* — X Mittwoch, 12. Oktober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2, 80 ohne Beſtellgeld Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 25 eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4˙6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtt. 6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spie Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗Ausgabe MNeue MannheimerSeitun Mannheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage RNrichskagung des Einzelhandels Amſatzſteigerung ſtatt Preiserhöhung Rede des preußiſchen Handelsminiſters Im Plenarſaal des Reichswirtſchaftsrats begann heute (Mittwoch) vormittag die öffentliche Jahrestagung der Spitzenorganiſation des deutſchen Einzelhandels, in der mehr als 325 000 Mitglieder vereinigt ſind. Unter den Ehrengäſten erblickte man Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums, des Reichsernährungsminiſteriums, ſowie Vertreter der Spitzen⸗ verbände der deutſchen Wirtſchaft. An ihrer Spitze befand ſich der preußiſche Handelsminiſter Dr. Schreiber, der nach einer Begrüßungsanſprache durch den Vorſitzenden Heinrich Grünfeld eine bemerkenswerte Rede hielt. Der Miniſter ging davon aus, daß eine allgemeine Be⸗ lebung der deutſchen Wirtſchaft ſtattgefunden habe, die, weil ſie ſich in erſter Linie auf den deutſchen Inlandsmarkl aus⸗ dehnte, ſicherlich auch zu größeren Umſätzen im deutſchen Ein⸗ zelhandel geführt habe. Unſere geſunde, aber noch keines⸗ wegs geſundete Volkswirtſchaft bedarf noch dringend einer weiteren Kräftigung. Dr. Schreiber glaubt, daß die allge⸗ meinen Vorausſetzungen für eine ſolche Entwicklung nicht un⸗ günſtig ſind, jedenfalls dann nicht, wenn alle Wirtſchaftskreiſe volkswirtſchaftliche Einſicht genug haben werden, um eine zu⸗ ſätzliche Kaufkraft, wie ſie die Beſoldungsneuord⸗ nung für die deutſche Beamtenſchaft mit ſich bringe, nicht etwa in einer Preisſteigerung, ſondern vielmehr in einer Umſatzſteigerung auszuwerten. Die Umſatzſtei⸗ gerung bringe freilich, ſo führte der Miniſter weiter aus, ſo wünſchenswert und erſtrebenswert ſie an ſich ſei, für den Ein⸗ zelhandel auch gewiſſe Schwierigkeiten mit ſich, weil ſie naturgemäß eine Erhöhung des Betriebskapitals des ein⸗ zelnen Unternehmens der Regel nach zur Vorausſetzung habe. Zu der durch die Lockerung der Zwangswirt⸗ ſchaft für gewerblich benutzte Räume entſtandenen Beun⸗ ruhigung in Kreiſen des deutſchen Einzelhandels bemerkte der Miniſter, daß unſer allgemeines Mietrecht ſchleunigſt dahin abgeändert werden müſſe, daß dem Mieter, der ſeine Pflichten gegenüber dem Vermieter erfülle und insbeſondere eine an⸗ gemeſſene Miete zahle, nur dann gekündigt werden büärfe, wenn ein wichtiger Grund für die Kündigung vorliege. In den letzten Jahren habe ſich ein ſtarkes Suchen des Einzel⸗ handels nach neuen Formen gezeigt, die u. a. auch in der ſo⸗ genanten Konſumfinanzierung ihren Aufdruck fanden. Dieſe Verſuche, ſo führte Dr. Schreiber weiter aus, ſeien nicht un⸗ bedenklich geweſen, aber bereits wieder in den Hintergrund getreten. Er erinnerte dabei an den genoſſenſchaft⸗ lichen Zuſammenſchluß, wie er ſich beſonders im Lebensmittelhandel entwickelt habe. Die Rede des Handelsminiſters wurde mit außerordent⸗ lichem Beifall aufgenommen. Daran anſchließend ſprach das Mitglied der Eſſener Handelskammer, Weiler, über die Lage des Lebensmitteleinzelhandels. In einer heute abend ſtattfindenden Kundgebung wird, wie wir hören, Reichswirtſchaftsminiſter Curtius eine Rede halten, in der er die gegenwärtige Wirtſchaftslage beleuchten wird. Sozialpoliliſche Fragen Tagung des Internationalen Arbeitsamts Die