elle Ula eim u. Amgebung frei ins Haus ..80 ohne aeh eld. ftlichen Verhältniſſe ach⸗ itſchecktonto 17590 Karlsruhe. die 16,2. Haupt⸗Nebenſtelle R 14˙8, es).Geſhäfts⸗Nebenſtellen. aldhofſtr.ö, 5 516020 7 Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe tellanzeier Mannheim. Erſcheint wöchentl 2mal Aecher: 4944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Belaęn Spot und Spiel Aus Seit und Leben In e 0 amfeſſende Vorbereitungen Kabinttsſzung und Tendenzmeldungen I erlin, Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) ODas Koinett at ſich geſtern nachmittag in einer kurzen Sitzug mit lalenden Arbeiten, insbeſondere auch mit den Unopningen fr die Hindenburgfeier befaßt. Daß, pie on verſchieenen Seiten gemeldet wird, man im Kabinett bei er Gelegeheit auch die Stellungnahme Dr. Schachts ur zreußenanihe erörtert habe, wird von zuſtändiger Stel beſtrittemnd iſt auch unwahrſcheinlich. ine aufſemerregende Meldung des„B..“ über eine Referenten für Verfaſſungs⸗ Wahecht undFlaggenfragen im Reichsinnenminiſterium, mimerlalrat delſenberg, ſindet bisber keine Beſtäti⸗ gund Die Retspreſſe ſtellt die Angaben des„B. T. als Tenknzmeldun hin. Dagegen bürfte nach unſerer Kenntnis Fgutrifen, daß demnächſt ein Revirement in der Reihsprefſſtelle vor ſich gehen wird. Bekanntlich wird ber Poſte des Reichspreſſechefs ſeit dem Regierungs⸗ wechſ von der Miniſterialdirektor Zechlin bekleidet, der ber ſoßlaldem ratiſchen Partei angehört. Erwägungen, Zechin durch nen Volksparteiler zu erſetzen— die Volkpartei iſtvie erinnerlich, bei der Zuſammenſtellung des Kabſtetts ohnan zu kurz gekommen— ſchweben ſchon ſeit länsſrer Zeit. Wenn bisher keine Veränderung getroffen wurle, ſo iſt is wohl barauf zurückzuführen, daß man die ſeelglete Perſblichkeit bisher noch nicht finden konnke. Es t anßerdem lIgemein bekaunt, daß Zechlin ſich gewiſſer — bevotehende dberufung des ympathien, Aade auch beim Reichspräſidenten, erfreut. Das — 55 igwiſchen fort, über„weitere Pläne“ des Herrn 9. Keu dsllan berichten. Darnach ſoll der Reichsinnen⸗ inti⸗ ſch uf der Abſicht tragen. die Handelsflage barz⸗weiß⸗re mit der ſchwarz⸗rot⸗goldenen Göſch als atlonalfugge erklären zu laſſen, da er der Anſicht ſfei, daß dies keine Verfaſſungsänderung bedeuten würde. Augeblich ſoll ieſer Plan Keudells nicht nur bei der Deut⸗ chen Volksparei, ſondern auch beim Zentrum bereits Gegen⸗ tiebe gefunden haben, was nach dem ganzen Verhalten des — zur Flaggenfrage im höchſten Grade unwahrſchein⸗ i Iſt. SGroſc Vorbereitungen in Verlin — Berlin 1. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berlin weben umfangreiche Vorkehrungen für den Hin⸗ denburgtag, lamentlich für den großen Huldigungsakt im Stadion getrofen. Von den 40—50 000 an dieſer Veranſtal⸗ tunz teilnehmnden Schulkindern werden ungefähr 20 000 durt) die Hoh⸗ und Untergrundbahn in 32 Sonderzügen innerhalb zwi Stunden befördert werden. Für die Zeit des Rücktrancortes bleiben die Bahnhöfe auf der in Frage konmenden Strecke für das übrige Publikum geſchloſſen. Auzerordentlih umfangreich wird die Organiſation des Ret⸗ tungsdienſtes ein. Im Stadion allein wird ein großer Stab m, 40 Schweſtern, 100 Sanitätern und viele flie⸗ ulsſtationen zur Verfügung ſtehen. Außerdem eea 200 Lagerſtätten aufgeſtellt. Auf den Straßen eichs riſidentenpalais bis zum Stadion ſind gleichfalls iint Rote Kreuz⸗Mannſchaften verteilt. Die eht beginnt auch bereits, Feſtſchmuck anzulegen. geſchäften ſieht man das bekränzte Bild des gpräſidenten. Der Straßenhandel mit Hin⸗ kürten blüht. Nach den verhältnismäßig wenig Fenſterplätzen auf der zum großen Teil durch iunheoin Mannheimer Heneral Anzeiger Mannheimer Srauenzeitung Aus der Welt der Cechnik Zu gindenburgs Geburtsiag 0 Mittag⸗Ausgabe Unterhaltungs⸗Beilage Näheres über die Amneſtien Gnadenerlaß der badiſchen Regierung Karlsruhe, 1. Okt.(Eig. Ber.) Aus Anlaß des 80. Ge⸗ burtstags des Reichspräſidenten v. Hindenburg hat die badiſche Regierung Einzelgnadenerwe iſe ausgeſprochen. Als ſolche kommen in Betracht: ö 1. Strafaufſchub auf Wohlverha. 2. Strafurlaub auf Wohlverhalten, 3. Umwandlung von Zuchthausſtrafe in Gefängnisſtrafe, oder von Freiheitsſtrafen in Geldſtrafen. 4. Ganzer oder teilweiſer Nachlaß von Geloſtrafen. 5. Nachlaß oder Milderung von Nebenſtrafen Nebenfolgen. Die Amneſtie in Württemberg Aus Stuttgart wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt: Anläßlich des 80. Geburtstages des Herrn Reichspräſiden⸗ ten werden vom Reich und den Ländern in größerem Umfang Begnadigungen verfügt werden. In Württemberg ſind aus dieſem Anlaß 67 Strafgefangene entlaſſen und 229 weitere Verurteilte mit einem Guadenerweis bedacht, alſo insgeſamt 296 Perſonen begnadigt worden. Unter den in Württemberg Amneſtierten befinden ſich nur wenige wegen politiſcher Delikte Verurteilte, da in Württemberg zurzeit ſich nur wenig mit derartigen Strafen bedachte Perſonen befinden. Unter den Amneſtierten befinden ſich u. a. ein kommuniſtiſcher und demokratiſcher Redakteur. Im übrigen ſind die Begnadigten im weſentlichen Perſonen, denen das Gericht mildernde Umſtände zuerkannt hat. oder Die Amneſtie in Bahyern Amtlich wird mitgeteilt: Aus Anlaß des 80. Geburts⸗ tages des Herrn Reichspräſidenten hat die bayeriſche Staats⸗ regierung in Uebereinſtimmung mit dem Reich und den Län⸗ dern Strafen, die von bayeriſchen Gerichten erkannt worden ſind, im Wege der Gnade in größerer Zahl erlaſſen oder ge⸗ mildert.— Die„BVC.“ bemerkt dazu, nach ihrer Kenntnis der Dinge handle es ſich um etwas über 200 Fälle, unter denen ſich auch einige politiſche Strafgefangene befinden. 80 Einzelbegnadigungen Reichspräſident von Hindenburg hat in Berlin am Frei⸗ tag die Liſte der vom Reichsjuſtizminiſterium vorgeſchla⸗ genen Begnadigungen unterzeichnet. Das Reichsjuſtizmini⸗ ſterium hat ſofort die notwendigen Anweiſungen an die zu⸗ ſtändigen Staatsanwaltſchaften gegeben. Es handelt ſich um etwa 80 Begnadigungsfälle, unter denen, wie jetzt offiziös mitgeteilt wird, der Fall Hölz nicht iſt. Die Liſte der Be⸗ gnadigten wird heute offiziell veröffentlicht werden. Unfall Seeckts General von Seeckt, der gegenwärtig mit ſeiner Gattin bei Frau von Kardorff in Goslar weilt, hat ſich auf einem Jagdausflug eine Sehnenzerrung zugezogen, die es ihm un⸗ möglich macht, an der Geburtstagsfeier des Reichspräſidenten von Hindenburg in Berlin teilzunehmen. Verbotene Demonſtration Die in Hamburg von der Kommuniſtiſchen Partei am 2. Oktober, dem Geburtstage Hindenburgs, geplanten Demon⸗ ſtrationen mit Umzügen ſind von der Hamburger Polizei ver⸗ beirte fübrenden Strecke iſt rege Nachfrage. des Waffenhandeis Ver ams, 1 Jommrd⸗ Kontrolle dent des„Daily Telegraph“. Wanahmen für die rzuberaten hat. Baffeninduſtrie und auf die Einfuhr von allem e Proteſt dagegen erhoben haben. r 4. — Oktor.(Von unſerem Londoner Vertreter.) eutlich intereſſante Zuſammenſtellung der bis⸗ dniſſe der Genfer Kommiſſion zur Kontrolle + nhandels veröffentlicht heute der diploma⸗ Dieſe Frage wichtigſten Aufgaben der 3. Kommiſſion, die internationale Sicherheit und Ab⸗ Es muß feſtgeſtellt werden, daß die Kommiſſion in Bezug auf die Kontrolle der en Waffenfabrikation und den Waffenhandel bis⸗ ktert waren. Im Juni 1925 war der Vorſchlag den, daß jede Regierung ihre Waffenankäufe zu en habe, damit jede Geheimrüſtung unmöglich ge⸗ Sieſer Vorſchlag, der ſich in der Kommiſſion zu ſerten Abkommen verdichtete, war von Frankreich kHert and ſogar ratifiziert worden. Auch die deren waffenproduzierenden Länder hatten ihre g erklärt, während alle diejenigen Länder, die ohne Kriegs⸗ aus anderen Ländern angewieſen ſind, auf das Es ergab Urt, daß ledes Land mit einer eigenen Waffeninduſtrie e blelbt, alle möglichen Vorbereitungen einer ausge⸗ unkontrollterbaren Fabrikation von Waffen und on für den Fall des Krieges zu treffen und gleichzeitig korrekte Ankaufsſtatiſtiken zu veröffentlichen, während boten worden. alle Länder ohne eine ſolche Induſtrie auf die tatſächlichen, alſo kontrollierten Ankäufe beſchränkt bleiben. Damit wäre jede Waffenkontrolle mit dem Ziel einer dieſen Mißerfolg deutlich wiedergeſpiegelt. ſüher:; die totale Ein⸗ und Ausfuhr von Waffen im Welthandel ſonders auf diejenigen der an Rußland angrenzenden Län ſollen auch dieſe Länder, es handelt ſich hauptſächlich um Po len und Rumänien, gebunden ſein, die Waffenſtatiſtiken laufend zu veröffentlichen. Andererſeits hat beſchränkung darſtellt. Man br Jei Rüſtungsbeſchränkung praktiſch illuſoriſch geworden. Der Be⸗ richt der Kommiſſion in der letzten Völkerbundstagung hat Ein Ueberblick betrachtet allerdings nur an einer gewiſſen Anzahl von Län⸗ dern, ergab die ſeltſame Tatſache, daß faſt 80 Prozent mehr Waffen ausgeführt als eingeführt worden ſind. Das Statut von 1925 enthält auch den Vorſchlag, daß auf die beſonderen Verhältniſſe beſtimmter Staaten Rückſicht zu nehmen ſei, be⸗ der. Dieſen iſt das Recht zuerkannt worden, beſondere Vor⸗ teile bei den Waffenankäufen zu genießen, ſolange Rußland nicht der gegenwärtigen Konvention beigetreten iſt. Allerdings Dieſes ganze Ergebnis zeigt, wie weit wir heute noch von einer alle Teile befriedigenden Löſung der Frage der Kontrolle des internationalen Waffenhandels entfernt ſind. auch jetzt wieder die 3. Kommiſſion feſt⸗ geſtellt, daß eine Konvention über den Waffenhandel die not⸗ wendige Vorbedingung für die internationale Rüſtungs⸗ —— reis 10 P . 2 7 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlun je einſp Slonel e 5 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Nenames —4.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden böh erenene en Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge. walt, Streiks, uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für efallene od. beſchrüne lusgab oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge dur Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht 2 Italien 5 und die kleinen Diktaturländer (Von unſerem römiſchen Vertreter) Woldemaras, der litauiſche Diktator und— wie er ſelbſt bei jeder Gelegenheit betont— ein großer Bewunderer Muſſolinis und des faſziſtiſchen Staatsſyſtems, hat in dieſen Tagen der italieniſchen Hauptſtadt einen Beſuch abgeſtattet. Das Praktiſche trat bei dieſer Zuſammenkunft Muſſolini Woldemaras ſofort in den Vordergrund durch die Unterzeich⸗ nung eines Schiedsvertrags und eines Handelsabkommens zwiſchen den beiden Ländern; und ſpäter erſt bei einem Feſt⸗ eſſen, das Muſſolini zu Ehren des litauiſchen Miniſterpräſi⸗ denten gab, wurde das künftige, freundſchaftliche Zuſammen⸗ arbeiten mit den üblichen ſchmeichelhaften Reden und gegen⸗ ſeitigen Sympathiebezeugungen gefeiert. Mag die Wichtigkeit derartiger Vertragsabſchlüſſe, denen die italieniſch⸗liebenswürdige Art ſtets den Charakter eines Weiheaktes zu geben weiß, auch noch ſo ſehr in der Preſſe be⸗ tont werden, ſo kann man ihnen eigentlich doch nur ſekundäre Bedeutung beimeſſen. Weit wichtiger aber muß die Tatſache erſcheinen, daß gerade ſolche Länder, die in ihrer Staatsform das faſziſtiſche Regime zu imitieren trachten, ſo offenſichtlich um die Gunſt Italiens werben. Dabet aber gibt ſich der ita⸗ lieniſche Faſzismus ſtets in einer überlegenen Form, weil er für ſich die Erſtmaligkeit beanſpruchen kann und eine orga⸗ niſche Entwicklung aufzuweiſen hat, während die nachahmen⸗ den Länder nur ſchlecht verbergen können, daß ſie aus einer inneren Schwäche heraus den Faſzismus als Notbehelf und nicht als politiſche Idee mit univerſellem Charakter adoptier⸗ ten. Die Gleichheit der Geſinnung wird dann mehr als Ge⸗ fühlsmoment ausgenutzt, führt tatſächlich auch zu einer leich⸗ teren Verſtändigung, läßt im Grunde genommen jedoch nur politiſch unbedeutende Löſungen zu, wenigſtens was Italien anbetrifft. Wohl ſteht Italien allen Erſcheinungen, die auf das faſziſtiſche Staatsſyſtem hinauslaufen, mit dem größten Intereſſe gegenüber, weil der Faſzismus dadurch, wenn auch recht billige, Beſtätigungen erfährt; aber einer ſympathiſieren⸗ den Stellungnahme wegen die größeren Ziele ſeiner euro⸗ päiſchen Politik aufs Spiel ſetzen, wird in keinem Fall auch nur die leiſeſte Erwägung finden. So war bisher das Verhältnis Italiens zu Polen ziem⸗ lich freundſchaftlich. Wenn auch vermieden wurde, in Fragen, die Deutſchland und Polen gemeinſam betrafen, eine offen⸗ ſichtliche Einſtellung zu Gunſten Polens zu nehmen, ſo fand doch in der italieniſchen Preſſe das„wiedererſtandene, in hun⸗ dertjähriger Knechtſchaft nie unterdrückte“ Polen oft genug eine übertriebene Verherrlichung. Erſt in allerletzter Zeit melden ſich einige Stimmen, die nicht mehr ganz ſo überzeugt. klingen und mitunter ſogar in ſcharfe Kritik überſpringen. Und hierfür iſt die Löſung nicht ſchwer zu finden. Polen be⸗ ginnt bei England mißbeliebt zu ſein; es hat einen Schritt unternommen, der die imverlialiſtiſchen Länder Europas in ſchwierige Lagen verſetzen kann. Alſo: England und Italien rücken von der„polniſchen Wirtſchaft“ ab Der einzige Staat, mit dem Italien in eine wirk⸗ liche engere Bindung getreten iſt, ein Staat, für den neuerdings auch England ein großes Intereſſe an den Tag legt, iſt Ungarn. Hier bleibt das Freundſchaftsverhältnis nicht in einigen nichtsſagenden Handelsverträgen ſtecken, in einer nur pathetiſch aufgeputzten Nüchternheit, ſondern iſt aus einer inneren Notwendigkeit entſtanden, die ein politiſches Bündnis zur Bedingung machte. Man lernt den Ton, der von der italieniſchen Preſſe in ihren ſchmeichelhaften Zu⸗ geſtändniſſen an andere Nationen angeſchlagen wird, nur ſchwer unterſcheiden in Bezug auf ſeine abgeſtufte Ehrlich⸗ keit und Ueberzeugung. Aber das Eine iſt gewiß: zu Ungarn ſteht Italien in einem ganz eindeutig beſtimmten Verhältnis, das über äußerliche Kordialität weit hinausgeht. Der Faſzismus, ßeute mehr als je in ſeinen grundlegen⸗ den Elementen ausgebout, hat aus Italien ein Land gemacht, das gerechtfertigte Forderungen zu ſtellen weiß, ohne Ueber⸗ ſtürzung, doch mit der ganzen Gewichtiakeit ſeiner innerlichen Feſtigung. Die angewandten Gewaltmittel der Muſſolini⸗ Diktatur ſind mehr zu äußerlichen Begleiterſcheinungen ge⸗ worden, obwohl immer noch ſowohl von den Gegnern, als auch von den Verteidigern des Reaimes auf dieſe viel zu viel Wert gelegt wird. Die nacheifernden Diktaturſtaaten ſchieben jedoch dieſe Gewaltmittel in den Vordergrund, leiten aus ihnen allein ihre Stärke her, oßhne ſich bewußt zu werden, daß ſie ſich damit nur eines Gerüſtes bedienen. das einen ſchwachen, ungeſunden Organismus ſich an fremden Tafeln und träumen den Traum von Größe und Macht mit überfüllten Mägen. Bis dann eines Tages der ſchönſte Traum notgedrungen zum Albdruck werden muß. Verſailles war die eine Mahlzeit, an der ſie ſich überfraßen, die faſziſtiſche Diktatur iſt die andere. Italien liebt alſo die„gleichgearteten“ Staaten. aber mit dergrößten Vorſicht. Es iſt ſicherlich für Muſſolint ſehr ſchmeichelhaft ſeine volitiſche Idee, deren ſtärkſter Aus⸗ druck er ſelbſt iſt, ſo mannigfaltig angewandt zu ſehen. Und auch die ausgeſprochenen Elogen des Herrn Woldemaras werden ihn angenehm berührt haben. Doch der kluge und dabei ſkeptiſche Politiker Muſſolini ſteht menſchlichen Schwä⸗ ſchen ziemlich fern. Wo der größere Plan europäiſcher Groß⸗ machtpolitik hervortritt, ſchrumpft das Gefühlsmäß ige zu einem Nichts zuſammen; der italieniſche Miniſterpräſident weiß in ſolchen Fällen immer rechtzeitig und gewandt von gefährlichen Klippen wegzuſteuern. Handelsabkommen ſind 1 1 der Kontrolle zu ſuchen haben. wird alſo noch einen ſicheren Weg noch keine politiſchen Bündniſſe. ſtützen ſoll. Sie ſättigen Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) — Samstap, ben 1. We, 5 Berbeſſerung des Neichs verſorg der Erhöhung ⸗der Beamtengehälter eine Aufbeſſerung ſämtlicher Renten. zwar um rund 63 v. H. der etwa 9 Prozent erhöht werden. zug ausſchließen, erhöht worden. ſetzes ſollen mit Wirkung vom 1. Mark beziffert. Berlin, 1. Oktbr. Beſchluß der Funktionäre wenn dieſer Beſchluß beſtätigt werden ſollte, Ausbruch eines Verke kommuniſtiſchen P Arbeitsniederlegung verleiten laſſen werden. niſtiſcher Seite aus wird freilich Straßenbahner ſobald wie möglich und ſo die Hindenburgfeier zu ſabotieren. nerstag nachmittag und geſtern früh machte ſich eine intenſive kommuniſtiſche wurden aufreizende Flugzettel verteilt „Streikbeginn am Freitag keiſtet. haben indes dieſer Aufforderung nirgend eiſtet. * bereits deutlich ſichtbar. In Regelung ſtrittiger Lohn⸗ einen Streikbeſchluß gefaßt, einem Lohnkonflikt. niederlegung kommen, 1 Au März des nächſten Jahres läuft. In der neu entſtandenen Schlichter eine außerordentlich gabe zu. Er wird eindringlich überzeugen, daß ſie nicht nur der ch ſelbſt ö chaden. Es wird unzweifelhaft ürfen, wenn eine Erhöhun Verbindung mit der Erhö auf der ganzen Linie aufwärts alſo durch eine ſolche Aktion in 2 des Einkommens alsbald durch 8 haltung wieder verſch bleiht, iſt eine allgemeine HSeutſchen Wettbewerb auf Jungen wird. Es mag ſchwer ſein, n zu predigen. Im gewöhnlichen Lauf der Dinge nux das Nächſtliegende nunft das Uebergewicht gegen Kurzſichtigkeit und ſtandenes Einzelintereſſe zu ſichern. nichts anderes übrig bleiben, 8 Alle weiteren Forderungen Bei dieſer Haltun ders nicht der dallgemeine ſchaffen werden ſollen. 5 Auswirkungen der Portoerhshung Berlin, 1. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In den daß durch die etzten Tariferhöhungen das Porto in Deutſch⸗Oeſterreich nach billiger iſt als umgekehrt, benutzt, um namentlich Reklamedruckſachen über Oeſterrei Kreſſen der Wirtſchaft hat man die Tatſache, I dem Reich um rund 35 nach dem Reich zu dirigieren. Boykott der Reichspoſt hat Herr weg üher Wien Kenntnis erhält. Stockholm, daß derartige Sendungen nicht weiter öſterreichiſchen Annahmeſtellen zu machen. Die Verliner Vauprojekte Berlin, 1. Oxt. be Itsausſchuß der Lung, der ſich gegenwärt der in der Bewoag ver mehr das neue Angebot zugegangen, einigen Tagen die Rede war. Es geht von Bankhaus Fromberg 8. Co. offen, daß die Zahl der neu 38300 auf 12 000 erhöht werden 75 deſes Berbol aufmerkſam zum n. lionen Nark billtgzer ſtellt als das der 1 dem Pl. beteiligt werden ſoll. verſorgungsgeſetzes Berlin, 1. