eten 2136 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne 1 Beieptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2 Haupt⸗Nebenſtelle R 1,46, aſſermannhaus!. Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofftr.. chwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945. 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spie!l Aus Seit und Leben in MannheimerGeneral Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnilk. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Wittag⸗Ausgabe heimer öeilu Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 30 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Koldnelzelle für Allgem. Anzeigen 040, K⸗M. Netlamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Füt Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Aus den Memoiren werden folgende zwei Stellen, die ſich auf die erwähnten Punkte beziehen, zitiert: Am Waffenſtillſtandstage 1918 dinierte der Marſchall bei Lloyd George in der Downing Street. Es waren anweſend Curchill und Lord Birkenhead. Zloyd George teilte mit, daß er die Erſchießung des Kaiſers verlangt habe. Birkenhead war mit ihm einer Meinung, während Churchill ſich gegen ein ſolches Verfahren ausſprach. Am 28. November 1918 fand ein Kabinettsrat ſtatt, in dem die Frage erörtert wurde, ob der Kaiſer gerichtet wer⸗ den ſoll oder nicht. Lord Birkenhead erklärte, daß die Kron⸗ juriſten ſich einſtimmig zu Gunſten eines Prozeſſes ausgeſpro⸗ chen hätten und fügte hinzu, daß vom Standpunkt der öffent⸗ lichen Meinung ein gegen den Hohenzollern gerichteter Prozeß nebſt ſchärfſter Beſtrafung als ſehr günſtig beurteilt werden müſſe, denn man müßte öffentlich erklären, daß das beſte Mit⸗ tel gegen die Wiederkehr eines ſo grauſamen Krieges wäre, den Hauptſchuldigen der gerechten Strafe auszuliefern. Das Kabinett ſprach ſich einſtimmig für die von Lord Birkenhead gemachte Erklärung aus. Marſchall Wilſon ſchloß ſich gleichfalls Lord Birkenhead an. Am 27. Dezember 1018 fand eine Beſprechung der interalliierten Kabinette ſtatt. Sloyd George, Lord Balfour, Bonar Law, Clemenceau, Mar⸗ ſchall Foch, Weygand, Orlando, Sonino und Marſchall Wilſon unterzeichneten eine Erklärung, in der ſis ſich darauf einigten, den Kalſeraburteilen zu laſſen. Im„Matin“ wird noch eine Stelle aus den Memokren hervorgehoben, die aus dem Mai 1919 ſtammt. Sie kautet: Die Kabinettsberatungen Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Kabinett wird ſich in ſeinen weiteren Beratungen— die nächſte Sitzung ſoll ſchon morgen ſtattfinden, während für heute nur eine Miniſterbeſprechung anberaumt iſt— auch mit der Frage der Auslandsanleihen und der Reparations⸗ politik befaſſen. Daraus erklärt ſich auch die Hinzuziehung des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht zu den Verhandlungen. Auch das Problem der deutſch⸗polniſchen Wirtſchafts⸗ beſprechungen wird zur Erörterung ſtehen. Man will ver⸗ ſuchen, die Intereſſengegenſätze der Landwirtſchaft und der Induſtrie zu überbrücken, die im Kabinett durch den Reichs⸗ ernährungsminiſter auf der einen und den Reichswirtſchafts⸗ miniſter auf der anderen Seite repräſentiert werden. Das Reich und die Länder Berlin, 6. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Beratungen des Kabinetts über die verſchiedenen Wirr⸗ Hants⸗ und Finanzprobleme haben abermals eine Unter⸗ rechung erfahren, da man die Rückkehr des Reisarbeits⸗ miniſters Dr. Brauns von einer dringenden Dienſtreiſe ab⸗ wWarten wird. Man wird die Beſprechungen indes in den nächſten Tagen fortſetzen. Die Berichterſtattung Dr. Streſe⸗ ntanns über Geuf dürfte unter ſolchen Umſtänden abermals, vermutlich auf Ende nächſter Woche, verſchoben werden. In Ausführung des am Montag in der Zuſammenkunft der Ländervertreter beim Reichskanzler gefaßten Entſchluſſes 151 Einberufung einer Sonderkonferenz über das ſtaatsrecht⸗ liche Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern, iſt der Voſſiſchen Jeitung zuſolge bereits ein Rundſchreiben verſandt worden. In dieſem wird um die Uebernahme von Referaten und Jegenreferaten erſucht. Ueber die bisherigen Verhandlungen, namentlich über die Beſoldungsreform, werden aller⸗ hand Einzelheiten verbreitet, in denen Richtiges mit Falſchem Jörmengt iſt. Alle dieſe Stimmungsberichte beruhen auf Autmaßung und Kombination und können auf Autbentizität ſchon deshalb keinen Anſpruch erheben, weil der Meinungsaustauſch vertraulich iſt und die Dinge ſich zudem noch völlig im Fluß befinden. Es ſind im Verlaufe der De⸗ batte natürlich vielerlei Anregungen aufgetaucht zu dem Iwecke. menigſtens über die momentane Verlegenheit hinweg an kommen. Auf welcher Baſis man ſich aber ſchließlich zu⸗ lammen finden wird, iſt vorerſt noch durchaus ungewiß. Die ſtärkſte Oppoſition bei dem Kampfe über die Dek⸗ kungsfrage geßt, wie ſchon bekannt iſt, von Bayern aus. te ührigen Länder. insbeſondere auch Preußen und Sachſen, bekunden bffenbar Neigung zum Entgegenkommen. Während Banerns Vertreter fämtliche, aus der Neuordnung der Beſoldung ermochſenden Laſten auf das Reich abgewälzt ſehen Wifl. ſind die übrieen Länder bereit. die erforderlich werdende Reßrßeſaſtung Fis zu einem gewiſſen Grad zu übernehmen. d beizt es heiſpielsweiſe. daß Preuben von den auf etwa So Rillforen zu berifternden Koſten für die Grnaßnng er Beamtengehälter zunächſt die ganze Summe und ſpäter naßezu 7“ aufkringen will. Es iſt klar, dan es außerordentlich ſchwer iſt, bei der ſehr verſchiedenartigen Einſtellung der Län⸗ er hier einen Generalnenner zu finden. Bei einer Beſprechung der engliſchen Delegation erklärte Lloyd George, daß er die Errichtung eines ſogenannten Völkerbundes und die Völkerbundsſatzungen ſelbſt als ein groteskes und lächerliches Dokument be⸗ trachte. Aus amtlichen franzöſiſchen Dokumenten Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf ſehr wichtiges neues Material in der Kriegsſchuldfrage lenkt eine Berliner Zeitung die Aufmerkſamkeit. Es handelt ſich um das in einem Freiburger Verlag erſchienene Quellen⸗ werk eines Schweizer Offiziers Albert Heider, deſſen erſter Band ſoeben herausgekommen iſt und den Titel trägt: Ein Handſtreich auf Baſel nach Joffres Kriegsplan. Das Werk gründet ſich auf die vor kurzem erſchienene fran⸗ zöſiſche Urkundenſammlung über den Weltkrieg, von der bis jetzt zwei Bände vorliegen. An Hand der amtlichen franzöſiſchen Dokumente führt Heider den Beweis, daß nach den Plänen des franzöſiſchen Generalſtabes der äußerſte rechte Flügel des franzöſiſchen Heeres einen Hand⸗ ſtreich auf den nördlichen Zipfel der Schweiz in ber Baſeler Ecke unternehmen ſollte. Offenbar um in den linken Flügel der Deutſchen zu kommen und den Rheinübergang bei Lörrach zu gewinnen. Aus Heiders Darſtellungen erfährt man, daß unmittel⸗ bar nach Kriegsbeginn der Handſtreich auf Baſel durch den franzöſiſchen Generalſtab abgepfiffen wurde und zwar mit dem ausdrücklichen Hinweis auf die in den erſten Auguſttagen zwiſchen London und Brüſſel ſchwebenden Verhandlungen, die der engliſchen Kriegserklärung vorausgingen. Eng⸗ land wollte ſein Eintreten in den Krieg mit der Verletzung der belgiſchen Neutralität begründen. In der Tat hat ja dann auch dieſer gegen Deutſchland gerichtete Vorwurf in der Kriegsſchulddebatte einen ausſchlaggebenden Erfolg gehabt. Bekanntlich wird auf deutſcher Seite der Einbruch in Belgien als vorbeugende Maßnahme gegen die dokumentariſch feſtgelegte Abſicht der Franzoſen gerechtfertigt, die im Ein⸗ vernehmen mit den Belgiern der deutſchen rechten Flanke in den Rücken fallen wollten. Eine Lektion für das Reichsbanner IJ Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Verhalten des Reichsbanners bei der Hindenburgfeier hat ſowohl in demokratiſchen, wie in Zentrumskreiſen ſchar⸗ fen Proteſt ausgelöſt. Wie groß der Unmut dieſer Kreiſe über das Gebahren der Bundesleitung iſt, zeigt aber erſt eine Zuſchrift, die der„Germania“ von„beſonderer Seite“ zu⸗ geht und in der der Beſchluß, der Feier fernzubleiben, in dürren Worten als eine unglaubliche Torheit bezeichnet wird und zwar aus inner⸗ wie aus außenpolitiſchen Gründen. „Wie war denn, heißt es in der Zuſchrift, das Bild des weſt⸗ lichen Berlin und namentlich der Hauptfeſtſtraße am Hinden⸗ burgtag? Man ſah, wenn man die Wahrheit ſagen will, an den Häuſern dort überwiegend ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahnen und bei dem Speilier keine einzige ſchwarz⸗rot⸗goldene. Das konnte durch das Reichsbanner verhindert werden und nach Anſicht der maßgebenden Zentrumsleute hätte das Reichs⸗ banner dies ſchon wegen der Wirkung auf das Ausland ver⸗ hindern müſſen. Eine äßnliche Wirkung werde das Fern⸗ bleiben auch in innerpolitiſcher Beziehung nach ſich ziehen: „Viele Tauſende haben von der Einſtellung der Reichshaupt⸗ ſtadt und ihrer Bewohner zu der neuen Republik und damit auch zur neuen Staatsform einen ganz falſchen Begriff be⸗ kommen. Wenn dieſe Tauſende in ihre Dörfer und Städte zurückgekehrt ſind, ſo werden ſie ihren Heimatgenoſſen be⸗ richten, daß ſie von der Republik und ihren Farben in Berlin nicht viel geſehen haben und dieſe Kunde wird ſicher manchen bewegen, ſeine Anſicht zu dem neuen Staat einer Nachvrüfung zu unterziehen und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich die Aus⸗ wirkungen davon hier und da bei den nächſten Wahlen zeigen werden.“ Wie man alſo, reſumiert die Zuſchrift, das Verhalten des Reichsbanners betrachtet, es war ein politiſcher Fehler erſten Ranges. Es war aber auch eine Ungere chtig keit gegenüber der verehrten Perſon des Reichspräſidenten. Das Zentrum aber muß verlangen, daß das Reichsbanner, wenn es eine über⸗ parteiliche Organiſation ſein will, künftig andere Wege geßt, die dem Volksgefühl mehr entſprechen, als das Ver⸗ halten am Hindenburgtag. * 26 000 ſchriftliche Glückwünſche Im Büro des Reichspräſidenten ſind insgeſamt 4000 Slückwunſchtelegramme und 22 000 ſchriftliche Wünſche ein⸗ gegangen. 1 * Bürgerblock in Bremen. Die Oeutſchnationale Volks⸗ partei, die Deutſche Volksvartei, die Wirtſchaftliche Vereini⸗ gung und die Deutſchvölkiſche Freiheitsvartei, haben ſich zu gemeinſamem Vorgehen bei den bevorſtehenden Biirgerſchafts⸗ wahlen in Bremen geeinigt, Angarns politiſche Senſation Das geplant geweſene franzöſiſch⸗ungariſch⸗rumän ſche Bündnis [Von unſerem Wiener Vertreter) Stille Waſſer ſind tief. Und Ungarn, das Land, in dem jetzt ſcheinbar der vollſte politiſche Friede herrſcht, ſteckt in⸗ mittengroßerpolitiſcher Aktionen, nur daß man nicht allzuviel von ihnen ſpricht und vor allem ihre letzten Ziele nicht klar erkennen läßt. Untätigkeit war eben nie das Merkzeichen der ungariſchen Staatsmänner. Der Miniſter⸗ präſident Graf Bethlen hat freilich ſeinen Sommerurlaub verlängert und da er die motoriſche Kraft darſtellt, die alles in Bewegung ſetzt, gewinnt der oberflächliche Betrachter den Eindruck, als würde ſich wenig ereignen, als wäre noch die Ferialſtimmung vorhanden. Doch der Schein trügt. Graf Bethlen hat auch während der Ferien ſeine Arbeit nicht völlig eingeſtellt; er hält vielmehr die Zügel feſt in Händen. Aller⸗ dings weiß er, daß innerpolitiſch nichts drängt und daß in dieſer Hinſicht Zeit gewinnen keineswegs Zeit verlieren heißt. Der Reichstag geht keinen beſonders wichtigen Aufgaben ent⸗ gegen; zudem iſt er ein völlig gefügiges Werkzeug für den Re⸗ gierungschef, denn die letzten Wahlen haben die Oppoſition zerrieben. In der allgewaltigen Einheitspartei macht ſich augenblicklich zwar eine Bewegung für einen ſanften Ruck nach links bemerkbar. Der hauptſächlichſte Fürſprecher dieſer Richtungsänderung iſt der Vizepräſident der Mehrheitsgruppe, Dr. Rubinek. Graf Bethlen jedoch hüllt ſich über ſeine Ab⸗ ſichten in Schweigen und er läßt die Erörterung über die Aus⸗ ſichten eines liberaleren Kurſes unbeeinflußt hin und her⸗ wogen. Die enbdgültige Entſcheidung liegt jedenfalls bei ihm. Aber iſt das Parlament denn noch das wirkliche Zentrum der Politik? Graf Bethlen hat in Ungarn ohne Faſzismus und ohne viel tönende Worte erreicht, was Muſſolini in Ita⸗ lien nur unter Zuhilfenahme eines gewaltigen Apparates be⸗ werkſtelligen konnte: die Aufrichtung eines faſt ſchranken⸗ loſen perſönlichen Regimes. Das Abgeordnetenhaus iſt bloß bazu da, Ja und Amen zu ſagen und das Magnaten⸗ haus beſitzt eigentlich auch keinen anderen Daſeinszweck. Viel wichtiger als das parlamentariſche Getriebe iſt die ſtille und dennoch ſo emſige unb eindringliche Arbeit im Volke. Bis in das entlegenſte Dorf erſtreckt ſich das Netz der Levente⸗ (Recken)⸗Verbände, die nichts anderes bedeuten, als die Ju⸗ gend in Waffen, als die Ausbildung einer Armee für kommende Tage, die, wenn ſie vorläufig auch ungerüſtet bleibt, dereinſt doch leicht ſchlagfertig zu machen iſt. Dazu wird noch das Gelübde:„Nein, nein, niemals!“ von Ort zu Ort getra⸗ gen und immer mit gleicher Inbrunſt erneuert, das Gelöbnis, die durch den Friedensvertrag geſchaffenen Tatſachen niemals anzuerkennen.. Die wahre ungariſche Polttik rechnet mit dem einſtigen Großungarn eben nicht wie mit einem Faktum von geſtern, das geweſen iſt und nimmer ſein wird, ſondern im Gegenteile wie mit einer Verheißung, die ſtrahlende Wirk⸗ 8 lichkeit werden ſoll 5 5 5 Darum iſt alles letzten Endes auf die äußere Politik abgeſtellt. Von ihr erhofft man das Heil, ſie ſoll die Bahn freilegen und den Aufſtieg zu neuer Größe ermöglichen. Was Wunder, daß gerade in den füngſten Tagen das Gerücht verbreitet wurde, Graf Bethlen wolle auch in aller Form ſein eigener Miniſter des Aeußern ſein. In Wahrheit lenkte er ſchon längſt die diplomatiſchen Ge⸗ ſchäfte ſeines Landes. Er hat die Brücke nach Rom geſchlagen; er und der Unterrichtsminiſter Graf Klebelsberg ſorgen da⸗ für, daß das Intereſſe für die ungariſch⸗italieniſche Freund⸗ ſchaft nicht abflaut. Eben jetzt wurde der Paſazzo Falconiert in Rom von Ungarn erworben, um als Mittelpunkt der wiſſenſchaftlichen Annäherungsbeſtrebungen zu dienen. Indes, nicht bloß das weltliche Italien wird umgarnt. Auch mit dem Vatikan werden gegenwärtig ſehr weſentliche Ver⸗ handlungen geführt, denn es gilt, einen Nachfolger für den vor kurzem verſtorbenen Fürſtprimas von Grau zu ernen⸗ nen. Dieſer Kirchenfürſt kann für die geſämte volitiſche Ent⸗ wicklung des ungariſchen Staates von außerorbentlicher Be⸗ deutung ſein, denn ihm dürfte die Krönung des künftigen Königs obliegen. Die Legitimiſten ſuchen dabei die römiſche Kurie in ihrem Sinne zu bearbeiten. Sie ſchlagen die Be⸗ rufung des Benediktiners Seredy vor, der ſeine Hände gewiß nur über dem Hauyte des Habsburgers Otto ſegnend halten würde. Graf Bethlen wünſcht natürlich ſedes unerwartete Hemmnis bei der Durchführung ſeiner Präne zu vermeiden und die Wahl eines oberſten katholtſchen Kirchenfürſten durch⸗ zuſetzen, durch den keinerlei Behinderung zu fürchten wäre. Als ſein Kandidat wird der frühere Biſchof von Temesvar, Julius Glattfelder, genannt. Dem ungariſchen Miniſterpräſidenten iſt wohl auch in erſter Linie die geſchickte Ausnützung der Aktion des Lords Rothermere zuzuſchreiben. Freilich ſind mittlerweile in den Freudenbecher einige bittere Troyfen gefallen. Der Herausgeber des verbreiteten Londoner Blat⸗ tes iſt, wie ſich eben zeigt, doch nicht England. Dfie britiſche Regierung hat Ungarn vielmehr in Genf ziemlich unſanft behandelt und Chamberlain iſt ſogar mit harten Worten nicht ſparſam geweſen. Dennoch unterließ man es diesmal in Budapeſt, gegen den Völkerbund und gegen den ſchroffen Außenminiſter ſo rauhe Töne anzuſchlagen, wie etwa im Juni ds. JIs., als ſelbſt ein ſo nüchterner Mann wie der Miniſterpräſident der Geſellſchaft der Nationen das Wort „Faſchingsſcherz“ entgegenſchleuderte. Man machte aute Miene zum böſen Spiel und beſchränkte ſich auf die rhetoriſch meiſter⸗ haften Darlegungen des Grafen Apponyi im Rate. Des⸗ N 5 ——— 2. Seite. Nr. 461 „————TͤXX—...