* Sreitag, 16. Seplember Nouo Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatli.⸗M.2,80 ohne Beſtellgeld. Beievtl. enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſceſteſtelte Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,•6, Baſſermannhaus). Geſchafts⸗Nebenſtellen: aldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944.24945,24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spie!l Aus Seit und Leben Abend⸗Ausgabe lannheimer Seilung Mannheimer General Anzeiger Forderungen der deulſchen Wirtſchaft Reden im Neichsverband des deutſchen Groß und Aeberſeehandels Wirtſchaftstagung in Hannover Im Rahmen der Tagung des Reichsverbandes des Deut⸗ ſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels“ wurde in Hannover am Donnerstag in Anweſenheit des Reichsfinanzminiſters Dr. öhler, des Staatsſekretärs Trendelenburg, des preußiſchen Handelsminiſters Schreiber und zahlreicher anderer amtlicher Perſönlichkeiten die ordentliche Mitglieder⸗ verſammlung des Verbandes eröffnet. Nach einer Begrüßung des Vorſitzenden der Bezirksgruppe Niederſachſen hielt der räſident des Reichsverbandes, Geheimer Kommerzienrat Dr. avené, die Eröffnungsrede. Der Redner erinnerte daran, aß er vor einem Jahre eine Belebung der wirtſchaftlichen age Deutſchlands vorausgeſagt habe Dieſe Auffaſſung ſei in großen und ganzen beſtätigt worden. Wenn allerdings von gewiſſen amtlichen Stellen von einer beſonders günſtigen onjunktur geſprochen werde, ſei das eine Uebertreibung. Zu en Handelsverträgen bemerkte er, wenn auch nicht alle ünſche des Groß⸗ und Ueberſeehandels erfüllt worden ſeien, ſo ſei dennoch vor allem der Abſchluß des Handelsvertrages Imit Frankreich ſehr zu begrüßen und ferner gebühre der Reichsregierung der Dank, daß es ihr gelungen ſei, die ſpa⸗ niſche Regierung zu bewegen, Zollmaßnahmen zurückzuneh⸗ men, welche nach deutſcher Auffaſſung nicht mit der Auslegung es Artikels 4 des deutſch⸗ſpaniſchen Handelsabkommens in ebereinſtimmung zu bringen waren. Es bleibe allerdings noch viel zu tun übrig, insbeſondere wünſche der deutſche Handel bald langfriſtige Verträge mit Polen, der Tſchecho⸗ owakei, Kanada, Südafrika und Auſtralien. Zum Schluß wandte ſich der Redner gegen die Anfeindungen des Groß⸗ —— als ein angeblich verteuerndes und überflüſſiges Glied m Wirtſchaftsprozeß. Ueber die„Wirtſchaftslage Europas und die Genfer 15 Kaonferenz“ hielt der frühere holländiſche Miniſterpräſident Coliin, den Ragg, Holland, einen längeren Vortrag. Nach Anſicht des kaoners müßte der dadurch herbeigeführte wirtſchaftliche Zu⸗ 5 in Europa als von bleibender Art angeſehen werden; 8005 es auch nicht ganz ausgeſchloſſen ſei, daß einige Rege⸗ deſtinmn in den Friedensverträgen und den Einwanderungs⸗ einſan dungen. einiger Länder auf die Dauer noch einmal Ae Aenderungen erführen. Selbſt wenn Amerika einmar auch Strich durch alle Kriegsſchulden machen würde, und verfi nufolgebeſſen die deutſchen Wiederherſtellungszahlungen ger 1 55 dann würde Amerika noch immer Europas Gläubi⸗ bleib eiben, würde ſeine beiſpielloſe induſtrielle Entwicklung auß en, würde auch die induſtrielle Entwicklung anderer Colifeuropäiſcher Staaten nicht ungeſchehen gemacht werden. ein ſieht die Möglichkeit einer Beſſerung nur in praktiſcher Frantreichs Falln Reſolutionsentwurf in Genf IGenf, 16. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In 0 Kommiſſion für Abrüſtung und Sicherheit ergriff der nabſiſche Delegierte Paul⸗Boncour das Wort, um die aleichzerungen in ſeiner jüngſten Rede zu begründen und 15 zeitig einen Reſolutionsentwurf im Namen der fran⸗ Delegation einzubringen. Die Darlegungen Paul⸗ de waren dazu beſtimmt, die enge Verknüpfung der Sta erheitsfrage mit der Möglichkeit einer Abrüſtung für alle aten aufzuzeigen. Paul⸗Boncour vertritt den Standpunkt, Abrüſtungskonferenz unbedingt zum Zuſammenbruch wickelt duale falls nicht vorher die Schiedsgerichte weiter ent⸗ 9 ketten ie Sicherheitsgarantien geſteigert und die Möglich⸗ einer Angriffskriegs ſeitens eines Staats oder ſeitens würde kaatengruppe auf andere vollkommen ausgeſchaltet Stag 55 Nur unter dieſen Bedingungen würde es allen 8 2275 die im Völkerbund vertreten ſind, und namentlich derun kopäiſchen,„möglich ſein, an eine ernſthafte Vermin⸗ Land⸗ und Seerüſtungen heranzutreten. wird 75 dieſolutionsentwurf, den Paul⸗Boncour vorlegte, abgeände 5 3. Kommiſſion geprüft und dann in entſprechend vorgelegt er Form der Vollverſammlung zur Abſtimmung ird ſich werden. Die Dehatte über den franzöſiſchen Antrag Delegie unmittelbar an die heutige Rede des franzöſiſchen erten anſchließen. Der franzöſ Die 9 9 Entſchließungsantrag lautet folgendermaßen: niſchen Getſammlung nimmt Kenntnis von dem auf tech⸗ rüſtungske iet durch die Arbeiten der vorbereitenden Ab⸗ davo enmmiſſion erzielten Fortſchritte. Ebenſo nimmt ſie gskonfals, daß der Zuſammentritt der zweiten Ab⸗ ing nſerenz beſchleunigt werden müſſe. Die Vollver⸗ aungen für d bemüßt, die politiſch unerläßlichen Vorbedin⸗ 90 zen Erfolg der Abrüſtungskonferenz zu verwirk⸗ eicht 5 überzeugt davon, daß dieſer Erfolg nur dann ku ag die kann, wenn jeder Staat entſprechend ſei⸗ Die Volldetwendigen Sicherheitsgarantien er⸗ verſammlung bekräftigt noch einmal, daß es ſich der fr ng in de Arbeit in der Richtung, wie ſie die Weltwirtſchaftskonferenz gezeigt hat: Zuſammenarbeit, Produktionsverbeſſerung und Spezialiſierung auf dem Gebiete der Produktion. Ohne die Mitarbeit des Völkerbundes aber werde man nicht vorwärts kommen. Ueber„Kredit⸗ und Währungsfragen ſprach Direktor Reinhardt von der Mitteldeutſchen Kreditbank. Von allgemeinem Intereſſe waren die Ausführungen des früheren Reichsverkehrsminiſters Dr. Krohne„Ueber das moderne Verkehrsweſen und ſeine Rückwirkungen auf die Entwicklung des Großhandels“. Der Redner ſtreifte dabei auch die Frage, inwieweit die in letzter Zeit erfolgten Ozeanflüge praktiſch der Vorbereitung eines wirklichen Netzverkehrs gedient hätten und kam zu dem Ergebnis, daß die„Nonſtop“⸗Flüge über den Ozean dieſer Forderung nicht gerecht worden ſeien. Die Ozeanflüge hätten eine ſtarke Beunruhigung in der deutſchen Seeſchiffahrt ver⸗ urſacht und. ihr den Gedanken nahegelegt, den Transozean⸗ Luftverkehr neben ihrem Schiffahrtsverkehr zu übernehmen. Eine derartige Ent icklung ſcheine nicht zweckmäßig. Eine Löſung der Frage müſſe durch Zuſammengehen der Schiffahrts⸗ geſellſchaften mit der Deutſchen Lufthanſa.⸗G. erreicht wer⸗ den. Der Redner wandte ſich ſodann dem Automobil⸗ weſen zu und verlangte für ſeine Förderung Verbilligung des Kraftfahrzeuges und der Kraftfahrzeughaltung. Die Entwicklung der Kraftfahrzeuge werde in größtem Maße von einer Neuregelung der Kraftfahrzeugſteuer abhängen. Das Kraftfahrzeug mit ſeiner unbeſchränkten Reichweite habe die Landſtraße wieder in den Weltverkehr einbezogen. Damit ſeien auch die Fragen des Straßenbaues wieder in den Bereich allgemeiner wirtſchaftlicher Probleme geſtellt. Es tauche die Frage auf, ob nicht wieder alle Landſtraßen als „des Reiches Straßen“ auf das Reich übernommen werden müßten, ebenſo wie dies bei Eiſenbahn⸗ und Waſſerſtraßen geſchehen ſei. Eine Beantwortung liege in der Vereinbarung zwiſchen Reich und Ländern über die Auswahl der dem allge⸗ meinen Verkehr dienenden Landſtraßen und die Verteilung der Ausbaukoſten. Der Redner wandte ſich dann dem Eiſen⸗ bahn⸗ und Waſſerſtraßenverkehr zu, wobei er forderte, daß ein Ausgleich zwiſchen den Intereſſen der Eiſenbahn und der Binnenſchiffahrt gefunden werden müſſe. Bei Behandlung der Seeſchiffahrt ſtellte er feſt, daß die Freiheit der Schiff⸗ fahrt und ihre Beweglichkeit auch bei zunächſt noch nötiger weiterer Subvention gewahrt bleiben müſſe. Ueber„Die Arbeit für den deutſchen Groß⸗ und Ueberſee⸗ handel im Jahre 1927“ berichtete zum Schluß das geſchäfts⸗ führende Präſidialmitglied des Reichsverbandes des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels, e.., Reichstagsabgeordneter Otto Keinath.(Siehe hierzu auch die Mitteilungen im Handelsteil der vorliegenden Ausgabe. D. Schrflt.) t Abriiſtungsfrage darum handle, grundſätzlich die Anwendung kriegeriſcher Mit⸗ tel zu verhindern oder aufzuhalten und außerdem wirkſame Garantien für denjenigen Staat zu ſchaffen, der das Opfer eines Angriffs iſt. Jerner iſt die Vollverſammlung davon überzeugt, daß die verſchiedenen Staaten leichter an die Abrüſtung herantreten könnten, wenn 1. die Schiedsverträge allgemeiner Natur geſchaffen wür⸗ den und damit das wechſelſeitige und unerläßliche Vertrauen zwiſchen den einzelnen Staaten erreicht würde, 2. wenn der Völkerbundsrat das Studium der notwen⸗ digen Sicherheitsgarantien fördern würde. Am Schluß des Reſolutionsantrages ſpricht die Vollver⸗ ſammlung die Anſicht aus, daß eine Angleichung der bereits geſchaffenen Sicherheitsverträge und die ſyſtematiſche Vor⸗ bereitung einer praktiſchen Anwendung verſchiedene Artikel der Völkerbundsſatzungen ſichern würde. Die Reſolution ent⸗ hält ſchließlich den Hinweis darauf, daß das Gen fer Pro⸗ tokoll von 1924 die Möglichkeit bietet, nach Maßgabe der Verpflichtungen und Rechte der einzelnen Staaten ohne wei⸗ teres als Grundlage für die Klärung der Sicherheits⸗ und Abrüſtungsfrage zu dienen. 5 Paul⸗Boncour wandte ſich in ſeiner Rede auch mehrmals an den Grafen Bernſtorff und erinnerte daran, daß Deutſchlands genialer Organiſationsgeiſt im Stande wäre, bei der Klärung dieſer aufgerollten Pro⸗ bleme mitzuwirke. Der franzöſiſche Antrag hat nicht den erwarteten großen Beifall gefunden. Man nimmt an, daß er im Laufe der De⸗ batte in der 3. Kommiſſion einer gründlichen Reviſion unter⸗ zogen wird. (Beitere Meldungen Seite — Newyork, 16. Sept. Die 23jährige Amerikanerin Ruth Elders iſt mit ihrem Flugzeug in Long Islond angekom⸗ men und hat die beſtimmte Abſicht geäußert, am Sonntag nach Paris zu fliegen. Behördlicherſeits wird erklärt, daß nicht die Abſicht beſtehe, dieſen oder andere Ozeanflüge zu ver⸗ bieten; es wird lediglich davor gewarnt. Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 428 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 040 K Metamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. 1 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 2 oder Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand ift Mannheim, Aiannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Goſetz und Necht Politik vom Tage Die Linke zeigt ſich ſehr enttäuſcht darüber, daß der Reichstag erſt um die Mitte des Monats Oktober zuſam⸗ mentreten wird. Hätte ſie im Aelteſtenrat die Mehrheit, ſo wäre der Reichstag ſchon im September wieder eröffnet wor⸗ den. Die Sozialdemokraten und die Demokraten haben im Aelteſtenrat für den Antrag der Kommuniſten geſtimmt, den Reichstag noch im September einzuberufen. Sie ſind damit allerdings nicht durchgedrungen, doch hat ihr ganzes Ver⸗ halten im Aelteſtenrate bewieſen, daß es ihnen am liebſten wäre, wenn ſie ſchon heute oder morgen ihre Agitationsreden zum Fenſter des Reichstags hinaus halten könnten. Daß ſie nichts weiter als ihre agitatoriſchen Zwecke im Auge haben, liegt klar zutage. Die Herbſttagung des Reichstages ſoll einer ganz beſtimmten Aufgabe gewidmet ſein. Das Reichsſchulgeſetz und das Liquidationsſchäden⸗ geſetz ſollen in erſter Leſung verabſchiedet werden. Mit der Vorlage der Beamtenbeſoldung ſoll ſich nicht die Herbſttagung des Reichstages, ſondern der Ausſchuß ſchon vor dem erſten Oktober beſchäftigen, damit vom 1. Oktober an Abſchlagszahlungen geleiſtet werden können. Da aber das Reichsſchulgeſetz und das Liquidationsſchädengeſetz nicht vor der Mitte des kommenden Monates vom Reichsrat durch⸗ beraten ſein werden, ſo ergibt ſich die einfache Schlußfolge⸗ rung, daß erſt zu dieſem Termin der Zuſammentritt des Reichstages Sinn und Zweck hat. Warum ſoll das Parlament ſeine Ferien unterbrechen, wenn ihm kein Beratungsſtoff vorgelegt werden kann? Wenn die Linke vorſchlägt, die bevorſtehende Erhöhung der geſetzlichen Miete um 10 Proz. und die Kriſenfürſorge ſofort zum Gegenſtand parlamentariſcher Erörterungen zu machen, ſo haben ſich die Regierungsparteien mit Recht ge⸗ weigert, dieſem Anſinnen Folge zu leiſten. Die weitere Heraufſetzung der geſetzlichen Miete iſt ſchon zu Beginn dieſes Jahres auf Vorſchlag der Regierung vom Reichstag gebilligt worden. Damals purde beſchloſſen, die in Ausſicht genom⸗ mene 20prozentige Mietserhöhung ſo zu verteilen, daß zum 1. April und 1. Oktober je ein zehnprozentiger Zuſchlag ſerfolgt. Auch über die Kriſenfürſorge braucht das Parlament ſich nicht zu unterhalten. Die Maßnahmen, die der Reichs⸗ arbeitsminiſter in dieſer Beziehung getroffen hat, ſtehen mit der Lage der Wirtſchaft und des Arbeitsmarktes durchaus im Einklang. Es iſt alſo ganz töricht, wenn der„Vorwärts“ von einer Ausſchaltung des Parlamentes faſelt. Es liegt nicht der geringſte ſachliche Grund vor, die Ruhe des Patlamentes jetzt ſchon zu ſtören. Am ſchmerzlichſten vermißt der„Vor⸗ wärts“ die Möglichkeit, im Reichstag über die Flaggenfrage zu reden. Man will den inneren Unfrieden ſchüren— ein Grund mehr, die Pforten des Parlamentes gegenwärtig geſchloſſen zu halten. ** Am Vorabend des vierten Jahrestages der ſpaniſchen Diktatur iſt durch ein Dekret des Königs von Spanien zum 10. Oktober dieſes Jahres eine Nationalver⸗ ſammlung einberufen worden. Die Diktatur ſollte, wie immer wieder verſichert wurde, nur eine vorübergehende Maßnahme ſein. Sie iſt dann aber ein Jahr nach dem anderen aufrecht erhalten worden, ohne daß man in der Bevölkerung daran ernſthaften Anſtoß genommen hätte. Alle Schilderun⸗ gen ſtimmen darin überein, daß die Diktatur im Lande außer⸗ ordentliche Vorteile gebracht hat und deshalb würde das Volk wahrſcheinlich nichts dagegen einzuwenden haben, wenn an den ſtaatlichen Verhältniſſen der letzten vier Jahre nichts ge⸗ ändert würde. Man kann alſo mit Sicherheit annehmen, daß der Entſchluß zur Einberufung der ſpaniſchen Nationalver⸗ ſammlung nicht unter einem Druck, ſondern freiwillig gefaßt worden iſt. Die Diktatur ruht nur auf ganz wenigen Augen. Offenbar ſoll die Nationalverſammlung eine gewiſſe Brücke bilden, auf der man ſich konſtitutionellen Verhältniſſen wieder etwas nähert. Auf dieſe Weiſe hofft man es verhüten zu kön⸗ nen, daß das ganze gegenwärtige Regierungsſyſtem zuſam⸗ menbricht, wenn die perſönlichen Träger der Diktatur nicht mehr vorhanden ſind. Allerdings handelt es ſich, wie geſagt, nur um eine An⸗ näherung an die frühere Verfaſſung. Die Na⸗ tionalverſammlung wird nicht erwählt, ſondern ihre etwa 360 Köpfe zählenden Mitglieder werden ernannt werden. 