+ 757 1 n f. un tol 56n alb tob Dienstag, 27. September e bi aa u. UAmgebung frei ins Haus Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. oder 5 Poſt monatli...280 9595 Beſtelg elb. Kolonelzeile 05 Allgem. Anzeigen.40.l. eklamen Bei evtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗—4R. M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für 0 caſteſteler Poſtſhenten 17590 Karlsruhe. gaſer eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 46, Ba e ee Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Aittag⸗Ausgabe eue Mannheimer Mannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 445 eilung Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, ſangn ſer aneen 0b. beſchren en zu—— Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. mnheim. Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Geſetz und Necht Hiochwaſſerkataftrophe in Tirol Ein Hilfszug in die Eiſack geſtürzt 34 Todesopfer Durch Hochwaſſer der Eiſack ſind die Gleiſe der Brenner⸗ bahn zwiſchen Franzensfeſte und Goſſenſaß über eine Strecke von 300 Meter nuterwühlt und aufgeriſſen wor⸗ den. Infolgedeſſen iſt der Zugverkehr völlig unterbrochen. Ein Hilfszug, der neben der Lokomotive einen Gepäck⸗ und Perſonalwagen führte, iſt in die Eiſack geſtürzt. In dem Zuge befanden ſich neben einer Anzahl von Arbeitern ein Ingenienr, ein Arzt und ein Bahnhofsvorſtand. Der Bahn⸗ hofsvorſtand und der Ingenieur ſind mit dem Heizer und neun Arbeitern von der Eiſack fortgeriſſen worden. An der Unglücksſtelle iſt weiter ein Zollwächter ertrunken aufgefun⸗ den worden. Einzelheiten Nach den weiter hier bisher eingetroffenen Nachrichten iſt leider zu erkennen, daß die Unwetterkataſtrophe in der Schweiz und auch in Südtirol noch viel ſchwerer iſt, als zuerſt „angenommen wurde. In dem an der öſterreichiſchen Grenze gelegenen Städtchen Buchs erreichte der Rhein am Sonntag vormittag eine Höhe von neun Metern. Außer den Waſſer⸗ wehren mußten auch die Einwohner zur Sicherung der Rhein⸗ brücke aufgeboten werden. Abends gegen 7 Uhr ſtürzte die Rheinbrücke zwiſchen Buchs und Schaan zuſammen, die die einzige Verbidung über den Rhein iſt, über die ſchwere Laſten befördert werden können. Durch die Ueberſchwemmung wurde das Bahngleis der Bundesbahn derart beſchädigt, daß der internationale Schnellzugsverkehr über Bregenz und St. Gallen umgeleitet werden mußte. Kurz nach dem Einſturz der Brücke riß auch der Rheindamm auf der Liechtenſteinſchen Seite. Der Riß vergrößerte ſich in⸗ nerhalb kurzer Zeit bis auf eine Breite von 200 Meter. Die luten wälzten ſich vor Schaan und weiter nach Liechtenſtein hinein. Der Rhein ſank durch den Dammbruch um volle zwei eter. Die Fluten überſpülten auch den Bahndamm der * Bundesbahnen und riſſen ein Bahnwärterha schen ſamt den Schfenen mit ſich fort. Die tiefergelegenen Häuſer von Schaan ſtehen bereits unter Waſſer. Der Bahnhofsvor⸗ ſteher von Schaan iſt ertrunken, ſeine Frau wird vermißt. 9 einigen Feuerwehrleuten aus Liechtenſtein wird geſucht. In Graubünden gehört die Unwetterkataſtrophe zu den ſchlimmſten, die ſich ſeit 1868 ereignet haben. Schon am Vor⸗ mittag mußten die Mannſchaften des Sappeur⸗Batail⸗ ons von Chur aufgeboten werden, um in Trummiſch, wo eine gewaltige Steinlawine die Kantonſtraße auf eine 5 von 120 Meter zum Teil zerſtörte, die Bahnlinie zu ützen. Der Vorderrhein führt gewaltige Waſſermaſſen mit ſich, ſodaß auch in Tavanaſa Truppen aufgeboten werden mußten. Während Chur und Umgebung einigermaßen ver⸗ ſchont geblieben ſind, hauſte das Hochwaſſer umſo ſchlimmer (ein Sargans, wo die Fluten in einen See verwandelt wurden. In Tavanaſa wurde die neue eiſerne Betonbrücke mit fort⸗ geriſſen. Ein Wohnhaus mit acht Inſaſſen und ein Bahnwärterhäuschen ſtürzten in den Rhein. n Waltensburg wurde die für die Verbindung mit dem t ahnhof hergeſtellte Brücke durch eine Steinlawine zer⸗ wänmmert. Ein Forſtaufſeher iſt in den Fluten ertrunken, ſein Begleiter ſchwer verwundet gerettet werden E5 5 Auch die Gemeinden Ringgenberg und Vals wurden durch erabſtürzende Geſteinsmaſſen ſo ſchwer bedroht, daß in Ring⸗ enberg die ganze Bevölkerung flüchten mußte. In Prättigau eiß bei Schraubach der Damm, wodurch die Ortſchaften chiers ſchwer bedroht wurden. Ebenſo ſchwer wurde auch 55 Bergell heimgeſucht. Der Ordlegna ſtürzte mit großem eröll auf die Gemeinde Caſaccia, ſodaß die von St. Moritz erbeigeeilte Feuerwehr die Bevölkerung nur mit größter ühe retten konnte. Seit zwei Tagen regnet es auch im nterſten Teſſin ſintflutartig. Der Teſſin hat große Ueber⸗ wemmungen verurſacht. Die Gotthard⸗Linie iſt teilweiſe nterbrochen. In Bellinzona iſt die Feuerwehr aufgeboten. oberen Friaul ſind durch Unwetter große Verheerungen ngerichtet worden. In Loggio ereigneten ſich Erdrutſche in einem Umfange von 5000 Kubikmete. vewurch die Straße und die Eiſenbahnlinie auf 500 Meter eiſchüttet wurden. Der Bahnverkehr kann nur durch Um⸗ gen aufrecht erhalten werden. Da m Zentrum von Sondrio hat der Mallero den linken Wenge durchbrochen und die Brücke der Staatsſtraße geſe et bwemmt. Der untere Teil der Stadt iſt unter Waſſer Das große Gebäude der Provinzverwaltung und an⸗ Nee ſind infolge des Dammbruchs eingeſtürzt. Die verbrachrung von Sondrio hat die ganze Nacht im Freien auf 25 Durch Sturmläuten wurden im ganzen Tale Hilfe 18 oten. Sondrio iſt ohne Licht und Trinkwaſſer. Die nerwehr, Miltz und das Militär ſind an der Arbeit. zöſiſchen Preſſe nicht nachgegeben. 85 Weitere Aeberſchwemmungen Nach neueren Meldungen aus Innsbruck ſind bei dem entſetzlichen Eiſenbahnunglück bei Grasſtein 34 Todes⸗ opfer zu beklagen. Infolge des gewaltigen Waſſerzufluſſes durch die Un⸗ wetter in den Alpen iſt der Spiegel des Bodenſees geſtern um faſt einen halben Meter geſtiegen. Weite Strecken Uferlandes ſtehen unter Waſſer und bilden einen großen See. Die Unterbrechung des Eiſenbahnverkehrs zwiſchen Feldkirch und Buchs, der einzigen Bahnlinie von Liechten⸗ ſtein, dürfte mehrere Monate dauern, weil der ganze Damm und der Bahnkörper vollſtändig zerſtört ſind. Erſtmals ſind ſchweizeriſche Truppen in Liechtenſteiner Gebiet eingerückt. Sie ſind zu Aufräumungsarbeietn herangezogen worden. Der Bahnverkehr zwiſchen Italien und München iſt völlig geſperrt. Die Nord⸗Südzüge verkehren nur bis zur Station Brenner und kehren dort wieder um. Der am Vortage in München um 6 Uhr abends fällige D⸗Zug Rom—München konnte gleichfalls nicht durchgeführt werden. Auch in Nordtirol ſind die Meberſchwemmungsſchäden unabſehbar. In Innsbruck ſelbſt iſt die Sill aus den Ufern getreten und hat zwei Brücken weggeriſſen. Im ganzen Zillertal hat der Fluß großen Schaden angerichtet. Der Damm der Zillertalbahn wurde zweimal durchbrochen. Durch das hochgehende Waſſer ſind die Verbindungen zwiſchen den einzelnen Orten abgeſchnitten. 5 Die größte Kataſtrophe ſeit 60 Jahren —Baſel, 26. Sept.(Von unſerem Baſeler Vertreter.) Zu der Unwetterkataſtrop;he im Bünderland und im Rheintal, die diegrößte ſeit 60 Jahren darſtellt, liegen nun auch Einzelheiten aus dem überſchwemmten Liechtenſtein und Vor⸗ arlberg vor. Die Ueberſchwemmungen in Liechtenſtein ſind ſo groß, daß der ſchweizeriſche Bundesſtaat heute in einer Sitzung beſchloſſen hat, einem Wunſch des der Schweiz befreundeten Fürſtentums zu entſprechen und ſofort ein Detachement Sap⸗ peurtruppen an die Unglücksſtelle zu beordern. Es darf dies als Kurioſum feſtgehalten werden, da ſeit Jahrhun⸗ derten zumerſten Male ſchweizeriſche Truppen ſich bei dieſer Gelegenheit wieder auf fremdem Gebiet betätigen wer⸗ den. Der Bruch des Rhein damms auf der Liechten⸗ ſteiniſchen Seite hat ſich auf eine Länge von 200 Meter aus⸗ gedehnt und liegt ganz in der Nähe von Buchs. Das Bahn⸗ wärterhäuschen, das auf dem Damm geſtanden hat, iſt ſpurlos verſchwunden, ebenſo eine größere Strecke des Bahndamms mitſamt den Eiſenbahnſchienen. Zwei Drittel der Waſſer⸗ maſſen des Rheins ergießen ſich immer noch durch den gebor⸗ ſtenen Damm in den Liechtenſteinſee. Das Hochwaſſer hat das Dorf Schaan völlig überflutet, ſo daß ſich die Lente auf die Hausdächer flüchten mußten, von wo ſie durch Boote gerettet wurden. Längs des Schellenbergs ſucht ſich das Waſſer einen Weg in der Richtung gegen Feldkirch, wo ebenfalls das geſamte Vorgelände unter Waſſer geſetzt wurde. Man rechnet damit, daß ſich die Waſſer⸗ maſſen einen Ausweg in die Ill ſuchen werden. Infolge der unterbrochenen telephoniſchen Verbindungen ſind die einlau⸗ fenden Nachrichten aus Liechtenſtein ziemlich ſpärlich. Bisher weiß man nur vom Tode des Bahnhofsvorſtandes von Schaan, man vermißt jedoch deſſen Frau und eine Anzahl Feuerwehr⸗ männer Taifun⸗Kataſtrophe in China, 5000 Todesopfer — London, 26. Sept. Nach hier vorliegenden Zeitungs⸗ meldungen hat ein Taifun, der mit einer Springflut 150 Mei⸗ len ſüdweſtlich von Hongkong in der Gegend von Pungkong auftrat, ſchweres Unheil angerichtet. Es ſollen 20 000 Häu⸗ ſer und viele Hundert Dſchunken vernichtet und etwa 5000 Perſonen der Kataſtrophe zum Opfer gefallen ſein. e Abberufung Rakowskis? Paris, 27. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Havas⸗Agentur veröffentlicht eine Meldung aus Kowno, wonach der Rat der Oberkommiſſäre in Moskau auf ſeinen früheren Beſchluß zurückgekommen iſt und die Abberufung des ruſſiſchen Botſchafters in Paris, Rakowski beſchloſſen hat. Rakowski ſelbſt ſoll in einem Brief an Tſchitſcherin die Abberufung verlangt haben, da er die franzöſiſche Preſſekam⸗ pagne gegen ihn nicht mehr ertragen könne. Der ſowjet⸗ ruſſiſche Botſchafter habe ſeine Verſetzung nach Berlin vorgeſchlagen und angeregt, den ruſſiſchen Botſchafter in Ber⸗ llin, Kreſtinski, nach Paris zu ſchicken. Kreſtinski ſoll ſich jedoch kategoriſch geweigert haben, auf dieſe Kombination ein⸗ zugehen. Es empfiehlt ſich jedenfalls, dieſe Information der Havas⸗ Agentur mit einer gewiſſen Vorſicht aufzunehmen. Das Or⸗ gan der franzöſiſchen Kommuniſtiſchen Partei, die„Humanité“, bezeichnet ſie als eine lächerliche Fabel, die keineswegs den Tatſachen entſpreche. Rakowski habe den Erpreſſungs⸗ verſuchen der von den Petroleummagnaten beſtochenen fran⸗ Staatsproblem von ſelber löſte. Die„interpretierte“ Verfaſſung und der verhöhnte Seim (Von unſerem Warſchauer Vertreter) Es iſt eine Spezialität des Mairegimes geworden, bei Auslegung der Verfaſſung Rabuliſtik zu treiben. Pilſudſki ſieht eine Art Sport darin und liebt es, ſeine intimen Feinde, die Abgeordneten und Senatoren, damit zu ärgern, daß er auch in Kleinigkeiten und Formfragen nach Lücken im Text der Konſtitution, nach Auslegbarkeiten und Verdrehungsmög⸗ lichkeiten ſpäht, dank denen ſich dem Parlament ein Tort an⸗ tun ließe. Im vergangenen Oktober brachte er es fertig, den Beginn der ordentlichen Seſſion um drei Wochen zu verzögern weil er, plötzlich ganz„chef de protocole“ und Oberzeremo⸗ nienmeiſter, die Kunſtfrage aufwarf, ob das Eröffnungsdekret des Staatspräſidenten, beſtehend aus dem Satz:„Hiermit er⸗ kläre ich die ordentliche Tagung des Sejms und des Senats für eröffnet“, von den Volksvertretern ſtehend anzuhören ſei, und zwar auch dann, wenn nicht der Präſident ſelber, ſon⸗ dern der Sejmmarſchall das Dekret verläſe. Der hochwichtige Streit ging ſchließlich ſo aus, daß der Staatspräſident ſelber ſein Dekret verlas; die Abgeordneten ihrerſeits machten das Zugeſtändnis, daß ſie ſich zu dieſem Zwecke aufs Schloß be⸗ gaben, wo im Repräſentationsſaal vorbeugender Weiſe über⸗ haupt keine Stühle geſtellt worden waren, ſodaß ſich das Einen ähnlichen Witz hatte ſich der Erfindungsreiche gegen⸗ wärtig ausgedacht, als die Kammern einmal von einer ihnen günſtigen Verfaſſungsbeſtimmung Gebrauch machen wollten und durch eine mit genügender Unterſchriftenzahl verſehenen Eingabe den Staatspräſidenten vor die Notwendigkeit ſtellten, auf Initiative des Seims und Senats eine außerordent⸗ liche Parlamentsſeſſion einzuberufen. Flugs wurde unterſtellt, Berufen und Eröffnen ſei zweierlei. Und ſogleich wurde den Kammern ein Schnippchen geſchlagen; die Ein⸗ berufung geſchah innerhalb der verfaſſungsmäßig vorgeſehenen vierzehntägigen Friſt, aber die Eröffnung wurde erſt für Kinige Tage ſpäter beſtimmt. Rechtlich iſt dieſe Auslegung ſicherlich unhaltbar. Den Vertretern beider Kammern, dem Sejmmarſchall Ratafß und dem Senatsmarſchall Tromp⸗ ezyns blieb nichts übrig, als beim Staatspräſtdenten gegen die unzuläſſige Verfaſſungsinterpretation Proteſt zu erheben. Solche Proteſte ſind nichts Neues. Man ſchreibt ſie zu den Akten. Durch dieſes nicht eben ſchöne Vorſpiel gereizt, begann der Sejim kampfluſtiger als er ſonſt vielleicht geweſen wäre, am Montag, den 19. September, ſeine Tagung. Die Lage war freilich ohnehin derart, daß auch bei ruhigerer Stimmung eine ſcharfe Kritik an verſchiedenen aufſehenerregenden öffentlichen Vorgängen nicht unterbleiben konnte. Die Budgetüberſchreitung um einige 50 Millionen und einige andere nicht grundſätzliche Fragen ſpielten dabei die geringere Rolle. Aber eine wirkliche Empörung hat um ſich gegriffen angeſichts der terroriſtiſchen Akte einer konſpirativen Organiſation, die ſich als Verfechterin und Schützerin der Mairegierung aufſpielt. Das Schlimmſte dabei iſt, daß dieſe an Maffia und Karmorra erinnernden Ueberfälle, Verſchlep⸗ pungen, Mißhandlungen politiſcher Gegner, ſtets unaufgeklärt und daher unbeſtraft bleiben. So war es mit dem nächtlichen Ueberfall auf den ehemaligen Finanzminiſter Zözie⸗ ch owski, ſo war es mit den teilweiſe von mehrköpfigen Banden ausgeführten brutalen Racheakten gegen oppoſitio⸗ nelle Redakteure, am tiefſten aber hat die Gemüter die bis heute rätſelhaft gebliebene Affäre des„verſchwundenen“ Generals Zagorski aufgewühlt. Die öffentliche Mei⸗ nung wird, je länger alle glaubwürdigen Spuren vermißt werden und je deutlicher angebliche Lebenszeichen(Briefe uſw.) Zagorskis ſich als Fälſchungen erweiſen, immer ein⸗ helliger darin, daß Zagorski ermordet ſei. Auf die Inter⸗ pellationen über die Texrorakte und über den Fall Zagorskt konzentrierte ſich daher eine beſondere Spannung. Ferner beſtand eine nahezu völlige Einheitsfront gegen das vormärz⸗ lich anmutende Preſſedekret, das denn auch ſofort in der Montagsſitzung des Seim für aufgehoben erklärt wurde. Trotz alledem ließ ſich daran zweifeln, ob ein gleich⸗ falls in jener Sitzung von dem Bauernkommuniſten Ballin geſtellter Mißtrauensantrag eine Mehrheit erhalten würde. Sehr kennzeichnender Weiſe hatte eine ſcharf gefaßte große Anklagerede des Sozialiſten Liebermann es vermieden, eine derartige Konſequenz zu ziehen. Und daß eben von halbkommunkſtiſcher Seite der Mißtrauensantrag ge⸗ 0 wurde, verminderte gleichfalls die Chancen ſeiner An⸗ nahme. Es läßt ſich alſo kaum ſagen, daß die Guillotinierung auch dieſer außerordentlichen Seſſion, die inzwiſchen erfolgte, und zwar bereits am zweiten Tage der Beratungen dadurch moti⸗ BESIETTE ZEITIG FUROKTOBER öEINE ZETTUNE 2. Seite. Nr. 445 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 27. September 1927 viert werden konnte, man habe einer großen Regierungskriſe vorbeugen wollen. Es wird nämlich verſucht, dieſe Erklärung nachträglich zu lancieren. Denn dabei läßt ſich in der Be⸗ gründung folgendermaßen fortfahren. In wenigen Tagen würden die Verhandlungen mit dem amerikaniſchen Banken⸗ konſortium wegen der im Mai vertagten Anleihe wieder aufgenommen. Für dieſe Verhandlungen wäre es ungünſtig, wenn zuvor ein offener Konflikt zwiſchen Regierung und Parlament eingetreten wäre. Die kurzweg erfolgte Schlie⸗ ßung des Parlaments hätte alſo den ſchönen Grund gehabt, daß ſie eigentlich um des lieben Friedens willen geſchah. Wie geſagt, dieſe Konſtruktion iſt etwas künſtlich und er⸗ innert an die ſchon erwähnten ähnlichen Konſtruktionen, die man mit dem Verfaſſungstexte vornimmt. Den Rekord er⸗ reichte in dieſer Hinſicht die Vertagung des Senats. Sie erfolgte heute, obgleich die Eröffnung des Senats über⸗ haupt erſt für morgen feſtgeſetzt worden war. Man hatte alſo die patres conseripti feierlich geladen und überreichte ihnen an der Schwelle des Hauſes einen Zettel, worin ſie gebeten wurden, wieder nach Hauſe zu gehen. Das heißt, die Ver⸗ faſſungsvorſchrift über Einberufungspflicht und Vertagungs⸗ recht auf muntere Weiſe auslegen. Beide Vertagungen, des Sejms wie des Senats, ſind im übrigen mit einer Friſt von 30 Tagen ausgeſprochen worden. Das heißt, nach 30 Tagen darf man wieder zu⸗ ſammenkommen. Wie männiglich vermutet, um zu erfahren, daß die außerordentliche Seſſion nun endgültig geſchloſſen werde. Und zwar muß das ſogar geſchehen, da im Oktober die ordentliche Budgetſeſſion einzuberufen iſt. Wohin führt dies alles? Es ſcheint deutlich, daß Pilſudſkti ſolange wie möglich, den Zuſtand einer ſcheinbaren VBerfaſſungsmäßigkeit aufrecht erhalten und ſeine tatſächlich diktatoriſche Regierungsweiſe dadurch verſchleiern will. Der Verzicht auf gewiſſe letzte parlamentariſche Beklei⸗ dungsſtücke, die in freilich ſchon ziemlich verſchliſſener Form die Blöße eines verfaſſungswidrigen Regimes decken, könnte Nachteile im Innern und auswärts bringen, die er vermeiden möchte. Der gegenwärtige halbe Zuſtand ermöglicht ein ge⸗ wiſſes Abſchieben der Verantwortung. Hat man erſt die Diktatur sans phrase, ſo fehlt auch das Auspuffrohr der parla⸗ mentariſchen kleinen Demonſtrationen für alle froͤndierenden Elemente, und nach Landesbrauch beginnt dann Verſchwörung gegen Verſchwörung, Terror gegen Terror,— kurzum es wird noch um einiges ungemütlicher. Dieſen Zeitpunkt möchte man wenigſtens hinausſchſeben. Das Mittel dazu iſt, daß Pilſudſki die Verfaſſung anwendet.