S r SA rre ee rl Wittwoch, 12. Olkkober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. Beieytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ —.— vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. eſchäftsſtelle E6, 2. R1,-6, Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ nal eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mittag⸗Ausgabe Neue Mannheimer5 Mannheimer General Anzeiger Die Nollage des beſetzten Gebielts Der Veſuch des Reichskanzlers in Mainz General Guillaumat läßt ſeine Karte abgeben Der Reichskanzler mit ſeinem Gefolge wurde am Diens⸗ tag nachmittag auf der Fahrt von Koblenz nach Mainz vom A. D. A. C. und dem Mainzer Automobilklub. die ihm das Ehrengeleit gaben, eingeholt. Vor dem„Holländiſchen Hof“, vor dem ſich eine aroße Menſchenmenge angeſammelt hatte, die den Reichskanzler lebhaft begrüßte, fand eine Vorbeifahrt der Mainzer Autoſportler ſtatt. Nachdem der Reichskanzler eine Huldigung und ein Ehrengeſchenk der Autoſportler ent⸗ gegengenommen hatte, begab er ſich zum Kurfürſtlichen Schloß. wo die heſſiſche Regierung, die Provinzial⸗ und Kommunalbehörden und Vertreter des Handels, der Wirt⸗ ſchaft, der Landwirtſchaft und der Gewerkſchaften ihn erwar⸗ teten. Staatspräſident Ulrich bearüßte namens der Heſſiſchen Staatsregierung den Reichskanzler, den Reichskom⸗ miſſar für die beſetzten Gebiete und die übrigen Vertreter des Reichsminiſteriums für die beſetzten Gebiete. Er führte aus. die heutige Ausſprache ſolle den Zweck haben. den Vertretern des beſetzten heſſiſchen Gebietes Gelegenheit zu geben, ihre Wünſche. Sorgen und Hoffnungen zum Ausdruck zu bringen. Der Staatspräſident wies im weiteren Verlauf ſeiner An⸗ ſprache auf einige Fragen hin, die beſonders hervorzuheben ſeien: Zunächſt die Frage der Herabſetzung der Be⸗ ſatzungsſtärke. Es ſei zu befürchten. daß die Vermin⸗ derung der Truppen ſich nicht genügend da auswirke, wo es am nötigſten ſei, nämlich in der Stadt Mainz. Die Fürſorge des Reiches auf kulturellem Gebiet müſſe eine. Verſtärkung erfahren; insbeſondere aber ſei es notwendig. daß dem Wirtſchaftsleben in aroßzügiger Weiſe ge⸗ holfen werde. Heſſen liege mit ſeiner Wirtſchaft beſonders ſchwer darnieder. Schließlich ſei es erforderlich, weitere Er⸗ leichterungen des Beſatzungsregimes, insbeſondere des Or⸗ donnanzſyſtems, zu erzielen. Hierbei ſei des Druckes beſon⸗ ders gedacht, der durch die Militärgerichtsbarkeit noch immer auf der Bevölkerung laſte. Der Staatspräſident forderte ſo⸗ dann die Erſchienenen auf. ihre Wünſche und Sorgen zum Ausdruck zu bringen. Als erſter Redner ſprach der Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz, Dr. Külb. Er führte u. a. aus: Im Reichshaushalt 1927 iſt von einer Geſamtſumme von 30 Millionen Mark zur Beſeitigung der Rhein⸗Ruhr⸗Kampfſchäden des beſetzten und geräumten Ge⸗ bietes für ſeine Gemeinden und Gemeindeverbände ein Be⸗ trag von 10,2 Millionen Mark beſtimmt worden, der durchaus unzulänglich iſt. Der Verband der Stadt⸗ und Land⸗ kreiſe des beſetzten Gebietes hat bereits zu Beginn dieſes Jahres durch ſeine Erhebungen feſtgeſtellt, daß die Gemeinden und Gemeindeverbände des beſetzten Gebietes an einer finan⸗ ziellen Belaſtung allein durch die Rhein⸗Ruhrſchäden zu leiden haben, die ſich auf etwa 40 Millionen Mark beläuft. Auch nach der Verteilung der 10,2 Millionen Mark bleibt im⸗ mer noch für die Gemeinden und Gemeindeverbände des be⸗ ſetzten und geräumten Gebietes eine nicht gedeckte Schädenſumme von etwa 30 Millionen. Es muß daher erwartet und verlangt werden, daß das Reich noch wei⸗ tere Mittel für dieſen Zweck zur Verfügung ſtellt. Außer⸗ ordentlich beunruhigt ſind die Städte des beſetzten Gebietes durch die Behandlung der Frage der Auslandsanleihen. die ſie durch die Beratungsſtelle und den Herrn Reichsbank⸗ präſidenten Schacht erfährt. Die Städte wiſſen durchaus die Bedeutung der Währungs⸗ und allgemeinen politiſchen Ge⸗ ſichtspunkte zu würdigen, aber ſie müſſen auch eine gerechte und ausgleichende Berückſichtigung ihrer kommunalen Lebens⸗ bedürfniſſe auf finanziellem Gebiet erwarten. Sollte die Be⸗ ratungsſtelle zu einer Ablehnung oder ſtärkeren Reduzierung der Auslandsanleihe, die die Heſſiſche kommunale Landesbank für uns aufnimmt, kommen, ſo wären wir im beſetzten heſ⸗ ſiſchen Gebiet genötigt, ſofort alle begonnenen Arbeiten zu ſiſtieren. Die Auswirkung einer ſolchen Maßnahme würde ſich ſofort bei der Privatwirtſchaft deutlich bemerkbar machen, vor allem aber das Heer der Arbeitsloſen auf ein Vielfaches erhöhen. Ich bitte deshalb den Herrn Reichskanzler dringendſt, dahin zu wirken, daß die Beratungsſtelle mit mög⸗ lichſter Beſchleunigung ihre Arbeiten wieder aufnimmt und unter Würdigung der beſonderen Verhältniſſe des beſetzten heſſiſchen Gebietes in eine wohlwollende Prüfung der vorlie⸗ genden Anträge der Heſſiſchen kommunalen Landesbank ein⸗ tritt. Die Stadt Mainz iſt durch die ſchweren Laſten der Beſatzung in einer ganz beſonders ſchlechten Lage und es beſteht auch, ſoweit wir unterrichtet ſind, wenig Ausſicht, daß ſie bei der Herabſetzung der Zahl der Beſatzungstruppen eine nennens⸗ werte Erleichterung erfahren wird. Dabei hätte ſie zahlen⸗ mäßig den ſtärkſten Anſpruch darauf. Gegenüber einer Frie⸗ densgarniſon von ungefähr 10000 Mann hat Mainz zur⸗ zeit eine Belegung von rung 15000 Mann. Außerdem hat die hieſige Beſatzung einen verhältnismäßig hohen Offi⸗ ziersbeſtand, dabei die übermäßig große Zahl beſchlagnahmter Wohnungen. Insgeſamt ſind in Mainz zur Zeit beſchlag⸗ nahnt 2159 ſelbſtändige und Teilwohnungen mit 10987 Räumen. alles in allem ein Bild ſchwerſter Beſatzungs⸗ not, die auf einer Stadt von 110 000 Einwohnern laſtet. Worms hat mit 47015 Einwohnern eine franzöſiſche Gar⸗ niſon von 4000 gegenüber einer Vorkriebsbelegung von 2157 Mann. In Worms waren am 1. Mai 1927 beſchlagnahmt 222 Wohnungen. Bingen hatte im Frieden überhaupt keine Garniſon, war vielmehr im weiteſten Maße auf Fremden⸗ verkehr eingeſtellt. Heute liegen in Bingen faſt 500 Mann eng⸗ liſche Beſatzung. Im preußiſchen beſetzten Gebiet entfallen auf 10 000 Einwohner 181, in der Pfalz 169, im heſſiſchen Gebiet dagegen 420 Beſatzungsangehörige. Zu meinem größten Bedauern werde ich in der Annahme immer mehr ge⸗ ſtärkt, daß das heſſiſche beſetzte Gebiet, insbeſondere aber Mainz, als tatſächlicher Mittelpunkt der franzöſiſchen Be⸗ ſatzung bis zur Räumung immer am ſtärkſten belaſtet bleiben wird. Nach der Rede des Oberbürgermeiſters Külb trugen die Vertreter der Wirtſchaft und Induſtrie dem Reichskanzler ihre Wünſche vor. Es ſprachen u. a. ein Vertreter der freien Gewerkſchaften, zwei Vertreter der Landwirtſchaft und der Vorſitzende der Mainzer Handelskammer. Zum Schluß der allgemeinen Ausſprache ergriff Reichskanzler Dr. Marx das Wort um auszuführen:„Sehr geehrter Herr Staatspräſident! Sehr geehrte Herren! Ich danke Ihnen, Herr Staatspräſident, für die warmen Worte der Begrüßung aufs herzlichſte. Es iſt mir eine beſondere Freude, im beſetzten Heſſenlande zu wei⸗ len. Ich bin hier in der dritten Beſatzungszone, in der alles, was die Beſatzung Drückendes an ſich hat, ſich verſtärkt aus⸗ wirkt. Berechtigtermaßen erhebt die Bevölkerung dieſer drit⸗ ten Beſatzungszone deshalb auch Anſpruch auf beſondere Be⸗ rückſichtigung. Es iſt uns in Berlin wohl bekannt, wie ſehr das beſetzte heſſiſche Gebiet unter der hier beſonders intenſiv einwirkenden Beſatzung leidet. Auch der heſſiſche Staat ſelbſt wird durch die Beſatzung mehr mitgenommen als irgend ein anderes von der Beſatzung betroffenes Land. Ich werde wohl aber keinen Widerſpruch finden, wenn ich ſage, daß im Reichs⸗ miniſterium für die beſetzten Gebiete Heſſen für ſeine beſon⸗ deren Beſatzungsverhältniſſe Verſtändnis gefunden hat. Ein Teil des Verdienſtes daran gebührt, wie ich gerne anerkenne, Ihrem unermüdlichen früheren Geſandten, Freiherrn von Biegeleben. Was vom beſetzten heſſiſchen Gebiet im Ganzen gilt, das gilt auch für die Stadt Mainz im Beſonderen. Sie weiſt eine Beſatzung auf, die weit über das Maß der deutſchen Friedensgarniſon hinausgeht und daher notwendigerweiſe überall drückt und drängt. Gerade bei den ſtarken Wirt⸗ ſchaftsbewegungen und Beſtrebungen, die die Nachkriegszeit mit ihren häufigen wirtſchaftlichen Umſchichtungen zur Folge hat, ſah Mainz ſich gegenüber den mit ihm im Wettbewerb ſtehenden Städten durch die Beſatzung zurückgedrängt und gehemmt. Daß ich dem beſetzten heſſiſchen Gebtet in Erkennt⸗ nis ſeiner beſonders ſchweren Lage auch ein beſonderes Wohl⸗ wollen bei Führung meines Amtes entgegenbringe, brauche ich Ihnen nicht zu verſichern. Ich möchte hier nicht im Einzelnen beſprechen, wie wir die Fürſorgetätigkeit für das beſetzte Ge⸗ biet und beſonders für Mainz fortſetzen wollen. Ich möchte ſchließen mit der Ueberzeugung, daß wie bisher, ſo auch in Zukunft, durch vertrauensvolle Zuſammenarbeit von Land und Reich fortgefahren wird, die ſchweren Wunden und Gebrechen, die die Beſatzung hier geſchlagen hat, nach Kräften zu heilen, bis die Sonne der Freiheit wieder über dem goldenen Mainz erglänzt. Mit der Rede des Reichskanzlers nahm die Ausſprache ihr Ende. Darauf begab ſich Reichskanzler Dr. Marx in d⸗ Verwaltungsgebäude der Provinzialdirektion, wo er als Gaſt der heſſiſchen Regierung noch einige Stunden verweilte. Nachdem Reichskanzler Marx nach ſeiner Ankunft in Mainz im holländiſchen Hof abgeſtiegen war, überbrachte ein höherer Offizier des Stabes der Rheinarmee die Karte des Generals Guillaumat. Hierauf ließ auch Reichskanzler Dr. Marx durch einen höheren Beamten des Reichskommiſ⸗ ſariats für die beſetzten Gebiete ſeine Karte bei General Guillaumat abgeben. Verminderung der engliſchen Veſatzungstruppen Ueber den Abbau der Truppen in der Wiesbadener eng⸗ liſchen Zone liegt nunmehr eine offizielle Mitteilung vom Reichsvermögensamt an die Regierung in Wiesbaden vor. Danach beſtätigt es ſich, daß JIdſtein aſs Garniſon doll⸗ ſtändig aufgehoben wird und daß aus Königſtein ein halbes Bataillon herausgezogen wird. Das bisher dort lie⸗ gende Regiment ſoll durch ein entſprechend ſchwächeres Re⸗ giment Schottländer erſetzt werden. Das bedeutet für dieſen Badeort. in dem die Wohnungsnot infolge der engliſchen An⸗ ſprüche groß iſt, eine weſentliche Entlaſtung. Es dürften min⸗ deſtens zwei Villen und zwanzig Wohnungen frei werden. Auch die Garniſonen Wiesbaden⸗Dotzheim, Schierſtein und Biebrich werden verringert werden. Indeſſen werden dort nicht ganze Truppenteile herausgezogen, ſondern nur das Bedienungs⸗ und Ordonnangperſonal verringert. Preis 10 Pennig 1927— Nr. 47 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Koldnelzeile 5 Allgem. Anzeigen 940..⸗M. Mellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. wa 1 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Maninheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer§rauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht ö FFFFFFFUFFFPVVVPFFF——FTFV—FTFT——————————————————————————**— Ftalien und die mazedoniſchen Bomben Von Hans Tröbſt⸗Belgrad Es wäre durchaus falſch, wollte man die gerade in den letzten Tagen beſonders lebhafte Tätigkeit der mazedoniſchen Komitadſchis auf ſerbiſchem Boden als ein Ereignis von nur örtlicher Bedeutung werten. An ſich fallen dieſe Bomben⸗ attentate zwar nicht aus dem Rahmen jener regelmäßig wie⸗ derkehrenden Zwiſchenfälle, die auf dem Balkan, namentlich in den Herbſttagen, nach Einbringung der Ernte, zu den All⸗ täglichkeiten gehören. Aber diesmal gewinnen ſie eine be⸗ ſondere Bedeutung, weil ſie blitzartig den„Kampf im Dunkel“ beleuchten, den Jugoflavien ſeit einigen Wochen mit— Italien um die bulgariſche Seele führt. Die zur Entgleiſung gebrachten Eiſenbahnzüge, die in Brand geſteckten Grenzhotels, die kleinen, faſt Tag für Tag ſich wiederholenden Scharmützel zwiſchen ſerbiſcher Polizei und den auf jugoſlaviſches Gebiet eingedrungenen mazedoniſchen Banden ſind nicht etwa ſelb⸗ ſtändige Handlungen irgendwelcher Fanatiker, die der Welt auf dieſe Weiſe in Erinnerung bringen wollen, daß es im Süd⸗ oſten noch ſo etwas wie eine„Mazedoniſche Frage“ gibt. Nein! Die Gründe und Urſachen dieſer Ereigniſſe liegen viel tiefer! Man wird ſich erinnern, daß die Welt vor einigen Wochen mit allerlei Nachrichten überraſcht wurde, wonach eine An⸗ näherung zwiſchen Jugoſlavien und Bulgarien, wenn nicht ſogar eine Verſchmelzung beider Staaten zu einem großen ſüdſlaviſchen Reiche unmittelbar bevorſtände. Serbiſche Chau⸗ viniſten wollten ſogar ſchon den Augenblick in greifbare Nähe gerückt ſehen, wo König Boris—„in ehrlicher Erkenntnis ſeiner deutſchen Abſtammung(11), die ſeine wirkliche Volks⸗ tümlichkeit in Bulgarien immer unmöglich machen muß“— ſeine Krone auf dem Altar dieſer Verſtändigung freiwillig niederlegen würde, um der endgültigen Vereinigung beuder ſlaviſcher„Brüdervölker“ jedes Hindernis aus dem Wege zu räumen. Daß Italien dieſe ſerbiſchen Hoffnungen auf ein Reich, das faſt von Wien bis zum Schwarzen Meere reichen würde, mit allen Mitteln bekämpfen muß, daran zweifelt wohl niemand. Trotzdem ſah man in Belgrad mit großer Spannung dem Ergebnis der Beſprechungen entgegen, die der ſerbiſche Außenminiſter Marinkowitſch in Genf mit dem bul⸗ gariſchen Miniſter Burow angeknüpft hatte. Aber Marinko⸗ witſch brachte— abgeſehen von allgemeinen Redensarten.— nichts Endgültiges nach Hauſe. Es war vorauszuſehen, daß Bulgarien auf dem begonnenen Wege nicht einen Schritt vor⸗ wärts gehen würde, ehe nicht— neben vielen anderen weniger wichtigen Dingen— die Zaribrod⸗Frage zu ſeinen Gunſten ge⸗ klärt iſt. Die Rückgabe dieſer 1918 abgetretenen Stadt iſt auch heute noch für jeden Bulgaren, ohne Unterſchied der politiſchen Einſtellung, die Vorbedingung für jede Annäherung oder Ver⸗ ſtändigung. Aber Serbien denkt nicht im entfernteſten daran, dies Opfer zu bringen, und doch wird eine raſche Einigung mit Bulgarien mit Rückſicht auf die zielbewußte italieniſche Einkreiſungs⸗ und Iſolierungspolitik über kurz oder lang zur gebieteriſchen Notwendigkeit werden. Alle anderen ſerbiſchen Verſuche, ſich aus der immer enger werdenden Umſchließung zu befreien, ſind kläglich geſcheitert. Zunächſt zerplatzte im Sommer dieſes Jahres der ſchüchtern hochgelaſſene Verſuchs⸗ ballon eines„dreieckigen“ Freundſchaftsbundes Berlin⸗Bel⸗ grad⸗Paris. Infolgedeſſen wandte Jugoſlavien ſeine Blicke nach Oſten und knüpfte mit der Türkei Verhandlungen an, die aber an den ſofort einſetzenden italieniſchen Gegenmanöb⸗ vern zu Schanden wurden. Als Serbien nun verſuchte, ſeine Beziehungen zu Griechenland enger zu geſtalten, lud Muſſo⸗ lini die griechiſchen Miniſter nach Rom ein; wenige Tage darauf kündigte Griechenland die Pangalosverträge und ſtellte den vertragloſen Zuſtand, wie er bei Kriegsende geherrſcht hatte, wieder her. Als einziger noch zu erwerbender Freund blieb Bulgarien übrig, und im Anfang ſchien es auch, als ob die beiderſeitigen Beſprechungen zu einem guten Ende führen würden. Man darf jedoch nicht vergeſſen— und dieſer Fehler wird immer wieder gemacht—, daß die Wortführer dieſer Verſtändigung auf jugoflaviſcher Seite keine Serben, ſondern — Kroaten und Slovenen ſind. Dr. Korotzſchetz und Genoſſen arbeiten aus ſehr durchſichtigen Gründen auf dies Bündnis hin: Sie erwarten von einer Verſchmelzung beider Staaten in erſter Linie ein Gegengewicht gegen das zur Zeit vorherr⸗ ſchende Alt⸗ oder Groß⸗Serbentum. Dieſem würde viel von ſeinem parlamentariſchen Einfluß genommen, wenn tatſächlich einmal bulgariſche Abgeordnete in die Skuptſchina einziehen. Daran iſt natürlich in abſehbarer Zeit nicht zu denken. Kroaten und Slovenen haben die bulgariſchen Truppen und die barbariſche Methode ihrer Kriegführung im Balkan⸗ und im Weltkriege nicht zu erleben brauchen; aber in der breiten Maſſe des ſerbiſchen Volkes herrſcht auch heute noch gegen Bulgarien ein Haß, der zu den Verbrüderungsreden der Par⸗ lamentarier und Miniſter in kraſſeſtem Gegenſatz ſteht. In das Hin⸗ und Her dieſer Verhandlungen platzten nun wie Blitze aus heiterem Himmel die Bomben der Mazedonier hin⸗ ein und warfen die im beſten Zuge befindlichen Verbrüde⸗ rungspläne mit einem Schlag auf ihren Ausgangspunkt zu⸗ rück. Wem nützt dies?