50 Mitglieder ſollen allerdings aus der Wahl durch ſtädtiſche Körperſchaften hervorgehen. Da aber die Bürgermeiſter und die ſtädtiſchen Körperſchaften ſelbſt von der Regierung ernännt werden, ſo bedeutet auch dieſe Wahl nichts weiter, als eine indirekte Ernennung durch das Direktorium. Die Vollmach⸗ ten der Nationalverſammlung ſind ſtreng begrenzt. Das Par⸗ lament wird weder aktiv bei der Geſetzgebung noch bei der Verwaltung beteiligt ſein. Die Regierung wird der National⸗ verſammlung alle Verfügungen vorlegen und Berichte darü⸗ ber entgegennehmen. Es wird der Nationalverſammlung auch geſtattet ſein, der Regierung eigene Vorſchläge zu machen. Die Regierung behält ſich aber das alleinige Recht der Entſchei⸗ dung vor. Es ſind alſo alle erforderlichen Schranken gezogen. um zu verhindern, daß ſich aus der Nationalverſammlung ein gleichberechtigter verfaſſungsrechtlicher Faktor entwickelt. Auf der anderen Seite ſollen der Nationalverſammlung aber zwei außerordentlich wichtige Aufgaben übertragen werden. Sie ſoll die Vorarbeiten zum Aufbau einer neuen Verfaſſung lei⸗ ſten und ſie ſoll den Voranſchlag des Staatshaushaltes für das nächſte Jahr vorbereiten. Mit dieſen Befugniſſen kann ein willensſtarkes Parlament immerhin etwas anfangen. Wenn der ſpaniſche Diktator ſich entſchloſſen hat, dieſen Mög⸗ lichkeiten ins Auge zu ſehen, ſo muß er ſeiner Sache ziemlich ſicher ſein. 2 Seite. Nr. 428 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 16. September 1927 Sowjetrußland hat bei dem Beſtreben, eine Weltrevolu⸗ tion zu entfeſſeln, ſein Hauptaugenmerk auf England gerichtet. Eine außerordentlich rührige kommuniſtiſche Agitation wirkte namentlich auf den engliſchen Arbeiter ein und es dauerte garnicht lange, bis auf dieſem Wege ein recht erheblicher Er⸗ folg erzielt war. Vor zwei Jahren konnte mit Zuſtimmung des damaligen Gewerkſchaftskongreſſes ein Verbindungsglied zwiſchen die engliſche und die ruſſiſche Gewerkſchaftsbewegung eingeſchoben werden. Damit gewann man in Moskau die Möglichkeit, auf die Entſchließung der ſchaften unmittelbar einzuwirken. Es war das erſte bedenk⸗ liche Kennzeichen, das die Aufmerkſamkeit auf die beginnende Bolſchewiſterung der engliſchen Arbeiterbewegung hinlenkte. Es zeigte ſich bald, daß die einmal begonnene Entwicklung nun auch raſche Fortſchritte machte. Die engliſche Gewerk⸗ ſchaftsbewegung gertet in weitem Umfange unter den Einfluß der ruſſiſchen Bolſchewiſten. Die Folge war die Erklärung des Generalſtreiks im Zuſammenhang mit dem Streik der engliſchen Kohlenarbeiter und die ungeheure Hartnäckigkeit, mit der der letzterwähnte Streik durchgeführt wurde. Der Führer der Kohlenarbeiter, Cook, machte aus ſeiner engen Verbindung mit Moskau nicht den geringſten Hehl. Der Zuſammenbruch des Kohlenarbeiterſtreiks brachte aber dann die Reaktion. Schon im November vorigen Jahres machte ſich in dem Generalrat des engliſchen Gewerkſchafts⸗ kongreſſes eine ſehr lebhafte Mißſtimmung gegen die kom⸗ muniſtiſche Agitation bemerkbar. Der Stern Moskaus war entſchieden im Sinken. Bei der Unterſuchung, die der Ge⸗ werkſchaftskongreß in London über den Kohlenarbeiterſtreik und die Gründe ſeines Zuſammenbruchs anſtellen ließ, kam Cook ſehr ſchlecht weg. In Amſterdam erklärten dann auf dem internationalen Gewerkſchaftskongreß die engliſchen Delegierten, daß die eng⸗ liſche Arbeiterſchaft ſich die„Einmiſchung der Roten“ micht länger gefallen laſſen werde. Außerordentlich bezeichnend war es, daß der Gewerkſchaftsführer Herbert Smith. der früher mit Cook an demſelben Strang gezogen hatte, ſich vollſtändig von ſeinem Kameraden abwandte und den engliſchen Bers⸗ arbeitern klar machte, in Rußland werde der Arbeiter nicht viel beſſer als ein Sklave behandelt. In Edinburgh hat dann dieſer Führer den Bruch mit den ruſſiſchen Gewerkſchaften durchgeſetzt. Cook war in Edinburgh außerordentlich klein⸗ laut und trat nur dafür ein, den Bruch vorläufig noch hinaus⸗ guſchieben. Nur die engliſchen Eiſenbahnarbeiter ſcheinen nach ihren Aeußerungen auf dem Kongreß in Edin⸗ burgh für den Bolſchewismus noch eine gewiſſe Neigung zu empfinden. Im übrigen wird man feſtſtellen können, daß Moskau in der engliſchen Arbeiterbewegung den raſch ge⸗ wonnenen Boden zum größten Teil wieder verloren at. Die engliſchen Gewerkſchaften haben durch ihr Votum en Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Eng⸗ land und Rußland auf ihre Art beſtätigt. Konferenz Streſemann-Chamberlain „Genßf, 16. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Heute vormittag fand im Hotel Metropol eine anderthalbſtün⸗ dige Unterredung zwiſchen Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann und Chamberlain ſtatt. Im Verlauf der Unter⸗ redung wurden die wichtigſten zwiſchen Deutſchland und den alliierten Mächten ſchwebenden Fragen einer gründlichen Beſprechung unterzogen. Man nimmt an, daß das Ergebnis dieſer Beſprechung, für den Fall, daß Briand wieder nach Genf zurückkehren ſollte, die Baſis weiterer beutſch⸗franzö⸗ ſiſcher Konverſationen bilden werde. Reviſionsmöglichkeit von Ratsbeſchlüſſen Berlin, 16. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt in der Preſſe vielfach lebhaft kritiſiert worden, daß die Weſternplattenfrage vom Völkerbundsrat erneut ver⸗ tagt worden iſt. An zuſtändiger Stelle wird demgegenüber er⸗ neut darauf hingewieſen, daß die in erſter Linie zur Diskuſ⸗ ſion ſtehende Rechtsfrage nicht vertagt worden iſt, ſondern noch in dieſer Tagung zur Behandlung kommen wird. Es handelt ſich hierbei um den Streit darüber, ob Danzig auf dem Gebiet des Munitionslagers ſeine Staatshoheit aus⸗ üben kann oder Polen das Recht der Exterritorialität zuge⸗ ſprochen bekommt. Auf eine neue Tagung verſchoben iſt ledig⸗ lich die Behandlung des urſprünglichen vom Danziger Heimat⸗ Hund eingebrachten Antrages, das Munitionslager auf der Weſternplatte überhaupt aufzuheben. Hierbei iſt außerdem eine für Danzig erfreuliche Entſcheidung des Rates feſtzu⸗ ſtellen, die entgegen der polniſchen Auffaſſung die Re vi⸗ fionsmöglichkeit von Ratsbeſchlüſſen anerkannt nud ſomit die Möglichkeit geboten hat, auf einer zukünftigen Tagung die Frage im Sinne des erwähnten Antrages zu ent⸗ ſcheiden. engliſchen Gewerk⸗ Pariſer Enttäuſchung über die Nichtwahl Velgiens Die Pariſer Preſſe findet es außerordentlich bedauerlich, daß Belgien ſeinen Sitz im Völkerbundsrat verloren hat. Der„Matin“ ſpricht von einer Abſtimmung, die nicht zum Ruhme der Genfer Verſammlung beitrage. Der„Gau⸗ lofis“ bezeichnet die Abſtimmung als würdelos. Ueberein⸗ ſtimmend weiſen die Blätter darauf hin, daß Belgiens Nieder⸗ lage nur das Ergebnis einer prinzipiellen Abſtimmung ſei, durch die der Wille der Völkerbundsmitglieder zum Ausdruck komme, den Wechſel in der Beſetzung der nichtſtändigen Rats⸗ ſitze zu wahren. Der„Gaulois“ ſpricht in dieſem Zuſammen⸗ hang von einem Ausbruch der ſchlechten Laune der kleinen Staaten und bedauert in erſter Linie, daß gerade in dem Jahre, in dem der Rat unter Umſtänden für die belgiſchen Intereſſen wichtige Entſcheidungen treffen könne, Deu tſch⸗ kand einen ſtändigen Sitz einnehme, während Belgien über⸗ haupt nicht mehr vertreten ſei. Aehnlich, allerdings in noch ſchärferer Form, äußert ſich der„Avenir“. Vor allem beklagen die Blätter, daß das Ausſcheiden Vanderveldes und Beneſchs nicht in gewiſſem Maße durch den Eintritt von Politis ausgeglichen werde. „Echo de Paris“ und„Peuple“ weiſen, allerdings aus entgegengeſetzter politiſcher Einſtellung heraus, darauf hin, daß mit Vandervelde und Beneſch zwei Sozialiſten aus dem Rat ausſcheiden, was nach Anſicht des„Peuple“ nicht zur Stärkung der demokratiſchen Tendenzen innerhalb des Rates beitragen könne.„Echo de Paris“ gibt das Gerücht wieder, daß das Genfer Abſtimmungsergebnis in mehreren Staaten Rückwirkungen auf die Innenpolitik nach ſich ziehen könne. Beneſchs Preſtige habe zum größten Teil auf ſeiner Stellung in Genf beruht. In Belgien würden die Konſerva⸗ tiven zweifellos verſuchen, aus der Niederlage Vanderveldes Kapital zu ſchlagen, beſonders da nach der Franktireuraffäre ſeine Stellung ſchon ſchwierig geworden ſei. Allgemein verſucht die Preſſe den Eindruck zu bekämpfen. als ob durch den Einzug Kanadas in den Rat der bereits vorherrſchende Einfluß Englands noch verſtärkt werde. Kanada müſſe vielmehr in vieler Beziehung als ein unab⸗ hängiges Land betrachtet werden, und ſein Vertreter Dan⸗ durand ſei eine der ſympathiſchſten Erſcheinungen in der Verſammlung. Vielfach wird auch auf die geſchichtlichen Be⸗ ziehungen und die Sprachgemeinſchaft zwiſchen Kanada und Frankreich hingewieſen. Genfer Veſprechung und Rheinland⸗ räumung? 2 Genf, 16. Septbr.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Um das Nachtiſchgeſpräch im Hotel„Des Berges“ hat ſich eine Preſſepolemik entſponnen, die ſowohl auf deutſcher als auch auf franzöſiſcher und engliſcher Seite unangenehm empfunden wird. Der deutſchen Lesart, es ſei während des Geſprächs zu einem gründlichen Meinungsaustauſch über die deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Grundfragen, insbeſondere die Rheinlandräu⸗ mung gekommen, ſtellt die franzöſiſche Delegation die Tat⸗ ſache entgegen, daß von einer Konferenz der Locarniſten nicht geſprochen werden könne, denn der belgiſche Außenminiſter Vandervelde ſei zu der Unterhaltung nicht zugezogen worden. Was die Haltung Chamberlains anbetrifft, ſo erfahre ich von gut unterrichteter engliſcher Seite, daß Chamberlain den Wunſch ausſprach, die Frage der Rheinlandräumung bald⸗ möglichſt einer gründlichen Klärung entgegenzuführen. Cham⸗ berlain wies darauf hin, daß die konſervative Partei unbedingt am Ruder bleiben werde, auf alle Fälle bis gegen Ende des Jahres 1929. Die konſervative Partei werde ſich, wie der Außenminiſter weiter zu verſtehen gab, die Zügel der Regie⸗ rung nicht aus den Händen nehmen laſſen, ſie hoffe vielmehr noch auf eine Reihe innen⸗ und außenpolitiſcher Erfolge. Deshalb lege die konſervative Partei Englands entſcheidenden Wert darauf, die Klärung der ſchwebenden Fragen, ſoweit ſie Deutſchland und Frankreich, aber auch ſoweit ſie Deutſchland und die Alliierten betreffen, zu beſchleunigen. Aus dieſen Mitteilungen läßt ſich entnehmen, daß einer⸗ ſeits Briand bemüht iſt, die öffentliche Meinung ſeines Landes vorläufig dahin zu beeinfluſſen, daß ebß diesmal nicht zu irgendwelchen bindenden Abmachungen gekommen ſei, ander⸗ ſeits aber, daß Chamberlain ſtark auf Brian drückt, eine dilatoriſche Behandlung der Räumungsfrage zu vermeiden. Der franzöſiſche Außenminiſter reiſt heute mit⸗ tag nach Paris ab. Es wird hier mitgeteilt, daß Briand auch noch am Dienstag in Paris bleiben werde, da die Ver⸗ handlungen an Kabinettsrat ſchwieriger Natur ſind. Die Peſt in Athen — Paris, 16. Sept. Wie die„Information“ aus Athen meldet, wurden dort 4 Fälle von Beulenpeſt feſtgeſtellt. Die Verhandlungen mit Litauen [E! Berlin, 16. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei dem Protokoll, das, wie wir geſtern bereits mitteilten, über die Ausſprache zwiſchen Streſemann und Woldemaras auf⸗ geſtellt werden ſoll, wird es ſich lediglich um die Fixierung und ſchriftliche Niederlegung der bei der Diskuſſion erzielten + gebniſſe handeln. Der Ausſprache wird der geſamte Komplex der ſtrittigen Angelegenheiten, alſo auch der Memelfrage 8¹ Grunde liegen. Dieſem diplomatiſchen Schriftſtück, das 1 wiſſermaßen an die Stelle eines Notenwechſels tritt, wohl nicht der Wert einer vertraglichn Bindung zu, doch 1 es ohne Zweifel eine ſtarke moraliſche Bindung für Litaue bedeuten. Man kann nur hoffen, daß Herr Woldemaras dieſe 2 dung dann ernſter auffaſſen möge, als ſeine im März dem Ra gegebenen Verſprechungen. Letzte Meldungen Schneefall in Europa — Berlin, 16. Sept. Nach den aus Warſchau vor⸗ liegenden Nachrichten iſt in den Gebirgsgegenden Polens die Temperatur derart geſunken, daß bereits ein leichter Froſt und in der Tatra der erſte Schnee aufgetreten iſt. Auch in Mittelfrankreich iſt ein erheblicher Temperaturfall eingetre⸗ ten. Die Bergſpitzen ſind mit Neuſchnee bedeckt. In St. Etienne iſt bereits leichter Froſt eingetreten. Hypnoſe im Dienſte der Juſtiz — Berlin, 16. Sept. Das ſchon früher geplante Hypnoſe⸗ experiment an der Wirtſchafterin Neumann, die bekanu lich immer noch unter dem Verdacht ſteht, an dem Morde 5 dem Profeſſor Roſen in Breslau beteiligt zu ſein, ſoll 1 mehr ſtattfinden. Die Wirtſchafterin Neumann hat ſich berei 5 nach hier begeben, wo Sanitätsrat Dr. Flatau das Eru ment vornehmen wird. Auch der Verteidiger der Neuman Rechtsanwalt Dr. Salz, iſt nach Berlin gefahren. Die Ve ſuche werden wahrſcheinlich mehrere Tage beanſpruchen. Mißglücktes Bombenattentat auf die Londoner Untergrundbahn — London, 16. Sept. Auf die Londoner Untergrundbal wurde geſtern ein Bombenattentat verübt, wobei jedoch Bombe nicht explodierte, da die Zündſchnur vorzeitig au gebrannt war. Es ſcheint, daß die Kommun i ſt e n Anarchiſten auch hier am Werke ſind, um ähnliche 57 ſchläge auszuführen, wie ſeinerzeit in Newyork, Bei 155 engliſchen Polizei ſind anonyme Drohbriefe engliſcher Ko muniſten eingegangen, in denen aus Anlaß der Hinrichmen von Sacco und Vanzetti Attentate angedroht werden. Ma trägt ſich im engliſchen Innenminiſterium mit dem f die Landung der Schweſter Vanzettis in England zu verhin⸗ dern. Die Wahlen in Irland — London, 16. Sept. Wie aus Duplin gemeldet wich fanden geſtern in Irland die Wahlen ſtatt, die den 5 den zwiſchen de Valera, der eine iriſche Republik verlangt, und dent Regierungsparteien, an deren Spitze der letzige Prtggahl⸗ Cosgrave ſteht, entſcheiden ſollen. Die endgültigen Woche ergebniſſe dürften erſt Dienstag oder Mittwoch nächſter bekannt werden. Die Erdſtöße auf der Halbinſel Krim — Moskan. 16. Sept. Die Flucht der Kurgäſte aus mit Badeorten der Krim ſetzt ſich weiter fort, da die Erdſtöße eiſt unverminderter Heftigkeit andauern. Die Züge ſind Fahr⸗ überfüllt und auf den Bahnhöfen lauern Reiſende auß nach gelegenheit. In Moskau herrſcht große Beſorgnis, nene den zwar nur dürftig einlaufenden Nachrichten emiee in Todesopfer gemeldet werden. Viele Tauſend Perſonen jnaun den betroffenen Gebieten obdachlos und die Unterhri rim in Notunterſtände iſt vollkommen ungenügend. Die Rubel Regierung gewährte als erſte Unterſtützung 100 000 und rüſtete zahlreiche Hilfskolonnen aus. Die Hitzewelle in Amerika— 25 Todesopfer — Newyork, 16. Sept. Die zur Zeit in Newyork ſchende Hitzewelle hat bereits 25 Todesopfer gefordert. liche Schulen ſind geſchloſſen und auch die Kaufläden größtenteils leer. Der Waſſermangel macht ſich überg angenehm bemerkbar.— c ĩ ˖c——r Mebiziniſche Amſchau Kann man Nerven⸗ und Geiſteskranke durch Muſik heilen? Von Dr. med. Karl Ander (Nachdruck verboten.) Die Anzahl der Nerven⸗ und Geiſteskranken wächſt zu⸗ ſehends, und man wird nicht ſelten von ihren Angehörigen gefragt, ob man denn nicht mit Muſik ihre Krankheit lindern, vielleicht ſogar heilen könnte. Dieſes Beſtreben iſt uralt. Da gibt es ſchon in der Bibel die Geſchichte vom König Saul, den Davids Harfenſpiel zeitweiſe von ſeinen düſteren Stim⸗ mungen befreien konnte, der aber ſchließlich doch Selbſtmord beging. Auch die alten griechiſchen Aerzte, ebenſo Plato und Pythagoras, haben Muſik zur Behandlung Geiſteskranker warm empfohlen. Im Jahre 1549 wurde in Brüſſel„zur Er⸗ heiterung“ von Melancholikern ein eigenartiges Konzert auf⸗ geführt: Ein Bär„ſpielte“ eine„Orgel“, deren Taſten aber nicht mit Pfeifen in Zuſammenhang ſtanden, ſondern mit den Schwänzen angebundener Ratten, die vor Schmerz laut quiek⸗ ten, ſo oft durch die Bärentatzen eine Taſte, mit der ein Rattenſchwanz durch ſpitze Stifte verbunden war, herunter⸗ gedrückt wurde. Aus neuerer Zeit iſt bekannt, daß Gladͤſtone und Herbert Spencer ihre Verſtimmungen mit Muſik bekämpften, daß die Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich, die Schweſter des unglück⸗ lichen Ludwig 11. von Bayern, ihre neuralg. Schmerzen durch Muſik zu lindern verſuchte, und daß der verſt. Finanzier Roth⸗ ſchild ſich oft ganz früh morgens von eigens dazu angeſtellten Muſtkern zur Beruhigung ſeiner kranken Neryen etwas vor⸗ ſpielen ließ. Früher wurde mit derartigen Verſuchen nicht ſelten über das Ziel hinausgeſchoſſen. Moreau im Pariſer „Bicstre“ wendete muſikaliſche„Duſchen“ an, welche die Geiſteskranken noch mehr aufregten, als ſie es ohnehin ſchon waren. Laborde, ein anderer Irrenarzt, war vorſichtiger. Er meinte, die Diſtanz zwiſchen dem Kranken und dem Inſtru⸗ ment müſſe möglichſt gering gemacht werden. Er hielt einem Geiſteskranken eine Violine unter das Kinn, ſtellte ſich ſelbſt hinter ihn und ſpielte ihm vor. Es ſoll gut gewirkt haben. Jonckeere hat mit gymnaſtiſchen Uebungen unter Muſikbeglei⸗ tung ſchöne Erfolge erzielt. Corning konſtrujerte ſogar einen Helm, um den Kranken von den ſtörenden Geräuſchen der Außenwelt möglichſt zu iſolieren, und brachte dieſen Helm durch einen Schlauch mit einem Phonographen in Verbindung. Er ſoll damit nervöſe Kopfſchmerzen, krankhafte Träume und Schlafloſigkeit geheilt haben. Aber ſchon damals mußte man vor übertriebener und kritikloſer Anwendung der Muſik warnen. Prof. Guislain mußte anordnen, daß eine Spieluhr, die ſich in der Pariſer Irrenklinik befand, entfernt werde, weil die Kranken durch ihre Melodien aufgeregt wurden. Man hat auch an einer deutſchen Irrenklinik vor einiger Zeit Verſuche angeſtellt, um den Einfluß der Muſik auf Nerven⸗ und Geiſteskranke zu ſtudieren. Natürlich mußte man bei der Auswahl von Kran⸗ ken zu dieſen Experimenten vorſichtig ſein und z. B. auf die Mitwirkung von Patienten, die u. a. die Gewohnheit hatten, gelegentlich bei der Viſite den Aerzten Teller aun den Kopf zu werfen oder den Wärterinnen hüſchelweiſe Haare auszurei⸗ ßen, verzichten. Es ging bei den Verſuchen trotzdem noch immer recht lebhaft zu. Im ganzen wurden bei 70 Kranken muſikaliſche Experimente angeſtellt. Faſt alle wichtigen Ner⸗ ven⸗ und Geiſteskrankheiten waren unter ihnen vertreten. Bei 38 ganz ruhigen und intelligenten Kranken konnte auch Puls und Atmung während der Verſuche durch einen ſehr genau arbeitenden Apparat aufgezeichnet werden. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß bei leicht deprimierten Kranken Puls und Atmung kräftiger wurden, wenn Muſik auf ſie einwirkte. Bei mäßig Deprimierten war dieſer günſtige Einfluß der Muſik ſchwächer und konnte die Verſtimmung nicht einmal während der Dauer des Verſuchs unterdrücken. Manchmal äußerte dieſe Gattung von Kranken bereits deutlich den Wunſch nach Rube und war nicht ſelten von der Störung wenig erbaut. Ein Melancholiker ſagte direkt, daß er, ſeit⸗ dem er krank ſei. Muſik nicht mehr ſo gern höre mie früßer. Die Schwerdeprimierten kümmerten ſich in vielen Frällen überhaupt nicht um die Muſik.