— 21 1 rnnrhr —— r e eeeee habe. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. ei evtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung chaſteſte ten. Poſt Jaunt 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4-6, aſſerman 1 Waldhofftr., chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adrefſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Srauenzeitung Mittag⸗Ausgabe Maunheimer Heneral Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage eimer Seitu Aus der Welt der Cechnik Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 447 1655 903 8 11555 + Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzelle fle Allgem. Anzeigen 040.N Melamen —4.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 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Dieſe Unbeliebtheit rühre daher, daß England es gewagt habe, durch den Mund des Außenminiſters vor Phantaſien und müßigen Gedanken⸗ ſpielereien zu warnen und eine Politik zu propagieren, die nicht blind an den Tatſachen vorbei gehe. Der Völkerbund habe ſich in ſeiner Mehrheit dem engliſchen Standpunkt nicht angeſchloſſen und es vorgezogen, die polniſchen und hollän⸗ diſchen Verſuche zur Wiederbelebung des Genfer Protokolls in den Einzelheiten zu beſprechen, bevor auch nur die min⸗ deſte Grundlage zu ihrer Verwirklichung gegeben wäre. Aber vielleicht ſei dieſer Kampfgegen Windmühlenflügel als ein Stadium ber europäiſchen Friedenspolitik notwendig. Zunächſt jedoch habe die Geſchichte der letzten Tage England Recht gegeben. England zöge es vor, praktiſche Locarno⸗ politik zu treiben, aber der Völkerbund habe leider eine in der Luft ſchwebende allgemeine Friedenspolitik propagiert. Der Erfolg ſei, daß man auf dem ſeit Locarno beſchrittenen Wege nicht vorwärts komme. Während in der 3. Kommiſſion die Frage des Genfer Protokolls ausführlich erörtert würde, brachte die reale Tagespolitik eine neue Verſtimmung zwiſchen Frankreich u. Deutſchland. Deutſchland habe in Dr. Streſemann einen außerordent⸗ lich klugen, vorſichtigen und taktvollen Sachwalter in Genf ge⸗ habt, durch den es ſich viele Sympathien erworben Dr. Streſemann habe klug die Situnation ausgenutzt, die daburch entſtanden war, daß es durch Chamberlains ſo ſchlecht aufgenommene Rede für Deutſchland überflüſſig war, ſeine Bedenken gegen das Genfer Protokoll zu äußern. Aber in dem Augenblick, wo Deutſchland alle Trümpfe in der Hand hatte, erhielt Euglands Zurückhaltung eine glän⸗ zende Rechtfertigung durch die Tauneubergrede des Präſidenten Hindenburg. Dr. Streſemann habe die Rede gekannt. Es war klar, daß ſich die Angriffe der franzöſiſchen Preſſe auch gegen ihn richten mußten. Die franzöſiſche Preſſe machte aus der Kriegsſchuldfrage eine Repa⸗ rationsfrage und der heftige Preſſekampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich habe ſchlecht zu dem warmen Händedruck zwiſchen Briand und Streſemann gepaßt. Die ocarnopolitik ſei trotz der auffälligen Zurückhaltung Poincarés zunächſt wieder einmal unterbrochen worden. Die franzöſiſchen Zeitungen ſtellen zum Teil den Geiſt von annenberg dem Geiſt von Locarno gegenüber. Hätte man ſich eine beſſere Rechtfertigung von Chamberlains Warnungen wünſchen können? Nach wie vor muß die Friedenspolitik, ſoll ſie nicht ein müßiges Geſchwätz bleiben, das Ohr an die Tagespolitik legen. Viel werde davon abhängen, wie die Wahlen in Deutſchland und Frankreich im nächſten Jahre ausfallen werden. England habe den einzig richtigen Weg zur Befriedung Europas beſchritten, indem es den Locarno⸗ vertrag garantierte. Man wird nicht umhin können, einige Irrtümer in dieſer Auffaſſung aufzuzeigen. Schließlich hat die Locarno⸗ politik ja nicht erſt ſeit der Tannenbergrede Hindenburgs verſagt und ihre Anhänger enttäuſcht. Sollte z. B. England nicht die Möglichkeit gehabt haben, wenn ihm die Locarno⸗ dolitik ſo am Herzen lag, für eine frühere und ausgedehntere änumung des Rheinlandes etwas zu tun und gerade durch die Mittel der Tagespolitik einen gewiſſen Druck auf Frankreich auszuüben? Was die Rede Hindenburgs in annenberg angeht, ſo muß man in England genau wiſſen, 822 ſie eine Verteidigungsrede und keine Angriffs⸗ En war. Der genaue Text der Rede Hindenburgs war in ugland kaum bekannt. Es waren Verdrehungen, die aus zinem Ansdruck des Proteſtes gegen die Behauptung von der leinſchuld Deuiſchlands am Kriege eine Rede über die all⸗ Schuld der Alliierten machten. Hier hätte England leich braktiſche Locarnopolitik treiben können. Sollte viel⸗ 65 die Zurückhaltung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Ur 80 nicht nur eine Kurioſität ſein, ſondern der Beweis ri gewiſſen Erfolg der Bemühungen Streſemanns und tracht s In England werden, wie auch die geſtrigen Be⸗ ele uugen des diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily fein beweiſen, die Auslaſſungen einer gewiſſen deutſch⸗ M e franzöſiſchen Preſſe, die durchaus nicht immer die ernſt 15055 der Regierung wiederzugeben braucht, ſo auffällig aß En übertrieben genommen, daß der Verdacht naheliegt, gland an einer gewiſſen vermanenten Span⸗ aung zwi 8 intere 17 55 ae und Frankreich nicht un Ein Variſer Niürkbnek auf Genf Paris, 28. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der„Matin“ ſchreibt zu dem Abſchluß der Genfer Völker⸗ bundstagung:„In den letzten Tagen haben die Reden von Tannenberg und die Erklärungen Dr. Streſemanns in Genf ein gewiſſes Unbehagen verurſacht. Aber in dieſem Augenblick, wo dieſe unangenehmen Theſen immer leider noch allgemeinen deutſchen Gefühlen entſprechen, iſt es beſſer, wenn dieſe Dinge öffentlich geſagt werden, damit die Führer des Reiches ſich Rechenſchaft über die Reaktion geben können, die ſie in der öffentlichen Meinung der Welt auslöſen. Wenn Deutſchland darauf beſtehen würde, das moraliſche und rechtliche Fundament des Völkerbundes in die Diskuſſion zu ſtellen, könnte man keine großen Hoffnungen auf eine Zuſammenarbeit mit ihm ſetzen. Wenn dagegen dieſe Manifeſtation, die übrigens von einem Teil der öffent⸗ lichen Meinung ſelbſt mißbilligt wird, ohne weitere Folgen bleibt, wenn ſie eher den Abſchluß einer Periode als den Be⸗ ginn einer neuen Aktion darſtellt, dann— aber nur unter dieſer Bedingung— hätten die Arbeiten im Hinblick auf die Feſtigung des Friedens gute Ausſicht auf ein Gelingen.“ BVrriand wartet auf die nächſten Reichstagswahlen Berlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſche Delegation wird am Donnerstag nachmittag gegen 4 Uhr in Berlin zurückerwartet. Dem Reichskabinett wird Dr. Streſemann indes, wie bereits kurz gemeldet, erſt nach dem 2. Oktober über das Ergebnis der diesmaligen Genfer Tagling Bericht erſtatten. Die Abreiſe Briands iſt der deutſchen Delegation keineswegs überraſchend gekommen, da Briand von vornherein angedeutet hatte, daß er ſpäteſtens nach Schluß der Vollverſammlung abreiſen werde. In der Pariſer Preſſe wird vielfach Briands Abreiſe auf einen Pariſer Wink zurückgeführt. Er habe, heißt es, auf die Art einer er⸗ neuten Beſprechung mit Streſemann ausweichen wollen. Die⸗ ſer Behauptung tritt die„Tägliche Rundſchau“ entſchieden ent⸗ gegen. Nach Feſtſtellungen an zuſtändiger Stelle ſei ſie voll⸗ kommen unrichtig. Briand ſei genau ſo abgereiſt, wie auch die deutſche Delegation heute abreiſen werde. Was es im Augen⸗ blick noch zu verhandeln gab, iſt am Montag in der bekannten, durchaus ſachlich geführten Unterhaltung zwiſchen Streſemann und Briand beſprochen worden. Sie bezog ſich auf ganz be⸗ ſtimmte Fragen, die Deutſchland und Frankreich intereſſieren und über die ſich die beiden Staatsmänner ſchon früher ſpre⸗ chen wollten. Daß die Beſprechung im öffentlichen Wandel⸗ gang des Völkerbundsverſammlungsſaales ſtattfand, hatte ſeinen Grund darin, daß der bereits in Ausſicht genommene beſondere Raum im Augenblick nicht zur Verfügung ſtand. Der Genfer Korreſpondent der„Information“ glaubt ver⸗ ſichern zu dürfen, daß Briand und Streſemann ſich darüber verſtändigt haben, die Diskuſſion über die Rede von Tan⸗ nenberg nicht durch neue öffentliche Erklärungen zu ver⸗ ſchärfen. Briand ſoll die Hoffnung ausgeſprochen haben, daß die nächſten Waßlen in Deutſchland eine entſchiedene Mehrheit für die Annäherung bringen wer⸗ den.() Daß die Mehrheit des franzöſiſchen Volkes die Ver⸗ ſtändigung wünſche, hält Briand für erwieſen.(2) Erſt nach vollzogenen Wahlen in Deutſchland und in Frankreich könn⸗ ten beide Regierungen neue Richtlinien für eine gemeinſame Politik der Zukunft aufſtallen. Streſemanns Mitteilungen an Sauerwein Paris, 27. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Unſer Genfer Sonderberichterſtatter teilt uns zu der in„Matin“ erſchienenen Erklärung Dr. Streſemanns folgendes mit: Der Reichsaußenminiſter übergab die im„Matin“ zu publi⸗ zierende Erklärung am Freitag, den 23. September gegen 10 Uhr vormittags dem Redakteur Sauerwein. Dr. Streſe⸗ mann erſuchte Sauerwein, die Ueberſetzung von Profeſſor Hesnard, der den Kontakt zwiſchen Briand und dem Reichs⸗ außenminiſter vermittelt, prüfen zu laſſen. Um 2 Uhr nach⸗ mittags kam Sauerwein ins Hotel Metropol und übergab den von Profeſſor Hesnard nachgeprüften Text dem Privatſekre⸗ tär Dr. Streſemanns, Konſul Bernhard, der nach einer Vier⸗ telſtunde zurückkam und Sauerwein mitteilte, der Publikation im„Matin“ ſtünde nun nichts mehr im Wege. Inzwiſchen hatte aber Profeſſor Hesnard mit Briand über die bevor⸗ ſtehende Veröffentlichung geſprochen. Briand zeigte ſich ſehr beunruhigt und regte eine Zuſammenkunft mit Streſe⸗ mann an, deren Zweck es ſein ſollte, die Publikation der Er⸗ klärung zu verſchieben. Die entſprechenden Schritte wurden von Profeſſor Hesnard unternommen und hätten zum Ziele geführt, wenn nicht der„Matin“ Redakteur Sauerwein ſein Interview bereits an die„Newyork Times“ gekabelt und dabei auf die Veröffentlichung im„Matin“ Bezug genommen hätte. Sauerwein veranlaßte daher die Chefredaktion des „Matin“ zur Veröffentlichung, ungeachtet aller Bemühungen Hesnards [WMeitere Meldungen Seite 2 Lache, Vajazzo! In Genf hat man nun ausgetagt. Vier Wochen lang ſind die Geiſter aufeinandergeplatzt. Im Kampfe um den Welt⸗ frieden ſagen die einen, im Kampfe um die Macht die anderen. Allzu große Sympathien hat der Völkerbund nach den Erfah⸗ rungen, die wir bisher mit ihnen gemacht haben, bei der öffentlichen Meinung in Deutſchland nicht. Immerhin hatte man der großen Herbſttagung der Nationen auch bei uns nicht ohne Intereſſe entgegengeſehen. Es fanden ſich ſogar unver⸗ beſſerliche Optimiſten, die ſich der Hoffnung hingaben, in der friedlichen Atmoſphäre von Genf könnten vielleicht von un⸗ ſeren Unterhändlern weitere Erleichterungen für die noch immer von feindlicher Soldateska beſetzten deutſchen Gebiete herausgeholt werden. Gar bald erkannte man jedoch, daß alle frohen Hoffnungen auf eine wirkliche Verſtändigung der Völker und Befriedung der Welt auch diesmal ein ſchöner Traum bleiben würden. Auf Seiten derer, die ſich noch immer anmaßen, uns Wehrloſe mit militäriſcher Gewalt im Fremdjoch zu halten, dachte und denkt man nicht im ent⸗ fernteſten daran, uns die Souveränität und Freiheit wieder zu geben, auf die wir als angeblich gleichberechtigte Mitglieder des Völkerbundes und des Friedenspaktes von Locarno ſchon längſt einen ſelbſtverſtändlichen Anſpruch haben. Mit der Verminderung der Beſatzungstruppen um 10 000 Mann glaubte man vielmehr ſchon wunders was getan zu haben. Auf fran⸗ zöſiſcher Seite war man ſogar verſtimmt darüber, daß es uns nicht in den Sinn kam, in Genf offiziell und überſchwenglich dafür zu danken, daß wir jetzt„nur noch“ 60000 fremde Schmarotzer auf deutſchem Gebiete dulden müſſen. So kam es, daß in weiteſten deutſchen Kreiſen das an⸗ fängliche Intereſſe an den internationalen Wortgefechten in Genf gar raſch abflaute. Dies umſo mehr, als die dortigen Verhandlungen 0 ſo durcheinander gingen und ſo un⸗ durchſichtig wurden, daß ſich auch ein gut verſierter Zeitungs⸗ leſer in dem Geſtrüpp von Theſen und Antitheſen, Anträgen und Beſchlüſſen, in den Berichten über öffentliche und ge⸗ heime Sitzungen, über Tagungen der allgemeinen Völker⸗ bundsverſammlung oder nur des Rates, ſchließlich überhaupt nicht mehr zurechtfinden konnte. Mit umſo größerem Intereſſe verfolgte man in ganz Deutſchland die Wirkung, die Hin⸗ denburgs Tannenbergrede auf die Genfer Geſell⸗ ſchaft der Nationen hatte. Und mit Empörung und ſchmerz⸗ lichem Entſetzen verſolgte man, wie alle in Genf geſäten zarten Keime für eine Befeſtigung des Weltfriedens, noch be⸗ vor ſie Wurzeln ſchlagen konnten, wieder vernichtet wurden durch den Gifthauch der Reden, die dem ewig haßerfüllten Herzen eines Poincaré, eines Barthou und des bel⸗ giſchen Miniſterpräſtdenten Jaſpar entſtrömten. In der Tat ſind dieſe Brandreden, die von maßgebendſten Miniſtern der Gegenſeite abgeſchoſſen wurden, während man in Geuf über Verſtändigung und Frieden diskutierte, in ihren Auswirkungen weit wichtiger als alles was in Genf beſchloſſen worden iſt. Der Schaden, den ſie außenpolitiſch und bei uns in Deutſchland auch innenpolitiſch angerichtet haben, iſt ungleich gewichtiger als die Hoffnungen, die ein unentwegter Optimiſt vielleicht auf die poſitiven Ergebniſſe dieſer Genfer Herbſtverſammlung ſetzen kann. Alles was in Genf an gutem und nützlichem beraten und beſchloſſen wurde, wird in den Schatten geſtellt, verſchwindet faſt völlig durch die trübe Flut des Haſſes, die uns auf Hindenburgs Tannen⸗ bergrede hin entgegengeſchwemmt wurde. Von dieſer peinvollen Erkenntnis kommt man deshalb auch nicht los, wenn man ſich bemüht die Bilanz von Genf zu ziehen. Den Tatſachen entſprechend muß jedoch objektiv feſtgeſtout werden, daß auch dieſe Ratstagung ver⸗ ſchiedene poſitine Ergebniſſe aufzuweiſen hat. Wichtig iſt z. B. daß Deutſchland während dieſer Tagung die Fakultativ⸗ klauſel des oßligatoriſchen Schiedsgerichts im Haag unter⸗ zeichnen ließ und dadurch für den Schiedsgerichtsgedanken in überzeugender Weiſe demonſtrierte. Bedeutſam iſt auch, daß Chamberlain Gelegenßeit nahm noch el mal ausdrück⸗ lich zu erklären, daß die Grenzen und die Sicherheit der Locarnopartner Deutſchland und Frankreich von der geſam⸗ ten Macht des britiſchen Weltreiches garantiert werden und dadurch aller Welt noch einmal dokumentierte, wie höchſt überflüſſig und einfältig die Fortdauer der Rbeinlandbeſetzung zur angeblichen Sicherung Frankreichs iſt. Was das Thema Abrüſtung und Sicherheit anbelangt, über das dies⸗ mal in Genf beſonders ausgiebig und ſtets in beſonders enger Verquickung miteinander geredet wurde, ſo iſt be⸗ ſchloſſen worden, im kommenden November noch einmal eine vorbereitende Abrüſtungskonferenz in Genf abzubalten. Der Boden hierfür ſoll in⸗wiſchen möglichſt ge⸗ ebnet werden durch ein Komitee, das mit dem Auftrag betraut iſt, die beſten Mittel und Wege für eine möglichſt große Sicherheitsgarantie der einzelnen Staaten ausfindig zu machen. So beachtlich dieſe Beſchlüſſe und noch einige andere au und für ſich vielleicht auch ſein mögen, ſo unweſentſich erſchei⸗ nen ſie im Lichte der Zwiſchenfälle, die als Folge von Hindenburgs Tannenbergrede und des Streſemannſchen In⸗ terviews mit Sauerwein in faſt allen Kreiſen Deutſchlands ſo ſtarke Empörung ausgelöſt haben. Mit Recht ſaat man ſich, daß alles, was die Geſellſchaft der Nationen in Genf beſchlof⸗ ſen hat und weiterhin noch beſchließen wird, letzten Endes völlig gleichaültig iſt ſolange maßgebende Stagatsmänner unſerer Nachbarvölker von ſolchem Geiſte beſeſſen ſind, wie wir das jetzt mit Entſetzen bei Poincaré, Barthou und Jaſpar feſtſtellen mußten. Solange ſich in unſeren Nachßar⸗ ſtaaten noch. Männer am Ruder befinden. die von einem ſol⸗ chen geradezu erſchreckenden Haß beſeſſen ſind, wie er vor dem Präſidium des bekannten Autonomiſten und Lehrers 2. Seite. Nr. 447 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. September 1927 allem aus ben Reden des franzöſiſchen Juſtizminiſters und des belgiſchen Miniſterpräſidenten uns entgegen geifert, ſo⸗ lange werden alle unſere Verſtändigungs⸗ und Verſöhnungs⸗ bemühungen verlorene Liebesmühe bleiben. Das bittere Erlebnis dieſer Wochen und die troſtloſe Er⸗ kenntnis, die ſie uns wieder einmal einhämmerte, hätte bei allen andern Völkern der Welt zwangsläufig die Wirkung, daß ſich alle Glieder in treuer Schickſalsgemeinſchaft nur umſo feſter und inniger zuſammenſchließen würden. Bei allen, nur nicht bei uns Deutſchen. Schier verzweifeln an einer beſſeren Zukunft des Vaterlandes könnte man, wenn man fetzt alle Tage mit anſehen muß, wie gehäſſig die verſchiedenen deutſchen Parteilager in ihrer Kritik der Hindenburg⸗Erklärung gegen⸗ einander wüten und es ſo den Feinden Deutſchlands leicht machen, uns immer noch mehr ins Unrecht zu ſetzen, zu demü⸗ tigen und auszupreſſen, indem ſie die feindlichen Brüder gegeneinander ausſpielen. Die deutſchnationale„BBerliner Börſenzeitung“ ſchreibt:„Stillſchweigende Hinnahme aller Beleidigungen und aller auf Befeſtigung des Verſailler Diktates gerichteten Lügen über Kriegsſchuld und Kriegs⸗ greuel— das nennt die deutſche Linke„Politik“... und der„Vorwärts erklärt:„Wenn Deutſchland jetzt Belgien gegenüber ſo tut, als nähme es„übel“ und als wolle es— dreizehn Jahre nach dem aufrichtigen Schuldgeſtändnis Beth⸗ mann⸗Holwegs— ſeine Unſchuld gegenüber Belgien vor einem unpartetiſchen Ausſchuß nachweiſen, ſo iſt das glat⸗ ter Wahnſinn.