——..——— Reue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) gleichen wurde in Budapeſt kein Lärm geſchlagen, als der Geſandte Seiner Majeſtät des Königs von Großbritannien in Prag, Sir Macledy, bei einem Diner, das der tſchecho⸗ Kowakiſche Unterrichtsminiſter Dr. Hodza gab, deutlich von Lord Rothermere abrückte, indem er ſich gegen die„nicht⸗ informierten Kritiker“ wandte Umſo lebhafter iſt die Wirkung einer Enthüllung, die das legitimiſtiſche Budapeſter Organ ſoeben vornahm. Im „Magyarorszag“ wurde ganz unvermittelt ein verläufiges Protokoll über die Verhandlungen der Vertreter der Entente und der ungariſchen Regierung veröffentlicht, das am 15. April 1920 aufgenommen worden war. Zu dieſer Zeit fanden die Verhandlungen über den Friedensvertrag von Trianon ſtatt, zu dieſer Zeit drohte aber auch Polen unter den Schlägen der bolſchewiſtiſchen Armee zuſammenzubrechen. Hilfe war dringend. Damals ſtellten nun die hochmögenden Herren in Paris an das geſchlagene Ungarn das Anſinnen, raſcheſtens eine Armee von 100 000 Mann auf die Beine zu bringen— die Bewaffnung ſollte aus den Beſtänden des Wiener Ar⸗ ſenals erfolgen— und gegen Rußland zu werfen, weiter ſeine Eiſenbahnen für den Truppenaufmarſch zu überlaſſen und in engſte politiſche Fühlung mit Rumänien zu treten. Hoher Lohn wurde verſprochen. Die Städte Kaſchau, Großwardein, Mariathereſtenopel uſw., das ganze Karpathorußland und alle Grenzgebiete mit überwiegend magyariſcher Bevölkerung ſollten bei Ungarn bleiben. Kurz, die ſogenannte Lord Rothermere⸗Linie trat ſchon im Frühjahr 1920 in die Er⸗ ſcheinung... Merkt man nun gewiſſe Zuſammenhänge? Verſteht man die Senſation? Frankreich, das heute die kleine Entente begönnert, wird die Mahnung an die Ver⸗ gangenheit nicht gerne vernehmen— das Protokoll iſt ja von Paleologue, dem ſeinerzeitigen Generalſekretär des Pariſer Außenamtes, unterfertigt— und das England Chamberlains dürfte ebenfalls wenig entzückt ſein. Lord Rothermere aber mag ſich freuen 5 Ungarn kam anno 1920 nicht dazu, der Freund der En⸗ tente zu werden. Die damalige Budapeſter Regierung griff nicht ſchnell genug zu; der Miniſterpräſident Simonyi⸗Semadam zögerte, angeblich auf Grund von Londoner Informationen. So kam ohne Ungarns Hilfe der Schickſalswechſel zugunſten Polens und der Reſt war der Diktatfriedensvertrag von Trianon, die Zerſtückelung des ungariſchen Landes und der magnariſchen Nation. Miniſterpräſident Graf Bethlen wäſcht ſeine Hände in Unſchuld. Er hat, ſo verſichert er, mit dem journaliſtiſchen Bombenwurf des„Magyarorszag“ nichts zu tun, rein gar⸗ nichts; er kannte angeblich nicht einmal das veröffentlichte Dokument. Welche Wirkung wird jetzt die Enthüllung haben — ſtimmungsmäßig zunächſt?... Man ſieht Ungarn operiert erſtaunlich gewandt, die Regie klappt vorzüglich. Tropfen auf Tropfen fällt, und je mese das Geſtein des Pariſer Frie⸗ densbaues darunter zu leiden hat, umſo unruhiger werden die Nutznießer der Diktate, des Unrechts, der Aeede, 15 —— Reinhold Nachfolger Maltzans? Berlin, 6. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Der demokratiſche Preſſedienſt will erfahren haben, daß bei dem früheren demokratiſchen Finanzminiſter Dr. Reinhold, der vor wenigen Tagen aus den Vereinigten Staaten von Amerika wieder nach Deutſchland eingetroffen iſt, angefragt worden ſei, ob er bereit wäre, als Nachfolger des Freiherrrn den Botſchafterpoſten in Waſhington zu über⸗ nehmen. Wie wir von abſolut zuverläſſiger Seite hören, iſt jeden⸗ falls beim Auswärtigen Amt eine derartige Anfrage an Rein⸗ hold nicht ergangen. Es handelt ſich alſo auch hier, wie bei allen bisherigen Kandidatenbenennungen offenbar nur um einen Verſuchsballon. Daß Dr. Reinhold, nachdem die Angriffe Köhlers gegen ihn durch die praktiſche Anwen⸗ dung der Dinge ſich ſelbſt widerlegt haben, politiſch noch eine Rolle ſpielen wird, ſteht außer Zweifel. Ob aber bei der gegenwärtigen Regierungskonſtellation ſeine Entſendung auf den amerikantiſchen Botſchafterpoſten, vielleicht den wichtigſten der zu vergebenden diplomatiſchen Stellen, ernſtlich in Betracht kommt, erſcheint doch fraglich. Von deutſchnationaler Seite aus würden ſicherlich gegen eine ſolche Berufung die ſtärkſten Einwände gemacht werden. Zu der Meldung, daß bei dem früheren Finanzminiſter Dr. Reinhold wegen der Uebernahme des Waſhingtoner Bot⸗ ſchafterpoſten ſondiert worden ſei, erklärt die„Tägliche Rund⸗ ſchau“ in Uebereinſtimmung mit unſeren Informationen: „Ueber die Nachfolgeſchaft Maltzans haben überhaupt noch keine Verhandlungen ſtattgefunden. Es kann daher auch keine Anfrage an Dr. Reinhold ergangen ſein, ſo wenig wie an irgend eine andere Perſönlichkeit eine Anfrage gerichtet worden iſt. Die Meldung der Demokratiſchen Korreſpondenz entbehrt daher jeder Grundlage.“ Dieſe Darſtellung wird von Miniſter Reinhold be⸗ ſtätigt, der auf Anfrage erklärt hat, daß ihm tatſächlich der Poſten nicht angetragen worden ſei. Das ſchließt natür⸗ lich nicht aus, daß bei der Suche nach einem Nachfolger Maltzans auch eine Kandidatur Reinholds erwogen wird. In diplomatiſchen Kreiſen iſt mit an erſter Stelle als Anwärter auf den Waſhingtoner Poſten Herr von Schubert, der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, genannt worden. Es ſcheint aber, daß er den Wunſch hat, auf ſeinem fetzigen Poſten zu verbleiben. Madauſzenen im Danziger Volkstag In der Danziger Volkstagsſitzung kam es am Mittwoch u bedauerlichen muniſkden die durch das unerhörte Ver⸗ lten eines kommuni—— Abgeordneten hervorgerufen wurden. Die Sozialdemokraten hatten in einer Geſchäftsord⸗ nungsdebatte die Behandlung der Simultanſchulfrage im Plenum verlangt, da die Ausſchußberatungen zu keinem Er⸗ gebnis kämen. Dagegen wandte ſich der Ab⸗ geordnete, Lanögekichksdtrektor umke, als plötzlich der kommuniſtiſche Abgeordnete Leſchniewskt auf tribüne zuſtürzte, lich mit der Fauſt von der Tribüne herabſtieß. Der toben kommuniſtiſche Abgeordnete wurde ſchließlich von ſeinen eige⸗ nen Fraktionsgenoſſen 1 feſtgehalten, während der Präſident die Sitzung ſchloß. 1 1 Nach Wiedereröffnung der Sitzung erklärte der Präſtdent den Abgeordneten Leſchniewski als von der Sitzung ausge⸗ ſchloſſen. Die Deutſchnationalen gaben eine Erklärung ab, in der ſie feſtſtellten, daß das Verhalten des Kommuniſten einen Verſtoß gegag das Strafrecht darſtelle und in der ſie verlangten, daß das Volkstagspräſidium ſofort Strafantrag gegen den kommuniſtiſchen Abgeordneten ſtelle. Die Erregung des Hauſes ließ eine ruhige Beratung der Geſetzesvorlage nicht mehr zu, zumal durch den bevorſtehenden Wahlkampf die Stimmung beſonders gereizt iſt, ſodaß ſich die Tätigkeit des Volkstages geſtern in fünf Stunden langer Geſchäftsord⸗ nungsdebatte erſchöpfte. * Die franzöſiſch⸗belgiſchen Wirtſchaftsverhandlungen. Die franzöſiſch⸗belgiſchen Wirtſchaftsperhandlungen werden in der nächſten Woche beginnen. Drei Sachverſtändige des Außen⸗ und Finanzminiſteriums ſind nach Paris abgereiſt. Rückkehr des General Gomeßz da Coſta? Nach einer Meldung aus Liſſabon beſchloß die portugieſiſche dem früheren Truppenführer Marſchall Gomez da Coſta die Rückkehr von den Azoren, wohin er ſeinerzeit verbannt wor⸗ den war, zu geſtatten. * Verringerung der amerikaniſchen Staatsſchuld. Das Schatzdepartement Waſhington teilt mit, daß im September ie Redner⸗ den Abg. Bumke beſchimpfte und ihn 9715 5 5 Amſchwung in Memel? Rücktritt des memelländiſchen Direktoriums Nach aus Memel vorliegenden Nachrichten hat am Mitt⸗ woch Landespräſident Schwelluns dem Gonverneur nach geſamten Direktoriums unterbreitet. wurde vom Gouverneur angenommen. E Dieſe wird nicht nur im Memelland, ſondern auch im Reich mit Genugtuung begrüßt werden. Die Gewalt⸗ herrſchaft, die das jetzt gefallene Direktorium im deutſchen Memelland ausgeübt hat, überſtieg allmählich alle Grenzen. Schwellnus war das willige Werkzeug aller jener Kownoer Inſtruktionen, die das Deutſchtum des Memellandes mit den Mitteln der rohen Gewalt glaubten litauiſieren zu kön⸗ nen. Man mache ſich einmal klar, daß der ganz neue Zwerg⸗ ſtaat Litauen ungefähr 2. Millionen Einwohner hat und daß die wirkliche Kultur allein von den memelländiſchen Deut⸗ ſchen getragen wird, um die ganze Ungeheuerlichkeit dieſes litauiſchen Größenwahnſinns zu erfaſſen. Der Verfaſſer dieſer Zeilen hat ſelbſt Ende der 9ber Jahre des vergangenen Jahr⸗ hunderts als Knabe in Memel gelebt und ſeine erſten Schul⸗ jahre auf dem Memeler Gymnaſium abſolviert. Er erinnert ſich noch ſehr genau, daß zu damaliger Zeit der Litauer den Deutſchen unbedingt als Herrn auch innerlich anerkannte. Er Das Geſuch Herrn die Hand küßte. Der Litauer fühlte eben die unbe⸗ dingte geiſtige Ueberlegenheit des deutſchen Kulturkreiſes, ohne deſſen befruchtenden Einfluß vorausſichtlich die heutigen öſtlichen Randſtaaten und wahrſcheinlich auch die Neugrün⸗ 15 des polniſchen Reiches überhaupt nicht möglich geweſen wäre. Möglich iſt, daß die Demiſſion Schwellnus' und ſeines Direktoriums auf die in dieſen Tagen erfolgten Beſprechun⸗ gen des litauiſchen Miniſterpräſtdenten Woldemaras mit dem deutſchen Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann zu⸗ rückzuführen iſt. Entſcheidend dürfte doch wohl für dieſen Schritt in erſter Linie der unmittelbar bevorſtehende Zuſam⸗ mentritt des memelländiſchen Landtags ſein, der auf den 6. Oktober einberufen wurde. Bei den Wahlen zu dieſem neuen Landtag haben die Deutſchen einen ſo übermäßigen Sieg erfochten, daß man in Kowno endlich begreifen ſollte, daß mit den Methoden des Niedertrampelns bei den Memel⸗ ländern nichts zu erreichen iſt. Dieſer Sieg war ja im weſent⸗ lichen die Antwort auf das Gewaltregiment des zurückgetre⸗ tenen Direktoriums. Man wird abzuwarten haben, ob nun⸗ mehr das neue Landesdirektorium nach den Wünſchen des neuen memelländiſchen Landtags beſetzt werden wird und ob der Gouverneur im Auftrage Woldemaras', wie dieſer in Berlin verſprach, dem memelländiſchen Landtag ein Aktions⸗ programm vorlegen wird, durch das endlich wieder normale Verhältniſſe im Memelgebiet hergeſtellt werden können. Verſchwörung gegen das ſpaniſche Königspaar An der franzöſiſchen Grenze eingetroffene Reiſende aus Madrid erklärten, daß die in der Nacht vom 30. September auf den 1. Oktober aufgedeckte Anarchiſten verſchwö⸗ rung gegen das Leben des Königspaares gerichtet ge⸗ weſen ſei. Unter den in der Nacht verhafteten 40 Perſonen hätten ſich 15 Anarchiſten befunden, die zahlreiche Bomben in ihrem Beſitz gehabt hätten. Dieſe Anarchiſten hätten beab⸗ ſichtigt gehabt, in den frühen Morgenſtunden am Nordbahnhof einen Anſchlag gegen das nach Madrid zurückkehrende Könias⸗ paar auszuführen. Die Unterſuchung habe ergeben, daß die Bomben von einem Artillerieunteroffizier hergeſtellt worden ſeien. Im Zuſammenhang mit dieſer Verſchwörung ſeien auch in Algeciras zahlreiche Verhaftungen erfolgt. Dort ſeien verſchiedene Sprengſtofflager aufgedeckt worden. Anſcheinend ſei für den Fall des Fehlſchlags des Madrider Attentats ein neuer Anſchlag bei der Einſchiffung des Königspaares nach Marokko geplant geweſen. Wieder ein Staatsſtreich in Portugal? Nach Meldungen der Britiſh United Preß läuft in Gib⸗ raltar das Gerücht von einem neuen Staatsſtreich in Portugal um. Die Polizei habe zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, und die Poltzeibehörde hätten energiſche Maßnahmen zur Unterdrückung der Revolte ergriffen. Der Aufſtand in Mexiko Präſident Calles hat die ſtrengſte Zenſur in Mexiko angeordnet, daher ſind alle aus Mexiko vorliegenden Nach⸗ richten ſchwer nachzuprüfen. Nach vorläufig unbeſtätigten Berichten ſoll General Gomez völlig Herr des Staates Vera⸗ eruz ſein. Schwere neue Kämpfe und ein Eiſenbahn⸗ überfall ſollen ſich ganz in der Nähe der Hauptſtadt bei Tex⸗ coco abgeſpielt haben. Auch in den Staaten Sinaloa und Tepie haben Kämpfe ſtattgefunden. Präſident Calles überwacht perſönlich die militäriſchen Operationen gegen die Rebellen. In Mexiko⸗Stadt wurden 23 Mitglieder der höchſten Geſellſchaft verhaftet, darunter 12 Frauen, die vor ein Gericht geſtellt werden ſollen. Zur Erſchießung des Generals und Präſidentſchaftskandi⸗ daten Serrano wird weiter bekannt, daß Serrano auf Be⸗ fehl des Generals Domingoez hingerichtet wurde. Letzterer galt bisher als Anhänger Serranos. Von verſchiedenen Sei⸗ ten wird auch die Meldung verbreitet, daß Calles und der mit ihm verbündete Hauptkandidat für die nächſtjährige Präſident⸗ ſchaftswahl, General Obregon, über den ganzen Aufſtands⸗ plan vorher unterrichtet apraſ ſeien, und daß ſie ihn dazu benutzt hätten, um ſo alle Präſidentſchaftskandidaten zu beſei⸗ tigen. Mit Serrano ſind noch zwei weitere Generale, mehrere Anwälte und ein Zeitungsmann erſchoſſen worden, ſodaß die Parteileitung vollkommen beſeitigt iſt. Außerdem ſind in orreon noch Oberſtleutnant Manchilla und ſämtliche Offi⸗ ztere des dort meuternden Bataillons erſchoſſen worden. Das geſamte Vermögen der Aufrührer iſt beſchlagnahmt worden. Als der wirklich gefährliche Gegner und eigentliche Führer der Revolte wird jetzt allgemein General Gomez bezeichnet. Die Bauernpartei hat beſchloſſen, die Regierung ſtützen und Gelder für die Bewaffnung von 10 000 Verfügung zu ſtellen. u unter⸗ ann zur Grubenunglück in Sachſen — Leipzig, 6. Okt. Aus noch nicht aufgeklärten Urſachen iſt auf der Grube Olba bei Klein⸗Saubernitz ein Grubenbrand ausgebrochen, dem drei Menſchenleben zum Opfer fielen. Bei den Rettungsverſuchen hatten noch weitere ſieben Mann der Belegſchaft von Kohlengaſen, die die Stollen durchzogen, ſchwere Rauchvergiftungen erlitten. Die mit Sauerſtoffappa⸗ raten ſofort vorgenommenen Wiederbelebungsverſuche waren erfolgreich. Ein Bergwerk eingeſtürzt — Loudon, 5. Okt. Nach Meldungen aus Quebec er⸗ folgte in einem Bergwerk bei Worthington(Kanada) Dienstag vormittag ein größerer Einſturz, durch den auch die Erdober⸗ fläche in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Mehrere hundert Meter Eiſenbahnſtrecke wurden zerſtört. Die Bergleute konn⸗ ten rechtzeitig gewarnt werden. Die Tiefe der Einſenkung be⸗ trägt annähernd 1000 Fuß. Die Kraftſtation und andere Ge⸗ die amerikaniſche Staatsſchuld um 27 Millionen Dollar ver⸗ mindert werden konnte bäude und mehrere Eiſenbahnwaggons ſind in die Tiefe ge⸗ ſunken. ſeiner erfolgten Rückkunft das Rücktrittsgeſuch des war wiederholt Zeuge, wie damals der Litauer dem deutſchen Vaoiſche Politik Baden und das Reichsſchulgeſetz Gegen den Beſchluß des badiſchen Kabinetts Der Parteivorſtand und die Fraktion der Deutſchen Volkspartei Landesverband Baden traten am geſtrigen Mitt⸗ woch in Freiburg zu einer Sitzung zuſammen. Die Bera⸗ tungen galten den Beſchlüſſen des badiſchen Staats⸗ miniſteriums zum Entwurf eines Reichsſchulgeſetzes. Folgende Entſchließung wurde einſtimmig angenommen: „Parteivorſtand und Fraktion ſtellen mit höch ſte m Be⸗ fremden und ſchärfſter Mißbilligung feſt, daß ſich das badiſche Kabinett über den Mehrheitsbeſchluß des Land⸗ tages hin weggeſetzt und Beſchlüſſe zum Reichsſchulgeſetz gefaßt hat, die im Widerſpruch zu dem Willen der Mehrheit des badiſchen Volkes ſtehen. Die Mißachtung des Be⸗ ſchluſſes des badiſchen Landtages durch das badiſche Kabinett ſtellt eine Verhöhnung des parlamentariſchen Syſtems und eine Verletzung der badiſchen Verfaſſung dar. Mit ganz beſonderem Nachdruck muß feſtgeſtellt werden, daß nur durch die Zuſtimmung von Sozialdemo⸗ kratie und Demokratie der Verrat an der badiſchen Simultanſchule möglich war. Die Deutſche Volkspartei wird ſich nach wie vor mit allen Kräften für die Erhaltung der badiſchen Simultanſchule ein⸗ ſetzen, da ſie die Grundlage bildet, auf der unſere Jugend zur Einheit und konfeſſionellen Duldſamkeit erzogen werden muß. Wir werden im ſeſten Vertrauen weiterkämpfen, die Unterſtützung aller liberalen Kreiſen Badens in dem uns auf⸗ gezwungenen Kampf zu erhalten. An der Wachſamkeit des wahren Liberalismus ſoll die der Simultanſchule drohende Gefahr zerſchellen.