„Das ſpannt ſo im Kopf“, meinte ein Kranker.„Es quält mich“, klagte ein anderer. Manche fingen an zu weinen, als ſie die Muſik hörten., Wahn⸗ ideen der Kranken wurden durch die Muſif entweder gar nicht oder ſogar ungünſtig beeinflußt, ja die Muſik wurde manch⸗ mal ſogar der Anlaß neuer Waßnideen. Eine Pattentin meinte, man wolle ſie durch die Muſik hypnotiſieren, eine andere, die an Verfolgungswahn litt, ſchrie, man wolle ſie durch die Muſik töten. Nicht viel anders wirkte die Muſik auf Erregte. Bei leicht Erregten gab es Beſſerungen., bei mitt⸗ lerer Erregung manchmal Berubigung und Ablenkung. aber immer nur vorübergehend. Größenwaßnideen ßlieben unver⸗ ändert und wurden ſofort nach dem Verſuch mieder von neuem ausgekramt. Bei ſtark Erregten wirkte Muſik gar nicht oder es gab ſogar eine Verſchlimmeruna des Zuſtandes. Die Kran⸗ ken ſchrien und tobten einfach weiter, ohne ſich übergaſ na die Muſik zu kümmern. Manche ſangen allerding 0 gefordert) mit, aber von einer Beſſerung ihres Lei keine Rede. Muſik kann alſo in leichten, ausnahmsweiſe auch leren Fällen von erregter oder gedrückter Stimmunzeſſerung tig angewendet. am beſten als Selbſtheſchäftigung, anz friſch erzielen, beſonders, wenn die Krankheit nicht mehr ga ühlt ſig ſondern bereits etwas im Abklingen begriffen iſt, iſſen un der Patient ruhebedürftig, ſo ſoll man ihn in Ruhe ane nicht durch, wenn auch noch ſo gut gemeinte. niukene Muſi ſuche ſtören und auälen. Schon in dieſem FJalle Muſik ſehr ſchaden. Immer ſchädlich und zu vermeiden Gei 1 ſehr erregter oder ſehr gedrückter Stimmung Nervenkranker. e darf nicht mitt⸗ tporſich⸗ 3 Die„Macht der Töne“ hat ihre Grenzen, ſi überſchätzt werden. näbſiſch en 6i Eine gefährliche Affenkrankheit. In der frafalgender Akademte der Wiſſenſchaften wurde dieſer Tage t Das intereſſante Fall von Krankheitsübertragung öfif Paſteur⸗Inſtitut in Paris hat in Kindia(Franzund eine Affenfarm gegründet, wo durch Mediziner 5175 Erperimente an Menſchenaffen durchgeführt wernaf den Gefahren eines Klimawechſels ausſetzen zu kurzem erwarb das Inſtitut eine Anzahl neuer die jedoch eine verderbliche Epidemie in die + aen ne ten. Von den fünfzehn neuen Schimpanſen ertahfteb von reits auf dem Transvort. Nach wenigen Taaen ßzehn ganzen Herde nur noch ein einziger übrig. Aene alls fi Tiere, die bereits vorkanden waren, wurden eſehr deuiſfe der Krankheit angeſteckt. Ihre Anzeichen Wae und ſtae ausgepräat: Gelbſucht, Durchfall. Erbrechen. Tie iſhert. ein⸗ Benommenteit. Der Direktor der Affenfarm in a 355 folate den Verlauf der verbeerenden Evidemie elang es ilrch zelheiten, und nach zahlreichen Experimenten gieren, 15 den Krankheitserreger, eine Spirochgete, zu 5ů mit Leich er⸗ Einimpfen des Erregers konnte die Kranktelk zilbert iden keit bei andern Affen hervorgerufen We 55 ſuchte hierauf nachzuforſchen, in welchem 1 rer Krauken Erregern des gelben Fiebers und einiger and e Währ ten. die ähnliche Symptome aufmeiſen. nerman 1b dieſer Arbeiten wurde der Gelehrte jedoch ſ Krankheit ſeiner Affen erariffen und auf die d entde 15 au der Ueberzeugun»ebracht, daß der von ihm Menſchen reger nicht nur im Menſchenaffen, ſondern auch 1 oologe Bohne 107 ſelber ſein verheerendes Weſen treiben kann. 9 erbrtert inea)! Gedanken, Frautheig .) en, uf⸗ nd br⸗ leN ne⸗ mt ird ten in⸗ tat ſe⸗ 5 un⸗ its ri⸗ un, er⸗ ihn die u5⸗ ln- — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 428 Die Lage des Arbeitsmarktes in VBaden Das Landesamt für Arbeitsvermittlung teilt mit: Die Arbeitsmarktlage in der Berichtswoche vom 1. bis 7. Septem⸗ ber 1927 hat ſich überraſchend günſtig entwickelt. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger ſank von 13 543 auf 13 029, die der Kriſenunterſtützten von 7129 auf 6812. Insgeſamt ſind alſo allein von den Unterſtützungsempfängern über 800 Arbeits⸗ kräfte wieder in Stellen vermittelt worden. Für die guten Be⸗ ſchäftigungsverhältniſſe in einigen Induſtrien ſpricht es auch, daß z3. B. die Zahl der unterſtützten Ta hakkurzarbeiter um 110 ſank. Beſonders zu erwähnen iſt es, daß infolge des ein⸗ ſetzenden Herbſtgeſchäftes die Schmuckwareninduſtrie eine Beſſerung der Beſchäftigung aufzuweiſen hatte. Eine ver⸗ ſtärkte Nachfrage nach Arbeitskräften beſtand in der Papier⸗ induſtrie. Der kommende Herbſt und die bevorſtehende Wein⸗ ernte zeigten ſich durch hervortretenden Bedarf an Küfern an. Infolge der andauernd verhältnismäßig günſtigen Witterung konnten in beträchtlicher Zahl Erdarbeiter zu Straßen⸗ arbeiten, Streckenarbeiten bei der Eiſenbahn uſw. vermittelt werden. Die zwiſchenörtliche Unterbringung von Baufach⸗ arbeitern ſcheiterte verſchiedentlich an fehlenden Wohngelegen⸗ heiten. Im Gaſtwirtsgewerbe ſind infolge des bevorſtehenden Saiſonſchluſſes Entlaſſungen angekündigt worden. Nur an weiblichem Küchenperſonal beſteht weiter erheblicher Mangel. Geſucht waren ferner Stenotypiſtinnen. Auch ſonſt ſcheint der für Angeſtellte ſich in gewiſſem Umfang zu be⸗ eben. Stäbtiſche Nachrichten Das Sommergärtchen Wer Blumen liebt, iſt mir ein lieber Menſch. Er mag ver⸗ ärgert ſein und ſich gekränkt fühlen, daß ihn das Leben bei⸗ ſeite geſtellt hat; mit ſeinen Blumen hält er es, die liebt er, auf ſie verſteht er ſich auch. Nicht mit der Blumenſprache, aber durch die Liebe, die gibt und nimmt! Gehe ich an ſolchen Sommergärten vorbei, wo es bunt durcheinander wächſt, ſo denke ich an einen Teppich, der ſo mit Kunſt und Geſchick ge⸗ flochten iſt, vielleicht nicht mit piel Berechnung, aber doch wirkſam u. ich meine, das Innenleben dieſer oft ſo dilettanti⸗ chen Gärtner müßte ſich ſeltſam ſpiegeln in dieſen ihren Schöpfungen freier Liebestätigkeit. Liebestätigkeit— kein anderes Wort dafür! Ich kenne einen, der morgens vor ſeiner Tagesarbeit in ſeinem Garten iſt, auf den Knien liegt und die harte Erde mit den Händen zerkrümelt. Kaum iſt der Dienſt vorbei, dann iſt er wieder in ſeinem Garten, bei ſeinen Beeten und Blumen. Er ſchleppt aſſer hinzu, jätet Unkraut, pflanzt und erntet. Ob er ein guter Arbeiter oder Beamter iſt, weiß ich nicht, aber er iſt doch ein tüchtiger Menſch, das ſehe ich ſeinem Gärtchen an. Hagt, was ihr wollt, wir können nicht alle glücklich in unſeren Jerufen ſein, aber wir müſſen ein Ventil haben für die Kräfte, die ſich in uns aufſpeichern und uns ſprengen, wenn wir ſie nicht befreien können. 5 Es ſind das eben Anlagen. Manche Frau wird ihren Mann nicht verſtehen, daß er den onntag ſehnlich erwartet, nur damit er in ſeinen Garten kann. Sie möchte vielleicht lieber zum Vergnügen gehen oder ſich mit ihren Freun⸗ dinnen an den Kaffeetiſch ſetzen. Der Mann nimmt ihr die Kinder mit, und da kann ſie ja nicht allein zurückbleiben. Der Sommergarten blüht. Man erntet ſchon. E. S. * Die dritte Nummer der„Blauen Rennzeitung“ iſt heute nachmittag im Verlag der Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., „Neue Mannheimer Zeitung“, Mannheim erſchienen. Die Nummer enthält wie immer die genaue Starterliſte, mit Vor⸗ ſchau auf den dritten Renntag, von einem alten Rennfach⸗ mann bearbeitet. Die Tips der„Blauen“, die an den beiden erſten Renntagen gut ausgefallen ſind, verſprechen auch für den dritten Tag dem Wettenden wertvolle Winke. Der Be⸗ richt des zweiten Renntags gibt zuſammen mit den Eventual⸗ quoten eine genaue Ueberſicht über den Verlauf der Rennen. ie Formen der einzelnen Pferde unterrichten den Turf⸗ freund über die bisherigen Erfolge und die Ausſichten. Wie gumer gibt der Anzeigenteil dem Leſer einen Einblick in die Leiſtungsfähigkeit der Mannheimer Geſchäftswelt. Die gei⸗ ung iſt zu haben im Straßenverkauf, in der Bahnhofsbuch⸗ bandlung, den Kiosken, Zigarrengeſchäften uſw., den Filialen Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeldſtraße 11, ſo⸗ ie in der Hauptnebenſtelle R 1(Baſſermannhaus) und in Freqgnenz des Herſchelbads. Vom 4. bis 10. September wurden 9377 Badekarten ausgegeben Hiervon entfallen auf große Schwimmhalle 4294(Männer 2988, Familienbad 906, „Wellenbad 339, Schülerkarten 61), Frauenhalle 1898(darunter Schülerkarten 73), Halle III 80, Wannenbäder 1. Klaſſe 631, Wannenbäder 2. Klaſſe 1248, Dampfbäder 299, Kohlenſäure⸗ bäder 8, Krankenkaſſenbäder 919(Dampfbäder 176, Lichtbäder 37, Fichtennadelbäder 563, Solbäder 88, Kohlenſäurebäder 53, Schwefelbäder). * Nenes Grünen und Blühen. Aus dem Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: Die ſich zwiſchen der Friedrichsbrücke und Colliniſtraße hinziehende Baumgruppe wilder Kaſtanien wartet augenblicklich mit einem wunderſchönen Naturſchau⸗ ſpiel auf. Schon längſt hatten ſich die Blätter entfärbt und waren zu Füßen der Spaziergänger gefallen; leblos ſchon hielt man die Bäume. Doch zu früh freute ſich der Schnitter Tod. Nicht kampflos ergeben ſich die Tapfern. Nein, mutig und kraftſtrotzend durchbrechen ſie erneut ihre lebloſen Banden; ſie wollen leben. Saftiggrüne Blätter zieren wieder das Geäſt. Und zur Feier ihres Sieges zündeten ſie ihre Blüten⸗ fackeln an und halten ſie majeſtätiſch gen Himmel. Sind uns dieſe Bäume nicht ein guter Lehrmeiſter? Sie kennen kein Verzagen. Ihr Mut ſei unſer Vorbild! * Freiwilliger Tod. Geſtern nachmittag wurden am Rhein unterhalb des Strandbades die Kleider eines 51 Jahre alten, verheirateten Briefträgers aus Ludwigshafen aufgefun⸗ den. Aus beigelegten Briefen geht hervor, daß der Mann in⸗ folge Krankheit den Tod im Rhein geſucht hat. Die Leiche konnte bis jetzt nicht gefunden werden. * Betriebsunfälle. In das Allg. Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: ein 18 Jahre alter Arbeiter, der in einem Kohlenlager im Hafengebiet eine Quetſchung des linken Unter⸗ ſchenkels erlitt, und ein 19 Jahre alter Taglöhner, der in einem Betriebe in Q 5 von einer Teigknetmaſchine an der rechten Hand gequetſcht wurde. * Wer iſt der Eigentümer? Beim Bezirksamt(Fundbüro) ſteht eine Anzahl zweiräderiger Handkarren und Fahrräder, die vermutlich zum Teil von Diebſtählen her⸗ ſtammen dürften. Die Eigentümer wollen ſich beim Fund⸗ büro melden. * Ein nettes Hausmädchen. Aus Oggersheim wird uns gemeldet: Das 23 Jahre alte Hausmädchen Eliſabeth Schmelzer von Ludwigshafen, das zuletzt in der Metzgerei Unangſt dorten in Stellung war, eignete ſich den Kaſſenſchlüſſel der Herrſchaft an und beſtahl dieſe nach und nach um einen größeren Geloͤbetrag. Im Kleiderſchrank fand man noch 140 Mark vor. Die übrigen Gelder hatte das Mädchen verjubelt, ſo am letzten Sonntag auf den Mannheimer Herbſtrennen. Die Polizei brachte die Diebin auf die Wache, wo ſie aber, als der vernehmende Polizeibeamte dienſtlich einen Moment das Zimmer verließ, ausriß. In Ludwigshafen wurde ſie inzwiſchen erneut feſtgenommen. Wie noch weiter bekannt wird, hat ſie auch ihre vorletzte Herrſchaft in Ludwigshafen um einen beträchtlichen Poſten an Kleidungs⸗ und Wäſche⸗ ſtücken erleichtert. Voreinsnachrichten *30. Stiftungsfeſt des Badſſenon Odenwaldvereins Mann⸗ heim. In den Räumen der Bäckerinnung(Germaniaſälen) fand das 30. Stiftungsfeſt des Badiſchen Odenwald⸗ vereins ſtatt. Der bis auf den letzten Platz beſetzte Saal war durch die Blumenſtiftungen der Mitglieder aufs reichlichſte ge⸗ ſchmückt. Die Sportkapelle Schönig ſpielte den Eröffnungs⸗ marſch. Zur Einleitung folgte, vorgetragen vom Kauf⸗ mann⸗Quartett der„Tag des Herrn“ und„Mein Vater⸗ land“. Die Begrüßung nahm der 2. Vorſitzende Münch vor. Den Feſtprolog ſprach Frl. Weimert. Hierauf ergriff der 1. Vorſitzende, Hohenreuther, das Wort. Er wies auf die Gründung des Vereins hin, erinnerte an die gefallenen Mitglieder und forderte zu regſter Vereinstätigkeit auf. Mit Schillers Worten„Seid einig, einig“ ſchloß er unter ſtür⸗ miſchem Beifall. Dann nahm die Vorſtandſchaft die Ehrung der 25⸗ und 30jährigen Jubilare vor. Ein prächtiges Bild er⸗ hielten die 25jährigen und eine Medaille die 30jährigen. Einem ſchneidig geſpielten Theaterſtück folgte die Duoſzene„Stadt⸗ und Landmädchen“, von den Geſchwiſtern Specht mit großem Erfolg zu Gehör gebracht, einige Soloſtücke der Herren Wieß⸗ ner und Keßler und des Frl. Seitz und ein weiteres Theaterſtück. Gabenverloſung und Tanz beſchloſſen die wohl⸗ gelungene Veranſtaltung. H. H. * Die katholiſche Kirche zum 80. Geburtstag Hindenburgs. Das erzbiſchöfliche Ordinariat in Freiburg hat angeordnet, daß beim Gottesdienſt des 80. Geburtstags des Reichspräſi⸗ denten von Hindenburg am 2. Oktober gedacht und zum Ge⸗ bet für die verehrungswürdige Perſon des greiſen Reichs⸗ oberhauptes aufgefordert werde, auf daß Gott ihm auch ferner mit ſeiner Gnade beiſtehe und ſeine Arbeit für das Wohl des Volkes ſegne. * Die 50jährige Wiederkehr der Grundſteinlegung des Niederwalddenkmals. Am heutigen 16. September ſind 50 Jahre verfloſſen, ſeit Kaiſer Wilhelm J. den Grundſtein zum Nationaldenkmal auf dem Niederwald legte. Hier auf dem 344 Meter hohen Niederwald, dem letzten Ausläufer des Tau⸗ nus, an der ſüdweſtlichen Ecke des Rheingaugebirges, von deſſen Spitze der Rheingau und das Nahetal mit 160 Ortſchaften überblickt werden kann, wurde der Platz gewählt zur Ber⸗ körperung der Idee, dem aus Frankreich zurückkehrenden ſieg⸗ reichen Kaiſer die Kaiſerkrone entgegenzuſtrecken und als Symbol des Andenkens an die einmütige ſiegreiche Erhebung des deutſchen Volkes und an die Wiederaufrichtung des Deur⸗ ſchen Reiches. Am 16. September 1877 ließ Kaiſer Wilhelm I. dreimal den Hammer auf den Grundſtein des Niederwald⸗ denkmals aufklingen mit dem Spruch:„Den Gefallenen zum Andenken, den Lebenden zur Anerkennung, den künftigen Geſchlechtern zur Nacheiferung.“ 1883 fand dann in Gegen⸗ wart Kaiſer Wilhelms J. und der deutſchen Bundesfürſten die Einweihung des Nationaldenkmals ſtatt. * Kriegsgräberfürſorge. Wieder einmal gibt der Volks⸗ bund Deutſche Kriegsgräberfürſorge den An⸗ gehörigen Gelegenheit, auf den Gräbern ihrer in fremder Erde zur letzten Ruhe gebetteten Toten aus dem Weltkriege an den Totengedenktagen, Allerſeelen und Totenſonntag, ſo⸗ wie zu Weihnachten einen Kranz nieder zu legen. Das Sep⸗ temberheft der Bundeszeitſchrift„Kriegsgräber⸗ fürſorge“ enthält eine Aufſtellung aller deutſchen Krieger⸗ friedhöfe in Frankreich, Belgien, Polen einſchließlich Galizien uſw., auf denen eine Kranzniederlegung möglich iſt. Wer alſo den Wunſch hat, zu den genannten Tagen ein teures Grab mit einem Kranz zu ſchmücken, wende ſich rechtzeitig an die in ſei⸗ nem Wohnorte beſtehende Ortsgruppe oder, wo keine ſolche iſt, an die Bundesgeſchäftsſtelle des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge, Berlin W 15, Brandenburgiſcheſtr. 27. Das Heft enthält auch die Termine, bis zu denen die Beſtellun⸗ gen bei der Bundesgeſchäftsſtelle eingegangen ſein müſſen, da⸗ mit ſie ausgeführt werden können. In den vergangenen Jah⸗ ren haben Tauſende von der ihnen durch den Volksbund ge⸗ gebenen Möaglichkeit Gebrauch gemacht und die letzte Ruhe⸗ ſtätte ihrer Lieben an den Totengedenktagen geſchmückt. Aber was bedeuten Tauſende im Verhältnis zu den faſt 2 Millionen Gefallenen! Das Ausland muß ſehen, daß die Deutſchen ihre Toten aus dem gewaltigſten Ringen aller Zeiten nicht ver⸗ geſſen haben. Tagungen Deutſcher Buchdrucker⸗Verein In den Tagen vom 17. bis 19. September fin det in Baden⸗Baden die Jahresverſammlung des Deutſchen Buchdruckervereins ſtatt. Die Beteiligung wird ſehr ſtark ſein, denn es ſind, wie wir hören, bis jetzt etwa 900 Teilnehmer gemeldet. An dem Feſtakt am Samstag abend im Kurhaus werden auch der Staatspräſident Dr. Trunk, der Miniſter des Innern Dr. Remmele und der Oberbürgermeiſter der Stadt Baden⸗Baden, Dr. Fieſer, teilnehmen. Der fachliche Teil der Verſammlung iſt von einer inhaltsreichen Tagesordnung aus⸗ gefüllt, bei der hauptſächlich die Frage der Wiedereinführung des Deutſchen Buchdruck⸗Preistarifes im Vordergrunde ſte Baden⸗Baden iſt reich beflaggt und zeigt ſich in einem friſchen und glänzenden Herbſtkleide. und Beamten Der Reichsverband der Büroangeſtellten und Beamten hielt am 10. und 11. September in Koblenz einen außer⸗ ordentlichen Verbandstag ab, der aus allen Teilen des Rei⸗ ches gut beſucht war. Mit beſonderer Begeiſterung wurden die Vertreter aus dem Saarlande begrüßt. Die Tagung diente dem inneren Ausbau der Organiſation und deren Unterſtützungseinrichtungen. Die vom Vorſtande auf Grund der guten Entwicklung des Verbandes vorgeſchlagenen Ver⸗ beſſerungen der Selbſthilfeeinrichtungen des Verbandes fan⸗ den einſtimmige Annahme. Neu eingerichtet wurde eine Al⸗ tersverſorgung, die den Mitgliedern eine monatliche Alters⸗ rente von 50—80 Mark zuſichert. In organiſatoriſcher Hin⸗ ſicht wurden wichtige Beſchlüſſe gefaßt, die eine noch engere Zuſammenarbeit mit den Verbänden des Geſamtverbandes deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften, insbeſondere dem Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfenverband, gewährleiſten. Die Herren Tröger⸗Hamburg und Meißner⸗Berlin behandelten in ihren Vorträgen die Ziele des Verbandes, unter ſtarker Be⸗ tonung des Berufsverbandsgedankens auf chriſtlich⸗nationaler Grundlage. Es wurde u. a. beſchloſſen, weiter die Verbeſſerung des Arbeitsvertragsrechts durch den Geſetzgeber anzuſtreben. Auch die zu dieſen Fragen eingebrachten Entſchließungen fan⸗ den einſtimmige Annahme. 