“! Da wir nun einmal beim Wahnſinn ſind und dieſem Aufſatz etwas fehlen würde, wenn wir nicht auch auf unſeren polniſchen Nachbarn und das in letzter Zeit ſo viel beredete Oſtlocarno mit ein paar für die Lage charakte⸗ riſtiſchen Worten zu ſprechen kämen, wollen wir zum Schluß noch die Offenbarung einer ſchönen polniſchen Seele hierher ſetzen. Sie iſt enthalten in einer„Der Krieg“ betitelten Broſchüre eines katholiſchen Pfarrers und lautet(nach einer Kattowitzer Meldung der geſtrigen Köln. Ztg.) wie folgt: „O Herr, verleihe unſern Händen Kraft, Vortrefflichkeit den Kanonen, Ausdauer den Tanks, Unſichtbarkeit den Flug⸗ zeugen, Flüſſigkeit und Allgegenwart den Gaſen, verleihe ihnen die Zeichen die Deiner heiligen Liebe gleich ſind! Im Namen dieſer Liebe, mit der Du uns liebſt, möge der Feind dahinſinken, wie das Gras, das von der Senſe Deiner Gerechtigkeit berührt wird! Mögen ihre Frauen und ihr Vand unfruchtbar werden, mögen ihre Kinder betteln gehen und ihre Töchter der Schändung anheimfallen! Mögen ihre Kugeln und Geſchoſſe ins Gras fallen wie die Lämmchen, und mögen die Unſrigen aus ihnen wie die Tiger das Herz und Blut herausreißen, und mögen ſie endlich erblinden. Unſer Geiſt iſt derſelbe wie vor tauſend Jahren. Er haßt den Feind und verzeiht ihm nicht. So verzeihe auch Du nicht den Gottloſen, ſondern ſtrafe ſie, auf daß ſie aufhören, uns zu ſchaden, und hindere uns gnädigſt nicht daran wenn wir ſie unſchädlich machen für jetzt, für immer und in alle Ewigkeit. Amen!“ Wenn ſo ein Geiſtlicher denkt, wenn ſolch' abgründiger Haß aus einem beamteten Vertreter der Religion und der ſchriſtlichen Nächſtenliebe ſpricht, wie fürchterlich, wie fanatiſch muß dann erſt der Haß ſein, von der die Patriotenbruſt der noch weniger„gebildeten“ und„moxraliſchen“ Polen beſeſſen iſt? Lache, Bajazzol H. A. M. Jaspars Sabotage Berlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſch⸗belgiſche Kontroverſe in der Enquete⸗Frage ſoll, da die Unterredung zwiſchen Streſemann und de Brocquere in Genf negativ verlaufen iſt, nunmehr auf„diplomatiſchem Wege“ auszugleichen verſucht werden. Das urſprünglich geplante Kommuniqué, das einen Kompromiß zwiſchen Berlin und Brüſſel darſtellen ſollte und in den Grundzügen bereits 1 1 war, iſt alſo nicht zuſtande gekommen. Man hat in Berliner politiſchen Kreiſen den Eindruck, daß die Rede des Miniſterpräſidenten Jaſpars mit ihrer provokatoriſchen Tendenz direkt darauf angelegt war, die bereits angebahnte Verſtändigung, die nur noch in geeignete Formen zu bringen war, im letzten Augenblick zu verhindern. Die Erklärung, hinter der ſich Brocquere verſchanzt, daß er nämlich zur Gegen⸗ zeichnung nicht autoriſiert ſei, iſt nichts als ein Vorwand. Man war in Brüſſel von vornherein darauf aus, die Vander⸗ veldſche Anregung ſo gründlich wieder zu tilgen, daß nicht ein⸗ mal eine farbloſe Kompromißformel übrig bleibe, die ohne⸗ hin einer Vertagung des Streits ad calendas graecas gleich⸗ gekommen wäre. Natürlich haben bei ſolcher Behandlung der Angelegen⸗ heit auch in ſtarkem Maße innerpolitiſche Motive mitgeſpielt. Herr Jaſpars hat abermals über das ſozialiſtiſche Kabinetts⸗ mitglied Vandervelde triumphteren dürfen. Die Frage iſt nun, ob die deutſche Regierung ſich bei dieſem gewiß recht un⸗ erquicklichen Stand der Dinge vorerſt beruhigen will. Von der Rechtspreſſe wird ihr dringend nahegelegt, den Abwehr⸗ kampf gegen die neuerlichen Anſchuldigungen von fran⸗ zöſiſcher und belgiſcher Seite aktiv fortzuführen und insbeſon⸗ dere der belgiſchen Regierung offiziell die Frage vorzulegen, ob ſie mit bder überparteilichen Unterſuchung des Frank⸗ tireurkriegs einverſtanden ſei oder nicht. Ein ſolcher offi⸗ zieller Schritt der deutſchen Regierung würde Belgien zu einer klaren Stellungnahme, der es in Genf ausgewichen ſei, bwingen. Die Entſcheidung über die weiter einzuſchlagende Taktik wird jedoch, wie wir meinen möchten, erſt in einer. der Kabinettsſitzungen getroffen werden, die nach der Rückkehr Dr. Streſemanns im Laufe der nächſten Woche erfolgen ſoll. Chamberlain iſt bereits in Varcelona VyParis, 28. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Barcelona berichtet wird, iſt Sir Auſton Chamber⸗ lain dort an Bord der Yacht„Delphin“ eingetroffen. Der engliſche Außenminiſter ſtellte bei ſeiner Ankunft alle Gerüchte über ſein angebliches Zuſammentreffen mit Muſſo⸗ Iini in Abrede. * Gründung einer autonomiſtiſchen Partei im Elſaß. In Straßburg wurde eine eläßiſche autonomiſtiſche Partet unter Roos gegründet. Sie erſtrebt die Wiederannäherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich, und zwar nicht auf der Grundlage des Verſailler Vertrages, ſondern des tatſächlichen Rechtes an. * Kein ruſſiſch⸗italieniſcher Vertrag. Die Telegraphen⸗ agentur der Sowjetunion dementiert die Nachricht, zwiſchen Italien und Sowjetrußland beſtehe ein Geheimabkommen, welches im Falle eines italieniſch⸗türkiſchen Konfliktes die Sowjetregierung u. a. zu einer aktiven Teilnahme zugunſten Italiens verpflichte. Es beſtehe weder irgend ein italieniſch⸗ Vombenanſchläge gegen die Legionäre Paris, 27. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Bombenanſchlag gegen die Eiſenbahn an der Riviera gibt der Sicherheitspolizei zu ſtrengen Unterſuchungen in anarchiſtiſchen Kreiſen und beſonders unter den zahlreichen an der Riviera lebenden Jtalienern Anlaß. Mehrere hundert Perſonen wurden feſtgenommen und ſtreng ver⸗ wahrt. Ein großer Teil von ihnen wird ausgewieſen werden, gedeckt wurde. Ein neues Attentat gegen die amerikant⸗ ſchen Legionäre wurde auf der Strecke Paris—Lyon verſucht, In der Nähe des Bahnhofs von Jle Barbe fand man unter den Geleiſen ebenfalls Sprengpatronen, von denen eine ez⸗ plodierte, die übrigen jedoch durch den Regen zerſtört worden waren. Der Plan für den Anſchlag wurde von den Urhebern ſorgfältig ausgearbeitet. Das Bahngeleis iſt dort hoch über das Bett der Saonne geführt und die Züge befahren die Strecke gewöhnlich mit einer Geſchwindigkeit von 80 Kilo⸗ meter. Der Anſchlag hätte unter dieſen Umſtänden zu einer entſetzlichen Kataſtrophe führen müſſen, wenn er gelungen wäre. Rückgang der Arbeitskoſigkeit Die Geſamtzahl der unterſtützten Arbeitsloſen hat ſich in der Zeit vom 15. Auguſt bis zum 15. September 1927 von 576 000 auf 517 000, alſo um rund 59 000 gleich 10,2 Pro⸗ zent vermindert. Die Zahl der Hauptunterſtützungs⸗ empfänger in der Erwerbsloſenfürſorge betrug am 15. Sep⸗ tember rund 381000 gegenüber 420 000 am 15. Auguſt. Der Rückgang in der Zeit vom 1. bis 14. September beträgt rund 23 000 gleich 5,5 Prozent. Die Zahl der Zuſchlags⸗ empfänger iſt im gleichen Zeitraum von 466 000 auf 427 000 ge⸗ ſungen. Auch die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Kriſenfürſorge iſt in der Zeit vom 15. Auguſt bis zum 15. September von 156000 auf rund 136 000, alſo um rund 20 000 zurückgegangen. Hindenburgfeter und Kommuniſten Berlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Bürob.) Die Kommuniſten planen bekanntlich, während die Sozialdemo⸗ kratie korrekte Zurückhaltung übt, am Sonntag Maſſendemon⸗ ſtrationen im Luſtgarten als Gegenkundgebung zur Hinden⸗ burgfeier zu veranſtalten. Wie die„Rote Fahne“ erfahren haben will, ſoll der Polizeipräſident Zörgiebel geäußert haben, daß ein Verbot der kommuniſtiſchen Demonſtration ſicher ſei. Wir möchten das für richtig und durchaus in der Ordnung halten. Man hat es wahrhaftig nicht nötig, ſich von den Kom⸗ muniſten die Feier für den Präſidenten der Republik auf dieſe Art ſtören zu laſſe⸗ Dank der Konſervativen an Weſtary Berlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der weitere Vorſtand der deutſchen Konſervativen hat unter Let⸗ tung des Grafen Seydlitz⸗Sandreczki in Berlin getagt. Dies⸗ mal ſind ausnahmsweiſe die ſonſt üblichen Angriffe auf die deutſchnationale Parteileitung unterblieben. Im Gegenteil wurde allgemein das Bekenntnis der deutſchnationalen Par⸗ teileitung zu Schwarz⸗weiß⸗rot begrüßt und dem Vorſitzenden Grafen Weſtarp der Dank dafür ausgeſprochen, daß er ſich erneut zum preußiſchen Konſervativismus bekannt habe. Die Beſprechung ſchloß wie ſtets mit dem Bekenntnis zur Monarchie. Zur Veſoldungsreſorm der Veamten Berlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Beamtenkorreſpondenz„Beko“ veröffentlicht einen Egtwurf des Reichsbeſoldungsgeſetzes mit genauen Angaben der Ge⸗ haltsſätze für die einzelnen Gruppen und bemerkt dazu, dieſer Entwurf ſei bereits endgültig. Demgegenüber ſtellt die„Bör⸗ ſenzeitung“ feſt, daß dies noch nicht der Fall ſei, ſondern daß z. Zt. noch über wichtige Einzelheiten des Reichsbeſoldungs⸗ geſetzes verhandelt werde, ſo daß der von der„Beko“ verbrei⸗ tete Entwurf nicht das richtige Bild gäbe. Vadiſche Politil Wirths Beſprechungen in Heidelberg Berlin, 28. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Wirth kehrt, wie das„B..“ mitteilt, heute von Lugano, wo er zur Erholung weilte, nach Deutſchland zurück, um am Donnerstag die von ihm einberufene Konferenz in Heidel⸗ berg abzuhalten, an der neben den Abgeordneten Dr. Weis⸗ mantel und Dr. Michel auch noch die Abgeordneten Joos und Dr. Deſſauer teilnehmen werden. Joos iſt als Vor⸗ ſitzender der Jungzentrumsorganiſation noch immer bemüht, einen völligen Bruch der Zentrumsparteileitung mit Dr. Wirth zu verhindern. Es iſt damit zu rechnen, daß nach der Heidelberger Konferenz das Memorandum Wirths, das er der Freiburger Verſammlung hat zugehen laſſen, ſowie die Antwort darauf veröffentlicht werden. Dieſe Beſprechung findet übrigens nicht den Beifall der „Köln. Volksztg.“:„Sollte es ſoweit gekommen ſein, fragt das Blatt, daß die Parteiinſtanzen gemieden und beiſeite ge⸗ ſchoben und beſondere Konventikel bevorzugt wer⸗ den? Es wäre unverſtändlich, wenn nunmehr auch auf dieſe Weiſe die Einmütigkeit und Geſchloſſenheit geſtört würde.“ Aus dem Landtag Zuſammentritt des Landſtändiſchen Ausſchuſſes Am heutigen Mittwoch tritt im Landtagsgebäude der Landſtändiſche Ausſchuß zuſammen. Er wird ſich u. a. mit der finanziellen Belaſtung beſchäftigen, die dem Lande Baden durch die Beſoldungsreform erwächſt. Berufung in den Reichskohlenrat — Eſſen, 27. Sept. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat unter dem 13. September den Gauvorſteher des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfenverbandes, Gau Niederrhein⸗ Weſtfalen, Karl Baudach, auf Grund des§ 28 der Aus⸗ führungsbeſtimmungen zum Geſetz über die Regelung der Kohlenwirtſchaft vom 21. Auguſt 1919 als Vertreter der An⸗ geſtellten als Mitglied in den Reichskohlenrat berufen. Koennecke noch in Angora? — Paris, 28. Sept. Entgegen den Meldungen, daß der deutſche Flieger Koennecke auf dem Wege von Angora nach Basra vermißt werde, liegt heute früh hier eine Information der anatoliſchen Agentur vor, wonach Koennecke wegen Motor⸗ panne in Angora geblieben ſei. * Kein Rückkauf der Saargruben durch Deutſchland. Zu einer Meldung, wonach eine Beſprechung zwiſchen der Reichs⸗ regierung und den Behörden des Saargebietes in Ausſicht genommen iſt, in welcher über den Rückkauf der Saargruben verhandelt werden ſoll, wird mitgeteilt, daß die Meldung in dieſer Form nicht richtig iſt. Ueber einen beabſichtigten Rück⸗ ſowjetruſſiſcher Geheimvertrag, noch überhaupt ein Vertrag mit der Sowtetunion, der gegen die Türket gerichtet wäre. kauf der Saargruben iſt an den zuſtändigen Stellen nichts bekannt. ed W8 0 da bei dieſer Gelegenheit ihre propagandiſtiſche Tätigkeit auf⸗ Die Hochwaſſerkataſtrophe in Tirol —Baſel, 27. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Jyß Ergänzung des Berichts im geſtrigen Abendblatt der„N..3. wird noch folgendes gemeldet: Der Nachmittag führte uns nach Buck in die Gegend der Liechtenſteiniſchen Ueberſchwem⸗ mungen. Es beſtehen zur Zeit noch zwei Uebergänge von der Schweiz nach Liechtenſtein, und zwar die Rheinbrücken bei Trübbach ud Sevelen. Vaduz iſt zwar von dem Unwetter verſchont geblieben, aber auch hier zeigen ſich bereits die erſten Spuren des Unwetters. Das ſonſt harmloſe Wäſſerlein, das durch das Dorf fließt, iſt zu einem rieſigen Strome gewor⸗ den, der die Straßen überſchüttet. Die oberen Gemeinden von Liechtenſtein ſind von größerem Schaden bewahrt geblie⸗ ben, dafür ſind die unteren Gemeinden um ſo mehr in Mit⸗ leidenſchaft gezogen worden. Der bereits gemeldete Dam m⸗ bruch bei Vaduz, der etwa 50 Meter oberhalb der Eiſen⸗ bahnbrücke am Sonntag abend erfolgte, nahm alles mit, was ihm in den Weg kam. Bei den erſten Häuſern des Dorfes er⸗ reichten die Wogen Manneshöhe und ſtürzten in die Keller und Erdgeſchoſſe. Eiſerne Gartenzäune wurden umgelegt, Hecken und Bäume umgeriſſen. Im Gaſthof zur Poſt ſtrömte das Waſſer in den Wirtſchaftsraum und das Poſtlokal und trug die Gartenmöbel in das Haus hinein, wo ein wildes Chaos herrſcht. Ein drei Meter langer Baumſtumpf wurde ebenfalls in das Haus hineingetragen. Die Feuerwehr ar⸗ beitet daran, die Möbel uſw. zu retten. Die ganze Straße bis zum Rhein ſteht unter Waſſer. Aus einem Haus am Rhein konnten erſt am Montag mittag drei Perſonen ge⸗ rettet werden, die ſich vor dem Waſſer auf den Dachſtock ge⸗ flüchtet hatten. Ebenfalls gelang es am Montag nachmittag, die Ehefrau des ebenfalls ums Leben gekommenen Bahnvor⸗ ſtandes aus den Fluten zu ziehen. Das Ehepaar wollte noch einmal in das bereits gefährdete Wohnhaus zurückkehren, um Gegenſtände zu retten. Bei dieſem Verſuche ſind die bei⸗ den Unglücklichen den reißenden Fluten zum Opfer gefallen. Von Schad bis zum Schellenberge und der öſterreichiſchen Grenze erblickt man einen einzigen großen See, aus dem nur noch das Grün der Baumkronen und die Dächer herausſchauen. Ebenſo ſind die Bahnlinien unter Waſſer. Das Bahnwärterhaus ſteht bis zum Dachgiebel unter Waſſer. Der Schellenberg erhebt ſich aus dem großen See wie eine Inſel, In Eſchen am Schellenberg ſteht die neue Fabrik unter Waſſer mit ihren neuen Maſchinen, die erſt letzte Woche ausgeladen wurden und die dieſe Woche montiert werden ſollten. Ebenſo ſind in den übrigen Dörfern große Waſſerſchäden feſtgeſtellt. In der Nacht zum Montag erfolgte bei dem Dorfe Ben⸗ dern ein Schleuſenbruch, wodurch ſich die toſenden Flu⸗ ten mit reißendem Gefälle gegen die Ortſchaft Ruggell ſtürz⸗ ten und drei Häuſer mit ſich riſſen, deren Bewohner jedoch noch gerettet werden konnten. Ein großer Teil dieſer Ort⸗ ſchaft ſteht heute noch 4 Meter unter Waſſer. Die Bewohner hatten ſich während des Dammbruches auf die Bäume und die Dächer der Häuſer flüchten können und ihre Hilſerufe wurden bis in dem benachbarten ſchweizeriſchen Dorfe Saletz gehört. Leider war man der reißenden Flut wegen dort nicht in der Lage, den bedrängten Nachbarn zu Hilfe zu kom⸗ men. So mußten ſie eine bange Nacht und einen bangen Vor⸗ 1 mittag in der luftigen Höhe ausharren, bis ihnen am Mon⸗ tag mit Schiffen Rettung gebracht werden konnte. Bei der mühſamen Fahrt durch das Unwettergebiet be⸗ gegneten wir bereits den erſten Detachements ſchweize⸗ riſcher Sappeure. Es mutet eigenartig an, hier im ehemals öſterreichiſchen Lande ſchweizeriſche Miliz arbeiten zu ſehen. Von Bregenz aus ſind ebenfalls 100 Mann Infan⸗ terie und 50 Mann Genietruppen in Booten an der Unglücks⸗ ſtelle eingetroffen und haben ihre Arbeiten aufgenommen. Die Räumungsarbeiten werden unter kundiger Leitung durch⸗ gführt. Um den Waſſern, die durch den Dammbruch in das Liechtenſteinſche hinübergefloſſen waren, einen Rückzug zu ermöglichen, wurde in Ruggel der Rheindamm ge⸗ ſprengt. 