auwalt eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr und die Ab⸗ erkennung der Bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von ahren. Das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis. §Verurteilte Tabakſteuerhinterzieher. Wegen Tabak⸗ ſteuerhinterziehung verurteilte das Schöffengericht Landau 95 25 Jahre alten Zigarrenmacher Fritz Kellerhals und N 28 Jahre alten Bruder Jakob zu insgeſamt 466 Mark eldſtrafe oder 15 Tagen Gefängnis. Tagner Adam Schwab von Maikammer ſtörte durch ai⸗ Schreien und Johlen in der dortigen katholiſchen den Gottesdienſt, wofür ihn das Amtsgericht Eden⸗ zu 14 Tagen Gefängnis verurteilte. 5 Eine verhängnisvolle Treuprobe. Wegen eines ſehr ſel⸗ enen Vergehens ſtand Anette Lepreux, die Verkäuferin eines zariſer Warenhauſes, vor den Schranken des Seine⸗Tribunals. 785 wenigen Monaten lernte ſie den Studenten der Chemte eorge Tardieu kennen und lieben. Als ſie eines Tages den eineund aus ſeinem Laboratoriumsraum abholen wollte, ſah ſie bliem fremden Herrn daſitzen, der ſie höflichſt bat, einen Augen⸗ ſicher Platz zu nehmen und auf Herrn Tardieu zu warten. Ohne etwas dabei zu denken, folgte das junge Mädchen dieſer gleſerderung. Der unbekannte Herr eilte darauf zur Tür und kuff dieſe ab und verſuchte dann, das junge Mädchen zu ab en. Anfänglich wehrte ſich Anette Lepreux energiſch, Flaſ als ſie fühlte, daß ihre Kräfte nachließen, ergriff ſie eine firesche mit einer Flüſſigkeit, die auf dem Tiſch ſtand und warf ſiel em Angreifer ins Geſicht. Mit einem furchtbaren Schrei Sch dieſer zu Boden und wand ſich in den entſetzlichſten nahme den, Die Dienerſchaft des Inſtituts lief herbei und 35 m Anette Lebreux feſt. Es ſtellte ſich nun lt.„FIrkf. Ztg.“ Pe daß der unbekannte Herr Georg Tardieu in eigener war, der dieſen Mummenſcherz ins Werk geſetzt hatte, bänle reue ſeiner Braut zu erproben. In der ver⸗ priffla vollen Flaſche befand ſich Salzſäure. Der ſchwerge⸗ Auſte eiferſüchtige Liebhaber batte leider das Licht eines Na eingebüßt. Das Gericht ſprach die Angeklagte, da es wehr annahm, frei. 1 öb 5 Wegen Gottesdienſtſtörung verurteilt. Der 53 Jahre Sportliche Rundſchau Rennen zu Karlshorſt 1. Nelken⸗Hürdenreunen. Lehrlingsrennen. 2300 J/. 3000 Meter. 1. M. Obermaiers Mumpitz(F. Paſchke), 2. Alarid, 3. Vezua. Ferner liefen: Sonnenkönig, Quilon, Schaumſchläger, Anika, Famos. Wolkenſchieber, Humor, Treuherz. Tot.: 21:10; Pl. 16, 17, 39:10. 2. Eleazar⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 3500 L. 3000 Meter. 1. R. Hinzi Lebensmut(W. Kohl), 2. Gezireh, 3. Karodame. Ferner liefen: Orator, Rakete, Erlkönig II, Rhein und Ruhr, Frie⸗ mersheim, Durſt, Spanahild, Norge, Janizza, Brünne, Treu und Glauben, Black, Velvet, Irrmal. Tot.: 116:10; Pl. 29, 15, 36:10. 3. Park⸗Jagbrennen. Herrenrennen. 4500 I. 3400 Meter. 1. A. Schumanns Otavi(Hr. v. Borcke), 2. Fuchſie, 3. Niederwald. Ferner liefen: Alleluja, Philiſter, Mare Anton. Tot.: 50:10; Pl. 2, 3210. 4. Züchter⸗Preis. Jagdrennen. Ehrenpreis u. 7000 lL. 4500 Mtr. 1. Graf E. Henckels Proſpero(G. Moritz), 2. Brandmeiſter, 3. Opponent. Ferner liefen: Merkur II, Hochſtapler, Carl Ferdinand. König Lear, Pommer. Tot.: 24:10; Pl. 16, 52, 35:10. 5. Torero⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 4500 J. 3000 Meter. 1. M. Dombrowſkys Kikeriki II(S. Bismark), 2. Lichtſtrahl II, 3. Frintrop. Ferner liefen: Farren, Diocletian, Opar. Tot.: 22:10; Pl. 16, 17:10. 6. Poſeidon⸗Hürdenrennen. 3000 /. 3000 Meter. 6. C. H. Tup⸗ packs Lichtung(Wolff), 2. Roſe Marie, 3. Schwalberich. Ferner liefen: Escorial, Minnenhof, Rapier, Georgiritter, Kemal, Anika, Hardinac, Hünenberg, Chalzit, Catania. Tot.: 36:10; Pl. 15, 17, 15:10. 7. Ferro⸗Flachrennen. Herrenrennen. 3000 4. 1600 Meter. 1. Abteilung: 1. Stall Weſthofs Rückgrat(v. Barntefeld), 2. Maid, 3. Favoritin. Ferner liefen: Rückſicht, Alamund, Lucrezia, Phariſäer, Werden, Narrenzeit. Tot.: 106:10; Pl. 23, 16, 17:10.— 2. Abteilung: 1. F. Weitzners Tannkönig(Hr. Walter), 2. Ignatia, 3. Groſa. Ferner liefen: Kriegsgewinnler, Räuberhauptmann, Dau, Prinz, Frohſinn, Trier. Tot.: 198:10; Pl. 17. 12, 15:10. * Rennen zu Dortmund 1. Hoeſch⸗Kennen. 3000 I. 1200 Meter. 1. Abteilung: 1. H. Mön⸗ ningshoffs Orizaba(J. van der Vlugt), 2. Desdemona, 3. Santa Paula. Ferner liefen: Melantho, Mouſſine, Rock, Apollo, Gold⸗ mark, Merey, Helga, Eebatana. Tot.: 30:10; Pl. 14, 14, 26:10.— 2. Abtlg.: 1. P. Mülhens' Kriemhild(5. Schmidt), 2. Peruanerin, 3. Sheitan. Ferner liefen: Nymphe II, Aſeptie, Sun, Orb, Afax, Liebesgedanke, Rambla, Giralda, Daheim. Tot.: 31:10; Pl. 20, 111, 141:10. 