7 4 + N 1 + * 4 7 ———— * 1 4 —— Dienstag, 4. Okctober Bezugspreiſe: In Mannheim u. U ii iſe: ·Umgebung frei ins Haus Ba die Poſt monatli N..280 9923 eld. 1 8905 enderung der wirt chaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 0— vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Baf ⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4-6, chwegnannbaus) Heſchafks⸗Rebenſtellen. Waldhoſſtr. ö, Lee eiger Mannheim. eint wöchentl 2mal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951,24952.24955 Beilagen: Sport und Spiel Aus Zeit und Leben Abend⸗Ausgabe fannheimerö Mannheimer General Anzeiger Polniſche Nüſtungspropaganda Gaskrieg-Manöver in Warſchau kon 80 man in Polen Kriegsbegeiſterung zu entfachen ſucht, Unte e am Montag in Warſchau erneut beobachtet werden. 251 er Mitwirkung von Militärabteilungen und Kriegsflug⸗ 4 5 nahm, die ſog.„Vereinigung für die Verteidigung gegen 1411% die Vergaſung eines ganzen Stadt⸗ 1 es vom Sachſenplatz aus mit Nebelgas vor. Trup⸗ mit Gasmasken demonſtrierten die Gasab⸗ Ber in der polniſchen Armee, während Kriegsflugzeuge die gleicel ng einer Stadt von der Luft aus vorführten. Zu eicher Zeit ſetzte eine ſtarke Plakatpropaganda für die er⸗ wähnte Vereinigung ein. nicht er unparteiiſche Zuſchauer hatte den Eindruck, daß auf gand kaliche Weiſe eine nicht mitzuverſtehende Propa⸗ wacht 1 für die polniſchen Kriegsrüſtungen ge⸗ chen 8 ſollte, und zwar für einen Ausbau der polni⸗ Aber öf asangriffswaffen. In der Preſſe wird ausführlich 4 die F e geſtrige Veranſtaltnug berichtet, wobei man u. a. auf tärt eſtſtellung ſtößt, daß es ſich um„eine erhebende mili⸗ riſche Veranſtaltung“ gehandelt habe. Ozeanflug einer Funker⸗Maſchine 15 Berlin, 4. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie ie„B..“ berichtet. wird die geſtern nachmittag in Nor⸗ derney aus Malmb eingetroffene dreimotorige Junkers⸗ maſchine G 24, die die deutſche Zulaſſungsnummer D 1230 träat, heute in den erſten Nachmittagsſtunden beſtimmt zum O eanflug ſtarten. Geführt wird die Maſchine von den Piloten Rolf Starke, Fritz Lohſe und Karl Löwe. wo⸗ von beſonders Löwe als ausgezeichneter Fluazenanavigator ailt. Als Bordmonteur befindet ſich Rudolf Flitcher an Bord. Die Deutſche Seewarte in Hambura hat auf Grund der eienen günſtigen Wettermeldungen zu dem heutigen 38 geraten. Die Flugroute geht von Norderney nach Liſſa⸗ New und von dort über die Azoren und Neufundland nach 0 vork. Die größte zu überwindende offene Seeſtrecke iſt die on den Azoren nach Neufundland mit 2500 Kilometer. den unſere telephoniſche Anfrage in Deſſau wird uns von 0 Untterswerken mitgeteilt, daß ſie nicht unmittelbar an 80 Priternebmen beteiligt ſeien. Es handele ſich um ein rei⸗ Masdatunternehmen. zu dem die Junkerswerke lediglich aſchine geliefert haben. Der Glückwunſch der deutſchen Preſſe Der Vorſtand des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe bat folgenden Glückwunſch an den Herrn Reichspräſt⸗ enten gerichtet: Standest, Reichsverhand der deutſchen Preſſe, die Berufs⸗ und beehrt vertretung der deutſchen Journaliſten aller Parteien, jahres ſic Euer Exzellenz zur Vollendung des 80. Lebens⸗ darzubrinſempfundene, aufrichtige Glück⸗ und Segenswünſche Volk An dem Tage, an dem das ganze deutſche die 915 nem höchſten Repräſentanten huldigt, darf und will ſehlen eſs als Vertreterin ber öffentlichen Meinung nicht ſten Lei der Name Hindenburg, mit dem die hervorragend⸗ alle 8 ſtungen in Krieg und Frieden verbunden ſind, iſt für eiten in die Geſchichte eingemeißelt und bedeutet heute won ein Symbol, deſſen Kraft hoffentlich nie im deutſchen olk erlöſchen wird Ihr Wirken, hochvereh i 8 hrter Herr Reichs⸗ — 1 von jeher auf das Wohl des Ganzen ein⸗ 85 von einem Glauben an das Volk getragen, der Zeit nie verſagt hat. Das deutſche Volk er⸗ Exzelle es Vertrauen von ganzem Herzen und ſieht in Euer nz nicht nur ſeinen oberſten Repräſentanten, ſondern Na en das hohe Vorbild deutſcher Mannestugenden, die ihre tief⸗ 7 4 1 9 un Vertrauen auf Gott, im Vertrauen auf das 0. Gebu—5 eigene Kratt haben. Euer Exzellenz erleben den einen u rtstag in voller Friſche und Rüſtigkeit. Wir ver⸗ 45 8 mit allen Deutſchen in dem Wunſche, daß Ihnen el, zumde Jahre an der Spitze des Reiches zu ſtehen vergönnt dum Segen des geliebten Vaterlandes.“ Die Amneſtie Es 5 werlin, 4. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) eburtstaag dir hören, nicht geplant, bei dem aus Anlaß des er Be ags Hindenburgs erlaſſenen Gnadenakten die Namen 5 Neeeen in Liſten zu veröffentlichen. Abgeſehen von 8 Schwierigkeiten, die ſich dabei ergeben würden S 15 ſich im Reiche und in den Ländern um über 1000 ea gen e und Erlaſſe handeln— iſt es die Rückſicht net erſch erurteilten ſelbſt, die eine ſolche Maßnahme ungeeig⸗ preſſe laſſen. Gegenüber den Vorwürfen der Links⸗ 5 3 aus der Tatſache, daß ſich beiſpielsweiſe auch Major die Am er unter den Freigelaſſenen befindet, ſchließen will, Raurt neſtie richte ſich einſeitig auf politiſch rechts gerichtete furteikte, wird darauf hingewieſen, daß auch eine große An⸗ de anksradikaler Berückſichtigung gefunden hat. So befin⸗ ſtehend⸗ bei den vom Reich amneſtierten 19 Angehörige links⸗ kleine 2 Organiſationen. Es handelt ſich dabei nicht etwa um elikte, ſondern vielfach um mit Zuchthaus geſühnte Zweiter Flieger⸗Wiederſehenstag Unter dem Protektorat des Reichspräſidenten findet vom 8. bis 10. Oktober dieſes Jahres in Braunſchweig der zweite Fliegerwiederſehenstag ſtatt. Das umfangreiche Feſt⸗ programm ſieht am Samstag, den 8. Oktober, 8 Uhr abends einen Begrüßungsabend in den Räumen des ſtädtiſchen Kon⸗ zerthauſes in Braunſchweig vor. Sonntag vormittag.30 Uhr findet im Dom ein Ehrengottesdienſt ſtatt, während der Nach⸗ mittag durch eine großzügige Flugveranſtaltunga auf dem Flughafen Braunſchweig ausgefüllt wird. Um 8 Uhr abends vereinigen ſich die aus dem ganzen Reich und dem Ausland herbeigekommenen deutſchen Flieger im ſtädtiſchen Konzert⸗ haus zum großen Feſtabend. Die Feſtrede hat der Leiter der Luftfahrtabteilung im Reichsverkehrsminiſterium, Miniſte⸗ rialdirektor Brandenburg, übernommen. Neben ihm werden die Vorſitzenden des Deutſchen Luftfahrtverbandes und des Ringes der Flieger, Staatsminiſter a. D. Dr. Do⸗ minicus und von Wilamowitz⸗Möllendorf das Wort ergreifen, um namens der veranſtaltenden Verbände die Gäſte zu begrüßen. Nobile in Berlin Der bekannte italieniſche Luftfahrer und Führer des Nord⸗ polluftſchiffes Amundſens, General Umberto Nobile, iſt in Berlin eingetroffen. Nobile wird auf Einladung der deutſchen Gruppe der Internationalen Studiengeſellſchaft zur Erfor⸗ ſchung der Arktis mit dem Luftſchiff einen Vortrag halten über das Thema„Das Luftſchiff im Dienſte einer ſtändigen geo⸗ phyſikaliſchen Ueberwachung der Arktis“. Heute Abend geben ihm die Wiſſenſchaftliche Geſellſchaft für Luftfahrt und der Aeroklub von Deutſchland in den Klubräumen Blumeshof ein Bankett. Schlee und Brock geſtartet — New Nork, 4. Okt. Die Weltflieger Schlee und Brock ſind von San Francisco geſtern nach St. Louis aufgeſtiegen. Von dort werden ſie nach Detroit, ihrem Ausgangspunkt, zurückkehren. Ein Flugzeug in Seenot? — Waſhington, 4. Okt. Das Marinedepartement teilt mit, daß die Funkſtation von Broocklyn eine Botſchaft erhal⸗ ten habe, Flugzeug Nr. 16 befinde ſich in Seenot über dem Ozean. Das Marinedepartement hat Nachforſchungen an⸗ geordnet, obwohl ihm nicht bekannt iſt, daß ein Flugzeug ſich gegenwärtig über dem Ozean befinde. Straftaten. Bei den Sprengſtoffattentätern, die bei den Un⸗ ruhen im oberbadiſchen Gebiet in den Jahren 1923 und 1924 zur Verurteilung gelangten, ſind mehrfach Reſtzuchthaus⸗ ſtrafen von—3 Jahren erlaſſen worden. In den Fällen, in denen ſogenannter„literariſcher Hochverrat“ vorliegt, wie bei den Vertreibern kommuniſtiſcher Schriften, ſind zum allergröß⸗ ten Teil die Strafen gemildert ooͤer gänzlich erlaſſen worden. Die Amneſtie erſtreckt ſich jedoch, wie wir hören, weder auf den Fall Hölz noch auf die am Rathenau⸗Mord Beteiligten. Verteilung der Hindenburgſpende Wie wir hören, hat der Reichspräſident, der ſich bekanntlich vorbehalten hat, von der Hindenburgſpende für die abge⸗ trennten Gebiete gewiſſe Summen abzuzweigen, zur ſofor⸗ tigen Auszahlung nach Danzig fünfmal 200 Mark über⸗ weiſen laſſen, die hier fünf Kriegesbeſchädigten und zwar vier Danzigern und einem ſeit langem in Danzig lebenden Reichsdeutſchen zur Verfügung geſtellt wurden. Am das Reichsſchulge ſetz Berlin, 4. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wäh⸗ rend noch vor etwa vier Wochen ein Kompromiß in der Frage des Reichsſchulgeſetzes äußerſt fraglich erſchien, mehren ſich neuerdings die Anzeichen dafür, daß ſich innerhalb der Koalitionsparteien eine Einigung vorbereitet. Die Entſcheidung hängt ja im weſentlichen von der Haltung der Volkspartei ab, die an ihrer Hauptforderung, daß in Baden und Heſſen⸗Naſſau der gegenwärtige Zuſtand gewahrt werde, nach wie vor feſthält. Das badiſche Zentrum hat ja bereits einer Friſtverlängerung zugeſtimmt. Nach dem neueſten Stand der Dinge wird in parlamentariſchen Kreiſen damit gerechnet, daß vielleicht auf der Baſis eine Verſtändi⸗ gung erfolgt, daß unter Beibehaltung des Charakters der chriſtlichen Simultanſchule der Kirche ein weitgehender Ein⸗ fluß auf die Geſtaltung des Unterrichts eingeräumt wird. Den Verhandlungen im Reichsrat wird im allgemei⸗ nen nur untergeordnete Bedeutung beigemeſſen. Man iſt ſich auf allen Seiten klar darüber, daß die eigentliche Entſcheidung im Reichstag fallen muß. Da noch eine Reihe anderer Geſetzentwürfe zur Erörterung ſteht, ſo das Kriegsſchädengeſetz und die Beſoldungsreform, bleiben über den für die Zwiſchen⸗ ſeſſion des Reichstags angeſetzten Termin des 10. Oktober hinaus noch etwa acht Tage für die Verhandlungen über das Schulgeſetz übrig. Wahrſcheinlich wird dann im Plenum, nach⸗ dem die Führer der Parteien ihre grundſätzliche Zuſtimmung zu der Vorlage präziſiert haben, dieſe unmittelbar an den Ausſchuß verwieſen werde. Preis 10.Plennig 1927— Nr. 458 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzele 5 Allgem. Anzeigen 0,40 Nl. ellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils,„ uſw.. keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte 75—. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Au ann eim annhei Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Mittelmeer⸗Allianzen (Von unſerem römiſchen Vertreter) Ueber die Zuſammenkunft Chamberlin— Primo de Rivera verbreiteten die römiſchen Blätter der am Mittelmeerproblem intereſſierten Länder die weit⸗ gehendſten Mutmaßungen, die zum Teil phantaſtiſch und ſen⸗ ſationell aufgebauſcht waren, zum Teil aber auch auf die Un⸗ ſicherheit und die Ungeklärtheit der ganzen Mittelmeerlage ſchließen ließen. Obgleich von engliſcher Seite die Unter⸗ redung der beiden Miniſterpräſidenten lediglich als ein Akt der Höflichkeit hingeſtellt wurde, ſo hielt man ſich doch ſtets die Möglichkeit offen, daß die Tanger⸗Frage durch eine Beſtäti⸗ gung Chamberlains zur früheren Stellungnahme Englands— Internationaliſation der betreffenden Zone— erneut auf⸗ gerollt würde. Und zugleich verſuchte man wieder, das Schwer⸗ gewicht auf rein wirtſchaftliches Gebiet zu verlegen und den einzigen Zweck der Unterredung in der Vorbereitung eines Wirtſchaftsabkommens zu ſehen, das der engliſchen Stahl⸗ induſtrie durch Abänderungen der ſpaniſchen Tarife eine we⸗ ſentliche Erleichterung bringen ſollte. Jedenfalls war ſich auch die engliſche Preſſe nicht ganz klar über die Ziele ihres Außen⸗ miniſters. Italien und Frankreich hingegen erblickten in der Zuſam⸗ menkunft,— die durch das Verbot Spaniens an ſeine Preſſe, irgendwelche Nachrichten oder Kommentare zu verbreiten, einen geheimnisvollen Charakter annahm,— die An bah⸗ nung einer großen Mittelmeerallianz. Ent⸗ gegen der erſten Auffaſſung daß ſich die kommenden Verhand⸗ lungen zwiſchen England, Frankreich, Italien und Spanien abſpielen würden, kam plötzlich die ſenſationelle Mitteilung auf, nach der Frankreich umgangen und durch Griechenland erſetzt werden ſollte. Und man glaubte, daß die Initiative hierzu von Muſſolini ausgegangen und von Chamberlain und Primo de Rivera günſtig angenommen worden ſei. Wenn man all dieſe Vermutungen ernſt nehmen will, ſo drängen ſich zwei Fragen auf: iſt die Ausſchließung Frankreichs aus einer zukünftigen Mittelmeerallianz überhaupt denkbar; und: muß ſich nicht durch eine der⸗ artige Aktion in abſehbarer Zeit ein ernſter Konflikt zwiſchen Italien und Frankreich ergeben? Man muß dieſe Vermutungen als lächerlich abweiſen, denn England würde ſich nie zu einem Schritt hergeben, der ſich zu einem ſtändigen Unruhefaktor im Mittelmeer entwickeln könnte. Doch auch Italien liegt alles daran, ſeine Mittelmeerintereſſen in den nächſten Jahren durch eine friedliche Verſtändigungspolitik auszubauen, wenigſtens ſolange, bis ſich eine eindeutige Kon⸗ ſtellation ergeben hat. Daß Jugoſlavien bei etwaigen Bünd⸗ nisvorſchlägen überhaupt nicht erwähnt wird, darf nicht ver⸗ wundern, da ſeine Bedeutung ſich ganz in der Adria erſchöpft und ſeiner Expanſion durch die italieniſche Balkanpolitik ein Riegel vorgeſchoben wurde. Auch Griechenland und Spanien ſpielen nur weniger bedeutende Rollen in der endͤgültigen Löſung der Mittelmeerfrage,— ſoweit man von einer End⸗ gültigkeit in politiſchen Verträgen und Bündnisabſchlüſſen ſprechen kann.— Sie ſchieben ſich als notwendige Bindeglieder ein. Doch die Hauptbedeutung bleibt bei den drei Haupt⸗ mächten: Frankreich, England, Italien. Viel eher könnte man annehmen, daß Spanien zum Vermittler beſtimmt iſt im Zuſtandekommen einer Allianz, die ſich vorerſt zwiſchen Italien—Spanien—Griechen⸗ land anbahnen, und in die dann ſpäter Frankreich ein⸗ ſpringen wird. Dafür ſprechen auch die Verhandlungen, die von ſpaniſch⸗franzöſiſcher Seite für den kommenden Winter in Paris geplant ſind. Die Wichtigkeit, die ſchon jetzt dieſen Ver⸗ handlungen beigemeſſen wird, läßt erkennen, daß es ſich nicht allein um die Tanger⸗Frage handeln kann. Wie man als ſicher annimmt, wird das Mittelmeerbündnis das Hauptthema der Zuſammenkunft bilden. Englands Stellung zu dieſem Allianzplan iſt durch ſeine Sympathien ſowohl zu Frankreich als auch zu Italien klar beſtimmt. Von allen Seiten wurde ſeine Haltung zu den ſo überaus verwickelten Mittelmeer⸗ problemen als korrekt empfunden. Die offene Begünſtigung Italiens muß deshalb ebenſo unlogiſch und unglaubhaft er⸗ ſcheinen wie die Vernachläſſigung oder gar die gänzliche Aus⸗ ſchaltung Frankreichs. Immer wieder taucht in der italieniſchen Preſſe das Kolonialproblem auf, doch iſt der Ton der unvermeid⸗ lichen Ausfälle gegen Frankreich bedeutend gemäßigter als in den vergangenen Jahren. Und auch Frankreich verſucht neuerdings die Frage der„Fuoxusciti“ in einer italienfreund⸗ lichen Art zu regeln, um ſo einen Zankapfel aus der Welt zu ſchaffen, der unnötig die öffentliche Meinung zweier Nationen verärgerte und gegeneinander aufhetzte. Es ſind nur noch wenige chauviniſtiſche Blätter— ihre Bedeutung wird im Ausland weit überſchätzt—, die aus erfundenen Senſationsmeldungen und aus Verzerrungen geringfügiger Zwiſchenfälle einen ewigen Caſus belli konſtruieren möchten. So müſſen auch die Kommentare zur Zuſammenkunft Chamberlains mit Primo de Rivera, ſoweit ſie nicht einen ſachlichen Charakter tragen, als bewußt falſche Interpretatio⸗ nen angeſehen werden. Die ſich widerſprechenden Infor⸗ mationen ließen bisher kein klares Bild zu. Doch das Eine muß jedem politiſch denkenden Menſchen einleuchten: Wenn unter dem Einfluß Englands eine Mittelmeerallianz zuſtande kommen ſollte, iſt Frankreich beſtimmt in dieſe Allianz mit⸗ einbeſchloſſen. Hierzu iſt aber die erſte Vorausſetzung eine Annäherung zwiſchen Italien und Frankreich. Ob dieſe ſchon in der nächſten Zeit zu erwarten iſt, kann heute noch nicht vorausgeſehen werden, doch ſprechen verſteckt auftretende Anzeichen dafür. . Seite. Nr. 48 deren Beſtand nicht von vorn⸗ muß alſo die vier Mächte um⸗ England, Frankreich und Spanien. Jede n würde das Gegenteil von dem erzielen, Eine Mittelmeeralltanz, herein illuſoriſch ſein ſoll, ſchließen: Italien, andere Konſtellatio was einem zweckmäßigen Plan