20 Mann nahmen mit 6,% Zentner Spreng⸗ ſtoff die Sprengung des Dammes vor. Eine gewaltige De⸗ tonation erfolgte und wenige Minnten ſpäter ſtürzten durch die entſtandene Breſche die hiner dem Damme geſtauten Waſſermaſſen in das Rheinbett zurück. Von dieſem Augen⸗ blick an ſank der Waſſerſpiegel des Stauſees innerhalb kür⸗ zeſter Zeit um 1 Meter. Gleichzeitig wurde damit begonnen, den Dammbruch zu verſchließen. Der Geſamtſchaden, der durch die Zerſtörungen verurſacht wurde, läßt ſich zur Stunde noch nicht überſchätzen. „Im Laufe des Dienstag iſt es bereits gelungen, mit den meiſten im Kataſtrophengebiet des Bündnerlandes und des Teſſin gelegenen Orten in Verbindung zu treten. Es zeigt ſich immer deutlicher, daß der durch das Unwetter angerichtete Schaden in die Millionen geht. Wenn berechnet wurde, daß dem Bodenſee innerhalb 24 Stunden 175 Milliar⸗ den Kubikmeter Waſſer zufloſſen, wodurch der Seeſpiegel um 27³ Meter ſtieg, ſo kann man ſich ein Bild von der Sintflut machen, die auf das Alpenland niederſtürzte. Die durchſchnitt⸗ liche Waſſermenge betrug— auf das ganze Gebiet berechnet— 100 Millimeter innerhalb wenig mehr als einem Tag. Am Dtenstag ſind auf der ganzen Linie durch Hilfs⸗ truppen, Militär und Zivilfreiwillige die Rettungs⸗ und Auf⸗ räumungsarbeiten aufgenommen worden. Durch die Ablei⸗ tung des überſchwemmten Sees bei Schaan und Felbdkirch in den Rhein und die Ill gelang es, die teilweiſe 4 Meter im Waſſer gelegenen Orte trocken zu legen. Im Bündneroberland ſieht es troſtlos aus. Ganze Dörfer ſind ruiniert. In Rinkenberg ſind alle Häuſer durch die niedergehenden Steinlawinen vernichtet worden, ſogar die maſſive Steinkirche wurde wie ein Spielzeug um⸗ geworfen. Der Feuerwehr des Ortes gelang es unter Lebens⸗ gefahr, die ganze Bewohnerſchaft von etwa 400 Seelen recht⸗ zeitig in Sicherheit zu bringen. In Chur hat heute der Rhein den noch nie gemeſſenen Pegelſtand von 6,8 Meter erreicht. Er bringt noch immer gewaltige Maſſen von Holz, Haus⸗ teilen, Mobilar und Tierleichen mit ſich. Die Nachrichten aus dem Teſſin lauten nicht beſſer, namentlich im Bleniotale hat das Unwetter zerſtörend ge⸗ hauſt. Seit Menſchengedenken iſt dieſes kleine Tal nie von einem ſolchen Hochwaſſer verwüſtet worden. Der kleine Wild⸗ bach, der es durchfließt, iſt heute ein 100 Meter breiter reißen⸗ der Strom, der Ställe, Heuſchober uſw. mit fortriß. Ein Kinderaſyl ſtand längere Zeit in Gefahr, einzuſtürzen und mußte geräumt werden. Auch auf dem Lukmanierpaß ſieht es böſe aus. Die Paßbrücken ſind zum größten Teil weggeriſſen, und eine Kompagnie Pioniere iſt damit beſchäftigt, Notſtege herzuſtellen. Allein im Teſſin wird der angerichtete Schaden auf etwa 1 Million Franken geſchätzt. Auf ſchweizeriſchem Gebiet ſind am ganzen 11 Tote zu beklagen, im Liechten⸗ ſteinſchen, wo heute ſchweizeriſche und öſterreichiſche Truppen einträchtig nebeneinander arbeiten, gab es zwei weitere Todes⸗ opfer. Wenn man noch die Toten in Südtirol hinzuzählt. ſo hat dieſe Unwetterkataſtrophe neben den Millionenſchäden 26 Menſchenleben gekoſtet. Koennecke und die Preſſe — Köln, 28. Sept. Auf verſchiedene an die Preſſe ge⸗ langten Anfragen teilt die Ausſtellungsleitung der Inter⸗ nationalen Preſſeausſtellung mit, daß der Abflug Koenneckes auch im Dienſte der Preſſe unternommen worden iſt, Koennecke wird an allen größeren Plätzen, die er auf ſeinem Fluge be⸗ rührt, Werbezettel der Preſſa abwerfen und Einladungen zu. Preſſa übermitteln. Das Flugzeug, das an ſeinem Stenen die Aufſchrift„Preſſa Köln 1928“ trägt, führt auch den Preſſawimpel in de Farben der Stadt Köln. 8 4 u e creenn r SAun un rrrr ee X Wau AKe — die K Miktwoch, den 28. September 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 447 Stäbtiſche Nachrichten Anlehen der Obercheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft A. G. Mannheim Durch Erlaß vom 14. Februar 1927 hat der Miniſter des Innern die Uebernahme der ſelbſtſchuldneriſchen B ürgſchaft der Stadt Mannheim für ein von der Ober⸗ rheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft A. G. aufzunehmendes An⸗ leh en in Höhe von 155 Millionen Mk. genehmigt. Die Ober⸗ rheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft A. G. hat hierauf verſucht, die⸗ ſes Anlehen im Inlande zu erhalten. Der Verſuch hat bisher keinen Erfolg gehabt. Daher wird die Oberrheiniſche Eiſen⸗ bahngeſellſchaft auf ausländiſche Geldgeber angewieſen ſein. Vorausſetzung des Zuſtandekommens einer ſolchen Anleihe iſt aber einmal, daß ſie in ausländiſcher Währung aufgenommen wird und ferner, daß die Stadt Mannheim die ſelbſtſchuld⸗ neriſche Bürgſchaft auch hierfür übernimmt. Aus dieſem Grunde iſt die Abänderung des Gemeindebeſchluſſes vom 16. Dezember 1926 /12. Januar 1927 erforderlich, die dem Bür⸗ gerausſchuß am 4. Oktober zur Genehmigung vorliegt. 6 * Auf die Geſchworenen⸗ und Schöffenliſte, die im An⸗ zeigenteil veröffentlicht wird, ſei auch an dieſer Stelle hin⸗ gewieſen. * Rentenzahlung beim Bahnpoſtamt. Auf Anregung des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmern und Kriegshinterbliebenen iſt auch im Bahnpoſtamt eine Rentenzahlſtelle errichtet worden. Die Schalter befin⸗ den ſich im Hofeingang durch die Heinrich⸗Lanzſtraße. Im Bahnpoſtamt kommen die Renten für die Empfänger zur Auszahlung, die auf dem Lindenhof, in der Schwetzingerſtadt, in der Oſtſtadt und in Neuoſtheim wohnhaft ſind und zwar werden die Militärrenten wie üblich am 29. und die anderen Verſicherungsrenten am 1. jeden Monats ausbezahlt. * Aufheiterung und Kälte. Wieder grüßte uns heute nach einem weinerlichen Abend ein heiterer Morgen. Die Temperatur bleibt ſehr kühl. In der vergangenen Nacht wurde ein Minimum von 7(8,7 Grad C. feſtgeſtellt. Heute früh zeigte das Thermometer 7(8,7) Grad E. an. Die betrug geſtern 16,1(16,8) Grad C. Das ochwaſſer des Rheins hat im Waldpark wieder gusgedehnte Ueberſchwemmungen verurſacht. Schon beim Rheinkaffee iſt die Welt mit Brettern vernagelt. Die Polizei hat hier den Uferweg abſperren laſſen. Wer weiter will, muß ſich hinauf auf die Fahrſtraße oder den Rheindamm begeben. Rhein und Neckar ſcheinen ihren Höchſtſtand erreicht zu haben. Der Rhein iſt in Mannheim von geſtern auf heute um 2 Ztm. auf 6,37 Meter gefallen. In Waldshut zeigte der Pegel im Vergleich zu geſtern noch dieſelbe Höhe mit 4,20 Meter an. In Maxau iſt der Strom von 6,85 auf 6,63 Meter gefallen. Vom Oberlauf des Neckars wird ebenfalls fal⸗ lender Waſſerſtand gemeldet. In Heilbronn zeigte der Pegel geſtern 2,61(3,85) Meter an. In Mannheim iſt der Neckar von 6,56 auf 6,35 Meter zurückgegangen. »Das verſchwundene Handgepäck. Geſtern abend wollte am Hauptbahnhof ein älterer Mann ein Billett löſen. Als er ſein Gepäck nehmen wollte, war alles verſchwunden. Der Beſtohlene hatte in dem entwendeten Koffer ſeine Kleider und Wäſche, ſowie eine beträchtliche Menge Eßwaren im Wert von mindeſtens 250 Mark. „ Zuſammenſtoß zwiſchen Motorradfahrer und Laſtauto. Geſtern abend fuhr ein Motorradfahrer aus Worms, der die rechte Seite in der Friedrichsfelderſtraße nicht eingehalten hatte, gegen ein Laſtauto. Der Führer des Laſtautos, der ſehr ſtark konnte den Unfall nicht vermeiden. Der Mo⸗ korradfährer wurde vom Rad geſchleudert und erlitt ſo ſtarke Prellungen, daß er zu einem Arzte gebracht werden mußte. Der Beifahrer des Laſtautos brach beim Abſpringen den linken Arm. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt. * Ihren 80. Geburtstag begeht heute in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche Frau Frieda Ritter Wwe., geb. Kücherer. Tatterſallſtraße 20. Seinen 70. Geburtstag begeht am morgigen Donnerstag der Bürodiener Jean Dietrich, Hafenſtraße 12. Wir gra⸗ tulieren herzlich. 25jähriges Geſchäftsjubilänum. Am morgigen Donners⸗ tag kann Herr Friedrich Wilhelm Karcher, Prokuriſt der Firma Gebrüder Rothſchild, auf eine ununterbrochene 25⸗ jährige Tätigkeit zurückblicken. Herr Karcher trat im Jahre 1002 als Buchhalter ein und erwarß ſich während der langen Zeit das volle Vertrauen ſeiner Firma. Im Jahre 1912 wurde er Einzelprokuriſt. Wir wünſchen dem Jubilar, der eine wert⸗ bolle Stütze der Firma iſt, noch ein recht langes Wirken. — * Weitgehende Freigabe der Schnellzüge für Sonntags⸗ karten. Am Samstag, 1. Oktober werden alle Schnellzüge in Walderlebnis Zwei Maunheimer Bürger, Vater und Sohn, die früher in ſehr guten Verhältniſſen lebten, wurden abgebaut. Beide hatten ſich infolge ihrer Erwerbsloſigkeit auf das Pilze⸗ ſammeln verlegt und ſich dazu den Lampertheimer Wald aus⸗ geſucht, da in ihm eine Menge eßbarer Pilze, wie Pfifferlinge, Stein⸗ und Maronenpilze uſw. zu finden ſind. Der alte Herr, der ſeit Jahrzehnten ein geübter Pilzſucher und ⸗kenner iſt und der ſchon in der Kindheit die bayeriſchen Wälder nach Pilzen durchſtreifte, fand ſeine beſondere Freude daran. Eines ſchönen Tages begegnete im Lampertheimer Wald den beiden Pilzſuchern der dort zuſtändige heſſiſche Revier⸗Förſter. Die beiden Mannheimer hatten wohl nicht genau darauf geachtet, daß ſie ein verbotenes Gehege betreten hatten. Es war zu wenig gekennzeichnet. Der vorſchriftsmäßige Draht war zum Teil entfernt. Außerdem wuchs ſehr ſpärlich Gras, wie ich ſelbſt ſpäter feſtſtellte, unter lauter alten hohen Bäumen, mit Ausnahme einiger niedrigen Tannenbäumchen, die aber ſchon ſo groß waren, daß man ſie nicht mehr umtreten konnte. Kurz und gut: Der Förſter erklärte den beiden harmloſen Pilz⸗ 1 daß das Betreten dieſes Heiligtums bei Strafe ver⸗ boten ſei. Anſtatt nun den beiden Mannheimern, die doch keinen Schaden angerichtet hatten, einen Verweis zu geben, ſtellte der Förſter die Perſonalien feſt und nach kurzer Zeit flatterte jedem der beiden Mannheimer Pilzſucher ein Strafzettel, auf die Perſon 2 Mark, ins Haus. Beide legten Berufung ein, gaben ihre Erwerbsloſigkeit an und erſuchten höflich um Erlaß der Strafe. Es wurde eine Verhandlung am Amts⸗ gericht Lampertheim anberaumt, der Revierförſter, der in nächſter Nähe des Geheges von einem Herzſchlage betroffen worden war, konnte als Zeuge nicht mehr erſcheinen. Um nun ohne Zeugen dieſen harmloſen Vorfall zu bearbeiten, er⸗ ſchien ſage und ſchreibe in der Wohnung der beiden Mann⸗ heimer ſiehen Mal ein Polizeibeamter und machte Er⸗ hebungen. Das Geſuch um Erlaß der Strafe wurde an das heſſiſche Miniſterium nach Darmſtadt befürwortend weiter⸗ gegeben. Man hörte nichts mehr davon. Die Sache ſchien erledigt. Da kam von Darmſtadt die Nachricht, daß das Ge⸗ ſucht abgelehnt ſei. Auf die Anfrage der beiden„Frevler“ nach dem Grunde, kam nach einiger Zeit der Beſcheid, die heſ⸗ ſiſche Behörde ſei nicht verpflichtet, Auskunft über die Ab⸗ lehnung des Geſuches zu erteilen. Heute zahlt jeder der Beiden im Monat 50 Pfg. Strafe ab. Die durch die vielen unnötigen Schreibereien und Erhebungen entſtandenen Koſten trägt der heſſiſche Staat. Jeder Mann⸗ heimer, der den Lampertheimer Wald und die Gehege in der Nähe der alten Poſtſtraße kennt, würde ſich beſtimmt fragen müſſen, warum man den beiden Pilzſammlern dieſe Strafe diktiert. O heiliger Bürokratius. E. L. * Konſulariſche Vertretung Amerikas und Argentiniens. Der zum Vizekonſul bei dem Konſulat der Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika in Stuttgart ernannte Herr Brigg A. Per⸗ kins iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden.— Nachdem der bisher in Karlsruhe anſäſſig geweſene argentiniſche Vizekonſul E. Federieo Morck unter Belaſſung ſeines Amtsbezirks nach Stuttgart verſetzt worden iſt, wurde er zur Ausübung konſulariſcher Amtshand⸗ lungen im ganzen Lande Baden erneut zugelaſſen. * Ein neues Schwindel⸗Manöver. Durch den neuen Trick eines Gauners wurden in letzter Zeit verſchtedene Zigaretten⸗ geſchäfte geſchädigt. Der Schwindler verlangt eine Schachtel Zigaretten, die er in einer Aktentaſche verſchwinden läßt. Beim Bezahlen bemerkt er, daß er nicht genügend Geld bei ſich hat und gibt die gekaufte Schachtel wieder zurück. Im Geheimen hat er ſie aber mit einer gleichartigen, mit Papierſchnitzeln gefüllten Schachtel ausgetauſcht. Der Ladeninhaber bemerkt den Betrug meiſtens erſt zu ſpät. Jilm⸗Rundſchau Ufa⸗Theater„Schauburg“.„Die weize Spinne“, heißt ein ſatiriſcher Bluff, und könnte auch ebenſo ein film⸗ techniſches Meiſterſtück heißen, weil vor allem eine ganz glänzende Aufnahmetechnik darin den Triumph einer tempe⸗ ramentvollen Bildgeſtaltung feiert. Die Handlung iſt kapri⸗ ziös, geiſtvoll, nicht übel durchdacht, unterhaltend, abwechſ⸗ lungsreich und vor allem von einer feinen, in der Behandlung des Kapitels Kriminalpolizei ſogar ſehr feinen Jronie, die man mit Behagen auf ſich wirken läßt. Dazu kommt eine glänzende Ausſtattung, Paris gibt den vibrierenden Hinter⸗ grund, das Ganze zeigt Geſchick, Ueberlegenheit, Können. Maria Paudler gibt die verblüffende Hauptrolle mit größtem Scharm und tadellos in Form. Von den Uebrigen ſei vor allem der Polizeipräſident von Urne Jens Kraft genannt, einè koſtbare Geſtalt. Der Film, den man nur noch Süddeutſchland mit Ausnahme der F D⸗Züge(Fernſchnellzüge mit I. und II. Klaſſe) zur Benutzung mit Sonntagskarten gegen Bezahlung des üblichen Schnellzuazuſchlages freigegeben. ſtärkſte Beachtung. zwei Tage hier ſehen kann, verdient als Qualitätsleiſtung * Kommunale Chronit ch Friedrichsfeld, 26. Sept. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzungen iſt mitzuteilen: Gegen die Erſtellung einer Shell⸗Tankanlage durch die Firma Rhenantia⸗Oſſag AG,. auf dem Grundſtück de. Firma Reis u. Co., AG. werden Einwendungen nicht erhoben.— Von den Bedingungen der Reichsbahndirektion Mainz bezüglich Durchführung des ge⸗ meinſamen Sammelkanals unter dem Bahnkörper wurde Kenntnis genommen.— Die Herſtellung des gemeinſchaft⸗ lichen Sammelkanals mit der Gemeinde Edingen wurde der Firma Sax u. Klee in Mannheim und die Lieferung der erforderlichen Steinzeug⸗Materialien hierzu der Firma J. Gref hier zum Angebot übertragen.— Die nachgenann⸗ ten Baugrundſtücke im Gewann„Pfarrgärten“ werden an die beigeſetzten Perſonen zum Preiſe von 1,50./ unter den üblichen Bedingungen käuflich überlaſſen: 1. Lgb. Nr. 459 /56 mit 2,96 ar an Werkmeiſter Anton Schlegel, 2. Lgb. Nr. 459/19 mit 2,10 ar an Töpfer Adam gen. Heinrich Berger, 3. Igb. Nr. 459/67 mit 2,57 ar an Spengler Heinrich Gutfleiſch, zurzeit Diedesheim. 8 cd Brüßhl, 23. Sept. ratsſitzungen iſt mitzuteilen: Die Waſſerwerksgeſell⸗ ſchaft Mannheim mit der aufgrund der Beſtimmungen des Waſſerlieſerungsvertrags Verhandlungen über Ermäßigung des Waſſerpreiſes gepflogen wurden, erklärte ſich bereit, die 50 000 Kbm. überſteigende Jahreswaſſermenge zu 18 Pfg. je Kubikmeter der Gemeinde Brühl abzugeben.— Von dem Ausbau und der Prüfung des Haurtwaſſermeſſers an der Gemarkungsgrenze ühl⸗Rheinau wurde Kenntnis genom⸗ men.— Die Bad. Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ und Körper⸗ ſchaftsbeamte in Karlsruhe ſetzte den Ruhegehalt des Feld⸗ hüters Wolf vom 1. Oktober ab in der errechneten Söhe feſt, wovon die Gemeinde gemäß Bürgerausſchußbeſchluß die Hälfte bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres trägt. Der Gemeinderat hat ihm mit Rückſicht auf ſeine langjährige Tätigkeit im Dienſte der Gemeinde eine Gratifikation bewil⸗ ligt.