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ſoeben erſchienene Novelle zur A enderung des Reichs⸗ ungsgeſetzes bringt im Zuſammenhang mit beträchtliche Am ſtärkſten werden die Renten der Leichbeſchädigten aufgebeſſert, und bisherigen Bezüge. beſſerung ſtuft ſich dann nach unten ab und beträg Erwerbsunfähigen einſchließlich der Zuſatzrente etwa 23 v. H. Die Rentenbezüge der übrigen ſollen demgegenüber nur um Bei den Beſtimmungen über die Elternrenten ſind die Einkommensgrenzen, die den Be⸗ Die Vorſchriften des Ge⸗ Oktober in Kraft treten. Die jährlichen Mehrkoſten werden auf 190 Millionen Die Etreikbewegung in Verlin (Von unſerem Berliner Büro.) Heute findet die Abſtimmung der Straßenbahner über den ſtatt, die ſich in ihrer Mehrheit für die Ablehnung des Schiedsſpruches entſchieden hatten. Selbſt, iſt mit dem hrsſtreiks vor Montag kaum zu rechnen. Beim deutſchen Verkehrsbund hat man die feſte Ueberzeugung, daß ſich die Straßenbahner trotz der ſtarken ropaganda nicht zu vorzeitiger Von kommu⸗ alles verſucht, um die in den Streik zu hetzen Schon am Don⸗ in verſtärktem Maße Propaganda auf den Bahnhöfen und ſonſtigen Betriebsſtätten bemerkbar. morgen“ ausgegeben. D getrieben werden. Wirklichkeit nichts für die Ar⸗ beiter und die Angeſtellten erreicht werden, da die Erhöhung die Verteuerung der Lebens⸗ Was dann übrig Erhöhung des Preisſtandes, die den dem Weltmarkte unbedingt weiter erſchweren muß. Als Endergebnis dieſer Entwicklung wird die deutſche Wirtſchaft einen unfehlbaren Rückſchlag erleiden. in wirtſchaftlichen Kämpfen Vernunft und die Haltung der Gewerkſchafts⸗ führer iſt auch nicht immer geeignet, der wirtſchaftlichen Ver⸗ ſt dem aber ſo, ſo wird als den Kampf gegen ungerecht⸗ fertigte und in ihren Konſeguenzen ſchädliche Lohnforde⸗ rungen aufzunehmen. Die Reichsbahnverwaltung hat erklärt, daß ſie nur dort die Notwendigkeit von Lohnerhöhungen zu⸗ geben könne, wo der vergleichbare Induſtrielohn höher ſei, als das gegenwärtige Einkommen des Eiſenbahnarbeiters. lehne ſie mit Entſchiedenheit ab. wird ſie auch verharren müſſen, 1 usgangspunkt für eine überaus ſchädliche Verxteuerung der Lebenshaltung ge⸗ dern, ſondern an den Aufgabeort zurückzuleiten ſind. Die ſind von der öſterreichiſchen ſt angewieſen worden, die Aufgeber ſolcher Sendungen auf (Von unſerem Berliner Büro.) Dem Berliner Stadtverordnetenverſamm⸗ ig noch immer mit dem Bauprojekt, einigten Firmen beſchäftigt, iſt nun⸗ von dem bereits ſeit dem Berliner aus und läßt die Möglichkeit zu bauenden Wohnungen von kann. Das Angebot ſieht die Grünzung einer gemeinnützigen Aktiengeſellſchaft vor. Das Bauen notwendige Kapital ſoll nicht im Wege einer ffenen oder verſteckten Ankeihe der Stadt Berlin beſchafft Werben, ſondern als Privatkredit der bauenden Aktien⸗ ſchaft, die auch das Gelände kaufen will, von befreun⸗ ſetet ausländiſcher Seite zur Verfügung geſtellt wer⸗ Es beißt, daß das neue Angebot ſich um etwa 12 Mil⸗ Bewoag, die aber an — Die Beſtrebungen, die Erhöhung der Beamtenbeſoldung als für neue Lohnforderungen zu benutzen, werden Berlin haben die Arbeiter und Angeſtellten der Straßenbahn einen Vergleichsvorſchlag zur und Urlaubsfragen abgelehnt und um günſtigere Bedingungen durch⸗ zuſetzen. Man nimmt an. daß die Streikbewegung, wenn nicht dem Schlichter noch eine Einigung gelingen ſollte. auch auf die anderen Berliner Verkehrseinrichtungen übergreifen wird. Auch in dem Berliner Gaſtwirtsgewerbe rechnet man mit Es ſoll am 2. Oktober zu einer Arbeits⸗ wenn ſich nicht bis dahin eine Eini⸗ gung über die Forderung der Gaſtwirtsgehilfen erzielen läßt. die Eiſenbahnarbeiter haben neue Lohnforderungen ange⸗ meldet, obgleich der gegenwärtige Lohntarif noch bis zum Lohnbewegung fällt dem verantwortungsvolle Auf⸗ dur Vernunftreden müſſen, um die Vertreter neuer Lohnforderungen davon zu Allgemeinheit, ſondern auch urch übertriebene und ungerechtfertigte Wünſche großer Anſtrengungen be⸗ des allgemeinen Preisſtandes in ung der Beamtenbeſoldung ver⸗ 25 indert werden ſoll. Es wird aber in der Aufwärtsbewegung der Preiſe kein Halten geben, wenn die Löhne und Gehälter Es wird ſieht jeder falſch ver⸗ wenn an⸗ zu beför⸗ Frankreichs Handelsbeziehungen mit 15 Amerika Die Auf⸗ t bet den Es und die Parole: ie Straßen⸗ 8 Folge ge⸗ ch tung zu Rußland muß der heutige Leitartikel der egen dieſen verſchleierten N Schätzl nun einen Ukas erlaſſen, von dem man bezeichnenderweiſe erſt durch den Um⸗ Das Reichspoſtminiſterium Stocche demnach unter Berufung auf den Weltpoſtvertrag von Paris, 1. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) De den franzöſiſch⸗amerikaniſchen caré, Briand und Bokan des Gegen Abend hatte Bokanowski eine längere Unterredun mit dem amerikaniſchen Geſchäftsträger Whithouſe über di Methoden, die bei ſollen. eine Gegenkonzeſſion in Form von T arifermä ßigun gen. In dem größten Teil der franzöſiſchen Preſſe wird di Vorſchlag ablehnten, mit wenig ſchmeichelhaften Worten kom mentiert. amerikaniſchen Legionäre rielle Fragen zur Diskuſſion ſtehen. Ein Zwiſchenfall bei einem 2J Berlin, 1. Okt. Zwiſchenfall der wegen ſeines am vergangenen Samstag dem Sportfeſt teilzunehmen, des„Intranſigeant“ ſtattfinde, einem Blatt, ſchaft in Paris nahe gelegt worden. feſtes und ein Vertreter des„Intranſigeant“ beſtätigt wurden. Zur Zuſammenkunft von Bartelona rimo de Rivera wird öffentlicht, die die Tatſache des wollte ohne das Tangerproblem zu heſprechen. Das wurde bisher verheimlicht und behauptet, Primo de Rivera wolle ſeinen Namenstag bei Freunden verbringen. Die Londoner Auslaſſungen über die Zuſammenkunft ſind ebenſo nichts⸗ ſagend. Es wird aber in politiſchen Kreiſen die Möglichkeit zugegeben. daß auch politiſche Fragen zur Erörterung gekom⸗ men ſind. VParis, 1. Oktbr. Ueber die Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und Primo lauf. Während die eine Meldung beſagt, daß die Unterredung geſtern tatſächlich in Barcelona ſtattgefunden hat, wird heute eine andere Agenturmeldung veröffentlicht, wonach ſich Primo de Rivera an Bord des Kreuzers„Jaime“ nach Al⸗ cudia, einem kleinen Hafen der Inſel Maforka, eingeſchifft hat, wo ſich Chamberlain hefinden ſoll. Die Unterredung habe dann in Aleudia am Abend ſtattgefunden. Hetze gegen den Anſchluß Berlin, 1. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Wiener Arbeiterzeitung“ läßt ſich aus Rom melden, daß der dortige unggriſche Geſandte, H in einem faſziſti⸗ ſchen Blatt Italiens geäußert hat, daß Ungarn mit den ſchärf⸗ ſten Mitteln gegen den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland ankämpfen würde, denn ein durch den Anſchluß mächtig ge⸗ wordenes. an Ungarn und Jugoflawien grenzendes Deutſch⸗ land, würde eine Bedrohung dieſer ſeiner Nachbarſtaaten, aber auch Italiens werden. Mit Recht bezeichnet die„Ger⸗ mania“ es als auffällig, daß ein ungariſcher Auslandsvertre⸗ ter eine derartige Stellung einnimmt. Neuer BVerſtoß gegen das Memelſtatut . Die vorgeſehene Berliner Zuſammenkunft zwiſchen dem litauiſchen Miniſterpräſidenten Wol d emaras und Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann hat nicht verhindern kön⸗ nen, daß Litauen die Gewaltakte gegen die Memeldeutſchen bag aterbrochen fortſetzt. Wie aus Memel gemeldet wird, hat das Direktorium des Memelgebietes zwei ſeit ſieben Jahren Memelgebiet tätigen Richtern gekündigt, und zwar dem Amtsgerichtsdirektor Lüdtke zum 1. November und dem Amts⸗ die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmi⸗ gung verweigert habe. Es handelt ſich hier um einen neuen Verſtoß gegen das Memelſtatut, das ausdrücklich vorſchreibt, daß die Aufenthaltsgenehmigung durch das autonome Direk⸗ torium zu erteilen iſt. Der Gouverneur war alſo in dieſer Frage überhaupt nicht zuſtändig. Ludtke war über zwanzig Jahre am Memeler Amtsgericht tätig. Am Rußland 8 London, 30. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Als ein äußerſt intereſfantes Symptom der veränderten Hal⸗ „Daily veröffent⸗ ſich ſelbſt ews“ betrachtet werden. Die Daily News“ lichen den Bericht eines engliſchen Jugenieurs, der als konſervativ bezeichnet. Dieſer Ingenieur in Rußland gelebt und tritt lebhaft für die Wiederaufnahme der diplomatiſchen und Handesbeziehungen zwiſchen England und Rußland ein. „Daily News“ erklären ganz offen, daß man auf beiden Seiten zum mindeſten die Handelsbeziehungen ſobald als möglich wieder aufnehmen müßte. Die engliſche Indu⸗ ſtrie, vor allem die Baumwollinduſtrie, ſei nicht in der Lage, einen guten Kunden zu verlieren. Die„Daily News“ erheben darauf aufs ſchärfſte ihre Stimme für die Wiedergufnahme geregelter Beziehungen zu Rußland und ſchiebt den Miniſtern die Schuld an den Verluſten zu, die die engliſche Induſtrie ſeit der Arcos⸗Angelegenheit erlitten hat. „Morningpoſt“ erfährt aus Warſcha u, Eſtland und Lettland eine gewiſſe Differenz über das Ver⸗ hältnis zu Rußland entſtanden iſt. Der lettiſche Außenmini⸗ ſter Cielens hat in den Verhandlungen mit Rußland, die er in dieſem Jahre führte, ſehr ſtarke Zollerleichterungen verſpro⸗ chen. Dafür ſollte Rußland ſich verpflichten, jährlich für etwa 30 Millionen Mark Waren von Lettland aufzunehmen. Eſt⸗ land und Lettland befinden ſich aber ſeit einem Jahre in Zoll⸗ union, ohne daß aber Eſtland zu dieſen Verhandlungen zwi⸗ ſchen Rußland und Lettland hinzugezogen worden iſt. Seine Haltung zu Rußland iſt alſo noch nicht klargeſtellt und Ruß⸗ land wird auch hier den Erfolg erſt durch lange Verhandlun⸗ gen erzielen können. Auch dieſe Meldung daß zwiſchen zeigt, wie ſehr man mit einer Wie⸗ Rußlands in den Kreis geſtrige Miniſterrat in Rambouillet befaßte ſich eingehend mit Handelsbeziehungen. Poin⸗ owski äußerten ſich nachein⸗ ander über die finanzielle, politiſche und wirtſchaftliche Seite Problems. Schließlich wurde der Handelsminiſter Boka⸗ nowski beauftragt, den Text einer Antwortnote feſtzuſetzen, die heute der amertikaniſchen Botſchaft ühergeben werden ſoll. 8 den Handelsvertragsbeſprechungen zwiſchen ſiten den den beiden Ländern angewendet werden ſollen. Die franzö⸗ ſiſche Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß dieſe Ver⸗ handlungen auf der Grundlage der Reziprozität vor ſich gehen Sie verlangt für jedes Zugeſtändnis von Amerika E 2 Haltung der Vereinigten Staaten, die den alten franzöſiſchen e Der Ton hat ſich auffallend geändert, nachdem die wieder abgezogen ſind und mate⸗ Pariſer Sportfeſt (Von unſerem Berliner Büro.) Ein politiſchen Beigeſchmicks be⸗ merkenswert iſt, hat ſich, wie nachträglich bekannt wird, dem „Lokalanzeiger“ zufolge, bei dem internationalen Sportfeſt in Paris ereignet. Auch de utſche Sportler hatten ihre Mitwirkung zugeſagt, erklärten aber kurz vor Beginn der Veranſtaltung außerſtande zu ſein, an weil es unter dem Protektorat 8. das in der ge⸗ häſſigſten Weiſe Tag für Tag gegen Deutſchland hetze. Sie erklärten, die Abſage ſei ihnen von der deutſchen Bot⸗ Die Leiter des Sport⸗ begaben ſich daraufhin zur deutſchen Botſchaft, wo ihnen dieſe Angaben Ueber die Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und eine amtliche ſpaniſche Mitteilung ver⸗ Zuſammentreffens zugibt und ſagt, daß Primo de Rivera Chamberlain nur begrüßen (Von unſerem Pariſer Vertreter.) de Rivera ſind allerlei widerſprechende Mitteilungen im Um⸗ f hat lange Zeit Vaden und das Reichefch g — Karlsruhe, 1. Okt. Drahtberie Dag 15 rminiſterium hat zum Reichsſchulzeſetzentwunen Abn⸗ derungsantrag in der Richung geſtaaß bie eus jährige Uebergangsfriſt auf 12 2 ah re eßt wird unk die Anträge auf Umwandlung ber keſtehendchulſhrm ſtatt einer Zweidrittelmehrheit eine Drewiertelneit erfotdert lich machen. Zu der Frage der Erteilung desigionsuntere richts ſollen die in Baden geltenden Vorſchriſngenommen 9werden. Im übrigen hat das Staatsminiſte im weſente Abänderuntsantn mit vers ſchiedenen Verbeſſerungsvorſchlägen augeſtim 7 Startunfall Koeneck 5 Nach einer Reutermeldun aus Baldaſ aun Freitaaz lug vom Flugplatz soenng lügzeug, die„Germanta“ abgeſtürzt und erhelchteſhaä⸗ [digt worden. Die Flieger blieben unveletzt. zuuch bei der Deutſchen Lufthanſa legt bie zur dieſe Meldung vor, ſodaß ſich im Augenblick 10 edchn läßt, ob es ſich lediglich um einen Startſchadenoder elen ein⸗ fachen Unfall handelt. Dürfte ſich die Raſchi in zegdad reparieren laſſen, ſo kann man wohl anngmen, Kennecke ſeinen Flug fortſetzt. Andernfalls bliel wohlaum e was anderes übrig, als die Maſchine zu verlaim undſit de Jahn e dner Wl eß⸗ ſ0 b Ach einer Meldung der„United Jeß“ ſo mssztart der Schlitten zerbrochern ſein. s Datn e Wei⸗ terfluges ſei dadurch auf unbeſtimmte ſeit himmszetzoben. Nach den letzten Meldungen aus Badad wd onnecke norausſichtlich am kommenden Dienstag einen Fig ſytſetzen. Die Reparatur des Flugzeuges wird vbausſichtih is dahin beendet werden. Die Sturmkataſtrophe in St. G „„Nach weiteren Meldungen aus St. ouis hal er Orkan bisher ſchon hundert Todesovpfe geforden zn dem Geſchäftsviertel von St. Lonis wurde 5000(⸗ de teils eingeſtürzt teils ſtark beſchädiat, wodurtein S chden don rund 7ß Mill. Dollar verurſacht ned. Auch in Arkanſas und kleinere Orte in Monri nahm der Tornado ſeinen Weg. 29 Winhänſer Rudy niedergeriffen, ſodaß das ehemals eiche Do aus nur 12 Wohnhäuſern, 5 Läden uncher Eſſen beſteht, die vom Sturm verſchont blieben Selbſtmord eines Oberaſtsan Der aus verſchiedenen Prozeſſen zekannte Oberamtsanwalt Graf von Luſy ha ſich in ſeſe nung in Spandau nach einem vorausgangenenzwiſt ſeiner Gattin erſchoſſen. Graf Ernſt vo Luy, derz5 alt war, wurde vor einem halben Jah aufgrundmehrerer Verfahren, die gegen ihn ſchwebten, vomſmt enthofn. Vom Spandauer Schöfſengericht war er kürzli wegen eidigung eines kommuniſtiſchen Hausportiers zu 90 Mark geldſtrafe verurteilt, jedoch gleichzeitig wegen ein ihm zut Laſt ge⸗ legten Vergehens gegen das Repuhkſchutzgeſel ſprochen worden. Gegen dieſe Freiſprechig legte d anwaltſchaft Berufung ein, ſodäß Vffahren gecenn 0 noch ſchwebte. Graf Luſy hat in einem ſugenblick„ölliger nervöſer Ueberreiztheit zum Revolver gſrißſen unſ ſi den Augen ſeiner Frau eine Kugel in di Schlüfe ggagt. iſt im Krankenhaus verſtorben. In Spndau dalte Gericht verbreitet, daß Luſy einem Verörchen zum 2 ge⸗ fallen ſei. Nach dem Ergebnis der bisheſgen Ermittlingen ſcheint aber feſtzuſtehen, daß ein Verbrehen nicht in Frage komme. Letie Melburgen Streik der Brauereiarbfter* Berlin, 1. Okt. Groß⸗Berlin wirb von e Trockenlegung bedroht. Die Urabſtimmmg der Rrauerei⸗ arbeiter hat am geſtrigen Abend die notwndige Zwiſrittel⸗ mehrheit für den Streik ergeben. Es murde beſchlyſſn, den Streik am heutigen Vormittag beginnen z laſſen. Wegen Landesverrrats veurteilt eeivoig, 1. Okt. Der d. Straſſeng des Reichzgerichts verurteilte den Hilfsarbeiter Ferd gend ee auf Berlin wegen Landesverrats zu zwei Jahren Zuchthaus. Neun Monagte Unterfuchungshaft werden auf ble Skafe an⸗ gerechnet. Der Angeklagte war als Oberwachtmeiter der Berliner Schutzpolizei wegen Trunkſucht enlaſſen werzen. Im September 1925 kam er nach Mainz als Des franzö⸗ ſiſchen Spionagedienſtes. Er wurde Hatl Netz und Straßburg geſchickt, von wo au Aträgen nach Berlin geſandt wurde. Seine Verla Finderte die Ausführung der Straftaten. Das 2 Auskunftserteilung an die Franzoſen uh der Schutzpolizei erblickt. Meuterei auf einem franzöſiſchen — Paris, 1. Okt. Wie der„Matin“ ereignete ſich geſtern an Bord des P. Renan“ eine ſchwere Meuterei. t die g lehnte das Eſſen ab. Der Kapitän begab ſich de und erklärte nach einer ſes ee daß an auszuſetzen ſei. Da dies die Mißſtimmun ſteigerte, ließ der Kapitän 4 Rädelsführer* Land ſchaffen, während 50 Matroſen an 2 wurden. Damit war die Ruhe wiederhergef Schreckenstat eines Wahnſinn — Paris, 1. Okt. In einer Vorſtadt von ein 55 Jage ae Arbeiter namenz Beiſen Anfall von Wahnſinn auf die Straßenpaſfante der ihm das Gewehr entreißen wollte, wur Bruſtſchuß ſchwer verletzt. Ein Kohlenarbe letzten zu Hilfe eilte, erhielt einen Kopfſchu gebende junge Frau und ein junger Mann ſchwer verletzt. Als ein Polizefaufgebot barrikadierte ſich Loiſon in einem Haus, von w. ſich ihm nähernden Beamten feuerte. Schlie oliziſten nichts anderes übrig, als gleichfalls! ebrauch zu machen und den Irrſinnigen Ein Drama auf hoher S . Paris, 1. Okt. An Bord des nach A befindlichen Dampfers„Beau Soleil“ ſpielte ff ein entſetzlicher Vorgang ab. Der zweite anſcheinend unter der Wirkung eines So nne Kapitän, verletzte den auf die herbe graphiſten ſchwer und ſprang dann v n der ins Meer, wo er ertrank. Kurz vorher war b heizer aus Urſache geſtorben loſe Schiff ſuchte den nächſten Hafen auf.. Schwerer Bootgunfall London, 1. Okt. Wie aus Kairo gemeldet an der europäiſchen Politik rechne wiſchen Omzürman und Khartum eine Füähre Faae Belaſtung unter. 18 Aegypter, Aane A. udan⸗Bahn, erkranken. —* ſich in den letzten Monaten entſtanden: der Baukomplex, den naßhmittag Einladung an den Bür 5 erausſchuß zur Be⸗ 9 ſeltene Ehrung und wohl begreiflich bei einet Muſikerſchaft, dieſen Londoner Sinfonien, die großen Zeiten der ſinfoni⸗ * Samstag, den 0 Oktober 1927 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 453 Der Erlenhof SZwiſchen dem Gaswerk und den ſtadtſeitigen Ausläufern ſ0 Häuſerfronten der Waldhofſtraße iſt ein Stadtteil für die Gemeinnützide Bauzeſellſchaft Mannheim m. b. H. errichten ließ. Man hat die ausgedehnte Gebäude⸗ rüppe, einem Vorſchlage des Prof. Dr. Walter ent⸗ prechend, Erlenhof genannt. Die Bauarbeiten ſind ſo gul wie abgeſchloſſen. Nur die Gehwege werden noch her⸗ geſtellt. Der Aufſichtsrat der Baugeſellſchaft, der aus Bür⸗ geimeiſter Dr. Walli(Vorſitzender) und den Stadträten evi(ſtellvertretender Vorſitzender), Ludwig, Reidel und Trautwein beſteht, ließ infolgedeſſen auf geſtern ſichtigung ergehen, dem zahlreich Folge geleiſtet wurde. Die Erſchienenen, die ſich an der Halteſtelle Zeppelin⸗ raße verſammelten, begaben ſich zunächſt in den großen znenhof zur Linken der Waldhofſtraße, wo Bürgermeiſter Br. Walli eine kurge Begrüßungsanſprache hielt, durch die er unter kzugnahme auf eine illuſtrierte Broſchüre, die vorher zur Pirteilung gelangte, eine Ueberſicht über die Entſtehung der Gibäudegruppe gab, von deren Umfang man erſt den rich⸗ tiben Begriff bekommt, wenn man ſie betreten hat. Da ſich 3 Beginn des Jahres 1926 eine Stockung im Bau von leinwohnungen bemerkbar machte, wurde im März 1956 von der Stadt und der Oeffentlichen Sparkaſſe Mann⸗ heſm die„Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim m. b..“ 2 0 Bau und zur Verwaltung von Wohnungen für Minder⸗ enittelte gegründet. Von dem Stammkapital in Höhe von 100000 Mark übernahm die Stadt 90 000 Mark und die Oef⸗ fentliche Sparkaſſe 10000 Mk. Zum Geſchäftsführer wurde der Vorſtand des Wohnungsamts, Verwaltungsdirektor kalag beſtellt, zu Prokuriſten Bauamtmann Kolb vom täbtiſchen Hochbauamt ſowie Verwaltungsdirektor Geh⸗ ring bei der ſtädtiſchen Zentralverwaltung. Als Gutachter wild der Vorſtand des ſtädtiſchen Hochbauamts, Oberbau⸗ direktor Zizler, beigezogen. Als erſtes Projekt wurde der„Erlenhof“, eine größere Woßhnſiedlung auf dem der Domäne gehörigen Gelände— die Domäne war bei der Beſichtigung durch Domänenrat Knapp und Inſpektor LTamerdin vertreten—, beider⸗ ſeits der Waldhofſtraße, in Angriff genommen. Das Ge⸗ lände im Maße von 25 586 Quabratmeter iſt der Geſellſchaft von der Domäne auf die Dauer von 70 Jahren in Erbbau überlaſſen worden. Die Bauarbeiten wurden am 10. Mai 26 begonnen und ſo gefördert, daß ſchon am 15. Januar 1927 die erſten Mieter einziehen konnten. Mit dem Entwurf der Plaäne und der Bauleitung wurde Architekt Ferdinand MäAmndel beauftragt. Die Neubauten ſind in ausgedehntem Maße von unbebautem Gelände umgeben. Es konnte des⸗ halßb die Abſicht durchgeführt werden, mit der Wohnanlage einen ausgeſprochen monumentalen Mittelpunkt für das nen entſtehende Wohngebiet + ſchaffen. Aus dieſen Gründen wählte der Architekt die ubiſche Form als äußeren Ausdruck für die Baukörper. An der Erlenſtraße und an der Herzogenriedſtraße wurde wegen des Uebergangs zur bisher üblichen Bauweiſe das Manſardendach verwendet. Die Bauten beiderſeits der Wald⸗ hofſtraße und an der Zeppelinſtraße haben vier Haupt⸗ geſchoſſe und ein bewohnbares Dachgeſchoß. Die kubiſche Bau⸗ art mit einer Attika über dem vierten Wohngeſchoß machte es möglich, in den in dieſer Weiſe erſtellten Häuſern mit ge⸗ raden Wänden perſehene Manſarden und ebenſolche Speicher⸗ räume einzurichten. An der Grundlinie durch Vor⸗ und Zurückſchieben einzelner Bauteile und Gruppen rhythmiſch ſtark bewegt, ſind die Baumaſſen bewußt horizontal gelagert und klingen in gut abgewogenen überragenden drei Eck⸗ pylonen aus. Bei der Einmündung der Hanſaſtraße in die Waldhofſtraße wird die Wohnanlage durch eine Kirche ab⸗ geſchloſſen. Das dort liegende, jetzt noch unbebaute Gelände iſt von der Domäne der katholiſchen Kirchengemeinde als Kirchenbauplatz ſchon zugeſagt. Die Straßenfaſſaden ſind unter ſparſamer Verwendung von Naturſtein und ge⸗ töntem Terranovaputz nur darauf angelegt, durch den Rhythmus und die Akkorde der Baumaſſen im Verein mit der Farbengebung(Putzfläche grün abgeſtimmt, Rolläden und reppenhäuſer hellgelb) zu wirken und in bewußter Be⸗ jahung eines geſunden modernen Empfindens durchaus bodenſtändig zu bleiben. Die Abmeſſungen der beiden weſtlich der Waldhofſtraße liegenden Blöcke ermöglichten die Schaf⸗ fung zweier Innenhöfe, durch die das Grün des Promenadenweges„Mühlaugrün“ bis in das Innere der Baublöcke hineindringt. Von dem Promenadenweg aus ge⸗ langt man durch ein monumentales Gittertor zr einer auf — Straßenhöhe liegenden Plattform und von da über eine breite Freitreppe nach einem etwa auf urſprünglicher Geländehöhe ſiegenden Raſenplatz, der mit einer Baumreihe und von einer 55781 grünberankten pergolaartigen Einfaſſung umrahmt iſt. ieſe Einfaſſung trennt die Grünanlage von den tiefer liegenden Höfen der Häuſer. Längs der Grünanlage und 1ic einem erhöhten Platz aufgeſtellte Sitzbänke bieten reichli Gelegenheit zur Erholung. 