entſpräche. Sollte ein Bünd⸗ nis in abſehbarer Zeit zuſtande kommen, ſo würde wenigſtens der Mittelmeerfrieden auf Jahre hinaus geſichert ſein, und— die einzelnen Nationen könnten in aller Muße darauf hin⸗ arbeiten, das Problem ſpäter auf weniger friedliche Art wieder aufzurollen. Denn gefährlich und immer Anlaß zu neuen Feindſeligkeiten gebend, bleibt die ungelöſte Frage der Kolonien, der Hauptbeſtandteil der Mittelmeerpolitik. Notenaustauſch Paris Waſhington Ueber die franzöſiſch⸗amerikaniſchen Handelsbeziehungen Heute(Dienstag) erfolgte in Paris die bereits ſeit län⸗ gerer Zeit angekündigte Veröffentlichung des franzöſiſch⸗ amerikaniſchen Notenwechſels über die Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern. Die Veröffentlichung beſtätigt die bereits bekannten Tatſachen. In der erſten franzöſiſchen Note vom 15. September erklärt ſich die franzöſiſche Regierung zu Verhandlungen über einen Handelsvertrag mit der Union bereit, wünſcht aber vorher den beiderſeitigen Standpunkt ſo auszulegen, daß einerſeits Amerika auf dem franzöſiſchen Markt gleiche Behandlung erfahren ſoll wie ſeine Konkurren⸗ ten, daß aber andererſeits der franzöſiſchen Ausfuhr die glei⸗ chen Vorteile auf dem amerikaniſchen Markte garantiert wer⸗ den ſollen, vor allem durch Vermeidung jeglichex Diskrimi⸗ nierung in den amerikaniſchen Häfen. Die amerikaniſche Denkſchrift vom 20. Septem⸗ ber lehnt dieſen Vorſchlag eines Gegenſeitigkeitsvertrages als unvereinbar mit den amerikaniſchen Grundſätzen rundweg ab und erklärt, die amerikaniſche Regierung richte ihre Kritik nicht gegen die franzöſiſchen Zollgeſetze ſelbſt, ſondern gegen die beſtehende Diskriminierung, da die Sätze nicht gleichmäßig in allen Ländern zur Anwendung kämen. Frankreich erhebe auf gewiſſe amerikaniſche Waren Zölle, die viermal ſo hoch ſeien als die Zölle auf die gleichen Waren, wie ſie von an⸗ deren Ländern, wie z. B. Deutſchland, eingeführt würden. In einer Antwortnote vom 30. September weiſt die en lesit Regierung darauf hin, daß der von der amerikani⸗ chen Regtierung vertretene Grundſatz der völligen Gleich⸗ berechtigung weder in Verſailles noch auf der Genfer Konfe⸗ renz oder auf der letzten Weltwirtſchaftskonferenz anerkannt worden ſei. Nicht die Diskriminierung an ſich, ſondern nur die ungerechte Diskriminierung ſei verurteilt worden. Die Note beklagt ſich weiter über die Einfuhrbeſchränkung, denen gewiſſe Erzeugniſſe in Amerika unterliegen, durch die aber Frankreich ſtärker betroffen werde als andere Länder, ſo Heſonders Porzellan, Stoffe, Seidenwaren, Schmuckſachen und Handſchuhe. Die franzöſiſche Regierung beabſichtige nicht, um die Tarife zu feilſchen, ſondern wokle nur als G egen⸗ leiſtung für die Amerika zu gewährenden günſtigen Mint⸗ maltarife eine weniger prohibitive Zollbehandlung für gewiſſe Artikel verlangen. Schließlich erklärt die Regierung ihr Be⸗ Ddauern darüber, daß die amerikaniſche Denkſchrift den Artikel 317 des amerikaniſchen Zollgeſetzes erwähnt habe, deſſen An⸗ wendung weder dem gemeinſamen Verſtändigungswillen, noch der Erinnerung an gemeinſam durchgeführte Kämpfe für die internationale Gerechtigkeit entſprechen würde. Frankreich und Rußland Zu dem Ergebnis der Pariſer Kabinettsberatungen über die Beziehungen zu Moskau nimmt die offiziöſe„Js⸗ weſtija“ in einem Leiartikel„Schritt zum Bruch“ ſehr entſchieden Stellung, indem ſie dabei namentlich den Ein⸗ fluß der engliſchen Petroleumbeſitzer unterſtreicht. Dann ſagt die Zeitung: Wenn der ſowjetruſſiſche Bauer und Arbeiter d hört, welche Opfer die Sowjetregierung für die Feſtigung freundſchaftlicher Beziehungen bringt, wird er ſich die Frage vorlegen, ob die Vernunft ein ſolches Opfer zuläßt. Unter die⸗ ſen geſpannten Umſtänden müſſe die Sowjetunion außer⸗ ordentlich wachſam ſein und ſtets daran denken, daß Paris auch ſeine Diehards habe. Der Verſuch der franzböſiſchen Re⸗ gierung, der Sowfetunion die Initiative hinſichtlich der Ab⸗ berufung Rakowskis zuzuſchreiben, habe die energiſche Abwehr der Sowjetregierung und den vollen Unwillen der öffentlichen Meinung der Sowjetunion hervorgerufen. Mit dem Beſchluß übernehme die franzöſiſche Regierung die ernſteſte politiſche Verantwortung. Sie erleichtere damit das politiſche Ziel Eng⸗ lands in Frankreich, wodurch die franko⸗ſowjetiſtiſchen Be⸗ siehungen tatſächlich gefährdet würden. König Feiſal in Paris — Paris, 8. Okt. König Feiſal iſt, aus Biarritz kommend, hier eingetroffen. Gleichzeitig kam ſein Premierminiſter, der ſich zu Beſprechungen über den engliſch⸗irakiſchen Bündnis⸗ vertrag nach London begeben hatte, in Begleitung des iraki⸗ —25 Vertreters in London und des irakiſchen Juſtizminiſters in Paris an. Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras hat Berlin wieder verlaſſen, nachdem die in Genf unterbrochenen Beſpre⸗ chungen über die ſchwebenden deutſch⸗litauiſchen Fragen in der Reichshauptſtadt mit dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann fortgeſetzt und zu einem vorläufigen Abſchluß gebracht worden ſind. Ob das Ergebnis einen Fort⸗ ſchritt bedeutet, wird ſich erſt in der nächſten Zeit heraus⸗ ſtellen. Einer der hauptſächlichſten deutſchen Beſchwerde⸗ punkte betrifft die Ausweiſung von Reichsdeutſchen aus dem Memelgebiet. So haben in letzter Zeit zwei reichsdeutſche Schriftleiter das Memelland verlaſſen müſſen, obgleich durch ihre Ausweiſung der memelländiſchen Preſſe ein ſchwerer Schlag zugefügt wurde. Von dem gleichen Schickſal ſind Aerzte und Rechtsanwälte betroffen worden, die ſich eben⸗ falls bei den litauiſchen Behörden durch nichts anderes miß⸗ liebig gemacht haben, als durch ihre deutſche Reichszugehörig⸗ keit. Es iſt auch in den Berliner Beſprechungen nicht erreicht worden, daß Litauen dieſe Ausweiſungen rückgängig machen wird. Wohl aber hat Woldemaras verſprochen, daß die bis⸗ herige Ausweiſungspraxis nicht weiter verfolgt werden ſoll, bis das Niederlaſſungsrecht der Reichsdeutſchen im Memelland auf irgend eine Weiſe endgültig geregelt iſt. Die Formder Vereinbarung iſt ein ſogenanntes Gentleman⸗ Agrément, d. h. eine Abmachung zwiſchen Ehrenmän⸗ nern, die auf dem gegebenen Wort beruht. Die Litauer wer⸗ mit Ehrenmännern zu tun hat. Täuſchen wir uns in unſeren Erwartungen, ſo werden wir uns in Zukunft danach richten müſſen. Auch bei den übrigen memelländiſchen Fragen wird erſt in der nächſten Zeit die Probe auf das Exempel gemacht werden können. Der Gouverneur des Memellandes hat ſich endlich bereit gefunden, den neugewählten Landtag ein⸗ zuberufen. Sobald der Landtag ſeine Sitzungen eröffnet, wird ſich herausſtellen, ob die litauiſche Regierung ihm die verfaſſungsmäßige Stellung einräumt, auf die er nach dem Memelſtatut Anſpruch hat. Der Gouverneur des Memel⸗ landes wird zwar von der litauiſchen Regterung ernannt, aber das Landesdirektorium, das die eigentliche Regierung dar⸗ ſtellt, iſt dem Landtag verantwortlich. Es muß zurücktreten, wenn der Landtag ihm ſein Mißtrauen ausſpricht, und einem anderen Platz machen, das das Vertrauen des Landtages genießt. Das gegenwärtige Direktorium iſt zu einer von Kowno abhängigen Behörde degradiert worden und ſeine Mitglieder ſind litauiſche Kreaturen, aber keine Vertrauens⸗ perſonen der Volksvertretung. Somit iſt nur die eine Löſung denkbar, daß dieſes Direktorium ſich dem Willen des Land⸗ tages fügt. Jede andere Löſung wäre eine ſchwere Verletzung der Memelländiſchen Autonomie. Deutſche Finanzfragen Berlin, 4. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir an zuſtändiger Stelle hören, entbehrt die heute mor⸗ gen von einem Bexrliner Blatt gebrachte Mitteilung, die Reichsregterung beabſichtige das Liguidationsſchäden⸗ geſetz zurückzuziehen, jeglicher Grundlage. Ebenſo iſt die im gleichen Zuſammenhang aufgetauchte Behauptung, die Re⸗ gierung hätte das Reichsſteuerrahmengeſetz nicht fertiggeſtellt und der Finanzminiſter beabſichtige aus einer Reihe von Gründen dieſes Geſetz nicht zu verabſchieden, un⸗ zutreffend. Beim Liquidationsſchädengeſetz ſtehen die Aus⸗ ſchußberatungen im Reichswirtſchaftsrat vor ihrem Abſchluß zugegangen und unterliegt dort der Kritik und Durcharbeitung durch die Länder. Ueber dieſe Darlegung hinaus lehnt man es aber im Reichsfinanzminiſterium ab, zu der Behauptung Stellung zu nehmen, daß der Reparatibnsagent Einſpruch erhoben habe gegen die Verwendung von Reichsbahnobligationen zur Dek⸗ kung der Verpflichtungen, die dem Reich aus dem Liquida⸗ tionsſchädengeſetz erwachſen würden. Man ſieht wieder einmal, wie man es gerade in den letzten Wochen wiederholt erſahren konnte, daß Dr. Köhler die Ge⸗ heimniskrämerei auch in Dingen bevorzugt, die das volle Licht der Oeffentlichkeit erfordern. An ſich läßt ſich ja aus dieſer Haltung des Finanzminiſteriums unſchwer der Schluß ziehen, daß in der Tat ein Einſpruch des Reparations⸗ agenten ergangen iſt. Perſiſcher Bandenkrieg An der türkiſch⸗perſiſchen Grenze iſt es dieſer Tage zu einem Zuſammenſtoß türkiſcher Truppen mit perſi⸗ ſchen Banden bei der Stadt Bajazid gekommen. Im Laufe der Streitigkeiten waren auf beiden Seiten ziemliche Verluſte zu verzeichnen. Die türkiſche Vorhut einſchließlich mehrerer Offiziere wurde von den perſiſchen Banden gefangen ge⸗ nommen. Nene Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) Die Veſprechungen mit Woldemaras den alſo Gelegenheit haben, zu beweiſen, ob man es bei ihnen und das Reichsſteuerrahmengeſetz iſt bereits dem Reichsratf Dienstag, den 4. Ortober 1927 8 65 deutiche Volkspartei Morgen, Mittwoch abend, 8 Uhr, findet in der Ge⸗ ſchäftsſtelle, Lameyſtraße 17, eine 4 geſellige Zuſammenkunft der Frauengruppe ſtatt, n fi ſämtliche weiblichen Mitglieder as geladen ſind. er Frauenaus Der Prozeß gegen die Kommuniſtenzentrale Heute(Dienstag) begann vor dem 4. Strafſenat des Reichsgerichts unter Vorſitz des Senatspräſidenten Dr. Nie d⸗ ner der Prozeß gegen die Kommuniſten⸗Zentrale. Ange⸗ klagt ſind die Reichstagsabgeordneten Friedrich Heckert, Redakteur Wilhelm Koenen, Werkzeugmacher Hans Pfeif⸗ fer, Parteiſekretär Remmele, Journaliſt Walter Stöcker, Edwin Hörnle, ferner Redakteur Rudolf Lindau und Redakteur Georg Schumann. Die Anklage lautet auf Vorbereitung zum Hochverrat uſw.— Bei Eröffnung der Verhandlung ſtellte Präſident Niedner feſt, daß ſämtliche Angeklagten zwar geladen, aber nicht e r⸗ chlenen ſeien. Rechtsanwalt Dr. Obuch ſtelle den An⸗ trag, namens ſämtlicher Angeklagten, den heutigen Termin aufzuheben, da eine mehrmonatige Verhandlungsfriſt zur ein⸗ Vernehmung der hunderte von Zeugen und zur Verleſung einer Unmenge von Broſchüren und anderen Schriftſtücken notwendig ſei. Die meiſten der Angeklagten ſeien Reichstags⸗ abgeoroͤnete und könnten es mit ihrem Amt nicht vereinbaren, einer mehrmonatigen Verhandlung beizuwohnen. Das Nicht⸗ erſcheinen der Angeklagten ſei pflichtgemäß und gerechtfertigt. Letzte Meldungen Oeſterreichiſch⸗deutſcher Wirtſchaftszuſammenſchlußß — Berlin, 4. Okt. In einer von über 80 Wirtſchaftsver⸗ bänden und Körperſchaften aus nahezu ſämtlichen Gewerbe⸗ zweigen beſchickten Verſammlung wurde geſtern ein Ausſchuß für öſterreichiſch⸗deutſchen Wirtſchaftszuſammenſchluß gegrün⸗ det mit dem Zweck des geſchloſſenen Vorgehens und der ge⸗ meinſamen Arbeit der Pan wirtſchaftlichen Körper⸗ ſchaften und Verbände, um die Zollunion mit Deutſch⸗ land durchzuſetzen. Oberſchleſiens wirtſchaftliche Bedeutung — Kattowitz, 4. Okt. In einer Rede bei einer Denkmals⸗ enthüllung in Königshütte erklärte der polniſche Staatspräſi⸗ dent Moscicki, die Unifizierung Oſt⸗Oberſchleſiens mit dem übrigen Polen ſei eine dringende Notwendigkeit. Der Prä⸗ ſident hob die Bedeutung der oberſchleſiſchen Induſtrie für das Staatsganze hervor. Primos Unterredung mit Chamberlain — Madrid, 4. Okt. Primo de Rivera hat erklärt, daß ſeine 0 Unterredung mit Chamberlain äußerſt herzlichen Charakter gehabt habe. tende Folgen haben werde. Schwere Autounglücke in der Tſchechei — Prag, 4. Okt. Eine Fußballmannſchaft, die am ver⸗ angenen Sonntag auf einem Laſtauto von einem Wettſpiel eimfuhr, ſtürzte an einer Wegkrümmung die Böſchung hinab. Die Inſaſſen kamen unter den Wagen zu liegen. Zwei non ihnen waren auf der Stelle tot, acht weitere trugen ſchwere Verletzungen davon. Der Nerſtüin des Autos und der Chauf⸗ feur blieben unverletzt. Der Unfall wird auf Verſagen der Bremſe In der Nähe von Brünn ſtieß ein mit vier Perſonen be⸗ ſetzter Kraftwagen in voller Fahrt mit einem Eiſenbahn⸗ ug zuſammen. Das Auto wurde zermalmt. Die vier Fnſaſſen wurden herausgeſchleudert. Während einer ſofort tot war, erlagen zwei weitere den erlittenen Verletzungen. Der vierte Verunglückte ſchwebt noch in Lebensgefahr. Das Unglück ereignete ſich wahrſcheinlich durch einen Defekt an der Bremſe. Der an der Unglücksſtelle dienſttuende Eiſen⸗ bahnwärter wurde wahnſinnig. Der Krieg in Mexiko Wie aus Veracruz berichtet wird, iſt auf Anordnung der Militärbehörden der Verkehr auf der Eiſenbahnſtrecke Veracruz—Mexiko eingeſtellt worden. Gerüchtweiſe verlautet, der Grund für dieſe Einſtellung ſei in an verſchiedenen Stellen ausgebrochenen Aufſtänden zu ſuchen. Die Truppen der Garniſon Veracruz haben die Stadt mit unbekanntem Marſchziel verlaſſen. Volks⸗Singalademie Mannheim Felix Mendelsſohn⸗Bartholdys„Paulus“(1836) Wir waren im beſten Einvernehmen, denn das Paulus⸗ Oratorium zog in großen, bedeutenden Bildern der deutſchen Vergangenheit vorüber, eine wiedergewonnene Welt orato⸗ riſch⸗muſikaliſcher Renaiſſance⸗Kunſt, in der religiöſe und äſthetiſche Bindungen ſich ſeltſam vereinen. Daher der Ein⸗ druck, der uns allen neu war. Ja, war denn endels⸗ ſohn nicht abgetan, ſchon lange abgetan? und nun wollte „Paulus“ wieder unter uns lebendig werden. Vielleicht nur in den Kreiſen der Volks⸗Singakademie; aber dies würde ja mehr beweiſen, viel mehr als manchen angenehm iſt! Buchen wir immerhin den geſtrigen Erfolg, den ins Große gehenden Schlußbeifall, die Ehrungen, die Arnold Schattſchneider und ſeiner Volks⸗Singakademie zuteil geworden iſt Nach meiner ausführlichen Vorbeſprechung bedarf es nur der Feſtſtellung, daß unſer Orcheſter wie der Chor auf ſtol⸗ zer Höhe ſtanden. Nun, beiden hat Mendelsſohn dankbare Auf⸗ gaben geſtellt. Diesmal dürfen wir aber hinzubekennen. daß nicht allein die Einzelgruppen dieſes Orcheſters im edlen Ausgleich und klangvollſtem Zuſammenſpiel uns erfreuten, ſondern daß auch die Kammermuſiker⸗Soliſten mit ſinnvollem Hervorheben ihrer Stimmen von erleſener Qualität waren. Ich nenne das obligate Violoncello in ſeiner männlich⸗ita⸗ lieniſch reizvollen Färbung, von den Bläſern den vortreff⸗ lichen Fagottiſten, ohne den übrigen Soliſten etwas von ihren Verdienſten zu nehmen. Der Chor überraſchte durch neue Fortſchritte, den volleren Sopran, den ſchönſten Ausgleich in der zwiſchen Baß und Tenor, ſpäter zwiſchen Alt und Sopran geteilten Seligpreiſung des herrlichen Es⸗Dur⸗Chores, den Anfang der Friedensboten⸗Melodie, die den ſchönſten Altklang in edͤler Geſangführung zeigte. Es war eigentlich alles ſchön und gut, nur fordert die eigentümliche Akuſtik des Nibelungen⸗ ſaales gewiſſe Grenzen der ſchnellen Zeitmaße, keineswegs haben wir den Sängern unklare Tonfolgen zuzurechnen. Ueberhaupt iſt die Freude, den„Paulus“ wiedergewonnen zu haben— wenn auch auf zwei Stunden verkürzt und von Arnold Schattſchneider gleichſam in neuer Auflage dar⸗ geboten— ſo groß, daß wir das Wort römiſcher Juriſten „Minima non curat praetor“ einmal ins Muſikkritiſche über⸗ tragen dürfen. Dennoch dürfen wir eine Bemerkung über den Geſangsſtil der geſtrigen Soliſten nicht verſchweigen. Ria Ginſter(Frankfurt a..) hat ſich ſehr vervollkommnet, ſie hat gleichſam ihren Koloraturſopran von oben nach unten gebildet und demnach das„Ginregiſter“ gefunden, ohne zu fraglichen e zu greifen. Die beiden Sänger, Al⸗ fred Wilde(Berlin), der uns wohlbekannte und gern gehörte Tenor, und Hendrik van Oort lein hoher Baß aus Amſter⸗ dam), ſind nun den alten Weg gegangen und haben den„Ueber⸗ gang“ vergebens geſucht. Die mühſame Höhe des Tenors und der Mangel an weicher(doch immer männlichen) Baß⸗Fär⸗ bung ſind auf dies zweifelhafte Konto zu ſetzen. Außerdem hat Mendelsſohn ſeine Tenorpartien lalle ohne Ausnahme) lyriſch angelegt, Paulus und Elias aber männlich⸗dramatiſch„fun⸗ diert“. Geſtern