2. Hochofen⸗Kennen. 3000 /. 1800 Meter. 1. Geſt. Ravenburgs Carol(E. Pretzner); 2. Schneekönig, 3. Zwirns Bruder. Ferner liefen: Le Marbore, Kabriſtan, Szekely, Primo, Phönix, Aſra, O Straßburg, Hagedorn. Tot.: 44:10; Pl. 15, 15, 16:10. 3. Kartell⸗Rennen der Zweijährigen. 21000 4. 1400 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Faro(O. Schmidt), 2. Goldener Ehren⸗ ſchild, 3. Baladera. Ferner liefen: Goldwächter, Palaviſta, Bergün. Tot.: 14:10; Pl. 12, 18:10. 4. Union⸗Jagdrennen. 3500. 3200 Meter. 1. W. Studiers Tartarie(A. Stolpe), 2. Le Printemps, 3. Timgad. Ferner liefen: Mozart, Gerwin, Tannenberg, Parades, Die Zuverſicht, Sirokko, Lakai, Fenelon, Tingl⸗Tangl, Magnus. Tot.: 155:10; Pl. 30, 25, 22:10. 5. Auguſt Klönne⸗Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und 8000 lJ. 2400 Meter. 1. Geſt. Mydlinghovens Freiweg I1(E. Haynes), 2. Polfino, 3. Salzig. Viſhnu. 6. Induſtrie⸗Rennen. Ferner liefen: Tot.: 23; Pl. 18, 43:10. 4500 J. Dietator, Hans Günther, 1400 Meter. 1. P. Mülhens' Pilgerin(H. Schmidt), 2. Fehmgexricht, 3. Lapaz. Ferner liefen: Aupa, Königstreu, Heliodora. Tot.: 38:10; Pl. 18, 17:10. 7. Nordſtern⸗Rennen. 3500. 2000 Meter. 1. Geſt. Mydling⸗ hovens Heuſchrecke(E. Haynes), 2. Etrurie, 3. Lord Val. Ferner lieſen: Storm, Cloud, Conſtant, Grafenſtein, Aſparagus, Malvolio, Culvert. Mabſport 40jähriges Jubiläum der Radfahrer⸗Union 40 Jahre ſind es her, ſeit einige Radſportanhänger in dem Radfahrerverein Mannheim und dem Hauptkonſulat Mannheim den Grundſtein zu der heutigen Radfahrer⸗Union Mannheim, Ortsverein der Deutſchen Radfahrer⸗Union Hannover legten. Wer erinnert ſich nicht der Zeit, als die Radfahrer⸗Union unter Leitung des Herrn Hetſchel in Mannheim einen gewaltigen Aufſchwung nahm und mit ihren Feſten immer ein Ereignis für Mannheim bildete. Die Zeiten haben ſich aber geändert und ſo wurde auch die Jubelfeier im engeren Kreiſe am letzten Samstag in der Loge Karl z. Eintracht zur Abhaltung gebracht. Unter den Ehren⸗ gäſten erblickte man Herrn Geheimrat Röchling, der es ſich nicht nehmen ließ, der Jubiläumsfeier des Vereins, dem er bereits über 25 Jahre angehört, beizuwohnen. Ein vorzüglich zuſammengeſtelltes Programm ſorgte bald für die nötige Stimmung. Unter Leitung ihres Dirigenten Herrn K. Lanz brachte die Mandolinengeſellſchaft Mignon ein erſtklaſſiges Konzertprogramm z Vortrag und erntete auch für die einzelnen Darbietungen verdienten Beifall. Selbſtverſtänd⸗ lich war, daß ſich Frau A. Wertheim, wie ſchon ſo oft, auch an dieſem Tage durch einige Sopran⸗Vorträge für Ver⸗ ſchönerung des Feſtes ſorgte. Die Herren Sandritter und Schmelter bewieſen durch einige Konzertvorträge, daß ſie auch ein Konzertprogramm auszufüllen verſtehen. Nach⸗ dem um 1 Uhr das Unterhaltungsprogramm ſeine Erledi⸗ gung gefunden hatte und die Ehrung einiger Unions⸗Mit⸗ glieder vorgenommen war, ſchritt man zum Tanz. Neuer Staffel⸗Weltrekord für Frauen. Im Rahmen der Berliner Mehrkämpfe auf dem SCC.⸗Platz unternahmen am Sonntag auch die Damen des SC.⸗Charlottenburg einen Angriff auf den von ihnen mit 212,8 Min. gehaltenen Weltrekord im 10 mal 100 Meter⸗Staffellaufen. Der Verſuch gelang in beſter Weiſe. Die Charlottenburger Damen liefen die blendende Zeit von:10,4 Min. heraus und gaben ihren Gegnerinnen von Brandenburg Berlin mit etwa 15 Meter das Nachſehen. Flugſwort Die Sieger im Großen Gordon⸗Bennett⸗Flug — Newyork, 14. Sept. Der diesjährige Gordon⸗Bennet⸗ Flug endete mit folgendem Ergebnis: 1. Sieger der Ballon Detroit, der 725 Meilen zurücklegte und im Staate Georgia landete; 2. Goodyear 6, der 50 Meilen hinter Detroit zurück⸗ blieb; 3. der deutſche Ballon Barmen mit 660 Meilen; 4. der franzöſiſche Ballon Lafayette. Der deutſche Ballon Barmen war als vorletzter der 15 Teilnehmer geſtartet. Der Führer des Ballons hielt die Barmen etwa 47 Stunden in der Luft 55 11 9 die geſamte europäiſche Konkurrenz hinſichtlich der recke. Winlerſvort Tagung des Deutſchen Ski⸗Verbandes 26 Teilnehmer für St. Moritz Unter dem Vorſitz von Dr. Temmer⸗Weimar hielt am Sonntag der Deutſche Ski⸗Verband in Goslar ſeine dies⸗ jährige Hauptverſammlung ab, die von 13 Unterverbänden mit 207 Stimmen beſucht war. Die Jahresberichte lagen der Ver⸗ ſammlung gedruckt vor; es war aus ihnen zu erſehen, daß auch im letzten Jahre wieder viel Poſitives geleiſtet worden iſt. Der Entwurf der neuen Satzungen wurde bis zur nächſten außerordentlichen Vertreterverſammlung zurückgeſtellt.