„wie er ſie auffaßt“. Man wird ja ſehen, wie lange das geht. Aufruf der Hindenburgſpende Die Leitung der Hindenburg⸗Spende veröffentlicht fol⸗ genden Aufruf: Am 2. Oktober wird Hindenburg 80 Jahre alt. Soweit die Deutſchen daheim und draußen ſich über alles Schwere der letzten 13 Jahre hinaus den Sinn und das Verſtändnis für echte, ſchlichte Vaterlandsliebe bewahrt haben, werden ſie an dieſem Tage in Verehrung und Dankbarkeit dieſes Mannes gedenken, deſſen ganzes Leben ſelbſtloſer Dienſt an Volk und Vaterland war. Wie er nie Worte, ſondern Taten zu Zeugen ſeiner Erfüllung gemacht hat, ſo möge auch das deutſche Volk ſeine Verehrung für den achtzigjährigen Reichspräſidenten Ausdruck durch die einheitliche Tat verleihen. Hindenburg hat nie etwas für ſich gewünſcht. Auch zu ſeinem 80. Geburtstag hat er nur den uneigennützigen Her⸗ zenswunſch geäußert, daß ein gutes Ergebnis der von Reichs⸗ regierung und Länderregierungen in Uebereinſtimmung mit großen Verbänden der Wirtſchaft, der Arbeitnehmerſchaft, der Kommunen, der Beamtenſchaft uſw. ins Leben gerufenen Hin⸗ denburg⸗Spende ihm ſelbſt die Möglichkeit geben möge, Not da zu lindern, wo ſie an ihn als letzte Zuflucht herantritt. Jeder Deutſche, der ſich durch Dank und Verehrung mit Hin⸗ denburg verbunden fühlt, möge nach ſeinen Kräften zur Hin⸗ denburg⸗Spende geben! Zeigt durch Eure Beteiligung, daß das deutſche Volk einig ſein kann und einig iſt, wenn es gilt, in ſeinem greiſen Führer alle guten und großen deutſchen Eigenſchaften zu ehren. Zum Flugzeugunglück bei Schleiz Die Verwaltung der Deutſchen Lufthanſa ſtellt in einem ehrenden Nachruf auf die beiden Verunglückten, den Flug⸗ zeugführer Charlett und den Bordmonteur Feiler, feſt, daß dieſe in treueſter Pflichterfüllung und Sorgfalt für die ihnen Anvertrauten das Menſchenmöglichſte getan haben. Es ſei der Verwaltung der Deutſchen Lufthanſa ein Herzensbedürfnis, dieſes Charakterbild der beiden Flieger allgemein bekannt⸗ zugeben. Die Unterſuchung der Sachverſtändigen über den Flugunfall bei Schleiz habe ergeben, daß ein menſchliches Verſchulden nicht vorliege. Charlett und Feiler haben allein in der Zeit von Mai bis September d. J. etwa 60000 Kilometer auf dem Flugweg zurückgelegt, auf dem ſie jetzt gemeinſam den Tod fanden. Die Deutſche Luft⸗ Hanſa iſt ſtolz, dieſe beiden Pioniere der Luftfahrt zu den Ihrigen gezählt zu haben und wird ihnen ſtets ein ehrendes Gedenken bewahren. Berſin 1 Au& ſiæsd 222 rel, Oſfunnberg * Ja= Flugunplbel bei òbhlelx. Zugzuſammenſtoß bei Köln — Köln, 27. Sept. Letzte Nacht fuhr auf dem Bahnhof Kalſcheuren ein Güterzug auf einen anderen haltenden auf. Der Heizer konnte ſich durch Lechtzeitiges Abſpringen von der Lokomotive retten, während der Lokomotivführer verletzt wurde. Die Wagen wurden ſchwer beſchädigt und aus den Geleiſen gehoben. Als Uxſach des Zuſammenſtoßes wird vor⸗ zeitige Freigabe der Einfahrt durch den Stationsbeamten an⸗ gegeben. Die Reuaufrollung der Schuldprage „Deulſche Aneinigkeit, ausländiſche Einheitsfront Im Spiegel der Berliner Preſſe Berlin, 27. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Kriegsſchulddebatte, die auf der ganzen Linie wieder aufgeflackert iſt, haben unſere Widerſacher den Vorteil, da ſie bei ihren Angriffen auf Deutſchland faſt die geſamte öffent⸗ liche Meinung hinter ſich haben, während unſere inner⸗ politiſche Zerklüftung eine ſolche Einheitsfront nicht auf⸗ kommen läßt. Leider fehlt ja ſelbſt innerhalb der deutſchen Delegation die Geſchloſſenheit, die in einem ſolchen Fall nun einmal unerläßlich iſt. Die bedenkliche Privatpolitik, die in Geuf Herr Breitſcheid betreibt, wird in Berlin vom „Vorwärts“ verſtändnisvoll unterſtützt. Das ſozialdemo⸗ kratiſche Hauptorgan wirft Dr. Streſemann vor, er habe als Außenminiſter der Rechtsregierung wider beſſere Ueberzeugung gefährliche Konzeſſio⸗ nen an jene Propaganda gemacht, die unter dem Voyrwand. das deutſche Volk reinzuwaſchen, in Wirklichkeit die Rehabili⸗ tierung der Hohenzollernpolitik betreibe, und es atteſtiert bereitwillig der Gegenſeite, daß in dem vorliegenden Spezial⸗ 55 Deutſchland angefangen, ja die Debatte provoziert habe. Das iſt wirklich ein ſtarkes Stück, zumal, wenn man den ruhigen, ſo gänzlich unagreſſiven Ton auf deutſcher mit dem maßlos hetzeriſchen auf belgiſcher und franzöſiſcher Seite ver⸗ gleicht. Aber für den„Vorwärts“ iſt eben nicht Deutſchland ſondern Belgien„reinen Herzens“. Und als Weisheit letzter Schluß ergibt ſich„das alles kommt eben davon, wenn man auswärtige Politik mit den Deutſchnationalen zuſammen machen will.“ Das„Berliner Tageblatt“ weiſt zwar die Beſchul⸗ digungen Jaſpars und Barthous zurück, iſt aber im übrige! mit dem„Vorwärts“ der Meinung, daß Dr. Streſemann vor den Deutſchnationalen die Waffengeſtreckt habe, weil er dem Reichspräſidenten nicht desavouierte. Die „Voſſiſche Zeitung“ reſümiert, ſie halte den Streit für aus⸗ ſichtslos. Die Blätter der Rechten drücken ihre Befriedigung dar⸗ über aus, daß es zu einer gewiſſen„Klärung“ gekommen ſei. Die„Deutſche Tageszeitung“ beſtreitet, daß die Kriegsſchulddebatte einen plötzlichen Rückſchlag in Genf ge⸗ bracht habe, da die Genfer Verhandlungen in ihren weſent⸗ lichſten Punkten abgeſchloſſen ſeien. Die„Kreuzzeitung“ begrüßt es, daß durch die energiſche Zurückweiſung der Kriegs⸗ ſchuldlüge durch den Reichspräſidenten und die Beſtätigung durch den Außenminiſter das ganze Problem erneut in den Vordergrund gerückt iſt. Jetzt ſei es an der deutſchen Regie⸗ rung, gegenüber den Verſuchen unſerer Gegner, uns ins Un⸗ recht zu ſetzen, ſelbſt zur Generaloffenſive zu ſchreiten. In der„Deutſchen Zeitung“ aber ſchreibt Major von Soden⸗ ſtern der Regierung vor, was ſie nun zu tun habe. Die Her⸗ ren Marx und Streſemann müßten öffentlich und amtlich kurz und klar erklären, daß alle Ableugnungsverſuche der Gegenſeite nichts ändern an der Tatſache, daß Deutſchland nicht ſchuld am Weltkrieg iſt. Dieſe Erklärungen„ſind“ ſämt⸗ lichen Staaten der Welt zuzuſtellen. Daneben würde dann an Belgien und Frankreich die Forderung zu richten ſein ihr Bedauern über die Entgleiſungen ihrer Miniſter auszuſprechen. Das wäre ſo ungefähr das wirkſamſte Rezept, um alles in Scherben zu ſchlagen. Schlechtes Gewiſſen ¶Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Unter der Ueberſchrift„Belgien geſteht“, veröffentlicht die „DA.3“ eine Reihe von Zitaten der belgiſchen Preſſe über den Franktireurkrieg aus dem Auguſt und September 1914, aus denen unzweifelhaft hervorgeht, daß ſich alle Kreiſe der bel⸗ giſchen Bevölkerung an den Gewalt⸗ und Greueltaten gegen die deutſchen Soldaten, allen Ableugnungen belgiſcher offizieller Stellen zum Trotz, beteiligt haben. Wie unan⸗ genehm der belgiſchen Regierung dies nicht zu entkräftende Beweismaterial geworden iſt, zeigt eine Maßregel von ihr aus der jüngſten Zeit. Sie hat nämlich Befehl gegeben, alle Zeitungen vom Auguſt und September 1914 aus den öffentlichen Bücher⸗- und Leſehallen wegzuneh⸗ men und dem Publikum nicht mehr zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Seit dem Juli 1927 erhält jeder, der ſolche Zeitungen einſehen will, den lakoniſchen Beſcheid: Auf beſondere Anord⸗ nung aus dem Verkehr zurückgezogen. Für ein gutes Gewiſ⸗ ſen zeugt dieſe Maßnahme ſicherlich nicht. Schuloͤfrage und Schuldenfrage 8 Lonbon, 27. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die durch die Tannenbergrede des Präſidenten von Hinden⸗ burg aufs neue angeregte internationale Ausſprache über das Problem der Kriegsſchuld wird auch in der engliſchen Preſſe weiterhin verfolgt. Es muß die erſtaunliche Tatſache feſtgeſtellt werden, daß in dem konſervativen„Daily Tele⸗ graph“ ebenſo wie in der liberalen„Weſtminſter Gazette“ die Verſuche der franzöſiſchen Preſſe, die Neuaufrollung der Schuldfrage in einen Vorſtoß in der Schuldenfrage umzudeuten, durch den ſich Deutſchland ſeinen Re para⸗ ttonsverpflichtungen entziehen wolle, mit aller Entſchiedenheit abgelehnt werden. Der diplomatiſche Korre⸗ ſpondent des im allgemeinen durchaus franzoſenfreundlichen „Daily Telegraph“ ſtellt mit aller wünſchenswerten Klar⸗ heit feſt, daß die offiziellen politiſchen Kreiſe Englands nicht daran dächten, den Deutſchen eine ſolche perfide macchiavel⸗ liſtiſche Politik zu unterſchieben. Man wiſſe in Deutſchland die Frage der Kriegsſchuld vom Reparattionsproblem zu tren⸗ nen. Wenn die franzöſiſche Preſſe behauptet, daß Deutſch⸗ lands Zahlungsverpflichtungen mit der Anerkennung des Artikels 231 des Verſailler Vertrages ſtünden oder fielen, ſo müſſe man daran erinnern, daß wir am Beginn des vier⸗ ten Dawesjahres ſtünden. Durch den Dawesplan ſind aus⸗ drücklich alle vorhergehenden Zahlungsverpflichtungen Deutſchlands annulliert worden. Die Dawesverpflichtungen ſeien von Deutſchland freiwillig akzeptiert worden und der beſte Beweis für dieſe Freiwilligkeit der Vertragsgegner ſei ja durch die Gewährung einer großen internationalen Anleihe an Deutſchland zum Ausdruck gekommen, wodurch der ganze Pakt zu einem durchaus unkriegeriſchen Ge⸗ ſchäft wurde. Deutſchland könne garnicht daran denken, die Rechtmäßigkeit der Daweszahlungen anzuzweifeln, denn das würde einen Vorſtoß gegen den Geldmarkt der ganzen Welt und auch der neutralen Staaten bedeuten. Man muß in dieſem letzten Punkt wohl auch ſchon ein Eingehen auf die deutſchen Stimmen ſehen, die für eine Modifizierung des Dawesplanes kämpfen. Der Haupt⸗ akzent der Auslaſſungen ſcheint auf der Zurückweiſung der franzöſiſchen Phantaſien zu liegen. Die liberale„Weſtminſter Gazette“ betrachtet dia Frage von einer ganz anderen Seite. Sie gibt offen zu, daß heute bei allen Einſichtigen der Verſuch des Verſailler Ver⸗ trages, mit dem Schwert Weltgeſchichte zu ſchreiben, als ein grober Mißgriff gilt. Aber, fügt das Blatt hinzu, man dürfe ſich darüber keiner Täuſchung hingeben, daß wir auch heute noch viel zu nahe zu den Ereigniſſen der Vergangenheit ſtünden, als daß heute ſchon eine endgültige Entſcheidung in dieſer Frage erreicht werden könnte. Deshalb täte Deutſchland beſſer daran, heute noch nicht die Schuldfrage wieder aufzu⸗ rollen. Das Urteil des Schiedsgerichtshofes, wie ihn die Rede Hindenburgs als wünſchenswert hingeſtellt habe, werde not⸗ wendigerweiſe für Deutſchland unbefriedigend bleiben und vielleicht noch viel ſchwerer empfunden werden müſſen, als der Verſailler Vertrag. Der augenblickliche Zeitpunkt ſei ſchlecht für eine Ausſprache über die Kriegsſchuldfrage gewählt, ge⸗ rade weil wir uns dem kritiſchen Punkte des Dawesabkommens näherten. Es werde Dr. Streſe⸗ manns ganzem, in Genf ſo oft bewieſenen Takt bedürfen, um die Frage auch in Deutſchland eindeutig zu trennen. Daß in Deutſchland eine Wandlung vorgegangen ſei, könne nur ein Böswilliger überſehen. Es werde in Deutſchland heute nicht mehr wie in den Zeiten eines Treitſchke oder Bernhardt die Machtpolitik als gut und natürlich hingenommen. Die Kreiſe aber, die vor dem Kriege in Deutſchland ſich nicht genug mit militäriſchen Fähigkeiten und Möglichkeiten Deutſchlands brüſten konnten, müßten ſich nun heute nicht wundern, wenn man ihre eigenen Worte gegen ſie ins Feld führe. Schärfſte Pariſer Hetze y Paris, 27. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die„Avenir“ meint zu der geſtrigen Rede Poincareés, ſie bedeute, daß die Politik der Annäherung Frankreichs an Deutſchland kläglich geſcheitert ſei. Es ſei höchſte Zeit, daß man auf dieſem Wege einhalte, bevor das Klägliche zum Tragiſchen werde.„Genügen die immer wiederholten Ankündigungen, die in Deutſchland gemacht werden nicht“?, ſchreibt das ſchwerinduſtrielle Blatt weiter.„Muß die Reichs⸗ wehr ſelbſt unſere Grenzen gewaltſam überſchreiten, ehe man anerkennt, daß man fehlgegangen iſt. Frankreich iſt auf der ſchiefen Ebene ſchon ſehr weit gekommen. Briand muß gehen. Sein Mißerfolg ſteht feſt. Sein Verbleiben am Quai'Orſay wäre verhängnisvoll.“ Das„Echo de Paris“ weiſt darauf hin, daß ganz Deutſchland die Rede Hindenburgs billige und die Anſchuldigung, Deutſchland habe den Krieg entfeſſelt, zurückweiſe, während in Frankreich das ganze Volk an der Kriegsſchuld Deutſchlands feſthalte. Unter dieſen Umſtänden könne die deutſch⸗franzöſiſche Wieder⸗ verſöhnung nur ein Mißverſtändnis bilden, meint das„Ech de Paris“ weiter. Frankreich gründet ſie auf die Ar⸗⸗ nahme des Verſailler Vertrages durch Deutſchland, die Deut⸗ ſchen dagegen gründen ſie auf die Einwilligung Frankreichs, den Vertrag abzuändern. Auch die begeiſtertſten Anhänger der Locarnopolitik müßten einſehen, daß es gefährlich iſt, eine ganze Politik auf ein Mißverſtändnis aufzubauen. Beſchwichtigungsverſuche in Genf Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die geſtrigen Genfer Beſprechungen Streſemanns mit Briand und de Brocquere läßt ſich die„Tägliche Rundſchau“, offenbar aus der Umgebung des Außenminiſters berichten:„Was für den Augenblick notwendig war, um nach der franzöſiſchen und belgiſchen Seite hin gewiſſe, abſichtlich oder unabſichtlich geſchaffene Mißverſtändniſſe zu be⸗ ſeitigen iſt durch die perſönlichen Unterredungen zwiſchen Briand und de Brocquere geſchehen. Da es dem Reichsprä⸗ ſidenten ſ. Zt. ganz gewiß ferngelegen hat, eine derartige Po⸗ lemik zu entfeſſeln, wie ſie beſonders die hemmungsloſe Hetz⸗ rede des belgiſchen Miniſterpräſidenten enthält, ſo kann mand⸗ mit Recht vermuten, daß die Bemühungen des deutſchen Außenminiſters im beiderſeitigen Intereſſe darauf gerichtet geweſen ſind, die Fortſetzung dieſer keinem zum Nutzen erfol⸗ genden öffentlichen Kampagne zu verhindern. Im übrigen werden in der Entwicklung der Beziehungen Deutſchlands zu ſeinen weſtlichen Nachbarn wie bisher, ſo auch künftig die realen Notwendigkeiten und die allſeitige Einſicht in eine ſolche erſpießliche Zuſammenarbeit ſtark genug ſein, um die jetzt einigermaßen künſtlich entfachte Erregung wieder ab⸗ flauen zu laſſen. Das gilt jedenfalls dann, wenn auch auf der Gegenſeite der gute Wille vorhanden iſt. Vadiſche Politif Zum Schutz der Simultanſchule Der Landesausſchuß der Deutſchnationalen Volkspartei Badens tagte am 25. September in Karlsruhe und war in ſtarkem Maße aus allen Teilen des Landes beſchickt. Er be⸗ ſchäftigte ſich in der Hauptſache mit dem Reichsſchulgeſetzent⸗ wurf und den durch das neue badiſche Wahlgeſetz gegebenen Organiſationsfragen. Die Stellungnahme zum Reichsſchul⸗ geſetzentwurf kam in folgender Entſchließung zum Ausdruck: In der Landesausſchußſitzung der D...P. Baden vom 25. September 1927 wurde feſtgeſtellt, daß: 1. der z. Zt. vorliegende Reichsſchulgeſetzentwurf den Ver⸗ ſuch enthält den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung, für die ja die.N. V. P. in keiner Weiſe verantwortlich iſt, in loyaler Weiſe Rechnung zu tragen. 2. Der Entwurf weiter von dem Wunſche diktiert iſt, die beklagenswerten, unhaltbaren Verhältniſſe, wie ſie ſich nach der Revolution in verſchiedenen Teilen Deutſchlands auf Gebiete des Schulweſens entwickelt haben, abzuſtellen. „J. Der überwiegende Teil der Deutſchnationalen Wählerſchaft Baden jedoch die Beibehaltung der heute in Baden beſtehenden Schulform(Chriſtliche Simultan⸗ ſchule) fordert. Der Bezirkslehrerverein Ladenburg befaßte ſich in ſeiner letzten Tagung mit dem Reichsſchu. geſetzentwurf. Einmütig und mit aller Entſchiedenheit lehnte er ihn ab und zwar aus folgenden Gründen: 1. Der Entwurf macht die Gemeinſchaftsſchule im Gegen⸗ ſatz zur Reichsverfaſſung zur Sonderſchule. 5 2. Er zerſtört die Schulhoheit des Staates und liefer 1755 Schule den Konfeſſionen und Weltanſchauungsgruppen au — 0 8. Er zerſchlägt jedes leiſtungsfähige Schulſyſtem un vermehrt dabet die finanziellen Laſten in Elas und Gemeinde in unerträglicher Weiſe. 4. Er trägt den Unfrieden in Gemeinde und Familie. f. 0 5. Er hebt die ſtaatsbürgerl. Rechte der Lehrerzhaft 6. Er vernichtet in bewußter Weiſe die ſeit Jahrzehn beſtens bewährte hadiſche Simultanſchule. ller Aus dieſen Gründen erwarten wir die Unterſtützung a im Volkskreiſe, beſonders aller Freunde der Simultanſchule, Kampf gegen den Reichsſchulgeſetzentwurſ⸗ dem 4 hnten diel daß zer⸗ ein nan ruch heit and zu⸗ ede tot⸗ und der echt ge⸗ eſe⸗ tur ute rdi ie tug ds nn er.) ſie ſte che ten 7¹ 8 8⸗ he de r= um daß gbeſchehen. 