1 feh-' es nicht an Sand⸗ plätzen mit Wandbrunnen zum Spielen der Kinder. Ge⸗ ſteigert wird die Wirkung der Innenplätze durch zwei Springbrunnen, die bei den Gittertoren aufgeſtellt ſind, der eine aus Majolika, eine Schöpfung des akademiſchen Bild⸗ hauers Otto Schneider aus Karlsruhe, der andere aus Muſchelkalk, ein Werk des Bildhauers Franz Geibb in Mann⸗ heim. Die Gebäude an der Waldhofſtraße enthalten in der Hauptſache Dreizimmerwohnungen, jene an der Zeppelinſtraße in der Hauptſache Vierzimmerwohnungen. Zweizimmerwohnungen ſind mit Ausnahme einer einzigen Wohnung nur an der Erlenſtraße erſtellt. In drei Häuſern an der Zeppelinſtraße befindet ſich nur eine Wohnung auf dem Geſchoß. Alle übrigen Häuſer enthalten auf jedem Geſchoß zwei Wohnungen. Insgeſamt wurden gewonnen: 38 Vier⸗, 253 Drei⸗ und 102 Zweizimmerwohnungen, zuſammen 393 Wohnungen in 51 Häuſern. Außerdem wur⸗ den je eine Wirtſchaft, Metzgerei, Bäckerei, Schühmacherei, Friſeurgeſchäft, Obſt⸗ und Gemüſeladen und Zigarrengeſchäft und zwei Kokonialwarengeſchäfte eingerichtet. Die nutz⸗ bare Wohnfläche der einzelnen Wohnungen leinſchließ⸗ lich Flur, Abort und Bad, aber ohne Manſarde) beträgt: bei den Zweizimmerwohnungen zwiſchen 60 und 66 qm, bei den Dreizimmerwohnungen zwiſchen 74 und 89 qm und bei den Vierzimmerwohnungen zwiſchen 92 und 111 qm. Sämtliche Drei⸗ und Vierzimmerwohnungen haben ein Bad, das mit dem Kloſett in einem Raum vereinigt iſt. Von den Zwei⸗ zimmerwohnungen iſt die Hälfte mit einer Spülküche ver⸗ ſehen. Die andere Hälfte hat anſtelle der Spülküche ein Bad. Die Räume ſind ſo geſtaltet, daß neben einer einwandfreien Möblierung die notwendige Durchlüftung und Beleuchtung gewährleiſtet iſt. Die Zweizimmerwohnungen und faſt alle Dreizimmerwohnungen der Obergeſchoſſe erhielten Log⸗ gien. Einige Vierzimmerwohnungen haben Balkone. Zu den Wohnungen gehören ausreichende Kellerräume, Speicher⸗ verſchläge oder Manſarden und ein größerer gemeinſamer Speicherraum. Die gemeinſame Waſchküche befindet ſich im Kellergeſchoß eines jeden Hauſes. Sämtliche Räume haben Holzböden. Die Bäder und Aborte ſind mit Steinholz be⸗ legt. Alle Wohnungen haben elektriſches Licht und Gas⸗ leitung. Die Heizung erfolgt mit Kohlenöfen. In den Vier⸗ zimmerwohnungen iſt je ein Kachelofen aufgeſtellt, der zwei Zimmer heizt. Die Herde(weiß emailliert) und die Oefen ſind von der Baugeſellſchaft geſtellt. Die Innenräume wurden ſowohl in den Tapeten, wie im Oelfarbenſtrich der Küchen und Treppenhäuſer in lichten Tönen gehalten. Große Sorgfalt iſt 101 die äſthetiſche Durchbildung aller Einzelheiten ver⸗ wendet. Am 1. April 1927 waren alle Wohnungen vermietet und nur noch wenige nicht bezogen. Der Mietpreis bewegt ſich je nach Stockwerkslage zwiſchen 48 und 56 Mk. für Zweizimmerwohnungen, zwiſchen 70 und 75 Mk. für Drei⸗ zimmerwohnungen und zwiſchen 100 und 109 Mk. für Vier⸗ — e Erſtes Akademiekonzert Gaſtdirigent: Dr. Wilhelm Furtwängler Wenn die Akademiekonzerte beginnen, dann iſt der Herbſt endgültig ins Land gezogen, und da die Muſik nur eine einzige Jahreszeit für ihre konzertliche Ausbreitung kennt, darf man ſogar ſchon ſagen, daß der Konzertwinter begon⸗ nen hät. Es geſchah ſehr verheißungsvoll; der Muſenſaal war ſchon am Vortage ausverkauft, und man kann den Akademie⸗ konzerten des Nationaltheater⸗Orcheſters nur wün⸗ ſchen, daß ihnen auch für die Folgezeit ein ſo intereſſiertes Publikum gewiß ſei, zumal das Geſamtprogramm höchſt reſpek⸗ table Dinge, Werke wie Soliſten, verſpricht und auch in den dafür auserſehenen Leitern die rechte Wahl gewiß ge⸗ troffen hat. Der Name Furtwängler, ſeit dem Heidelberger Beethoven⸗ feſt im Sommer mit der philoſophiſchen Doktorwürde der Nachbaruniverſität ehrenhalber ausgeſtattet, bringt es ſogar fertig, daß das Publikum den verhältnismäßig frühen An⸗ fang der Akademiekonzerte ohne die Gewohnheit der Ver⸗ ſpätung hinnimmt. Und ſo hat man Zeit, auf den Meiſter zu warten. Ein Blumenſtrauß ziert den Dirigentenpult, und als Furtwängler erſcheint, erhebt ſich das Orcheſter, eine die den immer noch als den ihren anſehen darf, der jetzt vor ſie tritt. Haydns Sinfonie(Es⸗Dur) mit dem Pauken⸗ wirbel, die erſte aus der Reihe der Londoner Sinfonien, macht den Anfang. Ihr Name rührt von dem Paukenwirbel her, mit dem Haydn das einleitende Adagio eröffnet. Dieſen wunderſchönen, vorbereitenden Teil ſtreichelt Furtwängler gleichſam aus dem Orcheſter heraus, die ausdrucksvolle linke Hand ſanft über die Gruppen hinführend, mit der Rechten kam merklich taktierend. Dieſes Taktieren hat im anſchließen⸗ den Allegro manch rhythmiſches Kunſtſtück zu vollbringen, denn man ſoll nicht meinen, daß dieſe Sinfonie, die da ſo lebensluſtig und frohgemut vorüberrauſcht, eine einfache Sache wäre. Es liegen große Probleme in dieſen Werken„Papa“ Haydns, aus denen alles andere ſpricht, als die zopfige Ge⸗ mütlichkeit, die man ihm mit jenem höchſt irrigen Titel bei⸗ zulegen beſtrebt war. Ganz tiefe Leidenſchaften ſprechen aus ſie haben vielmehr immerwohnungen. Für Wohnungen mit Manſarden erhöht ch dieſer Mietpreis um monatlich 8 Mk. Bauzuſchüſſe wurden nicht gefordert. In den Mietverträgen iſt die Aufnahme von Untervermietern verboten, um eine Ueberfüllung der Woh⸗ nungen zu verhüten. In der Siedlung wohnen insgeſamt 1442 Perſonen. Von den Mietern ſind 78 öffentliche Beamte, 212 private Beamte und Angeſtellte, 65 Arbeiter und 38 Angehörige ſonſtiger Berufe. Beim Bau fanden rund 400 Unternehmer und Handwerksmeiſter Beſchäftigung. Der Bauau f̃ wa 1 3 beläuft ſich einſchließlich Straßen⸗ und Gehwegkoſten, Archie tektenhonorar uſw. auf etwas mehr als 4½4 Mill. Mk. man davon die Koſten der Innenhöfe und die Straßen⸗ und Gehwegkoſten mit rund 225000 Mk. abzieht, verbleiben 4 175000 Mk. Auf den Kubikmeter umbauten Raum(Keller⸗ geſchoß und Manſarden mitgerechnet) entfallen hiernach 26,60 Mk., was einer Ueberteuerung gegenüber dem Frieden von 50 Proz. entſpricht. Die Baukoſten wurden aus einem durch Vermittlung der Stadt gegehenen Darlehen der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Höhe von 2 Mill. Mark und im übrigen aus Mitteln der Gebäudeſonderſteuer gedeckt. Bürgermeiſter Dr. Walli wies in Ergänzung dieſer der Broſchüre entnommenen Einzelheiten noch beſonders darauf in, daß der Baugeſellſchaft keinerlei Vergünſtigungen durch ie Stadtverwaltung gewährt wurden, vielmehr in gleicher Weiſe wie jeder private Bauherr bezahlen mußte. Zum Schluß dementierte der Redner das ihm geſtern zu Ohren ge⸗ kommene Gerücht, daß viele Mieter ihre Miete nicht bezahlten. Er freue ſich, ſagen zu können, daß nur ein Mieter einen größeren Rückſtand habe. Architekt Mündel gab noch einige Erläuterungen über die Grundgedanken, die den Architekten leiteten. Der kubiſche Bau habe den Vorteil, daß die Wohnungen durch⸗ weg gerade Wände hätten. Davon ſei ſelbſt der Speicher nicht ausgeſchloſſen. Für die werktätige Bevölkerung ſei ein Bau⸗ quartier geſchaffen worden, deſſen Vorteile erſt in der Zu⸗ kunft ſich voll auswirken würden. Für die Kinder würden die im elterlichen Heim verbrachten Jahre jedenfalls eine ſchöne Erinnerung ſein. Nach dieſer Einführung wurde in Gruppen ein Ru nd⸗ gang unternommen, bei dem die verſchiedenen Wohnungs⸗ typen beſichtigt wurden. Sch. ubmne, Kommunale Chronik Die Anleihepolitik der Kommunen Berlin, 1. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro) Die Beſprechungen im Reichsfinanzminiſterium über die An⸗ leihepolitik der Kommunen ſind heute fortgeſetzt worden. Die Ausſprache hat ſich, wie man jetzt erfährt, als notwendig erwieſen, weil ſich auf der Magdeburger Tagung des Städte⸗ tages ſtarke Meinungsdifferenzen zwiſchen den Städten und Gemeinden auf der einen und Finanzminiſter und dem Reichsbankpräſidenten auf der anderen Seite ergeben haben. Die Verhandlungen tragen vertraulichen Charakter Die Stadthallenfrage in Freiburg Daß die Freiburger Stadthalle, in der ſo mancher Kon⸗ greß und ſo manche Veranſtaltung abgehalten worden ſind. immer unzureichender wird, iſt nicht nur den Freiburgern eine Tagesweisheit. Auch auswärtige Beſucher haben ſchon viel⸗ fach die Unzulänglichkeit der Kunſt⸗ und Feſthalle bemängelt. Aber ebenſo alt ſind auch die Abſichten und Pläne für den Neubau einer Stadthalle. Nur kann man ſich noch nicht darüber verſtändigen, ob der Neubau auf dem gleichen Platz erſtellt werden ſoll, oder ob man dafür einen anderen geeigneteren Platz in Anſpruch nehmen muß. Auf jeden Fall dürfte dieſe Frage jetzt mehr und mehr in Fluß kommen. Der Stadtrat hat ſich mit der Angelegenheit ſchon zu wieder⸗ holten Malen befaßt. Mit Rückficht auf den im Jaßhre 1929 in Freiburg ſtattfindenden Katholikentag und das für das gleiche Jahr in Ausſicht genommene Badiſche Sängerbundesfeſt muß wenigſtens eine proviſoriſche Regelung geſchaffen werden. Der Stadtrat hat daher beſchloſſen, die erforderlichen Vorhe⸗ reitungen für die Erſtellung einer für die Abhaltung von Maſſenveranſtaltungen erforderlichen proviſoriſchen Halle ungeſäumt zum Abſchluß zu bringen. Kleine Mitteilungen Die Arbeiten zur Errichtung des Pirmaſenſer Hallenbades ſollten ſchon vor einiger Zeit vergeben wer⸗ den. Da Differenzen mit den Firmen, die ihre Offerten ein⸗ reichten, eingetreten ſind, wurde zwecks Weiterverhandlung mit den in Frage kommenden Firmen die Vergebung der Ar⸗ beiten zurückgeſtellt. Dieſe ſoll nun in den nächſten Wochen erneut erfolgen und dann ſoll ſofort mit den Arbeiten hegon⸗ nen werden. Damit geht ein jahrzehntelanger Wunſch der Bevölkerung in Erfüllung. Sre ſamkeit hinausgewachſen iſt, und einen Beethoven hervor⸗ bringen wird, weht auch aus dem zweiten Satz entgegen und redet in dem Violinſolo eine deutliche Sprache, der Max Kergls duftiges Spiel zum rechten Ausdruck verhalf. Furt⸗ wänglers urmuſikaliſche Direktionsweiſe vermag gerade dieſes Unmittelbare, Leidenſchaftliche an Hayön aus der Wiedergabe durch ein Orcheſter hervorzuholen, das gerernt hat, ihm willig zu folgen. So gab es allerlei Schönheiten zu entdecken bei dieſem Haydn, den man ſehr wohl an einem Abend mit einer Beethovenſinfonie zuſammenſtellen kann; es zeigt ſich dabet beider Größe, und das geſchieht gewiß nicht bei allen Sin⸗ fonikern, die mit Beethoven auf einer Vortragsfolge ſtehen. Beethovens ſiebente Sinfonie iſt ein Meiſter⸗ ſtück Furtwänglers, das noch von ſeiner Heidelberger Wieder⸗ gabe her unvergeßlich iſt. Das Werk ſelbſt gibt uns in vieler Art Rätſel auf; es iſt gewiß nicht nur die„Avotheoſe des Tanzes“ wie Richard Wagner es genannt hat, es leben gerade⸗ zu dämoniſche Kräfte darin. Furtwängler weiß ſie zu ent⸗ fachen, ob in der atemloſen Stille des zweiten Satzes mit ſeinem geiſterhaften Beginn, wenn er die Polyphonie der Streicher zu großartiger Wirkung aufbaut oder im dritten Satz mit ſeinen rhythmiſchen Wundern. Die Gebärde Furtwänglers vertieft ſich immer mehr, wie auch die Geſtalt ganz und gar Linie wird. Und aus dieſem zur Peripherie des Körperlichen gewordenen muſikaliſchen Ur⸗ hewußtſein kann man zuweile 1 595 ableſen, die ins innerſte des Kunſtwerks ſelbſt hineinführen wie bei dem letzten Auf⸗ bäumen des Ausklangs. Aber man darf Muſik ja nicht ſehen(obwohl es heuer eine Muſikausſtellung gab), ſondern muß ſie hören, gerade wenn ein Furtwängler ſie vermittelt. Und zu hören gab es an dieſem Abend noch etwas, nämlich eine von den Furt⸗ wänglerſchen Ueberraſchungen, die er immer am Saiſonbe⸗ ginn mitbringt, um ſich vor allem auch auf den kommenden Konzertwinter einzuſpielen. Diesmal brachte er vom Kom⸗ poniſten der„Liebe zu den drei Orangen“ Sergei Pro⸗ kofieff vier Stücke aus einer Ballettſuite: die dem Titel nach ſo eine Art Harlekinade darſtellt. Gar nichts ſehr Mo⸗ dernes, gut ruſſiſch gemacht, keineswegs aufregend, die Kom⸗ poſition eines Mannes, dem es offenbar ſo gut geht— er lebt jetzt im Dollarland— das er ſichs leiſten kann, ſeine polyphone Vergangenheit zu verleugnen und nur zuweilen mit einigen harmoniſchen Beleidjgungen zu üherraſchen. Das Werk im ganzen beſteht aus 12 Stücken, aus denen Der Atem eines Zeitalters, das über die bloße Empfind⸗ Finale, das bei aller kompoſitoriſchen und rhythmiſchen Kraft doch nicht durch ſeinen großen Lärm überzeugen kann. Umſo überzeugter war man von der Leiſtung des Or⸗ cheſters, das einen guten Abend hatte, und das der groß gefeierte Dirigent in den herzlichen und begeiſterten Dauk des Publikums mit einbezog. Dr. K. Generalmuſikdirektor Richard Lert wurde eingeladen, in der Berliner Staatsoper für den beurlaubten Erich Kleiber vier Vorſtellungen zu diligieren. Duch ſeine hieſige Tätigkeit war es ihm nur möglich, für einen Abend zuzuſagen; er wird am 13. Oktober die„Aida“ dirigieren, vorausſichtlich mit Roſa Pauly⸗Dreeſen in der Titelrolle. Kunſt und Wiſſenſchaft ſchriftſteller Arthur Achleitner iſt geſtern im 70. Lebens⸗ jahr in dürftigen Verhältniſſen geſtorben. Seine Romane und Erzählungen haben als Stoffkreis hauptſächlich die baye⸗ riſchen und tiroler Alpen. 3ef Jubiläum einer bekannten rechtswiſſenſchaftlichen Buch⸗ handlung. Am 1. Oktober 1927 ſieht die Fachbuchhandlung für 5 und Staatswiſſenſchaften Hermann Bahr in Berlin auf ihr 50jähriges Beſtehen zurück. Im Jahre 1877 wurde der Grundſtock zu dem heutigen Bücherbeſtand durch den Ankauf von Privat⸗ bibliotheken hervorragender Gelehrter gelegt. Es entſtand ein juriſtiſches Leihinſtitut, das planmäßig nicht nur alle älteren rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftlichen Werke ſammelte, ſondern jede Neuerſcheinung mehrfach aufnahm und vielfach ſuſtematiſch katelo⸗ giſierte. Die Bedeutung der Bibliothek Hermann Bahr berußt haunt⸗ ſächlich darauf, daß ſie auf ihrem Spezialgebiet eine Ergänzung aller öffentlichen Bibliotheken darſtellt. Namentlich dem Examen⸗ kandidaten, der mit befriſteten Arbeiten rechnen muß, hat ſie u ſchütz⸗ bare Dienſte geleiſtet, da keine Staats⸗, Univerſitäts⸗ oder Stadt⸗ bibliothek in der Lage iſt, oft gebrauchte Bücher in ſo viel Exen⸗ plaren bereit zuhalten, daß dem Bedürfnis völlig genügt wird. Zun Abſchluß einer halbhunderſährigen Geſchäftsentwicklung hat das Vr⸗ lagshaus auch äußerlich durch umfangreiche, dem modernen wien⸗ ſchaftlichen Betrieb angepaßte Umbauten ein neues Gewand erhsen. In der Rechenſtunde „Dein Vater gibt deiner Mutter fünfzig Mark. Oann — Kunſt künden ſich nicht nur darin an, ereits in ihnen begonnen⸗—— 1 —— 800 5 . Furtwängler das 6. 8% 9, 12. brachte, einen Mädchentanz, 4* nimmt er zehn Mark wieder weg. Was gibt das?“ Einen Mordskrach, Herr Lehrer!“ Wenn dann ein bißchen phantaſtiſchen Klingklang, ſchließlich das Arthur Achleitner geſtorben. Der bekannte Roman⸗ — gee 15 — 9 5577 7 9* 7 125 fſetzliche und zelizeiliche Verbote des J — ger, Baſtlerteile, Radioeinzelteile, 25 4. Seite. Nr. 489 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 1. Oktober 1927 Sſlädtiſche Nachrichten Radio⸗Baſtelausſtellung In der Zeit vom 30. September bis einſchließlich 2. Oktober veranſtaltet die Baſtelgemeinſchaft der Funkama⸗ teure Mannheim in den unteren Sälen des Ballhauſes eine Radio⸗Baſtel⸗Ausſtellung. Geſtern nachmit⸗ tag fand die Eröffnung ſtatt. Schon von ferne hörte man— zuerſt noch als verworrenes Geräuſch vernehmbar— die Dar⸗ bietungen der Apparate. Die Ausſtellung ſelbſt bot ein ge⸗ ſchloſſenes und einheitliches Bild. Herr Back, der Vorſitzende der Baſtelgemeinſchaft, wandte ſich dann an die Verſammlung, indem er u. a. ausführte: Als Vorſtand der badiſchen Funkamateure begrüße ich Sie herz⸗ lichſt und danke für Ihr Erſcheinen. Im Januar d. J. iſt die Baſtelgemeinſchaft der Funkamateure entſtanden; ſie kann Heute auf ein gutes Gelingen zurückblicken. Nicht feſtgelegt auf irgend eine Partei und ohne irgendwelche politiſchen Ziele, Hat ſie es ſich zur Aufgabe gemacht, allen denen zu helfen, die der Hilfe und Belehrung in der Radiotechnik bedürfen. Man⸗ cher Kriegsblinde kann, indem man ihm zu einem Empfangs⸗ gerät verhilft, unterſtüzt werden. Der ärmeren Schicht ſtehen wir ebenfalls hilfreich zur Seite. Nach des Tages Laſt und Mühe ſoll es der Rundfunk ermöglichen, im eigenen Heim ſich Erleichterung und Erholung zu verſchaffen. Zum Schluſſe dankte der Redner allen denen, die ſich eifrig in den Dienſt der Sache geſtellt hatten, und ſo zum Gelingen der Ausſtellung weſentlich beitrugen. Nach einer Sonderdarbietung des Frankfur⸗ ter Senders, der die Ausſteller beglückwünſchte, fand eine Führung durch die beiden blumengeſchmückten Säle ſtatt. Da waren, ſchön überſichtlich auf weißgedeckten Tiſchen an⸗ geordnet, alles, was irgend wie mit Radio etwas zu tun hat, wie ſtatiſtiſches Material und Senderanſichten, Antennen und Zubehörteile, das Modell einer kleinen Radioſtadt, Iſolations⸗ material, Empfänger, Kunſtſchaltungen, Kurzwellenempfän⸗ Herbſtneuheiten, Radio⸗ Störquellen. Rabiobügel und Pfeilgerät, Radioliteratur und eine Ausſtellung Mannheimer Radiofirmen. Gerade hier kann man Geräte ſehen, die wirklich ſchon als Volksgeräte bezeich⸗ net werden können, zu erſtaunlich geringen Preiſen und in einer derart exakten Ausführung ausgeſtellt, daß jetzt ſicherlich der Rundfunk in allen Schichten der Bevölkerung Aufnahme finden kann. Das ſchönſte Gerät dürfte wohl ein Rahmen⸗ Empfänger ſein, der mit einem kleinen Rahmen von 20 auf 40 em Lautſprecher⸗Empfang der meiſten europäiſchen Sta⸗ tionen in einwandfreier Weiſe wiedergibt, und der auch im Betrieb die Uebermittlung der Sender während der Ausſtel⸗ Iung bringt. Als beſondere Sehenswürdiakeit iſt die erſte bild⸗ telegraphiſche Uebéertragung, die in Berlin auf der großen deutſchen Funkausſtellung öffentlich vorgeführt wurde, im Original ausgeſtellt. Kurz und gut: was einen Baſtler und Radiofreund intereſſiert, kann er ſich in dieſer Ausſtellung an⸗ ſehen, die für die junge Gemeinſchaft ein ſchöner eſe * * Schwerer Sturz. Geſtern Nachmittag fuhr in nächſter Nähe des Hauptbahnhofes ein etwa 14jähriger Junge mit einem ſchwerbeladenen Handwagen gegen ein Laſtauto. Der Junge ſtürzte ſo ungeſchickt, daß er den linken Arm brach. Vorübergehende verbrachten den Verunglückten zu einem Arzt. Der Junge hatte die rechte Straßenſeite nicht eingehalten. Das Laſtauto war vorſchriftsmäßig gefahren. * 40jähriges Geſchäftsjubilänm. Nahe ihrem 60. Ge⸗ burtstag blickt Frau Dr. E. Stutzmann, eine geborene Mannheimerin, dieſer Tage auf eine ununterbrochene 40⸗ jährige Tätigkeit im Drogengeſchäft zurück. Von Birkenau Über Weinheim und Grünſtadt führte ſie der Daſeinskampf im Jahre 1900 wieder nach Mannheim zurück, wo ſie es ver⸗ and, zunächſt im Brunn'ſchen Hauſe in Q 1, dann im ins'ſchen Hauſe in O0 6 und ſeit 17 Jahren in P 6 durch die ihr eigene Liebenswürdigkeit gegen jedermann dem Ge⸗ ſchäft eine treue Kundſchaft zuzuführen und ſich die Sym⸗ pathie zahlreicher Mitmenſchen zu erwerben. Von morgens bis abends— meiſt ohne Unterbrechung— tätig, ohne ſich jemals einen Erholungsurlaub gegönnt zu haben, ließ ſich Frau Dr. Stutzmann, auch durch die im letzten Jahre erlit⸗ tenen zahlreichen familtären Schickſalsſchläge nicht beugen und ſuchte und fand immer wieder einen Halt in ihrer ge⸗ ſchäftlichen Tätigkeit. Mögen der raſtlos tätigen Frau Ge⸗ — 8 und geiſtige Friſche auch fernerhin treue Begleiter ein. 1 Für unſere in Baden lebenden Kriegsblinden wird in den nächſten Tagen eine Lotterie auf⸗ —5 und zwar in der Höhe von nur 200 000 Loſen(50 Pfg. as Stück) für ganz Baden. Wer möchte da nicht mithelfen, die Not unſerer Kriegsblinden und deren Familien zu lindern. —..