2 der Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2. ———— e Münchner Vilder Von Richard Rieß Pudel, wahret Eure heiligſten Güter! kri Wir haben in München im Laufe der ſieben mageren Nach⸗ k übslahre manchen Demonſtrationszug und manche Proteſt⸗ Zeit gebung erlebt, und„Umzüge“ wurden während langer wie gänzlich ohne Möbelwagen veranſtaltet. Seit das Bier hat er ſeinen gewohnten Gehalt an Stammwürze erhalten des 7585 die Bekundungen des Volkswillens, die meiſt ſolche Iega olks unwillens waren, faſt ganz ausgeſtorben, und Mün der Fall Sacco-Vanzetti iſt verklungen, ohne daß der niſche ſer Kommunfsmus die hieſige Polizei für amerika⸗ die Stcerichtsmethoden verantwortlich gemacht hätte. Nein, Verkehraße iſt in München nur noch ausſchließlich für den teſtum)sſchutzmann da, und alle Demonſtrations⸗ und Pro⸗ einm Page ſind auf den Hund gekommen. Und weil ſie nun aß dort angelangt ſind, hat ſich die hieſige Pudelſchaft 1 rt Moz beiliatten Rechte beſonnen, und ſie fand, daß die leidige mäßig ſas Pudeltier in höchſt belämmerter Weiſe ganz viech⸗ wer 3 behandle, und weil es den Pudel wurmt, getreten zu gebu u, ſo beſchloß das Heer der Pudel eine Proteſtkund⸗ ſehr beli onntag nachmittags auf der breiten, in Hundekreiſen echten iebten Ludwigſtraße. In allen Größen und waſch⸗ tere Jarben kraten die Pudel pünktlich an, und mit mun⸗ lich A ebell und den üblichen Scherzen, zum Galopp vergeb⸗ uſatz nehmend, ſchritten ſie neben ihren Herren und eutur die Straße entlang, die das Münchner Volk, der verſtändig des Augenblicks gewiß, neugierig umſäumte. Sach⸗ Juſchan g ging Rede hin und her, während, auch unter den Wanw 85 Hunde, wenn auch anderer Raſſen, mit kräftigem ̃ 85 den Demonſtrationszug der Pudel begleitete. Man 75 er eunen: auch der Pudel iſt ein ſchöngeformtes Ge⸗ 95 hundeſchaffenden Natur. Und auch in der kleinen ei emonſtrierenden Pudel⸗Gemeinſchaft prägt ſich das 8 rIgroßen Welt aus: Charaktere und Tempera⸗ ganzen Leih Hing der Naturburſch, dem die Lockenpracht den kwohlgeſchnz 0 überwucherte, neben dem Dandy, deſſen Ständer troste nint tene Manſchetten graziös zierten, und ein anderer aeit davon, der, mit nach Löwenart geſchnittener Dun eeenichtlich mehr ſcheinen wollte, als er war. In Die Dackel. eiben platzten die Meinungen gegeneinander. lichen 1 luhänger gerieten mit den Freunden der ſtatt⸗ halten damit. Solchene Einfäll hat koa anderer Hund über⸗ haupts net!“„A Kläffer is er, der Dacklhund. Und ſchiach, der krummhaxete Lausbub, der. J wenn an Hund will, dann will i an treuen Hund. Schaugns mal mei Treff in ſei Lich⸗ ter. Der ſchaugt geſcheiter wal wiera Menſch.“„Wenn Sie des ſagn, kann i Eahna net ſcheltn. A rechter Hund is allewei a beſſerer Menſch als der Menſch.“ Und ſie waren wieder einig. Die Pudel aber umſchritten das Rondell der Univer⸗ ſität und begaben ſich in den„Engliſchen Garten“. Ihre Herr⸗ chen und Frauchen aber, die meiſt Pudelzucht treiben, hofften, durch dieſen Demonſtrationszug wieder etwas zur Ehren⸗ rettung des Pudels beigetragen zu haben. Auf daß er wieder mehr Freunde finde und— höhere Preiſe. Denn das iſt ja immer wieder— des Pudels Kern! Der gute Fremdenſommer Für den fremden Beſucher Münchens freilich ſind derlei Dinge verborgen. Und das iſt gut ſo. Elend hat er ja daheim genug, und wenn er auf Reiſen iſt, möcht er gerne ausſpan⸗ nen. Viele, ſehr viele Leute haben Bayern heuer wieder zum Reiſeztel gewählt. Eine Berliner Zeitung, die feſtgeſtellt hat, daß die Konjunktur der Sommerreiſeplätze mit der jeweiligen Börſenlage innig zuſammenhänge, mußte wahrheitsgetreu be⸗ kennen, daß„Alpen gefragt“ ſeien. Und immer, wenn Alpen gefragt ſind, hauſſiert München. In Oberbayern, z. B. im Allgäu, hat ſich der Verkehr im Verhältnis zum Vorjahre um nicht weniger als 50 v. H. gehoben, und wenn man jetzt mal nach Garmiſch⸗Partenkirchen kam, dann konnte, wer ſich an die recht langen Hoteliers⸗Geſichter im Vorjahre erin⸗ nerte, zu ſeiner Genugtuung feſtſtellen, daß dieſe wieder ſehr in die Breite gegangen ſind. Der gute Fremdenſommer, der als günſtiges Vorzeichen für die Zukunft zu nehmen iſt, hat auch Max Reinhardt anſcheinend veranlaßt, ſein Augenmerk wieder auf unſere Stadt zu richten, in der er vor dem Kriege im„Künſtlertheater“ die leichte Muſe in einem unvergeſſen ſchönen Gewande vorführte. Hier war es, wo Max Pallen⸗ berg berühmt und mit dem Importe ſchöner engliſcher Tän⸗ zerinnen die heutigen„Girls“ für Europa vorgeahnt wurden. Nach einem Interview einer Münchener Vorabendzeitung hat Reinhardt den Gedanken erwogen, in München künftighin Feſtſpiele zu veranſtalten, in den Monaten der großen muſi⸗ kaliſchen Feſtaufführungen, aber nicht als Konkurrenz, ſon⸗ dern als willkommene Ergänzuna des traditionellen JFeſt⸗ ſpielyrogramms. Schon heuer im Oktober ſollten ja Rein⸗ hardt⸗Gaſtſpiele bei uns ſtattfinden. Aber die fünf geplanten Aufführungen des„Mirakels“ ſcheiterten an materiellen des is a Vierbunde in einen erregten Diskurs:„A Waldl, cherl mit Hamur Da koſt Di ſtundenlang unter⸗ Weekend und Oktoberfeſt ſicherlich nimmer geſchwollen genug, um ohne Seufzen Feſtſpiel⸗Eintrittspreiſe herzugeben. Im Sinne des Fremdenverkehrs aber iſt der Oktober„tote Zeit“. Die Ausſtellungen haben alsdann ihre Aufgaben erfüllt. Auch die im Glaspalaſt wird kurz nach dem offiziellen Herbſtbegonne geſchloſſen, und damit endet auch der vielberedete„Zwiſt in der Münchner Künſtlerſchaft“. Profeſſor Behn, der angefein⸗ dete„Diktator“, tritt mitſamt der Vorſtandſchaft von der Lei⸗ tung der„Münchener Künſtlergenoſſenſchaft“ zurück, und dieſer Mammut⸗Bund ſteht nun wieder auf demſelben Flecke wie vor einem Jahre, wo die als unhaltbar erkannten Zuſtände eben zur Uebertragung der Diktatur an Fritz Behn geführt hatten. Herbſtnahen Auch ſonſt zeigt ſich das Verblühen der Saiſon. Zwar kommen noch Gäſte, manche aus der Luft wie die freundlich begrüßten amerikaniſchen Rund⸗um⸗die⸗Erde⸗Flieger, dte ünchen zum Raſtort erwählt hatten und mit der erſten Steh⸗ Maß beim Willkommen auf die ferne, trocken gelegte Heimat anſtießen.(Zum Abendeſſen hatten ſie ſich Schweinsbraten mit Sauerkraut gewünſcht, das während des Krieges in den Ländern der Gegner ſo oft beſpöttelte„deutſche National⸗ gericht“.)— Zwar verlebten vor wenigen Tagen erſt die auf einer Rundreiſe begriffenen amerikaniſchen Journaliſten in München und im Oberland ſchöne Feſtſtunden, aber man ſpürt den Herbſt doch aller Enden. Die Münchner ſind wieder heim⸗ gekehrt, glückliche Villenbeſitzer in Rottach oder an den Ufern der Seen packen Sommerglas und Ferienwäſche wieder zu⸗ ſammen und überſiedeln in die Stadtwohnungen, die Theater rücken mit„Bilanzen“ und neuen Spielplan⸗Verſprechungen heraus und— die Kegelbünde verſenden die Mitteilung, daß es wieder auf„gut Holz“ geht. Die Tennis⸗Konkurrenzen ſind unter Dach, der Fußball treibt die neuen Blüten der „Liga⸗Spiele“ und der Sport der Pferde hat ſeine großen Ereianiſſe in Süddeutſchland ſchon hinter ſich. Die begeiſter⸗ ten Münchner Turffreunde ſind aus Baden⸗Baden wieder heimgekommen nicht gerade ſehr ſtolz und ſiegesfroh— denn die Münchner Trainingszentrale hat diesmal nicht eben groß⸗ artig abgeſchnitten. Dafür werden bei uns neue Tatterſalls eröffnet und durch den„Engliſchen Garten“ bewegen ſich die Kapalkaden die Spätſommerlichte. Noch ſtehen die Tiſche im Hofgarten unter den traulich⸗ſchönen Bäumen, deren grünes Aicht lanaſam nergilbt. noch gibt es Stunden. in denen die Sonne ſchwüſe Sommerſtimmung zoußert— cher ie Agonde, die auch nach heißen Tagen mit flatterndem Windantef cgef non den Bergen herniederſteigen, zwingen den melancholiſchen Bedenken. Oktober iſt ja bei uns die„Zeit nach den Feſten“, und die Geloͤbeutel ſind nach Bundesſchießen, Sommerreiſen, 165 Wanderer zu wehmütiger Erkenntnis des ſinkenden Jahres. Verbandstag des Reichsverbandes der Bürobangeſtellten 2. Seite. Nr. 428 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 16. September 1927 Kommunale Chronik Heffentlicher Proteſt der Darmſtädter Gaſtwirte und Weinhändler gegen die Stadt Darmſtadt *Darmſtadt, 14. Sept. Die Darmſtädter Mitglieder der Gaſtwirte⸗Innung Heſſen, des Vereins der Hotels, Reſtau⸗ rants und verwandter Betriebe ſowie des Vereins Starken⸗ burger Weinhändler erheben in der Preſſe öffentlichen Proteſt gegen das Gebaren der Stadt Darmſtadt, die immer mehr Gaſtwirtsbetriebe in eigene Regie übernehme und dadurch die Exiſtenz der genannten Berufszweige ernſtlich gefähede. Die Stadt trete dadurch in bewußten Wettbewerb mit dem an⸗ ſäſſigen einſchlägigen Gewerbe und Handel, beraube dieſe ihres Kundenkreiſes und untergrabe damit die erhebliche Steuer⸗ kraft dieſer Berufe. Die Organiſationen erheben daher ſchärfſten Proteſt gegen ſolche ungeſunde und die Wirtſchaft ſchwer ſchädigende Betätigung der Stadtverwaltung und erwarten von den berufenen Vertretern der Volksgemeinſchaft, daß ſie die gefährdeten Gewerbe vor der Vernichtung bewahren. * Schwetzingen, 15. Sept. Aus der füngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Da nach Mitteilung des Städtebundes Reichspräſident v. Hindenburg ausdrücklich gebeten hat, von örtlichen Feiern anläßlich ſeines 80jährigen Geburtstages abzuſehen, beſchließt der Gemeinderat, eine der⸗ artige Feier nicht abzuhalten, ſich dagegen mit einem Betrage von 225/ an der Hindenburgſpende zu beteiligen.— Außer⸗ dem beſchließt der Gemeinderat, der in der Neuanlage be⸗ griffenen Straße im Baugebiet nördlich der Kurfürſtenſtraße — zwiſchen Aug. Neuhaus⸗ und Uhlandſtraße gelegen— die Bezeichnung„Hindenburg⸗Straße“ beizulegen und am 2. Oktober die ſtädt. Dienſtgebäude zu beflaggen. Aus dem Lande * Schwetzingen, 15. Sept. Am Sonntag, 25. Sept. werden ſich die unterbadiſchen Hebelfreunde und die in der Um⸗ gebung wohnenden Oberländer zu einem Hebeltrunk in Schwetzingen treffen. Die Anregung zu dieſer Gedenkfeier wurde beim letztjährigen Hebelfeſt gegeben, das aus Anlaß des 100jährigen Todestages in Schwetzingen ſtattfand. L. Horrenberg, 12. Septbr. Die Maſern ſind hier mit ſolcher Heftiakeit aufgetreten, daß die unteren Klaſſen der Volksſchure geſchloſſen werden mußten. L. Reihen, 15. Sept. Der zweitletzte Veteran von 1870/71 aus unſerer Gemeinde, der ehemalige Steuereinnehmer Friedrich Günther iſt hier im Alter von 78 Jahren geſtor⸗ ben, Günther erhielt bei Nuits eine ſchwere Verwundung mit nachfolgender Lähmung der linken Hand. I. Sinsheim, 15. Sept. Mit Unterſtützung der Stadtkapelle und des Geſangvereins„Liederkranz“ fand hier am Sonntag der 2. Kameradentag des Landſturm⸗Infanterie⸗Bataillons 14 Heidelberg ſtatt, der aus der ganzen Umgebung gut beſucht war. Im Mittelpunkt ſtand die Gefallenenehrung, bei der Kamerad Amtsgerichtsrat Dr. Kampp⸗Heidelberg die Feſt⸗ rede hielt. Kamerad Eugen Stahl⸗Sinsheim legte im Namen des Bataillons einen Kranz nieder. Nachmittags war ein Feſtzug und anſchließend gemütlicher Teil, dem fleißig zugeſprochen wurde. Der nächſte Wiederſehenstag wird in Weinheim an der Bergſtraße ſein. L. Nohrbach b. Sinsheim, 15. Sept. Der Landwirt Otto Schüle prallte hier inmitten des Ortes mit dem Sinsheimer Gerichtsauto zuſammen und wurde von ſeinem Motorrad ge⸗ ſchleudert. Er blieb bewußtlos liegen und wurde in das Sinsheimer Krankenhaus überführt, wo feſtgeſtellt werden konnte, daß die Verletzungen nur mäßiger Natur ſind. Die Inſaſſen des Autos kamen mit dem Schrecken davon. * Karlsruhe, 14. Septhr, An Vergiftungserſcheinungen wurde geſtern ein 23jähriger Schüler aus Münchweiler in ſeiner in der Oſtſtadt gelegenen Wohnung in bewußtloſem Zuſtand im Bette liegend aufgefunden. Er verſtarb im ſtädtiſchen Krankenhaus.— Die älteſte Stadtapotheke Karls⸗ ruhes iſt jetzt die internationale Apotheke, denn ihre Grün⸗ dung geht bis in die Anfangszeit der Reſidenz zurück. Be⸗ reits 12 Jahre nach der Stadtgründung(im Jahre 1727) wurde die Apotheke errichtet. * Säckingen, 15. Sept. Auf dem Hotzenwald hat es bereits zu ſchneien angefangen. Das Oedland ſchimmert weithin in weißer Pracht. Da ſeit langen Jahren kein ſolch früher Schneefall erlebt worden war, rechnet man mit einem frühen Winter. Konſtangz, 15. Sept. Der Mörder Keller, der, wie be⸗ richtet, ſeine Geliebte Maria Seitz aus Hindelwangen von der Aachbrücke in den See geworfen hatte, beging im Unterſuchungsgefängnis einen Selbſtmordverſuch. Er zertrümmerte einen Spiegel und öffnete ſich mit einem Stück Glas die Pulsadern. Durch ſofortige Hilfeleiſtung konnte Aus der Pfalz Gegen eine Amneſtie für Bürgermeiſter a. D. Helfrich Münchweiler a. d.., 15. Sept. Nach einer bisher un⸗ widerſprochen gebliebenen Preſſemeldung ſollte der frühere Bürgermeiſter Martin Helfrich anläßlich des Hindeuburg⸗ tages begnadigt werden. Bekanntlich hatte der durch ſeine ſeparatiſtiſche Betätigung berüchtigte Helfrich im Januar 1925 nach einem vorausgegangenen Wortwechſel in der Nacht den 36jährigen Schmied Alfred Wadle ohne jeden Anlaß auf offener Straße vom Hofe ſeines Hauſes aus durch mehrere Schüſſe niedergeſtreckt und war deswegen vom Schwurgericht Zweibrücken zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Das Gerücht einer bevorſtehenden Begnadigung hat in der Gemeinde große Erregung ausgelöſt, die in einer ein⸗ ſtimmig gefaßten Entſchließung ihren Ausdruck fand, in der es heißt, daß ſich der Gemeinderat aus großer und begrün⸗ deter Beſorgnis um das Wohl und die Ehre der Gemeinde Münchweiler gegen die Amneſtierung ausſpricht. FJerner muß der Gemeinderat eindringlich alle maßgebenden Stellen bitten, wenn Martin Helfrich wirklich amneſtiert werden ſollte, ihn von Münchweiler fern zu halten. Andernfalls lehnt der Gemeinderat einſtimmig die Verantwortung für die Fol⸗ gen ab. 2: Ludwigshafen, 15. Sept. Oberpoſtinſpektor Platz, der ſeit 37 Jahren im hieſigen Poſtdienſte ſteht und zuletzt als Vorſtand des Poſtamtes am Rupprechtsplatz und als Haupt⸗ tätig war, konnte ſein 40jähriges Dienſtjubiläum egehen. * Neuſtadt a. d.., 15. Seßt. Die in dem Neuſtadter Hof einberufene Verſammlung, die ſich mit der Frage der Vorbereitungsarbeiten für den Neuſtadter Weintag 1927 zu befaſſen hatte, endete mit einer Ueberraſchung. Man be⸗ ſchloß nach längerer Ausſprache den Weintag in dieſem Jahre Der reelle den Leib gerü Vor dem lich, ereignete früheren Jab wurden. Zu d wann dadurch zogen wurde. ergangen, und und hätte das fallen zu laſſen, da infolge der ungünſtigen Witterung vom Dach Sor vorausſichtlich mit einer ſchlechten Weinernte zu rechnen ſei. Nachbargebiete * Dillingen bei Saarbrücken, 13. Sept. Ein Brautpaar wollte Hochzeit machen. Es iſt verſtändlich, daß die von auswärts ſtammende und bei den Eltern des Bräutigams wohnende Braut einen Myrtenkranz tragen wollte. Nun ereignete ſich am Vorabend des Hochzeitstages etwas recht Seltſames, woran die Braut wohl am wenigſten dachte. Die Polizei tat einen Eingriff in den Polterabend und be⸗ ſchlagnahmte das bräutliche Ehrenzeichen, den Myrtenkranz, weil er auf dem Einbruchswege geſtohlen war. Infolge des unliebenswürdigen Vorgehens der Polizei mußte die Hochzeit verſchoben werden. :: Guſtavsburg bei Mainz, 15. Sept. Vor einigen Tagen wurde hier im Kanal die Leiche eines etwa 16 Jahre alten Mädchens geländet. Der Leichnam wurde in die Leichen⸗ halle gebracht. Ueber die Perſon der Ertrunkenen ließ ſich bis zur Stunde nichts in Erfahrung bringen. Gerichtszeitung Ein Weinfälſcherprozeß— 40 000 Liter Wein gefälſcht Vor dem Schöffengericht Landau hatten ſich der Wein⸗ händler Otto Ziegler in Maikammer, der Apotheker Kar Eugen Heilmann und der Laborant Jakob Bösherz, beide aus Landau, wegen Vergehen gegen das Weingeſetz zu verantworten. Ziegler iſt angeklagt eines Vergehens des Nachmachens von Wein, Inverkehrbringen von nachgemachtem Wein, eines Vergehens des Betruges und eines Vergehens der wiſſentlich falſchen