war es genau umgekehrt: den Tenor zog es ins Heldenhafte, was der Kavatine ſchadet, den Baß mit ſeiner kräftig⸗ausladenden Stimme ins Gefühlvolle. Sonderbarer Querſtand, durch den Ria Ginſter Siegerin blieb, obwohl ihrer Stimme dieſe Mendelsſohn⸗Sopranpartie nicht eigent⸗ lich liegt. Am wenigſten natürlich das F⸗dur⸗Stück von der „Gnade des Herrn“, wogegen die berühmte Arie„Jeruſalem“ durch die Tonbildung„von oben her“ den Glanz der Paulus⸗ Arien ausmachte. A. Bl. Philipp Eduard Devrient Zu ſeinem 50. Todestag am 4. Oktober 1927 Von Heinz Neuberger⸗Nürnberg Philipp Eduard Devrient, 23 einer aus der großen Schauſpielerdynaſtie, deren Größte Ludwig und Emil Devrient waren und die in Karl Auguſt und Philipp Eduard der deutſchen Bühne Darſteller ſchenken konnte, deren Name noch lange fortleben wird. Vielleicht wird Eduard Devrients Dar⸗ ſtellerruhm überſtrahlt: was er als Regiſſeur, als Bühnen⸗ leiter, als Hiſtoriker der Schauſpielkunſt geſchaffen: das er⸗ reichte das Höchſtmaß ſeiner Zeit! Er begann als Sänger, als Baritoniſt; er war Schüler Zeltners und ſein erſtes Engagement fand er gleich an der Berliner Hofbühne. Im Jahr 1819 begann er dort ſeine Tätigkeit, 1835 ging er zum Schauſpiel über und 1844 nahm er einen Ruf als Oberregiſſeur an das Hoftheater in Dresden an. Neben der Regie hatte er dort ͤas Fach des Charakter⸗ ſpielers inne und war daneben noch ein fruchtbarer Bühnen⸗ ſchriftſteller, deſſen recht theatraliſche Stücke, die durchaus ohne literariſche Ambitionen geſchrieben waren, eifrig geſpielt wurden. Auf Auregung ſeines Freundes Felix Mendelsſohn⸗ Bartholdy, mit dem ihn vieles Gleichgeſtimmte aufs innigſte perband, ſchrieb er den Text zu der Oper„Hans Heiling“, die in Marſchners Vertonung ſa auf allen größeren Opernbühnen heute noch heimiſch iſt. Schon nach zwei 11 7 75 ſeines Wirkens in Dresden hatte Eduard Devrient die Regie niedergelegt, da ſein Ziel der aus⸗ geſprochenen Enſemblekunſt ſich nicht mit dem ſeines Bruders Emil decken konnte, der— ein ausgeſprochener Virtuoſe— dieſem damals üblichen jedes Enſemble ſprengenden Hang ſich völlig hingab. So kam ihm wohl im Jahre 1852 das Angebot, die Leitung des Karlsruher Hoftheaters zu über⸗ nehmen, recht gelegen. Und Karlsruhe, das damals gerade auch einmal einer gründlichen Reform ſeines Theaters be⸗ durfte, hätte wohl keinen beſſeren finden können; denn ohne allzu prominente und dadurch zu teuere Kräfte ſeiner Bühne zu verpflichten, brachte er das Karlsruher Hoftheater dank ſeines Prinzips des Zuſammenſpiels auf eine Höhe, die es an führender Stelle unter den deutſchen Hofbühnen damals ein⸗ reihen ließ. Trotzdem er ſein Amt bis 1870 mit völliger Hingabe ver⸗ ſah, war ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit überaus fruchtbar. Neben ſeinen„Dramatiſchen und dramaturgiſchen Schriften“, die ſeiner theaterhiſtoriſchen Arbeit über das„Paſſionsſpiel in Oberammergau“ folgten, vollendete er damals den Hauptteil ſeiner fünfbändigen, heute noch durchaus weſentlichen und als Grundlage weiterer theaterwiſſenſchaftlicher Forſchung oft⸗ mals heranzuziehenden„Geſchichte der deutſchen Schauſpielkunſt“. Vor dieſem standard-work hatte er einige Schriften veröffentlicht, die nicht geringes Aufſehen er⸗ regt hatten: die Schrift„Ueber Theaterſchulen“ und„Das Nationaltheater des neuen Deutſchland“, zwei Arbeiten voll von neuen Ideen und Anregungen, die ihrer Zeit weit voraus⸗ eilten. Am 4. Oktober 1877 iſt Philipp Eduard Devrient ge⸗ ſtorben, nachdem er, der bis zu ſeinem Lebensende in Karls⸗ ruhe wohnhaft geblieben war, noch ſeine„Erinnerungen an Felix Mendelsſohn⸗Bartholdy“ veröffentlicht hatte. Noch ein Drama Ibſens als Oper. Nach dem„Peer Gynt“ wird nunmehr auch Ibſens„Olaf Lilienkranz“ vertont, und zwar von einem begabten norwegiſchen Kom⸗ poniſten namens Arne Eggen. Als Ibſen dieſes Werk vor 45 Jahren ſchrieb, hegte er den Wunſch, es einſt als Oper aufgeführt zu ſehen. Olaf Lilienkranz, der Held des Stückes, iſt ein Schwärmer und Träumer von jener Art, wie ihn der Dichter ſo meiſterlich in„Peer Gynt“ gezeichnet hat. Man ſieht der Ausarbeitung dieſer Oper in allen ſkandinaviſchen Ländern mit regem Intereſſe entgegen. Er ſei überzeugt, daß die Begegnung bedeu⸗ — —— — 2J Ge⸗ ein⸗ huß, vera cbe⸗ huß Un⸗ ge⸗ )her- ſch⸗ IS⸗ iſi⸗ em rä⸗ as 6 Bu —————% 00000000 „Dienstag. ben 4 Ottober 127 Rnene Maunheimer Beitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 458 Wirtſchaftliches · Soziales Der Süddeutſche Einzelhandelstag zur Preisbildungs⸗ Frage Ein Der Suddentſche Glntelbanbelstag, dem bie nzelhandelsverbände von Baden, Bayern, Heſſen, Rhein⸗ pfalz und Württemberg angehöbren, beſchäftigte ſich, ſo wird 15 geſchrieben, in ſeiner Sitzung vom 29. September in karlsruhe u. a. auch mit den Aeußerungen des Reichs⸗ finanzminiſters Dr. Köhler beim Magdeburger Be⸗ amtentag, wonach Induſtrie und Handel bereits daran ſeien, anläßlich der Neuregelung der Beamtenbeſoldung die reiſe für beſtimmte Waren zuerhöhen. Dieſe Behaup⸗ ung des Herrn Dr. Köhler und die daran geknüpfte Drohung wurden vom Süddeutſchen Einzelhandelstag mit lebhafteſter eentrüſtung zurückgewieſen. Einmütig wurde feſtgeſtellt, 5 für die Behauptungen des Reichsfinanzminiſters Dr. Köh⸗ er keinerlet Beweiſe vorliegen und derartige Behauptungen 50 aus den Vorgängen der Vergangenheit keine Stütze fin⸗ 955 Der Einzelhandel begrüßt jede Stärkung der Kaufkraft es Publikums und hat lebhafteſtes Intereſſe daran, daß der deutſchen Beamtenſchaft eine ihrer Bedeutung angemeſſene Lebensmöglichkeit geſichert wird. Die Preisbildung iſt aber in erſter Linie von der Marktlage der Rohſtoffe, von dem Beſchäftigungsgrad, von der Leiſtungs⸗ bäcbzakeſt und von den Kalkulationsprinzipien 3 65 Vorlieferanten, die den maßgebenden Einfluß auf die Preisgeſtaltung in Händen haben. Vom Einzelhandel ſelbſt ängt nach alten volkswirtſchaftlichen Grundſätzen die Preis⸗ ildung nur in ganz geringem Maße ab. Für ihn iſt der Re⸗ die Konkurrenz und jeder Einzelhändler, der über das reisntveau ſeines Konkurrenten hinausgeht, kann auf die auer im freien Wettbewerb nicht beſtehen. Der Einzelhan⸗ del kann auch nur an einer möglichſt gleichbleibenden und rei⸗ bungsloſen Geſtaltung des Wirtſchaftslebens Intereſſe haben. amit aber fallen die Vorwürfe und Drohungen des Reichs⸗ finanzminiſters Dr. Köhler als völlig unbegründet in ſich ſelbſt zuſammen. Erhebung über unterſtützte Kleinrentner di Eine Erhebung über unterſtützte Kleinrentner iſt durch 55 Reichsarbeitsverwaltung nach dem Stande vom Sep⸗ ember und Oktober 1926 durchgeführt worden, die ſich auf 1 52 v. H. der hauptunterſtützten Kleinrentner in Deutſch⸗ and letwa 430 000) erſtreckt. Ein großer Teil der Klein⸗ rentner hat ein wehrbeitragspflichtiges Vermögen von weniger als 10000 Mark gehabt, ſo daß bei einem Renten⸗ verſorgungsgeſetz dieſer Teil vorausſichtlich nicht berückſichtigt werden würde. Unter den Kleinrentnern befinden ſich etwa 1 v. H. Frauen und knapp W v. H. Männer. Von den männ⸗ chen Kleinrentnern ſind etwa verheiratet, verwitwet, —— den weiblichen 60 v. H. verwitwet und etwa 35 v. H. ledig. Satt Alter der männlichen Kleinrentner liegt zu einer guten 75agte über das 70. Jahr hinaus, 3375 v. H. ſind zwiſchen 60 u. 60 Jahren, der weiblichen zu über 70 Jahre, 7 zwiſchen 9 und 70 Jahre. Die weiblichen Kleinrentner ſind zu 5 v. H. alleinſtehend, bei 5 v. H. ſind zu unterſtützende An⸗ gehörige vorhanden, während bei den männlichen Klein⸗ rentnern etwa 50 v. H. Angehörige mit zu verſorgen ſind. Anſiedlung von Landwirten im Oſten des Reiches Ueber die Frage der Anſiedlung von badiſchen kandwerten in Schleſien, Oſtpreußen und Meck⸗ enburg, woſelbſt mit Reichsmitteln Siedlungsgelände in großem Ausmaß erſchloſſen wurde, iſt ſeinerzeit viel geſchrie⸗ 5725 worden. Seitdem Landtag und Regierung nach dem Vor⸗ 9 5 des Preußiſchen Staates für badiſche Landwirte, die in 956 Siedlungsgebtet abwandern wollen, ein Darlehen von 110„je Siedlungsſtelle zugeſagt haben, hat die Erörterung näerfdieſes Problem in der Preſſe aufgehört. Es ſtellte ſich ämlich mittlerweile heraus, daß die Zahl junger Landwirte, 05 neben dem Staatsdarlehen noch ein eigenes Vermögen 2. n—10 000% zur Verfügung haben, äußerſt gering iſt. Sürders als mit Betriebsmitteln in dieſer Höhe kann eine 5 tedlungsſtelle nicht ütbernommen werden, Sofern ſiedlungs⸗ iultige Jungbauern vorhanden wären, die eine Herauszah⸗ 11 8 ihres Anteils am väterlichen Vermögen nötig hätten, Mo ſich im Oſten anſiedeln zu können, ließe ſich ſehr wohl eine obiliſterung dieſes Geldes durch hypothekariſchen Eintrag fült das väterliche Gut erzielen. Ein Inſtitut für die Er⸗ Uung dieſer Aufgabe iſt zwar noch nicht vorbanden. Es 48 aber bald geſchaffen, ſobald überhaupt Anſprüche dieſer geltend gemacht würden. Jedenfalls wäre es ſehr zweck⸗ Oid überſeeiſchen Ländern im deutſchen Grenzgebiet des ſtens anzuſtedeln. ſer will liwwer ſchweige un die Sach for ſich behalde. A. ſprechend, wenn es gelänge, einen Teil der Auswanderer Nickel mit ſeiner Ehefrau Katharina, geb. Friedlein, I Städtiſche Nachrichten De Schbuk im Winzerkeller De Küfermeeſchder Markus bot e rodes Näsche. Näsche ts eigentlich zu wennich gſat; denn es is ſchun e düchdig Exem⸗ plar ſeiner Gaddung, mit zwee Knöllcher druff, ſo groß wie kleene Niſſ'. Wuher er die rot Nas hot?„In dem kalde Win⸗ der vun ſechzehn uff ſiebzehn hawwich ſe verfrore, ſecht de Markus. Meintweg, wenn ich awwer in ſei plierige, wein⸗ ſrohe Aeugle guck, glawwich em net recht. De Markus hot jetzt viel zu dun. Dag un Nacht ſchaffe die Keltere im Keller, ächze und knirſche und preſſe s letſcht Säftche aus de Beere. Des drobbſt un rinnſelt un gluckſt un gluckert un ſchtrömt in lange Schläuch in die Fäſſer drunne im Keller. Abwechſelnd halde die Mitglieder des Winzer⸗ vereins Nachtwach. Am ärgſchte is in denne Dage de Markus als Kellermeeſchder angſchbannt. Heit hot'r widder Nachtwach, un müd un ſchläfrich is er jetzt ſchun, vun de Arweit un vum Wein.„Wenn mar ſchafft, muß mar aach drinke,“ ſecht'r un beides, 5 Schaffe un ss Bechere verſchteht'r. Alles is ſchtill, de Markus allee im Keller. Unabläſſig ſchafft und ringt die Kelter. Süßer Moſchtgeruch ſchteigt prir⸗ kelnd in die Nas. De Markus holt e Hockerche her, ſchtellt ſei Krügle mit Alde danewe und iwwerloßt ſich ſeine Gedanke. Zu dun gibt's aacheblicklich nix, s is norr, daß jemand do 18. Ab un zu nimmt de Meeſchder en Schluck aus ſeim Krügle. Die elektriſche Birne ſin bis uff eeni ausgedreht, un in de Ecke is, nickt de Markus allmählich uff ſeim Hockerche ein. Wer krawwlt do leis un vorſichdich aus de hinnerſchde Winkel iwwer die Fäſſer weg? Lauder kleene Männcher ſins mit lange weiße Bärt, rode Bäckcher un Naſe, ähnlich unſerm Meeſchder ſeiner. Immer näher ſchleiche ſe, un jetzt bleiwe ſe vor unſerm Schläfer ſchtehe. Neigierich bedrachde ſen vun Kopp bis zu Fuß. Jetzt dippt'm eeener ſachte uff die Naſe⸗ ſchbitz, un alle kichere wie junge Mädcher. En annerer hebt de Weinkrug un guckt nei. Unn dann macht de Krug die Rund. Wie die Kerlche ziehe könne! Im Aachblick is er leer. Doch die Knirpſe wiſſe ſich zu helfe. Her mit'm Schlauch! Flink krawwlt eenner uff's Faß nuff, macht de Schbunde los un loßt de Schlauch nunner. Dann zieht er am annere End un goldͤhell ſchtrömt de Riesling in de Krug. Der Knorzel verſchteht ſei Sach. Un widder fange ſe an zu pokuliere. Uff eemol legt eener de Zeigefinger an die Schtern. Dem muß was Wichtiges eingfalle ſein. Un jetzt ſetzt er de annere ſein Plan ausenanner, un alle batſche vor Vergnieche in ihre Händcher. Schnell nimmt eener de Krug, eilt mit fort un kummt gleich wioͤder zurück un ſchtellt'n vor de Markus hin. Ewe ſcheint's, als ob ſich unſer Meeſchder rege dät. Huſch! huſch! ſin die Geiſchter verſchwunne. Ens vun denne Zwergle muß iwwerm Fortlaafe hin⸗ gſchterzt ſeti; denn der Markus heert was poltere, un do driwwer is er vollends uffgewacht. Jetzt kummt'm erſcht zum Bewußtſein, daß'r eingſchlofe war, un ganz verſchrocke guckt er ſich um. s werd doch nix baſſiert ſein?'s ſcheint net der Fall zu ſein; denn ſoweit is alles in Ordnung, un er ſieht un heert aach niemand weiders. De Krug ſchteht aach noch uff ſeim Platz. Waren denn net die Weinmänncher do? Er hot ſe doch deutlich im Schlof gſehe. Un dorſchtich, wie immer, langt'r noch'm Krug un dut en kräfdiche Zug. Pfui Deifl! Des is jo de reinſchde Eſſig! Alſo ware die Kobolde doch do geweſe un hawwenem den Schtreich gſchbielt. Do devun is er felſefeſcht werzeigt. Awwer der Wächter Kunrad, der noch ſchbot in de Keller kumme is, weeß beſſer Beſcheid. Er könnt em Markus ſage, wer de Eſſig in de Krug gſchütt hot. * Freiwilliger Tod. Im Laufe des geſtrigen Nach⸗ mittags hat ſich ein in der Neckarſtadt wohnhafter, 69 Jahre alter, verwitweter Rentner in ſeiner Wohnung erhängt. Schwermut dürfte die Urſache der Tat ſein.— In vergangener Nacht hat ſich in Feudenheim eine dort wohnhafte 38 Jahre alte Ehefrau in ihrer Küche mit Leuchtgas vergiftet. Krankhafter Zuſtand und zerrüttete Familienverhältniſſe ſol⸗ len den Anlaß zur Tat gegeben haben. * Einen Anfall erlitt geſtern nachmittag auf der Kron⸗ prinzenſtraße ein radfahrender, 26 Jahre alter Chauffeur, der mit einem anderen Radfahrer zuſammenſtieß, wobei beide zu Fall kamen und ſich leicht verletzten. Der Erkrankte wurde von einem vorbeifahrenden Perſonenauto in das Allg. Kran⸗ kenhaus verbracht. Die Schuld trifft den Chauffeur ſelbſt, da er die linke Straßenſeite einhielt und die nötige Vorſicht außer Acht ließ. * Angefahren. Ins Krankenhaus eingeliefert wurde geſtern nachmittag eine 36 Jahre alte Taglöhnersehe⸗ frau, die, auf ihrem Rade auf der Hochuferſtraße fahrend, von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer angefahren wurde, wobei ſie vom Rade fiel und ſich an der linken Seite Prellungen zuzog. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Fritz un Winkle ſitze dunkle Schatte. Un wie alles ſo ſchtill un ruhichſd 7. 