“ Miniſter Remmele gegen den„Frideritus“ Am 15. Oktober findet vor dem Schöffengericht Berlin ein Beleidigungsprozeß gegen den Herausgeber des „Friderieus“ ſtatt, zu dem der badiſche Innenminiſter Rem⸗ mele nach Berlin kommen wird. Die Klage richtet ſich gegen eine Notiz des„Friderteus“, in der die Verwunderung darüber ausgeſprochen wird, daß der Bürgermeiſter von Gernsbach, gegen den ein Verfahren wegen Betrug und Un⸗ treue im Amt ſchwebt, nicht vom Dienſt enthoben worden ſei. In dieſem Zuſammenhang war angedeutet worden, daß der badiſche Innenminiſter Remmele mit dem Bürgermeiſter„eng befreundet“ ſei. Remmele ſieht darin den Vorwurf, als ob er den Beſchuldigten aus Gründen der Freundſchaft unter⸗ ſtütze. Er will den Nachweis führen, daß er mit ihm über⸗ haupt nicht näher bekannt ſei. Zweite Notlandͤung der Funkersflieger Am Mittwoch abend mußte 80 Km. uörblich von Liſſabon bei der Stadt Torres Vedras das deutſche Ozean⸗ flugzeug D 1230 eine Notlandung vornehmen. Zuerſt ver⸗ mutete man, daß die Maſchine auf hoher See hat zwiſchen⸗ landen müſſen. Unwahrſcheinlich war von voruherein die Vermutung, daß die Führung ſich entſchloſſen haben könnte, in Richtung Azoren abzubiegen und bis dahin durchzufliegen. Die Wetterlage war an der ſpaniſch⸗portugieſiſchen Küſte ebenſo wie im Golf von Biscaya nicht ſonderlich günſtig. Nähere Nachrichten fehlen noch. Letzte Meloͤungen Gasvergiftung — Frankfurt, 6. Okt. In einer chemiſchen Fabrik in Offenbach war ein Arbeiter beauftragt, eine Gasbombe, die Phosgengas enthielt, zu öffnen. Als er an der Arbeit war, merkte er, daß ſie undicht war und daß Gas ausſtrömte. Er ließ Warnungsrufe ertönen, worauf die Arbeiter den Raum verließen. Die im erſten Stock der Laboratoriumshalle arbeitenden Chemiker, Frl. Gebhard und Dr. Weber, flüchteten nicht, ſondern öffneten nur das Fenſter ihrer Laboratoriumsabteilung und ſtellten ſich an das offene Fenſter. Dabei haben die Chemiker jedenfalls Phosgengas eingeatmet und ſind erkrankt. Frl. Gebhard iſt ſpäter ge⸗ ſtorben, Dr. Weber ſchwebt in Lebensgefahr. Schneefall im Rieſengebirge — Hirſchberg, 5. Okt. Im Rieſengebirge ſind in den letz⸗ ten 24 Stunden bei etwa 2 Grad Kälte mehrfach leichtere Schneefälle niedergegangen. Die Schneedecke reicht bis etwa tauſend Meter herab und iſt etwa zwei Zentimeter hoch. Wei⸗ tere Schneefälle werden erwartet. Ruſſiſches Dementi — Berlin, 6. Okt. Von der hieſigen ruſſiſchen Botſchaft wird die ausländiſche Preſſemeldung dementiert, daß Tſchi⸗ tſcherin die Bereitwilligkeit der Sowfetregierung zur Ab⸗ berufung Rakowskis ausgeſprochen haben ſoll. Die hieſige Sowjetbank betont, daß Tſchitſcherin gegen die Abberu⸗ fung Rakowskis ſei. Die Berliner Baupläne Berlin, 6. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) In der geſtrigen Magiſtratsſitzung iſt, wie der„Lokalanzeiger“ angebot gefallen. Es wurde nach nochmaliger ſehr ein⸗ gehender Beratung und nach einigen weiteren Verbeſſerungen angenommen. Dem endgültigen Vertragsabſchluß dürfte demnach nichts mehr im Wege ſtehen. Es iſt alſo Ausſicht vorhanden, daß der Bau der 8000 Wohnungen nun endlich in Angriff genommen wird. Strandung des Hapagdampfers„Baden“ Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie über Paris gemeldet wird, ſtrandete in Leixoes, dem Hafen von Oporto, der Hapagdampfer„Baden“, der von Rio de Janeiro über Liſſabon nach Deutſchland unterwegs war, als er trotz ſtarken Nebels ohne einen Lotſen in den Hafen ein⸗ fahren wollte. Bei dieſem Manbver ſtieß er auf eine Sand⸗ bank. Durch den Aufprall erhielt der Dampfer im Kiel ein Leck von 60 auf 100 Zentimeter. Unter den 287 Paſſa⸗ gieren, die ſich auf dem Schiff befanden, waren 87, die nach Deutſchland wollten. Dieſe Paſſagiere bleiben vorerſt in Leixoes, um nach Wiederherſtellung des Schiffes nach Deutſch⸗ land weiter zu fahren. Nachtrag zum lokalen Teil „Die Bluttat im Käfertaler Wald. Die Spur des der Tat Verdächtigten führte nach Saarbrücke n. Den dorthin ge⸗ ſandten Beamten der hieſigen Kriminalpolizei gelang es, den Aufenthalt des Verdächtigten in einem Vorort in Saarbrücken zu ermitteln. Beim Herannahen der Polizei ergriff der Ver⸗ folgte die Flucht. Die zuſtändigen Polizeiſtellen haben mit großem Aufgebot die Verfolgung aufgenommen, deren Ergeb⸗ nis noch nicht bekannt iſt. erfährt, endlich die Entſcheidung über das Bewoag⸗Bau⸗ * Donnerskag, den 8. Oktoder 10— Er „ e e Sne Sr t⸗ 1 3. + 55 it 8 tt t tu n R ee „Donnerstag, den 6. Oktober 1927 Stäoͤtiſche Nachrichten Herbſt. und Winterfutter für unſere Singvögel 85 Frühling und im Sommer iſt für unſere Sänger in ihre 8 Feld und Wald der Tiſch gut beſtellt. Kerbtiere und und Larven, Bäume, Sträucher und Kräuter, Eier n 175 80 amentlich Unkräuter, bieten ihnen reichlich Nahrung dar. Nicht 8 Die Finken und andere Sänger füttern währe 85 mit Kerbtieren groß und auch die Alten genießen reitet der Brutzeit die gleiche Nahrung. Am meiſten ver⸗ de 8 und bekannt und ſeines Geſanges wegen beliebt iſt auch im c oder Edelfink. Einzelne Männchen bleiben den Reß Winter bei uns und nähren ſich oft kümmerlich von 395 1995 die vom Sommer her übrig geblieben ſind. Auch 0 ten, ſchmucken Stieglitzen(Diſtelfinken), die ſich et ſächlich von Diſtelſamen nähren, ziehen einzelne nicht Sie und die übrigen dableibenden Sänger ſind dank⸗ wenn wir ihren Hunger ſtillen. ſchalder Kernbeißzer öffnet Bucheckern und andere hart⸗ „nalnge Samen ganz geſchickt und kann auch im Winter gut durchenn 5 kchkommen. Der gelbgrüne Zeiſig heißt auch Erlen⸗ werden. vögel der Birken ſind im Winter auch für andere Sing⸗ geßt wichtig. Nach dem Verzehren einer trockenen Mahlzeit f˖ 11 0 an die ſaftigen Vogelbeeren. Der Fichtenkreuz⸗ Wintend el. der auch Zigeunervogel heißt, kann im alnter oft im Ueberfluſſe leben. ähigt ihn Nebige W zuholen. kleid Kälte. Sein gekreuzter Schnabel vorzüglich, die ölhaltigen, Fichtenſamen, die er⸗ ärmequellen ſind, unter den Zapfenſchuppen hervor⸗ Er brütet meiſt im Winter. Ein dichtes Daunen⸗ und jene fette Nahrung, ſchützen die Jungen vor der „Ein voller Magen iſt ein guter Pelz.“ pfaf er Gimpel, wegen ſeiner ſchwarzen Kappe auch Do m⸗ ſich 0 genannt, verläßt im ſtrengen Winter den Wald, um zu ſu Obſtgärten ein paar übrig gebliebene Beeren u. dergl. chen. Seines bunten Gefieders und ſeiner Sangeskunſt — wird er auch im Zimmer gehaͤlten. Die Gol d⸗ Safze n und die Haubenlerchen treiben ſich wie die Doͤrfer und die Hausſperlinge im Winter gern in des rn und Städten herum, wo ſie von allerlei Abfällen menſchlichen Haushaltes leben und auch im Pferdemiſt n ſ0 manch brauchbares Körnchen finden. Im Sommer Kirſchn beide Sperlinge durch Plündern der Felder, der noſgenume und Weinberge und durch Abbeißen von Baum⸗ ſträuch und Knoſpen der Johannisbeer⸗ und Stachelbeer⸗ ſchatder uſw., nützen aber auch durch Vertilgen einer Menge Ablicher Inſekten. 1 ſchlaf er winzige Zaunkönig weiß auch im Winter bet uns Hollende Kerbtiere, ſowie deren Eier und Puppen und am kark uderſtrauche Beeren zu finden. Sein ſchöner, auffallend ehnli Geſang erſchallt auch an Wintertagen und hat einige und Wkeit mit dem des Kanarienvogels. Miſteldroſſel Hauptn a chholderdroſſel haben ihre Namen von ihrer 8 tnahrung. Das Fleiſch der letzteren, der Krammets⸗ Geſchut erhält durch die Beeren einen bitteren, würzigen vor deack, weshalb die trefflichen Sänger und Inſektenjäger 1908 em Bekanntgeben des Vogelſchutzgeſetzes vom Jahre Wintenaſſenhaft gefangen und verzehrt purden. Auch im licß hat man Gelegenheit, das Futterſuchen der überaus befteßt n Meiſenarten zu beobachten. Ihre Nahrung nſe vorwiegend aus Inſekten und deren Eiern. Die Eier den rer ſchädlichſten Schmetterlinge(Ringelſpinner u..) wer⸗ und maſſenhaft vertilgt. Es iſt bewundernswert, wie flink auf. geſchickt die Fägerchen auch an den dünnſten Zweigen Spaftend abklettern und ihr Futter aus allen Ritzen und Fümmernbervorziehen und wie die Spechte Rindenteile los⸗ 15 E en Die Star e, die Hauptliebhaber von Kirſchen und Trau⸗ fleißz aerden von den Landwirten verfolgt, obwohl ſie durch angerſeß Vertilgen von Inſekten und Nachtſchnecken den S5 mcdteten Schaden zumeiſt wieder ausgleichen. Die noch Menamſeln finden auch in der rauhen Jaſſreszeit chen Wehlbeeren und auf den Zürgelbäumchen ſüße Pfläum⸗ raten, zir wollen ihnen, den Staren und den Spatzen, ver⸗ 1. daß in der ſchönen Anlage in 0 7 ein hübſcher feine lakirſchenbaum leine Wechſel), verſprochen hat, zuhaltennageſtielten Früchte bis zur Froſtzeit für ſie feſt⸗ ſtgah n. Der Baum iſt zu erkennen an ſeiner hübſchen ſehr 755 und an den rutenftzrmigen, hängenden Aeſten und Kirſchennen Zweigen. Er hat nicht nur etwa einige Dutzend en für die Schlecker aufgehoben. Sein Giofel hängt voll. A. Göller. fi 8 di 105 weil er ſich teilweiſe von Erlenſamen nährt. An es ihm auch im Winter nicht. Dieſe Sanen und 95 5 te o ütppig kann von allen im Spätjahr und im Winter finden iſt befriedigen Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Anfall des Verkehrsflugzeuges München-Mannheim In Ergänzung unſerer Meldung in letzter Nummer über den Unfall des Verkehrsflugzeuges München—Mannheim iſt mitzuteilen, daß in dem Flugzeug zwei Mannheimer, Rechts⸗ anwalt Dr. Oskar Mayer und Fabrikant Ernſt Pfeiffer, ſaßen. Dr. Oskar Mayer, der im Krankenhaus zu Reut⸗ lingen liegt, hat einen Bruch des linken Oberſchen⸗ kels und eee im Geſicht davongetragen. Sein Be⸗ .Unglücklicherweiſe erlitt er den Bruch des Beines, an dem er ſich ſchon einmal ſo ſchwer am Knie verletzte, daß er ſeitdem am Stock gehen muß. Dr. Mayer, der am Dienstag geſchäftlich in München weilte, benutzte das Flugzeug, weil er noch am gleichen Tage wieder in Mannheim ſein wollte. Wie wir noch erfahren, hat Herr Ernſt Pfeiffer, der ebenfalls das Reutlinger Krankenhaus aufſuchen mußte, Schnittwunden im Geſicht und am Fuß erlitten, die nicht erheblich ſind. Das Flugzeug geriet am Dienstag um die Mittagszeit bei Genkingen(Württ.) in ſo dichten Nebel, daß der Flugzeug⸗ führer bis auf 20—30 Meter niedergehen mußte, um ſich nach einem Platz für die Notlandung umzuſehen. Als er dicht über die Dächer von Genkingen geflogen war, ſah er ſich e vor einer Gruppe großer Buchen. Bei dem Verſuch, die Maſchine über die Bäume wegzureißen, ſtieß er mit der linken Tragfläche gegen einen der Bäume, wodurch das Flugzeug zum Abſturz gebracht wurde. * Maunnheim Baſel im Luftverkehr. Vor dem Inkraft⸗ treten des Winterflugplanes der Deutſchen Luft⸗Hanſa ſei darauf hingewieſen, daß die bisher beflogene Strecke Amſter⸗ dam—Eſſen Mülheim Düſſeldorf—Köln— Frankfurt/ Main— Mannheim Baſel—Genf—(Madrid) auch während der Wintermonate weiterhin beflogen wird, da auf dieſer Strecke bereits während des Winters 1926/7 gute Erfahrungen ge⸗ ſammelt wurden. Einmal erfreute ſich dieſe Verbindung ſeiner guten Frequenz, beſonders durch die Winterſport⸗ treibenden, die ſich gern des ſchnellen Flugzeuges bedienen; außerdem ſind nach den Erfahrungen des vorjährigen Winter⸗ luftverkehrs gerade auf dieſer Strecke die meteorologiſchen Verhältniſſe während der Wintermonate günſtig. Aus dieſen Gründen kann man im kommenden Winter mit einer regelmäßigen Frequenz auf dieſer großen internationalen Nord—Sübſtrecke rechnen, zumal von allen auf dieſer Linie angeflogenen Flughäfen gute Anſchlußmöglichkeiten nach größeren Städten des In⸗ und Auslandes beſtehen. * Ein bedeutender Temperaturrückgang iſt eingetreten. In der vergangenen Nacht hetrug das Minimum.6 Grad C. gegen 6,2 Grad C. in der Nacht zum Mittwoch. Heute früh zeigte das Thermometer nur 3(.2) Grab C. an. Die Höchſt⸗ temperatur betrug geſtern 12(13,2) Grad CE. Der Nebel, der heute morgen über den Stadt lagerte, war ſo dicht, daß man in den Vorſtädten nur einige Meter weit ſehen konnte. Der Verkehr über die Friedrichsbrücke hatte unter der ſtarken Nehelbildung ganz heſonders zu leiden. Namentlich für die Radfahrer war die Fahrt über die Brücke ein großes Riſiko. Zuſendung unbeſtellter Waren Die Zuſendung unbeſtellter Waren hat einen ſolchen Um⸗ fang angenommen, daß der Einzelhandelsausſchuß des Deut⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelstages, der in Karlsruhe am 13. September tagte, ſich veranlaßt ſah, folgende Entſchlie⸗ ßung zu faſſen: Die Vertriehsart durch unbeſtellte Sendungen iſt auf⸗ gebaut auf der Rechtsunkenntnis und der geſchäftlichen Un⸗ erfahrenheit der Empfänger. Der Empfänger wird durch die aufdringliche Form des Angebots, die wiederholten Mah⸗ nungen und durch Androhung gerichtlichen Vorgehens zu Zahlungen gedrängt, zu denen er rechtlich nicht verpflichtet iſt. Auch wird er getäuſcht inſofern, als ihm die Kaufgelegen⸗ heit als beſonders günſtig angeprieſen wird, während er tatſächlich die hohen Portoſpeſen und Ausfälle, die mit die⸗ ſer Vertriebsart verbunden ſind und die ſelbſtverſtändlich in den Warenpreis eingerechnet werden, mitbezahlen muß. In dieſer Ausbeutung der Rechtsunkenntnis und Geſchäfts⸗ unerfahrenheit der Empfänger erblickt der Einzelhandels⸗ ausſchuß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages eine unlautere Machenſchaft, die den guten Sitten im kaufmänniſchen Verkehr widerſtreitet. In allen Fällen, in denen nicht beſtellte Waren zugeſandt werden, empfehlen wir alſo dem Empfänger, den Zuſender aufzufordern, die Ware binnen einer beſtimmten Friſt bei ihm abzuholen, widrigenfalls der Empfänger den Verzicht des Zu⸗ ſenders auf das Eigentum der Ware annimmt. Auch die Han⸗ delskammern ſind bereit, ſofern ihnen Firmen mitgeteilt wer⸗ den, die ohne Beſtellung Waren zuſchicken, je nach der Sach⸗ lage durch die zuſtändige Handelskammer auf die betreffenden Firmen einzuwirken. 8. Seite. Nr. 1 Veranſtaltungen Hindenburgfeier am Gymnaſium Sie war ſchlicht und einfach, ganz im Sinne deſſen, dem ſie galt. Um ſo grötzer war die Wirkung der Rede, mit der der Lei⸗ ter der Anſtalt, Direktor Dr. Rieger, des Deutſchen Reiches großen Führer feierte. Hindenburg iſt der Inbegriff alles Guten und Edlen im Deutſchen. Von Ehr⸗ und Pflichtgefühl, von Treue und Beſtändigteit iſt ſein Weſen durchdrungen, Das Schlechte und Böſe ſcheut ihn, Verhetzung und Verleum⸗ dung prallen an ſeiner Reckennatur ohnmächtig ab, erhoben fühlt ſich, wer ſich genauer in das Werden und Gewordenſein dieſes einzigartigen Menſchen verſenkt. Mit dieſem Werden hatten es die weiteren Ausführungen zu tun, wobei es in der Natur der Sache lag, daß die Ereigniſſe des Weltkriegs am geiſtigen Auge vorüberzogen. Denn eben dieſer Krieg hat das deutſche Volt an ſeinen Hindenburg und dieſen an ſein Volk gekettet. Das zeigten die Jahre unvergleichlicher Kämpfe und Siege, die Zeiten größter Not und Gefahr und die Tage bitter⸗ ſten Wehs und Zuſammenbruchs. Von all' dem ſprach der Redner mit warmem, fürs Vaterland begeiſtertem Herzen, vor den Schülern herausſtellend die großen, edlen Züge des großen Mannes, der treu blieb, wo viele untreu wurden, der ſeelenſtark und aufrecht blieb, wo ſo viele fielen und wankten, und der all' ſein Schaffen in Pflichtgefühl und Verantwor⸗ tungsbewußtſein unter die alte Tagesloſung ſtellt ora et labore! Umrahmt war die wirkungsvolle Rede von einem feſtlich ſtimmenden Vortrag des Schülerorcheſters unter Leitung des Muſiklehrers Thoma und von dem Lied:„Ich hab' mich er⸗ geben mit Herz und mit Hand.