3. Seite. Nr. 445 Dienstag, den 27. Septentber 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Schubengel Aus den Tagebüchern eines Seefahrers Der Lloydöddampfer hatte ſoeben an der Pier in Rio de Janeiro feſtgemacht. Zoll⸗Polizei⸗ und Verſicherungs⸗ beamte kamen an Bord. Die Paſſagiere hatten alles ſoweit in Ordnung, um an Land zu gehen. Schon ratterten die Winſchen, um die großen Gepäckſtücke an Land zu geben. Wie immer, bei der Ankunft eines Paſſagierdampfers in Rio de Janeiro, ſo war auch dieſes Mal ein wahres Tohuwabohu. Die Muſikkapelle wollte gerade wieder ein⸗ ſetzen, als von der, der Landſeite abgelegenen Schiffsſeite der Ruf:„Mann über Bord“ erſcholl. Als wachhabender Offizier pfiff ich ſofort das Rettungs⸗ boot klar und ſchon waren Seemanshände dabei, das Boot zu Waſſer zu laſſen. Ungefähr fünf Fuß von der Bordwand trieb eine Paſſagierin, die nicht ſchwimmen konnte und jämmerlich um Hilfe ſchrie. Das Boot war noch nicht im Waſſer, als der Ruf„Ein Hail“ erſcholl. 10 Meter von der im Waſſer Treibenden konnte ich dann auch die Rückenfloſſe eines großen Haifiſches erkennen, der unmittelbar auf ſein Opfer zuſteuerte. Im ſelben Augenblick, als das Boot das Waſſer berührte, ſauſte von dem höher liegenden Deck ein Menſch an mir vorbei. Ein Hafenpoliziſt hatte in blitzſchneller Erkenntnis der höchſten Gefahr das Herz erfaßt, von dem 12 Meter hohen Deck geradewegs auf den Haifiſch zu ſpringen. Es gelang dem beherzten Polizeibeamten, das Untier von ſeinem Opfer fernzuhalten und in der nächſten Minute nahm auch unſer Boot die bewußtloſe Paſſagierin mit ihrem rettenden Schutzengel auf. 5 Mit geknoteter Landesflagge lief das Deutſche Vollſchiff „Carl“ dem Ankerplatz auf der Reede von Honolulu zu. Eine Reiſe von 56 Tagen, von Jquique(Chile) lag hinter uns; rund 50 Tage mit halber Beſatzung. An Stelle der deſertierten Matroſen wurden in Iquique 13 Chilener angemuſtert, die kurz nach Verlaſſen der Weſt⸗ küſte, mit unerfüllbaren Forderungen an unſeren Kapitän herantraten. In einer der darauffolgenden, dunklen Nächte brach eine offene Meuterei aus, die zu einem Kampf zwiſchen der deutſchen und chileniſchen Beſatzung führte. Meuterei auf hoher See! Meſſer blitzten, Schüſſe krach⸗ Nen⸗ Handſpaken, Belegenägel, eiſerne Stangen ſauſten durch die Luft. Deutſche Seemannsfäuſte ſchlugen ein auf die chile⸗ niſchen Meſſerhelden und nach einer Dauer von einer halben Stunde war die deutſche Beſatzung wieder mit ihrem Kapitän Herr des Schiffes. Während dieſes Kampfes er⸗ 1 ich von einem faſt 6½ Fuß großen Chilener einen Meſſerſtich in das rechte Bein, oberhalb der Knieſcheibe. Zu meiner Rettung verfing ſich mein Feind in dem am Deck. hiegenden Tauwerk und ich fand mit Hilfe eines Kameraden Gelegenheit, ihn zu überwältigen. Alle Chilener wurden in Eiſen gelegt, die Verwundeten perbunden und vom Steuermann behandelt. So liefen wir ſchließlich mit faſt halber Beſatzungsſtärke in Honoluln, unſerem Beſtimmungsort, ein Die geknotete Landesflagge 7 18 Zeit das Zeichen, daß das Schiff polizeilicher Hilfe urfte. Bei 40 Faden Waſſer wurde geankert und kaum nach Ver⸗ Tauf einer Viertelſtunde kam ein mit Polizeibeamten beſetztes bot längsſeits. Die Meuterer wurden vorgeführt und die Polizeibeamten waren bald dabei, ihnen Feſſeln anzulegen. „Mein Freund, der Feind“ war der letzte. Wie es geſchah, weiß ich nicht; in dem Augenblick, als ein Beamter dabei war, bie Feſſeln zu löſen, ſtürzte ſich der baumlange Chilener wie ein Tiger auf mich. Ich ſehe noch das verzerrte Geſicht, die blutunterlaufenen Augen. Alles war in einigen Sekunden Ich warf mich zu Boden und der ſchwere Menſch fiel auf mich. Während des Sprunges hatte ihm ein Polizeibeamter mit ſeinem Knüppel über den Schädel geſchlagen, ſo daß auf Hich ein beſinnungsloſer Menſch ſtürzte. Schon waren ſeine Hände in neuem Eiſen und bald darauf kam er auch wieder zu ſich. Beim Vonbordgehen ſchrie er mir zu, auf gebroche⸗ 2 dem Engliſch:„Wenn ich dich in meinem Leben wiederſehe, Hann ſchneide ich dir das Herz aus dem Leibe.“ 1 Ich glaube beſtimmt, daß dieſer Menſch mich in ſeiner naßloſen Wut erwürgt hätte, wenn mir der rettende Schutz⸗ engel nicht da in dieſem Augenblick beigeſtanden hätte. * Etwas luſtiger war ein kleines Erlebnis in London mit zunem„Bobbie“l.(So heißen ſie die ſtets hilfsbereiten Polizeibeamten im verkehrsreichen Londonviertel.) An einem Abend„verlief“ ich mich in eine der vielen Bars. Nachdem ich an dem langen Tiſch, auf einem hohen Stuhle Platz genommen hatte, beſtellte ich mir bei„Miß Maud“ einen Janny Walker und eine Schachtel Zigaretten. Erſteres wurde mir vorgeſetzt, letzteres wurde mir verſagt, da die Uhr gerade achtmal geſchlagen hatte und„Miß Maud“ mir mitteilte, daß nach 8 Uhr keine Rauchwaren mehr verkauft werden dürften. Trotz allem Bitten bekam ich nichts zu rauchen. Man ſagte mir ſogar, daß es nun in London unmöglich ſei, irgend etwas Rauchbares aufzutreiben. Nun, wir wollen mal ſehen! Wer konnte helfen? Vielleicht„Bobbie“? Ich ſagte„Miß Maud“, daß ich bald wieder kommen würde und verließ das der nächſten Ecke fand. „Würdeſt du mir glauben, daß ich für eine einzige frug, ob ich Geld hätte. Ich bejahte dies und gab ihm 2 Schilling.„Bobbie“ meinte, daß ich ein paar Minuten an ſeinem Platze ſtehen bleiben ſolle und verſchwand darauf. Nach zwei Minuten kam er wieder, gab mir zwei Schachteln 59 caſtles“, einen Schilling und eine Schachtel Streich⸗ ölzer. Das einzige Wort, was er mir ſagte, war„Verſchwinde“. Auf jeden Fall war„Miß Maud“ recht erſtaunt über einen ſolch' rettenden Schutzengel. Nach 112tägiger Reiſe von Hull(England) nach Antofagſta (Chile) warfen wir Anker auf der Reede. Die meiſten Plätze an der Weſtküſte Chiles liegen nach der See zu offen, ſo daß 1 8 Winde einen Seegang bis Stärke 4 hervorrufen im afen. Um die Schiffe ſicher und gut feſtzulegen, werden dieſe „vermauert“. Das heißt, daß das Schiff am Bug zwei Anker und auch am Heck zwei Anker auszubringen hat, um ſomit ein Schwojen, Schlingern und Stampfen zu vermeiden. Auch für das Löſchen und Laden der Ladung iſt dies ſehr zum Vor⸗ teil. So liegen denn die Schiffe, es mochten da wohl ſeiner Zeit 15 Schiffe verſchiedenſter Nationen geweſen ſein, aus⸗ gerichtet in beſtimmtem Abſtand nebeneinander. Die Ent⸗ fernung zwiſchen zwei nebeneinanderliegenden Schiffen dürfte wohl rund 1000 Meter ſein. Nachdem unſer Schiff„vermauert“ war, was eine beträcht⸗ liche Zeit in Anſpruch nimmt, hatten wir auch Gelegenhelt unſere Nachbarn anzuſchauen. Von der Landſeite ab an Steuerbord. lag die große, engliſche Viermaſtbark„Ingwer Iswhire“ aus Liverpool und an unſerer Backbordſeite lag der braſilianiſche Schoner„Diego Cresmida“ aus Santos. Im Laufe der Zeit hörte man dann auch ſo allerhand Neuigkeiten über dies Schiff. Der Kapitän hatte von den Engländern den Namen:„Bleddy seal“(Blutiger Seehund bekommen, da kein Seemann unter dieſem berüchtigten Mann Dienſte auf hoher See verſehen wollte, Nur einige Leute, es ſchienen Verwandte des Kapitäns zu ſein, waren dort an Bord; ein Steuermann, Koch, Steward und zwei Matroſen. Es fehlten zehn Mann zur vollen Beſatzung. Die„Diego Cresmida“ war ein Viermaſtſchoner, gut in Farbe, faßte ungefähr 900 Ladetonnen und war ſee⸗ klar bis auf's kleinſte Segel.„Bleddy seal“ hatte bisher alles verſucht, um ſich Leute zu verſchaffen, er ſcheute nicht davor zurück, ſelbſt„ſhanghaite“ Matroſen auf ſein Schiff zu nehmen. Doch die Polizei hatte ein wachſames Auge und „Bleddy seal“ verſuchte nun etwas anderes, was ich leider an mir ſelbſt erprobt ſehen mußte. Es war an einem wundervollen Sonntag Nachmittag, als unſer Boot mit Beurlaubten vom Schiff auf Rede abſetzte, um dieſe an Land zu bringen. Ich war auch beurlaubt und obwohl ich den Platz von einer früheren Reiſe kannte, lockte mich das Land nach einer langen Seereiſe doch. Von unſerem Kapitän hatte ich den Auftrag erhalten, zur Polizeiſtation zu gehen, um einen am vorhergehenden Tage ereigneten Unglücksfall zu melden und einen Beamten an Bord zu bitten zur Beweisaufnahme des Vorfalles. Nachdem ich meine Meldung angebracht hatte, geleitete ich einen Beamten zu unſerem Boot am Kai, das bald darauf mit ihm abſetzte und Kurs auf unſer Schiff nahm. Ich ſelbſt wanderte durch die höchſt unintereſſante Stadt und war mit meinem Freund zum erſten Beurlaubtenboot, das gegen 8 Uhr am Abend anlegen ſollte, am Quai. Es ſchlug 8 Uhr. Es wurde 4 nach 8 Uhr, es wurde 9. Kein Boot kam. Mein Freund und ich hatten auf einer Bank Platz genommen, als kurz vor 9 Uhr ein Seemann guf uns zu kam und uns fragte, ob wir an Bord wollten, was wir bejahten. Er frug uns nach dem Namen des Schiffes und meinte, daß er uns beide wohl für einen Peſo an Bord bringen wollte. In der Annahme, daß der Fährmann ein — Haus, um einen Schutzmann zu ſuchen, den ich auch ſchon an ſtellenloſer Seemann ſei und da weiterhin das Ueberſetzen uns reichlich billig erſchien, ſchlugen wir ein und begaben uns in ſein Boot, das keinen Namen trug. Das Fehlen des Namens an dem Boot machte mich erſt etwas ſtutzig, doch ahnte weder mein Freund, noch ich, irgend etwas Böſes. Der fremde Mann ſchlug kräftig in die Riemen und ſteuerte ſein Boot längs der Mole, wo er dann auf Anruf zweier dort ſtehender Perſonen hinruderte und ohne viel Gefrage einfach dieſe zwei Mann in das Boot mit auf⸗ nahm. Das Boot legte ab, zuerſt mit rechtem Kurs auf unſer Schiff, dann aber mehr und immer mehr nach Steuerbord haltend. Auf die Frage meines Freundes, wohin er fahren wolle, meinte er, daß er erſt die beiden anderen Leute auf der—„Diego Cresmida“ abſetzen müßte. Da ging mir ein Licht auf und ich ahnte böſe Stunden kommen. Auf Deutſch verſtändigte ich meinen Freund, daß „dicke Luft“ ſei. Kaum zwei Minuten ſpäter kam ungefähr ein Strich voraus an Backbord ein Boot in Sicht, daß ſich ſchnell näherte. Es hatte Kurs auf Land. Unſer Rudersmann ſchlug kräftiger in die Riemen, nach⸗ dem ihm die beiden anderen fremden Inſaſſen des Bootes auf Portugieſiſch etwas zugerufen hatten. Wir drehten noch mehr nach Steuerbord und es dauerte nicht lange, ſo konnte Zigarette ſterben möchte,“ fragte ich ihn, worauf er mich nur 5 ich in dem ſich nahenden Boote unſer Beurlaubtenboot mit vier Ruderer, unſerem Kapitän und den Polizelbeamten er⸗ kennen. Eine Jagd ſetzte ein. Die beiden Fremden ergriffen die Riemen, um ſchneller weiter zu kommen. Nun ſprang ich auf, fiel dem Fährmann in die Riemen, mein Freund hinderte den zweiten Mann am Weiterkommen und bald war ein wüſtes Durcheinander, ein Kampf im Gange, bei dem das Boot umkippte und wir alle fünf außen⸗ bords transportiert wurden. Wie ich ſpäter erfahren habe, hatte ſich mein Freund abſichtlich auf die äußerſte Kante der Backbordſeite geworfen, um ſo der Jagd ein jähes Ende zu bereiten. Fürwahr, ein ſehr guter Gedanke. Wir klammerten uns an dem Boot, während die anderen verſuchten, weiter weg zu hwimmen. Ein Schuß fiel. Er kam von dem Polizeibeamten in unſerem Boot, das nun in nächſter Nähe war und die Flüchtlinge aufpickte, mit Hilfe unſerer Matroſen überwältigte und dann uns, meinen Freund und mich auch an Bord nahm. Wir ſteuerten dem Lande zu, wo die drei Kerls in ſichere Verwahrung kamen. Ich konnte dann auch von meinem Retter, dem Polizeibeamten, erfahren, daß er das Boot gleich erkannt hatte und unſeren Kapitän ver⸗ anlaßte, dasſelbe aufzutreiben. Daß wir, mein Freund und ich, in dem Boot waren wußten ſie nicht. So verſuchte alſo „Bleddy seal“ ſich den Reſt der Beſatzung zu verſchaffen! Während unſerer Liegezeit in Antofagaſta wurde das Schiff„Diego Cresmida“ an die Kette gelegt.„Bleddy seal“ wurde abgelöſt und zwei Tage vor unſerem Verlaſſen des Hafens ſegelte auch die„Diego Cresmida“ mit einem guten Kapitän. Ich ſelbſt war noch einmal an Land und bedankte mich bei meinem rettenden Schutzengel. Willy Heyme. — AEA— Kommunale Chronik ab Mönchzell, 24. Sept. Den jüngſten Tagungen des Ge⸗ meinderats iſt folgendes zu entnehmen: 1. Die Ge⸗ meindeobſtverſteigerung vom 10. Sept. mit dem Erlös von 448.80 Mk. wurde genehmigt.— 2. Der Gemeinderat iſt damit inverſtanden, daß folgende vom Bezirksjugendamt Heidelberg vorgeſchlagenen Perſonen den Ortsjugendrat für Mönchzell bilden ſollen: als Vorſitzender Bürgermeiſter Klug, Fabrikant Johann Schneid hier, ſtellv. Vorſitzender, als evang. Orts⸗ geiſtlicher Pfarrer Niedderer in Meckesheim, als kath. Orts⸗ geiſtlicher Pfarrer Joos in Lobenfeld und Hauptlehrer Perino in Mönchzell.— 3. Das Geſuch des Landwirts Karl Reichert hier um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft mit Branntweinausſchank in der Gaſtwirtſchaft„zur Krone“ wurde, nachdem keinerlei Einſprachen gegen das Geſuch vor⸗ gebracht wurden, vom Gemeinderat einſtimmig genehmigt.— 4. Eine Gemeindebierſteuer ſoll in der hieſigen Ge⸗ meinde vorerſt nicht zur Einführung kommen.— 5. Dem Ge⸗ ſuch des kath. Stiftungsrats und des evang. Kirchengemeinde⸗ rats um Einrichtung von Waſſerhahnen in den beiden Kirchen auf Koſten der Gemeinde wurde entſprochen. Kleine Mitteilungen gierungsvertreter aus Darmſtadt und Herren des Kreisamtes Worms in Pfeddersheim Beſprechungen über den Bau einer Autoumgehungsſtraße mit der Baukommiſſion ſtatt. Eine anſchließende Ortsbeſichtigung beſtätigte die drin⸗ gende Notwendigkeit einer ſolchen Straße. Die Stadtverwaltung Landau iſt ſchon ſeit Jahren be⸗ müht, die ſtädtiſche Feſthalle, in deren nördlichem Teil die Franzoſen ein Offizierskaſino unterhaſten, freizube⸗ kommen. Entgegen umlaufenden Gerüchten, nach denen die Feſthalle nunmehr geräumt werden ſoll, teilt das„Bürger⸗ meiſteramt mit, daß die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden ein neuerliches Geſuch abſchlägig beſchieden hat. — Der Forellenorden Skizze von Hermann Anders Krüger Dieſer Orden iſt in weiten Kreiſen unbekannt. Er ſteht weder im Brockhaus noch im Meyer, und auch der erfahrenſte ofmarſchall dürfte ſich mit ihm nicht auskennen. Eigentlich ar es wohl irgend ein Ruſſenkreuzchen vierter Klaſſe, das der Volksmund ſo benannt hatte, denn Forellen waren die eranlaſſung, daß der kleine dicke Bahnhofswirt von Didel⸗ dum ihn bekam und nun als einziger Ruſſenritter ſtolz an hohen Feiertagen damit umherſtolzieren konnte. Aber nicht ie Forellen hatten ihm dieſe Auszeichnung eingebracht, ſon⸗ ern die Schleien, manche behaupten ſogar— die Heringe. urz, es war eine ſehr geheimnisvolle Geſchichte, über die der zur liſtig ſchmunzelnde Wirt ſich niemals ausſprach. Aber der 90 der nicht den verdienten Orden, ſondern die unver⸗ 7 e bekommen hatte, ſpäter freilich auch Schmer⸗ ensgeld— der hat mir die Geſchichte einmal verraten. 11 Unſer geruhſames Dideldum, noch heute eine leidlich wich⸗ ale Umſteigeſtation, war vor langen Jahren ein ſehr bedeut⸗ 3 505 Schnittpunkt zweier Hauptbahnlinien. Da man es in ſich gr Zeiten noch nicht ſo eilig hatte wie heute, pflegte man a einem ſolchen Zugwechſel gemeiniglich zu ſtärken. Der nhofswirt von Dideldum verſtand überdies ſein Geſchäft höchſteieichnet; war allen Anforderungen auch der hohen und oft en Herrſchaften gewachſen und nicht umſonſt mehrfacher ſönlichsteur, in deſſen Fürſtenzimmer manche hiſtoriſche Per⸗ 55 geſpeiſt hat. lich 1 8 ſchönen Tages meldete ein Telegramm des kaiſer⸗ treſfen diſcben Hofmarſchallamts plotzlich das baldige Ein⸗ eine gaß,Großfürſten Conſtantin mit dem Bemerken, daß dumer Folerliche Hoheit abermals die ausgezeichneten Didel⸗ ſo ſehr acrellen zu ſpeiſen wünſchten, die ihm das letzte Mal ſchrak zunnundet bätten. Der kugelrunde Bahnhbofswirt er⸗ gar keine ichſt über die Maßen. In Dideldum gab es nämlich Apfelſtädt Forellen. nur in ſeinem Fiſchkaſten unten an der waren abe bleate er bisweilen ſolche vorrätig zu halten. Run als Forellenzur Zeſt nur noch einſae Schleien darin. Dieſe aing nicht 10 zu friſieren und dem Großfürſten anzudrehen— ein Feinſchmeckene weiteres an. Die Kaiſerliche Hoheit war irt ſehr gen Beranzuſchaffe cker erſten Ränges, das wußte der erfahrene au. Um von Erfurt oder Arnſtadt noch Forellen n, reichte die Zeit nicht nehr ons, alſo was war * zu tun? Tiefſinnig grübelte der pfiffige Wirt über der ſchwie⸗ rigen Frage, wie man dem Großfürſten die Schleien ſtatt der beſtellten Forellen geziemend beibringen könne.