24. Tagungen 29. Hauptverſammlung des Vereins Badiſcher Lehrerinnen Mit einem von etwa 300 Teilnehmern beſuchten Begrü⸗ ßungs⸗ und Unterhaltungs⸗Abend im Prinz Max in Heidel⸗ berg begann die 29. Hauptverſammlung des Verein 8 Badiſcher Lehrerinnen am Samstag abend. Vor⸗ ſtands⸗ und Gruppenſitzungen gingen bereits am Samstag nachmittag voraus. Die erſte öffentliche Verſammlung, geleitet am Sonntag vormittag in der Aula der Univerſität ihre Er⸗ öffnung mit einer Begrüßungs⸗Anſprache. Rektor Di belin 8 namens der Univerſität, Bürgermeiſter Wielaen d, als Ver⸗ treter der Stadtverwaltung, Dekan Schlier für die evan⸗ geliſche Geiſtlichkeit, und Hauptlehrer Hörth, Heidelberg dank⸗ ten für die freundlichen Worte der Begrüßung und wünſchten der Tagung einen guten Verlauf, wobei Dekan Schlier ſich warm für die Gemeinſchaftsſchule einſetzte. Aldann nahm Frau Margarethe Treuge⸗Hamburg das Wort über die „Soziale Erziehung in der Schule“ wobei ſie in einem gehalt⸗ vollen und umfangreichen Referat reiche Erfahrung und kriti⸗ ſchen Scharfblick vereinend lebhaften Beifall der Zuhörerſchaſt für ſich buchen konnte. Am Sonntag namittag fand daun im Kollegienhaus am Ludwigsplatz die zweite öffentliche Ver⸗ ſammlung ſtatt. Landtagsabg. Maria Riegel⸗Mannheim ergriff ſodann das Wort. U. a. ging die Rednerin davon aus, daß, ehe ein ſozialer Ausgleich bei der Verſchiedenartigkeit ſtige Einfühlung in das Seelenleben des Kindes genommen werden müſſe. Als die drei Hauptaufgaben der Volksſchule nannte Rednerin die Erweckung des kindlichen Eigenlebens ſtiger Güter über die materiellen und Anleitung zum Ver⸗ ſtändnis der Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft unſerer Sta⸗ tion. Die Schuldisziplin, von der Vortragenden als eine dreꝛ⸗ fache Rückſichtnahme näher bezeichnet, ſei befähigt, die ſo oft beobachtete Willenslähmung der Kinder der Armut zu beheben. Hauptlehrerin Scherzinger⸗Furtwangen ſprach eben⸗ falls in längeren Ausführungen über erzieheriſche Fragen mit dem Ziele der Erweckung und Stärkung des Gemeinſchafts⸗ gefühls und Gemeinſchaftsſinnes. Der Fortbildungs⸗ ſchule, beſonders der ländlichen, ſeien ſchon durch ihre Zu⸗ ſammenſetzung hier die meiſten Möglichkeiten gegeben. Als dritte Referentin führte Frl. Maria Janſon⸗Mannheim die Erziehung zu Führerperſönlichkeiten im Bilde vor, nicht verkennend, daß ſie geboren ſein müſſen, um erzogen werden zu können. Nicht der Umfang der geiſtigen Bildung ſei aus⸗ ſchlaggebend, ſondern das gegebenenfalls anzuerziehende Ver⸗ antwortungsbewußtſein. Abkehr vom„Ich“, Hinwendung zum Mitmenſchen und ſei es der ärmſte Volksgenoſſe, Auſgabe aller Rückſicht auf nicht ſelbſt Geſchaffenes, der eigenen Tüch⸗ tigkeit Verdanktes. Eingedenkſein der Auswirkung aller eige⸗ nen Handlungen auf die Gemeinſchaft, Einfügungsfähigkeit wo es billig iſt, nur Blick für Möglichkeiten und Erfordernis des Selbſteingreifens ſeien Ziel der Erziehung. Darum we⸗ niger Lernſchule, mehr Erzie hungsſchule und Einfluß⸗ nahme der Eltern in dieſem Sinne als Erziehungsberechtigte ur Herbeiführung kleinerer Schulen unter Leitung von einer Perſönlichkeit, die auch eine Frau ſein könne, wie denn über⸗ haupt Vermehrung der Frauen⸗Lehrtätikeit in den oberen Klaſſen der Mädchenſchulen eine Notwendigkeit ſei. Darnach erhielten Diskuſſionsredner das Wort, die über das Für und Wider der Individualpſychologie nach Alfred Adler ihre Anſicht austauſchten, wobei Rektorin Landtagsabg. Riegel und Frau Treuge gehört werden. Letztere warnte in einem kurzen Schlußwort noch vor einer übermäßigen An⸗ wendung des Wortes Gemeinſchaft, die ja doch nur relatiy ein erreichbares Ziel ſein könne. Reſchen Beifall dankte allen drei Referentinnen. Tagung der deutſchen Diplom⸗Ingenieure Am Freitag, 30. Sept., begann in Frankfurt a. M. die Tagung der deutſchen Diplom⸗Ingenieure, zu der aus allen Teilen des Reiches zahlreiche Diplom⸗Ingenieure eingetroffen waren, um über wichtige Berufs⸗ und Standesfragen der techniſchen Akademiker zu beraten. Im Mittelpunkt der Be⸗ ratungen ſtanden die Weiterentwicklung und Ausgeſtaltung der Techniſchen Hochſchulen und der Geſetzentwurf über die Bildung von Kammern. Bei der am Sonntag in der Aula der Univerſität veranſtalteten öffentlichen Kundgebung waren die Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden, die Tech ſchulen und die öſterreichiſchen Ingenieure vertreten. — Der Dichter im Dienſte der Verkehrswerbung Ein badiſcher Heimatroman Dieſe Ueberſchrift ſoll den Wert des dichteriſchen Kunſt⸗ ſebees. das hier zur Behandlung ſteht, in keiner Weiſe herab⸗ etzen. In der Weltliteratur haben wir genug Beiſpiele, die eigen, wie oft der Dichter, außerhalb ſeines künſtleriſchen kehmats im Dienſte der pfychologiſchen Verkehrswerbung eht und die Leſer feiner Werke anregt, ſich nicht nur mit Sr Lektüre zu begnügen, ſondern auch den Schauplatz ſeiner childerungen ſelbſt aufzufuchen. Iſt Ludwig Ganghofer doch 251 Schilderer des Hochgebirges und der Alpenwelt, Hermann dens der Sänger der idylliſchen Heideeinſamkeit, Ernſt Zahn 58 Formkünſtler der prachtvollen Volkscharaktere und Land⸗ lchaltsbilder der Schweiz Klara Viebig die Dichterin der Cifel, andſchaft, Paul Keller der Sänger ſeiner ſchleſiſchen Heimat uſw. Dienten ſie alle, die feſt in ihrer Heimat wurzeln. nicht unbewußt auch ihrem Lande damit, in ihren Werken von hei⸗ matlicher Schönheit zu künden? Und ſie blieben doch Dichter. Baden iſt reich an Dichtern und Schriftſtellern. Bisher ehlte es aber an der Dichtung, die das ganze badiſche Gebiet Sſaßte und das weitmaſchige Netz des Volkslebens, der clämme und Landſchaften in den Mittelpunkt einer dichteri⸗ Ben, Handlung rückte, Hebel, Scheffel, Gött, Vierordt, Finckh. Arte u. a. m. geben Ausſchnitte der badiſchen Scholle in ihren erken. Den großen badiſchen Heimatroman hat jetzt erſt ermann Eris Buſſe aus Freiburg, der bekannte Heraus⸗ geber der Veröffentlichungen des Landesvereins„Badiſche eimat“ vorgelegt. Sein Roman„Peter Brunnkant“(Verlag der Deutſchen chgemeinſchaft Berlin) macht den Leſer mit dem Kultur⸗ Ad Landſchaftsleben des badiſchen Volkstums, mit ſeinen chönheiten. Sitten und Gebräuchen bekannt. Mitten hinein L1 alemanniſches und frankiſches Land führt dieſe ſeltſame debesgeſchichte von Peter Brunnkant, dem Träumer, und ire Sinn, der herben Frauennatur. Vielleicht läßt ſich da —— dort in der dichteriſchen Konzeption der Handlung man⸗ —— einwenden, die Hauptſache iſt, daß Buſſe das Landſchafts⸗ plaſtiſch zu erfaſſen weiß. Es dreht ſich hier nicht um lite⸗ ariſche Werturteile. Wir ſtehen mit Peter Brunnkant vor dem Schloß in Karls⸗ uhe, wandern mit ihm in die Schwarzwaldhauptſtadt Frei⸗ wan und von dort in die erhabene Höhenwelt des Schwarz⸗ waldes, der die Heimat eines knorrigen und treuen Volks⸗ ſtammes iſt. Der blühende Kranz der idylliſchen Städte am Bodenſee mit dem Felſenſchloß in Meersburg, dem Münſter in Ueberlingen ſtrömt in dieſer Dichtung den heimatlichen Erdduft aus. In Elzach feiern wir mit Peter Brunnkant die hiſtoriſche Faſtnacht, am Kaiſerſtuhl trinken wir den Duft der Sommernächte und treten in das„Homeriſche Land“, wo wir dem badiſchen Dichter Hermann Burte begegnen. Und weiter erſchließt ſich uns die oft vernachläſſigte Ge⸗ gend des badiſchen Unterlandes, das ſich um die Kämme des Odenwaldes ſchmiegt, wo der Stamm der Franken den Zau⸗ ber der romantiſchen Kleinſtadt hütet. Es iſt in Wahrheit ein „Madonnenland“ mit ſeinen Menſchen mit dem natürlichen Sinn für Aufrichtigkeit und Treue,„eine unendlich helle offene Welt, in welcher das Mütterliche regiert.“ Noch in keinem Werke über Badens Land und Volk iſt das ganze Gebiet in großen Umriſſen und doch unter feinſter Schilderung der zarteſten heimatlichen Schönheiten Badens ſo formvollendet gruppiert wie in dieſem Roman„Peter Brunn⸗ kant“, der mit ſeiner ungeſtillten Sehnſucht zu einem Symbol des deutſchen Menſchen wird. Dieſes echte Erlebnis der badiſchen Landſchaft, das aus jedem Kapitel hervortritt, ſtempelt dieſes Buch zu dem großen Heimatroman Badens, der bisher in der Literatur gefehlt hat. Herbſtabend Von Karl Demmel Wie der Walb ſchweigt! Der Waldſchrat mag verſteckt ſitzen und den Elfen Geſchichten erzählen. Die Bäume laſſen die Zweige hängen und ſind ganz Andacht. Dämmerfäden weben; fangen jeden einzelnen Stamm, den ganzen Wald, in ihr graues Netz. Der Bach am Waldrand plätſchert kühl. Ein Eichhörnchen läuft über den Weg, bringt die gold⸗ braunen Blätter aus ihrer Träumerei. Manchmal ſchaukelt ein Blatt müde auf dem weichen Wald⸗ boden. Sein Lebensmärchen iſt verrauſcht. Nun liegen die weiten Felder vor den Augen. Der Wind geht kühl. Die Ackerſchollen ſtehen ſaatenſchwanger. Blaßroſa ſind die Wolken geſäumt. Altgolden ſtreichelt die letzte Sonne das Land. Der Schulhausgiebel im Dorf alänzt wie die Krone einer heimlichen Abendkönigin. Weiße Steine Die Landſtraße geht verklärt im Glanz. leuchten wie Perlen an ihren Grabenrändern. Und der Blick kehrt ſich um: blutrote Sonne hinter den düſteren Wipfeln. Der Himmel ſchüttet prangende Koſtbarkei⸗ ten aus. Gott hat den Feierabend geſegnet! Eine Schafherde ſchiebt ſich auf der Landſtraße vorbei.—— Das Dorf!l Die Dämmerung macht den Kindern die Haustüren auf— es iſt heimiſch geworden in dunkler Stube. Mutterbeſchaulichkeit! Der Weiher liegt ſtill und breit. Abendklang der Dorf⸗ kirche geht. Der Tag war überreiche Fülle Theater und Muſik „Skandal um Olly“ im Hamburger Deutſchen Schau⸗ ſpielhaus. Heinrich Ilgenſtein beluſtigte ſchon in ſeinen früheren Bühnenarbeiten durch gute Einfälle und ſcharfen Witz, der zumeiſt ein wenig politiſch gefärbt war. Der Skandal um Olly entſteht durch ein voreheliches Abenteuer eines Ly⸗ zeumsdirektors, der mit einer Studienaſſeſſorin an ſeiner An⸗ ſtalt verlobt iſt, einer jungen Schönen von Raſſe, raſender Geſcheitheit und raſender Zungengewandtheit. Eines ſchönen Tages fällt er aus allen Himmeln, als er hört, daß ein vier⸗ jähriges Bübchen ſich als Söhnchen ſeiner Braut im Schulhof vorſtellt. Der brave Bräutigam wird ſich vorbräutigamlicher Hörner bewußzt und ſtolpert über dieſen Stein des Anſtoßes. Doch im Augenblick ärgſter Entrüſtung und triefender Moral, da er gewillt iſt, ſich zu entloben, klappt es unter der beklem⸗ menden Einwirkung der ſchönen Augen und Arme ſeiner zärt⸗ lichen Liebſten in ihm um. Die Wogen im Meere ſeiner Män⸗ nerbruſt glätten ſich und ſein Berferkerzorn verebbt— in reuiger Vatertreue. Denn nachdem er ſich mit dieſem Kinde abgefunden und dem angeblichen Schwiegeronkel, der ſich als ſein Schwiegervater entblößt, gebeichtet hat, daz er ſelber keineswegs ein Heiliger iſt und Heiliakeit von ſeiner Braut zu verlangen eigentlich gar kein Recht hat, ſtellt es ſich heraus, daß ſie, die Großherzige, nicht die Mutter des ſkandalöſen Knäbleins iſt, ſondern er deſſen Vater. Da ein zappeliges Ge⸗ ſchlecht ſtarke Reizungen verlangt und grobes Kunſthandwerk, erfüllt Ilgenſtein dieſe Anſprüche nach beſten Kräſten. Ver⸗ ſtünde er es, wie in den erſten Szenen, den ganzen Abend über ſo witzig und nicht witziger zu ſein wie das Leben, dann hätten wir eine ſaftige Satire auf die doppelte Geſellſchaftsmoral. Aber auch ſo vergnügte ſich ſelbſt die reichlich bloßgeſtellte Männerwelt und war unparteiiſch genug, in das triumphie⸗ rende Lachen des ſchöneren Geſchlechts tepfer eineniimmen. Am meiſten Beifall fand aber eioentlich gar nicht der an⸗ weſende Autor ſondern die hüßſche Elly Ruramer, die den Abend über die Männer mit beſtrickender Anmut an der Naſe herumführt. P. W. von der Vereinsvorſitzenden Ottilie Klein⸗Wertheim, fand es Kindermaterials in Angriff genmmen werden könne, gei⸗ zu bewußtem Gemeinſchaftsgefühl, ferner Wertſchätzung gei⸗ niſchen Hoch⸗ 4. Seite. Nr. 288—— ..... Kene Mannheimer Zeitung(elbenb⸗Ausgabe) Dienstag, den J. Ortoder 11].7 Straßenſperren in Baden. 75 aant 5 e se. id. 2 ggoueim, da eemeSrreclen o Cmleun 9 8 1 „Arobsg/ 2 Sgemelell 2 22 7 Kunluruibe. l. brlngen — Hngen Neli pdbncin ar Unlenglig Fcsiou Hlerrenencg Oenzlinqen ofeibung 9* Ceimngn Hamdbahn Kurchpenhaurd Gm Hell penbe Heifensheli, Jn 95 8* Huſlheim (Seinen 10 8 72 8— Schopfheim e/ (Bruchſah Mingolsheim— Wiesloch(Heidelberg) bis 7. Oktober. Walldorf—Kirrlach. Bruchſal—Untergrombach— Weingarten— Grötzingen bis auf weiteres. Umleitung über Büchenau und Blankenloch—Hagsfeld. Jandſtraße Mannheim— Karlsruhe bei Wa häuſel und Eggenſtein bis auf weiteres. Umleitung über Friedrichstal—Blan enloch. Landſtraße Raſtatt— Neumalſch(Ettlingen) bis auf weiteres. Umleitung über Durmersheim oder Muggenſturm. Albtalſtr. bei Ettlingen(Spinnerei) bis auf weiteres. Umleitg. über Schöllbronn. Landſtr. Emmendingen— Denzlingen Freiburg) bis auf weit. Umleit. möglich. (Freiburg) Heitersheim— Müllheim bis auf weiteres. Umleitung von Wolfen⸗ weiler bis Müllheim auf Nebenſtraßen. Ortsdurchfahrt in Neuenbürg(Neuenbürg—Herrenalb) bis 15. Nyv. Umweg über Birkenfeld—Schwann Herrenalb. Geiſingen—Immendingen bis auf weit. Umleitg. über Hinſchingen—firchenhauſen. Tuttlingen Stockach bis 8. Okt. Umweg Möhringen—Liptingen. Steinen—Schopfheim bis auf weiteres. Umleitung möglich. Straße(Heiligenberg) Stefans e e und Meersburg Hagnau— Immenſtaad von Uhr morgens bis Uhr abends bis auf weileres. Umweg über gekennzeichnete Seitenwege. Umweg über Egο νε F ——— Kommunale Chronik Bürgeransſchußſitzung in Schwetzingen „Schwetzingen, 4. Okt. Unter dem Vorſitz des Bürger⸗ meiſters Gözz fand geſtern abend eine von 53 Gemeindever⸗ ordneten beſuchte Bürgerausſchußſitzung ſtatt, die drei Verhandlungsgegenſtände aufzuweiſen hatte. Die ganze Tagesordnung diente dem Zwecke der Förderun g des Wohnunasbaues. Die Sitzung war auf 7½ Uhr an⸗ beraumt; der Vorſitzende und die Gemeinderäte trafen aber erſt um 8 Uhr im Sitzungsſaale ein. 1. Punkt war die Feſtſetzungdes Verkaufsprei⸗ ſes für Baugelände. Dem Antrag des Gemeinderats, den Verkaufspreis für das gemeindeeigene Baugelände in der ekurzen Spitzgewann“ auf.50 Mk. für den Quadratmeter feſtzuſetzen, ausſchließlich Straßen⸗, Kanal⸗ und Gehwegkoſten, wurde debattelos zugeſtimmt. 2. Geländeer w erbung. Die Stadt ſteht ſeit längerer Zeit mit der badiſchen Juſtizver⸗ waltung wegen Erwerbung des ihr gehhrigen, über der Bahn gelegenen Geländes, das früher für die Erſtellung eines Amts⸗ gerichtsgebäudes in Ausſicht genommen war, in Verhandlun⸗ gen, die nun mit dem Ergebnis zum Abſchluß gelangt ſind, daß die Inſtigverwaltung bereit erklärte, der Stadt das ganze Helände im Maßgehalt von 72.58 ar zum Preiſe von 5 Mark für den Quadratmeter unter der Bedingung zu überlaſſen, daß es, ſoweit nicht zur Straßenherſtellung erforderlich, zur För⸗ derung der Bautätiakeit alsbald an Bauluſtige zu den Selbſt⸗ koſten weiterveräußert wird. Das Gelände iſt in 12 Bauplätze eingeteilt. Die Bauplätze werden auf die Namen der einzel⸗ nen Siebhaber, die für die Plätze bereits vorgemerkt ſind, un⸗ mittelbar protokolliert. Die Stadt hat für etwaige Reſtkauf⸗ greiſe die Bürg⸗ und Selbſtſchuldnerſchaft auf die Dauer eines zahres zu übernehmen. Nachdem.⸗V. Schmitt die Zu⸗ kimmung des Bürgervereins erklärt hatte mit dem Wunſche, daß die in Schwetzingen berrſchende Wohnungsnot nunmehr beſeitigt werde, wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. 3. Geldbeſchaffung zur Finanzierung pri⸗ vater Bauvorhaben ſowie Bürgſchaftsüber⸗ gahme für zu gewährende Baudarlehen. Die Rheiniſche Hypothekenbank Mannheim hat vom Reichsfinanz⸗ miniſterium für einen Betrag bis zu 4 Millionen Reichsmark die Zuſicherung der Kapitalertragsſteuerfreiheit einer im Aus⸗ land unterzuhringenden Pfandbriefemiſſion erhalten. Der Er⸗ 105 dieſer Emiſſton darf nach den Richtlinien des Reichsfinanz⸗ miniſteriums nur zur Fortſetzung begonnener Bauten und zur Ausführung eingeleiteter Bauvorhaben Verwendung finden. Eine größere Anzahl hieſiger Bauherren hat bei der Hypo⸗ thekenbank um die Gewährung von Darlehen zur Durchfüh⸗ zung ihrer Wohnungsbauten nachgeſucht, da z. Zt. andere Geldbeſchaffungsmöalichkeiten nicht beſtehen. Der Zinsſatz für das Anlehen beträgt 7 Prozent jährlich. Der Auszahlungs⸗ kurs wird vorausſichtlich etwa 904 Prozent betragen. Die Verzinſung beginnt mit dem Zeitpunkt, von dem ab die Bank ihre Pfandbriefe verzinſen muß; bis zur Auszahlung des Dar⸗ llehens kann dabei ein entſprechender Gegenzins vergütet wer⸗ den, ſodaß dem Entleiher nur die mäßige Zinsdifferenz zur Laſt fällt. Die Beleihung erfolgt zur ausſchließlich erſten Stelle bis höchſtens 60 Proz. der gemeinderätlichen Schätzung. Soweit die Beleihung über 35 Proz. der Summe vom Brand⸗ kaſſenanſ chlag, Fundamentszuſchlag und Bauplatzwert hinaus⸗ geht, iſt regelmäßig die Bürgſchaft der Gemeinde oder des badiſchen Staates(Finanzminiſterium) beizubringen. Da der badiſche Staat nach den beſtehenden Vorſchriften Bürgſchaften für Baugeldraten nicht übernimmt, muß, wenn Auszahlung von Raten wäßrend des Baues gewünſcht wird, bis zur Ueber⸗ nahme der Bürgſchaft durch den Staat in allen Fällen die Bürgſchaft der Gemeinde beigebracht werden, wobei die Ent⸗ laſſung den Gemeinde aus der Büraſchaft nach Uebernahme der Biiroſchr kt burch den badiſchen Staat erfolgen kann. Da feyner die Stoatöbürgſchaft nur für Kleinwohnungsbauten übernommen wird, kommt bei anderen als Kleinwoßnungs⸗ bauten nur Gemeindebürgſchaft in Frage. Im Hinblick auf die 3. Zt. hohen Baukoſten und die teueren Baugelder haben die Bauherren bei der Stadt um finanzielle Unterſtützung beſuch Geſangvereine nachgeſucht, da es ihnen nur dann möglich wäre, ihre Bauvor⸗ haben zur Durchführung zu bringen. Da der Wohnungsbau auch fetzt noch zu den wichtigſten Kommunalaufgaben gehört, glaubte der Gemeinderat, dem Anſuchen der Bauherren auf Verbilligung der Baugelder dadurch entſprechen zu ſollen, daß für die von dieſen aufzunehmenden Darlehen das Disagio von der Stadt übernommen wird. Der Gemeinderat ging dabet von der Anſicht aus, daß durch die Leiſtung eines ſolchen Zuſchuſſes die Wirtſchaft belebt, zur Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit weiter beigetragen und für ſpäterhin neue Steuerquellen geſchaffen werden. Zur Finanzierung von etwa 15 Bauvorhahen iſt ein Geſamtbetrag von rund 200 00 Mark erforderlich. Bei dem in Frage kommenden Auszahlungskurs von 904 Prozent und einem Kapitalbetrag von 200 000 Mark beträgt der von der Stadt aufzubringende Betrag 18 500 Mark. Nach Befürwortung der Vorlage durch.⸗V. Dr. Baſſer⸗ mann namens des Bürgervereins fand auch dieſe einſtim⸗ mige Annahme. Dauer der Sitzung nur zwanzig Minuten. I Heddesheim, 2. Okt. In der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde der Ankauf von zwei Farren bei dem Radolzeller Zuchtviehmarkt genehmigt.