—— Freitag, 7. Oletober Neue Man Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus gder durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne 195 eld. ei entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 5 vorbehalten. Po eee 17590 Karlsruhe Kupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.4⸗6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe: Weneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Abend⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik nheimer Gei Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 404 fung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Wandern und Neiſen Geoſetz und Necht Frankreich und das Saargebiel Die Anftrengungen der franzöſiſchen Induſtrie Wirtſchaftliche Durchoringung Wie die„Saarbrücker Landeszeitung“ erfährt, ſteht der von der franzöſiſch⸗ſaarländiſchen Handelskammer in Saar⸗ brücken am 11. und 12. Oktober veranſtaltete Wirtſchaftskon⸗ gareß unter dem Protektorat des franzöſiſchen Miniſters für Handel und öffentliche Arbeiten ſowie des engliſchen Präſiden⸗ ten der Regierungskommiſſion des Saargebietes. Als we⸗ lentlichſter Zweck der Veranſtaltung wird offiziell bezeichnet. den franzöſiſchen Handels⸗ und Induſtriekreiſen Gelegenheit au geben. das Saargebiet in ſeiner hervorragenden wirtſchaft⸗ lichen Bedeutung für Frankreich beſſer kennen zu lernen und die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Frankreich und dem Saargebiet zu entwickeln. Die aktuellſte Wirtſchaftsfrage des Saargebiets ſoll durch kompetente Perſönlichkeiten dar⸗ gelegt und die„zur Verteidigung der wirtſchaftlichen In⸗ tereſſen Frankreichs auf dieſem augenblicklich ſtark be⸗ ſtrittenen Abſatzgebiet geeigneten Maßnahmen“ erörtert wer⸗ den. Der Kongreß. für den u. a. die Beſichtigung einer Reihe don induſtriellen Unternehmungen im Saargebiet vorgeſehen iſt. wird durch einen Empfana bei dem franzöſiſchen Mitalied ber Regierunaskommiſſion geſchloſſen. Die veranſtaltende franzöſiſch⸗ſaarländiſche Handelskam⸗ mer in Saarbrücken, die offenſichtlich das Bedürfnis hat, den Nachweis ihrer Exiſtenzberechtigung zu erbringen, ſpielt im Fontindiſchen Wirtſchaftsleben eine völlig untergeordnete Rolle. Der ſaarländiſche Haushalt für 1925 Die Regierungskommiſſion des Saargebietes, die ſehr zum Schaden des Völkerbundsanſehens die gewählten Volks⸗ vertreter des Saargebiets im Landesrat von jeder Mitbeſtim⸗ mung bei der Aufſtellung des öffentlichen Haushalts aus⸗ ſchließt, hat jetzt endlich ihren Iſt⸗Haushalt für 1925 bekannt gegeben. Daraus geht hervor, daß der Etat, der ſich mit 223 Millionen Franken ausgleicht, in Wirklichkeit in Einnahmen Kabinett und Völkerbund DBerlin, 7. Okt(Von unſerem Berliner Büro.) Be⸗ kanntlich hat ſich das Kabinett bisher noch nicht mit der Sep⸗ tembertagung des Völkerbundes befaßt. Eine offizielle Be⸗ gichterſtattung, wie es bisher nach den großen Tagungen üblich war, iſt in dieſem Sinne auch nicht beabſichtigt. Selbſtver⸗ ſtändlich wird der Reichsaußenminiſter, und zwar vermutlich im Laufe der nächſten Woche, Gelegenheit nehmen, mit den Mitgliedern der Reichsregierung die in Genf verhandelten Fragen durchzuſprechen. Es bürfte bei den ſich regelmäßig wiederholenden Genfer Tagungen die bisher gepflogene Uebung, daß jeder Genfer Sitzung eine große politiſche Aus⸗ ſprache folgt, mehr und mehr in Wegfall kommen. Eas ſei in dieſem Zuſammenhang daran erinnert, daß Herr Chamberlain beiſpielsweiſe ſich ſchon des öfteren un⸗ mittelbar im Anſchluß an die Völkerbundsverſammlungen auf längeren Urlaub begeben hat und nicht daran dachte, das eng⸗ liſche Kabinett beſonders zu inſtruieren. Ebenſo hat auch Herr Bretand wiederholt direkt von Genf aus ſeinen Landſitz Cocherelles aufgeſucht. 5 General Reinhardt vertritt Heye Der Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat für den ſich im Urlaub befindlicher Chef der Heeresleitung, General Heye, den Kommandeur des Truppenkommandos II, General Reinhardt in Kaſſel, zum ſtellvertretenden Chef der Heeresleitung ernannt. Bekanntlich hat General Reinhardt anfangs September das Abſchiedsgeſuch eingereicht. Wie wir erfahren, hat der Reichspräſident den General Reinhardt wiſſen laſſen, daß er das Abſchiedsgeſuch zwar genehmigen wolle, aber nicht vor Ende dieſes Jahres. Die nationaliſtiſche Verhetzung in Polen In dem Zentralpionierlager in Warſchau hat ein pol⸗ niſcher Beamter, Stefan Lobodowski, ſeinen Kollegen Guſtav Hintz in einem Anfall nationaliſtiſcher Wut er⸗ ſchoſſen. Lobodowski hielt den Hintz für einen deutſchen Spion. Er hat nach der Tat erſt noch ſchriftlich ein Ge⸗ ſtändnis niedergelegt und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. In dem Geſtändnis ſteht, wie„Kurjer Poranny“ meldet, der bezeichnende Satz:„Ich bin ein guter Pole und Patriot und konnte nicht zuſehen, wie Hintz auf Schritt und Tritt ſpio⸗ nierte. Ich habe mich an ihm gerächt, und indem ich auf ihn ſchoß, dachte ich, ich ſchieße auf Hindenburg.“ Dieſer traurige Vorfall fällt der unerhörten natio⸗ naliſtiſchen Hetze in Polen und der Beſpitzelung aller der⸗ jenigen zur Laſt, die einen deutſchen Namen haben. Der neue Skuptſchina⸗Präſident. Die neugewählte jugoſlaviſche Skuptſchina hat zum proviſoriſchen Präſidenten den früheren Außenminiſter Dr. Peritſch(radikale Partei) mit 206 Stimmen gewählt. Die Eröffnungsſitzung verlief ſehr ſtürmiſch. Die Oppoſition empfing die Regierung mit Pfuirufen. Kampfſtimmung zwiſchen Litauen und Polen mit 299,7 Millionen und in Ausgaben mit 251 Millionen Franken abſchließt. Die Einnahmen ſind alſo um 35 Prozentüber⸗ ſchritten worden. Angeſichts der Steuerüberbürdung der Saarbevölkerung begegnet dieſe gänzlich unverſtändliche Theſauierungspolitik der Regierungskommiſſion, die eine un⸗ nötige Aushöhlung der Wirtſchaftskraft des ohnedies kapital⸗ ſchwachen kleinen Saargebiets herbeiführt, ſchärfſter Kri⸗ tik. Zu der ungewöhnlichen Ueberſchreitung der Einnahmen trug in erſter Linie ein Mehr von 10 Mill. Franken an direk⸗ ten und ein Mehr von 18 Mill. Franken an Volleinnah⸗ men bei; letztere überſchritten den Voranſchlag um das Dop⸗ pelte. Das Defizit der Saarbahnen, das mit 18 Mill. Fran⸗ ken veranſchlagt war, belief ſich 1925 auf 27.6 Mill. Franken. Die franzöſiſche Saargrubenverwaltung, das größte Wirt⸗ ſchaftsunternehmen der Saargebiets, leiſtete nach den eigenen Angaben der Regierungskommiſſion im Jahre 1925 nur 16,8 Mill. Franken. Franzöſiſche Note an Rußland Wenn auch vom Quat'Orſay geſtern die Nachricht dementiert wurde, daß der franzöſiſche Botſchafter Herbette in der Frage der Abberufung Rakowſkis am Donnerstag abermals bei Tſchitſcherin vorſtellig geworden ſei, will„Pettt Pariſien“ aus zuverläſſiger Quelle erfahren haben, daß man zurzeit am Quai'Orſay eine Note vorbereite, die Herbette Tſchitſcherin überreichen ſoll und die einen offiziellen Antrag auf Abberufung Rakowſkis enthalten werde. In dieſer Note werde die franzöſiſche Regierung ſämt⸗ liche Bedenken, die ſie gegen die Beibehaltung Rakowſkis als Botſchafter vorbringe, entwickeln. Die Note werde die Schlußfolgerung enthalten, im Intereſſe der Beibehaltung weiterer guter Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern und im Intereſſe einer wirkſamen Wiederaufnahme der bereits eingeleiteten Verhandlungen Rakowſki abzuberufen. 222 Wie polniſche Blätter aus Litauen melden, haben dort die polniſchen Repreſſalien nicht erſchreckend, ſondern eher auf⸗ reizend gewirkt. Die zwei letzten polniſchen Schulen, die in Litauen noch geöffnet waren, ſind jetzt auch geſchloſſen worden. Zwei polniſche Staatsangehörige ſitzen in Kowno als politiſche Gefangene im Zuchthaus. Der Wojewode von Wilna hat in einer Preſſekonferenz erklärt, Polen ſei geneigt geweſen, der litauiſchen Bevölkerung keine Schwierigkeiten zu machen; die Tatſache, daß Litauen immer wieder betont habe, Polen hbe⸗ finde ſich mit Litauen im Kriegszuſtand, habe aber zu Re⸗ preſſalien führen müſſen, und zahlreiche Hausſuchungen und Verhaftungen litauiſcher Bürger, die ſich polenfeindlich be⸗ tätigten, hätten ſtattgefunden. Eröffnung des memelländiſchen Landtags Der Landtag des Memelgebietes iſt am Donnerstag in Anweſenheit von 27 Abgeordneten von insgeſamt 29 eröffnet worden. Die Wahl des Präſidiums hatte folgendes Ergebnis: Präſident: Abg. v. Dresler(Landwirtſchaftspartei), mit 22 Stimmen gegen 3 Stimmen der litauiſchenAbgeordneten und unter Stimmenthaltung der beiden kommuniſtiſchen Stimmen. Mit dem gleichen Stimmenergebnis wurde zum erſten Vizepräſidenten Schulrat Meyer(Volkspartei) ge⸗ wählt. Zweiter Vizepräſident wurde der Abg. Bertſchus (Soz.) mit 21 Stimmen. Die drei litauiſchen Abgeordneten hatten ſich an der Wahl des zweiten Stellvertreters des Präſi⸗ denten nicht mehr beteiligt. Von den drei hierauf gewählten Schriftführern gehören zwei der Landwirtſchaftsvartei und der dritte der Volkspartei an. In ſeiner Eröffnungsrede erklärte der Gouverneur, Merky, an die erſte Stelle geſetzt werde. Wie in den öffentlichen Schulen in der litauiſchen und der deutſchen Sprache unter⸗ richtet werden müſſe, ſo müſſe auch im Landtag nicht aus⸗ ſchließlich eine der beiden gleichberechtigten Landesſprachen herrſchend ſein. Auch von den Richtern müſſe die Beherr⸗ ſchung beider Landesſprachen verlangt werden. Ebenſo müßten ſich dieſe vertraut machen mit den Geſetzen zum Wohle des geſamten Staates und des Memelgebietes. Den derzeitigen würde man in dieſer Beziehung neue Pflichten auf⸗ erlegen. * Zur Kündigung der Sieſta. Die Zentrumsfrak⸗ tion des Reichstags hat ſolgende Interpellation einge⸗ bracht:„Iſt die Reichsregierung bereit, in Anbetracht der an die Sieſta⸗Geſellſchaft zum 1. Oktober 1928 erfolgten Vertrags⸗ kündigung unverzüglich bei der Reichsbahnverwaltung Schritte zu unternehmen, um dem minderbemittelten Reiſepublikum, insbeſondere auch bei größeren Geſellſchaftsfahrten(Ferien⸗ züge, Pilgerzüge) die bewährte und allgemein anerkannte Reiſeerleichterung der Sieſta zu erhalten?“— * Die Neuwahlen in Braunſchweig. Die Neuwahlen für den braunſchweigiſchen Landtag ſind nunmehr auf 7. Novem⸗ ber feſtgeſetzt worden. daß die Sprachenfrage von der Zentralregierung Der Sthulgejetentwurf im Neithsrat Dem Reichsrat liegen zurzeit mehrere wichtige Geſetz⸗ entwürfe vor. Unter ihnen muß der Reichsſchulgeſetzentwurf als der dringlichſte betrachtet werden. Die Oktober⸗ tagung des Reichstags hängt davon ab, ob die Beratungen des Reichsrates über das Reichsſchulgeſetz im Laufe dieſer und der kommenden Woche bis zum Abſchluß gefördert wer⸗ den können. Im Laufe der letzten Beſprechungen zwiſchen den Vertretern des Reichs und der Länder haben die Mi⸗ niſterpräſidenten zugeſichert, daß die Beratung im Reichsrate nach Möglichkeit beſchleunigt werden ſoll, damit der Reichstag an dem vorgeſehenen Termin des 1/. Oktober zu ſeinen Son⸗ derſitzungen zuſammentreten kinn. Die Ausſchußberatungen im Reichsrat ſind ſtreng ver⸗ traulich. Man kann deshalb auch nicht überſehen, wie die Beratungen fortſchreiten und welchem Ziele ſie zuſteuern. Es wird vor allen Dingen darauf ankommen, ob man im Reichs⸗ rat in zwei Punkten des Regierungsentwurfs, die auch einem Teil der Regierungsparteien als verbeſſerungsbedürf⸗ tig erſcheinen, zu einer anderen Faſſung gelangt. Es handelt ſich dabei zunächſt um die Stellung der Gemein⸗ ſchaftsſchule. Hier hat die Regierungsvorlage keine be⸗ friedigende Löſung gefunden, als ſie praktiſch die Gemein⸗ ſchaftsſchuſe auf derſelben Linie behandelt wie die Sonder⸗ ſchulen der Konfeſſion und der Weltanſchauung. Da nach der Verfaſſung die Gemeinſchaftsſchule als die Regelſchule zu betrachten iſt und deshalb auch eine bevorzugte Stellung verdient, ſo wird der Regierungsentwurf in dieſem Punkte nicht aufrecht erhalten werden können. Im Reichstag iſt vor der Sommerpauſe von der Deutſchen Volkspartek bereits verſucht worden, die chriſtliche Gemeinſchaftsſchule der Verfaſſung entſprechend in den Vordergrund zu rücken. Es ſollte danach zum mindeſten erreicht werden, daß alle Neugründungen von Schulen zunächſt als chriſtliche Gemeinſchaftsſchule ins Leben treten. Dieſer Vorſchlag hat ſich aber bei den damaligen interfraktionellen Verhandlungen und bei den Kabinettsberatungen nicht durchgeſetzt. Zu der⸗ ſelben Frage hat nun auch die preußiſche Regierung einen Abänderungsantrag geſtellt, der noch weiter geht. Danach ſollen bei dem Inkrafttreten des Geſetzes zu⸗ nächſt al le Schulen als Gemeinſchaftsſchulen gekten und dann erſt auf dem Wege des Antrages einer Umwandlung in Kon⸗ feſſions⸗ oder Weltanſchauungsſchulen fähig ſein. Damit wäre der Gemeinſchaftsſchule in der Tat das zeitliche Vorrecht ge⸗ ſichert. Den Erziehungsberechtigten bliebe es dann nach der Verfaſſung und den Beſtimmungen des Reichsſchulgeſetzes überlaſſen, aus der allgemeinen Schulform Sonderſchulen ab⸗ zuleiten, wenn die geſetzlichen Vorausſetzungen gegehen ſind. Es iſt noch völlig ungewiß, welche Beſchlüſſe der Reichsvat treffen wird. Die preußiſchen und die badiſchen Antrſge haben aber, ganz unabhängig davon, eine unverkennbare Be⸗ deutung. Die preußiſche Regierung, die der Gemeinſchafts⸗ ſchule ein Vorrecht ſichern will, ſtützt ſich auch auf das Zen⸗ trum und für den badiſchen Antrag ſoll, wie verſichert wird, das badiſche Zentrum eintreten. Ob damit in beiden Fäſſen geſagt iſt, daß das Zentrum die Anträge billigt, läßt ſich nicht mit Beſtimmtheit erkennen. Die preußtiſchen Anträge zum Reichsſchulgeſetz ſind durch Mehrheitsbeſchluß gefaßt und es iſt deshalb ungewiß, wie weit das Zentrum ſich mit ihnen einverſtanden erklärt. Es läßt ſich aber annehmen, daß das Zentrum ſich mit dem preußiſchen Antrag abfindet, da es ſicher ſein kann, auf dem Wege des Antrages in allen Fällen ſein konfeſſionelles Schulziel zu erreichen. Ob die Anträge Preußens und Badens überhaupt eine Kompromißmöglichkeit anbahnen, müſſen die ſpäteren Verhandlungen zeigen. Es wird auf jeden Fall intereſſant ſein, zu ſehen, welches Schick⸗ ſal ihnen der Reichsrat bereitet, wenn auch damit das letzte Wort über ſie noch nicht geſprochen iſt. ** 6 Die Stellung der Deutſchen Volkspartei im Reich wird neuerlich gekennzeichnet durch einen Artikel in der „Natlib. Korreſp.“, in dem der Schulreferent der volkspartei⸗ lichen Reichstagsfraktion, Geheimer Rat Dr. Runkel, als Standpunkt der Deutſchen Volkspartei feſtſtellt, daß weder eine Sperrfriſt noch ein Erſchwerungsverfahren dem Sinn des Art. 174 RV. gerecht wird, daß vielmehr hier ſein Dauerſchutz für die Simultanſchulländer ausgeſprochen iſt, oder es doch wenigſtens den Ländern ſelbſt ütberlaſſen werden muß, hier die Entſcheidung zu treffen. Da⸗ zu bemerkt die„...“: „Der Standpunkt, den Geheimrat Dr. Runkel hinſichtlich des Dauerſchutzes der Simultanſchulen verlangt, wird von der ganzen Deutſchen Volkspartei geteilt. Reichsminiſter des Innern v. Keudell hat allerdings nach Berichten ſeiner deutſch⸗ nationalen Parteipreſſe auf dem Königsberger Parteitag der Deutſchnationalen Volkspartei den Standpunkt erklärt, daß ein ſolcher Dauerſchutz durch die Reichsverfaſſung nicht verbürgt ſei, ja ihr widerſpreche. Er hat ſeinen um das Schickſal ihrer Simultan⸗ ſchule beſorgten badiſchen Parteifreunden zugerufen, daß ſie ihre Kritik des Reichsſchulgeſetzes in dieſem Punkt nicht gegen ihn, den verantwortlich zeichnenden Reichsminiſter, richten dürften, ſondern gegen die Reichsverfaſſung. Dieſe Auffaſſung des Reichsminiſters des Innern iſt furiſtiſch zum mindeſten anfechtbar. Es iſt deshalb bedauerlich, daß die badiſche Regierung in ihren Abänderungsanträgen nicht ebenfalls den abſoluten Dauerſchutz der Simultanſchule verlangt hat. Die hadiſche Re⸗ gierung hat ſich mit dieſer Verlängerung der Sperrfriſt auf zwölf Jahre begnügt. Die Deutſche Volkspartei iſt der Ueberzeugung, daß bei entſprchendem guten Willen der Dauerſchutz der Simultan⸗ ſchule erreicht werden muß. Man wird erwarten bürfen, daß die Deutſche Volkspartet auch hinſichtlich der verfaſſungsmäßigen Vorzugsſtellung der Gemeinſchaftsſchule eine ebenſo einheitliche Auf⸗ faſſung zur Geltung bringen wird. Geheimrat Runkel ſelbſt bemerkt hierzu u..: 2. Seite. Nr. 404 Neue Maunheimer Zeitung lerbend⸗Ansgabey Freitag, den 7. Oktober 1927 „Dem Nachweis, daß bie Forderung der Vorzugsſtellung der Ge⸗ meinſchaftsſchule eine Verfaſſungsforderung iſt, 1 55 mit ſtichhaltigen Gegengründen wohl kaum begegnet werden können. Die preußiſche Staatsregterung nimmt hier in der Wertung der Ver⸗ Stellung ein, wie auch die Deutſche Volkspartei. Es Ausſchaltung dieſer Vorzugs⸗ ſtellung der Gemeinſchaftsſchule macht jeden Entwurf, gleichviel von faſſung dieſelbe mag einem zu lieb oder zu leid ſein, die welcher Seite er eingebracht wird, ver faſſungswidrig.“ An einer ſpäteren Stelle, wo er ſich mit dem preußiſchen Antrag zu Paragraph 18 des Entwurfs beſchäftigt, ſchreibt Geheimrät Runkel: „Hier dürfte der von der Deutſchen Volkspartei für die erſtmalige praktiſche Löſung vor geſchlagene Weg am eheſten Alle Schulen, deren Schulcharakter Antrags⸗ und Feſtſtellungs⸗ Sau— 8 eren Schulcharakter nicht von vornherein feſtſteht. wird der Schulcharakter feſtgeſtellt. In dieſem Falle könnte vorgeſchlagene Feſt⸗ ellungsverfahre n vielleicht zweckmäßig angewandt werden.“ Dieſer Vorſchlag erſcheint ſo vernünftig, daß er eine brauchbare Grundlage für die Ueberleitungszeit ſein dürfte. ruhige Ueberleitung ſicherſtellen. von vornherein feſtſteht, ſind ohne verfahren Schulen dieſes Charakters erſt bei den Schulen, das pon der 15 preußiſchen Staatsregierung Der Kampf um die Schule Berlin, 7. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Möglichkeit, daß die Regierung dem Reichsrat das zu⸗ uſtändiger Stelle beſtätigt. Das ntſcheidung liegt, hat allerdings 9 enommen, es wird ſich erſt in der nächſten Woche damit befaſſen. Es bleibt daher 8 Ländern eingebrachten Aen⸗ Derungsvorſchläge, ſoweit ſie der Reichsrat annimmt, in die ntereſſant iſt hier⸗ daß die Regierung auf jeden Fall nicht un⸗ bedingt auf ihrem Entwurf beſteht, ſondern zu einer Roucon Reichsſchulgeſetz als leiten wird, wird uns an Kabinett, bei dem hier die zu dieſer Frage noch keine Stellung eine Doppelvorlage auch möglich, daß die von den Regierungsvorlage eingearbeitet werden. bei immerhin, in gewiſſen Grenzen durchaus bereit iſt. Ergänzend erfahren wir hierzu noch von anderer Seite: Eine ſolche Entſcheidung wäre vom rein politiſchen Stand⸗ punkte aus von großer Bedeutung. Zunächſt einmal würde ſich die Tatſache ergeben, daß dem Reichstag dann eine ganz andere Vorlage vorliegen würde, der gegeniber alle Parteien noch einmal ihre Stellung neu formulieren müßten. Man wird weiter dabei berückſichtigen müſſen, daß in dieſer ſo ab⸗ geänderten Vorlage auch die Abänderungsvorſchläge der Preußiſchen Regierung enthalten ſein dürften, einer Regie⸗ rung in der außer dem Zentrum auch Sozialdemokraten und Demokraten teilnehmen, die bekanntlich im Reich in der Oppoſition ſtehen. Man nimmt in parlamentariſchen Kreiſen an, daß falls die vom Reichsrat mit den preußiſchen An⸗ trägen abgeänderte Vorlage als Regierungsvorlage dem Reichstag vorgelegt wird, eine Möglichkeit für die Oppoſition der Sozialdemokraten und Demokraten, den Reichsſchulgeſetz⸗ entwurf abzulehnen, nicht mehr in dem Maße beſtehen bürfte, wie es bei dem urſprünglichen Entwurf zweifellos der Fall geweſen wäre. Der amerikaniſch⸗franzoͤſiſche Konflikt Nach einer Meldung des„Newyork Herald“ hat das amerikaniſche Schatzamt am Donnerstag eine Erhöhung der für franzöſiſche Einfuhrwaren beſtehenden Zollſätze angeordnet. Die Erhöhung ſoll dem neuen auf amerikaniſche Waren in Frankreich angewandten Tarif entſprechen und rückwirkende Kraft beſitzen. Das Staatsdepartement iſt an⸗ geblich über die ſelbſtändige Maßregel des Schatzamtes über⸗ raſcht und befürchtet davon unglückliche Auswirkungen auf die Gange befindlichen franzöſiſch⸗amerikaniſchen Verhand⸗ ugen. Wie aus amerikaniſcher Quelle weiterhin verlautet, wird die Waſhingtoner Regierung im Laufe dieſer Woche der fran⸗ söſiſchen Regierung gegenüber mit einer neuen Note ant⸗ worten. Man glaubt annehmen zu können, daß Amerika in Form ablehnen wird, mit Frankreich zu verhandeln, olange nicht die franzöſiſchen Zollſätze eine erhebliche Er⸗ mäßigung gefunden haben. Anterſuchung oͤer Touloner Marinemeutereien Die Unterſuchung über die Meuterei im Kriegshafen von Toulon geht weiter. Die„Humanité“ berichtet heute von zwet großen Proteſtverſammlungen, die in Toulon ſtattfanden und im denen Tauſende von Arbeitern ſich mit den gefangen ge⸗ ſetzten Kriegsmatroſen ſolidariſch erklärt hätten. Der„Figaro“ bringt einen ausführlichen Bericht über die Verteflung kommuniſtiſchen Propagandamaterials auf 8 Schiffen der Kriegsmarine, die er namentlich auf⸗ führt. r ſchätzt die Anzahl der in der Kriegsmarine von der kommuniſtiſchen Propaganda angeſteckten 3000 und fordert die Regierung zu einem energiſchen Ein⸗ reifen auf. Die anarchiſtiſche Zeitung„Libertaire“ kündigt ür nächſten Sonntag eine Demonſtration vor dem Bild und der Aſche von Sacco und Vanzetti an. Dazu teilt der„Matin“ mit, daß nichts von der Aſche Saccos und Vanzettis nach Pa⸗ Tis gekommen ſei und daß die Regierung jede Demonſtration verhindern werde. annſchaften auf Looſe über den Flug nach Liſſabon Der Pilot des Junkersflugzeugs D 1230, Looſe, be⸗ richtete kurz nach ſeiner Ankunft einem Preſſevertreter den Verlauf der Fahrt. Die Maſchine befand ſich während des ganzen Fluges in einer Höhe von etwa 500 Mtr. und wurde durch einen Südoſtwind, ſpäter durch Oſtwind in Stärke von 10 bis 12 Sekundenmetern begünſtigt. Nach dem Paſſieren von Kap Finiſtere flogen ſie an der Küſte entlang und er⸗ reichten ohne jeden Zwiſchenfall bei herrlichem Wetter die ſpaniſche Küſte. Die Bordfunkſtation nahm dann Verbindung mit Vigo auf, das Antwort gab. Ungefähr 100 Kilometer vor Liſſabon geriet die Maſchine in dichten Nebel. Daher verſuchten die Flieger, Liſſabon anzurufen, um ſich die Rich⸗ tung angeben zu laſſen, ohne jedoch Antwort zu erhalten. Sie beſchloſſen daher etwa.45 Uhr, auf das Meer niederzugehen. Die weiteren Verſuche, Liſſabon funkentelegraphiſch zu er⸗ reichen, waren nach der Landung weiterhin vergeblich. Da die Nacht hereinbrach, waren die Piloten einmütig der Anſicht, auf dem Platz der Landung zu bleiben, der nach ihrer Berech⸗ nung Santa Cruz ſein mußte. Es eilten Fiſcherbarken den Fliegern zu Hilfe. Infolge der Unmöglichkeit der Verſtän⸗ digung ging Looſe an Land und verſuchte, mit dem Reſerve⸗ landfunkapparat Liſſabon zu erreichen, das jedoch immer noch nicht antwortete. Am Schluß ſeiner Erklärungen faßte Looſe ſeinen Ein⸗ druck dahin zuſammen, der Verlauf ſei ausgezeichnet geweſen. Der Flug hätte keine Unterbrechung erfahren, wenn nicht Nebel hereingebrochen wäre. Die Motore arbeiteten gut bet einer mittleren Geſchwindigkeit von 180 Stundenkilometern. In—3 Tagen hofften die Flieger ihren Flug fortſetzen zu können. Levine wieder in Deutſchland — Berlin, 7. Oktober. Auf der Rückreiſe nach Amerika iſt heute Levine in Berlin eingetroffen. Heute bachmittag wird er nach Düſſeldorf fliegen, wo er mit einem großen rheiniſchen Stahlwerk über die Lieferung von Stahlteilen für ſeine Fabrik verhandelt. Bekanntlich wird er nach ſeiner Rückkunft in Amerika die Maſſenherſtellung von Flug⸗ zeugen des Typs Columbia mit dem Wriahtmotor ſerien⸗ weiſe aufnehmen. Morgen will er über Köln nach London weiterfliegen, um am 10. Oktober ſich in Southampton auf der Leviathan nach Amerika einzuſchiffen. Moskaus Einfluß bei den franzöſiſchen Gewerkſchaften Paris, 7. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der ehemalige Kaſſierer der Transportarbeitergewerkſchaft, Jouſſot, hatte ſich geſtern vor dem Strafgericht wegen Unterſchlagung der ihm anvertrauten Parteigelder zu ver⸗ antworten. Während ſeiner Vernehmung gab der Angeklagte aufſehenerregende Erklärungen über den Einfluß Mos⸗ kaus auf die franzöſiſchen Gewerkſchaften ab. Er erklärte, vor einigen Monaten ſei ein Geſandter aus Moskau in Paris eingetroffen mit einem Befehl an alle franzöſiſchen Transportarbeitergewerkſchaften, ſich bereit zu halten, um im gegebenen Augenblick jeden Verkehr in Frankreich zu lähmen. Dieſe Enthüllungen führten während der Gerichtsverhandlung zu einem lebhaften Wort⸗ wechſel zwiſchen dem Verteidiger von Jouſſot und dem Ver⸗ treter der Transportarbeitergewerkſchaft, dem kommuniſtiſchen Deputierten Fournier. Der Aufſtand in Meriko Aus Mexriko wird gemeldet, daß die Regterung ein Communiqus erlaſſen habe, worin erklärt werde, daß die Ruhe im ganzen Lande wiederhergeſtellt iſt, außer in der Provinz Veracruz, wo die Rebellen ſich in der Nähe der Stadt Triumfo konzentriert haben. Die Bundestruppen wür⸗ den dieſen letzten Widerſtandsherd angreifen. General Qu if ano iſt in Anweſenheit einiger Journaliſten und Be⸗ amten erſchoſſen worden. Der General verhielt ſich ſehr ſtoiſch und rief mit einem Lächeln den Journaliſten zu„Auf Wie⸗ derſehen!“ Da er nach der Salve noch lebte, gab ihm ein Soldat einen Gnadenſchuß. Manöver über Paris — Parigs, 7. Okt. Die erſte Kavalleriediviſion, die in Paris in Garniſon liegt, und das 34. und 22. Flieger⸗ regiment von Le Bourget haben geſtern gemeinſchaftliche Nachtmanöver begonnen, die etwa drei Tage dauern ſollen. Gedanken des Manövers iſt ein Kavallerie⸗ und Flieger⸗ angriff auf Paris, der vom 34. Fliegerregiment abgeſchlagen werden ſoll. Sächſiſche Bitte um weitere Reichshilfe Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Dienstagsſitzung des ſächſiſchen Landtages hat der Mintſter⸗ präſident Heldt angekündigt, daß die ſächſiſche Regierung ſich mit dem Reich ins Benehmen ſetzen würde, um eine weitere Zuweiſung von Reichsmitteln zur Behebung der durch die Unwetterkataſtrophe im Erzgebirge entſtande⸗ nen Schäden zu erreichen. Das iſt mittlerweile geſchehen. Wie wir an Berliner zuſtändiger Stelle erfahren, ſind Verhand⸗ lungen darüber zwiſchen dem Reich und den Vertretern des Freiſtaates Sachſen bereits im Gange. Sachſen beantragt, daß ihm über die bereits gewährten 5 Millionen Mark hinaus weitere Mittel zur Verfügung geſtellt werden. Dem Reichskabinett ſteht dann die Entſcheidung zu, ob dem Erſuchen ſtattgegeben werden kann und wenn ja, in welchem Umfange, Soweit ſind jedoch zur Stunde die Dinge noch nicht gediehen, Es läßt ſich im Moment deshalb auch noch nicht beurteilen, welchen Erfolg der Schritt Sachſens haben wird. Letzte Meldungen Fleiſchvergiftung — Halle, 6. Okt. Nach dem Genuſſe verdorbener Sülz⸗ wurſt ſind in Rieder am Harz dreißig Perſonen an Fleiſch⸗ vergiftung ſchwer erkrankt. Der größte Teil mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Berliner Tagung des internationalen Arbeitsamts Berlin, 7. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Direktor Albert Thomas vom internationalen Arbeitsamt trifft heute mit einem Stabe von Mitarbeitern in Berlin ein, um die am nächſten Dienstag beginnende 37. Tagung des Ver⸗ reiten. Der Verwaltungsrat tagt bekanntlich in der Zeit vom 10. bis 15. Oktober zum erſten Male auf Einladung der Reichs⸗ regierung in Berlin. Seit 1889 iſt ein internationales Gre⸗ mium von ſolcher Bedeutung in Berlin nicht zuſammen⸗ getreten. 8 Diesjährige Nobelpreiskandidaten — Kopenhagen, 7. Okt.„Stockholm Dagbladet“ veröffent⸗ licht eine Liſte mit einer Reihe von diesjähriger Kandidaten für den Nobelpreis für Literatur, Phyſik, Chemie und Medizin. Als Favoriten für den Literaturpreis gelten nach dem Blatt Thomas Mann und Sigrid Undſet, für den Medizinpreis der däniſche Profeſſor Fibiger, der ameri⸗ kaniſche Profeſſor Cuſhing und der ſchwediſche Dr. Ta⸗ braeus. Bezüglich des Phyſikpreiſes werden ſehr viele Namen aufgezählt, als hervorragendſter Vertreter der deutſche Forſcher Profeſſor Waldhauſen. Abſturz eines franzöſiſchen Bombenflugzeuges VParis, 7. Oktober.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Reims berichtet wird, ſtürzten geſtern ein Leutnant und ein Sergeant mit einem Bombardierflugzeu bei einem Uebungsflug in der Nähe von Bouy ab. Die beiden Flieger wurden auf der Stelle getötet. Die Ruſſenkredite der Reichsregierung Berlin, 7. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir an zuſtändiger Stelle hören, iſt bis jetzt an die Reichsregie⸗ rung noch kein Antrag geſtellt worden, einen neuen 120 Mil⸗ lionen⸗Kredit zur Finanzierung des Ruſſengeſchäftes vom Reich aus zu garantieren. Sie hat infolgedeſſen zu dieſer Frage noch keine Stellung genommen. Ueberfall auf den franzöſiſchen Botſchafter in Tokio — Paris, 7. Okt. Nach Meldungen aus Tokio wurde der Botſchafter Billy auf einem von zwe etrunkenen Japanern beläſtigt. Der Botſchafter blieb un⸗ verletzt. Dagegen trugen zwei franzöſiſche Offiziere, die ſich ins Mittel legten, leichte Verletzungen davon. Die beiden An⸗ greifer wurden verhaftet. 118 Selbſtmorde in einem Monat in Warſchan — Warſchau, 7. Oktober. Nach den Polt at die Zahl der Selbſtmorde in Warſchau un 0 ahl der Za Selbſtmordverſuche im Monat September die reckende Zahl von 118 erreicht. Seit Monaten iſt die ſtändig geſtiegen. Der Auguſt verzeichnete noch 15 Fälle weniger. Die Ermordung des Generals Kowatchewitſch — Belgrad, 6. Oktbr. Die Ermordung des Generals Kowatſchewitch durch eine bulgariſche Bande hat in Belgrabd große Erbitterung hervorgerufen. Die Morgenblätter er⸗ heben ſchärfſten Proteſt gegen die ſyſtematlſche terroriſtiſche Aktion des bulgariſchen mazedoniſchen Komitees auf ſüd⸗ ſlawiſchem Staatsgebiet. Sie ſtellen einmütig die Forderung, daß die ſüdſlawiſche Regierung von Bulgarien energiſche Maßnahmen gegen weitere Attentate verlange. * Druckfehlerberichtigung. In der Meldung aus Fürth⸗ Nürnberg im heutigen Mittagsblatt muß es richtig heißent Rathaus fraktion. Meoͤiziniſche Amſchau Weller und Geſunoͤheit Einwirkung der Witterung auf Körper und Nerven Von Dr. W. Schweisheimer Der Einfluß der Natur auf den Menſchen iſt unſerem Wiſſen und Verſtehen noch in vieler Beziehung unfaßbar. Das menſchliche Gemüt iſt den Einwirkungen natürlicher Witterungsänderungen nahezu wehrlos ausgeliefert. Willens⸗ ſtärke und Selbſterziehung vermögen ihnen gegenüber wenigſtens zum Teil die äußere Lebensführung zu geſtalten — im Innenleben wird der Eindruck niemals zu verwiſchen ſein— und auch im körperlichen Befinden wird er ſeinen deutlichen Ausdruck finden. Eeine Familie lebt zuſammen in einem ſchönen Haus auf dem Lande. Die äußeren Verhältniſſe ſind aufs beſte ge⸗ vrdnet, die inneren Beziehungen der einzelnen Familienmit⸗ glieder aufs innigſte geſtaltet. Seit Tagen herrſcht aber eine dumpfe Gereiztheit unter ihnen; ſie ſind mißmutig, es ſtören ſie Aeußerungen und Angewohnheiten des anderen, die ſonſt micht auffallen. Schließlich kommt es, ohne greifbare Urſache, gus nichtigen Kleinigkeiten zu einer erregten Auseinander⸗ ſetzung, zu einem großen„Familienkrach“. Während er in vollem Gange iſt, rauſcht plötzlich unter heftigen elektri⸗ ſchen Entladungen ein Gewitter nieder. Und gleichzeitig ebbt die Erregung in der Familie ab, die Urſachen der Ausein⸗ anderſetzung werden als nichtig erkannt, belächelt— und wie nach Beendigung des Gewitters ein farbiger Regenbogen die erfriſchte Au überbrückt, blickt er auch auf eine fröhliche und wieder verſöhnte Familie. Die ſeeliſchen Vorgänge, die grundlos zu der nervöſen Reizing der Familienmitglieder führten, gehen parallel mit den Aenderungen der Witterung und hängen wahrſcheinlich von ihnen ab. Während des aufſteigenden Gewitters, deſſen Nahen ſich im fallenden Barometerſtande vielleicht ſchon am Vortag bemerkbar machte, noch mehr während der dumpfen Schwüle unmittelbar vor dem Gewitter, wirken Reize auf die erhöht nervenempfindlichen Familienmitglieder ein, die ſonſt nicht bis zur Reizſchwelle vordringen würden. Es heißt hier treffend: die Familienmitglieder ſind aufeinander„geladen“. geladen iſt, ſo ſind ſie mit Reizbarkeiten erfüllt, die zur Ent⸗ ladung drängen. Die Urſache iſt in der atmoſphäriſchen Ver⸗ änderung vor dem Gewitter zu ſuchen. Ob im einzelnen die Aenderung des Luftoͤrucks oder die Luftelektrizität, des ratio⸗ aktiven Gehalts oder des Feuchtigkeitsgehaltes der Luft daran ſchuld iſt, bleibe dahingeſtellt. Mit dem Ausgleich der atmo⸗ ſphäriſchen Störung durch das Gewitter erfolgt auch der Aus⸗ gleich in der ſeeliſchen Einſtellung der Familienmitglieder: ſie ſind wieder„entladen“. Aehnlicher Beiſpiele wird ſich jeder Menſch erinnern, der gewohnt iſt, ſich ſelbſt und die Natur zu beobachten. Eine charakteriſtiſche Zeichnung der Umſtimmung eines ganzen Dorfes durch atmoſpäriſche Einflüſſe findet ſich in Wilhelm Raabes„Schüdderump“. Unter Jauchzen und Fröhlichkeit hat dort eine glückliche Ernte ſtaftgefunden: auf einmal fällt ein dicker Nehel, ein„Höhenrauch“ ein, und unter ſeinem Ein⸗ fluß verwandelt ſich alsbald Freude in Bangigkeit und be⸗ klemmte Ahnung von kommenden ſchlimmen Ereigniſſen. Seeliſche Depreſſionen und barometriſche Depreſſionen gehen häufig parallel, und ſo iſt mancher Selbſtmord geſchehen, der am Tage darauf, bei anderem Barometerſtand, nicht ſtattge⸗ funden hätte. Unter dem Einfluß des in Italien und anderen Mittelmeerländern häufigen Schirokko⸗Windes geſchehen leichter Affekt⸗Verbrechen, bei deren gerichtlicher Beurteilung das Wehen des Schirokkos zur Zeit der Tat als mildernder Umſtand betrachtet werden ſoll. Es iſt nur ein ſcheinbarer Widerſpruch, daß wetter⸗ empfindliche Perſonen bei ſchlechtem Wetter oft ſeeliſch hoch⸗ geſtimmt ſind, bei ſchönem Wetter deprimiert. Denn nicht auf das äußerlich in Erſcheinung tretende Wetter kommt es an, ſondern auf die Beeinfluſſung des Innenlebens durch atmo⸗ ſphäriſche Veränderungen(Luftdruck, Elektrizität), die ſich be⸗ bereits vor einer Wetterveränderung geltend machen. Das Barometer zeigt durch ſein Aufwärtsſtreben bei ſtrömendem Regen die kommende Beſſerung an. Aber noch viel feiner reagiert die menſchliche Seele auf Umſtellungen in der Atmoſphäre, und längſt vor dem Aufwärtsſteigen des Baro⸗ meters fühlt ſich der bis dahin gedrückte Menſch in weſentlich gehobenerer Stimmung— trotz ſcheinbar gleichbleißendem Wetter. Zuweilen kommt noch eine Till⸗Eulenſpiegel⸗Veran⸗ lagung hinzu, wie man das nennen könnte: in dem eingangs angeführten Wort freut ſich Goethe, daß es ſetzt der dunkelſte Tag iſt, denn jetzt kann es für den Lichterſehnenden nur noch In der Tat, wie ein elektriſcher Kondenſor mit Elektrizität glaubt. auch von zahlreichen Schiffsärzten, an ihren Patienten bisher als wirkungsvoll empfunden worden. etwa 600 Fällen von Seekrankheit, zum Teil auch Eiſenbahn⸗ krankheit, erprobt. ſchlechtes Wetter ſeeliſch günſtig beeinflußt, weil ſie auf ein Aufwärtsgehen hoffen, während ſie bei anhaltendem ſchönem Wetter ſich nur vor einem Umſchlag fürchten. Kranke befinden ſich bei ſchlechtem Wetter oft wohler als bei ſtrahlendem Sonnenſchein: nicht auf Regen oder Sonne kommt es bei der Wetterempfindſamkeit an, ſondern auf Luft⸗ und ähnliche der Wetteräußerung vorangehende aktoren. Es tiſt ja eine bekannte Tatſache, daß Wetterveränderun⸗ gen ſich durch Schmerzen in Gliedern, Wunden, alten Nar⸗ ben uſw. ankündigen. Aeltere Leute zumal, die an Rheuma⸗ tismus oder Gicht erkrankt ſind,„tragen ein Barometer im Leibe“, ſie vermögen oft einige Tage vorher einen Witterungs⸗ umſchlag, das Eintreffen von Schnee uſw. mit ſtaunenswerter Sicherheit vorauszuſagen. Die alten Aerzte nahmen bei ihren Kuren ſtets Rückfſicht auf das Wetter. Aderläſſe oder Beginn größerer Kuren wur⸗ den möglichſt nicht an nebligen, ſtürmiſchen Tagen vorgenom⸗ men. Dieſe Gewohnheit lief darauf hinaus, einen Kranken nicht an Tagen größeren Eingriffen zu unterziehen, da er nicht auf der Höhe ſeines Befindens ſteht. Dabei achteten kluge Aerzte nicht ſo ſehr auf das augenblicklich vorhandene Wetter, als auf die Auskunft der„Wetitergläſer“. Kündigten dieſe für den nächſten Tag ſchönes Wetter an, ſo nahmen ſie auch bei Schnee und Sturm den gebotenen Eingriff vor. „Zeigen uns aber die zuverläſſigen Gläſer in kurzem üble Witterung an“, ſo ſchreibt eine alte ärztliche Schrift,„ſo laſſe ſich niemand von der wirklich vorhandenen ſchönen Witterung vereliten, weil er gewiß verſichert ſeyn kann, daß die bevor⸗ ſchon ihren Einfluß in ſeinen Körver angefangen habe.