— Daß Italien die Tätigkeit des Pro⸗ mazedoniſchen Komitees nicht nur mit Wohlwollen betrachtet, ſondern auch tatkräftig finanziell unterſtützt, daran zu zwei⸗ feln liegt heute kein Grund mehr vor. Von einer Aufrollung der mazedoniſchen Frage, welche die drei unmittelbaren„An⸗ lieger“, Griechenland, Serbien und Bulgarien in ſchärfſten Gegenſatz zueinander bringen muß, hat nur Rom Vorteile. In wenigen Tagen tritt die Skuptſchina zuſammen, dann wird die Frage der Ratifizierung der Nettunokonventionen brennend. Bomben und Attentate ſind im Südoſten das beſte Mittel, um die Aufmerkſamkeit Serbiens von der Adria und Albanien abzulenken. Italien ſchlägt damit gleichzeitig einen tiefen Riß in die zarte bulgariſch⸗ſerbiſche Frounnbſboft. Ser⸗ Nene Maunhe nheimer geitung(Mittag⸗Ausgabey ge⸗ 15 ehen, durch ſeinen Geſandten in Sofia einen„freundſchaft⸗ ichen“ Schritt zu unternehmen, und eindringlich erſucht, den Uebertritt mazedoniſcher Banden auf ſüdſlaviſches Gebiet mit allen Mitteln zu verhindern. Sofia hat natürlich höflich, aber beſtimmt jede Verantwortung abgelehnt— das iſt der erſte, den Italienern ſo erwünſchte Mißton. Schon am Tage darauf wurden von den griechiſchen Be⸗ hörden in Saloniki einige verdächtige, mit Bomben aus⸗ gerüſtete Perſonen verhaftet, die ein Attentat auf das jugoſla⸗ Biſche Konſulat geplant haben ſollen. Infolgedeſſen ſah ſich genötigt, den Belagerungszuſtand über Grie⸗ chiſch⸗Mazedonien zu verhängen und die Grenze gegen Bul⸗ 8 zu ſperren. Faſt gleichzeitig erfolgten zwei neue Ban⸗ deneinfälle auf jugoflaviſches Gebiet, ſodaß diesmal 70 55 ein General, der Chef der geſamten ſüdflaviſchen Gendarmerie, aufgeboten werden mußte, um die Banden unſchädlich zu machen. Merkwürdiger Weiſe befand ſich unter den ein⸗ gebrachten Gefangenen auch ein aktiver bulgariſcher Grenz⸗ Uunteroffizier. Bei einem anderen Gefangenen wurde ein Paß gefunden, ausgeſtellt von der„Gemiſchten Kommiſſion“, in deren Händen der Austauſch der grtechiſch⸗bulgariſchen Bevöl⸗ kerung liegt... Griechiſche Zeitungen bemerken hierzu mit [Reecht, daß alle dieſe Attentate nur den Zweck hahen, die An⸗ näherung Bulgariens an ſeine Nachbarn zu verhindern, weil ſie dem Promazedoniſchen Komitee nicht paßt. Man fragt ſich nur:„Wer ſteckt hinter der wieder auflebenden Tätigkeit der Mazedonier?“ Daß dieſe Revolutionäre allein nicht in der Lage ſind, ihre engumgrenzten, mehr oder minder lokalen Ziele zu erreichen, liegt auf der Hand. Sie müſſen alſo mäch⸗ tige Freunde und Bundesgenoſſen beſitzen, von denen ſie in geſchickter Form mißbraucht werden, und die dann an dem von den Mazedoniern angelegten Feuer ihr Süppchen zu kochen gedenken. Ein Belgrader Blatt kommt jedenfalls dem Kern der Frage ſehr nahe, wenn es offen auf Italien als 75 treibende Kraft hinweiſt, das ſich als lachender Dritter die Hände reibt und künſtlich eine Flamme ſchürt, die, wenn ſie einmal entfacht iſt, ſelbſt durch die eurxopäiſche Feuerwehr nicht auf ihren Herd beſch-änkt werden kann. bien bat ſich vor einigen Tagen wohl oder übel ae 85 8 WHNe Der Flaggenſtreit 14 mit den VBerlmer Hotels beigelegt Wie der amtliche Preußiſche Preſſedienſt in Berlin be⸗ richtet, hat eine Rückſprache, die am 10. Oktober zwiſchen dem Berein Berliner Hotels und verwandter Betriebe, dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und dem Staats⸗ ſekretär des preußiſchen Staatsminiſteriums, Dr. Weiß⸗ mann, ſtattgefunden hat, zu folgendem Ergebnis geführt: Ees wurde klargeſtellt, daß der Verein Berliner Hotels niemals einer Mißachtung der ſchwarz⸗rot⸗goldenen Reichs⸗ flagge Ausdruck gegeben und keine verfaſſungsfeindliche Kundgebung veranſtaltet hat. Der Verein wird den Wün⸗ ſchen der Reichsregierung und preußiſchen Staatsregierung entſprechend ſich dafür einſetzen, daß künftig in allen Fällen, in denen aus nationalen Anläſſen geflaggt wird, die Reichs⸗ — 75 gezeigt werden. Ebenſo werden die Reichs⸗ arben dann gehißt, falls ſich die Notwendigkeit ergeben ſollte, eine fremde Staatsfahne aufzuziehen. Die preußiſche Staats⸗ regierung wird infolgedeſſen das Erſuchen des Miniſterpräſi⸗ denten vom 25. Auguſt und die daraufhin von den Staats⸗ miniſtern herausgegebenen Verfügungen zurückziehen. Beilegung des Verliner Verkehrsſtreiks 15 Nach Verhandlungen des Groß⸗Berliner Schlichters, des Abg. Wiſſel, iſt das Ende des Streiks auf der Berliner Hoch⸗ und Untergrundbahn herbeigeführt worden. Es wurde eine Einigung erzielt, derzufolge die regelmäßige Arbeitszeit des Verkehrsperſonals ausſchließlich aller Pauſen im Monat 75 8 bdiurchſchnittlich 208 Stunden nicht überſchreiten ſoll. Es kön⸗ nen 230 Stunden gefordert werden, jedoch muß von der 209. Stunde ab ein 20prozentiger Zuſchlag gezahlt werden. Die 7 Arbeit wird am heutigen Mittwoch in vollem Umfange wieder gaaufgenommen. Maßregelungen finden nicht ſtatt. Die Schlichtungsverhandlungen im Tarifſtreit der Ber⸗ Uner Omnibusgeſellſchaft ſind auf Donnerstag vertagt worden. Immer wieder Lubendorff Berlin. 12. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) General Dudendorff hat bekanntlich beſtritten, daß er in Tannen⸗ Hherg auf Veranlaſſung der Ffeſtleitung die für die Regierungs⸗ vertreter und die kommandierenden Generäle reſervierte Tri⸗ büne verlaſſen habe. Dieſer Rückzug ſei vielmehr freiwillig geſchehen. Demgegenüber hält der Gewährsmann der„Ger⸗ mania“, deſſen Darſtellung Ludendorff als erlogen bezeich⸗ net hat,„Wort für Wort“ an ihr feſt. Aus den Vorgängen auf der Trihüne hätte kein anderer Schluß gezogen werden können als der, daß Ludendorff von dritter Stelle zum Ab⸗ gang veranlaßt worden ſei. Cosgrabe iriſcher Miniſterpräſident V London, 12. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das triſche Parlament hat geſtern nach einer außerordentlich ſtürmiſchen Sitzung Cosgrave zum Staats⸗ und Miniſter⸗ präſidenten wiedergewählt. 76 Stimmen wurden für und 70 Stimmen gegen Cosgrave abgegeben. Die Tendenz zum SZmweiparteienſyſtem, das ſich im Ergebnis der Wahlen durch das Verſchwinden der kleinen Parteien bemerkbar gemacht hatte, ſcheint nunmehr auch im Parlament vorherrſchend zu ſein. Die Reden, die der geſtrigen Abſtimmung vorausgingen, bHefaßten ſich beinahe ausſchließlich mit der Frage der iriſchen Staatsverfaſſung und der Kompromißpolitik Cosgraves. Hinter der einfachen Gegenüberſtellung für oder gegen Cos⸗ graves verſchwanden die einzelnen Parteiprogramme, ſo daß die Unabhängige⸗ und die Farmer⸗Partei in der Regierungs⸗ partei aufgingen, während die Arbeiterpartei ſich mit den RMepublikanern zu einer überaus ſtarken Oppoſitionsgruppe verbündeten. Cosgrave wird mit der ſchwachen Mehrheit von 6 Stimmen auszukommen wiſſen und ſchleunigſt eine neue Regierung bilden. Seine Stärke beſteht darin, daß jede andere Regierung noch ſchwächer ſein würde. Wie aber dar parla⸗ mentariſche Praxis nunmehr ausſehen wird, da die Republi⸗ kaner faſt die Hälfte des Hauſes füllen, darauf darf man einigermaßen geſpannt ſein. Der Konflikt um Nakowski VParis. 11. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Bisher iſt am Quai'Orſay noch immer keine Antwort der Sowjet⸗ kxegierung auf die letzte ſchriftliche Note des franzöſiſchen Ka⸗ binetts, in der die Abberufung Rakowskis verlangt wird, ein⸗ troffen. Wie verlautet, wird übrigens ein definitiver Ent⸗ ſchluß der ruſſiſchen Regierung erſt anläßlich des Zuſammen⸗ tritts des Volkskommiſſariats am 14. Oktober gefaßt werden, doch kann die Abberufung Rakowskis ſchon jetzt als eine im Voraus beſtimmte Tatſache angeſehen werden, da die Sow⸗ Ijetregierung mit der an den franzöſiſchen Botſchafter in Mos⸗ kau gerichteten Einladung, die franzöſiſche Regierung ſolle die Abberufung Rakowskis in ſchriftlicher Form verlangen, ſich Aifiziell verpflichtet hat, dieſen abzuberufen. gum Reichsbeſoldungsgeſetz Nachdem vor einigen Tagen die Begründung zu dem Be⸗ ſoldungsentwurf der preußiſchen Regierung bekannt gewor⸗ den iſt, ſind wir heute in der Lage, aus der noch unveröffent⸗ lichten Begründung zum Entwurf des Beſoldungsgeſetzes für die Reichsbeamten Auszug über das Problem „Beamter und Staat“, von der grundſätzlichen Seite aus behandelt, wiederzugeben. Seit Dezember 1924 ſind die Beamtenbezuge— abgeſehen von der Anpaſſung des Woh⸗ nungsgeldzuſchuſſes an die Wohnungsmieten— nicht mehr erhöht worden, während die Koſten der Lebenshaltung weiter geſtiegen ſind. Die zu Weihnachten 1925 und 1926 gewährten einmaligen Beihilfen konnten keine dauernd wirkſame Ab⸗ hilfe für die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten ſchaffen, in die die Beamtenſchaft in ſteigendem Maße geraten iſt. Schon in der Vorkriegszeit reichten die Gehälter bei den Beamten der unteren Gruppen nur knapp für den Lebens⸗ unterhalt aus und auch die mittleren und höheren Beamten konnten, wenn ſie nicht Vermögen beſaßen, nur bei ſpar⸗ ſamer Wirtſchaft auskommen. Heute ſind die Bezüge in allen Gruppen ſo knapp geworden, daß ſie nur bei allerbeſcheiden⸗ ſter Lebensführung ein Auskommen geſtatten, aber ohne jede Möglichkeit, ausreichende Rücklagen für außerordentliche unvorhergeſehene Bedürfniſſe zu machen und unter weitgehendem Verzicht auf die Befriedigung kul⸗ tureller Bedürfniſſe. Werden beſondere Ausgaben irgend⸗ welcher Art nötig, ſei es bei der Geburt eines Kindes, bei Krankheiten oder Todesfällen, ſei es auch nur infolge drin⸗ gender Erneuerungsbedürftigkeit von Gebrauchsgegenſtänden, die in den langen Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren unbrauchbar geworden ſind, ſo ſteht dem der Beamte hilfslos gegenüber und muß Gehaltsvorſchüſſe, Notſtandsbeihilfen und Unter⸗ ſtützungen in Anſpruch nehmen, da er infolge der Infla⸗ tion nicht mehr auf Sparbeträge oder gar eigenes Ver⸗ mögen zurückgreifen kann. Aber trotz aller dieſer Notbe⸗ helfe, die nur vorübergehend wirken können, iſt die Beamten⸗ ſchaft in immer tiefere Verſchuldung geraten. Die Wahr⸗ nehmungen, die in dieſer Hinſicht bei Beamtenbanken gemacht werden, reden eine deutliche Sprache über die in weiten Be⸗ amtenkreiſen vorherrſchende wirtſchaftliche Bedrängnis. Dieſer Zuſtand birgt aroße Gefahren für den Staat in ſich. Die deutſche Republik braucht Beamte. die ſich in vor⸗ bildlicher Pflichttreue mit ihrer ganzen Kraft in den Dienſt ihres Amtes ſtellen und mit ihrer ganzen Perſönlichkeit für den Staat einſetzen. Solche Beamte kann und wird der Staat aber nur haben, wenn er ihnen auch eine gewiſſe Sicherheit ihrer Lebensführung bietet, die nicht nur in der Lebens⸗ länglichkeit der Stellung und in der Ausſicht auf Ruhegehalt und Hinterbliebenenhezüge, ſondern in erſter Linie auf einer zureichenden Bezahlung beruhen muß, wenn nicht der Beamtenberuf der Anzfehungskraft ent⸗ behren ſoll, die er früher hbatte, weil er dem Veamten ſelbſt und ſeiner Famile eine geſicherte ſoziale Stellung gab. Das Sinken der ſozialen Stellung der Beamtenſchaft trifft nicht nur dieſe ſelbſt, ſondern bringt auch den Staat um den Nutzen, der für ihn gerade in der allgemein anerkannten ſozialen Stellung ſeiner Organe lag. Das Auftreten der Beamten in allen ihren Schichten und die von ihnen ausgehende Geſinnung dem Staate gegenüber wirkt überaus ſtark auf die Bevöl⸗ kerung ein, denn für ſie iſt der Beamte der Repräſentant des Staates. Von ſeinem Auftreten, ſeiner Zufriedenheit oder Unzufriedenheit ſchließt die Bevölkerung auf den Staat und ſein Weſen. Die junge Republik wird ſich die für ihre Feſtigung not⸗ wendige Zufriedenheit weiter Bevölkerungs⸗ kreiſe auch dadurch erringen können, daß ihre Organe feſtes Vertrauen zu ihr haben und bemüht ſind, dieſes Vertrauen an alle Staatsbürger weiterzugeben. Ein ſtarkes Vertranensverhültnis zwiſchen dem Staat und ſeinen Organen wird aber auf die Dauer nur dann beſtehen, wenn der Stagt im Rahmen ſeiner finanziellen Kräfte für ſeine Organe zu ſorgen und ſie ſicher⸗ zuſtellen ſucht, daß ſie, wenn auch auf beſcheidener Grundlage. ſo doch einigermaßen zufrieden leben und ihre Kinder weiter⸗ bilden könne. Würde es an dieſer Fürſorge fehlen, ſo würde die Entwicklung bald dazu führen, daß der Beamte im Staat lediglich einen nach lohnpolitiſchen Geſichtspunkten bezahlen⸗ den Arbeitgeber ſieht und ihm in ähnlicher Weiſe gegenüber⸗ 1 wie die große Menge der Arbeitnehmer dem Unter⸗ nehmer. Aus dem Geſagten ergibt ſich die Notwendigkeit für das Reich, in Erfüllung ſeiner Pflicht und in Wahrung ſeiner eigenen Intereſſen etwas Durchgreifendes für die unzuläng⸗ lich bezahlte Beamtenſchaft zu tun. Bei den Beamten des ge⸗ hobenen mittleren und höheren Dienſtes müſſe zu dem Ge⸗ ſichtspunkt der Sicherung der Stellung vor allem das Prin⸗ zip der Leiſtung hinzutreten. Dabei bleibt als Leit⸗ ſatz: Die Finanzen des Reichs müſſen unter allen Umſtän⸗ den in Ordnung bleiben. Die augenblickliche Belaſtung durch ſämtliche Beamtengehälter und Penſionen einſchließlich der Ausgaben für die Krieasbeſchädigten berechnet der Reichs⸗ finanzminiſter auf 2,1 Milliarden Mark, d.., auf nahe⸗ u ein Viertel des geſamten Reichshaushalts. Die Aenderung es Finanzausgleichs lehnt Dr. Köhler ab, ebenſo weniag käme die Gewähruna von Reichsdotationen an die Län⸗ der in Frage. Die Begründung erläutert dann im einzelnen die Vorzüge des neuen Syſtems der gegenwärtigen Regelung gegenüber dem bisher beſtehenden. Das Grundgehalt bleibt der Hauptbeſtandteil der Dienſtbezüge. Bei der Bildung der Beſoldungsgruppen ſollen die Beamten, denen im weſent⸗ lichen die gleichen Dienſtaufgaben obliegen, in die ſelben Beſoldungsgruppen aufgenommen werden. Das bedinat eine Aenderung der Aufrückunaszeiten und die Einführung von ruhegehaltsfähigen Stellenzulagen. Der Wohnungsgeldzuſchuß bleibt in der bisherigen Geſtalt be⸗ ſtehen, kann aber bei ſteigenden Mieten erhöht werden. Eine der Ortsklaſſenverzeichniſſe wird in Ausſicht ge⸗ e Eine Vevorzugung Bayerns durch das Reich? Berlin, 12. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) In par⸗ lamentariſchen Kreiſen erwartet man, daß bei der Beratung der Beſoldungsreformvorlage, die am Donnerstag im Plenum des Reichsrates vor ſich gehen ſoll, Bayern eine Aende⸗ rung des Finanzausgleichs beantragen wird. Es iſt jedoch nicht anzunehmen, daß die bayeriſchen Forderungen die Unterſtützung einer Mehrheit finden. Wie das B. T. behaup⸗ tet, wird von der Reichsregierung erwogen, Bayern wieder einmal auf beſondere Weiſe zu entſchädigen, nämlich durch eine teilweiſe Abgleichung der Rückſtände aus der bayeriſchen Eiſenbahnübertragung an das Reich. Es iſt freilich nicht ein⸗ zuſehen, weshalb Bayern eine ſolche Konzeſſion gemacht wer⸗ den ſoll, auf die die anderen Länder genau den gleichen An⸗ ſpruch haben. * Denkmalsweihe in Berlin. Auf dem Invalidenfriedhof in der Scharnhorſtſtraße wurde das Grabmals für den ver⸗ ſtorbenen Präſidenten des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer, von Heringen, mit einer ſchlichten Feier eingeweiht. * Ruſſiſch⸗japaniſches Fiſcherelabkommen. Dieſer Tage wurde in Moskau durch Karachan und dem japaniſchen Bot⸗ ſchafter das ruſſiſch⸗japaniſche Fiſcherei⸗Abkommen paraphiert. Die endgültige Unterzeichnung des Abkommens wird für die nächſten Tage erwartet, 8 Neue Erderſchütterungen In der Nacht zum Dienstag wurden in der Nähe von 1 Wien neue Erderſchütterungen verſpürt, die von einem dump⸗ fen Rollen begleitet waren. Eine Anzahl von Familien iſt durch das frühere Erdbeben veranlaßt worden, die Nächte im Freien zu verbringen. 1 Nach einer Meldung ans Rom war in der Nacht zum Dienstag auch dort eine von Oſten nach Weſten verlaufende wellenförmige Erderſchütterung von 15 Sekunden Dauer ver⸗ ſpürt worden. Ein ähnlicher Vorgang wird auch aus Belgrad ge⸗ meldet. Heule deutſcher Fliegerſtart zum Ozeanflug Nach einer bei den Junkerswerken vorliegenden telegra⸗ phiſchen Mitteilung aus Liſſabon iſt der Start des Ozean⸗ flugzeuges D 1230 auf den heutigen Mittwoch feſtgeſetzt. Außerdem ſoll heute auch die andere Ozeanmaſchine, näm⸗ lich das Heinkel⸗Flugzeug D 1220, zum Ozeanflug ſtarten. Dieſes Flugzeug will verſuchen, nach Möglichkeit bis zu den Azoren ohne Zwiſchenaufenthalt zu fliegen. Aufſtand auf den Südſee⸗Inſeln § London, 12. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Unter den Eingeborenen der Südſeeinſeln iſt ein Aufſtand ausgebrochen, durch den hunderte von weißen Anſiedlern großer Lebensgefahr ausgeſetzt ſind. Auf der Inſel Malaita, die zu der Gruppe der Salomoninſeln gehört, ſind, wie bereits kurz gemeldet, vor einigen Tagen zwei Beamte der auſtraliſchen Regierung, 15 farbige Poliziſten und einige Seeleute von den Eingeborenen überfallen und maſſakriert worden. Inzwiſchen ſind in Sidney drahtloſe Hilferufe von einer Reihe anderer Inſeln eingetroffen. Der ganze Archipel befindet ſich offenbar in Aufruhr. Ueberall ſind die Nieder⸗ laſſungen der Weißen ſchleunigſt befeſtigt worden und ver⸗ teidigen ſich vorläufig noch erfolgreich gegen die Eingeborenen, die in voller Kriegstracht, gut bewaffnet zu Felde ziehen. Die Eingeborenen, die etwa 150000 Mann ſtark ſind, ſind durch⸗ weg Kannibalen.»Ein auſtraliſcher Kreuzer und einige kleinere Kriegsſchiffe ſind ſchleunigſt nach den Salomoninſeln abgeſandt worden, um die belagerten Weißen zu entſetzen und eine Strafexpedition durchzuführen. Man fürchtet ein Ueber⸗ greifen der Rebellen auf andere Inſelgruppen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auch nach Samoa, wo es unter der Ein⸗ geborenenbevölkerung ſeit langem gärt, ein Kriegsſchifß ent⸗ ſandt wird. Die Kämpfe in Mexilo Nach den weiter in Newyork vorliegenden Meldungen aus der Stadt Mexiko ſcheint die Niederlage des Generals Gomez tatſächlich das Ende der revolutionären Erhebung zu bedeuten. Die Rebellen ſind vollſtändig zerſprengt und in die Flucht geſchlagen worden, Es wird angenommen, daß die aufrühreriſchen Generäle Gomez und Almada verſuchen werden, ſich über die Grenze auf amerikaniſches Gebiet zu flüchten. Auch im Staate Veraeruz ſcheinen die Regierungs⸗ truppen nunmehr Herr der Lage zu ſein. Nachrichten aus La Redo beſagen, daß die Aufſtändiſchen von Bundestruppen umzingelt und entſcheidend geſchlagen worden ſeien. Auf ſeiten der Rebellen ſeien über 200 Mann gefallen. Nach einer bisher unbeſtätigten Meldung ſind der Führer, General Pao⸗ lino Fontez, und 15 ſeiner Anhänger hingerichtet worden. Einen weiteren Erfolg errangen die Bundestruppen bei Sal⸗ tillo, wo die von dem Bruder des Generals Gomez, Jeſus 1 geführten Aufſtändiſchen vollſtändig zerſprengt wurden. Letzte Meldungen Zugunglück bei Torgau — Torgau, 11. Okt. Heute früh gegen 8 Uhr ereignete ſich in der Gemarkung Sprotta in der Nähe von Doberſchütz auf der Strecke Eilenburg—Torgau bzw. Halle—Kottbus ein fol⸗ genſchweres Eiſenbahnunglück. Der.., der von Eilenburg um.55 Uhr in Richtung Falkenberg abfuhr, raſte in eine Rotte Bahnarbeiter hinein, von denen 3getötet und einige mehr oder minder ſchwer verletzt wurden. Die erſten amtlichen Feſtſtellungen ergaben, daß die Getöteten ihr Unglück ſeloſt verſchuldeten. Sie befanden ſich auf dem Weg zur Ar⸗ beitsſtätte, und da ſie ſich verſpätet hatten, wollten ſie den kürzeſten Weg über das Eiſenbahngleis benutzen. Der Lokomotivpführer ſagt aus, daß das Maſchinenperſonal angeſtrengt auf die Strecke geachtet habe, da es mehrfach vor⸗ gekommen ſei, daß Arbeiter zwiſchen den Gleiſen gingen. Der Nebel ſei aber ſo dicht geweſen, daß die Sicht außerordent⸗ lich erſchwert geweſen ſei und daß man vom Gleis wegen der ſchnellen Fahrt tatſächlich nichts ſah. Flugunfall — Neu⸗Strelitz, 11. Okt. Auf dem Flugplatz Rechlin am Müritzſee ereignete ſich heute ein bedauernswerter Flug⸗ unfall. Die Arado⸗Flugzeugwerft hatte mit einem Sportflug⸗ zeug wie bereits ſeit einigen Wochen Flüge veranſtaltet. Bei einem in niedriger Höhe vorgenommenen Kunſtflug ſtürzte die Maſchine ab und geriet beim Aufſchlagen in Brand. Der Flugzeugführer Dr.⸗Ing. Bienen fand den Tod. Aufſehenerregende Verhaftung in Oeſterreich — Wien, 11. Okt. Wie aus Graz gemeldet wird, wurb⸗ heute vormittag der ehemalige Präſident der Graz⸗Köflacher Eiſenbahn, Dr. Wutte, im Auftrag der Staatsanwaltſchaft wegen Betrugs verhaftet. Dr. Wutte der ſich auch volitiſch be⸗ tätigt hat und über mehrere Jahre Mitglied des Nationalrats war, hat durch Spekulationen in der Inflationszeit die Graz⸗ Köflacher Eiſenbahn⸗ und Bergbaugeſellſchaft und die Zentral⸗ bank deutſcher Sparkaſſen zugrunde gerichtet. Die Verhaftung erregte außerordentliches Aufſehen. Deutſcher Wahlſieg in Polen — Lodz. 11. Okt. Bei den Wahlen zur Stadtverordneten⸗ verſammlung erreichten die deutſchen Sozialdemokraten acht Mandate und die deutſchen Bürgerlichen vier Mandate. Die ſtärkſte Partei iſt die polniſche Sozialdemokratie mit 30 Man⸗ daten. Die deutſchen und die polniſchen Sozialiſten haben zu⸗ ſammen die abſolute Mehrheit.* Flugzeugabſturz —. Naney, 11. Okt. Ein Militärflugzeug geriet geſtern nachmittag bei Cerueil in Brand und ſtürzte ab. Die zwei Piloten wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus überführt. Der franzöſiſche Fernflug— Die erſte Landung — Paris, 11. Okt. Die Piloten Coſtes und Le Brix ſind, nachdem ſie geſtern abend 10 Uhr den Flugplatz von Caſablanca üerflogen haben, heute vormittag glatt in St. Louis in Senegambien gelandet. Planmäßig ſoll von hier fo — Mittwoch, den 12. Oktoder 7 97.2 Weiterflug zunächſt nach Natal in Südamerika er⸗ Mtittwoch, den 12. Oktober 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) —9 8. Seite. Nr. 471 2 16. Seattle(Nordamerika) Alaska's ſchneebedeckte Bergrieſen winken uns noch einen letzten Abſchiedsgruß zu. Als der nächſte Morgen graut. iſt Britiſch Columbiens Küſte mit den Queen⸗Charlotte⸗Inſeln querab. Am folgenden Tage paſſieren wir die ſteilen Berazüge der Inſel Vancouver und ſteuern abends in die viel⸗ befahrene Juan de Fuca⸗Straße ein. Schon hoffen wir nach anfänglich glatter Fahrt dem gefürchteten Nebel zu ent⸗ gehen, der auf den weitverzweigten inneren Gewäſſern zwi⸗ ſchen Vancbuver und dem Feſtland faſt dauernd lagert. Doch am frühen Morgen erhaſcht uns das Geſchick und bedeckt den Oſtteil der Juan de Fuca⸗Straße mit dichtem Nebel. Wieder beginnt die Dampfpfeife ihre eintönige Muſik, in die ab und zu Gegenſegler und die Nebelhörner der Leuchttürme war⸗ nend einſtimmen; aber unſer bewährtes Echolot entwirft mit alle paar Sekunden ſich folgenden, zuverläſſigen Lotungen ein naturgetreues Profil des Meeresbodens, ſo daß wir uns bis zum Eingang des Puget⸗Sundes durchfühlen können. Da durchbricht auch ſchon ſtrahlende Sonne den Spuk des Mor⸗ gens und zieht den Nebelſchleier von einem reizvollen Land⸗ ſchaftsbild hinweg. Vor uns liegt die aglitzernde Waſſerfläche des Puget⸗Sundes, rechts erſtreckt ſich der mächtige Gebiras⸗ zug der Olympiec⸗Berge. und hinter uns zeichnet ſich immer klarer vom blauen Himmel der dem Fufiyama gleich aus fla⸗ chem Land ſich erhebende Mt. Baker ab. ein Schneerieſe von 3500 Meter Höhe, an deſſen Schönheit das Auge ſich nicht ſattſehen kann. Aber ſchon ſteigt die amerikaniſche Flagge am Großmaſt empor, der Landesſalut von 21 Schuß donnert in die friedliche Natur und 255 der amerikaniſchen Salutſtation im Fort Worden er⸗ widert. Jn ſchneller Fahrt geht's nun den ſchönen Puget⸗ Sund binauf. Nach dreiſtündiger Fahrt liegt links die Flliot⸗Ban mit Seattle, der Hauptſtadt des Stäates Waſhington, in der Sonne gebadet vor uns. Terraſſenförmig iſt die Stadt aufgebaut, in wenigen Jahrzehnten aus dem Nichts entſtanden. Erinnern ſich doch die älteren Einwohner noch der Anſieblung mit nur 21 Weißen inmitten eines dichten Urwaldes, der einer Großſtadt von jetzt über 400 000 Einwoh⸗ nern hat Platz machen müſſen; innerhalb dreier Jahrzehnte iſt Seattle von der 150. Stelle bis zum 19. Platz in der Reihe amerikaniſcher Großſtädte aufgerückt und bildet jetzt das Han⸗ dels⸗ Induſtrie⸗ und Schiffahrtszentrum des Norddweſtteils der Vereinigten Staaten. Auf den erſten Blick hin möchte man hieran zweifeln: vergebens ſucht das Auge im Hafen den er⸗ warteten Maſtenwald. Nur vereinzelt ſendet ein Fabrikſchlot feine Rauchfahne zum blauen Himmel. Auch fehlen die hohen Wolkenkratzer. die ſonſt der amerikaniſchen Großſtadt das Ge⸗ präge geben; nur das 42 Stockwerke hohe Smith⸗Bullding überragt mit ſchlankem Turm das Häuſermeer. das, in weiſer Mäßigung und ohne Vergewaltigung des jungfräulichen Bo⸗ dens erbaut, im allgemeinen kaum mehr als—10 Stockwerke zählt. Wo bleiben die fünf anerikaniſchen Meilen umfaſſenden Hafenanlagen, an denen jährlich 8 Millionen Tonnen Ladung mit einem Wert von 3,2 Milltarden Mark verſchifft werden? Wo ſind die Stätten des Induſtriefleißes, die Seattle zum wichtigſten Hafen Amerikas im Handel mit dem Orient machen? Bald wird uns des Rätſels Löſung, als wir Ozean⸗ rieſen kommen und in dem Häuſermeer untertauchen ſehen: das ganze Ufer der Elliot⸗Bay iſt, ſoweit die Stadt reicht, mit ſenkrecht zur Küſte verlaufenden Liegeplätzen für Dampfer. Docks genannt, verſehen, die mit ihren Kränen und Schuppen. die hochgebaute Stadt als Hintergrund, auch den größten Dampfer einfach verſchlucken. Und das Fehlen der Fabrik⸗ ſchornſteine liegt an der reichlichen Verſorgung der Stadt mit elektriſchem Strom, der durch die Waſſerkräfte des nahen Kas⸗ kaden⸗Gebirges erzeugt wird und erſtaunlich billig zu haben iſt; koſtet doch ein Kilowatt nur 1½ Cts. 6 Pfg. Die Folge iſt jede nur erdenkliche Verwendung des elektriſchen Stromes im täglichen Leben Meiſt wird z. B. nur elektriſch gekocht und abends badet man auf den Straßen in einem Lichtermeer verſchwenderiſcher Lichtreklame und raffinierteſter Schaufenſterbeleuchtung, Der Anker fällt in unmittelbarer Nühe der Stadt in⸗ mitten eines Teils der amerikaniſchen Flotte, die hier eine Erholungswoche verbringt. Vier ſtattliche Vertreter des Ueber⸗Dreadnought⸗Typs liegen in der Nähe:„Weſt Vir⸗ ginia“ mit der Flagge des Vizeadmirals de Steiguer,„Colo⸗ rado“,„Tenneſſee“ und„Maryland“, Schiffe von 34 000 To. und ächt 40,6 Zentim.⸗Geſchützen; dazu noch der moderne Kreuzer„Omaha“ von 8000 To., auch an Armierung und Ge⸗ ſchwindigkeit der„Emden“ überlegen, ferner eine Zerſtörer⸗ Von Korvettenkapitän Adalbert Schüßler flottille und je ein Werkſtatt⸗ und Lazarettſchiff. Mit unſeren amerikaniſchen Kameraden, unter denen mancher deutſcher Abſtammung iſt und viele der deutſchen Sprache mächtig ſind, entſpinnt ſich bald ein lebhafter Verkehr, der in zahlreichen Einladungen von Beſatzung zu Beſatzung ſeinen Ausdruck findet. Daß auch die Schiffe„trocken“ in ihrem feuchten Ele⸗ ment ſchwimmen, wird bei den Veranſtaltungen drüben von unſern ſonſt abgehärteten Kehlen kaum empfunden und über der Herzlichkeit des Empfanges ſchnell vergeſſen. Bemerkens⸗ wert iſt. daß auf den amerikantſchen Schiffen jeden Ahend auf dem geräumiden Achterdeck für die Beſatzung eine Kknovor⸗ führung ſtattfindet, deren Filme täglich auf dem Werkſtatt⸗ ſchiff ausgewechſelt werden. Die Auswahl der Filme liegt in den Händen des Schiffspfarrers, der es ausgezeichnet ver⸗ ſteht, den ſicher nicht anſpruchsloſen Geſchmack der Beſatzung zu treffen. Man ſitzt auf der Schanze unter dem ſternklaren Himmel, läßt vor ſeinen Augen ein Stück echt amerikaniſchen Lebens ſich abrollen und erfreut ſich in den Pauſen an dem Lichtermeer der Großſtadt: fürwahr ein Reiz. der in dem amerikaniſchen Janmaaten zum mindeſten einige Unſicher⸗ heit hinſichtlich der Notwendigkeit eines vielleicht nicht immer ganz trockenen“ Landgangs wachzurufen geeignet iſt! Gleich nach dem Ankern gibts Verwandtenbeſuch: ein überlebens⸗ großer, liehenswürdiger Deutſch⸗Amerikaner ſtellt ſich als 1 8 haft 2 58 Anblick(2 Meter groß) es er wird, onkelhafte Gefühle zu empfinden. Aber bald iſt das—5 gebrochen und die Verwandtſchaft beſiegelt. ie Stadt macht mit ihren überſichtlichen Straßenzügen dem Geſchäftsviertel an der Elliot⸗Bay und dem Aaenenet an dem 30 Kilometer langen idylliſch gelegenen Waſhington⸗ See einen ausgezeichneten Eindruck. Es iſt ein Genuß, durch die breiten, gepflegten Straßen zu ſchlendern mit ihrer Ueber⸗ fülle an geſchmackvollen Läden, in denen man ſeine Aus⸗ riiſtung, allerdings für teures Geld(Dollar oft mit einer Kaufkraft non 1 Mark) wieder vervollſtändigen kann. Der lebhafte Verkehr wird nicht durch Verkehrspoliziſten ge⸗ regelt, ſondern durch eine Licht⸗ und Glockenſignal⸗ anlage über der Mitte der Straßenkreuzung, die alle paay Minuten automatiſch das rote„ſtop“— mit dem grünen„go“⸗Signal zuſammen mit einem Klingelzeichen wechſelt, ſodaß ebenſo oft der Verkehr entweder von rechts pe 8575 5 ie 755 ſtattfindet. Der Auto⸗ elt ſich geräuſchlos ab, ein Hupenſignal iſt kaum zu höhren, wie überhaupt die 8 0 ganze Verkehrs⸗ und Straßendiſziplin bewunderswert ſtraff iſt. Man ſieht keinen Poliziſten, kann aber ſicher ſein, daß ein ſolcher bei einer Störung ſofort zur Stelle iſt. Ein Problem iſt das Parking(Unterſtellen der Autos während der Ge⸗ ſchäftszeit). Man muß nicht gleich das Ziel, ſondern zunächſt einen freien Autoplatz in ungefährer Nähe aufſuchen, von wo man meiſt mehrere Häuſerblocks weit zu Fuß zu gehen hat. In Seattle kommt auf vier Einwohner ein Auto, ſo daß es dort über 100 000 Autos gibt. Zum Vergleich mit Deutſchland diene eine Zeitungsnotiz, wonach kürzlich in dem zehnmal größeren Berlin der 100 000. Führerſchein ausgegeben wurde. Auf einer vierſtündigen Autofahrt gehts 200 Kilometer meit zum Kaskadengebirge mit ſeinem Ausflugsort, dem Mount Rainier⸗Nationalpark, deſſen, Naturſchön⸗ heit den Nellowſtone⸗Park noch übertreffen ſoll. Inmitten eines großartigen Urwalds erhebt ſich über die umgebenden Felſenberge der 4500 Meter hohe ſchneebedeckte Giyfel des Mount Rainier zu ſtolzer Schönheit. Auf ſanften Serpen⸗ tinen klettert das Auto an tiefen Schluchten, rauſchenden Waſſerfäſſen und ſteilen Felsabhängen vorbei 2000 Meter hoch bis zur Schneegrenze, wo im Paradies⸗Hotel an einem wahr⸗ haft paradieſiſch reizvollen Punkt geraſtet wird. Ueberwäl⸗ tigend ſchön iſt der Blick. binauf zum weißen Bergrieſen, der weiter aufwärts nur zu Pferd und am Seil bezwungen wer⸗ den kann; bezaubernd der Blick hinab ins Tal über die Schroffen und zerfetzten Baumrieſen der urwaldbeſetzten Fels⸗ landſchaft! Zurück gehts üher Tacoma auf der großen, die Vereinigten Staaten von Nord nach Süd durchquerenden zweiteiligen Autoſtraße. Wir geraten gerade in den Weekend⸗Verkehr hinein, der alle vaar Sekunden Auto auf Auto an uns vorüberſauſen läßt. Kommt doch in Tacoma ſogar auf feden Einwohner ein Autol Der Autozahl in Amerika entſprechend iſt die Zahl der Unfälle groß, die ſeit Kriegsende dem Land ſchon mehr Opfer gekoſtet haben, als der Weltkrieg. Dies Iltiegt bei guter Fahrdisziplin in den Städten vor allem daran, daß auf den Landſtraßen die Verkehrsvorſchriften(die erlaubte Höchſtgeſchwindig⸗ keit von 40 amerikaniſchen Meilen wird durch Poliziſten auf Motorrädern kontrolliert) oft übertreten werden und der Führerſchein unter weſentlich einfacheren Bedingungen zu haben iſt als z. B. in Deutſchland. Lon der Welkree des Kreuzers„Emden“ Während unſeres Aufenthalts in Seattle fand in Ta⸗ coma ein Sängerfeſt des Groß⸗Pazifiſchen Sängerbundes, das erſte nach dem Kriege, ſtatt, der ſämtliche deutſchſprechen⸗ den Geſangvereine an der pazifiſchen Küſte der Vereinigten Staaten umfaßt. Bei den mehrtägigen Feſtlichkeiten war die „Emden“ durch eine Abordnung mit der Schiffskapelle ver⸗ treten. Den Höhepunkt bildeten zwei abendliche Konzerte, die auf bemerkenswert muſikaliſcher Höhe ſtanden und in denen vorwiegend deutſche Lieder durch 1000 Sänger und Sängerinnen deutſcher Abſtammung vor etwa 15 000 Zu⸗ hörern im Stadion zum Vortrag gelangten. Vor jedem Konzert marſchierte unſere Kapelle unter den Klängen des Preußenmarſches mit der Abordnung in das Stadion ein und einmal in der Arena herum, vom Publikum mit lebhaftem Beifall begrüßt. Nach dem Konzert rückte die Kapelle mit Muſik ab, wobei ſich Hunderte begeiſterter Sänger der Ab⸗ ordnung anſchloſſen und in Schritt und Tritt durch die Stadt zurückmaſchierten. Unzählige Deutſch⸗Amerikaner begrüßten uns, erzählten von alten Tagen in ihrer früheren Heimat und hörten gern, daß es in Deutſchland wieder bergauf geht. Damit ſchloſſen die Tage in einem der ſchönſten und intereſſanteſten Häfen unſerer Reiſe. Auf uns haben ſie mit der Mannigfaltigkeit und Fülle des Erlebens großen Ein⸗ druck gemacht, der ſobald nicht verwiſcht werden wird.