— Von einem Schrei⸗ ben der Waſſerwerksgeſellſchaft Rheinau v. 8. Sept. wurde Kenntnis genommen und beſchloſſen, daß wegen Einführung der Ferngasverſorgung im Monat November ein Vortrag hier ſtattfinden ſoll.— Für das Umbruchge⸗ lände ſoll ein Kapital von 13 700/ aufgenommen wer⸗ den.— Das Geſuch des Joh. Kling wegen Erteilung der Er⸗ laubnis zum Weinausſchank in ſeinem Kaffeee ſoll dem Be⸗ zirksamt Weinheim befürwortend vorgelegt werden.— Die Straßenrinne in der Bismarckſtraße ſoll ausgeführt werden. Schriesheim, 2. Okt. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: Das zwiſchen der Talſtraße und dem Boſchſchen Weg gelegene Waldgelände vor dem neu⸗ erſtellten Haus des Ferd. Schroth wird an Ferd. Schroth ver⸗ pachtet.— Der Ankauf von zwei Farren auf dem Radolfzeller Zentralzuchtptehmarkt wurde gutgeheißen.— Ein eingeſtelltes Vollſtreckungsverfahren gegen einen hieſigen Gemeindeſchuld⸗ ner ſoll wieder in die Wege geleitet werden.— Die Ge⸗ meindehäuſer im kleinen Mönch ſollen an die Kanalt⸗ ſation angeſchloſſen werden. Die Arbeiten ſollen im Submiſſionswege vergeben werden.— Ans der Pfalz Hundert Jahre Dinglerſche Maſchinenfabrik * Zweibrücken, 3. Okt. Anläßlich der Hundertfahrfeier der Dinglerſchen Maſchinenfabrik zeichnete in der Werks⸗ verſammlung, die Samstag mittag 1 Uhr im Neuwerk unter Mitwirkung des Werkchors ſtattfand, Direktor Noelle eine ganze Anzahl von Veteranen der Arbeit aus. Drei ver⸗ diente Werkangehörige erhielten Dank⸗ und Glückwunſch⸗ ſchreiben für 50 und mehr Jahre treue Arbeit. Das Ehren⸗ diplom mit goldener Medaille des Bayeriſchen Induſtriellen⸗ Verbandes für 40 und mehr Jahre Arbeitszeit wurde an 21 Werkangehörige verliehen. Für mindeſtens 25 Jahre Dienſt⸗ zeit wurden 36 Fabrikangehörigen das Ehrendiplom und die ſilberne Medaille des Bayeriſchen Induſtriellen⸗Verbandes übergeben. Bei dem Feſtkommers in der Feſthalle be⸗ grüßte Geheimrat Dr. Broſien⸗Mannheim die Verſam⸗ melten, insbeſondere Regierungspräſident Dr. Matheus, die Vertreter des Induſtriellenverbandes Geh. Kommerzienrat Klein und Oberregierungsrat Dr. Friſch, die Bürgermeiſter Dr. Rau und Göring, Kommerzienrat Ed. Röchling und den Vorſitzenden der pfälziſchen Metallinduſtrie Geh. Kommer⸗ zienrat Ullrich. Regierungspräſident Dr. Matheus über⸗ brachte die Wünſche der Staatsminiſterien für Handel und In⸗ duſtrie, der Finanzen und der Kreisregierung. Oberbürger⸗ meiſter Roeſinger betonte das Verbundenſein der Ge⸗ ſchichte der Firma mit der Stadt und überbrachte die Glück⸗ wünſche der Verwaltung. Als letzter Redner ſprach General⸗ direktor Radenhauſer. Mit einem Hoch auf Hindenburg und unſchließenden Darbietungen des Werkchors ſchloß der ſchön verlaufene Abend. * * Ludwigshafen, 3. Okt. Anläßlich des Hindenburgtages war auch ein Sonderzug aus der Pfalz mit Abord⸗ nungen der Kriegervereine nach Berlin gefahren. Von den Pfälzer Vereinen waren vertreten Ludwigshafen, Munden⸗ heim, Frieſenheim, Ruchheim, Neuhofen, Altrip, Mutterſtadt, Speyer, Waldſee, Mechtersheim, Heuchelheim, Edigheim, Frankenthal, Kaiſerslautern, Pirmaſens, Hermersberg, Klin⸗ genmünſter, Bergzabern, Landſtuhl, Kuſel, Lauterecken. Das Präſidium des Pfälzer Kriegerbundes war ebenfalls zahlreich vertreten. 30 Fahnen führten die Pfälzer im Zuge mit. Oggersheim, 2. Okt. Gegen 4 Uhr nachmittags hat ſich am Samstag auf der Dürkheimer Straße in der Nähe der Froſch ſchen Pfuhlgrube ein bedauerlicher Verkehrs⸗ unfall zugetragen. Durch vorüberfahrende Autos ſcheute plötzlich das Pferd des hieſigen Oelhändlers Iſaak Schäfer. Das Gefährt kippte dadurch in den Stra ßengraben und Schäfer wurde unter dem Wagen begraben. Während Schäfer mit dem Schrecken davonkam, erlitt ſeine mitfahrende 20jäh⸗ rige Tochter eine empfindliche Kopfverletzung, ſodaß ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. & Speyer, 30. Sept. Zwei von den dieſer Tage als ver⸗ mißt gemeldeten jungen Leuten, der 15jährige Glaſerlehrling Harry Spindler aus Hamburg und der 16 Jahre alte Bäckerlehrling Heinrich Adler aus Oberhauſen wurden in Schwetzingen von der Polizei aufgegriffen. Die beiden hatten auf Verabredung hin ſich heimlich von ihren Lehrſtellen entfernt.— Der 13jährige Volksſchüler Friedrich Holland aus Albrechts, der erſt kürzlich als vermißt gemeldet, vor drei Tagen in Landau aufgegriffen und ſeinen Eltern wieder zugeführt wurde, hat ſeine Eltern erneut verlaſſen. Sein Aufenthaltsort konnte noch nicht ermittelt werden. * Speyer, 2. Okt. Am Freitag mittag wollte ein in der hieſigen Zelluloidfabrik beſchäftigter junger Burſche mit einem Kaſtenkarren Schutt in den an das Fabrikanweſen an⸗ grenzenden'eiher fahren. Aus unbekannter Urſache ſcheute plötzlich das Pferd und rannte direkt in den Weiher. Es verſank mit dem skaſtenwagen in der Tiefe. Der junge Mann beſaß die Geiſtesgegenwart, kurz vor dem Sturz vom Gefährt abzuſpringen. Er blieb unverletzt. * Kirchheim a. Eck bei Frankenthal, 30. Sept. Geſtern nachmittag wurde auf der Straße zwiſchen hier und Grünſtadt der 6 Jahre alte Martin Wallhäuſer von Gundersheim, das einzige Kind ſeiner Eltern, von einem Motorrad über⸗ fahren. Der Knabe erlitt einen Schädelbruch. Eine halbe Stunde ſpäter ſtarb er im Behandlungszimmer des Arstes. Der Motorradfahrer wurde verhaftet und in das Gefäng⸗ nis Grünſtabt eingeliefert. Nachbargebiete ai Lampertheim, 3. Okt. Der Poligei⸗ und Schutzhunde⸗ Verein veranſtaltet am 9. Oktober wie alljährlich eine große Propaganda⸗Vorführung. Die beſten Hunde des badiſch⸗ pfälziſchen Landesverbandes werden hierbei ihre Leiſtungen zeigen. Zum Schluß der Veranſtaltung findet ein Hunde⸗ rennen ſtatt, zu dem auch andere Hunde zugelaſſen ſind. Die. Sieger werden mit Preiſen bedacht.— Als erſter der hieſigen gibt der Männergeſangverein„Sängerroſe“, am 23. Oktober ſein diesjähriges Konzert. Da der von Chordirektor Menz⸗Mannheim geleitete Geſangverein auf 9 Höhe ſteht, rechnet man mit einem ſtarken Konzert⸗ Sportliche Runoͤſchan A. D. A..⸗Motorboot⸗Herbſt⸗Regatta bei Berlin Die Rennboote im Kampf. Bei herrlichſtem Wetter wurde am Samstag auf dem Templiner See bei Potsdam die Motorboot⸗Herbſtregatta des ADAC begonnen. Das Hauptintereſſe beanſpruchten dis Rennboote, die in fünf verſchiedenen Klaſſen ſtarteten und ſechs Runden 24 Kilometer zurückzulegen hatten. Beſon⸗ ders geſpannt war man auf das Abſchneiden des von Fritz von Opel geſteuerten Stufengleitbobtes„Opel I1“ in der Klaſſe über 12 000 cem, das im Auslande ſo erfolgreich ge⸗ weſen war. Das Boot konnte diesmal nicht ſeine volle Ge⸗ ſchwindigkeit entfalten, da der Motor nicht funktionierte und erreichte nur 52,5 Stoͤkm. In der Klaſſe bis 1500 cem. ſtgat as „Sig⸗ „Sigrid V“(R. C. Krüger⸗Berlin) mit 54,8 Stoͤkm., ſeine ſchnellſte Runde mit 59,6 Stokm. zurücklegte. rid VI“ desſelben Beſitzers kam auf 54,6 Stoͤkm. Mit ſeiner ——22—————— GZEä4—h— „Sigrid III“ war Krüger auch in der 3000 cem.⸗Klaſſe erfolg⸗ reich, wo er 43,9 Stoͤkm. erreichte, während M. Bauſcherts „Chriſta III“ aufgeben mußte. In der Klaſſe bis 12000 cem. ſtarteten nur zwei Boote,„Urſel VI“ und„Parolo“, zUrſel yI“(R. Brieſe⸗Berlin) belegte den erſten Platz und fuhr mit 60,8 Stoͤkm. die ſchnellſte Runde des Tages über⸗ haupt. Autoſport Der große Preis von England in London Drei neue Delage⸗Wagen in Front Als letzte diesjährige Grand⸗Prix⸗Veranſtaltung kam auf der Broklandsbahn bei London der Große Preis von Großbritannien zur Entſcheidung, der mit einem durchſchla⸗ genden Erfolge der Firma Delarge endete, die ſämtliche dret erſten Plätze belegte. Insgeſamt 11 Wagen gingen an den Start. 6 Bugatti 3 Delarge und 2 Thomas. Bei ſtrömendem Regen waren 320 Meilen(528 km) zurückzulegen. Die Füh⸗ rung übernahm zuerſt Ronelli auf Bugatti vor Boulier auf Delage, der ihn aber bald von der Spitze verdrängte. Die übrigen Delage⸗Wagen ſchoben nach, während die Thomas wegen Defekt ausſchieden. Mit größter Regelmäßigkeit fuh⸗ ren die drei Delage⸗Wagen und legten Runde um Runde zurück. Das Ergebnis: 1. Boulier.49.21 Stunden; 2. Divo.52.20 Stunden; 3. Chiron 4 Runden zurück; 4. Materaſſt 8 Runden zurte 5. de Conelli 12 Runden zurück. 1 Leichtathletik Zweiter Tag des Pariſer„Internationalen“ 15 000 Zuſchauer erlebten am Sonntag im Stade Jean Bouin bei Paris wieder intereſſante Kämpfe. Die Ergebniſſe waren allerdings nicht überragend, was aber in Anbetracht der vorgeſchrittenen Jahreszeit nicht weiter verwunderlich iſt. — 7 5 Im 1000 Meter⸗Laufen erlitt Engelhardt⸗Darmſtadt wieder eine Niederlage. Sieger blieb Séra Martin in:32,6 Min. vor Keller⸗Paris,:34,2 Min. und Engelhardt, Bruſtbreite zurück. Von den weiteren Ergebniſſen bleiben zu erwähnen: 100 Meter: 1. London⸗London 10,8 Sek., 2. Van der Verghe⸗ Holland Meter zurück, 3. Théard⸗Paris. 200 Meter: 1. Van der Verghe 22,6 Sek., 2, Theard, 3. Cerbonney⸗Paris. Stab⸗ hochſprung: 1. Vautier⸗Paris 3,72 Meter. zeisſeg e,, 87 cmm 0 2 65 1 pard 0 G He 2 25 8 O wolkenlos. O heiter. O balb bedeckt. G wolkig. O bedeckt. o Regen. GGraupeln.— Nebel. K Gewitter O Windſtile. Os ſehr leichter On. Hmäßziger Südſudweſt. ſtürmiſcher Nordweſt. K Schnes Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Dle bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem aufMeeresnineau umgerechneten Luftdruck Trrxxxx Wetternachrichten der Karlsruherandeswelterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72 morgens) Luft- Tem. 2. 8 See⸗ Se 8 Wind 388 debe e e S eeee, meen 88 m m c Ss SAE Kicht. Stärte 8 Wertheim 1511— 3 15 Nebel Königſtuhl563 770,7 6 10 5 NoO lleicht wolkenl. Karlsruhe120 771,2 416 3 NO lleicht Bad.⸗Bad. 213 770.6 416 2 0„ Nebel Villingen 780 773,0—116—1 N„ wolkenl. Feldbg. Hof 1275 641,0 0 8 0 0 2 heiter Badenweil.— 769,33 5 17 2 1 leicht Nebel St. Blaſien 780— 18 Höchenſchw.!“—— 1 0 88 Den Regenſchauern folgte geſtern in Nordͤbaden vormit⸗ tags, in Südbaden ſpäter ſchnelle Aufheiterung. Infolge Aus⸗ ſtrahlung ſanken die Temperaturen nachts ſtark(in freien Hochlagen unter 0 Grad). Heute früh bildeten ſich vielfach leichte Morgennebel. Unſer Gebiet ſteht unter Hochdruckein⸗ fluß. Bei zuehmender Einſtrahlung und ſpäterem Zufluß ſüdweſtlicher Luft wird daher die Temperatur ſteigen. Später wird Bewölkungszunahme eintreten. Wetterausſichten für Mittwoch. 5. Oktober: Meiſt heiter, trocken, wärmer, ſpäter Bewölkungszunahme. RRBBSBBBZrrZBBB—BBBZBrr—————— Herausgeber. Truger und Rerieger Druckerei Dr. Haas. Neue Rannheimer Zeitung G. m. H. Mannbeim kE 6. Direktion Ferdinand Heyme. Cheſtedatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politft: H. A. Meißner— Feuilleton. Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schünfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller— Handelsteil: fturt Ehmer, Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. G. Stötzner dem des dis und ſon⸗ ritz der ge⸗ Ge⸗ f und gte das 5ig⸗ ner Ig⸗ rts 955 — ind per⸗ ꝛm la⸗ ret en ih⸗ tuf die —— ——. ——— Dienstag. den 4. Oktober 1927 Nene Maunheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabey 12—— — umende Landſtraßen Baumaſchine Von Ing. Conſtantin Redzich⸗Frankfurt a. M. Aus dem mit deutſchem Golde reich geſegneten Dollar⸗ gelangt zu uns die überraſchende Nachricht, man hätte in lubetracht des ſtetig zunehmenden Kraftwagenverkehrs vor⸗ gelungene Verſuche mit der Einführung von Eiſen⸗ lieten Straßen unternommen, dabei ſogar in Hinſicht auf Bil⸗ igkeit, Haltbarkeit und Zweckmäßigkeit außerordentlich be⸗ friedigende Reſultate erzielt. Viele Amerika⸗Anbeter werden nun nichts Eiligeres zu tun haben, als hier bei uns dasſelbe erfahren zu probieren, obwohl uns bedeutend einfacher zu tansichende Material⸗ und Kraftquellen zur geeigneten In⸗ ſtandſetzung Unſerer meiſtens recht vernachläſſigten Landſtraßen zur Verfügung ſtehen. „Als einer der gewichtigſten Faktoren bei allen Bauarbeiten wäre in erſter Linie die Erſparnis menſchlicher Lohnarbeit zu zennen, indem durch Einführung billigſt zu betreibender 1 ſechanismen viele der bisher üblichen phyſiſchen Kraft⸗ tretungen von der Maſchine übernommen werden. Hier reffen wir auf einen Punkt der Energieverwendung, der uns n allen Dingen dem Auslande gegenüber überlegen zeigt, nümlich durch die Ausnutzung von zwei echt deutſchen Erfin⸗ ungen, dem Dieſelmotor und dem künſtlichen Oel. „ Der Dieſelmotor erfuhr nach dem endlichen Ablauf der ſeine Entwicklung nur hemmenden Patentſchutzfriſt eine ge⸗ radezu vorbildliche Umwandlung als Univerſal⸗Rohölmotor 35 vollen Sinne des Wortes. Sein Geſamtaufbau iſt heute exartig vereinfacht, daß er nicht nur mit den billigſten und minderwertigſten Brennſtoffen— ſogar Abfällen— beheizt, londern auch von einem handwerklich nicht vorgebildeten Ar⸗ Pier bedient werden kann. Hinzu tritt die bedeutende Ver⸗ blg gung des aus der verflüſſigten Kohle erzeugten Motoren⸗ die⸗ das die Verbrennungskraftmaſchine mit einem Schlage in die vorderſte Reihe aller Kraftmechanismen ſtellt. Aus Lalchem Grunde ſollten wir demnach die uns hier im eigenen ande gebotenen Vorteile beiſeite ſtellen und die Amerikaner daſchahmen, die doch nur das in ihrem Vaterlande leicht zu eſchaffende Material nutzbringend verwenden? ewiß kann man einwenden, eine Betonmiſchmaſchine ſei Etraß ſo gut mit einem Rohölmotor zu betreiben, und an zum raßenbau vorzüglich geeigneten Zementen beſtehe in eutſchland kein Mangel. Demgegenüber muß aber ein⸗ derendet werden, daß wir in unſerm Vaterlande mit ganz an⸗ Verhältniſſen zu rechnen haben, da das Pferdegeſpann ei uns immer noch den Kraftwagenverkehr bei weitem über⸗ wiegt, demnach auch die Eiſenbeton⸗Landſtraße für die jetzigen uſtände noch nicht reif geworden iſt. Für die Straßen im nnern der Großſtädte beſtehen allerdings keine Bedenken 8 Waſſerglasſtraßen Eine Straße, die ſich ſelbſt repariert. Bei der Aktualität, in deren Zeichen angeſichts der aus⸗ gedehnten Diskuſſionen über Autoſonderſtraßen, gegenwärtig das Problem der Straßenbautechnik ſteht, dürfte ein Verſuch Intereſſe erregen, den im Herbſt des vergangenen Jahres das Tiefbauamt des Kantons Zürich unternommen und der ein durchaus zufriedenſtellendes Ergebnis gehabt hat. Es bandelte ſich um die Herſtellung einer Straßendecke unter Fuhilfenahme von Waſſerglas. An ſich iſt die Benutzung von Waſſerglas zur Härtung ſtark beanſpruchter Materialien ni neu, auch ſeine Verwendung im Straßenbau fand hier Ucht zum erſten Male ſtatt, war aber doch erſtmalig auf den nfang und die Sonderart des modernen Verkehrs berechnet. 85 Erfahrungen ſind ausgezeichnet, insbeſondere verhin⸗ ert die ſehr widerſtandsfähige Waſſerglasdecke die Entſtehung Sch für den Schnellverkehr ſo oft verhängnisvoll werdenden kechlaglöcher⸗ Außerdem bietet das Verfahren außergewöhn⸗ iche Vorteile hinſichtlich der Koſtenfrage und ermöglicht die karwendung von weichem Kalkſtein, deſſen Verbreitung be⸗ Anntlich ſehr groß iſt, der ſich ſonſt aber zum gewöhnlichen traßenunterbau nicht eignet. Vollkommen vermieden wird di6 Heranſchaffung teuren Hartſchotters. Dazu kommt, daß 855 Waſſerglasſtraße verhältnismäßig elaſtiſch iſt, infolge⸗ eſſen weniger Lärm erzeugt als gewöhnliche Straßen, ſich 85 ebenſo wirkſam teeren läßt wie jene, ihnen gegenüber er den Vorzug hat, ſehr viel weniger Schmutz und Staub zu bilden. Verwendet wird für den Belag der Straße ein⸗ ucher Kalkſteinſchotter unter Zuſatz von ein Viertel Kalkſand ungefähr 25—50 Liter Waſſerglas pro Kubikmeter Die 3 entſtehende Miſchung wird in etwa 15 Zentimeter Stärke Af die Straße gebracht und mit einer Dampfwalze von 8 Tonnen Gewicht feſtgewalzt. Waſſerglas iſt ein ziemlich billig aus dhel⸗Ler Quarz⸗ e durch Verſchmelzung mit Pottaſche oder Soda zu ge⸗ uinnendes Produkt, das im Handel als ſyrupartige Söſung kecheint und bisher in der Hauptſache zur Herſtellung künſt⸗ cher Steinmaſſe, als feuerſicherer Anſtrich, als Kitt und von den Hausfrauen zum Konſervieren von Eiern verwandt ſetrd In Gegenwart von Kalkſtein gibt Waſſerglas ein debr hartes Kalkſilikat, während an der Oberfläche unter 87 Einfluß von Kohlenſäure Kieſelerde entſteht. Das We⸗ es tliche bei der Verwendung von Waſſerglas iſt nun, daß ſtehauf der Stratze einen aus Kieſelſäure und Kalkſilikat be⸗ iehenden, für Waſſer undurchläſſigen Ueberzug erzeugt, der nach Maßgabe der Abnutzung der(ſehr widerſtandsfähi⸗ 8 Straßenoberfläche auf Koſten des in dem darunter lie⸗ nenden Material enthaltenen freien Waſſerglaſes immer er⸗ wäßert. Alſo ſozuſagen eine Straße, die ſich ſelbſt repariert, geſtetend die Lebensdauer der nach älteren Verfahren her⸗ Untellten Straßen ausſchließlich von der Sorgfalt ihrer nterhaltung abhängig iſt. ** Bolländiſcher Anſchluß an die Hafraba⸗Straße Ueber Köln⸗Düſſeldorf⸗Gießen oder Siegburg⸗Limburg⸗ Frankfurt a. M. 5 br d Intereſſe der Deutſchland benachbarten Staaten an 20 Projekt der Hafraba⸗Straße wird mit dem Werden des usſiltigen Projekts immer intenſiver. Nachdem durch die ſtellung des Vorprojekts in Baſel und Bern und durch italt orträge Prof. Otzens und der ſchweizeriſchen und aufutdiſchen Dezernenten auch Frankreich erneut darauf Gerabrkſam wurde, nimmt die franzöſiſche Preſſe erneut einer gaſſung, den franzöſiſchen Miniſterrat für den Bau rin Konkurrenzſtraße von Cherbourg nach Nizza und Tu⸗ ſchalt t gewinnen, um die europäiſche Nordſüdſtraße auszu⸗ ſchieden⸗ Die ſchweizeriſche Preſſe ſpricht ſich dagegen ent⸗ Fremde für den Ban der Hafrabaſtraße aus, da er den denverkehr durch die Schweiz leitet. 