Buchführung. Er ſtellte ſeit Herbſt 1920 durch Zuſatz von Chemikalien, Zitronenſäure uſw. insgeſamt 40 000 Liter Flüſſigkeit her, die er als guten Wein verkaufte. Heilmann und Bösherz ſind angeklagt, von Herbſt 1926 bis Sommer 1927 gemeinſchaftlich Stoffe, deren Verwen⸗ dung unzuläſſig iſt, zum Zwecke der Herſtellung von Wein verkauft zu haben. Das Gericht verurteilte Ziegler wegen Vergehens des Ueberſtreckens von Weins, des Zuſatzes verbotener Stoffe zu dieſem Wein, des Inverkehrbringens des gefälſchten Weins, wegen eines Vergehens des Betrugs und der wiſſentlich fal⸗ ſchen Buchführung, alles in Tateinheit, zu einer Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von drei Monaten 2 Wochen, zu einer Geldſtrafe von 2000 Mk., erſatzweiſe 1 Monat Gefängnis. Einzuziehen ſind die Weine mit der Geſamtzahl von 18 000 Liter. Heilmann wurde verurteilt wegen eines fortgeſetzten Vergehens des Verkaufs von verbotenen Stoffen zu Wein⸗ bereitung in Tateinheit mit einem fortgeſetzten Vergehen der Weinfälſchung zur Geldſtrafe von 2500 Mk., erſatzweiſe fünf Wochen Gefäugnis. Bösherz wird wegen eines Vergehens der Beihilfe zum Vergehen des Heilmann zu einer Geldſtrafe gewandelt werden ſollte. tötet, während etwa 12 Arbeiter teilweiſe ſchwer verletzt Verteidigung beſonders hinwies anwalt die Anklagten für ſchuldig, und zwar den Eiſenkon⸗ ſtrukteur Flach, weil er möglichſt billig bauen wollte, den Architekten Kaufmann, weil er trotz des Verbots weiterge⸗ arbeitet nud nicht für die Entfernung des ſchweren Kiesbelags Zuſammenhang mit Schneefall zum Einſturz führte. Weinbau und Weinhandel der Pfalz, die einig ſind in dem Wunſche, daß den Verfälſchern der Weine mit Obſtwein, Treſterwein, Hefewein uſw. aufs energiſchſte auf ckt wird, werden mit Recht jede Gemeinſchaft mit ſolchen Schädlingen ablehnen. Im übrigen ſteht der Ruf des guten Pfälzer Weines zu hoch, als daß er durch ſolche üblen Einzelfälle beeinträchtigt werden könnte. Der Frankfurter Bauprozeß Schöffengericht Frankfurt wurde in vier⸗ tägigem Prozeß gegen den Architekten Friedrich Kau fug n n und den Ingenieur Heinr. Flach wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung verhandelt. Wie erinner⸗ ſich am 21. Februar der Einſturz eines riklagergebäudes, das in ein Kino um⸗ Dabei wurden 4 Perſonen ge⸗ en Verhandlungen war eine Reihe von Zeugen und Sachverſtändigen, darunter Profeſſor Dr. Kleinloger aus Darmſtadt, Profeſſor Fahrenkamp aus Architekt Wiſſenbach, Zivilingenieur Bernhard⸗ Berlin und Gerichtsarzt Dr. Roth geladen. Düſſeldorf, Die Verhandlung ge⸗ beſonderes Intereſſe, daß die Frage der Hand⸗ habung der Baupolizei einer öffentlichen Erörterung unter⸗ Im vorliegenden Fall war ein Bauverbot es wurde trotzdem weitergebaut. Prof, Fahrenkamp als Sachverſtändiger hielt ein ſolches Verbot für eine Formſache. unbedenklich weiterbauen Es käme vor, daß erſt ein Er ſelbſt würde auch ſchon getan. Jahr nach Fertigſtellung des Baues das Bauverbot endlich aufgehoben werde. beiden Hauptſachverſtändigen nicht völlig einig, In der ſtrafrechtlichen Sache 55 worauf di Trotzoͤem hielt der Staats⸗ — ge getragen habe, wodurch die Ueberlaſtung im Er be⸗ antragte gegen Kaufmann eine Gefängnisſtrafe von 6 Mona⸗ ten, gegen Flach eine ſolche von 2 Jahren. Das Gericht ver⸗ Urteilte die Angeklagten wegen fahrläſſiger Tötung und Kör⸗ perverletzung, und zwar Kaufmann zu 4 Monaten, Flach zu 1½ Jahren Gefängnis. Kaufmann hat ſofort gegen das Urteil Be ſchaffner Heſch ſtrafe von e urteilt, Der Auf ist erschie strasse 20, Seß503 am 18. Septem veranstaſtet vom Badischen Rennverein Mannheim. der biauen Mannheimer ennsportzeitung (Offizielles Organ des Bad. Rennvereins) Bahnhofsbuchhandlung, den Kiosken, Zigarrengeschäſten u, s.., den Filialen Waldhofstrasse 6, Schwetzingef⸗ R I, 4/6 sowie im Verlag E 6, 2 rufung eingelegt. * § Zuchthausſtrafe für einen ungetreunen Beamten. Der Poſt⸗ von Mainz wurde wegen Beraubung von Amerika⸗Briefen, die Dollarſcheine enthielten, am 15, September vom Amtsgericht Mainz zu einer Zuchthaus⸗ inem J ahr und zu 150 Mark Geldſtrafe ver⸗ Beſchuldigte, der ſeit 22 Jahren im Poſt⸗ dienſt ſteht und 186 Mark Gehalt hat, leugnete, indeſſen fand man in ſeiner Wohnung eine Anzahl Dollarſcheine. ber 1927 den Mannheimer Rennwiesen NoO. 5 nen und zu haben im Strassenverkauf, Meerfeldstrasse 11, in der Hauptnebenstelle Preis 20 Pfennig. Neue Manpheimer Zeſtung. Keller gerettet werden. von 100 Mk., erſatzweiſe zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt. 2 haben Sie draußen in der Villa ein paar Worte aufgeſchnappt, erkennen. Es iſt nicht das erſtemal, daß Sie in dieſer Bra⸗ Roſa Montanas Diamanten auf denen Sie nun Ihre Phantaſien aufbauen.— Warum, arbeiten. Soll ich Ihnen ſagen, Herr Commander, was S. zum 72 1 miß Je, e Das iſt höchſt jetzt denkend“ Kriminalroman von Sven Elveſtad ungemütlich. Haben Sie zuviel getrunken! Der andere gab keine Antwort. Ste VII„Sie ſind ſehr nervös,“ gab Abraham T. ruhig zur Ant⸗„Sie denken wieder daran, fortzugehen. Aber wenn 170 8 wort.„Sie ſprechen unzuſammenhängend und können Ihre ohne meine Erlaubnis gehen, werden Sie am Ausgaudeſek⸗ Das diamantene Dreieck. Gedanken nicht ſammeln.“ haftet. Sie können überzeugt ſein, daß in dieſem Lokal Des Der Commander war einen Moment von dem unerwar⸗ teten Auftreten des anderen ſo hypnotiſiert, daß er wirklich gehorchte und trank. Es war ein alter, guter Whisky: er floß wie Feuer durch ſeinen Körper und gab ihm ſofort ſeine Willenskraft wieber. Abraham T. betrachtete ihn die ganze Zeit mit kaltem Intereſſe. Der Commander verſuchte wieder die Situgtion überlegen zu nehmen. „Ich bin an dieſen Ton aus den tiefen, norwegiſchen Wäl⸗ dern nicht gewöhnt,“ erklärte er.„Ich will Ihnen alſo gleich ſagen, daß, wenn Sie dieſe Unterhaltung fortzufetzen wünſchen, es in einer anderen Form geſchehen muß.“ Der Oeſterdalbauer ſchüttelte ungeduldig den Kopf und erwiderte: „Laſſen Sie uns keine Zeit verlieren. Zunächſt muß es Ihnen klar ſein, daß ſie im Augenblick gänzlich von mir ab⸗ hängig ſind.“ Der Commander machte Miene aufzuſtehen. „Sie wünſchen alſo, daß ich gehe,“ ſagte er. „Das wagen Sie ja nicht. Sie hören doch, daß ich zuviel bon Ihnen weiß. Sie dürfen mich nicht ignorieren. Es wird Ihnen nur ſchwer, die überlegene Form fallen zu laſſen, mit der Sie täglich die Kopenhagener bluffen. Das geht nicht ſo ſchnell. Aber ſind Sie jetzt fertig?“ Der Commander zitkerte vor Wut und Nervoſität. Jedes der Worte des anderen traf ihn wie ein Stoß, gegen den er ſich nicht wehren konnte. Er war ſehr blaß und ſo erregt ge⸗ worden, daß die Adern an ſeinen Schläfen ſchlugen. Brats⸗ berg ſtarrte ihn ununterbrochen an. Eine Weile ſagte keiner etwas. Aber dies Schweigen erhöhte die Qual des Com⸗ manders. Schließlich mußte er etwas ſagen, weil er das und dies ewige Anſtarren nicht mehr aushalten onnte. „Sie haben da etwas von einem Schmuck angedeutet,“ meinte er,„Ich verſtehe Sie nicht. Sie ſind ſich nicht klar über die Situgtion, mein Herr. Warum ſollte ich Ihnen Rechenſchift ablegen? Vielleicht ſind Sie in Roſa Montana verliebt, der ich den Schmuck geben will. Na, wohl bekomm's. Aber wenn Sie ſich in großen Stäbten aufhalten, werden Sie ſchnell ler⸗ nen, daß Sie auf die Dauer nicht mit gebildeten Menſchen ver⸗ kehren können, wenn Sie nicht diskreter ſind. Vermutlich Der Commander ſuchte in aller Eile etwas Beleidigendes zu finden „Ihr ſagte er.„Ich habe Sie nicht verlieren ſehen, aber das Ge⸗ winnen vertragen Sie jedenfalls nicht.“ „Dieb,“ antwortete Bratsberg. Der Commander ſtrich ſich über ſeinen ſchwarzen, glän⸗ zenden Bart. Er lächelte vor ratloſer Wut, und ſein Lächeln blitzte weiß und boshaft durch ſeinen Bart. „Da irren Sie ſich wieder,“ erklärte er.„Sie ſcheinen eine Gelegenheit zu ſuchen, um mich zu beleidigen. Leider ſind wir in einem Land, in dem man ſolche Beleidigungen nicht in der richtigen Weiſe beantworten darf. Sie hätten mich vor vier Jahren in Braſilien treffen ſollen, da hätten Sie nicht lange dageſeſſen, ehe die Strafe Sie erreicht hätte.“ Abraham T. zuckte gleichgültig die Achſeln und fuhr un⸗ barmherzig fort: „Als Roſa Montana heute abend zu dem Rendezvous mit Ihnen kam, wurde ihr eine ſchriftliche Mitteilung in die Hand geſteckt. Der Zettel war von mir.“ Der Commander fuhr hoch: „Unverſchämtheit!“ brauſte er auf.„Wie können Sie ſich unterſtehen, meinen wertvollen Schmuck als falſch zu be⸗ zeichnen?“ „Er iſt auch gar nicht falſch,“ antwortete Bratsberg. „Ich verſtehe Sie nicht.“ „Sie fangen an zu verſtehen. Mein Eingreifen hat Sie vor einer Kataſtrophe gerettet, Glauben Sie, ich kenne einen Typ wie die Montana nicht? Wenn der Schmuck heute abend in ihren Beſitz gekommen wäre, hätte ſie ihn höchſtwahrſcheinlich ſchon morgen jemand gezeigt, um ihn taxieren zu laſſen. Da⸗ mit wäre der Skandal dageweſen. Der Schmuck iſt heute auf dem Rennplatz geſtohlen worden.“ Der Commander lachte laut und höhniſch. „Wirklich? Von wem denn?“ fragte er. „Von Ihnen,“ erwiderte Bratsberg. „Jetzt fange ich wirklich an zu verſtehen,“ erklärte der Commander,„Sie ſind verrückt.“ „Ich habe es mit eigenen Augen geſehen,“ fuhr Bratsberg fort.„Sie waren ganz geſchickt, das Lob muß ich Ihnen zu⸗ Glück beim Spiel iſt Ihnen wohl zu Kopf geſtiegen?“ tive ſind. Die Rennen mobil ſind Beamte. Ceeilie flirtete ſeſſen?“ „Nie auch Jetzt war Sicherheit fühl er ſich zurecht, männiſche Ueb berg.„Ich hab „Nein.“ „Wollen S bat er. Bar nicht den kleinen, vergnügten Herrn bemerkt, Cramer. Haben Sie Wälder oder haben Sie je im Klubſeſſel zurück. Er war im Begriff „Alſo, welche Zwecke?“ fragte er. „Erſt müſſen wir eine Kleinigkeit ordnen, „Gut. Ihre Aufrichtigkeit geſällt mir. einen wertvollen Schmuck, 5 Der Commander bedachte ſich einen Augenbli er in die Bruß l ganze Polizei iſt wegen der Diebſtähle aaen gemacht worden. An allen Bergnügungen Haben Sie beim Hereinkommen vorn 7 Ich wittere einen Detektiv von weitem er⸗ der Jagoͤhund das Wild. Wenn Sie jetzt gehen, wird unzue geht lich folgendes geſchehen: Ich ſage zu dem Kellner: ihn einer von den Taſchendieben vom Rennen, laſſen n tm unterſuchen. Eine halbe Stunde ſpäter können Sie Unach⸗ Polizeigefängnis über die Folgen Ihrer Dummheit mü⸗ denken. Das wird morgen⸗für die Kopenhagener ein was ſanter Skandal. Ich ſehe ſchon die Ueberſchriften vor mik. wählen Sie alſo?“ „Ich habe ſchon gewählt,“ antwortete der Comma bleibe. Ich finde Sie ſehr amüſant, Herr Gutsheſitzer. „Meinethalben bleiben Sie vorläufig in Ihrer werden uns bald einigen.“ 2 Poſe, Wir „Was münſchen Sie?“— „Ich wünſche Sie für meine Zwecke zu ge„ ſind ein tüchtiger Mann. Das habe ſch heute geſehen⸗ twortete „Ich gebe Ihnen Ihr Kompliment zurück, dwwelche be⸗ nur einen Baum.“ es, als ob der Commander ſich te. Er war ruhiger geworden. Be. 0 miſchte einen Whisky und lehnte ſich ſeine altk⸗ mit einmal he⸗ Behaglich ſes 0 gemütl! ſe, welt⸗ erlegenheit zurückzugewinnen. 3⸗ * Bra „erklürte Biero⸗ N e einen Scheck von Ihnen auf fünftauſen nen, können Sie ihn ausbezahlen?“ Sie Gehen Sie ihn 8 Dann griff eißen, 19 6. ttaſche. zu 27 r ie ſo freundlich ſein, den Scheck 70 0 9 Fortſetzun uder, vich Frantf⸗ 2 ſ e N N8 1 1 Neue Manuhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) .Seite. Nr. 428 —————...———— Bexeinheitlichung des Steuerrechts Der Reichsverband des Deutſchen Groß⸗ u. Ueberſeehandels.V. befaßte ſich auf ſeiner vom 14.—10. Sept. in Hannover abgehaltenen Großhandelsta gung auch mit Steuerfragen. Reichstagbabg. Otto Keinath, geſchäſtsführendes Präſidialmitglied des Reichs⸗ verbandes des Deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels, erſtattete den Bericht über die„Aktuellen Steue rfragen unter beſonderer Berückſichtigung des vorliegenden Geſetzentwurfes über die Ver⸗ einheitlichung des Steuerrechtes“, zu dem er ausführte: Wenn ſchon der urſprüngliche im Reichsfinanzminiſter.em aus⸗ gearbeitete Entwurf eines Steueryereinheitlichungsgeſetzes die Hoff⸗ Rungen, die ſich an die in dem Finanzausgleichsgeſetz vorgeſehene Reichsrahmenregelung der Gewerbe⸗ und Grundſteuern und Neu⸗ regelung der Hauszinsſteuer anknüpften, bei weitem nicht erfüllte, ſo hat der ſetzt nach den Verhandlungen mit den Ländern erſchienene Gefetzentwurf eine ſchwere Enttäuſchung hervorgerufen. Selbſt den Regierungsſtellen ſcheint es große Mühe zu machen, die Begründung ür den Entwurf zu formulieren, weil die beiden Ziele des Geſetz⸗ ebungswerkes faſt vollſtändig aus dem Geſichtskreis verſchwunden ind, nämlich: 1. die dringend notwendige„Vergleichbarkeit“ der ſtaatlichen kommunalen Beſteuerung durch Vereinheitlichung ſicherzuſtellen und 2. eine tatſächliche Laſtenerleichterung herbeizuführen. Die Verelnheitlichung hat unter dem Einfluß der Länder ſo viele Löcher bekommen, daß insbeſondere das„Geſtrüpp“ der emeindefinanzen nach wie vor die gründliche Durchleuchtung unmöglich machen wird. Die Laſtenerleichterung iſt, wenn ſie über⸗ gupt vorhanden iſt, ſo minimal, daß demgegenüber einige tatſäch⸗ iche Verſchlechterungen für bisher ſteuerlich relativ begünſtigte Be⸗ irke ſchwer ins Gewicht fallen. Wenn man ſich auch mit dem gedanken einer Gebäudeentſchuldungsſteuer noch für einige Jahre notgedrungen wird abfinden müſſen, ſo muß doch die Werterhaltungs⸗ teuer, alſo eine einſeitige Sonderſteuer auf das im bebauten Grund⸗ beſitz angelegte Kapital ſchwere Bedenken hervorrufen. Weſentliche erſchlechterungen, denen ſich die Reichsregterung auf Verlangen der änderregierungen gefügt hat, haben den Geſetzentwurf faſt wertlos gemacht. Die kommenden Berhandlungen im Reichswirkſchaftsrat und im Reichstag müſſen durch grundlegende Abänderungen dem eſunden Grundgedanken der Vereinheitlichung hei gleichzeitiger aſtenerleichterung wieder verſchaffen. In dieſem Sinne kann auch nur eine Mitarbeit des Verbandes in Betracht kommen. Der Großhandelstag kam hierauf zu folgender Entſchließung Der Reichsausſchuß des Reichsverbandes des Deutſchen Groß⸗ 710 Ueberſeehandels E. B. begrüßt es, daß die Spitzenverbände der eutlchen Wirtſchaft es übernommen haben, genaue Unterlagen und atiſtiſches Material zuſammenzutragen, um dadurch auf eine 90%b, e großzügige Reformder Verwaltungen der flentlichen Körperſchaften hinzuwirken. Da es darauf ankommt, Röglichſt ſchnelle Erſparniſſe zu erzielen, iſt es richtig, daß dieſe nierſuchungen zunächſt im Rahmen der beſtehenden verfaſſungs⸗ higen Beziegungen zwiſchen Reich und Ländern vorgenommen danden Der Reichsverband des Deutſchen Groß⸗ und Ueberſee⸗ bendels.V. ſteht jedoch auf dem Standpunkt, daß die ſchwierige nentſche Finanz⸗ und Wirtſchaftslage darüber hinaus auch eine Molicht baldige Verfaſſungsreſorm zur unabweisbaren Motwendigkeit macht, da nur durch eine ſolche Reform wirklich durch⸗ greifende Erſparniſſe erzielt werden können. 5Y Bei den Beratungen über die Durchführung des Steuer⸗ Schasümbeitlichungsgeſeges hat ſich bereils gezeigt, daß die rücſthe einer wirkſamen Steuererleichterung nur möglich iſt, wenn Flichtsſos der Kampf gegen den übermäßigen Länder⸗Parti⸗ gunlarlas mus für eine Vereinfachung der Staatsform leldenommen wird. Der Reichsverband des Deutſchen Groß⸗ und eberſeehandels.V. iſt auch entſchloſſen, in klarer Erkenntnis der zu überwindenden Schwierigkeiten, dieſen Kampf aufzunehmen, und — hofft dabei auf die Unterſtſtzung der öffentlichen Meinung wie Wit der in ben einzelnen Ländern Deutſchlands organiſterten bürtſchaftsgruppen, lone Der Großßandel pegeußt es, daß nun endlich gemaß den ſchon N ge erhobenen Forderungen die Steuervereinheitlichung für die gor alſteuern angeſtrebt wird. Jedoch entſpricht der nunmehr 15 fielegte Entwurf den grundlegenden Forderungen nach einer al8 eriellen Verringerung der Steuerlaſten in keiner Weiſe und muß Bo völlig ungenügend bezeichnet werden. Der urſprünglich im ſt ldergrund ſtehende Gedanke einer Realſteuerſenkung iſt faſt voll⸗ Juſtin fallen gelaſſen worden, Der Großhandel muß daher ſeine ach mmung zu einer Steuervereinheitlichung davon abhängig daß der Grundgedanke einer Senkung der Real⸗ Rufber n. wieder in den Vordergrund geſtellt wird, und daß im Lſolaat der einzelnen Stenern weitere weſentliche Abänderungen Reichber, wie ſie in der Linſe der urſprünglichen Ahſichten der bar regierung gelegen haben. Dieſe Forderung iſt durchaus erfüll⸗ wendſgenn Länder und Gemeinden wie auch das Reich die not⸗ Anwend und häufig genug verſprochene Sparſamkeit endlich zur ung bringen. 