— Am 5. Auguſt ging's Anker auf, den mexikaniſchen Geſtaden ent⸗ gegen. Stäoͤtiſche Nachrichten Straßenbauſtudien in Mannheim⸗Ludwigshafen Eine Studienkommiſſion aus der Tſchecho⸗ ſlowakei unter Führung von Miniſterialrat Swo bo da und Oberbaurat Hlouſek aus Prag weilte Ende voriger Woche in Mannheim und Ludwigshafen, um an Ort und Stelle eine Reihe von Straßen zu beſichtigen, die nach dem von Dr. Raſchig erfundenen Kitonverfahren herge⸗ ſtellt ſind. Die Straßendecke nimmt bei dieſem Verfahren keine Feuchtigkeit mehr auf und bleibt dauernd feſt und halt⸗ bar. Die Kommiſſion beſichtigte zunächſt die im Frühjahr 1924 hergeſtellte Schloßgartenſtraße, eine der verkehrsreichſten Straßen Mannbeims, ſowie den Schloßplatz in Mannheim, die beide nach dem Kitonverfahren eingewalzt worden ſind Stadt⸗ baurat Kaiſer⸗Mannheim gab die erforderlichen Erläute⸗ rungen. Anſchließend daran prüfte die Studienkommiſſion noch eine Reihe von Bezirks⸗ und ſtädtiſchen Straßen in Lud⸗ wigshbafen, wofür Bezirksbaurat Bingemann vom Be⸗ zirk Ludwigshafen und Bauamtmann Reinhard vom Tief⸗ bauamt Ludwigshafen die erforderlichen Erläuterungen gaben. Von beſonderem Intereſſe war auch die Beſichtigung der Bruchwieſenſtraße, eine von der Stadt Ludwigshafen ange⸗ legte Verſuchsſtraße, da ſich dort die Möglichkeit bot, in einem Straßenzug eine Reihe von verſchiedenen Verfahren neben⸗ einanderliegend zu beurteilen. Im Anſchluß wurden dann noch einige Stragen in Mannheim, Heidelberg Schwetzingen beſichtigt. und Gemeinſame Totengedenkfeier in Neckarau. Vor einiger Zeit hat auf Veranlaſſung des Reichsbundes der Kriegs⸗ beſchädigten eine gemeinſame Beſprechung von Vertretern faſt aller Neckarauer Vereine zu dem Zweck ſtattgefunden, in dieſem Jahre die übliche Totengedenkfeier wiederum einheitlich durchzuführen. Da von verſchiedenen Seiten be⸗ ſtimmte Wünſche geäußert waren und ein gemeinſames Pro⸗ gramm für die Durchführung der Veranſtaltung feſtgelegt werden konnte, hat ſich die Mehrzahl der bedeutenden Neckarauer Vereine zur Teilnahme an der gemeinſamen Totengedenkfeier am Sonntag, 30. Oktober auf dem Neckar⸗ auer Friedhof bereit erklärt. * 70. Geburtstag. Ein alter Mannheimer, Herr Richard Zeumer, feiert am heutigen Mittwoch ſeinen 70. Gebuxts⸗ tag in voller geiſtiger und körperlicher Friſche. Der Jubilar iſt der Gründer des altbekannten Pelz⸗ und Huthauſes L. R. Zeumer, I 1, 6(Breiteſtraße). Im vorigen Jahr konnte Herr Zeumer das 40jährige Beſtehen ſeines im Jahre 1886 gegründeten Geſchäftes feiern. Heute noch iſt er in alter Friſche im Geſchäfte tätig. Das Geſicht im Spiegel Von Erika Gorrenz⸗Frankfurt Niemand wußte, daß es ein ganz merkwürdiger Spiegel war, der da im Friſeurgeſchäft des Herrn Teck, gerade über dem Platz von Fräulein Pauline, hing. Es konnte ſein, daß ihn Herr Teck auf einer Verſteigerung gekauft hatte. Vielleicht ſtammte er aus der Höhle eines Dämons. Vielleicht hatte ihn der Teufel ſelbſt verfertigt. Man konnte es ſo genau nicht feſtſtellen. Es waren viele Geſichter, die tagsüber kamen und ſich ſelbſt in ihm ſuchten. Doch da ſie ſich bewunderten und prüf⸗ ten, konnten ſie nicht ſehen, was der Spiegel Seltſames zeigte. In ihm wurden alle Geſichter zu Masken, hinter denen ſich die Grimaſſe einer Seele barg, lachend oder verzweifelt. Es war in der Tat ein merkwürdiger und ganz abſcheulicher Spiegel. Die Einſamkeit eines frühen Alters umgab Fräulein Pauline. Irgendwo war ihre Jugend geblieben, irgendwo zwiſchen den hohen Häuſern der Stadt und von Duft erfüllten Atmoſphäre des Friſeurladens. Ihr Geſicht war erſtarrt unter dem immer gleichbleibenden kleinen Lächeln, das der Kund⸗ ſchaft gehörte. Sie friſierte lange und kurze Haare, Tages⸗ und Abendfriſuren, zu Feſten und Hochzeiten. Es waren immer die gleichen Griffe. Aber immer andere Menſchen. Viele waren ihr unſympathiſch. Manche liebte ſie. Das waren die jungen Mädchen, wenn ſie mit ſtrahlenden Augen vor ihr ſaßen, in Exwartung eines Feſtes, und Lachen und Muſik um ſie war. Zuweilen manikürte ſie auch. Dicke, gewöhnliche Hände, mit Ringen protzend, echten und falſchen, und feine, blaſſe Hände, die müde waren vom Nichtstun. Immer wech⸗ ſfelndes, buntes Leben ſtreifte ſie für Minuten. och es ging an ihr vorbei. Sie ſtand von den Türen, die in die Feſtſäle der Welt führten und durfte durchs Schlüſſelloch ſehen. Und ſehr klein war das Schlüſſelloch. Nur ein großer, goldener Glanz flimmerte in ihm. Lebendig wurde der Wunſch in ihr einmal durch dieſe Türen zu gehen. Ihre Träume waren erfüllt von dem Aufflattern eines Gelächters, den leuchtenden Sympho⸗ nien ſchimmernder Kleider, einem Gleiten und Wiegen in Muſik. Es war die Sehnſucht eines kleinen, grauen Vogels nach dem Paradies ewiger Urwälder. Niemals erfüllte ſie ſich. Und ihre Träume wurden müde und brüchig mit der Zeit. Die Unzufriedenheit kam und nahm ihnen den goldenen Schimmer. Der Neid machte ſie ſchwer, daß ſie ſich als Ge⸗ wichte an die Uhr ihrer Gedanken hingen und ſie hinabzu⸗ ziehen drohten. Da geſchah es, daß ſie die Seltſamkeit des Spiegels entdeckte. Berhangen von ſchweren Tüthern grauer Nebelfrauen war der Tag. Der Morgen kam traurig und müde. Schwerer und ſchwerer wurde der Kampf mit der Nacht ihm, der Nacht, die die Welt zu einem Abgrund machte, von undurchbdringlicher Finſternis. Er öffnete die Augen der Häuſer und half die ſchweren Rolläden vor den Geſchäften hochziehen. Das war ſeine Arbeit. Dann ſetzte er ſic auf die Inſel im Fluß und ſah den wenigen Schiffen nach, die ſtromaufwärts fuhren, der Sonne entgegen. Im Friſeurgeſchäft des Herrn Teck begann die Arbeit. Hans, der Lehrling, ſäuberte die Raſierapparate, Fräulein Pauline ordnete ihren Platz. Fremd und unwirklich ſah im fahlen Licht des Morgens ihr Geſicht aus dem Spiegel. War das ihr Geſicht? Dieſe verzerrte Grimaſſe mit tiefen Falten und Runzeln? Gier ſaß in den Augen und Mißgunſt. Ver⸗ bitterung kniffte den Mund. Es war die Grimaſſe ihrer Seele, die den Atem des Lebens erſtickte mit ihrer ſchrecklichen Wahrheit. Und Pauline zerſchlug die Fratze ihrer ſelbſt. Aufſchrie da der Spiegel und zerbarſt. Befreit ſammelte ſie die Scherben. Später erſt kamen die Gedanken des Alltags und das Lachen der andern über das zerſchlagene Phantom. Dann friſierte ſie wieder. Immer die ſelben Griffe, immer andere Menſchen. Und wenn es junge Mädchen waren, denen die Feſtfreude aus den Augen lachte, wurden die Wellen beſonders ſchön und weich. Zärtlich faſt ordnete ſie das Haar, der Träume den⸗ kend, der nie erfüllten. Auf ihrem Geſicht lag das kleine, nichtsſagende Lächeln des Müſſens um der Kundſchaft willen. Zwei Linien zogen ſich um die Winkel des Mundes. Von bitteren Gedanken erzählte die eine, die andere gab Kunde von der ewigen Krankheit der Menſchen, der weltdͤurchirren⸗ den, unbefriedigten Sehnſucht. Richard Strauß birigiert in ber Mailänder Scala. Dr. Richard Strauß wird im März in der Mailänder Scala außer ſeiner ZSalome!, dem„Roſenkavalier“ und der„Foſephslegende“ auch Mozarts„Figaros Hoch⸗ zeit“ dirigieren. Auf der erſten Opernbühne romaniſcher Zunge iſt der„Figaro“ ſeit 1905 nicht mehr aufgeführt wor⸗ den, ſo daß die Mailänder Preſſe von dem Werk als einer unbekannten Neuheit für die junge Generation() ſpricht. Die Revolle bei Lehmann& Co. Von Leue Voigt Das Kontorperſonal bei Lehmann u. Co. hatte infolge einer ausgebrochenen Huſten⸗ und Schnupfenepidemie den großen Entſchluß gefaßt, nicht länger in der ungeheizten Bude zu arbeiten, ſondern ab morgen in den Kälteſtreik zu treten. Mit feierlichem Handſchlag trennten ſich die fünf Leutchen an der Straßenecke, und in ſedem hallte noch der Schwur nach: Morgen nichts tun! Früh 8 Uhr fanden ſich denn auch alle Fünf, in Mäntel und Schals gehüllt, zur paſſiven Reſiſtenz ein und ſchimpften erneut über die Rückſichtsloſigkeit des Prinzipals. „Das laſſen wir uns eben nicht länger gefallen,“ entſchied der Kontenführer und fuchtelte wild mit ſeinen Pulswärmern durch die Luft. „Jawohl,“ pflichtete Expedient Wuchtig bei,„wer geute 1 einzigen Buchſtaben ſchreibt, iſt'n elender Feig⸗ ing 4 Der Lehrling mit Realſchulbildung benießte dies, während die Stenotypiſtin und das Laufmädel von einem florbeſtrumpf⸗ ten Bein aufs andere hüpften und Huſtenbonbons lutſchten. Bis dreiviertel neun Uhr blieb die Unterhaltung flott im Gange. Dann trat eine kleine Verlegenheitspauſe ein, die der Kontenführer dazu benützte, einige Zahlenreihen in den Auszügen der letzten Tage nachzuaddieren. Fünf Minuten vor neun Uhr fiel Herrn Wuchtig eine Differenz vom vorhergehenden Tage ein, und er begann, in den Beſtellzetteln zu wühlen, Gleichzeitig fühlte die Steno⸗ typiſtin einen unwiderſtehlichen Drang zum Reinigen ihrer Maſchine. Und als punkt neun Uhr das energiſche Aufreißen der Korridortüre das Nahen des Chefs kündete, ſchwang ſich auch der Lehrling mit Realſchulbildung auf den Drehſeſſel und leierte ſich himmelwärts. Nur das fünfzehnjährige LJaufmädel kuſchelte die ver⸗ 0 Arme tiefer in den Wollſchal und huſtete laut und ange. 5 Der Prinzipal trat ein, ſah nach dem Thermometer und jovial:„Ich glaube, wir könnten bald ans Heizen enken!“ Und ſiehe da. da erhob ſich Herr Wuchtig vom Stußhl, machte ſein devoteſtes Angeſtelltenbuckelchen und ſprach alſo: „Sehr liebenswürdig, Herr Lehmann— ſehr liebenswürdig, aber(dreimaliges Nieſen unterbrach ſeine Re!)) aber ein Weilchen halten wir's ſchon noch aus. 1 5 11 4 — I eeite. Nr. 71 Neue Mannhelmer Zeltung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. Ortober 1927 25 Fahre Photographen-Innung Mannheim⸗Heidelberg Das 25jährige Jubiläum der Photographen⸗ Innung Mannheim⸗Heidelberg wurde, wie be⸗ reis kurz mitgeteilt, am Montag in Heidelberg in feſt⸗ licher Weiſe unter zahlreicher Beteiligung begangen. Bei dem Feſtakt im Kammermuſikſaale der Feſthalle gab Ober⸗ meiſter Gottmann⸗Heidelberg nach der Begrüßung der Erſchienenen eine kurze Darſtellung über die Lage des Photographen⸗Gewerbes und ſeine Zukunfts⸗ Ausſichten. Er forderte vor allem die Einſtellung auf die Gegenwart, geſteigerte Leiſtungen und Qualitätsarbeit, rich⸗ tige Kalkulation, Rationaliſterung des Betriebs durch Ver⸗ wendung der modernen techniſchen Hilfsmittel. Daß das Handwerksgeſetz nicht die Form erhalten habe, wie man ge⸗ hofft hatte, ſei ſehr zu bedauern. Der Redner wandte ſich dann gegen das Wandergewerbe und den Hauſierhandel, gegen Schwarzarbeit und Regiearbeit und tadelte beſonders das Ueberhandnehmen der Straßenphotographen. Die lange Reihe der Glückwunſch⸗Anſprachen leitete Landrat Geheimrat Dr. Kiefer im Namen des Heidelberger Bezirksamtes ein, dem Bürgermeiſter Amberger als Vertreter der Stadt folgte. Es ſprachen weiterhin mit anerkennenden Worten von der Innung und ihrem Obermeiſter Gottmann Regierungsrat Profeſſor Linde vom Landesgewerbeamt, der das Photo⸗ graphen⸗Handwerk als Kunſthandwerk bezeichnete, Vizepräſi⸗ dent Schneider von der Mannheimer Handwerkskammer, Stadtrat Burckhardt(Heidelberg) namens der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigung, der den Ehren⸗ brief der Bereinigung Obermeiſter Gottmann und Photograph Guſtav Mech, beide in Heidelberg, überreichte. Der Vorſitzende des Zentralverbandes Deutſcher Photo⸗ graphen, Tiedemann(Berlin), überreichte der Innung die ſilberne Verdienſtmedaille. Es ſprachen fer⸗ ner der Vertreter des badiſchen Landesverbandes, des Frank⸗ furter Vereins, der Obermeiſter Gottmann zum Ehren⸗ mitglied ernannte, und der Vertreter der Geſellſchaft deutſcher Lichtbildner. Die Innung ſelbſt gab die Ehrung folgender Perſönlichkeiten bekannt: zu Ehrenmitgliedern er⸗ nannt wurden Obermeiſter Gottmann, die Photographen Sang(Lahr), Langbein(Heidelberg) und Knippſchild (Heidelberg), ferner Prof. Dr. F. Schmidt, der Dozent für Photographie an der Karlsruher Techniſchen Hochſchule und Privatmann R. A. Schlegel(Dresden), der frühere Vor⸗ ſitzende des Reichsverbandes der deutſchen Photographen. Den Ehrenbrief für 20jährige Tätigkeit erhielten Mech(Heidel⸗ berg), Pfiſterer(Eberbach), Landes(Wiesloch), Röder(Heidel⸗ berg), Lill(Mannheim) und Oeſer(Weinheim). Der ſehr ſtimmungsvolle Feſtakt war eingerahmt durch muſikaliſche Vorträge eines kleinen Streichorcheſters. Anſchließend wurde die vorzügliche Ausſtellung be⸗ ſichtigt, die der Verein deutſcher Lichtbildner aus den prä⸗ miierten Bildern der Godesberger Ausſtellung zuſammen⸗ geſtellt hatte und die in ihren künſtleriſchen Werken einen Vorgeſchmack gaben von der Jahresausſtellung des Vereins, die im nächſten Jahre in Heidelberg ab⸗ gehalten werden ſoll. Es folgte ein Feſteſſen und eine Fahrt mit Geſellſchaftsautos zum Schloß, das beſichtigt wurde. Dann verſammelte man ſich im Faßkeller zu einem feucht⸗fröhlichen Abendſchoppen, deſſen Abſchluß eine JInnenbeleuchtung des Schloßhofes bildete. Mit Fackelſchein ging es dann in den„Faulen Pelz“ zum Kommers, bei dem ſich eine äußerſt fidele Stimmung entwickelte. Am Dienstag haben ſich die Tagungsteilnehmer in dem neuen großen Motorboot „Hindenburg! in das Neckartal nach Hirſchhorn⸗ begeben. Damit fand däs ganz nach dem Wahlſpruch der Photographen „Gut Licht“ vom herrlichſten Wetter begünſtigte Jubiläum ſeinen Abſchluß. * Die Straßenbahnſtrecke vom Bahnhof Mannheim bis zum Bahnhof Ludwigshafen. Unter Bezugnahme auf die unter vorſtehender Ueberſchrift in Nr. 454 unter den„Briefen an die Neue Mannheimer Zeitung“ erſchienene Zuſchrift wird uns vom Städt. Nachrichtenamt geſchrieben: Die durch das Geſetz zur Uebergangsregelung des Finanzausgleichs zwi⸗ ſchen Reich, Länder und Gemeinden beſeitigte Erhebung von Chauſſee⸗ u. ähnlichen Wegegeldern für die Benützung öffent⸗ licher Brücken und Wege bezieht ſichnur auf Kraftfahr⸗ zeuge im Sinne des Kraftfahrzeugſteuer⸗ geſetzes, findet alſo auf die Straßenbahnfahrzeuge keine Anwendung. Die von anderer Seite eingeleiteten Schritte, die Befreiung von der Zahlung des Brückengeldes auch auf alle anderen Fahrzeuge auszudehnen, ſind bis jetzt ergebnis⸗ — geblieben, ebenſo wie auch die Bemühungen der Straßen⸗ ahn, die Befreiung auf die Straßenbahnfahrzeuge aus⸗ zudehnen, bei den maßgebenden Stellen bisher erfolglos ver⸗ laufen ſind.— BVerdis Meguiem Aufführung im Nibelungenſaal Im Kapitel Verdi und Deutſchland iſt jetzt eine neue Seite aufgeſchlagen; man hat gottlob die läſtige Einlei⸗ tung Verdi und Wagner überblättert und wendet ſich dem Kalieniſchen Meiſter ſelbſt zu,— juſt in der Zeit, die uns von ſeinem Heimatland im Grunde immer abwendiger wer⸗ den läßt. Doch das beutige Italien iſt gar nicht das Italien Veröis. Mit Ausnahme der Muſteraufführungen ſeiner Werke in der Mailänder Scala begegnet man trotz allen ſchönen Stimmen, die ſie vermitteln, doch nicht der Würde in der Wiedergabe ſeiner Werke, die man erwarten könnte, und ſein einzigartiges Vermächtnis, der„Fallſtaff“, hat dort gar keine Heimſtätte gefunden. Ebenſo ging es dem einzigen großen außertheatraliſchen Werk Verdis, dem Requiem. Dieſe Meſſe iſt heute in Italien nur noch wenig bekannt, während ſie ſich bei uns immer größerer Verehrung und Pflege erfreut. Verdi ſelbſt hat ſie nach Deutſchland durch die denkwürdige Aufführung in Köln 1876 gebracht. Das Werk hat ſich bei uns einen Ehrenplatz in der geiſt⸗ lichen Muſik errungen, nicht etwa, weil es mit deren größten Erſcheinungen wetteifern wollte, vielmehr durch die Selb⸗ ſtändigkeit, die ſich Verdis urwüchſige Kraft auch hier bewahrt hat. Sein Verhältnis zur Kirche hatte, wie die ganze Haltung dieſes großen, breitſchultrigen Bauern von Roncole, etwas Deutſches; das Bigotte ſeiner Landsleute kannte er nicht, aber er war ein gottesfürchtiger Menſch von innen leraus. Manzoni, deſſen Tod die Meſſe galt, hatte ſich aus einem Atheiſten zum gläubigen Menſchen gewandelt; ſo ſpricht der Mut des Glaubens aus dem Werk ſelbſt. Seit ſeiner Bauern⸗ jugend mit den Gepflogenheiten des Gottesdienſtes vertraut, hat Verdi, ohne prieſterlich geſinnt zu ſein, in völlig zwang⸗ loſer, ſelbſtverſtändlicher Art die Liturgik in ſein Werk auf⸗ genommen, und von der einen und einzigen„Aida“ her dem Ganzen die klangliche Weihe des Sakralen gegeben. Das Regquiem iſt nichts anderes als die aus dem ägyptiſchen Tempel(der ja doch nur theatraliſcher Schein. war) in die Welt der Kirche hinübergewandelte„Aida“. Deshalb hat auch der Sopran darin das befreiende Wort im eigentlichſten Badiſcher Pfalzgau⸗Sängerbund Laut Beſchluß der am 9. Oktober im„Eichbaum“ in Neckarau abgehaltenen Mitgliederverſammlung des Badiſchen Pfalzgau⸗Sängerbundes wird dieſer zu Ehren ſeines 25jährigen Beſtehens anfang Mai 1928 im Nibelungenſaal ein Gruppenſingen veranſtalten. Der am 54 Vereinen mit 2800 Sängern beſtehende Gau wird in 9 Gruppen eingeteilt in der Stärke von 220 Sängern, an⸗ ſteigend bis zu 450 Sängern. Der Veranſtaltung wird die Idee zugrundegelegt:„Das Volksliedin Leid, Freud, Heimat und Natur“. Jede Gruppe ſingt ein Volkslied, je 2 Gruppen zuſammen einen Geſamtchor. Die letzte, ſtärkſte Gruppe ſoll fremdländiſche Volksweiſen, wie ſie H. Jüngſt bearbeitete, zum Vortrag bringen. Zum Schluß wird ein Volkslied als Maſſenchor geſungen. In einer demnächſt ſtatt⸗ findenden Verſammlung mit den Dirigenten ſollen die ſchön⸗ ſten Perlen der Volkslieder ausgewählt und den einzelnen Bundesvereinen zugewieſen werden.