— Es wurde beſchloſſen, zu den Olympiſchen Winterſpielen 1928 in St. Moritz 26 Teilnehmer zu entſenden. Da die Un⸗ koſten durch freiwillige Spenden nicht aufzubringen ſind, wurde ein außerordentlicher Beitrag von 10 Pfg., ausgenommen bei Jugendlichen, erhoben. Es wurde der Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben, daß die Behörden in Zukunft mehr Intereſſe zeigen, wenn es ſich um Vertretung deutſcher Intereſſen im Auslande handelt. Die Kopfſteuer für 1927 wurde für ordentliche Mit⸗ alieder auf 25, für Jugendliche auf 35 Pfg. feſtgeſetzt. Die Terminfeſtlegung für die deutſchen Staffel⸗„Ski⸗ und Heeres⸗ meiſterſchaften ergab die Zeit vom 23. bis 26. Februar 1928 auf dem Feldberg im Schwarzwald. Als zweiter Vorſitzender für den verſtorbenen Profeſſor Dr. Gruber⸗München wurde ſein Landsmann Ganzenmüller mit 181:39 Stimmen gegen Dr. Frey⸗Frankfurt gewählt. Letzterer kommt dafür als Mit⸗ alied in den Hauptvorſtand. Beim Kongreß des Internatio⸗ nalen Ski⸗Verbandes wird der Deutſche Ski⸗Verband durch Dr. Temmer und Dr. Frey ſowie Dr. Röſen⸗München vertreten ſein. Neues aus aller Welt — Tragiſcher Tod. In der Nähe des Dorfes Tin nen bei Meppen(Kreis Hannover) fand Ende voriger Woche der Schä⸗ fer Bernhard S chlö me 85 einem Abzugsgraben die ſtark in Verweſung übergegangene Leiche eines etwa ſechzigjährigen Mannes. Auf ſeine Meldung ermittelten der Gemeindevor⸗ ſteher und der Landjäger in dem Toten einen zur Ruhe ge⸗ ſetzten Lehrer namens Kornelius aus Bremen. Der augen⸗ ſcheinlich Verunglückte hatte Mitte Auguſt auf einer Fußwan⸗ derung fünf Tage lang in der Nieterſchen Gaſtwirtſchaft zu Tinnen Raſt gehalten und war dann zur Weiterwanderung nach Rupenneſt, Werlte und anderen Hümmlingorten aufge⸗ brochen. Dabei iſt er allem Anſcheine nach vom rechten Wege abgeraten, in den durch Hochwaſſer geſchwollenen Abzugs⸗ graben geglitten und ertrunken. Bei der Leiche ſind Taſchen⸗ uhr und Bargeld vorgefunden worden. K. ſoll eine Witwe und ein Kind hinterlaſſen. — Jn eine Gletſcherſpalte geſtürzt. Auf dem Breidamerkur⸗ Gletſcher(Isl.) ſtürzten ein Poſtreiter und ſieben Poſtyferde in einen ſich plötzlich auftuenden Spalt. Nur drei Pferde konnten gerettet werden, während der Poſtreiter, vier Pferde und die Poſt als verloren anzuſehen ſind. Der Reſt der Karawane erreichte in ſtark ermattetem Zuſtand einen in der Nähe ge⸗ legenen Hof. Waſſerſtandsbesbachtungen im Monat September Khein-Pegel I10. ùII. 12.13 14. 15 Rectar-Pegel I5. III. I 12.J 13. 14 J15 Schuſterinſel.80 2,22ſ2.30ſ.57 2,42 2,30 Mannheim.55.474,86.80 4,88.42 Kehl.68.58ſ.50.30.55 255[Jaaſtfed.34—.08.05,C.70,4 Maxau 5,40.345.27.25 5,45 5,41 Mannheim.59.804.44.39 4,8.58 Caub.233.14 8,10.94.58— Köln.55.18.08.113.10.08 Waſſerwärme des Rheins 13,35 —kkke⸗h⸗⸗hk⸗mnk—⸗⸗—zkkx Herausgeber, Drucer und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. d.., Mannheim. E 6, Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Berantwortl. Redakteure: Für Politit: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: i..: Franz Kircher Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. Ststzuer YYeell Jecbene Oll SGarmeerfenie, Clie Secl Yiemdle Ge OQSv˙e cumps Sονννιονα ανοσe 8 7* Huee er ee eeeee eeeee— ünchener Aktienziegelei A. in München⸗Aubing Die Geſellſchaft, deren Aktienmaforität in den Beſitz des Ver⸗ bandes ſoztaler Baubetriebe übergegangen iſt, erzielte im GJ. 1920 einen Fabrikationsgewinn von 15 116(116 705). Nach Abſetzung ſämtlicher Unkoſten und Apſchreibung von 5022/ ergibt ſich ein Berluſt von 2019 4, ſo daß ſich einſchl. des Verluſtvortrages aus 1925 in Höhe von 3386„ der Geſamtverluſt auf 5405 ſtellt. In der Bilanz werden bei einem AK. von 150 000 Grundſtücke mit 150 000%(wie i..), Vorräte mit 15 578(20 544) ¼, Debitoren mit 9347(2734)/ und andererſeits Aufwertungshypotheken mit 25 792(wie k..), ein Sonderkredit des Verbandes ſozialer Bau⸗ betriebe mit 7811(—) /, ſonſtige Kreditoren mit 48 439(55 968)%¼ und Akzepte mit 7945(2000)%/ ausgewieſen. Der Geſchäftsbericht enthält über die Neue N Lage der Ziegeleiinduſtrie u. a. folgende Ausführungen:„Im Berichtsfahr 1926 wurde der Betrieb Ende April wieder voll aufgenommen. Die Nachfrage nach Ziegelſteinen im Frühjahr berechtigte zu verhältnismäßig guten Hoffnungen, wenn auch die Preiſe im Mai gegenüber 1925 bereits 15 bis 20 v. H. zurückgegangen waren. Für den rationellen Betrieb waren die möglichen Vorkehrungen getroffen, doch wurde der Be⸗ trieb durch anhaltend ſchlechte Witterung ſehr ungünſtig beeinflußt. Schon die