5 Aeuerdings beſchäſligt man ſich auch in Holland auf An⸗ gentlich holländiſcher Kreiſe in Frankfurt a. M. ſehr angele⸗ 900 mit dem Projekt der Hafrabaſtraße. Es fand im ubif bereits eine Beſprechung zwiſchen Führern des hol⸗ chen Verkehrsweſens, des Handels und der Induſtrie mehr, denn die Betonſtraße ſtellt ſich tatſächlich billiger als alle anderen Befeſtigungsarten. Bleiben wir jedoch bei der Landſtraße und ihrem Ausbau, wofür uns unſere Induſtrie letzthin wiederum allerlei Neues und Neuartiges brachte, ſo werden wir erkennen, daß auch hier in abſehbarer Zeit Schaufel und Spitzhacke verſchwinden wer⸗ den, genau wie der alte uns aus der Kindheit vertraute Stein⸗ klopfer mit der blauen Brille unter ſeinem Sonnendach. An ihre Stelle ſind bereits die Vertreter einer neuen Zeit, der Steinbrecher und die Straßenwalze, getreten, beide von ſtarken Rohölmotoren getrieben, ein Vielfaches von dem in einer Stunde leiſtend, was eine geſamte Arbeiterkolonne nicht in einem Tage zuwege brachte, dabei um mehr als die Hälfte billiger. 210 Gramm Oel gegen 2 Kilogramm Steinkohle oder 6 Lohnſtunden, das iſt eine Gegenüberſtellung, die auch dem hartnäckigſten Anhänger des Althergebrachten zu denken geben wird, ſofern man ihn vor die Aufgabe ſtellt, unter bedeutend verringerten Koſten ein Mehrfaches an bisher gewohnter Ar⸗ beit vollbringen zu müſſen, falls ihm die Unterhaltung des zu ſeinem Bezirk gehörigen Straßennetzes in gutem Zuſtande zur Pflicht gemacht wurde. Eine Auswahl jener für ſeinen Bedarf erforderlichen Hilfsmittel wird ihm nicht ſchwer werden; der Rohölmotor bedarf keiner Kohle, kaum nennenswerten Kühlwaſſers und nur eines Bedienungsmannes; mit einer 10—13 Tonnen ſchweren Maſchine gelingt es, den Straßendamm aufzureißen und wieder nach Bedarf einzuwalzen. Den Betriebsſtoff für viele Tage nimmt die Walze ſelbſt mit, denn ſie verbraucht nur 3,8 Kilogramm in der Stunde. Den Kleinſchlag liefert ein ſelbſtfahrender Steinbrecher, der nach dem Einſchwingen⸗ ſyſtem arbeitet, mit auswechfelbaren Brecherbacken und—3 Kubikmeter ſtündlicher Leiſtung. Sonſt iſt nichts mehr nötig für eine neuzeitliche Landſtraßen⸗Baumaſchine, keine Kohle, keine Karren, keine Fuhrwerke mit den ſonſt erforderlichen Mannſchaften zum Be⸗ und Entladen. In verhältnismäßig kurzer Zeit, bei geringfügigen Koſten, zeigt die Landſtraße ein neues, dem heutigen Verkehr entſprechendes Bild. Die Ueberlegenheit des Rohölmotors auf allen Gebieten iſt nicht mehr zu leugnen, nachdem er ſeine Proben nach man⸗ nigfachen Kämpfen glänzend beſtand; das Beſſere wird ſtets zum Feind des Guten, und nur der vermag ſich im allgemeinen Wettbewerb einen hervorragenden Platz zu ſichern, der es verſteht, ſich rechtzeitig mit den neuzeitlichen Errungenſchaften der Technik vertraut zu machen. ſtatt, zu einer weiteren Konferenz haben die intereſſierten Kreiſe auf den 29. ds. Mts. eingeladen; ferner treffen ſich die Beteiligten im Haag wieder in den nächſten Wochen auch mit den holländiſchen Vertretungen in Deutſchland. Gegen⸗ ſtand dieſer Beratungen iſt der Plan einer Autoſtraße von Rotterdam über Amſterdam und Arnheim zur deutſchen Grenze nach Weſel. Zur Weiterführung ſoll dann die be⸗ reits beſtehende Strecke Düſſeldorf⸗Köln benutzt werden, über deren Anſchluß an die Hafraba bereits Verbin⸗ dung aufgenommen wurde. Die Einmündung in die Hafrabaſtraße iſt in einer Variante über Siegbur⸗Her⸗ born⸗Dillenburg⸗Gießen gedacht, während der urſprüngliche Vorſchlag die günſtiger erſcheinende direkte 1 Siegburg⸗Limburg⸗Frankfurt vor⸗ ieht. Dieſe holländiſche Autoſtraße iſt alſo keineswegs als Konkurrenzſtraße zur Hafraba gedacht, ſie will vielmehr, ab⸗ geſehen von dem direkten holländiſch⸗deutſchen Verkehr ledig⸗ lich dem von den holländiſchen Häfen nach dem Süden gehen⸗ den amerikaniſchen Fremdenverkehr dienen. Bedauerlich iſt bei dem Profekt nur, daß die erſten In⸗ formationen zu vorſtehenden Ausführungen aus holländiſchen Quellen ſtammen, alſo auch hier auf deutſcher Seite dieſelbe mangelnde Publizität, wie man ſie ſehr zum Nachteil der deutſchen Intereſſen immer wieder auch auf wirtſchaftlichem Gebiet trifft. Es wäre deshalb ſehr zu begrüßen, wenn ſich die Hafraba einer beſſeren Information der Oeffentlichkeit be⸗ züglich der die Allgemeinheit ſehr angehenden Projekte be⸗ fleißigte. 5 Sp. Peue einheitliche Verkehrszeichen Durch eine Verordnung des Reichsverkehrsminiſteriums wird in allernächſter Zeit eine Gruppe neuer einheit⸗ licher Berkehrsſchilder als Erſatz für die bisher ver⸗ wendeten blauen, ſehr ſchlecht ſichtbaren und wenig auffallen⸗ den Zeichen eingeführt. Die letzte internationale Verkehrs⸗ konferenz ſetzte gemäß einem auch von Deutſchland unterzeich⸗ neten Abkommen feſt, daß die Zeichen für„Kreuzung“, „Kurve“,„Senkung“,„Bewachter Eiſenbahnübergang“ in Zukunft die Form eines gleichſeitigen Dreiecks von mindeſtens 70 Ztm. Seitenlänge haben müſſen. Da ſich nun für uns die Notwendigkeit ergibt, die alten Schilder durch neue, international vereinbarte zu erſetzen, ſo hat man auch die bisherige, äußerſt ungünſtige Farbenzuſammenſtellung ge⸗ ändert und beſtimmt, daß alle Achtungs⸗ und Warnungszeichen nur noch in ſchwarzer Farbe auf weißem, rot um⸗ randeten Dreieck angebracht werden. Form und Farbe des Schildes ſollen die Wirkung als Verkehrszeichen verſtär⸗ ken und die Aufmerkſamkeit des Fahrers ſchon von weitem auf ſich lenken. Das dreieckige Schild wird alſo in Zukunft ſtets Gefahr bedeuten. Auch die Vorſchriften über die Entfernung der Tafeln von den zu kennzeichnenden Stellen iſt geändert. Der Abſtand von 250 Metern hat ſich vielfach als zu groß erwieſen und wird nunmehr 150 Meter, im Höchſtfalle 250 Meter betragen, ſofern die örtlichen Ver⸗ hältniſſe nicht entgegenſtehen. Bei der Bearbeitung der neuen Verkehrszeichen hat man für die zweite Gruppe, die Rich⸗ tungsſchilder, einen großen wagrechten weißen Pfeil mit rotem Rand und für die letzte Klaſſe, die Sperrſchilder, eben⸗ falls einen Pfeil, jedoch nach unten zeigend, vorgeſehen. Die Art der Sperrung iſt durch ſchwarze Punkte oder ſchwarze Beſchriftung auf einer im Pfeil befindlichen runden Scheibe anzugeben. Bei Sonntagsſperrungen oder ſonſtigen zeitwei⸗ ligen Berboten ſind ſtatt Punkte ſchwarze Ringe vorhanden. Zudem werden die Stunden der Sperrzeit in ſchwarzer Schrift auf dem Schwanzende des Pfeiles angezeigt. * Eiteratur * Perſonenkraftwagen und Krafträder. Ausgabe 3 der„Deutſchen Kraftfahrzeug⸗Typenſchau“.— Verlag Deutſche Motor⸗Zeitſchrift G. m. b.., Dresden A 19. Dieſe Ausgabe der„Deutſchen Kraft⸗ fahrzeug⸗Typenſchau“ iſt ebenſo überſichtlich und vorurteilsfrei, wie dies ſchon die beiden Ausgaben„Luftfahrzeuge und Luftfahrzeug⸗ motoren“ und„Omnibuſſe. Nutzkraftwagen, Zugmaſchinen“ waren. Hat der Zweitaktmotor eine Zukunft? Von Helmut Kümmel In den Nachkriegsjahren wurde in Deutſchland das Motorrad und beſonders das Leichtkraftrad populär. Mit dieſen Rädern, die faſt alle mit Zweitaktmotoren ausgeſtattet ſind, hat ſich der Zweitaktmotor einen Namen gemacht. Heute allerdings hat es den Anſchein, als ob der Zweitaktmotor durch den Viertaktmotor auch bei Kleinkrafträdern immer mehr verdrängt wird. Ob dieſe Vorausſetzung berechtigt iſt, ſoll durch folgende Betrachtung erörtert werden. Der Zweitaktmotor hat gegenüber dem Viertaktmotor den großen Vorteil, daß er keine Ventile beſitzt. Aus dieſem Grunde fallen alle Maſchinenteile, die zur Steuerung der Ventile dienen, wie Nocken, Federn, Zahnräder uſw., weg. Jeder Fahrer weiß, wie viele Fehlerquellen, mit denen de⸗ Viertaktmotor behaftet iſt, beim Zweitaktmotor deshalb in Wegfall kommen. Dieſer Umſtand verbilligt einerſeits die Fabrikation des Motors außerordentlich, andererſeits iſt der Motor ſehr einfach zu bedienen. Dieſen Vorteilen des Zweitaktmotors ſtehen auch ver⸗ ſchiedene Nachteile gegenüber. Vor allen Dingen iſt zu er⸗ wähnen, daß der Wirkungsgrad eines Zweitaktmotors ein geringerer iſt als der eines Viertakters. Da der Zweitakt⸗ motor das Gemiſch durch Kanäle anſaugt und ausſtößt, geht ſchon dadurch ziemlich Kraft verloren, daß das Gemiſch unmit⸗ telbar nach der Erploſion bei dem nach unter gehenden Kolben durch den Auspuffkanal entweicht. Zugleich ſtrömt auch vom Gehäuſe her wieder neues Gemiſch in den Zylinder, von dem trotz der beſonderen Konſtruktion des Kolbens ein Teil ſofort wieder verloren geht. Der Zeitaktmotor hat alſo, da die Exploſton nur etwa auf dem halben Weg des Kolbens wirkt, eigentlich eine viel ſchlechtere Kraftausnützung als der Vier⸗ taktmotor. Dies wird allerdings dadurch annähernd ausge⸗ glichen, daß beim Zweitaktmotor auf eine Umdrehung der Kubelwelle eine Exploſion erfolgt, während beim Viertakter auf zwei Umdrehungen eine ſolche erfolgt. Hieraus geht her⸗ vor, daß der Zweitaktmotor mehr Betriebsſtoff braucht als ein gleich ſtarker Viertaktmotor. Trotz allen dieſen Nachteilen, die übrigens durch ent⸗ ſprechende Konſtruktion auf ein Minimum reduziert werden können, beſitzen wir in Deutſchland ſehr leiſtungsfähige Zwei⸗ taktmotore. Dabei gehe ich nicht von hochkomprimierten Rennmaſchinen aus, ſondern von gewöhnlichen Touren⸗ maſchinen. Beſitzen wir doch heute Zweitaktmaſchinen mit 250 Kubikzentimeter Inhalt, die mit Seitenwagen ausgeſtattet werden können und dabei einen befriedigenden Erfolg gewähr⸗ leiſten. Allerdings wird die Geſchwindigkeit eines mit Zwet⸗ taktmotors verſehenen Rades etwas kleiner ſein als die eines mit einem modernen Viertaktmotors ausgeſtatteten. Die vor einiger Zeit noch berechtigte Behauptung, daß ein Zweitakt⸗ motor ſchneller heiß und damit unrentabler wird als ein Viertaktmotor, darf bei unſeren modernen Zweitaktmaſchinen nicht mehr aufrecht erhalten werden. Bei Verwendung von erſtklaſſigem Matertal iſt ſogar verſchiedentlich nachgewieſen, daß die Leiſtung des Zweitaktmotors bei ſtundenlangem Be⸗ trieb annähernd konſtant bleibt, während ſie beim Viertakt⸗ motor nach längerer Beanſpruchung erßeblich nachläßt. Dies iſt dadurch zu erklären, daß ſich beim Viertaktmotor die Ven⸗ tile, ſonſt die Ventilfedern erhitzen, ermüden und abnützen, während dies beim Zweitaktmotor vollſtändig in Wegfall kommt. Hier kommt nur die Abnützung und Veränderung von Zylinder und Kolben infolge der Wärme in Betrocht, was übrigens beim Viertaktmotor faſt im gleichen Maße der Fall iſt. Ein weiterer großer Vorteil des Zweitaktmotors iſt, daß das erforderliche Oel dem Benzin beigemiſcht werden kann. Da der Zweitaktmotor das Gemiſch zuerſt in das Ge⸗ häuſe ſaugt, hat der Motor dadurch eine gleichmäßig auto⸗ matiſche Schmierung, die man ſich nicht einfacher denken kann. Welcher Fahrer kennt nicht die Unannehmlichkeiten, die man beim Viertakter infolge Verſagens der Oelpumpe oder Ver⸗ ſtopfens bezw. Brechens der Oelleitung haben kann. Aus dieſen Ausführungen folat ohne weiteres, daß der Zweitaktmotor trotz der großen Beliebtheit des Viertakt⸗ motors auch ſeine Lebensberechtigung beſitzt. Infolge ſeiner Einfachheit und ſeines billigeren Kaufpreiſes wird er haupt⸗ ſächlich von Nichtfachleuten immer geachtet und gekauft wer⸗ den. Es iſt vielleicht möglich, daß der Zweitaktmotor, der ja bei den meiſten Rennen und Zuverläſſigkeitsfahrten den Vier⸗ taktmotoren gleicher Größe ſtandhielt, in Bälde mehr zur Geltung kommt als je zuvor. E Techniſche Ralſchlaͤge für den Kraftfahrer Rückwärtsſchieben. Eine Unſitte iſt das Rückwärtsſchie⸗ ben eines Wagens durch einen Kraftwagen. Beſonders beim Rückwärtsſchieben von Laſtwagenanhängern wendet man ein Verfahren an, das ſchon oft zu Unfällen ſogar mit tödlichem Ausgang geführt hat. Man hält zwiſchen Triebwagen und Anhänger einen Balken, oder ein Eiſenrohr, und drückt auf dieſe Weiſe den Anhänger zurück. Es iſt ſchon vorgekommen, daß dieſer Balken während der Rückwärtsfahrt abgerutſcht iſt und der den Balken haltende Arbeiter verletzt wurde. Dieſes Verfahren iſt zweifellos als unzuläſſig anzuſehen. Der An⸗ hänger muß vielmehr mit dem Fahrzeuge durch eine feſte Kupplung verbunden ſein. In dieſem Falle iſt allerdings ein Zurückſchieben des Anbängers nur um—4 Meter möglich. Soll der Anhänger eine größere Strecke zurückgebracht wer⸗ den, ſo bleibt nichts anderes übrig, als den Zugwagen ah⸗ zukuppeln, umzudrehen und den Anhänger von ſeiner Rück⸗ wand aus nach dem gewünſchten Ort zu ziehen. Schmieren des Zündapparates. Da der Anker des Zünd⸗ apparates auf Kugellager läuft, ſo bedarf er nur einer außer⸗ ordentlich geringen Oelmenge. Die Schmierung muß, ent⸗ ſprechend dem Betrieb des Apparates, in regelmäßigen Zeit⸗ abſtänden und mit nicht zu dünnflüſſigem Oel vorgenommen werden. Das Lager des Verteilers iſt gewöhnlich als Gleit⸗ lager für Drahtſchmierungen ausgebildet und bedarf deshalb einer etwas reichlicheren Oelmenge. Die Größe der Oellöcher iſt ein Maßſtab für die von jeder Schmierſtelle benötigte Oel⸗ menge. Wie die Erfahrung gezeigt hat, iſt es notwendig, daß bei täglichem Betrieb des Motors die Oellöcher etwa alle 14 Tage aufzufüllen ſind. Ganz beſonders iſt aber darauf zu achten, daß an die Kontakte des Unterbrechers kein Oel ge⸗ langt. Die Kontakte würden durch Verbrennen des Oeles viel raſcher abgenützt werden und, da Oel ein Nichtleiter iſt, würde der Apparat ungleichmäßig arbeiten. Ein Stahlmagnet ſollte in keinem Werkzeuakaſten ſehlen. Obwohl ein einfacher Stahlmagnet recht überflüfſig erſcheinen mag, ſo kann ein ſolcher doch recht oft ſehr gute Dienſte leiſten. Er findet Verwendung zum Herausholen von kleinen Gegen⸗ ſtänden, die in die unter dem Motor oder Getriebe angebrachte Blechmulde gefallen ſind. Auch ein Schraubenzieher, deſſen Spitze magnetiſiert iſt. kann beim Einſetzen kleiner Schrauben ſehr gute Dienſte leiſten. Iſt dieſer Schraubenzieher ſtark genug maanetiſiert, ſo kann man verſtecktliegende Schrauben vollkommen herausdrehen, ohne befürchten zu müſſen. daß die⸗ ſelben herausfallen und abhanden kommen. Sie bleiben viel⸗ mehr an dem magnetiſierten Schraubenzieher, vorgusgeſetzt, daß dieſer kräftig genug magnetiſiert und die Schrauben nicht gar zu groß ſind, hängen. N * — 6. Seite. Nr. 458 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — Dienstag, den 4. Oktober 1927 ———— —— dirkſehakts· und: Starke Anſpannung des Reichsbankſtatus Um 510 Mill.„ geſtiegene Wechſel und Schecks— Lombard⸗ beſtände um 118 Mill. erhöht— Abnahme de// fremden Gelde! Wie der Ausweis der Reichsbank zeigt, hat ſich die ge⸗ ſamte Kapitalanlage der Bank an Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 628,0 auf 2991,7 Mill. erhöht. Die Beſtände an Wechſeln und Schecks für ſich allein ſtiegen um 510,0 auf 2745,7 Mill.., während die Lomb ar d beſtände um 118 auf 153,8 Mill. angewachſen ſind. Die Effekten beſtände blieben mit 92,3 Mill. ¼ weiterhin unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbank⸗ ſcheinen zuſammen ſind 684,2 Mill.„ in den Verkehr ab⸗ gefloſſen und zwar hat der Umlauf an Reichsbanknoten um 634,8 auf 4182,4 Mill., derfenige an Rentenbank⸗ ſcheinen um 49,4 auf 988,9 Mill./ zugenommen. Dem⸗ zufolge und unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 1,4 Mill.