— Vorträge Mannheimer Altertumsverein Am Mittwoch, 5. Oktober hielt Geh, Hofrat Caſpari im Trabantenſaal des Schloſſes den zweiten Teil ſeines Vor⸗ trags über Mannheimer Lyzeiſten(Gymnaſtaſten) aus den Jahren 1827—1857. Beſprochen wurden zunächſt die aus dem Lyzeum hervorgegangenen Aerzte, wie Franz Goerig, Detmar Alt, Samuel Meermann, Ludwig Gerlach, Melchior Grohé, Karl Winterwerber, Georg Stehberger, Heinrich Zeroni, Max Feldbauſch, Ludwig Anſelmino, Iſidor Rothſchild, Karl Ger⸗ nandt, ausführlicher Alexander Spengler, der Begründer des Weltkurortes Davos(in Mannheim 1827 geb.) und Adolf Kußmaul, deſſen„Jugenderinnerungen eines alten Arztes reichen Stoff für die Geſchichte Alt⸗Mannheims bieten. Unter den Hiſtorikern und Philologen wioͤmete der Vortragende längere Ausführungen dem Freundespaar Karl Baumann dem Aelteren(geſtorben 1876) und dem um die Pfälzer und deutſche Geſchichte hochverdienten Heidelberger Univerſitäts⸗ profeſſor Ludwig Häußer(geſt. 1867), ſowie dem in Heidel⸗ berg und München wirkenden Profeſſor der Phyſik, Philipp Jolly, dem älteren Bruder von Julius Jolly. Aus der Reihe der Schulmänner fanden u. a. Erwähnung: Emil Oſter, Martin Walleſer, Hubert Claaſen und die Brüder Heinrich und Auguſt Thorbecke. Beſonders ſtattlich iſt aber die Zahl der aus dem Lyzeum hervor⸗ gegangenen führenden Perſönlichkeiten des Kaufmannsſtandes, von denen hier nur erwähnt ſeien: Viktor und Alfred Lenel, Heinrich, Philipp und Karl Diffené, Julius, Guſtav und Otto Baſſermann, Louis Stoll und der Begründer der Räuberhöhle, Franz v. Davans. Den Schluß bildeten zwei Männer, die ſich um den Altertumsverein beſonders verdient gemacht haben: Friedrich Bertheau(1823—1913, geſt. in Zürich) und der Begründer und erſte Vorſitzende des Alter⸗ tumsvereins Johann Philipp Zeller(1824—1862), bekannt unter dem Namen„der Vetter“, deſſen Gedichte in Pfälzer Mundart die Weſensart des Mannes in hellem Lichte zeigen. Die Lebensgeſchichte aller dieſer Männer beweiſt, daß die Schüler des damaligen Lyzeums ſich in allen Berufsarten und auf allen Gebieten des Lebens bewährt und der Stätte ihrer Jugendbildung Ehre gemacht haben. W. C. * „ Wege zum Lebenserfolg. Auf den heutigen Abenv⸗ vortrag 5 wir noch beſonders aufmerkſam.(Weiteres Anzeige.) Voeranſtaltungen 6Kergl⸗Quartett, Kammermuſikabend. Heute Mittwoch abend findet in der Harmonie D 2, 6 der erſte Abend des Kergl⸗Quartetts ſtatt, an dem das treichquartett Es⸗dur von Dittersdorf, B⸗dur von Mozart und e⸗moll von Beethoven zur Aufführung gelangen. c Konzertverein e. V. Mannheim 1. Abend. Das rühm⸗ lichſt bekannte Wendling⸗Quartett iſt für den diesjährigen erſten Abend des Konzertvereins verpflichtet, das am kom⸗ menden Freitag in der Harmonie D 2, 6 unter Mitwirkung des Konzertmeiſters Carl Müller, Violincello, neben dem Streichquartett von Schumann, op. 41 Nr. 3, das Streich⸗ 75 von Schubert, op. 163, C⸗dur, zum Vortrag bringen wird. * Meſſerſtecherei. Geſtern abend gab es auf dem Linden⸗ hof eine Meſſerſtecherei. Ein 22jähriger ſunger Mann hatte mit einem 19 Jahre alten Mädchen ein Verhältnis, das von dieſer gelöſt wurde. Trotzdem kam der junge Mann und holte das Mädchen abends ab. Nach einer kurzen Ausſprache ver⸗ ſetzte der Burſche dem Mädchen Meſſerſtiche in die linke Schulter und in die linke Hand. Während die Geſtochene zu Boden ſtürzte, ergriff der Täter die Flucht, konnte aber ſchon am Gontardplatz feſtgemommen werden. Sinne:„Libera me“. dieſem Schluſſe über das Ganze, es iſt die Verzückung Aidas geſteigert ins ganz Flomme, Gotterfüllte und der ſtrahlende, blühende Sopran von Roſe Pauly⸗Dreeſen, der herzlich Begrüßten, verhalf dieſem aus der Litanei ſich löſenden Sieg der Frauenſtimme zu eindrucksvollſter Wir⸗ kung. Dieſer alles zuſammenfaſſende Schluß, in dem ſich die ganze Formkraft Verdi's offenbart, zeigte die Sängerin wieder auf der ganzen Höhe ihrer Ausdrucksmittel, die ſie für den Verdigeſang prädeſtinieren. Die freien Intonationen in den ſchwierigen Lagen ließen eine gewiſſe Erregung erkennen, die aber dann in das„Rex tremendac“ das eigentliche drama⸗ tiſche Vibrato hineinbrachte. Die beliebte Künſtlerin, die nach großen Gaſtſpielen in Wien, Dresden uſw. jetzt in ihren neuen Wirkungskreis zurückkehrt, ſteht mit einer repräſen⸗ Mit viſionärer Kraft 6 0 er ſich an tativen„Fidelio“⸗Aufführung zu Anfang nächſten Monats in Berlin vor großen, weithin ſichtbaren Aufgaben. Die beiden erſten Sängerinnen der„Aida“ waren auch die Vertreterinnen der Frauenſtimmen in Verdis erſter Re⸗ quiemaufführung. Geſtern hatten wir ebenfalls wieder unſere Aida(ſo dürfen wir doch wohl noch ſagen) und unſere Amneris, Erna Schlüter, die ſich ihre Partie in dem geiſt⸗ lichen Werk jetzt ſo ſehr zu eigen gemacht hat, ſie mit einer ſolchen Fülle von Wohllaut und geſanglicher Hochkultur durchdrang, dabei mit außerordentlich feinem Inſtinkt den Vortrag der lateiniſchen Worte aufbaute, daß man von einem ganz großen Erfolg dieſer zukunftsreichen Künſtlerin ſprechen kann. Das Liebliche, das dieſer Geſang fordert, kam ebenſo zum Ausdruck wie das Sakrale, und in der Vereinigung mit der Sopranſtimme gelangen der Sängerin Stellen von unbeſchreiblicher Schönheit. Karl Erb, der ſtets willkommene Meiſterſänger, iſt mit ſeiner überlegenen Geiſtigkeit, die ſich in die ungewöhnliche geſangliche Kultur fortſetzt, der rechte Vertreter dieſer über⸗ irdiſch ſchönen, im Zarten, Verſöhnlichen zentrierten Tenor⸗ partie, deren Reichtum ſein beſeelter Geſang und ſein durch⸗ geiſtigter Vortrag ganz empfinden ließ. Hermann Schey iſt von der Karfreitagsaufführung bekannt. Das Urwüchſige und doch Gepflegte ſeines Baſſes feierte wieder Triumphe; Stellen wie das„NMors stupebit“ waren von erſchütternder Gewalt. Kommunale Chronik Stellungnahme des Stadtrats Ludwigshafen zur Beſatzungsfrage ‚ ꝛ: Ludwigshafen. 11. Okt. Der Stadtrat Lubwigs⸗ hafen nahm in ſeiner heutigen Sitzung u. a. auch zu der Beſatzunasfrage kurz Stellung und beſchloß eine ent⸗ ſprechende Entſchließung an die maßgebenden Stellen weiter zu leiten. Die Entſchließung gibt der Enttäuſchung darüber Ausdruck, daß noch immer deutſches Land von frem⸗ den Truppen beſetzt iſt. Durch die in Locarno getroffenen Vereinbarungen und durch den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund habe die militäriſche Beſetzung des Rheinlandes jeden Sinn verloren. Solange fremde Truppen entgegen den Beſtimmungen des Friedensvertrages weiterhin auf deut⸗ ſchem Boden ſtänden, könne von einer wahren Befriedung Europas nicht geſprochen werden. Der Stadtrat Ludwigs⸗ hafen fordert daher mit allem Nachdruck, daß der deutſch Rechtsanſpruch auf Räumuna des beſetzten Gebietes endli raſcheſtens erfüllt wird, ohne daß hierfür irgendwelche weitere Zugeſtändniſſe gemacht werden. Außerdem erneuert der Stadtrat die vom Bürgermeiſteramt unterm 22. September 1927 bereits ſchriftlich an die maßgebenden Stellen gerichtete Bitte, daß die bayeriſche Regierung und die Reichsregierung nicht unverſucht laſſen, daß auch Ludwigshafen baldiaſt von der militäriſchen Beſatzung befreit wird und daß auch die ſonſtigen franzöſiſchen Dienſtſtellen baldigſt aus dem Stadtgebiet zurück⸗ gezogen werden.„Die Wohnungsnot iſt ſo außerordentlich. daß wir im Intereſſe unſerer Zivilbevölkerung dringend die Rückgabe der von der Beſatzung beſchlagnahmten Wohnungen und Wohngelegenheiten erſtreben müſſen.“ Ohne jede Debatte wurde der Vergrößzerung der längſt nicht mehr ausreichenden Baderäume im ſtädti⸗ ſchen Krankenhaus und der dringenden Errichtung einer Abteilung für Ohren⸗ und Hals⸗ ſowie für Augenkranke zugeſtimmt. Die Koſten im Betrage von ungefähr 38 bis 40 000 Mk. können aus Erübrigungen auf⸗ gebracht werden. Ebenſo wurde die Verſorgung des Krankenhauſes mit Dampf durch das ſtädtiſche Gas⸗ werk autgeheißen. Ein Antraa der Zentrumsfraktion des Stadtrats verlangte ſcharfes polizeiliches Einſchreiten gegen das zuraſche Fahren der Motorradfahrer in den Hauptverkehrsſtraßen der Stadt, dem entſprochen werden ſoll. Intereſſant war u. a. die Mitteilung, daß bei einer Ver⸗ kehrskontrolle auf der Rheinbrücke am Sonntag nachmittag zwiſchen 2 und 3 Uhr 700 Autos nach einer Rich⸗ tung gezählt wurden. Ein weiterer Antrag der aleichen Frak⸗ tion verlangte. daß in Zukunft ſchlüſſelfertige ſtädtiſche Bauten tunlichſt nicht mehr an Generalunterneh⸗ mer vergeben werden, damit nicht Handwerker oder Lieferan⸗ ten um ihre Forderungen kommen, wie es bei zwei privaten Unternehmen ſchon vorgekommen ſei. Der Stadtrat ſtimmte nach längerer Ausſprache dieſem Antrag zu. Eine ausgiebige Debatte entſpann ſich bei der Beſprechung des Reichsſchulgeſetzentwurfes. Da dieſer nach den Ausführungen des Bezirkslehrervereins Ludwigshafen tief in die gemeindlichen Angelegenheiten eingreift, hatte er an den Stadtrat das Erſuchen geſtellt, zu dem Reichsſchulgeſetzentwurf Stellung zu nehmen Dies geſchah denn auch in der ausaſebig⸗ ſten Weiſe. Sämtliche Fraktionen nahmen zu dem Entwurf Stellung. Der Vertreter des Zentrums. Reichstagsabgeord⸗ neter Hofmann trat in ſeinen Ausführungen für die Kon⸗ feſſioysſchule ein. Schließlich einigte man ſich auf eine Ent⸗ ſchließung, die von ſämtlichen Parteien mit Ausnahme des Zentrums und der Kommuniſten unterſchrieben war und die folgenden Wortlaut hat:„Der Stadtrat Ludwigshafen wendet ſich mit aller Entſchiedenheit gegen den Keudell'ſchen Entwurf zum Reichsſchulgeſetz, denn dieſer Entwurf vernichtet die Schulhoheit des Staates und aibt ſie an nichtſtaatliche Mächte ab, nimmt der Gemeinſchaftsſchule die ihr verfaſſungsmäßig zugeſicherte Vorzugsſtellung, ſenkt die Bildungshöhe und Lei⸗ tungsfähigkeit unſerer Volksſchule, macht den politiſchen ampf in den Gemeinden zu einem Dauerzuſtand, verhindert die Erziehung zur Volksgemeinſchaft, gefährdet die Gewiſſens⸗ freiheit und ſtaatsbürgerliche Freiheit der Lehrerſchaft und bürdet den Gemeinden unnbtige. in ihrer Höhe noch nicht vor⸗ auszuſehende Ausgaben auf.“ NHessing nicht mehr pulzen 0 JU ˖ 7 einmal mit tens 151 behandelnn das Metall bleibt jahrelang blank. S415⁵ Alleinverkauf: Drogerie Ludwig& Schütthelm, Maunheim, 0 4, 3 Telephon Nr. 27715 und 27716. —ñ ̃ Zu dieſem erleſenen Quartett nun der Chor, zuſammen⸗ geſetzt aus dem Stimmenmaterial des Muſikvereins und des Nationaltheaterchors. Ein Vokalkörper, der alles mit letzter Hingabe zum Ausdruck zu bringen wußte, vom Requiemflüſtern bis zu den Schrecken des Jüngſten Gerichts. Das zweichörige„Sanctus“ baute ſich ebenſo groß⸗ artig auf, wie das Zurückſinken ins Gebet am Schluß dieſen Weg des ſtarken Eindrucks in umgekehrter Richtung beſchritt. Ueber allem, nicht wie ein unnahbarer Feldherr, ſon⸗ dern wie ein unmittelbar Mitſchaffender, der Leiter, General⸗ muſichdirektor Richard Lert, in glänzender Dirigenten⸗ verfaſſung, ein Chorführer von ſtärkſter Kraft der Suggeſtion. Auf ſein Orcheſter, das er zuweilen nur noch mit den Augen lenkt, kann er ſich verlaſſen; es ſpielte wieder mit berückender Schönheit, die zarten Stellen beſaßen einen un⸗ beſchreiblichen Klangreiz. Und Arno Landmann an der Orgel bietet ebenfalls die Gewähr für reſtloſe Erfüllung der beim Nibelungenſaalinſtrument beſonders ſchweren Pflicht. Das Ganze eine der imponierendſten, im Dirigenten zentrier⸗ ten Geſamtleiſtungen von ſtärkſtem Stimmungsgehalt. Der Beifall vor und nach einer Totenmeſſe iſt zwar etwas deplaziert, aber mit dem Theatraliſchen des Werkes nicht eben unvereinbar. Außerdem war das Publikum des überfüllten Saales ſehr zu Gruß und Dank aufgelegt. Der Bühnen⸗ volksbund hat uns dieſen reichen Abend gebracht, auch ihm ſei dafür von Herzen gedankt! Dr. K. Moiſſi in Paris. Das Erſcheinen Alexander Moiſſis in dem Tolſtoi⸗Drama„Der lebende Leichnam“ war für die Pariſer Theaterwelt ein großes Ereignis. Leider zeigte ſich Moiſſt in dem kleinen, akuſtiſch ſehr mangelhaften „Theégtre des Ateéliers“ das eigentlich das Theater der einſti⸗ gen Pariſer Vorſtadt Montmartre war und nicht der gering⸗ ſten Verbeſſerung unterzogen wurde, als der Schauſpieler und Regiſſeur Dullin ſein ausgezeichnetes Enſemble unter dem Namen„Atelier“ begründete. Moiſſis Kunſt fand ehrlichen und ſtarken Beifall. Die Inſzenierung wies natürlich einige Mängel auf, da die ſchlechten Bühneneinrichtungen für eine moderne Regie nicht verwendbar ſind. In einem zweiten Stück von Tolſtoi„Alles Gute kommt von Ihr“, das in franzöſiſcher Sprache aufgeführt wurde, bewies Moiſſi ſeine ſprachliche Gewandtheit. Er ſpricht das Franzöſiſche mit einem ausgeſprochen italieniſchen Akzent.(Moiſſi ſtammt bekanntlich aus Trieſt.) Das Theater war ſehr gut beſucht. Kriegs⸗ miniſter Painlevé wohnte der Vorſtellung bei. Mittwoch, den 12. Oktober 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 47 1 Iilm⸗Rundſchau * Schauburg. Man ſollte eigentlich nicht ſo indiskret ſein Rede über und die„Verhältniſſe“ von Junggeſellen vor der breiten lichen Geld⸗ der Leinwand Geſchichte und Abwehr der Angriffe auf die öffentlichen Geld⸗ Oeffentlichkeit ſo quaſi coram publico, auf demonſtrieren. Der Film„Männer vor der Ehe“ gibt mit ſeien Verwicklungen ein Schulbeiſpiel für die verzwickten Lagen, in die ſo ein ſunger Mann geraten kann. Sogar bis zum Zahnplombieren kann es kommen, wie Charles Li n⸗ eoln als Ernſt Weſterkamps zeigt, der, um in die Nähe ſeiner Angebeteten zu gelangen, ſogar der Bohrmaſchine des Zahnarztes mit wahrem Heldenmute begegnet und die nicht gerade angenehme Prozedur über ſich ergehen läßt. Nina Vanna als Hilde Holm iſt eine ausgezeichnete Partnerin. Der heimlich rauchende und Liebesromane leſende Backfiſch der Käte von Nagy iſt ganz entzückend. Die Rolle des „armen“ Junggeſellen liegt bei Curt Veſpermann in den beſten Händen, der ſchließlich ſeine Käte Kaſchub(Grete Schmidt) heimführt, während die temperamentvolle„Freun⸗ din“ Hanni Weiſe das Nachſehen hat und die braunen Lap⸗ pen ihres Freundes in nebelhafter Weite verſchwinden ſieht. Ein Film voll harmloſer Fröhlichkeit, in dem die Efferſucht die Hauptrolle ſpielt.— Ein ſehr intereſſanter Naturfilm „Das Murmeltier, die Filmgroteske„Der Sturz in den Brlefkaſten“ und die Ufa⸗Wochenſchau vollenden das Programm. Dz. Alhambra“.„Pat und Patachon am Nordſee⸗ ſtrand“. Wo die beiden hinkommen iſt etwas los ſie machen aus nichts etwas. Auch in dieſem Film beherrſchen ſie in jeder Lage die„Situation“. Sie kommen immer zur rechten Zeit, ſie greifen überall rettend ein und löſen die ſchwierigſten Dinge. In ihrer Art haben ſie mit Chaplin eine gewiſſe Aehnlichkeit. Genau wie dieſer mit der größten Selbſt⸗ verſtändlichkeit für die Armen eintritt, ſo auch Pat und Patachon. Der Film überſtürzt ſich wieder in den bekannten tollen Einfällen der beiden Humoriſten. Wie ſie fiſchen, wie ſie ihre Hütte bauen, Geiſter bannen und ſelbſt darſtellen, iſt von ſolcher Komik, daß man aus dem Lachen nicht heraus⸗ kommt. Den Hergang der Handlung zu ſchildern erübrigt ſich. Man muß ſich dieſe neue Leiſtung von Pat und Patachon anſehen. Ein zweiter Film„Liebe am Rhein“ bringt herrliche Bilder vom ſchönen deutſchen Rhein. Die Not der Winzer wird zwiſchendurch eindringlich dargetan. Der Film iſt frei von der Rührſeliakeit, die ſonſt leicht derartigen Er⸗ zeugniſſen anhaftet. Einfach und unaufdringlich ſpielt ſich eine aroße Liebe ab. die zu ſcheitern droht. dann aber doch für alle Teile zum glücklichen Abſchluß kommt. Tagungen 9.(ordentliche) Verbandsverſammlung des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes Dier Badiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband hat. wie be⸗ reits in Montag⸗Abendblatt ſchon kurz gemeldet. am Sams⸗ tag. 8. Oktober in Säckingen a. Rh. ſeine IX. lordentliche) Ver⸗ bandsverſammlung abgehalten. Die Stadt Säckingen war als Tagungsort gewählt worden, weil die Oeffentliche Sparkaſſe Säckingen gleichzeitig damit die Feier des 75jähri⸗ gen Beſtehens verbunden hat. Der offiziellen Tagung ging ein von der Oeffentlichen Sparkaſſe Säckingen veranſtalteter Feſtakt am Freitag abend im Saalbau des Hotels„Zum Schützen“ voraus, auf dem der Vorſitzende des Verwaltungs⸗ rats der Sparkaſſe. Bürgermeiſter Trunzer⸗Säckingen. die Begrüßungs⸗ und Feſtanſprache hielt. Der Verbandsvor⸗ ſitzende, I. Bürgermeiſter Ritter⸗Mannheim. eröffnete die Verſammlung gegen 10 Uhr und referierte kurz über den Ge⸗ ſchäftsbericht des Verbandes für das Jahr 1926/27. Er wies dabei auch darauf hin, daß der Verband im abgelaufenen Geſchäftsjahr auf ein zehnjähriges Beſtehen zurückblicken konnte. Den Rechenſchaftsbericht der Badiſchen Girozentrale für 1926 erſtattete Generaldirektor Dr. Meltze r⸗Mannheim. Nach ſeinen Ausführungen könne zwar die Wirtſchaftskriſe als beendet bezeichnet werden, jedoch ſei die Lage immer noch unklar, und vielleicht infolge der jünaſten Erhöhung des Reichsbank⸗Diskontſatzes unklarer als vordem. Gegenüber dem höheren Bedarf der Städte und Gemeinden müſſe an⸗ geſichts der Kapitalknappheit eine Beſchränkuna in der Kreditaufnahme durch ſparſame Wirtſchaft empfohlen werden. Die Erſchwerung der Auslandskredite ſei angeſichts der gewaltigen Reparationsverpflichtungen begreiflich, ebenſo die Verringerung der kurzfriſtigen Auslandsgelder, die eine ungeſunde Geldflüſſigkeit hervorrufen und infolge ihrer Fluk⸗ tuation den Deviſenmarkt unliebſamen Schwankungen aus⸗ ſetzen würden. Die Kapitalbildung im Inland durch Erſpar⸗ niſſe ſei für uns jetzt das Wichtiaſte. Das Geſchäftsjahr 1927 könne infolge der Geldknappheit nicht ſo aünſtige Eraebniſſe erwarten laſſen wie das abagelaufene Jahr. Die Bilanz und die vorgeſchlagene Verteilung des Ge⸗ winnes mit 7½ Prozent Verzinſung des Betriebskapitals oder 282 000 Mk., Ueberweiſung an die Sicherheitsrücklage mit 100 000 Mk., 5 Prozent weitere Aufwertung des alten Be⸗ triebskapitals mit 74 000 Mk. und Gewinnvortrag von 1500 Mark wurden einſtimmig genehmigt: ebenſo einſtimmig wurde den Verbandsorganen durch die Verbandsverſammlung Ent⸗ laſtung erteilt. Das Hauptreferat des Tages hatte Generaldirektor Bel⸗ Düſſeldorf übernommen. Der Vortragende ſprach in mehr als einſtündiger. mit ſtarkem Beifall entgegengenommener „Wirtſchaftsbetreuung durch die öffentlich⸗recht⸗ und Kreditinſtitute.