Frühjahrsfröſte richteten Schaden an, dann wurde die Pro⸗ duktion infolge der häufigen Regenfälle immer wieder unterbrochen. Dazu kamen einige größere Maſchinendefekte an der Preſſe. Durch alle dieſe Umſtände konnte nur etwa 70 v. H. der Vorjahrsproduktion erreicht werden, was nach den Berichten der Ziegelverkaufsvereini⸗ gung mit den Ergebniſſen anderer gleichgelagerter Werke überein⸗ ſtimmt, die etwa 60 v. H. durchſchnittlich erreichten. Im Auguſt 1926 ſchon machte ſich Abſatzſtockung fübtbar, von da ab glitten die Verkaufspreiſe ſtändig nach abwärts, weshalb viele Werke ſchon ſehr frühzeitig die Produktion einſtellten. Die vorhandenen Vorräte drückten immer mehr auf den Markt; es war ſehr ſchwer, die Pro⸗ duktion abzuſetzen. Ende September wurde die Rohlingfabrikation eingeſtellt und im November der Ofen ſtillgelegt. Die Vorräte konn⸗ ten bis zum Frühfahr 1927 verkauft werden. Uebereinſtimmende Berichte der Ziegeleien in der HV. der Münchener Ziegel⸗Verkaufs⸗ vereinigung ergaben, daß das GJ. 1926 wohl ſeit 20 Jahren das ſchlechteſte war, ſowohl hinſichtlich der Produktion als auch des Abſatzes und der Preisgeſtaltung.“ Ueber die Ausſichten des laufenden GJ. wird folgendes ausgeführt:„Für das laufende GJ. 1927 ſind die Ausſichten weſent⸗ lich günſtiger. Schon im April und Mai dieſes Jahres ſetzte große Nachfrage ein, da vom Vorjahre keine nennenswerten Beſtände mehr vorhanden waren und die Bautätigkeit ganz bedeutend zu⸗ genommen hatte. Auch die Preisgeſtaltung iſt weſentlich günſtiger, ſo daß mit einem angemeſſenen Verdienſt gerechnet werden kann. Wir mußten, um die Nachfrage auch nur einigermaßen zufriedenſtellen zu können, beide Oefen in Betrieb nehmen, was ſeit 14 Jahren nicht mehr möglich war und wir konnten infolge der verhältnismäßig günſtigen Witterung beide Oefen bis Ende Auguſt durchhalten. Die Nachfrage hält immer noch an, ſo daß keinerlei Vorrat an Fertigware vorhanden iſt, und für die geſamte Pro⸗ duktion iſt der Abſatz geſichert. In der o. HV. wurde die Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung einſtimmig genehmigt, der Verwaltung Entlaſtung erteilt und beſchloſſen, den Verluſt von 5405 auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. Der geſamte bisherige AR. ſtellte infolge des Wechſels in der Majorität ſeine Mandate zur Verfügung. „ * Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Zu der Ueberzeichnung der Anleihe in Stockholm iſt berichtigend mitzuteilen, daß dieſe zu 96% v. H.(nicht 90½ v.., wie infolge Satzſehlers im geſtrigen Mittagsblatt gemeldet) aufgelegt worden iſt. * Enzinger⸗Union⸗Werke Acs. Wie aus dem Anzeigenteil im geſtrigen Mittagsblatt erſichtlich, kündigt die Geſellſchaft mit Ge⸗ nehmigung der Spruchſtelle bei dem Badiſchen Oberlandesgericht den Reſtbetrag der 44proz. Anleihe der Firma Maſchinenfabriken vorm. Gebr. Guttsmaun und Breslauer Metallgießerei AG. in Breslan vom Jahre 1909, abgeſtempelt auf die Filter⸗ und Brautechniſche Maſchinenfabrik AG. vorm. L. A. Enzinger, zum 1. Januar 1928 zur Barablöſung. Dieſe iſt von der Spruchſtelle auf 140,70 für Schuld⸗ verſchreibungen über nominal 1000, und auf 70,35 4 für Schuld⸗ verſchreibungen über nominal 500/ feſtgeſetzt. Chemiſche Fabrik Dr. Rupp u. Dr. Wiſchin AG. in München. Die o. HV. am 12. Sept. genehmigte die Bilanz für 1926, deren Gewinn von 1002 1 vom Verluſtvortrag 1925 mit 6165 abgezogen wird, ſo daß ein neuer Verluſtvortrag von 5163&4 bleibt. Bei einem AK. von 12 500 betragen die Kreditoren 7289(aus dem engſten Kreis der Aktionäre) und die Akzepte 1399, während die Debitoren ſich auf 2085„ und der Wert der Vorräte auf 9347, helaufen. Der Spezialartikel, die Sonnenbrandereme Bibiana, habe ſich, wie der Vorſitzende ausführte, gut eingeführt. Dividendenerhöhung und Schweizer Anleihe der Lahmeyer u. Co. in Frankfurt a. M. Der AR. der Elektrizitätswerke AG. vorm. W. Lahmeyer u. Co. in Frankfurt a. M. hat beſchloſſen, der HV. am 28. Okt. für das am 30. Juni abgelaufene GJ. 1926ſ/%7 eine erhöhte Gewinnausſchüttung von 10 gegen 9 v. H. i. V. auf die StA. und eine ſolche von 6 v. H. auf die VA. zur Ausſchüttung vorzu⸗ ſchlagen. Der Reingewinn einſchl. Vortrag beläuft ſich auf 2011117(1 878 482). Die Geſellſchaft hat mit der Schweizeriſchen Kreditanſtalt und der Bank für elektriſche Werte in Zürich eine 6 v. H. Anleihe in Höhe von 15 Mill. ſchw. Fr. und einer Lauf⸗ zeit von 25 Jahren abgeſchloſſen(Auszahlungskurs 93 v.., Rück⸗ zahlungskurs für die erſten 15 Jahre 102, für die nächſten 10 Jahre 101 v. H. Vom achten Jahre an iſt geteilte oder auch vollſtändige Rückzahlung zuläſſig. Dresdner Handelsbank AG. in Dresden. Der dem Aufſichts⸗ rat vorgelegte Halbjahresabſchluß zeigt eine weitere Entwicklung der Bank. Der Vergrößerung des Geſchäftskreiſes entſpricht auch das Gewinnergebnis. Wenn nicht unvorhergeſehene Fälle eintreten, kann daher für das laufende Geſchäftsjahr wieder mit einer be⸗ friedigende Dividende auch für das erhöhte Kapital gerechnet werden.