— ˙²— Taßung der badiſchen Poltzeibc amten Aus allen Gauen Badens ſind die Polizeibeamten herbei⸗ geeilt, um an der Tagung des Landesverbandes der Polizeibeamten Badens teilzunehmen. Der geſtrige erſte Tag war internen Fragen gewidmet. An die ernſte Ar⸗ beit ſchloß ſich, im Saale des„Friedrichsparkes“ ein Be⸗ grüßungsabend an, der durch ſein ſehr reichhaltiges und geſchmackvoll ausgewähltes Programm ſehr befriedigte. Die Leitung der Kapelle lag in den bewährten Händen von Kapell⸗ meiſter Schmidt. Die Geſangsabteilung, deren Leiſtungen allgemein überraſchte, dirigierte Chormeiſter Dür r. Polizei⸗ wachtmeiſter Ronecker begrüßte in ſeiner Anſprache zu⸗ nächſt die Landtagsabgeordneten Dr. Waldeck, Reinbold und Eberhard, die Amtsgerichtsdirektoren Moll und Kley, Polkzeidirektor Dr. Bader, den erſten Staats⸗ anwalt Dr. Luppold, Staatsanwalt Dr. Silberſtein, den Vorſitzenden des badiſchen Beamtenbundes Trum, Re⸗ gierungsrat Dr. Peter, die beiden Vorſitzenden des Lan⸗ desverbandes Völker und Schwarzwälder ſowie die Vertreter der Polizeiverbände Württembergs, Heſſens und Bayerns. Er freue ſich, ſo führte er weiter aus, um ſo mehr über den ſehr zahlreichen Beſuch, da derartige Feſte Binde⸗ glieder ſeien. Gerade die Polizeibeamten, die in ernſter Stunde Kameradſchaft brauchten, hätten ſolche Abende nötig, um ſich näher zu kennen. Der Redner ſchloß mit dem Punſche für einen guten Verlauf des Abends und der Tagung über⸗ haupt. Darauf ergriff Polizeidirektor Dr. Bader das Wort, der im Namen der eingeladenen Ehrengäſte ſeinen Dank für die Einladung ausſprach und die Feſtverſammlung gleichzeitig im Namen der Polizeidirektion begrüßte. Der Redner ſtreifte mit einigen kurzen Worten die Bedeutung der Tagung und ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Hoch auf die Polizei⸗ beamten Badens. Als Landtagsabgeoroͤneter Eberhard noch einige lau⸗ nige Worte geſprochen hatte, nahm das Programm ſeinen Fortgang. Neben den ſehr guten Leiſtungen der Kapelle und dem von Herrn Haucke ausgezeichnet vorgetragenen Cello⸗ Solo„Andante“ von Goltermann, war es der geſchulte Män⸗ nerchor, deſſen Darbietungen reichen Beifall ernteten und am Gelingen des Abends wohl den meiſten Anteil hatten. An die Veranſtaltungen ſchloß ſich der mit allgemeiner Sehnſucht er⸗ wartete Ball. Dz. Direktor Adalbert Grumbach 7 Am 28. September verſchied nach einem Krankenlager von 9 Monaten der frühere Direktor des Vereins Chemiſcher Fabriken, Adalbert Grumbach. Mit dem Tode dieſes pflichtgetreuen Mithürgers iſt ein arbeitsreiches Leben er⸗ loſchen. Adalbert Grumbach iſt am 24. Januar 1859 in Frank⸗ furt a. M. geboren. Nach dem Beſuch der dortigen Schulen und Abſolvierung ſeiner Lehrzeit erweiterte und vertiefte er ſeine Kenntniſſe durch langjährigen Aufenthalt im Ausland. So verbrachte er längere Zeit in Italien, in England und in Frankreich. Im Jahre 1892 kam er als Direktor des Vereins Chemiſcher Fabriken in Wohlgelgen nach Mannheim. In dieſer Eigenſchaft war er bis zum Jahre 1913 tätig. Er hatte im Verein mit ſeinen damaligen Mitarbeitern die Freude, daß ſich das Unternehmen immer kräftiger entwickelte und bald zu den angeſehenſten Firmen in der chemiſchen In⸗ duſtrie zählte. Der Betrieb wurde vor allem auf eine geſunde finanzielle Baſis geſtellt. Im Laufe der Jahre wurden große Erweiterungsbauten ausgeführt. Beim Uebergang des Unter⸗ nehmens an die Firma Rhenania⸗Kunheim, Verein Chemiſcher Fabriken AG. Berlin, wurde Direktor Grumbach im Jahre 1913 in den Aufſichtsrat der vereinigten Geſellſchaften gewählt. Ueber 20 Jahre lang hat er der Firma treue, unvergeßliche Dienſte geleiſtet. Ferner gehörte er dem Aufſichtsrat der Duisburger Kupfer⸗Hütte an und war viele Jahre lang Vor⸗ ſitzender des deutſchen Sodaſyndikats. Trotz ſeiner vielſeitigen aufreibeden Tätigkeit war er noch Vorſtandsy⸗v*galied des hieſt⸗ gen Wöchnerinnenaſyls in C 7, 4, das mit dem Tode dieſes arbeitsfreudigenMannes ſeinen verdientenKaſſenwart verliert. Außerdem bekleidete er viele Jahre hindurch das Amt eines Handelsrichters in Mannheim. Trotz aller ſeiner Er⸗ folge und Wertſchätzung, die ihm von ſeinen Mitbürgern in reichſtem Maße zuteil wurden, blieb Direktor Grumbach ſtets der heſcheidene, konziliante Mann. Ein Herzſchlag hat ſeinem Leben im 69. Lebensjahre ein Ende geſetzt. Sein Wirken und ſein Andenken wird aber weiterleben. ch. Veranſtaltungen Künſtlerſpiele Libelle. Die heutige Premiere der be⸗ liebten Mannheimer Kunſtſtätte, mit der die Südd. Gaſt⸗ ſtätten G. m. b. H.(Süga) die 6 Spielzeit beginnt, beſchert den Freunden des Kabaretts wertvolle Genüſſe.(Weiteres Anzeige im Freitag⸗Mittagblatt.) * Die Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft m. b. H. unternimmt täglich bei günſtiger Witterung Rundfahrten zur Weinleſe in die Pfalz.(Weiteres Anzeige.) Wadiſcher Landesverein für innere Miſſien 78. Jahresfeier in Mannheim Wenn die Zeitung Oeffentlichkeitsdienſt ſein ſoll, dann kann ſie nicht vorübergehen an einer Sache, die in dieſen beſchäftigen wird: die innere Miſſion. Sie iſt in Baden als Organiſation in dem ſogenannten Landesverein zuſammen⸗ gefaßt und beſteht als ſolche nunmehr 78 Jahre. Kenner wiſſen, daß während dieſer Zeit unendlich viel Gutes im Na⸗ men dieſer Organiſation geſchehen iſt. Man darf ohne Ueber⸗ treibung ſagen, daß die innere Miſſion oder Caritas, wie viele andere es nennen, Wegbereiterin der ſtaatlichen und kommunalen Fürſorge geweſen iſt. Daß die Gegenwart ohne dieſe Kräfte mit ihren Einrichtungen gar nicht mehr exiſtieren kann, wiſſen wir. Es handelt ſich alſo um eine höchſt frucht⸗ bare und heilſame Sache. Und wenn dieſer Landesverein für Innere Miſſion dieſesmal Mannheim zu ſeinem Tagungsokt gewählt hat, ſo iſt darin mehr zu erblicken als eine bloße Abwechſelung. Es iſt Wille zur Aktivität, Wille zur Macht, jawohl zur Macht, nur daß dieſe Macht nicht im Herrſchen und Beſitzen, ſondern im Größten beſteht, was dieſe Welt hat: in dem Willen zum Helfen, zum Dienen! Damit iſt die innere Miſſion ein lauter Proteſt gegen alles bloß Menſch⸗ liche und Diesſeitige, und es wird bei der Mannheimer Ta⸗ gung da und dort von dieſem heiligen Proteſtieren zu hören ſein. Im einzelnen iſt zu ſagen, daß am Sonntag vormittag ein Feſtgottesdienſt ſtattfindet in der Trinitatiskirche. Um 12 Uhr iſt Feſtſitzung im Saal der Handelskammer, wobei Vertreter ſtaatlicher, ſtädtiſcher und kirchlicher Behör⸗ den ſprechen werden. Abends wird im Nibelungenſagal ein Gemeindeabend abgehalten, bei dem Paſtor D. Er⸗ furth⸗Elberfeld das Thema:„Der Kampf um die Stadt“ behandeln wird. Der Montag iſt mit internen Sitzungen und Beſprechungen ausgefüllt, zum Teil auch mit grundſätzlichen Berichten aus der geſamten Arbeit. Erwähnt ſei noch, daß ſowohl im Feſtgottesdienſt als auch abends bei der Gemeinde⸗ feier Prälat a. D. D. Schmitthenner ſprechen T. B. * Wecken der Fernſprechteilnehmer. Bei öſterreichiſchen Fernſprechämtern iſt die Einrichtung getroffen, daß ſich die Teilnehmer morgens von ihrem Amte wecken laſſen können und daß ihnen auf Wunſch über ſportliche Veranſtaltungen, über die Wetterlage, über Sonderzüge, über Feſtvorſtellungen und ähnliches Auskunft erteilt wird. Eine ſolche Auskunfts⸗ ſtelle beſteht auch beim Fernſprechamt in Kopenhagen. Die Deutſche Reichspoſt befaßt ſich mit derartigen Aufgaben nicht; die ihr zur Verfügung ſtehen, zur Vervollkommnung und Ausbreitung des Fernſprechdienſtes ſelbſt verwendet werden müſſen und daß alles, was nicht unmittelbar dieſem Zwecke dient, beſſer der privaten Initiative überlaſſen werden ſollte. In den Morgenſtunden, in denen das Wecken zu beſorgen wäre, iſt der Sprechverkehr der Teilnehmer ſchon ziemlich lebhaft. Würde eine Beamtin, was unvermeidlich wäre, beim Wecken eines Teilnehmers etwas länger aufgehalten, ſo müßte ſie Anrufe der übrigen ihr zur Bedienung zugewieſenen Teilnehmer vernachläſſigen. Das würde zu Unzuträglich⸗ keiten führen. Um Auskünfte geben zu können, müßte ſich das Amt die erforderlichen Unterlagen verſchaffen, alſo Auf⸗ gaben etwa eines Nachrichtenbüros beſorgen. Das wird viel beſſer privaten Unternehmungen überlaſſen. Die Deutſche Reichspoſt hätte dann nur inſofern mitzuwirken, als ſie die nötigen Sprechverbindungen herſtellt, was ja ihre Aufgabe iſt. Sollten Private in den Großſtädten ſolche Einrichtungen ins Leben rufen wollen, ſo will die Deutſche Reichspoſt ſie gern unterſtützen. Aufwerlungen auch nach dem 1. Oltober In Ergänzung unſerer Notiz im Samstag⸗Abendblatt über die Bedeutung des 1. Oktober als des letzten Tages zur Anmeldung von Aufwertungsforderungen aus Kaufver⸗ trägen ſei noch darauf verwieſen, daß für Reſtkaufgel der, für die keine Hypothek beſtellt wurde, eine Aufwer⸗ tung auch heute noch verlangt werden kann. Vorausſetzung iſt nur, daß es ſich nicht nur um volle Bargeſchäfte handelt, ſondern daß Teilzahlungen an verſchiedenen Terminen ſtatt⸗ gefunden haben, wenn nur einer dieſer Termine in die In⸗ flationszeit fällt. Der 15. Juni 1922 iſt für Zahlungen, die nicht mehr voll anerkannt werden, nicht mehr grundſätzlich. Als Stichtag in einer ganzen Reihe von Entſcheidungen hat das Reichsgericht bei Grundſtückskäufen, auch Zahlungen aus dem Jahre 1921 und 1922 zur Aufwertung zugelaſſen. Im⸗ merhin iſt es notwendig, dieſe Forderungen nunmehr mit großer Beſchleunigung geltend zu machen, da das Reichsgericht dazu neigt, mit der Zeit zu erklären, daß For⸗ derungen, die auch jetzt noch nicht geltend gemacht werden, als verwirkt zu betrachten ſind. Das Ende der Spielbanken en in Wiesbaden und Homburg— Spielorganiſationen— geblicher Kampf der Polizei— Endgültiges Verbot— Was nun? Die menſchliche Spielleidenſchaft triumphiert über alle ge⸗ eus.— Spielbanken —— werden geſchloſſen, Spielelubs ausgehoben, neue ſchießen aus der Erde.— Nun geht neuerdings das preußiſche Miniſterium mit den ſchärfſten Waffen von Geſetz und Polizei gegen Spiel⸗ banken, die ſich in aller Stille in Bad Homburg und Wies⸗ haden etabliert haben, vor, und verfügt deren Schließung zum 1. Oktober. Nebenbet bemerkt in eigenartiger Parallelität mit der Schließung des berühmten türkiſchen Monte Carlo in Jildis Kioskis. Keine rouletteähnliche Glücksſpiele, keine Karten⸗ keine Spielautomaten, ſollen künftighin die taſchen des Geſetzes paſſieren, und ſich unter dem Vorwand der„Geſchicklichkeitsſpiele“ halten können. Nun iſt es alſo aus mit dem Jeu des kleinen Mannes.— Denn die großen Spieler gaben ſich nicht ab mit den öffent⸗ lichen Nachahmungen und Surrogaten des echten Rouletts, die unter den Namen Roubuletta, Roula, Troula, oder wie ſie ſonſt heißen mögen, überall auftauchten, aber allmählich auf dem Verwaltungswege an die Wand gedrückt wurden, bis die Spiele in Wiesbaden und Bad Homburg. Aus den Kurhäuſern Wiesbaden und Bad Homburg wird das buntbewegte Bild des Spiels ausgemerzt werden,— ein Bild voll Spannung und Leidenſchaft, wenn Backfiſche wie Matronen, Univerſitätsprofeſſoren, wie die mondäne Welt, Gelegenheitsſpieler, wie Spielwütige am Roulettiſch ihr verſuchten, wenn Geldſcheine kniſterten, und Ships 1 15 die Hände von Spielern und Croupiers, glitten. ine Spielperiode iſt hiermit zum Abſchluß gekommen, die als einen Ausklang der hiſtoriſchen Spielßerioden bis 1873, wie der Spielwut der Revolutionsjahre anzuſehen iſt. * * Heimlich und unheimlich wurde immer gejeut. Ge⸗ ſchloſſene Clubs waren zunächſt in der Auswahl ihrer Mit⸗ lieder vorſichtig, mit der Revolutionszeit gaben ſie dieſe Vor⸗ ſht auf, und gewährten auch Fernerſtehenden Zutritt,— um i Glück zu verſuchen, und damit hatte man die Kriminal⸗ pizei in den Spielſälen. Einmal— es war im Jahre 1921— wollte ſie zugreifen. Uwrmutet bei Nachtnebel und Regenwetter rückte ſie in Hom⸗ bu ein und umſtellte das Kurhaus.— Fand nichts Be⸗ laſtendes.— Ein harmloſes Männchen, das ſich im Dunkeln an eine Säule des Kurhauſes gelehnt hatte, ſchlotternd an allen Gliedern, ein Päckchen unter dem Arm, das hatte man nicht bemerkt.— Und ſchlotternd zog es von dannen— die Kaſſe des Spielelubs unterm Arm,——. Für einige Zeit war den Spielern die Luſt vergangen, und trotzdem dirigierten gewandte Spielunternehmer ihre Spielabteilungen nach Homburg. Aus allen Gegenden Deutſchlands kamen ſie,— diesmal nicht ins Kurhaus. Rieſen⸗ umſätze. Eines Nachts Alarm.— Kriminalpolizei aus Frank⸗ 55— Die Polizeibeamten fanden—— zwei Mah Jong pielende alte Damen..... Aus der Geſchichte des Jeus der Nachkriegszeit iſt ein Name unvergeßlich, der des größten Spielorganiſators der Neuzeit—— Guſtav Reinhard. Er lebt nicht mehr— verunglückte als Opfer ſeines Berufes. Er verſtand es glänzend, ſich immer in Grenzen des Geſetzes zu halten,— und hatte ſtets mehrere Spiele laufen. Eines Nachts ging das Spiel in Homburg ſchlecht und Reinhard hetzte im Auto nach Frankfurt, um dort in einem anderen Klub zu arbeiten.— Die Jagd nach dem Spielglück wurde ihm und ſeinen Begleitern zum Verhängnis, das Auto über⸗ ſchlug ſich in raſender Fahrt, Reinhard und vier Mitfahrende büßten ihre Spielleidenſchaft mit dem Leben. Mit Reinhards Tod fehlte dem Spielbetrieb die Seele. Rouboulettaſpiele gingen weiter, in anderer Regie, jetzt fallen ſie der Auflöſung anheim, da die miniſterielle Auslegung in ihnen nicht mehr ein— Geſchicklichkeitsſpiel, ſondern ein Glücksſpiel erblickt, was ſ. Zt. von Reinhard aufs heftigſte beſtritten wurde. Die kleinen, au der Oberfläche treibenden Erſcheinungen der Spielſucht dürften hiermit wohl nieder⸗ gekämpft ſein, ob Geſetz und Polizei aber in die tiefſten Nie⸗ derungen des Spiellaſters eindringen können— darf wohl be⸗ zweifelt werden. * Eine Tragödie im nordatlantiſchen Ozean. Dies bder Titel einer ſpannenden und ergreifenden Erzählung in dem ſoeben zur Ausgabe gelangten 26. Jahrgang des Köhlerſchen illuſtrierten Flotten⸗ Kalenders für 1928. Das bekannte Jahrbuch, von dem die„Marine⸗ Rundſchau“, ſagt:„es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man dieſen gut eingeführten Kalender noch beſonders warm empfehlen“, und die Zeitſchrift„Deutſchland zur See“ ſchreibt:„Der Köhlerſche Flotten⸗Kalender iſt zu bekannt und auch zu gut eingeführt, um viele Worte über ihn zu verlieren“ weiſt auch in dieſem neuen Bande eine Fülle des Inhalts auf. Wir finden Beiträge von Kontreadmiral v. Levetzow, Kapitän zur See v. Waldeyer⸗Hartz, Geh. Reg.⸗Rat Dr. ing. Flamm, C. G. Gock, Direktor der Blom u. Voß AG., Walter v. Molo, Colin Roß u. a. ferner Belehrendes und Unterhaltendes Ernſtes und Heiteres in ſchier unüberſehbarer Menge. Dazu etwa 100 Abbildungen und zwei farbige Kunſtbeilagen. * Kleiſt und Hindenburg Hindenburg erſcheint uns in ſeinem Leben und ſeinen Taten als die Verkörperung des alten Preußengeiſtes, der durch ſeine Herkunft und ſeine Laufbahn ihm beſonders ein⸗ geprägt war. Sein 80. Geburtstag fällt nun in denſelben Monat, in dem 150 Jahre ſeit der Geburt des größten Preußendichters, Heinrich von Kleiſts, verfloſſen ſind. Daß zwiſchen Kleiſt und Hindenburg Beziehungen, wenn auch entfernter Art, vorhanden ſind, darauf hat einmal Alfred Heinrich im„Archiv für das Studium der neueren Sprache“ hingewieſen. Heinrich von Kleiſt war nämlich einem Vor⸗ fahren unſeres Reichspräſidenten freundlich ver⸗ bunden. Auf einer mit ſeiner Schweſter Ulrike unternom⸗ menen Reiſe lernte Kleiſt in Leipzig den Profeſſor der Mathe⸗ matik Karl⸗Friedrich Hindenburg kennen, den Begründer der „kombinatoriſchen Analyſis“. Ulrike erzählte ſpäter, der berühmte Gelehrte habe an dem Bruder beſonderes Gefallen gefunden, die heiden Männer wären einander nahe getreten und Hindenburg habe große Erwartungen auf Kleiſts Reiſe nach Paris und ſeine künfti⸗ gen Leiſtungen geſetzt, ihm auch Empfehlungen mitgegeben. Kleiſt ſelbſt bekannte, daß ihm der Profeſſor„wie ein Vater ſo ehrwürdig“ geweſen ſei. In Paris wurde freilich nichts aus den mathematiſchen Studien, die Kleiſt mit Hindenburg beſprochen hatte. Aber als der Dichter im März 1803 wieder in Leipzig war, konnte er doch an dem verehrten Manne nicht vorübergehen. Ueber dieſen Beſuch berichtete er an ſeine Schweſter: „Vorgeſtern faßte ich ein Herz und ging zu Hindenburg. Da war große Freude.„Nun, wie ſteht's in Paris um die Mathematik?“ Eine alberne Antwort von meiner Seite und ein trauriger Blick zur Erde von der ſeinigen.„So ſind Sie bloß ſo herumgereiſt?“„Ja herumgereiſt.“ Er ſchüttelte wehmütig den Kopf. Enbdlich erhorchte er von mir, daß ich doch an etwas arbeite.„Woran arbeiten Sie denn? Nun, kann ich es denn nicht wiſſen? Sie brachten dieſen Winter bei Wieland zu; gewiß!“ Und nun fiel ich ihm um den Hals und herzte und küßte ihn ſo lange, bis er lachend mit mir überein kam:„Der Menſch müſſe das Talent anbauen, das er in ſich vorherrſchend fühle.“ Kleiſt arbeitete damals an ſeiner Tragödie„Robert Getiskard“, war aber von den ſchwerſten Zweifeln über ſeine dichteriſche Berufung gequält; da tat ihm das Verſtändnis des väterlichen Freundes beſonders wohl. Tagen Tauſende von Gäſten und Hörern hier in Mannheim ein ſie hat die Auffaſſung, daß alle Kräfte und alle Geldmittel, e 1 8 390 * f 5 t⸗ 2 2 , nn ——— — — milden Klima in der Pfalz. J eimstag, den 1. Oktober 1927 B. Seite. Nr. 459 Wirtſchaftliches · Soziales Neuerung der Höchſtbezugsdauer in der Erwerbsloſen⸗ Fürſorge AJach einer Mitteilung des Reichsarbeitsminiſteriums hat der Arbeitsmarkt ſich weiterhin ſo entwickelt, daß für die über⸗ wiegende Zahl der Berufe nicht mehr von einem beſonders ungünſtigen Arbeitsmarkt im Sinne der Verordnung über die Höchſtbezugsdauer in der Erwerbsloſenfürſorge geſprochen werden kann. Bis auf weiteres würde dieſe Verordnung da⸗ her grundſätzlich wieder bei der Höchſtbezugsdauer von 26 Wochen ihr Bewenden haben müſſen. Eine allgemeine Höchſt⸗ bezugs dauer von 39 Wochen iſt nunmehr nur noch für die Ange⸗ hörigen der Gärtnereiberufe, der Berufsgruppen der Metall⸗ bearleitungs⸗ und Maſchineninduſtrie, der Lederinduſtrie, des Holz und Schnitzſtoffgewerbes, des Bekleidungsgewerbes und für laufmänniſche, Büro⸗ und techniſche Angeſtellte aller Art zuläſig. Für die Berufsgruppen, für die bisher ſchon die Höchſtbezugsdauer nur 13 Wochen betrug(ledige landwirtſchaft⸗ liche Arbeiter und Arbeiterinnen ſowie Hausgehilſen) tritt keine Veränderung ein. Die Stellen, die zur Entſcheidung über die Unterſtützung zuſtändig ſind, können alſo auch künf⸗ tighin die Erwerbsloſenfürſorge auch für Angehörige von Be⸗ rufeß, deren Bezugsdauer nur 13 Wochen oder nur 26 Wochen betrigt, im Einzelfalle zur Vermeidung unbilliger Härten über das zuläſſige Höchſtmaß hinaus bis um 13 Wochen ver⸗ längern. Dieſe Ergänzungsvorſchriften ſind mit Wirkung vom 12. September ab in Kraft getreten. Die Gemeinden des Winterhauchs ehren Reichspräſident Hindenburg 3 dem Neckar, der Itterbach und der Seebach, die bei Reckargerach von Norden kommend in den Neckar mündet, erheßt ſich ein Hochplateau, der Winterhauch genannt. Bei der Nennung dieſes Namens ee manchen Leſer eine Gänſehaut; viele denken: Drei Viertelfahr Winter und ein Vierteljahr kalt. 5 Weit gefehlt. Wohl bläſt droben auf der Höhe eine friſche Briſt, in anderen Lagen bei kaltem Wetter vielleicht nicht auch?! Aber gut muß die Luft da oben ſein, ſonſt würden die Städter dieſe Höhenlage nicht ſo reichlich zum Sommerauf⸗ enthalt wählen, und Mannheim würde nicht ſchon jahr⸗ zehntelang ſeine Ferienkolonien dort oben aufrecht erhalten. Und fleißige Leute wohnen hier oben, denen die Gaben nicht ſo leicht und reichlich in den Schoß fallen, wie in dem Abrackern müſſen ſie ſich, haben ihre Heimat aber dennoch lieb, und dieſe Liebe zur Heimat, zum engeren und weiteren Vaterland zeitigte in den Herzen braver deutſcher Männer, die auf dem Winterhauch ihre Hei⸗ mat haben, den hehren Entſchluß, den 80. Geburtstag des Reichspräſidenten von Hindenburg durch Einweihung einer Hindenburgſäule auf ihren heimatlichen Fluren zu einem Feſttag zu geſtalten. Am Fuße des Katzenbuckels liegen die ſechs Winter⸗ hauchorte Waldkatzen bach, Dielbach, Strümpfel⸗ brunn, Mülben, Schollbrunn und Weisbach. Es war im Auguſt 1901, als ſich da droben in dieſen ſonſt ruhigen Orten ein großes militäriſches Leben und Treiben abſpielte: atzenbach ſtatt. Reichspräſident v. Hindenburg war da⸗ als Kommandeur der 28. Infanteriediviſion 10 Brigademanbver fanden zwiſchen Schollbrunn und in Karlsruhe. Nach beendetem Manöver rief v. Hinden⸗ burg die Offiziere zu ſeinem Beobachtungspunkte auf der Strümpfelbrunner Höhe bei dem ſog. Franzoſenfeld, rechts der Landſtraße Oberdielbach—Strümpfelbrunn, zur Kritik uſammen. Was Beine hatte, trieb ſich damals aus den um⸗ liegenden Ortſchaften im Manöverfeld herum; denn es war eine Seltenheit, daß ſich nach dieſen Höhen Soldaten verirr⸗ ten. Veteranen von 1866 und 1870/71 und alle ehemaligen Soldaten aus den Orten fehlten nicht; auch ſie hielten Kritik ab, kritiſierten, ſpionierten, marſchierten, ſprangen, viſierten, tranken und rauchten, litten auch Hunger. Doch was ſchadete das? Stundenlang lief man, um ſein altes Regiment, ſeine ehemalige Kompagnie oder Schwadron zu finden. Vergeſſen war alle Müdigkeit und Anſtrengung. Man war wieder Sol⸗ dat, und die Jugend von damals, die mit