“ 1* Ein neues Mittel für Seekranke. In der Aerzte⸗ Wochenſchrift„Mediziniſche Klinik“ macht der Prager Phar⸗ makologe, Profeſſor Starkenſtein, auf ſeine neueren Unter⸗ ſuchungen und die Entſtehung der Seekrankheit aufmerkſam und gibt ein Mittel an, durch das er eine wirkungsvolle Behandlung dieſer quälenden Störung gefunden zu haben Das Mittel iſt von Prof. Starkenſtein ſelbſt, wie Es wurde bisher in Wiſſenſchaftlich ſieht man in dem Mittel beſſer werden. Till⸗Eulenſpiegel⸗Naturen werden durch eine Einwirkung auf das zentrale Nervenſpſtem. waltungsrates des internationalen Arbeitsamtes vorzube⸗ — — SDa cep D 2 Sagaas —————22—Ä———————————— 2 r — n en eere rrene — Drettag, den 7. Ortober 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 66 Stäotiſche Nachrichten Kommerzienrat Spielmeyer als Jubilar 91 Für die Süddeutſchen Kabelwerke iſt der mor⸗ Ber 8. Oktober ein Ehren⸗ und Freudentag. Generaldirektor ard Spielmeyer, der vor kurzem ſeinen 65. Ge⸗ Tiſ bag feierte, begeht morgen das Jubiläum 25jähriger ätigkeit als Leiter dieſer bedeutenden Spezialfabrik. Kom⸗ erztenrat Spielmeyer ergriff die Zügel in einer ſchweren eit. Unermüdliches Streben, große Sachkunde, Tatkraft und eitblick überwanden aber ſchnell die Schwierigkeiten, die ſich m anfänglich entgegentürmten. Das Ziel, das er ſich geſetzt atte, iſt längſt erreicht. Die Süddeutſchen Kabelwerke ſind ührend in Deutſchland geworden. Lieferungen in größtem aßſtab erfolgen an Reichspoſt und Reichsbahn, an ſtaatliche 810 ſtädtiſche Elektrizitätswerke, insbeſondere an das der Mannheim. Außerdem gehen die Fabrikate der Fir na, te allein in dem hieſigen Werk mehr als 1000 Arbeiter und duteſtellte beſchäftigt, in bedeutendem Umfang ins europäiſche ud überſeeiſche Ausland. Kommerzienrat Spielmeyer hat ſich, obwohl ſeine geſchäft⸗ nie„Tätigkeit ihm wenig Zeit zu anderer Betätigung läßt, ger verſagt, wenn es galt, ſeine reichen Erfahrungen der All⸗ eneinheit zur Verfügung zu ſtellen. So iſt er ſeit langen Ren Mitglied der Handelskammer für den Kreis Mann⸗ Vorſitzender des Süddeutſchen Exportvereins und des gemeinen Arbeitgeberverbandes Mannheim. In dieſen eſchaften entwickelt Kommerzienrat Spielmeyer eine un⸗ 1085 n rührige Tätigkeit. Lange Jahre war er auch Auf⸗ htsratsvorſitzender der Gartenvorſtadt⸗Genyſſenſchaft Mann⸗ Mind. Dem Bürgerausſchuß gehörte er als einflußreiches batglied der Nationalliberalen Partei vom November 1911 ung du ſeinem Ausſcheiden im Jahre 1919 an. Wir erinnern As noch ſehr gut, daß er als Stadtverordneter ſtets die 0 Ereſſen der Induſtrie mit viel Temperament und Entſchie⸗ geſcet vertreten hat. Wenn er das Wort ergriff— und das me dah, ſo oft es notwendig war— fand er immer die Auf⸗ drrkſamteit des ganzen Hauſes, weil man ſtets den Ein⸗ Vuck hatte, daß nicht nur der Induſtrielle, ſondern auch der Statreter der Bürgerſchaft ſprach, deſſen Herz warm für die Fladt Mannheim ſchlägt. Es iſt bedauerlich, daß er von der ſtiuntſchen Volkspartei, der er nunmehr angehört, nicht be⸗ krenint werden konnte, in das Kollegium von neuem einzu⸗ — Er würde noch mehr als vor dem Kriege zur Geltung en. S Auf dem Gebiete der Wohltätigkeit zählt Kommerzienrat Latelmeyer zu den Mithürgern, die dem Grundſatz huldigen: chre die Linke nicht wiſſen, was die Rechte tut! Viele ver⸗ und ihn als einen Mann, der beſtrebt iſt, im Stillen Not au lend zu lindern. Seine humane Geſinnung zeigt ſich 995 gegenüber den Angeſtellten und Arbeitern der Kabel⸗ gebeke, denen er ſtets ein gerechter, verſtändnisvoller Arbeit⸗ blierr geweſen iſt. Schickſalsſchläge ſind ihm nicht erſpart ge⸗ Dieben. Den einzigen Sohn hat er im Weltkrieg verloren. Lebensgefährtin iſt ihm im vorigen Jahre entriſſen liche ie treue rden. Aber wenn die Seinen, die ſeinem Herzen am nächſten umden, ihn auch allein gelaſſen haben, den morgigen Ehrentag dian er trotzdem mit einer Rüſtigkeit und Friſche begehen, ſol auf keine 65 ſchließen laſſen. Man darf in⸗ keiedeſſen die Hoffnung hegen, daß er in der Lage iſt, noch bußt lange Jahre dem Unternehmen, dem er ein Vierteljahr⸗ indert ſeine ganze Kraft gewidmet hat, vorzuſtehen. Auch r ſchließen uns der großen Schar der Gratulanten, die Porgen ſeiner Verdienſte ehrend gedenken mit den herzlichſten lre ckwünſchen an. Möge ſich der Lebensabend im Abglanz euer Pflichterfüllung noch ſonnig geſtalten! Sch. ueberfahren und lebensgefährlich verletzt. Geſtern nach⸗ aittag wurde ein lediger 28 Jahre alter Kaufmann, der auf nem Fahrrad den Luiſenring überqueren wollte, von einem onenwagen überfahren. Mit ſchweren inneren und —5 npverletzungen wurde er von dem Führer des Per⸗ elengutos ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. Es be⸗ i Lebensgefabe. Mit dem Rad ins Gleis der Straßenbahn geraten. eſtern nachmittag geriet auf dem Friedrichsring eine 27 5 re alte radfahrende Frau mit ihrem Rad in das Gleis der irraßenbahn. Durch den Sturz zog ſie ſich am linken Arm ſen Bluterguß und am kinken Fuß eine Verſtauchung zu. mit Verunglückte wurde von dem Führer eines Kraftrades Beiwagen nach ihrer Wohnung 90 8 Einen Ohnmachtsanfall erlitt in der Nacht vom Don⸗ aistgg auf vor dem Hauſe N7.3 ein 24 Jahre altes Utsulein. Die Kranke wurde mit dem herbeigerufenen Sani⸗ 50 nach ihrer Wohnung verbracht. Dein Adolf. In einer Strafſache wurde eine ſilberne kandenarmbanduhr mit der Widmung„Dein Adolf, Weih⸗ Eichten 1916(oder 1926)“ beſchlagnahmt. Der rechtsmäßige gentümer wolle ſich an das Badiſche Landespolizeiamt in — Karl Friedrichſtraße 15, wenden. Zugverbindung Mannheim-Heidelberg Der von vielen Angeſtellten in Mannheim und Ludwigs⸗ hafen benutzte zweckmäßige Zug, der fahrplaumäßig von Heidelberg 6 Uhr 12 abgeht und 6 Uhr 45 in Mannheim ankommen ſoll, hat ſeit Einführung des Winterfahrplanes regelmäßig Verſpätungen, die bis zu einer Viertelſtunde betragen. Dadurch iſt es vielen dieſer Leute nicht möglich, ihren Dienſt um 7 Uhr in den Mann⸗ heimer Geſchäften pünktlich anzutreten und es ergeben ſich deshalb regelmäßig Auseinanderſetzungen zwiſchen Angeſtell⸗ ten und Dienſtherren. Wir meinen, daß es doch möglich ſein müßte, dieſen Zug, der für die Angeſtellten äußerſt wichtig iſt, ſo zu legen, daß er unbedingt um 47 Uhr ankommt. Oder man ſorge für einen ſogen. Angeſtelltenzug, der recht⸗ zeitig von Heidelberg abgeht. Ein Zug, der aus dem Hinter⸗ lande kommt, hat für dieſe Leute abſolut gar keinen Zweck, wenn er nicht auch pünktlich zur Stelle ſein kann. Wie wir hören, ſind auch ſchon mehrere Eingaben von Ludwigshafener Herren, hauptſächlich Angeſtellten der Anilin⸗ fabrik, gemacht worden, ohne daß bisher eine Aenderung ein⸗ getreten iſt. Dieſe Beſchwerden reichen jahrelang zurück. Wir haben aber nach unſeren Erfahrungen das Vertrauen zu der Karlsruher Direktion, daß ſie hier Aenderungen ein⸗ treten läßt, die die Reiſenden befriedigen, denn ſchließlich iſt ja die Eiſenbahn für die Reiſenden da und nicht umgekehrt. Es dürfte umſomehr der Eiſenbahn⸗Direktion bei der Ver⸗ bindung Heidelberg⸗Mannheim und umgekehrt daran liegen, für einen durchaus pünktlichen Betrieb zu ſorgen, damit man ſich bei ſpäterer Fertigſtellung der elektriſchen Schnellbahn nicht ganz und gar von der Eiſenbahnbeförderung Heidelberg⸗ Mannheim und umgekehrt abwendet. * Vorübergehende Erleichterung des Reiſeverkehrs mit Elſaß⸗Lothringen. Die kürzlich veröffentlichte Meldung über die erleichterte Einreiſe nach Elſaß⸗Lothringen zum Gräber⸗ beſuch über Allerheiligen bedarf einer Ergänzung dahin, daß die amtliche Verfügung der hierfür zuſtändigen franzöſiſchen Regierung noch nicht vorliegt. Für die Einreiſe nach Deutſchland zum Gräberbeſuch über Allerheiligen oder am Buß⸗ und Bettag darf vorausſichtlich mit der gleichen Rege⸗ lung wie im vergangenen Jahre gerechnet werden. Fran⸗ zöſiſche Staatsangehörige, die Deutſchland beſuchen wollen, er⸗ hielten 1926 während der erwähnten Zeit von den Grenzüber⸗ gangsſtellen Ausnahme⸗Sichtvermerke auf 4 Tage gegen eine Gebühr von.10 ¼ ausgeſtellt. Veranſtaltungen Der Geſangverein Sängerluſt veranſtaltete am Sonntag im gutbeſuchten Friedrichspark⸗ ſaale ſein 32. Stiftungsfeſt. Die Aktivität des Vereins eröffnete unter Leitung des Muſikdirektors Emil Sieh mit dem Hoffmann'ſchen Chor„Morgen im Walde“ den Abend und bewies hier ſchon, aber ganz beſonders noch mit den Chören„Primula veris“ von Ferrenberg,„Ich lag am Waldesſaume“ von Bradenberg und„Rheinzauber“ von Bröhl ein großes Können. Unter der gleichen Leitung brachte das Quartett„Das Elternhaus“ von Buchſe und„Unterm Apfel⸗ baum“ von Große vortrefflich zu Gehör. Den Tenorliedern des Herrn Albert Engelmann(Matinata von Leoncavallo und„Gern hab ich die Frau'n geküßt“ aus der Operette „Paganini“ von Lehar) zollte man ſo reichen Beifall, daß eine Zugabe nicht zu umgehen war. Wie an jedem Stiftungsfeſte galt es auch hier, Mitgliedern für treue Dienſte und lang⸗ jährige Mitgliedſchaft Ehrungen zu erweiſen. Bevor man hierzu überging, begrüßte der erſte Vorſitzende Adam A m⸗ mann die Erſchienenen und gedachte der verfloſſenen Vereinsjahre und erwähnte die hauptſächlichſten Veranſtal⸗ tungen und die verſchiedenen Sängerreiſen, die der Vereim regelmäßig unternimmt. Hierauf überreichte er für 25jährige treue aktive Mitgliedſchaft Herrn Karl Neubig ein Ehren⸗ diplom. Den Herren Heinrich Scheurich, Georg Blank, Karl Leyer, Fr. Schnitzer, Georg Hornung, Karl Boch, Wend. Waldmann und Emil Conrad wurde für 15jährige aktive Mitgliedſchaft der goldene Sängerring und den paſſiven Mitgliedern Eduard Schlipf, Phil. Metz, Georg Moll ſr. geſchmackvolle Diplome überreicht. Im Namen der Geehrten dankte Herr Scheurich. Er gelobte auch fernerhin treu zur Sängerluſt zu halten. Herr Adam Grimm erntete mit ſeinen Baritonliedern ebenfalls reichen Beifall. Mit den Quartettliedern„Nimm dich in acht“ von Türk und„Die Mühle im Tale“ von Weſſeler wurde das Programm beſchloſſen. Dem hierauf folgenden Ball unter der Tanzleitung des Herrn Wilh. Schröder und den Klängen der Mannheimer Schützenkapelle wurde bis in die frühen Morgenſtunden gehuldigt. Die Vluttat im Käfertalerwald Wie uns von unſerm Mitarbeiter in Saarbrücken telegraphiert wird, iſt die Jeſtnahme Kettners in der vergangenen Nacht erfolgt. Kettner kehrte geſtern abend wegen Mittelloſigkeit und infolge der Kälte in die Wohnung ſeines Bruders in dem Vorort Jägersfreude zurück. Die ſofort benachrichtigte Kriminalpolizei, die das Anweſen durch⸗ ſuchte, entdeckte Kettner im Abort, wo er ſich verſteckt hielt. Kettner wurde ins Unterſuchungsgefängnis Saarbrücken ein⸗ geliefert, von wo noch heute ſeine Ueberführung nach Mann⸗ heim erfolgt. Ueber das Verhältnis der Anna Becker zu Kett⸗ mer iſt noch mitzuteilen, daß Anna Becker in der letzten Zeit abends nach Geſchäftsſchluß von einem Manne mit Fahrrad in der Nähe der Möbelhandlung Fürſt in S 1, wo ſie tätig war, erwartet und begrüßt wurde. Auf Vorhaltung ihres Prinzipals, auf den der Mann einen wenig ſympathiſchen Eindruck machte, ſtellte die Becker das vermutete Verhältnis in Abrede und erklärte, daß auch ihr dieſer Mann in der Seele zuwider ſei. Der Betreffende habe es nur durch ſeine einſchmeichelnde Art anfänglich verſtanden, ſich bei ihr beliebt zu machen, weshalb ſie ihn auch nicht direkt abweiſen wollte. Sie fühlte jedoch ſehr bald, daß ſie ſich in ihm getäuſcht hatte und verſuchte nun auf gute Art von ihm loszukommen. Ihren Plan erkennend, wurde er nach und nach nur noch aufdring⸗ licher und ſtellte ihr auf Schritt und Tritt nach, ja ſelbſt bis nach Saarbrücken verfolgte er ſie, wo ſie ſich mit ihrem Vater zuſammen über ihren 16tägigen Urlaub aufhielt und von wo aus ſie dem Nachſteller einen abſagenden Brief überſandte. Er drohte ſogar mit Selbſtmord und zeigte ihr auch gelegent⸗ lich eines erneuten Antrages einen Revolver und eine Flaſche mit Flüſſigkeit(anſcheinend Gift). Kettner hatte ſich Fräulein Becker unter falſchem Namen und als Kaufmann vorgeſtellt. Ein Mann aus der Nachbarſchaft kannte ihn jedoch und ſagte, daß er ſchon als Erdarbeiter im hieſigen Schloß beſchäftigt geweſen ſei. Am Samstag abend traf die Becker Kettner am Parade⸗ platz und entfernte ſich mit ihm in der Richtung nach der Neckarbrücke. Wie der Täter es fertigbrachte, das gut⸗ erzogene Mädchen in eine ihr unbekannte, abgelegene Ge⸗ gend zu locken, iſt ein Rätſel. Kettner hat keinen Beruf er⸗ lernt, ſondern war meiſtens als Gelegenheitsarbeiter beſchäf⸗ tigt. Er wird als ein mittelgroßer funger Mann mit athleti⸗ ſchen Kräften geſchildert. Der vorgefundene Schirm der Er⸗ ſchoſſenen, bei dem der Handgriff abgebrochen war, und andere Umſtände laſſen darauf ſchließen, daß ein Kampf zwiſchen den Beiden ſtattgefunden hat. Wie uns weiter aus Saarbrücken gemeldet wird, hat Kettner, der bei ſeiner Feſtnahme keinen Widerſtand leiſtete, die Tat eingeſtanden. Schlimme Verhöltniſſe in der Dürkheimerſtraße In unſerer Samstags⸗Abendausgabe brachten wir unter „Briefen an die Neue Mannheimer Zeitung“ ein Eingeſandt, das ſich mit den Zuſtänden in der Dürkheimerſtraße in der Siedelung hinter dem Käfertaler Bahnhof befaßte. Wir hatten Gelegenheit, uns von dem Zuſtand dieſer Straße zu über⸗ zeugen. Die Zuſtände, die dort herrſchen, ſind, gelinde aus⸗ gedrückt, troſtlos. Man ſollte es nicht für möglich halten, daß die Stadt ſolche Zuſtände beſtehen läßt. Im Laufe der Woche wurde auf der einen Seite ein Gehweg durch Auf⸗ ſchüttung von Schlacken hergeſtellt, der es den An⸗ wohnern ermöglicht, wenigſtens einigermaßen ſauber aus dieſem Schlamm herauszukommen. Auf der Straße ſelbſt hat ſich gar nichts geändert. Hier ſtehen Schlammpfützen, in denen ſich ſchon langſam grüne Algen bilden. Bei trockenem Wetter tragen dieſe Pfützen ſicher nicht dazu bei, die Luft zu ver⸗ beſſern. Die Straßen ſind in einem derartigen Zuſtand, daß hier unbedingt ſofortige Abhilfe geſchaffen werden muß. Es iſt nicht damit gedient, daß man auf einer Seite einen provi⸗ ſoriſchen Fußweg aufſchüttet und die Straßen in einem Zu⸗ ſtand beläßt, der nicht mehr als menſchenwürdig bezeichnet werden kann und abſolut nicht in den Rahmen einer Siedelung paßt. Die Siedelung, die ſonſt einen peinlich ſauberen Ein⸗ druck macht, verliert durch die Straßenverhältniſſe voll⸗ kommen. Es iſt Zeit, daß die Stadt jetzt, wo es dem Winter zugeht, die Straßen, beſonders die Dürkheimerſtraße, einiger⸗ maßen in Ordnung bringen läßt. Das iſt ſicher das Ge⸗ ringſte, was die Anwohner verlangen können. Man vertröſte nicht damit, daß die Kanaliſation gelegt werden ſoll und daher die Straße nicht hergeſtellt werden könne. Es kommt oft vor, daß eine Straße gemacht wird und dann wieder aufgeriſſen werden muß. Was 10 andere Stadtteile gilt, darf die Siede⸗ 15 hinter dem Bahnhof in Käfertal auch für ſich in Anſpruch nehmen. eeeeeee eeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Mitelalterliche Weisheit über Steuern Sinnige Worte eines Deutſch⸗Hochmeiſters Ki Aus dem demnächſt erſcheinenden Buch„Ordensritter und uchenfürſten“ teilt das„Inſelſchiff“ folgende aus mittel⸗ vondlicher Zeit überlieferte Geſchichte mit. Der Hochmeiſter reußen, Hans von Tiefen ſpricht ſich darin in fei⸗ und einſichtiger Art über Steuern aus. prenAls der Hochmeiſter einmal von Brandenburg in Oſt⸗ 0 ußen nach Königsberg geritten und, auf dem Haberberg ſagekommen, die Stadt Königsberg zu ſeinen Füßen liegen wuh euföte er ſo tief, daß es die Leute in ſeiner Umgebung dentl hören konnten. Einer ſeiner Räte fragte ihn:„Was be⸗ Jhuet das, gnädiger Herr, daß Ihr ſo gar tief ſeufzet, fühlt den Euch ſchlecht oder fehlet Euer Gnaden etwas?“ Da feufzet luſt Fochmeiſter noch ſchwerer und ſpricht kläglich:„Ich ſehe e feine Stadt an und denke zurück, wie ühel unſere Vor⸗ Turen geſorat haben. daß ſie durch ihren Mutwillen und ſchönnnei ein ſo autes Land verloren haben, dazu ſo viele ſie ne Städte und Schlöſſer, das mag man wohl beklagen. Und derbaben damit doch nicht mehr ausgerichtet, denn daß ſie von daz größten Städten kaum dieſe wenigen behalten haben, Vort ſind ſie in ſo große Schulden geraten, daß etliche unſerer win ahren bisher genug zu bezahlen gehabt haben, und auch das ſelber nochenicht wiſſen, wie man ſie alle bezahlen ſoll: famert mich, das beklage ich.