— Zur Neuanlage der Bürgermeiſteramts⸗Regiſtratur werden von der Neuen Organiſationsgeſellſchaft in Mann⸗ heim die erforderliche Anzahl Schränke bezogen.— Für die fen.— Die Renovierung von Schulſäle im neuen Schulhaus wurde dem Tünchermeiſter Schwab hier zur Ausführung übertragen.— Die Lieferung von Kohlen und Holz in die Schule iſt an die hieſigen Kohlenhändler vergeben worden.— Das Inſtallationsgeſchäft J. Körber hier wurde beauftragt, einen Ventilator im Gemeindebad einzubauen.— Die Er⸗ ſtellung einer Matertalhütte im Friedhof Rohrhof iſt n Zimmermeiſter Bähncke hier auszuführen.— Für die Auf⸗ führung eines Lehrfilms im hieſigen Kino wird die Ver⸗ gnügungsſteuer erlaſſen.— Die Tüncherarbeiten im Ge⸗ meindehaus Schwetzingerſtraße 23 wurden an Tünchermeiſter genehmigt; ein Eber und ein Ziegenbock ſoll zur Verſteige⸗ rung gelangen. Kleine Mitteilungen in Schluchtern eine von 34 Mitgliedern beſuchte Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, in der über den Ge⸗ meindevoranſchlag 1927/28 abgeſtimmt wurde. Zur Deckung des Fehlbetrages wird eine Gemeindeumlage von 130 Pfg. für das Grundvermögen, 52 Pfg. für das Betriebs⸗ vermögen und 975 Pfg. vom Gewerbeertrag je 100„ Steuer⸗ wert erhoben, das iſt das 325 fache des Grundbetrages. Der Voranſchlag wurde einſtimmig angenommen. Die füngſte Mainzer Stadtverordnetenſitzung beſchloß, den Beamten, deren Dienſtbezüge im Auguſt den Betrag von 350& nicht überſteigen, einen einmaligen Zuſchuß von 50 und für jedes Kind 10/ zu gewähren. Ruheſtändler erhalten 40, ledige nichts. Weiter rde denten eine Stiftung von fährlich 5000 einzurichten, die für die einheimiſchen Kriegsopfer verwendet werden ſoll. mecht pesseteſſerfebhte ungen getantiertsfaubftochen LestrcesRetpzagnk U HHAEH Das ſellſame Geheimnis Eine„Marion⸗Geſchichte“ von Richard Rieß .. Das Leben iſt dem Kinde ein rätſelhaftes Ding, das tau⸗ ſend und ein Schleier verhüllt. Tauſend und einer. und lang⸗ am fallen ſie: einer nach dem anderen. Da erkennt das Kind: ſeine Eltern, die nähere Umwelt, den holden Alltag des Spieles... Und eines Tages, da erkennt das Kind die Schleter ſelber, und es wird ungeduldig und zerrt mit ewigem„Warum? Warum?“ an den verhüllenden Tüchern. gLeben, enthülle Dich, Leben ergibt Dich mir!“ Da lächelt das Leben und weiſt auf eine große Tür, darüber in aroßen Buch⸗ ſtaben geſchrieben ſteht: Lerne! Und es fügt hinzu: Wenn die Welt ein großes Buch iſt, dann lerne zu leſen, und Du wirſt auf all Deine Fragen eine Antwort erhalten. Das ſogenannte„Leben“, das ſo geſchwollene Antworten erteilt, kennt ſich in ſich felber durchaus nicht richtig aus. Ihr Praucht bloß mal die kleine Marion zu fragen. Die kann jetzt belen, ſogar ſehr gut und ſchnell kann ſie's aber— die Bücher 8 Lantworten nicht alle Fragen— im Gegenteil ſie geben mmer neue auf. Sogar die Märchenbücher. 5 Da iſt eine Geſchichte von einem König und ſeiner Frau, balen hatte der liebe Gott ein Kindlein verſagt. Kein Gebet 85 und kein Zucker⸗vors⸗Fenſter⸗legen für den Storch. Und 12 mußte ſchon eine Fee in hielfreiche Aktion treten und ſiehe Buben“ nach einem Jahre gebar die Königin einen ſtrammen zMuttl, ſagte die kleine Marion,„was tut s' denn dann, ZJabdömain, wann s einen Buben„gevärte Und erſt nach n r? Wozu gepärt ſie's denn, das Kind?“ I Da bekommt die Muttl einen ganz, ganz roten Kopf. uanch! Nun iſt der von ihr gefürchtete Augenblick da. Klein Wie ſchaut zum Baume der Erkenntnis hinauf und fragt: arnichtg t der Apfel? Und die Muttl ſagt zunächſt mal Khn Warum hat denn ei gentlich dem König und der Frau düömain nicht einſach der Storch das Kind gebracht, Statt dem men„Gepären“?“ Ha, warum wirklich nicht, denkt die Muttl, das wäre viel ür ftgedeweſen. Sowohl für die arme Königin wie auch 18 1 ie in dieſem Augenblick ſehr verlegene Muttl. Und n ſchon, eine Ausrede zu erſinnen, da ſagt die rt, bern Jich: und die Pron hat ſich auch ſchon 149. r behn„Dorurbschen“. Weil's da auch„gepärt“ wird, Das iſt für die Muttl entſcheidend. Denn mit einem Schlage ſteht ihre eigene Kindheit wieder vor ihr. Die falſche Schamhaftigkeit der Zeit vor fünfundzwanzig Jahren, die Heimlichkeit, mit der man den ſchönſten und heiligſten Dingen des Menſchentums unwiſſend nachging, bis ſuperkluge Ge⸗ noſſinnen aus ihnen einen frivolen Spuk machten und die jungen Seelen in Zweifel verſtrickten. 8 „Ich will Dir alles erklären, mein Kind“, ſagt die Muttl und weiß doch nicht, wie ſie's anſtellen ſoll. Denn ſie ſieht ihr Kind vor ſich, das die blauen Augen zu ihr aufgeſchlagen hat, in denen alle Wunder des Himmels lebendig ſind. Und nun ſoll die Mutter ihre Kinder aus einem Märchenparadies führen, in dem es ſo glücklich geweſen iſt? Und nun wagt ſie's doch. Die kleine Marion huſchelt ſich an ſie, denn die Muttl hat ihr von einem„ſeltſamen Geheimnis“ geſprochen, das nur ſte beide angehe; Mutter nud Kind, und bewahrt werden müſſe vor allen Menſchen, zumal vor den Kindern in der Schule. Die Marion iſt furchtbar ſtolz. Aber, ach, ihr Herzſchlag ſtockt ihr faſt, denn die Muttl macht mit ihren erſten Worten einen Strich durch eine Vorſtellung, die der Marion ſtets ſo luſtig und ſchön gedünkt. Sie ſagt:„Zunächſt, mein Mäderl, weil Du nun ſchon ſo groß biſt, ſollſt Du's wiſſen. Die Ge⸗ ſchichte vom Storch iſt.. ein Märchen. „Aber, Muttl, ich hab doch Störch ſchon oft'ſehn. Ein Storch iſt doch kein Rieſ' und auch kein Drach' nicht. Oder eine Elfe oder Nix'. Und auch kein böſerer Zauberer. Ein Storch iſt doch einer, den's gibt.“ „Aber die Kinder, mein Liebes, die bringt der Storch nicht. Die ſchickt uns der libe Gott.“ „Der liebe Gott, der iſt freilich kein Märchen“, ſagt die Marion ſtill vor ſich hin. Aher ſie begreift es nicht recht: Kinder bringen erſcheint ihr als gar zu gewöhnlich für einen lieben Gott. „Du weiß doch daß der liebe Gott die Blumen wachſen 8 5 wahr.„Darum ſollt nicht er es ſein, der auch die enſchen——— Da unterbricht die Marion:„Muttl, aber die Blumen haben doch keinen Vatl und keine Muttl.“ „Die Tiere aber, die haben oͤoch Mütter, Kind. Weißt Du nicht mehr, wie ſich die kleinen Hunderln in Kreuth zu der Mutter Bella drängten und ſich hei ihr ſattranken?!“ „Und der liebe Gott in eigener Perſon hat der Bella die Hundkinderln gebracht? Der is vom Himmel kommen und hat geſagt: So, Bella hat er gſagt, da haſt a paar Kinderln?“ Die Marion muß lachen. Denn, ſo meint ſie, der liebe Gott hätt doch wirklich viel zu tun, wenn er den ganzen Tag bei den Hundemuttlu herumlaufen loder fliegen, verſteht ſich) müßt und ihnen ihre Kinder austeilen. „Ja, Kind, haſt Du denn noch nie eine Pflanze beobachtet, wie ſie wächſt? Bei unſerm Kaktus, weißt Du, da haſt Du's doch ſchon oft geſehen: Am Mutterblatt entſteht ein ganz, ganz winziges neues. Zartgrün iſts zuerſt und recht weich, aber immer größer und ſtärker wirds. So wachſen auch die kleinen Hunde, jedes Haar, in der Hundmuttl und——.“ Da ſchaut die Marion auf und in ihren reinen, ſonnigen Augen kommt jäh der Strahl des Erkennens:„und die Kinder in der Men⸗ ſchenmuttl“, ſagt ſie. Und ſie wundert ſich ſelber, wie einfa 105 iſt. Seltſam, wie natürlich ſolch„ſeltſames Geheimnis“ i „Gewiß. Neun Monate wachſen die Kinder unterm Her⸗ zen der Mutter. Und die Mutter ſorgt ſchon jetzt für ſie, und was ſie ſelber ißt und trinkt, ſchau, das iſt die Nahrung auch des Kindes.“ „Schrecklich“, ſagt die Marion.„Da haſt Du ſo lang nix als Milch trinken dürfn, Muttl? Denn ſo a kleins Kind, wie ich damals bei Dir war, darf doch nur Milch kriegn?“ Da lächelt die Muttl, und ſie ſagt, daß die Marion das noch nicht recht verſtehe. Aber dies werde ſie doch begreifen: Daß und Kind, die einmal ſo innig mit einander ver⸗ ſchmolzen de und daß ſie ſich lieb haben... vor allen andern Menſchen. „Bis auf den Vatl“, ſagt die Marion.„Weißt, Muttl, die Buben, die kriegt wohl überhaupts der Vatl? Die muß wohl ein Vatl die vielen Monate rumtragen?“ „Nein, Kind“, erklärt die Mutter,„Kinderkriegen, das iſt die ſchöne Pflicht der Mütter. Das iſts gerade: das„Ge. bären“, von dem Du in Deinen Märchen geleſen haſt: In Schmerzen gebären „In Schmerzen gepären... ſagt die Marion.„Aber dann iſts doch nicht recht, daß die Vatls nicht auch mal was „gepärn“ dürfn. Mal ſollts eben eine Muttl tun, und ma! ein Vatl, gelt?“ Die Muttl hat für heute geuung„aufgeklärt“. „Nun hab ich Dir alles Haet Kinb“, ſagte ſie.„und wenn Du wieder mal etwas nicht ver⸗ ſtehſt, dann wirſt Du mich wieder fragen, nicht wahr?“ Die Marion nickt:„Meinſt vielleicht, daß ich die Kinder in der Schul fragen werd? Wo die Gſchicht vom Geparn doch ein Geheimnis iſt. Meinſt daß dumme Schulkinder ſolche Geheimniſſe kennen?“ * 1 5 3 Aus den jüngſten Gemeinde, Schulabteilung Rohrhof ſind weitere Schultafeln zu beſchaf⸗ Wolf vergeben.— Der Ankauf eines Rinderfarrens wurde Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Sattelmaier fanos beſchloſſen, aus Anlaß des 80. Geburtstages des Reichspräſt⸗ weſen, fürs ganze Leben zu einander gehören was Du wiſſen mußt, —— 4. Seite. Nr. 447 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. September 1927 Tagungen Hauptverſammlung des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Bürvangeſtellten Nach dreijähriger Pauſe fand am 10.—12. September in Stuttgart die Hauptverſammlung des Verbandes ſtatt, der ſeit faſt 40 Jahren die berufene Vertretung aller in Induſtrie und Handel beſchäftigten weiblichen Angeſtellten iſt. Die Tagung wurde eingeleitet durch die Hauptverſamm⸗ lung der ſeit zwei Jahren beſtehenden Rentenverſiche⸗ rungskaſſe und durch die Hauptverſammlung der Krankenkaſſe des Verbandes Die eigentliche Ver⸗ bands⸗Hauptverſammlung begann mit dem Beſuch des Gottes⸗ dienſtes am Sonntag. Um 10 Uhr war dann die große, feſt⸗ lich geſchmückte Liederhalle ſchon dicht gefüllt. Eine große Anzahl Vertreter von Behörden und von öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften hatte ſich eingefunden, um dem Verband zu beweiſen, daß man ihm nicht nur Beachtung, ſondern auch Achtung ſchenkt. Von den ungefähr 50 Vertretungen ſeien nur genannt: die des Reichsarbeitsminiſteriums, der Reichs⸗ arbeitsverwaltung, des württembergiſchen Staats⸗ ſowie des Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗⸗Miniſteriums. Auch das Direk⸗ torium der Reichsverſicherung für Angeſtellte und das Inter⸗ nationale Arbeitsamt Genf waren vertreten. Ferner waren Abgeordnete des Reichstags und der Landesparlamente und Vertreterinnen der großen Frauenverbände erſchienen, ebenſo hatten die mit dem Verbande kartellierten Organiſationen Vertreter entſandt. Die Vorſitzende des Hauptausſchuſſes, Fräulein Elſe Keſting, brachte durch einen kurzen Rück⸗ blick das Weſen und die Arbeit des Verbandes den Gäſten und den Teilnehmerinnen näher.„Wir dürfen uns,“ ſo führte ſie aus,„nicht damit begnügen an dem, was wir erreicht haben. Damit iſt der Gleichberechtigung der Frau nicht gedient.“ Sie fordert alle Frauen auf, an dem Fort⸗ ſchritt der neuen Lebensgeſtaltung mitzuhelfen. Darauf widmete ſie den Jugendlichen des Verbandes weitere Aus⸗ führungen. Ein Viertel des Verbandes beſteht aus Mit⸗ gliedern, die unter 20 Jahre alt ſind. Zurückzuführen iſt dieſe erfreuliche Tatſache darauf, daß der Verband die Jugend 5 ſt nimmt, wie auch die Jugendlichen den Verband ernſt nehmen. Nachdem eine größere Anzahl der Vertreter ihre Grüße ausgerichtet hatten, nahm die Vorſitzende und Hauptgeſchäfts⸗ führerin des Verbandes, Fräulein Katharina Müller, das Wort zum Arbeitsbericht. Eine Fülle von Arbeit, aber auch von Erfolgen, wurde vor den Teilnehmerinnen aufgerollt. Der anhaltende Beifall, der am Schluſſe der Ausführungen einſetzte, galt als Dank für die bewährte Leitung des Ver⸗ handes, aber auch für die ehren⸗ und berufsamtlichen Mit⸗ arbeiterinnen im Reiche. Er war Beweis dafür, daß ein ſtarkes Vertrauensverhältnis beſteht zwiſchen Führung und Mitgliedſchaft.— In der geſchloſſenen Nachmittagsſitzung ge⸗ langten nach eingehender Ausſprache eine Reihe von Ent⸗ ſchließungen einſtimmig zur Annahme. Unter dieſen befindet ſich eine Entſchließung zum Arbeitsſchutzgeſetz, eine ſolche für den Ausbau der Angeſtelltenverſicherung, ferner für eine genügende Vertretung der weiblichen Angeſtellten in 55 Verwaltungsausſchüſſen der Arbeits⸗ und Landesarbeits⸗ mter. Der zweite Verhandlungstag brachte am Vormittag zwei bedeutſame Vorträge. Frau Dr. Elſe Schilfarth⸗München ſprach über die Pſychologie der berufstätigen Frau. Die Rednerin führte aus, daß das Berufsleben für die Frau höchſtes Erleben bedeute. Ein neuer Frauentyp habe ſich herausgebildet, der auch in der Mode ſeinen Ausdruck finde, die nicht von der Dame, ſondern von der berufstätigen Frau geprägt worden ſei. Die Eignung zur Führerſchaft ſei etwas Individuelles und nicht vom Geſchlecht abhängig. In einigen Jahrzehnten werde uns der Konkurrenzkampf zwiſchen den Geſchlechtern ſinnlos erſcheinen, weil dann längſt Klarheit darüber herrſchen werde, daß da, wo nicht Kraft, ſondern Geſchicklichkeit entſcheidend iſt, das Arbeitsfeld der Frau liege. Die Rednerin berührte nun die Vorbereitung für verſchiedene Berufe und deren Ausführung durch die Frau. Sie beweiſt, daß die Eigenart der Frau auch in ſolchen Berufen nicht gefährdet iſt. die früher nach allgemeiner An⸗ ſicht dem Manne vorbehalten waren. Die Vereinigung in einem Berufsverband, der die Geſchlechter trennt, hält ſie für das Gegebene, weil nur dort Weibliches ſich entfalten und allzu Weibliches ſich abſtreifen kann. Ein Beweis dafür, wie hoch die Frauen ihre Miſſion auffaſſen, iſt das Beſtreben, die dienende Arbeit der Hausfrau und Mutter als Beruf gewertet zu ſehen. Frau Frieda Habricht⸗Frankfurt a. M. ſprach dann über Arbeitsmethoden, ihre Wirkungen für die Frau in Induſtrie und Handel. Die am Nachmittag einſetzende Aus⸗ ſyrache über den zweiten Vortrag brachte noch weiteres Material zu Tage. Den Schluß der eindrucksvollen Tagung, in deren Verlauf auch die Wiederwahl der bisherigen Leitung des Vorſtandes und des Hauptausſchuſſes vor ſich ging, brach⸗ ten in zuſammenfaſſenden Ausführungen Fräulein Katharina Müller und Fraulein Elſe Keſting, letztere mit Dank und Anerkennung für alle Mitwirkende an den großen Verbands⸗ zielen. Nach dem Geſang des Verbandsliedes hatte die auf hoher geiſtiger Stufe ſtehende Tagung ihr Ende erreicht. Tagung der deutſchen Verſicherungsangeſtellten Vom 29. September bis 1. Oktober hält der Allgemeine Verband der Verſicherungsangeſtellten(A. V..), Sitz Berlin, dem die überwiegende Mehrzahl der in der deutſchen Privat⸗ verſicherung beſchäftigten Arbeitnehmer angehört, ſeinen drit⸗ ten Verbandstag in Frankfurt a. M. ab. Der A. V. V. iſt im Jahre 1920 gegründet worden und iſt Hauptträger des Reichs⸗ tarifvertrages der privaten Verſicherungsunternehmungen. Neben anderen wichtigen Beratungsgegenſtänden wird auf dem diesjährigen Verbandstage des A. V. V. der Anſchluß des Verbandes an den Gewerkſchaftsring deutſcher Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenverbände zur Debatte ſtehen. Im Anſchluß an den Verbandstag veranſtaltet die Reichsfach⸗ gruppe für Außenbeamte eine Sondertagung. Aus dem Lande Landwirtſchaftliche Bezirksausſtellung in Wiesloch L. Wiesloch, 26. Sept. Der landwirtſchaftliche Bezirks⸗ verein Wiesloch veranſtaltete vom 24. bis 26. September eine dreitägige große landwirtſchaftliche Bezirksausſtel⸗ lung, die am Samstag vormittag im Feſtſaal des Gaſthauſes zum Erbprinzen durch den Vorſitzenden des landwirtſchaft⸗ lichen Bezirksvereins Wiesloch Gutsbeſitzer Zimmer⸗ mann Römerhof eröffnet wurde. In der Eröffnungsfeier⸗ lichkeit ſprachen weiterhin eine Reihe von Vertretern der Be⸗ hörden. Die Reden waren alle ein Appell an die Landwirte zur Rationaliſierung und Typiſierung ihres Betrie⸗ bes zu dem volkswirtſchaftlichen Zwecke der Beſchneidung des Importes. Die Ausſtellung, die durch ihre große Aufmachung u. ihre Mannigfaltkgkeit, die in ſie geſetzten Erwartungen weit übertraf, wurde durch die Stadt Wiesloch in ihrer Vorbe⸗ reitung weitgehendſt unterſtützt. Im Feſtſaal des Erbprinzen waren die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, die