Vollſitzung des Verwaltungsrats des Internationalen Arbeitsamtes wurde am Dienstag nachmittag in Berlin von dem Vorſitzenden Fontane eröffnet. In ſeiner Begrüßungsanſprache führte Reichsarbeits⸗ miniſter Dr. Brauns insbeſondere aus, daß gerade Deutſch⸗ land ſeit vielen Jahren an dem Ausbau ſeiner ſozialpolitiſchen Geſetzgebung arbeite. Ohne Ueberhebung dürfe man wohl ſagen, daß das von Deutſchland auf dieſem Gebiet Geleiſtete auch für den internationalen Ausbau der Sozialpolitik viel⸗ fach richtunggebend geweſen iſt. Der Miniſter fuhr fort: Dem Gebiete der Sozialverſicherung hat ſich auch die internationale Arbeitsorganiſation in ſteigendem Maße zu⸗ gewandt. Auf dieſem, wie auf den anderen großen Gebieten der Sozialpolitik, insbeſondere dem des Arbeiterſchutzes. hat ihre Arbeit zu wichtigen internationalen Entwürfen und Uebereinkommen geführt. Es iſt mir eine beſondere Genug⸗ tuung. Ihnen, Herr Präſident, heute die Ratifikationsurkunde des Deutſchen Reiches zu einem dieſer Uebereinkommen, nämlich dem Waſhingtoner Uebereinkommen über die Beſchäf⸗ tigung der Frauen vor und nach der Niederkunft überreichen zu können. Das Uebereinkommen über den Mutterſchutz ſtellt hohe Anforderungen an die ſozialpolitiſche Geſetzgebung der Mitgliederſtaaten der internationalen Arbeitsorganiſation- Deutſchland iſt das erſte große Induſtrieland, das dieſes Uebereinkommen ratifiziert, nachdem es ſeine Geſetzgebung in völligen Einklang mit ihm gebracht hat. Der Miniſter ging dann weiter ein auf die verſchiedenen Vorlagen der Reichsregierung. So habe vor wenigen Tagen die Reichsregierung dem Reichsrat eine Vorlage zur Ratifi⸗ zierung der in dieſem Jahr von der internationalen Arbeits⸗ konſerenz angenommenen Uebereinkommensentwürfe über die Krankenverſicherung der gewerblichen und land⸗ wirtſchaftlichen Arbeitnehmer zur Beſchlußfaſſung vorgelegt. Auf dem Gebiet der Sozialreform erwähnte der Miniſter dann das große ſozialpolitiſche Geſetzgebungswerk, deſſen Zu⸗ ſammenfaſſung und Verbeſſerung durch ein neues Arbeits⸗ ſchutzgeſetz beabſichtigt ſei, das zurzeit dem Reichsrat vor⸗ liege. Endlich in der Kernfrage, dem Arbeitszeit⸗ proble m, ſei bereits manche präktiſche Vorarbeit durch die Geſetzgebung(Arbeitszeitnotgeſetz vom April 1927) und mehr noch durch Tarifverträge geleiſtet worden. Miniſter Brauns erwähnte dann noch die neuere deutſche Geſetzgebung auf dem Gebiete des allgemeinen Arbeitsrechts, der Arbeits⸗ marktpolitik, des Wohnungs⸗ und Siedlungsweſens und der Schaffung eines neuen, den heutigen Rechtsauffaſſungen entſprechenden und den Notſtänden unſerer Tage beſſer an⸗ gepaßten Reichsfürſorgegeſetzes. Nach Dr. Brauns ergriff das Wort der Präſident des Verwaltungsrates, Fontane, der betonte, daß die Tagun⸗ gen außerhalb Genfs Gelegenheit böten, die Weſensart und Bedürfniſſe des gewerblichen Lebens der verſchiedenen Länder näher kennen zu lernen. Es ſei das erſte Mal, daß eine der großen Körperſchaften des Völkerbundes in Berlin tage, und man empfinde die Bedeutung dieſes Ereigniſſes in Hinſicht auf das internationale Arbeitsrecht und den Geiſt des Friedens. 