erſtaunten Augen den Kanonen und Haubitzen folgte, ſie wurde ſpäter zur Ver⸗ teidigung des Vaterlandes aufgerufen. Wer aber unter den Vielen aus dem Winterhauch hätte da⸗ mals gedacht, daß der, der oben bei der Verſammlung der Offiziere das Wort führte, v. Hindenburg, einſt berufen ſein werde, die deutſche Grenzen gegen eine Welt von Feinden zu verteidigen? Gewiß hätten ſie den Mann damals näher Aund ſchärfer betrachtet. Nun iſt er noch in ſeinem hohen Alter — 2 als Präſident des Reiches die Geſchicke des Volkes en. Und nun ſchließen ſich am 80. Geburtstag des Reichspräſi⸗ denten die ſechs kleinen Dörflein des Winterhauchs, in der Ferne nicht einmal dem Namen nach bekannt, zuſammen und ehren in einfacher Weiſe den Helden durch die Errichtung einer Ehrenſäule an der Stelle, wo er dereinſt im Manöver⸗ feld geſtanden. Ohne großen Pomp, ohne marktſchreieriſche Reklame, ſtill im engen Kreis, wie es dort oben in dem Ge⸗ birge Sitte iſt, wurde der Gedanke zur Tat. Die Bauern leiſteten zur Arbeit unentgeltliche Fuhren, Maurer griffen zur Kelle, überall Opferwilligkeit und Bereitſchaft, um nach Legung des Grundſteins(27. Auguſt) das Werk bis zum 80. Geburtstag des Reichspräſidenten zu vollenden. Hut ab vor ſolchen Leuten! Steigt in Anerkennung der einfachen Tat das Anſehen der Bewohner jener Gegend nicht in den Herzen all derer, die unvoreingenommen und unpar⸗ tetiſch ihr Unternehmen beurteilen? Gewiß. Verächtlich be⸗ trachtete ſeither der und jener die Bewohner des Gebirgspla⸗ teaus als rückſtändig. Jetzt wohl auch noch? Nein, ſie zeigten offen und frei ihre rechte deutſche Geſinnung und ſtellten allen Parteihader hinter das Gefühl des Dankes gegen den ehe⸗ maligen großen Heerführer zurück. Erſtaunt wird mancher Wanderer, der des Wegs zieht, künftig vor dieſem Ehrenmal ſtehen bleiben, hier oben auf einſamer Höhe am Fuß des Katzenbuckels. Mehr noch wie ſeither wird die Wanderfahrt einſetzen nach der Höhe des Winterhauchs, und viele, die die Schönheit der Gegend mit ihren ſtillen Tälern, den reizenden Wieſenidyllen, den ſonnigen Höhen nicht kennen, werden ſich freuen an den prächtigen Tannenwäldern und den herrlichen Ausblicken von den freien Höhen. Arbeitsfreudigkeit und Arbeitſamkeit iſt den Bewohnern des Winterhauchs eigen; mit eiſernem Fleiß ſchufen ſie in den vergangenen Dezennien den kargen Boden zu ergiebigem Felde um, und ſo kann ſich die Landwirtſchaft und Viehzucht mit denen der heſten Gegenden des Landes meſſen. Dieſen Eindruck wird jeder mitnehmen, der von Eberbach aus durch die ſchönen Wälder aufwärts wandert zur friſchen Höhe; von Zwingenberg durch die Wolfs⸗ ſchlucht gewinnen wir gleichfalls den Anſtieg zum Winter⸗ hauch, und wer von Neckargerach dem Lauf der ſchäumenden Seebach aufwärts folgt, dann gegen Weisbach zu, der wird reich belohnt durch die Schönheit der ſtillen Landſchaft. Für unſere vaterländiſche, wanderluſtige Jugend aber wird die Hindenburgſäule auf dem Winterhauch einen neuen Sammelvunkt abgeben, getreu den Worten, die die drei Hammerſchläge des den Grundſtein legenden Inge⸗ nieurs begleiteten: Dem Schützer der Heimat— zum Dank! Dem Vater des Volkes— zu Ehren! Kommenden Geſchlechtern— zur Nacheiſerung! S. J. Gun d. 85————— Nene Maunheimer Zeitung(Mitlas⸗Ausgabe) Tagungen 25. Kirchlich⸗ſozialer Kongreß in Düſſeldorf „Durch die bekannte Soziale Botſchaft des Evangeliſchen Kirchentages in Bethel von 1924, mehr noch durch ähnliche Kundgebungen der weſentlich unter proteſtantiſcher Führung ſtehenden Stockholmer Weltkonferenz der chriſtlichen Kirchen iſt die Aufmerkſamkeit der deutſchen Oeffentlichkeit auf die Tatſache gerichtet worden, daß die evangeliſche Kirche in vor⸗ her nicht gekanntem Maße ein das öffentliche Leben mitbe⸗ ſtimmender Faktor wird. Beſonders auf dem Gebiet des ſozialen Lebens, wo der ſittliche Faktor dem Wirtſchaftlichen nicht nur gleich⸗ ſondern vorgeordnet werden muß, hat die Kirche Entſcheidendes zu ſagen. Vielleicht kann es der Prote⸗ ſtantismus umſo eher, als er nicht, wie der Katholizismus, eine alte große ſozialethiſche Tradition hat. Er ſteht eigentlich erſt heute vor der Nötigung, in dieſen Fragen ein verant⸗ wortliches Wort zu ſprechen, nachdem der„chriſtliche“ Charakter dem Staat abgeſtreift iſt. Dieſe Situation iſt dem Proteſtantis⸗ mus inſofern günſtig, als ex bei ſeinem Ringen um Sinn⸗ und Wertgebung der Arbeit und die ſittlichen Fundamente des Volkslebens ſich nun ganz auf die völlig veränderten Verhältniſſe der Gegenwart einſtellen kann. Die neue Aera der evangel.⸗kirchlichen Arbeit am Sozial⸗ problem wurde von einer Reihe freier kirchlicher Verbände vorbereitet, beſonders auch durch den vor 30 Jahren gegrün⸗ deten„Kirchlich⸗ſozialen Bund!“. Seine diesjährige Tagung, der vom.—5. Oktober in Düſſeldorf ſtattfindende„Kirchlich⸗oziale Kongreß“ wird be⸗ ſonders Praktikern und bekannten Sozialwiſſenſchaftlern das Wort geben, um ſo unmittelbar in die umſtrittenen Fragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſind gleich⸗ mäßig zur Mitarbeit herangezogen, weil einſeitige Behand⸗ lung der ſtrittigen Probleme für die ſozial⸗verſöhnende Ar⸗ beit der Kirche wertlos wäre. Für die beiden Hauptre rate „Die Rationaliſſerung in der Wirtſchaft“ und „Leben und Arbeit“ haben zwei bekannte Soziologen zu⸗ geſagt: der Berliner Nationalökonom Geh. Rat Prof. Dr. Werner Sombart und der Breslauer Rechtslehrer Prof. Dr. Eugen Roſenſtock. Bekannte Führer der Kirche, der Wirtſchaft, der Arbeiterbewegung und der Wiſſenſchaft werden an den Ausſprachen teilnehmen, wie z. B. Reichsverkehrs⸗ miniſter Dr. h. e. Koch, Frau Oberin Dr. von Tiling, Dr. Schlenker, Direktor Poensgen⸗Düſſeldorf, Gew.⸗Sekr. Dudey⸗ Duisburg, Sozialpfarrer Menn.— Daneben geht eine Reihe von Spezialverſammlungen mit folgenden Themen:„Der Ur⸗ laub der Jugend“,„Kirchliche Volksmiſſion“„Die Frau in der modernen Bühnenkunſt und ⸗literatur, ein Spiegelbild unſerer Zeit“,„Die äußere und innere Not der deutſchen Schauſpieler und Schauſpielerinnen“.— Größere Beſichtigungen ſchließen ſich an. Unter den mehr als 200 einladenden Perſönlichkeiten fin⸗ den wir zahlreiche bekannte Namen, wie die Oberbürgermeiſter von Düſſeldorf, Duisburg, Barmen, Ruhrort, Dr. Lehr, Reichsminiſter a. D. Dr. Jarres, Wirtſchaftsführer wie Abr. Frowein, Gen.⸗Dir. Vögler, Kommerzienrat Röch⸗ ling. Es ſteht zu hoffen, daß der 25. Kirchlich⸗ſoziale Kongreß, in dem die große ſoziale Verantwortung der evangeliſchen Kirche ſich einen Ausdruck ſchafft, einen fruchtbaren Verlauf nehmen wird. Lkr. B. Beginn der 9. Deutſchen Reichsjugend⸗Herbergstagung * Heidelberg, 1. Okt. Die 9. Deutſche Reichsjugendher⸗ bergstagug wurde am geſtrigen Freitag abed mit einer in⸗ ternen Vorſtandsſitzung eröffnet. Nach Schluß der ſtreng ver⸗ traulich gehaltenen Sitzung traten die Vorſtände der Deut⸗ ſchen Gebirgs⸗ und Wandervereine, der Touriſtenvereine, die Naturfreunde, der Verband für Deutſche Jugendherbergen und der Deutſche Kanuverband zu einer Arbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Wanderverbände(A. D..) zuſammen. Zweck dieſer gegründeten Einrichtung iſt eine loſe Zuſammen⸗ faſſung aller deutſchen, das Wandern pflegenden und för⸗ dernden Reichsſpitzenverbände zur Vertretung gemeinſamer Belange. Sie will insbeſondere dem Wandern jeder Art zu einer ſeiner Bedeutung angemeſſenen Beachtung und Förde⸗ rung in der Seffentlichkeit ſowohl wie bei den Behörden ver⸗ helfen. Mit der Führung wurde der Verband Deutſcher Ge⸗ birgs⸗ ud Wandervereine beauftragt, deſſen Geſchäftsſtelle ſich in Fulda befindet. Bis jetzt gehören den in der A. D. W. vereinigten Wanderverbände rund 800 000 Mitglieder an. „Aus dem Lande 4* Schriesheim, 30. Sept. Ain morgigen Sonntag, 2. Okt., findet die feierliche Grundſteinlegung zu dem zu erſtellenden Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges ſtatt. Das Denkmal ſelbſt verſpricht eine Zierde des ganzen Ortes zu werden, zumal der Platz mitten im Orte hierzu ſehr geeignet iſt. Die Ausfüh⸗ rung der Denkmalsarbeiten liegt in den Händen der Herren Biloͤhauermeiſter Kraus und Bahnmüller. Plankſtadt, 30. Sept, Die Gendarmerie hat hier einen Glaſer⸗ und einen Bäckerlehrling aus Speyer feſtge⸗ nommen, die ihren Meiſtern ausgeriſſen waren. Die jungen Burſchen wollten nach Ulm fahren, um dort ihre frü⸗ heren Ferienwirte zu beſuchen. Die Meiſtersfrauen aus Speyer holten die beiden Ausreißer hier ab. 5 Oſtersheim, 30. Sept. Geſtern abend überfuhr ein Rad⸗ fahrer in der Hebelſtraße ein dreijähriges Mädchen. Wäh⸗ rend ſich die Mutter mit einer Frau unterhielt, ſprang das Kind direkt in das Rad hinein. Es kam mit einigen Hautab⸗ ſchürfungen davon, während der keinerlei Schaden erlitt. Wiederum eine Warnung der Mütter, bei Tratſchereien beſſer auf ihre kleinen Kinder acht zu geben. * Bruchfal, 28. Septbr. Das Sanitätsauto konnte dieſer Tage in feierlicher Weiſe der Sanitätskolonne übergeben wer⸗ den, die nach unermüdlicher Vorarbeit mit Unterſtützung der Stadtverwaltung, der Ortskrankenkaſſe und ſonſtiger Stif⸗ tungen und mit Hilſe einer Hausſammlung endlich einen großen Tag in ihrer Geſchichte feiern. Der Wagen iſt allen Anſorderungen der Neuzeit entſprechend eingerichtet. So⸗ wohl ſein Aeußeres wie die übrigen Eigenſchaften des Wa⸗ gens— hohe Geſchwindigkeit, gute Federung uſw.— befrie⸗ digen allgemein. .. Tiefenbach, 27. Sept. In den 5 Tagen ereigneten ſich hier zwei Einbrüche, die die Einwohnerſchaft in große Aufregung verſetzt hahen. Dem Anſcheine nach han⸗ del es ſich um ortskundige Täter. Trotz ſofortiger Unter⸗ ſuchung durch die Gendarmerie iſt bis jetzt noch keine Klä⸗ rung des Falles erfolat. * Karlsruhe, 28. Sept. Wie alljährlich, veranſtaltet auch in dieſem Jahre das Karlsruher Schlacht⸗ und Viehhofamt anläßlich der„Karlsruher Herbſttage“ am Montag, 3. Oktbr. einen großen Herbſtpferdemarkt in den Räumen der ehemaligen Gottesauer Kaſerne. Die Karlsruher Frühjahrs⸗ und Herbſtpferdemärkte haben in den letzten Jahren trotz der Entwicklung des Automobils einen nicht unbedeutenden Auf⸗ ſchwung erfahren. Viele bedeutende Händlerfirmen von hier und auswärts haben bereits ihr Erſcheinen und die Be⸗ ſchickung mit gutem Material zugeſagt, ſo daß die Intereſſen⸗ ten ſicher eine gute Auswahl von Arbeits⸗ und Luxuspferden vorfinden werden. Rentehof bei Radolfzell. 29. Sept. Geſtern morgen brach in dem landwirtſchaftlichen Anweſen des Landwirts Martin Buck hier Feuer aus, das ſehr raſch um ſich griff und das Oekonomiegebäude in kurzer Zeit in Schutt und Aſche legte. Das Wohngebäude konnte gerettet werden. Mobiliar und lebendes Inventar wurden in Sicherheit gebracht. Man ver⸗ mutet Kurzſchluß als Brandurſache. Aus der Pfalz Ein Aufruf an die Proteſtanten der Pfalz * Speyer, 28. Sept. Der Bauverein der Gedächtnis⸗ irche in Speyer erläßt einen Aufruf an die proteſtan⸗ tiſche Bevölkerung der Pfalz, in dem es u. a. heißt: Am 31. Auguſt 1904 wurde die Gedächtniskirche der Proteſtanten vom Jahre 1529 in Speyer in Anweſenheit der Vertreter des ganzen evangeliſchen Deutſchlands, ſeiner damaligen Fürſten, Bürger und Städte, ſeiner Hochſchulen, Kirchenbehörden und kirchlichen Vereinen auch amerikaniſcher Kirchengemeinſchaften eingeweiht und als ſolches für alle Zeiten beſtimmt und an⸗ erkannt. Die Not der Zeit aber hat auch die Gedächtnis⸗ kirche in große Not gebracht. Unſeren zurückbehaltenen Be⸗ triebsfonds von 120000 Mark hat die Inflation fortgenommen. Es fehlen jegliche Betriebs⸗ und Unterhaltungsmittel. Dabei iſt die Kirche in ihrer Ausſtattung noch gar nicht fertig⸗ geſtellt. Es fehlen Beheizung, Beleuchtung und das ſchmuckſtück der Gedächtnishalle, das Glasmoſafkgemälde des Reichstags vom Jahre 1529. Dazu ſtehen wir jetzt 30 Jahre nach der Erſtellung der Kirche vor Reparaturen, wenn das edle Bauwerk nicht dem preisgegeben werden ſoll. Wir möchten die herannahende 400 Jahrfeier der Pro⸗ teſtanten vom 19. April 1529 und das damit zuſammenfallende 25jährige Jubiläum der Einweihung der Gedächtniskirche dazu benutzen, unſere Verantwortung für Unterhaltung und nicht länger allein tragen können, auf breitere Schultern zu legen und das Werk auf eine tragfähige finanzielle Grundlage zu ſtellen. Ein Schritt zu dieſem Ziel iſt die Kirchenſamm⸗ lung am Erntedankfeſt(2. Oktober), die Ehrenſache aller Pro⸗ teſtanten der Pfalz ſein ſoll. * Ludwigshafen, 29. Sept. Am Sonntag, 29, Oktober, wird die erſte große Ausſtellung für Hotel⸗ und Gaſtwirts⸗ fach, Kochkunſt und verwandte Gewerbe ihre Pforten öffnen. 19 Gruppen werden auf der Ausſtellung einen umfaſſenden Ueberblick über den Stand des heutigen Gaſtwirtsgewerbes bilden. Einen beſonderen Glanzpunkt dürfte die Abtetlung Kochkunſt, Konditorei und Tafelweſen bieten. Als Auszeich⸗ nungen kommen koſtbare Ehrenpreiſe, goldene, ſilberne und bronzene Medaillen durch ein Fachpreisgericht zur Ver⸗ leihung. Aus den bisher eingegangenen Anmeldungen iſt zu erſehen, daß der Veranſtaltung volles Vertrauen von den maßgebenden Kreiſen entgegengebracht wird. Nachbargebiete § Gerolzhoſen, 28. Septbr. Der Gendarmerie gelang es, die Täter, die ſeinerzeit die Grabſteine im hieſigen iſrae⸗ litiſchen Friedhof umſtürzten, in der Perſon des 17 Jahré alten Friſeurgehilfen Eckerk aus Frankenthal und des Friſeurlehrlings Eſthenfelder von hier zu ermitteln. * Saarbrücken, 29. Sept. Auf Anregung des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums ſpendeten zahlreiche Perſonen und Unter⸗ nehmungen im Reiche Beiträge zur Beſchaffung von 120 Waggons Kartoffeln für das Saargebiet. Hiervon erhalten Kriegsbeſchädigte 20 und Gewerkſchafts⸗ und Wohr⸗ 100 Waggons zur Verteilung an ihre Ange⸗ hörigen. Neues aus aller Welt „— AUnterſchlagungen an der Kölner Sparkgſſe. Bei einer plötzlich vorgenommenen Reviſtion in einer Zidelaſtelle der Städtiſchen Sparkaſſe wurden erhebliche Unterſchlagungen aufgedeckt. Die Höhe der veruntreuten Gelder ſoll mehrere hunderttauſend Mark betragen. Der Täter, deſſen Name von der Behörde noch geheim gebalten wird, iſt perhaftet worden⸗ — Ein raſſinierter Juwelenſchwindler. Bei einem Reihts⸗ anwalt in Berlin erſchien vor einigen Tagen ein Mann, der ſich„Doktor Roth“ nannte, um in verſchiedenen Angelegen⸗ heiten Rechtsauskünfte einzuziehen, Er kam noch ein paarmal wieder und war ſo auch dem Büroperſonal bekaunt geworden. Es fiel nicht mehr auf, daß er aus⸗ und einging. Während er nun geſtern in dem Büro ſcheinbar wartete, kam ein Bote einer Juwelenfirma, fragte nach„Doktor Roth“ und brachte zwei Damenringe im Werte von etwa 2000 Mark.„Doktor Roth“ hatte bei dem Juwelier eine Auswahl beſtellt und gebeten, ſie ihm nach dem Anwaltsbürd zur An⸗ einen Augenblick zu warten, weil er die und bat ihn dann, Er ging in ein Zim⸗ Ringe einmal dem Anwalt zeigen wolle. mer hinein, kam aber nicht wieder. Als der Bote mißtrauiſch wurde, ſah man nach und ſtellte feſt, daß der angebliche Doktor ſeine durch die wiederholten Beſuche erworbene Ortskenntnis benutzt hatte, um mit Ringen durch ein anderes Zimmer zu verſchwinden. „Jockey Vargas“ todſſchere Tups. Auf einem ſehr be⸗ quemen Wege hatte ein Schwindler, der am e in Berlin ſeſtgenommen wurde, in Bremen 10000 Mark erbeutet. Dort trat kürzlich ein Mann auf, der ſich für den ungariſchen Jocken Varga ausgab und erzählte, daß er auf der Rennbahn große Summen verdienen könne, wenn er nur das nötige Bargeld für die Wetten hätte. Ein Herr aus Bre⸗ men glaubte an ſeine kodſicheren Typs, legte 10 000 Mark bar bei dem Jocken an und erhielt dafür als Sicherheit einen Wechſel mit deſſen Unterſchrift. Der„Jocken“ reiſte ah, um die verſchiedenen Rennen zu beſuchen, aber die erhofften Ge⸗ winne blieben aus. Der Bremer erfuhr dann, daß der Jocken Varga ſich in Leipzig aufhielt, ſuhr dork hin und kraf den Ge⸗ ſuchten auch. Es war aber nicht ſein Varga, ſondern der rich⸗ lige Jockey Varga, der natürlich von nichts wußte. Jetzt wandte er ſich an die Kriminalpolizei, und ſo erfuhr auch die Berliner Behörde davon. Geſtern erſchien auf einem hieſigen Poſtamt ein„Jockey Varga“, um 2000 Mark abzuheben. Er nach Berlin poſtlagernd ſenden laſſen. wurde feſtgenommen und als ein 31 Stallfunge Fritz Dahmes entlarvt, Die 2000 wurden ihm abgenommen. Wo er die 10 000 Mark gelaſſen hat, er arga Jahre alter früherer wenn ihn die Polizel durch Eingreifen nicht verhindert hätte, die Rennen zu beſuchen. Welche Pferde er gewettet habe, ſet ſein Geheimnis, das er nicht verraten könne. — Ein Frau als Faſſadenkletterer. Der ſeltene Fall daß ſich eine weibliche Perſon als Faſſadenkletterer betätigt, er⸗ eignete ſich in der Nacht zum Donnerstag in der Eiſenhart⸗ ſtraße in Potsdam. Eine etwa 35jährige Frau kletterte durch ein Fenſter im erſten Stockwerk einer Villa und entwendete aus einem Zimmer eine goldene Da⸗ menuhr mit Kette. Der weibliche Faſſadenkletterer iſt zwar geſehen worden, es iſt aber bisher der Kriminalpolizei noch nicht möglich geweſen, die Perſönlichkeit ausfindig zu machen. ——— ——— Maſſerſtandsbesbachtunnen im Monat Seyt. Okt. Herausgever, Diuger und Verieger Druckere Dr. Hgas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannbeim E 6. Direktion Ferdinand Heyme. Feuilleton: Dr. S. Kayſer.— ſtommunal⸗Polititu Lokales Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: i..: Fra n. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. E„ Ler Kircher 7 als Dankesdenkmal der ganzen proteſtantiſchen Welt feierlich Haupt⸗ Pflege des Dankesdenkmals des Proteſtantismus, die wir ſicht zuzuſtellen.„Doktor Roth“ unterhielt ſich mit dem Boten den hatte ſie unter der gleichen Vorſpiegelung Ber galſche And will er nicht ſagen. Große Gewinne ſeien ihm ſicher geweſen, Abeln- Fegef 7d N77 J 78 7c. 5h. UI. Negar egcff 55. J I 28,28 51TTC Schuſterinſe.32 3,12.9ͤ vannbeim.006.86 88,46.476.22 Kehl.64,704.4%.28 Jaaſtfeld.85.61 2,00—.651.70 Maxau of6.6.856.96.65ſ.51 Mannheim J8 86.386.37 6,496.5106,81 Caub 3. 64,434.——— 9 Köln 4,09 4 194.69/.—58.105.01 Cbefredatteur: Kurt Fiſcher— Berantwortl. Redakteure: Für Politſt: H. A. Meißner— 5 4 . Seite. Nr. 459 RNeue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Wirtichakts · und Handelszeitung Samstag, den 1. Oktober 1927 Gute Beſchickung der Kölner Herbſimeſſe Weitere Ausdehnung aller Abteilungen— Stärkere Be⸗ ſchickung des Auslandes— Der Aufbau der Meffe— Sonder⸗ Ausſtellungen der Werbetechnik Die Kölner Herbſtmeſſe findet vom.