0 3338 Aner Münlager Abſatz beim Rheinſſchen Braunkohlenſyndikat. Aus Tdeinfſchattekung des Syndikats geht hervor, daß die Abſatlage für be Braunkohlenbriketts durchaus günſtig ſei. Alle Werke zur Greuze ihrer Leiſtungsfähigreit beſchäftigt. Die Er⸗ der rheiniſchen Braunkohlenwerke wird dauernd geſteigert. Ru szettel der Neuen annneimer Zeltung en und mnt T Auslandsanlethen in rozenten, bei Stückenstjerungen in Mark ſe Stück verſehenen Werte tae Peae während ſich die miß 1* er noch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenborſe vom 16. September 15. 16. 15. 16. 15.J 16. 172,00 Pad. Aſſekuranz, 210,0210, 0lgarlsruber Maſch. 24—2 *5—— eanen 98.—89.—[C. H. Knorr 178,00176,0 ant ½170,0Mannheim. Verſ. 132,0132,0 Mannh. Gummi 37.— 37.— 229 129 Oberrh. Verſ. 159,0.159,0 Neckarſulm Fhrzg 114,0118,0 waung e, grSaund.—-6a 80ffſ J 5, 2 0 ,. eilind, 94,.—94,. 3 5 keintein 8 187,00187.0 Veng 4b15 15 Een•6. 1527001 0 uigeh e 2280 17008„G. Farben Rheinmühlenw. 140.0 Wn 1600 32—55— —— 54.— Vaalſce Uinel 2895 259,0 Nrankſurter Vörſe vom 16. September JGelſenk. Bergm. 153,0156,50Baſt.G, 227,0 lelen. 704 en Guhſt⸗—— Aahriſ 7 Spiegel 58,80 THarp. Bergban 205,0,205,80Beck Wi 72— 70 TSdte Bergb. St. 2 26.0 258.5 PBergm. Elektr. 188,7 1˙50Laall Aſchersleb. 173,5178, Wing Metallwerke—— 895 Tall Weſteregel. 13,185,1 Brem.⸗Beſigh. Bel 68,— in Bante 440 1105 40 Cd. Sracb N..64— er 9144,514 ISberſchl,.Bed 9825100.0 Cement Heldelb. 145,5 250,0 255,0f l in Len 7150 i 0 1 2 amotte Annaw. 95,.— 0dpot„Ng 5 +. hönirBergbau 112, Chem, W. Alber! 144,0 J al 1 00 7 1 f n Cün Mürdb⸗Beg 160 Tellus Vergbau 113,0 K. u. Laurahütte 88.— 64. 0,9,1579 Trausport- Alelien. Schantungbahn——8,10 IHapag„ 151,2152,2 TRordd blohd. 151,,152˙7 0Oeſter.⸗U. St. B.——— 740 Baltimore& Ohig 103 0104 0 [Induſtrie⸗Aktien. Eichb.⸗Mannh- 211.0 H. Kempf⸗Sternb. 136,0 Main ee 85 Keclene 342,9 rgz⸗Storch.— Werger? 17⁰ gAdt, Gebr.. 3,50 —0⸗0 Adler Oppenheim—.— dan ae eſ 25 werk. Aktien. Aſchaff. Buntpap. 131,0l. Taahaner faune, Aſchaff. Zellſtoff 203.0 205.7 ebase enen ln—.— Aaweſl-Ler, 2 80 abenia Weinh. Di e b. ⸗ „Durl 1856, 5 ger ellſto aldho 7 0 Wormz 180.0 bob. Zucer 1400 227.0 1— 185,0 65.— 92,50 145,7 136,0 90.— 141. 190,0 Daimler Motor. 122,0122,7 D. Gold⸗ u..-Anſt 215,0214.0 Dyckerh.& Widm.—.— Dingler Zwelbrück—.——. Saad Düſſeld. Rat. Dürr 71,50 Eiſen Kaiſerslaut.—.—42,50 lektr, Licht u. K. 205,003.0 ll Bad. 75„85,—34.— magfFrantfurt-—.——.— Emallle cd 35,.—82.— 5 e 99.— 0025 1 nger Maſch.„80,— 1600 Cfilag⸗ Spldn 280,0230,0 Faber, Joh. Blei 78,.—75,.— 1709 Fec ecehe 15190153.9 178,/8.G. Farbenind 305,0305,5 176,00Fahr Gebr, Pirm. 53.—54.80 63,50 LGelt. Guill. Carls 187,0 139,0 —.— Feinmech. Jetter 98,—90.— 5,0ſdrankf. Pots Wit. 76,5076,— Juchswaggont-—.——.— JGoldſchmidt Th. 131,0/180,0 Gritzner M. Durk. 117,0113,2 Grkrftw.Mhm.6¾—.——. Grün, Bilfinger——179,0 alds Neu, Näh 58,—58.— ammerſen 153,0163,0 TMannesmannx. 177,9017 Mansfeld Akt 127,913 t. L 71,50 140 43 0 — — — Vabnbed Harmſt. 34,80 150 155.5 Klein. Sch& Becker 188.0 Felöbahnfabrik Liebrecht AG., Mannheim⸗Neckarau Nach der im Reichsanzeiger veröffentlichten Bilanz belaufen ſich die Einnahmen auf 119 546(103 705) 4, während die Ausgaben 113 056(101 595)/ betragen, ſo daß ſich ein Reingewinn von 6490(2129)& ergibt. In der Bilanz ſtehen: Kaſſe mit 1548(1359), Waren mit 42 500(64 602) und Debitoren mit 96 507(70 193), denen 44 339(70 206)„ Kreditoren gegenüberſtehen. Die HV. hat be⸗ ſchloſſen, von obigem Reingewinn 5000 4 der ordentlichen Reſerve zuzuweiſen und 1490/ auf neue Rechnung vorzutragen. Heioͤelberger Jederhalterfabrik Koch, Weber& Cie. Mehr als die Hälfte des.g, verloren— Geſamtverluſt Mk. 378 310 In der heute in Heidelberg abgehaltenen HV. waren 18 869 Stimmen vertreten, das ſind 377 380„, des AK. von 500 000 /. Nach dem Geſchäftsbericht konnte das Unternehmen angeſichts des zu großen Immobilienbeſitzes und der großen Warenbeſtände der wirtſchaftlichen Lage nicht Herr werden. Ein gelungener teilweiſer Immobiltenverkauf kommt erſt dem neuen G. zugute. In einer demnächſt einzuberufenden ao.§B. ſollen weitere Vorſchläge über das Schickſal der AG. gemacht werden. Es ſeien verſchiedene Sanierungsprojekte im Gange; ein Gelingen erfordere aber die Möglichkeit, weitere Immobilien zu verkaufen. Das Berichtsjahr ſchließt mit einem Verbuſt von 230 197 /. Der aus dem Vorjahr vorgetragene Verluſt dazu gerechnet, ergibt einen Geſamtverlu ſt von 378 319. Die Verwaltung ſieht ſich zu der Mitteilung ge⸗ zwungen, daß mehr als die Hälfte des AK, als verloren zu betrachten iſt. Nach der Bilanz ſind u. a. die Grundſtücke mit 68 830, die Gebäude mit 263 000, Maſchinen und Einrichtungen mit 97855 ¼ bewertet, Außenſtände ſind mit 267 700, Warenvorräte mit 122000 eingeſetzt. Auf der Paſſipſeite ſtehen u. g. 411 425 Bankſchulden. Bericht und Bilanz wurden genehmigt, Vorſtand und AR. wurde Entlaſtung erteilt, obwohl der Mitbegründer der Firma, Rudolf Weber, der bis vor kurzer Zeit ſelbſt noch dem Vorſtand angehört hat, Proteſt gegen die Enklaſtung zu Protokoll gab, weil er darin eine Schädkgung der Aktionäre ſieht. Für den aus dem 115 ausgeſchiedenen Herrn Alex Leiſer wurde kein Lrſaen a gewählt. r. * Badiſche Baumwollſpinnerei Neurod AG. Durch die Er⸗ werbung eines großen Aktienpaketes ging die Badiſche Baumwoll⸗ ſpinnerei und Weberel Neurod AG. an eine ſchweizeriſch⸗elſäſſiſche Geſellſchaft über. Die HV. der neuen Geſellſchaft iſt auf 17. Sept. 1927 feſtgeſetzt. * Schuhfabrik Herz AG. in Frankfurt a. M. Für die Aktien, deren Kurs an der Berliner Börſe zuletzt am 2. d. Mts. 637 v. H. notlerte, it der Kurs auf Anordnung des Börſen⸗Kommiſſars auf 60½4 v. H, feſtgeſtellt worden. Der Umſatz belief ſich auf etwa 3000. Der Abſchluß für das am 30, Juni 1927 zu Ende gegangene G. iſt noch nicht veröffentlicht. Mit der Verteilung einer Dividende wird kaum gerechnet. Dagegen ſoll die Beſchäftigung in letzter Zeit erheb⸗ lich zugenommen haben. Die Preiſe ſtehen unter dem Druck der auslänbiſchen Konkurrenz. In Frankfurt a.., wo die Aktien gleichfalls notiert werden, ſtellte ſich der Kurs auf 56½ bzw. 59 v. H „Voigt u. Haeſfner Ach. Am heutigen Freitag findet bei der Geſellſchaft eine Adl.⸗Sitzung ſtatt, die über die eptl, Abwehr⸗ maßregeln und über die Einberufung einer ao, HV, zu deren Durchführung beſchließen ſoll. Wahrſcheinlich wird eine Emiſſion neuer Stammaktien beſchloſſen werden, durch die die Ver⸗ waltungsgruppe eine Stärkung ihrer Poſition erreichen dürfte. * Nürnberger Herculeswerke AG. in Nürnberg. Die Aktlen ſetzen die Aufwärtsbewegung fort. Der Kurs erhöhte ſich von 93 auf 100 v. H. Angeblich handelt es ſich um Auſkäufe für Rech⸗ nung einer ſüddeutſchen Bankfirma, die bereits ein größeres Aktienpaket beſitzt. Bezüglich der neuerdings»erbreiteten Gerüchte, daß eine Fufion der Geſellſchaft mit der Vietorla⸗Werke AG. in Nürnberg geplant ſei, iſt daran zu erinnern, daß die Ver⸗ waltungen beider Geſellſchaften im Juli d. J. etwaigen Fuſions⸗ abſichten ablehnend gegenüberzuſtehen erklärten. Die tien wurden damals bis 119 v. H. bezahlt. In Börſenkreiſen wird eine Wieder⸗ aufnahme der Dividendenzahlung bei der Geſellſchaft in mäßigem Umfange erwartet. Zahlungseinſtellung einer Hamburger Großhandelsfirma. Die Großhandelsfirma in Kakaohalbſabrikaten Kauſſholtz u. Co., Hamburg befindet ſich in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Verbinblichkeiten, denen nur geringe Werte gegenüberſtehen ſollen, werden auf über 200 000 4 beziffert. Lübecker Kreditbank e. G. m. b. H. in Lübee Die Bank hat infolge Unregelmäßigkeiten eines Direktors ihre Zahlungen eingeſtellt. Hierzu teilt die Direktion mit: Die Beunruhigung, der die Bank ſeit Monaten ausgeſetzt war, habe zu einer ſteigenden Ahziehung von Geldern bei ihr geführt, und zwar in einem ſtärkeren Ausmaße, als die vorhandenen Außenſtände einzutreiben waren. Infolgedeſſen habe der Vorſtand Geſchäfts aufſicht beantragt, um die Bemühungen für eine Sanierung der Genoſſenſchaft fort⸗ ſetzen zu können. Ende d. M. werde eine ao. HV. einberufen, der zur Sanierung und zu Neuwahlen vorgelegt werden Ollen. — 18—— 1 117,0 Uhrenfabr. Furtw.—,— 99,.—— 114.0 Ber, deutſch, Oelf, 93, ..ch. Ind.Mainz 114,0 3905 TVer, Stahlwerke— 40.80 Ver, Ultramarinf. 159.016 Ver. Zellſt. Berlin——108,0 Nein. Gebb Sch. 191..181.2, Bogtl. Maſch. St.—.—8 IRheinelekt. St.A 161,5,168,0 Rb. Maſch Leuder 23.— 25, Volgt& Haff. St. 19270 — Volthem, Sefl.K 58.0,70 Rhenania Aachen 62,.—62,75 5 Rſebeck Montan.—— Wayß& Freytag 16 163,8 Fiiediager Maſc. 1935,0 Ten Waldbof S“ 315.7313.8 Robberg Darmſt..50 7,50 Gebe. Noeder, O. 141.0ſ1445 Freiverkehrs⸗Kurſe. TRüttgerswerke 67.— 98,50—4 Schling a C. Hbg.—— Nremn. B Schnellpr. Frank. 98.— Raſtatter Fanen Lackf. 120,0 Ufa. 1 Schuckert, Nrbg. 208,5 Schuhf. Berneis 99,— Schuhfabrit Herz 60, Seilinduſtr. Wolff 93, JSiemenschalsk 292,0 Südd. Draht-.. S. Led. St Ingbert—.— Südd. Zucker.. 141.0 Tricotw. Beſigh⸗·—.— Vorſe vom 16. September „Albert 144.0 nduſtrie⸗Aktien. dem, A 0 Fanneien 165,0/164, ancord. Spinner 142.8 Adler& Oppen9. 151,0/151,0 Daimſer Benz 122, Adlerwerke. 119,7114,7 F Gas 193,7200,0 5 A⸗G. f. Berihram. 107,0188,0 Diſch⸗Atlant-Tel 111,0110,2 953,75/ T Diſch.-Luxemd,—.——.— 87˙5 P 8 12. 2875 520 r561 134,154,5 —* 111.0 113,0 Deutſch. Gußſtahl 114.0 104, 205•0 141.2 15. 188.7 111.0 116,0 202.0 70,50 106.8 199.0 28.— 134.0 176,0 67.— 174.5 122˙5 123.0 40.— 124.5 125.0 138.0 77.50 70.— 72.— 15. Neckarſ. Fahrzg. 116,0 Nrh. Leder Spier 100,0 Petersuniengrift 114,0 f. Nähm, Ka 1— hillpys.-G. Frk 64.— Porzellan Weſſel 40.89 15. Hanfwerke Füßen 139.2 Hilpert Armaturf. 78.— HirſchKupfu.Met. 112,.0 Hoch- und Tiefbau 115.0 Holzmann, Phil.. 209.0 Holzverkshl.⸗Ind. 70,28 Junghans St.⸗A, 1070 Kammg. Kaiſersl. 199,5 Karlsrüher Maſch. 24.— Kemp, Stettin. — — On Knorr, Heilbronn 176,0 Konſerven Braun 66.— Krauß& Co., Vock. 66,50 JLahmeyer& Co. 179,5 Lech Augsburg 122,5 Lederwerk Rothe—.— Ludwigsh. Walzm—.— Lutz Maſchinen 40.— Luß ſche Induſtr.—.— Mainkraftwerke 124,0 Mesee n 194,7 Mez Söhne 55 e 0 1 40,15, Seſtverzinsſiche Werte 50,50 D Anl. Ablöſgsſch 19,5018,75 505%„Stadt.—199.— %0 f 105.6 f0c 9ſ% Bf5vldpfss 99,50 100 4% O. Schutzg. 98 9,80 9,88 4% D, Schußg, 14—.—— 98.— 125˙0 205 2 Miag, Mühlb. 135.0 Moenus St. A. 76,50 Motoren Deutz 70,.— Motorf, Oberurſ. 71.— Berliner Banke⸗Alklien. Bank f. Brauind. 199.6/20 Barmer Bankver. 14,0014 ank f. el. Werte 179,00178 7 17 288 105 7 141.0 144.0 141,0 128.0 Aleranderwerk 64,5 IAllg,Elektr.⸗Geſ. 188,1 Aaee e 259,0 Anglo⸗Ct. Guans—— Anhalt. Kohlen 109,7 Annener Gußſtaß!—— Aa Jellſt. 203,0 Augsb.⸗Nb. Naſch 141,0 Balcke Maſchin.. 133,7 Bamag- Meguln. 48.25 J. B. Bemoderg 690, 1Bergmann Elkt. 192,5 erl.⸗Hub. Hut 345,0 Berl. Karlsr. Ind, 91,—94.2 Pcerlin. Maſchb, 137,0187,9 Zing Nürggerg—— 1 Bochum. Gußſt.—.——.— Gebr. Böhler Ko.——— —.—Braunk, u. Belkets 293,9390, 195 Br.⸗Reiigh. Delf. 67,8 90,7 Jremer Aingleun 23% 239,2 [Bremer Bulkan 154,5 Hremer Wolle 193.2 Brown, Bov,& C. 181.5 Buderus Eiſen w. 110,0 9* Berl. Handelsg. 253,0 5 ICom. u. Privatb. 179,517½0 1Darmſt. u..-B. 333.0283,5 JDeutſche Bank, 163,7/10 0 2 5 0 JDisc, Tommand. 158.013 IDresdner Bank 163,5164 Frankf. Allgem. 145,0145 TMitteld, Kredb. 245,5243,0 Oeſterr. Creditbk.——43,25 Mannh. Verſicher—.——.— Reichsbank..„ 173,0175,5 130.0 1Ot. Ueberſee Bt, 105,0105, Deuiſche Kahelw. 133,0 Deutſche Kall—.— Deutſche Raſſ9. 83.2899,75 deutſche Steinzg. 284,5250,0 Ddeut che Waae 7.— Deutſcb. Eiſeng. 84.8335,5 Dengersmarck). 119,0115,0 Dürener Metal 138,5 Dürkoppperke, 81,.— Tognamit Rabel 135,5 Elektr. Lieferung. 15 Tlttr, Sicht u. Kr. 213,8 Emaille Ulrih 35.15 Enzinger⸗Union 52.50 Eich up, Bergwerl 218,0 ahlb., Ciſt& Co. 132,2 .S. Jardenind. 305,5 Jeldmühle Papier 231.0 5 Ecelten& Gall 1120 14 R. Friſter.. 112,0113,2 — 185,7 45ʃ5 Rhein Ereditdant 150˙0 155 1615 Süͤbdeulſch. Disc. 145.9 575 Cransport⸗Aklien. ILD. Reichsbahn—.— Schantungbahn, 6,20 Allg. Lok. u. Str. 175,0 Aachener Kleinb,—.— Südd, Eiſenbahn 104.6 Baltimore 90,2 1HDeutſch⸗Auſtral.—.——.— LHapag. 151,7132,7 19.Südamerika 227,0280,0 75 1157 — — 1Hanſa Dſchiff. 280,0233,0 1Nordd. Lloyd 151.6—5871 Verein Elbeſchiff. 76,5%73.30 128.0 Juchs Waggon.—— Them. Heyden. 128,0 605 g Caggedan.⸗A, 50,— Them, Geſſenk, 79,.— 39,25 Vor neuen Dollarkrebiten für die mittlere Insuſtrie Die Finanztransaktion der Deutſchen Bank, die gegen fünſjährige Treuhändernoten in New Nork mit dem dortigen Bank⸗ haus Dillon, Read u. Co, ein fünfjähriges Darlehen über 25 Mill. Dollar zum Zwecke der Konſolidierung kurzfriſtiger Kredite an die mittlere Induſtrie abgeſchloſſen hat, ſcheint Schule machen zu wollen. Wie man hört, ſteht der Abſchluß ähnlicher Transaktionen anderer Großbanken bevor, und zwar nennt man die Dresdner Bank, die Disconto⸗Geſellſchaft und die Commerz⸗ und Privatbank. Insgeſamt dürften auf dieſe Weiſe einſchließlich der bereits perfekt gewordenen Transaktion der Deutſchen Bank 123 Millionen Dollar, das heißt alſo eine halbe Milliarde Mark, der mittleren deutſchen Induſtrie zufließen. Freilich handelt es ſich dabei nicht im eigentlichen Sinne um neue Kredite, pielmehr liegen die Dinge ſo, daß die Großbanken Kredite für Rationaliſierung und Betriebserweiterungen, die ſie mittleren Induſtrieunternehmungen auf drei bis ſechs Monate zur Verfügung geſtellt haben, nunmehr durch die Ausgabe von Obligationen in Amerika in lang⸗ friſtige Kredite umwandeln wollen, da ſich herausgeſtellt hat, daß eine Abdeckung dieſer Kredite aus Betriebseinnahmen den mittleren Induſtriegeſellſchaften nicht möglich iſt. Die mittlere Induſtrie war bisher in Bezug auf Rationaliſierungsausgaben gegenüber der Groß⸗ induſtrie, die direkt in Amerika langfriſtige Kredite erhielt, im Nach⸗ teil. Nunmehr werden auch mittlere Induſtriegeſellſchaften in Ruhe Rationaliſierungsmaßnahmen und Betriebserweiterungen vornehmen können. Börſenberichte vom 16. September 1927 Fraukfurt ſeſt Die Börſe verkehrte in angeregter und feſter Haltung, wenn auch der Geſchäftsumfang infolge der mangelnden Beteiligung des Publikums nicht größer geworden iſt. Die Spekulation fuhr in dem Abbau ihrer Baiſſeengagements fort und nahm weiter Deckungen vor. Dieſe freundlichere Haltung wurde veranlaßt durch die reibungs⸗ loſe Ueberwindung des Eirgan Zahltages; verſchiedentlich wurden auch, namentlich in J. G. Farbeninduſtrie, Meinungskäufe zorgenommen, da ſich die Gerüchte über eine Erſindung der.G. Farbeninduſtrie auf dem Gebiete des Kautſchukerſatzes verſtärkten. Anregend wirkte die Dividendenerhöhung bei Hoeſch und Köln⸗Neu⸗ Eſſen, die in dieſem Ausmaße ziemlich unerwartet gekommen ſein dürfte. Am Geldmarkt war Tagesgeld noch geſucht. Bei der erſten Kursfeſtſetzung ergaben ſich gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Steigerungen von 13% bis vereinzelt 4 v. H. Lebhafte Umfätze hatten wieder.G. Farbeninduſtrie(plus 4½ v..). Stärker geſteigert waren auch Siemens u. Halske mit plus 5 v. H. Am Bauunterneh⸗ mungsmarkt waren Holzmann geſucht und 4 v. H. höher auf das große Berliner Wohnungsbauprofekt. Voigt u. Haeffner weiter abbröckelnd und 2 v. H, ſchwächer. Am Rentenmarkt ging die Hauſſe in den Anatolierprioritäten weiter; erſte Angtolier konnten 2 v. H. anziehen, Lebhafter gefragt waren ferner ſerbiſche, rumäniſche und ruſſiſche Prioritäten. Ablöfungsſchuld etwas feſter. Berlin gebeſſert Schon im heutigen Vormittagsverkehr hatte ſich im Gegenſatz zur geſtrigen Ahendbörſe ein merklicher Tendenzumſchwung bemerkbar gemacht. Die in dieſem Grade unerwartet gekommene Divfdenden⸗ erhöhung bei Höſch und Köln⸗Neueſſen hakte das Intereſſe der Spekulation auf den Montanmarkt gelenkt, wohei für reine Kohlen⸗ werte noch Gerüchte von einer Dividendenerhöhung bekannt wurden, allerbings wollte die Börſe von einer großen Dollaranleihe in Amerika wiſſen, die ſchon vor dem Abſchluß ſtehe. So war die Stimmung zu den erſten Kurſen durchaus freundlich. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neſchsbauk 6, Lombard 7, Privat 5% u. 6 v. H, Wilſch 15. Behr. 15 Sepſeſiher 4 5 Fietont in.-M. fär 8. B. 8. B. M. Iſätze ½ Holland. 100 Gulden 160,22 169.59168,23168,57 166, 76 8,5 Atben„100 Drachmen.,594 5,606 5,894.,806 81.—15 Srüſſel 100 Belge ⸗ 500 P. Ir.] 85,4888,57 858.455 58,575 58,.— 5 Danzig 100 Gulden 81,34 81,50 81,36 81.52 81.— 8 Helſingfors.. 100 finnl. M. 10,579 10,899 10,583 10.603 8¹.— 7 Italien„„„„ 00 Oire 95.99 22,85 22,8951.—7 Südbflawien 5„„ 62*„ 100 Dinar 400 77414 7,393.409 61.— + Kopenhagen. 100 Kronen 112,89 112761 112,39 117 31 4180 5 Lillabon.. 100 Cskudo] 20,5020,62 20.55 20,80 1587 8 Hels„„„„ 100 Krenen 110,84 11106 111.89 111,1 12,80 4. Horis„ 100 Franken] 18,4015,8016,48 15,50[81.