(In den Vorjahren 12 v. H. für die Vorzugsaktien und 10 v. H. für die Stammaktien.). Schapiro übernimmt die Mitteldeutſchen Elektrizitätswerke. Die in Konkurs befindlichen Mitteldeutſchen Elektrizitätswerke G. m. b. H. in Saalfeld ſind in den Beſitz des Gen.⸗Dir. Schapiro⸗ Berlin übergegangen. Der Betrieb ſoll unter der Firma Mittel⸗ deutſche Glektromotoren⸗Werke.m. b.., Saalfeld, möglichſt ſchnell wieder aufgenommen werden. Kapitalerhöhung bei der Terrafilm Ach. in Berlin. Die geſtrige HV. ſetzte die Dividende auf 6 v. H. feſt und beſchloß. das AK. von 2 auf 3 Mill. mit Bezugsrecht:3 zu 110 v. H. zu erhöhen. Die reſtlichen 500 000/ neuen Aktien ſollen mit 25 v. H. eingezahlt und für Rechnung der Geſellſchaft verwertet werden. Der Antrag aus Aktionärkreiſen, die Dividende auf 7 v. H. zu erhöhen, wurde abgelehnt. *Deutſche Orientbank. Der Reingewinn beziffert ſich auf 583 667(563 887) /, woraus wieder 5 v. H. Dividende auf das dividendenberechtigte Kapital von 7(6) Mill./ verteilt und 200 000%/ der geſetzlichen Reſerve überwieſen werden. Kapitalerhöhung der General Motors Corporation. Die Ak⸗ tionäre der General Motors Corporation haben ihre Zuſtimmung zur Erhöhung des Stammaktienkapitals von 10 Mill. auf 30 Millionen Shares gegeben. Aus dieſem Grunde hat der Finanzausſchuß des Unternehmens ſeine Ermächtigung zur Aus⸗ gabe von neuen Aktien im Nennwerte von 28 Dollars gegeben, von denen immer zwei den Aktienären für eine alte ohne Rennwert angeboten werden. * Franzöſiſche Konſolidierungs ⸗Anleihe. Der„Matin“ glaubt beſtätigen zu können, daß Frankreich in New NZork eine Konſoli⸗ dations⸗Anleihe in Höhe von 70 Mill. Dollar erhalten wird. Die Anleihe ſoll dazu dienen, eine der erſten franzöſiſchen Kriegs⸗ anleihen in Rew Vork abzulbſen. Das Intereſſe an der Operation ſei das, daß Frankreich eine Zinserſparnis von 2 v. H. zu erzielen hoffe. Die alte Anleihe müſſe mit 8 v. H. verzinſt werden, während man die neue Anleihe mit 6 v. H. zu erhalten hofft. Da es ſich nicht um die Aufnahme neuen Geldes handelt, ſei ein Veto der amerikaniſchen Regierung wegen der Nichtratifizierung des Schulden⸗ abkommens ungerechtfertigt und auch nicht zu befürchten. Das Blatt laubt, Anleiheoperation in kürzeſter Friſt zum Abſchluß en w Während die ſonſt ſo gütige Natur mit ihren Gaben ver⸗ ſchenderiſch umgeht, hat ſie den Menſchen in der Auswahl an Textilrohſtoffen verhältnismäßig ſtiefmütterlich bedacht. In den Anfängen der Kultur reichte ſie ihm nur die Wolle und den Flachs. Jahrtauſende vergingen, ehe der Menſch den Kokonfaden einer Seidenraupe zu verarbeiten lernte und die Samenhaare der Baumwollſtaude am Webſtuhl untereinander verflechten konnte. Erſt unſeren Tagen war es vorbehalten, die geringe Anzahl von Textilrohſtoffen um einen neuen, die Kunſtſeide, zu bereichern. Trotzdem die Kunſtſeiden⸗ induſtrie noch in den Kinderſchuhen ſteckt, ha“ die doch jetzt ſchon eine Bedeutung erlangt, die ſie als ebenbürtiges Glied in die Reihe unſerer Textilmaterialien ſtellt. Unüberſehbar ſind aber die Möglichkeiten, die der Kunſtſeidenfaden in Zu⸗ kunft für die Bekleidung der Menſchheit eröffnet. Hierüber führt das dem deutſchen Kunſtſeidenkonzern nahe⸗ ſtehende Berliner Bankhaus C. Schleſinger Trier in einer Broſchüre„Die Kunſtſeideninduſtrie, ihre Entwicklung und Zukunftsausſichten“ etwa folgendes aus: Während heute die Verwendung von Kunſtſeide nur etwa—2 v. H. von allen Textilmaterialien ausmacht, dürfte ſich dies ſchon im Laufe der nächſten Jahre arundlegend ändern und zwar nicht in der Richtung, daß die echte Seide weniger verwandt wird— denn dieſe iſt und bleibt, was ſie war, ein edles teures Luxusmaterial für Bekleidungs⸗ zwecke— ſondern Wolle und namentlich Baumwolle werden langſam aber ſicher zurückgedrängt werden. Bereits jetzt ſind wir in der Lage, Kunſtſeide ſo billig herzuſtellen, daß ſie den veredelten Baumwollfäden auch im Preiſe Konkurrenz machen kann. Wir werden allmählich dazu kommen, den Her⸗ ſtellungspreis für Kunſtſeide noch weiter hernuterzuſetzen, ſo⸗ daß ſie billiger iſt als Baumwolle, ſicher aber billiger