Verſuche mit Saatgut in Getrede, Kartoffeln, Dickrüben u. anderen Pflan⸗ zen, und die landwirtſchaftlichen Geräte, ſofern ſie nicht all⸗ zuviel Platz beanſpruchten, untergebracht. Die Gartenwirt⸗ ſchaft des Erbprinzen diente der Ausſtellung der landwirt⸗ ſchaftlichen Maſchinen, unter denen ſich ſolche modernſter Konſtruktion befanden. Im Saale ſelbſt waren in der Haupt⸗ ſache einheimiſche Firmen vertreten, während der Mittelvunkt der Ausſtellung, die Auslagen der verſchiedenen Saatzucht⸗ verſuch⸗ von Landwirten ganz Badens ſich befanden. Einen großen Raum in Anſpruch nahmen folgende Ausſteller: Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch, der badiſche Landwirtſchaftsver⸗ ein, die badiſche Landwirtſchaftskammer, mit ihrer Abteilung für Pflanzenbau, und die Saatzuchtanſtalten von Frankenhof bei Sinsheim, der bäuerliche Verſuchsring Heidelberg⸗Wies⸗ loch und die Kalkſtoffberatungsſtelle Karlsruhe. Das Ganze gab einen erfreulichen Aufſchluß über die Beſtrebungen unſerer Landwirtſchaft zu ihrer Hochentwicklung, und der irgendwo zu leſende Spruch Mach aus zwei Aehren drei, dann wird Deutſchland frei, ſcheint wirklich das Leitmotiv zu ſein. Im Saale zum deutſchen Hof hatte man der Obſtausſtellung ihren Raum angewieſen. Auch ſie iſt in gleicher Weiſe wie die im Erbprinzenſaal eine erſtklaſſige Leiſtung des Bezirksobſt⸗ baues, die gerade in den Nachkriegsjahren einen großen Auf⸗ ſchwung genommen hat, und der ſich immer mehr das Inter⸗ eſſe zuwendet, zumal gewiſſe Bodenlagen des Bezirks vorzüg⸗ lich für die Obſtkultur geeignet ſind. Die erfolgreichſten Aus⸗ ſteller wurden mit Preiſen bedacht. Das Preisgericht verſah für Getreide: Oberlandwirtſchaftsrat Meißner von der badiſchen Landwirtſchaftskammer, Landwirtſchaftsrat Lie⸗ bert⸗Raſtatt und Gutspächter Schowalter⸗Roſenhof bei Ladenburg; für Obſt: Oberobſtbauinſpektor Thiem⸗Auguſten⸗ berg, Oberoßſtbauinſpektor Brucker⸗Heidelberg und Gar⸗ tenmeiſter Niederer⸗Heidelberg. * Karlsruhe, 25. Sept. Ein mit Wein ſchwer beladenes Karlsruher Laſtauto mit Anhänger fuhr durch Vaihingen. Auf einer Steigung geriet es ins Gleiten und fuhr rückwärts wieder den Berg herunter. Der Anhänger wurde gegen ein Eckhaus geworfen und dadurch ein Schaufenſter eingedrückt. Die ſchweren Fäſſer rollten von dem umgeſtürzten Wagen und in mächtigen Strömen ergoß ſich der„Neue“ auf die Straße. Da der Wein in den Fäſſern tüchtig arbeitete und ſich immer wieder Luft zu machen ſuchte, mußten die Fäſſer angebohrt werden, wobei ſich wiederholt hoch im Bogen“ kräftige Weinſtrahlen über die Straße ergoſſen. Die Fäſſer mußten zum Teil leergepumpt werden;—3 Eimer Wein dürften wohl verloren ſein. sch. Hockenheim, 25. Sept. Die hieſige Baugenoſſenſchaft „Selbſthilfe“ e. G. m. b. H. hielt eine gut beſuchte Mitglieder⸗ verſammlung ab. Der Vorſitzende des Verwaltungsrates, Hauptlehrer Häfner, hielt einen längeren Vortrag über die Pflichten und Rechte der Baugenoſſen und des Vorſtandes und Verwaltungsrates. Er teilte ferner mit, daß durch die unliebſamen Vorkommniſſe im Frühjahr ds. Is. der Bau⸗ genoſſenſchaft keinerlei Schaden entſtanden ſei, und daß nach genauer Prüfung der Bücher und einzelnen Kontos durch den Verbandsreviſor Schiedel⸗Karlsruhe der Stand der Ge⸗ noſſenſchaft als gut zu bezeichnen ſei. Er teilte der Ver⸗ ſammlung ferner mit, daß die derzeitigen Verwaltungskoſten iunnerhalb von 5 Monaten(1. April /1. September) um etwa 1200 Mark niedriger geworden ſind. Der Vorſitzende der Ge⸗ noſſenſchaft, Heinrich Kraus, ſprach über die Vorteile einer ſchönen Wohnung im beſonderen und über die Blockhäuſerbau⸗ weiſe im allgemeinen. Die Baugenoſſenſchaft hat auch in dieſem Jahr eine Anzahl neuer Wohnungen für die Mitglieder er⸗ ſtellt, wovon 5 bereits bezogen ſind, und 9 in den nächſten Wochen fertiggeſtellt werden. sch. Reilingen, 23. Sept. Unſer über 3000 Einwohner zählender Ort iſt der einzige gleicher Größe im ehemaligen Amtsbezirk Schwetzingen, der noch ohne Bahnſtation iſt. Es ſind deshalb wieder Beſtrebungen im Gange, die elektriſche Straßenbahn, die vom Bahnhof Wiesloch— Walldorf nach Walldorf⸗Stadt fährt, über Reilingen nach Hockenheim oder nach dem Bahnhof Neulußheim fortzuſetzen. Bis zur Ver⸗ wirklichung dieſes Projektes iſt der Plan gefaßt, wieder eine Autoverbindung von Walldorf über Rot—St. Leon—Reilin⸗ gen—Hockenheim oder Bahnhof Neulußheim, evtl. bis Speyer⸗ Rheinbrücke, herzuſtellen. * Aus dem Lobachtal, 25. Sept. Nachdem der Tabak gut unter Dach gebracht worden iſt, wurde bereits ſchon mit der Kartoffelernte begonnen. Der Ertrag kann durch⸗ ſchnittlich als gut bezeichnet werden, wenngleich man auch hie und da in ſchweren Böden infolge der langanhaltenden reg⸗ neriſchen Witterung des öfteren faule Kartoffeln antrifft, Bei den heimiſchen Sorten iſt dies nicht der Fall. * Menzingen bei Bruchſal, 26. Sept. Geſtern abend 9 Uhr brach in der Scheuer der Witwe Jakob Hoffmann Feuer aus. Die vollgefüllte Scheune und das nebenſtehende Wohn⸗ haus des Landwirts Lehmann wurde total eingeäſchert, Das Vieh konnte gerettet werden. * Holzhauſen bei Kehl, 26. Sept. Der 16 Jahre alte Her⸗ mann Moſchberger hat ſich in Gegenwart ſeines 4jäh⸗ rigen Schweſterchens erhängt. Er wurde der„kleinſte Mann des Hanauer Landes“ genannt, da er nur 1,10 Meter groß war. Geiſtig war er vollſtändig normal, ſodaß ihn nur der Schmerz über ſeine körperliche Mißbildung zu dem Schritt veranlaßt haben kann. Aus der Pfalz :: Ludwigshafen, 26. Sept. Die Verhandlungen zur Grün⸗ dung einer vorderpfälziſchen Kleinbahngeſellſchaft ſind im Gange und werden wohl in nächſter Zeit mit gün⸗ ſtigem Ergebnis abgeſchloſſen werden können. Zunächſt iſt die Elektrifizierung der reichseigenen Ueberlandbahnen Mecken⸗ heim—Ludwigshafen—Groß⸗Karlbach geplant. Später ſollen Neuſtadt—Speyer—Deidesheim und Grünſtadt einbezogen werden. Die Bahnen werden außerhalb Ludwigshafens mit 50 Km. Geſchwindigkeit fahren. * Speyer, 27. Sept. Geſtern vormittag fand die Eröffnung der Submiſſionsangebote für die Maurer⸗ und Eiſenbetonarbeiten am Erweiterungsbau der Oberpoſtdirek⸗ tion, 3. Bauabſchnitt, ſtatt. Das niederſte Angebot hatte die Maurerinnung Speyer eingereicht mit 49 891.60 Mk., das höchſte war von der Firma Liebler u. Sohn Ludwigshafen mit 85 599.94 Mk., alſo nahezu ein Unterſchied von 36 000 Mk. :: Schmeigen bei Bergzabern, 27. Sept. Ein bedauerlicher Unfall mit tödlichem Ausgang trug ſich geſtern abend hier zu. Die 47 Jahre alte Ehefrau des Buchdruckers Joh. Dey ß von hier nahm in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit in Ab⸗ weſenheit ihrer Angehörigen brennende Ofenglut in ihre Schürze und ſtand im Nu in hellen Flammen. Die raſch herbeieilenden Nachbarn riſſen der Bedauernswerten die Kleider vom Leibe und verbrachten ſie in ihre Wohnung. Ob⸗ wohl ſofort ärztliche Hilfe zur Stelle war, ſtarb die Frau heute früh an ihren ſchweren Verletzungen. Tenstol-Gutachtenl Schlußſatz: Ich halte dieſes neue Mittel für einen bedeutenden Fortſchritt in der Konſervierung von Metallgegenſtänden aller Art. gez. Dr. Bernhardt, beeidigter Handelschem. u. Mitglied der Sachverſtändigenkammer. Lenatol erſpart das dauernde und läſtige Putzen von Meſſing⸗, Kupfer⸗, Nickelgegenſtänden aller Art. S415 Alleinverkauf: Drogerie Ludwig& Schütthelm, Mannheim, O4, 3 Telephon Nr. 27715 und 27716. Die Muttl atmet auf.„Sicherlich nicht. Die Kinder in der Schule machen ſich oft ganz falſche und ſchlechte Vor⸗ ſtellungen davon. Mein Kind aber wird ſtets zu ſeiner Muttl kommen, wenn es etwas hört, was es nicht verſteht. Ver⸗ ſprichſt Du mir das?“ Die Marion nickt. „.Hund verſprichſt Du mir auch, über das, was ich Dir eben erzählt habe, mit keinem Menſchen zu reden? Denn Du weißt doch, daß man Geheimniſſe bewahren muß?“ „, als obs ich weiterſagen tät... Hab ich vielleicht 05 Vatl neulich geſagt, was er zum Geburtstrag kriegen Da iſt die Muttl beruhigt. Aber der Marion, der geht noch etwas im Kopfe herum: „Du, Muttl.. obs eigentlich der Vatl ſchon weiß das Geheimnis?“ „Der Vatl?“ „Na ja, gewiß haſts Du ihm auch erzählt, daß mich nicht gebracht hat. Weil's eben Du alles erzählen mußt!“ Na ja, man kennt die Frauen Kunſt und Wiſſenſchaft Uum den Schädel Schillers. Die„Allgemeine Thürin⸗ giſche Landeszeftung Deutſchland“ regte an, den ſeinerzeit von dem in Weimar geborenen Tübinger Anatomen Profeſſor Froriep gefundenen Schädel Schillers, über deſſen Echtheit ſich die Meinungen vor Jahren ſtark erregten, in dem wieder auf⸗ gebauten Kaſſengewölbe beizuſetzen. Daraufhin geht ihr jetzt ein Schreiben der Witwe Frorieps zu mit dem Vorſchlag, neuerdings bei der großherzoglichen Familie um die Erlaub⸗ nis zur Oeffnung des Schillerſchen Sarges nachzuſuchen. Wie Frau von Froriep mitteilt, verſchloß ſich der damalige Groß⸗ herzog Wilßelm Ernſt den Gründen Frorieps nicht, daß der von ihm gefundene Schädel der Schillers ſei, doch widerſtrebte es ihm, das Grab in der Fürſtengruft, das ſein Ahnherr und Goethe geſchloſſen hatten, zu öffnen und die Gebeine Schillers auszuwechſeln. Er ordnete daher an, daß die nunmehr als richtig erkannten Gebeine Schillers in einen Holzſarg gelegt und gleichfalls in der Fürſtengruft beigeſetzt werden ſollten. Würde jetzt bei einer Oeffnung des Schillerſchen Sarges in der Fürſtengruft durch Nachmeſſungen feſtgeſtellt, daß die An⸗ nahme Frorieps zutrifft, ſo könnte man dem echten Schiller⸗ ſkelett den ihm zukommenden Platz in der Fürſtengruft geben und dem lange währenden Meinungsſtreit ein Ende machen. Marx Adalbert im Apollotheater „Klubleute“. Luſtſpiel von Fritz Friedmann⸗Friedrich „Haben Sie ſchon von meinem Skandal gehört?— Alſo da ſteige ich mit Röschen aus'in Sechſerwagen... So beginnt nämlich die große Skandalgeſchichte von Onkel Alex, und der größte Skandal 1 nur, daß er ſie nicht noch öfter in dieſem Stück erzählt, daß es überhaupt nicht hundert Tage hinter⸗ einander in Mannheim geſpielt wird, damit das Publikum wieder einmal einen richtigen Theaterabend ſieht. Dieſe Vorſtellung iſt unbeſchreiblich und unvergeßlich. Nicht nur, weil man ſich darin krank und wieder geſund lachen kann.(Das Lachen iſt eine höchſt einfältige Angelegenheit ſolange ſich dabei ohne Sinn und Beziehung nur ein paar danach benannte Muskeln in Bewegung ſetzen.) Man kann unendlich viel mehr ſehen in dieſem Stück als bloß ein paar komiſche Kniffe, nämlich ganz große künſtleriſche Leiſtungen, die ſich zudem an einem nicht ganz wertloſen Objekt be⸗ währen, da auch das Stück zwar beſcheidene, aber doch vorhan⸗ dene Qualitäten hat; es hält ſich nicht nur an die übliche Schwankſchablone, ſondern gibt die Möglichkeit, ein paar Menſchen von Fleiſch und Blut auf die Bühne zu ſtellen. Und das iſt ſchon was wert! Vom Menſchlichen aus muß man den Onkel Alex ſehen, den Max Adalbert gibt. Hier iſt er noch ungleich mehr in ſeinem Element als in„Müllers“, das völlig verblaßt vor dieſem Abend. Hier kann er ſich von ſeiner ſtärkſten Seite zeigen, weil er den kleinen Mann ſpielt, einen vom Leben verpfuſchten Familienälteſten, der eine boshaft ungefährliche Tyrannei ausübt, mit einem Wort die Rolle für die Klappe Max Adalberts. Wie er ſich mit dem unter der Lampe aufge⸗ hängten Fangball auseinanderſetzt, an den er immer ſtößt, iſt allein eine Komödie, wie er aber alles anſchnauzt, ſeine Skan⸗ dalgeſchichte von einem Skandal zum andern führt, den ewigen Kampf mit den Fremdwörtern— wie typiſch für den kleinen Mann!— immer wieder mit dem Sieg einer unſchreiblich komiſchen Wirkung beſteht, das iſt einzig, einzig, einzig. Und dann hat dieſer ganz große Komiker Momente, in denen man erſchrickt über das zuckende Herz, in das er blicken läßt. Keiner wird im Theater geweſen ſein, der die Erzäh⸗ lung von der längſt verſchiedenen Jugendliebe nur von der komiſchen Seite nahm. Dazu ſind dieſe Augenblicke viel zu menſchlich. Und dann ſingt Max Adalbert. Schon an ſich ein Witz, daß einer mit dieſer ſchnodderigen Stimme ſingt. Und die Wirkung? Das Stärkſte an Tragikomik, was man erleben kann.„Soll ich das Lied noch mal ſingen?“, ſagt er. * Das iſt die wunderbarſte Selbſtironie, die man von einem darſtellenden Künſtler ſehen kann. Ohne Frage hat Adalbert das alles dem Text erſt ein⸗ gefügt; denn die eigentlichen„Klubleute“ finden ſich in einem anderen Bereich. Max Landas imponierende Erſcheinung vertritt ihn. Er gibt einen lebensluſtigen Witwer, einen echten Klubmenſchen, in Haltung, Gebärde und Anzug echt, durchdacht, beſtrickend, mit einer feinen, leiſen Reſignation, gütig, läſſig, ſcharmant, mit einem Wort: Klaſſe. Dieſe Leiſtung hat etwas unendlich angenehmes, vornehmes, und die taktvolle Art, mit der er den eleganten älteren Herrn gibt, der ſich in ein hübſches, junges Mädel verliebt, ſeine Klubgewohnheiten dafür aufgeben will, iſt außerordentlich gewinnend. Das köſtliche Gegenſtück dazu iſt der alte Wiener Roué von Fritz Spira, echt bis in die Fingerſpitzen, ein Kabinettſtück, das an Kunſt der Charakteriſtierung und Typi⸗ ſierung nicht überboten werden kann. Ein liebes, flottes, ſehr hübſches Berliner Mädel ſtellt Margot Walter mit blondeſter Herzlichkeit auf die Bühne; ein weſentlicher Anteil am Erfolg dieſes einzig ſchönen Abends gebührt ihr. Auch alle übrigen Mitwirkenden ſind ausgezeichnet. Die quicklebendige Colette Corder, Richard Starnburg, der überlegene Darſteller, Frieda Brock in einer köſtlichen Frauenrolle, Ernſt Pittſchau als unbezahl⸗ barer herrſchaftlicher Diener, Wolf Kerſten als hoffnungs⸗ voller Wiener Sprößling uſw. uſw. Der Abend, der immer gemütlicher wurde— im beſten Sinne des Wortes— ſteigerte das Publikum in eine prächtige Laune hinein, die ſich in Beifallſtürmen Luft verſchaffte. Dr. K. Ein Schönheitsſerum Ueber ein Schönheitsſerum, das ſeit 16 Jahren mit Erfolg angewendet wird, berichtet der Newyorker Biologe J. K. Kapp in der„Dermatologiſchen Wochenſchrift“. Das Serum wird aus dem Herzblut von Kaninchen gewonnen, und zwar von ſolchen Tieren, die erſt durch wochenlange Einſpritzungen von Schweineferum vorbehandelt worden ſind. Dadurch er⸗ hält das Kaninchenblut merkwürdigerweiſe die Fähigkett⸗ Menſchenhaut zu verjüngen und zu beleben. Durch die Ein⸗ ſpritzung dieſes fremden Blutes wird die Haut feſter und ſtraffer; die unangenehmen Falten im Geſicht, beſonders die Krähenfüße an den Augen, verlieren ſich; das braune Alters⸗ pigment der Haut verſchwindet, die Hautfarbe hellt ſich wieder auf, und der ſo Behandelte erhält einen ſchönen jugendlichen Teint. Die Einſpritzungen ſind nach Kapps langfährigen Be⸗ obachtungen ganz ungefährlich und ohne unangenehme Neben⸗ wirkungen. 0 2E2wßß;0ͤĩͤÄ ̃ò—un..nddñã ðᷣͤ — m den Abort. Mittwoch, den 28. September 1927 d Neue Mannhetmer Zeltung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 447 Gerichtszeitung Schwurgericht Fraukenthal— Die Tragödie eines Kindes Am 22. Juni ds. Is., abends wurde in einem Steinbruch bei Neuſtadt im Banne von Hambach ein ſiebenjähriges Mädchen in halbbewußtloſem Zuſtande aufgefunden. Man glaubte zunächſt an einen Unglücksfall; die ſofort aufgenom⸗ mene Unterſuchung machte aber zur traurigen Gewißheit, daß das Kind von ſeinem eigenen Pflegevater in den faſt 10 Meter tiefen Abgrund⸗geſtoßen worden war. Die Verletzungen waren glücklicherweiſe nur leichter Natur, denn durch das Geröll war der Sturz in die Tiefe weſentlich gemildert wor⸗ den, ſodaß das Kind mit einem Bruch des rechten Vorder⸗ armes und verſchiedenen Hautabſchürfungen davonkam. Noch am gleichen Abend konnte der Täter, der 34 Jahre alte verheiratete Tagner Georg Helf aus Neuſtadt a. H. feſt⸗ genommen werden, der nach einigem Zögern die Tat ein⸗ geſtand. Die erſte Frau des Angeklagten brachte das Kind mit in die Ehe. Da der Mann aber nur ſelten arbeitete, oft ſogar Tage lang nicht nach Hauſe kam, ließ ſich die Frau von ihm ſcheiden. Er heiratete zum zweiten Male. Aber auch dieſe Ehe war nicht glücklich. Geld lieferte er überhaupt nicht gab und wenn er abgab, war es nur blutwenig. Dabei mußte er noch für das Kind aufkommen. Die Folge war, daß das Kind ihm im Wege ſtand und er Drohungen gegen es aus⸗ ſtieß.