— 8 Prag 100 Kronen] 12,442 12,462 12,442] 12.462 86,062 5 Schweig.„„„ 100 Franken 80,98[ 81,14 80.965 81.125 81,20 8 Softa„„„„ 100 Veva 8,033] 3,03 9,082] 9,088 81.— 10, Spanſen... 100 Peſeten] 70,9871,1071.08 71,22 81.— 5 Stodhelm 100 Kronen 112,96 113,08112,88 113,08 112,50 4 Wien„„„ ic Schiling 38,19 7˙05 50.1855,30 1,70 5 Budapeſt 100 Pengs ⸗12 500 Kr. 73,42 56.[ 75,8978,5885,082 Duends Ajres.„ peſ. 1784] 1788].784] 1783 10 Canada.. 1 Canad. Dollar 4,159.207 4,198] 4,208—— e en] 18706 1889.968 1,872 2,092] 5,8 airo„„ 1 Ffd.] 29.587] 20,577] 20,937 20,87/7—.— Konſtantinapel,„ türk. J5. 2,.140 2,144.139.143 18,5 10 Ranen„„„„. 20,419 20,486 20,415] 20,458 20,48 15 Nem Dork Dollar 4,1975 4,2058.1875 4,2088 4,198 4 Rie de Janeiro„„„1 Milreis 0,497 0,459 497] 0,499 1,878 Uruguag.184 4,176 4,184— 1 Gold Peſ.].178 85 13. 18. 15, JMansfeld. Akt. 128.0132,0½T Weſtereg, Alkal 184.8 TGelſenk. Bergw. 154,2157,7]MNarkt. u. Kählh. 170,0 50Wicking⸗Cement, 157.0 85—5 1N.325— 275,2—N——5 Genſchow& Co, 84.—35,— Mez Söhne Wiſſener Metall 15183. German. Barel J..J218 9 miaz-Mahlen 139,55 Wittenergußftah 54 88 Gerresheim. Slas 143,0148,5 Mix& Geneſt. 149.7 Wolf, Buckau 55,— 54.— Set ata 17013% Meee Mann 8838070,— Jeueif weran, 318. 18 „ 5 9 0 r 8d 121,5 t38,5 mälheim Bern J1540(.0 L Jel. Waldbai 248,7 848 Goerz E. B.— Pecarſulm Fhrzg 103,1½ Freiverkehrs⸗Kurſe. Gothaer Masn TRoardd. Waſlt. 178.0171.00Adler Kall 1 Grtsher walten. 114,7U8Oroperſo.C. Bed. 99,50f100,2 Beng-Motoer:— Geßecem 5 115,0110,p0TSberſe, Satew, I83. J18.3 Deuſſche Petrol. 77.— Geün 6. Binger 179.(l8.0 TSrrat,& Koppe 187,0 87,J Stenond 48,8 Gruſcheih Tel F pbsmir Berab,, 11240l480 Jecrece, 880 1 95.— 35,25 TRathgeb. Wagg. 25,40 98,25 Krügershall.. 140,5 Halleſce Neiſg. 1105 18 ne 355.9 50. Hammerſ. 168,2153. + 62.— 99.80 .55 Spinn Aheln onnenberg 110,2 Rhein Chamotte Auſſenban!k 20 8,20 Jan ge eee eeeie 88 17·0 Sloman Salpeiet 80-5080.88 anſe dehb.——Abeane 2½ 80 Südiee Pbespba— bg.⸗Wien Fumn. 2, Rhein, Maſch.Led. 5 IRheinſtahk kort Bergwrk. 30.— 5 Doarpen. 15 180 0 LAhenanid Chem 63 a) Reiche=u. Staalsyap. Harimann Maſch. 30.Ä TRiebeck Mantan 181,5 183,5 Dunl Apasſg 85.— 55,.— 2 0 932² f 3 100 15,7 amb, Hütten, eee ee Heoerf Bi. 10— 15 Draunk. 2 0 ohne luslöfgsrecht 18,50 20 84 fe i e e 1940— bder 140 5% B. Koglenanl. 12,88 S 183 5% Prß. Kalianl. 8,80 78•75 19.85 — 119,00 TRätgerswerke Thoeſch Eiſ. u. St 181,0 Sachſenwerk Tgebneehe-. 2808,5 FTSalzvetfurtb). 20% My. Stadt 25——. dil, Hegmann 1,43.0 Sarott 7% Mb. Stabt. 26———.— urchwerke„„ 158,0Llö. Sanbnene 28,85 5⅛ Roggenwert..— kHumbeldt Raſch. 40,—40,.—ISchubertk Salz. 373,5374,0% Roggenrentb. 7˙92 Taiſe Bergbau 253.7 Co. 253 0 5½ Lanbſch. Rogg..17 6,20 Ilſe Bergbau.233,7—.8 rik Herz 82,7550.— A. Zudel s Gs. f53.. SSenſen921g 205.5335⸗5 b) Ausl. Nentenwerte. G970, Jungbans, 106,7f1087 Sianer 4eh. 48,2,—% mettane 4,— 84.78 Kaßla Porzellan, 103,5109, 70Stettiner Bulkan..7533.—46 Gen, Schatze, 2685—.— Kalim, A 9927 3— 175,2 Stoehrtammgrn. 151,4 1 arisr. Naſchin. 25,.— C. M. Kemp., Klöcknerwerke 155,0 T. H. Kagre. 116,7 Kollm.& Jourdan 33,— Hebr, Körting. 19,0ſ1 Koſtheimer Ceg. 85,.— Krauß& Cie, Lok. 59,— Kronpeinz Metaff 113,8 Koffhäuſer⸗Hütte 66,— Tgahmeger& Co. 178,7180,0 aurghütte„ 3,3094.— ndes Eismaſch, 154,0185,0 Eindenderg TCarl Gindſtröm 309,0394,0 92 17 84,— 33,75 Linte& Hoffm. E Tad.Loewe&o 273,70275.0 E. Lorenz. 125,0125,0 Lothr. Portl.⸗Ten—.——.— 4%„Geldrente 27,80/28,15 4%„gonp, Rte.—.—2,70 44½%„Silberrte..50—— 4½/„ Papierrte, 5,28 2%—.— 4% ,, Bagb.-Ei.117˙75 % ½%„ 1 4% ürt.unif 4%„Zollob. 1911.85.— „.400-.-Los 27,2528.— %%%l St.⸗Nislg 24,18—,— % e e 4%„„ Geſbrte 26,28 38,25 54%„n Kronr. 2,75 5,.— 315 Sell N 22.— asse% Oe⸗—— Ber Slahlwete 157.8f18.5 4% e. Seelet 6 ghd. Jn 18.2180.50l.% SübsG ah—— Ver. Ultramarſnſ. 486,20150,5.60/„ geue Pt.—— 82 el 1 0 885 1 N05 3% Obligat. e a eeee 3 88888% unal. Ser. 20,7822,78 Bogtlang- Meſc. 26,—fe8,35% kbn.28 22.75 Vanderer⸗Werke 281,9261,04%½„119,38½21,50 24,85 Stoewer„64,2584,25 Stolberger Zink 276,8/278,0 Südd. Immobil, 99,—90,— Teleph. Berliner 87.75037.— [Thoerldelfgbrik 103,5108,0 Tietz, Leonhard. 180,0183,0 2JTransradis. 133,7 er. B. Frkf, Gum, 99,.—99 Barziner 175 149,0142,0 Ber, Cheimm. Charl. 172,0 173,0 —.— — 4—.— — Magicus., 3 771 8 9. Titannesmaan 7,U1/, laheſer, Akt.-Beſ.—, 185,08% Tetuanteper,——14—— 6. Seite. Nr. 428 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Wandern und RNeiſen Freitag, den 16. September 1927 gerbſt im Schwetinger Schloßpark Es wirbd Herbſt. Langſam beginnen ſich die Blätter zu ärben. Da und dort fällt bereits das eine oder andere vom eichten Winde geſchaukelt dem Wanderer vor den ſchreitenden Fuß. Nie war der Sommer ſo ſchön, als jetzt, da er ſich zum Sterben bereitet. Es iſt, als wolle er noch einmal ſeine ganze Glut in einem letzten Aufflackern zuſammenraffen. Das iſt die Zeit, in der ein tauſendfaches Farbenſpiel leuchtend über die Fluren geht. Draußen weht der Wind be⸗ teits über leere Stoppelfelder und aus friſchgepflügten Aeckern deigt der würzige Hauch der Scholle. In den Wäldern aber brennen die Flammenzeichen des Herbſtes und feiern mit dem R Gold der Sonnenſtrahlen trunkene Farbenorgien. Neben dem Gelb der Eichen glüht das Rot der Blutbuchen und das ſchemenhafte Weiß der Birkenſtämme. Ernſt und ſchweigend, unveränderlich in Form und Farbe, ſtehen die dunklen Pyramiden der Fichten hinter den rotbraunen Herbſttönen Schloßtheaters kichern noch die Muſenkinder Voltaires und wie aus traumhafter Jerne ſingen die verklingenden Töne fröhlicher Buffoopern von den ſtuckverzierten Wänden herunter. Galante Schäferſzenen tauchen vor dem ſinnenden Auge auf und im Naturtheater begegnen ſich wie einſt Nymphen und Satyrn in neckiſchem Tanzſpiel. Man braucht nur die Augen zu ſchließen und die ganze Vergangenhein wird lebendig. Auf den gewundenen Wegen an den grünen Ufern des großen Sees trippeln unter ge⸗ ſchürzten ſeidenen Röckchen zierliche Füßchen, und bei der uine des römiſchen Aequadukts wartet ein Kavalier auf die Dame ſeines Herzens. Pigages Kunſtwerk, die herrliche Moſchee, ſteht mit ihren zwei ſchlanken Minaretts feierlich am Ufer und der Wanderer verhält unwillkürlich den Schritt, als warte er auf den Muezzin, der mit weittragender Stimme zum Gebete ruft. Der Schlonhof und innere Schloseingang in Schwetzingen Alleen. Auf den Wieſen leuchtet das zarte Violett der und an den Hängen das warme Farbenwunder 8 Sehnſüchte ſteigen in's Herz und ſuchen Erfüllung. Alte, Weiſen werden wach— Weiſen von Sterben und eiden. Als im 18. Jahrhundert die Kurfürſten von der Pfalz in Schwetzingen ihre Sommerreſidenz aufgeſchlagen hatten, er⸗ blühte die Gartenſchönheit des Parkes. Ein pfälziſches Ver⸗ ſailles und doch keine naturgetreue Kopie des Buen Retiro des Sonnenkönigs, ſondern eine Anlage, der der Schönheits⸗ ſinn vergangener Jahrhunderte einen eigenen, perſönlichen Stempel aufdrückten. Gerade, als wäre der prunkhafte Reprä⸗ ſentationsſtil des XIV. Ludwig in ſeinen letzten Schwingungen hier feſtgehalten worden. Barock, Rokoko und das Schwärme⸗ riſche, Empfindſame des engliſchen Landſchaftsſtiles geben ſich an dieſer Stätte ein Stelldichein. Die Jahre haben dieſe drei grundverſchiedenen Bilder zu einer wundervollen Einheit zu⸗ ſammengeſchmolzen, zu einer Einheit, wie ſie zum zweiten Male wohl kaum zu finden ſein wird. Man wandert, Zeit und Gegenwart vergeſſend, an den Statuen antiker Götter und Helden, ſymboliſcher Geſtalten, Tierfiguren, Amoretten, Urnen und Vaſen vorüber, die phan⸗ taſtiſch oder elegiſch, ſtimmungsvoll in das Landſchaftsbild hineingepaßt ſind, und ſteht ſtaunend vor den Gartenanlagen, die ein Petri, Sckell und Zeyher in fürſtlichem Auftrage ge⸗ ſchaffen. Einzigartige Fontänen reißen ſilbernweiße Linien in das ſatte Grün ihrer Umgebung und fallen in tauſenden leuchtenden Tropfen in kunſtvolle Baſſins zurück. In den Winkeln des in ſeiner ganzen Urſprünglichkeit erhaltenen Die perſpektiviſch ſich verkleinernden Laubengänge Kobells ge⸗ währen mit ihrem gemalten Hintergrunde einen Blick in das Ende der Welt und um das 15 Meter hohe Obelisk, das von der 1777 entdeckten allemanniſch⸗fränkiſchen Begräbnisſtätte erzählt, weht die geheimnisvolle Ruhe des Todes. Ernſt und ſchweigend ſteht unter uralten Baumrieſen der Tempel des geflügelten Gottes. Von den Zirkelſälen grüßen die fein⸗ verſchlungenen Initialen Karl Theodors herunter und aus den zierlich eleganten Stuckverzierungen weht uns ſein Geiſt und die üppige Feſtesfreude der höfiſchen Zeit entgegen. Hier, wo die Gegenwart untertaucht in träumendem Ver⸗ geſſen, mag Schiller wohl die Inſpirationen für die Aranjuez⸗ Stimmungen ſeines erſten Don Carlos⸗Aktes empfangen haben. Hier, wo Vergangenheit und Gegenwart ſich die Hand reichen und die architektoniſchen Gegenſätze dreier Epochen zu einem harmoniſchen Ganzen ineinanderfließen. Und über all dem liegt nun die wunderbare elegiſche Farbenſtimmung des ſterbenden Sommers. Kaleidoſkopartig wirft die Sonne Schlaglichter zwiſchen ziehenden Wolken hin⸗ durch. In tauſendfachen Reflexen huſchen ihre Strahlen über den Boden und laſſen die toten Blätter noch einmal aufleuch⸗ ten in frohem Glanz. Wenn ſie aber im Weſten untertaucht und einen frohen Flammengruß zum Abſchied in die Fenſter⸗ ſcheiben des Schloſſes wirft, dann geht ein leiſes Zittern über die Sphinxgeſtalten, Faune und alle anderen Statuen des weitverzweigten herrlichen Parkes, als wären ſie unter ihrem Scheidekuß einen Herzſchlag lang zu glutvollem Leben erwacht. Das iſt der Schwetzinger Schloßpark im Herbſt. Ein Er⸗ lebnis, das in der Seele haftet und ein Stückchen Sonne herübergleiten läßt ins Grau des Alltags. A. D. Sonnige Herbſttage in Verchtesgaden In leuchtenden Farben ſchmücken ſich die Wälder, das Grün der Almen iſt einem goldbraunen Ton gewichen, tief⸗ blauer Himmel ſtrahlt über den Bergen, hellgrau leuchten die verwetterten Felſen des Watzmanns, des Untersberges, des Gölls in den ſüdlich⸗blauen Himmel. Nirgends ſind die Tage des Herbſtes ſo ſchön und ſonnenhell wie hier. Nur der kann den unvergleichlichen Zauber unſeres Ländchens ganz ermeſſen, der die durchaus nicht ſchwermütige Schönheit unſerer Berge in dieſer Zeit geſehen hat. Wie ein Smaragd in einer köſtlichen Schale von ſteil⸗ ſtrebenden Felswänden ruht der Königsſee, in Grün, Rot und Gold flammt der Bergwald. Tiefblau der Himmel, von dem die Sonne die ganze Fülle ihres Lichtes gießt. Am Oberſee Bergeinſamkeit und Stille. Die ganze gewaltige Natur ringsum ſcheint unberührt. Ernſt blicken die ſilbergrauen Teufelshörner auf das tiefgrüne Becken, leiſe rauſcht der Röthbachfall, nur das melodiſche Leuten auf der Saletalm unterbricht die Stille. Wer kennt aber die Schönheit des Wanderns in dieſer Zeit, des Wanderns auf die Höhen der Berge! Im Sternen⸗ ſchein ſind wir aufgebrochen. Allmählich verblaſſen die Him⸗ melslichter. Noch liegt das Tal im Schatten, das feurige Fanal des Untersberges verblaßt, und wie die erſten Son⸗ nenſtrahlen die obere Gern erreichen, können wir ſchon weit hinein in die Bergherrlichkeit blicken in den Winkel, wo jetzt noch der Königsſee unter ſeiner Nebeldecke ruht. Nach vier⸗ ſtündigem Steigen ſind wir auf dem Hochthron. Berchtes⸗ gadens Herrlichkeit zu unſeren Füßen ringum in der Klar⸗ heit, die nur die Herbſtluft kennt, ſeine ſteinernen Wächter; im Nordweſten weit über der ſchon braunen Ebene, das dunkle Grenzgebirge des Böhmerwaldes. Wochenlang kann man ſolche ſchönen Tage erleben, jeden Tag die gleiche— 5 mag man in der Gern der Schönau — wie die ſchönen Orte alle heißen, weilen, über den Gole⸗ leitungsweg nach Hinterſee wandern oder Hochtouren unter⸗ nehmen. Das Berchtesgadner Land hat jetzt zum Abſchied ſein farbenprächtiges und abwechſlungsreichſtes Gewand ange⸗ zogen. In einer Farbenorgie ſcheint es die kurze Friſt des Lebens erſchöpfen zu wollen. * Die längſteu und höchſten Brücken der Deutſchen Reichsbahn Ueber den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal führen zwei eiſerne Brücken bei Rendsburg und bei Hochdonn, die mit 2454 und 2218 Meter die längſten Brücken im Gebiet der Deutſchen Reichsbahn ſind. Trotz ihrer 42 Meter Höhe ſind ſie doch nicht die höchſten Brücken Deutſchlands. Sie werden noch bei weitem übertroffen von der Talbrücke bei Müng⸗ ſten, einer eiſernen Bogenfachwerkbrücke an der Strecke So⸗ lingen⸗Remſcheid, die mit einer Höhe von 107 Metern die höchſte deutſche Brücke iſt. Dann folgen zwei maſſive Brücken: die 78 Meter hohe, dreigeſchoſſige Göltzſchtalbrücke an der Strecke Leipzig—Hof und die 67,4 Meter hohe, zwei⸗ geſchoſſige Muldentalbrücke an der Strecke Kieritzſch⸗Chemnitz. Auch der Remsviadukt bei Neuſtadt an der Strecke Waib⸗ lingen—Heſſental übertrifft noch mit einer Höhe von 45 Meter die Brücken über den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal. Zwiſchen den Ausmaßen der beiden längſten Brücken, die über 2 Kilometer lang ſind und der Länge der Rheinbrücke bei Duisburg⸗Ruhrort, mit einer Länge von 925 Metern, iſt alſo eine Unterſchied von faſt 1½ Kilometern. Den 4. Platz nimmt die Düſſeldorfer Rheinbrücke mit 829 Metern ein. Beſonders intereſſant iſt die neue Königasberger Pregelbrücke Dieſe faſt 200 Meter lange Brücke iſt zweigeſchoſſig gebaut und oben für Eiſenbahn⸗ und unten für Straßenverkehr eingerichtet. Den Ruhm, die älteſte Brücke zu ſein, kann der 472 Meter lange und 40 Meter hohe Neiſſe⸗ viadukt an der Strecke Kohlfurt—Görlitz für ſich in Anſpruch nehmen;: er iſt in den Jahren 1844 bis 1847 gebaut worden. Wandervorſchläge Tageswanderung Zwingenberg. Schloß, Wolfsſchlucht, Bildeiche, Weiler Po, Mülben, Reiſenbachergrund. Antonsluſt, Gaimühle Wanderkarte Nr. 29, Zwingenberg oder Gaimühle 2,60 Mannheim ab:.12,.51, Zwingenberg an:.11,.41. 15 Vom Bahnhof mit der Hauptlinie 17, roter Rhomb links weſtlich durch Wald hinauf zum Schloß. Beim Ausſteigen ſchöner Blick aufs Schloß 1 Das rote Zeichen weiſt den Weg bis zum Reiſen bachergruſ, Rechts um das Schloß herum zur Wolfsſchlucht, die 11 romantiſche Schlucht auf holperigem, ſchmalem Pfad zuerſt rer quem. zuletzt ſehr ſteil aufwärts. Nach Std. breitere Weg und fetzt gemächlicher bergan. Bei einem ſteine n Tiſch, links eine alte, knorrige Eiche, mit einem hl. Bild, Bildeiche. Noch etwas anſteigend und aus dem Wald 5 Weiler Poſt, Std., Einkehrgelegenheit. Immer noch etm auf, rechts ſchöner Tannenwald, zur Straße nach Oberdiellaſz Links Blick auf den Katzenbuckel. Vor Oberdielbach, die Si 0 Schöllbrunn—Dielbach und Weisbach—Dielbach überquer ab. rechts geſchwenkt. Richtung öſtlich, in den Wald und etwas Durch einen Wieſengrund und über ein Bächlein. Jetzt lugch am Waldrand her und abermals in Wald. Im Feld unn etwas auf über die Straße Wagenſchwand—Strümpfelbt 0 (links drüben Strümpfelbrunn) und hinab nach Mülben. wie⸗ Weiler Poſt bisher 1½ Std. Nördlich im Orte auf und uuſd der in den Wald. Nach 7 Std. in prächtigem Tannen ſog, über die Nebenlinie 51. gelbrotes Viereck, und auf, dem ſet Eſelspfad ſteil hinunter in den Reiſenbachergrund, Fen en⸗ in der Waldeseinſamkeit idylliſch dor Weiler. baſſten bachergrund oder Unterferdinandsdorf mit ſeinen meiſei noch mit Stroh bedeckten Häuſern, ladet den Wanderer em ſchönem Wetter zu einer längeren Raſt ein. Ueber ar⸗ Reiſenbach auch ein einfaches Wirtshaus. Von da, ohne Bach kierung, links des wilden Reiſenbachs entlang, alſo 3 ark. und Wieſen rechts, durch den ehemaligen Leininger Wil 81 urch Wohin das Auge ſieht prächtige Wälder, ſaftige Wieſen, ldes⸗ die das ſprudelnde Wäſſerlein eilt. Ueberall lt im abgeſchiedenheit und Gottesfrieden. Der Reiſenbach hola Bogen ziemlich weit gegen Norden aus und wendet ſich etwa etwa 1 St gegen Süden und zuletzt gegen Weſten. Mache Std. führt der Weg über den Bach zur Straße Reiſen Weg⸗ Gaimühle. Dieſer nur etwa 50 Mtr. folgend(rechts ein ber⸗ waſſer) und bierauf links zur Reiſenbacher Schlucht und ohen mals über den wilden Bach. Durch die Schlucht, von 1* Buchen eingefaßt, ſtürzt der Reiſenbach, einen Waſſerfa dend. Ohne viel Fantaſie: darin ſich ein Feuer gedacht, 1 die hohen Bäume ſcheint der Mond und die Wolfsſchlachler, Freiſchütz iſt fertig. Bald links am Weg mehrere Köhee⸗ unterſtände und bald ſchöner Blick auf den Katzenbucke Weg fällt ab und vor dem einſamen Wanderer liegt das d haus Antonsluſt, an der Mündung des Höllbachs 5 Reiſenbach. Vom Reiſenbachergrund bis Antonsluſt 2 al Stunden. Mit der Nebenlinie 51, gelhrotes Viereck. dar ter⸗ rechts vor, über eine Brücke und durch eine Eiſenbahnunnd führung zur Station Gaimühle, 10 Min. Eine einſanen ung. namentlich im