“ elli Darauf ſagt jener:„Gnädiger Herr, Ihr ſehet, daß nun daß he Jahre her der allmächtige Gott aute Jahre gegeben hat, bem ich jedermann wohl erholt hat ja auch alſo, daß vor aro⸗ Leh Ueberfluß ſchier niemand weiß, wie er nur prangen und Maz ſoll. Item der Adel, prangt er nicht auch ohne alles öne Iſt doch der Kleinode an Ketten, Perlen, Ringen, Ge⸗ ihngeide kein Ende. Gnädiger Herr, die greife man an, lege unden eine Schatzung auf vom Unterſten bis zum Oberſten kina kehme es ordentlich von ihnen. Ihnen tut es auch ge⸗ Gnaeres Geld, ſie ſind ja keine Landesfürſten. Das tue Euer Möln en, ſo kommet Ihr zu Geld, bezahlt Eure Schuldner und werze alſo leicht aller Mühe und Kümmernis los und ledig .“ düntda ſiehet ihn der Hochmeiſter an und ſpricht:„Lieber, kt Euch das ſo wohlgeraten?“ keing Ja. bei meinem Eide, anädiger Herr.“ ſagte der,„ich weiß dkeſen ſchnelleren und richtigeren Weg, Geld zu machen, als „Nein!“ antwortet der Hochmeiſter,„es dünkt uns gar nicht gut, und wir bitten, Gott und Maria möge uns vor ſol⸗ cher Untugend und ſolch ſchändlichem Laſter behüten. Sollen wir unſeren Untertanen das Ihre, was ihnen Gott gönnt und gibt, nehmen? Wie kämen wir dazu? Zu ſo etwas ratet Ihr uns? Wiſſet Ihr nicht, wie es unſeren Vorfahren, die alſo getan, damit ergangen iſt? Nein, nein, das ſollen und wollen wir ja nicht tun. Das aber wollen wir gern und von ganzem Herzen, daß wir mit Gottes Gnade unſere lieben Untertanen mit ſolcher Treue und ſolchem Freiß regieren könnten, daß ſie nicht allein in köſtlichen wollenen Kleidern, ſondern in eitel ſeidenen Gewändern einhergehen könnten, dazu mit Gold, Silber, Perlen und allerlei Geſchmeide wohl beſteckt. Was würde man dazu ſagen? Das würd man ſagen an allen En⸗ den: Der Hochmeiſter zu Preußen iſt ein reicher Fürſt, denn alle ſeine Untertanen ſind reich und haben Gold und genug.“ Als jener das hörte, ſchlich er beiſeite. st. Kunſt und Wiſſenſchaft 8 des badiſchen Dichters Heinrich Vierordt. Der badiſche Dichter Heinrich Vierordt, der am 1. Oktober ſein 72. Lebensjahr vollendete, unternahm in der letzten Zeit eine erfolgreiche Vortragsreiſe nach Norddeutſchland. Erfreu⸗ licherweiſe gelang es dem„Verein der Badener“, dieſe Vor⸗ tragsabende zu veranſtalten und großes Intereſſe hierfür nicht nur innerhalb der Mitgliederkreiſe zu wecken. Heinrich Vierordt ſprach in Hamburg und Kaſſel vor einem zahlreichen, äußerſt beifallsfreudigen Publikum. Woran die deutſchen Dichter arbeiten. Die Schrift⸗ leitung von„Reclams Univerſum“ hat an eine Anzahl der bekannteſten deutſchen Dichter eine Umfrage gerichtet über ihre nächſten Arbeitspläne. Aus den Antworten geht u. a. hervor, daß Thomas Mann an einem Roman„Joſeph und ſeine Brüder“ arbeitet. Er ſchreibt darüber u..:„Für die Konzeption beſtimmend waren der Reiz, das Menſchliche im Tiefſtvergangenen aufzuſuchen, religionsgeſchichtliche Inter⸗ eſſen und eine Vorliebe für die ägyptiſche Kultur“. Heinrich Mann ſchreibt:„Ich arbeite an einem kleinen bürgerlichen Roman— womit geſagt iſt, daß er nicht heute ſpielt. Ich will nach Kindheitserinnerungen dem Leſer, der ſich vergebens noch bürgerlich nennt, in einem Ausſchnitt zeigen, wie einſt das Bürgertum war. Es ſah ganz anders aus, als man jetzt denkt.“ Wilhelm von Scholz bringt dieſes Jahr ein Gedichtbuch„Das Jahr“, Ueber die weiteren Arbeiten ſchreibt er:„Neben das Fertige tritt Sammel⸗ und Redigierarbeit an einem umfangreichen Bande „Dichtung und Schrifttum“, der wohl 1928 erſcheinen und alles Theoretiſche über die Fragen und die Geſchichte der Dichtung enthalten wird.— Langſam ſcheint ſich die Welt eines neuen Romans vor mir auszubreiten, noch in Dämmer und Wolken gehüllt. Klarer ſchon geſtaltet ſich ein neues Bühnenſtück, ein groteskes Luſtſpiel, deſſen Stoff den tauſend⸗ undeinen Nächten entſtammt.“— Hermann Bahr bringt im Verlag Borgmeyer einen neuen Roman„Der inwendige Garten“ heraus. Was iſt Reſignation? In einer kleinen Stadt hatte ein Wohltäter den armen alten Leuten der Gemeinde für die langen Winterabende ein Zimmer geöffnet, das gut geheizt war, in dem ſie koſtenlos wärmende Getränke, ein wenig zu eſſen und etwas Tabak be⸗ kamen und ſo auch ein bißchen angenehmes von ihrem Lebens⸗ abend haben konnten. Zehn Greiſe ſaßen hier zuſammen und ſprachen von ihren Wünſchen. Der eine wünſchte ſich dreißig Jahre jünger zu ſein, der andere, daß ſeine Frau noch lebe, der dritte, daß ſein Sohn endlich ein reicher Mann würde und ſo fort. Alle hatten ſchon über ihre Wünſche geſprochen, nur ein faſt Hun⸗ dertjähriger ſagte nichts.„Nun, was wünſchſt Du Dir denn, Urgroßvater“, fragte einer. Der Alte ſeufzte tief auf, ſtieß eine mächtige Rauchwolke von ſich und ſprach:„Ich möchte durch einen großen ſchönen Wald gehen und an ein wundervolles Schloß kommen. Ich werde die Marmortreppe hinaufſteigen und in einen pracht⸗ vollen Saal gelangen, in dem wird ein wunderſchönes breites Bett ſtehen und ein ſeidenes Hemd darin liegen. Das Hemd werde ich anziehen und mich ſchlafen legen. Zwei Stunden werde ich herrlich ſchlafen, dann wird der böſe Feind kommen — nun— und wie es mir immer im Leben gegangen iſt— ich werde eben fliehen müſſen“. Pauſe. Der Alte ſagte nichts mehr. Nach einer Weile ſprach einer von den Greiſen:„Das iſt ja ſehr ſchön, Ur⸗ —großvater, aber ſag mal, was haſt Du nun eigentlich davon?“ Worauf der Uralte mit ganz leiſer Stimme erwidertet „Das Hemd“. pwd. Menſchen unſeres Umgangs gewinnen häufig erſt dann Bedeutung für uns, wenn ſie uns enttäuſcht haben, indem ſie nicht ſind, was wir in ihnen ſuchten. Sie ſind Umwege zum eigenen Selbſt. —.— 8 Reue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) FBrektag, den J. Bltöber 22 8 Der VBubikopf im Gaſthauſe Der Bubikopf iſt nachgerade überall in der Welt verbreitet, und wenn man ihm ohne Vorurteil gegenübertritt, ſo kann man wohl ohne weiteres zugeben, daß er gewiſſe Vorteile hat und die überwiegende Mehrzahl ſeiner Trägerinnen, beileibe aber nicht alle, nicht übel kleidet. Leider aber hat er eine Un⸗ fitte im Gefolge gehabt, gegen die, da ſie nicht verſchwinden will, endlich einmal in aller Oeffentlichkeit zu Felde gezogen werden ſollte, nämlich die Unſitte des Sichkammens an allen möglichen Orten, ſo in der Straßenbahn, der Eiſenbahn und vor allem im Gaſthauſe. Es iſt nachgerade üblich ge⸗ worden, daß Damen, die eine Reſtauration beſuchen, ſich erſt einmal des Hutes entledigen, ihrer Handtaſche Spiegel, Kamm oder Bürſte entnehmen und dann, unbekümmert darum, ob noch andere Leute am Tiſche ſitzen, ihre Friſur mit einem Nachdruck„in Ordnung bringen,“ der ſchon mehr einer gründ⸗ lichen Kopfreinigung gleicht. Es iſt dabei gar nicht zu ver⸗ meiden, daß allerhand unerwünſchte Partikel in der Luft um⸗ herwirbeln oder ſich in die offenen Kaffeetaſſen, Wein⸗ oder Biergläſer uſw. niederlaſſen. Wollten die Damen dieſe Prozedur daheim an ihrem Eß⸗ tiſche vornehmen, ſo würden ſich das die JFamilienangehörigen höchſtwahrſcheinlich entſchieden verbitten. Viele von den Sün⸗ derinnen mögen wohl aus Oberflächlichkeit oder Gedanken⸗ loſigkeit handeln; da ein derartiges Benehmen aber nicht nur Anſchicklich, ſondern auch höchſt unappetitlich und für andere Leute ſogar geſundheitsgefährlich iſt, ſo muß den betreffenden Damen dieſer Standpunkt einmal klar gemacht werden. Die, die hierzu am nächſten berufen ſind, ſind die Gaſtwirte ſelber. Sie hätten ſowohl in ihrem eigenen Intereſſe wie in dem ihrer Gäſte alle Urſache, gegen die Unſitte einzuſchreiten und den Damen zu bedeuten, daß ein Reſtaurant kein Toilettenzimmer iſt und daß ſie ſich ihre Haare in den dafür geſchaffenen Räumlichkeiten in Oroͤnung bringen mögen, in die überdies auch die Operationen mit dem Lippenſtift ge⸗ hören. Unſeres Wiſſens hat hier und da in Deutſchland ſchon einmal ein Gaſtwirt einen entſprechenden Anlauf genommen. Im allgemeinen iſt aber der Unſitte noch nicht mit der nötigen Entſchiedenheit begegnet worden, ſo daß ſie faſt uneinge⸗ ſchränkt weiter wuchert. Erfreulicherweiſe ſcheinen die Gaſtwirte ſich nun allmählich zu entſchiedenerem Handeln aufraffen zu wollen. Der Anſtoß dazu kommt aus der Schweiz. Die„Schweizeriſche Wirte⸗ zeitung“ geißelt das gerügte Gebaren ſchärfſtens. Deutſche Gaſtwirte⸗Zeitungen teilen den dort zum Ausdruck gebrachten Unwillen, treten für energiſche Abwehr dieſer Unſitte ein und erſuchen auch die Tagespreſſe um ihre Unterſtützung. Wenn dabei freilich der Erwartung Ausdruck gegeben wird, daß die Gäſtſe ſelbſt ſich um die Ausrottung der Unſitte bemühen möchten, ſo iſt das zwar gewiß ein beachtenswerter Vorſchlag, am nächſten dürfte dieſe Sache aber doch wohl, wie bereits geſagt, den Gaſtwirt ſelbſt angehen. Wenn es nicht anders geht, ſo möge der Gaſtwirt das Haarkämmen in ſeinem Betriebe einfach verbieten, wie ja vor Jahrzehnten ein Snuckverbot im Reſtaurant erlaſſen wurde. Dieſes Verßo⸗ erſcheint umſo dringlicher, als die Unſitte des Haarkämmens bereits auch auf die modernen jungen Herren abgefärbt hat, 5 ebenfalls beginnen, ihre Schmachtlocken im Reſtaurant zu mmen. Kl. Kommunale Chronik Neue Straßenbahntariferhöhung in Karlsruhe *Karlsruhe, 6. Okt. Innerhalb dreier Monate plant die Karlsruher Straßenbahnverwaltung eine dritte Tarif⸗ erhöhung, und zwar ſoll eine Erhöhung der Heftchen ein⸗ treten um 20 Pfg., von 1,50 auf 1,70/ und der Kinderfahr⸗ ſcheine von 5 auf 10 Pfg. Die Straßenbahnverwaltung be⸗ gründet dieſe Forderung damit, daß die letzten Tarif⸗ zrhöhungen ſich als ungenügend herausgeſtellt hätten. 1 7& — — sch. Hockenheim, 7. Okt. Da die zum zweitenmale an⸗ beraumte Tagung des Bürgerausſchuſſes am letzten Samstag durch das abermalige Nichterſcheinen der Bürger⸗ vereinigung und des Zentrums wiederum beſchluß⸗ unfähig war, gelten nach§ 58 Abſ. 2 der.V. die nach⸗ verzeichneten Tageordnungspunkte und Beſchlüſſe des Ge⸗ meinderats als angenommen: 1. Feſtſetzung der Waggebühren, 2. Ankauf des Schulgebäudes von der iſraelitiſchen Gemeinde, 3. Ankauf von Baugelände, 4. Verkauf von Grabengelände, 5. Verkündigung der Rechnungsergebniſſe aus den Jahren 1924½5 und 1925/6 und 5. Wahl des Rechnungsausſchuſſes. 55 Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat von Zell i. W. ſchlägt der dem⸗ Kächſt ſtattfindenden Bürgerausſchußſitzung vor, die vor⸗ läufige Umlage von 1926⸗27 als endgültig zu er⸗ klären. Der Voranſchlag für 1927⸗28 ſieht an Einnahmen 599 476 Mk., an Ausgaben 720 865 Mk. vor, ſo daß noch 121389 Mark durch Umlage aufzubringen ſind. Die künftige Umlage ſoll 170 Proz. der geſetzlichen Steuergrundbeträge betragen. Das der Gemeinde Nußloch gehörige Allmend⸗ gelände gegen Leimen und St. Ilgen, deren Stücke all⸗ jährlich an zwei Terminen, am 25. März und 11. November, verteilt wurden, wird jetzt nur noch einmal jährlich, am 1. Ok⸗ tober, vergeben, da der alte Verteilungsmodus zahlreiche Här⸗ ten für den Nutznießer mit ſich brachte.— Nachdem die ſoge⸗ nannten Schlauchwieſen durch Landgrabenregulierung trocken gelegt worden ſind, wurde die Badiſche Landwirtſchaftskam⸗ mer vom Gemeinderat beauftragt, ein Meliorationsverfahren, ähnlich wie bei Rot⸗Malſch, einzuleiten und ſo die Sauerwieſen in Süßwieſen zu verwandeln. Eine Darſtellung über die ſtädtiſchen Baudarlehen ergab in der jüngſten Gemeinderatsſitzung in Bretten daß rund 550 000 Mk. zugeſagt ſind, wovon noch rund 200 000 Mark auszuzahlen ſind.— Nach den Ausführungen des Vor⸗ ſitzenden, Bürgermeiſter Schemenau iſt die Angelegenheit der Erſtellung des neuen Bahnhofes einen bedeutenden Schritt weitergediehen. Auch der Bahnbau Bretten— Kürnbach befindet ſich wieder in einem„fließenden“ Sta⸗ dium.— Eine Verbeſſerung der Straßenbeleuchtung, wie ſie in anbetracht der geſteigerten Verkehrsverhältniſſe dringend erforderlich war, wird dadurch erreicht, daß anſtelle von 90 La⸗ ternen jetzt wieder wie in Vorkriegsfahren 130 Laternen ge⸗ zündet werden. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Hamburger Senat eine einheitliche Aufwertung ſämtlicher Sparkaſſenguthaben in den Sparkaſſſſen des Ham⸗ burger Stadt⸗ und Landgebietes von 12½ auf 25 v. H. ihres Goldmarkwertes beſchloſſen. Die Teilungsmaſſen der Spar⸗ kaſſen ſind zuſammen zu legen. Es wird ferner beſtimmt, daß je ein Drittel der aufgewerteten Beträge zum 2. Januar 1928, 2. Januar 1929 und 2. Januar 1930 fällig ſein ſoll. Eine Ver⸗ pfändung der aufgewerteten Sparkaſſenguthaben ſoll dagegen nicht ſtattfinden, vielmehr werden die auf die Aktiven der Teilungsmaſſen auflaufenden Zinſen dazu verwandt werden, die 25proz. Aufwertung zu ermöglichen. Wie bisher, ſoll eine frühere Auszahlung des Guthabens von beſonders Be⸗ dürftigen ud von Perſonen, die das 65. Lebensjahr vollendet haben, gefordert werden können. Aus dem Lande Mit 95 000 Mark durchgebrannt *Singen a.., 7. Okt. Der Mitte der dreißiger Jahre ſtehende Prokuriſt Schiffmann bei den Aluminium⸗Walz⸗ werken in Singen iſt nach Unterſchlagungen in Höhe von 95 000 Mark flüchtig gegangen. Da er mehrere Tage im Geſchäft fehlte, wurde eine Reviſion der Bücher vorgenom⸗ men und die Unterſchlagung entdeckt. * * Heidelberg, 7. Okt. Geſtern nachmittag 5 Uhr ent⸗ gleiſten beim Rangieren im Bahnhof Untergrombach zwei Wagen eines Güterzuges, wodurch beide Hauptgleiſe auf etwa 1½ Stunden geſperrt wurden. Der Perſonenverkehr bei den Zügen 888 Heidelberg-Karls ſe und 925 Karlsruhe Heidelberg wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. Ver⸗ letzt wurde niemand, Sachſchaden iſt nicht entſtanden. sch. Plankſtadt, 6. Okt. Der Bahnbeamte Jakob Gaa geriet hier mit ſeinem Fahrrad am Ortseingang unter die elektriſche Straßenbahn und wurde ein Stück weit wit⸗ geſchleift. Das Rad ging in Trümmer. Gaa wurde von einigen Arbeitern in ſchwer verletztem Zuſtande unter dem Wagen hervorgezogen. sch. Hockenheim, 6. Okt. in letzter Zeit zurückgegangen. noch 5 weibliche und 40 männliche Erwerbsloſe. Hochbetrieb herrſcht z. Zt. auch auf dem hieſigen Standesamt, wo nicht weniger als 16 Paare im Käſtchen hängen. Marlen bei Offenburg, 6. Okt. Hier wurde der Schirm⸗ flicker Karl Leberer, nachdem er ſich den ganzen Tag herum⸗ getrieben und gebettelt hatte, feſtgenommen. In einer hie⸗ ſigen Wirtſchaft hatte er noch einen Zechbetrug verübt und gegen die Leute Bedrohungen ausgeſtoßen. Auf dem Wege nach dem Arreſtlokal in Goldſcheuer war er dem Polizeidiener durchgebrannt. Der Polizeidiener hatte ihn aber wieder eingeholt und zwar hatte er ihn in einem Feldgraben, wo Leberer ein unfreiwilliges Bad nehmen mußte, erwiſcht. Bei der Einvernahme durch die Gendarmerie und dann im Arreſtlokal ſpielte er den wilden Mann und riß ſich ſämtliche Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke vom Leibe. Leberer wurde ins Amtsgefängnis nach Kehl transportiert, nachdem man ihm Erſatzkleider beſchafft hatte. L. Waibſtadt, 6. Okt. Der im Alter von 71 Jahren ſtehende Kaufmann Karl Glück wurde durch einen Karlsruher Motorradfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Glück erlitt ſchwere Verletzungen, die bei dem Alter des Mannes recht bedenklich ſind. Wen die Schuld an dem Unfall trifft, iſt noch nicht feſtgeſtellt worden. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt ir haben gegenwärtig nur Aus der Pfalz wird, hat der Sauerwurm beſonders in den oberen Lagen teilweiſe großen Schaden angerichtet, da andauernde Näſſe alle Bekämpfungsverſuche wirkungslos machte. wickeln, ſodaß hier durchſchnittlich mit einem annehmbaren Herbſt gerechnet werden kann. Ueber Weiß wein hingegen lauten die Nachrichten im allgemeinen weniger günſtig, da deſſen Ertrag ſowohl hinſichtlich der Menge wie auch der Güte der Trauben hinter den Ergebniſſen von Rotwein mehr oder minder ſtark zurückbleibt. Infolge Auftretens von Fäule mußte allenthalben Weißwein bereits eingeherbſtet werden. * Ludwigshafen, 7. Okt. Geſtern abend gegen 12 Uhr loſer Tagner und ein 32 Jahre alter verheirateter, arbeits⸗ einander in Streit. Beide bearbeiteten ſich gegenſeitig miß * Aus der Pfalz, 6. Okt. Wie aus der Pfalz gemeldef 22 Verhältnis⸗ mäßig am beſten ſcheinen ſich die Rotweintrauben zu ent?s gerieten in der Böhlſtraße ein lediger 26 Jahre alter, arbeits- loſer Glaſer von hier nach kurzem Wortwechſel mit 5. dem Meſſer, ſo daß ſie in verletztem Zuſtande durch die arm, Rücken und Bruſt, der Glaſer zwei Stiche im linken Oberarm bzw. linke Kopfſeite erhalten. Urſache Trukenheil, — Geſtern abend rannte ein von Maudach kommendes, un bekanntes Auto in der Maudacherſtraße bei der Gartenſtadt abgeriſſen wurden. Das Auto, das bei der Gelegenheit jeden falls auch beſchädigt wurde, fortſetzen. Grünert von Gera⸗Reuß aufgegriffen, der ſich ſchon ſeit Juli ds. Js. auf der Wanderſchaft befand. Im Alter von ſieben Jahren überſiedelte er mit ſeinem Vater nach Norwegen (Oslo), wo er im Juli entlaufen iſt. Es gelang ihm dann, wo ſich die Kriminalpolizei ſofort um ihn annahm. Nachdem nach ſeiner Heimatſtadt Gera⸗Reuß gewährt, damit er zu ſeiner Mutter zurückkehren konnte. jedoch durch die mehrjährige Abweſenheit ſeine Mutter ſo entfremdet, daß er es vorzog, ſeine Wanderſchaft unter Umgehung des Heimatortes fortzuſetzen. hafen dieſe Woche angelangt, ſuchte er zuerſt das Platz⸗ kommando auf, um ſich zur FTremdenlegion anwerben zu laſſen. Man verwies ihn jedoch nach Weißenburg und ſoll ihm angeraten haben, ſich als Zwanzigjähriger auszugeben, damit ſeine Anwerbung auch Erfolg habe. reiſe in Speyer geriet er am Bahnhof der Kriminalpolizei erneut in die Hände. Dieſe wies den jugendlichen Aben⸗ teurer dem örtlichen Jugendamt zu, das nunmehr ſeine vor⸗ ie Unterbringung im Rettungshaus Haßloch veran⸗ aßte. — ᷑]:TTT————. Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarlt Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) Luft⸗Tem⸗ S i 2 32 ee⸗ S 282 Wind 38 32 boe dede dr eeeee dee m wm Ci Sess Sei s Richt. Stärte 8880 Wertheim 151— 111 5ſtill bedeckt Königſtuhl 563 770,5 6 6 5 NO lleeicht halbbed. Karlsruhe120 771.00 6 11 5ſtill wolkig Bad.