7CCCCͥ ðV·Vẽõĩ] ů ſGGuuG0ã ↄ æ ↄò»Vß ðV Aus dem Preußenparlament Abgeordnete und Buchmacher Berlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Im preußiſchen Landtag gab heute vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung der Abg. Blank vom Zentrum folgende Erklärung ab:„In der Zeitung„Der Montagmorgen“ vom 10. Oktober 1927 iſt unter der Ueberſchrift„Abgeordnete beſorgen Buch⸗ macherpoſten“ ein Artikel erſchienen, der in ſeiner Tendenz be⸗ leidigend und herabſetzend wirkt. U. a. iſt am Schluß geſagt, „daß zwei Abgeordnete ſich ſelber eine Konzeſſion zum Miß⸗ brauch ihrer parlamentariſchen Stellung gegeben haben“. Hierzu erkläre ich, daß ich die in der ganzen Affäre genannten Perſonen, außer dem Abg. Teitſcheid, weder vorher kannte, noch nachher irgend etwas mit ihnen zu tun gehabt habe und daß ich mich niemals, weder direkt noch indirekt, um Buchmacherkonzeſſionen gekümmert habe. In Ausübung meiner dienſtlichen Tätigkeit war ich während der Parlaments⸗ ferien als einer der wenigen in Berlin anweſenden Abge⸗ ordneten um Auskunftserteilung wegen der Verleihung von Buchmacherkonzeſſionen angegangen worden. Ich habe damals die Frageſteller an Herrn Abg. Teitſcheid als Antragſteller des fraglichen Landtagsantrages betr. Neuverteilung von Buch⸗ macherpoſten verwieſen und abgeſehen von mehrfachen Nach⸗ fragen nach Herrn Teitſcheid durch einige der Intereſſenten nichts mehr mit ihnen zu tun gehabt. Wegen der beleidigen⸗ den und unwahren Behauptung des obigen Schlußſatzes habe ich Strafantrag gegen den Artikelſchreiber bei der Staats⸗ anwaltſchaft geſtellt.“ Damit dürfte jedoch die Angelegenheit kaum ihre Er⸗ edigung gefunden haben. Der Abg. Teitſcheid iſt durch 15 Auslaſſungen des„Montagmorgen“ weit mehr belaſtet, als ſein Fraktionskollege Blank. Gegen ihn vor allem rich⸗ ten ſich die Anſchuldigungen, auf die Erteilung der Konzeſſion hingewirkt und⸗die 2000 Mark„Proviſion“ vermittelt zu haben. Außerdem ſoll Herr Teitſcheid ſich von den durch ſeine Hilfe konzeſſionierten Buchmachern mehrfach zu hohen Beträgen haben freihalten laſſen. Eine Klärung wird alſo erſt durch die Gerichte, die auf einen Fraktionsbeſchluß des Zentrums hin, Herr Blank jetzt mit der Angelegenheit be⸗ traut hat, erfolgen können. Reichskanzler Dr. Marr in Speyer Reichskanzler Dr. Marx traf heute(Mittwoch) vormittag gegen zehn Uhr mit ſeiner Begleitung im Automobil von Mainz kommend in Speyer ein und begrüßte zunächſt im Regierungsgebäude den bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held, den bayeriſchen Innenminiſter Stützel und den Re⸗ gierungspräſidenten der Pfalz Dr. Mathéus. Miniſterpräſi⸗ dent Dr. Held und Innenminiſter Stützel waren in Beglei⸗ tung von Oberregierungsrat Bohl vom Innenminiſterium und Regierungsdirektor Jolas vom Miniſterium des Aeu⸗ ßern bereits geſtern abend in Speyer eingetroffen. Im An⸗ ſchluß daran ließ ſich der Reichskanzler im Regierungs⸗ gebäude die Beamten der Reichsvermögensverwaltung vor⸗ ſtellen und empfing ferner den Präſidenten des Oberlandes⸗ gerichtes Generalſtaatsanwalt Dr. König⸗Zweibrücken, Präſi⸗ ſident Beſold von der Oberpoſtdirektion Speyer, Präſident Happ von der Reichsbahndirektion Ludwigshafen, den Kir⸗ chenpräſidenten Dr. Fleiſchmann und Biſchof Dr. Sebaſtian. Es folgte dann eine Beſichtigung des Speyerer Domes unter Führung des Generalvikar Klein und des Hiſtoriſchen Mu⸗ ſeums der Pfalz unter Führung von Direktor Dr. Sprater. ein Uhr fand ein Frühſtück beim Regierungspräſidenten 9 Aus der Welt der Cechnik Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 472 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile 5 Allgem. Anzeigen 0,40,.. Mellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtaͤnd iſt Mannheim. Wandern und Reiſen Geſetz und Necht Deutſchland und Amerika Die Kritik des Reparationsagenten am deutſchen Etat und die Verwendung öffentlicher amerikaniſcher Gelder Von Dr. Emmerich Schubert, Mitalied der Geſchäftsführung des Verbandes Sächſiſcher Induſtrieller Der Reparationsagent hat in ſeinem letzten Bericht ſich mit deutlicher Schärfe über die Ausgabenwirtſchaft der öffenk⸗ lichen Stellen in