als Schafwolle. Damit erhalten wir aber ein Textilmaterial, welches billiger und ſchöner iſt als die bisherigen. Auch die Qualität der Kunſtſeide hebt ſich dauernd. Vergleicht man das vor dem Kriege hergeſtellte Produkt mit dem heute auf dem Markte befindlichen, ſo ſieht man ohne weiteres, welche großen Fortſchritte wir gemacht haben. Berückſichtigt man vollends die neueſten Erſcheinungen wie die Luft⸗ und Aetherſeide, ſo gibt dies alle Hoffnung, daß die Kunſtſeide auch in ihren Eigenſchaften die bisherigen Rohmaterialien er⸗ reichen, wenn nicht übertrumpfen wird. Feinfädige Seide wird ſchon ſeit vielen Jahren nach dem Streckſpinnverfahren der Firma J. P. Bemherg, Barmen, hergeſtellt. In der letzten Zeit iſt es nun geglückt, dieſe Seide auch nach dem Biskoſeverfahren zu erzielen. Der Name„fein⸗ fädige Seide“ rührt daher, weil die Einzelfädchen, die in ihrer Geſamtheit den normalen Kunſtſeidefaden ausmachen, einen viel geringeren Durchmeſſer haben als bei der gewöhnlichen Kunſtſeide. Wie haben nicht nur gelernt, unſere Kunſtſeide ſo fein zu ſpinnen, daß der Durchmeſſer des Einzel⸗ fädchens einem Durchmeſſer des Seidenfadens gleichkommt, es iſt uns vielmehr auch ſchon geglückt, unſere Kunſtſeide noch feiner zu erſpinnen als die Einzelfädchen der echten Seide. Je feiner aber die Einzelfädchen ſind, umſo weicher fühlt ſich das Geſpinſt an, umſo größere Deckkraft hat der normale Kunſt⸗ ſeidenfaden, ſodaß alſo die Gewebedichte nicht ſo groß Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt Mannheim. 13. Sept. Die in den Hochſommermonaten verreiſt geweſenen Ein⸗ käufer ſind zurückgekehrt nud das ruhig gewordene Geſchäft dürfte ſich bald wieder etwas beleben, wie es ja auch in den ruhigen Wochen ſtetig anhielt, wenn auch vorübergehend nicht mehr ſoviele Neuabſchlüſſe gemacht wurden. Ausgedehnte Bautätigkeit ſorgt dafür, daß ſtändig Bedarf vorhanden bleibt. Der bisherige Jahresverlauf darf ſowohl im Lagerge⸗ ſchäft als im als recht gut bezeichnet werden. Am beſten wird die Lage gekennzeichnet durch die von den Werken verlangten Lieferfriſten, die für Eiſen —8 Wochen, für Träger—5 Wochen betragen, je nach Zu⸗ ſammenſetzung der Spezifikation. In Betoneiſen hat der ſüddeutſche Großhandel mehrfach verſucht, einige Lager⸗ beſtände zu bekommen, um die Kundſchaft raſch bedienen zu können, doch ſind ſeine Beſtände immer wieder raſch abſorbiert worden. Die Blechwerke ſind auch etwas beſſer be⸗ ſchäftigt, doch ſagen die gerade ausreichenden Preiſe den Her⸗ ſtellern wenig zu, ſodaß ſie ſelbſt in Fällen, wo größere Ab⸗ ſchlüſſe möglich wären, auf dieſe nicht ervicht ſind. In Fein⸗ blechen iſt immer noch keine Verſtändigune»enter den Fabriken erfolgt, ſodaß ſich die Preiſe im freien Wettbewerb nach der Nachfrage richten. Die Erzeugung darin iſt ziemlich groß, aber auch der Bedarf hat ſich gegenüber dem Früh⸗ jahr weſentlich gehoßen. Mit Weißblechen verſucht Eng⸗ land wieder ins Geſchäft zu kommen, die von den deutſchen Werken befolgte Preispolitik hat jedoch zur Folge, daß ſich ausländiſche Weißhleche keinesfalls billiger, meiſt ſogar etwas teuerer als das deutſche Erzeugnis ſtellen. Der Markt in Weißblechen muß als abgeſchwächt bezeichnet werden. Von Beſtrebungen zu einer Neuorganiſation im ſüddeutſchen Eiſenhandel, über die anderweit berichtet wurde, iſt hier nichts bekannt. Der ſüddeutſche Eiſenhandel iſt durch⸗ organiſiert und ſeine Organiſation hat ſich bisher zur Zufrie⸗ denheit der Mitglieder bewährt. Der Mittel⸗ und Kleinhandel bezieht ſeine Ware je nach Bedarf, da angeſichts des hohen Zinsfußes ein Hinlegen von Vorräten erluſte bringen würde. Je nach der abgenommenen Jahresmenge erhält er am Ende des Jahres eine Vergütung. Wenn wirklich irgend⸗ welche Wünſche auf dieſem Gebiete vorhanden ſind, ſo dürften ſie ſich auf das Beſtreben einiger alter Firmen beſchränken, als Großhändler aufgenommen zu werden; wahrſcheinlich merden ſich Mittel und Wege finden laſſen, um dies noch zu bewerkſtelligen. An der bisherigen Organiſation wird dadurch nichts geändert werden. Die beſtehende Preis⸗Vereinbarung und Bindung in der Süddeutſchen Eiſen⸗Zentrale würde automatiſch mit Ende September ablaufen. In den letzten Tagen iſt deshalb ein Rundſchreihen hinausgegangen, um auf ſchriftlichem Wege das Einverſtändnis der Mitglieder zur Verlängerung einzuholen, an der nicht zu zweifeln iſt, da es ſich um eine reine Formſache handelt. Auch dabei iſt eine Umgliederung irgendwelcher Art nicht ins Auge gefaßt. U] Die Auleihe der Deutſchen Bank ſlark