⸗Bad. 213 770,77 4 10 3 Olleicht 0 Villingen 780 773,0 0 8—1 NO„ halbbed. Feldbg. Hof] 1275 641,) 4 4—3„ 5 Ladenweil.— 769,9 3 11 1„ leicht wokkig St. Blaſien 780— Höchenſchw.!-— In Baden war es geſtern zeitweiſe heiter und meiſt trocken. Die Zufuhr kalter und trockener Luft in der Höhe ließ wiederum die Einſtrahlnug nicht wirkſam werden, ſo da das Tagesmittel der Temperaturen unverändert etwa 5 Grad turen in den Hochlagen wieder unter den Gefrierpunkt. Auf Mitteldeutſchland vorgedrungen. Die Warmluft hat über der heute auch bei uns durch ſtarken Temperaturanſtieg, beſonder? in der Höhe bemerkbar(Feldberg heute morgen 4 Grad Wärme gegen 3 Grad Kälte geſtern). Warmluftkörper nur geringe Maſſe beſitzt, wird die Erwär⸗ mung bei uns vorausſichtlich keine weiteren Fortſchritte machen. Das Hochdruckgebiet baut über England langſam ah, wird aber unſere Witterung vorerſt noch beeinfluſſen. kiges und meiſt trockenes Wetter mit Frühnebeln, etwaz wärmer als an den Vortagen, Höhenlage noch ſtellenweiſe Nachtfroſtgefahr.* Roſa Montanas Diamanten 270 Kriminalroman von Sven Elveſtad Commander fröſtelte. Er ſelbſt entſtammte einer alten Fa⸗ milie mit Traditionen; welcher Unterſchied— in wie ſtillem, vornehmen Licht lag ſeine frühe Jugend, wenn er an ſie zu⸗ rückdachte. Den Commander überkamen merkwürdige Ge⸗ danken, wenn er allein war. Ein harter Zug vildete ſich dann um ſeinen Mund, und er ſah vergrämt aus. 5 Eramer ſteckte ſich eine Zigarre an und blickte ſich im Rauchzimmer um. Es war wieder ein neues Kunſtwerk dazu⸗ gekommen, ein großes holländiſches Gemälde, das auf einer Staffelei ſtand. Der Commander entſann ſich, ſchon früher von dieſem Bild gehört zu haben. Es war von einem eſtniſchen errenſitz nach er gebracht worden und mußte Jo⸗ hannes viel Geld gekoſtet haben. Mindeſtens fünfundzwanzig⸗ tauſend. Es konnte alſo doch nicht ſo ſchlecht mit Johannes 5 55 begriff ihn immer weniger. Warum verkaurte er dann Während er in dieſe Betrachtungen verſunken daſtand, hörte er Stimmen, die ſich näherten. Die eine war die Stimme des Generaldirektors. Gleich darauf erkannte er auch die andere. Es war die des Barons von Gripen. Er merkte, daß die bei⸗ den Herren ſich dem Rauchzimmer näherten. In demſelben Augenblick ſah er, daß die untere Partie der Staffelei zwiſchen dem Bilderrahmen und dem Fußboden von einem amerikani⸗ ſchen Klubſeſſel und einem Klapptiſch verdeckt wurde. In⸗ ſtinktmäßig gab er einer Eingebung nach und ſchlich ſich hinter die Staffelei, wo er ungeſehen das Geſpräch der Ankommenden belauſchen konnte. Gleich darauf bereute er es. Der General⸗ direktor blieb verwundert auf der Schwelle ſtehen und ſchnup⸗ perte in die Luft. „Hier iſt eben jemand geweſen,“ ſagte er,„ſehen Sie die Tabakswolke, Baron Gripen?“ 13 25 5 Ja,“ antwortete der Baron,„hier iſt unzweifelhaft je⸗ mand geweſen.“* Der Commander ſah ſich in dem Halbdunkel ſeines Ver⸗ ſteckes um. Rechts von ihm war eine Tür, die auch von der Staffelei verdeckt wurde. Er rechnete kaltblütig: Wenn bieſe r nicht verſchloſſen iſt, kann ich im Notfall durch ſie in den Korridor entkommen. Andernfalls muß ich mich darekn finden, als Lauſcher ertappt zu werden. Auf dieſe Weiſe war plötzlich eine gefährliche Situation entſtanden.) Gleich darauf hörte er den Generaldirektor ſagen: „Gäſte ſind noch nicht gekommen. Es muß alſo mein Kammerdiener geweſen ſein, der ſich das erlaubt hat. Ich lann riechen, daß es eine von meinen beſten Zigarren iſt. Dieſe 7 Leute, die man aus den alten Ariſtokratenhäuſern bekommt, haben die merkwürdigſten Angewohnheiten.“ Nach einer kleinen Pauſe ſuhr er fort:. „Wir ſind alſo darüber einig, Baron Gripen, daß ich alles auf eine Karte ſetze.“ XXI. Die Jagd. Die beiden Herren blieben eine Weile ſtehen und beſchäf⸗ tigten ſich mit dem Havannaſchrank. Dann ſteckten ſie ſich jeder eine Zigarre an und ließen einige Aeußerungen über das große holländiſche Bild fallen, das auf der Staffelei ſtand. Baron hin von Gripen ließ durchblicken, daß er ein großer Kenner der flämiſchen Kunſt ſei. Der Commander konnte ihn eine Se⸗ kunde gegen das helle Fenſter ſehen. Er hatte eine kleine, ge⸗ ſchmeidige Figur. Sein Geſicht mit den hervorſtehenden Backen⸗ knochen verriet die fremde Raſſe. Er trug eine große, ameri⸗ kaniſche Brille mit dicken Rändern. Der Commander hatte ihn ſchon früher mit dieſer Brille geſehen und war auf die Idee gekommen, daß er ſie vielleicht trüge, um ſeine Züge etwas zu verändern, denn ſie ſtand ihm nicht „Sie wiſſen wohl,“ ſagte der Finne,„daß ich auch alles auf dieſe eine Karte ſetze. Wir ſind in demſelben Boot, lieber Freund.“ Er ſprach mit einer merkwürdig verſchleierten und vertraulichen Stimme. Baron von Gripen ſprach ſtets ſo— es war immer, als vertraue er einem etwas an. „Ich bin Menſchenkenner,“ redete der Generaldirektor darauflos,„ich bin in Wirklichkeit eine kalt berechnende Natur“ Dem lauſchenden Commander gab es einen Ruck. Er dachte an Johannes als„kalt berechnenden Menſchenkenner.“ In jeder anderen Situation würde er ſich über dieſen Ausſpruch köſtlich amüſiert haben. Dieſer blauäugige, nordiſche Börſen⸗ viking, der nur frech und draufgängeriſch war und eine unge⸗ heure Naivität und ein ungeheures Glück hatte! Ein geriſſener fun ihn um den kleinen Finger wickeln. Johannes uhr fort: „Ich rechne nicht auf Freundſchaft, Baron Gripen. Man ſoll in Geſchäftsdingen nie mit Freundſchaft rechnen. Ich weiß, daß Sie in meiner Macht ſind und mir dienen müſſen. Aber Sie können ſicher ſein, daß ich Sie keinen Augenblick aus den Augen laſſe. Darin habe ich das richtige Urteil über Sie. Es iſt nicht ſehr ſchmeichelhaft. aber kaltblütig.“ Auf dieſe offenbare Beleidigung hin entſtand eine kurze Pauſe. Der Commander hörte, daß Gripen ſeine Zigarre an⸗ ſteckte. Dann ſagte der Baron: „Ich ſchätze Ihre Offenheit. Aber ich bitte Sie, daran zu denken, daß ich mich Terdongen gegenüber in einer ähnlichen abhängigen Steſſung befinde.“ 3 „Das kabe ich längſt gemerkt und beneide Sie nicht um Ihre Lage.“ klaren bin. Ich weiß wohl, daß ich mich auf Sie verlaſſen aetſe ja immer den Ausweg ihr zu entgehen, indem ahreiſe.“ „Warum haben Sie es nicht getan?“ „Ich habe hie und da daran gedacht, bevor Sie mir in den Weg kamen. Aber nachdem wir unſere Uebereinkunft getroffen ich Gewalt hier.“ Er ſagte dies ſehr nachdenklich, „Es liegt darin eine weitere Sicherheit für Sie,“ ſetzte er au. „Ich verſtehe Sie nicht recht,“ ſagte Johannes langſam. „Es muß Sie doch überzeugen, daß ich entſchloſſen bin, Unfallwache ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden; mußten. Der Tagner hatte vier Stiche in den linken Ober“ einen Telephonmaſt um, wodurch die Telephondrähte konnte dennoch ſeine Fahrt er dort dem Jugendamt zugewieſen war, wurde ihm Freifahrt Dem Jungen war Auf der Durch⸗ der Rückſeite des Hochdruckgebietes über England iſt 6b, Teil der zur Nordmeerzyklone fließenden Warmluft in ſüd, öſtlicher Richtung abgebogen und über die Nordſee bis nae“ Oſtſee zur Bildung eines Teilwirbels geführt und macht ſich Da jedoch der eingedrungene f Wetterausſichten für Samstag, 8. Oktober: Zeitweiſe wol⸗ 2—255 haben, bleibe ich. Bleibe trotz allem hier, bleibe mit allen als ob er ſeinen Entſchluß eben noch einmal überlegt und ihn von neuem gefaßt habe, das Spiel zu Ende zu führen.“ „Der Gewinn iſt ja auch groß.“ „Es handelt ſich nicht nur um den Gewinn. 0 1 eitler Menſch. Ich träume von dem Augenblick, wo ich von Terdongen treten und ihm ſagen kann: Sie haben verloren „Dieſer Augenblick würde für Terdongen eine Kataſtroph bedeuten?“ Sehr richtig. Das ſehe ich auch voraus.“ „Und das nennen Sie Eitelkeit? einem anderen Wort Rachſucht zu nennen.“ „Dann nennen wir es Rachſucht.“ 4 „Ich fange an, Sie beſſer zu verſtehen,“ fuhr Johannes fort.„Sie haſſen Terdongen, wie Untergebene immer ihr Tyrannen haſſen. Und Sie fühlen ſich an mich nicht nus durch die Ausſicht auf einen großen Gewinn gefeſſelt un nicht nur, weil Sie von mir abhängig ſind, ſondern weil Sit denken, mit meiner Hilfe Ihre perſönliche Rachſucht befriedi⸗ gen zu können. Alles das iſt ſehr bezeichnend für Ihren Charakter. Ich brauche mir alſo nicht zu ſchmeicheln, daß Sie aus Ergebenheit für mich bei mir ſind.“ Es entſtand eine kleine Pauſe. „Nun, das habe ich mir gedacht,“ ſprach Johannes weitel, „Wenn es zum Klappen kommt, haſſen Sie mich vielleich auch. Ich ſehe, daß Sie die Achſeln zucken und ſich nicht die Mühe geben, es zu leugnen. Sie wünſchen den Tag herbel, an dem Sie mich triumphierend an dieſes Geſpräch erinnern können. Gut, ich habe Ihnen das alles geſagt, um Ihnen zu beweiſen, daß ich über Ihre Abſichten vollkommen im Höchſtwahr⸗ kann, ſolange wir unſeren Coup vorbereiten 58 ſcheinlich wenigſtens. Aber da ich Sie als e Gauner kenne, die ich je getroffen habe, mi daß ich Sie überwache.“ FFortſetzung folgt) Ich bin ein Das pflegt man mit 900 den, „ 4* Speyer, 7. Okt. Hier wurde der 15 Jahre alte Helmut!y“ mit dem Schiff als blinder Paſſagier Hamburg zu erreichen, In Ludwigs?⸗ unter dem Normalwert blieb. Nachts ſanken die Tempera.⸗ Soeb S P SS S 8 da⸗ uf i „N 0 . he 5. Seite. Nr. 464 Im Bruchſaler Schloß Die ganze üppige Behaglichkeit kleiner Reſidenzen des 55 18. und 19. Jahrhunderts liegt über dem einzigartigen arockban Damian Hugos von Schönborn aus⸗ gegoſſen. Die Prachtliebe kirchlicher Würdenträger machten ein Schatzkäſtlein aus ihm, das die ſcheinbaren Gegenſätze Pracht und Zierlichkeit, Symmetrie und maleriſche Freiheit Palis und zu einem harmoniſchen Ganzen tgt. Hier war der Zufluchtsort der Biſchöfe von Speyer, wenn des Krieges Fackeln in den Landen lohten, hier wirkten ſie und drüben in St. Peter bleichen ihre Gebeine. Einer von ihnen, Damian Auguſt, ſtarb draußen in der Fremde. Nurenn, der Bürgergeneral der jungen franzöſiſchen epublik, hatte ihn verdrängt und ſtatt des Paternoſter klangen die frivolen Sänge wüſter Soldateska durch die ſtuck⸗ verzierten Säle. Das 1 Biſchofs aber wurde nach Bruchſal gefandt, damit es ruhe, wo es in überquellender Hauptportal des Schlosses ſiebensfreube einſt aeſenegen, Noch einmal mußte einer liehen, um dem nahenden Marſchall Ney und ſeinen Truppen Platz zu machen, Wilderich, der letzte—— von Speyer, A. nach der anfangs des 19. Jahrhunderts erfolgten Säculari⸗ ſation beſtimmte Karl Friedrich von Baden das Schloß zum itwenſitze der Markgräfin Amalie. 5 Eine ſeß zauberiſche Veränderung ging jetzt im Innern es Schloſſes vor. Anmutige, von Luſt und Leben ſtrahlende ürſtinnen in glänzender Toilette rauſchten, von huldigenden avalieren gefolgt durch die Prachtſäle und Gelaſſe, in denen noch kurz zuvor der Klerus wohnte. Bald wurde der mark⸗ gräfliche Hof ein glänzender Anziehungspunkt für Künſtler und Gelehrte, die in der geiſtvollen Frau ihre Gönnerin ver⸗ ehrten. Bälle, Konzerte und Theater wechſelten ab. Das iſt die Atmoſphäre, die den Beſucher empfängt. Die Atmoſphäre der Vergangenheit, die wie ein geheimnisvoller auber über den Sälen liegt und die Sprache zu einem leiſen Flüſtern zwingt, als fürchte ſie die Illuſion des Augenblickes zu zerſtören. „Die Innenausſtattung prangt in der ganzen Pracht der Spätrenaiſſance. Der Aufſtieg aus dem grottenartig an⸗ mutenden Veſtibül in den Treppenſaal iſt überwäl⸗ igend. Jede Stufe führt dem von oben einfallenden Tages⸗ icht entgegen. Es wirkt ſymboliſch, wie das Abſtreifen aller rdenſchwere. Der Blick, anfänglich zwiſchen den ſteil emporſteigenden Treppenmauern eingeengt, empfängt plötzlich das Bild des in der Symphonie ſeiner Ornamenkik einzig⸗ artigen Kuppelraumes. Durch einen Kranz ſchlanker, rund⸗ Ogig geſchloſſener Fenſter dringt, durch die kleinen Höfe ge⸗ dämpft, das Licht. Es iſt das Werk des Würzburger Schloß⸗ gumeiſters Balthaſar Neumann und in den unvergleich⸗ erden Aresken hat ſich Johannes Zick ein bleibendes Denkmal Tichtet. Benommen ſchreitet der Fremde durch die Prachtſäle, die einſt den Glanz der Biſchöfe umrahmten. Ueber den Türen und Spiegeln des Fürſtenſaales hängen ihre lebensgroßen Gemälde. Ernſt und feierlich ſchauen ſie auf den Beſchauer hernieder, der es wagt in ihren Frieden einzudringen. Eine majeſtätiſche Ruhe liegt über dem Raum, die durch die würde⸗ volle Souveränität der Porträts noch erhöht wird. Jedes Gemach hat ſeine beſondere Note. Ueberall empfängt das Auge neue Eindrücke. Mächtige Pilaſter, ver⸗ goldete Kapitäle, freigearbeitete Stuckverzierungen mit Statuetten, Marmorkamine, Gobelintapeten und Decken⸗ gemälde, die ſo friſch ausſehen, als wären ſie nicht vor etwa 200 Jahren, ſondern erſt vor kurzer Zeit fertiggeſtellt worden, geben dem Ganzen das Prädikat der Nobleſſe. Wenn das Bruchſaler Schloß„Perle des Rokoko“ ge⸗ nannt wird, ſo verſtehen wir dieſe Bezeichnung ſo recht beim Betreten des Marmorſaales. Farbige Marmorflieſen leuchten uns vom Boden entgegen und die Decke, die in ihrer Schönheit wohl nicht ihresgleichen hat, wird getragen von ge⸗ Photogr. Carl Ohler, Bruchsal tönten Säulen, die wie ſteinerne Wächter an den Wänden ſtehen. Hier hat ſich der ſchöpferiſche Genius von allem Regel⸗ zwange frei gemacht und in überſtrömender Schaffensfreude Formen gefunden, die den höchſten Kunſtausdruck des Rokoko bilden. Ueber den Kaminen ſtehen die Gemälde Kaiſer Franz J. und Maria Thereſias von Oeſterreich. elche Fülle von Pracht, wenn die beiden Kronleuchter aus venezianiſchem Kriſtall im Strahlenglanze ihrer Kerzen blitzten und eine Lichtwelle über das Rankenwerk der Ornamente lief. Ob wir im Thronſaal weilen, zu deſſen Schmuck Flan⸗ derns Gewerbefleiß die Gobelins geſandt, ob wir durch das grüne Schlafzimmer wandern, deſſen Wände mit grüner Seide beſpannt ſind oder aber die Bildhauerarbeiten im roten Salon und die Malereien im Cabinett Wat⸗ teau bewundern, immer ſtehen wir mit frohem Staunen vor Werken, die die Kunſtfreude längſt vergangener Geſchlechter in lebenſprühender Form erſtehen ließ. Entzückend iſt der Blick in den das Schloß umgebenden Stadtpark. Herrliche Alleen, Fontänen, Roſenanlagen, grüne Raſenflächen und Efeu, das iſt das kleine Paradies, in deſſen Mitte Speyers Biſchöfe ſich ein Kleinod bauten, das zu ihrem Denkmal geworden iſt. Einmal im Jahre aber wird all dies wieder lebendig. Da ſtehen auf der Empore des Muſikſaales anmutige Damen in weiten bauſchigen Reifröcken und elegante Herren in weißgepuderter Perücke. Dann geht ein Klingen und Singen durch den weiten Raum. Mogarts unſterbliche Melodien ſchweben durch die Säle, eilen von Winkel zu Winkel und während vorn die Zuhörer atemlos dem hiſtoriſchen Konzerte lauſchen, geht ein leiſes Zittern über die Nippfiguren einer eleganten Zeit. Leichtfüßig ſpringen ſie von ihren Conſolen herunter, die Damen zupfen an ihren Röckchen und die Herren rücken an ihren Degen, ein Ver⸗ heugen und Nicken hebt an, galant bietet der Cavalier ſeiner Dame den Arm und führt ſie zur graziöſen Quadrille. Dz. Warum wandern? „Um geſund zu werden! Es gibt eine Krankheit, die keine iſt und doch verzehrend ins Mark greift wie ein heimtückiſch ſchleichendes Gift, die müde Menſchen macht, ohne Schwung⸗ kraft des Herzens. mit Augen, denen der Glanz ſieghafter Lebensfreude fehlt. In gleichmäßigem Rhythmus durchlaufen e ihren Alltag. Das heute iſt wie das Geſtern und das Mor⸗ gen bringt das Gleiche, wie die Tage vorher. Andere wieder hat das Leben müde gemacht. Mit lachen⸗ den Augen ſind ſie hinausgezogen und glaubten nur die Hand erheben zu müſſen, um das Glück, den Sieg mit feſter Fauſt zu faſſen. Dann kam das Schickſal. Stück für Stück haben ſie nachgeben müſſen. O, ſie haben ſich gewehrt. Sie haben ſich dagegen geſtemmt mit aller Kraft. Bis ſie erkennen mußten, ſaß das andere das Stärkere war. Da ſind ſie zuſammenge⸗ brochen. Irgend wann einmal war es, als eine Hoffnung zertreten ward, an der ihr Herzblut hing. Nun fehlt ihnen der Mut zu neuem Beginnen. Sie haben es verlernt, in die Monotonie des Alltags Feſte zu legen. Mit müder Reſigna⸗ tion gehen ſie ihren Weg. Das iſt die Krankheit, die ich meine. Sie ſchleicht zwi⸗ ſchen den Häuſerreihen der Städte, kriecht in die Stuben der Menſchen und macht ſelbſt nicht halt vor den Vergnügungs⸗ ſtätten des Lebens. Und wem ihr giftiger Odem in die Lun⸗ gen fällt, der welkt— langſam, kaum merklich. Gehe hinaus auf die Straße, ſchaue in die Augen deiner Brüder und Schweſtern und du wirſt die Geſunden und Kranken erkennen. Darum wandern! Hinaus in die Täler und Wälder, an ſchäumenden Sturzbächen entlang und ſonnenüberbrauten Lichtungen vorbei, auf verſchlungenen Waldpfaden, in denen der ganze Kinderhimmel deutſcher Märchen wohnt, hinauf zur Höhe. Und dort ſich ſatt trinken an der Schönheit, die vor dem Auge ausgebreitet liegt. Die Seele vollſaugen mit den Bil⸗ dern der Heimat. Stück für Stück fällt der Alltag ab. Die Lungen weiten ſich und in die Augen tritt ein glückfroher Glanz. Mit dankbarer Siegerfreude kehrſt Du zurück zu Deinem Werktag. Geht hinaus, ihr alle, die ihr müde ſeid, denen ein Leid hart und ſchwer auf der Seele laſtet, aber auch ihr alle, die ihr Freude habet an Sonne und Licht, an Waldesrauſchen und munterem Schwatzen des Bergbaches, der von froher Talfahrt erzählt: geht hinaus und trinkt euch geſund am Fungbrunnen, den ich euch zeigte. Jedem ſteht er offen, keinem verweigert er den erfriſchenden Trunk. Da, ———— Wandervorſchlage Tageswanderung Heidelberg, Speyererhof, Bierhelderhof, Goosbrunnen, Heil⸗ und Pflegeanſtalt, Wies⸗ loch. Sonntagsfahrkarte, Wiesloch⸗Stadt 1,70. Mann⸗ heim ab:.36(beſchl. Perſ.