“ Das Gymnaſium hat's vor⸗ nehmlich mit der Antike zu tun. Die Antike ſchuf Helden und verehrte Helden. Auch uns Deutſchen liegt, ſoweit wir noch echt empfinden, die Ehrfurcht, das Staunen vor dem wahrhaft Großen ſozuſagen im Blute. Daß wir's wieder lernen möch⸗ ten dieſes Staunen, und wieder uns mehr beſinnen wollten auf unſere wirklichen Helden und ihre Verehrung! Dr. B. Hindenburg⸗Geburtstagsfeier der Heilsarmee Zu den beſonderen Geburtstagsfeiern zu Ehren unſeres Reichspräſidenten mag auch die Feier der Heilsarmee gehören, Iſt es doch gerade ihre Art, ſehr eigenartig zu ſein. Da der Grundſatz der Heilsarmee der iſt, Gott und der Menſchheit zu dienen, ſo hielt die hieſige Station es für angebracht, zu Ehren unſeres Reichspräſidenten ein Feſt für 50 Leute im Alter von 60 Jahren zu veranſtalten, das am Montag nachmittag im Heilsarmeeſaal C 1, 15 ſtattfand. Die lieben Alten wurden mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Jeder erhielt noch ein ſehr an⸗ gebrachtes Geſchenk. 0 Der Abiturienten⸗Verhand der Oberrealſchule fand ſich am Samstag mit ſeinen Damen zu einem gemütlichen Bierabend in den Räumen des Geſellſchaftshauſes 905 Mannheimer Ruderklubs zuſammen. Fſtr den Jahraang 190 hedeutete dieſer Abend zugleich die Feier der 25. des beſtandenen Abituriums, die dieſem Abend daher ein be⸗ ſonderes Gepräge verlieh. Ein Trio der Kammermuſik⸗Ahtei⸗ lung des Konzertmeiſters Kötſcher ſowie das Trio des Hausorcheſters der Mannheimer Liedertafel boten den die Räume bis auf den letzten Platz füllenden Verbandsfreunden genußreiche muſikaliſche Darbietungen. Das Verbandsmit⸗ glied Pianiſt Schickle ſpielte mit künſtleriſcher Vollendung die Rigoletto⸗Paraphraſe von Liſzt, die ihm ſtürmiſchen Beifall eintrug. Einer der beliebteſten Künſtler unſerer Stadt, Herr Neumann⸗Hoditz vom National⸗Theater, der Gern⸗ geſehene, erfreute iie Zuhörer auch dieſes Mal wieder mit humoriſtiſchen Vorträgen und hatte die Lacher ganz auf ſeiner Seite. Die frohe Stimmung des Abends ließ ſo recht erken⸗ nen, daß es der Verbandsleitung gelungen war, das Pro⸗ gramm nach dem Geſchmacke ſeiner Verbandsmitglieder zu⸗ ſammenzuſtellen. Den Reſt des Abends verlebte man Reiche der Terpſichore. * Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Am Donnerstag veranſtaltet die alt⸗katholiſche Gemeinde einen Gemeindeabend im oberen Saal der„Zwölf Avoſtel“(C 4, 11). Stadtpfarrer Dr. Steinwachs wird hierbei einen Lichthildervortrag halten über die alt⸗katholiſche Kirche des Erzbistums Utrecht und ſeine Geſchichte. „Der Mannheimer Hausfrauenbund veranſtaltet von Samstag bis Montag einſchließlich im Caſino eine Sonder⸗ ſchau„Der gedeckte Tiſch“. Damit ſoll den Hausfrauen Anregung gegeben werden, wie man ſowohl den häuslichen Familientiſch als auch die JFeſttafel zu allen möglichen An⸗ läſſen gemütlich, ſchön oder feſtlich geſtalten kann. * Eine Verkehrsſtörung entſtand geſtern abend in der Waloͤhofſtraße dadurch, daß infolge ſtarker einſeitiger Be⸗ laſtung an einem Pferdefuhrwerk ein Rad brach. Die um.48 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigte das Verkehrs⸗ hindernis. Der Schaden beträgt etwa 50 Mark. Kino Von Manfred Rietſchel Man gab„Dekameron⸗Nächte“. ders z dem Kino trafen ſie ſich. Willy, der Lehrling bei An⸗ tem Föhne, Kolonialwaren en gros, muſterte mit aufgeſtülp⸗ N0 Mantelkragen, Hände in den Taſchen, die ausgeſtellten Ueb agraphien. Läſſig, mit der Miene des Weltmannes. ſexlegen. Wiſſend. Er fühlte ſich beobachtet. ſchrittf. kth. Neben ihm vendelten, klein⸗ befoa ig, faſt zagßaft, ein Paar bananenfarbene Beinchen. Willy 14 gte mit großartiger Geſte ſeine Armbanduhr. Acht Uhr 9 koſte Dann kehrte er, unſchlüſſig, dem in blau und rot ge⸗ Schriten Plakot„Dekameron⸗Nächte“ den Rücken. Ging einige bang te, um ſofort wieder umzukehren. Neben ihm die mengelben Beinchen... Auf und ab. Heinedeh einmal die Armbanduhr. Acht Uhr dreizehn. Die Feiſtben werden plötzlich unruhig, unſchlüſſig,—— dann ein teren den Schlips. an den Mantelkragen: Willy ſtoppt. —Sz chneidig den Hut:„Verzeihung, gnä's Fräulein, aber gehens,verzeihen— hahen Sie die Abſicht, ins Kino zu — oherStrenger Blick, Dann, viel freundlicher:„Eigentlich ja, doch meine Freundin,— ich weiß garnicht, ſie hatte es mir danz heſtimmt verſprochen—“ ſpief gei Minuten ſpäter ſaßen ſie nebeneinander. Das Luſt⸗ geſtent!eate ihrer näheren Bekanntſchaft. Er hatte ſich nor⸗ konnn: William Knake, das William mit leichter engliſcher Be⸗ ſagen s Volontär bei Anders Söhne. Privatſekretär ſozu⸗ 6 8 Fie hieß Ilſe. Hatte ein Mäntelchen mit Pelzveſatz ein ezente Topfhütchen und einen Bubenkonf; was Wiſein durch dunklee Seitenblicke feſtſtellte. In den Pauſen ergänzte er: „mit de Augen. Und nicht zu vergeſſen: die ſchlanken Beine 4 em bananenſeidenen Ueberzug, geban te„Dekameron⸗Nächte“ begannen. Ilſe und Willy waren m. Im dritten Akt lagen ihre Hände feſt ineinander. fünft ierten kuſchelte ſich Ilſe nahe an ihren Beſchützer. Im en noch näher.— gelan ann begleitete er ſie heim. Sie ſprachen nicht viel, Willy H der weltmänniſche Ton nicht mehr. Aber es ſchwebte Lüme. Er nannte ſie ſchon„Fräulein Ilſe“. dächte ugerer, ſehr herzlicher Abſchled.„Was er bloß von ihr F ſie wäre aber nicht ſo eine!“—„Aber bitte, gnä's Fräulein, ſelbſtverſtändlich nicht— gleich gemerkt— Fräu⸗ lein Ilſe— Ilſe— Ilschen“ Sie verabredeten ſich für den übernächſten Abend. William Knake hatten einen ſchlechten Tag hinter ſich. Die Firma Anders Söhne hatte mit ihrem„Volontär“ wegen eines ſehr augenfälligen Lapſus in der Buchführung ein ernſtes Wort geredet. So fehlte ihm die rechte Stimmung, der weltmänniſche Schwung, der ihm nach ſeiner Meinung vor zwei Tagen ſo aut geſtanden hatte, als er haſtig der Nor⸗ maluhr zuſtrebte. Wo ſie ſich treffen wollten. Er kam etwas zu ſpät, und Ilſe war ſchon da. Ihr Geſicht zeigte eine leiſe Spur von Verärgerung.„Warten laſſend Hm.“—„Herr.. Knake, das iſt nicht ſchön von Ihnen, ſo ſpät zu kommen, ich bin das nicht gewöhnt—“—„Oh, ich bitte um Entſchuldigung, gnä's Fräulein, aber— dienſtlich verhindert — nochmals Verzeihung!“ Sie lächelte. Nur ein wenig. Aber ein wenig mokant. Er dachte:„nicht gewöhnt— ah— ſo!“— Das Geſpräch ſtockte. Ein feiner Sprühregen ſchlug ihnen ins Geſicht. Er lud ſie ins Kaffeehaus ein. Ilſe trank Kaffee und löffelte an einem Sahnenbaiſer. Willy trank aus ökonomiſchen Gründen Bier. Das Geſpräch ſchleppte hin. Die wallende Feder ſeiner ſtolzen Männlichkeit war geknickt und baumelte. Ihm fiel keine ſeiner großen Geſten ein, und die mit der Armbanduhr riskierte er nicht, weil er fürchtete, Ilſe könnte malitiös fragen:„Sie haben wohl keine Zeit?“ Sie langweilte ſich. Muſterte„ihn“ mit kritiſchen Augen und ſtellte kühl feſt; Eigentlich iſt er doof. Und vorgeſtern ſah er auch viel netter aus. Vielleicht iſt er nur irgend ein Kommis. Er war wütend. Zunächſt über ſich ſelbſt, aber noch viel mehr über Ilſe. Schlechten Charakter hat ſie, dachte er. Vor⸗ geſtern war ſie entſchieden hübſcher. Und dann das mit dem „Gewöhntſein“. Das Geſpräch ſchleppte hin. Später gingen ſie. Er geleitete ſie nach Hauſe. Vor der Haustür:„Auf Wiederſehn, gnä's Fräulein, viel⸗ leicht ſehen wir uns nochmal!“— Nie wieder, dachte ſie, während ſie von innen zuſchloß. 1 93505 wfeder, knirſchte er verächtlich und ſchlug den Kragen och. 15 8 0 Theater und Muſik Oberregiſſeur Kenter inſzeniert in München. Ober⸗ regiſſeur Heinz Dietrich Kenter iſt von Dr. Ernſt Leopold Stahl eingeladen worden, die Inſzenierung des hier mit großen Erfolg in der„Junge Bühne“ uraufgeführten Wer⸗ bes von Willi Schäferdiek„Mörder für uns“ in München mit Karl Haubenreiſſer, Willi Krüger und Raul Alſter in den Hauptrollen zu wiederholen. Albert Baſſermann und der Iffland⸗Ring. Kürzlich war behauptet worden, die Geſchichte von Ifflands Ring, der immer dem beſten deutſchen Schauſpieler gehören ſoll und der ſich jetzt im Beſitze von Baſſermann befinde, ſei eine Legende. Wie aber Baſſermann ſelbſt an den„Uhn“ ſchreibt, iſt alles, was über den Iffland⸗Ring bisher erzählt wurde, richtig. Iffland hinterließ den Ring an Ludwig Devrient, und über Döring und Haaſe gelangte er an Baſſermann. Erſt vier Schauſpielergenerationen trennen uns von der Zeit Ifflands, erſt die fünfte Hand trägt dieſen Ring, mit dem der Schau⸗ ſpieler den Schauſpieler ehrt. Baſſermann äußert ſich über dieſe Ehrung wie ſolgt:„Als Friedrich Haaſes Teſtaments⸗ vollſtrecker mir den Ifflandring übergab mit einem Hand⸗ ſchreiben des großen Schauſpielers, der in mir den würdigſten Erben dieſes ſ. Zt. von Iffland geſtifteten und über die beiden Devrients und Döring auf ihn gekommenen ſymbo⸗ liſchen Kleinods ſah, war ich ſicher zugleich gerührt und er⸗ freut, daß Haaſes Wahl gerade auf mich gefallen war! Ich habe niemals Wert auf Aeußerlichkeiten gelegt, ich habe in der Vorkriegszeit mir angebotene Ordensauszeichnungen abgelehnt, ſonſt müßte ich mich ja eigentlich wundern, warum die neue Republik noch keinem Schauſpieler ihre Verdienſt⸗ medaille verliehen hat und warum es noch keinen Ehren⸗ doktor unter uns gibt.— Dieſe Aeußerlichkeiten kommen ja, wie man weiß, ſehr häufig an den Unrichtigen.— So iſt es auch nicht leicht, im Sinne Ifflands einen Erben für den Ring zu beſtimmen.— Wegener, Moiſſi, Kraus, Kloepfer, Kortner u. a. kommen da natürlich zuerſt in Betracht, aber wer weiß, ob nicht da oder dort ein ſchauſpieleriſches Genſe ſitzt, das uns alle verblüffen würde, wenn es Gelegenheit hätte, ſich zu manifeſtieren. Und darum wird die Weitergabe des Ringes immer mehr oder weniger Stückwerk bleiben müſſen.“ 7 1 * 5 — * 1 Seite. Nr. 461 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Aus dem Lande Der 111er⸗Tag in Raſtatt * Raſtatt, 5. Okt. An dem 75jährigen Jubiläum des ehe⸗ maligen 3. Bad. Inf.⸗Regts. 111 nahm die Einwohnerſchaft herzlichen Anteil, iſt doch das Regiment mit den hieſigen Ein⸗ wohnern eng verknüpft geweſen. Von Haus zu Haus wehten die Flaggen und überall zogen ſich Girlanden mit herzlichen Willkommengrüßen über die Straßenfronten. Die Feier nahm am Samstag abend mit einem Fackelzug und mit einem Zapfenſtreich vor dem Schloß ihren Anfang. Im Gaſthaus zZum Türkenlouis“ folgte ein Kommers, auf dem der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Oberſt Fuchs, die Gäſte be⸗ grüßte. Hauptmann d. R. Steinel feierte in ſeiner Feſt⸗ rede namentlich den 80jährigen Hindenburg, der ſeiner⸗ zeit dem 50jährigen Jubiläum des Regiments als Diviſions⸗ kommandeur angewohnt habe. Nach dem Geſang des Deutſch⸗ landliedes wurde ein Glückwunſchtelgramm an Hindenburg verleſen, ſowie unter lebhaftem Jubel folgendes Antwort⸗ telegramm des Reichspräſidenten:„Für das freundliche Be⸗ grüßungstelegramm von der 75jährigen Gründungsfeier des Infanterie⸗Regiments Markgraf Ludwig Wilhelm Nr. 111 danke ich herzlich und ſende allen Teilnehmern meine kame⸗ radſchaftlichen Grüße. v. Hindenburg, Reichspräſident.“ Na⸗ mens der Stadt Raſtatt, deren Geſchichte mit der des Re⸗ giments lange Zeit verwachſen war, ſprach Oberbürgermeiſte Renner Worte des Willkommens.— Der Sonntagmorgen begann mit einem Weckruf. Um halb 10 Uhr erfolgte in der Raſtatter Feſthalle, der ehemaligen Reithalle auf dem früheren Exerzierplatz, der Feldgottesdienſt, bei dem ein katho⸗ liſcher und ein evangeliſcher Pfarrer und ein Rabbiner zu Worte kamen, Nach dem Feldgottesdienſt richtete der dienſt⸗ älteſte Offizier, Oberſt a. D. Feill, eine kurze Anſprache an die Regimentskameraden, worin er auf die Geſchichte des Regiments einging und ihre Leiſtungen im Weltkriege beſon⸗ ders hervorhob. Es folgte auf dem Exerzierplatz ein Vor⸗ beimarſch der 11ter an ihren ehemaligen Offizieren woran ſich ein Feſtzug anſchloß, der von einer koſtümierten Reitergruppe eingeleitet wurde, die den Markgrafen Louis, den ſogenannten Türkenlouis, mit ſeinem Gefolge darſtellte. An dem außerordentlich ſtattlichen Feſtzug beteiligten ſich ſämtliche Raſtatter Waffenvereine mit ihren Fahnen. Mit öffentlichen Konzerten am Nachmittag und Feſtbällen am Abend fand das Feſt, an dem auch zahlreiche ehemalige 111er aus Heidelberg und Mannheim teilnahmen, einen harmo⸗ niſchen Abſchluß. * d— Seckenheim, 3. Okt. Anläßlich des 80. Geburtstages des Reichspräſidenten von Hindenburg waren am geſtrigen Sonntag die öffentlichen und teilweiſe auch privaten Gebäude eflaggt. In den gutbeſuchten Gottesdienſten wurde in Pre⸗ und Gebet des Reichspräſidenten gedacht.— Aus Anlaß des Kirchenfeſtes konnte man am evangeliſchen Pfarrhauſe die neue Kirchenflagge, die ein violettes Kreuz auf weißem Felde enthält, erſtmals ſehen.— An dem am Sonntag abend im Rofengarten Mannheim abgehaltenen Familienabend wirkte auch der Kirchenchor der evangeliſchen Kirche unſerer Ge⸗ meinde mit.— Die Freiwillige Feuerwehr veran⸗ ſtaltete am Sonntag nachmittag 3 Uhr eine Uebung, der der Gemeinderat und verſchiedene Kompaanieführer der Nach⸗ barorte beiwohnten. Als Brandplatz waren die neuerbauten und bereits bewohnten Gemeindehäuſer in der Wilhelmſtraße gedacht. Kurz nach dem Feueralarm war die Seckenheimer Wehr mit Geräten an der Brandſtätte. Sie nahm auf Vorder⸗ und Rückſeite der Häuſer Aufſtellung und griff den Feuerherd mit den Schlauchleitungen an. Etwa 10 Minuten ſpäter traf die Ladenburger Wehr auf einem Laſtwagen ein, an dem die Motorſpritze angehängt war. Die Motorſpritze wurde ſofort durch die Ladenburger Wehr in Funktion geſetzt, um der Seckenheimer Wehr und Gemeindevertretung, welch letztere ebenfalls die Anſchaffung einer Motorſpritze beabſichtigt, eine Probe über Leiſtungen und Eignung vorzuführen. Während der Uebung platzte ein an die Motorſpritze angeſchloſſener Schlauch der Seckenheimer Leitung, obwohl nur mit 6 At⸗ moſphären Druck gepumpt wurde und die Leiſtung der Motor⸗ ſpritze bis zu 12 Atmoſphären geſteigert werden kann. Die Tätigkeit der Ladenburger Wehr hinſichtlich Bedienung der Motorſpritze ſowie die Leiſtungen der letzteren fanden volle Anerkennung. Der Ladenburger Gruppenführer erklärte, daß die Motorſpritze dem Brandherd durchaus genügt hätte. Nach einer Stunde etwa wurde die Uebung abgeblaſen und die chläuche und Geräte aufgeladen. Die Wehren begaben ſich urch die Lauerſtraße nach dem Neckar, wo die Ladenburger Wehr die Motorſpritze nochmals bei geſteigerter Druckleiſtung vorführte. Die Uebung war ſehr intereſſant und lockte viele Zuſchauer an. Mit der Frage der eventl. Anſchaffung einer Motorſpritze für Seckenheim wird ſich der Gemeinderat in nächſter Zeit noch beſchäftigen. 