— Endlich kam ihm der erlöſende Gedanke. Er befahl, Heringe und Schleien zu bereiten, und begann das Perſonal nachdrücklichſt zu unterrichten. Dann wurde die Tafel des Fürſtenzimmers mit dem herkömmlichen Pomp gedeckt. ˖ Der Großfürſt kam auch pünktlich, hungrig und haſtig aus ſeinem Salonwagen angeſtampft, würdevoll hinter ihm ſein Gefolge. Man ſetzte ſich raſch und verſchlang die treffliche Königinſuppe und die Paſteten; dann kam der Fiſch. Ueber⸗ eifrig ſtürzte der erſte Ober heran, noch eifriger der Piccolo, der die große Nickelplatte mit den Heringen trug. Geſchickt ſtießen beide zuſammen, mit überzeugender Hilfloſigkeit ſtol⸗ perte der Piceolo über ſeine eigenen Beine, die große Platte kippte, ſauſte zu Boden und begrub ſämtliche Forellen⸗ Heringe unter ſich. Man verhüllte ſie mit diskretem Schwei⸗ gen. Unterdeſſen erhielt der ungeſchickte Piccolo vom Ober die bereits eingeübte Ohrfeige, fluchend ſtürzten beide davon, während der Herr Hoftraiteur ſchier verzweifelt, aber mit vollendeter Anmut ſich an Seine Kaiſerliche Hoheit heran⸗ komplimentierte, tauſendmal um Verzeihung bat und ver⸗ ſprach, ſofort ſtatt der leider verunglückten Forellen ganz aus⸗ gezeichnete und friſche erſtklaſſige Schleien auftragen zu laſſen, wenn Kaiſerliche Hoheit damit einverſtanden ſeien. Der dicke Conſtantin war auch nur ein hungriger Menſch und darum völlig einverſtanden. Und ſiehe da— kaum war die Zuſtim⸗ mung erteilt, da nahte auch ſchon der zweite Ober ſtrahlend mit den Erſatzſchleien. Trefflich und wohlgenährt lagen ſie in hellblauer Unſchuld auf der verſilberten Galaplatte, die ſchmunzelnd der Wirt ſelber dem Kellner abnahm, Seiner Kaiſerlichen Hoheit perſönlich ſervierte und eigenhändig vor⸗ legte. Conſtantin der Große lächelte huldvollſt und geruhte, ſein Erſtaunen und höchſtes Wohlgefallen über die Raſchheit des Erſatzes zu äußern, die ihm in Rußland noch niemals be⸗ geanet wäre. Die Schleien waren in der Tat vorzüglich, die übrigen Speiſen und die Weine desgleichen. Der Großfürſt ſtand darum in beſter Laune von der Tafel auf, ſchüttelte dem kugelrunden Wirt zum Abſchied äußerſt gnädig die Hand und verſprach, ſeiner zu gedenken. Dann ſchritt er vergnüglich trällernd mit wiegenden Schritten zu ſeinem Wagen zurück, wüährend ſein Hofmarſchall ſehr groß⸗ ——— zügig die Rechnung beglich. 5 Literatur OStatiſtik der deutſchen Zeitſchriftenliteratur. einer Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes betrug die Zahl der in der Deutſchen Bücherei in Leipzig geſammelten Zeitſchriften im Rechnungsjahr 1926/27 rund 17 000; nahezu die Hälfte hiervon, rund 8000, eutfielen auf die Sozialwiſſen⸗ ſchaften(5000) und die Branchezeitſchriften der Induſtrie, Landwirtſchaft und Technik. Die Gebiete der Pädagogik und Jugendbewegung verzeichnen 650, der bildenden Kunſt und des Kunſtgewerbes 273, der Muſik, des Theaters und des Kinos 283 Zeitſchriften. Auf wiſſenſchaftlichem Gebiet hat, abgeſehen von den Sozialwiſſenſchaften, den größten Umfang die theblogiſche Zeitſchriftenliteratur mit 1599; es folgen Ge⸗ ſchichte(912), Medizin(689), Naturwiſſenſchaften(487), Kul⸗ turgeſchichte(415, Rechtswiſſenſchaft(289) uſw. Eine unbegreifliche Frage Ein Amerikaner ſtand im Begriff, eine Reiſe nach Frank⸗ reich zu unternehmen. Um ſeine etwas eingebüßten Sprach⸗ kenntniſſe noch ein wenig aufzufriſchen, nahm er einige fran⸗ zöſiſche Stunden in einer Berlitz⸗Schule in New York. Da⸗ bei fragt der Lehrer:„Wenn Sie nun nach Frankreich kommen und um ein Glas Waſſer bitten wollen, wie ſagen Sie dann?“ —„Ein Glas Waſſer?“, ſagt der verdutzte Reiſende,„aber ich werde in Frankreich doch nicht um ein Glas Waſſer bitten“ In der vergangenen Woche fanden zwiſchen einem Re⸗ Nach INE ZETTUNE — 771 1 8 F——— 4. Seite. Nr. 445 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 27. September 1927 Stäbdtiſche Nachrichten Herbſfärbung Wer heute durch die Straßen unſerer Stadt wandert, merkt bald, welche eigenartige Veränderung in der Natur vor ſich geht. Baum und Strauch des Vorgartens, ja noch mehr drinnen im Stadtpark färben ihr Laubwerk, das wenige Wochen ſpäter in allen Farben ſich uns zeigt. Sie zeigen ſich vor dem Laubabfall in einer Schönheit, in einer Herrrlichkeit wie kaum zuvor, ja ſogar unſer Obſtbaum macht da keine Ausnahme. Und dann: welch herrliches Farbenſpiel!l Man findet eine prachtvolle Zuſammenſtellung von JFarben, wie ſie ſo ſchön und naturgetreu kein Maler malen, kein Dichter ſchildern kann. Namentlich amerikaniſche Gehölze zeichnen ſich durch auffallende Farben aus. Betrachte man die ge⸗ wöhnliche amerikaniſche Roteiche. Sie beginnt ihre Blätter bereits purpurrot zu färben. Im Bereiche unſerer ſtädtiſchen Anlagen findet ſich auch die Sumpfeiche vor, deren Laubwerk ſich vor dem Abfall gelbbraun verfärbr, die Konferten⸗Eiche färbt ſichgoldgelb, die Weißeiche ſogar violett. Merkwürdig, daß dieſe Schönheit ausgeſprochen nur die amerikaniſchen Arten zeigen. Schon beim Ausreifen ihrer Früchte unterſcheiden ſie ſich von deutſchen Eichen. Dieſe benötigen als Zeitpunkt der Blüte bis zur Fruchtreife zwer Jahre, während unſere heimiſchen Eichen nur einen Sommer hierzu benötigen. Man kann dieſe Fremdlinge, die ſich jetz; in ſo leuchtenden Farben zeigen, auch des Sommers über an. Blattwerk kennen, denn die Blattnerven gehen hier ſozuſagen über das Blatt hinaus, währenddem unſere heimiſchen Eichen die ſprichwörtlich gewordenen Buchten aufzuweiſen haben, die das Eichenblatt ſo charakteriſtiſch machen. Am Hauſe bietet ſich dem Beſchauer und Naturfreund ein eigenartig ſchönes Bild, ein Naturſchauſpiel allergrößter Be⸗ deutung an dem an der Wand emporklimmenden wildem Weingewächs. So ſchön es im Sommer durch ſein ſattes Grün erſcheint, das ſelbſttätig hinauf an der Hauswand emporklimmt, ſo wunderbar färbt ſich es jetzt im Herbſt. Ih doch das mit Wein umſponnene Haus jetzt oder wenigſtens die allernächſten Wochen in dunkelrot e, zuweilen kar⸗ minrote Glut getaucht. O, laſſe doch Dein Häuschen, wenn Du das Glück haſt, es zu beſitzen, o laſſe es einſpinnen in ſolch herrliche Farben. Mehrere Arten von Selbſtklimmer afht, es. eine ſchöner als die andere. Auch dieſer prächtige Herbſtfärber hat ſeine Heimat in ferneren Ländern. Er ſtammt aus dem Himaleyagebiet. Da iſt es die Sorte Veitchii, die ſich in be⸗ ſonderes ſchön ſonniger Stelle ſcharlachrot färbt. Aber auch Anſer alter, gewöhnlicher Wildwein färbt ſich prächtig rot jetzt. Man braucht in wenigen Wochen nur den Eindruck des Hei⸗ delberger Schloſſes bei der Herbſtfärbung wahrnehmen. Auch hier iſt an verſchiedenen Stellen wilder Wein angepflanzt. Auch viele andere Gehölze zeichnen ſich durch ſehr ſchöne Herbſtfärbung aus. Nehmen wir doch unſere gewöhnliche Buche, wie Du ſie zu Hunderten in den Laubwaldungen findeſt, wie Du ſie aber auch in verſchiedenen Arten im Stadt⸗ park treffen wirſt. Da fällt uns eine ſchöne Hängebuche auf, die an Schönheit ihresgleichen ſucht. Im April hat ſte hellgrünen Bklättſchmuck, um ſich ſpäter dunkelgrün zu färben. Und ſehe Dir ſie einmal in wenigen Tagen an, ein förmliches Farbenſpiel zeigt ſich Dir: grün⸗gelb⸗rot⸗ſcharlach, alles Blätter am gleichen Baum. Wer kennt nicht den Tulven⸗ .a u m. In wahres Gold ſcheint der Baum nun getaucht, der por wenigen Wochen uns noch durch ſein helles Grün, durch ſeine gelblichen, tulpenähnlichen Blüten uns erfreut hat. Schon das Wort Tulpenhaum(Liriodendron tulipifera) hat etwas ſagenhaftes an ſich. Was ſagenhafter an dieſem Baume iſt und ſeit Jahrhunderten ſchon den Dichtern reichlich Stoff bietet, das ſind ſeine Blüten, die ſich auf dem hohen Baum wie lauter goldene Kerzen anſehen. Und nun zur Linde. Jedes Dorfkind kennt ſie, ſteht ſte doch mitten drin im Dorfe als Friedenszeichen, geyflanst nach dem 7ber Krieg. Es iſt nicht nur ein majeſtätiſcher, äußerſt dekorativer Baum, den wir n der Stadt allerorts als Straßenbaum betrachten können, es iſt auch ein überaus nütz⸗ licher Baum. Sein Blütentee iſt von derMedizin hoch ge⸗ ſchätzt und wer ihn einmal ausprobiert hat, vermag ihn auch nicht mehr zu laſſen. Nun beginnt ſich aber der ſeitherige ſchöne ſilbrige oder dunkelgrüne Blattſchmuck bereits zu färben. Goldgelb wird das Laub. Und dann zum Ginkgo, den durch Goethe ſo bekannt gewordenen Baum. Schon das Blatt iſt eigentümlich, eigentümlich die Form, ja eigentümlich der Baum überhaupt. Dieſer Baum, den der Laie einfach als Laubbaum bezeichnet, genau wie die Buche, gehört nie und kimmer zu den Laubgehölzen, ja er bildet eine Gruppe für ſich und kommt gleich nach den Farnen, alſo noch vor den Vodelhölzern oder Koniferen. Sollte einmal Dich Dein Schritt hinauflenken in den Heidelberger Schloßgarten. ſo ſieh ihn Dir an, den Eingko biloba, der dort ſchon ſeit 100 Jahren, ſeit dem Jahre 1827, ſteht. Er beginnt ſich ſoeben zu färben und zwar wunderſchön goldgelb. Ja von ihr ſagt der Dichter: Iſt es nicht, als hätte jetzt Der Baum die Kron' getaucht in Gold, So prächtig färbt ſich die Natur, So maleriſch, ſo lieb und hold! Wie ſchon erwähnt, haben gerade die ausländiſchen Gehölze die ſchönſte Herbſtfärbung. Die Bäume des Ginkgo bilden ſchöne, gerade Stämme und ſchlanken, aufrecht⸗ wachſenden Habitus mit pyramidalwachſender Krone. Die eigentlichen Blätter ſind rhombiſch⸗fächerförmig, langgeſtielt und im Sommer mehr hellgrün. Woher dieſer eigenartige Baum wohl abſtammen mag, wo er wohl beheimatet ſein mag? Er iſt noch ein Ueberbleibſel aus prähiſtoriſcher Zeit und getrennten Geſchlechts. Schon der Altmeiſter der Dendro⸗ logie, Gveſchke, machte bei meiner Studienzeit auf den Heidel⸗ berger Ginkgo aufmerkſam, den man im Schloßgarten durch Veredlung bekommen hat. Das Wetter der letzten Tage zerſtört nur zu raſch das ſpmmerliche Bild des Pflanzengrüns. Man mache einmal einen Spaziergang an die zahlreichen Obſtgärten unſerer Bergſtraße oder den naheliegenden Parkanlagen oder Wäl⸗ der. Da iſt eine Birke, den ganzen Winter erfreut ſie uns durch ihren prächtigen, ſchneeweißen Stamm und lockeren Aufbau ihrer Krone. Sie iſt die erſte, die der Maien mit Grün ſchmückt. Es iſt dies bei uns nicht der Maimonat, ſondern oft ſchon der März. Und nun erſcheint das Grün erſt hell, dann dunkel. Man ſehe jetzt die Birke an, gold⸗ gelb färben ſich die Blätter, bräunlich jene der Buche, wiederum gelblichbraun jene der Kaſtanien. Sogar die Nadelhölzer ändern jetzt ihre Färbung. Nicht viele gibt es unter dieſen, die ihre Nadeln im Herbſt fallen laſſen. Ich will nur zwei nennen, die jeder kennt, unſere heimiſche Lärche und die Sumpfzypreſſe. Erſtere ſteht daußen im Walde. die Nadeln färben ſich goldgelb, um dann den Weg alles Irdiſchen zu gehen. Im Parke aber ſteht die Sumpfzypreſſe(Taxodium). Der Baum er⸗ reicht in der Heimat— den Sümpfen Virginiens— eine Höhe bis zu 30 Meter. Die ausgebreiteten, faſt wagrechten Aeſte treiben feine, zweireihige Aeſtchen, die fiederartig mit in zwei Reißen ſteßenden Blättern beſetzt ſind. Im Sommer ſind dieſe Blättchen von freundlicher, maigrüner Farbe und jetzt färben ſie ſich ſehr ſchön braun. Und gar im Obſtgarten: Goldgelb färßt ſich der Kirſch⸗ und Zwetſchgenbaum. An dem Birnbaum bat die liebe Natur nun gar ſchon mehrere Farben gemiſcht. Und nun noch das Blatt der frühblühenden Forſuthie, die uns oft ſchon im Februar. ſicher im März durch ihre goldgelben Blumen erfreut. Die dunkelgrünen Plätter färben ſich jetzt ſchwärzlichbraun, beſonders da, wo der Standort recht ſonnig iſt. Und das alles haben unſere Gehölze der kälteren Temneratur, die nun einſetzt, zu nerdanken, alle, alle färben ſich bevor ſie den Weg alles Irdiſchen gehen, ſo daß wir uns bocherfreut in den herbſtlichen Schönheiten des Gartens, Parkes oder Waldes ergehen können. * * Tagung der badiſchen Polizeibeamten. Der Verband der Polizeibeamten Badens hält am Samstag, 1. Oktober im Ballhaus ſeinen zweiten ordentlichen Verbandstag ab. Außer dem Geſchäfts⸗ und Kaſſen⸗ bericht und ſonſtigen geſchäftlichen Beratungen ſteht ein Re⸗ fexat über die Beſoldungsfrage auf der Tagesordnung. Zu Ehren der auswärtigen Delegierten und Gäſte findet am Vorabend(Freitag), im Saale des Friedrichsparkes ein Be⸗ agrüßungsabend ſtatt. * Frequenz im Herſchelbad. In der Woche vom 11. Sep⸗ tember bis 17. September wurden 9 962 Badekarten ausgege⸗ ben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4616(Män⸗ ner 2964, Familienbad 1568, Schülerkarten 84), Frauenhalle 1886(darunter Schülerkarten 867), Halle III 367. Wannen⸗ bäder I. Klaſſe 589, Wannenbäder II. Klaſſe 1249, Dampfbäder 295, Lichthäder 6, Kohlenſäurebäder 6, Krankenkaſſenbäder 948 (Dampfbäder 188. Lichtbäder 31, Fichtennadelbäder 570, Sol⸗ bäder 86, Kohlenſäurebäder 50, Schwefelbäder 23). * Schwerer Autounfall. Unter Bezugnahme auf unſere Meldung im geſtrigen Montag⸗Morgenblatt über den Zu⸗ ſammenſtoß des Lieferwagens der Brauerei Welde in Schwetzingen mit einem Perſonenkraftwagen wird uns über die Urſache des Brandes des Perſonenautos auf dem Abtransport berichtigend mitgeteilt: Der Unfall ereignete ſich am Samstag nachmittag um 1 Uhr auf der Straße zwiſchen Rheinau und Brühl. Der Wagen geriet abends um 8 Ühr auf dem Abtransport an der Altriperſtraße in Brand. Dem⸗ nach iſt die in dem geſtrigenBericht ausgeſprocheneBermutung, daß eventuell das Rauchen von Inſaſſen des Wagens als Brandurſache anzuſehen ſei, unzutreffend. Der Brand, der 7 Stunden nach dem Unfall ausbrach, iſt vielmehr auf Kur z⸗ ſchluß einer durch den Unfall beſchädigten Lichtleitung zurückzuführen und entſtand außerhalb des Wagens an den hinter dem Wagen angebrachten Reſervegummirädern. * 40jähriges Arbeitsjubilaum. Am 28. September ſind es 40 Jahre, daß Herr Jakob Kaiſer, Fruchtbahnhofſtraße 3, bei der Firma Allſtadt u. Mayer tätig iſt. Vom badiſchen Staatsvräſidenten erhielt der Jubilar bereits ein Anerken⸗ nunasſchreiben. Kunft und Wiſſenſchaft Nietzſche⸗Tagung in Weimar. Eine Nietzſche⸗Tagung findet gelegentlich der ordentlichen Mitgliederverſammlungen der Nietzſche⸗Geſellſchaft und der Geſellſchaft der Freunde des Nietzſche⸗Archivs in Weimar vom 15. bis 17. Oktober ſtatt. Das Generalthema lautet:„Nietzſche und das 20. Jahrhundert oder Die Apologie des Menſchen“. Am Samstag, den 15. Oktober, nachmittags, ſpricht Dr. Oswald Spengler(Mün⸗ chen) über„Nietzſche und das 20. Jahrhundert“. Am Sonn⸗ tag, den 16. Oktober, 9 Uhr vormittags, finden ordentliche Mitgliederverſammlungen der Nietzſche⸗Geſellſchaft und der Geſellſchaft der Freunde des Nietzſche⸗Archivs ſtatt. Um 11 Uhr wird Prof. Dr. Max Scheler(Köln) einen Vortrag halten über„Nietzſche und die Fragwürdigkeit des Menſchen“ und nachmittags Dr. Hans Prinzborn(Frankfurt a..), über „Die Begründung einer neuen Pſychologie durch Friedrich Nietzſche“. Den Abſchluß der Veranſtaltungen bildet am 17. Oktober vormittags der Vortrag Dr. Friedrich Würzbachs (München):„Vom Selbſtopfer des tragiſchen Heros“. Nach⸗ mittags iſt im Nietzſche⸗Archiv ein Empfang für die auswär⸗ tigen Mitglieder beider Geſellſchaften und für die geladenen Gäſte mit muſikaliſchen Darbietungen angeſetzt worden. st. Die Geſamtſchau der öſterreichiſchen Kunſt der Gegen⸗ wart, wurde ſoeben im Berliner Schloß eröffnet. Die Be⸗ grüßungsanſprachen. gehalten von Staatsſekretär Schulz, Meichskanzler Dr. Marx, dem öſterreichiſchen Geſandten in Berlin, Dr. Frank, einem Vertreter des Außenminiſters und einem Vertreter der Wiener Künſtlerverbände, erhielten ihren Tenor durch die treffenden Worte des Reichstagsvpräſt⸗ denten Löbe:„Der Anſchluß, den wir hier von den Wän⸗ den herab proklamieren, iſt immer aktuell“. Allen draußen, die die Dinge gerne verdrehen und anders ſehen möchten und auch allen Zweiflern im Lande, wurde mit erfriſchender Deut⸗ lichkeit bekundet: Der kulturelle Anſchluß wird kommen. ſa er iſt bereits vollzogen, der politiſche muß ihm folgen. Der Vertreter der öſterreichiſchen Künſtler gab der Hoffnung Aus⸗ druck. auch bald eine Schau der deutſchen Gegenwartskunſt in der Donauſtadt begrüßen zu können, der er die tätige Hilfe aller ſeiner Freunde zuſagte. Staatsſekretär Schulz ver⸗ breitete ſich als deren Vorſitzender über die Ziele der„Deut⸗ ſchen Kunſtgemeinſchaft“. Die Zeit der Mäzene ſei vorüber. Es heiße heute die Verbindung zwiſchen Künſtlertum und der großen Geſamtheit in wirtſchaftlicher und finanzieller Hinſich zu ermöglichen. Münzauktion zu München. Am 24. Oktober und fol⸗ gende Tage bringt Otto Helbing Nachf. München, große Reihen von Münzen und Medaillen zur Verſteigerung. Be⸗ ſonderes Intereſſe verdient dabei die Sammlung Jäger Freiburg von Badiſchen Münzen und Medaillen. Die Regenten von Herzog Chriſtoph bis zum Großherzog Fried⸗ rich ſind mit den markanteſten Prägungen in Gold, Silber und anderen Metallen vertreten, ferner Münzen und Medaillen der Städte Breiſach, dabei eine einzigartige Serte der Notmünzen, während der Belagerung Breiſachs durch die Schweden 1633 geſchlagen, Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Philippsburg, Raſtatt u. a. Beſondere Sorgfalt wendete der verſtorbene Sammler den Prägungen ſeiner Vaterſtadt Frei⸗ burg zu, von der ſchon lange nicht eine ſo glänzende Reihe auf den Markt gekommen iſt. Ebenſo ſind Münzen und Medaillen der ehemals im Bereiche des badiſchen Landes regierenden weltlichen und geiſtlichen Herren im Katalog der Auktion ent⸗ halten. Vom benachbarten Elſaß ſchließen ſich deſſen Münz⸗ reihen an. Theater und Muſik Theater im ſtädt. Geſellſchaftshaus Ludwigshafen. Als Auftakt für ſeine alljährliche Gaſtſpielreiſe brachte das Lan⸗ destheater für Pfalz und Saargebiet am Sonntag abend den Garten Eden“ nach Ludwigshafen. Fene delikate Vor⸗ ſpeiſe für die mehr oder minder ſchwere Koſt der kommenden Aufführungen, dieſer vieraktige Schwank von Ru do If Ber⸗ nauer und R. Oeſterreicher! Und daß er im Repertoire des Landestheaters, ein„Schlager“ iſt, bewies die erſtaunliche Tatſache, daß er mit ainem Schlag alle prominenten Kon⸗ zert⸗ und Theaterbeſucher in Ludwigshafen auf die Beine brachte. Es find auch alle auf ihre Koſten gekommen. Man lachte, jubelte über geſchickt angebrachte Pointen, bewunderte Toiletten und ſchlanke Berne! Was kann man mehr verlan⸗ gen von dieſer höchſt anſtändigen Epiſode aus dem Leben eines„unanſtändigen“ Mädchens? Ja, es ging durchaus an⸗ ſtändig zu, trotz„separee“ und„neglige“]! Der famoſe Herr Polizei⸗Oberkommiſſar Hans Ho ffmann ſah wirklich nichts“— und wir auch nicht!! Aber, was wir ſaßen, mußte uns gefallen. Das war das temperamentvolle Spiel der ſchönen Tilly(Ertka Durah die Raffinement und natür⸗ * Aufheiterung und Kälte. Der Himmel hat ſich auf⸗ geheitert, aber es iſt auch ſehr kalt. Von der angeſagten ame⸗ rikaniſchen Wärmewelle iſt noch nichts zu ſpüren. Man kann ſogar den Wintermantel ertragen. Die Frühtemperatur be⸗ trug heute 8,7 Grad Celſius gegen 10,9 Grad Celſius am geſtrigen Morgen. In der vergangenen Nacht ging das Queckſilber bis auf 8,7(10,9) Grad Celſius zurück. Die Höchſttemperatur belief ſich geſtern auf 16,8(15,5) Grad Cel⸗ ſius.