letzten Teil ſelten begangene Waldwand ber⸗ Wanderzeit 5½ Std. Gaimühle ab: 16.00, 19.14, 22.05; ſonen⸗ bach umſteigen: Mannheim an: 19.04, 20.32(beſchl. Pergch. zug), 23.55 Uhr. F. Aus Vädern und Kurorten *Vöhrenbach. Die im Bregtal mit tpviſcher Regelmdel keit auf den Spätſommer hin einſetzenden Wärmepefeing ſind auch dieſee Jahr nicht ausgeblieben. In langen bſt bf ſonnenklaren Wochen ziehen ſich Spätſommer und He d ih⸗ in den Oktober hinein. Gerade dieſe Jahreszeit wir Gäſten gleichmäßigen Tagestemperatur wegen von vielen bevorzugt. ld⸗ und Villingen— Badiſcher Schwarzwald. Der Waeng 9 Luftkurort Villingen— Badiſcher Schwarzwald. Sch ſchlands ſtation an der berühmten Schwarzwaldbahn, DeutſHerhi⸗ ſchönſter Gebirgsbahn. rüſtet ſich, um in den ſchönene tagen am 17. und 19. September d. Is. das Toläbrigigingen läum ſeiner Freiwilligen Feuerwehr zu begehen. ſich nicht als gaſtliche Stadt weit und breit bekannt, wird Dert nehmen laſſen, die Teilnehmer beſtens zu unterhaf 1 Slad Jubeltag geht ein Fackelzug und Illumination öſchproben voraus. Am Sonntag vormitftag finden die Feuerl 8 des 15 G rſt⸗ oden 15 ſtatt, beginnend mit einer hiſtoriſchen Probe anfane Jahrhunderts, ihr folgen Feuerlöſchproben aus irkt e dungszeit der Feuerwehr Villingens. Außerdem eſtell a hundertköpfige Schülerfeuerwehr mit, zuſammenge ABC⸗Schützen mit entſprechenden Geräten. Allgemeine Nachrichten Herbſtaufenthalt im Schwarzwald t werb Die Mehrzahl der Schwarzwälder Hobenkuront Nich bereits für einen Spätſommer⸗ und Herbſtaufenth de Auguſe mit Knrecht dürfen gerade die Wochen zwiſchen ager als de⸗ und Mitte Oktober, oftmals bis Anfang November In die idealſten im Schwarzwaldgebirge bezeichnet werdgeſtändigſte ſem Zeitraum iſt in der Regel die Witterung ar becHöhen ſen; die Luft zumeiſt ruhig und windſtill und auf den mkehr 770 ſich häufig tagelang die bezeichnende Temperaturn und kalke denn während die Niederungen unter einer feuchtee Nebelſchicht lagern, ſtrahlt über dem Nebelmeaſter 11 freien Schwarzwaldhöhen herrlichſter und wärmſtde, Herbſſß ſchein; Höhenſonnekuren ſind daher gerade tteſten. wochen im Hochſchwarzwald am empfehlenswer Der neue Ravennaviadukt digkeiten de Zu den impoſanteſten techniſchen Sehenswil, Schwarzwaldes gehört der Rieſenviadukt über öllental. Lon ſchlucht zwiſchen Höllſteig und Hinterzarten de Länge dem Viadukt hat eine Höhe von 36 Metern und e lucht von pier 144 Metern. In vielfachem Bogen wird die Sch wurden 1975 In den letzten Monaten en mit 1171 durchgreifende Umbauarbeiten porgenezer Linie ien. Zweck, einen neuen Ravennaviadukt in gera 7 zu errich Vermeidung der Kurven des alten Viabukts epepfeiler ßen Immer höher wachſen in dieſer Beit die Sden von gra den neuen Viadukt. Rieſenſteinquadern werbegzr Laſtkränen in die Höhe gewunden die die 1 in der ſollen. Trotz der Rieſenmaſſe, die der Viaduſſches ſchaft einnimmt, ſtellt das Werk ein harmon löcharakte! ge⸗ das ſich ausgezeichnet in den Hochſchwarsmauf Rückſichtun ſchmiegt. Bei den Arbeiten wurde auch darcz ß in Zu nommen, die Belaſtung ſo auszugleichen talbahn ge größere Maſchinen als bisher über die Höllen Haas derausgeber, Druder und Verleger Druckerel Dr. 6 Aen⸗ Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim Direktion Ferdinand Heyme. Politit: H. Chefredatteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure Für Richard Feuilleton: Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politiku Lefaueei 1. Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelste dr. Vericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Viadukt überquert. A. Melſhe ⸗ Shn, irge⸗ 4. e N dok-Anserlin, 14. Septbr. Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Dei Nieren-, Blasen- und Frauenleiden Harnsàure, Eiweig Zucker 1926:16300 Badegàste — Nurorte und Sommerfrische Hauptniederlagen in Mannheim: Tel. 1636 Mannheim U 4, 25 20 8 — Peter Rixius, G. m. b. H. Tel. 26796 Mannheim, Verbindungskanal i, UDier6 Brunnenzentrale Wilh. Müller jr. Bades chriften durch die Kurverwaltung. 5 Ex-BAbEd Waldhotel Fischkulfur wundervoll mitten im Walde. Denkbar beste Verpflegung und 5 Erholung.— Pensionspreis Mark.— Telephon 684 Bgs. Hermann Lischke. 5 rr — 8 9 Badisch. Odenwald Volle Penſion mit Na — Udau 2 Lamm“ errlimer bandaufenthait! Neu eingerichtetes Cafs. 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Sportliche Rund ſchau Tennis Dr. Kleinſchroth in Italien geſchlagen Beim internationalen Tennisturnier am Lido in Italien ſcro der einzige deutſche Teilnehmer Dr. Heinrich Klein⸗ chroth von dem Engländer Cazalet:5, 671 aus dem Rennen geworfen. Der Engländer holte ſich das Herreneinzel durch Einen:0, 620,:1 Endſpiel⸗Sieg gegen den Oeſterreither Graf udi Salm. Amerikaniſche Herreneinzelmeiſterſchaft Die erſten Spiele— Siege der Franzoſen 5 Die amerikaniſche internationale Tennismeiſterſchaft der erren, die der Franzoſe René Lacoſte zu verteidigen hat, he⸗ ann in Philadelphia mit den Spielen der erſten Runde. Die ſagterikaner Norris Williams und George Lott hatten abge⸗ erſte dafür aber trat bereits Henri Cochet in Aktion, der ſein koſte Spiel 6ꝛ3, 715,:8 gegen Perey Kynaſton gewann. La⸗ in Aſſtegte überlegen:0,:4,:2 gegen Frank Owen. Der Hall 5 ike lebende Spanier Manbdel Alonſo fertigte F. G. übe 7, 856, 674, 6·3 ab und H. L. Bowman ſiegte:4,:1,:2 r den Japaner Ryukt Miki. D. Europäiſche Erfolge auf der ganzen Linie Sei die amerikaniſche Tennismeiſterſchaft der Herren, die zur mächſt f den Plätzen in Foreſt Hills vor ſich geht, ſteht zu⸗ pon ö noch ganz im Zeichen der ausländiſchen Teilnehmer, Brüfin en lediglich der Japaner Ohta ausſchied, der gegen agegat 670,:2, 672 unterlag. Sein Landsmann Harada konnte die Gen 63..8,:2 über Allan Behr erfolgreich bleiben und Runng gväier ſetzten ſich alle erfolgreich durch. Lacoſte fertigte das 9 670,:2, 614 ab, Cochet gab Feibleman:4, 826,:7, 620 61 622 bſeben und Brugnon ſchlug Strachan überlegen 60, über c. Belatens Meiſter Jean Waſher ſiegte:4, 620, 675 Alonf dageſhall und der in Amerkka lebende Spanier Mandel o gab Waſhburn 678.:6. 628,:2 das Nachſehen. Voxen Deutſche Amateurboxer in Kopenhagen Gölnf drei Europameiſter Dübbers. Domgörgen und Müller weilen zur Zeit mit ihrem Landsmann Kurth in me Ank⸗ um dort an einigen Veranſtaltungen teilzuneh⸗ von 2500 5 Mittwoch abend kletterten ſie zunächſt bei einem hagen j Perſonen beſuchten Kampfabend von Sparta Kopen⸗ gen 1 Ring. Die ſchwerſte Aufgabe hatte Domgor⸗ Europantsſen, der mit dem Dänen Sande, den er bei den clagen keiſterſchaften in Berlin nur knapp nach Punkten diesmal deunte. gepaart war. Nach erbittertem Kampfe trug ſchlug—85 Däne einen knappen Punktſieg davon. Dübbers in Amerſfenen den Dänen tarl Jennſſen, der lange Zeit ſchnell 15 an geweilt hatte, ganz überlegen nach Punkten. Sehr den er ſchu. e Müller mit dem Däuen Genkolm fertig, Köln bezen in der erſten Runde durch k. o. beſiegte. Kürth⸗ knanpe Pig dagegen wieder von dem Dänen Kaas eine unktniederlage. Neues aus aller Welt ee Schulſtreik in Oberſchleſien ſchinderheitsſtritz 15. Sept. Nach der Schließung der deutſchen öbreitens ſchule in Koſchentin in Oberſchleſien trotz Ueber⸗ grnasberechtf, vorgeſchriebenen Schülerzahl ſind die Erzie⸗ Sündu igten in den Schulſtreik getreten mit der Be⸗ erbulen zu 100 ſie ſich weigern, ihre Kinder in polniſche halten. ſchicken. Daraufhin haben ſie bereits Strafbefehle Ein franzöſiſcher Sergeant ermordet 0 Nach einer Meldung des„Berl. dan aus Meßz kam es geſtern bei einem Patrouillen⸗ Poſthilfsſtelle. Beſitzer: Otto Fritz. S229 S haus DARRK- HO TEl. emen guten Nocce und 3 ſinden vorzuglicie Auſnahme. + Auserlesene Nafurweine von ersfsfelligen 3 8 A0 18 2 SEdelwengüitern, Nunchener Pschorr- Bier, S Bellheimer Exporſbier, Eis, Liköre. Kalfes in den bayer. Alpen Emgs Bütett, zviler Preis bei Vochenende. Ange- Deutschlands gröfßtes Jod- Bad nekmmser benenenem elt nerich Oeegene 8 bei Arterienverkalkung, Nerven- Zimmer mif fliebendem Wesser. 3 Stoffwechsel- und Frauenleiden. 8 8238 Besitzet: L. KAIIZler Ab 11. September wird Rurtaxe um 50% 1 inute von der Halſestelle der eleklt. Ober- 8 ermäßigt.— Ganzjährig geöffnet 8 lend-Behn,-7 Nin. v. Heupfbehnhol gelegen. 8 eeeee ee eeee Schiffszuſammenſtoß — Paris, 15. Septür. Wie der„Petit Pariſien“ meldet, ſtießen im Hafen von Cherbourg die beiden auf dem Wege nach Newyork befindlichen Dampfer Reſolute von der Hapag und München vom Norddeutſchen Lloyd zufammen. Die München wurde beſchädigt, konnte jedoch nach ihrer propiſpriſchen Reparatur die Fahrt fortſetzen. Verſchsllene Flieger MParis, 16. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die beiden Flieger Vitrolles und Lefévre, die von ihrem Schnellflug nach Marokko geſtern abend 9 Uhr in Le Bourget wieder eintreffſen wolten, ſind ausgeblteben. Um 6 Uhr morgens waren ſie in Oran aufgeſtiegen und ſeitdem iſt keine Meldung mehr, auch von den verſchiedenen Radio⸗ ſtationen, die auf izrem Wege liegen, eingegangen. Man zeigt ſich über ihr Schickſal ſtark beunruhigt, doch hofft man vor⸗ läufig noch, daß ſie in Spanien eine Zwiſchenlandung vor⸗ nehmen mußten. Revolverattentat auf Milizoffiziere — Mailand, 15. Sept. In Ravenna wurde auf Offi⸗ ziere der faſziſtiſchen Miliz ein Revolverattentat durch einen italieniſchen Kommuntiſten namens Miſſiroli verübt. Der Attentäter wurde durch den Sekretär der faſziſtiſchen Partei in Ravenna, der ſelbſt leicht verwundet wurde, nieder⸗ geſchoſſen Der Kommandeur der 81. Legion der Miliz, iſt durch Miſſiroli ſo ſchwer verletzt worden, daß an ſeinem Auf⸗ kommen gezweifelt wird. * — Wenn der Nachtwächter auf die Jagd geht.. Die Jagdleidenſchaft hat einen Nachtwächter in Noiſy le Sec, der mit der Bewachung der Steuereinnehmerei betraut war, in eine üble Lage gebracht. Der eifrige Nimrod wollte einen Jagdzug in die Umgebung von Paris unternehmen. Um drei Uhr morgens hängte er ſich deshalb die Flinte um und ver⸗ ließ ſeinen Nachtwächterpoſten, auf dem er bis 8 Uhr morgens ausharren ſollte. Unglücklicherweiſe hatte eine Einbrecher⸗ bande gerade dieſe Nacht für einen Streifzug in die Räume des Steuereinnehmers auserſehen. Ihrer vier drangen ſie mit Hilfe von Nachſchlüſſeln ein, ſprengten den Kaſſenſchrank und entnahmen ihm eine große Summe Bargeld und Wert⸗ papiere. Es war bereits heller Morgen, als ſie mit ihrer Arbeit zu Ende waren, doch ſchöpften einige Haushewohner, die zugeſehen hatten, wie die elegant gekleideten Einbrecher die Büroräume der Einnehmerei verließen, erſt Verdacht, als ſie in ein Auto geſtiegen und davongefahren waren. — Von der Erde verſchlungen. Die vulkaniſchen Aus⸗ brüche des Vatnajökul auf Island haben in den letzten Tagen ſtark zugenommen. Es wurden häufig Erdſtöße auch in derumgebung des Berges beobachtet, und nun hat ſich ein Unglücksfall unter höchſt dramatiſchen Umſtänden ereignet. In ſchwerem Wetter kämpften ſich ein Landpoſtführer und ein anderer Mann mit einer kleinen Karawane von ſteben mit Poſt beladenen Pferden über das öde Gelände. Plötzlich öffnete ſich bei einem heftigen Erdſtoß der Boden, und der Begleiter des im Innern der Erde. Der Gerettete erreichte mit den übri⸗ gen drei Pferden in erſchöpftem Zuſtande einen Hof, von dem aus eine Radioverbindung mit Reijkjavik beſteht. Man glaubt nicht, daß es möglich ſein wird, jemals etwas von dem Ver⸗ unglückten und den Pferden wiederzufinden. Das Unglück iſt in dem öſtlichen Teil der Sübküſte Islands erfolgt, wo die größten Vulkane der Inſel mit ihren mächtigen Gletſchern liegen. Zwiſchen den Gletſchern und dem Meer liegt eine mächtige Sand⸗ und Lavawüſte, di von reißenden Gletſcher⸗ bächen durchzogen iſt. Hier liegt auch der gefürchtete Vulkan Katla, der vor einigen Jahren ſeine 30 Meter dicke Etsdecke bei einem furchtbaren Ausbruch ſprengte und ungeheure Waſſermaſſen über das fruchtbare Tiefland ergoß. Meſſen und Ausſtellungen Die Ausſtellung des bayeriſchen Handwerkes 78, zwi Gſiſchen 245 awet algeriſchen Soldaten und einem frau⸗ oldaten ſchli⸗ anten zu einem ſchweren Zuſammenſtof. Dee Wie Tles nlede auf 5 Gfrgeanten ein. 2 er wurden pechget r auf dem Wege in⸗ Die Ausſtellung des bayeriſchen Handwerks, München, rpert das Handwerk in allen Fächern. Man ſieht dort Jallendung ber einzelnen Berufe in ihrer Leiſtungsfähig⸗ Auläßlich der Tagung des ſüddeutſchen Haar⸗ Poſtboten mit vier Pferden verſchwand ERNomantisch am 2 iflußs von Forbach und Murg,- mitten grüner Matteu und schöner Tannenwüulder gelegen. Bahnstation, täglich fünfmalige Verbindung mit dem Liöhen- luitkurort Freudenstadt. Kraftverkehrsverbindungen mit den nur Gesamtgemeinde Balersbronn gehör. Kurorten Mitteltal, Obertal, Buhlbach, Ruhestein, Kniebis, Tonback und Schönmünz. Gut geführte Gasthöfe mit mäßigen Penslons- preisen.— Auskunft erteilt der Ortsvorsteher. +¹ ftRUuropf nörlſchen Schwerzwaldes gelegen. 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Welcher Wertſchätzung ſich dieſes Kunſthandwerk er⸗ freut, erwies bei der Harformertagung die Anweſenheit des Oberbürgermeiſters Scharnagel, der Spitzen der Behörden und der Vertreter der Preſſe. Sämtliche Herren haben die⸗ ſem Kunſthandwerk und deſſen hohen idealen Beſtrebungen ihre größte Anerkennung gezollt. JCCCCCccCCc ĩ((TTTTT ,entsdeινju. Owolkenlos. G hpener. 0 balb bedect. wolfg. Obebect,. e Regen. & Eraupeln.— Nebel.& Sewitter O Windſtitle. O- ſehr leichtet Oſt Hmägßiger Sübſubweſt. O ftürmiſcher Rorbweſt.* Schlee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ 2 25 21. nien verbinden Orte mit gleichem 7 Luftöruc WWWD—————.—...... ß— Wetternachrichten der Karisruhergandeswelterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens Luft⸗ Tem⸗ 5 0 See · SSs Zs Wind 8 8 W. a ee e 32 „ um Sss Ses Nich. Stärte S8 —— Wertheim 1511— 11 2010 ſtill bedeckt Königſtuhl583 755,8 13 17 13 Wlleichtf„ Karlsruhe 120 755.7 16 22 13ſtill 7 Bad.⸗Bad. 218 755,6 14 22 12 Oflleicht„ Villingen 780 757,8 11 10 8 80 lleich 75 Zabenven 1275 633,1 8 138 7 NO ſileichtt„ adenweil.“— 756,4 15 28 12 8„ wolkig, St. Blaſien 780— 10 18 8ſtill bedeckt. Höchenſchw.!—— 5— 80 Baden hatte geſtern wolkiges und trockenes Wetker. Die Warmluftzufuhr auf der Vorderſeite des Kapalwirbels füßbrte zu allgemeinem Temperaturanſtieg um etwa 3 Grad. Als Höchſttemperatur wurden in der Rheinebene meiſt 22 Grad erreicht. Der Wirbel über dem Kanal iſt mit dem ſüdöſtlich von Jsland gelegenen Tief in Verbindung getreten und er⸗ ſtreckt ſich auf der heutigen Wetterkarte als ſchmaler Aus⸗ läufer von der Nordſee bis zu den Pyrenäen. Auf ſeiner Vor⸗ derſeite liegt ein großes Regengebiet, das noch heute über uns hinwegziehen wird. Unſere Witterung wird auch morgen von dem Tiefdruckausläufer beherrſcht werden. feumerbundes iſt, wie uns geſchrieben wird, eine groß⸗ Vorausſichtliche Witterung für Samstas his 12 Athr nachts: Wechſelnd wolkig, noch mäßig warm, ſtrichweiſe Regen. (Murgtal) Kumaus„Sternen“ Lage. Speiſeſaal Gartenterraſſe. Vorzügl. Küche. Reelle Weine. Tel. 121 Penſionspreis vor und nach Saiſon M,.50. Beſ.: Frz. Mauch. S219 8. Seite. Nr. 428 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 16. September 1927 für den Gummi-Mantel 2 Gabardin-Mantel.. N. 60.— 2 Loden-Mantel von. 19.— Trench-Costs ron A. 72.— 2n Corerooat- Paletots n 48.— Dqelunbſun O 5, 4/6 O B, 4/6 Mennheim — heute früh 8˙/ zu sich in die Ewigkeit abzurufen. 1927, nachmittags ½¼3 Uhr statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen innigstgeliebten Gatten, mein lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Teinrich Cüratmaan Uhr im Alter von 45 jahren Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Elise Christmann geb. Eichhorn Mannheim, 16. September 1927 Bellenstr. 72 Die Beerdigung findet Montag, den 19. Sept. 973⁵ im 82. Lebensjahre. Mannheim, den 16 September 1927. Iis trauernden Materdiiebonen. Todes-Anzeige. Heute vormittag ½8 Uhr verschied nach kurzer schwerer Erkrankung unsere liebe Mutter, Frau fanbald diebald de 974² Die Beerdigung findet am Montag, den 19. Sept., nachm. ½2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Trauerbrieit æ Druckerei Dr. laas G. m. b.., E 68, N ſtand, Verkäute Srundsfüdt beim zu verkaufen. Angeb. unter C W 2 an die Geſchäftsſtelle. B4264 „Allrigin Jap⸗Motorrad, Bur⸗ mann⸗Getriebe, Kette in prima Zuſtand ſpottbillig zu verk. Grohrock, Mittel⸗ ſtraße Nr. 56. 19736 Aadegrnbeipkaudd Amatk-AnegerUnaeig 500 cem, mit Cardan⸗ getriebe, 3 Gängen, Leerlauf, elektr. Licht uſw.; in tadelloſ. Zu⸗ ſof. umſtände⸗ halber zu verkaufen. Nadrennbahn Nheingönheim. Sonntag, den 18. 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