⸗Zug),.05,.16; Heidelberg an: .56,.38,.41. Vom Bahnhof zur Rohrbacherſtraße und mit dieſer zum Friedhof. An dieſem links vorüber, im Wald auf ſchönem Weg(Wegweiſer allenthalben) öſtlich bequem bergan zu den drei Trögen. Darnach eine Schwenkung rechts, ſüdlich zum Speyererhof, der zu einem Mittelſtandsſanatorium umgebaut iſt. 1 Stunde. In gleicher Richtung mit der Nebenlinie 54, blauem zwiſchen weißem Strich, weiter; nach 10—12 Minuten die Schießſtände. Um dieſe herum, rechts das Wachthaus, durch Feld etwas ab zum Bierhelderhof. Stunde, Einkehrgelegen⸗ heit. Oberhalb des Bierhelderhofs mit gleichem Wegzeichen füdlich. Bald Wald, in dieſem etwas ab, links geſchwenkt und wieder etwas auf. Nun ſchöne Höhenwanderung mit ſchönen Ausblicken auf die Rheinebene von Speyer bis Worms, die Haardt und ins Neckartal. Kurz links Wald, rechts Feld, hierauf Wald bis zum Goosbrunnen. Kurz vor dem Goos⸗ brunnen eine Kurve rechts, auf einem vergraſten Weg abwärts zum Gaſthaus Goſſenbrunnen. 1 Stunde. Auch Einkehr⸗ gelegenheit. In unmittelbarer Nähe ein freier Platz mit einem Brünnlein aus dem 17. Jahrhundert. Von hier die gleiche Richtung und das gleiche Wegzeichen. Zuerſt Fahrweg, dann auf ſchmalem Pfad ein Hang abwärts. Meiſtens ſchöner Wald mit abwechſelnd ſchönen Ausblicken. Etwas Vorſicht, denn die Markierung berührt und kreuzt mehrere Wege. Von der Richtung nicht abweichen. Nach einer Stunde auf der Straße Maisbach⸗Nußloch endigt die Nebenlinie 54. Links Maisbach und Baiertal, rechts Nußloch. Dieſe Orte ſind nicht zu ſehen, die Angabe der Richtung dient nur zur Orientie⸗ rung. Auf oben genannter Straße etwas links und bei der ſog. Weißen Hohl, einem Hohlweg, Uebergang auf die Neben⸗ linie 55, gelbrotem Strich. Daſelbſt links ſüdlich über die Straße auf Pfad in einem Fichtenſchlag, etwa 100 Meter aufwärts in Hochwald. Nach etwa 15—20 Minuten bei einer Grube links, ohne Wegzeichen weiter und am Waldrand ent⸗ lang. Links wellenförmiges Feld und eine ehemalige Erz⸗ wäſcherei. Nach ganz kurzer Zeit auf Pfad rechts ab zum Friedhof der Heil⸗ und Pflegeanſtalt. An dieſem links ab⸗ wärts auf eine breite Straße. An verſchiedenen Anſtalts⸗ gebäuden vorbei und rechts hinunter nach Wiesloch. Vom Uebergang auf die Nebenlinie 55 bis hierher etwa—1½ Std. Wanderzeit etwa—53 Std. Wiesloch⸗Stadt ab: 19.33, Mann⸗ heim an: 21.13. Uebrigens kann auch die Straßenbahn nach Heidelberg zur Rückfahrt benützt werden. Dieſe verkehrt alle halbe Stunde. F. Sch. Allgemeines Die Schnellzüge ſollen Vorkriegsgeſchwindigkeiten erreichen Vereinheitlichung der Kursbücher In Roſtock fand dieſer Tage die 8. Perſonenzugfahrplan⸗ und Wagenbeiſtellungsbeſprechung der Deutſchen Reichsbahn⸗ Geſellſchaft ſtatt, auf der wichtige Beſchlüſſe für das kom⸗ mende Fahrplanjahr gefaßt wurden. Es ſoll verſucht werden, unter Berückſichtigung der erforderlichen Halte mit der Be⸗ ſchleunigung der ſchnellfahrenden Züge ſoweit fort⸗ zuſchreiten, daß auf vielen Strecken Friedensfahr⸗ zeiten erreicht werden. Die Durchführung dieſer Abſicht iſt— wie„Die Reichsbahn“ meldet— mit großen Schwierig⸗ keiten verbunden und wird nicht ohne einzelne Härten im ört⸗ lichen Verkehr zu ermöglichen ſein. Die vielen Ungleichheiten bei der allgemeinen Anord⸗ nung, bei den im Kursbuchſchlüſſel verwendeten Abkürzungen ſowie bei dem Verzeichnis der durchlaufenden Wagen ſollen beſeitigt werden. Eine Arbeitsgemeinſchaft einiger Reichs⸗ bahndirektionen wird den Verſuch machen, im Benehmen mit der Reichskursbuchſtelle nach Möglichkeit eine Bearbei⸗ tung der Kursbücher nach einheitlichen Grund⸗ ſätzen zu erreichen. Ferner ſollen noch die verſchiedenen Beſtimmungen über die Wartezeiten bei Verſpätung der Perſonen⸗ züge vereinheitlich werden, um die Uebertragung größerer Verſpätungen von Zug zu Zug über weite Strecken möglichſt zu verhindern. Ein Luxuszug auf der Gotthardlinie Bis zum 15. November 1927 und vom 15. März bis zum 15. Juni 1928 wird verſuchsweiſe ein neuer Luxuszug auf der Gotthardlinie verkehren. Der Zug wird außer einem Gepäckwagen je einen Pullmannwagen 1. und 2. Klaſſe mit Kücheneinrichtung von Baſel und die gleiche Ausrüſtung auch ab Zürich führen. In Arth⸗Goldau werden die beiden Zugs⸗ teile zuſammengehängt. Der Zug wird um.12 von Baſel (mit Anſchluß von D 44 von Berlin über Frankfurt) und um .15 von Zürich abgehen. Ankunft in Mailand 14.00 Uhr. Auf der Rückfahrt verläßt er Mailand um 16.00 Uhr, Ankunft in Luzern 21.17, in Zürich 21.38, und in Baſel 22.44 Uhr. BV. 1 * Mittelmeer⸗ und Orientfahrten mit dem Norddeutſchen Llonyddampfer„Stuttgart“. Für die im Frühjahr 1928 vom Norddeutſchen Lloyd in Bremen in Ausſicht genommenen Mittelmeer⸗ und Orientfahrten wird neben dem beſtens be⸗ kannten Doppelſchraubendampfer„Lützow“ auch der große und moderne transatlantiſche Paſſagierdampfer„Stuttgart“ Verwendung finden. Dies Schiff erfreut ſich durch die von ihm ausgeführten großen Polarfahrten beſonderer Beliebt⸗ heit. Die„Stuttgart“ iſt etwa 14000 Br.⸗Reg.⸗Tons groß. Sie beſitzt vorzügliche Paſſagiereinrichtungen. Die Fahrten der„Stuttgart“, die am 18. Februar 1928 von Bremeérhaven aus ihren Anfang nehmen, umfaſſen zwei Mittelmeer⸗ und zwei Orientreiſen, auf denen die bedeutendſten und ſchönſten Plätze an den Küſten des weſtlichen und öſtlichen Mittelmeers berührt werden.(Näheres ſiehe Anzeige vom 1. Oktober.) 356. Deutſcher Bädertag. Als diesjähriger Tagungsort für die 36. Generalverſammlung des Allgemeinen Deutſchen Bäderverbandes war Baden⸗Baden beſtimmt worden. Die Beteiligung zu dem in der Zeit vom 29. September bis 3. Oktober ſtattgefundenen Bädertag war außerordentlich groß. Nach einem Begrüßungsabend im Kurhaus fand am 30. September die öffentliche Vollverſammlung ſtatt, auf der verſchiedene Referate erſtattet wurden. Am Sonntag unter⸗ nahmen die Teilnehmer einen Ausflug mit Geſellſchaftswagen der Reichspoſt nach Freudenſtadt. Am Montag wurde die öffentliche Sitzung mit wiſſenſchaftlichen und techniſchen Vor⸗ trägen fortgeſetzt. En Feſteſſen im Kurhaus, gegeben vom Badiſchen Miniſterium des Innern und der Stadtverwaltung 555 beſchloß mit anſchließendem Ball die Bäder⸗ age. Herausgeber, Druger und Verieger Druckeren Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. E G, Direktion Ferdinand Heyme. 5 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantmortl. Redakteure: Für Politit: H. A. Meißner ⸗ Feuilleton. Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales Richard Schünfelder Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil! furt Ehmer. Vericht und alles Uebrige: Franz Rircher— Unzeigen: Dr. E. Stötzuer Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 7. Oktober 1927 atts· und Nand elszeitung Der Schluß der Kölner Meſſe Der letzte Tag der Kölnes Herbſtmeſſe brachte vielleicht noch mehr als die Tage vorher den unzweideutigen Beweis, daß die Kölner Meſſe über den Charakter einer Provinzmeſſſe nuie hinauskomen wird. Rein äußerlich war das Bilb, ge⸗ meſſen beiſpielsweiſe an der Leipziger Meſſe, alles weniger als im⸗ voſant. So ſah man beſonders in den ſpäteren Stunden abſolut kein Sehpublikum mehr und nur wenige wartende Automobile vor den Hallen zeigten an, daß doch noch einige Intereſſenten den Weg zur Meſſe gefunden hatten, um ſchließlich zum guten Schluß noch einige, wenn auch kleinere Orders zu geben. Auffallend war, daß ſchon in den frühen Nachmittagsſtunden viele Stände 1 Iſtändig aufgeräumt hatten und ihre Reſtwaren in ihre Autos verpackten. Das waͤr beſon⸗ ders der Fall in der Abteilung Textilwaren. Das Geſchäft war insgeſamt am letzten Tag ſehr unheitlich. So war in der Möbel abteilung das Geſchäft am letzten Tage ſehr mäßig, trotzdem war man mit dem Geſamtergebnis durchaus zufrie⸗ den, weil der Sonntag ein durchaus gutes Geſchäft gebracht hatte. Korbmöbel und Kleinmöbel haben während der Meſſe ein beſonders gutes Geſchäft gemacht. In der Abteilung Küchengeräte war das Geſchäft allgemein beſſer als am Tage vorher. Sehr gutes Ge⸗ ſchäft hatte die Abteilung Chriſtbaumſchmuck. In den beiden letzten Abteilungen war man der Anſicht, daß ſich die Kölner Meſſe Hurchgeſetzt habe und daß man nicht daran vorbeikomme, dieſe regel⸗ mäßig zu beſchicken. Wenn das Geſchäft der Herbſtmeſſe nicht ſo gut geweſen ſei wie auf der Frühjahrsmeſſe, ſo habe das nichts zu ſagen, zumal die Leipziger Herbſtmeſſe auch ein kleineres Geſchäft gebracht habe. In der großen Abteilung für Textilwaren ſtand man in den Nachmittagsſtunden vor leeren Tiſchen. Die meiſten Firmen hakten ſchon das Feld geräumt, nachdem das Geſchäft am Vormittag nur ganz klein geweſen war. * Die neuen Geldſätze der Seehandlung. Im Anſchluß an die von der Reichsbank vorgenommene Erhöhung des Diskont⸗ und Lombardſatzes, hat die Preußiſche Staatsbank[Seehandlung) eine Aenderung ihrer Geldſätze beſchloffen, die den Banken in einem Rundſchreiben mitgeteilt wurde. Die Abgabe von unverzinslichen preußiſchen Schatzanweiſungen erfolgt an die Banken zu 7,12 v. H. (bisher 6,25 v..) mit der Maßgabe, daß beim Verkauf an Private der Satz nicht mehr als 6,87 v. H. betragen darf. Für tägliches Geld werden jetzt, ſofern nicht der Geldmarktlage entſprechend anderweitige Abmachungen getroffen werden, mindeſtens 4,50 v. H. v..) vergütet. Der Zinsſatz für denjenigen Teil der täglichen Gelder, der über das Monatsende hinaus bis zum dritten Werktage des nächſtfolgenden Monats einſchließlich bei der Seehand⸗ handlung verbleibt, iſt von 6 v. H. auf 6,75 v. H. erhöht worden. Die Mindeſtgrenze wurde gleichzeitig von 300 000 auf 100 000 ermäßigt. Für feſte bzw Kündigungsgelder auf einen Monat werden 7,12 v. H.(6,25 v..) auf 2 Monate 7,25 v. H.(6,37 v.), darüber hinaus 7,50 v. H.(6,50 v..) vergütet. Auf Sonderkonto Monate feſt mit der Berechtigung, bis zur Höhe des Guthabens zum Reichsbanklombardſatz zu verfügen) werden 7,25 v. H.(6,25) v. H. gezahlt, auf Sonderkonto E(Darkehen auf einen Monat mit der jederzeitigen Berechtigung zu Einlagen) 9 v. H.(8,50 v..) im Debet und 7 v. H.(6 v..) im Kredit berechnet. Für Darlehen ap! Sonderkonto](vom 6. eines Monats oder einem der folgenden Tage ab feſt bis zum 27. desſelben Monats) gilt jetzt ein Zinsſatz von .37 v. H.(5,75 v..) Einzahlungen darauf 5,75 v. H.(5 v..)— Die neuen Sätze treten vom 6. Oktober ab in Kraft. Die Er⸗ 8 bewegen ſich zwiſchen einem halben und einem ganzen rozent. :9 Neue Kündigungen im Steinſalz⸗Syndikat. Wie die F. Z. mitteilt, haben jetzt auch die Gewerkſchaft Carlshall(Quote 1,39 v..) und die Bergba u⸗AG. Wittekind(2,10) die Kün⸗ digung des Geſellſchaftsvertrages zum 31. Dezember 1927 ausge⸗ ſprechen. Wie die übrigen Kündigungen, ſo ſind auch dieſe nur ays taktiſchen Gründen erfolgt. Angeſichts der Häufung von Kündigungen dürfte wohl damit zu rechnen ſein, daß die Deut⸗ ſchen Solvaywerke in den ſchwebenden Verhandlungen Ent⸗ gegenkommen zeigen und dadurch eine Verſtändigung ermöglicht wird, um ein Aufliegen des Syndikats zu verhindeern. * Auguſt Wegelin AG. in Kalſcheuren. Das Geſchäftsjahr 1928/27 ſchließt mit einem Warengewinn von 464 879(t. V. 349 902) l, dem an Abſchreibungen 177 691(157 348) gegenüberſtehen. Einſchließlich 16 926/ Gewinnvortrag aus dem Vorfahre verbleibt ein Reingewinn Zon 287 287(207 091), woraus 10(6) v. H. Dividende auf die StA. und 6 v. H. auf die VA. verteilt, 20 000(20 000) dem Reſervefonds zugeführt, 18 600(20 885)/ Tantieme an den Aufſichtsrat ausge⸗ ſchättet, und 17 133 auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Entſprechend der allgemeinen Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage habe ſich der Inlandsabſatz gehoben, wohingegen der Abſatz nach dem Auslande inſolge ſtarker Unterbietungen valutaſchwacher Länder nicht die frühere Höhe habe erreichen können. **)Weſtdeutſche Spreugſtoffwerke AG. in Eſſen. Bei der zur J. G. Farbeninduſtrie⸗ bzw. zur Dynamit Nobel⸗ ruppe gehörenden G. ſind die Betriebseinnahmen und vertrag⸗ lichen Vergütungen im GJ. 1926 von 788 228 auf 403 227 ¼ zurück⸗ geſtrige HV. genehmigte gegangen. Durch eine Herabſetzung der Unkoſten und Steuern von 709 978 auf 308 859/ iſt es der G. möglich, Abſchreibungen von 94 367(78 249)„ vorzunehmen, ſo daß ſich die Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung wiederum ausgleichen kann. In der Bilanz ſind die Warenbeſtände von 265 958 auf 225 156 ¼ zurückgegangen. Die Schuldner haben ſich von 456 408 auf 247157, die Kaſſe von 24 7 75 10.667, aber auch die Gläubiger von 424 727 auf 76 293% ermäßigt. * Wieder Verluſtabſchluß bei der Fr. Kammerer.⸗G. in Pforz⸗ heim. Das 3..⸗J. der G.(Bijouteriewaren) ſchloß am 31. März 1927 mit einem Rohgewinn von 56 378(729 117) R. ab. Nach Ab⸗ ſchreibungen auf Grundſtücke, Einrichtungen und Warenlager im Be⸗ trage von 59 217(47 299)./ verbleibt ein Verluſt von 2839./ (129 995.), der vorgetragen wird. Die Bilanz auf 1. April 1927 weiſt als Aktiva aus(in.): an Grundſtücken 377 195(403 087), an Einrichtungen 250 000(280 000), Kaſſe uſw. 6995(13 787), Schuld⸗ ner 142 875(142 102), an Waren 428 155(421 468). Auf der Paſſiv⸗ ſeite finden wir außer dem.⸗K. von 500 000(500 000)./ Hypo⸗ theken 219 853(232 631), langfriſtige Darlehen 218 403(206 821), Banken und ſonſtige Gläubiger 250 915(272 177), Unterſtützungs⸗ kaſſe 6381(6310), Delkredere 12 506(unv.). Zurzeit ſei die Geſell⸗ ſchaft gut beſchäftigt. Süddeutſche Caroſſeriewerke Schebera AG. in Heilbronn.— Dividendenrückgang infolge Hypothekenaufwertunug. Wie die S. 3. mitteilt, ſchlägt die Verwaltung der HV. am 28. Oktober für das GF. 1296/27 die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von nur 6 gegen 10 v. H. i. V. vor. Der Dividendenrückgang wird von der Verwaltung in der Hauptſache mit Hypothekenaufwer⸗ 6 1 begründet, die erhöhte Rückſtellungen mit ſich gebracht ätten. zis Gewinnurückgang bei der Süddeutſche Glashandels⸗AGG. in Stuttgart⸗Mannheim. Von einem Rohgewinn leinſchl. 4135/ Ge⸗ winnvortrag) non 25 572(38 806)„ wurden für Abſchreibungen 20 706 (12 715) verwendet, ſodaß ein Reingewinn von 4866(26 136)%/ verbleibt. Aus der Vermögensaufſtellung auf 31. Dez. 1926(in„): Waren 505 802(436 895). Außenſtände 1 181 521(058 987), Banken 72 293 22 897), Wechſel 25 279(15 936); AK. 700 000(200 000), geſ. Rück⸗ lage 4000(2000) und Verpflichtungen 1 598 810(1 757 944).— In den AR. wurden neu gewählt: Dir. Staudt Mannheim und Dir. Heck⸗Köln. 28: Kapitalserhöhung der Papierfabrik Bajeufurt genehmigt. Die den Verlu ſtabſchluß, deſſen ge⸗ naue Zahlen uns fedoch nicht mitgeteilt wurden. Nach den ebenfalls genehmigten Verwaltungsanträgen wird das AK. von 1,6 auf 0,8 Mill.„ herabgeſetzt und um 3,2 Mill. lalſo nicht, wie zuerſt be⸗ antragt, um 4 Mill.%) auf 4 Mill. wiedererhöht. Die neuen Aktien, die den alten Aktionären im Verhältnis:4 zu 125 v. H. angeboten werden, ſind ab 1. Januar 1928 bezugsberechtigt. Die Be⸗ ſchäftigung ſoll zurzeit außerordentlich günſtig ſein. * Auflöſung des Intereſſengemeinſchaftsvertrags der Patent⸗ papierfabrik Penig und der Freiberger Papierfabrik. In der .⸗R.⸗S. der beiden Geſellſchaften iſt man übereingekommen, den im Jahre 1926 getätigten Intereſſengemeinſchaftsvertrag(vorbehalt⸗ lich der Genehmigung durch die.⸗V.) nicht in Kraft treten zu laſſen, da ſich herausgeſtellt hat, daß die bei Eingehung des Ver⸗ trages gehegten Erwartungen ſich nicht verwirklichen laſſen.— Der .⸗R. der Parentpapierfabrik zu Penig beſchloß, der.⸗V. am 11. Nov. wiederum 7. v. H. Dividende vorzuſchlagen.— Bei der Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn beträgt der Ueberſchuß für das am 30. Juni beendete und ſechs Monate um⸗ faſſende Geſchäftsjahr 18 856, ein Reſultat, das hinter den Er⸗ wartungen zurückbleibt, da ſich außer den üblichen Abſchreibungen 5525 veränderte Bewertung notwendig machte(auch t. V. dividenden⸗ oSs). * Papierfabrik Köslin.⸗G.— Eine neue Londoner Holding⸗ geſellſchaft. Wie B. T. mitteilt, beabſichtigt die Papierfabrik Köslin, deren.⸗K. von 3,3 Mill. ſich jetzt bekanntlich im Beſitze eines deutſch⸗holländiſch⸗engliſchen Konſortiums unter Führung der Berliner Bankfirma Bruno Philipp befindet, einen größeren Kredit zur Einrichtung der Strohſtoff⸗ papierfabrikation aufzunehmen. Die Verhandlungen da⸗ rüber ſind nach den hier vorliegenden Meldungen noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Im Zuſammenhang mit der Transaktion ſuu in London eine neue Geſellſchaft, Combined Pulp and Paper Mills Ltd., mit 395 000 Pfd. Sterl. Kapital gegründet werden, in die man das geſamte.⸗K. der Papierfabrik Kbslin und anſcheinend auch einiger anderer Werke einbringen will. * Gleiche Stollwerk⸗Dividende. Obwohl bei der Gebr. Stollwerk AG. in Köln eine Bilanzſitzung bisher noch nicht geweſen iſt, kann für das am 30. Juni abgelaufene GF. mit einer Dividende gerechnet werden, die ſich im Rahmen des Vorjahres halten wird.