—5. Oktober ſtatt. Der Stand der Anmeldungen, deren Zahl weſentlich größer iſt, als die in der gleichen Zeit vor der Frühjahrsmeſſe, zeigt, daß die Meſſe in allen Abteilungen ausgezeichnet beſchickt ſein wird. Die ſtetig fortſchreitende Entwicklung der Kölner Meſſe hat auch bei der bevorſtehenden Herbſtmeſſe angehalten. Alle Gruppen können einen bemerkenswerten Zuwachs an Aus ſtellern aufweiſen. Dieſer Zuwachs ergibt ſich einer⸗ ſeits aus der Zahl neuer Ausſteller, andererſeits daraus, daß viele Firmen, die während der wirtſchaftlichen Depreſſion nicht mehr auf der Kölner Meſſe vertreten waren, ſich wieder eingefunden haben. Beides iſt für die Beurteilung der Ent⸗ wicklungsfähigkeit der Meſſe gleich hoch zu bewerten. Be⸗ ſonders gilt für die Textilmeſſe, daß ſie von Meſſe zu Meſſe mehr an Bedeutung gewinnt. Das kann ſowohl in Bezug auf die wachſende Ausdehnung wie die Qualität der geſamten Schau geſagt werden. So zeigt die Textilmeſſe eine Beſchickung, die ſich aus Firmen aus allen Teilen Deutſchlands zuſammenſetzt. Sie gibt ſo einen aus⸗ gezeichneten Ueberblick über alle Zweige des Textilbedarfs. Eine wertvolle Ergänzung findet die Textilmeſſe durch die Be⸗ teiligung einer größeren Anzahl ausländiſcher Firmen. Zu⸗ nächſt iſt bie nennen eine geſchloſſene Gruppe franzöſiſcher Firmen, die Pariſer Moden ausſtellen. Dieſe Firmen, führende Pariſer Modehäuſer, haben ſich zu einer groß⸗ zügigen Modeausſtellung vereinigt. Neben den franzöſiſchen Ausſtellern iſt auch eine größere Zahl öſterreichiſcher Textil⸗ firmen vertreten. Ausgezeichnet beſchickt iſt auch wieder die Abteilung Haus⸗ und Wohnbedarf die ſich zu einer der bedeutendſten Gruppen der Kölner Meſſe entwickelt hat. Sie iſt auch bei der bevorſtehenden Meſſe weiter angewachſen und darf heute ihrer Reichhaltigkeit wie Qualität nach zu den beſten Spezialmärkten dieſer Art über⸗ haupt gezählt werden. Alle Erzeugniſſe des Haus⸗ und Wohnbedarfs, von den kleinſten in Küche und Haus ver⸗ wendeten Gebrauchsgegenſtänden bis zu allen Arten von techniſchen Hilfsmitteln und Haushaltmaſchinen, ſind in größter Auswahl zu finden. Nur in Stichworten kann die Fülle der hier vertretenen Erzeugniſſe angedeutet werden. Ausgeſtellt ſind alle Arten von Haus⸗ und Küchengeräten, Kleineiſen⸗ und Stahlwaren, Erzeugniſſe der Glas⸗ und Porzellaninduſtrie, Keramik uſw., kurz eine Schau, die ein Angebot aller hier in Frage kommenden Erzeug⸗ niſſe darſtellt. Weiter angehalten hat auch das Anwachſen der Möbelmeſſe In der kurzen Zeit eines Jahres hat ſich dieſe Abteilung der Kölner Meſſe um das Zweieinhalbfache vergrößert. Schon im Frühjahr hatte Köln die größte Möbelmeſſe Deutſchlands. Der Vergleich mit anderen Meſſen zeigt, daß die Kölner Möhelmeſſe auch diesmal ſowohl der Zahl der Ausſteller wie der Größe der belegten Ausſtellungsfläche nach die größte Meſſe dieſer Art iſt. So braucht nicht betont zu werden, daß der Beſucher hier eine beſonders große Auswahl vorfindet. Eine wertvolle Bereicherung der Meſſe ſtellen zwei werbe⸗ techniſche Sonderausſtellungen dar. Die eine Gruppe —„Rhniſch⸗Weſtfäliſche Werbeſchau“—, die von den Arbeits⸗ gemeinſchaften Rheinland⸗Weſtfalen des Verbandes Deutſcher Reklamefachleute und des Bundes Deutſcher Gebrauchs⸗ graphiker veranſtaltet wird, gibt in ihrem ſyſtematiſchen Auf⸗ bau einen intereſſanten und lehrreichen Ueberblick über die Hauptgruppen moderner Werbekunſt. Die zweckmäßige Anwendung der wichtiaſten Werbemittel des Kaufmanns, vor allem des Einzelhändlers, Druckſache, Plakat, Packung, Zu⸗ gabeartikel, Inſerat uſw. wird hier veranſchaulicht. Auch das rationell arbeitende Werbebüro und ſeine techniſchen Hilfs⸗ mittel ſind beſonders berückſichtigt. Die zweite Sonderaus⸗ ſtellung hat zum Thema „Herbſt und Winter im Werbefenſter“ und iſt damit einem der wichtigſten Werbemittel des Einzel⸗ handels gewidmet. An vorbildlichen Beiſpielen wird gezeigt, wie das Schaufenſter mit modernen werbe⸗ und lichttechniſchen Mitteln und unter geringen Koſten wirkſam und zugkräftig eingerichtet werden kann. So ergibt ſich im ganzen eine Ver⸗ anſtaltung, die weitgehendes Intereſſe finden und jedem Be⸗ ſucher wertvolle Anregungen geben wird. Dieſer kurze Ueberblick genügt, um im weſentlichen das Bild der Kölner Herbſtmeſſe zu zeigen. Es iſt leicht zu er⸗ kennen, daß die aufſteigende Entwicklung, die die Kölner Meſſe nach der Kriſe genommen hat, nicht zum Stillſtand gekommen iſt und die Herbſtmeſſe einen weſentlichen Fortſchritt in dieſer aufſteigenden Linie bedeutet. Die günſtige Wirtſchaftslage läßt zudem erwarten, daß die Meſſe auch geſchäftlich ein Er⸗ folg werden wird. 5 Beſſere Ausſichten für die Preußen⸗Anleihe Die Ausſichten für die Preußen⸗Anleihe haben ſich innerhalb der letzten 24 Stunden erheblich gebeſſert. Im amerikaniſchen Staats⸗ departement wurde erklärt, nach den inzwiſchen eingegangenen Inſormationen handle es ſich nicht um ine Anleihe, gegen die die amerikaniſche Regierung Bedenken erheben könnte. Man wiſſe zwar wann die Anleihe aufgelegt werde, jedenfalls ſei aber von amtlicher amerikaniſcher Seite nichts beabſichtigt, was eine Auf⸗ legnug verzögern oder vereiteln könnte. Auch Harris Forbes haben inzwiſchen die Abbruchmeldung dementiert. An Berliner zuſtändigen Stellen lagen weſentlich neuere Meldungen nicht vor, doch glaubt man, daß die Verhandlungen einen günſtigen Verlauf nehmen wer⸗ den. Die alarmierenden Meldungen der letzten Tage über das Schickſal der Preußen⸗Anleihe haben erfreulicherweiſe dem deutſchen Kredit in Amerika keinen Schaden zugefügt. Die Kursbewegung der deutſchen Auslandanleihen an der Newyorker Börſe zeigt ein durchaus zuverſichtliches Bild. Die ſ5proz. deutſchen Anleihen notierten am 17. September, alſo kurz vor der Erhebung des Ein⸗ ſpruchs im Durchſchnitt 102,47 v. H. und am 28. Sept. 102,27 v..; die 6½ proz. Papiere ſind im gleichen Zeitraum ſogar von durch⸗ ſchnittlich 98,81 v. H. auf 99,17 v. H. geſtiegen. Das Bankhaus Harris Forbes u. Co. ermächtigte in ſeiner Eigenſchaft als Führer des Emiſſionsſyndikats der Preußen⸗Anleihe den Vertreter des W. T.., die Berichte über den Abbruch der Anleiheverhandlungen zu dementieren. sAllgemeine Deutſche Kreditanſtalt, Leipzig. In einer vor⸗ geſtern abgehaltenen Auſſichtsratsſitzung dieſes Inſtituts wurde der Halbfahresabſchluß für 1927 vorgelegt. Das Ergebnis wurde als recht befriedigend bezeichnet. Die Umſätze im erſten Halbjahr haben ſich gecznüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres weſentlich erhöht. Dentſche Verkehrskreditbank AG. Die Geſellſchaft berichtet, da im asgelaufenen Jahr die Beanſpruchung des Frachtſtundungsver⸗ fahrens noch über das durch die Vermehrung des Güterverkehrs be⸗ dingte Maß hinaus geſtiegen ſei. Die Bruttoeinnahmen aus Zinſen betragen Erweiterung der Wechſelſtuben 373 542(263.180). Nach Abzug der Unkoſten ergibt ſich ein Reingewinn von 1,9(1,40 Mill. 4 woraus wieder 12 v. H. Dividen de auf 4 Mill./ Kapital verteilt 5⁰⁰ 000„bder Reſerve und 100 000 dem Wohlfahrtsfonds überwieſen ainn. Als Vortrag 191 676(154 100) 4. 2,34(2,08) Mill. J, der Proviſionsgewinn infolge der Von den ſüdddeutſchen Waren und Produktenmärkten G. H. Manuheim, 30. Sept. Die Haltung an den ſüddeutſchen Produktenmärkten war in der Berichtszeit im ganzen als ſtetig zu bezeichnen. Größere Preisermäßigungen ſind nicht mehr vorgenommen worden, es blieb aber auch jeder Anlauf zu einer Preis⸗ beſſerung im Keime ſtecken, da er von den großen Ernten Canadas und der Vereinigten Staaten erſtickt wurde. In den Vereinigten Staaten hat man ſolche Verſuche gemacht und ungünſtige Wetterberichte aus Canada, Europa, Auſtralien und Indien zur Stütze eines feſteren Marktes herangezogen. Dieſe Verſuche mußten fruchtlos bleiben, weil die Ernte Canadas nunmehr bereits zu einem ſehr großen Teil geſichert worden iſt; ſie wird bald in Bewegung kommen und jede Nuance in der Nachfrage der europäiſchen Einfuhr⸗ häuſer, die durch die unbefriedigende Qualität der Inlands⸗ ernten aufkommen könnte, überfluten. Auch die ſichtbaren Weltbeſtände an Weizen und Mehl haben nach dem letzten vorliegenden Ausweis mit 24 410 000 qrs. eine Zunahme um 2 010 000 qrs. aufzuweiſen. Eine neuere private Schätzung der canadiſchen Weizenernte lautet ſogar auf 434 000 000 buſhels für die drei Prairieprovinzen. Aber ſelbſt wenn das ſchließliche Ergebnis hinter dieſen Schätzungen zurückbleiben ſollte, wird der verfügbare Beſtand an neuem und altem Weizen ſo groß werden, daß kaum weniger als 600 000 000 buſhels für den Export verfügbar bleiben. Unter dieſen Umſtänden ſieht es aus, als ob mit noch niedrigeren Preiſen zu rechnen wäre. Tatſächlich waren an der Donnerstagsbörſe die amerikaniſchen und canadiſchen Offerten um—10 Cents erhöht, was Argentinien, das zu Wochenbeginn gleichfalls um etwa 5 Cents höher lag, dazu benutzte, ſtärkeres Angebot zu ermäßigten Preiſen an den Markt zu legen, ein Vorgang, der bei ausgeſprochener Zurückhaltung der Käufer den Markt nicht gerade zu beleben vermochte. Rußland hat ſich bis jetzt zurückgehalten. Seine geſamten Anlieferungen von Getreide aller Art beliefen ſich nach einer Moskauer Mel⸗ dung ſeit Beginn der neuen Getreideſaiſon vom 1. Juli bis 10. September auf 1361689 gegen 1 459 785 Tonnen in der gleichen Vorjahrszeit. Die Forderungen für die 100 Kg. lauteten im Cif⸗Geſchäft für Manitoba I, Novbr., 15,2272, Oktbr. 15,30, II 14,90, III 14,25, IV 13,60; Hard Winter II, Gulf, ſeeſchwimmend, 14,30, desgl. Oktbör. 14,10, eif Rotterdam in Gulden; Hard Winter II, rheinſchwimmend, eif Mannheim, 14.50 Fl.; Red Winter II, rheinſchwimmend, 14,30 Fl., eif Mannheim; Auſtral⸗Weizen, rheinſchwimmend, 14,85 Jl., cif Mannheim; Baruſſo, 79 Kg., ſeeſchwimmend, 13,87 Fl.; Roſa FJé, 79 Kg., 14,05 Fl., cif Mannheim. In inländi⸗ ſchem Weizen herrſchte bei kleinem Angebot wenig Ver⸗ kehr. Man verlangte für die 100 Kg., prompt, waggonfrei Mannheim, je nach Qualität und Herkunft, 26—28,00 /, im einzelnen für badiſchen Weizen 26.50—27,00 /¼, pfälziſchen 27—27,50 /, bayeriſchen 27,50—27,75, mitteldeutſchen 28,00 ¼; von Auslandsweizen ſtellten ſich die angebotenen Qualitäten Manitoba, Hard Winter, Baruſſo und Roſa Jé auf 30,50—31,00 l. Am Roggenmarkt wirkten ſich die großen Verſchiffungen von Nordamerika aus, die in letzter Woche 218 000 qrs.(zu je 217,5 Kg.) gegen nur 64 000 qrs. in der Vörwoche betragen haben. Andererſeits hat der Verband deutſcher Müller erneut die Forderung geſtellt, ein Ausfuhrverbot auf Roggen zu erlaſſen, woraus ſich die logiſche Schlußfolgerung ergibt, daß man vielfach mit einem Notſtand für Roggen rechnen zu müſſen glaubt. Doch dürfte ſich auch auf dieſem Marktgebiet die große Roggenernte Canadas fühlbar machen, die um ein Fünftel größer als die vorfährige iſt. Das Angebot in inländiſchem Roggen blieb klein; da jedoch auch die Mühlen nur geringe Kauf⸗ neigung bekunden, blieb die Tendenz unverändert ſtetig. Für Weſtern Rye II. ſeeſchwimmend und Oktober⸗Abladung ver⸗ langte man 11.55 Fl. eif Rotterdam; desgl. loko, waggonfrei Mannheim, 26—26.50 /; für pfälziſchen Roggen 25.30 bis 25,60 /; für badiſchen 25,25—25,30%. Für Gerſte hat ſich in den Spitzenqualitäten unverändert gute Nachfrage erhalten, in Durchſchnittsware dagegen reichlicheres Angebot eingeſtellt. Für die geringeren Qualitäten bekunden die »Mälzereien, die ihren erſten Bedarf gedeckt zu haben ſcheinen, wenig Kaufneigung. Die Grundtendenz blieb ſtetig. Die Forderungen laute — N Zuſammenſchluf in der weſtdeutſchen Maggonbauinduſtrie In den letzten Jahren iſt wiederholt die Notwendigkeit enger Zuſammenſchlüſſe in der Waggonbauinduſtrie erörtert worden. Die früheren Beſtrebungen nach Verſchmelzung zahlreicher über das ganze Reich verteilter Werke haben bekanntlich nicht zum Erfolg geführt. Jetzt ſcheint man den einfachern und vielleicht richtigeren Weg reginoaler Zuſammenſchlüſſe gehen zu wollen. Zwar trifft die Nachricht von einem geplanten Zuſammenſchluß der Düſſeldorfer Eiſenbahnbedarf vorm Weyer u. Co AG. in Düſſeldorf mit der Gebrüder Schöndorff AG. in Düſſeldorf nicht zu. Die beiden Firmen ſollen auch nicht in Verhandlungen darüber eingetreten ſein. Da⸗ gegen aber verlautet, daß zwiſchen den Firmen van der Zypen u. Charlier G. m. b. H. Waggonfabrik in Köln⸗Deutz, AG., Düſſeldorfer Eiſenbahnbedarf vorm. Carl Weyer u. Co. und Killing u. Sohn in Hagen i. W. Verhandlungen ſchweben, deren Ziel die Vereinigung der Betriebe dieſer Firmen in einer gemeinſamen Aktiengeſellſchaft ſein ſoll. Es iſt lt.„K..“ anzunehmen, daß dieſe Bewegung auch dadurch gefördert wird, daß die Deutſche Reichsbahn im Intereſſe der Produktionsverbilligung eine enge Herſtellungsgemeinſchaft be⸗ nachbarter Werke verlangt. Es liegt auf der Hand daß eine ſolche enge Herſtellungsgemeinſchaft eine weitgehende Vereinigung der wirtſchaftlichen und finanziellen Intereſſen der beteiligten Werke zur Vorausſetzung hat. Auch im Oſten ſollen ähnliche Maßnahmen erwogen werden. * Schwierigkeiten der Fa. Ferdinaund Fränkl n. Co., Metall⸗ hüttenwerk in München. Wie verlautet, iſt die Firma in erhebliche Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die geſamten Verbindlichkeiten werden mit etwa 1,10 Mill.„ angegeben. Ihnen ſollen Aktiva in ganz geringer Höhe gegenüberſtehen, deren Feſtellung bisher noch nicht durchgeführt werden konnte. Zu den Gläubigern gehört auch die Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank, die der Firma einen Kredit in mäßigem Umfange gegen einwandfreie Deckung eingeräumt habe. Darüber hinaus würden durch einen Depoſitenkaſſenvorſteher unter Täuſchung der Bankleitung weitere Beträge zur Verfügung geſtellt. Der hieraus für die Bank erwachſende Verluſt dürfte ſich um eine halbe Million„ herum bewegen und wird aus Rückſtel⸗ lungen gedeckt. Wie weiter mitgeteilt wird, ſind an der Zahlungs⸗ unfähigkeit der G. auch die Bankfirma Röchling u. Co., Filiale Baſel, ſowie eine Reihe privater Perſönlichkeiten in München beteiligt. Die Bankfirma Röchling u. Co. teilt mit, daß ihre Forderungen durch Sicherheiten gedeckt ſind. Eingeleitete Verhandlungen wegen Janierung der Fa. Fränkl werden als wenig ausſichtsreich bezeichnet. „Verluſtabſchluß der AG. der Maſchinenfabriken Eſcher, Wyß u. Co. in Zürich. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1926/27, das als ein typiſches Kriſenjahr bezeichnet wird, mit einem Brutto⸗ gewinn von 5,15 Mill. Fr. gegenüber 6,04 Mill. Fr. im Vorjahre ten für die 100 Kilogramm pfälziſche Brau⸗ gerſte, Ausſtichqualität, prompt, ab Station 30—30.50 A, ſon⸗ ſtige pfälziſche Braugerſte 29—90, rheiniſche 26.75—29% fränkiſche 26—26.75, badiſche 27—27.50, Tauber⸗Gerſte 26.50—27 /, alles ab Station. Gerſte aus dem badiſchen Breisgau, prompt, waggonfrei Mannheim, 26.50—27.50% Futtergerſte, prompt, waggonfreéi, 22—24 K. Hafer wurde nur in guten Beſchaffenheiten in kleinen Poſten der⸗ langt, feuchte Ware lieb geſchäftslos. Man nannte die 109 Kilogramm badifſchen Hafer, unberegnet, waggonfret Mann⸗ heim, mit 22.50 J, Plata⸗fag⸗Hafer, 48/7 Kilogr. waggonfret, 24.25—24.50 /, white clipped⸗Hafer UI, 88.Ibs. prompt 25.28 1. Am Maismarkt verurſachten Deckungen amerikaniſcher Baiſſters vorüber⸗ gehend eine leichte Befeſtigung in den Auslandsforderungen an unſerem Markt blieb die Haltung jedoch ruhig, da ſich die Ernteausſichten in Amerika neuerdings ſoweit gebeſſert haben, daß nicht mehr mit dem befürchteten Ausfall von 10 v H. gegenüber dem Vorjahr gerechnet wird. Plata⸗Mais koſtete pro 100 Kilogr., mit Sack, loko Mannheim. 19.50—19.75 J, Cinquantin⸗Mais 20.75 l. Das Mehlgeſchäft bewegte ſich in engem Rahmen bei ſtetiger Tendenz. Die zu Wochenanfang etwas erhöhten Weizenpreiſe veranlaßten die Mühlen zur Hinaufſetzung des Preiſes für Weizenmehl, Spezial 0, auf 39.50%/(Vorwoche 39.25); ſüddeutſches Rog⸗ genmehl koſtete 35—36.50, norddeutſches in 70prozentiger Ausmahlung 34 /¼, 65prozentiger 35 und 60prozentiger 36. Nach den früher geſchilderten größeren Eindeckungen hält der Konſum mit neuen Abſchlüſſen zurück. Am Futtermittelmarkt fehlt die Kaufneigung. Seine weitere Geſtaltung dürfte weſent⸗ lich vom Ausfall der Kartoffelernte abhängen, für die die Witterung in der letzten Zeit allerdings nicht günſtig war, ſo⸗ daß es ſich erſt erweiſen muß, ob ſie die 33 Millionen Tonnen erreicht, die jetzt geſchätzt werden. Verlangt wurden für die 100 Kilogr. Nachmehl 23.50—24 J/, Futtermehl 17, Weizen⸗ kleie, für prompt und ſpäter, fein, 12.75 4, grob 138 00 4, Roggenkleie 14. Das Geſchäft in Kraftfuttermitteln mar ruhig bei kleinen Umſätzen. Es koſteten die 100 Kilogr. Biertreber 16.25—17, Malzkeime 16—17 4. Rapskuchen, ab ſüdd. Fabrik, 16,.25—16.75 J, Erdnußkuchen 22.75, Lein: kuchen, Oktober/ Dezember⸗Lieferung, ab füdd. Fabörſt, 22.25 bis 22.50%/. Rauhfutter wurde wenig gehandelt. Man nannte dabei die 100 Kilogr. Wieſenheu, neuer Ernte, prompt, e Stroh.80—4, neues Luzernekleehen Am Kartoffelmarkt galten im Großhandel die 100 Rilogr. weißfleiſchige Kartoffeln, hieſiger Gegend,—.25. gelofleiſchige—.50. Am Hopfenmarkt war das Geſchäft in der letzten Zeit etwas lebhafter, ſodaß die Preiſe eine kleine Steigerung erfuhren. In den pfälziſchen Hopfengebieten haben ſich vielfach auswärtige Aufkäufer ein⸗ gefunden, die für gute Ware in der Sübdpfalz ſe Zentner 200 ¼, für ſcheckige 140—150% bezahlten. Badiſche Hopfen aus der Gegend von Walldorf erztelten ab Produkttonspkatz im Originalzuſtand, erſte Koſten, in prima grüner Qualität, 230—270 /, Mittelqualität 150—200 und in geringer Quali⸗ tät, je nach Farbe, 100—180&. Am ſüddentſchen Tabakmarkt ſchreitet der Einkauf der Sanbgrumpen, die vielfach unker der Feuchtigkeit gelitten haben, bei nach unten gerichteter Tendenz, nur langſam voran. In einer Verſammlung des Tabakbauvereins Knittelsheim und der dortigen Ortsgrunpe der Freien Bauernſchaft wurde beſchloſſen, vorläufig keine Tabakgrumpen und Sandblätter zu verkaufen, da der bisher angebotene Preis zu niedrig ſei. Man hatte in dieſer Ver⸗ ſammlung über Grumpenpreiſe von 30/ pro Zentner be⸗ richtet, die als zu niedrig bezeichnet wurden. Die Tabake ſind nun allgemein unter Dach und mancherorts fehlt es infolge der erheblich größeren Anbaufläche jetzt zum Teil an Hänge⸗ gelegenheiten, weshalb nicht ſelten die Rebengerüſte hierzu verwendet werden. Um ſie vor Dachfäule zu ſchützen, bedürfen die Tabake raſcher Abtrocknung. Da das 1927er Schneidegut ſelbſt bei beſter Fermentationsentwicklung hinter dem vor⸗ jährigen zurückbleiben wird, erhält ſich dauernd Nachfrage nach 1926er Tabaken. 3 und mit einem Verluſtſaldo von 523 967 Fr. gegenüber 229 470 Franken im Vorfahre ab. Der Geſchäftsbericht bemerkt, daß im vergangenen Jahre der Auftragsbeſtand wohl ausreichend war, daß aber die gedrückte Preislage haupfſächlich die Verluſte herbeiführte. Für das neue Geſchäftsjahr liege eine größere Anzahl bedeutender Aufträge vor, ſo daß die Werkſtätten genügend beſchäftiat ſeien. Die Zahl der Länder, für die ein Expott der Waſſer⸗ und Landturbinen aus der Schweiz in Frage kommt, ſtien gegenüber der Vorkriegszeit immer noch weſentlich gering. In Frankreich. Belgien und Italien ſei der Konkurrenzkamyf durch die chemiſchen Produkte beſonders ſchwer. Während die Berufsarßeiter der Maſchineninduſtrie in der Schweiz Anfang 1927 im Durchſchuſtt in der Stunde 1,51 Fr. ver⸗ dienten, betrug dieſelbe Lönung in Belgien 9,63 Fr., in Frankreich 0,70 Fr., in Italien 0,91 Fr. und in Deutſchland 0,99 bis 1,36 Fr. Deviſenmarkt Die Reichsmark befeſtigte ſich wieder, der Dollar ging auf 4,1975 zurück. Madrid weiter ſchwach, gegen London 27,93 nach 27,83. Oslo 18,44 ohne Veränderung. Schweiz und Holland international unveränder.t 80. 15 30. 1. London-Rar:⸗ J124,01124,01 Nalld.-Schw. 28 31J 28,8laond.⸗Stockh J 18,09l 18,19 Lond.-Brüſſel] 34,93 34,93 Holland-Schw 207.90207. 90end.-Madrid 27,80 27.91 ond.⸗Maild. 89, 10] 89,100Kabel Holland.194].4940 Mailand-Pari⸗ 139.10189.10 Kabei Schweiz.196 5,186 Lond.-Holland 12.18 42,18 Brüſſel-Paris 354,90355,00 Lond.⸗Schweiz 25,24 25,23 London-Oslo. 18,48 18,45] Holland-Paris.021.021 Paris-Schweiz] 20,35 20.35[Lond.-Kopenh.] 18.160 18.17[Kabel Londongſ.86.6.86 8 In.⸗Mk. laſſen ſich kolgende Kurſe feſtſtellen London 20,48] 20,42 Prag J12.45J 12.44 Madrid.. 73.35] 78.17 Paris 16.48 16.47 Oslo 1110.8J110.70 Argentinien.1,791].792 Zürich. 80.99 20,98 Kopenhagen 12.50112,40 Japan. 155.284 Mailand 22,93 22.90 Stockhol m 12.97112,90J New-Dork...,200 4,197 Holland.. 168.65169.26 Brüſſel„ 58.50 58.47 Berliner Metallbörſe vom 30. September Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 29, 320 29. 80. Elektrolyttupfei 126.— 128,75 Aluminium in Raffinadekupfer.—— Barren 2,14 2,14 8n—.—— ausl. 2 ohzint BBPßß üttenzinn—— fr. Verk.—.——.— Nicke 8,40-3,50. 2,40-3,50 Plattenzint 48.50-49.50 48,50.49.50] Antimon 085-0,89 0,85-0,90 Aluminium.10.10 Silber für 1 Or. 76.50-J7,50 77.—78,.— Londe 30 September. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1018 Kg. 29 30. 29. 30. Blei 21.— 2075 Kupfer Kaſſa 59,65 58,85 beſtſelee. 60,75 60.75 Jink 27.15 26,58 do, 8 Monat 84,05 58,85 Nickel kueckſlb. p. Fl. 22,.— 22.— do. Elektrol. 61,50 61,50 U Regulus—.— Zinn Kaſſa 266.50 265.25 — 0 ———————— — 4 * 1 107 Reue Maunheimer Beitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 458 der Soloniſchen Verſaſſung. Schauen wir ſerner zurück auf Sparta] preis die bezwingende Kraft ihrer Weltſtellung erolickt. Hindenbu und die durchgrelfende Jugenderziehungsmethode von Lykurgus, die als Förderer der Leibesübungen will der deutſchen Jugend d e al 8 2 un II die körperliche Ausbildung der jungen Spartaner zum Tell Über ihre ſchenken, will ihr durch den Sport das Herz öffnen zür das Edle un 1 getſtige ſtellte und die Syntheſe ſeſtlegte, daß nur im geſunden Men⸗ menſchliche Erhabene, wie für ſportliche Kameradſcha tlichkeit, Liebe 2 ſcheuleib—585 r Seele 1 In 15 8 zur 173 e den 1 55 ind die Namen eines Peſtal o eines e, eine riedr anzen Nation begründen. o ͤoft es ſeine S1n' ten ar Shspräſident 9 9n von e ene für a geworden. 