“ Der Redner ſchilderte die tigen ſtatiſtiſchen Materials, daß die öfſentliche Hand, ſoweit die Geld⸗ und Kreditinſtitute in Frage kommen. ihrer Ge⸗ ſchichte, Berufung und natürlichen Aufgabe treu geblieben und gerecht geworden ſind. Als hauptamtlicher Verbandsvorſitzender wurde Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Gugelmeier⸗Lörrach einſtimmia ge⸗ wählt. Der neugewählte Präſident dankte nach einer Begrü⸗ ßungsrede des Oberbürgermeiſters Dr. Bender⸗Freiburg für das Vertrauen und verſprach, ſeine ganze Kraft in den Dienſt der Sparkaſſen und der Selbſtverwaltung zu ſtellen. Die Notwendigkeit guter Beziehungen zur Regierung und zu den anderen Kreditorganiſationen hob er beſonders hervor. Wenn auch aus der Konkurrenz der Sparkaſſen und Banken da und dort Kämpfe unvermeidlich ſind, ſo müßten ſich alle doch bewußt bleiben, daß ſie Diener am Wohle des Volkes ſind, und daß das Unglück des Jahres 1918 alle unauflöslich zu einer Schickſalsgemeinſchaft zuſammen gekittet hat. Der bisherige ehrenamtliche Verbandsvorſitzende, I. Bür⸗ germeiſter Ritter⸗Mannheim, der ſeit dem Jahre 1909 an führender Stelle in den Organen des Sparkaſſenverbandes tätig war, wurde zum Ehrenvorſitzenden ernannt: ſeine aroßen Verdienſte um das badiſche Sparkaſſenweſen wurden außerdem durch die Ueberreichung eines beſon⸗ deren Ehrengeſchenkes und durch eine Reihe ehrender Anſprachen gewürdigt. Auch dem Bürgermeiſter a. D. Dr. Weiß⸗Eberbach und Sparkaſſendirektor a. D. Leſer⸗Lahr, die im Laufe dieſes Jahres aus dem Verbandsausſchuß aus⸗ geſchieden ſind, wurde eine wertvolle Ehrengabe überreicht als Dank und Anerkennung für ihre unermüdliche Tätiakeit im Verbandsintereſſe ſeit Gründung der Organiſation. — Aus dem Lande Führerkurs des IX. Kreisfeuerwehr⸗Verbandes Maunheim OOWeinheim, 9. Okt. Unter Leitung des Feuerlöſchinſpek⸗ tors Karl Wild⸗Weinheim wurde geſtern und vorgeſtern hier ein Führerkurs des IX. Kreisfeuerwehrverbandes Mannheim im Schulhoſe des Realgymnaſiums abgehalten. Die 40 Feuerwehren des IX. Feuerwehrkreiſes Mannheim, um⸗ faſſend 3300 Mann, waren ſämtlich durch ihre Kommandanten vertreten. An den Uebungen beteiligten ſich u. a. auch die Füh⸗ rer der Fabrikfeuerwehren der Zellſtoffabrik Wald⸗ hof, Lanz⸗Mannheim, Steinzeugſabrik Friedrichs⸗ feld, Ausbeſſerungswerk Schwetzingen, Güter bahnhof Mannheim und der freiwilligen Feuerwehren von ſämtlichen Vororten Mannheims. Der Senior unter der Uebungs⸗ mannſchaft war der 71jährige Feuerwehrhauptmann Thron aus Neckarau, der an Kraft und Friſche der Jugend mit gutem Beiſpiel voranging. Die Uebungen eſtanden hauptſäch⸗ lich im Exerzieren und Ueben mit mechaniſchen Leitern, Schiebe⸗ und Anſtelleitern, Hydranten, Wagen⸗ und Abprotz⸗ ſpritzen und Exerzieren mit Druckſchläuchen, Uebungen mit Hakenleitern, Rettungsſchlauch, Motorſpritzen uſw. Am Samstag vormittag hielt Branddirektor Vaulont von der Mannheimer Berufefeuerwehr einen anſchaulichen Inſtruktionsvortrag über Verhütung von unnötigen Schäben durch die Feuerwehr bei Löſcharbeiten, z. B. über denkbar mindeſten Waſſerſchaden, Schaben beim Einreißen uſw. Den Abſchluß bildete ein allgemeiner Uebungsangriff gegen das angenommenermaßen brennende Realgymnaſium, wobei ein Teil der Feuerwehrleute mit Räauchmäsken durch das Treppenhaus vordrang, während ein anderer Teil den Brand⸗ herd von außen bekämpfte und mit mechaniſchen Schiebeleitern in die oberen Stockwerke vordrang, um die im Zeichenſaal vom Feuer überraſchten Schüler mit Schlauchſäcken in den Schul⸗ hof hinunterzubefördern. Landrat Dr. Guth⸗Ben de r⸗ Mannheim, der am erſten Uebungstage dem Kurs beiwohnte, ſprach ſich darüber ſehr anerkennend aus. Bei dem an den Kurs ſich anſchließenden Bankett im„Schwarzen Adler“ begrüßte der Kursleiter, Kommandant Wild⸗Weinheim, die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden Weinheims und die Bürgermeiſter der Nachbarorte. Landrat Dr. Pfaff ſprach ſich über Geiſt, Diſziplin und Manneszucht bei den Freiwilligen Feuerwehren überaus anerkennend aus. Der Vorſitzende des Feuerwehrkreisausſchuſſes, Kommandant Agricola⸗Ladenburg, bezeichnete den Verlauf des Führer⸗ kurſes als vortrefflich gelungen. Beſonders dankte er dem Berufsfeuerwehrmann Branddirektor Vaulont aus Mann⸗ heim, den die Freiwilligen Wehren als ihren Kameraden be⸗ trachten dürfen, für ſeinen ausgezeichneten und lehrreichen Vortrag. Kreisfeuerwehrinſpektor Knau p⸗Rimbach üherbrachte die Grüße des Verbandes der heſſiſchen freiwill. Feuerwehren. Kommandant Knebel von der Feuerwehr Zellſtoffabrik Waldhof überreichte dem Kursleiter Wild, ſeinen Helfern, den Kommandanten Keller, Völker, Krafft, Maurer und Sommer, und dem Branddirektor Vaulont und dem Kreisausſchußſekre⸗ tär Frey als Zeichen der Anerkennung je eine Blumenſpende. inſtitute und bewies an Hand überzeugenden und reichhal⸗ Oberkommandant Schlimm von der Freiwilligen Feuer⸗ wehr Mannheim erinnerte daran, daß Landrat Dr. Guth⸗ Bender in Mannheim erklärte, daß die Freiwilligen Feuer⸗ wehren im IX. bad. Feuerwehrkreiſe Mannheim die beſtens ausgebildeten in ganz Baden ſeien. Er erkannte das warme Intereſſe der Staatsregierung für die Feuerwehrſache an und drachte auf ſie ein Hoch aus. Zugführer Käſer⸗Neckarau ſprach den Dank der Mannſchaften für die Kommandanten aus. Kommandant Molitor⸗Laudenbach, der älteſte, ſeit 30 Jahren ſein Amt ausübende Kommandant, trank auf das Wohl des Landespräſidenten des Freiwilligen Feuerwehr⸗ verbandes, Kommandant Ueberle⸗Heidelberg. Heute Sonntag nachmittag fand abermals unter Teilnahme der Be⸗ hörden die diesjährige Jahresſchlu ß übung der Frei⸗ willigen Feuerwehr Weinheim ſtatt, wobei eine Angriffsübung auf einen angenommenen Brand des Rathauſes und der Nach⸗ bargebäude ausgeführt wurde. UI Weinheim, 11. Okt. Heute mittag lief vor dem Hauſe Körnerſtraße 16 das zweieinhalbjährige Kind des Lederarber⸗ ters Georg Gräber in das langſam fahrende Auto eines hieſigen Arztes hinein. Das Kind wurde von einem Vorder⸗ rade überfahren. Ein Fuß wurde dem Kinde dabei ab⸗ gedrückt, auch ſonſt erlikt es lebensgefährliche Verletzungen,. Der Arzt überführte das unglückliche Kind in ſeinem Auto in das hieſige ſtädtiſche Krankenhaus. Den Chauffeur traf an dem Unfall keine Schuld. Aus der Wfalz :: Ludwigshafen a. Rh., 11. Okt. Am Sonntag, den 9. Ok⸗ tober wurde nachmittags gegen 4½ Uhr auf der Landſtraße von Wertheim nach Miltenberg ein aus Ludwigshafen ſtam⸗ mender NSl⸗Wagen von einem in der gleichen Richtung fah⸗ renden Sportwagen überholt. Dieſer fuhr das wahnſinnige Tempo von etwa 100 Km. in der Stunde und rannte den Ludwigshafener Wagen im Ueberholen an. Infolge des ge⸗ waltigen Seitenſtoßes kam der Ludwigshafener Wagen ins Schleudern und wurde, als er ſich mehrmals auf der Land⸗ ſtraße gedreht hatte, über den Chauſſeegraben auf einen Acker geworfen, wo er an einen Baum prallte. Wie durch ein Wunder wurde ein furchtbares Unalück, das den vier Inſaſſen den Tod oder zumindeſt ſchwere Verletzungen hätte bringen können, verhindert. Keiner der Inſaſſen wurde ver⸗ letzt. Der Führer des überholenden Wagens fuhr in dem gleichen raſenden Tempo davon. Es war lediglich feſtzuſtellen, daß ſein Wagen ein offener Sportwagen, deſſen Karoſſerie elfenbeinfarbig lackiert war, das Kennzeichen 2 U trug. Die Kotflügel waren ebenfalls rot lackiert. 7 „ Speyer, 11. Okt. Der Referent bei der pfälziſchen Kreisregierung in Speyer, Oberregierungsrat Dr. Hermann Pöverlein, ſieht am 12. Oktober auf ein 25jähriges Wirken als Verwaltungsbeamter zurück. * Roxheim, 11. Okt. Der Landwirt Julius Bayer von hier erntete einen Kürbis von nicht weniger als 84 Pfund, Als weitere Seltenheit iſt zu bezeichnen, daß ein Weinſtock an dem Hauſe von Julius Bayer einen Behang von ütber 2000 Trauben trägt. — Nachbargebiete Eine Falſchmünzerwerkſtatt ausgehoben * Hauau a.., 11. Okt. Seit einiger Zeit wurden in Hanau und ſeiner näheren Umgebung fa ſche Drei⸗ markſtücke in den Verkehr gebracht. Der Kriminalpolizet gelang es jetzt, die Falſchmünzerwerkſtatt, die in einer Man⸗ ſard e eingerichtet war, aufzuheben. Der Haupttäter⸗ wurde gerade bei der Herſtellung von Formen für Falſchſtücke er⸗ taupt. Bei der Durchfuchung der Wohnung konnten einige fertige Falſchſtücke, eine Anzahl Falſchſtlicke im rohen Zu⸗ ſtande und das Herſtellungsmaterial gefunden und beſchlag⸗ nahmt werden. Der Falſchmünzer wurde verhaftet, ebenſo der bei ihm wohnende Bruder, deſſen Frau und zwei Frauen, die das Falſchgeld ausgegeben hatten. Vier Kinder in einem Kübel ertränkt 2: Saarbura(Lothringen), 11. Okt. Ein ſchreckliches Drama hat ſich geſtern morgen in Saarburg abgeſpielt. Die Frau des Briefträgers Blaiſe, die ſeit einiger Zeit Anzeichen von Gei⸗ ſtesgeſtörtheit gab, ließ ihre Kinder im Alter von 2, 3, 6 und 7 Jahren nicht zur Schule bezw. aus dem Hauſe gehen, ſon⸗ dern nahm einen halbgefüllten Kübel und ertränkte alle vier Kinder darin, eins nach dem andern. Sie ließ jedes Kind Gebete verrichten, gab ihnen Schokolade und drückte dann einem nach dem andern den Kopf in das Waſſer, bis ſietot waren. Als die vier kleinen Opfer tot waren, legte die Mutter ſie aufs Bett und gina zum Polizeikommiſſär, um ihre Tat zu erzählen. Sie zeiate keinerlei Reue und er⸗ klärte:„Sie habe jetzt vier Engel im Himmel. Jetzt haben ſie alle Brot.“ Alle Wiederbelebungsverſuche bei den Kindern blieben erfolglos. Mehrere in aller Eile herbeigerufenen Aerzte bemühten ſich vergeblich, die Kinder ins Leben zurück⸗ zurufen. Der unglückliche Vater verfiel, als er von dem Ge⸗ ſchehenen unterrichtet wurde, in eine Verzweiflungskriſis. Die Die Gendarmerie hat die Mutter, die ſcheinbar ſich gar keine Rechenſchaft über ihre Tat ablegen kann, verhaftet. Sie wurde einſtweilen der pſychiatriſchen Klinik in Straßburg zugeführt. Saa, ceemcbemeen, 8. Seite. Nr. 471 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. Oktober 1927 Wirtſeharts· und Han elszeitun 5 Deutſche Auslands⸗Anleihen September 1927. „Wäre nicht im Monat jene vielbeſprochene neuartige Anleihe der Deutſchen Bank in Höhe von 105 Millionen herausgekommen, ſo hätte der Kapitalexport fremder Länder nach Deutſchland einen weiteren Rückgang gegenüber den ormonaten zu verzeichnen gehabt. Denn die früheren Emittenten, vor allem die öffentlichen fehlen faſt ganz, ohne daß ſchon die amerikaniſche Attacke der Letztzeit gegen die öffentlichen Anleihen ſich ſtärker auswirken konnte. Im ganzen kamen 162 Millionen Mark herein (Juli 380, Auguſt 130 Millionen), die auf 10 Anleihen ent⸗ fielen. Wie in den letzten Monaten häufiger zu konſtatieren, erſchien auch diesmal wieder die katholiſche Kirche, indem ent⸗ weder eine einzelne Gemeinde als Schuldner auftrat, oder die Bistümer die die Gelder nach Bedarf verteilten. Sie dienen hauptſächlich dem Kirchenbau, oder wie bei der Ermländiſchen der Errichtung einer Klinik. Genaueres erfährt man über dieſe Anleihen nicht, nominell ſind ſie ja auch nur beſcheidenen Umfanges. Sie werden durchweg in Holland aufgenommen, und zwar in der Regel bei kleineren Banken, die die Beträge mitseichtigkeit bei den kleinen katholiſchensparern Südhollands Anterbringen können. Erfreulicherweiſe ſind auch wieder Hypothekenbanken vertreten, deren Auslandsabſatz allerdings bisher noch nicht ſolche Erfolge zeitigte, daß dadurch eine empfindliche Einſchränkung der innerdeutſchen Emiſſions⸗ 5 tätigkeit herbeigeführt werden konnte, die uns eine empfind⸗ 1 liche Reinigung und vor allem den Abfluß des überſättigten 1 deutſchen Kapitalmarktes gebracht hätte. 15 2 15 — Betrag Zins Bezeichnung Schuldner Kurs Rente Tanſenden) me ka(Dollars) 50⁰0 v. G. Stadtankeihe Rürnberg 94 v. H. 6,38 v. 6. „„ v. H. 1 rieſe Sächſ. 2d Pfd. Anſt. 93 9 8,42 v. 25000 8 v. H. nleihe Deutſche Bank 99, v. O. 603 v. g. 3 lland(Suſden) beng 2v. Anleihe Bistum Osnabruck 100 v H..00 v, G. 7 600 v. 5. Anleihe Bistum Ermland 28,78 v. 8..09 v. 5. 100 7 v. 5. Anleihe Parochie M. Magdal. 100·v. H. 00 v. 3900 63 v.&. Anleihe Ham burger Baukaſſe 88,75 v. H. 6,6 v. 5. Schwelz(Franken) * 120⁰ 0 v. G. Unleihe Sahmeyer 4 Co. 98 v. G. 6,28 u. H. 5 Schweden(Rronen), Nennwert in Goldmark 42000 65 v. H5. Pfandbriefe N e 96,5 v. H. 6,] v. 8 5000 85 65 v. H. Pfandbriefe Preuß. Cenn albod. 96,5 v. H. 6,7 v. H. IIm einzelnen iſt dazu folgendes zu ſagen: Bei der Sächſi⸗ ſchen Landespfandbriefanſtalt, die ja vorzugsweiſe Auslands⸗ kapital für ihre Induſtriekredite in Anſpruch nimmt, handelt es ſich um den erſten Abſchnitt einer Geſamtemiſſion von acht Millionen Dollar, für die aber noch die Genehmigung des La, stages nachzuſuchen iſt. Alsdann wird man die weiteren Tranchen herausgeben. Die Bonds laufen bis 1947, ſind jedoch jederzeit ganz oder teilweiſe kündbar, bis 1930 übrigens zu 102 v. H. Von früheren Anleihen laufen zur Zeit noch um: 7 v. H. 4,551 Mill. Dollar, 6,5 v. H. 2,867 Millionen Dollar und 8 v. H.(Inland) 4,556.328.—. Ueber die Noten der Deut⸗ ſchen Bank, als einer neuartigen Erſcheinung deutſcher Fi⸗ nanztechnik, iſt bereits ſoviel früher geſagt, daß darauf hier verzichtet werden kann. Erwähnt ſei jedoch, daß aufgelegt wurden 20 Millionen in Amerika, 3 Millionen in Holland und 5 1 Million in Schweden und Schweiz. Gezeichnet wurden 7 Millionen Dollar, darunter auch aus Oeſterreich, ſodaß nicht ganz die Hälfte nur zugeteilt werden konnte. Die Anleihe der Hamburgiſchen Baukaſſe gehört mit in das 100 Millionen⸗ ntingent für den Wohnungsbau, das bereits jetzt über die älfte erſchöpft iſt. Oeffentlich aufgelegt wurden 2 Millionen, der Reſt unter der Hand verkauft. Ebenfalls in den Rahmen des Wohnungsbaus gehören die Pfandbriefe der Rheiniſchen ypothekenbank, die bis 1932 unkündbar ſind, ganze Laufzeit Jahre. Die Preuß. Centralboden⸗Pfandbriefe ſind der erſte Abſchnitt einer Geſamtemiſſion von 10 Millionen. Von den einzigſten Induſtrieobligationen hat Lameyer von 15 Millio⸗ nen die Hälfte in der Schweiz placiert, 6 Millionen ſollen im Oktober in Holland aufgelegt werden, der Reſt iſt bereits unter der Hand verkauft. ‚ tP:? Bank für elektriſche Unternehmungen Zürich— 10(9) v. Dividende und Kapitalerhöhung. Die Geſellſchaft ſchließt das am 20. Junt beendigte Geſchäftsjahr 1920/7 mit einer Geſamtein⸗ nahme von 7,57(i. V. 6,0) Mill. Franken ab. Der Gewinn⸗ ſfaldo beziffert ſich auf 6,4(5,63) Mill. Fr. Hieraus ſollen 10( b. H. Dioldende auf das Aktienkapital von 51,5 Mill. Franken pvierteilt werden. Dem a. o. Reſervefonds ſollen 0,7(0,54) Mill. Fr. ziugewendet und 32(0,29) Mill. Fr. äuf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Beteillgung an deutſchen Werken beträgt 3½07(8½17) Mill., und zwar iſt die Geſellſchaft an folgenden deut⸗ en Werken intereſſtert: Kraftübertragungswerke Rheinfelden, Lech⸗Eleltrizitätswerke AG., Augsburg, Thüringer Elek⸗ trlzitäts⸗Lieferungs⸗Geſellſchaft AG., Gotha, Bayeriſche Elettrizitäts⸗ Etileferungs⸗Geſellſchaft AG., Bayreuth, Kraftwerk Altwürttemberg Ac., Beihingen, Brandenburgiſche Carbid⸗ und Elektrizitätswerke 5 Berlin, Oberſchleſiſche Ueberlandbahnen, Gmb., Gleiwitz, lectrizitäts⸗Lieferungs⸗Geſellſchaft, Berlin, Elektrizitäts ⸗A.