Deutſchland ausgeſprochen insbeſondere die Tatſache kritiſiert, daß der Finanzausaleich noch immer nicht unter Dach gebracht werden konnte und die Ausgaben von Kommunen und Ländern der Oeffentlichkeit noch nicht in ſo überſichtlicher Form vorliegen. wie dies für die Beurteilung der Ausgabenwirtſchaft dieſer Stellen notwendig und wün⸗ ſchenswert iſt. So ſehr dieſe Notwendigkeit auch von den deutſchen Wirtſchaftskreiſen verlangt und immer wieder be⸗ tont und eine Beſchleunigung der hierzu erforderlichen Ma⸗ terialſammlungen betrieben wird. ſo wenig darf man anderer⸗ ſeits die Schwierigkeiten. die dieſer Aufgabe entgegenſtehen. verkennen: verbergen ſich hinter den Kämpfen um den Finanz⸗ ausgleich doch zum Teil auch ſchwerſte, ſich aus hiſtoriſchen Urſachen herleitende Auseinanderſetzungen der auf ihre Leiſtungen in der Veraangenheit mit Recht ſtolzen einzelnen deutſchen Länder und Gemeinden. die ſich eine Ab⸗ droſſelung ihrer Lebensfähiakeit und bodenſtändig bedinaten Wirtſchaftskraft durch einſeitig zentraliſtiſch eingeſtellte Stel⸗ len nach den Erfahrungen in der Kriegswirtſchaft nicht ohne weiteres gefallen laſſen wollen. Nicht nur die hervorragenden Leiſtungen deutſcher Kunſt, ſondern auch die Leiſtungen auf wichtiaſten anderen Kulturgebieten ſind in Deutſchland zum Teil infolge gebaraphiſcher Urſachen, auf die verſchiedenſten Länder in höchſter Dezentraliſation verteilt, entſtanden und die Zeit. in der unter dem Druck außen⸗ volitiſcher Verhältniſſe. insbeſondere der Blockade, die Wirt⸗ ſchaft zu ſchärfſter Zeutraliſation gezwungen worden iſt, iſt als eine Zeit anormaler und vielfach unfrucht⸗ barer Arbeit unſerer Volkswirtſchaft noch zu ſehr in Aller Er⸗ innerung, als daß die einzelnen deutſchen Kultur⸗ und Ar⸗ beitsgebiete nicht hoffen ſollten. ihre höchſten Leiſtungen für unſere Kultur und Wirtſchaft in oraaniſatoriſcher Fortent⸗ wicklung früherer Arbeits⸗ und Kulturzentren zu erreichen. Dezentraliſation braucht nicht Desoraganiſation zu ſein, ſo wenig wie Zentraliſation Organiſation ſein muß. Der Reparationsagent ſollte jedoch nicht nur auf Grund dieſer Tatſache, ſondern auf Grund der eigenen Er⸗ fahrungen in den Vereinigten Staaten unſerer Lage etwas mehr Verſtändnis entgegenbringen, denn das amerikaniſche„National Induſtrial Conference Board“ ver⸗ öffentlicht ſoeben Angaben, die von nuch ganz anderen Schwie⸗ riakeiten und einer in viel hößerem Maße der Kritik bedürf⸗ tigen Ausgabenwirtſchaft bei den Lokalbehörden der Ver⸗ einigten Staaten berichten. Danach zählt man in den U. S. A. augenblicklich 750 000 lokale Behörden, denen das Recht zuſteht, öffentliche Gelder zu verausgaben. Es eraibt ſich aus der Statiſtik, daß ſich die Geſamtverwaltunaskoſten der verſchiedenen Gemeinweſen in den Vereinigten Staaten von.844 Millionen Dollar im Jahre 1913 auf die Rieſenſumme von.829 Millionen Dollar im Jahre 1925 geſteigert haben. Seither ſoll eine weitere Steigerung der Ausgaben eingetreten ſein. Wichtig an dem Bericht iſt die Erwähnung. daß fährlich mehr als 500 Millionen Dollar der Geſamtausgaben einfa ch vergeudet werden. Dieſer Vergeudung, heißt es in dem Bericht, könnte leicht vorgebeugt werden. wenn Zentral⸗ behörden geſchaffen würden, denen die Kontrolle der Ein⸗ nahmen und Ausgaben übertragen würde. Andererſeits haben die von dem erwähnten Amt angeſtellten Unterſuchungen ey⸗ geben, daß die Kontrollmaßnahmen ſich arößtenteils bisher als wirkunaslos erwieſen haben. Wo beiſpielsweiſe nur die Höchſtgrenze der Steuern feſtgeſetzt iſt, nahmen die zuſtän⸗ digen Stellen ihre Zuflucht zur Emiſſion von Bonds uſw. und verſchafften ſich auf dieſe Weiſe