„Wenn er für das Kind wieder bezahlen müſſe, werde er es kalt machen.“ Dieſe Drohung ſtieß er ſogar ſeiner weiten Frau gegenüber aus, die ihm aber bedeutete, daß er ch wohl hüten werde.„Das mache nichts, dann komme er zu ſeinem Bruder ins Zuchthaus.“ Eines Tages führte der An⸗ bene die Tat dann auch aufs kaltblütigſte aus. Er ſuchte das kleine Mädchen auf dem Marktplatz in Neuſtadt auf, wo es gewöhnlich ſpielte und lockte es mit in den Wald. Unter⸗ wegs kaufte er dem Kind noch verſchiedene Näſchereien, um es gefügiger zu machen. Als man in die Nähe des Steinbruches kam, ſagte der Angeklagte zu dem Mädchen, daß man Heidel⸗ beren ſuchen wolle. Kurz darauf war die Tat geſchehen. Ohne ſich weiter um das arme Weſen zu kümmern, ging er weiter in der Annahme, daß das Kind zu Tode geſtürzt ſei. Ein gütiges Geſchick hatte es aber anders gewollt. In der Verhandlung gibt der Angeklagte die Tat nach anfänglichem Zögern zu. Die Beweisaufnahme ſelbſt ergab, daß es ſich um einen geiſtig tiefſtehenden Menſchen handelt, der nicht gern arbeitet. Sein Vater war ein Trinker und ſtarb an einem Unglücksfall. Ein Bruder von ihm war als Separatiſt in Neuſtadt a. H.„tätig“ und hatte hierbei einen Eiſenbahner erſchoſſen. Ein anderer Bruder von ihm ſitzt ſchon zum zweiten Male wegen Landesverrates im Zucht⸗ haus. Ein dritter Bruder hat ſich an dem ſeinerzeitigen Sturm auf das Neuſtadter Rathaus beteiligt. Seine jetzige Frau konnte vor Gericht ihrem Manne kein Ahtes Zeugnis ausſtellen. Ex ſei ein Faulenzer. Eines Tages habe ſie ihn, da ſie ſchwer krank war, in die Apotheke ge⸗ ſchickt, um etwas zu holen. Statt in die Apotheke ging er in 0 ein Kino und verjubelte das Geld. Auch das in den Abgrund geſtoßene kleine Mädchen wurde vernommen. Es iſt ein hübſches Kind mit dicht hellem Haar, das den beſten Eindruck macht. Anfangs ſchaute es ſehr verſchüchtert drein und gab ſpäter auf die verſchiedenen Fragen des Vorſitzenden keine Antwort. Erſt ſpäter wurde es etwas zutraulicher und gab zu, daß ſein Vater(Angeklagter) es in den Steinbruch hinuntergeſtoßen habe. Staatsanwalt Dr. Obee beantragte, nachdem der Ange⸗ klagte ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt habe, eine Zucht⸗ hausſtrafe von 6 Jahren. Das Urteil lautete auf 5 Jahre uchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre. Der Angeklagte nahm die Strafe ſofort an. Ein Raubüberfall vor Gericht Vor dem erweiterten Schöffengericht Kaiſerslautern hatten aria Heb wegen ſchweren Einbruchsdiebſtahls, Raubüber⸗ allverſuches und Körperverletzung bezw. wegen Hehlerei zu perantworten. Jach und Schlöſſer hatten ſich noch mit einem onſorten, der verſchwunden iſt, in Saarbrücken ſchon vor ahren zuſammengeſchloſſen und das Saargebiet und die Pfalz durch Einbruchsdiebſtähle gefährdet. Sie verübten zu Göllheim in der Wirtſchaft Kollmann einen Ein⸗ ruchsdiebſtahl, erbrachen da eine Kommode und entwendeten hieraus 380 Mark und noch einige Stücke Silbergeld. Die Beute verteilten ſie unter ſich. Die inzwiſchen ſich angeſchloſ⸗ Rart Heb erhielt auch ihr Teil. In der Herberge„Zur neuen elt“ in Kaiſerslautern machten ſie auf die Wirtin einen Naubüberfallverſuch. Hierbei ſchlug der vermummte 0 mit einem Revolver 77 den Kopf der Frau; auf deren 185 die Arbeiter Jach und Schlöſſer und die Büglerin ilferu n die Räuber davon und warfen ihre Masken Abert Erbeutet hatten ſie nichts. Das Urteil lautete für Jach auf 5 Jahre Zuchthaus und 5 Jabre Ehrper⸗ kuſt und Stellung unter Poltzeiaufſicht, für Schlöſſer auf drei Jahre 6 Monate Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, für Heb Sportliche Runoͤſchau Tennis Abſchluß des Turniers in Moutreux Graf Salms eigenartiges Benehmen Das Tennisturnter in Montreup iſt jetzt zu Ende geführt worden. Die beiden Dänen Axel Peterſen und Worm ſchieden in den Vorſchlußſpielen aus, ſodaß im Endſpiel de Morpurgo und Fiſher zuſammentrafen. Der Italiener behielt mit 26, :1,:2,:2 ſicher die Oberhand über Fiſher, der dafür in den Doppelſpielen mehr Glück hatte. Mit Worm zuſammen gewann er das Herrendoppel:4, 10:8,:8 gegen Dr. Klein⸗ ſchroth⸗Graf Salm, wobei der Deutſche von Graf Salm mangelhaft unterſtützt wurde. Das gleiche Bild bot ſich im Gemiſchten Doppel, wo Frl. Hoffmann mit Graf Salm ſpielte und:6,:6 gegen Mme Golding⸗Fiſher unterlag. Der Oeſterreicher Graf Salm iſt wegen ſeines ſportlich unanſtän⸗ digen und in jeder Hinſicht unfairen Verhaltens von ſeinem eigenen Verband disqualiftziert worden. Es wäre ange⸗ bracht, wenn man auch die Möglichkeit fände, ihn von anderen Turnieren fernzuhalten. Pferdeſport Rennen zu Hoppegarten 1. Leutulns⸗Rennen. 2800, 1800 Meter: 1. Frhr. v. Richthofens Nicotin(E. Böhlke), 2. Partiotin, 3. Tarnhelm. Ferner liefen: Her⸗ mes, Morgenſtern. Tot. 11. Pl. 10, 20:10. Kopf— 2 Längen. 2. Farneſina⸗Rennen. 2800 /, 1000 Meter: 1. Stall Hönwalts Aſſuan(W. Tarras), 2. Weglinde, 3. Maskerade. Ferner liefen: Marcion, Marabou, Rotenſtein, Oreſtes, Minnelied, Filmſtar, Im⸗ mortelle, Karwendel. Tot. 76. Pl. 17, 16, 14:10.—1 Lg. 3. Amoringo⸗Rennen. 3000 I. 2400 Met. 1. Stall Weſthofs Schnee⸗ wittchen(§. Zehmiſch), 2. Gerber, 3. Lindwurm. Ferner liefen: Gralsritter, Otavi, Falſum, Senow, Heidjer, Triebkraft, Rinaldo. Tot. 48. Pl. 16, 17, 16:10. Kopf. 4. Augias⸗Rennen. 7800 4. 1200 Meter: 1. Alfons Teskes Do⸗ minikus(M. Jentzſch), 2. Graue Theorie, 3. Oſtram. Ferner liefen: Fürſt Emmo, Madame Pompadour, Theodorich, Aeolus, Waldmeiſter, Roſenwange, Maffahrt, Lahneck. Tot. 61. Pl. 36, 40, 52:10. 5. Waldfried⸗Rennen: 6500 /. 1400 Meter: 1. A. und C. v. Wein⸗ bergs Farinelli(O. Schmidt), 2. Orlamünde, 3. Normanne. Ferner liefen: Eldon. Tot. 16. Pl. 12, 16:10. 4 6. Orkade⸗Rennen. 3900. 1200 Meter: 1. M. Böhms Preußen⸗ ſtolz(W. Tarras), 2. Wien, 3. Larida. Ferner liefen: Pedrillo, Grimm, Foxtrott, Partinſane, Edler von Lorſch, Tagore, Lukſor, Vincula Tot. 77. Pl. 20, 14, 38:10. 7. Laland⸗Rennen. 2800. 1600 Meter: 1. F. v. Zobetitz Bubi (M. Jentzſch), 2. Adonis, 3. Vineta. Ferner liefen: Mydear, Helios, Nutria, Heliotrop, Karola, Arndt, Ordenskanzler, Teneriffa, Die Afrikanerin, Prätendent, Baltin, Kronprinz. Tot. 40. Pl. 18, 123, 30:10. Kopf— 1 Lg. Hotken Deutſchlands Hockey⸗National⸗Mannſchaften Im Anſchluß an die Olympia⸗Auswahlſpiele hat der Spiel⸗Ausſchuß des Deutſchen Hockey⸗Bundes für ſeine be⸗ vorſtehenden Länderſpiele die folgenden Mannſchaften nomintert: Gegen Oeſterreicham9. Oktober ſpielen in Wien: Brunner⸗Leipzig, Haußmann⸗Heidelberg, Proft⸗Leipzig, Freti⸗ berg⸗Leipzig, Heymann⸗Berlin, Schäfer⸗Eſſen, Faber, Simon⸗ eipzig, Boche, Strantzen(beide Berlin), Förſtendorf⸗Han⸗ nover. Gegen Holland am 6. November ſollen ſpielen: Freckmann⸗Hannover, Wöltje⸗Hannover, Harenberg⸗Bonn, Sprengel⸗Hannover, Theo Haag⸗Frankfurt a.., Müller, Frankfurt a.., Wollner⸗Leipzig, K. Weiß⸗Berlin, Müller, Lockemann, Haverbeck(beide Hannover). Ruderſport * Erfolg des Mannheimer Ruderklubs. Am Sonntag hielt der Frankenthaler Ruder⸗Verein ſeine diesfährige in⸗ terne Regatta ab. Hierbei gelang es dem Mannheimer Ruder⸗ Klub, den eigens hierzu ausgeſchriebenen Gaſt⸗Achter mit ſeinem diesjährigen Schüler⸗ und Jugend⸗Achter(F. Knebel, R. Korta, R. Berberich, K. Boßmann, K. Rehmenklau, E. Günter, P. Urban, B. Bundſchuh(Schlag), A. Reinig(Steuer) gegen den Mannheimer Ruder⸗Verein„Amicitia“, deſſen Mannſchaft aus Jungmannen und Senioren beſtand, mit zwei Längen zu gewinnen. Der Ludwigshafener Ruder⸗Ver⸗ ein ſchied bereits im Vorrennen aus, während der Ruder⸗ Verein„Baden“ nicht antrat. K. B. Literatur Das Rhönrad. Ein Leitfaden für ſeine Verwendung mit Uebungsdarſtellungen in Wort und Bild. Von Dr. W. Schütz(Landesturnanſtalt Spandau). 39 Abbild. Verlag Auguſt Reher, Berlin NW. 7. Ein neuartiges Gerät, das Rhönrad, nach der Gegend ſeiner Entſtehung, der Rhön, ſo benannt, fängt an, als Turn⸗ und Sportgerät in Schulen und Vereinen immer mehr ſich Eingang zu verſchaffen. Es be⸗ ſteht aus zwei gleichgroßen, untereinander verbundenen Stahl⸗ reifen und ermöglicht eine große Anzahl von Wiege⸗, Roll⸗ und Sprungübungen für eine oder mehrere Perſonen. Die Uebungen am rollenden Gerät, aber auch die am ſtehenden Rade, ſind in ſyſtematiſchem Aufbau in einem kleinen Heft zuſammengeſtellt. Dieſer Leitfaden ſoll als Führer für den Gebrauch des Rhönrades dienen und wird, da er kurz und auf drei Monate Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft derbüßt ſind. überſichtlich iſt, ſeinen Zweck erfüllen, auch dazu beitragen, dem Rhönrad neue Freunde zu gewinnen. Neues aus aller Welt — Fauſtkampf der Direktoren. In einer ſüddeutſchen Stadt beſtehen zwei Wach⸗ und Schließgeſellſchaften, deren Unternehmer ſich„Direktoren“ nennen. Beide Geſellſchaften ſind, wie man annehmen darf, gleich tüchtig, und ihre Direk⸗ toren erſt recht. Peinlich löſchen ſie alle brennenden Lichter, verſchließen alle Haustüren u. a.., und ebenſo peinlich regi⸗ ſtrieren ſie ihre Tätigkeit und geben darüber allmonatlich einen Bericht heraus, ähnlich dem Polizeibericht, dem Gen⸗ darmeriebericht und dem Bericht aus der Stadtratsſitzung. Sie bewachen aber nicht nur Objekte, ſondern auch gegenſeitig ſich ſelber. Und gegenſeitig haben ſie recht viel aneinander auszuſetzen. Kürzlich trafen ſie ſich während der Nachtzeit. Dieſe Gelegenheit war günſtig. Und ſo machte nun einer dem andern handgreiflich klar, was ihnen gegenſeitig mißfalle. Den größern Erfolg dabei hatte der Größere der Direktoren, der dem Kleinern ein Auge ausſchlug. Vielleicht er⸗ wähnt der nächſte Bericht dieſe Wachtätigkeit mit den Worten: „Auf freiem Platz wurde von zwei Lichtern eines verlöſcht.“ 1955 ewig. Nur wird dieſe Art„Wachtätigkeit“ teuer zu ſtehen ommen. —„An die Herren Einbrecher!“ Der Hofuhrmacher und Juwelier L. in Berlin, deſſen Geſchäft am letzten Sonntag nachmittag von einer Einbrecherbande gründlich ausgeraubt wurde, ſcheint trotz dieſes Mißgeſchicks ſeinen guten Humor behalten zu haben. Er veröffentlichte geſtern im Inſeraten⸗ teil der Berliner Tageszeitungen folgende Epiſtel an die Ein⸗ brecher:„Liebe Herren Einbrecher! Bei Ihrem kühnen und groß angelegten Beſuch am letzten Sonntag nachmittag in unſerem Geſchäft haben Sie wohl verſehentlich auch ſämtliche in Reparatur befindliche Uhren unſerer Kunden mitgenom⸗ men. Wir bitten Sie höflichſt, uns dieſe Uhren, die für Sie zumeiſt nur Metallwert haben, auf einem Ihnen angenehmen Wege gegen gute Belohnung zukommen zu laſſen. Sie wür⸗ den uns damit ſehr viel Verdruß erſparen. Auch bitten wir Sie, dieſe Uhren recht vorſichtig zu behandeln, da ſie von uns bereits mit größter Sorgfalt repariert ſind und die tadelloſe Rückgabe der uns anvertrauten Reparaturen uns als erſte und vornehmſte Pflicht erſcheint. Da es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß unſere neue elektriſche Anlage Sie bei einem weiteren unangemeldeten Beſuch ſtören würde, bitten wir Sie höflichſt. in Zukunft davon Abſtand nehmen zu wollen.— Mitvorzüg⸗ licher Hochachtung X.., Hofuhrmacher und Juwelier.“ — Das Ende eines Wilderers. Im Gralower Forſt kam es, wie aus Landsberg a. d. Warthe gemeldet wird, zwiſchen einem Förſter und dem als Wilderer bekannten Beſitzer Kä⸗ ding zu einem Nahkampfe, bei dem ſich das Gewehr des Förſters entlud. Der Wilderer wurde durch die Schrotladung an einer Schlagader des Beines getroffen und ſtarb bald darauf an Verblutung. — Sturz vom Triumphbogen. Am Freitag hat ſich ein 61 Jahre alter, anſcheinend geiſtgesgeſtörter Mann von dem Triumphbogen in Paris heruntergeſtürzt. Er war ſofort tot. In ſeinen Taſchen fand man einen Brief, in dem er die Ueberzeugung ausſpricht, daß der unter dem Triumphbogen begrabene unbekannte Soldat ſein während des Krieges ver⸗ mißter Sohn ſei. — Abenteuer mit einem Eisberg. Der Dampfer Mamari, durch einen Zuſammenſtoß mit einem Eisberg ſchwer beſchä⸗ digt, iſt in London eingetroffen. Das Schiff kam aus Neu⸗ ſeeland und lief etwa 100 Meilen von den Falklandinſeln mit voller Wucht auf einen Eisberg auf, der ein großes Loch unter der Waſſerlinie riß. Es wird als ein Wunder betrachtet, daß der Dampfer nicht unterging. Der Kapitän erzählt, daß ſchon ſeit Tagen loſes Eis geſichtet wurde. Der Zuſammenſtoß war furchtbar. Das Schiff wurde förmlich aus dem Waſſer ge⸗ hoben. Niemand hatte den Eisberg treiben geſehen, doch jetzt ſchien er plötzlich 60 bis 100 Meter hoch über dem Schiff zu hängen. Zum Glück hatte das Schiff ihn direkt von vorn ge⸗ troffen. Ein Zuſammenſtoß von der Seite hätte es unweiger⸗ lich zum Sinken gebracht. Der Eisberg glitt vom Schiff fort und um den Bug herum zur anderen Seite, wo er ſich voll⸗ ſtändig überſchlug. — Wieder ein Zugüberfall in Mexiko. Verſpätete Mel⸗ dungen aus Mazatlan beſagen, daß in der vorigen Woche eine Bande von über 100 Mann einen Perſonenzug der ſüd⸗ lichen Pacific⸗Bahn angriff. Die aus Bundesſoldaten be⸗ ſtehende Wache des Zuges hatte bei dem Kampfe zehn Ver⸗ 1 während dreißig Banditen getötet wur⸗ e n. DDDDD——————— ⁰——;bnrr—— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein-Pegel 22 28 24[26[7 I 26.Kectar-Pegelf 27. J28. 7l. J 28. 27. 28, Schuſterinſe.47..2..J53.82 4%e mannbeim.208. l25, eſ..8888 Kehl.841.253.874.3.6,.70/Jaaſtfeld.281.88.88.85 2,61 2,00 Maxau.285.93 5,86.35.686.85 Mannheim.85.78.46.86.30ſ 6,37 3 aub.884.12—.66 4,43— Köln.78.75.87 4,09.149.69 Herausgeber, Druger und Verieger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimei Zeitung G. m. b. 5. Mannveim E 6. Direktion Ferdinand Heyme. Tnefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure Für Politit: H. A. Meißner— Teuilleton: Dr. S. Kapſer.— Kommunal⸗Volitiku Lokales: Richard Schönfelder Sport und Neues aus aller Welt Willy Müller Handelsteil i. V. Franz feircher Gerich! und alle ebrige Frans Fircher Anzeigen! Dr E Stßtzne⸗ * mee ee Npogen,&s G, Qs Hee Geuee, Seee ſe SOl al%% 9 1 1 0 115 1101 „ 5 6. Seite, Nr. 447 Deutſchlands Effeltenprodultion Ueberproduktion von Wertpapieren. In ihrem Septemberheft der wirtſchaftlichen Mitteilungen nieht die Deutſche Bank bemerkenswerte Schlüſſe aus der ntwicklung des Verhältniſſes von Kapitalbildung und Emiſſionstätigkeit. Das Inſtitut ſtellt u. a. dabei folgende Ueberlegungen an: Die Produktion von Wertpapie⸗ ren, die 1926 ſchon angeſichts der noch nicht vorkriegsmäßigen Kapitalbildung als Ieberproduktion zu bezeichnen war hatte ſich in den erſten fünf Monaten des Jahres 1927 in einem Tempvo fortgeſetzt, das in keinem Verhältnis zum Kapitalanſatz der Volkswirtſchaft ſtand. In den letzten drei Monaten ging jedoch die inländiſche Emiſſionstätigkeit ganz weſentlich zurück. Nach einer nicht widerlegten Schätzung hat ſich die Kapitalbildung im Jahre 1926 auf nicht ganz 6,5 Mik⸗ liarden Mark helaufen; davon konnten normalerweiſe —3½% Milltarden Mark für mobile Anlagen verwandt wer⸗ den. Taſächlich ſind üher vier Milliarden Wertpapiere be⸗ geben worden. Im erſten Halbjahr 1927 betrug die Neu⸗ produktion an Wertpapieren über 2,8 Milliarden Mark. Unter der Berückſichtigung, daß im Publikum nur ein Teil der Fproz. Reichsanleihe untergebracht worden iſt, iſt der inländiſche Kapitalmarkt in Höhe von ungefähr 2“ Milliarden 240 in Anſpruch genommen worden. Das wäre ſelbſt dann eine halbe Milliarde zu viel geweſen, wenn man Anterſtellt, daß im Jahre 1927 die Kapitalbildung wieder die Friedenshöhe von 8 Milliarden/ erreicht. Dieſe Ueber⸗ Produktion von Wertpapieren konnte nicht vom an⸗ lageſuchenden Publikum aufgenommen werden, iſt alſo in ſpekulative Hände gegangen. In don letzten Mona⸗ ten iſt nun die Droſſelung der Effektenproduk⸗ tion recht deutlich geworden. Die geſamten Inlandemiſ⸗ ſionen ſtellten ſich im Durchſchnitt der letzten drei Monate auf 198 Mill., während ſie im erſten Halbjahr 1927 monatlich etwa 460 Mill. hetragen hatten, alſo ungefähr 125 Mill./ mehr, als es der Kapitalbildung nach optimiſtiſcher Annahm⸗ entſprochen hätte. die Zurückhaltung in den letzten Monaten ermöglicht wurde, muß alſo ſchon recht guten Fortſchritt gemacht haben; die Berminderung der Geldnachfrage für Spekulationszwecke iſt tatſächlich deutlich zu bemerken. Amerikaniſcher Einſpruch gegen die Preußen⸗ 8 5 3 0 Anſeihe? Schwierigkeiten bei der Preußenanleihe Wie aus gut unterrichteter amerikaniſcher Quelle verlautet, ſtößt die Emiſſion der neuen preußiſchen 30⸗Mill.