5 erſcheint Hindenburg ſelbſt bei ſportlichn n und über She Sportgedanke Unter der väterlichen Fübrerſchaft unſeres fetzigen Rieichspräſtdenten nimmt mit Freuden das Protektorat. Die Sieger Sportz bat auch bet uns nach dem altbewährten Jahnwort„Iſt dem Staate ſchar begelſtern ſein Herz, denn er bofft zuverſichtt duß durch ded Echtung zu Hindenbur 8 an Männern gelegen, ſo darf er dle Jugend nicht verwabrloſen friedlichen ſportlichen Wettſtreit unſerem Vaterland ein kräftiges, en, urtstag 8 laſſen“ Na 955 tüchtigtes Geſchlecht eee eee Kapfie 90 geſetzt, die die körperliche Erzlehung auf elne gleichhohe uſe wie 8 W. A. 85 Iber — veibesübung iſt Bürgerpflicht die geiſtige geſtellt wiſſen will. Es wäre vollkommen irrig, anzuneh⸗ 0 (v. Hindenburg. 10 e e ee ferdeſport en Kriegersmanne e Jugend zu ſoldatiſcher Heldenhaftigkeit ent⸗ Herr v. Hindenburg, begeht am flen en wolle, denn die Gründe, 15 er als Staatsoberhaupt Rennen zu Hamburg⸗Horn körperkräfte ſeinen 80. Geburtstag. die körperliche Ertüchtigung der jungen Generation ins Auge gefaßt 1. Preis von Wellinghuſen. 3000. 1000 Meter: 1. Florian udem ſo arbettsreichen Leben unſe⸗ bat, forũmuliert er ſelbſt in der bemerkenswerten Kundgebung, di⸗ Geyers Krautjunker(Tarras), 2. Markolf, 3. Zigeunerin. Ferner Diten umkränzt, iſt ein Ereignis, an kurze Zeit nach ſeinem Amtsäntritt an den Vorſitzenden des deutſchen liefen: Lorbeerkranz, Pumpernickel, Latona, Steineibe. Tot 111. ee e. Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, Dr. Lewal d, erfolgt iſt, in Pl. 900 1. U 1 nig verbunden mit die Worte: 2. Barbütteler Rennen. 3 8 eter: von Nege⸗ ſeinen Feſttag nicht auch als denk⸗ T. 2 ſchicke zu hetrachten. Arf Binden 206 werbe die Pendznsges, bie Leibegäbüsges im beniſchen Elnlerkurte, Paſſend, danke, Sennekiz, tand davon genommen worden, dem ſilee in, wererctten, ui Rachbeuc unterſtüten deun ſie 3. Berkaufs⸗Hürdenrennen. 4000. 3200 Meter: 1 A. Gitlers es nationalen Feiertags zu ver⸗ ſichern uns die Geſunderhalkung des Bolkes und die Förde⸗ Magnolie(J. Kohoutek), 2. Kronenbraut, 3. Chalzit Ferner liefenz ver iiegend hat man das Recht rung von Gemeinſinn und Mut, Eigenſchaften, die 85 10 t. f bel, d. M 8 ig, Schaumſchläger, Stern⸗ in feierlicher Weiſe zu ſeinem die Grundlage eines jeden geſunden Staatsweſen bilden.“ 0 Herzig, Schaumſchläger, S ie Turn⸗ und Sportvereine im wei⸗ In weitblickender Weiſe hat Olndenburg erkannt, daß durch in⸗ 4. Parmenib⸗Ansgleich. 4500. 1400 Meter: 1. M. Lowenthals 2 Ehren Wettkämpfe, die den ehren⸗ nigſtes Zuſammenarbeiten mit den Turn⸗ und Sportsorganiſatlonen, Poliklet(L. Varga), 2. Sea Lord, 3. Der Kohinvor. Ferner lieſenz die Leibesübungen zur gedeihlichen Entwicklung gebracht werde Zia, Burgwart, Kalebaſſe, Orma, Menes, Märchen. Tot. 48. Pl. 19, rg⸗Spiele“ können und er hat ihre Tätigkeit nach Kräften unterſtützt, ſo der 16, 36:10. ſchoͤnßeit und unbewußten Jugend⸗ Ausbau der Hochſchule für Leibesübungen in Berlin, die Anlegung 5. Pergoleſe⸗Reunen. 7000 I. 2400 Meter: 1. O. Blumenfeld Ate Herzensfreude berelten ſollen von Sportplätzen, wie das deutſche Sportforum in Berlin, bei deſſen][ u. R Samſons Caſanova(W. Höllein), 2. La Marana, 3. Limanova. swohlfahrt ſind die bedeut⸗ Grundſteinlegung Hindenburg die derühmten Worte geprägt hat: Ferner liefen: Ondina, Ivy, Semper idem. Tot. 40. Pl. 20, 2410. Gen ſeiner Präſidentenwahl gefetzt Deutſche Jugend, der dieſer Bau dienen ſoll, ſei treu— ſei einig— 6, Herbſt⸗Preis. 4000. 1600 Meter: 1. Stall Halmas Adiantum Mannheimer General- Anzeiger' Samstag, den 1. Oktober ſei ſtark und hart!“(E. Hannes), 2. Viſhnu, 3. Wacholder. 3 liefen. Tot. 3g, s idealſte Lebensaufgabe, bis heute ‚„ einander verknüpft. Aus der Fülle Hindenburgs Geſundheit iſt trotz ſeines hohen Alters noch un 1 Hammonia⸗Jaadrennen. 5000 4, 4000 Meter: 1. N. Pfeifers ren Wohlfahrtspflege erwächſt den erſchütterlich kraftvoll. Dies Apanzs 25 der htene der 25 Lavafetta(B. Heuer) 2. Fauſtinns, 3. Stummer Teufel. Ferner ſies inen ſoſtematiſchen Jugendfürſorge,in ſeinen fungen Jahren eifrig unterzogen hat. Elne geſundheitsdien⸗ fen: Centrifugal. Tot. 45. Pl. 20, 14210. ut ſich auf der Kraft und der phy⸗ liche Lehensweiſe ermöglichte ihm, die größten körperlichen Stra⸗ Nuderſport uf; Wohlſtand und wirtſchaftliche[ pazen des Heeresdienſtes im Krieg und Frieden zu ertragen. Un⸗— Jundament, das Jugendſtärke ge⸗ gebrochen ſind aber auch noch ſeine geiſtigen Kräfte, die ihm die Hindenburg⸗Auffahrt der Mannheimer Ruderer So ſteht es geſchrieben von alters⸗]Amtsführung als Präſident der dentſchen Republik leicht machen. So Da nach Beſchluß des Vorſtandes des„Ortsausſchuſſes für Leibes⸗ OMalation. Die Erkenntnis der Not⸗ verkörpert er in ſeiner eigenen Perſon den uralten Naturgeſetzes⸗ übungen und Ju endpflege“ von einer gemeinſamen Veranſtaltung Maenzboflege iſt auch ſeit dem Welt. ſoruch von dem friſchen Geiſt in der geſunden Leibesfülle. Seine de⸗ ſämtlicher Sportarten anfäßlich des 80 Geburtstages unſeres Reichs⸗ Bieuerwachten beutſchen Volke vor⸗ benswerke und Worte waren zeitebens überſtrahlt von einer glühen⸗ präſtdenten Heirn denburg abgeſehen werden ſollte beſchloſſen die Aeich bahnbrechend für den Ausbau]den Vaterlandsliebe, und wenn er ſeinen Aufruf an das deutſche Volk bpieſt n 0 der Ludwigshafener Ruder⸗Verein ſich am Sonntag tur geworden. Denn wir ler in die Worte kleidete:„Förderun a der Leibesübungen N ultt iſchen h 15 ier und halb fünf Uhr zu einer gemein⸗ rn während ihrer lebensſtarken[iſt Dienſt a m Vaterlandl“, ſo ſind ſie der beredte Ausdruck 1 1580 uf 5 Die am Neckar—5 enen Vereine „rortlichen ⸗Betättaungsarten ihrer] ſeines tiefſten Seelenempfindens. Heimat, Volk und Nation, dieſe Necka 15 303 Ruder⸗ alen mit r ie Wegg n a 5 dem 08 Sportgedanken den Wertffnn ver⸗ 5 Meaanbelns Ruder⸗Elub v. 14875 auf dem Nbein. Die Auffahrt 5 5 f n unterſchei 8 ngendpflege in. Athen, auf Grund! faffung, die nur in Sportauf⸗unſerer Mannheimer Ruderer wird durch ihren Anlaß, den 80. Ge⸗ ———— reee bortlichen Tat und in dem Sieges⸗ burtstag des Reichspräſidenten, eine beſondere Note erhalten. Llücklich ist nur der gesunde Mensch ieht Reichiũmer, machen glucklich, sondern Gesundheil, deshalb frachie ſeder- mann danach, seine esundheiſ zu erhallen und achte beizeiten darauf, daß das Blui in riehliger Zusammenselzung ist „Neue Mannheimer Zeitung“: Lelfer: L. Jung ffalaſog au Telephon 20484 Wunscii gratis 398 64 29 90 1oo0 M nar usn. Beneme Wochen ·Z und NAonda e N Cad 5 2 a. 5 2 72 Breslau,„NMeisterschaſtv. Scilesien“ 8 20..2, Sieger: Knamne N 1 + S seſir angenehm schmeckend, machi nichi Rorpuleni, und leistet dis hervorragensien Dionsle, indem es das Blui verbessert, den Appelit hebi und den Nörper widersiandsſdhig machi In Apolfi. u. Drog. Mk. I. 73, gr. Fl. 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R 7. 31 grer 0 K ung 75 3 57 Lage n Unterſcheff⸗ 8 IIAntl eröktentlächungen der dtaut Mannkzin Tovs der Sretlscg wirsiieg ſenze egeen; ketet I. 4, Z perterte f Am Dienstag, den 4. Oktober, nachmittags b Ulbine zuez ane in Giederansſce Dr. V. Lion nn n Semeſde Nedlerungen 8f. K. L. Kühner, isenacher dalk, Ole Sag egbene i, glahens⸗ fachart für Haut- und Geschlechtslelden Ferſrt Kunstblötter, kintehmungen 5 ſlobt durchgang und an den Rathaustafeln der[P 7. 17(Heidelbergerstr.) Fernspr. 30888 Budee 84587 8 Obte 21494 5 e 78 5„ 27. eptember* 19„ Oberbürgermeiſter. Emaille-Badewanne Drucksachen. dessmt „Onktober 1927 8* 188 t erhal., f. 50 4 ab⸗ Indusirie lefert prompt JFTTTCCTVVCC. Bozir Dalkas80 Ladenburg geben. G 8, 7. 2 S. bruetkerel Pr. fiaas, 8...l. Mannbelm, E5, 2 ſonderſteuer für den Monat September 1927 IAtedddencddukmmdwemmmmmddme—48 2 5 + 778 bis ſpäteſtens 5. Oktober 1927. Wer bis zu rrt Göütel 00 dieſem Tage nicht zahlt, hat die geſetzliche] Oettentliche Verbandssparkasse unter *2 Verſäumnisgebühr zu entrichten und die mit Bürgschaft von 8 Gemeinden des ‚ 2¹ Göüttel hohen nolten Amtsbezirks Mannheim-Land 7 zzu erwarten. Kaſſenſtunden bei der Sta 1 j „D. A Faſse: Samstag von—12 Uhr, an den üb⸗ Apernimmt S102 Tmählfte rigen Werktagen von—721 Uhr vormittags iotane, ber den Sodareinlagen NMönchwörthsfrebe 148. 5 und von 723—4 Uhr nachmittags, bei 0 4 Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den 1 Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. Aünhannnnenntaannnauannantadaunenneat 43 35 Stadtkaſſe. Te Alle Arbeiten wie Hohlsäume, ie mod. Kantenarbeiten, An- Iwändsversteigerung. lung zeigen en 5 ͤ ontag, den 3. Oktober 1927, nachmittags 4 kurbel Spitzen, Zusam- 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, s urbeln von 8p u. 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Lebewohl-Fußbad zesen emofndiche Füge ugd 7 reffpunkt: Vorhalle des Finanzamts Mann⸗ 2 Fubschweiß, Schachtel(2 Bäder) 50 Pig., erhältiich in Apotheken und Seccnzecbtdetnen Sein,Stabt ucr 2 Ube neateeh.. Küche, lasiertze ie ausgrielich eas erie 1 felf 5f ie n 5 Iie ausdrücklieh das echte Lebewohl in Blechdosen 8 ½ 13 4490 Finanzamt Mannheim⸗Stabt. Mibesehrelterel We lag, 1 4, 8 dere, angeblich„ebense gute“ Mittel Zurüek. E236 ——-— — S 7 + ſucher wertvolle Anregungen geben wird. letzten 24 Stunden erheblich gebeſſert. Im amerikaniſchen Staats⸗ nicht, wann die Anleihe aufgelegt werde, jedenfalls ſei aber von 4 Seite. Nr. 453 RNeue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Wirtichakts · und Handelszei Gute Beſchickung der Kölner Herbſtmeſſe Weitere Ausdehnung aller Abteilungen— Stärkere Be⸗ ſchickung des Auslanbes— Der Aufbau der Meſſe— Sonder⸗ Ausſtellungen der Werbetechnik Die Kölner Herbſtmeſſe findet vom.—5. Oktober ſtatt. Der Stand der Anmeldungen, deren Zahl weſentlich größer iſt, als die in der gleichen Zeit vor der Frühjahrsmeſſe, zeigt, daß die Meſſe in allen Abteilungen ausgezeichnet beſchickt ſein wird. Die ſtetig fortſchreitende Entwicklung der Kölner Meſſe hat auch bei der bevorſtehenden Herbſtmeſſe angehalten. Alle Gruppen können einen bemerkenswerten Zu wa chs an Aus ſtellern aufweiſen. Dieſer Zuwachs ergibt ſich einer⸗ ſeits aus der Zahl neuer Ausſteller, andererſeits daraus, daß viele Firmen, die während der wirtſchaftlichen Depreſſion nicht mehr auf der Kölner Meſſe vertreten waren, ſich wieder eingefunden haben. Beides iſt für die Beurteilung der Ent⸗ wicklungsfähigkeit der Meſſe gleich hoch zu bewerten. Be⸗ ſonders gilt für die Textilmeſſe, daß ſie von Meſſe zu Meſſe mehr an Bedeutung gewinnt. Das kann ſowohl in Bezug auf die wachſende Ausdehnung wie die Qualität der geſamten Schau geſagt werden. So zeigt die Textilmeſſe eine Beſchickung, die ſich aus Firmen aus allen Teilen Deutſchlands zuſammenſetzt. Sie gibt ſo einen aus⸗ ezeichneten Ueberblick über alle Zweige des Textilbedarfs. ine wertvolle Ergänzung findet die Textilmeſſe durch die Be⸗ teiligung einer größeren Anzahl ausländiſcher Firmen. Zu⸗ nächſt iſt hier zu nennen eine geſchloſſene Gruppe franzöſiſcher Firmen, die Pariſer Moden ausſtellen. Dieſe Firmen, führende Pariſer Modehäuſer, haben ſich zu einer groß⸗ zügigen Modeausſtellung vereinigt. Neben den franzöſiſchen Ausſtellern iſt auch eine größere Zahl öſterreichiſcher Textil⸗ firmen vertreten. Ausgezeichnet beſchickt iſt auch wieder die Abteilung 5 Haus⸗ und Wohnbedarf die ſich zu einer der bedeutendſten Gruppen der Kölner Meſſe entwickelt hat. Sie iſt auch bei der bevorſtehenden Meſſe weiter angewachſen und darf heute ihrer Reichhaltigkeit wie Qualität nach zu den beſten Spezialmärkten dieſer Art über⸗ haupt gezählt werden. Alle Erzeugniſſe des Haus⸗ und Wohnbedarfs, von den kleinſten in Küche und Haus ver⸗ wendeten Gebrauchsgegenſtänden bis zu allen Arten von techniſchen Hilfsmitteln und Haushaltmaſchinen, ſind in größter Auswahl zu finden. Nur in Stichworten kann die Fülle der hier vertretenen Erzeugniſſe angedeutet werden. Ausgeſtellt ſind alle Arten von Haus⸗ und Küchengeräten, Kleineiſen⸗ und Stahlwaren, Erzeugniſſe der Glas⸗ und Porzellaninduſtrie, Keramik uſw., kurz eine Schau, die ein umfaffendes Angebot aller hier in Frage kommenden Erzeug⸗ niſſe darſtellt. Weiter angehalten hat auch das Anwachſen der Möbelmeſſe In der kurzen Zeit eines Jahres hat ſich dieſe Abteilung der Kölner Meſſe um das Zweieinhalbfache vergrößert. Schon im Frühjahr hatte Köln die größte Möbelmeſſe Deutſchlands. Der Vergleich mit anderen Meſſen zeigt, daß die Kölner Möhbelmeſſe auch diesmal ſowohl der Zahl der Ausſteller wie der Größe der belegten Ausſtellungsfläche nach die größte Meſſe dieſer Art iſt. So braucht nicht betont zu werden, daß der Beſucher hier eine beſonders große Auswahl vorfindet. Eine wertvolle Bereicherung der Meſſe ſtellen zwei werbe⸗ techniſche Sonderausſtellungen dar. Die eine Gruppe —„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Werbeſchau“— die von den Arbeits⸗ gemeinſchaften Rheinland⸗Weſtfalen des Verbandes Deutſcher Reklamefachleute und des Bundes Deutſcher Gebrauchs⸗ graphiker veranſtaltet wird, gibt in ihrem ſyſtematiſchen Auf⸗ bau einen intereſſanten und lehrreichen Ueberblick über die Hauptgruppen moderner Werbekunſt. Die zweckmäßige Anwendung der wichtigſten Werbemittel des Kaufmanns. vor allem des Einzelhändlers, Druckſache, Plakat, Packung, Zu⸗ gabeartikel, Inſerat uſw. wird hier veranſchaulicht. Auch das rationell arbeitende Werbebüro und ſeine techniſchen Hilfs⸗ mittel ſind beſonders berückſichtigt. Die zweite Sonderaus⸗ ſtellung hat zum Thema „Herbſt und Winter im Werbefenſter“ und iſt damit einem der wichtigſten Werbemittel des Einzel⸗ handels gewidmet. An vorbildlichen Beiſpielen wird gezeigt, wie das Schaufenſter mit modernen werbe⸗ und lichttechniſchen Mitteln und unter geringen Koſten wirkſam und zugkräftig eingerichtet werden kann. So ergibt ſich im ganzen eine Ver⸗ anſtaltung, die weitgehendes Intereſſe finden und jedem Be⸗ Dieſer kurze Ueberblick genügt, um im weſentlichen das Bild der Kölner Herbſtmeſſe zu zeigen. Es iſt leicht zu er⸗ kennen, daß die aufſteigende Entwicklung, die die Kölner Meſſe nach der Kriſe hat, nicht zum Stillſtand gekommen iſt und die Herbſtmeſſe einen weſentlichen Fortſchritt in dieſer aufſteigenden Linie bedeutet. Die günſtige Wirtſchaftslage läßt zudem erwarten, daß die Meſſe auch geſchäftlich ein Er⸗ folg werden wird. Beſſere Ausſichten für die Preußen⸗Anleihe Die Ausſichten für die Preußen⸗Anleihe haben ſich innerhalb der departement wurde erklärt, nach den inzwiſchen eingegangenen Inſormationen handle es ſich nicht um Zine Anleihe, gegen die die amerikaniſche Regierung Bedenken erheben könnte. Man wiſſe zwar amtlicher amerikaniſcher Seite nichts beabſichtigt, was eine Auf⸗ legnug verzögern oder vereiteln könnte. Auch Harris Forbes haben inzwiſchen die Abbruchmeldung dementiert. An Berliner zuſtändigen Stellen lagen weſentlich neuere Meldungen nicht vor, doch glaubt man, daß die Verhandlungen einen günſtigen Verlauf nehmen wer⸗ den. Die alarmierenden Meldungen der letzten Tage über das Schickſal der Preußen⸗Anleihe haben erfreulicherweiſe dem deutſchen Kredit in Amerika keinen Schaden zugefügt. Die Kursbewegung der deutſchen Auslandanleihen an der Newyorker Börſe zeigt ein durchaus zuverſichtliches Bild. Die ſproz. deutſchen Anleihen notierten am 17. September, alſo kurz vor der Erhebung des Ein⸗ ſpruchs im Durchſchnitt 102,47 v. H. und am 28. Sept. 102,27 v..; die 6½ proz. Papiere ſind im gleichen Zeitraum ſogar von durch⸗ ſchnittlich 98,81 v. H. auf 99,17 v. H. geſtiegen. Das Bankhaus Harris Forbes u. Co. ermächtigte in ſeiner Eigenſchaft als Führer des Emiſſionsſyndikats der Preußen⸗Anleihe den Vertreter des W. T.., die Berichte über den Abbruch der Anleiheverhandlungen zu dementieren. 1 Allgemeine Deutſche Kreditanſtalt, Leipzig. In einer vor⸗ geſtern abgehaltenen Auſſichtsratsſitzung dieſes Inſtituts wurde der Halbfahresabſchluß für 1927 vorgelegt. Das Ergebnis wurde als recht befriedigend bezeichnet. Die Umſätze im erſten Halbjahr haben ſich geceznüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres weſentlich erhöht. *Dentſche Verkehrskreditbank AG. Die Geſellſchaft berichtet, daß im aßgelaufenen Jahr die Beanſpruchung des Frachtſtundungsver⸗ fahrens noch über das durch die Vermehrung des Güterverkehrs be⸗ dingte Maß hinaus geſtiegen ſei. Die Bruttoeinnahmen aus Zinſen betragen 2,34(2,08) Mill., der Proviſionsgewinn infolge der Erweiterung der Wechſelſtuben 373 542(263.180) 4. Nach Abzug der Unkoſten ergibt ſich ein Reingewinn von 1,39(1,40 Mill. 1, woraus wieder 12 v. H. Dividen de auf 4 Mill./ Kap'tal verteilt G. H. Manuheim, 30. Sept. Die Haltung an den ſüddeutſchen Produktenmärkten war in der Berichtszeit im ganzen als ſtetig zu bezeichnen. Größere Preisermäßigungen ſind nicht mehr vorgenommen worden, es blieb aber auch jeder Anlauf zu einer Preis⸗ beſſerung im Keime ſtecken, da er von den großen Ernten Canadas und der Vereinigten Staaten erſtickt wurde. In den Vereinigten Staaten hat man ſolche Verſuche gemacht und ungünſtige Wetterberichte aus Canada, Europa, Auſtralien und Indien zur Stütze eines feſteren Marktes herangezogen. Dieſe Verſuche mußten fruchtlos bleiben, weil die Ernte Canadas nunmehr bereits zu einem ſehr großen Teil geſichert worden iſt; ſie wird bald in Bewegung kommen und jede Nuance in der Nachfrage der europäiſchen Einfuhr⸗ häuſer, die durch die unbefriedigende Qualität der Inlands⸗ ernten aufkommen könnte, überfluten. Auch die ſichtbaren Weltbeſtände an Weizen und Mehl haben nach dem letzten vorliegenden Ausweis mit 24 410 000 qrs. eine Zunahme um 2 010 000 qrs. aufzuweiſen. Eine neuere private Schätzung der canadiſchen Weizenernte lautet ſogar auf 434 000 000 buſhels für die drei Prairieprovinzen. Aber ſelbſt wenn das ſchließliche Ergebnis hinter dieſen Schätzungen zurückbleiben ſollte, wird der verfügbare Beſtand an neuem und altem Weizen ſo groß werden, daß kaum weniger als 600 000 000 buſhels für den Export verfügbar bleiben. Unter dieſen Umſtänden ſieht es aus, als ob mit noch niedrigeren Preiſen zu rechnen wäre. Tatſächlich waren an der Donnerstagsbörſe die amerikaniſchen und canadiſchen Offerten um—10 Cents erhöht, was Argentinien, das zu Wochenbeginn gleichfalls um etwa 5 Cents höher lag, dazu benutzte, ſtärkeres Angebot zu ermäßigten Preiſen an den Markt zu legen, ein Vorgang, der bei ausgeſprochener Zurückhaltung der Käufer den Markt nicht gerade zu beleben vermochte. Rußland hat ſich bis jetzt zurückgehalten. Seine geſamten Anlieferungen von Getreide aller Art beliefen ſich nach einer Moskauer Mel⸗ dung ſeit Beginn der neuen Getreideſaiſon vom 1. Juli bis 10. September auf 1361 689 gegen 1 459 785 Tonnen in der gleichen Vorjahrszeit. Die Forderungen für die 100 Kg. lauteten im Cif⸗Geſchäft für Manitoba J, Novpbr., 15,2272, Oktbr. 15,30, II 14,90, III 14,25, IV 13,60; Hard Winter II, Gulf, ſeeſchwimmend, 14,30, desgl. Oktbr. 14,10, eif Rotterdam in Gulden; Hard Winter II, rheinſchwimmend, eif Mannheim, 14.50 Fl.; Red Winter II, rheinſchwimmend, 14,30 Fl., eif Mannheim; Auſtral⸗Weizen, rheinſchwimmend, 14,85 Fl., ceif Mannheim; Baruſſo, 79 Kg., ſeeſchwimmend, 13,87 Fl.; Roſa Jé, 79 Kg., 14,05 Fl., eif Mannheim. In inländi⸗ ſchem Weizlen herrſchte bei kleinem Angebot wenig Ver⸗ kehr. Man verlangte für die 100 Kg., prompt, waggonfrei Mannheim, je nach Qualität und Herkunft, 26—28,00 J, im einzelnen für badiſchen Weizen 26,50—27,00 /, pfälziſchen 27—27,50 /, bayeriſchen 27,50—27,75 /, mitteldeutſchen 28,/00 1; von Auslandsweizen ſtellten ſich die angebotenen Qualitäten Manitoba, Hard Winter, Baruſſo und Roſa Jé auf 30,50—31,00 l. Am Roggenmarkt wirkten ſich die großen Verſchiffungen von Nordamerika aus, die in letzter Woche 218 000 qrs.