— Unſere israelitiſchen Mitbürger feiern heute das Neu⸗ jahrsfeſt(Uebergang zum 5688. Jahr). * Rhein und Neckar ſteigen. Der Waſſerſtand von Rhein und Neckar iſt in vergangener Nacht um je einen halben Meter geſtiegen. Da jedoch heute früh vom Oberlauf der beiden Flüſſe ſtark fallender Waſſerſtand gemeldet wird, ſo dürfte ein weiteres Zunehmen des Waſſerſtandes ausgeſchloſ⸗ ſen ſein. Bis heute abend werden noch größere Waſſermaſſen an Mannheim vorbeifluten, die aber inbezug auf den Pegel⸗ ſtand nicht von weſentlicher Bedeutung ſind. Der Bodenſee verzeichnete am Montag nachmittag eine Waſſerzunahme von 35 em, dagegen ging der Rhein in Waldshut heute früh um 42 em zurück. In Plochingen iſt der Neckar von 2,30 auf 1,36, in Heilbronn von 3,30 auf 2,31 gefallen, während er in ver⸗ gangener Nacht in Mannheim von 6 auf 6,56 m geſtiegen iſt. * Straßenſenkung. Die Straße vor dem Hauſe N 7, 7 wurde vor einigen Tagen wegen Waſſer⸗ und Gasanſchluß aufgegraben. Durch den Regen ſenkte ſich die Straße an der aufgebrochenen Stelle etwa 20 em. Das Verkehrshindernis wurde durch die geſtern abend um 9 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr durch Auffüllen von Bauſchutt beſeitigt. * Aus der Evang. Landeskirche. Durch Entſchließung der Evang. Kirchenregierung wurde Landeskirchenrat Pfarrer Ernſt Schulz in Karlsruhe unter Belaſſung in ſeiner bis⸗ herigen Pfarrſtelle mit der Stellvertretung des erkrankten Oberkirchenrats D. Rapp bis zu deſſen Dienſtfähigkeit be⸗ traut.— Pfarrer Johannes Treukle in Obereggenen wurde ſeinem Anſuchen entſprechend zur Uebernahme der Stelle des Anſtaltsgeiſtlichen an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau aus dem Dienſt der badiſchen Landeskirche entlaſſen. — Zur Wiederbeſetzung ſind ausgeſchrieben die Pfarreien Bahlingen, Bötzingen, Neuenweg und Salem zur Beſetzung durch Gemeindewahl, die Pfarrei Flehingen zur Beſetzung durch die Kirchenregierung, ferner die Freiherrlich von Rack⸗ nitz'ſche Patronatspfarrei Heinsheim und die Fünſtlich Lei⸗ ningen'ſche Patronatspfarrei Schillingsſtadt. für Zeltungsinserate Es ist kein Geheimnis, daß die großen amerika- nischen Unternehmen jedes Jahr ungeheure Sum- men zu Reklamezwecken ausgeben. Den ersten Platz im Reklameunkostenetat nimmt das Zeitungs- inserat ein. Nachstehende Tabelle, die voa dem be- kannten Me. Clure-Zeitungssyndikat in New Vork veröffentlicht wird, gibt Aufschluß über die im Jahre 1926 von den größten Inserenten Amerikas kür Zeitungs- und Zeitschriften-Inserate gezahlten Summen: Chevrolet Motor Co.(Automobile).1 Mill. 9 Reynolds Tobacco Co.(Zigaretten) 4,0 Mill. 5 Postum Cereal Co.(Speisen) 3,5 Mill. 8 Lambert Pharmacal Co.(Desinfektionsmittel) 3,5 Mill.& American Tobacco Co.(Zigaretten) 3,3 Mill.§ Procter& Gamble(Seife) 3,1 Mill. g Dodge Motor Co.(Automobile) 3,0 Mill. 8 Liggett& Myers Tobacco Co.(Zigaretten) 2,7 Mill. Levers Brothers(Waschseife Lux) 2,6 Mill. 8 Willys Overland Co.(Automobile) 2,6 Mill.§ Diese zehn Unternehmen haben somit im letzten Jahre 32½ NMill. Dollar oder 136¼ Mill. RR. kür Zeitungsinserate ausgegeben. Für das laufende Jahr rechnet man mit einer nicht unerheblichen Steigerung dieser Ausgaben, da die Verschärfung der Konkurrenzverhältnisse in Amerika zu einer intensiveren Zeitungsreklame zwingt. —!.!.!. ͤ lichen Charme ſo gut zu vereinigen weiß, das wa di „Baronin— Mama— Roſa“, obwohl uns die vornehme Schauſpielerin Anny Hintz nicht gerade beſonders geeignet für dieſe nicht einfache Rolle dünkt. Deſto beſſer war Kar! Gäbler am Platz als Onkel Wernecke, obwohl er ſich nicht immer„der Meinung ſeiner lieben Gattin anſchloß“, der Ruth Helger die gewünſchten farbloſen-Züge lieh. Geb⸗ hard von Wernecke(Peter Fuchs) weiß zwar nicht, wie er beim Chimmy ſein vorgeſtrecktes Bein wieder zurückziehen kann, dafür weiß er ſich aber mit ſehr viel Aplomp und Affront vom„Varietemädel“ zurückzuziehen, nachdem er mit viel Glück und Geſchick den ſchüchternen Amorſo bis an die Schwelle des Standesamtes geſpielt!— Es gab famoſe Momente und packende Situationskomik allerorts Dank der trefflichen Spielleitung von Karl Gäbler, der auch die kleineren Rollen in die richtigen Hände zu legen wußte. Ihnen allen ein Geſamtlob. Dafür aber auch dem Gros der Spieler immer wieder die Mahnung: beſſere Sprachtechnik pflegen, ſonſt wirft ſte jeder Gemütsaffekt über den Haufen— „ut exemplum demonstravit“(ſ. 1. Akt und 3. Akt bei Knalleffektl) Dr. B. E. B. Kleine Geſchichte Der kleine Bob iſt neulich fünf Jahre geworden. Seine Mutter hat zu dieſem feſtlichen Anlaß eine kleine Kinden⸗ geſellſchaft gegeben und er hat eine Maſſe Geſchenke bekom men. Aber das ſeinem Herzen Teuerſte dieſer Geſchenke* durch irgend einen Zufall erſt ein, als der Kleine bereits 15 Bett mußte: eine große, ſchöne, ſolide Gießkanne. Bob 11725 troſtlos als er erfuhr, daß er dies Prachtſtück erſt am nächſter Morgen probieren dürfte, aber er tröſtete ſich damit, daß die Gießkanne in die Arme nahm und mit ihr ſchlafen ging. Am nächſten Morgen, kaum, daß das erſte Morgenrot— Himmel erſchien, wird DobsMama durch ein fürchterliches 1 ſchrei geweckt das aus dem Garten kommt. Sie ſtürzt zen Fenſter und ſieht ihren Herrn Sohn mitten im ſtrömeunge Regen, die geliebte Gießkanne in den Händen. Der Ju heult wie ein Wolf. Du „Bob, was iſt denn los willſt Du wohl machen, daß aus dem Regen rauskommſt. Geh in Dein Zimmer.„ich „Mutti, Mutti“, heult der hoffnungsvolle Jünaling iſt hab' doch unſern Garten gießen wollen, aber der liebe G0 früher aufgeſtanden wie ich und hat alles ſchon gegoſſen. * 2 * Otenstag, den 27. September 1927 Neue Maäunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 445 am rheiniſchen Rebgelände „SGleich hinter dem Dorf ſteigt das Rebgelände terraſſen⸗ ſneind an. Zahlreiche, tief eingefurchte Hohlwege durch⸗ chneiden es kreuz und quer. An die ſteile Wegböſchung klam⸗ mert ſich der Heckenroſen⸗ und Schlehenſtrauch. Mit ihrem ähen Wurzelwerk geben ſie den abſchüſſigen Wänden Halt und po Stolz prangt der unſcheinbare, ſtruppige Schleh⸗ orn mit ſeinen blauen, zart angehauchten Beeren. Aber wie der Schein doch trügen kann! Wer einmal ſich verleiten ließ, die lockenden Früchte zu naſchen, hat für immer genug davon. Sie ſchmecken ſauer wie Eſſig. Wer hat nicht ſchon das liebliche Kinderliedchen geſungen: Ein Männlein ſteht im Walde? Solcher Männlein ſehe ich nun viele beiſammen ſtehen. Es ſind die Hag ebutten, die roten Beeren der Heckenroſe. Wie Perlen leuchten ſie am dornigen Zweig. Meiſtens wird unter dem Männlein ein Pilz verſtanden; aber der Dichter des Liedchens Hoffmann von Fallersleben ſagt ſelbſt am Schluſſe der letzten Strophe: Iſt es nicht das Hagenbuttelein? Und das ſchwarze Käpplein bilden die zuſammengeſchrumpften Kelchzipfel. Aber was ſollen mir Hagebutten und Schlehen, wo gleich daneben, halb verborgen unterm rötlichen Laube, die tief⸗ blaue Portugieſertraube mir entgegenlacht? Ich bücke mich und teile das Laubwerk und bin erſtaunt über die Menge und Größe der Traubenbündel. Das gibt ja faſt einen. Eimer voll an einem einzigen Stocke. Und wie die Beeren ſich eng aneinander drängen und ſtrotzend ſchwellen von ſüßem Saft. Ich löſe eine der größten und ſchönſten Beeren ab. Süß, zuckerſüß! Aus dem Heurigen kann was werden. Als ich wieder aufſchaue ſteht der Wingertſchütz vor mir. Ich kenne den alten Philp ſeit vielen Jahren. Und er weiß, daß wir uns jedes Jahr in den Reben treffen. Nach einer freudigen Begrüßung ſetzt mein alter Freund eine wich⸗ tige Amtsmiene auf und verlangt vorſchriftsmäßig meinen Ausweis. Auch das bin ich an dem Alten gewöhnt; denn er iſt akurat und kennt ſeine Pflicht. Lachend reiche ich ihm das Papier. Er nickt befriedigt und gibt es mir wieder zu⸗ rück. Zur Zeit der Traubenreife werden die Weinberge ge⸗ ſchloſſen. Niemand, nicht einmal der Rebbeſitzer, darf in dieſen Tagen ohne bürgermeiſteramtliche Erlaubnis die Weinberge betreten. Der Beginn der Leſe wird durch Ge⸗ meindebeſchluß feſtgeſetzt, und dann hebt im Gelände ein fröhliches Leben an. Solch ein Wingertſchütz iſt eine wichtige Perſönlichkeit. Er hat Diebe aller Art von den Weinbergen fernzuhalten. Seine Hauptausrüſtung beſteht in einer Piſtole von vorſint⸗ flutlichem Modell Ich glaube, daß der Großvater und Ur⸗ großvater ſchön das Schießzeug bdaſtie haben, das da mein reund mit führt. Das iſt ein luſtiges Knallen, wenn es bald von dieſem, bald von jenem Hügel kracht. Und das Krachen iſt die Hauptſache. Durch den Knall ſollen die Staren, die in ungeheuren Schwärmen über die ſüßen Beeren her⸗ fallen wollen, verſcheucht werden. Und obendrein hat der Schütz noch eine Signalpfeife, deren grelles Schrillen den Schrecken noch beträchtlich vermehrt. Schrrr!— ſauſt es da über uns. Bautz! ſchrill! ſchrill! Und die Schar der geflügelten Räuber erhebt ſich höher, ſchwenkt ſeitwärts, um anderswo das Glück zu verſuchen. Wie wird der Heurige ausfallen? frage ich. „Die Portugieſer tun ihre Schuldigkeit; aber für die edleren Sorten wäre mehr Sonne nötig geweſen“, wird mir zur Ant⸗ wort. Viel kommt allerdings darauf an, wie ſich der Neue im Faß baut. Eine Sonntagszigarre läßt ſich mein alter Freund, der ſonſt nur ſein Pfeifchen ſchmaucht, zum Abſchied gern gefallen. Und dann ſteige ich höher und ſchaue hinaus ins Land. Drüben grüßt, vom Dunſtſchleier faſt verhüllt, der Meltbocus herüber. Von der Ebene herauf blitzt des Rheines Silberband. Umrahmt von ſchlanken Kaminen ragen wuchtig die Türme des Wormſer Doms. Und rückwärts reiht ſich, ſo⸗ weit ich auch ſchaue, Rebſtück an Rebſtück. Geſegnetes Land ringsum. Wann wirſt du wieder ganz und unbeſchränkt unſer eigen ſein? 8 W. Veranſtaltungen * Der Evangel. Frauen⸗ und Jungfrauenverein Mann⸗ heim führte ſeine Mitglieder, Freunde und Gönner zu einem Familienabend zuſammen. Der bis zum letzten Platz beſetzte Ballhausſaal war ein Beweis der Anhänglichkeit und Tatkraft des Vereins. Mit dem Eröffnungsmarſch durch die gutbeſetzte Kapelle Krug fand die Feier ihren ſtimmungs⸗ vollen Anfang. Die erſte Vorſitzende, Frau Hagendorn, begrüßte die Anweſenden und dankte mit herzlichen Worten für die überraſchend große Beteiligung. Die Rednerin wies darauf hin, daß durch den Verein ſchon manche Not gelindert Und auch in finanzieller Hinſicht viel geleiſtet wurde. Sodann ſetzte der Frauenchor ein, der, dank der guten Chorleitung des Hauptlehrers Fritz Schübelin, viel Ehre mit ſechs Liedern einlegte. Die Feſtrede hielt Stadtpfarrer Ren 3. Mit ſchlich⸗ ten, zu Herzen gehenden Worten ſchilderte er die Bedeutung des Familienfeſtes An dem unter des Regiſſeurs Guſtav angold aufgeführten Schauſpiel in 3 Akten„Unſchuldig waren die Damen Fräulein Elſe Huber⸗Wagner, Frau Grete Mangold, Fräulein Hanni Diehm und die Herren Guſtav Mangold, Paul W. Bieda, Hans Hagen⸗ dorn, Arthur Wagner und Fritz Hagendorn beteiligt. Alle ſpielten ihre Rollen ausgezeichnet. Die heiteren Rezi⸗ tationen, geſchmackvoll von Frau Elly Hahn vorgetragen, rie⸗ fen das Publikum wieder in luſtige Stimmung zurück, die eine weitere Steigerung durch die Szene„Wem gehört das Zimmer“ erfuhr. K. W. * Ein Vierteljahrskurs in Kranken⸗ und Säuglingspflege Jilm⸗Rundſchau Dz. Scalatheater.„Barvcco“ bedeutet ſoviel wie der Verſchrobene, der Irrſinnige. Draußen am Rande der Wüſte erheben ſich die hohen, beinahe unüberſteigbaren Mauern, die die Rabta umgeben, das Heim jenes Barbecco, der mit ſeinem bürgerlichen Namen Pantriſelli heißt. Jean de Kérauden kehrt von ſeiner Forſchungsreiſe in's Innere Afrikas zurück und bald nehmen die Eindrücke des modernen Luxus in Tunis ſeine Sinne gefangen. Dort lernt er Mme. Didier kennen, deren Schönheit er verfällt. Nachdem er ihr geſchworen hatte, alles zu tun, was ſie von ihm verlangt, erfährt er mit Grauen, das ſie die Gattin des Barocco ſei, der ſie entführt und durch die lächerliche Farce einer Trauung zur Ehe gezwungen habe. Er ſei der Mörder ihres Kindes und nur eines erfülle ihre Gedanken bei Tag und bei Nacht: Rache nehmen an jenem, der ihre Jugend, ihr Leben zerbrach. Sie ſteigen zuſammen in die Rabta ein und— werden ertappt. Mit traurigem Lächeln tritt Baroceo dem jungen Manne entgegen und erzählt nun ſeine Lebensgeſchichte. Durch Urkunden belegt er, daß die Er⸗ zählungen ſeiner Frau die Phantaſien einer—— Geiſtes⸗ kranken ſind. Barocco iſt Arzt. Sein Haus, die geheimnis⸗ volle Rahta, iſt ein Heim für ſchwermütige Kranke. Er braucht den geheimnisvollen Ruf, damit die Bevölkerung ſeine un⸗ glücklichen Patienten nicht beläſtige. Er will den Fremden voll überzeugen, Ein Gong tönt ſtumpf, langſam öffnen ſich die Türen und herein tritt Giſcha Tidier. Mit einem Wut⸗ ſchrei ſtürzt ſie auf Pantrinelli. Sie ergreift einen Revolver, Kéranden will ihn ihr entwinden, der Schuß kracht und trifft — ſie ſelbſt.— Der zweite Film:„Räuber der Königs⸗ ſchlucht, entleiht ſeine Szenen dem amerikaniſchen Wild⸗ Weſt und zeigt den beliebten, verwegenen Reiter Tom Mix in ſeinen waghalſigen und tollkühnen Reiterkunſtſtückchen als Be⸗ ſchützer und Hüter des Rechts, der die Verbrecher und Räuber durch eine Reihe halbdrolliger und halbſpannender Situationen hindurch der wohlverdienten Strafe zuführt. Die intereſſante Wochenſchau vervollſtändigt das Programm. Aus dem Lande Weinheimer Ausſtellungstage IlWeinheim, 25. Sept. Die Bezirksausſtellung für Bienenzucht, Obſt, Wein und landwirtſchaftliche Erzeugniſſe wurde am Samstag mittag in der Feſthalle„Pfälzer Hof“ durch den Vorſitzenden des Landwirtſchaftlichen Bezirks⸗ vereins Weinheim, Landrat Dr. Pfaff in feierlicher Weiſe eröffnet. Nach der Begrüßungsanſprache und offiziellen Er⸗ öffnung der Ausſtellung durch Landrat Dr. Pfaff erfolgte unter Führung des Bezirks⸗Obſtbauvereines Althürger⸗ meiſter Adam Förſter aus Leutershauſen ein Rundgang durch die Ausſtellung, die durch ihre Reichhaltigkeit und ge⸗ ſchmackvolle Anordnung allgemeine Bewunderung erweckte und wieder einmal in ſtrahlendem Glanze vor Augen führte, welches reiche Füllhorn von Gaben der Natur über den ge⸗ ſegneten Landſtrich der Bergſtraße geradezu verſchwenderiſch ausgeſtreut iſt. Nach dem Rundgange fand im kleinen Saale das Feſteſſen ſtatt, wobei Veterinärrat Dr. Hammer die Grüße und beſten Glückwünſche des Miniſteriums des In⸗ nern überbrachte. Oberbürgermeiſter Huegel ſprach ſich über die Bezirksausſtellung überaus anerkennend aus und wünſchte einen recht befriedigenden Erfolg. Im Laufe des Nachmittags veranſtaltete der Landesverband landwirtſchaft⸗ licher Hausfräuenvereine, der auf der Ausſtellung einen eigenen Stand beſitzt, eine Filmvorführung über das Thema:„Landfrau und Arbeitslehre“. Abends fand im feſt⸗ lich geſchmückten Schwarzen Adlerſaale zum 60jährigen Jubi⸗ läum des Bezirks⸗Bienenzuchtvereins Weinheim ein Feſt⸗ bankett ſtatt, wobei Landrat Dr. Pfaff und Oberbürger⸗ meiſter Huegel den Jubelverein auf das herzlichſte beglück⸗ wünſchten. Der Vorſitzende des Landesverbandes für Bienenzucht, Hauptlehrer Falk⸗Weinheim, hielt die Feſt⸗ rede, in der er einen Ueberblick⸗über die Entwickelung der Imkerei in den letzten Jahren gab und die trüben Erfah⸗ rungen namentlich in den Mißernten 1926 und 1927 ſehr ein⸗ gehend ſchilderte. Hauptlehrer Schüßler vollzog dann die Ehrung der Veteranen der heimiſchen Bienenzucht. Altbürger⸗ meiſter Förſter ſprach namens der ausgezeichneten Veteranen ſeinen Dank aus und gelobte weitere treue Mit⸗ arbeit. Pfarrer Philipp⸗Hohenſachſen hielt die launige Schlußanſprache. Aus der Pfalz Neue Unwetterſchäden in der Südpfalz — 0 Landau, 25. Sept. Ein in der Nacht vom Samstag auf Sonntag niedergegangener Dauerregen richtete in der Südpfalz großen Schaden an. Aus allen Ortſchaften wird gemeldet, daß beſonders die tief gelegenen Aecker und Weinberge ſchwer gelitten haben. Vor allem iſt die Spät⸗ kartoffelernte gefährdet, da die Kartoffeln durch das Regenwetter der letzten Wochen ſchon ſehr ſtark im Faulen be⸗ griffen waren. Nach vorſichtiger Schätzung eines Fachmannes ſind in der Südpfalz 30 Prozent der Kartoffeln der Fäulnis verfallen. Die ſchon eingebrachten Kartof⸗ feln faulen in den Kellern weiter und erfordern eine ſorgſame Pflege. Die Stimmung der Landwirte iſt ſehr ge⸗ drückt, umſomehr, als ſie teilweiſe immer noch auf ihre ſchon an ſich geringe Entſchädigung für die letzten Unwetterſchäden findet im„Bethesda⸗Heim“, I. 11,. 