(9 v..). Der gegenwärtige Geſchäftsgang wird als zufrieden⸗ ſtellend bezeichnet, die drei erſten Monate des laufenden Jahres haben ſich günſtiger als im Vorjahr gezeigt. z5: Hochſeefiſcherei Bremerhaven in Bremerhaven. Die Geſell⸗ ſchaft erzielte in dem am 30. Juni beendeten Geſchäftsjahr 1926/7 einen Betriebsgewinn von 301 709(i. V. 202 101) /. Für Abſchrei⸗ bungen wurden 167 443(191 661)/ abgeſetzt. Einſchließlich 11 738 ¼ Gewinnvortrag aus dem Vorjahre ergibt ſich ein Reingewinn von 146 004(11 738). Daraus ſollen 7(0) v. H. Dividende verteilt und 6004(11 738) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Dörſenberichte vom 7. Oktober 1327 Frankfurt feſter Die Stimmung an der heutigen Börſe war allgemein etwas feſter, wenn auch die Geſchäftstätigkeiteingeſchränkt blieb, da man die Entſcheidung der heutigen Sitzung des Kabinetts mit dem Reichsbanrpräſidenten Dr. Schacht in der Frage der Aus⸗ landsanleihen abwartet. Zur Zurückhaltung mahnt auch der Geld⸗ markt, auf dem kurzfriſtiges Geld wieder knapper wurde. Ferner ließ die Anteilnahme des Publikums am Börſen⸗ geſchäft auch heute wieder ſehr zu wünſchen übrig. Von den le b⸗ hafteren Umſätzen auf einigen Spezialgebieten ging aber im allgemeinen eine anregende Wirkung aus. Stark hervor trat das Geſchäft am Farbenmarkt im Zuſammenhang mit der morgigen Aufſichtsratsſitzung. Im allgemeinen ergaben ſich Kurs⸗ beſſerungen von 1 bis 3 v. H. J. G. Farben eröffneten 17½ v. H. höher. Am Elektromarkt gab es Kursbeſſerungen bis zu 4 v.., für Licht und Kraft, Felten u. Bergmann, letztere trotz des Dementis einer Kapitalserhöhung. Geffürel, AEG. und Siemens gewannen bis zu 2 v. H. Stärker erholen konnten ſich Zell Waldhof mit plus 3% v. H. Banken waren etwas geſucht, beſonders Darmſtädter und Commerzbank, die je 8 v. H. feſter waren. Von Lokalwerten konnten Scheideanſtalt 2½ v. H. anziehen. Vernachläſſigt waren dagegen Autowerte, die nur knapp behauptet eröffneten. Am Rentenmarkt war kaum Geſchäft. Schutzgebietsanleihe ſtärker angeboten und ſchwächer. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäßt ſtiller und die Kurſe bröckelten etwas ab. Berlin nach anfänglicher Befeſtigung wieder matt Obwohl man im heutigen Vormittagsverkehr gegen die ſchwächeren Kurſe der geſtrigen Nachbörſe wieder beſſere genannt hatte, war die Allgemeintendenz noch ſehr zurückhaltend und an⸗ ſicher. Man wußte nicht, wie ſich das Reichskabinett zu Dr. Schachts Anleihepolitik ſtellen würde, auch die Kriſe in Spanien und die Spannung zwiſchen Frankreich und Moskau wirkten hemmend.⸗ Jedoch ſchon vorbörslich konnte ſich vom Farbenmarkte ausgehend eine allgemeine Befeſtigung durchſetzen. Hier geht es ſehr lebhaft zu, da man ſich von der moörgigen AR.⸗Sitzung ganz etwas beſonderes verſpricht.(Die Gerüchte über eine Kapitalserhöhung nahmen immer ſeſtere Formen an). Auch daß die Chemikal⸗Truſt⸗Aktien in London bis 30 Schilling erzielen konnten, wurde als Anregung benutzt. Im allgemeinen gingen die Veränderungen zu den erſten Kurſen jedoch ſelten über 2 v. H. hinaus, nur Spezialwerte weiter gebeſſert. Auffällig ſchwach lagen Hamburg Südamerika, die 3 v. H. verloren, Braubank die 277 v. H. niedriger eröffneten und Deutſche Waffen, die nach einem vorbörslichen Kurs von 73 enttäuſchend mit 70%½ einſetzten. Nach Erledigung der Ordres wurde es im Verlaufe all⸗ gemein ſchw äche r. Die Kurſe gingen unter Schwankungen etwa —3 v. H. zurück. Eine Ausnahme machte dagegen Bemberg, die bis zu 580 nach 505 gehandelt wurden. Auch Otavi Shares über⸗ ſchritten wieder einen Kurs von 39. Die Börſe wollte wiſſen, daß Dr. Schacht ſein Rücktrittsgeſuch zurückgezogen habe und es heute nach⸗ mittag zu einem Kompromiß zwiſchen ihm und dem Reichskabinett komme. Anleihen, beſonders im Verlaufe, lebhafter und ſteigend, Ausländer ruhig und eher zur Schwäche neigend. Am Pfandbrief⸗ markt überwiegt die Abaabeneigung, die Kurſe gehen faſt allgemein zurück. Am Deviſenmarkte war etwas ſtärkeres Angebot feſtzuſtellen. Das Pfund bröckelte international etwas ab. Am Geldmarkt hatte ſich eine kleine Erleicherung bemerkbar gemacht. Tagesgeld 7 bis 8,5 Monatsgeld 8 bis 9,5 Warenwechſel 676 bis 7½ v. H. Privat⸗ diskont 678 v. H. Der Satz für Reportgeld iſt von den Banken ent⸗ gegen den Erwartungen nur um auf 8,5 bis 9 u. H. erhöht worden, Verliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbauk 7, Lombard 8, Privat 6⅝ v. H. Amtlich 5. Oktober 7. Okſober aritäf Hiskon in.-M. für 9 8. B. I N Iatze Holland. 100 Gulden 168,14168,48 168,05 168.89 168,76 3,5 Athen 100 Drachmen 5,544 3,556 5,544 5, 55 81.— 10 Prüſſel.100 Belga ⸗ 500.-Fr.] 58.40 88,52 88.375 88,395 58.— 5 Danzig.100 Gulden 81,85 61.51 81.3281.48 81.— 8 Helſingfors.. 100 finnl. M. 10,585 10.585 10,562 10,582 61.— 7 Italten. 00 Lire 22.96 28,00 2,9222,98 81.— + Südſlawien. 100 Dinar 7,383.397.880.394 61.— 7 Konpenhagen.. 100 Kronen 112,35 112.57 112,31J 112,58 4112.50 5 Liſſabon„„„ 100 Estudo 20,88 20,72 20,58 20,62153.57 8 Helo. 100 Kronen 110,42110,64 112,81 112.598 12.50 4 Paris 109 Franken 16,445 16,485 16,45„4981.— 5 Prag. 100 Kronen] 12,422 12.44212,421 12,441 86,062 5 Schweiz..„„ 100 Franken 80.845 81.005 80,79] 80,9581.20. Sofia.. 100 Leva] 9,030 3,036.039] 3,036 81,.— 10 Spanien. 100 Peſeten 73,08 73,17 73,07 73,21 8¹, 5 Stockholm... 100 Kronen 112,81113,03112.81 113,03 112,50 4 Wien.. 100 Schilling 59.1859.30 59,145 39.265 1,70.5 Hudapeſt 100 Pengß ⸗12 500 Kr. 78,35 73,49 78,3178,45 85,002.7 Buenos Aires. I Peſ. 1,781 1,795 1,781.751.7810 Canada... 1 Canad. Dollar] 4,195.203 4,195 4, 203—— Jannnnß;; en.953 1,957 1,954 1 958 2,092 5,8 Kairo. 1 Pfd. 20,928 20,968 20.928 20,8688—.—— Konſtantinopel... türk. Pfd..,228 2,232 2,233] 2,237 18,45 10 Londoeoeͤn 1 Pfd. 20,405 20,445 20, 405 20, 44 0,48 4,50 New Vok Dollar4,1915 4,1995 4, 1915 4, 1995 4,198 8,5 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,5005 0,5025 0,5005 6,5025 1,8788 3 Uruguag..1 Gold Peſ..226.234.226.234— 5 ——'..————— äͤ———Tx—?— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aklien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T. verſehenen 1 naoch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 7. Oktober +. 7 7. 8. 8. 5 6. Bad. Bank. 172,0171,0[Bad. Aſſekuranz 215,0215,00Karlsruh. Maſch. 23,.—28.— Pfälz⸗Hypoth. Bk. 182,0 182,0]Continent. Verſ. 83,.—88,— C. H. Knorr.. 171,0,170,0 Ah. Hypoth. Bk. 176,0176,0 Mannheim. Verſ. 132,0132,0 Mannh. Gummi 37.— 35,— Nh. Creditbank 129,9130,00Oberrh. Verſ.. 159,0 159,0 Neckarſulmghrzg. 109.0 109,0 Südd. Disconto 142,0142,0 Pfälz. Mühlenw. 148.0 148,0 .⸗G. für Seilind 94,.—92,— Portl. Zem. Heid. 187,0139,0 Durlacher Hof 155,0155,00[Benz& Cie..—.——— Rh. Elektr..⸗G. 160,0 160.0 Kleinlein Heidelb. 217,. J. G. Farben 297,0298,0 Rheinmühlenw. 140.0140,0 udwigsh. Akt.Br 220,0220,0]Rhenanjia.. 58,— 58,— Wayß& Freytag 161,0161,0 chwarz⸗Storch. 176.0178,0] Zebr. Fahr„ 52,.— 50,.— Zellſtoff Waldhof 310,0314.0 Werger Worms 178,0178,0[ Deutſche Linol. 243,0243,0[Südd. Zucker. 135,0137,0 Frankfurter Vörſe vom 7. Oktober ITGelſenk. Gußſt. 142,9147,0[Baſt.⸗G.—230,0 Bank⸗Aktien. 1 5 Bergbau 198,7 200,0lSayriſch. Spiegel—.—59,75 — — — 2 701 ö JFiſe Bergb. St. A. 238,0 240,0 Beck& Henkel.80,—80,.— aug e Srettb. 171.0J171.0 1alt Aſcherskeb.—. 142, Ieran Clettr. 200 201.0 diſche Bank 171,0171.0 ILali Aſch 5 3 0,190,0 TKali Weſteregel. 181,0188,5 BingMetallwerke—.—207,0 Fn—TMannesmannr. 167,067,8 Brem.⸗Beſigh. Oel 66.— 65,.— Aur. Hyp. u. Wö. 16,5 164,5 JMansfeld Akt.—.— z20.Cv. Brockh..⸗W. 80,5081.— ——1 Bankp. 144,0 144,0IOberſchl F. Bed. 2,—89,50 Cement Heidelb. 136,2137,0 PPerliner Hand.——249,0[Otavi⸗Min. An. 57—89,50[Cement Karlſtadt 195,0195,0 omeu. Privatb. 172.0173,0 Tphönir Bergbau 112,0 514,0ChamotteAnnaw 102,0100.0 IDarmſt u. Natb. 229,0227,5IRhein. Braunk. 248,044,7 Chem. W. Albert—— 140,0 DFypothekenbk. 182.0,— Salzw. Heilbronn 178,0178,0 Cont. Nürnb. Bzg.—.—185,0 Deniſche Bant 182.7152,5 belus vergoau u10 02.9 Daimler Motor 17.2,116.2 .Effekt, u. Wechf, 125,5 128,5 Beeu. Laurähütte 77,.—78,—(116. 0 DGold⸗u S. Anſt. 212,0212,7 D. leberſee⸗Bank 105,0105.0 155 Duttern idbm ee CranevortAlcher. Pe de 8— 8— Di;— 8 4 75. ener Bank 150,0 160,7 Schantungbahn.——,— Dürkoppwerk St. 79.—70, frt. Hyp.—148,0 PHapag.. 147, 147,2 Düſſeld.Rat. Dürr 70,—69,— g e 138,5 138,5TNordd. loyd 151,0ſ150,0ſCiſen Kaiſersl. 42,— 42,.— Mitteld. Ered B. 232,0234,5 Ceſterr.⸗U. Sl. B.—.— JElektr. Licht.K. 220,5222.5 N— Deſterr. Cred. Anft 41,50 41,30 7253 Emag Frankf.—.— 78,.— 115 Hyp.⸗Bk.—.——— Induftrie⸗Alkktien. EmailleSt. Ullrich 29,— 29,— .⸗ Mannh⸗. 211,0J2)l 0 Epfinger Maſch. 82e— i 27—¹ 5 Eichb.⸗Mannh. + 271, inger Maſch. 82,.—82.— ——176,0 Saenpf⸗teb..—185,0[Ettling. Spinn.-. 230,0230,0 Südd. 142,0142,0 Mainzer St.⸗A. 2D Jaber, Joh. Blei—— 71.— Miener Bankver.—— Schöfferh. Bindg. 9,/028,0 Fag Schleicher 99,50 100,0 Bielts. Neteabk.—— Poſdchwarz Stobch 178.0175.0 k9.& Farbenind. 2/207.7 TKangz Per. 275 0 Werger. 128.018.0 Faehn Gebr. Pirm. 54.10 FrankJ. Allg. Berſ. 189,5 183%Adt, Gebr.. 83, 8053,50,TFelt.Guill.Carls 134.0186.5 Sbereh. Verſ.⸗G. 160,0 160,0 eldler Oppenheim 170,0.188,0 aaf. Jetter 97,— 96, Jranff.Ru.Mitv.————Apler Kleyer.. 105.5 105.9 Fekf. Boke& Wit. 72.—71½28 — IA. E. G. St.⸗A. 183.5184,7 Fuchswaggon—.—.— Vergwerk⸗Aktlen. Aſchaff. Buntpav. 183.5 183,0 Toldſchmidt T. 126,11270 Wochumer Guß. 555 915 Aſchaff. Zellſtoff 195,0 186,0 Aee 55 105 128 IBuderus Eiſen 105,5 107,0 Bahnbed. Darmſt.—,— 34,50 Orkrftw. Mm.6% 13, N 1 D. Luxemb. Berg—.—.— 2 Weing.—.—.Gtün, Bilfinger 175,0178.0 Eſch veil. Bergwk.—.——,— Bad. Elektr.-—.———Haideeu, Näh 54,5054.— JGelſenk. Bergw.—.———Bad. Maſch. Durl.—— Hammerſen iie, hein. Ekediebk. 129,0 130,0 — 54 39* 2 4— 5 5 2 .J 7. 6. Hanfwerke Füßen 135,0137.]Neckarſ. Fahrzg. 109.5 110, 0uhrenfabr. Furtw 17.50017,50 HilpertArmaturf. 77,.— 76,50 Nrh. Leder Spier—.— Hirſch Kupf. u. M. 108.0108,0 Hoch⸗ u. 1 5910 1 7590 8 Holzmann, Phil. 3010 1 Philippsa G. Frk 63,— 68,.— Holzverkohl. Ind 70. 70.75 Porsellan Weſſek 38.— Junghans St.⸗A. 105,5 105,5 Rein. Gebb& Schz 129,2 9 f— Kammg.Kaiſersl. 208,0 206,0 TRheinelekt. St. A 160162,0 Voigt& Häff. St. 175..175,0 Karlsruh. Maſch. 22,.— 2 Kemp, Stettin 5 Klein, Sch. KBecker 129,00129,0 Riebeck Montan Knorr, Heilbronn—.——. Konſerven Braun 65,—65,— Rodberg Darnſt. 7 Kraus& Co Lock.————Gebr. Roeder, D. ILahmeyer& Co. 181,0180,5 TRüttgerswerke Lech Augsburg. 120,0 120,5 Schlinck& C. Hbg.—.— Lederwerk Rokhe—.——.— Ludwigsh. Walzm 121,0120,0 Schramm Lackf. Lux ſche Induſtr.—.——,— Schuhf. Berneis Mainkraftwerke—.— Metallgeſ.Frankf. 190,0 Mez Söhne Miag, Mühlb Moenus St. A. JDisc. Command. 153,7 83.8. 180,0 1600 Baltimore eæ Ohio—.—103,7 Elſ. Bad. Wolle 184.0 184.5 85 n 80 Allg. Lok u. Str. 178,2171,0 Gebr. Böhleræ Co. 911216 —8 N 8 165,0 12 100,0MVer. deutſch. Oelf. 98,.—93,.— Peters Uniongrkf 113,0114,0B..ch.Ind. Mainz 111.5111,5 Pf. Nähm. Kayſer——60,— JVer. Stahlwerke—.—— i Ver. Ultramarinf. 163,0162,0 Ver. Zellſt. Berlin 165,5167,0 130,0 Vogtl. Maſch. St. 90.— 89 38.— Volthom.Seil.K 68,.—63.— Wayß& Freytag 160,0160,0 JZell Waldhof St 308,5813,5 145.0 145.“ Freiverkehrs⸗Kurſe. 92,.—92,50 Benz„ —.— Riaſane er.—.——.— Schnellpr. Frank.—.— 85,— Raſtatter Wagg.—.— 124, 7630 Ufa. 30,— 30,50 FSchuckert, Nrbg. 203,5203.0 1475 8 75,— 75,50 Feſtverziusliche Werte. Schuhfabrit Herz—.——.— 8 199·5 Seilinduſtr-Wolff 98,—93.50 20 fah. Siadte 55 8 ISiemensà Halsk. 292,5 2940 8½ Mh Stadr. 28 98.——.— 134,0 134,0[Südd Draht..—.——% R9 HyGlopfö/g 99,—99,.— 72,25—,—.Led. St. Ingbert——% Pf HpGldpfb/9 100,0100,0 Rh. Maſch. Leuder 21,.—21.— —.——.— Rhenania Aachen 62,.—65,.— — Riedinger Maſch. 135,0135,0 .25 Lutz Maſchinen.—.— 40,.— + 8831 8 Motoren Deutz.—.— 69,— Südd. Zucker.. 136,7187,5 4½ D. Schutzg 20/ 8,60 Motorf. Oberürſ. 71,.—72,—Tricotw. Beſigh⸗..—.—74,—14% D. Schuzßg. 4—.— Berliner Vörſe vom 7. Oktober Banle⸗Aletien. Induſtrie⸗Altien. CEhem Algert 140l88.8 Concord.Spinner 137,5 125,5 Bank f. Brauind. 159,0 189,3 Accumulatoren. 161,5161.0 115.7 Barmer Bankver. 148,5144 5 Adler& Oppenh 165,5 166,0 JDaimler Benz. 1980 Bant f. el. Werte 175,2 173,8 Adlerwerte. 105,7 106,0 IDeſſauer Gas. 198,9192,8 TBerl. Handelsg. 242,0 242,5 A⸗G. f. Verkhrsw. 180,0160,7 Otſch⸗Atlant⸗Tel 109,5111,0 ICom. u. Privatb. 172,0 478,5 Alexanderwerk. 58,505,5, lDiſch.⸗Luxemb.———.— 1Darmſt..N ⸗B. 226,2 226,0 TAlg. Elektr.⸗Geſ 158,5184,0— JDeutſche Bank. 162,5162,0 Ammendorf. Pap. 254,0257,5 D Erdöl 19878 146,5 1 t. Ueberſee Bk. 105,0 105,0 Anglo⸗Ct. Guano————, Deutſch. Gußſtahl 905 153,0 Anhalt. Kohlen⸗+ 109,7108, Ha e Kabelw. 100,0ſ99,— 1Dresdner Bank 160,7 161,0 Annener Gußſt.—.—— Tden 5 9. 85— 85— Fm Allgem. 160,0161,5 Aſchaffbg. Zellſt.——.195,0JDeutſche Maſch. 95,—88—. Mitteld. Kredb. 232,00234,0 Augsb. Nb.Maſch. 133,5 Oeſterr. Creditbk. 41,6541,75 Mannh.Verſicher.———.— Reichsbank. 170,80170,0 Deutſche Wollw. 56,25 Balcke Maſchin. 129.0128,0 Deutſch Eiſenh. 82,.— J Wener——9 8255 Donnersmarckh. 95 1805 i 1„P. Bemberg 498,„[Dürener Metall 8 Shddeutſeh Bder 143.2142.5 JVergmann ltt. 208,0,20,) Dürkoppwerke. 80— e en een derkuß dut 510.30 fHDonamit Nogel 140.7 44875 5 Berl. Karlsr. Ind 71,—70,50 Crausport⸗Alctien. 133,0 Elektr. Lieferung 182,5188,0 1D, Reichsbahn— Schantungbahn 38,65 JBerlin. Maſchb. 133,2 Bing Nürnberg.—.———IElktr. Licht u. Kr. 221,0278,7 r- Enzinger⸗Union 60,—58,— Aachener Kleinb.———,— Hraunkeu. Brikett 199,7 189,5 Eſchw. Bergwerk 222,0221,0 n 1˙ Br.⸗Beſi 8 0 achener 67—68 Südd. Eiſenbahn 81,—88.— 0.————Fabob. Liſt e Co. 131,1 Haltimore. Srener aen 18 708 farbenied 29%7 298,0 5 2 Vulkan. 153,0154,0 ISeutſch⸗Auſtral 45.g 4 7 Bremer Wolle. 123,0 feldmüßleapier 218.8 2148 [Brown, Bov.& C. 160,9160.0 JTFelten& Guill. 135,5136,8 ITHanſa Diſchiff 225.0 223,0 Buderus Eiſenw. 105,7 106,5 R. Friſter... 107,0/106,0 1Nordd. Lloyd 150.0 450.1 Chem. Henden. 128,0 128,5 Fuchs Waggon.———.— apag 15.⸗Südamerika 220, 6... 6¹¹27˙ 6. Gebhard Textil. 136,0 136,00 TMansfeld. Akt. 1240 125,5 TWeſtereg. Alkali 187.518 JGelſenk. Bergw. 149,1148,5 Markt⸗ u. Kühlh. 169,0 168,5 Wicking⸗Cement. 153,5153 JGelſenk. Gußſt.—.——, Genſchow& Co. 104,5 106,5 Mez Söhne German. Portl.⸗Z 201,0 201,0 Miag⸗Mühlen. 134,0 133,.0 Toſeake Unte 5140 140 M 68,— 68,50 eſ. f. elkt. Unter. 313,0314,0 Motoren Deutz 68,— 68, ˖ Gebr. Goedhardt 144,0 Panftaf JGoldſchmidt Th. 125,3 124,2 Gperz C. P. Gothaer Waggon—.——— INordd. Wollk. 161,0162,0 Gritzner Maſchin. 112,0112,5 Grkrftw. Mhm5% 13,45 11 855 Wnger 176.0 125,0 1 prenſt.& Koppel 120,5 131,0 Diamond Gruſchwitz Textil 104,7 108,0 TPoönir Bergb. 111,6112,7 ackethal Draht 89,25 8,75[Rathgeb Wagg.———Krügershalll Halkesche Maſch. 160,0 160,0 Reisholz Papier 286,0,280,0 ercg Hammerſ Spinn. 167,0 170,0 TRhein Praunkhl. 240,0 245 Hannov..Egeſt. 107,0107,5 Rhein. Chamotte 63,.— 63.— ann. Waggon.—.—— Senſe 91 167,0 100.theinfedenſtraft 175,0 178,0 Südſee Horort dergwert 29.—. heinſtaht. 100.0 1 uf 5 200,5.8k Sdeinae 99115 30,15JRiebeck Montan 170,0 168,0 IIlſe Bergbau. 238,0288,0 f udel e Co.„[Schuhfabrit Herz 57, Gebr. Junghans—.— Kahla Porzellan 104,0 IKaliw. Aſchersl. 173,6 Maſchin. 21,.— 18655 Deutſche Stemza. 28079 285.0 Kiscnerwerke 185, C. 168,0 Kollm. Gebr. Körting Koſtheimer Cell.—.— ronprinz Meta 175012 8 Kyfchauſer⸗Hütte 64,35 65.80 Marziner Papter 139.5 189.0 4½% USt.⸗R1913 24,75 ILahmeyer& Co. 181,0181,2 .85 JBochum. Gußſt.—.———Emaille Ullrich.—.—.—8 t— 80,— 4% gi denteramaſch W2 deGleanzie Eibf 6eceeoe/ den Stbale— i denber⸗—.—.— Stb. ICark Lindſtröm 3049.804,0 Tc. Stahlwerke 124,0,124,2 Lingel Schuhfabr. 80,25—,— JLinke& Hoffſm.—— ILud. Lcewes Co. 283,7 285,0 Bogel Telegraph 108,5 C. Lorenz Lothr. Portl. Cem.—.——, 538755 Perein Elbeſchiff. 70,2570,75[Chem. Gelſenk. 80,75 90,80[Gaggenau.⸗A. 89.—50,80 1 9 Magirus.⸗G. 50,7550 Mech. Web. Lind. 254,0 273.5 WieslochTonwar 107,5108,0 51—80,25 Wiſſener Metall 138.5 189,5 Wittener Gußſt. 50,25 50,.— Wolf, Buckau. 58,.—5 167.2 Zellſt. Waldhof 811,5812,0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali.. 6 7Oberſchl. E. Bed. 98,75 9g,50 Benz-Motor.—.——, JOberſchl. Koksw.—.—100 2 DeutſchePetrol. Mix& Geneſt 142,0 137/2 144,0[Motoren Mannh.—.—— Mühlheim Berg. 139,0 140,0 .——.— Neckarſulm. Fhrzg 119,0 110,0 88.8495, 19,25 19,15 Heldburg..., Hochfrequenz.. 170,0 0 etersb. Int. db. 2,15 Ronnenberg..—.—— 7 Ruſſenbank...35 8,4 Sloman Salpeter 85⸗9085 osphat—.——.— 9 80 JRhenania Chem 62,25 64,75 a) Reichs⸗ u. Staatspap. —.—IRhein Elektrizit. 160,0 160 89,75 Rhein. Maſch. Led. 20.——.— 73 DAnlAblöſgsſchel 55,60—.— Siſtere 4 8— 145 Roſcher 75 15 2455 5 Hilpert Maſch.— slö 5 6⁰ 1 75 e Uufſerm. 1150 119,0 koſtger Zucker 82.— 82,25 ohne Auslöſgsr. 15.15 1750 Rüſorcz Jerd. J05 f8,0 0% dentee. Hieſchzeen eber 178 falger e ,80.90 1170 [Hirſchberg Leder 117,5 5% B. Kohlenanl. 13.— 18,— Ioveſchf. u. St. 17),2 770 Sachſenwerk.. 125)0,122,0ſ5% Peß Laltant.26.25 Tpohenlohe⸗Wrk. 21,.— 21.250LSalzdetfurth 247724,0 10% Mh. Stadt.25—.——.— Phil. Holzmann 192,0191,7 Sarotti 184.7180,5%% Mh. Stadt. 28—.— 87,90 Horchwerke.. 120,5120,5Scheidemantel.29,25 29,50 5% Roggenwert. 9,05 897 IHumboldtMaſch 38,85 38,.— ISchubert& Salz 356,5358,5 5% Roggenrentb. 8,.—.— ISchlickert& Co 203,0 202,05% Landſch. Rogg——18.— 1 75 eane 755 21 b) Ausl. Ventenwerte. „Sinner.sG... 73.— 5⁰ i 36.50 101,2 Stettiner Vulkan 30,.—29.— 4% Beſt. Schage. 178,0 Stoehr Kammgrn 182,8158,04%„Golorente 30.2830.— 21,65 Stoewer Rähm.. 60.—59,— 4%„ cond. Rre.———— e—.——,— Stolberger Zint 280,0 228,0 4½%„ Silberrte. 6,50.50 55,0 Südd Immobil.——o5,— 42/5%, Papierrte.—.——.— 169,0 Teleph. Berliner 81.5082,284% Türk, Ab.⸗Anl. 9,75 9,75 KFourdan 88,50ſ87,50 ThoerlOelfabr. + 101.0,101,9 4%, Bagd.⸗Eiſ. 17,1516.75 95,— 86,50 Tietz, Leonhard 163,0165,0 4%%„„ 11 14.,508,75 „—Transradio 130,7133,5 e 97 5 1885 i———.— 4%„ Zoflob. 1911 18,2518. eee„ 400⸗ F. Los 30,25 30.15 165,5 2 Ver. B. Frkf Gum.—-—.— 28.85 Ver. Chem. Charl.—.——— V. Dtſch. Nickelw. 175,0175,0 4½0%„1914 25.85025,85 4%„„ Goldrte 27.65.27,65 0 aurahütte.. 78, 4% Pronr 27000 V. Schuhf öBrnarW 77.50 78,50 30% Oe. I1 IXEr.74)—.—.— 1 4% Oe. Goldprior.———, BStahlw.d. Zyp—.——.— üdb 88 Ver dlerewnf. 188.0 1977 e 5„5% Obligat.—.——.— Boigt& Haeffner 180,0175,04½% naf S Vogländ Maſch. 80,— 80,75%% krat Sf.— 2025 Wanderer ⸗Werke 288,1240,5 4½%„ III 19,.— Weſer. Akt⸗Geſ.—.—. 5% Tehuantepec.