übortzeichnet. Aus Ne w Nork wird gemeldet, daß die geſtern zur Zeichnung aufgelegte Anleihe der Deutſchen Bank ſofort ſtark überzeich⸗ net wurde. Die Zeichnungen gingen aus allen Teilen des Landes ein. Die Zulaſſung der Noten zum Börſenhaudel wird beantragt. Knorrbremſe AG. Nach den neueſten Meldungen beſteht be⸗ begründete Ausſicht, daß ſchon in den nächſten Monaten ein Abkommen der Knorrbremſe Ach. mit der franzöſiſchen Regierung über die Beteiligung der deutſchen Geſellſchaft an der Ausſtattung der franzöſiſchen Eiſenbahnen mit einer modernen Güterzugbremſe zuſtandekommt. Auf franzöſiſcher Seite iſt vor allem beteiligt die franzöſiſche Weſtinghouſe⸗Geſellſchaft, auf deutſcher die Knorrbremſe AG., die die Durchführung eines Teils des ſehr bedeutenden Objektes — über Reparationskonto zugewieſen erhält. Die Ausſichten der Kunſtſeiden Induftrie 7 zu ſein braucht wie beim normalen Faben; mit anderen Wor, ten, man erzielt dieſelbe Meterzahl feinfädiger Kunſtſeide mit geringeren Gewichtsmengen wie bei normaler Seide. Die JFolge davon iſt, daß dieſe Gewebe ebenſo dicht und ſchön ſi wie die aus normaler Kunſtſeide, aber bedeutend leichter. Eine weitere Neuheit iſt die Luftſetde, auch Celta⸗ oder Tubhularſeide genannt, deren Patentrechte für Deutſch⸗ land in den Händen der Vereinigten Glanzſtoff⸗Fabriken lie⸗ gen. Dieſe Luftſeide iſt für die zukünftige Entwicklung der Kunſtſeideninduſtrie von ganz eminenter Bedeutung. Die Kunſtſeide an ſich hat ein etwas kaltes Gefühl. Infolgedeſſen konnte ſie bisher für jene Zwecke, wo es galt, den Körper vor Wärmeverluſten zu ſchützen oder, mit anderen Worten, wo es galt, warm haltende Bekleidungsſtücke zu erzeugen, nicht ver⸗ wandt werden, während echte Seide über ein viel geringeres Wärmeleitungsvermögen verfügt. Es war deshalb der Ge⸗ danke außerordentlich glücklich, in dieſen feinen Einzelfädchen des Kunſtſeidefadens Hohlräume zu erzeugen. Da dieſe mit Luft gefüllt ſind, ergeben ſie einen guten Iſolator. Ein wei⸗ terer Vorzug dieſer Luftſeide iſt ihr außerordentlich zarter und ſilbriger Glanz, dem alles Harte und Gläſerne, das ſonſt in mehr oder weniger großem Maße auf⸗ ritt, fehlt. Schließlich ſeien noch als neues Kunſtſeidenprodukt die ſogen. Aetherſeiden erwähnt. Sie ſind von dem Wiener Dr. Lilienfeld erfunden worden; das Ausnützungsrecht der zu ihrer Herſtellung nötigen Patente haben ſich die Firmen Cour⸗ taulds und die Vereinigten Glanzſtoffabriken geſichert. Die Aetherſeiden haben eine gewiſſe Aehnlichkeit mit den Acetat⸗ ſeiden, zeichnen ſich aber dadurch aus, daß ſie abſolut waſſer⸗ beſtändig ſind. Auch ihre Zerreißfeſtigkeit iſt außerordentlich groß und beträgt das Zwei⸗ bis Dreifache der normalen ſo daß alſo auch nach dieſer Richtung hin das neue Produkt nicht nur die Eigenſchaften der natürlichen Textil⸗ materialien erreicht, ſondern ſogar übertrifft. Faßt man alle dieſe Tatſachen zuſammen, die Ardglchkken ſtarke Kunſtſeide zu erzeugen, ſie glänzend oder nicht glänzen zu machen, ſie mehr oder weniger waſſerfeſt herzuſtellen, ihre Dehnung und Elaſtizität nach Bedarf zu regulieren, ſo ſehen wir, daß wir uns mit Rieſenſchritten einem Ziel nähern, das von eminenter Wichtigkeit iſt, nämlich die Natur durch die Kunſt zu übertrumpfen, ebenſo wie wir durch unſere Teer⸗ farbſtoffe die Farbſtoffe der Natur nicht nur erreicht, ſondern weit überholt haben. Es iſt kein Optimismus, wenn die Be⸗ hauptung aufgeſtellt wird, daß jene Zeit nicht mehr ſern iſt; wo die ganze Bekleidungsfrage der Menſchheit unabhängig iſt von den Einflüſſen der Natur, wo wir alſo nicht mehr auf ſhren Willen angewieſen ſind, ſondern wir es ſelbſt in die Hand genommen haben, uns aus einem einzigen Rohmaterial, nämlich dem Holz, die Kleidung zu erzeugen und je nach un⸗ ſerem Willen dem künftigen Textilmaterial, nämlich der Kunſtſeide, jene Eigenſchaften zu geben, welche für den beab⸗ ſichtigten Zweck notwendig ſind, mögen es nun grobe Gewebe ſein, die wir zum Schutz gegen die Kälte benötigen oder leichte duftige Geſpinſte, um uns vor der Sommerhitze zu ſchützen, oder glänzende und ſchwere Gewänder zum Schmuc⸗? der Frauen. G. Uo. Die moderniſierte Hapag⸗Flotte. In dem Proſpekt der Ha burg⸗Amerika⸗Linie, auf Grund deſſen 30 000 000 neue StaA. 7 halber Dividendenberechtigung für 1927 zur Hamburger Börſe 550 gelaſſen werden, deren Ausgabe bereits im März in der§. nehmigt wurde, heißt es über den Geſchäftsgang nur:„Die 125 liegenden Ergebniſſe für das laufende Gg. ſind zufriedenſtellen Dem Proſpekt iſt ferner zu entnehmen, daß im laufenden N + Anzahlungen bzw. Reſtzahlungen auf Neubauten rund 25 000 10 85 geleiſtet wurden. Die neue Kapitalerhöhung ſollte zur Du am 8. März d. J. bekanntgegeben wurde. Der Geſa miflettte g, beſtand der Geſellſchaft einſchl. des Schiffsparks der Hu be Linten beläuft ſich auf 1013 361 gegen rund 850 000 Br.