1 4 Lohrbach bei Mosbach, 3. Okt. Der Arbeiter Kaxl Mayer von hier fiel beim Obſtabmachen aus 10 Meter Höhe vom Baum und brach die Wirbelſäule, ſodaß nach UI Weinheim, 4. Okt. Der Verwaltungsausſchuß des Ge⸗ meinnützigen Vereins Weinheim beſchloß, im Jahre 1928 an⸗ läßlich des 60jährigen Beſtehens des Vereins den bis dahin errichteten Brunnen auf dem Marktplatze einzuweihen und in die Obhut der Stadt zu übergeben. Gleichzeitig ſoll ein e Feſtzug, der die ſtadtgeſchichtlichen Erinnerungen einheims veranſchaulicht, veranſtaltet werden. Z. Doſſenheim, 5. Okt. Am kommenden Sonntag feiern die hieſigen Bürgers⸗ und Landwirtseheleute Peter Reinhard im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit. Beide Eheleute ſind noch rüſtig und gehen täglich ihrer Arbeit nach. Die kirchliche Einſegnung des Jubelpaares findet am Sonntag im Anſchluß an den Frühgottesdienſt ſtatt. Aus der Pfalz Gute Moſtgewichte * Freinsheim, 5. Okt. Der hieſige Weißherbſt hat geſtern begonnen. Die Moſtgewichte betragen durchweg über 85 Grad nach Oechsle. Die Erntemengen ſind zufrieden⸗ ſtellend, ſie bleiben etwa um ein Viertel bis ein Drittel hin⸗ ter denen des Vorjahres zurück. Die zu Ende der Woche zu erntenden Trauben verſprechen eine noch beſſere Qualität. * Edenkoben, 5. Okt. Der Weißherbſt wurde geſtern in hieſiger Gemarkung begonnen. Das Exträgnis iſt im all⸗ gemeinen gut zu nennen. In der Frühmühle wurden 65 Grad 8 5 gewogen. Die Nachfrage nach Moſt iſt ſehr ebhaft. * Meckenheim, 5. Okt. Hier wurden Partien Moſt zu 32 Mark pro Logel verkauft. Die Moſtgewichte bewegen ſich zwiſchen 65 und 85 Grad. :: Oggersheim, 5. Okt. Auf der Mannheimer Straße hat ſich geſtern ein Verkehrsunfall abgeſpielt. Das Pferd des hie⸗ ſigen Fuhrunternehmers Neuſchwender ſcheute vor der heran⸗ nahenden Straßenbahn, und rannte mit dem Fuhrwerk da⸗ gegen. Der Fuhrwerksbeſitzer, der ſamt dem mitfahrenden Johann Reber von hier vom Wagen ſtürzte, trug leichte Verletzungen davon, dagegen ſind die Verletzungen des Reber ſo ſchwerer Natur, daß er ſofort in das Krankenhaus nach Ludwigshafen gebracht werden mußte. * Rohrbach b. Landau, 5. Okt. In Rohrbach ereignete ſich geſtern nachmittag ein ſchwerer Motorra dunfall. Der 24 Jahre alte Bäcker Alois Höh von St. Ingbert, ſtieß beim Nehmen der Kurve aus der Bahnhofſtraße ſeitlich auf einen Perſonenkraftwagen von Mittelberbach auf. Durch den heftigen Zuſammenſtoß wurde Höh von ſeinem Motorrad gegen den Kraftwagen geſchleudert und dabei am Kopfe ſchwer verletzt. Er wurde in das Knappſchaftslazarett einge⸗ liefert. Wen die Schuld an dem Unglück trifft, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. * Kaiſerslautern, 5. Okt. Daß es auch unter den Brübern der Landſtraße beſſer Situierte gibt, dafür ſei nachſtehend der Beweis geliefert. In allernächſter Nähe von Kaiſerslautern kam, wie die„Pfälziſche Volkszeitung“ berichtet, vor etwa 10 Tagen ein Handwerksburſche in ein Haus, wo die Frau allein anweſend war und ſprach um eine Unterſtützung vor. Die Frau machte die Bemerkung, daß ſie nur 10/ habe. Zu ihrer Ueberraſchung antwortete der Wanderer, das habe nichts zu ſagen, er könne wechſeln. Sprachs, gab der Frau 9,90 ¼ zurück, bedankte ſich und ging ſeines Weges, die Frau mit dem verdutzten Geſicht ſtehen laſſend. Kaiſerslautern, 3. Okt. Ein gefährlicher Brand brach heute vormittag in der Lederfabrik B. Tuteur in der Karl⸗ ſtraße aus. In wenigen Minuten war das ganze Gebäude in eine Rauchwolke gehüllt. Die Rettung des Perſonals ge⸗ ſtaltete ſich ſehr dramatiſch. Es wurden hohe Leitern ange⸗ legt, auf denen die in großer Gefahr befindlichen Hausinſaſſen herabſtiegen, außerdem wurde vom Sprungtuch Gebrauch gemacht. Wie verlautet, ſoll ein Mädchen bei einem Sprung erhebliche Verletzungen erlitten haben. Zwei andere erlitten Rauchvergiftungen. Der Ausbruch des Brandes wird auf eine Benzinexploſion zurückgeführt. * Kirchheimbolanden, 2. Okt. Als gefährlicher Ausreißer entpuppte ſich der 20 Jahre alte Dienſtknecht Ludwig Jung aus Eßweiler. Auf Wanderſchaft hatte ihm ein Arbeitskollege in Harxheim nächtliche Unterkunft gewährt. Zum Dank nahm er dieſem ein Paar Stiefel und eine Hoſe weg. Jung wurde in das Amtsgerichtsgefängnis hier eingeliefert. Nach einigen Tagen iſt er ausgeriſſen, nachdem er die Fenſterwand im Gefängnis durchbrochen hatte. Als er auf ſeiner Flucht in Ludwigshafen ein Rad abholte, wurde er gefaßt und wieder hierher verbracht, von wo er ein zweitesmal entwich. Er wandte ſich in die Weſtpfalz und beging in der Gegend von Kuſel und Wolfſtein einen Fahrrad⸗ und einen Einbruchs⸗ diebſtahl. Weil er noch Gefängniskleider trug, konnte er leicht erkannt werden. Er wurde abermals gefaßt und in Kuſel eingeliefert. [Vollblutpfer Donnerstag, den 6. Oktoder 1222 Okeichtszeitnng Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Ein übler Scherz Eine erhebliche Reduktion ſeiner Strafe erhielt von der Großen Strafkammer der Arbeiter Friedrich Norlock von Schwetzingen, der von der Vorinſtanz zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren verurteilt wurde. Beim Ausputzen des Schwetzinger Leimbaches am 9. Juli ſtießen, wie gemeldet, die Arbeitsloſen, die die Arbeit übernommen hatten, halb aus Scherz, halb aus Aerger, weil der Arbeiter Höhnle mehr als ihm zukam, das Fäßchen Bier in Anſpruch nahm, ihn in den Leimbach. Morlock warf ihm erſt einen Topf, dann das Bierfäßchen nach, das Höhnle unglücklicherweiſe an den Kopf traf. Der Getroffene brach im Bache zuſammen und mußte, um nicht zu ertrinken, aus dem Bach herausgeholt und dann nach Hauſe gebracht werden. Seit dieſer Zeit iſt Höhnle völliggelähmt. Inzwiſchen befand ſich der Verletzte zur Beobachtung in der Klinik in Heidelberg. Das Gutachten des Pſychiaters lautete für den Angeklagten weſentlich gün⸗ ſtiger. Der Verletzte iſt krimineller Alkoholiker und ſchwer nervenleidend ſchon vor dem Vorfall geweſen. Dieſer habe allerdings zur Verſchlimmerung beigetragen. Der Staats⸗ anwalt ſelbſt beantragte auf dieſes Gutachten nur Verurtei⸗ lung wegen gefährlicher Körperverletzung nach§ 223a zu 6 Monaten Gefängnis. Das Gericht entſprach dieſem Antrag und gab dem Angeklagten Bewährungsfriſt. Das beſchlagnahmte Rennpferd Eine unehrenhafte Rennpferdgeſchichte brachte den Inhaber eines Reitinſtituts L. R. von 0 J. B. von Scharhof vor Gericht. Beide Angeklagte haben ein d als Halbblutpferd ausgegeben, den Deckſchein des Pferdes gefälſcht und das Pferd mit einem Brand auch äußerlich als Halbblutpferd bezeichnet. Bet Pferderennen in Haßloch und Sandhofen beteiligte ſich das umgetaufte Vollblutpferd an Halbblutrennen. Zu der Verhandlung waren fünf Zeugen und ein Sachverſtändiger ge⸗ laden. Die Angeklagten, die ſich wegen Urkundenfälſchung zu verantworten hatten, ſind geſtändig und bedauern die Fäl⸗ ſchung. Dem Pferd, das früher„Münchner Kindl“ hieß, hatte man den ſchönen Namen„Brünhilde“ gegeben. Einmal er⸗ rang es den erſten Platz mit 250., das andere Mal wurde „Brünhilde“ Dritte und brachte 25 M. als Preis ein. Von den Ausſagen der Zeugen iſt beſonders die des Vorſitzenden des Pferdezuchtvereins Sandhofen von Intereſſe. Dieſer hat dem Pferd nichtrecht getraut. Obwohl der des Pferdes für ihn maßgebend war, ſo ſei er doch zu dem Pferdebeſitzer in Sandhofen, habe von den Papieren Ein⸗ ſicht genommen und dieſe nach Freiburg geſchickt. Wie der Vorſitzende des Schöffengerichts, Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, mitteilte, wurde das Rennpferd in Sandhofen beſchlagnahmt. Der Sachverſtändige, Veterinärrat Dr. Hauger, verbrei⸗ tete ſich über die von ihm vorgenommene Beſichtigung des Pferdes und beſprach dann die noch aus der Inflationszeit herrührende Spielwut, die auch auf die kleinen Rennplätze übergegriffen habe. Der Staatsanwalt beantragte neben einer Gefängnisſtrafe noch Geldſtrafen von 600 und 300 Mk..⸗A⸗ Neuſchöffer⸗Darmſtadt erſuchte um gelinde Beſtrafung und Strafaufſchub bezw. Begnadigung für den Angeklagten aus Darmſtadt. Das Urteil lautete unter Annahme mildernder Um⸗ ſtände auf je 4 Monate Gefängnis. R. wurde außerdem zu einer Geldſtrafe von 250 M. und B. zu einer ſolchen von 500 M. verurteilt. Das Rennpferd wird eingezogen. Bet rechtzeitiger Bezahlung der Raten zu je 100 M. wird den Angeklagten Bewährungsſeiſt bis Auguſt 1930 zuge⸗ billigt. ch. SEin Chineſe vor Gericht. Vor dem Münchener Schöffen⸗ gericht hatte ſich wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt der chineſiſche Hauſierer Dang Lung Tſing zu verantworten, der ohne Wandergewerbeſchein hauſterte und deshalb feſt⸗ genommen wurde. Dabei hatte er den Gendarmen angegrif⸗ fen. Seine Vernehmung geſtaltete ſich ſehr erheiternd, da der Sohn des Oſtens die deutſche Sprache nur mangelhaft be⸗ herrſcht und ſich mit dem Richter nicht verſtändigen konnte. Das Endreſultat waren drei Monate Gefängnis, worüber die „Kirſchblüte von den Ufern des Hoangho“ ſehr betrübt war. AlpURNSA einigen Stunden der To d eintrat. Nauinen. Neues Theater im Roſengarten „Aleſſandro Stradella“ Man hat einſt entzückt von dieſer Oper ausgerufen, daß der Ruhm ihrer Muſik für die Ewigkeit daſtehe. Wie vor⸗ ſichtig man doch mit ſolchen Urteilen verfahren ſoll! Ver⸗ ſammelt ſich da geſtern im muſentötenden Muſenſaal ein kläg⸗ liches Auditorium, um die jeweiligen Aktſchlüſſe eines Operchens abzuwarten, das einmal das ganze Entzücken eines rauſchenden Theaterabends mit allem Drum und Dran großer Tenorfeierlichkeiten bedeutete. Und vielleicht wäre auch heute noch manches zu retten, wenn man dem irtuoſen⸗ tum von einſt Rechnung trüge; mit einem großen Gaſt kann der„Stradella“ allenfalls noch im Spielplan erſcheinen, die Oper ſelbſt jedoch zu Gaſt zu laden, lohnt ſich ſo kaum mehr. Ißhre Melodien, wie die Hymne an die Jungfrau Maria, ber alzu ſeichte Glöckchenchor, das Liedchen Stradellas mit dem Refrain„s iſt nicht ſo ſchlimm als man wohl denkt“ uſw. ſind auf eine Art bekannt, die jede Wirkung verbietet. Einzig die Szenen mit den beiden Banditen können noch muſikaliſch einigermaßen feſſeln,— wenn man eine ſolche Oper ſo mir nichts dir nichts zwiſchen den großen Angelegen⸗ heiten des Spielplan herauswirft. Wir können uns allerdings denken, daß eine Erneuerung dieſer Stilart im Rahmen einer eingehenden Pflege der Spieloper doch noch einige dankbare Aufgaben bieten würde. Dann müßten eben die Elemente ſtärker betont werden, die das Buffoniſche zum Kennzeichen haben, die Beziehung zur alten italieniſchen Stegreifkomödie, wie es die„Spielaufſicht“ Alfred Landorys wenigſtens in einigen Anſätzen, wie in der puppenſpielhaften Charakteriſierung der beiden Banditen ezeigt hat. Es gibt für ſolche Dinge, wenn ſie etwas werden ollen, aber nur ein Entweder⸗Oder; mit dieſen halbierten Halbheiten iſt es eben nicht getan. So war die Aufführung in anderer Art eine Stegreif⸗ komödie, doch dafür von Guſtavr Mannebeck mit denk⸗ barſter Sorgfalt muſikaliſch„beaufſichtigt“ und geleitet. Wie er 3. B. ſolche verborgene, ſtatiſtiſch beſonders reizvolle Stellen, wie das im Kirchenſtil gehaltene Sätzchen der Holzbläſer im zweiten Akt beim Auftritt Stradellas zur Wirkung brachte und ſo manche Delikateſſe der Sechsachteltakte ſervierte, ließ auf ein feines Stilempfinden ſchließen. Das Orcheſter ließ es am Wohllaut nicht fehlen. Den Stradella ſang Ladislas Vajda, der nur eine ge⸗ wiſſe Nervoſität abzulegen braucht, um zu zeigen, daß er ein Tenor von Qualitäten iſt. Er hat die rechte tenorale Fär⸗ bung der Stimme, ſobald er den Ton richtig anſetzt und den Schwung der Kantilene gewinnt. Män hat den Künſtler in letzter Zeit etwas vernachläſſigt; wenn dieſer„Stradella“ wenigſtens dazu Anlaß gegeben hat, ſich mit dieſem Tenor wieder etwas mehr zu beſchäftigen, ſo iſt die Aufführung nicht ganz umſonſt geweſen.— Den Stradella haben auch ſchon Frauen geſungen, was uns kaum noch denkbar erſcheint, wenngleich das Duettieren dieſer Rolle mit der Frauenſtimme Leonores dabei nicht erheblich ſtören würde. Dieſe ſang Roſa Lind mit artigen ſtimmlichen Manieren, die ſogar mit der Arie zu Beginn des zweiten Akts und ihrer entſetzlich banalen Koloratur⸗Koda verſöhnte. Die Sängerin hat weſentliche Fortſchritte gemacht und wir freuen uns, unſere e 8 aus der vergangenen Spielzeit beſtätigt zu inden. Ganz ausgezeichnet waren die beiden Banditen von Karl Mang und Arthur Heyer, beide über die Typiſterung hinaus von größter Friſche und unmittelbarer Wirkung im geſanglichen Vortrag ihrer keineswegs leichten, aber ſehr dankbaren Buffopartien. Das Terzett mit Hugo Voiſin, der den alten Geizhals Baſſi gab, war ein vortreffliches Bei⸗ ſpiel möglicher Enſemblekultur. Gedenkt man noch anerkennend der Chöre und Tänze, die ſich beide auf dem engen Raum mit größter Selbſt⸗ verleugnung bewegen mußten, ſo hat man alle Faktoren der Aufführung beiſammen, von der wir doch lieber mit den Worten ihres Helden Abſchied nehmen wollen:„s iſt ſo ſchlimm als man wohl denkt.. Dr. K. Kunſt und Wiſſenſchaft Geh. Hofrat Dr. Dr. h. c. Ernſt von Sieglin Stiutt⸗ gart T. In Stuttgart ſtarb Dr. 1 c. Ernſt von Sieglin nach kurzer ſchwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren. Geh. Hofrat Dr. v. Sieglin hat ſich als Archäologe u. Sammler einen bedeutenden Namen gemacht; den größten Teil ſeiner wert⸗ vollen Sammlungen hat er dem württembergiſchen Staat geſchenkt und auch die Stadt Stuttgart beſitzt manches von dem, was einſt das Tuskulum des Verſtorbenen die Villa Weißenburg zierte. Ernſt von Sieglin iſt im Jahre 1848 in Stuttgart geboren, beſuchte das Eberhard⸗Ludwigs⸗Gym⸗ naſium und auch in Stuttgart ſeine erſte kaufmänniſche Ausbildung. In London hat er dann ſeine kaufmänniſchen Studien vervollkommnet. Nach Deutſchland zurückgekehrt, hat er den Sitz ſeiner Fabrik im Rheinland gewählt, zuletzt in Düſſeldorf, hat ihn dann aber bald nach Stuttgart ver⸗ legt, wo er ſich die bekannte Villa Weißenburg zum Heim wählte. Sobald er ſich wieder von ſeinen geſchäftlichen Ver⸗ pflichtungen frei machen konnte, widmete er ſich wieder vor⸗ wiegend ſeinem wiſſenſchaftlichen Lieblingsgebiete, der Völ⸗ kerkunde und der Archäologie. Sein Name iſt für alle Zeiten verknüpft mit den Ausgrabungen in Alexandria, die im Jahre 1898 angefangen und auf ſeine Koſten durch⸗ geführt wurden. Hervorragende Kunſtwerke wurden damals zutage gefördert und nach Stuttgart verbracht. Es entſtand in ſeinem Hauſe die erſte große Privatſammlung alexan⸗ driniſcher Denkmäler, die Sieglin ſtändig erweiterte und die 1 eine 98 ſchönſten und reichhaltigſten dieſer Art in der elt wurde. Prof. Dr. v. Blume⸗Tübingen 7. Am Sonntag iſt in Bad Hoheneck Profeſſor Dr. Wilhelm von Blume⸗, Tübingen, der Vater der württembergiſchen Verfaſſung, nach einer raſch verlaufenen Lungenentzündung im Alter von 61 Jahren geſtorben.— Dr. Wilhelm v. Blume iſt als Sohn des bekannten Militärſchriftſtellers General der Infanterie 3z. D. Dr. phil. h. e. W. v. Blume, 1867 zu Berlin geboren. 1890 beſtand er das Referendarexamen, promovierte 1892 in Göttingen zum Dr. jur. und habilitierte ſich ebenda zwel Jahre ſpäter für römiſches Recht. Im Winterſemeſter 1895/6 gibt er vertretungsweiſe romaniſtiſche Vorleſungen in Marburg, woſelbſt die Ernennung zum a. o. Profeſſor er⸗ folgte. Michaelis 1898 kam v. Blume als Ordinarius na Roſtock, 1900 nach Königsberg als Nachfolger des Geh. Juſtiz⸗ rats Prof. K. Salkowfki, 1904 nach Halle an Stelle Friedrich Erdmanns und 1912 nach Tübingen. Eine Berufung na Münſter hat er im ſelben Jahr abgelehnt. Für das Studien⸗ jahr 1916/17 war er Rektor der Univerſität Tübingen. Er war Mitbegründer der ſtudentiſchen Wirtſchaftshilfe, der er bis zu ſeinem Tode freudig immer wieder ſeine Kräfte lieh. Nach der Revolution wurde ihm von der Regierung Blos die Ausarbeitung der Verfaſſung für Württemberg übertragen. 