Geld. Eine ſtarke Verminderung der Zahl der Fiskalbeamten. die Einführung eines geordneten Budgetſyſtems und die Uebertragung der Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben an verantwortliche Stellen wird vorgeſchlagen. Selbſt unter Berückſichtigung der Vergeudung bleibt immerhin eine rund 300prozentige effektive Steigeruna der öffentlichen amerikani⸗ ſchen Ausgaben beſtehen. Angeſichts dieſer Feſtſtellungen des amerikaniſchen„Na⸗ tional Induſtrial Conference Board“ muß man ſeine Ver⸗ wunderung über die Angriffe, die gewiſſe Auslandsſtellen und ausländiſche Preſſeorgane gegen die deutſche Finanz⸗ gebarung erheben, ausſprechen. Die Vereinigten Staaten ar⸗ beiten unter weſentlich leichteren Bedingungen als die deut⸗ ſchen Verwaltungsſtellen und die deutſche Wirtſchaft, die den deutſchen Verwaltungsorganismus in vieler Hinſicht nach der Revolution erſt neu wieder aufbauen mußte und hierbei vom Auslande bis in die letzten Jahre in ſchwerſter Weiſe behindert wurde. * Sejmauflöſung in Polen. Die polniſche Oſtagentur in Warſchau verbreitet die Meldung, daß der jetzige Sejim am 30. November aufgelöſt werden ſoll. Die Neuwahlen finden am 25. Februar 1928 ſtatt. Die erſte Sitzung des neuen Sejms ſoll auf den 19. März einberufen werden. Dieſe Einberufung werde einen demonſtrativen Charakter haben, denn der 19. März ſei der Namenstag Pilſudskis. * Der engliſch⸗ſpaniſche Handelsvertrag. Der neue eng⸗ liſch⸗ſpaniſche Handelsvertrag wird vorausſichtlich im März nächſten Jahres in Wirkſamkeit treten. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ bezeichnet das neue Abkommen als eine Repiſion des Vertrages von 1922. 5 5 war, glaußbte, ſetzen, aber unſer ſchönſtes Inſtrument, den Geſang mit 2. Seite. Nr. 472 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. Oktober 1977 Der Bericht des Generalagenten In dem Bericht des Generalagenten für die Reparations⸗ ßahlungen, der diesmal in anderer Form, und zwar unter beſonderer Berückſichtigung des Transfer gegeben wird, wer⸗ den die für den Transfer verfügbaren Gelder mit 302.049 Mill. angegeben. Der Betrag gliedert ſich in Saldo per 31. Auguſt 1927 185.48 Mill., Bevölkerungsſteuer 20 Mill. Berzinſung der Reichsbahnſchuldverſchreibungen 55 Mill., Haushaltsbeitrag 41.6 Mill. Gegen ausländiſche Währung aufgenommene Transfers erforderten 34.7 Mill., in Reichs⸗ mark wurden gezahlt 86.83 Mill. Die Transfers insgeſamt ergahen 121.11 Mill. Unter Berückſichtigung des Saldos per 30. September von 180.93 Mill. verbleiben 302.04 Mill.. Die Berteilung der vorgenommenen Transfers an die Mächte gliedert ſich u. a. wie folgt: Frankreich 69.96(Sachlieferungen 59.22), England 23.74, Italien.13, Belgien.67 Mill. Die 2 Geſamtſumme des Transfers an die Mächte beläuft ſich damit auf 114.16 Mill.„. Der Dienſt der deutſchen Inlandsanleihen erforderte.07 Mill., die Koſten der Internationalen Kom⸗ miſſton.87 Millionen. ſo daß der Transfer insgeſamt 121.112 illionen ausmacht. Veränderungen im diplomatiſchen Dienſt Berlin, 12. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, iſt im Zuſammenhang mit der Neubeſetzung des Botſchafterpoſtens in Waſhington, die in Kürze im Ka⸗ binett entſchieden werden dürfte, mit der Möglichkeit wei⸗ terer Veränderungen im diplomatiſchen Dienſt zu rechnen. Ob ein Wechſel auf dem Belgrader Geſandtſchaftspoſten eintreten wird, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Die Me dung, daß der deutſchnationale Abgeordnete Lindeiner⸗ Wildau als Nachfolger des bisherigen Geſandten Ols⸗ auſen beſtellt wird, iſt eine von den vielen Kombinationen, te zurzeit im Umlauf ſind. Am das Reichsſchulgeſetz Berlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In par⸗ lamentariſchen Kreiſen rechnet man nunmehr beſtimmt damit, daß am 18. Oktober im Reichstag die erſte Leſung des Reichs⸗ ſchulgeſetzes vor ſich gehen kann. Der Entwurf dürfte nach kaum mehr als zweitägiger Debatte dem Ausſchuß zur Ein⸗ zelberatung überwieſen werden. Das Reichskabinett wird vor⸗ ausſichtlich Ende dieſer Woche zu den Abänderungsanträgen Stellung nehmen, die im Reichsrat zu dem Reaferungsent⸗ wurf angenommen wurden. Es wird dann auch über die Frage entſchieden werden, ob der bisherige Keudellſche Ent⸗ wurf allein dem Reichstag zur Beſchlußfaſſung vorgelegt, oder ob eine Doppelvorlage gemacht werden ſoll. Nach Rückkehr des Kanzlers aus dem beſetzten Gebiet be⸗ abſichtigt die Reichsregierung auch Beſprechungen mit den großen Wirtſchaftskorporationen aufzunehmen. zu dem Zweck, die Teuerungswelle nach Möalichkeit abzudämmen. Die Streikbeilegung in Verlin Berlin, 12. Oktbr.(Von unſerem Bexliner Büro.) Der Hochbahnbetrieb., der nach der geſtrigen Einigung vo dem Schlichter heute früh wieder aufgenommen werden ſollte, iſt nur langſam in Gang gekommen. Die Angeſtellten der Hochbahn waren von dem Abbruch des Streikes noch nicht alle verſtändigt, ſo daß es auf vielen Bahnhöfen in den frü⸗ hen Morgenſtunden an Perſonal fehlte, um den Zugverkehr planmäßig aufzunehmen. Im Laufe des Vormittags gelang es aber, ſämtliche Strecken in Betrieb zu nehmen. Zu Zwi⸗ ſchenfällen kam es nur auf einem Bahnhofe. Das Pub⸗ likum, das von dem Abbruch des Streiks nicht unterrichtet daß die Beamten Streikbrecherarbeit leiſten molften. Inſoloedeſſen kam es zu größeren Anſammlungen, bis es gelang, die Maſſen aufzuklären.(7) Bergins Heidelberger Ehrendoktor kr. Heidelberg, 12. Oktbr.(Eig. Bericht.) Die mathe⸗ matiſch⸗naturwiſſenſchaftliche JFakultät der Univerſität Heidel⸗ berg hat Dr. Friedrich Bergius in Heidelberg die Würde eines Ehrendoktors der Naturwiſſenſchaften verliehen. Das Diplom führt aus:„Sie ehrt in ihm den zielbewußten Forſcher und mutigen Techniker, den wiſſenſchaftliches Kön⸗ Ben. Ausdauer und wirtſchaftlicher Weitblick vermochten, vom Laboratoriumsverſuch bis zur großtechniſchen Verwirklichung entſcheidend und als erſter an der arößten chemiſchen Aufgabe Aunſerer Zeit zu wirken: Der Verwandlung von Kohle in flüſſigen Brennſtoff.“ Telephonverbindung Berlin—Moskau. Die Telephon⸗ bperbindung Moskau—Berlin über Warſchau wird am 1. Nov. eröffnet werden. n Berliner Muſikbrief 19 Von Oscar Bie Ingenieur Thelemin zaubert ſeine Der neuen AKetherwellentöne zuerſt vor einem geladenen Kreis m kleinen Bechſteinſaal, dann 15 in dem größeren Beet⸗ ovenſaal und bald wird er die Philharmonie füllen. Es iſt eine Erfindung, die Berlin ſehr in Aufregung verſetzt. Die Erzeugung des elektriſchen Tons an ſich wäre ja nichts über⸗ raſchendes, aber genial iſt die Idee, den Erdmagnetismus des eigenen Körpers, die Bewegung der Hände zu benutzen, um ſo⸗ P wohl die gewünſchte Höhe, als die Stärke des Tons zu er⸗ reichen. Wie er da ſteht vor ſeinem kleinen Kaſten und erſt den neutralen kalten Ton aufkommen läßt, um ihn dann durch das Vibrieren der Finger B zu machen, zu wodellieren, in Klangfarben zu tauchen, das giht wohl die Ahnung einer zukünftigen Muſik, die die Herſtellung der Töne mit unſern ſchwierigen Inſtrumenten als veraltet an⸗ ehen mag und nichts anderes kennt als dieſe unmittelbare gckung des Tons aus der Luft nur mit unſern nervöſen Fingern. Es hat noch Zeit, bis dieſe Methode ſich verall⸗ gemeinert und auch bis ſie ſich ſpezifiziert haben wird. Vor⸗ läufig kann ſie wohl ein Blas⸗ und 18 zen, kann