⸗G., vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M. Nach dem Bericht des Vorſtandes hat auch die Elektrobank die günſtigen Vor⸗ ausſetzungen des Berichtsjahres benützt, um verſchiedene neue Ge⸗ ſchäfte in die Hand zu nehmen. Sowohl für den Ausbau mehrerer Gefällsſtufen des„Rio Alberche“ in der Nähe von Madrid, wie ganz heſonders auch für die„Finanzlerung zweier intereſſierter und ent⸗ wicklungsfähiger Geſellſchaften im Weſten und Südweſten Frankreichs wurden bedeutende Mittel neu inveſtiert. Dies bedingte neben der notwendigen Verſtärkung der techniſchen und kaufmänniſchen Or⸗ aniſation die Aufnahme von Bankkrediten. Für deren onſolidierung, ſowie zur Beſchaffung neuer Mittel wird in der V. am 15. Oktober Antrag auf Erhöhung des Aktienkapi⸗ tals geſtellt. Die Bilanz per 30. Juni 1927 verzeichnet das Ask. unverändert mit 51,5 Mill. Fr. Die o. Reſerve ebenfalls unverän⸗ dert mit 5,150 Mill. Fr. Aßdtl. Reſerven betragen 1,3(0,76) Mill. Fr., diverſe Kreditoren 18,4(1,9) Mill. Fr. Auf der anderen Seite er⸗ ſcheinen Aktien und Stammanteile, Vorſchüſſe in Konto⸗Korrent und Einzahlun auf Syndikatsbeteiligungen mit 72,6(45,7) Mill Fr. 2 diverſe Effel en mit 7,3(6,4) Mill. Fr. und Bankguthaben mit 2,9 (12,0) Mill. Franken. 9. G. Farbeninduſtrie, AGG. in Frankfurt a. M. Zu den immer wieder auftauchenden Meldungen, daß die nächſte Aufſichts⸗ ratsfaitzung, die ſich mit Kapitalbeſchaffungsplänen zu befaſſen haben wird, am 10./11. November ſtattfinden werde, iſt zu ſagen, daß es ſich dabei anſcheinend um Verwechſlungen mit der zum gleichen Zeityunkt in Frankfurt a. M. ſtattfindenden Jubiläumstagung des Vereins zur Wahrung der Intereſſen der Chemiſchen Induſtrie han⸗ belt. Mit ziemlicher Sicherheit dürfte angenommen werden, daß die nächſtfällige AR.⸗Sitzung im erſten Drittel des Dezember attfindet. Vorher ſind naturgemäß noch einige Verwaltungsrats⸗ tzungen erforderlich. ⸗? Amerikaniſches Intereſſe für das Rütgers⸗Schwelverfahren. Für das Schwelverfahren der Rütgers⸗Werke, das von einer ihrer Tochtergeſellſchaften, den Chemiſch⸗Techniſchen Werken⸗ Dnuisburg, ausgenbt wird, und auch in England zur Durch⸗ kührung gelangen ſoll, beſteht nach der„V..“, Intereſſe in den Vereinigten Staaten. Verhandlungen mit amerikaniſchen Intereſ⸗ nten über den Erwerb der in Frage kommenden Lizenzen dürften demnächſt durch Vermittlung einer enaliſchen Gruppe angebahnt werden.— Wie verlautet, iſt der Beſchäftigungsgrad der Rütgers⸗ Berke in Rauxel in jeder Hinſicht zufriedenſtellend. Das Werk iſt für längere Zeit mit umfangreichen Aufträgen verſehen. F. Kammerer.⸗G. in Pforzheim. Die G. V. genehmigte die Jahresbilanz 1926/7 und erteilte der Verwaltung Entlaſtung. Be⸗ Fanntlich wird ein Verluſt von 2899/(129 995 4 i..) vorgetragen. Die Firma iſt zurzeit gut beſchäftigt. 0 Beſtätigung der Bamag⸗Meguin⸗Sanierung. Zu den in den letzten Tagen erſchienenen Meldungen wird von der G. naheſtehender Seite mitgeteilt: Der Abſchluß für das am 30. Juni abgelaufene GF. iſt noch nicht fertiggeſtellt. Die Vermögensaufſtellung wird jedoch mit einem größeren Verluſt abſchließen. liegen der endgültigen Vermögensaufſtellung ſoll die bereits ſeit längerem geplante Reorganiſation der G. durchgeführt werden. Die Betriebe ſind gut beſchäftigt. Auftragsbeſtand und ⸗eingang ſind reichlich, ſo daß der Zeitpunkt für die beabſichtigten finanziellen Maß⸗ nahmen beſonders geeignet iſt. * Weiterer Zuſamenſchluß in der deutſchen Kälteinduſtrie.— Vereinbarungen Borſig⸗Mannesmann. Nach den Vereinbarungen zwi⸗ ſchen Maſchinenfabrik Eßlingen, MAN. und Geſ. f. Lindes Eisma⸗ ſchinen, wonach die Herſtellung von Kältemaſchienen dieſer drei Ge⸗ ſellſchaften allein auf Eßlingen übergeht und Linde die Vertriebs⸗ geſellſchaft wird, kommt jetzt die Meldung über einen gleichen Zu⸗ ſammenſchluß in der norddentſchen Kälteinduſtrie. Danach haben die Firmen Borſig und Mannesmann⸗Kälteinduſtrie unter dem Namen „Borſig⸗Mannesmann Kälteanlagenvertriebs⸗Gmbe.“ ein gemein⸗ ſames Verkaufsunternehmen errichtet, das vornehmlich kleine und mittlere Anlagen für Haushaltungen, Hotels, Fleiſchereien, Gaſt⸗ ſtätten und ähnliche gewerbliche Betriebe zur Ausführung bringt. Ein Neuaufbau des Herſtellungsplanes kommt bei dieſem Zufammen⸗ ſchluß nicht in Frage. Beide Firmen können ihre Erzeugung unbe⸗ hindert auf der jetzigen Grundlage durchführen, ohne in das Lei⸗ ſtungsgebiet der anderen hinüberzugreifen. Die Fa. Borſig ſtellt danach ihre bekannten Kompreſſionsanlagen bis zu den größten Ab⸗ meſſungen weiter her und beginnt mit ihren Leiſtungen dort, wo die Mannesmann⸗Kälteinduſtrie mit ihren Abſorbierungskühl⸗ ſchränken u. ⸗Kühlanlagen aufhört. Der Geſchäftsbetrieb der neuen Vertriebsgeſellſchaft wird von der Mannesmann⸗Kühlapparate⸗Ver⸗ triebs⸗Gmb., die bisher allein für den Vertrieb von Mannesmann⸗ Kälteanlagen tätig war, fortgeführt. Eine Ausdehnung dieſer Or⸗ ganiſation auf ſämtl. größeren Plätze Deuſchlands iſt in Vorberei⸗ tung. Durch die Kälteanlageinduſtrie dürfte dem mit großen Mitteln in Deutſchland arbeitenden ausländiſchen Wettbewerb das Eindringen in den deutſchen Markt erſchwert werden. Sicher iſt, bei der Gleich⸗ zeitigkeit der Gründungen, zwiſchen den füd⸗ und norddeutſchen Gruppn vorher Fühlung aufgenommen worden. (a) Wieder 6 v. H. bei Grohs⸗Heinrich. Wie wir erfahren, wird der auf den 14. Oktober einberufenen o. HB. der Baumwollſpinnerei und Weberei Lampertsmühle bei Kaiſerslantern vorm. G. F. Grohs⸗ Heinrich in Lampertsmühle die Verteilung einer Dividende von wiederum 6 v. H. vorgeſchlagen werden. Im laufenden GZ. iſt die G. ſehr gut beſchäftigt. Das Werk der G. befindet ſich in vollem Betrieb, ſo daß auch die weiteren Ausſichten als günſtig bezeichnet werden können. 2: Gewinnrückgaug bei Zucker Frauſtadt. In der geſtrigen AR.⸗ Sitzung der Zuckerfabrik Frauſtadt Ac. in Frauſtadt wurde beſchloſſen, der HV. am 9. Nov. die Ausſchüttung eines Ge⸗ winnanteils von.5 gegen 10 v. H. i. V. vorzuſchlagen. * Steigender Abſatz der Hudſon Motors Cy. Dieſe amerikaniſche Automobilgeſellſchaft erzielte im 3. Vierteljahr einen Umſatz von 87 500 Kraftwagen. Die Erzeugung der erſten 9 Monate des laufen⸗ den Jahres erreicht mit 225 000. Wagen faſt die des geſamten Jahres 1926 mit 227 000 Automobilen. 5 Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Geſchäſtsaufſichten. Angeordnet: keine; beendet: Max Bub, Tabakwarenhandlung, Mannheim, Pflü⸗ gersgrundſtr. 18.(nachdem Zwangsvergleich Rechtskraft erlangt hat). onkurſe. Eröffnete: Mittektmeer, Import und Export G. m. b.., Mannheim, Binnenhafenſtr. 10.(Konk.⸗Verw. RA. Fr. L. Meyer, Mannheim, I. 2, 10) ilhelm König. Inhaber einer Schloſſerei und Eisfabrik in Mannheim, Humbold⸗ ſtraße 12/14,(KV. Frau RA. Dr. Rebſtein⸗Metzger, Mannheim).— Johann Adam Wagner, Wirt in Mannheim, B 2, 4.(KV. RA. Rödlinghöfer, Mannheim); eingeſtellte: Frau Emilie Münſch, Inhaberin des Geſchäfts E. Münch, Manufakturwaren in Mannheim, Burgſtr. 6,(mangels Maſſe eingeſtellt). Pfund und Dollar an der Verliner Vörſe In weiten Kreiſen wird das Wertverhältnis der Reichsmark zum engliſchen Pfund und mehr noch zum amerikaniſchen Dollar für feſt gehalten, da die Wertſchwanbungen tatſächlich ſo klein ſind, daß ſie für kleinere Beträge kaum in Betracht kommen. Betrachtet man dagegen die Schwankungen in der Bewertung des engliſchen Pfundes und des amerikaniſchen Dollars gewiſſermaßen durch ein Vergrößerungsglas, ſo zeigt ſich, daß die Abweichungen von dem Pariwert doch recht bedeutend ſind. Namentlich drückt ſich NA/Lelr.— —— pfunci unci Dolls: 1 an cler Berliner Börse 20,49 100.2 2—.210 2 7 3 Dolſar 100,2 ⁰ 79 N 44.205 20,48 0 100.%/ .200 207⁴ 00. 20,410 +—— 20% 1 Jull 1 Augus: September A auch in der Kursbewegung an der Berliner Börſe die verſchiedene Bewertung des Pfundes und des Dollars im internationalen Ver⸗ kehr aus. Während das engliſche Pfund ſeit dem Juni 1926 gegen⸗ über dem amerikaniſchen Dollar unterwertig war, hat es in der letzten Septemberwoche wieder ſeine Vollwertigkeit erreicht und ſteht letzt in ungefähr gleicher Wertſchätzung wie der Dollar. Das vorſtehende Schaubild drückt die Bewertung der beiden Währungen an der Berliner Börſe in Hundertteilen des Pariwertes aus; es zeigt, daß die Bewegungen in den letzten drei Monaten wenig über 0,3 v. H. nach oben und wenig unter 0,1 v. H. nach unten hindus⸗ gegangen ſind. Zum Vergleich ſind links und rechts noch die tat⸗ ſächlichen zahlenmäßigen Wertzahlen für das Pfund und den Dollar 12 1 angeſchrieben(Mittelwerte aus den täglichen 5 urſen). 9 * Vereinfachung der Vertragsabſchlüſſe bei der Reichsbahn. Nach den für die Vergebung von Leiſtungen und Lieferungen maßgebenden Beſtimmungen der Reichsbahn iſt über den durch die Erteilung des Zuſchlages zuſtande gekommenen Vertrag der Regel nach eine ſchriftliche Urkunde zu errichten, insbeſondere dann, wenn der Wert des Vertragsgegenſtandes einen gewiſſen Be⸗ trag überſteigt. Die Reichsbahn will nunmehr bei laufenden Lieſerungsgeſchäften nach Möglichkeit von der Errichtung förm⸗ licher Vertragsurkunden abſehen, ſie vor allem nicht mehr von einer Wertgrenze abhängig machen. Hierbet iſt jedoch Vor⸗ ausſetzung, daß in anderer Weiſe, durch Briefwechſel, Auf⸗ tragsbeſtätigung oder dergl. der Beweis des Vertragsabſchluſſes zweifelsfrei geſichert iſt und die Rechtsgültigkeit des Vertrages nicht in Frage geſtellt wird, ſowie daß die Einzelheiten der Vertrags⸗ ausführung einwandfrei feſtgelegt ſind. Unter laufenden Lieferungs⸗ geſchäften ſind Geſchäfte miteinfachen und klaren Ver⸗ hältniſſen zu verſtehen. 3 ee des japaniſchen Dtskontſatzes. Die japaniſche Staatsbank hat heſchloſſen, mit ſofortiger Wirkung den Diskontſatz von 1,6 auf 1,5 Pen für 100 Hen den Tag herabzuſetzen, was einer Herabſetzung des ſährlichen Diskontſatzes von 5,76 auf 5,4 v. H. ent⸗ ſpricht. Damit iſt die Staatsbank dem vor kurzer Zeit von den Privatbanken gefaßten Beſchluß, die Depoſitenzinſen zu ſenken, ge⸗ falgt, um trotz der wirtſchaftlichen Depreſſion die eigenen Verpflich⸗ tungen zu erfüllen, Darlehen geben und die Rückzahlungen er⸗ leichtern zu können. Die Maßnahme der Staatsbank iſt auch mit⸗ Nach dem Vor⸗ D Das ſchlechte Weinjahr 1927 Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht nachſtehende Begut⸗ 2 ee e über den Rebenſtand in Deutſchland von Anfang— ober: Dazu werden für die einzelnen Länder nachſtehende Erläute⸗ rungen gegeben: ſt Länder⸗ Stand der 5 und Landesteile Reben K VVVV—4 2 rei 99659+*ũ2v»‚᷑ Jarleruße 556„6* 5*.8 4 0 0 Mannheim„„„„„„ Mdennn„.8 Württemberg„.5 J ÄK.5 Bennnnnnßn!nßn!;; 8,1 %%—!!!!/ 3˙6 Deutſches Reich.5 da At Sepihr 17„.0 2 15 8 Auguff VV 270 55„ 2,8 15„%.0 Note 1— ſehr gut, 2= gut, 3 mittel, 4 gering, 5= ſehr gering. Zwiſchenſtufen ſind durch Zehntel ausgedrückt. Baden: Die Nachrichten über den Stand der Reben und über die zu erhoffenden Weinmoſterträge lauten im allgemeinen nicht ſehr erfreulich. Die Geſamtnote der Beurteilung für das Land im ganzen hat ſich ſeit Anfang September verſchlechtert und ſteht zurzeit auf „nahezu gering“. Der Sauerwurm hat im vergangenen Monat, be⸗ günſtigt durch die naſſe, kühle Witterung, in manchen Weinbauge⸗ bieten(Markgräfler Gegend, Bühler Gegend uſw.) zum Teil erbeb⸗ lichen Schaden angerichtet und damit die Herbſtausſichten in quanti⸗ tativer Hinſicht verringert. Ueber die Qualiät des neuen Weins verlautet bisher noch wenig. Württemberg: Für die Weinberge, deren Stand vor der Regen⸗ periode als recht befriedigend gelten konnte, wäre ein beſſerer, Auguſt und September notwendig geweſen. Immerhin haben manche ſchönen N Tag, die in dieſer Zeit zu verzeichnen waren, förderlich gewirlt. Der tr Ertrag wird freilich, da ein Teil der Trauben unter den Einwir⸗ 1 kungen der feuchten Witterung abgegangen iſt, im Landesdurchſchnitk fi. unter einem Mittelherbſt wohl nicht unerheblich zurückbleiben. m Heſſen: Bei den Reben iſt durch die Näſſe Fäulnis eingetreten und wird der Ertrag allgemein als ſchlecht bezeichnet. 1 Bayern: In den Weinbergen wurde durch die aufgetretenen 0 Niederſchläge verſchiedentlich nicht nur die Reife der Trauben ver⸗ zögert, ſondern auch das Aufkommen von Schädlingen begünſtigt. le Wie aus der Pfalz gemeldet wird, hat der Sauerwurm beſonders in el den oberen Lagen teilweiſe großen Schaden angerichtet, da andau⸗ ut ernde Näſſe alle Bekämpfungsverſuche wirkungslos machte. Verhält⸗ 50 nismäßig am beſten ſcheinen ſich die Rotweintrauben zu entwickeln, ö ſo daß hier durchſchnittlich mit einem annehmbaren Herbſte gerechnet 0 werden darf. Ueber Weißwein hingegen lauten die Nachrichten im allgemeinen weniger günſtig, da deſſen Ertrag ſowohl hinſichtlich Menge wie auch Güte der Trauben hinter den Ergebniſſen von Rotwein mehr oder minder ſtark zurückbleibt. Infolge Auftretens von Fäule mutzte allenthalben Weißwein bereits eingeherbſtet wer⸗ den. In Unterfranken haben außer Sauerwurmſchäden auch ſtärkeres Auftrten der Peronoſpora den an und für ſich nicht allzu reichlichen Traubenbehang beſchädigt und die Ausſichten für den kommenden Herhſt zum Teil ziemlich herabgedrückt. 5 Preußen: Die Staatsnote iſt gegenüber dem Vormonat geſunker Die Urſache liegt in den ſehr ſtarken Schädigungen durch den Sauer⸗ wurm und dem verbreiteten Auftreten der Roh⸗ oder Sauerfäule der Beeren infolge des vorwiegend naßkalten Wetters während der letzten Monate. Auch Stielfäule und Peronoſpora ſowie ſtellenweiſe Hagelſchlag haben merklichen Schaden verurſacht. *Die auſtraliſche Textilwirtſchaft fordert deutſche Farbſtoffe. Dem„Mancheſter Guardian Commereial“ wird aus Sydney ge⸗ meldet, daß die Textilfabrikanten in Neuſüd⸗Wales bei der Bundes⸗ reagierung einen Proteſt gegen die Beſchränkungen einzubringen be⸗ abſichtigen, denen die Einfuhr ausländiſcher Antlinfarbſtoffe, und zwar vorwiegend deutſcher Erzeugniſſe, in Auſtralien unterworfen iſt. In der Proteſteingabe ſoll unter dem Hinweis auf die Aus⸗ dehnung der auſtraliſchen Textilwirtſchaft und den anderen Farben verarbeitenden Induſtriezweigen nerlangt werden, daß den Ver⸗ brauchern geſtattet wird, ihre Farbſtoffe aus der geeigneiſten Quelle zu beziehen, damit ſie mit ihren Fabrikaten auf dem Weltmarkt er⸗ folgreich konkurrieren können. Die Bewegung gegen die Einfuhr⸗ crichmerung deutſcher Farbſtoffe iſt auf die Handhabung des Lizenz⸗ ſyſtems zurückzuführen, nach deſſen Beſtimmungen die auſtraliſchen Verbraucher ihren Farbſtoffbedarf durch Verwittlung der Zollbe⸗ bärden beim Lizenzausſchuß in London anmelden müſſen. Dieſer Ausſchuß entſcheidet darüber, ob die angeforderten Farbſtoffe in pnaland heroeſtellt werden und verweigert in dieſem Fall den Bezug anderer ausländiſcher(d. h. deutſcher) Erzeugniſſe. Die auſtraliſchen Tertilinduſtriellen können infolgedeſſen in vielen Fällen nicht die paſſenden Farbſtoffe, die in anderen Ländern freien Eingang finden, erhalten. 1 Deviſenmarkt Die Reichsmark war ziemlich unverändert, der Dollar bewegte ſich zwiſchen.1920 und.1930. Italien gegen London 89.20 nach 89.80. Holland gegen New Nork weiter feſt 40,13/. In Spanien war keine Bewegung, der Kurs gegen London notierte 27.90. 11. 12 11 12. 11 12. London-Narie124,0, 24.]Paild.-Schmw 28,26 28.87] 7ond.-Stockh 18.078.082 Lond.-Rrüſſel 34.57] 34.47 Jolland⸗ Schw 28 90208.0, Ind.⸗Madrid 27.97 2761 Lond.⸗Maild. 89.35 39,15 Tabel Holland.492 2,49, Nailand-Parie 138.80129.00 Fabel Schweiz.18,%.135 Jond.⸗Holland 12.13/ 12.18 Brüſſel-Paris 384.80354.55 Innd.⸗Schweiz] 25.25 25.255 Lon don-Oslo. 18,47 18.46Holland-Paris 1,021.021 Varis-Schweiz 20.86 20.86[Lond.-Kopenh.] 18.17 18.17I[Kabel London.87 8].87.1 In.⸗Mk. laſſen ſich gigende Kurſe feſtſtellen: London. 20.4 20.40 Praa 12.4 12.47] Madrid..72.17 Baris 16.47 16.47[Dslo. I110.57110.60 Argentinien.79 Zürich..86 89.81 Kopenbagen 112.3f 112,40 Japan.284 Mailand 22 85 22,90 Stockbol m. 112.90112.92] New⸗Dork.192 Holland„„„168.20168.25 Brüſſel 58.40 58.40 Berliner Metallbörſe vom 11. Oktobber Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 10. 1 10 AI. Elektrolytkupfer 125,75 125,75 Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,1⁴ 2,14 Blei—.——.— inn ausl.—.——— Rohzink Bb.⸗Pr.)——.—J. üttenzinn—.——.— N 95„Verk.)—.——— Nickel 8,40-3,50 8,40-8,50 5 40,—-49.— 40,.—49.— Antimon 90.87.0,.92 0,89.0,88 Aluminium.10 2,10 Silber für 1 Gr. 77.—-78.— 77,25.78,23 London 11. Oktober. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 10,. 11 V 20 J5 20,88 Kupfer Kaſſa 54.15 84 35 beſtſeleet 61.75 62,— Jink 25.68 28 75 do. 8 Monat 84.85 54.28 Nicke!——-— Dueckſlb. p. Fl. 23, 22,75 do. Elektrol. 62.5 62.75[ Zinn Kaſſa 266.50 262.50 l Regulus—— 1 8 Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 1. bis 7. Okt. 1927 ſind angekommen talwärts: 3 leere Schleppkähne und 33 beladene mit 7301 Tonnen, bergwärts: 20 beladene Dampfer mit 3021 Tonnen, 4 leere Schleppkähne u. 30 be⸗ beladene mit 72589 Tonnen.— Abgefahren ſind talwärts: 29 bela⸗ dene Dampfer mit 2362 Tonnen, 67 leere Schleppkähne und 30 be⸗ ladene mit 11563 Tonnen, bergwärts: 6 beladene Dampfer mit 917 Tonnen, 27 leere Schleppkähne und 9 beladene mit 3129 Tonnen.— Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 1 beladener Dampfer mit 35 Tonnen, 1 leerxer Schleppkahn und 19 beladene mit 5508 Tonnen, bergwärts ſind abgefahren: 4 leere Schleppkähne und 13 beladene mit 1969 Tonnen. 4 Frachtenmartt in Duisburg ⸗Mubrort vom 11. Okt. bedingt durch das von dem neuen Kabinett Seiynkei beabſichtigten Programm des Ausbaues der japaniſchen Induſtrie. 9376 5 Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ziemlich ruhig. Die Frachten und Schleppkähne blieben unverändert. AMittwoch, den 12. Oktober 1927 — Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 471 Sportliche Boxen Franz Diener wieder Meiſter Diener ſchlägt Rudi Wagener über 15 Runden nach Punkten. eSahm wird durch Disqualifikation Grimms Meiſter im Weltergewicht. Berlin, 11. Okt.(Drahtber.) Daß in der Reichshaupt⸗ ſtadt der Boxſport längſt nicht mehr ſo populär iſt, wie noch dur einigen Jahren, wie zur Zeit der Breitenſträter, Samſon⸗ örner und Prenzel, bewies auch wieder der Dienstagabend. Trotzdem nicht weniger als drei Titelkämpfe auf dem Pro⸗ bramm ſtanden, kamen doch nur 7000 Perſonen zum Sport⸗ palaſt. Dabei waren nicht einmal die Eintrittspreiſe ſo hoch wie bei früheren Veranſtaltungen, die 10, 12 und ſogar 15 000 duſchauer brachten. Mag ſein, daß ſich die Maſſe von dieſen RMeiſterſchaftskämpfen nicht allzu viel verſprach, womit ſie dann ja auch recht gehabt hätte. Eine Enttäuſchung war be⸗ ſonders der Kampf der Schwergewichte. Inm einleitenden Weltergewichtstreffen zwiſchen dem Ber⸗ Uner Funke und dem Kölner Harlos gab es nach ſechs unden ein Unentſchieden. Beide mußten zu Boden, Funke atte im allgemeinen mehr vom Kampf und ein Punktſieg des erliners wäre wohl auch gerechtfertigt geweſen. Dann be⸗ raten Titelhalter Grimm⸗Berlin(66,7 Kilogr.) und ſein derausforderer Sahm⸗Hamburg(66,2 Kilogr.) zum erſten eiſterſchaftskampf, dem im Weltergewicht, den Ring. Die erſte Runde verlief ziemlich ruhig, beide Boxer ſtudierten noch. on der zweiten Runde ab ging Sahm zum Angriff über. in der dritten Runde unterlief dem Titelverteidiger Grimm ein klarer Tiefſchlag, der ihm durch den Ringrichter Paul Samſon⸗Körner eine Verwarnung eintrug. Sahm er⸗ hielt eine Minute Ruhepauſe. Nach Wiederbeginn des Rund ſchau Pferdeſport Rennen zu Grunewald(vom 11. Oktober) 1. Kinder⸗Troſtrennen. 2800 J/, 1200 Meter. 1. Geſt. Weil's Sotos(W. Zarras), 2. Marabo, 3. Empfehlung. Ferner: Grimm, Patron, Maravigla. Tot.: 15. Pl.: 10, 18 2. Studenten⸗Rennen. 2800 4, 1800 Meter. 1. M. Herding's Mulatte(E. Böhlke), 2. Verona II, 3. Aöſterluſt. Ferner: Orthos, Vineta. Tot.: 17. Pl.: 14, 20:10. 3. Ginſter⸗Rennen. 5200, 1400 Meter. 1. A. u. C. v. Wein⸗ berg's Otis(O. Schmidt), 2. Signora, 3. Normanne. Ferner: Eldon, Gutenberg. Tot.: 19. Pl.: 15, 36:10. 4. Ernte⸗Dank⸗Ausgleich. 7800 J¼, g000 Meter. 1. A. u. C. v. Weinberg's Palamedes(O Schmidt), 2. Impreſſioniſt, 3. Rheinwein. Ferner: Forno, Ausbund. Tot.: 25. Pl.: 20, 19:10. 5. Herbſt⸗Preis. 18 000 ¼, 2200 Meter. 1. Geſt. Mydlinghovens Poſtenkette(E. Haynes), 2. Grafenkrone, 3. Noſtra. Ferner: Oldwiga, Tſchierva, Gute Sitte, Sigelgayela. Tot.: 14. Pl.: 22, 24, 38:10. 6. Heide⸗Rennen. 3900, 1000 Meter. 1. Stall Halma's Wog⸗ linde(A. Safdik), 2. Quelle, 3. Lilienfee. Ferner: Krautjunker, Lorbeerkranz, Ledon Heidelerche, Zigeunerin, Traulich, Proſigk, Ernani, Felixeſto. Tot.: 65. Pl.: 23, 20, 55:10. 7. Preis der Rotröcke. 2800, 2400 Meter. 1. L. u. W. Sklarek's Willa(Janek), 2. Sandoval, 3. Roſe Marie. Ferner: Aufklärung, Canio, Adonis, Ruwenzori, Phariſäer, Rinaldo, Kronprinz. Tot.: 53. Pl.: 22, 36, 24:10. Seleeta, Olympiade England und die Amſterdamer Spiele Proteſt aegen die Veraütung von Lohnausfall Unter dem Vorſitz von Lord Rochdale hielt das Britiſche Olympiſche Komitee in London eine Tagung ab, die ſich in erſter Linie mit der Stellungnahme Enalands zu den Be⸗ ſchlüſſen des Olympiſchen Exekutiv⸗Komitees betreffend die Veraütung von Lohnausfall für Teilnehmer an den Olym⸗ piſchen Spielen, befaßte. Folgende Reſolution wurde gefaßt: lichkeit, den Segelflug zu erlernen, iſt damit gegeben. Ledig⸗ lic die Auffindung eines geeigneten Geländes ſcheint bisher noch Schwierigkeiten zu machen. Vorderhand hat man für den Schulbetrieb die kleinen Hügel in der Nähe von Rheinau (frühere Luftſchiffhalle) in Ausſicht genommen und man glaubt, bei günſtigen Windverhältniſſen dort Gleitflüge bis zu 300 Meter zu erreichen, und dies würde zur erſten Ausbil⸗ dung genügen. Molorradſport * Motorrad⸗Geſchicklichkeitsſpiele im Stadion. Die Ein⸗ ladung zu den Motorrad⸗Geſchicklichkeitsſpielen am 16. Oktbr. 1927 im Stadion enthält ganz neuartige Uebungen. So z. B. das plötzliche Bremſen vor einem ausgeſtopften Verkehrs⸗ ſchutzmann, deſſen Umfahren mit Strafpunkten belegt wird. Ferner Abſchießen von Luftballons mit einer Korkenpiſtole in voller Fahrt. Fernerhin das in England ſo beliebte Weitſpringen mit Motorrädern. Hierzu iſt viel Wagemut und einige Uebung erforderlich. Die Zahl der zu den Uebungen zugelaſſenen Motorradfahrer wird vorausſichtlich beſchränkt werden müſſen, da mit großer Beteiligung zu rechnen iſt. Zum Schluſſe finden die aufregenden und belieb⸗ ten Fuchsjagdrennen ſtatt. JFußball Eine„Berichtigung „Unfaires Spiel oder Tätlichkeit?“ Bei dem am Sonntag ſtattgefundenen Verbandsſpiel zwi⸗ ſchen F. C. Phönix Mannheim und Germanige Friedrichsfeld wurde der ſonſt gute Verteidiger der Friedrichsfelder Mannſchaft W. Brummer vom Schieds⸗ richter vom Platze verwieſen. Unſer M..-Berichterſtatter ſchrieb in ſeinem Bericht u..:„Wegen Tätlichkeit wird der Verteidiger Brummer vom Platze verwieſen“. Herr Brummer beſchwert ſich in einem Schreiben über dieſe„Unrichtigkeit“ und ſchreibt u..:„Er(Brummer) wurde nicht wegen Tätlichkeit, ſondern wegen„unfairen Spiels hinausgeſtellt. Sie werden daher gebeten, alsbald eine Be⸗ richtigung in Ihrer geſchätzten Zeitung erſcheinen zu laſſen, andernfalls ſich der Unterzeichnete veranlaßt ſehen würde, die Angelegenheit dem Gerichte wegen perſönlicher Belei⸗ digung ſeiner Perſon und Abſchneidung ſeiner ſportlichen Ehre zu übergeben.“ Wir ſtellen nach Erkundigungen feſt, daß der Spieler Brummer wegen„unfairen Spiels“ herausgeſtellt wurde. Gleichzeitig verweiſen wir auf den Bericht in der„A. S..“, dem amtlichen Organ, wo es heißt, daß Brummer, nachdem der Schiedsrichter eine Tätlichkeit von dieſem Spieler nicht bemerkte, wegen groben Foulſpiels hinausgeſtellt wurde. Demnach ſteht feſt, daß Brummer einmal tätlich und dann wegen eines anderen Verſtoßes, den der Schiedsrichter be⸗ merkte, hinausgeſtellt wurde. Ob er nun wegen„unfairen Spiels“ oder wegen„Tätlichkeit“ vom Platze geſchickt wurde, kommt auf das gleiche heraus: Unſportlichkeit während des Spiels. Nicht der Berichterſtatter oder die Zeitung ſind es, die den Spieler„beleidigen“, ſondern dieſer allein ſchadet ſeinem ſportlichen Ruf ſelbſt durch derartige Ausſchreitungen. Von ſportlicher Auffaſſung iſt ein ſolches Verhalten weit ent⸗ fernt. Es wäre beſſer geweſen, Her Brummer hätte dieſe „Berichtigung“ unterlaſſen und hätte ſich ſelbſt verſprochen, ſich in Zukunft auf dem Spielfelde nicht mehr gehen zu laſſen. 5.— Die Tagung des Britiſchen Olympiſchen Komitees iſt nach ſorgfältiger Prüfung aller Belange, die die Frage der Ver⸗ aütung von Lohnausfall betreffen. zu der einſtimmigen Ueber⸗ zeuaung gelangt, daß die Handlungsweiſe des Olympiſchen Exekutiv⸗Komitees. das die Teilnahme von Fußballſpielern. die eine Vergütung für entgangenen Verdienſt erhalten, an den Olympiſchen Spielen 1928 ſanktionfert. in kraſſem Wider⸗ ſpruch ſteht zu den 1925 in Prag gefaßten Beſchlüſſen über den Amateurbegriff. Des weiteren hat weder das Exekutiv⸗Komitee noch das Internationale Olympiſche Komitee die Macht. Be⸗ ſchlüſſe zu verändern oder ſogar abzuändern. die der Olym⸗ piſche Kongreß gefaßt hat, der ſich aus den O⸗Repräſentan⸗ ten der internationalen Sportverbände und der Nationalen Olympiſchen Komitees zuſammenſetzt und daher das oberſte Tribunal iſt.“— Der Vorſtand des Britiſchen Olympiſchen Komitees hat ſich an das Exekutiv⸗Komitee des JOK. gewandt und auf den Beſchluß vom 31. Juli aufmerkſam gemacht, der beſagt, daß alle Vorſchläge, die eine Aenderung des Lohnaus⸗ fall⸗Paragraphen zum Ziele haben, dem nächſten Olympiſchen Konareß unterbreitet werden müſſen. Flugſwort Das Mannheimer Segelflugzeng. Von unterrichteter Seite erfahren wir, daß der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein in Maunheim ſein Segelflugzeug, das er zu Schulzwecken verwenden wird und das ſeit längerer Zeit beſtellt iſt, Ende Oktober erwartet. Damit geht ein langgehegter Wunſch der jungen Mitglieder des Vereins in Erfüllung, und die Mög⸗ lampfes ging der Hamburger wieder zur Offenſive über. Er kieb den Titelhalter während der nächſten Runden ſtändig zor ſich her, ohne aber Vorteile zu erzielen. Im Gegenteil lelen ſeinem Gegner, der ſchöne Rückzugsgefechte lieferte und knanchen Treffer erzielte, mehr Punkte zu. Als aber Grimm der neunten Runde wiederum einen klaren Tiefſchlag zuundete, wurde er ſofort disqualifiziert. So fiel dem Ham⸗ lurger die Meiſterſchaft zu, die er bei normalem Ablauf der itzten zwei Runden niemals erreicht hätte. Sahm iſt zwar ein recht ſympathiſcher Boxer, der ein großes„Herz“ beſitzt 5 ſehr angriffsfreudig bort, aber dennoch muß er noch ſehr ſuel lernen.— Eine ſehr mäßige Vorſtellung war der Meiſter⸗ Heftskampf im Schwergewicht zwiſchen dem Titelhalter Rudi d agener,(88,2 Kilogr.) und Franz Diener(88 Kilogr.). as Treffen war einer Deutſchen Meiſterſchaft durchaus un⸗ ürdig. Beide Boxer zeigten nur ſehr ſchwache Leiſtungen und ob der Sieger wirklich der deutſche Schwergewichtsboxer It. muß ſehr bezweifelt werden. Wagener war meiſt auf dem 0 ückzug und ging nur ſehr ſelten aus ſeiner Defenſive her⸗ „us. Diener ſchlug zu ungenau, kam aber doch ab und zu zu Nieffern Im allgemeinen taten ſich Beide nicht weh. Der ingrichter mußte Wagener in der 8. Runde ſogar auffordern, ergiſcher zu kämpfen. Nach Ablauf der 15. Runde hatte Diener ein Punktvlus, das zu ſeinem Siege genügte. Er hat ch damit den Titel zurückerobert.— Das Publikum gab während des ganzen Treffens ſein Mißfallen durch Pfeifen und Zurufe kund. Herausgeber, Druder und Verieger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim. E 6, 2 Direktion fferdinand Heyme. 5 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner FTeuilleton: Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder=⸗ Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und allee lebrige Frans Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stötzner Twangsversteigerung. Donnerstag, den 13. Oktober 1927, nach⸗ mittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q6. 2 Hausrat Lemeins. Möbelzerserag . l. Hhein-, Mals- f. Lahageble! Für die vielen Beweise herzlich i i 5 8 er Anteilnahme, sow den vielen Kranz- Statt jeder besonderen Anzeige. 50 und Blume dahier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ Schmerzerfüllt teilen wir allen Freunden und frühen Hinscheiden unsrer 55 97 Mannneim..8 wege öffentlich verſteigern: 3 Bücherſchränke, Bekannten mit, daß mein innigstgeliebter Mann, ter, Schwester und Nichte Neue Mödel re 3 1 0 1. i reibmaſchinen und verſchied. unser lieber Bruder, Onkel und Schwager, Herr Rosel Stemmer Faer Arge Ferner an Ork und Stelle voren 0 85 Wir auf diesem Wege unsern tiefgefühlten wies kKüchen, Schlat.][beſtimmt: 1 gr. Kaſſenſchrank mit Treſor. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Ma ü seine trostreichen Worte, Herrn Dr. Dreyfuß a Lenne hiebevolle Behandlung. den Diakonissen, dem Benzschen Männerchor, der Firma Klußmann& Binder u. Personal Ammer, Spolse- und Herrenzimmer, Elnzel- Mübel, polster-Möbe! Mannheim, den 12. Oktober 1927. 10246 Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz. dohann Ehrhard Mineralwasserfabrikant und dem Stenographenverein 8— Matratzen, Fsderbetten, 277 gestern abend infolge langer schwerer Krankheit nach Wneict Ge 2700 Zettted. Khdervag. ote. 11 Stisser 58. 38. einem arbeitsteichen Leben im Alter von 63 Jahren, Die tieftrauernd Hinterbllebenen Teltzanlung aut gemein- ginnend, finden im Saal zum„Großen Mayer⸗ sanft vom Tode erlöst worden ist. 2 4⁴⁰ nütziger Grundiage bis hof⸗, Manuheim, Qu 2, 16 9984 Mannheim, den 11. Oktober 1927. 5. 2 1 2 dahren. In tiefer Trauer: Katharina Ehrhard Wwe. und Hinterbliebene. Die Feuerbestattung findet am Donnerstag. nachm, 2 Uhr vom hiesigen Krematorium aus statt. en der Feree raee NTF2g fachlabversteigerüng Fr Dr. F. Kiefer Als Nachlaßpfleger ael 4 1 auf Arzt f. Chirurgie u. Frauenkrankheiten verſtelgere ich eun iten Se e fendautlage ſtatt. 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Oktober 1927 Ula. 52 6 Vorstellung Nr. 39, Miete D Nr. 5 Enge Planken mmmun ee e — Aeee e⸗ wiceene e. eee 9 Laserposten sind — fnn lul; Iur bn Iin Hordzeestran Täglien 2 3 Unr! Dererste diesjährigePat- und Patachon-Grogfilm: Elisabeth, Königin von England Ida Ehre Aria Stuart. Königin v. Schottland LiselotteBetke obert Dudley, Grafv. Leicester Willy Birgel 8. War v. D Heinz — Uhelm Cecil, Baron.Burleigh Karl Marx Srak K G Köhl 1 ebavisen, Se e Mir bringen ab Freltagl Deeee Trauerspiel von Schiller In Szene gesetzt von Dr. Gerhard Storz Gr talBelllevre. Botschafti. FrankreichG. Wolffram Oxelly, Mortimers Freund Raoul Alster 6 75 Anfang 7½ Uhr Ende gegen 10½ Uhr Melvil, Haushofmstr..KöniginMaria E, Langheinz Personen: anna Kenedy, ihre Amme Helene“Le ydenius zu dlrakten Alle Vorbereitungen sind getroffen und es 1 — 55 argarete Kurl Marga Dietrich urgsoyn, Leibarzt K. Neumann-Hoditz ergeht daher ein klieier der Leibwache Harry Bender in Page der Königin Bum Krüger rugeon Drury, 2. Hüter d. Maria Heinz Friedrich Neues Theater im flosengarten Mittwoch, den 12. Oktober 1927 Für die Theatergemeinde— Freie Volksbühne ehne Kartenverkauf) Gruppe B. H. M. u. N Alessaudro sStradeila omantische Oper in drei Akten v. W. Friedrich Musik von Friedrich von Flotow Spielleitung: Alfred Landory Musikalische Leitung: Gustav Mannebeck Tänze: Aennie Häns Ankang 8 Uhr Ende 10½ Uhr —̃. Aufruf und Sespenstern— von e ee 2 einem Gewittersturm und L 928 Dünensand— von einem berrliehsten Fumwerken, die 5 Bevò keru N9 wir seit Bestehen der Kino- Riesentisch u. anderen tollen möglichst auch die Vormittagsstunden zum Sachenl Die beiden lustigen 7 e Einkauf zu benutzen, weil der zu etwattende 75 255 Andtang ein ganz gewaltiger sein dürſte u. dla Vagabunden wie immer von sedienung kann dann keine sorglaltige sein. unübertrefflicher Komik, vor reichte Kulturdokumente Dieser Film wird mehr Bo- Wunderung erregen als man- ches gros Drama. Personen Alessandro Stradella Line Vaida o luhr-Abendblarr- 7 7115 Pess. ein reicher Venetianer Hugo allem in ihrer Glanzszene Pldg 4 wohl mächtigere 5 il Rle 80 nn als Chaleslon tanzende ETL Barbarino Arthur Heyer Salonhelden 5 ̃—— hergestellt wurden. 2 55 1 5 Die Nelt am Abend- Zahlungsauflurterung. 2 Aunnen Lacten olns kde! ee e e, enee. Die 3. Rate der Platzmiete für 1927/28 war „ 1. Oktober fällig. Mieter, die bis 15. ds. 0 5 nicht zahlen, ſind im Verzuge. Nationaltheater. ApPpOLLO Letzte 5 Vorstellungen Uhr abendlich 8 Uhr lrene v. Palasiy + No, No, Maneie der weltberühmten amerikan. Revue- Operette. Dazu die phänom. Besetzung, Palasty-Girls. Palasty-Boys. Rovyal- ——ñ—————— Hierzu als 2. Schlager: Nad dn deilelt faa ahcneg Nein. Ein heiteres Spiel vom Rhein mit ganz erstklassigen Schau- spielern, wie: Dorothea Wieck, Oscar Marion, Ellen Engels, Deulsche Alig. Zig.⸗ „„ Bilder von noch nie gesehener Kühnheit „ Merian Cooper und Ernest Schoedaack—- und schon jet man im Bann: In einem Bann unerhörter Wunder und erstaunliehster Erleb- 5 nlsse... Ein ganz groller Wurf. Neue Berliner ĩa Hir-Zeſiung- Ein prächtiger Flm... ein herrlicher Film. FHum-Iurier: Die ungemein dramatischen Ergebnisse kenn- zeichnen diesen Flim in Lae Beang als ein Meisterwerk in seiner Art. Derartige Fulme weiten die Horizente.„„, Der beste Kulturgrohfilm. Die Wahrhieil Aber auch die Fachleute sprechen mit grögter Hochacktung ven diesem Bildwerk.— beck telegraphlert:„Wenn die Menschen nicht für eſnen Fiin wWie„Chang“ interes- sieren, braucht man keine Filme mehr ker- mit ecrepe-sehlen Tger nh 5 zum dilligen Preise von. eneadscng in schwarz und braun, auch mit Einsatz.„„„%% 0„ 60 10.50,.50, Jurbeitsstiefe mit Eisen, echt Rindleder „„„ Göße 36/89.30, Florida-Jazz-Band. Große Pracht-Aus- stattung.— Vorverkauf: Theaterkasse, 0 zustellen“. 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