—— 120, 1120,0 Mannesmann 485,ʃ4877 12 ereee 3 SSSTSSSAn SSN 1 8 = wWnsr eerrenrnr Dreitag, den 7. Oktober 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 484 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der aus Heilbronn gebürtige Kaufmann Friedrich Gott⸗ lieb H. hatte nach dem Kriege in Tauberbiſchofsheim ein Putz⸗ geſchäft betrieben. Später übernahm er die Mannheimer Fi⸗ liale der Firma Peſch u. Co. in Köln, die er dann auf eigene Rechnung weiterführte. Da aber das Abzahlungsgeſchäft nicht beſonders florierte, er auch durch Angeſtellte Verluſte erlitten haben will, ſo geriet H. ſehr bald in Zahlungsſchwierigkeiten, weshalb er ſich heute vormittag wegen Konkursver⸗ gehens zu verantworten hatte. Es wird ihm vorgeworfen, daß er die Eröffnungsbilanz ſeiner Firma nicht rechtzeitig auf⸗ geſtellt und die Einträge in die Bücher zeitlich und inhaltlich ſo unordentlich geführt habe, daß eine Ueberſicht über den Stand des Vermögens ganz ausgeſchloſſen war. Der An⸗ geklagte bemerkte dazu, daß er Organiſationstalent habe und daß ſeine letzte Bilanz mit einem rechneriſchen Ueberſchuß n 1000 Mark abſchloß. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, hielt dem H. vor, daß ſeine Kontokorrentpoſten nicht richtig geführt, die Einträge in Soll und Haben mehrfach verkehrt und daß ferner über die Verwendung der eingehenden Gelder kein Nachweis geführt worden ſei. Hierfür will der Angeklagte aber nicht verantwortlich ſein; ſämtliche Eingänge habe er ſo⸗ fort der Buchhaltung zur Eintragung überwieſen und für die eingegangenen Waren auch ſogleich Wechſel ausgeſtellt. Jeder eingegangene Betrag wurde fünfmal gebucht. Der Angeklagte betont, daß ſeine Zahlungsunfähigkeit erſt im September ein⸗ getreten ſei. Der Vorſitzende erwiderte aber, daß ſchon im März und Mai Wechſel zu Proteſt gegangen waren. Dem Angeklagten wird weiter vorgeworfen, daß er mit ſeiner Buchhalterin und ſeinem Vater während ſeiner Zah⸗ lungsſchwierigkeit Verträge abſchloß, wodurch die Beiden zum Nachteil der Gläubiger eine Sicherung bekamen, die ſie nicht zu beanſpruchen hatten. Der Sicherungsvertrag mit jeiner Buchhalterin belief ſich auf 3000., die ſie ſ. Zt. dem Angeklagten übergeben hatte. Sein Vater hatte 15000 M. in das Geſchäft hineingeſteckt, die er durch den Vertrag wieder erhalten ſollte. Nach dem Zuſammenbruch gründete die Buch⸗ halterin in Heidelberg eine Filiale des Mannheimer Geſchäfts. Für die Verhandlung waren vier Zeugen und als Sach⸗ verſtändiger Dr. Flucht geladen, der die mangelhafte Buch⸗ führung des Angeklagten einer ſtrengen Kritik unterzog. Insbeſondere bemängelte der Sachverſtändige, daß die Privar⸗ entnahmen des H. aus den Büchern nicht erſichtlich waren. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel begründete in eingehenden Ausführungen die Anklage und beantragte eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 4 bezw. einem Monat. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen ſeer . Die Unterſchlagungen bei der Mühlenvereinigung Mosbach Zehn Monate Gefängnis Der Geſchäftsführer der Mühlenvereinigung Mosbach G. m. b. H. in Tauberbiſchofsheim, der 40 jährige verheiratete Kaufmann Gg. W. aus., war beſchuldigt, aus dem Ver⸗ mögen der Geſellſchaft innerhalb 172 Jahren den Betrag von 154000.“ unberechtigt entnommen und für ſich verwendet zu haben. Er hatte ſeinerzeit eine vollkommen ſelbſtändige Stellung inne, ſo daß ſich bei ihm, wie er ſelbſt ſagt, ein Größenwahn entwickelt habe, der durch den flotten Ge⸗ ſchäftsgang noch unterſtützt wurde. Er lebte dementſprechend auf großem Fuß und hat allein an Speſen jährlich etwa 12000 Mark verbraucht. Für 60 000 Mark erwarb er Kunſtgegenſtände für ſeine Sammlung. Sein Monatsgehalt betrug„nur“ 500 Mark zuzüglich Umſatzproviſion. Als dann das große Auslandgeſchäft zuſammenbrach, hatte die Genoſſen⸗ ſchaft allein bei ihrer Hauptlieferantin in Amſterdam 160 000 Mark Schulden. Die bisherige Unbeſtraftheit und Reue des Angeklagten verhalfen ihm zu der verhältnismäßig geringen Strafe von zehn Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Verurteilung eines falſchen Schöffen Der Fall, daß ein zum Schöffenamt Einberufener ſich durch einen anderen vertreten läßt, und daß der falſche Schöffe dadurch bewirkt, daß verſchiedene falſche Beurkun⸗ dungen in den Gerichtsprotokollen vorgenommen wurden, führte den Handlungsgehilfen Hugo Mittelſtädt wegen Amts⸗ anmaßung, gewinnſüchtiger Falſchbeurkundung, wegen Fäl⸗ ſchung einer Privaturkunde und wegen Betruges auf die Anklagebank des Berliner Gerichts. Mitangeklagt war der Molkereibeſitzer Samuel Buttler, der ſich gefürchtet hatte, das Schöffenamt auszuüben und daher den anderen als Stellvertreter geſchickt hatte. Buttler iſt ein ſchwerer Alkoholiker und ſtändig betrunken. Der Anugeklagte Mittelſtädt war als Stellungsloſer in der Familie Buttler für alle möglichen Angelegenheiten tätig und hat die Eingabe gemacht, Buttler von dem Schöffenamt zu entbinden, da dieſer durch ſeine ſtändige Trunkenheit unzurechnungs⸗ fähig ſei. Frau Buttler habe ihm geſagt:„Was kann ſchon paſſieren, wenn Sie für ihn hingehen. Sie ſehen doch genau ſo aus, und wie ſoll es rauskommen, denn es bleibt unter uns dreien.“ Der Gedanke an eine Amtsanmaßung kam ihm nicht. Ihm ſei auch kein Vermögensvorteil ver⸗ ſprochen worden. Das Gericht verurteilte, erheblich über den Antrag des Staatsanwalts hinausgehend, den Angeklagten Mittelſtädt zu acht Monaten Gefängnis, Buttler wegen Beihilfe zu zwei Monaten Gefängnis. Das Gericht betonte, lt.„Frkf. Ztg.“, es handle ſich hier um einen Fall, der in Berlin und weit darüber hinaus großes Aufſehen erregt habe, und wohl überhaupt noch niemals vorge⸗ kommen ſei. Neues aus aller Welt Die ſpinale Kinderlähmung in Köln — Köln, 7. Okt. Die ſpinale Kinderlähmung, die vor allem in Leipzig ſo ſtark auftritt, macht ſich jetzt auch in Köln be⸗ merkbar. Es ſind bisher drei Fälle in Köln⸗Süd, ein Fall in Köln⸗Land, ferner in Bergiſch⸗Gladbach zwei, im Kreiſe Berg⸗ heim vier, im Kreiſe Wipperfürth ein und im Kreiſe Düres fünf Fälle aufgetreten. Ein Grund zu Beſorgniſſen liegt jes doch nicht vor, da dieſe Fälle den gewöhnlichen Stand der Krankheit nicht erheblich überſchreiten. Exploſion einer alten Kriegsgranate yParis, 7. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Lille wird berichtet: Eine Anzahl Arbeiter war geſtern bei Perenchies beſchäftigt, ein aus der Kriegszeit ſtammendes deutſches Blockhaus niederzureißen, als plötzlich eine alte Granate, die ſich unter den Steinen befand, explodierte und große Zementſtücke in alle Richtungen ſchleuderte. Unter den im Umkreis beſchäftigten Arbeitern entſtand eine furchtbare Panik. Nachdem ſich die erſte Aufregung gelegt hatte, konnte feſtgeſtellt werden, daß durch die Exploſion zwei Arbeiter aufs entſetzlichſte verſtümmelt waren. Sie wurden in aller Eile ins Hoſpital gebracht, verſchieden jedoch kurz nach ihrer Einlieferung. Einige ihrer Kameraden haben leichtere Ver⸗ letzungen erlitten. * — Durch Starkſtrom getötet. In Laſſan in Pommern wollte eine Schülerin einen an einem Kupferdraht befeſtigten Drachen ſteigen laſſen. Ihr Bruder, der 25 Jahre alte Maurer Wilhelm Steinfurth war ihr dabei behilflich. Plötz⸗ lich ſtürzte der Drachen herunter und fiel auf eine 15 000 Volt ſtarke Starkſtromleitung. Steinfurth brach ſofort leblos zuſammen. — Tödliches Unglück an einem ſchrankenloſen Bahn⸗ übergang. Ein furchtbares Unglück, dem zwei jfunge Männer zum Opfer fielen, ereignete ſich in Kronach(Bayern), in der Kulmbacher Straße. Vom Bahnhof Kronach her kam auf dem Nebengleis eine Rangiermaſchine mit dem Ran⸗ gierperſonal, gleichzeitig aus der Stadt zwei Berliner Herren, ein Dr. Wilhelm Brandt und ein Diplomingenieur Kurt Prede, auf einem Motorrad. Am ſchrankenloſen Bahn⸗ übergang ſtießen Lokomotive und Motorrad zuſammen.., der auf dem Soziusſitz ſaß, verſuchte, ſich durch einen kühnen Sprung zu retten, kam aber zu Fall, geriet unter die Loko⸗ motive und wurde leichter verletzt. Dr. B. wurde auf dem Rade etwa 15 Meter weit mitgeſchleift, bis das Rad ſich feſt⸗ klemmte und zertrümmert wurde. Dabei erlitt er ſo lebens⸗ gefährliche Verletzungen, daß er an deren Folgen inzwiſchen geſtorben iſt. W. wurde operiert und iſt inzwiſchen nach ſeiner Heimat in Schleſien übergeführt worden. Bankerotts zu einem Monat Gefängnis. CCCCTCTCCTTTTTTTTTTTT für den hieſigen Bezirk zum Vertrieb unſerer techniſchen Aſbeſt⸗ und Gummi⸗ waren, Riemen, Fettpräparate, Kaltleim⸗ pulver uſw. an die Verbraucher gegen hohe Proviſion geſucht. Herren, welche 0 bei der Induſtrie gut eingeführt ſind rrrrrrrbevorzugt. Ed351 Angebote unter Wa. 8042 an Heinr. 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Am Sonntag herrſcht Großbetrieb im Fußball, es kommt die Vorrunde um den Bundespokal zum Austrag. Für uns beanſprucht das Spiel Süd⸗ gegen Weſtdeutſchland im Duisburger Stadion das meiſte Intereſſe. Süddeutſchland ſtützt ſich guf die guten Spieler von Bayern und S. V. 1860 München. Obwohl das nicht die ſtärkſte Vertretung Süddeutſchlands darſtellt, iſt doch Die Mannſchaften treten in a Aufſtellungen an: Süddeutſchland: Schwab; Schmid 1, Kutterer(alle Bay⸗ ern München); Hoffmeiſter(Bayern), Pledl, Wendl; Stiglbauer, Hornauer(alle 1860), Pöttinger, Schmidt 2, Hoffmann(alle Bayern!). Für Schmidt 2, der verletzt iſt, ſpielt Nebauer(Wacker München). Weſtdeutſchland: Peſch(Fortuna Düſſeldorf); Fiederer (Oberhaufen), Schröder(..R. Köln); Flick(Duisburg 99), (Duisburger Sp..), Heidtkamp Ginee 99); Hupperts, Czepan (Schalke 04), Malſch(Duisb. Sp..), Cuzorra(Schalke), Rudolphs (Turn Düſſeldorf).— Schiedsrichter: Graak ⸗Hamburg. Südoſtdeutſchland ſptielt in Breslau gegen Brandeénburg und der Baltenverband in Stettin gegen Mitteldeuſchland. Schiedsricher in Breslau iſt Sackeureuther⸗Nürnberg und in Stettin Schil⸗ Norddeutſchland bleibt ſpielfrei. Die Verbandsſptele 5 Rheinbezirk bringen mit dem Zu⸗ Neckarau— Waldhof in Neckarau Vorentſcheidung um die Führung. Waldhof hat 5 jetzt glück⸗ lich abgeſchnitten, es hat bei acht Spielen nur einen Verluſtpunkt. Neckarau dagegen hat von ſeiner vorfährigen Form eingebüßt, her⸗ pvorragend iſt aber immer noch die Verteidigung und der Torwart. Hieran dürfte vielleicht der Angriffsgeiſt von Waldhof ſcheitern. Daß der Sturm von Waldhof gut und ſchußfreudig iſt, haben die bis⸗ herigen Spiele deutlich gezeigt, obowhl auch einige ſchwache Spiele gegen weniger gefährliche Gegner dabei waren. Bei Neckarau kommt in der guten Hintermannſchaft noch der Vorteil des Platzes hinzu, ſo⸗ daß der Ausgang des Spieles offen iſt, obwohl wir faſt Waldhof eine der bis jetzt noch un⸗ geſchlagen iſt, hat es nicht ganz ſo 9 wie Waldhof und Neckarau. Er dürfte am Sonntag gegen 08 Lindenhof, obwohl er auf dem erringen können. Phönix nem Boden glatt gewinnen. Pfalz Ludwigshafen tritt gegen J. C. 03 Ludwigshafen auf deſſen Gelände an Die Mann⸗ ſhaften ſind ziemlich gleichwertig, aber hier wird der eigene Platz zu unſten von 03 das Spiel entſcheiden. Die beiden Tabellenletzten aAhönir Mannheim und Germania Friedrichs⸗ ſeld freffen auf dem Phönixplatz aufeinander. Der Sieger iſt hier ſchwer vorauszuſagen. In der Kreisliga treffen ſich im Kreis Unterbaden Rheinau— Niernheim, Weinheim—Heddesheim und 07—Feudenheim. Bei dieſen pielen wird wohl jeweils im Platzverein der Sieger zu erblicken ſein. Im Neckarkreis ſpielen Rohrbach—Eberbach, Edingen— Kirchheim, Hockenheim—Neckargemünd, Schwetzingen—Eppelheim und NMeckarhauſen—Heidelberg.— Der Vorderpfalzkreis bringt folgende Gruber, — Sportliche Rund ſchau Spiele zur Durchführung: Rheingönheim—04 Ludwigshafen, Neu⸗ hofen—Revidia Ludwigshafen, Mundenheim—Landau, Frankenthal Oggersheim, Oppau—Union Ludwigshafen und Herxheim—Schiffer⸗ ſtadt.— Im Hinterpfalzkeis werden folgende Spiele aus⸗ getragen:..B. Pirmaſens—Rodalben, Olympia Hauenſtein—F. V. Kaiſerslautern, 05 Pirmaſens— Pfalz Pirmaſens, Münchweiler— Olympia Kaiſerslautern, V. f. R. Kaiſerslautern—Wieſentalerhof und Phönix—Otterberg. Im Rugbyſport iſt das wichtigſte Ereignis die Reiſe des S. C. 1880 nach Parts, wo er gegen den Sporting⸗Club Univerſitaire de France(S. C. U..) ſpielt. Von Verbandsſpielen werden ausgetra⸗ gen:.K. Hei delderg— B. C. Heidelberg, D..V. München— Wacker München. Die Hockeyſpieler tragen in Wien einen Länderkampf gegen Oeſterreich aus. Die Länder treffen ſich zum dritten Male. Das erſte Spiel 1925 in Wien gewann Deutſchland mit:0, 1926 gewann Deutſchland in Berlin mit 82:1. Auch diesmal dürfte Deutſchland ge⸗ winnen. Deutſchland tritt mit folgender Mannſchaft an: Brun⸗ ner(Leipzig), Haußmann(Heidelberg), Proft und Freiberg(Leipzig), Heymann(Berlin), Schäfer(Eſſen), Faber und Simon(Leipzig), Boche und Strantzen(Herlin, Förſtendorf(Bremen). Oeſter⸗ reſich: Lehrfeld(Hakoah Wien), Krak(Oeſt...), K. Revi(Allround), Wildam(.f. B. Wien). Winter(Wiener..), Kahane(Wiener A..), Herzl(.f. B. Wien), Halladick(Oeſter...), Waſchmirius (Allround), Max(Hakoah). Die Leichtathletik wartet noch einmal mit einigen Ver⸗ anſtaltungen auf: In München wird die ſüddeutſche Meiſterſchaft im 25 Kilometer⸗Laufen und im 50 Kilometer⸗Gehen ausgetragen. In Bonn kommt die weſtdeutche Meiſterſchaft im 50 Kilometer⸗ Gehen zur Durchführung. Dr. Peltzer trifft in Wiborg(Finn⸗ land) auf Nurmi und E. Borg.— Im Schwimmſport gibt es eine ganze Reihe von Hallenveranſtaltungen, ſo in Breslau, Berlin, mit Arne Borg, Hildesheim und Elberfeld.— Im Motorſport iſt es ruhig geworden. Zu erwähnen wären das Marburger Berg⸗ rennen und die Fahrt„Durch Schleſiens Berge“. Im Rad⸗ ſport wird außer einer Reihe Bahnrennen die 15. Etappe des Gro⸗ ßen Opelpreiſes von Deutſchland ausgetragen.— Pferderennen werden abgehalten in: Frankfurt a.., Köln, Karlshorſt, Dort⸗ mund und Magdeburg. Olympiſches Jußballturnier 1928 Unſer Amſterdamer Korreſpondent ſchreibt uns: Was das holländiſche Olympiſche Komitee bis jetzt an unverbindlichen Zuſagen erhalten hat, läßt darauf ſchließen, daß ſich am olym⸗ piſchen Fußballturnier des Jahres 1928 mindeſtens 24 Mannſchaften beteiligen werden, darunter nicht weniger als acht amerikaniſche, ferner aus Europa die Mannſchaften von Deutſchland, Schweden, Norwegen, Litauen, Eſtland, Holland, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Irland, Spanien, Italien, Jugoſlavien, Rumänien, Bulgarien und der Schweiz, dann ſo ziemlich ſichex. diejenigen von Canada, Aegypten, Moorbad Dentſchlands. er 1 5. 0 Japan, der Tſchechoſlowakei und Rußland(!)) ſowie piellelch diefenigen von Oeſterreich, Ungarn, Finnland, Südafrika und . Länder, deren Beteiligung vorläufig noch zweifelhaft t. größer noch als das Pariſer Turnier, an dem ſich bekanntlich 22 Mannſchaften beteiligten, größer vermutlich als jemals wieder ein Amateur⸗Turnier ſein wird. Es ſteht auch bereits feſt, daß in Amſterdam wieder nach dem Pariſer Syſtem geſpielt wird. Zwat liegen noch andere Vorſchläge vor; einer davon will den Verlierer noch ein„Hoffnungsſpiel“ aus⸗ tragen laſſen, ſodaß man nicht Gefahr läuft, ſchon in der Vor⸗ runde hoffnungslos eleminiert zu werden. Aber ſo ſchön dieſer Vorſchlag auch ſein mag, ſo wird doch die Zeit zu ſeiner Durchführung fehlen. Bei 24 Teilnehmern ſind ohnehin ſchon ſehr viele Spiele zu abſolvieren. Da in Amſterdam eigentlich nur die beiden Stadion⸗ plätze für die olympiſchen Fußballtreffen in Frage kommen, wird man wahrſcheinlich einzelne Vorrundenſpiele in Rot⸗ terdam und im Haag zur Durchführung bringen müſſen. In Rotterdam ſteht der Sparta⸗Platz zur Verfügung, wo ſchon jetzt neue Tribünen errichtet werden, ſo daß dort im kommenden Jahr 30 000 Zuſchauer untergebracht werden kön⸗ nen, während auf dem Haager...⸗Sportplatz 25 000 Zu⸗ ſchauer Unterkunft finden. Stadionplätze, die etwa für 40 000 bezw. 30 000 Zuſchauer Sichtgelegenheit bieten, ſo erhält das holländiſche Komitee die Möglichkeit, an einem und demſelben Tage in vier Spielen 125 000 Zuſchauer zu beherbergen. Darf man ſich da noch dar⸗ über wundern, daß man es in Holland gern geſehen hat, daß die eoölen Herrn vom Internationalen Olympiſchen Komitoe etwas Waſſer in ihren Olympiſchen Wein miſchten! Holland bereitet ſich auf das Turnier gründlich vor. Es ſpieſt am 20. November in Amſterdam gegen Deutſchland, am 11. Mainz in Amſterdam gegen Belgien, am 1. April in Antwervort gegen Belgien, am 22. April in Amſterdam gegen Dänemank und am 6. Mai gegen die Schweiz auf ſchweiseriſchem Poh Mit Spanien ſchweben Unterhandlungen über ein Spiel. ſev⸗ ner ſind verſchiedene Trainingsſpiele gegen engliſche Beruf⸗ ſpieler vorgeſehen. Sthach Am die Schach⸗Weltmeiſterſchafl Auch die 8. und 9. Partie remis Nach der Wiederaufnahme der achten Partie im Schan⸗⸗ Weltmeiſterſchaftskampf Capablanca—Aljechin, die beim 41. Zuge abgebrochen werden mußte, bot Aljechin dem Tite(halter ſchon beim nächſten Zuge Remis an. Capablanca nahm an. Der Schach⸗Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen Capablana und Aljechin kommt nicht zum Ende. Auch die neunte Portie, die von Capablanca eröffnet wurde, endete nach 33 Zügen remis.— Von neun Partien haben nun erſt drei eine Ent⸗ ſcheidung gebracht, ſechs endeten ergebnislos. Deutſches St. Moritz. 900 Meter ü. M. Bahnſtation der Streck⸗ München⸗Oberammergau. Sonnige, herrliche Lage. Umgeben von großen eigenen Parkanlagen. Das ganze Jahr geöffnet. Berühm⸗ durch unvergleichliche Hellerfolge bei Blutarmut, Bleichsucht, Frauenkrankheiten, Rheumatismus, Gicht. Nerven- und Herzlelden, ſowie bei allen Stoffwechselkrankheiten Leitender Kurarzt Dr. W. E. Pinggora. Nähere Auskunft erteilt die Badeverwaltung. Telephon: Amt Weilheim 84 500. 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