4. ſtatt.(Näheres Anzeige.) warten müffen. Lubwigshafen, 26. Sept. Wie wir erfahren iſt der Leiter des ſtädtiſchen Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik der Stadt Ludwigshafen, Direktor Dr. Zwick, von der Stadt Köln zum Direktor des dortigen ſtatiſtiſchen Amtes gewählt worden. Dr. Zwick erhielt gleichzeitig einen Lehrauftrag für Volkswirtſchaft an der Uniperſität Köln. Für die Stadt Ludwigshafen würde der Weggang des ſeit über zehn Jahren in Dienſten der Stadt ſtehenden Beamten einen fühlbaren Verluſt bedeuten. Dr. Zwick hat ſich auch als Leiter des pfälziſchen Verkehrsverbandes um die Hebung des Verkehrs⸗ weſens in der Pfalz große Verdienſte erworben, ſodaß ſein Weggang auch in der Pfalz ſehr bedauert würde. * Bergzabern, 24. Septbr. Die Nußernte iſt in der Südpfalz in vollem Gange. Der Ertrag iſt dieſes Jahr wie noch ſelten, bezüglich Qualität und Quantität überaus gut. Zur Oelbereitung werden in den meiſten Orten die Nüſſe zentnerweiſe aufgekauft. Bezahlt werden 20—26 Mk. pro Zentner. Der Geſchäftsgang iſt ſehr lebhaft. Nachbargebiete Die neue Hindenburgbrücke bei Wimpfen st. Wimpfen i.., 24. Sept. Nun hat die Stadt Wimpfen, als der verkehrsreichſte Ort im mittleren Neckartal, ſeine neue Neckarbrücke erhalten, die; wie ſchon kurz gemeldet, vom 1. bis 3. Oktober durch ein Brückenfeſt mit Stadt⸗ und Brückenbeleuchtung feierlich eingeweiht wird. Die Jahrhundert alte Wimpfener Neckarfähre hat ihre Dienſte getan. Der Koſtenaufwand für die„Hindenburgbrücke“ belief ſich auf 550.000 Reichsmark, die ſich nach Abzug der Leiſtungen der Neckarkanalgeſellſchaft und der Arbeitsämter für Erwerbsloſe mit 65 Prozent auf Heſſen und mit 35 Prozent auf Württem⸗ berg verteilen. Es entfallen ſomit auf den Freiſtaat Heſſen 275000 RM. und auf Württemberg 150000 RM., wovon der württembergiſche Staat an ſich 60 000 RM. und die beteiligten Gemeinden und Bezirken 90 000 RM. zu tragen haben. Der Brückenbau erforderte die Anlage zweier neuer Zugangs⸗ ſtraßen zur Brücke und zwar von Wimpfen am Berg bis Wimpfen im Tal und auf dem württembergiſchen Ufer von Offenau zur Brücke, die eine Länge von einem Kilometer hat. Die neue Brücke iſt in Eiſenkonſtruktion ausgeführt und wird mit Rückſicht auf das Stadtbild von Wimpfen mit einem ent⸗ ſprechenden Anſtrich verſehen werden. Vamit iſt das Neckar⸗ tal um eine wertvolle Brücke bereichert worden. Im nächſten Jahre wird die Brücke Obrigheim— Diedesheim folgen, deren Koſten mit 1,2 Millionen vom badiſchen Staat und den betei⸗ ligten Gemeinden des Amtsbezirkes Mosbach getragen werden müſſen. Anläßlich Wimpfen eine Feſtſchrift herausgegeben. Gerichtszeitung Frankenthaler Schwurgericht— Meineidsprozeß Die vierte Tagung des Schwurgerichts Frankenthal, die am 26. September ihren Anfang nahm, wird vorausſichtlich bis in die Mitte der nächſten Woche hinein dauern. Sie wurde wieder einmal mit einem Meineidsfall eröffnet, Als Angeklagter erſchien der 29 Jahre alte verh. Tagner Joſef Stahl aus Bad Dürkheim, dem die Anklage vorwarf, daß er am 3. März ds. Is. zur Leiſtung eines Offenbarungs⸗ eides vor dem Amtsgericht Bad Dürkheim vorgeladen, be⸗ ſchwor, er beſitze nur Wäſche und Bekleidungsſtücke, er könne nicht ſagen ob ſein noch lebender Vater Alleinerbe ſeiner im Dezember 1925 verſtorbenen Mutter ſei. Er habe pon dieſer Erbſchaft noch nichts erhalten. Tatſächlich hatte aber Stahl die Unwahrheit geſagt, denn er hatte nach einer mündlichen Vereinbarung verſchiedene Möbel und auch Wäſche⸗ kleidungsſtücke von ſeinem Vater erhalten, die er aber bet dem Offenbarungseid verſchwiegen hatte. Der Angeklagte, der ſeinen Falſcheid zugab, war ſich anſcheinend der Tragweite der ganzen Geſchichte garnicht bewußt. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten und ſofortige Verhaftung. Der Rechtsbeiſtand des Angeklagten plädierte auf Freiſprechung, eptl. niederere Strafe. Das Urteil lautete auf 1i Jahr Zuchthaus, Aberkennung der zund Be⸗ der Brückeneinweihung hat die Stabt bürgerlichen Ehrenrechte auf zwei Jahre und dauernde Un⸗ fähigkeit, als Zeuge vernommen zu werden. Haftbefehl wurde abgeſehen. * § Schwurgericht Mannheim. Am 8. Juli d. Js. hat das Schwurgericht Mannheim den Fabrikarbeiter Georg Wilhelm Jung wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu 3 Jahren 6 Monate Gefängnis und verſchiedenen Nebenſtrafen ver⸗ urteilt. Jung hat in der Folge eines Kinderſtreites ſeinen Nachbar, mit dem er ſchon lange in Feindſchaft lebte, erſchoſ⸗ ſen. Gegen das vom Schwurgericht Mannheim gefällte Urteil hatte die Staatsanwaltſchaft Berufung eingelegt, weil weſentliche Punkte der Anklage zu Ungunſten des Jung für das Urteil nicht berückſichtigt worden ſeien. Der erſte Straf⸗ ſenat des Reichsgerichtes ſchloß ſich dieſer Reviſionsbegrün⸗ dung an und hob das Urteil des Schwurgerichtes Mannheim auf, ſo daß der Fall erneut zur Verhandlung kommen wird. rr⸗rrrrr——T Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Von einem -Peger 21.22.25 2l 25[I Heg H2. J28 J20.28. if. Schuſterinſel.582.47 2,42.10 3,75 8,32 Mannheim.8 58,29 5, 70ſ 5 76ſ c. 00ſe 86 Kehl.208.88 4,25 3,82 4,3 4,9 eld.,38.28 1,88.88.88 2 Maxau.13 6,26 5,98 5,86 6,35.63 A e, Mannheim 5,59 5,85.78 5,46.866,39 Caub.68 8,88 4,12—.864,43 Köln.44.76.75.37 4,09.19 MWir überreden nicht, wir überseugen! Unser Prinzip ist es, stets das Beste zu bieten. Die von uns hergestellte odol-Zahnpasta ist aus feinkörnigem Material unter Verwendung bester Zutaten hergestellt. Odol- Zahnpasta greiſt daher den Zahnschmelz bestimmt niclit an. Odol-Zahnpasta vereinigt die beiden Eigenschaften, auf die man bei einer Zahnpasta ganz besonders azu achten hat: Reinigungskraft und võllige Unschãdlich- keit. Odol-Zahnpasta ist in ſhrer Wirkung unerreicht. Konkurs⸗Eröffnungsbilanz der Gebr. Himmelsbach AG., Freiburg Mill../ Teilungsmaſſe gegen 14 Mill../ Gläubiger Den im geſtrigen Abendblatt über den Konkurs Himmelsbach veröffentlichten Mitteilungen tragen wir noch folgende Bilanzziffern ergänzend nach: Unter den Aktiven ſind Geſchäfts⸗ und Wohn⸗ gebände mit 653 550 nach dem von dem Kontursverwalter ge⸗ ſchägten Verſilberungswert aufgenommen. Die Werke ſind ge⸗ trenut nach unbelaſteten(159 700 J) und belaſteten 3 566 900 4) zu den Bilanzwerten eingeſetzt. weil eine Schätzung des Verſilberungs⸗ wertes unmöglich iſt und der Verkaufserlös völlig von Art und Umſtänden des Verraufs abhänge. Die durch Grundſchulden auf die Werke gedeckten Bankkredite ſind höher als die Bilanzwerte, mithin werde der Erlös jedenfalls durch die Befriedigung der bevor⸗ rechtigten Bankgläubiger aufgezehrt. Eiſenbahnwagen, Kraftwagen und Utenſilien ſind mit dem geſchätzten Verſilberungswert von zu⸗ ſammen 285 000 aufgenommen lohne Berückſichtigung darauf laſtender Pfandrechte). Von den land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Gü⸗ tern, die mit ihrem Buchwerte von 1978 000 in der Bilanz fi⸗ Hurteren, iſt das Gut Grünbach, etwas über Buchwert verkauft worden. Von dem Gut Unterbaar iſt zwiſchenzeitlich der Wald⸗ beſitz für 1050 000 abgeſtoßen worden, hinſichtlich des Reſtgutes ließen die ſchwebenden Abmachungen einen erheblichen Gewinn erhoffen. Nach Abzug der auf den Gütern ruhenden Bankſchuld ver⸗ bleiben der Maſſe 378 000 zuzüglich des Gewinns aus dem Ver⸗ kauf. Die Warenbeſtände im Bilanzwert von 5 044 951¼ ergeben nach Abzug der darauf ruhenden Bankkredite einen Buchwert von 1568 545 als Verſilberungswert können nur 50 v. H.= 784272 ¼/ aktiviert werden. Kaſſe, Wechſel und Effekten betragen zuſammen 85 000 l, die Außenſtände 3464 614 ¼. Unter den Paſſiven ſind vorweg die bevorrechtigten Gläu⸗ biger und die ausländiſchen Gläubiger, die wegen ihrer Zugriffs⸗ möglichkeit voll befriedigt werden müſſen, mit zuſammen 1364 646 /¼, ferner eine Reſerve für die ſchwebenden Prozeſſe und die Konkurs⸗ abwicklung mit 1050 000 ¼ aufgeführt. Die Bankkredite, ſoweit ſie nicht durch Warenübereignung gedeckt ſind, betragen 4056 970 ¼ und ſind teilweiſe gedeckt durch Grundſchulden auf die Werke im Buchwerte von 3 566 900 J. Inwieweit ſtie aus dieſer Deckung Be⸗ friedigung finden und inwieweit den Banken eine Ausfallsfor⸗ derung verbleibt, laſſe ſich noch ermeſſen. Ebenſowenig könne ge⸗ ſagt werden, welche Verminderung die Forderung der Gelſen⸗ kirchener Bergwerks AG., noch mit 8 722094 eingeſetzt, durch die Eingänge aus der Mologa⸗Liquidation erfahren wird. Die übrigen nicht bevorrechtigten Warengläubiger haben 1185 620/ zu ſordern, die Beamten⸗Sparkaſſe und die Beamten⸗Penſionskaſſe zuſammen 300 328 /. Ob die Anfang dieſes Jahr hierfür geſtellten Sicher⸗ heiten der Anfechtung ſtandhalten, ſei zweifelhaft, doch ſei zu er⸗ hoffen, daß die Zuſtimmung der übrigen Konkursgläubiger zu einer bevorzugten Behandlung erlangt werde. Wiederbelebung der Sichelgeſellſchalte Im Schoße der Verwaltung der Sichel u. Co. Kom.⸗Geſ. a. A. in Liquidation, bereitet man, wie verlautet, Maßnahmen vor, die unter Umſtänden eine wenigſtens vorübergehende Aufhebung des Liquidationsverfahrens zur Folge haben können. Damit im Zuſammenhang ſteht die Abſicht, alle chwebenden Prozeſſe, insbeſondere mit einem angeblichen Bürgſchaftsgläubiger, mit der Aafi in Lugern uſw. zu bereinigen. Es ſoll eine gewiſſe neue Beteiligung herein⸗ enommen werden, mit der zwar jedes übliche geſchäftliche iſiko verbunden iſt, die aber der gegenwärtigen Verwaltung recht wertvoll und unzweifelhaft im Intereſſe der Aktionäre gelegen erſcheint. Die zur Uebernahme erforderlichen Mittel tehen gegebenenfalls zur Verfügung. Vorausſetzung für die Durchführung giſt vor allem, daß der Sichelg⸗ullſchaft eine gewiſſe Lebensdauer von einer Reihe von Jahren ge⸗ geben wird, um die in der geplanten Beteiligung liegenden Möglichkiten zum Nutzen der Aktionäre auszuſchöpfen. Dieſe noch ſchwebenden Verhandlungen, die u. a. auch mit den an der Agfi intereſſierten ſchweizeriſchen Bankkreiſen ge⸗ führt werden müſſen, haben auch bisher die Einberufung der Hauptverſammlung der Sichelgeſellſchaft verzögert. Die neuen Abſichten, die—— auf eine Wiederaufnahme der Ge⸗ chäftstätigkeit in beſtimmtem Umfang hinauslaufen, ſind natürlich nicht ohne eine erhebliche neue Zuſammen⸗ legung des ſeinerzeit auf 40 Millionen„ angeſchwollenen Kapitale denkbar. Die bisherigen perſönlich haftenden Geſell⸗ ſchafter der Kommanditgeſellſchaft dürften dem Vernehmen nach lt. Köln. Ztg. dei Durchführung der geplanten Maß⸗ nahmen wohl aus der unmittelbaren Verwaltung ausſcheiden. AG. für Metallinduſtrie vorm. Guſt. Richter in Karlsruhe. In der am Samstag abgehaltenen GV. der Geſellſchaft waren 3945 Stammaktien und 6545 VA. vertreten. Die GV. genehmigte den vom Vorſtand vorgelegten Jahresbericht und die Bilanz und erteilte dem Vorſtand und AR. Entlaſtung. Es wurde beſchloſſen, die Verteilung des Reingewinns von 101946 in Geſtalt einer Dipidende von 10 v. H. vorzunehmen und dem Reſerve⸗ fonds 30 000 zuzuführen. 15 346 gelangen auf neue Rechnung zum Vortrag. * Gute Beſchäftigung bei den Bayeriſchen Motorenwerken Ach. in München. Die Geſellſchaft iſt im laufenden Jahre bis jetzt ſo günſtig beſchäftig. Zeweſen, daß wie verlautet, wieder mit einem guten Jahresergebnis gerechnet werden könne. Das Unternehmen verfüge auch jetzt über einen recht umfangreichen Auftragsbeſtand. Für 1927 nehmen bekanntlich die laut Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 27. April 1927 neugeſchaffenen 5 Mill. 4 Stamm⸗ aktien, um die das Aktienkapital auf 10 Mill. erhöht worden iſt, an der Dividende teil. Wie hoch die Gewinnausſchüttung für das laufende Geſchäftsfahr ſein werde und ob auf das erhöhte Kapital wieder 12 v. H. Dividende verteilt werden können, laſſe ſich jetzt naturgemäß noch nicht ſagen, da das Geſchäftsjahr erſt am 31. De⸗ zember 1927 endet. „ Sparerſchutz AG. in Leipzig. Wie die„Leipz. N. N. gelden, dürfte bei der Firma Ammon u. Co. das eingezahlte Kommandit⸗ kapital der Sparerſchutz AG., Leipzig, als verloren zu betrachten ſein. Es wird beabſichtigt, gegen die früheren Verwaltungsmitglieder die ihre im HGB. vorgeſchriebenen Pflichten erheblich verletzt haben, Regreßanſprüche zu ſtellen. Die Finanzierung dieſer Prozeſſe hat der Sparerbund Landesverband Sachſen durch Beſchluß auf der Chemnitzer Hauptverſammlung übernommen. Von dem Ergebnis 5 Prozeſſe wird der Weiterbeſtand der Sparerſchutz AG. ab⸗ jängen. 222 Bevorſtehende Kapitalerhöhung der Horchwerke AG. Nach einer Information der B. Z. am Mittag plant die Verwaltung der Horchwerke eine Kapitalerhöhung. Einzelheiten werden in einer Ende dieſer oder Anfang nächſter Woche ſtattfindenden Aufſichtsrats⸗ ſitzung beſchloſſen werden. Mit einem Bezugsangebot an die Ak⸗ tionäre iſt zu rechnen. Die neuen Mittel, von ſchätznegsweiſe 17 bis 2 Mill., würden dazu dienen, das bisherige Kapital(3 Mill.) Mark) dem geſtiegenen Geſchäftsumfang anzupaſſen. Zurzeit ſei der Geſchäftsgang befriedigend; es ſei mit einer angemeſſenen Dividende zu rechnen. 5 Verdoppelte Dividende bei der Vereipigte Juteſpinnerei und Weberei AG. in Kaſſel. Bei einem Rohgewinn von 682 000(574 000) Mark verzeichnet die G. nach 286 043(91 680) Abſchreibungen, einen Reingewinn von 219 080(113 766) J. Hieraus wird auf die St.A. eine Dividende von 20(10) v. H. und auf die VA. eine ſolche von 15(7,5, v. H. zur Ausſchüttung vorgeſchlagen. 64 000 (85 000)„ werden an den Penſions⸗ und Reſervefonds überwieſen. ſo daß noch 6868(4161) zum Vortraa auf neue Rechnung gelangen. Nach dem Bericht hat die Juteinduſtrie infolge der relativen Sta⸗ bilität des Rohfutepreiſes auf einem verhältnismäßig niedrigen Stand eine Beſſerung erfahren. Im Hinblick auf den ſcharfen WVettbewerb des Auslandes, beſonders Kalkuttas, ſei für die deutſche Induſtrie noch nicht von einer durchgreifenden Geſundung zu reden. Im laufenden Jahr ſei die G. für einige Monate mit Aufträgen verſorgt u. mit der notwendigen Rohware gedeckt. Die Nachfrage ſei in letzter Zeit etwas ruhiger geworden, der Weltbedarf ſcheine jedoch nicht zurückgegangen zu ſein. Von allen Erzeugniſſen der Maſchineninduſtrie ſteht keines ſo wie das Kraftfahrzeug im Mittelpunkt des allgemei⸗ nen öffentlichen Intereſſes. Das Automobil jeglicher Art iſt heute kein Luxus mehr, ſondern es iſt ein Gebrauchs⸗ gegenſtand des täglichen Lebens und ein Werkzeug der produktiven Arbeit von größter Bedeutung geworden. Wie auch die Entwicklung des Kraftfahrzeugs zeigt, iſt höhexem Maße dazu berufen, den Transport von Meuſchen und Gütern zu übernehmen. Die Automobilinduſtrie hat da⸗ —— für das geſamte Wirtſchaftsleben eine beſondere Bedeu⸗ ung. Der Reichsverband der Automobilinduſtrie hat vor kur⸗ zem eine kleine Broſchüre„Tatſachen und Zahlen aus der Kraftfahrzeuginduſtrie 1927“ herausgegeben, in der zum erſten Mal eine geordnete Zuſammenſtellung der ſtatiſtiſchen Erhebungen, die bisher hinſichtlich der Kraftfahrzeug⸗ und deren Zubehörinduſtrie und des Kraftfahrzeugverkehrs ver⸗ öffentlicht worden iſt. In dieſer Broſchüre ſind alle ſtatiſti⸗ ſchen Erhebungen, die bisher verſtreut in den verſchiedenſten Publikationen aufgeſucht werden mußten, zuſammengefaßt. Die in den nachſtehenden Ausführungen enthaltenen ſtatiſti⸗ ſchen Angaben ſind größtenteils den Tabellen und den graphi⸗ ſchen Darſtellungen, die in dieſer kleinen Broſchüre enthalten ſind, entnommen. Von den großen nationalen Induſtrien ſteht ir den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika die Automobilinduſtrie an erſter Stelle. Ihr Umſatz beträgt 4210 Milliarden Dollar, während hingegen in Deutſchland der Umſatz nur 771 Millio⸗ nen Mark aufweiſt. In dieſer Zahl iſt der Geſamtwert des Umſatzes der Kraftfahrzeugfabriken einſchließlich der aus⸗ geführten Reparaturarbeiten nad der Lieferung von Erſatz⸗ und Reſerveteilen(Wert ab Fabrik) enthalten. Auch anhand der Arbeiterzahlen kann ein wertvoller Rückſchluß auf die gegenwärtige volkswirtſchaftliche Bedeutung der geſamten deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie gezogen werden. Nach der letzten Produktionserhebung des Statiſtiſchen Reichsamts be⸗ trug die Zahl der durchſchnittlich in der Automobilinduſtrie beſchäftigten Perſonen 86 642. Nimmt man an, daß Perſonen⸗ wagen zu einem Drittel von Herrenfahrern und zu zwei Drittel von Chauffeuren bedient werden und die Laſtkraft⸗ wagen reſtlos von Chauffeuren, ſo ergeben ſich die folgenden Ziffern: Beſchäftigte Arbeiter: Automobilinduſtrie 86 000 Chauffeure Perſonenwagen 70 144 000 Chauffeure Laſtkraftwagen 102 000 Automobilreparaturwerkſtätten 50 000 Automobilzubehörinduſtrie 120 000 502 000 An Löhnen und Gehältern wurden den allein