1920 wurde er gleichſam als Nachfolger Lieſchings in den Landtag gewählt, dem er bis 1924 als Mitglied der deutſch⸗ demokratiſchen Partei angehörte. Eine Wiederwahl mußte er ſchon 1924 aus Geſundheitsrückſichten ablehnen. Doch hat er bis in die letzte Zeit hinein die politiſchen Vorgänge mi höchſten Intereſſe verfolgt und häufig in Aufſätzen zu wich⸗ Darmſtadt und den Gutsbeſitzer „Brand“ tigen politiſchen Fragen, namentlich ſoweit ſie die Verfaſſung berührten, Stellung genommen. 75 —4 DrASNdereren E⸗ SN en „Dernergtag, den 8. Oktober 1027 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 481 Ein Blick über die Welt Deutſchland Ein unglanblicher Hexenprozeß im 20. Jahrhundert. ſ U enn es nicht in jenem Gebiete gerichtsnotoriſch ſeſtge⸗ 5 t wäre, ſollte man einfach daran zweifeln. So aber muß 5— faſt verzweifeln und ſieh fragen, wie es denn eigentlich Uit unſerer Aufgeklärtheit ſteht. Wie in perſchiedenen auderen in zeinden ländlichen Charakters, ſo ſpukt beiſpielsweiſe auch 9 einem Teile des landlichen Holſteins noch der Aberglaube, Horſelaube an Peren und Kobolde. In der Stagt Peide in deutein wurde dieſer Tage dieſer Fall vor dem Amtsgericht erhandelt: In dem Bauerndorfe Barkesholm in Hol⸗ ſerde erkrankten vor einiger Zeit die Schweine an einer onderbaren Krankheit und die Tiere ſtarben vielfach, ohne ke man den Grund der Seuche 1 konnte. Keiner ennt nun die Leichtgläubigkeit der Bauern beſſer als der Zi⸗ geuner und wo Viehſeuchen auftreten, ſind ſie ſchnell da um ſe. Unwiſſenheit und den Aberglauben der Bauern für ſich bar zu machen. Gerade um dieſe Zeit zog alſo eine Zi⸗ ertnerbande durch das Dorf, und ein altes Zigeunerweib kklärte auf Befragen, es ſei eine Hexe im Dorf. Sie gab erhaltungsmaßregeln um dieſe Hexe ausfindig zu machen. ihren Rat holte ein Landwirt alle im Dorfe vorhandenen U Stecknadeln zuſammen und durchſetzte damit den Kadaver sines ſoeben verendeten Ferkels. Der Zigeunerſpruch beſagte: Wer am dritten Tage zuerſt das Haus betreten würde, der habe die Schweine behext. Tatſächlich erſchien wider Erwarten ain dritten Tage eine Nachbarin des Landwirts in dem Hauſe. teb trieb ſie mit wüſten Schimpfworten und mit Schlägen mit⸗ els eines Beſens vom Hofe. Die ahnungsloſe Frau glaubte nicht anders, als daß ihr Nachbar den Verſtand verloren habe Aund erzählte im Dotfe, der Bauer ſei plötzlich verrückt ge⸗, Norden. Die Frau wiederum war bereits bei den anderen achbarn als die Hexe denunziert worden und wurde über⸗ ängſtlich gemieden. Schließlich nahm ſich der Staatsanwalt er Vorkommniſſe an. Bei dem Termin war leider die Zi⸗ Kunerin nicht zugegen. So kam der einfach unglaubliche dexenaberglaube der ländlichen Hofbewohner als ſolcher nur zur Sprache. Das Gericht war der Anſicht, daß die Frau weder eine Hexe, noch der Bauer verrückt ſei. Den erſten rteilsſpruch kann man anerkennen, den letzteren Schweiz Der Reichtum eines Beitlers. In der ſchweizeriſchen Stadt Frauenfeld(Thurg ru) Berde vor kurzem ein älterer Mann namens Hafeli wegen ettelei verurteilt und in das Gefängnis eingeliefert. Er hat tecgen des gleichen Vergehens ſchon acht Gefängnisſtrafen hin⸗ er ſich. Dieſer Tage hat ſich herausgeſtellt, daß der Bettler 20 im Beſitz eines Vermögens im Werte von annähernd 00 000„ befindet. Die Frau des Bettlers machte der Polizei von dieſer überraſchenden Tatſache Mitteilung und zeigte ihr Bicd den Fleck in einem Garten, wo eine Zinnbüchſe mit dem argeld und den Wertpapieren des Bettlers vergraben war. rhalt hat ſeit Ende des Krieges Arbeitsloſenunterſtützung en. Ungarn Attilas Grab aufgefunden? 5 Bei Ausſchachtungsarbeiten in der Nähe von Oeden⸗ dars in an iſt man auf einen alten Friedhof geſtoßen, er aus der Mitte des fünften Jahrhunderkts ſtammen muß. n dieſer Gegend iſt Attila im Jahre 453 verſtorben und Abdar in der Nacht nach ſeiner Hochzeit mit der Burgunder ſt nigstochker Ildeco, Ob Attila einem Schlaganfall erlegen de oder von Ildeco, die ihr Land und Volk an dem Hunnen⸗ derrſcher rächen wollte, getötet wurde, weiß man nicht. Auch ˖ Urkunde über das Grab, in dem Aitila beigeſetzt wurde, iſt n den Jahrhunderten verloren gegangen. Man weiß nur ſlend, oder richtiger geſagt, man vermutet, daß die Grabſtätte in der Gegend von Oedenburg befinden muß. Die wei⸗ teren Ausſchachtungsarbeiten werden vielleicht genaueren Weileoluß geben und künnen Funde von großem Aiſtoriſchen ert zutage fördern. England Ein wähleriſcher Dieb. Londoner machte die Gräfin Ina Nach die Enkelin der verſtorbenen Herzogin von Bubna, Sutherland, bei ihrer Rückkehr von einer mehrwöchigen Fertenreiſe in ihrem Londoner Heim eine überraſchende Ent⸗ käung. Die Bibliothek und der Weinkeller waren ausge⸗ dlündert, der zahlreiche Edelſteiuſchmuck und ſonſtige Wert⸗ bagenſtände dagegen waren unberührt geblieben. Der Dieb — ſich offenbar mehrere Tage in der Wohnung aufge⸗ Beten und in aller Ruhe— 5 Wahl getroffen. Aus dem aueinkeller hatte er die beſten Sorken mitzenommen und —— der Bibliothek alle Werke moderner Erzähler und Roman⸗ boriftſteller: Die Gräfin erklärte einem Befrager, ſie hoffe, was der Dieb ihr die Bücher vielleicht wieder zurückſchicken erde, nachdem er ihren Inhalt genoſſen habe. Von der koſt⸗ baren Weinbeute werde ſie aber ſicher nur die leeren Flaſchen wiederſehen. Da ſie im Beſitze ihrer Wertobjekte gehliehen iſt, ſo hat ſie ſich über den übrigen Verluſt hinweggetröſtet. Die Polizei ſucht aber eifrig nach dem Dieb, der ſo ſeltſamen Neigungen huldigt. Eine künſtliche Sonne: In derx Geſtalt einer 20 Meter langen und 30 Tonnen ſchweren Maſchine iſt eine künſtliche Sonne von England nach einer größen Teepflanzung in den Tropen verſchifft worden. Bei der Gewinnung der Teeblätter iſt die Mitwir⸗ kung der Sonne unentbehrlich, da die Blätter durch die Hitze des Himmelslichtes ausgedörrt werden müſſen. Aber ſelbſt in den Tropen iſt die Sonne nicht fleißig und beſtändig genug, um die Teeblätter ſo raſch für die Ernte reif zu machen, wie die wachſende Nachfrage nach dem aromatiſchen Getränk ver⸗ langt. Uüm dieſem Mangel abzuhelfen, haben engliſche In⸗ genieure eine Maſchine konſtruiert, die mit Hilfe eines künſtlichen Verfahrens die grünen Teeblätter zu bleichen und zu börren vermag. Mit dieſer künſtlichen Sonne ſoll auf einer Teepflanzung in Ceylon etwa 2000 Meter über dem Meeresſpiegel der erſte Verſuch gemacht werden, Entſpricht der Erfolg den Erwartuüngen, ſo werden die Teepflanzer bei der Bedeutung einer ſolchen Maſchine vom Wetter vollſtändig unabhängig ſein. Es bedarf einer dde Einwir⸗ kung heißer Sonnenſtrahlen, wenn das Teeblatt welk werden ſoll. Die künſtliche Sonne iſt dieſer Leiſtung weit überlegen. Sie bringt dieſelbe Wirkung in 30 Minuten herpor. Amerika Ein„Geiſt“ in Fleiſch und Blut. Seit Jahren hatte der Farmer Walker in Bellefonte in dem nordamerikaniſchen Stäaate Pennſylvanſen unter nächt⸗ lichen Geiſtererſcheinungen zu leiden. Die Angſt, die die un⸗ heimliche Erſcheinung ihm einfagte, verfolgte ihn auf Schritt und Tritt. Endlich wandte er ſich, der Verzweiflung und einem Nervenzuſammenbruch nahe, an den Sheriff des Or⸗ tes, Robhert Taylor, und den Polizeiheamten Millar, mit der Bitte um Schutz und Hilfe. Die Beiden beſchloſſen in dem Hauſe des Farmers zu ſchlafen, um dem Spuk auf den Grund zu kommen. Gleich in der erſten Nacht tauchte der Geiſt auf und zog die Decken von dem Lager, auf dem ſie ſchliefen. Die beiden Schutzwächter, die aus dem Schlafe auf⸗ ſchreckten, konnten am Fenſter nur gerade noch ſehen, wie eine weißgekleidete Figur zwiſchen den Wirtſchaftsgebänden der Farm im Dunkel der Nacht verſchwand. Am nächſten Tage klebten in dem Haus überall an den Wänden Zettel mit roter, blutähnlicher Schrift geſchrieben, durch die alle Bewohner des Hauſes aufgefordert wurden, zu fliehen, wenn ihnen ihr Leben lieb ſei. Dem Polizeibeamten fiel es auf, daß der Knecht und der„Geiſt“, den er in der Nacht vorher hakte verſchwinden ſehen, dieſelbe Größe und Figur hatten. Dies erregte ſeinen Verdacht und er nahm den Knecht in ein ſcharfes Verhör. Die Folge war ein reumütiges Geſtändnis. Der Knecht war von der Frau des Farmers zu dem Geiſter⸗ ſpuk gedungen worden. Die Frau beabſichtigte, ihren Mann aus dem Hauſe zu treiben und auf dieſe Weiſe die Bewirt⸗ ſchaftung der Farm in ihre Hände zu bekommen. Sie wurde ebenſo wie der Knecht verhaftet und mit ihnen zuſammen eine Sommerfriſchlerin, die in der Jarm vorübergehend wohnte und an der Geiſterverſchwörung teilgenommen hatte. Indien Der Kopfjäger und die Poligei. Die indiſche Zeitung„Pioneer“ berichtet eine ſeltſame Geſchichte aus dem indiſchen Ort Ariy a. Ein dort wohnen⸗ der Landbeſitzer und früherer Poſtbeamtex namens Kriſto Sahu hatte ſich die erbitterte Feindſchaft der Eingeborenen zugezogen, Eines Tages ging der Eingeborene Kung mit ſeinen Söhnen und anderen Stammesgenoſſen zu Taten über. Sie griffen Kriſto mit Bogen, Pfeilen und Aexten an, töteten ihn und ſchlugen ihm den Kopf ab. Nach der Mord⸗ tat begab ſich Kuna mit»mei anderen Eingeborenen im Eil⸗ lauf üher eine mehr als 60 Kilometer weite Strecke nach Choibaſſa(Provinz Bengali). Dort überreichten ſie den Kopf des ermordeten Mannes der Polizei. Sie glaubten voll⸗ kommen recht gehandelt zu haben und der Behörde einen Gefallen zu tun, wenn ſie ihr von dem Vorfall Mitteilung machten. Ihr Glaube nahm aber ein raſches Endk. Sie wurden ſofort verhaftet und es wurde eine Expedition aus⸗ geſchickt, um auch die übrigen Schuldigen feſtzunehmen. Island Das älteſte Parlament der Welt iſt der„Allthing“, die Volksvertretung der Inſel Island. Im Jahre 1930 wird dieſes Parlament ſeinen tauſendjährigen Beſtand fetern können. Im Jahre 930 wurden 555 Island alle namhaften Bauern und Händler zuſammengerufen, um eine Entſcheidung zu treffen, ob der heidniſche Glauben aufgegeben und der chriſtliche dafür angenommen werden ſolle. Oie Ver⸗ ſammlung entſchied ſich mit überwältigender Mehrheit für das Chriſtentum. Dies war der erſte Allthing und ſomit die älteſte geſchichtliche Ereignts ſoll dort, wo die Verſammlung tagte eine Kirche errichtet werden und in Reykjavik, der Hauptſtad Jslands, ein Nationaltheater. Das Allthing zählt gegenwär⸗ tig 42 Abgeordnete, unter denen ſich 25 ein Kommuniſt be⸗ findet. Der Miniſterpräſident Thorlakſon war früher ein Dorfpfarrer. Er iſt nicht nur das Haupt der Regierung, ſon⸗ dern auch Chefredakteur der„Timinn,“ der führenden Zeitung von Reykjavik. Eine der Hauptaufgaben, die ſich Thorlakſos geſtellt hat, iſt die Nutzbarmachung der vielen heißen islän⸗ diſchen Quellen, der Geyſers, für häusliche Zwecke. eeeeeeee— Nachbargebiele Zwei ſchwere Autounfälle * Mainz, 5. Okt. Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich geſtern vormittag an der abſchüſſigen Stelle am Königsborn bei Fintheu. Der Autobeſitzer planitzer aus Mainz⸗Kaſtel führ drei Fahrgäſte aus Finthen von der Budenheimer Kirch⸗ weih nach Finthen, als wahrſcheinlich an der gefährlichen Stelle die Steuerung verſagte; das Auto rannte mit dem rechten Voroberrad gegen einen dort ſeitlich ſtehenden Baum, wobeiſämtliche Inſaſſen aus dem Wagengeſchleu⸗ dert wurden und mehr oder wenige ſchwere Verletzungen davontrugen. Einer der Schwervertetzten, der ſein Augen⸗ licht im Krieg verlor, erlitt einen Beinoruch und ſtarke Kopf⸗ verletzungen. Der Führer des Autos behauptet, daß ihn ein entgegenkommendes Auto geblendet habe.— Beim Durch⸗ fahren von Nackenheim überſchlug ſich geſtern abend gegen 9 Uhr aus irgend einem Grunde ein mit Obſt be⸗ ladenes Auto, wobei die Inſaſſen, ein 46jähriger Mann und deſſen Sohn aus Fränkiſch⸗Grumbach Geſichts⸗ und Haut⸗ verletzungen davontrugen, während ein dritter Inſaſſe, ein 917 Jahre alter Mann aus Darmſtadt bewußtlos liegen blieb. Die ſpinale Kinderlähmung „— Aſchaffenburg. 6. Okt. Die ſpinale Kinderlähmung iſt auch in der Umgebung von Aſchaffenburg aufgetreten. Amtlich wird mitgeteilt, daß bisher drei Fälle in Stockſtadt und zwei 1 75 in einem anderen Orte bei Aſchaffenburg vorgekommen ſind. 5 N * Frankfurt a., 4. Oktbr. Der Inhaber M. einer Frankfurter, erſt in der Inflationszeit gegründeten Leben s⸗ mittelgroßhandlung kämpfte ſchon ſeit Monaten mit erheblichen Zahlungsſchwierigkeiten, verſtand es aber durch betrügeriſche Handlungen ſich bedeutende Warenmengen auf Kredit zu verſchaffen. Obwohl ihm dieſe Waren von anderen Gläubigern gepfändet wurden, verkaufte er ſie trotzdem wei⸗ ter. Schließlich brach M. doch finanziell zuſammen. Seine Gläubiger erſtatteten, als ſie von der Wae eee der Waren Kenntnis erhielten, Anzeige wegen Betrugs un veranlaßten die Verhaftung des., der jedoch nach ein⸗ gehenden Verhören, da kein Fluchtverdacht vorlag, zunächſt wieder auf freien Fuß geſetzt wurde. Die Verbindlich⸗ keiten der Firma werden auf mehr als 60 000 Reichsmark geſchätzt. Wohin M. den Erlös aus dem Verkauf der gepfän⸗ deten Waren geſchafft hat, konnte bisher nicht ermittelt wer⸗ den. Zahlreiche Geſchäftsleute ſind durch M. ſchwer geſchä⸗ digt worden. 935 0 * Höchſt, 4. Okt. Geſtern nacht wütete bis in die frühen Morgenſtunden auf den mittleren Taunushöhen ein Stur m. der zeitweiſe mit Regen verbunden war und beſonders in der Gegend zwiſchen Königſtein und Kelkheim Schaden an den Obſtbäumen anrichtete. Mehrere Obſtbäume wur⸗ den geknickt und lagen über die Landſtraße hingehreitet. Der reiche Obſtſegen iſt durch die Windsbraut vielfach von den Bäumen geriſſen worden, ſo daß ganze Felder und Straßen von Aepfeln und Birnen überſät wurden. :: Colmar, 3. Okt. Am Samstag nachmittag wurde der Bahnangeſtellte Florent Pfleger, der die Gletſe überſchrei⸗ ten wollte, von einerMaſchine erfaßt und vollſtändig ver⸗ ſtiitmitelt. Pfleger war ein pflichtbewußter, fleißiger An⸗ geſtellter und ſtand im Alter von 58 Jahren. Er hinterläßt zwei unverſorgte Kinder. 75 Dr BBB——————————————rrr....II———rrrr Waſſerſtandssbeobachtungen im Monat Seyt. Okt. Aßain.- Pedel J25 30. II J I5 I eterFeg. 25,80.I. JA e Schuſterinſel 3,12 3,00.93.70 2,85.80 Mannheim 6,456,426,22.858,88ſ.10 Kehl.47485.288.943.87.780Jaaſtfeld—.65 1,70.8011 Maxau 87014.85..51.05.908.30 aaftfe.8e e Mannheim 6,49.516,315,62 5,42.28 Caub„ Köln.—.105,0104,344.123•82 Hetausgeber Drucer und Verteger Drutterei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b. H. Mannheim. E 6, 5 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure Für Politil: H. 85 Meißner Feuilleton. Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politiku. Lokales Richard Schönfelder Volksvertretung, die wir kennen. Zur Erinnerung an jenes Sport und Neues aus aller Welt Willv Müller— Handelsteil“ furt Ehmer— Kerich! und Allee nehrige Franz Kircher— Anzeſgen! Fr. E Stützne gilt nicht nur für die Musik. Wie der Missklang eines einzigen In- strumentes das Ohr beleidięt, so gibt es auch Disharmonien für das Auge und für den Geschmack. Eine gute Tigaretten-Mischung soll auf den Raucher wirken wie ein reiner AKkord. wanzig und mehr verschiedene Iabaksorten müs- sen in ihren frozent Satzen genau aufeinander abgestimmt sein, soll er keinen Missklang empfinden. Diesen Vergleich möchten wir gern dem Raucher nahebringen. damit auch er auf die feinheiten einer guten Ligaretten- Mischung achten lernt und die Leistung anerkennt, die wir inm mit unseren Zigaretten bieten. Nee 0n Unser Hinweis auf das Gesetz der Harmonie bei einer Ligaretten- Mischung würde nicht so unge- wöhnlich erscheinen, wenn bekannt wäre, dass unsere Fachleute oft Be griffe aus der Musik wählen, um felr lende Geschmacksbezeichnungen zu ersetzen. Bald erscheint die Begleitung zu laut. hald tritt die Melodie zu sehr hervor, so Wird stets neu geprobt und abge tõnt. bis eine reine Harmonie er zielt ist 7 75„ 17 1085 2 akts · und S Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) ndelszeitung * Donnerstag, den 6. Oktober 1927 Dr. Georg von Stauß 30 Jahre Seinen 50. Geburtstag kann heute in unverminderter Friſche Dr. Emil Georg von Stauß, Mitglied des Vorſtandes der Deutſchen Bank, begehen. Dieſe 50 Jahre umfaſſen eine Fülle reicher und verantwortungsvoller Arbeit und ſchließen die Lauf⸗ bahn eines Mannes in ſich ein, die einen ununterbrochenen Aufſtieg darſtellt, einen Aufſtieg, wie er nur ſelten zu beobachten iſt. Vom Stenograph zum Bankdirektor der Deutſchen Bank! Der Lehre der bei der Stuttgarter Hofbank entwachſen, gelang es dem 21jährigen Bankbeamen aufgrund ſeiner— damals noch verhältnismäßig ſelten — guten Beherrſchung der Kurzſchrift in das Sekretariat der mächtig aufſtrebenden Deutſchen Bank zu kommen. Seine beſonderen Be⸗ gabungen erregten bald die Aufmerkſamkeit von Dr. G. v. Siemens, zu deſſen Arbeit er in ein beſonderes Vertrauensverhältnis trat. Ins⸗ konnte er ſich während der Zuſammenarbeit mit G. v. Siemens mit dem Auslandsgeſchäft vertraut machen, ſodaß er nach Siemens Tode dem neuen Leiter der Deutſchen Bank, v. Gwinner, unentbehrlich wurde. IJn dieſe Zeit fällt die Bearbeitung des ſich rieſig ausdehnenden Petroleuutg eſchäftes der D. B. durch von Stauß, auf deſſen Tatkraft und Weitblick die Entwicklung der europäiſchen Erdölwirt⸗ ſchaft, beſonders aber die der. rumäniſchen, zu⸗lckzuführen iſt. Reiſen nach Rumänien und Bulgarien erweiterten nicht nur das Ge⸗ ſichtsfeld des deutſchen Petroleumleiters, ſondern führten auch zu erfolgreichen Geſchäftserweiterungen der deutſchen Induſtrie nach dem Balkan. Die Blüte der Steaua⸗⸗Romana iſt der ſorg⸗ ſamen Pflege Dr. von Stauß zu verdanken. Kein Wunder, daß auch die deutſche Regierung ſich der Erfahrung dieſes erfolgreichen Bank⸗ mannes bediente und ihn 1913 im Auftrag des Reichsſchatzminiſters zu wichtigen Verhandlungen mit den großen amerikaniſchen Erdöl⸗ unternehmen nach Amerika entſandte. Der Krieg ſtellte Herrn Dr. von Stauß vor neue aroße. Aufgaben. Als 1915 Dr. Helfferich in den Reichsdienſt überging und aus der Leitung der Deutſthen Bank austrat, wurde von Stauß als 37jähriger ſein Nachfolger. Als neues wichtiges Arbeitsgebiet übernahm er jetzt noch die wirt⸗ —— 5 Erſchließung der Türkei, wie ſie ſich durch die Bagdad⸗ ahn, das Kind der Deutſchen Bank, ſich ergaben. Als mit der Niederwerfung Serbiens und den Eintritt der Türkei in den Welt⸗ krieg die Beförderungsverhältniſſe nach dem Balkan eine Neuord⸗ Rung erfahren mußten, gründete Dr. v. Stauß 1917 als Deutſche Donau⸗Schiffahrtsgeſellſchaft den Bayeriſchen Lloyd und wurde hier⸗ für vum König von Bayern in den Abdelſtand erhoben. In Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Entwicklung der Erd⸗ ölwirtſchaft ernannte ihn die Techniſche Hochſchule Karls⸗ uhe im Jahre 1917 zum Dr.⸗Ing. ehrenhalber, während ihm die Univerſität Tübingen den Doktor der Staatswiſ⸗ ſenſchaften e. h. verlieh und die Deutſche Akademie in Mſtnchen zum Senator berief. Möge der unermüdliche und ſtets ließherzwürdige Penräſentant deutſcher Arbeit noch mieſe Jahre der Deutſchen Bank undder deutſchen Wirtſchafterhaltenbleiben. A* Bubiag—Ilſe. Der Prozeß der Braunkohlen und Brikett⸗ induſtrie AG. gegen die Ilſe Bergbau⸗AGG. ſtand am Dienstag vor dem Landgericht Kottbus in erſter Inſtanz an. Nach ungefähr ſechs⸗ ſtündiger Verhandlung erklärten ſich beide Parteien bereit, den Vor⸗ ſchlag des Richters anzunehmen, wonach die Verkündung des Ur⸗ teils am 15. November erfolgen ſoll. * Ein neues Patent der JG. Farbeninduſtrie. Die Jc. Farbeninduſtrie AG. in Frankfurt a. M. hat ein neues Verkahren für Zelluloſe⸗Acether angemeldet. Nach den Mitteilungen des Patentamtes läuft die Einſpruchsfriſt hierſfür am 18. Oktober d. Is. ab. Nicht enropzkiſcher Farbentruſt, ſondern Farbenpreiskartell. Zu Den verſchiedenen Londoner Meldungen über den Stand der Chemie⸗ verhandlungen hört die„BZ.“, daß es ſich nicht um die Bildung eines europäiſchen Chemietruſtes handelt, ſondern um ein euronäiſches Preiskartell mit gleichzeitigem Patentaustauſch für die chemiſche und Farbeninduſtrie. 5 e Angemeſſene Dividende bei der Farbwerke Frauz Rasquin AG. in Ansſicht. Zu den verſchiedenen Verſionen über den Abſchluß her Geſellſchaft per 30. Juni 1927 wird von Verwaltungsſeite mitge⸗ teilt:„Der für Ende Oktober einzuberufenden AR.⸗Sitzung wird erttmalig wieder die Verteilung einer angemeſſenen Dividende vor⸗ geſchlagen werden. Die Geſellſchaft hat keinerlei Bankſchulden. Der Auftragseingang iſt ſehr befriedigend während ſich der Geſchäftsgang von Monat zu Monat beſſert.“— Die GV. wird vorausſichtlich Ende November ſtattfinden. 29: Kunſtſeidenverhandlungen in Brüſſel geſcheitert. Wie aus Brüſſel gemeldet wird, ſind die Verhandlungen zwiſchen Glanz⸗ ſtoff, Courtaulds⸗Snia und Löwenſtein⸗Gruppe, die ein bedeutendes Aktienvaket der Tubize⸗Kunſtſeide beſitzt, abge⸗ Frachen worden, da Löwenſtein übertriebene Forderungen ſtellte. Das internatioanale Kunſtſeidenkartell wollte durch den Erwerb des Owenſtein'ſchen Aktienvakets die Kontrolle über Tubize erlangen unter Wahrung der Selbſtändigkeitsrechte. * Zuſammenarbeit der.E. G. und der General Electric in Oſt⸗ europa. Die Amerika⸗Reiſe des Geheimrats Felir Deutſch von der.E. G. wird nach amerikaniſchen Blätter⸗ meldungen mit Verhandlungen in Verbindung gebracht, die zwi⸗ ſchen der A. E. G. und der General Electric Co. über eine finanzielle Beteiligung des amerikaniſchen Konzerns an dem Bau von Elektrizitätswerken in Polen, den Rand⸗ ſtaaten und Rußlanb ſchweben ſollen. In dieſem Zuſammen⸗ hange dürfte intereſſieren, daß von maßgebender amerikaniſcher Seite kürzlich angekündigt worden iſt, daß die General Eſectrie Co. dem Beiſpiel anderer amerikaniſcher Unternehmer(American& oreian Power& Co. und Intern. Tel.& Telegr. Co.) zu folgen eabſichtigt und ſich demnächſt in größerem Umfange an ausländiſchen Elektrizitätswerken beteiligen werde. „75 Jahre Schwartzkopff. In dieſen Tagen ſind 78 Jahre ver⸗ floſſen, ſeitdem Louis Schwartzkopff als 27jähriger Ingenieur in Berlin in der Chauſſeeſtraße die Firma„Schwartzkovff u. Nitſche“ begründete, die er bald in„Eiſengießeret und Maſchinenfabrik von L. Schwartzkopff“ umänderte. Am 1. Juli 1870 wurde das Schwaärz⸗ kopffſche Unternehmen in eine AG. mit 2 Millionen Reichstaler Kavital unter der Firma„Berliner Maſchinenbau⸗Aktien⸗Geſellſchaft vormals L. Schwarzkopff“ umgewandelt. Heute beſchäftigt das welt⸗ betannte Unternehmen nahe an 4000 Arbeiter und Angeſtellte, das Aktienkapital beträgt rund 18 Mill. I. Die Erhöhung der Bankainſen. Die Mitglieder der Berliner Stempelvereinigung ſind übereingekommen, die Habenzinſen für Gut⸗ hahen um ½ v. H. heraufzuſetzen, während die Sollzinſen Bankſchulden) die volle Diskonterhöhung der Reichsbank um 1 v. H. mitmachen. Danach werden alſo für täglich kündbare Gelder in proviſtonsfreier Rechnung 4 v. H. auf vroviſionspflichtigen Konten 4% v. H. Jahresdenſen vergütet. Ueber dde Zinsvergütung für lang⸗ friſtige Einlagen iſt bishex kein Beſchluß zuſtande gekommen, da man noch mit den auswärtigen Bankvereinigungen verhandelt. Die Sollzinſen ſtellen ſich jetzt auf 8 v. ö. Weitere Auswirkungen der Diskonterhöhung. Die Preu⸗ ßiſche Staatsbank wird, wie wir hören, ihre Zinsſätze em erhöhten Reichsbankdiskont nicht im vollen Umfang von 1 v.., ondern in verſchiedenen anpaſſen. Die Be⸗ kanntgabe der neuen Sätze erfolgt im Laufe des Tages. Auch die Deutſche Girozentrale dürfte ihren Einlagezinsſatz, der ja auf längere Zeit berechnet iſt und ſich darum dem ſich oft und viel⸗ leicht gerade in nächſter Zeit häufifger ändernden Reichsbankdiskont⸗ ſatz nicht ohne weiteres ſchematiſch anpaſſen kann, kaum um ein ganzes Prozent erhöhen. Poſitives läßt ſich aber im Augenblick noch in keiner Weiſe ſagen, da eine Beſchlußfaſſung erſt im Laufe der nächſten Tage erfolgen wird. Vertenerung des Reporigeldes zum Medio. Nach Berliner Meldungen werden ſich die maßgebenden Berliner Banken voraus⸗ ſichtlich bereits in dieſen Tagen über die Bedingungen verſtändigen, unter denen die Medioprolongation erfolgen ſoll. an rechnet damit, daß der Zinsſatz für Reportgelder eine Erhöhung um 7. p. H. erfährt, nachdem er zuletzt um v. H. herabgeſetzt wurde. Dieſe Maßnahme iſt ebenfalls eine unmittelbare Folge der Erhöhung des Reichsbankdiskonts und wird die Unkoſten des Terminverkehrs leider erneut verteuern. Ueber die Frage, ob die bishergie Höhe der Reportkredite beih/halten wird, war bisher nichts in Erfahrung zu bringen. In Börſenkreiſen alaubte man am Mittwoch eher mit einer Kürzung rechnen zu müſſen, doch liegt eine Be⸗ KHätigung bisher hierfür noch nicht vor, Vergeudung von Werten in der Wärmewirtſchaft Es hat wohl kaum eine Zeit gegeben, wo man ſich ſo leb⸗ haft mit wirtſchaftlichen Fragen aller Art beſchäftigt hat, wie die gegenwärtige. Zu den Dingen aber, die es verdienen, gründlicher als bisher beachtet zu werdem gehört unter ande⸗ rem ein Mißſtand, der ſich der wirtſchaftlichen Erkenntnis bis vor nicht langer Zeit entzogen zu haben ſcheint: es iſt dies die Wertvergeudung durch die unverſtändige Verwendung von großen Holzvorräten aus den durch den Friedensſchluß ohne⸗ hin nicht unweſentlich beſchnittenen deutſchen Waldbeſtänden. Muß man dieſe ſchon vom Standpunkt der deutſchen Energie⸗ wirtſchaft als einen unverzeihlichen Fehler bezeichnen, ſo iſt ſie nicht weniger nachteilig für diejenigen Induſtrien, die Holz als Rohſtoff verbrauchen und— was an erſter Stelle ſtehen ſollte— für den Verbraucher ſelbſt, deſſen Wärmekonto un⸗ nötig belaſtet wird. Der Hauptgrund, weshalb der Unwirtſchaftlichkeit des Holzverbrauchs zu Heizzwecken noch nicht mehr Aufmertſam⸗ keit zuteil geworden iſt, dürfte der ſein, daß es wenig bekannt iſt, in welchem Umfange noch Holz aus den deutſchen Wal⸗ dungen zu Heizzwecken Verwendung findet. Nach einer Schrift von Dr. H. Achterrath„Deutſche Rohholzwirtſchaft während des Krieges und in der Uebergangszeit“(Verlag von Blazek u. Bergmann, Univerſitätsbuchhandlung in Frankfurt a. Main, Seite 5) ſind im Jahre 1913 als Brennholz 30 Millionen Raummeter Holz verbraucht worden. Eingeführt wurden zu derſelben Zeit 15,6 Millionen Raummeter, darunter 138 000 Raummeter als Brennholz(). Die Menge Holz, die zur Zeit aus den deutſchen Waldungen zu Heizzwecken verwendet wird, iſt ebenfalls auf rund 30 Millionen Raummeter zu be⸗ ziffern, was ſchätzungsweiſe(die leichteren und ſchweren Holz⸗ arten durcheinander gerechnet) 5 Millionen Tonnen Kohlen entſpricht.— Dieſes Holz wird entweder bei den Holzverſteigerungen erſtanden, bei denen ſich die Bieter die Preiſe in ganz unver⸗ ſtändiger Weiſe in die Höhe treiben, oder man kauft es bei dem Handel. Schließlich wied ein Teil auch als Gerechtſame (Deputat) aus Gemeindewaldungen geſtellt, gegen den die Aufklärung einen beſonders ſchweren Stand hat, wie wir ſpä⸗ ter ſehen werden. Der Holzverbrauch in Süddeutſchland(dieſe Ausführun⸗ gen gehen von den hier beſtehenden Verhältniſſen aus) hat einen erheblichen Umfang, was jedem Beobachter ohne wei⸗ teres auffällt. Ueberall im Speſſart, im Odenwald, in den kleinen Orten am Neckar entlang, in der Pfalz, im württem⸗ bergiſchen und badiſchen Schwarzwald, in großen Teilen Bay⸗ erns, wie beiſpielsweiſe in den Gegenden von Aſchaffenburg, Würzburg, Schweinfurt, Ochſenfurt, Bamberg, um Garmiſch⸗ Partenkirchen herum, im Allgäu ſtößt man auf große Holz⸗ ſtapel, die die Häuſer umgeben, und ſieht faſt täglich Bewohner ſtundenlang damit beſchäftigt, Holz für den Verbrauch zuzu⸗ bereiten. Meiſt kommt Buchenholz in Betracht, ſeltener Fichten⸗ oder Eichenholz. Zu den Verbrauchern gehören auch Städte wie Darmſtadt, Frankfurt a. M. ſowie München, wo teilweiſe ſogar noch öffentliche Gebäude mit Holz in Kachel⸗ öfen beheizt werden. Als gewerbliche Verbraucher von Holz zu Heizzwecken ſind die Bäcker zu nennen, zu deren Unter⸗ richtung über die Kohlenfeuerung das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlen⸗Syndikat in Eſſen eine kleine Broſchüre herausgegeben hat, die koſtenlos von ihm zu haben iſt. Größere gewerbliche Holzkonſumenten ſind außerdem die im bayeriſchen Wald be⸗ findlichen Glasfabriken, die vielfach Holz aus eigenem Beſitz verarbeiten. Bei einer Auklärung über die wirtſchaftliche Schädigung, die durch die Verfeuerung von Holz zu Brennzwecken entſteht, kann wirkſam folgendes ins Feld geführt werden: Gute Fett⸗ nußkohlen oder Eiformbrikets von der Ruhr haben 7600 bis 7800 W.., trockenes Buchenholz, das heißt ſolches, das vor mehr als einem Jahr geſchlagen worden iſt und nur noch 20 v. H. Feuchtigkeit beſitzt, 2800 W. E. Friſches Buchenholz hat etwa 40 v. H. Waſſer, die bei der Verfrachtung als tote Laſt mitzählen. 8 Wir haben die Preiſe für trockenes, ofenfertiges Holz an verſchtedenen Orten Süddeutſchlands feſtgeſtellt und nennen hier einige Beiſpiele: Augsburg 28.— Mk. für das Raummeter trockenen Buchenholzes frei Haus „9 Fichtenholzes„„ München 31.— Hartholz 19 Nülenberg 81.50 9*„„„„— Frankfurt am Main 23.40„ 8 5 in der Pfakz 18.— bis 20.— Mk. für das Raummeter Hartbo lz im Odenwald 20.— 5 15 5 Gehen wir nur von 20/ für das Raummeter aus und einem Detailpreiſe für Ruhr⸗Nußkohle 2 oder Ruhr⸗Eiform⸗ briketts von 2,50„ für den Zentner, ſo ergibt ſich folgende Rechnung: Eine Familie, die nur 15 Raummeter(Ster) trockenen Buchenderbholzes jährlich verbraucht, hat hiernach anzulegen 15 mal 20%= 300 /. Man gebraucht, um dieſelbe Wärme⸗ * n Mannheimer Hafenverkehr im September In der Zeit vom 24. bis 30. Sept. ſind angekommen tal⸗ wärts: 1 beladener Dampfer mit 5 Tonnen, 2 leere Schleppkähne und 22 beladene mit 5345 Tonnen, bergwärts: 16 beladene Dampfer mit 22083 Tonnen, und 98 beladene Schleppkähne mit 69101 Tonnen. Abgefahren ſind: talwärts: 2 leere Dampfer und 17 beladene mit 1742 Tonnen, 64 leere Schleppkähne und 28 beladene mit 8831 Tonnen, bergwärts: 2 beladene Dampfer mit 186 Tonnen, 26 leere Schleppkähne und 13 beladene mit 3220 Tonnen.— Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 1 leerer Schleppkahn und 19 be⸗ ladene mit 4467 Tonnen, bergwärts abgefahren ſind: 1 leerer Schleppkahn und 12 beladene mit 1606 Tonnen. In der Zeit vom 3. bis 30. Sept. 1927 weiſt der Schiffsverkehr folgende Ziffern auf: Angekommen talwärts: 1 leerer Dampfer und 6 beladene mit 40 Tonnen, 13 leere Schleppkähne und 113 be⸗ ladene mit 27 403 Tonnen, bergwärts: 79 beladene Dampfer mit 9681 Tonnen, 8 leere Schleppkähne und 393 beladene mit 265 017 Tonnen.— Abgefahren talwärts: 4 leere Dampfer und 86 be⸗ ladene mit 6530 Tonnen, 230 leere Schleppkähne und 107 beladene mit 38 732 Tonnen, bergwärts: 8 beladene Dampfer mit 713 Tonnen, 111 leere Schleppkühne und 45 beladene mit 14030 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 2 beladene Dampfer mit 83 Tonnen, d leere Schleppkähne und 62 beladene mit 11 525 To., bergwärts abgefahren ſind: 2 beladene Dampfer mit 98 Tonnen, 3 leere Schleppkähne und 59 beladene mit 6753 Tonnen. Der Geſamtverkehr ſtellt ſich wie folgt: Dampfer: 5 leere und 179 beladene mit 16973 Tonnen.— Schleppkähne: 362 leere und 658 beladene mit 345 202 Tonnen.— Auf dem Neckar: 4 beladene Dampfer mit 181 Tonnen.