⸗R.⸗To. To. 1926. Davon haben 12 Schiffe eine Größe von je 10 000.⸗gahren und mehr. Etwa 50 v. H. der Flotte ſind in den letzten fünf Jeamte gebaut, die alſo ſtark moderniſiert iſt. Zurzelt iſt die 94 das Flotte im Hamburger Verſicherungsmarkt voll verſichert. Au ſchiff im vergangenen Jahre in Oſtaſien verloren gegangene „Rheinland“ war durch Verſicherung voll gedeckt. Der Erſatz teren bereits vor kurzer Zeit in Dienſt geſtellt worden. Den 17 Ausbau der Hapag beweiſt die Tatſache, daß der Perſn an⸗ beſtand ſeil Ende 1926 von 8440 auf 10 157 Perſonen gewachſen iſt. Der Kampf zwiſchen J. P. Morgan u. Co. und Blair.ghien Intereſſe den Kampf, der zwiſchen den Finanzhäuſern J. P. gan u. Co. und Blair u. Co. um die Vorherrſchaft auf vialr internationalen Finanzmarkt geführt wird. Das Haus über u. Co., unterſtützt durch die Chaſe National Bank, verkt onten mehr als 1 Mifliarde Dollars und hat ſich für den ungekrendie König in Wallſtreet als beachtenswerter Gegner erwieſen. tinzen Haupiſtreitvunkte waren bisber die Finanzierung von Are ſelnden und Kanada, um die ſich beide Finanzinſtitnte mit wech Firme Erfolgen beworben haben. Im Augenölick ſcheint es, daß 9* Blair u. Co. als Sieger daſteht. Allerdings wird das Horbeeren P. Morgan u. Es. ſeinen Rivalen nicht lange auf den Lo ausruhen laſſen. Deviſenmarkt Die Reichsmark konnte ſich weiter befeſtigen, der Dollar 5 25,%7 4,2925 nach 4,2020. Spanien ebenfalls gebeſſert, gegen London und nach 28,75. Oslo wieder ſchwächer, 18,45 nach 18,40. Schweiszente London weiter anziehend, gegen Dollar 19,25 bzw. 4,8081. vormittag notierten: 4 15. u. 6. 14. 15. 180 J. London-Parie124,95124,92J Malld.-Schwz.] 28 250 28,23Jgond.-Stockb 2375 2 Lond.-Brüſſel 84,97 34.82[Holland-Schw. 207.75207, 75/end.-Madiid 33.7615 20 ond.-Maiid. 89.39 58,31 Kabel Holland.195.495 Nailand-Parts85,10 866; Kabel Schweiz 5,195 5,184Lond.-Hollan d 12.18] 12.13 Sraſſer Maul 5 Lond.-Schweis 25,21 28.21 London⸗Oslo. 18.39, 18,42JHolland⸗Parle.86 5ʃ 4 Poris-Schweiz] 20,32 20.88Lond.⸗Kopenh.] 18.17 18.15JKabel London In.-⸗Mk. laſſen ſich olgende Kurſe ſeſtſtellen 1106 11.5 London. 20.442] 20,43 Brag.12.45 12.45 Madrid...1,75 75 Paris. 16.48 16.48 Sslo. 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Schwager, Herr Jean Huber Bäckermeister MANNHEIM, den 14. September 1927 R 7, 36 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Sofie Huber geb. Koch gung findet Freitag nachmittag ½3 Uhr von der Leichen- aus statt. ½8 Uhr infolge Herzschlag plötzlich 9134 Am tag. nach kurzem Leiden unser Iieber Vater, Schwieger⸗ Vater, Großvater und Onkel, Herr bar Erünewald, pater im 83. Lebensiahr. Mannheim(B 2, 17), den 14. Sept. 1927. Die Beisetzung findet in Mannheim am Sams- den 17. September 1927, nachmittag 4 Uhr statt. Statt besonderer Anzeigel 9. ds, Mts. verschied in Freiburg 1. Br., 9486 Anna Grünewald Fernande Oberle geb. erünevald Erwin Oberle und 1 Enkel. FU k. möh Inmer [verm,. Jungbnſchſtr 4, em besor mein die ranzs »Cimbria · Jeinen Sch ihrem Danksagung. iefergriffen von der Herzlichkeit der Teilnahme bei schweren Verluste meines lieben Mannes und rten Vaters, sage ich allen lieben Leidtragenden an berzl. Dank für die warmen Worte des Trostes 8 Denden. Insbesondere danke ich dem Direktor WO ssingschule, Herrn Dr. Dürr für die ehrenden 8 5 am Grabe, dem Lehrerkollegium für seine große Teiligung, Mannheim, September 1927. Frau Anna Gaeng vielen, den teueren Entschlafenen ehrenden der Abordnung des Philolog.-hist. Vereins Heidelberg für den warmen Nachruf und ülern für die Treue und Anhänglichkeit, die Lehrer bezeigt haben. 29475⁵ (Jun-F öch rane 1 Frl. möbl. Ammer FC an Llacdee Dr. Jag G. m. b.., E 6, 2. Idylliſch gelegene Wocheneud-obnusg —4 Zimmer, modern Die gldckliche Geburf eines ge- sSunden Töchferchens zelgen an. 9152 Gusſav Helweri u. Frau Eleonore geb. Vogel Heidelberg, den 13. 9. 1927. Goethestr, 16 77 Die glückliche Geburt eines sunden Jungen zeigen an 9166 Dr. med. Ernst Wicheri und Frau Toni geb. Hanser MANNHEIXM. 14. Sept. 1927. 9 Kalserring 38. Statt Karten 55 2 Tt. Sk. Fieaben Ich bin von der Reise zurud und wohne jeizi1 Em44 P 7. 1, I.(feidelbergerstr.) 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