⸗Dollar⸗Auleihe, für die der Vertrag mit dem Bankhaus Harris, Forbes u. Co. be⸗ reits unterzeichnet war, in letzter Stunde noch auf beträchtliche Schwierigkeiten. ſehr aus Wallſtreetkreiſen, die zum mindeſtens keine grundſätzlichen Einwendungen dagegen machen, ſondern aus dem Staatsdeparte⸗ ment, das die Auffaffung vertreten ſoll, die neue preußiſche Anleihe diene im Gegenſatz zu den Angaben des preußiſchen Staates keinen werbenden Zwecken. Von dieſer Auffaſſung ausgehend wird an⸗ ſcheinend von genannter Stelle verſucht, die Unterbringung der An⸗ leihe zu verhindern. Offiziell hat ſich das Staatsdepartement bisher weder im allgemeinen noch in dieſem beſondern Fall gegen unpro⸗ duktive Anleihen ausgeſprochen. Aber der inoffizielle Druck, der wie verlautet, auch mit dem Beweismittel arbeitet, daß unproduktive deutſche Anleihen die Dawesſchen Zahlungen gefährden, ſcheint doch 8 ſtark genug zu ſein, um die Emiſſion der Anleihe zu verhindern. deutfchen Bankkreiſen Auch aus Auskand und ſogar aus ſollen Bedenken gegen die Anleihe geltend gemacht worden ſein, ſo daß nach Anſicht genannter Kreiſe kaum damit zu rechnen iſt, daß die Auleihe vorläufig auf dem amerikaniſchen Markt herausgebracht werben dürfte. Eine weitere Klärung in günſtigem Sinne erfährt die An⸗ gelegenheit durch eine Kabelmeldung aus Newnork, wonach die an der Anleihe beteiligten amerikaniſchen Bankhäuſer erklärten, es wäre ein beſtimmtes Datum für die Auflegung bisher niemals feſt⸗ geſetzt worden, noch ſei jetzt ein endgültiger Emiſſionstermin in Ausſicht genommen. Wie man ferner hört, erklärte das Staats⸗ departement, man ſehe von amtlicher Seite keinen Grund, um irgend etwas gegen die Preußenanleihe einzuwenden. Wie weiterhin mitgeteilt wird, iſt der Grund der Verſchiebung der Auflegung der Preußen⸗Anleihe darin zu ſuchen, daß das Staatsdepartement noch nicht im Beſitz der Unterlagen üher Zweck und Ausmaß der Anleihe iſt. Irgend ein Grund zur Be⸗ Unruhigung ſcheint nicht vorhanden zu ſein. Verſammlung der Himmelsbach⸗Gläubiger. Wie uns aus Freiburg ,B. vom 27. September berichtet wird, wurden die angemeldeten Forderungen gegen die Firma Gebr. Himmels⸗ bach in der heutigen Gläubigerverſammlung geprüft. Im ganzen waren 600 Anſprüche zu prüfen, die ſich aus den Forderungen der verſchiedenſten Staats⸗ Steuer⸗ und Kommunalbehörden zu⸗ ſammenſetzen, ferner von Lieferanten, für Arbeitsleiſtungen und von Verſicherungen. Bayern wurde bei der Zuteilung des Stimmrechts nicht berückſichtigt, und zwar, weil die Forderung des bayeriſchen Staates noch beſtritten wird. Die Bergwerksgeſellſchaft Gelſen⸗ kirchen erhielt ein Stimmrecht für 8 Millionen 4. Am 24. Oktober, vormittags 11 Uhr, findet zum Zwecke weiterer Be⸗ richterſtattung die nächſte Gläubigerverſammlung vor dem Amts⸗ gericht in Freiburg ſtatt. Bis 10. Oktober ſind Anträge zu dieſem neuen Termine bei der Gerichtsſchreiberei in Freiburg einzureichen. *Pfülziſche Pulverfabriken AG., St. Ingbert. Die am 24. Sept. abgehaltene o. GV., an der 6 Aktionäre mit 1 245 000 Fr. Aktien⸗ kapital(Geſamtkapital 1875000 Fr.) teilnahmen, genehmigte ein⸗ ſtimmig die Vorſchläge der Verwaltung, ſetzte die ſoſort zahlbare Dividende für das Geſchäftsjahr 1926/27 auf 16 v. H.(gleich wWie k..) feſt und wählte Herrn Heinrich Martin in St. Ingbert wieder als Aufſichtsratmitglied. 277 Die öproz. Doll. 14.5⸗Mill.⸗Anleihe der Stadt Fraukfurt a. M. Für die von den ſtädtiſchen Körperſchaften beſchloſſene 6proz. Aus⸗ landsankeihe hat die Finanzdeputation in Frankfurt a. M. ein Gebot von mehreren amerikaniſchen und europäiſchen Bankengruppen erbeten. Die günſtigſte Offerte hat die Firma E. H. Rollins u. Sons in Boſton und Newyork mit einem Uebernahmekurs von 93754 v. H. vorgelegt. Die Stadt Frankfurt hat dieſes Angebot vor⸗ behaltlich Genehmigung durch die Beratungsſtelle angenommen. 7 Divpidendenloſer Abſchluß der Konſervenfabrik Johann Braun Heddernheim bei Worms. Für das am 30. April 1927 abgelaufene Geſchäftsjahr bleibt die Geſellſchaft dividendenlos. Der Be⸗ triebsüberſchuß leinſchließlich Gewinnvortrag) iſt gegenüber dem Vorjahr von 1601 127 auf 1186 284 /¼ zurückgegangen. Bei 27 138(27 271)/ Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 50 257(26 487) /, der vorgetragen werden ſoll. 8 :2 Mheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfaprik AG. in Düſſel⸗ dorf. Die Geſellſchaft hat ihre Abſchlußarbeiten noch nicht beendet. Die Auffichtsratſitzung findet erſt Ende November ſtatt. Das ab⸗ gelaufene GJ. hat einen nicht ungünſtigen Verlauf gezeigt. Ob jedoch mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung gerechnet werden kann, bleibt abzuwarten. Es wird demnächſt die Wieder⸗ einführung der Aktien an der Berliner Börſe beantragt werden. Rheiniſch⸗Meſtfäliſche Getreidekredit Ac., Duisburg. Wie von der Verwaltung verlautet, werden bei der am 24. Oktober ſtattfindenden GB. vorzuſchlagenden Kapitalerhöhung um 500 000 auf 1 Mill. den alten Aktionären 250 000 neue Aktien zum Bezuge angeboten werden, Die reſtlichen 250 000 werden von einem Bankenkonſortium, beſtehend aus dem Barmer Bank⸗Verein und den Bankfirmen J. H. Stein, Köln und S. Schönberger u. Co. Berlin, übernommen. Ueber die Ausgabebedingungen für die neuen Aktien laſſe ſich gegenwärtig noch nichts Endgültiges ſagen. Die Kapitalerhöhung erfolgt zur Verſtärkung der Betriebsmittel mit Rückſicht auf die Ausdehnung der Geſchäftstätigkeit. Für das abge⸗ laufene Geſchäftsjahr kommen bekanntlich 8 v. H.(i. V. 7 v..) Divi⸗ dende zur Verteilung. Der Aufſaugungsprozeß, der durch Der Widerſtand gegen die Anleihe kommt nicht ſo Die deutſche Zahlungsbilanz der Jahre 1924 und 1925 war beſonders dadurch charakteriſiert, daß der Warenhandel (Handelsbilanz) mit einem gewaltigen Paſſivſaldo(1924 1855 Mill. J, 1925 ſogar 2526 Mill. J) äbgeſchloſſen hatte, ſo⸗ daß es unmöglich war, die deutſche Zahlungsbilanz zu akti⸗ vieren. Im Gegenteil trat durch die Reparationsleiſtungen und durch Bewegung der Währungsdeckungsmittel(Gold⸗ einfuhr und Deckungsdeviſen) eine weitere Steigerung des Paſſivſaldos der Zahlungsbilanz ein. Bei der Geringfügig⸗ keit der deutſchen Dienſtleiſtungen, des Zinseinkommens von 80 Mill. im Jahre 1924 und einer aktiven Kapitalübertragung durch Wanderungen von 30 Mill. im Jahre 1925 mußte der Ausgleich im Wege des Kapitalverkehrs erfolgen. Es war ein Geſamtpaſſivſaldo von 2250 Mill. 192⁴4, von 3955 Mill./ 1925 zu decken. 1924 ſtanden zur Deckung des Saldos folgende Poſten des Kapitalverkehrs zur Ver⸗ fügung: 900 Mill.„ öffentlich aufgelegter langfriſtiger An⸗ leihen, 300 Mill./ Aktipſaldo aus Warenkrediten, 30 Mill/ Aktivſaldo aus dem Verkehr deutſcher Immobilien und Effek⸗ ten und 1000 Mill./ aus dem Rückfluß gehamſterter Noten. Dem ſtanden als Paſſippoſten des Kapitalverkehrs gegenüber: 778 Mill. aus der Bewegung der freien Deviſen und 186 Mill.„ aus der Bewegung des Golddepots der Reichs⸗ bank im Auslande. Die Verrechnung aller Poſten ergiht für die geſamte Kapitalverkehrsbilanz noch einen Zuſchußſaldo von 984 Mill. /, die Deutſchland aus Kapitalrückkehr, ſonſti⸗ gen Krediten und aus der Bewegung von Vermögensanlagen zur Verfügung geſtanden haben müſſen. 1925 betrug der durch den Kapitalverkehr zu deckende Paſſivſaldo der Zäh⸗ lungsbilanz 3955 Mill. RM. Die Deckungspoſten ſetzen ſich folgendermaßen zuſammen: 1130 Mill, RM. öffentlich aufgelegter langfriſtiger Anleihen, 110 Mill. RM. ſonſtiger Anleihen, 433 Mill. RM. aus freier Deviſenbewegung der Reichsbank(im Gegenſatz zum Vorfahre ſtark aktiv), 200 Mill. RM. aus dem Rückfluß gehamſterter Deviſen. Unter Ver⸗ rechnung mit den Paſſivpoſten der Kapitalverkehrsbilanz, von 60 Mill. RM. für Warenkredite(im Vorfahre ſtark aktiy), von 12 Mill. RM. für Tilgung langfriſtiger Anleigen, ergibt ſich ein noch zu deckender Saldo von 2043. Mill. RM. der— wie im Jahre 1924— aus Kapitalrückkehr, ſonſtigen Krediten und aus der Bewegung von Vermögensanlagen zugefloſſen iſt. Die Struktur der deutſchen Zahlungs bilanz im Jahre 1926 weicht nun in mehr als einer Hinſicht beträchtlich von der der beiden Voriahre ab. Zunächſt ſchließt der Waren⸗ verkehr zum erſten Male mit einem Aktivſaldo von 888 Mill⸗ RM. ab(314 Mill. RM. aus freiem Verkehr und 574 Mill. RM. aus Sachleiſtungen im Reparationsverfahren). Der Saldo der Dienſtleiſtungen erhößht ſich gegenüher den beiden Vorjahren um nahezu 100 Mill. RM. auf 217 Mill. RM.(Schiffsnerkehr + 296, Durchfuhrverkehr. 65, Reiſeyerkehr— 70, Verſicherungsgeſchäfte, Poſtverkehr, Löhne ausländiſcher Arbeiter— 60. Kraftlizenzen—8 und Film⸗ lizenzen— 6 Mill. RM.)]. Auf der Aktivſeite ſind weiter— wie im Jahre 1925— 30 Mill. RM. für Kapitalübertragungen durch Wanderungen zu buchen. Gegenüber dieſen Aktip⸗ voſten der Zahlungsbilanz ſtehen als bedeutendſter und die beiden Vorjahre weit überſteigender Paſſiypoſten die Reparationsleiſtungen in Höhe von 1031 Mill. RM. neben 667 Mill. RM. aus der Gold⸗ und Deviſenbewegung. Die Poſitionen Warenhandel Dienſtleiſtungen, Zinſen, Re⸗ parationslieferungen, Kapitalübertragungen durch Wanderun⸗ gen und Bewegung der Währungsdeckungsmittel verurſachen ſomit eine Paffipität der Zahlungsbilanz von 749 Mill. RM. im Jahre 1926(gegenüber 2 250 in 1924 und 3955 in 1925). Im verfloſſenen Jahre murde alſo der Paſſivſaldo der Zah⸗ lungsbilanz zum erſten Male von dem Aktivſaldo der Han⸗ delsbilauz— und zwar um 145 Mill. RM.— übertroffen. Das Statiſtiſche Reichsamt bemerkt dazu: Nn ag D Am die Reform der Zweimonatsbilanzen Noch keine Beſchlüſſe Die lange erwartete Sitzung der Banken in der Reichsbank, die ſich mit der Umgeſtaltung der Zweimonatsbilanzen befaſſen ſollte, hat, wie vorauszuſehen, einen wenig ergebnisreichen Verlauf ge⸗ nommen. Sie hat, zur Einſetzung einer Arbeitskommiſſion geführt, deren Zuſammemnſetzung hinſichtlich der Perſönlichkeiten noch nicht feſtſteht. Dr. Schacht hat über die verſchiedenen öffentlichen An⸗ regungen zur Umgeſtaltung des Schemas und der Veröffentlichungs⸗ zeit referiert, ohne ſich mit den einzelnen Vorſchlägen zu identifi⸗ zieren. Der über die Sitzung ausgegebene Bericht hat folgenden Wortlaut:„In der am 26. ds. Mts. im Reichsbankgebäude unter dem Vorſitz des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht abgehaltenen erſten Beſprechung über die Ausgeſtaltung der Zweimonatsbilanzen fand eine allgemeine Ausſprache über die wichtigeren Punkte ſtatt, die in dem gewählten kleineren Arbeitsausſchuß im einzelnen durch⸗ geſprochen werden ſollen. Als ſolche Punkte wurden u. a. bezeichnet: Die Frage des Kreiſes der an der Veröfſentlichung beteiligten Inſtitute und Firmen, die Beſchleunigung der Veröffentlichung ſowie die ſchärfere Formulierung, Ergänzung u. Vereinheitlichung des Bi⸗ lanzſchemas. In der Arbeitskommiſſton, die unter dem Vorſitz der Reichsbank ſteht, wird das private Bankweſen durch drei Inſtktute, das öffentliche Bankweſen durch zwei Inſtitute vertreten ſein.“ An der Sitzung haben u. a. Vertreter der Reichsbank, die vier D⸗Banken, ſowie Vertreter des Reichswirtſchafts⸗ und des Reichs⸗ finanzminiſteriums teilgenommen. * Disconto⸗Geſellſchaft Berlin. Die Halbjahresbilanz der Disconto⸗Geſellſchaft weiſt ein recht befriedigendes Ergebnis aus, an dem das lebhafte Effekten⸗ und Konſortialgeſchäft im erſten Se⸗ meſter einen weſentlichen Anteil habe. * Auslandsaufträge Loewe A6B. in Berlin.— Befriedigend be⸗ ſchäftigt zu unzureichenden Preiſeu. Wie verlautet hat die Ge⸗ ſellſchaft einige Auslandsaufträge hereingenommen. Die Annahme der Aufträge erfolgte, um den Beſchäftigungsgrad günſtiger zu ge⸗ ſtalten, trotzdem die Preiſe nicht günſtig ſind. Die Beſchäftigung iſt jetzt befriedigend, es wird an 6 Tagen(gegen früher an 4 bis 5 Tagen) gearbeitet. Die Belegſchaft iſt geringfügig erhöht durch Einſtellung von Spezialarbeitern. * Ankerwerke AG. in Bielfeld. Der Auſſichtsrat hat beſchloſſen, der am 14. Oktober ſtattfindenden Generalverſammlung nach reich⸗ lichen Abſchreibungen und Rückſtellungen eine Dividende von wieder 10 v. H.= 30 4 pro Aktie à 300 vorzuſchlagen. Die Be⸗ ſchäftigung wurde weiter als befriedigend bezeichnet. :2 Deutſcher Lloyd Verſicherungs⸗AG.— Neue Verbindungen mit engliſchen und italieniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaften. Die am Montag abgehaltene o. GV. brachte inſofern einige neue Geſichts⸗ punkte, als die Verwaltung bemerkenswerte Mitteilungen über eine Ausdehnung der Beziehungen des Unternehmens nach Italien und England machen konnte. Zunächſt wurde der Jahresabſchluß de⸗ battelos genehmigt; der Abſchluß iſt ohne Gewinn und ohne Verluſt. Sodann wurde antragsgemäß beſchloſſen, das Aktienkapital um bis 2 auf bis zu 6 Mill.„ zu erhühen durch Ausgabe von auf den Namen lautende Aktien mit 25 v. H. Einzahlung. Die Kapitalserhöhung gilt als hinfällig, wenn bis zum 30. September 1929 nicht mindeſtens 1 Mill.& eingezahlt worden iſt. Auf Anfrage eines Aktionärs be⸗ merkte die Direktion, daß eine vorzugsweiſe Behandlung der neuen Aktien nicht in Betracht kommen könnte. Die neuen Kapitalien ſollen die Verwaltung in den Stand ſetzen, etwaige Ausdehnungs⸗ pläne, die zur Zeit noch nicht feſtſtehen, eptl. durchzuführen. Das Unternehmen befinde ſich in günſtiger Entwicklung. Die Verwal⸗ tung machte ſodann davon Mitteilung, daß vier Mitalieder des Auf⸗ ſichtsrats ihre Aemter niedergelegt hätten. Das Ausſcheiden iſt in durchaus freundſchaftlicher Form erfolat und die guten Beziehungen zu dieſen Perſönlichkeiten bleiben auch weiterhin beſtehen. Zu den Neuwahlen betonte die Verwaltung, daß die angeknüvften Ver⸗ bindungen mit der engliſchen und mit der italieniſchen Firma recht gute Vorteile für den Deutſchen Lloyd verſprechen. Die deulſche Zahlungsbilanz „Dieſer Ueber⸗ ſchuß dürfte ſich zum Teil erklären aus der Umwandlung kurzfriſtiger Kredite in langfriſtige. Zum Teil wurden aber die Beträge nicht ausgenützt, ſondern zu ſpätexer Verwendung ſtehengelaſſen oder an anderer Stelle im Auslande wieder ausgeliehen.“ Betrachtet man nun die Kapitalverkehrsbilanz des Jahres 1926, ſo ergibt ſich, daß dem zu deckenden Saldo der Zahlungsbilanz in Höhe von 743 Mill. RM. fol⸗ gende Poſten gegenüberſtehen: An Aktiven die herein⸗ genommenen Kredite in Höhe von 1600 Mill. RM.(1 400 für öffentlich aufgelegte langfriſtige, 200 Mill. RM. für ſonſt bekanntgewordene Anleihen), ſowie 57 Mill. RM. aus der freien Deviſenbewegung der Reichsbank, an Paſſiven 65 Mill. RM. für Tilgung langfriſtiger Anleihen und 74 Mill. RM. aus der Bewegung des Golddepots der Reichsbank im Auslande. Unter Verrechnung aller dieſer Poſten ergibt ſich ein ungeklärter Schlußſaldo der Kapitalverkehrsbilanz in Höhe von 775 Mill. RM., der im Gegenſatz zu den heiden Borjahren einen Paſſivppoſten, alſo eine Kreditgewährung Deutſchlands an das Ausland, darſtellt. Das Statiſtiſche Reichsamt bemerkt über die Verwendung dieſer Gelder:„Ein erheblicher Teil dieſes Betrages iſt zur Erweiterung der bet der deutſchen Ausfuhr gewährten endsſ keale 8. B. an Rußland, verwendet worden, ein Teil wohl auch zur Erwei⸗ terung der deutſchen Auslandsanlagen. Nicht erheblich dürfte der Betrag geweſen ſein, der zur Fundierung noch ausſtehen⸗ der kurzfriſtiger Verbindlichkeiten außerhalb des Waren⸗ kredites verwendet werden mußte. Der verbleibende Reſt iſt in Jorm kurzfriſtiger Kredite außerhalb des Warenverkehrs dem Auslande zur Verfügung belaſſen worden.