„getilgt wurden, iſt der Beſtand der Reichsbank an ſolchen Scheinen auf 518 Mill. geſunken. Die frem den Gelder nahmen um 58,5 Mill. auf 629,7 Mill./ ab. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zeigen eine Zunahme um 650 000% auf 2005,9 Mill. 1. Im einzelnen haben ſich die Gold beſtände um 149 000 auf 1852,1 Mill.& vermindert, während die Be⸗ ſtände der deckungsfähigen Deviſen eine Zunahme um 799 000 auf 153,8 Mill. erfahren haben. Die Deckung der Noten durch Gold allein nahm von 52,2 v. H. in der Vorwoche ab auf 44,3 v.., die durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 56,5 v. H. auf 48,0 v. H. — und Diskonterhöhung um 1 v. H. Der Zentralausſchuß der Reichsbank trat heute mittag unter dem Vorſitz Dr. Schachts zuſammen, um über die Frage einer Diskonterhöhung, die infolge der ſehr ſtarken Anſpannung des Geldmarktes, wie ſie im vorſtehenden Reichsbankausweis vom Ultimo September zum Ausdruck kommt, akut geworden iſt, Beſchluß zu faſſen. Der Vorſchlag der Diskonterhöhung um 1 v. H. fand Annahme, ſo daß ſich der Wechſeldiskont von 6 auf 7 v. H. und der Lombardzinsfuß von 7 auf 8 v. H. erhöht. 8 Der Diskontſatz der Golddiskontbank bleibt vorläufig unverändert. Im Gegenſatz zu der ſeitherigen Gepflogenheit, den Zinsſatz der Golddiskontbank dem der Reichsbank anzu⸗ gleichen, bleibt der Diskontſatz der Golddiskontbank einſt⸗ weilen unverändert mit 6 v. H. beſtehen. Am den europäiſchen Chemietruſt Der„Evening Standard“ ſchreibt im Zuſammenhang mit den Meldungen über die Bildung eines deutſch⸗engliſchen Chemietruſtes, daß die Einzelheiten eines ſolchen nunmehr geregelt wären. Es ſei wahrſcheinlich, daß ſie in der AR.⸗Sitzung der J. G. Farbeninduſtrie am 8. Oktober behandelt würden. Durch die Verhandlungen ſeien tatſächlich alle arch nur einigermaßen wichtigen Herſteller chemiſcher Artikel in den großen Truſt einbezogen, der neben den deutſchen und engliſchen Iduſtrien auch die franzöſiſchen, amerikaniſchen und hol⸗ ländiſchen Induſtrien umſaßſen werde. Von Seite wurden in letzter Zeit am Berliner Markt bedeutende Aktienpakete des deutſchen Chemietruſtes aufgekauft, um eine engere finanzlelle Verbindung zu ſchaffen. Der Truſt werde mit ſeiner Vollendung ungezählte Millionen hinter ſich haben und die mächtigſte Induſtriezuſammenfaſſung der Gegenwart werden. Das Kartell ſolle die Fragen des Patentaustauſches, der Produktions⸗ kontrolle und die Feſtigung der Preiſe unter ſich regeln. In London treten heute die Führer der induſtriellen Organi⸗ ſationen von neun europäiſchen Ländern zuſammen. Die Be⸗ ſprechungen gelten dem Meinungsaustauſch über die Frage, inwie⸗ weit gegenwärtig die Zuſammenarbeit zwiſchen den verſchiedenen induſtriellen Organiſationen erwogen und weiter gefördert werden kann. An der Konferenz nehmen Vertreter aus Deutſchland, Frank⸗ reich, Oeſterreich, Italien und anderen Ländern Europas teil. Die Mitglieder der Konferenz ſprechen nur in ihrem eigenen Namen und nicht in dem ihrer Organiſationen, ſo daß ſie ſich in keiner Weiſe in grundſätzlichen Fragen binden können. sTruſtbewegung in der belgiſchen chemiſchen Induſtrie. Aus Brüſſel wird berichtet, daß zurzeit zwiſchen verſchiedenen Werken der chemiſchen Induſtrie Verhandlungen ſchweben, die auf eine Intereſſengemeinſchaft ab⸗ zielen. Wie verlautet, handelt es ſich dabei um die Gründung eines Truſtes, der ſämtliche bedeutenden Werke Belgiens umfaſſen ſoll. — * Deutſche Chemiegründung in Holland. Unter maßgebender Be⸗ teiligung von Perſönlichkeiten der Hamburger chemiſchen In⸗ duſtrie wurde mit dem Sitz in Amſterdam die Chemiſche Fabrik „Delta“ gegründet. Die neue Geſellſchaft iſt mit einem Kapital von 250 000 Gulden ausgeſtattet, wovon 50 v. H. einbezahlt worden ſind. :? Albert Wagner in Konkurs. Auf Antrag des Herrn Albert Wagner hat das Amtsgericht Ludwigshafen heute den Konkurs über deſſen Vermögen eröffnet und gleichzeitig die bisherige Geſchäfts⸗ aufſicht aufgehoben. Konkursverwalter iſt der ſeitherige Geſchäfts⸗ aufſichtführende Juſtizrat Dr. Mayer⸗Ludwigshafen. Die Ge⸗ ſchäftsaufſicht mußte aufgehoben werden, weil die Vermögenslage des Schuldners ſich in der letzten Zeit ſo ungünſtig geſtaltet hatte, daß keine Ausſicht mehr beſtand, den Konkurs durch ein Uebereinkommen mit den Gläubigern abzuwenden. * Eſchweiler Bergwerksverein in Kohlſcheid. Das mit den Vereinigten Hüttenwerken Burbach⸗Eich⸗Duede⸗ lingen in Intereſſengemeinſchaft ſtehende Unternehmen hat aus der Intereſſengemelnſchaft nach dem Geſchäftsbericht für 1926/1927 6 723 659(5 441 234)./ vereinnahmt und nach Abſchreibungen von 3 412 204(2 129 809).“I einen Reingewinn von 3 311 455./(wie t..) erzielt, aus dem eine Dividende von 14 v. H. ausgeſchüttet werden ſoll. Im Geſchäftsbericht wird im Zuſammenhange mit dem engliſchen Bergarbeiterſtreik eine merkliche Belebung im abgelaufe⸗ nen Jahre feſtgeſtellt. Erſt in den Sommermonaten 1927 habe das Geſchäft allmählich nachgelaſſen, ſo daß in Anthrazitkohlen vorüber⸗ gehend Halden angelegt werden mußten. Die Jahres förde⸗ rung überſchritt mit 3,48(i. V. 2,86) Mill. To. die Förderzahl von 1913/14 um mehr als eine halbe Million To. Die Hüttenabteilung iſt durchſchnittlich zu etwa 60 v. H. ihrer Leiſtungsfähigkeit beſchäftigt geweſen. Beſchäftigt wurden in dem Betrieb 15 353 Arbeiter. Die Nettoförderung ſtellte ſich auf 3 483 102(2 864 707) To., die Koks⸗ erzeugung auf 814 887(61 694) To., die Briketterzeugung auf 176 423 (103 852) To., die Roheiſenerzeugung auf 27 070(30 420) To., die Teererzeugung auk 18 491(15 378) To. An Benzol wurden 14474 (3385) To. und an Ammoniak 9014(8232) To. gewonnen. *Metall⸗, Walz⸗ und Plattierwerke Hindrich u. Auffermann AG. in Barmen. Für 1926/27 wird mit einer um etwa 1 bis 2 v. H. höheren Dividende als i. V.(6 v..) zu rechnen ſein. 1e: Zwiſchenbilanz der Deutſchen Ton⸗ und Steinzeugwerke. Die Geſellſchaft veröffentlicht jetzt den Proſpekt, auf Grund deſſen 27% Mill.„ neue StA. zum Handel an der Berliner Börſe zugelaſſen ſind. Dem Proſpekt iſt eine Bilanz vom 31. März 1927 beigefügt, die gegenüber der letztbekannten Bilanz vom 31. Dez. 1926 erhebliche Veränderungen zeigt. Durch die der G. neu zugeführten Mittel iſt zunächſt das Bankguthaben von 280 000 auf 696 000, geſtiegen. Auf der anderen Seite haben ſich die Verbindlichkeiten von 684 000 auf 562 000/ vermindert. Zu dem Termin, zu welchem dieſe Bilanz aufgeſtellt worden iſt, waren allerdings erſt 50 v. H. der beſchloſſenen Kapitalserhöhung eingezahlt. Auf der Aktivſeite haben ferner zuge⸗ nommen Außenſtände von 1,47 auf 1,58 Mill., während Vorräte mit 1,3 Mill. kaum verändert erſcheinen. Ebenſo zeigen die Wert⸗ papiere und Beteiligungen, die in der Bilanz vom 91. Dezember 1926 mit 2,37 Mill. aufgeführt waren, keine weſentliche Veränderungen. s Die Sanierung der Wittener Walzmühle.G. In der Gen.⸗ Verſ. der zum Konzern der Getreideinduſtrie⸗ und Kom⸗ mifſions⸗A.⸗G. gehörenden Geſellſchaft wurde die Verluſtbilanz für 1926 genehmigt. Bei 119 905(129 029) ¼ Fabrikationsgewinn ſind 232 662(275 913) Unkoſten, 114 397(36 706) 1 Abſchreibungen und 148 230/ Verluſtvortrag aus 1925 aufgeführt, ſo daß ſich ein Geſamtverluſt von 375 403/ ergibt. Das ſchlechte Ergebnis wird auf das Ueberangebot in Mühlenfabrikaten zurückgeführt, das zu einem ſcharfen Konkurrenzkampf im rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Abſatzgebiet führte. Der Betrieb in Witten wurde ſtillgelegt. Zwecks Beſeitigung der Unter⸗ bilanz wurde die angekündigte Kapitalherabſetzung von 1,8 auf 0,9 Mill. 4 beſchloſſen. Mit Wirkung vom 1. Juli 1928 an läuft das Geſchäftsjahr von Juli bis Juni des folgenden Jahres. Sitz der Geſellſchaft iſt künftig Duisburg. sDie Verhandlungen um die Preußenanleihe gehen weiter. Wie verlautet, gehen die Verhandlungen über die Preußenanleihe weiter. Sie ſollen nicht ſo günſtig ſtehen, wie es bisher den Anſchein hatte. Die Ausſichten auf ein baldiges Zuſtandekommen der An⸗ Geen ſchlechter geworden, aber der Abſchluß nicht in Frage geſtellt. :? Erhöhung der Pfandbriefbonifikation. Die Pfandbrief⸗ bonifikation iſt vom Sonderausſchuß für Hypothekenbankweſen um 7% v. H. erhöht worden. Die Höchſtproviſion beträgt alſo jetzt 2 v.., die Durchſchnittsproviſion 1 v. H. * Wieder ſteigende Großhandelspreiſe. Die auf den Stichtag des 28. September berechnete Großhandelsinderziffer des Stat. Reichs⸗ amtes hat ſich gegenüber der Vorwoche(139,6) um 9,2 v. H. auf 139,9 erhöht. Von den Hauptgruppen war die Indexziffer der Agrarſtoffe nahezu unverändert. Die Indexziffer der induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 0,4 v. H. und diejenige der induſtriellen Fertig⸗ waren um 0,2 v. H. geſtiegen. Innerhalb der Gruppe Agrarſtoffe ſtand einem Rückgang der Viehpreiſe(Rinder und Schweine) eine weitere Erhöhung der Preiſe für Vieherzeugniſſe(Butter und Eier) gegenüber. Die Steigerung der Indexziffer für induſtrielle Rohſtoff und Halbwaren iſt vor allem durch die Bewegung der Gruppe Tex⸗ ——ä— ̃ ꝶ“—..—̃————— 8 8. Kurszettel der Neuen Mannhelimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit 1 verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +T verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 4. Oktober 3 .. 4. 8.[4. 8. Bad. Bank. 172,0172,00 Bab. Aſſekuranz 210,0.210,0 Karlsruh. Maſch. 23 fälz. Hypoth. Bk. 185,0185,0 Continent. Verſ. 90,—90.—C. H. Knorr h. Hypoth. Bk. 182,0182,0 Mannheim. Verſ. 182,0182,0[ Mannh. Gummi 39,.— 39,.— Rh. Creditbank. 130,0128,00Oberrh. Verſ. 159,0159,0 NeckarſulmFhrzg. 113,00118.0 Südd. Disconto 143,0143,0 Pfälz. Mühlenw. 148,0.1 .⸗G. für Seilind 94,—94,— Portl. Zem. eid. 141,5141,0 Durlacher Hof. 157,0.182,0 Benz& Cie...——Rh. Elektr..⸗G. 16.0 164,0 Kleinlein Heidelb. 220,0220,0J. G. Farben. 301,0295,2 140.00140.0 Ludwigsh. Akt. Br 220,0220,0Rhenania.. 53.—59.— Wayß& Freytag 164,0.163,0 Schwartz⸗Storch. 178,0178.0 Bebr. Fahr 52.—52.— b aldhof 324,0(813.0 Werger Worms 178,0178,0J Deutſche Linol. 250, 0247,0 ucker. 139,0139,0 Frankfurter Börſe vom 4. Oktober TGelſenk. Gußſt. 158,0149, 7 Baſt.-G.. 232.0ſ282.0 Vank-Aletien. 1 95 becgge 209,0 720 852 5 Sbite 90— D..01145,2 lſe Bergb.—.—„[Be enkel—— Padſſche— 1710 71.0ʃf Aſchersleb. J50,0(170.(1 Bergm Elektr, 205,0205.0 Bank f. Brau. Ind 183,7 190,0 Lali Weſteregel. 189,0.184,5 Bing Metallwerke—.——.— Bayr. Boden r. B———. Eane. 12 8 Brem.⸗Beſigh.Oel 66,50—.— Bayr. Hyp. u. Wb. 164,5164,0 an 200Ch. Brockh..⸗W. 83.—82,.— PBartder Bautt. 140,0 146,0 JOberſchl c. Beb. 108,06, Cement 15 141.0ſ185.0 üdd. — 2 — 2 9„ 1Berliner Hand. 248,0 245,0 JOtavi⸗Min. An. 83,.— 37.500Cement Karlſtadt 193,0193, ICom. u. Prbeath. 174,0 172.7 TPhönix Bergbau 115,1110,0 Sdenbe 104.00108.0 + Darmſt. u. Natb. 232,0 227,0 IRhein. Braunk. 252,9 245,0[Chem. W. Albert 145,0137,5 D. Hypothekendk. 181,0132.9 Salzw. Heilbronn 149,0 75 Cont. Nürnb. Nzg.—.—.— FDeutſche Bank 168,0162,2 Tellus ergbau 112,0111,0 ITpaimler Motor 121.0ſ118.0 .Effekt. u. Wechſ. 128,7 129,0.u. Laurahütte 82,.—78,.— ccgelben E. Anſt. 218.0 18 D. Ueberſee⸗Bank 105.0 106,0 Dyckerh Widm.—.— D. Vereinsbank 104,0.104,0 Cransport⸗Alelien. Din ITDisconto⸗Geſ. 158,2155,0 Dürkoppwerk St 80.— 79.— e 189.41277 Düſſeld.Rat, Dürr 74,.—68.— irkfrt. Hyp.⸗Ba f 9„ f Fogne g u. N⸗G. 141,0 138.5,1Rordb. Slenb, 154.5,147) Eiſen Kaisersl. 48,— TMitteld. Ered B. 240,0 245,0[Qeſterr.⸗U. Sl. B.———.—IEleftr. Licht u. K. 230,0219,0 Nürnberg. Vs.⸗B. 160,0180,0 Baltimore& Ohio 103,7 104,0[Elſ. Bab. Wolle 193.5——05 5 Alten. erd älzer Bk. 8 0 5.— Nhein Goiebk. 12370 127.5 Iuduſtrie-Aktien. Enzinger inien—.—.— Reichoank. 163,5 159,2 Eichb.⸗Mannh. 271.0271,00Eßlinger Maſch, 82,— 80,.— Rhein. Hyp.⸗Bank 135,0178,5 5. Kempf⸗Sternb. 188,2188,0 Ettling. Spinn.+ 230,0 230,0 Sidd. Disconta 142,0 142,0 Mainzer St.⸗A. 250,0 250,0 Faber, Joh. Blei 74,—74,— Wiener Bankver.——17,80 Schöfferh. Hindg. 1180 998,0 aeg 48chieicher 100,5,100.9 Wirttb. Notenbk.———.— Schwartz⸗Storch 178.9 178.0 1J..Farbenind. 300,0292.2 —* Mannh. Verſ⸗G.———— Werger 166.0175.0 Fat Gebr. Pirm. 53,80.5 rankf. Allg. Verſ. 150,9150,0 br. 83.4053,90 JJelt.Gulll. Farls 140.7,188. berrg, Verſ.⸗G. 180,0 160.6 181.0178,0 5 50 Jetter 90.—5f— FrankfN u. Mitv.—.——.—Adler Rleyer.. 110.5,105.0 Fref. Pok.& Wit. 76.75 75,.— TA. C. G. St.⸗A. 189,0184.7 Fuchswaggon—. Bergwerk⸗Alckien. Aſchaff. Buntpav. 34,9.183,5 Tczoldſchmidt&. 129.90128, JBochumer Guß.—.——2 TBaberus Eiſen 112,210700Bahnbed. Darmſt. 35.—36,— 12000 11 0 1D. Luxemb. Berg—.——.— Badenia Weinh.—.———[Srin,— lfinger 5 Eſch veil. Bergwk.—.——,— Bad. Elektr. +—.——.— 1270— JGelſenk. Bergw.—.——.—Babd. Maſch. Durrl. 188.0J180, ſHeammerſen. 167,0—— 175.0ſ173,0J Femp Aſchaff. Zellſtoff 200,5,199,7][Gritzner N. Durl. 116,011501 45.] 4. ure Füßen 137.0,135,5 Neckarſ. Fahrzg. 112,80111.0 uhrenfabr. Furtw 17,50—.— ilpertArmaturf. 111017 78,50 Nrh. Leder Spier 103.0100,0Per. deucgch delf, 99.—03,.— Hirſch Kupf. u. M. 110,0108.9 Peters Uniongrkf 115,0114,2 Bf.ch.Ind. Mainz 112,5 111.0 Hoch⸗ u. Tiefbau 110.0 111.9 Pf. Nähm. Kayſer 60,8580,—TBer. Stahlwerke——. Holsverlaß Phil. 199,0488,0 Philippsn G. Frk 61.— 63,.— Ver. Ultramarinf. 180,9.160,0 olzverkohl.⸗Ind 72.— Porzellan Weſſel 88.50—.— og ene 1 75 112— 7* Junghans St.⸗A. 107,0106,0 Rein. Gebb& Schz 132,0129.2 Rogtl. Maſch. St. 0f85˙5 Kammg.Kaiſersl. 206,0.296,0 IRheinelekt.St.A 187,0l68.0 9915*. 55—3— 55 Karlsruh. Maſch. 21,2522,— Rh. Maſch. Leuder 21,—2,— Volthom.Seil u. 65—64. „Stettin 1 5—— 61,5061, 25 Wayß& Freytag 134,0161,1 Klein, Sch. KBecker 132.0130,0[Riebe ontan—.——.— t 3 Knork, Ften 520 e 80 fdee da. 95 190 Tggell Waldhof St 222,01810,0 Konſerven Braun 66, odberg Darm 2— Kraus& Co., Lock.—,——.— Gebr. Roeder, D. 142. 145,0 Fretverkehrs⸗ Kurſe. 186,2 FRüttgerswerke 97,5008,— Benz * Schlinck& C. Hbg.—.——.— Brown., Bov.& C.— Lederwerk Rothe—.——.— Schnellpr. Frank. 97.—06.— Raſtatter Wagg.—, Subiland galge 121,0—.— 5—— te 7650 195 Uf Lutz Maſchinen.-—— uckert, Nrbg. 208, dus ſche Jubuſt——— 80 Verneis 79.—f7,— Seſtverziusliche Werte. Mainkraftwerle 12,9 12l.10Schnßlabrtk Hor 85.— 57.— D. Anl e 16,2518,55 Metallgef Frankf. 151,0180,2 Seilinduſtr Wolff e L0(261.5 10, hrbStabtz Mez Söhne. temensdealske 30l.0 21.806½% Me Stadr 21 c. e010 ee e, Moenus St. A. 73,—78,—.Led. St. pldp 0,100, Motoren Deuz: 89.— 71.— Südd. Zucker 138,0186,24% B. Schußg. 9 9,80 8,08 Motorf. Oberurf. 72,—74,—Tricotw. Beſigh-.—.——14% D. Schußg. 14—.——.— Berliner Vörſe vom 4. Oktober Chem. Albert.. 148,2142,0 Baul.-Alckien. eeee, 16l eC.dSinner 6 0 Bank f. Brauind. 193,5„[Accumulatoren. 5 een Bankver. 147.5148,5fidler& Oppenh 180,9.170,0 1— 5 0 25 Bank f. el. Werte 191,5172,1 Adlerwerke.. 110,108,2 5 4 TBBerl. Handelsg. 240,5 243,0 A⸗G. f. Berkhesw. 171,9185,5 100 7555 e„0110, ICom.L. Privatg. 175,0172,2 Alexanderwerk. 58,1558,— 065255 emb. 1 2 J Darmiſt.u. N ⸗B. 23,0227,5 PAüg. Elektr⸗Geſ 188,8188, 0a iſenb.⸗Si 1 1 Deutſche Bank. 168,0 163,5 Ammendorf. Pap. 265,0258,0 Erdöl. 19 8 J Dt. Uleberſee Bi. 105,0 105,0 Anglo⸗Et. Guane—are deut 1. 12 8015 ITDise. Command. 139,0.154,5 Anhalt. Kohlen⸗+. 114,5,110,0 Deut 35 abelw. 102, IDresdner Bank 164,0160,6 Annener Gußſt.—.——.—— 10 5 Na ſch. S6,0 8825 Frankf. Allgem. 145,0152,0 Uſchaffbg. ellſt. 200,5—.— 5 f Fittew. edb. 240,80236,0 Angel. acb Maſch. 135,0186,2 Deut 9 Steinzg. 255,5255,5 Oeſterr. Creditbk. 41,25½41,0 Deutſche Wollw. 59, 57,15 N.25J41,50 Halcke Maſchin. 135,5132,0.Deutſch. Eiſenh. 88,80 82.50 ee e ee 45,—13,— Donnersmarckh. 120,0426,0 3 Ere ditök. 128.5128,0 7 P. Bemberg 524,7504,0 Dürener Metall 180,0178,0 Nhein. Ere—— 145.0142·0 Bergmann Ett. 205,0199,0 Dürkoppwerke 33.—81,— Süddeutſch. Disc. 145,0142,0 gerl.⸗Gub Hut 343.03400TDynamit Nobel 141,5 188.8 Berl.Karlsr. Ind 69,5065 ITLahmeyer& Co. 190.7 Lech Augsburg 124,5—, Ia„ 2 Erausport⸗Akktien. kSerlin. Maſchb. 186,0 134,8.Flektr. Lieferung 190,0,189,5 1 D. Reichsbahn—.——.— Bing...—Telktr, Licht u. fer. 3 218,1 Schantungbahn.28 0,75 Pochnn. Gu.—.——— Kmaile uurich 83.—— 5 Gebr. BöhlercTo.————[Enzinger⸗Union e e Sredeſg de. 98— 99— Eſchw. Bergwert 225,0,222,0 1 88.— 84..⸗Beſigh. Oelf. 69,.—89,.— Saltzment 1040——remer Sinekeum 2a8 0dabep aiß a u 229254 0 IDeutſch⸗ Auſtral———[Kremer Vulkan. 