in der Auto⸗ mobilinduſtrie beſchäftigten Perſonen 178 Pillionen(aus⸗ gezahlt. Da dieſe Zahl der Produktionsſtatiſtik des Jahres 1925 entnommen und eine weitere inzwiſchen nicht erſchienen iſt, kann damit gerechnet wekden, daß ſeit 1925 die Zahl der in der Automobilinduſtrie beſchäftigten Perſonen“ erheblich ge⸗ ſtiegen ſein dürfte. * Waggonaufträge der Reichsbahn. Wie aus Kreiſen der Waggoninduſtrie verlautet, ſind die Verhandlungen der Reichsbahn mit der Induſtrie über das Beſchaffungsprogramm der Reichs⸗ bahn für das erſte Halbjahr 1928 dem Abſchluß nahe. Insgeſamt kommen Aufträge für über 100 Millionen 4 in Frage. In den nächſten Tagen findet eine Sitzung des Verwaltungsrats der Reichs⸗ bahn ſtatt, die ſich mit der Auftragserteilung befaßen wird. *Aus der franzöſiſchen Eiſeninduſtrie wird uns aus Paris unterm 24. September geſchrieben. Zu den Betriebseinſchränkungen der Hüttengeſellſchaft Saulnes verlautet aas der Verwaltung: Anfangs des Jahres waren 6 Hochöfen unter Feuer. Die Wirt⸗ ſchaftskriſe, die in der Eiſeninduſtrie eine beſondere Schärfe an⸗immt, hat einen Preisrückgang des ins Ausland verkauften phos⸗ phorhaltigen Roheiſens herbeigeführt, ſodaß kein franzöſiſches Werk anders als mit Verluſt für den Weltmarkt arbeiten kann. Unter dieſen Umſtänden wurde es für vorteilhaft erachtet, die 2 Hochöfen des Werks Huſſigny, die faſt ausſchließlich für das Aus⸗ land produzierten, ſtillzulegen. Mit Bezug auf die Neugründung des Verkaufskontors Davum ⸗Exportation erklärt die Stahlwerks⸗ geſellſchaft Micheville, daß ſie dieſer entgegen einer Meldung, trotz der Intereſſengemeinſchaft mit Marine⸗Homeécourt, augenblick⸗ lich den Abſatz ihrer Produktion nicht übertragen habe. Ander⸗ ſeits erklärt die„Sygeeéco“, daß ſie ab 1. Januar 1928 in völliger Selbſtändigkeit ihre Handelsfreiheit aufnehme. Die o. GV. der Fabrique de Fer de Maubeuge in Louyriol genehmigte den Jahresabſchluß für 1926/27, der per 31. Mati einen Rohgewinn von 6 308 647 Fr. und einen Reingewinn von 2570 839 Fr. ausweiſt. Entſprechung dem Verwaltungsvorſchlage bleibt das Geſchäftsjahr dividendenlos; von dem Reingewinn werden 128 542 Fr. der geſetzlichen Reſerve, 1066 096 Fr. Abſchreibungen und 376 000 Fr. dem Perſonal als Gratifikation überwieſen. Nach dem Verwaltungs⸗ bericht hatte die Aufwertung des Franken in den erſten Monaten einen außergewöhnlichen Umſatz ſowohl im Inland als für die Ausfuhr zur Folge; dieſe Situation hat ſich ſeitdem auf den Aus⸗ landsmärkten völlig geändert. Die Steuerlaſten beanſpruchten ins⸗ geſamt 1520 578 Fr., ungefähr ebenſoviel wie die Generalunkoſten. Döhne, Verſicherungen, Proviſionen etc. zuſammen. Während im Jahre 1913 die Steuern nur 11 v. H. der Generalunkoſten bean⸗ ſpruchten, betrugen ſie im letzten Jahre 99 v..; in 1913 wurden 0,72 Fr. Steuern je To. verkaufter Erzeugung bezahlt, gegen jetzt 25,30 Fr., d. h. das 36fache des Vorkriegsverhältniſſes. Wenn keine Abhilfe erfolge, müſſe, ſo betont der Verwaltungsbericht, dieſe Situation der Induſtrie den ſchwerſten Schaden zufügen. Mannheimer Hafenverkehr Statiſtiſche Mengenergebniſſe der„...“ Anfuhr: Abfuhr: zu Ber zu Tal zu Berg zu Ta Gesamtmenge: 52 Tonnen Tonnen Tonnen Beriehtsmonat: August 1927 388 725 37511 4993 46 003 Vergleichsziffern fal 15 1926 388 439 19 274 76²⁰ 155 63¹ uli 1927 448 675 25 494 6225 48 825 ljuni 1927 896 878. 26 890 5834 81.39g Mai 1927 428 789 25166 7379 35 462 April 1927 541286 27169 5290 30546 März 1927 545⁵ 494 42 686 27967 43 106 Februar 1927 429 764 17451 13 786 43 799 Januar 1927 493 131 5055⁵ 5 264 38 321 Oesamtziffer: 2. Vierteljabr 1927 1366 453 78 7²⁵ 18 503 97406 Vergleichsziffer: 1. Vierteljahr 19271468 386 85 192 47017 125⁵ 226 Hiervon entfalſen im zelrichis- monat auf! CC 7 750 F 25743 FN 575⁵ 596 W„„ 62 482 64 25— AA 4886 41 1954 8542 Kies und Sand. 0 8611¹ 31954—— Roheisen 5„ 494⁰0——— Eisen aller Art. 2„„ 70⁰¹ 14— 1356 Rohzucker„„„ 0 0„„ 0 91⁴* 85— 3794—— 4458 Le e 1726—— 13542 Düngemittel„2„„„„ 6„„„% 13 449— N6— S 77105 7 700 5775 9 697 Produktion und Abſatz in der Automobil Induſtrie es in J m. b.., Hamburg 8. Produziert wurden 1925 an Kraftwagen ausſchließ⸗ lich der Krafträder über 70 000 Wagen. Die Produktions⸗ ſtatiſtik für das Jahr 1926 dürfte ungefähr dieſelbe Produk⸗ tion ergeben, während für das Jahr 1927 mit einer weit grö⸗ ßeren Produktion infolge der inzwiſchen aufgenommenen zlaufenden Bandproduktion“ gerechnet werden kann. Das ahr 1926 war für die Automobilinduſtrie das Jahr, in dem man ſich ſehr eingehend der Frage der Rationaliſierung, der Normaliſierung und Typiſierung widͤmete. „In die Geſamterzeugung an Kraftwagen ſind neben den fertigen Wagen auch die Untergeſtelle einzurechnen, da die abgeſetzten Untergeſtelle durch Karoſſeriefabriken, die durch die Erhebung nicht erfaßt werden, zu gebrauchsfertigen Wagen ausgebaut werden. Bei den Perſonenkraftwagen iſt die gegenwärtige Bevor⸗ zugung der leichteren Typen beſonders bemerkenswert, ein Zeichen dafür, daß das Kraftfahrzeug auch in die minder⸗ bemittelten Schichten Eingang gefunden hat. Die ſchwereren Wagen machen bei den fertigen Wagen 12 v. H. der entſpre⸗ chenden Geſamtzahl aus. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang ein Vergleich der Produktion mit dem letzten Vorkriegsjahr. Der Produkttonswert betrug im Jahre 1919 214 Mill. ¼, 1925 771 Mill. J. Die Geſamtfahrzeugproduktion war im Jahre 1913 19 743 Stück. 1925 104 267 Stück. Die Arbeiterzahl betrug im Jahre 1913 33 462, 1925 86 642. An Löhnen und Gehältern wurden im Jahre 1919 55 Millionen /, 1925 178 Millionen/ gezahlt. Der Wert der verarbeiteten Rohſtoffe betrug im Jahre 1913 97 Millionen ¼, 1925 384 Millionen I. ſchaftliche Bedeutung der Automobilinduſtrie. Der Abſatz an Kraftfahrzeugen ging in ſeiner Hauptſache nach dem Inland. Der Exportanteil an dem Ge⸗ ſamtabſatzwert in Höhe von 626 Millionen 1 betrug 1925 nur 5 v.., während im Jahre 1913 32 v. H. der in Deutſchland erzeugten Kraftfahrzeuge durch die Ausfuhr in die Welt hinausging. Es iſt außerordentlich bedauerlich, daß der Krieg gerade Deutſchland in der Automobilerzeugung, wie auch in der Weltverſorgung mit Kraftfahrzeugen an eine der letzten Stel⸗ len gedrückt hat. Amerika führt dagegen von ſeiner rieſen⸗ haften Erzeugung 8 v. H. aus, England 17 v.., Frankreich 35 v. H. und Italien ſogax 73 v. H. Zu berückſichtigen iſt hier⸗ bei, daß die Ausfuhr von 8 v. H. der geſamten amer'kaniſchen Produktion die geſamte deutſche Automobilproduktion um ein erhebliches überſteigt. Der franzöſiſche und italieniſche Ex⸗ port iſt weſentlich durch die die infolge der Inflation ein⸗ getretene Verbilligung der Produktion für den Export be⸗ günſtigt worden. Daß jedoch Deutſchland dieſen Zuſtand nicht als einen dauernden hinzunehmen braucht, zeigt die Tatſache, daß wir bereits in der Vorkriegszeit einen erheb⸗ lichen Export beſaßen, indem wir 32 v. H. der Geſamterzeu⸗ gung ausführten. Deviſenmarkt Deviſen gegen Reichsmark ſind wieder etwas geſucht, der Dollar ſtieg von.1950 auf.1960. Spanien weiter feſt, gegen London 27.65 nach 27.72. Holland ebenfalls feſter, gegen Dollar 40.10 nach 40.09. Das engliſche Pfund konnte ſeinen erhöhten Stand behaupten,.8670 gegen Newyork. In Anbetracht des niedrigen Niveaus der Kaſſendeviſen waren Termindeviſen gegen Reichsmark ſehr geſucht. ͤ 24. 27. 2 London-Paris124,02124,03J Maild.-Schwz.] 28 29f 28,280Lond.-Stockh. J 18,09 18.09 Lond.-Brüſſel 34,935 34,94 Holland-Schw. 207.92 207.90Ond.⸗Madrid 27.64 27,73 ond.-Maild. 89.20 89,20[Kabel Holland 2,194 2,4930 Mailand-Paris139,03139.00 Kabel Schweiz 5,186 5,186 Lond.-Hollan d 12,13] 12,13 Brüſſel-Paris 355,00 884,90 Lond.-Schweig 25,24 25,24London-Oslo. 18,4318,48/Holland-Paris.021 1,021 Paris-Schweiz] 20,35 20,35[Lond.⸗Kopenh. 18.167 18.16J[Kabel London.86 6.86.7 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: London** 20,41 20,42 Prag 12.480 12,44J Madrid..78.85] 73.64 Paris..16,48 16,47 Oslo. 10,7/110.82J Argentinien. 179 1,79 Zürich..80.85 80,92 Kopenhagen. 112,85112,42 Japan...959 1,854 Mailand..22,85 228 Stockhol m. 112,80112,85 New-⸗Pork„.4, 195 4,196 Holland.. 168.20168.27 Brüſſel 58.42 58.45 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 26. September 1927. Weizen inl.neuer 27.—27.50 J Hafer ausländ. 24.—.25.—] Wieſenheu loſe.20..80 „ ausl. 30.25-82.25 Mais gelbes m. Sack 19.75.—.—Rotkleeheu—.—.— Roggen inl neuer25.50.—,— Wmehl. Spez,0 Sp. 3J.50—.— Luz.⸗Kleeh. verg..80-.80 „„ausl. 23.—.—.— Weizenbrotm m. S. 81.50—.—„ z unperg. E. 40-.80 Brau⸗Gerſte(inl⸗· Roggenmehl mit S. 34.—.36,25 Preß · Stroh.40-.80 ausl.) 26.50•28.75] Weizenkleie m. Sack 13.—-18.25 Gebund. Stroh.80..20 Futter-Gerſte 22.—.24,.— Trackentreber 16.50-17 25 Raps mit Sack 35.—.— Hafer inländ 21.50-23.— Rohmelaſſe—.——.— Kleeſamen 2 * Teebericht:(Mitgeteilt von der Firma Hermann Kauf⸗ mann, Pagoda⸗Teeimport, Mannheim). Die Teeverſteigerung am 22. ds. in Amſterdam, die etwa 11000 Kiſten Javatee, 3400 Kiſten Sumatratee und 264/ Kiſten Chinatee umfaßte, begann unregel⸗ mäßig mit einigen Cents unter den Taxen für geringe Tees. Im Verlaufe der Verſteigerung, als bekannt wurde, daß die Preiſe in London durchſchnittlich 74—4 d. höher liefen, war die Stimmung leb⸗ haft zu meiſt höheren Preiſen für feine Bruch⸗ und feinſte Blatt⸗ tees. Mittlere Sorten waren ungefähr zu Preiſen der letzten Ver⸗ ſteigerung zu haben. Das angebotene Quantum wurde faſt ganz aufgenommen. Am 13. Oktober kommen nur etwa 13 000 Kiſten Tee zum Verkauf. f Kaffee⸗Wochen⸗Bericht.(Mitgeteilt von Morris A. Heß Geſ. Eine feſte Haltung herrſchte in der letzten Woche am Hamburger Kaffemarkt. Braſilien ſetzte ſeine Offerten um mehrere Schillinge herauf, ſodaß auch die Terminpreiſe eine Steigerung von mehreren Pfennigen erfuhren. Durch anhaltende Regenfälle ſollen die augenblicklichen Erntearbeiten erſchwert ſein. Man ſpricht von einem unbefriedigenden Ausfall der Braſil⸗Ernte, ſowohl in Quantität als auch in Qualität. Gewaſchene Kaffees liegen unverändert hoch im Preis. Infolge der feſten Braſilmärkte dürfte hier wohl auch ſo bald keine Aenderungen eintreten. Die Nachfrage des Konſums hat ſich gebeſſert. Namentlich für Santos in niedriger Preislage beſteht gute Nachfrage. Großhandelspreiſe vom 24. Sept. je nach Güte und Beſchreibung: Santos(ſuperior bis extra⸗prime) 1,50 bis 1,80 J¼, Gewaſchene Zentralamerikaner 2,00 bis 2,70. Gewaſchene Maragogypes 2,70 bis 2,85% für ½ Kilo roh verzollt ab Lager Hamburg. Berliner Metallbörſe vom 26. September Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 28, 26, 23 2 Elektrolytkupfer 128,.— 126,15 Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,14 2,14 Blei—.——— Zinn ausl.———.— Nohzink Bb.⸗Pr.—.——.——. Hüttenzinn—.— (. Vert—.——.— Nickel 3,40•8,50 408,50 Plattenzint 48.75-49.75 48.50.40,50 Antimon.85-.90 085.080 Aluminium.10.10 Silber für 1 Gr. 76 50-J7 50 77.—78.— London 28. September. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 23 28. 2. 26. J Sle 22.45 779 Kupfer Kaſſa 54,15 54,35 deſtſeleci 61,25 61.25 Jink 27.015 2715 do. 3 Monat 54,65 54,55 Nickel ueckſlb. p. Fl. 22,— 22,— do. Elektrol. 62.— 62.—[ Zinn Kaſſa 271.— 268.15] Regulus Dieſe Gegenüberſtellung zeigt klar die wachſende volkswirt⸗ 7 4 Drenstag, den 27. Sepkember 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 445 Neues aus aller Welt — Die Ehefrau meldet die Geburt ihres Mannes an. Es lautet wie ein Witz und doch iſt es eine tatſächliche Begeben⸗ heit. Ein Anwohner Blankenſteins(Weſtfalen) erhielt vor einigen Tagen die Aufforderung, in einer Vormund⸗ ſchaftsangelegenheit vor der Behörde zu erſcheinen. Der Auf⸗ forderung nachkommend wurde dem älteren Manne mit⸗ geteilt, daß nicht er, ſondern ſein Sohn beordert ſei. Alſo machte ſich der Sohn, ein im Jahre 1890 geborener Bürger Blankenſteins, auf den Weg zum Amt. Bei der Nachſicht des Standesamtsregiſters von Blankenſtein ergab ſich, daß beſag⸗ ter Bürger überhaupt nicht in den Geburtsliſten von 1890 aufgeführt war, alſo eigentlich gar nicht exiſtierte. Dabei hat der betreffende Einwohner während der vergangenen 37 Jahre ſeinen Geburtsort niemals verlaſſen. Die Eintragung der Geburt iſt demnach von dem Blankenſteiner Standes⸗ beamten im Jahre 1890 vergeſſen oder unterlaſſen worden. Die Ehefrau des Blankenſteiner Bürgers meldete in dieſen agen die Geburt ihres 1890 geborenen Mannes auf dem Standesamt nochmals an, um Mißhelligkeiten und Aerger⸗ niſſe, wie ſie ſich durch die Nachläſſigkeit des damaligen Beam⸗ ten ergaben, in Zukunft aus dem Wege zu gehen. Eigentlich hätte der Fall ſchon bei der Eheſchließung des Mannes ſeine Aufklärung finden müſſen, doch da ſich in kleinen Orten alles gegenſeitig perſönlich kennt, ſcheint man kein Gewicht auf, das Vorhandenſein der Geburtsurkunde gelegt zu haben. — Murſtmaxe als Lebemann. In den Lebelokalen Ber⸗ lins fiel einem Kriminalbeamten eine dreiköpfige Geſell⸗ ſchaft durch große Geldausgaben und durch ihr ganzes Beneh⸗ men auf. Es waren zwei junge Männer und ein Mädchen, alle drei in neuer„Kluft“. Der Beamte behielt ſie im Auge And die drei landeten, nachdem ſie mit einer Autodroſchke um⸗ hergefahren waren und Lokale in verſchiedenen Stadtteilen aufgeſucht hatten, abends im Großen Schauſpielhaus. Hier nahm er den einen jungen Mann. der die anderen zeitweilig verloren hatte, beiſeite und ins Gebet und erfuhr, daß er es niit einer Geſellſchaft aus Breslau zu tun hatte. Ein 24 Jahre alter Straßenhändler Erich Skopin der in Breslau ebenſo wie ſeine Mutter Würſte verkaufte, hatte der Mutter, die ihn ztwas knapp hielt. 1500 Mark und die Schmuckſachen geſtohlen. it ſeiner Freundin, einer Elli W. und ſeinem Freunde Franz Zoch, fuhr er ſchleunigſt nach Berlin, um hier einmal en Lebemann zu ſpielen. In einem Hotel in der resdner Straße ſtieg er mit ſeiner„Frau“ am Dienstag ab. Alle drei kleideten ſich neu ein, nachdem ſie auch die Schmuck⸗ achen noch zu Geld gemacht hatten. Nachdem er Zoch feſt⸗ genommen hatte, fand der Beamte auch das Pärchen noch auf einen Plätzen im Großen Schauſpielhaus und brachte es ebenfalls nach dem Polizeipräſidium. 3.— Der Mann unter dem Sofa feſtgeſtellt. Der am Freitag im Hauſe Brandenburgſtraße 48 in Berlin nach längerem euergefecht feſtgenommene Einbrecher wurde der Kriminal⸗ polizei vorgeführt. Bei ſeinem Verhör ſtellte es ſich heraus, aß er nicht. wie er anfangs angegeben hatte, Puſchmann heißt, ſondern daß es ſich um einen Maler Fritz Peiſe aus triegau handelt, der vor einem halben Jahr nach Berlin ge⸗ ymmen war, um bei einem Schwager zu arbeiten. Auf die⸗ ur Reiſe lernte Peiſe ein Mädchen kennen, von dem er er⸗ uhr. daß ſie bei dem Kaufmann Kleemann in der Branden⸗ burgſtraße in Stellung ſei. Er beſuchte ſie und ſie beherbergte ihn ohne Wiſſen der Familie wiederholt in der Wohnung. Erſt bei einer vorzeitigen Rückkehr entdeckte der Hausherr en geheimen und ungebetenen Gaſt. Peiſe gibt zu, Droh⸗ briefe in Erpreſſungsabſicht geſchrieben zu haben. Auf einen Diebſtahl hatte er es, wie er angibt, nicht abgeſehen. — Aus dem Zuge geſprungen. Einen verwegenen keluchtverſuch aus dem Zuge unternahm ein Ver⸗ recher auf der Bahnſtrecke Gaſchwitz—Zwenkau. Er hatte ſeinen Wärter gebeten, die Toilette aufſuchen zu dürfen, worauf der Beamte einen Teil der Feſſelung löſte. Kaum war der Gefangene allein, als er aus dem Fenſter ſprang. Man fand ihn mit gebrochenen Gliedern und ſchweren inneren Verletzungen neben dem Gleis auf. Hon—.Ein Dorf eingeäſchert. In der Gemeinde Udva bei 5 omenau in Karpatho⸗Rußland brach ein Brand aus, der, egünſtigt durch einen Sturmwind, faſt die ganze Ortſchaft cinäſcherte. Ueber 20 Wohnhäuſer und 60 Scheunen mit kerntevorräten fielen dem Brande zum Opfer. Ein Mädchen am in den Flammen um. Der Brand wurde von Kindern bakterſacht. die in einer Scheune mit Streichhölzern geſpielt N. Danksagqgun9g Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben Vaters, Schwiegervaters, Groß vaters, Schwagers, Bruders und Onkels, Herrn Mathias Fries sagen wWir allen unseren herzlichsten Dank für die vielen Kranzspenden und für die Begleitung zur letzten Ruhestätte. Ganz besonderen Dank der verehrlichen Stadt- verwaltung Mannheim, den Beamten und Ange- Stellten des städt. Jugend- und Fürsorgeamts, dem Beamtenverein Mannheim, den Fürsorgeschwestern, dem Gesangverein„Harmonie“ Lindenhof, dem Verein für Rasenspiele, sowie dem Herrn Kaplan Vorbach für die trostreichen Worte am Grabe. Mannheim(U 5, 14), den 27. September 1927· In tiefer Trauer: Frau Wuhelmine Fries geb. Maulick und Hinterbliebene 965 Ausbau der Höheren Lehranſtalten Vom Badiſchen Städteverband und Badiſchen Städtebund wird uns geſchrieben: Obwohl der perſönliche Aufwand der Höheren Lehranſtalten nach den Vorſchriften des badiſchen Steuer⸗ verteilungsgeſetzes zwiſchen Land und Gemeindenhälf⸗ tig zuteilen iſt, genehmigt die Regierung den jetzt vieler⸗ orts nötig gewordenen Ausbau einer ſechs oder ſiebenklaſſigen Realſchule nur unter der Bedingung, daß die Gemeinde die durch den Ausbau entſtehenden Mehrkoſten in vol⸗ ler Höhe ſelbſt übernimmt. Der Badiſche Städte⸗ verband und der Badiſche Städtebund ſind gegen dieſe, nach den geſetzlichen Beſtimmungen nicht zu rechtfer⸗ tigende Mehrbelaſtung der Gemeinden wiederholt bei der Re⸗ gierung vorſtellig geworden und haben vor kurzem in einer Eingabe u. a. erneut folgendes ausgeführt: I. Den Ausgangspunkt für die rechtliche Beurteilung des von den Gemeinden vertretenen Standpunktes, daß das Land zur Uebernahme der Hälfte der durch den Ausbau der Realſchulen entſtehenden Mehrkoſten geſetzlich verpflichtet iſt bildet die Vorſchrift de 8 28 Abſ. 1, Ziffer 2, des Steuer⸗ verteilungsgeſetzes, wonach der perſönliche Aufwand der Höheren Lehranſtalten grundſätzlich zwiſchen Land und Ge⸗ meinde hälftig geteilt wird. Irgendwelche Ausnahmen von dieſer normalen Laſtenverteilung ſind nicht vorgeſehen. Bei der Bedeutung dieſer Vorſchrift mußte die von der Re⸗ gierung gewünſchte Ausnahmebehandlung der Ausbaukoſten aber unmittelbar aus dem Geſetze zu belegen ſein. 1. Die Regièrung verſucht, ihre Haltung damit zu be⸗ gründen, daß die Vorſchrift des§ 28 Abſ. 2 des Steuervertei⸗ lungsgeſetzes nur für Anſtalten gelten könne, die beim In⸗ krafttreten dieſes Geſetzes beſtanden haben oder ſpäter infolge eines dringenden öffentlichen Bedürfniſſes ſtaatlich er⸗ richtet wurden. Dieſe Vorausſetzungen würden jedoch bei dem Ausbau der ſechs⸗ oder ſiebenklaſſigen Realanſtalten nicht zutreffen, da eine dringende ſtaatliche Notwendigkeit zu dieſer Erweiterung durch die Regierung niemals anerkannt worden ſei. Eine ſolche Folgerung iſt aber weder aus dem Geſetze noch aus ſeiner Begründung oder den Landtagsver⸗ handlungen zu entnehmen. Sie erſcheint auch ſchon deswegen nicht haltbar, weil es dann die Regierung bei jeder notwen⸗ digen Erweiterung einer Höheren Lehranſtalt in der Hand hätte, die Uebernahme weiterer Laſten dadurch abzulehnen, daß ſie ein Bedürfnis für den Ausbau nicht anerkennt, auch wenn ein ſolches objektiv vorliegt. 