(zu je 217,5 Kg.) gegen nur 64 000 qrs. in der Vörwoche betragen haben. Andererſeits hat der Verband deutſcher Müller erneut die Forderung geſtellt, ein Ausfuhrverbot auf Roggen zu erlaſſen, woraus ſich die logiſche Schlußfolgerung ergibt, daß man vielfach mit einem Notſtand für Roggen rechnen zu müſſen glaubt. Doch dürfte ſich auch auf dieſem Marktgebiet die große Roggenernte Canadas fühlbar machen, die um ein Fünftel größer als die vorjährige iſt. Das Angebot in inländiſchem Roggen blieb klein; da jedoch auch die Mühlen nur geringe Kauf⸗ neigung bekunden, blieb die Tendenz unverändert ſtetig. Für Weſtern Rye II, ſeeſchwimmend und Oktober⸗Abladung ver⸗ langte man 11.55 Fl. eif Rotterdam; desgl. loko, waggonfrei Mannheim, 26—26.50 /; für pfälziſchen Roggen 25.30 bis 25,60 ¼/; für badiſchen 25,25—25,30%/. Für Gerſte hat ſich in den Spitzenqualitäten unverändert gute Nachfrage erhalten, in Durchſchnittsware dagegen reichlicheres Angebot eingeſtellt. Für die geringeren Qualitäten bekunden die »Mälzereien, die ihren erſten Bedarf gedeckt zu haben ſcheinen, wenig Kaufneigung. Die Grundtendenz blieb ſtetig. Die Forderungen lauteten für die 100 Kilogramm pfälziſche 88 Zuſammenſchluß in der weſtdeutſchen WMaggonbauindnuſtrie In den letzten Jahren iſt wiederholt die Notwendigkeit enger Zuſammenſchlüſſe in der Waggonbauinduſtrie erörtert worden. Die früheren Beſtrebungen nach Verſchmelzung zahlreicher über das ganze Reich verteilter Werke haben bekanntlich nicht zum Erfolg geführt. Jetzt ſcheint man den einfachern und vielleicht richtigeren Weg reginoaler Zuſammenſchlüſſe gehen zu wollen. Zwar trifft die Nachricht von einem geplanten Zuſammenſchluß der Düſſeldorfer Eiſenbahnbedarf vorm Weyer u. Co. AG. in Düſſeldorf mit der Gebrüder Schöndorff AG. in Düſſeldorf nicht zu. Die beiden Firmen ſollen auch nicht in Verhandlungen darüber eingetreten ſein. Da⸗ gegen aber verlautet, daß zwiſchen den Firmen van der Zypen u. Charlier G. m. b. H. Waggonfabrik in Köln⸗Deutz, AG., Düſſeldorfer Eiſenbahnbedarf vorm. Carl Weyer u. Co. und Killing u. Sohn in Hagen i. W. Verhandlungen ſchweben, deren Ziel die Vereinigung der Betriebe dieſer Firmen in einer gemeinſamen Aktiengeſellſchaft ſein ſoll. Es iſt lt.„K..“ anzunehmen, daß dieſe Bewegung auch dadurch gefördert wird, daß die Deutſche Reichsbahn im Intereſſe der Produktionsverbilligung eine enge Herſtellungsgemeinſchaft be⸗ nachbarter Werke verlangt. Es liegt auf der Hand daß eine ſolche enge Herſtellungsgemeinſchaft eine weitgehende Vereinigung der wirtſchaftlichen und finanziellen Intereſſen der beteiligten Werke zur Vorausſetzung hat. Auch im Oſten ſollen ähnliche Maßnahmen erwogen werden. * Schwierigkeiten der Fa. Ferdinand Fränkl n. Co., Metall⸗ hüttenwerk in München. Wie verlautet, iſt die Firma in erhebliche Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die geſamten Verbindlichkeiten werden mit etwa 1,10 Mill. angegeben. Ihnen ſollen Aktiva in ganz geringer Höhe gegenüberſtehen, deren Feſtellung bisher noch nicht durchgeführt werden konnte. Zu den Gläubigern gehört auch die Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank, die der Firma einen Kredit in mäßigem Umfange gegen einwandfreie Deckung eingeräumt hahe. Darüber hinaus wuͤrden durch einen Depoſitenkaſſenvorſteher unter Täuſchung der Bankleitung weitere Beträge zur Verfügung geſtellt. Der hieraus für die Bank erwachſende Verluſt dürfte ſich um eine halbe Million herum bewegen und wird aus Rückſtel⸗ lungen gedeckt. Wie weiter mitgeteilt wird, ſind an der Zahlungs⸗ unfähigkeit der G. auch die Bankfirma Röchling u. Co. Filiale Baſel, ſowie eine Reihe privater Perſönlichkeiten in München beteiligt. Die Bankfirma Röchling u. Co. teilt mit, daß ihre Forderungen durch Sicherheiten gedeckt ſind. Eingeleitete Verhandlungen wegen Janierung der Fa. Fränkl werden als wenig ausſichtsreich bezeichnet. * Verluſtabſchluß der AG. der Maſchinenfabriken Eſcher, Wyß u. Co. in Zürich. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1926/27, 500 000„ der Reſerve und 100 000 dem Wohlfahrtsfonds überwieſen Als Vortrag 191 676(154 100) 4. . Brau⸗ kleie, ſchwer. London-Par'⸗ Lond.-Brüſſel ond.⸗Maild. Kabel Schweig Lond.-Schweiz Paris-Schweiz 25,24 20.,85 20,48 16.48 80.99 22.93 London Paris Zürichht Mailand 1 174.01 2 E 20.42 16.47 80,98 22 90 Holland.. 168.65 Clektrolpttupfei Raffinadekupfer Blei Rohzink Bb.⸗Pr. „(xx. Verk. Plattenzin Aluminium Lon dean 29 Kupfer Kaſſa das als ein typiſches Kriſenjahr bezeichnet wird, mit einem Brutto⸗ gewinn von 5,15 Mill. Fr. gegenüber 6,04 Mill. Fr. im Vorjahre 168.26 29, 126.— 8⁰0 59,65 58,35 do. 3 Monat 54,05 53.85 do. Elektrol. 61.80 61,50 Von den ſüddeutſchen Waren und Produ gerſte, Ausſtichqualität, prompt, ſtige pfälziſche Braugerſte 29—3 fränkiſche 26—26.75, badiſche 26.50—27 /, alles ab Station. Breisgau, prompt, n Futtergerſte, prompt, waggonfr waggonfrei wurde nur in guten Beſchaffe langt, feuchte Ware lieb geſch Kilogramm badiſchen Hafer, heim, mit 22.50, Plata⸗fag⸗K 24.25—24.50 white elipped⸗H Am verurſachten Deckungen ameri gehend eine leichte Befeſtigung an unſerem Markt blieb die H Ernteausſichten in Amerika ne daß nicht mehr mit dem befü gegenüber dem Vorjahr gere pro 100 Kilogr., mit Sack, lo Cinquantin⸗Mais 20.75 l. Das bewegte ſich in engem Rahmen Wochenanfang etwas erhöhten Mühlen zur Hinaufſetzung Spezial 0, auf 39.50%(Vorwo⸗ genmehl koſtete 35—36.50 l, Ausmahlung 34 ¼, 65prozent 36 1. Nach den früher geſch hält der Konſum mit neuen A Am Futterr fehlt die Kaufneigung. Seine we lich vom Ausfall der Kartoffel Witterung in der letzten Zeit daß es ſich erſt erweiſen muß, erreicht, die jetzt geſchätzt wer 100 Kilogr. Nachmehl 23.50—24 für prompt und ſpäter, Roggenkleie 14 1. Das Geſchä war ruhig bei kleinen Umſätze Biertreber 16.25—17 4, Malz ſüdd. Fabrik, 16.25—16.75 J, kuchen, Oktober/ Dezember⸗Lie bis 22.50%/. Rauhfutter nannte dabei die 100 Kilogr. V 7„, drahtgepreßtes Stroh 3. —.90 l. Am Kar galten im Großhandel die 100 hieſiger Gegend,—.25. ge Am war das Geſchäft in der letzten Zeit et! Preiſe eine kleine Steigerung erfuhren. SSSSS SS s f 8 882 f SgS ZSSSSSSS228 282 88 S SSS Seg SSe c GS ZS 8 G 2 3 S. SA 82 8 SS 38 S S S SSS88 88* ZSS S SSE 2 2— 8 32888323885*5 882 E— 5 2 5Sds e 8s S GS 2 2 8 2. 7=— 2 22 SS S 2 3838 SS8 8 8SS22.g S2 283 8g8 S SS 2 SSS 3 8.5 2 8 3 SS 8 4 SSSS SZ g 88 5 20— 2 1 58 8 3 82 5 2 21 —2— 8 ZZSA SSSSs S S SS SSS 8 Hafg 8.2 8 2 88 28 2 8 2.S SZS. SS 1 S 8 4 SSZS 2 23 888 3 SNA SSAGS S ur e S 3 as SSF88 2 S e SSSSSS SSSS.. ES8 8 SS — 25 Mas 322828 5 8 5 2 8— e GSSSS S HDA SSe SSSS NSSSA 28. 2. S. 5 „SSSSS SS8888 3.8 88 88833 2 5Ss F8 Af 2. 1—2 883 888882 888 ss S es SS 8 222 S 88SSSN Me* 8 8„ SS 0 883 88 8 SGSGSg 8 e 28 88 SS8 S SSSS SSSan de 8 SA3 S 2 828 8 S r SSSSS ——— E 118828 388 228— 2 1 8 8 8 28 88„% Sg 8 S ASN bSF G SS SS + 5 e 38 75— ee 8 8 SSS S SS SSASSSSgS e e 2 SA A 3„ 3 SSSSSD=ES 3838 8 2 2. 28.83 F5„ SSr 8. — S FS S S28822 2 2. 8 8S 23 888 8 E es S 8 SSSgS& 22—8 g N S5 88 2 2 e⸗— E„ 893328188 SS ASF 8 S7S2 2 8223 8 32882.8 SS 2 883288 „8 S„* 88 28 SA— —* 8 8 2SS2. 2 SSsN 88 Hopfenmar; * Hopfengebieten haben ſich pielfach auswär gefunden, die für gute Ware in der& 200 ¼, für ſcheckige 140—150/ bezahlten aus der Gegend von Walldorf erztelten a im Originalzuſtand, erſte Koſten, in primg 230—270 /, Mittelqualität 150—200 und tät, je nach Farbe, 100—130&. Am ſüddentſchen Tabakmarkt ſchreitet der Einkauf der Sandgrumpen, der Feuchtigkeit gelitten haben, Tendenz, nur langſam voran. In einer.⸗ Tabakbauvereins Knittelsheim und der dort der Freien Bauernſchaft wurde beſchloſſen, Tabakgrumpen und Sandblätter zu verkauf angebotene Preis zu niedrig ſei. Man hatte“ ſammlung über Grumpenpreiſe von 30%¼ richtet, die als zu niedrig bezeichnet wurden. nun allgemein unter Dach und mancherorts der erheblich größeren Anbaufläche jetzt zun⸗ gelegenheiten, weshalb nicht ſelten die Re:⸗ verwendet werden. Um ſie vor Dachfäule zu die Tabake raſcher Abtrocknung. Da das 18 ſelbſt bei beſter Fermentationsentwicklung 8 jährigen zurückbleiben wird, nach 1926er Tabaken. und mit einem Verluſtſaldo von 523 367 Franken im Vorjahre ab. Der Geſchäftsber vergangenen Jahre der Auftragsbeſtand wohl aber die gedrückte Preislage hauptſächlich die V Für das neue Geſchäftsjahr liege eine größere a Aufträge vor, ſo daß die Werkſtätten genügend b⸗ Zahl der Länder, für die ein Export der Waſſerg aus der Schweiz in Frage kommt, ſeien gegenüb ⸗ immer noch weſentlich gering. In Frankreich. S. ſei der Konkurrenzkamyf durch die chemiſchen S Während die Berufsarßeiter der Maſchs Schweiz Anfang 1927 im Durchſchuſtt in der g dienten, betrug dieſelbe Lönung in Belgien 90,68 0,70 Fr., in Italien 0,91 Fr. und in Deutſchla— Deviſenmarkt Die Reichsmark befeſtigte ſich wieder, der 4,1975 zurück. Madrid weiter ſchwach, gegen L 27,83. Oslo 18,44 ohne Veränderung. Schw international unveränder.t Vrag Oslo Brüſſel Verliner Metallbörſe vom 30. Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 3 125,75 —.— Barren e Hüttenzinn 48.50.49.50 48,50.49. 50 .10.10 30 September. Metallmarkt(In Lſt. f. d beſtſelec. Nickel—— Zinn Kaſſa 268.50 265,25 Maild.- Jolland- Schw Tabel Holland Lond.-Holland London-Oslo. Lond.-Kopenh. In.⸗Mk. laſſen ſich olgende Kurſe feſtſtellen Kopenhagen Stockhol m K foid annzgg bei nach gollvg Dinete nbus- neuuvusb usg ng 400 ucß 100d gun egzaseh h gv 10 10 znv⸗ Ngu igosnv ꝙu uenvgz ctogezg usganm us⸗ dge usſdoazn au jſm usſqpn „uvgon uUjdu dupgjg Aaopigan erhält ſich dr. Iv 5 dig ugudg m u gg en aoajndpng 197001 11 E gurglenv n lusgeg gun zjog guzz) Bunzjag zemieguuvzcß dnozg 7 J ich a. Uüusq u Tegagsaeacpag zaeqnvg A vada Mqdu föluspy 0 Tolldat nun Jalg ughlors uslafmavg enn! ꝛoanat 2 — 8 8Jag 4 joaib ujepag nzpihaau 190 Javgz obugwunjg Usgunmuis . 41 95 2 7% ussnsz us0 9139 ud 80. 28 31 207.902 .494 12.13 18,43 1 18.16 Schw⸗ Zond.- Ind.- Maila Brüſſe Hollan; Kabe gousgz 89 upum Kuslo uguns ug udgq gd fvogun 51d — 1 uspna 0 I. lphudd 5E nylaautlav ulgg anla usgag ꝛd0 ug 12.45 110.87 „112.50 112.97 58.50 Mad 88 37 3U New umge 1 ustsig Gang 10 5 nogleat zezun jagpf uvzqß uf tohvg u oiDS 10 zupaisnavz mut 5 2 abzf oh K vaa use 1 ussch inv unzsg g udbun ugugpebugqf Aluminium in Zinn ausl. icke! Antimon Silber für 1 f 18 h eune ꝛ% uf 4 geaasq; 211¹ 29. 80.„ 60,75(.75 * —————— 9. Seite. Nr. 453 Samstag, den 1. Oktober 1927 Neue Mauuheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) der Soloniſchen Verfaſſun Schauen wir ſerner zurück auf Spartapreis die bezwingende Kraft ihrer Weltſtellung erblickt. Hindenbu 9 3 und die Saed nne von Lykurgus, die als Förderer der Leibesübungen will der deutſchen Jugend ITdeal ..0 2 un II die körperliche Ausbildung der fungen Spartaner zum Teil Über ihre ſchenken, will ihr durch den Sport das Herz öffnen ür das Edle un ö5 5 getſtige ſtellte und die Syntheſe ſeſtlegte, daß nur im geſunden Men⸗ menſchliche Erhabene, wie für ſportliche Kameradſcha tlichket. Liebe 1— 8 ſcheuleib eine ſtarke Seele wohnen könne. In der deutſchen Geſchichte zur Natur, Liebe zur Heimat, köſtliche Schätze, die den Nelehtum det eg Der Reichspräfident nd die Namen eines Peſtalogg l, eines Flchte, eines Friedrich[ ganzen Nation begründen. So oft es ſeine Ssg ten nur erk 92 ahn von maßgebender Bedeutung für Jugendpflege geworden. lauben, erſcheint Hindenburg ſelbſt bei ſportlichen 1 und üben 5— und der deulſche Sportgedanke Unter der väterlichen Fübrerſchaft unſeres fetzinen Reichspräſtdenten nimmt mit Freuden das Protektorat. Die Sieger de 0 185 7 bat auch bei uns nach dem e e dem 50 e 8 B i 755 1 an Männern gelegen, ſo darf er dle Jugend nicht verwabrloſen friedlichen ſportlichen Wettſtreit unſerem Vaterland el E 90 Eine tportliche Betrachtung zn Hindenburgs laſſen“ eine erſtaunkiche und bewunderungswerte Jugendpflege ein⸗ tüchtigtes Geſchlecht herangebildet wird. 2 80. Geburtstag 876 gelebt, die 9 e 4 85 en Stufe* W. A. Kappler-Heidelberg. S ie geiſtige geſtellt wiſſen wi s wäre vollkommen irrig, anzuneh⸗* S 1 Seidezndang 15 bei Mferdeſport 15 8 4 ten Kriegersmannes die Jugend zu ſoldatiſcher Heldenhaftigkeit ent⸗ —„ Unſer graar Reichspräſidenth Herr 5. Hindenburg, begeht am wolle, denn dle Gründe, warum er als Staatsoberhaupt Rennen zu Hamburg⸗Horn D 2. Oktober i! Vollbeſitz ſeiner Körperkräfte ſeinen 80. Geburtstag. die körperliche Ertüchtigung der jungen Generation ins Auge gefaßt 1. Preis von Wellinghuſen. 3000 4. 1000 Meter: 1. Florian 5 Diſſer Tag ver das hohe Lllter in dem ſo arbeltsreichen Leben unſe⸗ hat, formultert er ſelbſt in der bemerkenswerten Kundgebung, dieGeyers Krautjunker(Tarras), 2. Markolf, 3. Zigeunerin Fernes 8 den Staatslenkeles mit ſriſchen Blüten umkränzt, iſt ein Ereignis an kurze Zeit nach ſeinem Amtsantritt an den Vorſitzenden des deutſchen liefen: Lorbeerkranz, Pumpernickel, Latona, Steineibe. Tot 111. 7 dem das deutſch. Volk lrotz ſeiner großen Alltagspflichten nicht ankeil⸗ Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, Dr. Lewald, erfolgt iſt, in Pl. 19, 16, 14:10. 5 e e es 4— 15 5 4 110 e 5 die Worte: 2. Barbütteler Rennen. 3000 l. 1200 Meter: 1. A. von Netze⸗ 8 ſeiltem ver Führer, um ſeinen Feſttag nicht auch als denk⸗ leins Pallas(Tarras), 2. Caprivi, 3. Ofterdingen. Ferner liefen; 8 würdigen Tag int der deutſchen Geſchichte zu betrachten. Auf Hinden⸗ 3ch werde die Bemühungen, die Leibesübungen im deutſchen e 0 1 5 856 2 1 1% Putgs perſönlichem Wunſch iſt Abſtand davon genommen worden, dem Bolke zu verbreiten, mit Nachbdruck unterſtützen, denn ſie 3. Verkaufs⸗Hürdenrennen. 4000 4. 3200 Meter: 1 A. Gitlers — 2. Oktober 1927 das Gepräge eines nationalen Feiertags zu ver⸗ ſichern uns die Geſunderhaltung des Volkes und die Förde⸗ Magnolie(J. Kohontek), 2 in 5 3. Chalzit Ferner liefenz leihen, jedoch der deutſchen Sportjugend hat man das Recht! rung von Tanr enes zeen eguabes S e eize Ades, Nuber Wranz, Wpuee Schaumſchlager, Sternz — eüngeräumt, ibren hohen Förderer in feterlicher Weiſe zu ſeinem die Grundlage eines jeden geſunden Staatsweſen bilden. berg. Tot. 28. Fil. 10, 96, 28210. 3 8 Wiegenfeſte zu beglückwünſchen. Die Turn⸗ und Sportvereine im wei⸗ In weitblickender Weiſe hat Hindenburg erkannt, daß durch in⸗ 4. Parmenio⸗Ausgleich. 4500 4. 1400 Meter: 1. M. Lowentbals 13 ten Vaterland veranſtalten ihm zu Ehren Wettkämpfe, die den ehren⸗ nigſtes Zuſammenarbeiten mit den Turn⸗ und Sportsorganiſatlonen, Poliklet(L. Varga), 2. Sea Lord, 3. Der Kohinvor. Ferner llefenz 9 vollen Namen die Leibesübungen zur gedeiblichen Entwicklung gebracht werde ZAta, Burgwart, Kalebaſſe, Orma, Menes, Märchen. Tot. 43. Pl. 19, „Hindenburg⸗Spiele“ können und er hat ihre Tätigkeit nach Kräften unterſtützt, ſo der 16, 36:10. tragen und in ihrer ſportlichen Schönheit und unbewußten Jugend⸗ Ausbau der Hochſchule für Leibesübungen in Berlin, die Anlegung 5. Pergoleſe⸗Reunen. 7000. 2400 Meter: 1. O. Blumenfeld friſche d 1 deldh t ˖ N von Sportplätzen, wie das deutſche Sporkforum in Berlin, bei deſſen] u. R Samſons Caſanova(W. Höllein), 2. La Marana, 3. Limanova. Bire e 5 8 5 e N Grundſteinkegung Hindenburg die bderühmten Worte geprägt hat: Ferner liefen: Ondina, JIvy, Semper idem. Tot. 46. Pl. 20, 24710. ſamen Ziele, die ſich Hindenburg bei ſeiner Präſidentenwahl geſetzt Deutſche Jugend, der dieſer Bau dienen ſoll, ſei treu— fei einig— 6. Herbſt⸗Preis. 4000. 1600 Meter: 1. Stall Halmas Adiantum Bat, und er hat ſie unermüdlich als idealſte Lebensaufgabe. bis heufz ſet ſtark und hart!(E. Hannes), 2. Viſhnu, 3. Wacholder. 3 liefen.— N ifers verfolgt. Beide Ziele ſind eng miteinander verknüpft. Aus der Fülle Hindenburgs Geſundbeit iſt trotz ſeines hohen Alters noch un 7. 28 1. ꝗ5 8 des Erſtrebenswerte; in der wahren erwächſt den erſchütterlich kraftvoll. Dies verdankt er der Körperpflege, der er ſiLavaletta(W. Heuer), 2. Fauſtinus, Stummer Teufe ner Heun die gpeuntaſſce Ruſſabe einar ſultematiſcen Jugendfürſorae,] in ſeinen fungen Jahren eifrig unterzogen hat. Eine geſundheitsdlen⸗ ken: Centrifugal. Tot. 45. Pl. 20, 1410. denn die Zukunft einer Nation baut ſich auf der Kraft und der phy⸗ liche Lehensweiſe ermöglichte ihm, die größten körperlichen Stra⸗ Nuderſport ſiſchen Mentalität ihrer Jugend auf; Wohlſtand und wirtſchaftliche pazen des Heeresdienſtes im Krieg und Frieden zu ertragen. Un⸗— Macht können nur auf dem feſten Fundament, das Jugendſtärke ge⸗ gebrochen ſind aber auch noch ſeine geiſtigen Kräfte, die ihm die Hindenburg⸗Auffahrt der Mannheimer Ruderer legt, zur vollen Entfaltung reifen. So ſteht es geſchrieben von alters⸗ Amtsführung als Präſident der dentſchen Republik leicht machen. So Da nach Beſchluß des Vorſtandes des„Ortsausſchuſſes für Leibes⸗ Her im Geſchichtsbuch einer jeden Nation. Die Erkenntnis der Not⸗ verkörpert er in ſeiner eigenen Perſon den uralten Naturgeſetzes⸗übungen und Jugendpflege“ von einer gemeinſamen Veranſtaltung wendigkeit einer ausgedehnten Jugendpflege iſt auch ſeit dem Welt⸗ ſpruch von dem friſchen Geiſt in der geſunden Leibesfülle. Seine Le⸗ ſämtlicher Sportarten anläßlich des 80. Geburtstages unſeres Reichs⸗ krieg bei dem zu ſtarkem Leben neuerwachten deutſchen Volke vor⸗ benswerke und Worte waren zeitebens überſtrahlt von einer glühen⸗ präſidenten Hindenburg abgeſehen werden ſollte, beſchloſſen die Herrſchend und dieſe Idee iſt zugleich bahnbrechend für den Ausbau den Vaterlandsliebe, und wenn er ſeinen Aufruf an das deutſche Volk hieſigen und der Ludwigshafener Ruder⸗Verein ſich am Sonntag einer vernunftsmäßigen Körperkultur geworden. Denn wir ler⸗ in die Worte kleidete:„Förderung der Leibesübungen Nachmittag zwiſchen halb vier und halb fünf Uhr zu einer gemein⸗ perſtehen, warum bei allen Völkern während ihrer lebensſtarken iſt Dienſt am Vaterlanbl“, ſo ſind ſie der beredte Ausdruck ſamen Auffahrt zuſammenzutun. Die am Neckar gelegenen Vereine Zeitperioden die Förderung der ſportlichen Betätigungsarten ihrer ſeines tiefſten Seelenempfindens. Heimat, Volk und Nation, dieſe auf dem Neckar, der Ludwigshafener Ruder⸗Verein zuſammen mit Patgend im buchſten Maße von ubrer Regzerung gefördert wurde. Ge⸗] Beariffe ſind es, die dem deulſchen Sportgedanken den Wertſun ver⸗ dem Mannheimer Ruder⸗Club v. 1875 auf dem Nhein. Die Auffahrz ſchichtliche Dokumente lieferte uns die Vegangenheit genug. Es ſei leihen und ihn unterſcheiden von der analoamerikaniſchen Sportauf⸗[ unſerer Mannheimer Ruderer wird durch ihren Anlaß, den 80. Ge⸗ — nur erinnert an die vorbildliche Jugendpflege in. Athen, auf Grund faſſung, die nur in der konkreten ſportlichen Tat und in dem Sieges⸗ burtstag des Reichspräſidenten, eine beſondere Note erhalten.* 15 10 lusgog gun nog gnzz) Bunzzag auneg 9 Clücklich 5 ist nur der Mieht Reichtumer, machen glucklich, sondern Gesundheil, deshalb frachie ſeder- —— 75 e e 2u 5 lien und achte beizeiten darauf, daß das Blui in 2 N Ny riehliger Zusammenselzung ist Mannheim, N 4. 10 Lelter: L. 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Exinnerung Tausender, die den Roman gelesen- haben., lebf der unheimliche Mensch fort, dessen Augen eine fasxinierende Macht ausstrahlen, dessen unbeugsamer Wille Die elfberuburute armerikarusche NRevUe-Operetffe Margarete Kuri Lieselolte Betke dien Wicderstand seiner Umgebung lähmte, trotzdem er nur Burgoyn, Leibarzt K. Neumann-Hoditz ein armeliger, verkommener Musiker war. Fr niese unsterbliche Gesfalf verkürpert Drugeon Drury. 2. Hütet d. Maria Heinz Friedrich Neues Theater imRosengarten Samstax dęn 110 orreber 17*7 Paul MWegener in dem packenden Flmwerk: SVengali! Frel nach dem Roman:„TrIIDy“ ——— ‚ Weitere Hauptdarsteller: Reginald Carson, Polizeigouvern, Alfred Landory Evelyn,s. Tochter, Polizeihaupim Friedel Dann Anita Dorris eee by Cecille Boardman MarianneKeiler deee e eeee e Hans Brausewefter Andre Mafiont Burleske Operette in drei Akten 1. Hans H. Zerlett Musik und Gesangstexte von Robert Gilbert In Szene gesetzt von Alitel Landory Musikalische Leitung: Werter Göhling Anfang 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr Personen lyꝑne 55 Palasty Dskar Aigner— Harl Waterstraut Pit Pit Walth. Friedman!—————„ Ridi Bpiin 75 Fritz Stmidd! Ir. Tyautk Tinius Sarlos, Graf von Estremadura fleint Perchaus Hlerzu das reichhaltige gute Beiprogramm boni Hugo Voisin 1„Mat ſae Sonm Polzelentann desteen FTTPTVTVVTVVTGG0TGGGGGGGGTGG— berun herstan-Müte lenz · Mary Liaus Aida Punch, Polizeisergeant Harkit Stoehr Mac Quicky, Polizeisergeant Elise de Lank Crollington, HaushofmeisterBarrog Fritz Walter 44 4 Fyꝑd budwig 7 Halasty-Hiris Ratasty-Hays The Rayal-Flurida-Jazzhand Dirigerf: Dr. Heris KRcirwz Derücksiohtigen Jie bitte die Machmittagsvorstelungen! 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