155,0.155,0 LJ.G. Farbenind. 299,8294,0 5 85 152.(148,7 Bremer Wolle 191,2181.0 221,017,0 155.—Slldamerika 228,50221.5 1120.10555 85 ee eee 5 4243 5 8 Ei 2,„5 N. Friſter anſa Diſchiff 233,0224.5 Buderus Eiſenw Fuchs 1 15 1Nordd. Lloyd. 155.0148.5 Chem.— 134,5131,2 Verein Elbeſchiff. 78,75 71,—[Chem. Gelſenk., 82, 2582,— Gaggenau.⸗A. 58,50052.50 * tilien bedingt. In dieſer haben die ſtark ſchwankenden Preiſe für Baumwolle und für Baumwollgarn wieder angezogen; gleichzeiti ſind auch die Hanfpreiſe geſtiegen, während die Preiſe für Rohſelde und Rohjute ihren Rückgang fortgeſetzt haben. Die Indexziffer für Häut und Leder hat bei höheren Preiſen für Rindshäute end Kalbz felle weiter angezogen. Unter den Metallen ſind beſonders die Preiſe für Blei und Zinn zurückgegangen.— Auf dem Gebiet der induſtriel⸗ len Fertigwaren hat ſich die Aufwärtsbewegung der Indexziffer ſür Konſumgüter, unter denen die Preiſe für den Hausrat angezogen haben, fortgeſetzt. Voörſenberichte vom 4. Oktober 1927 Frankfurt ſchwach— Einbußen von—7 v. H. und mehr Beſorgniſſe um die Geldmarktentwicklung An der heutigen Börſe war die Stimmung recht ſchwach. Au allen Märkten überwog ſtärkeres Angebot, das nur ſchlecht aufge nommen wurde. Schon vorbörslich war die Haltung nachgebend die dann nach Bekanntwerden der Reichsbankdiskonterhöhung um ein ganzes Prozent ſich außerordentlich abſchwächte. Daneben übte die Tatſache, daß die Beratungsſtelle für Auslandsanleihen den Be⸗ ſchluß über die Frankfurter Stadtanleihe zurückgeſtellt hat, ein: ungünſtige Wirkung aus. Man betrachtet in Börſenkreiſen die künftige Geldmarktentwicklung mit großer Beſorgnis, wenn die aus⸗ ländiſche Geldeinfuhr abgeſchnürt wird. Gegen die enge Abend⸗ börſe ergaben ſich daher bei der erſten Kursfeſtſetzung Einbußen von durchſchnittlich 3 bis zu 7 v. H. Beſonders ſtark angeboten waren Siemens, Geffürel., J. G. Farben, Zellſtoff Waldhof und am Mentan⸗ markt Harpener und Rhein. Braunkohle. Hler gab es Kursverluſtt von 772—10% v. H. Am Rentenmarkt war die Haltung weiter ſehr ſtill, doch überwogen auch hier die Abſchwächungen. Im weiteren Verlaufe machte die Abwärtsbewegung weitere Fortſchritte, wenn auch von privater Seite kaum Abgaben vorge⸗ nommen worden ſein ſollen. Elektrowerte gaben erneut bis zu 5 v. H. nach; ebenſo Zell Waldhof minus 4 v. H. Rheinſtahl verloren insgeſamt 10 v. H. Tägliches Geld iſt unverändert knapp bei 7 v. H. Berlin abgeſchwächt— Privatdiskont auf 67“ v. H. erhöht Die heutige Börſe ſtand etwas überraſcht einer völlig neuen Situation am Geldmarkt gegenüber. Die Diskonterhöhung um 1 v. H. hatte zwar ſchon in den letzten Tagen das Geſprächsthema der Börſe gegeben, man hatte aber nie mit einem ſo ſchnellen Schritt der Reichsbank gerechnet. Noch geſtern abend in Frankfurt war zu Kurſen gehandelt worden, die bis zu 7 v. H. über den letzten Mit⸗ tagsnotierungen lagen, heute früh hörte man jedoch ſehr bald nur Briefkurſe, ohne zunächſt eine Erklärung für dieſe Schwäche zu finden. Die Kurſe gaben bis zu 10 v. H. nach und auf dieſer Baſis eröffnete dann auch der offizielle Verkehr. Nur ganz wenige Neben⸗ werte waren relativ gehalten, das Groß der Paplere war bis 4 v. H. die ſchweren Werte bis 10 v. H. ſchwächer. Auch im Verlanfe hielt die Abneigung der Spekulation an und die Kurſe gingen erneut um 1 bis 4 v. H. zurück. Die Reichsbankorders waren wohl ſchon vor offiziellem Börſenbeginn zurückgezogen worden, das Publikum hat ſich jedoch bisher nicht in ſichtbarem Umfange auf die veränderte Lage eingeſtellt. Heimiſche Renten neigten zur Schwäche, auch Aus⸗ länder eher abbröckelnd. Der Pfandbriefmarkt hatte minimales Geſchäft. Auch der Geldmarkt muß ſich natürlich erſt umſtellen. Tagesgeld iſt bis—9 v. H. und darunter genannt, Monatsgeld —9 v. H. Der Privatdiskont wurde für beide Sichten um 6 auf 666 v. H. erhöht und iſt damit erſtmalig wieder ſeit längerer Zeit 98 v. H. unter Reichsbankdiskont. Am Deviſenmarkt hält das An⸗ gebot an. Das Pfund liegt international feſt. Spanien iſt ſchwächer. Verliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbauk 7, Lombard, 8 Privat 6% v. 5 — Imſſich J. Oktober 4. Okiober fstant in.⸗M. für G. 9225 M. lätze Holland 100 Gulden 168,09 168.4316, 88 Athen. 100 Drachmen].544 8,858 8850.856—.— 155 Brüſſel 100 Belga 500 P. Fr. 58.385 5 88.30 39,48 58.— 8 Danzig.. 100 Gulden] 31.4281,58[ 81.38 81.5461.— 6 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.567 10,587 10,588 10.588 61.— Italien 100 Lire] 22,89 22,98 22.88 22,92 81.— Südſlawien.... 100 Dinar].393] 7,407].393] 7,407] 81.— Kopenhagen. 100 Kronen 112,31 112,53112,28 112.50 4112,50 5 Liſſabon.... 100 Estudo] 20,88 20,87]20,63 20,87 153,57 8 Oslo 100 Kronen]110,38 110,58 110,39110,61 12,50 4. Paris... 100 Franken] 16,45 16,49 16,448 16,485 81.— 5 Prag.. 100 Kronen] 12,429 12,449 12,423 12.443 86,062 5 Schweiz... 100 Franken] 89,55 81,015 89.81 89.97 81¹,20 3 Sofia 100 Leva] 3,03)] 3,036.029 3,035 81,.— 10, Spanien. 100 Peſeten] 73,41] 73,55 72,81 72,95 81¹, 5 Stockhom 100 Kronen112.79 113,01 112,78113,00 112,50 2 Wien 2 100 Schilling] 59,1 39.2 59.125 59.2.70 8,5 Budapeſt 100 Pengö=12500 Kr. 79,33 73,4773,35 78,49 85,062 8 Buenos Aires 1I Peſ..,790].794].,790] 1,794.78 10 Canada...1 Canad. Dollar 4,196] 4,204] 4,196.,204—— Japan.. 1 Pen].,958 1 862.958].962.092 5,8 Kae 1 Pfd.] 20.927] 20.967] 20,92 90—.—— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd 2,225 2,229.278.282 18,45 10 London. 1 Pfd.] 20, 404] 20,444 20,398 20,438 20, 43.50 Nem Pori.. Daollar.192.200.1918 4½1 4,188 3,8 Rio de Janeiro... 1 Milreis 0, 0,5025 0,5005 0,5025 1,878 3 Uruguuayg 1 Gold Peſ..246].254].246.254— 5 8. 8. J. 4..4. Gebhard Textil. 139,0139,0 TMans feld. Akt. 130,5 124.5 IWeſtere„ Alkali 185.5 18378 JGelſenk. Bergw. 158,2148,0 Markt⸗ u. 170, 7169.7 Wicking⸗Cement. 156,8185,0 TGelſenk. 2 0—.——.— Mech. Web. Linb. 268.7280,0 Wiesloch Tonwar 109,0 108,0 Genſchow& Co. 98,.—99,— Mez Söhne 61,—30,25 Wiſſener Metall 141.2187.2 German. Portl.⸗Z 210,0208,5 Miag⸗Mühlen 137.5 136,0 Wittener Gußſt. 50,25 50.— Gerresheim. Glas 147,0146,5 Mig& Geneſt. 148.2144,0 Wolf, Buckau.. 88,— 55,80 55 ſchordgardt 4085 11——.— Mannz 71,7569, 75 Peufef Verein. 188,0168,7 ebr. Goedhar 5 otoren Mannh.———— 0 Gaee ee dern 1150 1175 Zellſ. Waldhof 828,0810. berz C...—.——.— Neckarſulm. Fhrzg 112,„ Sag—A 1255 32 110 Morbb⸗ Wollk. 170,0168,2 ee ritzner Maſchin. 2—— Toberſchl. E. Bed. 104,0101,0 Benz⸗Motor Gebe ceene 1050 10 5 Dberſcl Krtew. 105 9 95 80 Feafſcedenel.:.88J88.5 Gebr. Großmann 107,0108 Grün& e 182,0.179,7 TOrenſt.& Koppel 185.7 180,5 5 18,2519, i 105,2 TPhönix Bergb. 116,0111,7 Gruſchwitz Textil 108,0 Phönix Berg LI ackethal Draht 94,859050JRathgeb. Wagg. 98.50—.— Frügershall 143.5142 alleſche Naßg. 109.0 l87,0 ftessgos Papier 83.8 28.0 Pesersb. Jat.Gdb. 2,30 2,35 — inn. 170,0.166,5 JRhein Braunkhl. 252.0244,5 Ronnenberg..—, annov. Egeſt. 110,0 107,7 Rhein. Chamotte 69 8064— Ruſſenbank...,0 8,88 ann. Waggon.—,— IRhein Elektrizit. 166,0182,) Sloman Salpeter 88.90.85·90 anſa Llohd..— 167,5 Rheinfeldenstraft 179..477.0 Südfer Phosphat—.——. bg.⸗Wien Gum. 94,.— 92.— Rhein. Maſch. Led. 22, 2* ſfa. 0,5080,.— arkort Bergwerk 28,25ſ26,75 JRKheinſtahl. 198.9188. eeſe e e eneneeuenenz artmann Maſch. 31.—30, le 5 1 e. e ee e e e ilpert Maſch. 80,—79,—[Roſt aee 15 indr& Aufferm. 12,0,12J,1 Roſißer Zucker. 98,—88—. Gie delchsalf 77 8 feirſch Kupfer. 1100ſ108,0 Rüctſortb Ferd. 104,5 104,0 cedanleihe. 93.75.).50 IHirſchberg Leder 129,0119,0[Rütgerswerke. 97.—98,—%¼ B. Kohlenanl. 18,.—18.09 Iboeſchckif. u. St. 198,5176,5 Sachſenwerk.. 128,1123,75¼ Prß Kalianl. 6,80 6,28 Ibohenlohe⸗Wrk. 22,75 21,65 TSalzdetfurth. 249,510% Mh. Stadt.25—.——.— hil. 5 5 105,7190,2 Sarotti... 189,5185.2 8% Mh. Stadt. 26 98,60 98.80 orchwerke.. 121122,0 Scheidemantel. 30,50 30.68 5¼ Roggenwert.—.— 9,18 Humboldtmaſch 37,30,36,—TSchudert Safß 340,8 28.0.½ Poggenrentb..96,.08 Tötle Sergben. 745.0J21,9 Sczaſabrt berz 56 8055 bandſch Weas 8 8d0 105,) EStemensücalete 205.cſg80.2 b) Ausl. Nentenwerte. „isSinner AG.. 60 5% Megikaner.. 38.5087, 90 Kahla Porzellan 103,8z—Stettiner Bulkan 82,7559,284/ Oeſt. Schatzu 27,50—,— TKaliw. 55 173,0l Stoehr Kammgru 155,0,150,5 4%„Goldrente—— 31.— ersl. 179½5 5 22,6521,30 Stoewer Nähm.. 61.—60,—4 C. M. Nemg. r Steſperger Zint 28170 2270f4/ ,, Silkerrte..80.86 Klöcknerwerke 162,0158,7 Südd mmobil. 88,— 88,.— 4½%, Papierrte.— C. 5 Knorr. 173,0170, 0releph. Berliner 85,50 88,754% Türk.Ad.⸗Anl. 9,85— Kollm. KJourdan 90,—00,— ThoerlOelfabr.-+ 103,2102.74%„ Bagd.⸗Eiſ.! 17.7517,85 Gebr. Körting—.—85,50 Tietz, Leonbarb. 169,0 160,0 ½¼„„„ 11 14,90 5 62,.— 82 Transradio. 137,2 138,54¼ Türkunifäinl. rau e; Lok.—8,— 4% ollob. 1911 14.—18, Kronprinz Metall 121,0 UnionwerkMaſch 118,0(119,2% 200 Les 31.— 48.80 Kyfſhäuſer⸗Hütte 65,—65,15 Parziner Papter 144.,9139,9 4½% USt.-1913——27,80 Ber.O. Artf Gum. 101,101.5½¼% 1914—.——.— Ieahmener& Co. 1902534,0 Ber. Ehem Charl 157,8.158,0½%%„ Goldrte 28.— 27.88 Laurahüte. 92,1P8, B. Diſch. 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Er ſah ſehr müde aus. verkanfen te gern einen Rat haben,“ ſagte Riſt.„Soll ich zWas für Papierev“ Riſt zählte einige Papiere auf, die er beſaß. „Das iſt nicht nötig,“ meinte Johannes. Riſt nannte einige andere Papiere, eine Börſenverbindung wußte, Tagen auf den Markt. geworfen hatte. „Behalten Sie ſi —8—2 en Sie ſie lieber,“ antwor „Aber von denen er durch daß Johannes ſie vor zwei tete Johannes,„ſie Sie verkaufen doch ſelbſt Johannes.“ „Vielleicht tue ich es, weil ich Geld brauche,“ entgegnete Johannes mit einem müden Lächeln. Woblic ſchlug Riſt einen ſcherzhaften Ton an. auf b enn ich Polizeibeamter wäre, Johannes. würde ich dar⸗ edacht ſein, mich Ihrer Perſon zu verſichern.“ fragte Johannes ohne das geringſte In⸗ ·Warum denn?“ tereſſe, Sie während er dem Kellner zurief, daß er zahlen wolle. „Weil Sie ſich benehmen, wie jemand, der flüchten will. verkaufen was nicht niet⸗ und nagelfeſt iſt, um ſich Bar⸗ geld zu verſchaffen. Ich bin ſicher, daß Sie ſogar unter Preis verkaufen. Sie ſcharren Hunderttauſende zuſammen. Und doch haben Sie einen guten Kredit. Habe ich nicht recht? Alles deutet darauf, zu verlaſſen. „Aber als oß den ob der Gedanke, zu beſchäftigen. den daß Sie vorhaben, das Land Hals über Kopf Wenn ich alſo Polizeibeamter wäre—“ Sie ſind es ja nicht,“ ſagte Johannes. Trotzdem kleinen Riſt 11 mit mehr Intereſſe an. Es ſchien, iſt hingeworfen hatte, anfinge, ihn Als ſie in der Garderobe ihre Sachen angezogen hatten nahm Fohannes ihn beiſeite und fragte: baben? „Noch nicht. Abe te meinen alſo, daß meine r es kann kommen.“ erkäufe Aufſehen erregt „Wenn dann jemand zu Ihnen käme und Sie fragte, wa⸗ rum ich verkaufte, was würden zSoll ich vielleicht antworten, daß Sie die Abſicht haben, usland zu flüchten?“ ins A Sie da antworten?“ „Flüchten iſt ein ſo brutales und eindeutiges Wort,“ ſagte Johannes zö gernd. „Soll ich dann r eiſen ſagen?“ ⸗Daß ich eine wichtige und längere Auslandsreiſe vor⸗ hätte, würde ſich am beſten anhören.“ „Gauz offen: wünſchen Sie, daß ich ſo antworten ſoll?“ „Ja. „Was haben Sie eigentlich nor, lieber Johannes?“ Johannes legte bedeutungsvoll den Finger auf die Lippen. „Aber dann ſind Sie jedenfalls ſo Freundlich, ſich meiner mit einem kleinen Anteil zu erinnern? Johannes gab ihm die Hand. An der Ecke bei Wivel blieb Riſt allein ſtehen und ſtarrte Johannes' davonfahrendem Automobil nach. Grübelte er viel⸗ eicht über die geheimnisvollen Geſchäfte nach, die Joh zunes plante, und ſeinen eigenen, eventuellen Anteil an der Sache? Ach nein, daran dachte er keineswegs. Aber er dachte an einen Namen, der ihn eine Linie ziehen ließ, die ihm wiederum eine Kombination eingab: Terdongen, Gripen, Johannes, Fürſtin Czernova und Abraham T. XIX. Konſul Axelſon. 2 Als der Commander gegen halb dier nachts in ſein Hotel zurückkehrte, ſagte der Portier zu ihm, daß der Herr auf Nummer 116 ihn erwarte. „Konſul Axelſon?“ fragte Cramer. „Jawohl, Konſul Axelſon.“ Der Commander ſuchte eine Weile in den halbdunklen Korridoren nach dem Zimmer. Augenſcheinlich war dieſer Teil des Hotels ihm fremd. Endlich fand er die Tür. Sein Klop⸗ fen blieb unbeantwortet, aber er trat gleichwohl ein. Das Zimmer war nicht erleuchtet. Aber in dem Morgen⸗ licht, das durch die Gardinen ſickerte, konnte der Commander alle Gegenſtände deutlich unterſcheiden. Es war ein großes Doppelzimmer. Mitten auf dem runden Mahagonitiſch ſtand eine offene Handtaſche aus braunem Leder. Auf einem Stuhl am Fenſter ſaß ein Herr in einem lan⸗ gen, grauen Sommermantel. Sein Geſicht konnte der Com⸗ mander nicht ſehen, da der Mann eine ausgebreitete Zeitung vor ſich hielt, die er erſt ſinken ließ, als Cramer zu ihm trat. Es war ein diſtinguierter Herr in mittleren Jahren, der den Eindruck eines Engländers machte, mit grauen, lockigen Hag⸗ ren und einem großen, buſchigen Schnurrbart, der ihm wie in grauen Strähnen über die Lippen hing. Er hatte einen tief⸗ liegenden Blick und trug eine goldene Brille mit runden Glä⸗ ſern. Das war Konſul Axelſon. Cramer blieb vor ihm ſtehen. „Wieder eine neue Wohnung und eine neue Geſtalt,“ ſagte er bewundernd.„Es iſt erſtaunlich, wie Sie ſich verändern ehen Sie verhältnismäßig mager aus. Man kann Sie für —— engliſchen Sportfiſcher auf der Reiſe durch Skandinavien ch habe Sie vergebens erwartet. um ſich danach zu richten. Staubmantel, während otel zu⸗ bin für halten. „Sie hatten ja Ihre Order, autwortete der Mann in dem langen Sta er nach der Uhr ſah.„Sie wußten, daß Sie in Ihr rückgehen ſollten, wenn ich bis drei nicht da wäre. 5 einige Tage hierhergezogen.“ „Und Ihr Zimmer im Palaſthotel?“ 5 „Da wohnt natürlich immer noch der Waldbeſitzer aus dem Oeſterdal.“ 5 „Und in der Wohnung Veſterbroſtraße 25? „Wohnt immer noch der Schiffsingenieur aus „Darf ich zu dem Unternehmen im Phöntx' gratulieren, ſagte der„Sovtel ich weiß, muß es geglückt ſein.“ Abraham T. zog aus ſeiner großen Manteltaſche ein zer⸗ knittertes Stück Pavier, das er auseinanderfaltete. Nachdem er ein oder zwei Minuten darin geleſen hatte trat er an den Tiſch und griff in die offene Ledertaſche. Er holte einige Schmuckſachen heraus und beſah genau jedes einzelne Stück. Dann ſagte er:„Stimmt.“ und warf die Schmuckſachen mit der größten Gleichgültigkeit über den Tiſch hin dem Commander zu. Die Sachen machten zuſammen einen bedeutenden Wert aus. „Nehmen Sie das alles,“ befahl Abraham T.„Sie haben ſicher einen Koffer mit einem guten Schloß. Verſtecken Sie ſie dort. Vorlänfig haben wir keine Verwendung dafür. Der Commander ſtopfte ſeine Taſchen voll. „Es waren zwiſchen ſiebzig⸗ und achtzigtauſend Kronen.“ meinte Abraham T. gleichgültig.„Das deckt unſere Ausgaben in den letzten Tagen. Mehr nicht.“ Er ging ein paarmal im Zimmer auf und ab, blieb dann mit den Händen auf dem Rücken ſtehen und ſtarrte zum Fen⸗ ſter hinaus. Auf dem großen Platz hatte das tägliche Leben angefangen zu erwachen. Die Sprengwagen fuhren über den Aſphalt, die bunten Farben von Nyhavn flammten im Mor⸗ enlicht. 9 Plötzlich drehte ſich Abraham T. um. „Ich habe Sie auf dem Rathausplatz im Automobil ge⸗ ſeßen,“ ſaate er.„Sie hielten und ſpionterten hinter einem anderen Wagen her, der vor Ihnen war. Wer war das? „Sie entſinnen ſich vielleicht ſeiner nicht. Sie haben ihn zum erſtenmal in der Geſellſchaft beim Genexaldirektor Fei⸗ ring getroffen. Wir nennen ihn den kleinen Riſt. können. Als ich Sie zum erſtenmal ſah, konnte ich nicht daran zweifeln, daß Sie ein wohlgenährter Bauer wären. Jetzt „Ich entſinne mich ſeiner. Was iſt das für ein Mann?“ (Fortſetzung folgt) elle Mannheim, N 4. i0 Intl. Derökfenthebungan der Stat Mannhein Arbeitsvergebung. Die Schloſſerarbeiten für den Neubau einer doppelgeſchoſſigen Großviehhalle im Schlacht⸗ u. Viehhof ſollen vergeben werden. Nähere Auskunft: Baubüro Schlachthof, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich ſind. Einreichungstermin für die Angebote: Montag, den 10. Oktober 1927, vormittags 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer Nr. 124. 2¹ Hochbauamt. O einfach macht SUMA des Waschen Bei Suma gibt es keine um- Leiler: L. 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