— 7 leere Schleyykößne und 121 beladene mit 18 278 Tonnen. . Schleppkonvention Mannheim⸗Ruhr. Am 3. ds. Mts. iſt in Mannheim eine Schleppkonvention für den Talverkehr Mannheim⸗Ruhr gegründet worden. Daran ſind beteiligt, die Kohlenkontorfirmen(Ruhrreedereien) einſchließlich einer der Reedetetien. Die Konvention hat den Talſchlepptartf um 50 v. H. erhöht. Die Reedereien ver⸗ pflichteten ſich, ihre Dampfer und Schiffe in Mannheim bei der Schleppzentrale anzumelden. Ebenſo iſt in Duisburg Sache unterdeſſen aufgegriffen. eine Konvention gegründet worden für die Bergfahrt unter denſelben Bedingungen. leiſtung zu erzielen, anſtelle von 1 Ztr. Ruhr⸗Eiformbriketts oder Ruhr⸗Nußkohle 2 2,5 Ztr. trockenen Buchenholzes. 1 Ster iſt 9 Zentner oder 15 Ster ſind 135 Zentner, die, durch 2,5 divi⸗ diert, einer Menge von 54 Zentner Ruhr⸗Nußkohlen 2 entſpre⸗ chen. Dieſe 54 Zentner Ruhr⸗Nußkohlen 2 oder Ruhr⸗ eiformbriketts zu 2,50 gerechnet, koſten 135 1; alſo Erſpar⸗ nis 165 l. 5 Dies iſt aber faſt die ungünſtigſte Rechnung, die man auf⸗ machen kant. Für manche Plätze iſt das Holz nicht nur dop⸗ pelt ſondern dreimal teuerer, als Nußkohlen oder Eiform⸗ briketts. Als ſolche Plätze kommen in Betracht München, Nürnberg, Stuttgart und andere. 0 Mitteilungen aus anderen Gegenden, auch aus norddeut⸗ ſchen Bezirken, beweiſen, daß hier die Verhältniſſe nicht viel anders liegen. Die wirtſchaftlichen Vorteile bei der Verwen⸗ dung hochwertiger Kohlen gegenüber Holz ſind für den Haus⸗ verbraucher alſo hiernach wie folgt zuſammenzufaſſen: Hoch⸗ wertige Kohlen haben 1) die doppelte bis dreifache Heizwirkung. 8 2) Die Ausgaben für dieſe betragen weniger als die Hälfte, 3) Man erzielt eine gleichmäßigere und anhaltendere Hitze. 4ꝓ) Raumerſparnis bei der Unterbringung. 5) Arbeitserſparnis, weil das mühſelige Holzzerkleinern uſw. wegfällt und man nicht fortwährend auf das Feuer acht geben muß. 5 Nicht weniger nachteilig als für den Verbrauchet von Brennholz iſt die Holzverfeuerung für die holzverbrauchende Induſtrie Die Fabrikation chemiſcher Produkte aus Holz wird außerordentlich verteuert, weil das Publikum, wie ſchon bemerkt, die Preiſe für Holz bei den Verſteigerungen in die Höhe treibt. Es läßt ſich gar nicht darüber ſtreiten, daß die Verwertung des Holzes in der chemiſchen Induſtrie wie auch im Baugewerbe volkswirtſchaftlich ſo wertvoll iſt, daß ſie alle Unterſtützung verdient. Die primitive Art der Verwendung des Holzes zu Brennzwecken bringt der nationalen Wirtſchaft nur einen ganz geringen Nutzen, im Vergleich zu dem, den die chemiſche Verkohlung bietet, weil alle die Produkte, die bei dieſer Induſtrie gewonnen werden, bei der Vergeizung durch den Schornſtein entweichen. Nicht weniger wichtig iſt es, daß auch der Kohlenabſatz ge⸗ fördert wird. Wie ſchon bemerkt, entſpricht die Menge Brenn⸗ golz, die aus den deutſchen Waldungen verbrannt wird, einer Kohlenmenge von etwa 5 Millionen Tonnen. Die Arbeits⸗ loſigkeit im deutſchen Bergbau erfordert gebieteriſch, neue Ab⸗ ſatzwege zu ſuchen. Auch die übrigen Induſtrien, die neben der chemiſchen Holzverkohlungsinduſtrie das Holz als Rohſtoff ge⸗ brauchen, ſowie ſchließlich auch das Baugewerbe beanſpruchen, daß gegen eine Vergeudung von Holz mit allen Mitteln ge⸗ arbeitet wird. Auf die durch den Friedensſchluß ſtark be⸗ ſchnittenen Waldbeſtände ſollte ebenfalls unter allen Umſtän⸗ den Rückſicht genommen werden. Bei der Aufklärung begegnet man vielfach bei Leuten, die das Holz aus den Gemeindewaldungen umſonſt erhalten, Ein⸗ wendungen wie folgenden: Wir erhalten ja das Holz umſonſt, holen es mit eigenen Fuhrwerken und Pferden ab und zer⸗ kleinern es in unſerer freien Zeit. Es iſt ſchwer, dieſen Leuten klar zu machen, daß dieſe Art des Denkens unwirtſchaftlich iſt, denn wenn man ihnen ſagt, daß ihre Pferde Futter nötig haben, daß ſie ſie vielleicht auch zu einträglicheren Arbeiten beſſer verwerten könnten, ſie ſelbſt die Arbeitszeit unt. Umſtän⸗ den anders verwerten könnten, u. es doch recht mühſelig ſei, Holz aus dem Walde zu holen, es zu zerſpalten, es En e das Feuer fortwährend zu verſehen, ſo ſtößt man meiſtens au Verſtändnisloſigkeit. Allenfalls zieht der Gedanke, daß Holz als Brennholz verwendet, ſelbſt wenn man es als Deputat er⸗ hält, zu teuer iſt, zumal man für einen Teilbetrag des Wertes, 15— 95 beim Verkauf an die Induſtrie erhält, Kohlen be⸗ ommt. Aufklärungsarbeit müßten neben der Kohle die Papier⸗ holz⸗ die Zelluloſeinduſtrie, der Grubenholzhandel, die chemiſche Holzverkohlungsinduſtrie(dieſe betreibt ſie ſeit Jag⸗ ren) auch die Wärmewirtſchaftsverbände durchführen. Wie wir höxen, bat der Bayeriſche Wärmewirtſchaftsverband die Die Behörden hätten allen Grund, ebenfalls daran mitzu⸗ wirken, daß die geſchilderten Uebelſtände beſeitigt werden. Statt deſſen iſt aber, wie wir ſchon ausgeführt haben, der Holzverbrauch ſelbſt bei öffentlichen Einrichtungen noch ziem⸗ lich erheblich. Man hat wohl darauf hingewieſen, daß mit dem Zerkleinern des Holzes Arbeitsloſe oder Halbbeſchäftigte Ar⸗ beit erhielten Der Gedanke, auf dieſe Weiſe eine Aushilfs⸗ beſchäftigung zu ſchaffen, iſt aber volkswirtſchaftlich inſofern vollſtändig verkehrt, als auf der anderen Seite auch der Berg⸗ bau, bei dem die Zahl der Arbeitsloſen immer noch verhältnis⸗ mäßig groß iſt, Not leidet. Auch für dieſe Arbeiter kommt Arbeitsloſenunterſtützung in Betracht, die aus öffentlichen Mitteln gedeckt werden muß. G. D. Deviſenmarkt Deviſen gegen Reichsmark waren weiter angeboten, der Dollar ging bis.1925 zurück, zog aber zum Schluß wieder auf.1940 an. Spanien nach den beruhigenden politiſchen Meldungen wieder feſter, gegen London 27.95 nach 28.05. Mai⸗ land international ſehr feſt, gegen London 88.30 nach 89.15. Oslo ſchwächer, 1848 nach 18.46. Holland abermals geſteigert, in Newyork 4010,5 nach 4010. 8 5. 8. 5. 6. 5 6 London-Paris124, 92124,02 Naild.-Schwz.] 28,32J 28.67 Lon.-Stockh. 1807/ 15.08 Lond.-Brüſſel 34.95 34,95Holland- Schw. 208.00 208.00[End.-Madrid 78.06 27.8 Lond.-Maild. 89,17 88,15 Kabel Holland Kabel Schweiz.187 5,186Lond.⸗Holland Lond.-Schweiz 25,2425,245 London-Oslo. 15,47 18.48 Hofland-Paris.021 075 Paris-Schweizl 20.35 20,38Lond.⸗Kopenh.] 18.1718.175[Kabel London 46 68 In.⸗Mk. laſſen ſich olgende Kurſe feſtſtellen 5 2,4930.498] Mailand⸗Paris 189.10/47.65 12,13 12,13] Brüſſel-Paris 358.0082.80 London. 20.41 20,41 Brag.12.4812.485] Madrid.. 72.71 73.08 Paris.. 16.48 16.46 Oslo. 10.50110,47 Argentinien.79.79 Zürich..86 80.86 Kopenbagen 112.35112.30] Japan..52.85 Mailand. 22.90 23,16 Stockhol m 112.85112 87 New⸗Dork..193.193 Holland.. 468. 18168.17 Brüſſel 58.42] 58.41 Berliner Metallbörſe vom 5. Oktobber Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 4. 3. 5 4. 8. 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Oktober 1927 Sportliche Rundſchau Internationaler Flugtag in Mannheim Der deutſche⸗franzöſiſch⸗ engliſche Luftkampf, der am 9. Oktober auf dem Mannheimer Flughafen ausgetragen werden wird, darf als das größte Ereignis dieſes Jahres auf dieſem Gebiete betrachtet werden. Wir haben ſchon mit⸗ geteilt, daß der franzöſiſche Flieger Detroyat, der in aris„König der Luftakrobatik“ genannt wird, ſeine Kräfte mit erſten deutſchen Vertretern ſeiner Kunſt und dem Eng⸗ länder Herne zu meſſen ſich bereit gefunden hat. Es darf Jo gut wie ſicher gelten, daß neben Buckler, der einen Dietrich⸗Doppeldecker fliegen wird, auch Udet, der alte Kriegsflieger, an dem neuzeitlichen Kampf ſich beteiligen wird, das Udet für den deutſchen Kunſtflug bedeutet, was er in die Wagſchale zu werfen hat, braucht nicht beſonders erwähnt zu werden. Bisher hat ihn, der im Frühſommer von der Zugſpitze aus im Segelflugzeug ins Tal hinuntergeflogen iſt, ie Franzoſen als ein ſehr gefürchteter Gegner. In den letzten Tagen iſt es gelungen, noch eine ganz beſondere Attraktion für das Mannheimer Flugmeeting zu gewinnen, nämlich den Darmſtädter Röhrig. Er wird während des Flugs in großer Höhe aus dem Flugzeug klettern und an mit Rückſicht auf ihre Gefährlichkeit unterſagt. Mannheimer Flugtag iſt dieſer durchaus neuartige Flugtrick einem 8 Meter langen Trapez neue Luftſenſationen vor⸗ führen. Anderwärxts hat man dieſe unerhörte Waghalſigkeit Für den ausnahmsweiſe erlaubt worden. Vferdeſport Rennen zu Düſſeldorf 1. Alemaunen⸗Rennen: 3000. 1400 Meter: 1. E. G. Butzke's Dianthus(Friedrich), 2. Protheus, 3 Loiſach..: Kabalia, Kriem⸗ hield, Desdemona, Antigonus, Slevogt, Mauerbrecher, Heimatliebe, La Clochotte. Tot: 32, Pl.: 19, 22, 78:10. 2. Sigambrer⸗Jagdrennen: 3000 J. 3200 Meter: 1. H. Berſe's Fanir(Stolpe), 2. Sankt' Gotthardt, 3. Die Zuverſicht..: Trum⸗ ſcheit, Wingolf, Tannenberg, Balko, Cea, Martini, Liebesgedanke, Szegenie, Eylimi, Orlanda. Tot: 44. Pl.: 18, 17, 26:10. 3. Langrobarden⸗Ausgleich: 4000. 1600 Meter: 1. P. Mülhen's Dietator(H. Schmidt), 2. Helmzier, 3. Ingo..: Scotch, Whisky, Fridericus, Iſelberg, Tot: 30, Pl.: 22, 27:10. 4. Cherusker⸗Preis: 4000. 1000 Meter: 1. M. Böhm's Meiſter⸗ polier(Grabſch), 2. Negro, 3. Raphael..: Adler v. Bayern, Sturm⸗ nixe, Luſana, Quedlinor. Tot: 23, Pl.: 11, 14, 12:10. 5. Germanen⸗Preis: Ehrpr. u. 7000 J. 1400 Met. 1. P. Mülhen's Turnierdame(H. Schmidt), 2. Pillar, 3. Waldmeiſter..: Boniburg, Islam, Orgel. Tot: 64, Pl.: 25, 42:10. 5 6. Teutonen⸗Jagdrennen: 4000%/ 3000 Meter:1. Geſt. Lechhof's Bajuware(Heimann), 2. Peruanerin, 3. Woge..: Glockner, Mozart, Boppard, Marcheſe, Sonnenſchein 3, Barcarolel. Tot: 27, Pl.: 43, 20710. 7. Eimbrer⸗Preis: 3000. 2000 Meter: 1. J. Brockerhoffs Jobbe (F. Klarmann), 2. Gerwin, 3. Myrte..: Traumdeuter, Schneekönig, Roberta. Tot: 81, Pl.: 32, 24:10. 8. Markomannen⸗Ausgleich: 3000 J. 2800 Meter: 1. F. Landlers Filius(Präger), 2. Sirokko, J. O' Straßburg..: Jugendliebe, Friſh Straſhine, Sam Weller, Vögelchen, Euphrat, Ferina, El Maſer, Gräfin Maria, Schildbürger. Tot: 84, Pl.: 23, 22, 15:10. * Europa⸗Championat der Jockeys Gordon Richards an der Spitze In den drei größten rennſporttreibenden Ländern Europas iſt der Kampf der Flachrennreiter um das Championat ſo gut wie entſchieden. Wenn nicht unvorher⸗ geſeheng Fälle eintreten, kann der Engländer Gordon Richards den Rühm in Anſpruch nehmen, der erfolgreichſte europäiſche Jockey des Jahres 1927 zu ſein. G. Richards ſteht in der Liſte der erfolgreichen engliſchen Reiter mit 125 Siegen verzeichnet, erſt in weitem Abſtand folgen C. Elliott und T. Weſton mit je 63 Erfolgen. Otto Schmidt iſt auf dem beſten Wege, an ſeine vorjährige Erfolgſerie von 124 gewonnenen Rennen anzuknüpfen. Bislang ſteuerte er 116 Sieger, während ſein großer Rivale E. Haynes genau 100 mal als Sieger zur Wage zurückkehren konnte. Im Jahre 1924 brachte es O. Schmidt fertig, mit 143 Sieges⸗ ritten einen europäiſchen Gewinnrekord aufzuſtellen, dazu wird es diesmal freilich nicht reichen. In Frankreich ſollte H. Semblat die Meiſterſchaft gegen A. Esling ſicher haben, obwohl er es„erſt“ auf 76 Siegesritte brachte. Mꝛae habep uns entschlossen unsrm vęręhrten Fublinum nugge SOtrenfilmè der heltprodultjon zu zeigen UEA. „Ein BESsuchEn StiE UNs Romanze des Films Novelle von Ddaul Rosenaan fragte die junge Dame. Der Doktor zuckte die Achſeln.„Ich weiß wirklich nicht.“ Herr und eine Dame wünſchen ſich zwei Stunden lang zu amüſieren. Sollte es in 5 85 Liehtspielhaus Mittelstraßge 41 ab Dienstag, den 11. Oktober 1927 Theafer ve, 23%½4 dieſer Stadt keinen Platz geben, wo dies möglich iſt?“ 15 9 5 5 Der Herr ſah ratlos auf die Plakate, die die Anſchlagſäule bedeckten.„Sehen Sie ſelbſt: Othello— Der Ring des Nibelungen— Die Journaliſten— und hier: ein Pariſer Sittenſtück. Enktweder zu ſchwer oder zu leicht.“ Die Dame ging ſuchend um die Säule erum.„Hier ſind ein Dutzend Lichtſpieltheater⸗Anzeigen.“ Der Herr(ein ganz klein wenig ungeduldig):„Aber Potsdam, das Schicksal einer nesſdenz Hierzu: oie verkaufte Frau ab Freltag, den 7. Oltober 1927 der neueste groge Ufa-Schlager ver leizie Walzer ja.„ wollen wir uns im Ernſt darüber unterhalten?“„Über die Kinotheater?“ fragte die Dame erſtaunt.„Und waärum nicht?“ 75 45„Glaubten Sie wirklich, gnädiges Fräulein, ich würde Ihnen zumuten, mit mir ins Kindo zu gehen????:: „Ich weiß, Herr Doktor, daß Sie ein tüchtiger und ſtrebſamer Juriſt ſind. Ihre Vor · geſetzten ſind entzückt von Ihnen. Glauben Sie, daß Ihre Vorgeſetzten etwas dagegen hätten, wenn Sie ſich mit mir einen Film anſähen?“ „Meine Vorgeſetzten..“ Scgle. Inegter ab Montag, den 10. Oktober 1927 Jackie Coogan in „Alles für de Firma“ Man konnte nicht recht ſagen, ob die Antwort verlegen oder ein bißchen gereizt klang...„Meine Vorgeſetzten hätten ſelbſtverſtändlich nichts einzuwenden. Aber es gibt ein Forum des guten Geſchmacks.“ Ich muß gahig 505 inneß 4 755 11 „Ich weiß zufällig, daß Sie eine kultivierte und verwöhnte junge Dame ſind.“ des ſt ſehr ſchmeichelhaft. Und was weiter?“ Die keusche Susanne nach der bekannten Operette von Nun— ich glaube, daß das Filmtheater kein Aufenthalt für Leute unſerer Kreiſe i— Oskar Strauß mit Die Dame ſah den jungen Herrn ernſt von der Seite an und brach dann in ein herzliches III Gern 5 4 Lachen aus. 8 WIII Fritsch ch„Ich muß faſt fürchten,“ ſagte der Herr, gegen ſeinen Willen ebenfalls lachend, doß Sie Rheinau birhtspinlen„ meine Anſicht für altmodiſch oder doch für kleinſtädtiſch halten.“(Fortſetzung folgt) Mannheim-Rheinau Liane Haid Suzy Vernon in den Hauptrollen, LALIAN Glsti in LA BOHEuuE ferner MAE MURRAV als Die Tänzerin von Moulin-Rouge in den ab Freitag, den 7. Oktober 1927 2 248 55 der deutsche Spitzenfilm der Ufa Wee Lichtspielen METRGPCILISõ. Mannhelm-Necksrau maund— neparaturen Dureh direkten Ein-(( kaul in Leipzig und Anfertigung in eig Nlüchalloisung ist die Parole der modernen Zeit. Immer hõhere Leistungen werden erzielt. Täglich werden auf allen Gebieten neue Fortschritte gemacht. Besonders das Automobil wird immer vollkommener. Tadellase fachm. Ausfäührune Rererenzen erster Kreise] Kärschnerei bin ich ENd S in der Lage, Pelz- Uekr 2 rammm müntel, Jacken und Garnituren in nur bester Qualita: billigst zu verkaufen Neuanfertigungen, Umarbel- kungen und Reparaturen, streng reell. 27 bie Zeitungsanzeige ist das Iſiiili heste Werbemittel 400 7, 1. 1. fen 50„„ neue Ercelaior Ballon,Reifen ist 455 vorblldliche Produkt — 1 der modernen Reifentechnik. Der neue Excelsior fand den Beifall Pl an 05 der Verbraucher, denn seine Leistungen sind Höchstleistungen. à. Wunsch.Kaufberechfigung Werkstätte für orientalische Knüpfkunst Mannheim Qu 4. 3, Tel. 30 478 10022 — Der Reifen als wichtiger Faktor im Kraftfahrwesen muß ebenfalls modern sein! Ein Sejähriger Arzt der bis ins hohe Alter ſeine Praxis aus. übte, Geh. 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Oktober einen unerwarteten Tod gefunden hat. In tiefer Trauer: Familie Becker. Mannheim-Rheinau, Lampertheim, Bremen, Nürnberg. Die Beerdigung findet am 6, Okt., nachmittags 5 Uhr, vom Trauerhause Relaisstr. 64, aus statt · Alberf BPrer NMesch.-Tecruker Kefrie Efref geb. Nenner Derifisfin Verrnöbalfe NMuulersiecit Oktober 1027 10054 Amtliche Bekanntmachungen Bekanutmachung. Vollzug der Haſenpolizeiordnung für den Hafen von Mannheim⸗Rheinau. Aufgrund von 8 51 der Hafenpolizei⸗ orönung für den Hafen von annheim⸗ kKheinau vom 3. November 1905 und Verordnungsblatt Seite 512) wird m tiger Wirkung beſtimmt: Für den Vollzug der Paragraphen 30—51 der Verordnung finden die von der früheren Zolldirektion unterm 12. September 1905 zum köſchnitt VI ͤder Hafenpolizeiordnung für Mannheim erlaſſenen Vollzugsvorſchriften mit den inzwiſchen ergangenen Aenderungen entſprechende Anwendung. 10 024 Karlsruhe, den 27. September 1927. Der Miniſter der Finanzen In Vertretung gez. Sammet. Atl. 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