2. Des Weiteren wurde von der Regierung auf die Be⸗ ſtimmung des Artikels der Verordnung des Staatsminiſte⸗ riums über Perſonalabbau vom 17. März 1924 hingewieſen, die das Unterrichtsminiſterium ermächtigt,„im Einvernehmen mit dem Finanzminiſterium in Bezug auf die Laſtenverteilung zwiſchen Staat und Gemeinden im Einzelfall mit den Ge⸗ meinden Aenderungen der Beſtimmungen des 8 28 des Steuer⸗ verteilungsgeſetzes zu vereinbaren.“ Aus dieſem Wort⸗ laute kann aber unmöglich ein Recht der Regierung gefolgert werden, die Genehmigung zum Ausbau einer Anſtalt nur unter der Bedingung zu erteilen, daß die Gemeinde den gan⸗ zen perſönlichen Mehraufwand übernimmt. Wenn die Re⸗ gierung ein Bedürfnis nach Ausbau einer Anſtalt im Hin⸗ blick auf die tatſächlichen örtlichen Verhältniſſe objektiv zu⸗ geben muß, ſo kann die ſtaatliche Genehmigung nicht davon ab⸗ hängig gemacht werden, daß die Gemeinde ſich bereit erklärt, mit der Regierung eine Vereinbarung über die Verteilung des Mehraufwandes zu treffen. 3. Ebenſowenig läßt ſich das von der Regierung ebenfalls zur Begründung vorgebrachte Argument aufrecht erhalten, daß für eine Beteiligung des Staates an dieſem Mehr⸗ aufwand die landſtändige Zuſtimmung fehlt, und demgemäß budgetmäßige Mittel hierfür nicht zur Verfügung ſtehen. Ebenſo wie die Gemeinden die zur Erfüllung neuer geſetz⸗ licher Aufgaben während der Budgetperiode erforderlich wer⸗ denden Mittel nötigenfalls durch einen Nachtrag zum Vor⸗ anſchlag bereit ſtellen müſſen, kann ſich auch der Staat einer geſetzlichen Verpflichtung nicht durch den Hinweis entziehen, der Staatsvoranſchlag ſehe die erforderliche Poſition nicht vor. II. Auch in ſachlicher Hinſicht erſcheint die Haltung der Regierung aus verſchiedenen Gründen durchaus unbillig und Ungerechtfertigt. Mannheim, N 4. 10 Lelfer: L. Jung Telephon 20434 — Tasa- usw. aANHaaade %, Tandemhauptfahren 2 Fieger: Lorenz- Rnappe rRife fl fler Deutschen Buchürucker ezirksverein Mannheim ſng Todes-Anzeige Unseren Mitgliedern die traurige JVom der Meise xuriict Dr. V. Lion Facharzt für Haut- und Geschlechtsſeiden P 7. 17(Heidelbergerstr.) Fernspr. 30888 Iintl. Verüffeuküchungen der ztadt Mameim Morgen früh auf der Freibank: Kuh⸗ fleiſch. Anfang Nr. 1 38 Krankenkasse d. Bad. Gew.⸗ u. Handw.⸗Vereinig. Heidelberg, Mitteilung, daß unser langjähriges Em45 Freie Arztewahl. Arzt u. Apotheke voll. End⸗ alter 65 Jahre. Anm. u. Tarif beim Vertreter veues Mitglied, der Korrektor Carl Schmidt, 0 5, 14. Tel. 22 683. S7ꝛ7 Adalbert Koch 1 1 80 kurzer. aber schwerer Krank⸗ 0 191 im Alter von 56 Jahren in Baden- 115 en im Krankenhaus, wo er sich er Operation unterziehen sollte, 10 Von der Reise zurück Dr.H. 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Proſpekte u. nähere Auskunft erteilt das „Bethesda-Heim“, 1 11,4 Kleine Anzahlung.— Mk. wöchentl. Vertreterbesuch jederzeit. B4403 Zuschriſten unter G. L. 169 an die Geschäftsstelle ö — 1. Wollte man etwa anführen, daß die Gemeinden es ohne die von der Regierung verlangte Koſtenregelung in der Hand hätten, den Staat auchgegen ſeinen Willen zu Ausgaben zu nötigen, ſo iſt demgegenüber zu beachten, daß das Geneh⸗ migungsverfahren und die Prüfung der Bedürfnisfrage dem Staat eine hinreichende Möglichkeit verſchaffen, unnötige Aus⸗ gaben ſowohl der Gemeinde wie des Staates zu verhindern. Im übrigen bietet aber auch die Tatſache, daß ſich die Ge⸗ meinde durch den Ausbau einer Anſtalt ſel bſt auf alle Fälle ſchon belaſtet(da ſie nach den geſetzlichen Beſtimmungen nicht nur die Hälfte der perſönlichen Mehrkoſten, ſondern auch den entſtehenden ſachlichen Mehraufwand ganz übernehmen muß), ohne weiteres eine Gewähr gegen unnötige Ausgaben. Schon mit Rückſicht auf dieſe eigene, auf alle Fälle eintretende Mehr⸗ belaſtung muß die Gemeinde ſelbſt ſchon in jedem Falle die Frag genau prüfen, ob ein ſachliches Bedürfnis nach Ausbau einer höheren Schule vorliegt oder nicht. 5 2. Daß ſich in den letzten Jahren ein ſolches Bedürfnis nach Ausbau der Höheren Lehranſtalten ganz allgemein in⸗ folge der geänderten ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe herausgeſtellt hat, kann nicht beſtritten werden. Der Zu⸗ drang zu den Höheren Lehranſtalten iſt in den letzten Jahren auch in Baden ebenſo wie in den anderen Ländern gegenüber der Vorkriegszeit ganz erheblich geſtiegen. Dieſes Anwachſen der Schülerzahl der Höheren Lehranſtalten iſt vor allem auf die allgemein größeren Anforderungen zurückzuführen, die heute vom Staate ſelbſt an die Vorbildung der Beamtenſchaft, ſo insbeſondere der Volksſchullehrer und der Finanzbeamten, und ebenſo von der Wirtſchaft an die ihrer An⸗ geſtellten geſtellt werden. Auch der Zudrang zu den höheren Mädchenſchulen iſt erheblich gewachſen, worin eine zwangs⸗ läufige Folge der durch die Nachkriegsverhältniſſe notwendig gewordenen Ausdehnung der weiblichen Berufstätigkeit zu erblicken iſt. Es erſcheint aber als ein Gebot der Gerechtig⸗ keit, daß die durch den Ausbau dieſer Anſtalten entſtehenden Laſten nicht ganz auf die Gemeinden abgewälzt werden. 3. Weiter iſt im Auge zu behalten, daß gerade in den mittleren Städten des Landes ein erheblicher Prozentſatz der Schüler der Höheren Lehranſtalten Familien von Staat 58 beamten angehören, ein Umſtand, der an ſich ſchon ein be⸗ ſonderes Entgegenkommen der Regierung bei der Aufwands⸗ verteilung geboten erſcheinen ließe. Außerdem wächſt der Prozentſatz der auch benachbarten Orten die Höheren Lehranſtalten beſuchenden Schüler immer mehr. Auch aus die⸗ ſem Grunde erſcheint es unbillig, von den Gemeinden zu ver⸗ langen, daß ſie den Aufwand dieſer Schulen allein tragen, ob⸗ wohl die Vorteile der Anſtalten einem größeren Kreiſe von Gemeinden zugute kommen. 4. Daß die Schullaſten ganz allgemein gegenüber der Vorkriegszeit gewachſen ſind, bedarf keiner näheren Dar⸗ legung. Was aber beſonders betont werden ſoll, das iſt die beachtliche Tatſache, daß die Schullaſten der Städte und mitt⸗ leren Stadtgemeinden insgeſamt heute immer noch höher ſind, als in der Vorkriegszeit, obgleich der Staat die perſönlichen Volksſchullaſten übernommen hat, wofür er an den Reichsſteuern entſprechend ſtärker beteiligt wurde. Die 72 größten Städte und Stadtgemeinden des Landes hatten im Jahre 1913 einen Geſamtzuſchußbedarf für die Volks⸗ ſchulen, Fortbildungsſchulen, höheren Lehranſtalten und Fach⸗ ſchulen von zuſammen 15 363 059 Mk. Obgleich der Staat die perſönlichen Volksſchullaſten in der Zwiſchenzeit übernommen hatte, betrug der Geſamtzuſchußbedarf dieſer Städte im Jahre 1925 16 924 885 Mk. Er iſt alſo um 1 561 826 Mk. geſtiegen. Die durch die Abnahme der perſönlichen Volksſchullaſten ein⸗ getretene Entlaſtung iſt alſo durch den Mehrauf⸗ wand für die höheren Lehranſtalten mehr als ausgeglichen. Das Zahlenverhältnis dürfte ſich in der Zwiſchenzeit für die meiſten Städte noch weſentlich ungün⸗ ſtiger geſtaltet haben. Auch mit Rückſicht darauf, daß die bei der Neuregelung der Steuer⸗ und Laſtenverteilung angeſtrebte Geſamtentlaſtung der Gemeinden auf dem Ge⸗ biete des Schulweſens tatfächlich nicht eingetreten iſt, erſcheint daher das Vorgehen der Regierung in der Ausbau⸗ frage ebenfalls durchaus ungerechtfertigt. Die Verbände haben daher erneut den Antrag geſtellt, daß der Staat von den bei dem Ausbau der Höheren Lehr⸗ anſtalten entſtehenden perſönlichen Mehrkoſten die geſetzlich vorgeſehene Hälfte übernimmt. Herausgeber, Druder und Verteger Druckere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mann eim E G. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politit: H. A. Meißner Teuilleton: Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder= Sport und Neues aus aller Welt. Willy Müller— Handelsteil: i..: Franz Kircher Gericht und alle⸗ Hebrige Frans Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stztzne· Täglich frisch gekochten Kochkurse Schinken ½ Jahr, für jg. Damen, kl. Kreis in mlld u. zart, zowie felnste gutem Haus. Herrl. Lage, Erholg. im Rülekenwalder Gebirge. Beſte Verpfleg. 100 Mk. monatl. Teewurst und Braun- Schwelger Mettwurst zum Strelchen 3701 Ine Heig 3, 1i P5, 14 Faber, Haus Waldtrieden, Bad Herrenalh (Schwarzwald) 892 Antike Möbel Alte Gemälde, eine Sammlung Kupferstiche unter Preis abzugeben. L 2, 8, Laden. 9386 ie(ębensdauer Verarbeitung. Excelsior befolgt deshalb traditionsgemäß das Prinzip einer undedingten Qualität des Materials und der Verarbeitung. Excelsior verarbeitet nur ein Cordmatetial von 90 kontrollierter Neißfestigkeit und vorgeschriebenet Dehnbarkeit Die Qualitãt des Gummis wird sorgfaliig ũberwaeht. Hallbarkeit u. Fahreigenschaften der Excelsior- Ballon-Reifen werden tagaus, tagein erproht. Alle diese Bemũhungen wirken harmonisch zu- sammen, um den Reifen zu schaflen, der täglich neue Preunde ſindet. des Reifens ist eine Frage des Materials und der 8. 8 2 Seite. Nr. 445 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 27. September 1927 Sportliche Rund ſchau Leichtathletik Nationale leichtathletiſche Wettkämpfe in Kreuznach Den von Kreuznach 07 ausgetragenen leichtathletiſchen Wettkämpfen war denkbar ungünſtigſtes Wetter beſchieden. Dennoch war der Beſuch recht gut, was wohl darauf zurück⸗ zuführen iſt, daß ſämtliche gemeldeten Teilnehmer aus dem Rheinland, Frankfurt, Gießen uſw. vollzählig erſchienen waren. Die Leiſtungen müſſen, da ſie auf vollſtändig auf⸗ geweichter Bahn erzielt wurden, als beſonders gut angeſpro⸗ chen werden. Auf den kurzen Strecken dominierte der Frank⸗ furter Eintrachtsprinter Arthur Metzger, der beidemale den guten Eldracher⸗Gießen auf den zweiten Platz verwies. Be⸗ merkenswert iſt auch der Sieg von Holber⸗Stuttgart im 1500 Meter⸗Laufen über den Darmſtädter Schilgen. Söllin⸗ ger⸗Darmſtadt, der 14 Meter erreichte, war natürlich das Kugelſtoßen nicht zu Zehmen. Die Ergebniſſe: 50 Meter Senioren: 1. Metzger⸗Eintracht 5,8 Sek. 2. Eldracher⸗ Gießen 6 Sek. 100 Meter Sen.: 1. Metzger⸗Eintracht Fft. 11 Sek., 2. Eldrach⸗Gießen 11,1. 400 Meter: 1. Müller⸗Bonn 53,2 Sekund. 2. Prager⸗Coblenz 55,8 Sek. 800 Meter: 1. Schilgen⸗ASC.⸗Darmſtadt 2,05 Min., 2. Kolz⸗Illingen.05,8 Min. 1500 Meter: 1. Holber⸗ Stuttgart 4,12 Min., 2. Schilgen⸗Darmſtadt 4,13 Min. 5000 Meter: 1. Holber⸗Stuttgart 16,15 Min., 2. Philipps⸗Saarbrücken 16,35 Min. Diskuswerfen: 1. Hartmann⸗Neuwied 33,10 Meter, 2. Steinlein⸗ Trier 32,41 Meter. Speerwerfen: 1. Ullrich⸗Darmſtadt 52,02 Meter, 2. Sbllinger⸗Darmſtadt 51,99 Meter. Kugelſtoßen: 1. Söllinger⸗ Darmſtadt 14 Meter, 2. Ullrich⸗Darmſtadt 11,62 Meter. Weitſprung: 1. Ebner⸗Schweinfurt 6,60 Meter. Dreikampf: 1. Rüßmann⸗Duis⸗ burg 190., 2. Ebner⸗Schweinfurt 188 P. 47100 Meter Staffel: 1. Duisburger Sp. V. 44 Sek., 2. FSV. Frankfurt 44,2 Sekunden. 31000 Meter Staffel: 1. Bonner JC. 8,32,3 Min., 2. Coblenz 1900. Olympiſche Staffel: 1. Coblenzer FC. 1900 3,52,1 Min., 2. Bonner FC. 3,53 Min. Schwedenſtaffel: 1. Duisburger Sp. V. 2,06 Min., 2. Kerpen Illingen. 100 Meter Junioren: 1. Reus⸗Duisburg 1½ Sek., 2. Schäfer FSV. Frankfurt 11,5 Sek. 800 Meter Junioren: 1. Peters⸗Gießen 205,3 Min., 2. Franke⸗Bonn 2,06 Min. ihre reichen Erfahrungen niedergelegt. Tennis Tennisturnier in Montreux Frau Friedlebens zweiter Sieg über Mme. Golding Infolge regneriſchen Wetters konnte das zweite Tennis⸗ turnier in Montreux nicht rechtzeitig beendet werden. Ab⸗ geſchloſſen wurde das Dameneinzel, das mit einem Siege von Frau Friedleben endete. In der Vorſchlußrunde ſiegte Mme. Golding ohne Spiel über Frau Richter, die abgereiſt war. Frau Friedleben behielt über Miß'Neill:3,:1 die Ober⸗ hand und konnte dann im Endſpiel zum zweiten Male knapp :1,:6,:2 gegen die Franzöſin Mme. Golding ſiegreich blei⸗ ben. Im Herreneinzel kam Fiſher durch einen:2,:4⸗Sieg über Aeſchlimann in der Vorſchlußrunde, die außer ihm noch Axel Peterſen, Worm und de Morpurgo im Kampf ſieht. In Mixed unterlagen Frau Friedleben⸗Dr. Fuchs:6,:6 gegen Frl. Hoffmann⸗Graf Salm, die ſich kampflos über Mme. Pons⸗de Morpurgo wegen Abreiſe von Mme. Pons in die Schlußrunde brachten. Schach Um die Schach⸗Weltmeiſterſchaft Wieder remis in Buenos Aires Die vierte Partie um die Schach⸗Weltmeiſterſchaft zwiſchen Aljechin und dem Weltmeiſter Capablanca endete in Buenos Aires wieder remis. Die Partie war nach dem 40. Zuge ab⸗ gebrochen worden, wobei beide Spieler ausgeglichen ſtanden, obwohl Capablanca einen ganz geringfügigen Poſitions⸗ vorteil hatte. Es gelang ihm nicht, dieſen, Vorteil aus⸗ zunutzen und nach 49 Zügen wurde die Partie remis gegeben. Literatur Zwei Tennisbücher Im Verlag Grethlein u. Co., Leipzig erſchienen vor einiger Zeit zwei neue Tennisbücher. Zwei ganz Große des„weißen Sports“ haben in umfaſſender Weiſe Sie geben nicht nur dem Anfänger, ſondern auch den guten Spielern wertvolle Winke und praktiſche Ratſchläge. Die Weltmeiſterin Suzanne Lenglen, vielleicht die beſte Spielerin, die wir im Tennisſport je hatten, gibt in feſſelnder Weiſe einen Ueberblick über den Tennisſport. Sie beginnt mit den Anfangsgründen und dem Vorhand⸗ und Rückhandſchlag. Schnell iſt man mitten im Tennisſport.„Suzanne“ verſteht es, genau wie mit ihrem Spiel, ſo auch hier in ihren Darlegungen über den Tennis⸗ ſport zu feſſeln. Mit großer Gründlichkeit und ſelbſtverſtänd⸗ lich Fachkenntnis plaudert ſie über alles was mit dem Tennis⸗ ſport zuſammenhängt. Obwohl ſie, wie ſie eingangs des Buches anführt, hauptſächlich für die Frauen ſchreibt, ſo wird doch auch jeder Tennisſpieler aus der Lektüre dieſes durch 0 gute Bilder vervollſtändigten Werkes lernen önnen. 4 Unſer Spitzenſpieler Dr. Heinz Landmann hat mit ſeinem Tennisbuch ein richtiges Lehrbuch geſchaffen. Alles ſchmückende Beiwerk iſt in dieſem Buche weggelaſſen, die Technik und Taktik des Tennisſpiels werden eingehend und gründlich behandelt. Dem eigenen und fremden Spielen wird von Landmann, der ſich als ſcharfer Beobachter entpuppt die ſchwer ausdrückbaren Geſetze des Tennisſports abgewonnen. Er zerlegt die Schläge in ihre einzelnen Phaſen, die taktiſchen Abläufe in ihre Stellungsſituationen, er liefert eine genaue Analyſe der„Drehung“ des„Schnittes“. Als ſachlicher Prak⸗ tiker hat er die hundertfältigen Möglichkeiten der Taktik durch immer erneute Annahmen, durch typiſch gewählte Beiſpiele zu erfaſſen geſucht. Eine vortreffliche Ergänzung des Werkes bilden die zahlreichen inſtruktiven Abbildungen und beſonders die Filmaufnahmen. Das Tennisbuch von Landmann iſt erſtklaſſig“— wie der Spieler ſelbſt— und wird auch dem vorgeſchrittenen Spieler techniſch und taktiſch manches Korektiv und manche Anregung geben. * 3 neue Waſſerführer hat der Verlag Grethlein 8. Co., Leipzig, herausgegeben. Neckar Rottweil bis Mann⸗ heim, bearbeitet von Paul Walther; Main, Würzburg bis Mainz, bearbeitet von Karl d Eſter und Inn von Landeck bis Kufſtein, bearbeitet von Loiſl Haſenknopf. Die Führer ſind in der bekannten guten Aufmachung und Ausführung mit Heurichs Streckenkarten verſehen. 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