“ Es ergibt ſich ſomit, daß Deutſchland bei der heutigen Struktur ſeiner Volkswirtſchaft eine ſtärkere Paſſiot⸗ tät des Außenhandels nur durch Auslands⸗ kredite ausgleichen kann, da die Ueberſchüſſe aus Dienſtleiſtungen und aus der Kapitalbewegung durch Wan⸗ derungen nicht entfernt ausreichen, um auch nur die fort⸗ laufenden und zunehmenden Zins⸗ und Reparationslaſten auf⸗ zubringen. Von der Geſtaltung unſeres Außenhandels weirg daher— ſolange man eine Reviſion des Dawesplanes nich in Rechnung ſtellen kann— faſt ausſchließlich unſere Zah⸗ lungsbilanz und damit der Grad der Verflechtungen des aus⸗ ländiſchen Finanzkapitals mit unſerer Wirtſchaft abhängen. Der Reparationsagent würde ſich ein großes Verdienſt er⸗ werben, wenn er neben ſeinen kritiſchen Aeußerungen über unſere Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik auch einmal poſitive Vorſchläge zur Steigerund bezw. Erzielung des Aktivſaldos unſeres Außenhandels machen würde, da ſich hier letzten Endes die Erfüllbarkeit der uns auferlegten Verpflichtungen entſcheiden wird. Denn ein dauerndgeborgt⸗aktiver Ausgleich einer paſſiven Zahlungsbilanz iſt eine Unmöglichkeit, wenn man nicht Deutſchland zum, Paria unter den Völkern herabdrücken will. Außerdem biet aber der Dawesplan ſelbſt mit ſeinen Beſtimmungen üb Währungsſchutz einerſeits und Begrenzung von Reparations⸗ kaſſenbeſtänden andererſeits gewiſſen Schranken, die einer der⸗ artigen Entwickkung entgegenſtehen. Die Quinteſſenz unſerer Betrachtung läuft in reparationspolitiſcher Hinſicht auf die oft unterſtrichene Tatſache hinaus, daß bet mangelnder Be⸗ reitwilligkeit des Auslandes, unſere Einfuhren in ſtärkerem Maße aufzunehmen, ſich trotz aller Widerſtände unſerer Gläu⸗ biger— wenn auch nach Zurücklegung eines für uns opfer⸗ reichen Weges— der Zeitpunkt einſtellen wird, wo ſich dem Reparationsagenten ſelbſt die Unerfullbarkeit des Dawesplanues an der Unmöglichkeit der Transferierung bezw. an der Ueberſchreitung der Kaſſenhaltung erweiſen wird. Die Vorſehung mag geben, daß ſchon vor Eintritt dieſes Zeitpunktes das internationale Verſchuldungsproblem eine andere Löſung gefunden hat. Dr. A. N. * Intereſſengemeinſchaft in der belgiſchen Antomobilinduſtrie⸗ Von unſerem Mitarbeiter wird uns aus Brüſſel unterm 28. Sept. geſchrieben: Entſprechend den Rationaliſierungsprojekten in der bel⸗ giſchen Automobilinduſtrie haben die beiden Hauptfirmen des Landes, Minerva und F.., ſoeben eine als„Freundſchaftspakt“ bezeich⸗ nete Gemeinſchaft techniſcher und kommerzlieller Intereſſen ab⸗ geſchloſſen. Dieſes Uebereinkommen, das jeder der beiden Geſell⸗ ſchaften ihre finanzielle Selbſtändigkeit und ihre eigene Organi⸗ ſation beläßt, begrenzt, um Doubletten zu vermeiden, das Tätig⸗ keitsfeld beim Herausbringen neuer Modelle, vereinheitlicht die Rohſtoffbeſchaffung und gewiſſe Fabrikationen. Durch dieſe tech⸗ niſche Arbeitsteilung ſoll der in⸗ und ausländiſche Wettbewerl zwiſchen beiden Firmen ausgeſchaltet werden. Deviſenmarkt Die Deviſennachfrage hat wieder zugenommen, der Dollar zog von 4,2060 auf 4,2085 an. Spanien lag nach den Steigun⸗ gen der letzten Woche erheblich ſchwächer, gegen London 27,85 nach 27,70. London ebenfalls etwas angeboten, gegen Dollar .8665 nach 4,8670. Holland und Schweiz nachgebend, gegen New⸗Pork 40,09 bew. 19,28. 72 27. 28 27. 28. 27 28. 18.09118,995 London⸗-Parie124, 07124,02 Naild.-Schwe.] 28,28] 28 29Lond.-Stockh. Lond.-Brüſſel 34.94] 34,5 bolland-Schw. 207.90207.9f Ind.-⸗Madrid 27.78 27. ond.-Maild. 89.20 89.20 LTabel Holland.493 2,494 Nailand-Paris 189.04189, 354.(355,00 17021 102 .86.7.866 Kabel Schweizſ.186.186Lond.-Hollan d Lond.⸗Schweizſ 25,24 25,23 London-Oslo.19,43 Paris-Schweizl 20.35 20,35Lond.⸗Kopenh. 12,18J Brüſſel-Paris 18,45[Holland-Paris 18.17[Kabel London In.⸗Mk. laſſen ſich ſolgende Kurſe feſtſtellen: 0 London.. 20,42 20,43 Prag. 12.44 12,44J Madrid. 73.64 73 9 Paris.. 18.47 1647[Oelo. II0.82 110,60 Argentinien..70 1 Zürich..80,92] 80,94 Kopenhagen. 112,42 112,43] Japan.854 1. 5 Mailand..22 85 22.90] Stocthol m. 112,85 112.850 New⸗Dort. 4,198 4,18 Holland.. 168,27 168.30 Srüffel 88.45 58.,480 Berliner Metallbörſe Berlin, 27, Sept. Metalle Terminnotierunger ge⸗ CTkrklIIIIIIf. 0 fein 76.75 bis 77.75. Gold Freiverkehr 28 bis 28.20. Platin Freiverkehr 8 bis 9. London 27. September. Metallmarft(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. let 21.20 24.35 26. 27.. 277. 8 15 Kupfer Kaſſa 84.35 54,—f beſtſeleen 61.25 61,25 Jint 27,15%— do. 3 Monat 54.55 54,25 Nickel ueckſlb. p. Fl. 22,— 22.— do. Elektrol. 62.— 62.— J Zinn Kaſſa 268,15 266.25 J Regulus Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 17. September bis 23. September 1927 ſind an⸗ gekommen talwärts: 2 beladene Dampfer mit 29 Tonnen, 4 leere Schleppkühne und 25 beladene mit 6464 Tonnen, bergwärts: 27 be ladene Dampfer mit 3154 Tonnen, 1 leerer Schleppkahn und 96 355 ladene mit 69 208 Tonnen.— Abgefahren ſind talwärts: 27 beladene Dampfer mit 1938 Tonnen, 57 leere Schleppkähne und 20 beladen mit 7224 Tonnen bergwärts: 2 beladene Dampfer mit 119 Tonne 24 leere Schleppkähne und 10 beladene mit 2883 Tonnen. Auf de 8 Neckar ſind talwärts angekommen: 1 leerer Schleppkahn und 10 7 ladene mit 1497 Tonnen, bergwärts abgefahren ſind: 1 beladene Dampfer mit 73 Tonnen, 10 beladene Schleppkähne mit 975 Tonnen. * Frachtenmarkt in Duisburg ·Rubrort vom 27. Sepl. Die Nachfrage nach Kabnraum war an der heutigen Borsz nicht beſonders rege. Die Frachten blieben tal⸗ wie bergwüär, unverändert, ebenſo erfuhren auch die Berg⸗ und Talſchleph löhne keine Aenderung. e— VaA ANdd — * n — e .. e n 5 8. in Betracht die eee E Arksachen ibase 7. Sette. Nr. 447 unseres Unternehmens allen ein Vorbild von Pflichterfülſung der den 27. September 1927. Am 26. September 1927 verstarb zu Franłfurt/., wo- selbst er seit 5 jahren seinen Wohnsitz hatte, der Direktor Herr Fritz Mose 1 kurz vor Vollendung seines 30 Lebensjahres. Der Entschlafene, der während nahezu 13 Jahren als Vorstandsmitglied in unserem Unternehmen tätig gewesen ist, war seinen Mitarbeitern ein wohlwolſender Vorgesetzter und Ein ehrendes Andenken ist ihm gewahrt. 9558 Die Geschäftsleitung, Angestelſten u. Arbeiter Chemischen Fabrik Weyl Aktiengesellschaft Mannheim-Waldhof Todes-Anzeige Heute vormittag wurde uns unsere innigstge- llebte Tochter, Schwester und Schwägerin, Fräulein Hilde Kimmig unerwartet raseh durch den Tod entrissen. Gust. Kimmig, Hauptl. a. D, Waldparkstr. 6 Elise Kimmig, geb. Futherer Adolf Kimmig, Journalist, 2. Zt. Paris 55 Erdbestattung Donnerstag, 29. September, nach- mittags 3 Uhr. 10²⁵ 4 Für die vielen Kranz- und Blumenspenden, so- wie aufrichtige Teilnahme an dem Hinscheiden unserer lieben Frau und Mutter Babette Herrmann geb. Pfaff sagen wir unseren herzlichen Dank. Ganz be- sonders danken wir Herrn Stadtpfarrer Dr. Leh- mann kür die trostreichen Worte und den evang. Schwestern der Station Neckarstadt für die liebe- volle Pflege. 1042 Im Namen der Hinterbliebenen: Karl Herrmann, bügemelster fuctsst. 20%½. — Möbel Straßenſperrung.— — der Ken 7 15 707 8 La weg Nr. 3 zwiſchen Wallſtadt un— 10 denburg vom 25. September bis 3. Oktober— Ainegpeperrt. Die amtettung erforgt übee Herren-) m oder Heddesheim. 17 poliert, matt, hoch- annheim, den 27. September 1927.wert., künstlerische ſaſesves Bezirksamt— Abteilung* e Semeine OrtskKrankenkasse Mannheim. dötrankenkassg für Handelsbetriebe Hannheim. 5 ke SF H 5, 1 4 und 22. Skanntmachung. 964 das ur machen darauf aufmerkſam, daß durch Hucheg ie Geſetz über Aenderung des zweiten 4 1 7 8. Jult e Reichsverſicherungsordnung vom Ulle Aumlete kanken 1027, Reichsgeſetzblakt 1 S. 219, die ſtellten werſicherungspflichtgrenze der Ange⸗ Eein Poſten neuer uſw. auf jährlich 2 f 3600 Reichsmark tan Unfen hiernacht worden iſt. Die Anmeldungen der 1 8 rungspfli ab 1. Oktober 1927 wieder verſiche⸗ Weſtminſter Marken⸗ tober igichtigen Perſonen haben ab 1. Ok⸗ ware wie Furtwängler, Meldeſten binnen 3 Tagen bei der Allgem. Junghans ꝛc., auch un⸗ Da die⸗ Bezirksamtsgebäude, zu erfolgen. gebeizt, wird ab Lager: rung An meldung zur Krankenverſiche⸗ 8 2 8 varlerre verſſch als Anmeldung zur Arbeitsloſen⸗ rr herun 8 mit ſchriftlich. Garantie welche bigge gilt, ſo ſind ſür dieſe Perſonen, zu weit bereßgefegten gemeldet her nur zur Erwerbsloſenfürſorge Preiſen Berkant von der Erzaren, gleichzeitig A b meldungen Weiter werbsloſenfürſorge zu erſtatten. Oekar Jolda Uhr⸗ daß aßh 1 Slrs darauf aufmerkſam gemacht, Jamn„macher verdlenſt“ Ortober 1927 der wirkliche Arbeits⸗ Jager; 86. 8. parzerre 1 bis zum Höchſtbetrag von Werkſtatt: G 4, 19. II. von 70 Reichsr für den Kalendertag, bezw. mark pro Mamark pro Woche od. 300 Reichs⸗ eſtgeſe Mo Die Vorſtände. Inesenehren 15 17 Echte Nemdem- Frikoline wundervolle Muster 8188 llalertpronpi Uruckeref Dr. Haas. G. m. b.., E 6. 2 Dr. Herbert Wedel u. Frau geb. Kimmg Todes-Anzeige Verwandten u. Bekannten die schmerz- liche Nachricht, daß mein herzensguter Mann, unser treubesorgter Vater, mein lieber Sohn, unser treuer Bruder und guter Onkel, Herr 5 Lan Krämer plötzlich verschieden ist. MANNHEIM, Collinistr. 18 In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen. Die Beerdigung ſindet Donnerstag nachmittag 2½ Uhr statt. 10965 „ Dle glücklicne Gebuft eines xroöftigen 5 Sonntꝭgsmädels zelgen hocherfreut ôn professor Alfons Schächner U. Frdu Wilma, geb. de Lenk 9587 2. Zt. Nennhelm prlvat-Entbindungsheim kerner, J 7, 27 Cchweteingen 55 Zurück Dr. Heinrich Graeff Frauenarzt Em45 Dr. Gisela Graeff Aerztin Tel. 30547. R 7, 31 Von der Reise zurũück Dr. Richard Weiss Arzt f. innere Krankheiten 22, 5 Ea175 Tel. 31 870 FF———ß ̃—ůͥuàAA—— ̃ ̃———— Inntl. Uerökfentiehungen der ötatMannkeim Geſchworenen⸗ und Schöffeuliſte. Die Unterlagen zur Ausloſung der Ge⸗ ſchworenen und Schöffen für das Jahr 1928 liegen vom 1. Oktober 1927 an während acht Tagen im Statiſtiſchen Amt(E 7. 20) zu Jedermanns Einſicht offen. Das Nähere iſt aus den Rathausanſchlägen erſichtlich. Mannheim, den 29. September 1927. Oberbürgermeiſter. 12 Schulgeld der Höheren Lehranſtalten. Das Schulgeld für das 2. Tertial 1927/8 für Realgymnaſium, Oberrealſchule, Leſſing⸗ ſchule, Realſchule Feudenheim, Mollrealſchule, Eliſabethſchule, Liſelotteſchule und Hans⸗ Thomaſchule iſt fällig. Wir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 8. Oktober 1927. Wer dieſe Friſt verſäumt, hat die geordnete Ver⸗ ſäumnisgebühr zu entrichten u. die Zwangs⸗ vollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung eines jeden einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits be⸗ händigten Forderungszettel zu leiſten.— Schalterſtunden bei der Stadtkaſſe von—721 u. von 733—4 Uhr, Samstags von—12 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen.(43) Stadtkaſſe. Zwandsversteigerunsd. Freitag, den 30. Septbr. 1927, vormittags 11 Uhr, werde ich in Sandhofen, Luftſchiffer⸗ kaſerne, gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Lufthammer mit 5½ PS.⸗Motor, 1 Schreibmaſchine, 1 Schreibtiſch, 12 halbfertige Gas⸗ und Oelſchmiedeöfen, 4 Gasſchmiede⸗ und Schweißöfen. Maunheim, den 27. September 1927. 5970 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) der cbfbrendelau onbon bfe Pfeffeſwinꝛgeschmock verlangt Feen-· a- mint, weil es so gut schmeckf. Erfüllen Sie seinen Wunsch, dann gibfs keine Klagen ũber unge· regelten Stuhlgang und sdliledife Ver- dauung. Die Natur selbst hilſt mit durdi den beimKauen abgesonderfenSpeichel, der zusammen mit den hochwerfigen Abführsfoffen in den Magen gelangt. Flir Erwachsene wie für Kinder 18t Feen--mini, der abſũhrende Kaubonbon. henolphfh. Ol. menth. pip.) gleich wichfig zur Insfandheltung und Förderung der Verdauung. Fragen Sie in den Apotheken und Dregerien nach Feen-· a· mint; ſast alle führen es. Es gibt kein moderneres und zuverläs- sigeres NMiftel zur nafürlichen Pflege der Gesundheif. Ein Versuch kosfef nur 20 Pfig. 1 Beufel 20 Pig., 1 Schachfel RRi.50 Feenamint.m. b.., Frankfurt-M. Befreiung von der Beitragspflicht zur Erwerbsloſenfürſorge. Am 1. Oktober 1927 tritt das Geſetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ ſrung in Kraft. Durch dieſes Geſetz iſt die bisher auf Antrag eingetretene Befreiung der Hausangeſtellten von der Beitragspflicht— Erwerbsloſenfürſorge aufgehoben. Ab 1. Ok⸗ Itober 1927 ſind alſo auch die Hausangeſtellten und ihre Arbeitgeber beitragspflichtig zur Arbeitsloſenverſicherung. Verſicherungsfrei iſt nach den neuen Be⸗ ſtimmungen nur: 1. eine Beſchäftigung in der Land⸗ u. Forſt⸗ wirtſchaft, oder in der Binnen⸗ und Küſtenfiſchere., wenn der Beſchäftigte ſelbſt Eigentümer oder Pächter land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Grundbeſitzes von ſolcher Größe iſt, daß er von deſſen Er⸗ trag mit ſeinen Angehörigen in der Hauptſache leben kann und als Arbeit⸗ nehmer üblicherweiſe nur weniger als die Hälfte des Jahres tätig iſt. Verſicherungsfrei iſt eine Beſchäftigung dieſer Art auch dann, wenn der Ehegatte oder ein Abkömmling eines ſolchen Eigen⸗ tümers oder Pächters ſie ausübt und der Angehörige mit dieſem in häuslicher Ge⸗ meinſchaft lebt. Dabei macht es keinen Unterſchied, ob der Eigentümer oder Pächter ſelbſt als Arbeitnehmer beſchäftigt iſt oder nicht. 2. eine Beſchäftigung in der Land⸗ u. Forſt⸗ wirtſchaft, wenn der Arbeitnehmer a) auf Grund eines ſchriftlichen Arbeits⸗ vertrages von mindeſtens einfähriger Dauer beſchäftigt wird, oder b) auf Grund eines ſchriftlichen Arbeits⸗ vertrages auf unbeſtimmte Zeit be⸗ ſchäftigt wird und ihm ohne wichtigen Grund nur mit mindeſtens ſechsmona⸗ tiger Friſt gekündigt werden darf. Regelt ſich das Arbeitsverhältnis nach einem Tarifvertrag, der Vorſchriften über die Dauer des Arbeitsvertrages im Sinne der obigen Beſtimmungen enthält, ſo ge⸗ nügt an Stelle des ſchriftlichen Arbeits⸗ vertrages die ſchriftliche, gemeinſam vom Arbeitgeber nud Arbeitnehmer unterzeich⸗ nete Erklärung, daß ſich das Arbeitsver⸗ hältnis nach dieſen Vorſchriften des Tarifvertrages regelt. eine Beſchäftigung in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, ſofern der Arbeitnehmer zu den in§ 165 Abſatz 1 Nr. 1 der Reichsverſicherungsordnung genannten Perſonen gehört und in die häusliche Gemeinſchaft des Arbeitgebers aufgenom⸗ men iſt(ländliches Geſinde). 4. eine Beſchäftigung auf Anteil am Fange in der Binnen⸗ und Küſtenfiſcherei. 5. eine Beſchäftigung auf Grund eines ſchriftlichen Lehrvertrages von mindeſtens zweijähriger, bei der Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaft von mindeſtens einjähriger Dauer. Dem ſchriftlichen Lehrvertrag ſteht die ſchriftliche Anzeige an die Hand⸗ werkskammer nach 8 126b Abſatz 8 der Gewerbeoroͤnung in der Faſſung des Ge⸗ ſetzes vom 30. Mai 1908 gleich. Soweit auf Grund der unter 1, 3 und 4 erwähnten Beſchäftigungsverhältniſſe Ver⸗ ſicherungsfreiheit in Anſpruch genommen wird, iſt ſie von einer gemeinſam vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterzeichne⸗ ten Anzeige bei der zuſtändigen Kranken⸗ kaſſe abhängig. In den Fällen Ziffer 2 und 5 genügt die Anzeige durch den Arbeitgeber. Ihr iſt der ſchriftliche Arbeits⸗ oder Lehr⸗ vertrag und wenn die Beſchäftigung in der Landwirtſchaft ſich nach einem Tarifvertrag regelt, die ſchriftliche Erklärung des Arbeit⸗ gebers und Arbeitnehmers beizufügen. Die Verſicherungsfreiheit beginnt mit dem Montag der Woche, in der die Anzeige ein⸗ geht. Sie erliſcht: 7 a) in den Fällen Ziffer 2a und 5 Abſatz 1 ſechs Monate vor dem Tage, an dem das Arbeits⸗ oder Lehrverhältnis durch Zeit⸗ ablauf endet, b) in den Fällen Ziffer 2b mit dem Tage, der auf die Kündigung des Arbeitsver⸗ hältniſſes folgt, c) in allen Fällen mit dem Zeitpunkt, an dem die Vorausſetzungen nicht mehr vollſtändig gegeben ſind. Wer als unſtändig Beſchäftigter Mitglied der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe oder der Landkrankenkaſſe iſt, die Beſchäftigung aber nur als Nebenerwerb und in der Regel weniger als insgeſamt 26 Wochen im Jahre ausübt, wird auf ſeinen Antrag von der Verſicherungspflicht befreit. Ueber den An⸗ trag auf Befreiung entſcheidet die Kranken⸗ kaſſe, deren Mitglied der unſtändig Be⸗ ſchäftigte iſt. 3 * Brehme, Ober⸗Gerichtsvollzieher. Mannheim, den 27. September 1927. Vorſitzende des Arbeitsamtes. rhalten Sie sich— IAIrEeB J unstseidene 8N Wäsche durch die schonende SEFENFIOCHNEN SUMUMabEHA —. Grofle Versteigerung Freitag, den 30. 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