ſie noch nicht leiſten. Kommt ſchon noch alles. Ich ſehe ſchon eine Kammermuſtkvereinigung, die auf dieſe Weiſe ein ſphäriſches Enſemble herſtellt, indem ſie die Homophonte des neuen Tons durch ihre Polyvhonie praktikabler macht. Das Publikum iſt erſtaunt und erſchüttert, über das märchen⸗ hafte Pianiſſimo und Fortiſſimo der elektriſchen Muſik, und die Geiger und die Bläſer zittern bereits vor der Kon⸗ kurrenz. Es wäre nicht unwahrſcheinlich, daß wir am An⸗ fang einer Revolution der Tonerzeugung ſteben. Indeſſen blüht die alte Methode ruhig weiter. Der neue Ton wird billig ſein, der alte war, wenn er aut iſt ſehr teuer. In Amerika ſitzt eine Mäzenatin, Mrs. Coolidge, die ihr Ver⸗ mögen auf eine ſehr vornehme Weiſe anwendet. Sie verteilt Preiſe für beſte moderne Kammermuſik. läßt ſich die Werke widmen und bringt ſie überall in der Welt zur Aufführung. Leider ſcheint ſie einen ſchlechten Manager zu haben, denn in Berlin wußten nur wenige intereſſterte Leute von dem Ahend. Dabei bot er eine Fülle neuen wichtigen Materials. Man hörte von dem Engländer Bliß ein Quintett für Oboe und Streicher, ein ſehr gediegenes und gefühlvolles Werk. Von dem Schweizer Erneſt Bloch kam eine Bratſchenſonate heraus, die den ihm eigentümlichen pſalmodiſch klagenden Ton nicht zermiſſen läßt. Bon dem Italiener Reſpighi hörte man ein würde. Auf franzöſiſcher Seite werden für den Fall amerika⸗ Der deutſche offizielle Veſuch in Wien Berlin, 12. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach den bisherigen Meldungen ſoll die Reiſe des Reichs⸗ kanzlers und des Reichsaußenminiſters nach Wien für Mitte November feſtgeſetzt worden ſein. Die Abſicht, die Reiſe im Oktober zu unternehmen— ſie hat unſeres Wiſſens überhaupt nicht beſtanden— wäre fallen gelaſſen worden, weil im Oktober wegen des Zuſammentritts des Reichstags die An⸗ weſenheit der beiden deutſchen Staatsmänner in Berlin not⸗ wendig ſei. Außerdem aber glaubt man, daß der öſterreichiſche Geſandte in Berlin, Dr. Frank, der ſich in den nächſten Tagen in Graz einer Operation unterziehen wird, bis Mitte Novem⸗ ber völlig wieder hergeſtellt ſein wird. Der Flaggenfrieden mit den Verliner Hotels eJ Berlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach⸗ dem die preußiſche Regterung ihren Flaggenfrieden mit den Berliner Hotels geſchloſſen hat, wird ſich, und zwar vermut⸗ lich noch im Laufe des heutigen Tages, auch der Berliner Magiſtrat mit dem Kompromiß befaſſen, das der Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann und der Staatsſekretär Weismann mit den Hotelbeſtitzern abgeſchloſſen haben. Die Linkspreſſe bezeichnet die Einigung als zwar nicht vollauf befriedigend, ſieht in ihr aber immerhin einen weſentlichen Schritt nach vor⸗ wärts, da die Hoteliers ihren grundſätzlichen Widerſtand gegen die Reichsflagge aufgegeben hätten. In der Rechtspreſſe zeigt man ſich bemüht, dem Komuniqué eine Auslegung zu geben, die den Eindruck einer Niederlage der Hoteliere verwiſcht. So behauptet der„Lokalanzeiger“, die Hotels hätten ſich aus⸗ drücklich vorbehalten, neben der Reichsfahne und der Handels⸗ flagge jede andere Fahne zu ſetzen, ſo daß damit auch das Zeigen von ſchwarz⸗weiß⸗rot ohne Göſch möglich ſei und ſo⸗ mit nichts weſentliches ſich geändert habe. ( Berlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Hinter der Erklärung des Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſtes über die Beilegung des Flaggenſtreites zwiſchen der preußiſchen Regierung und den Berliner Großhotels ſteht, wie wir hören, auch die Reichsregierung. Sie hat ebenfalls ein reges In⸗ tereſſe an der Ausräumung des bedauerlichen Konfliktes ge⸗ zeigt und an ſeiner Behebung weſentlich mitgewirkt. Die Initiative zu den Verhandlungen iſt übrigens von den Hotels ausgegangen. Sie haben ſich an Dr. Streſemann mit der Bitte um ſeine Vermittlung gewandt. Dann erſt im letzten Stadium der Verhandlungen iſt der preußiſche Staatsſekretär Weißmann hinzugezogen worden. Die Spannung zwiſchen Paris und Moskau Paris, 12. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die aus linksſtehenden Parlamentariern zuſammengeſetzte Franzöſ.⸗Ruſſiſche Vereinigung trat geſtern zu einer Beratung über die offiziellen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Rußland zuſammen. Sämtliche Mitglieder der Gruppe waren der Auffaſſung, daß die gegenwärtige Spannung zwiſchen Paris und Moskau auf keinen Fall zu einem Bruch der Be⸗ ziehungen führen dürfe. Sie beſchloß, eine Abordnung zum Außenminiſter Briand und den Präſidenten der fran⸗ zöſiſchen Delegation für die franzöſiſch⸗ruſſiſchen Schulden⸗ regelungsverhandlungen, Senator de Monzie, zu ſchicken, den Standpunkt der Vereinigung zur Kenntnis zu bringen. 5 Der ſranzöſiſch· amerlkaniſche Zollkonflikt yVParizs, 12. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die geſtern am Quai'Orſay überreichte amerikaniſche Antwort auf die Note des franzöſiſchen Kabinetts iſt im Wortlaut zwar noch nicht bekanntgegeben worden, von maßgebender Seite wird aber mitgeteilt, daß Waſhington in verſöhnlichem Tone geantwortet habe. Die Note enthält, laut der Erklärung des franzöſiſchen Diplomaten de Beaumachaire, praktiſche Vor⸗ ſchläge, die eine verhältnismäßig raſche Klärung der franzö⸗ ſiſch⸗amerikaniſchen Zollſchwierigkeiten zur Folge haben werde. In der amerikaniſchen Note wird ausdrücklich erwähnt, daß jede Polemik vermieden werden und bald die Diskuſſion auf eine praktiſche Grundlage geſtellt werden ſoll, um eheſtens zu einer Verſtändigung zu gelangen. Aus der Note ſoll nach einer dem„Petit Pariſien“ gemachten Mitteilung hervor⸗ gehen, daß die durch die amerikaniſche Zollverwaltung kürzlich angeforderten Erhöhungen auf einige Zollſätze keineswegs als Druckmittel gegen Frankreich anzuſehen ſind. Dem„Matin“ zufolge, läßt die amerikaniſche Note die Möglichkeit einer proviſoriſchen Vereinbarung offen. Waſhing⸗ ton ſcheine geneigt zu ſein, auf Grund einer Unterſuchung der franzöſiſch⸗amerikaniſchen Geſtehungspreiſe einen Tarif aus⸗ zuarbeiten, der gewiſſen franzöſiſchen und amerikaniſchen Er⸗ zeugniſſen wechſelſeitige Konkurrenzmöglichkeiten eröffnen Amerika rüſtet weiter Marineſekretär Wilbour erklärte, nach dem Fehl⸗ ſchlagen der Genfer Flottenabrüſtungskonferenz ſei ein ſtarkes Wettrüſten zu erwarten. Die amerikaniſche Marine wolle noch fünf Kreuzer moderniſieren, um die Geſamtzahl der modernen Fahrzeuge dieſes Typs auf 13 zu bringen. Vor dem Zuſammentritt der Genfer Marinekonferenz hätten die Vereinigten Staaten einen vollſtändigen Plan für Flot⸗ tenbauten aufgeſtellt, der von der Regierung gebilligt geweſen ſei. Er, Wilbour, beabſichtige, dieſen Plan in das nächſtjährige Marinebudget einzuſtellen, ohne ihn im gering⸗ ſten zu ändern, es ſei denn, daß die anderen Mächte ihre eigenen Flottenbauprogramme änderten. Dieſer Plan ſei einerſeits für die amerikaniſchen Bedürfniſſe zugeſchnitten, hänge aber andererſeits von der Stärke der übrigen Flot⸗ ten ab. In gut informierten Kreiſen von Waſhington glaubt man, daß das Marinedepartement die Erlaubnis zum Bau von weiteren 10 000⸗Tonnen⸗Kreuzern beantragen wird. Ozeanflug einer Amerikanerin Die amerikaniſche Fliegerin Ruth Elder iſt am Dienstag 17.04 Uhr in Rooſeveltfield bei Newyork mit ihrem Flug⸗ zeug„American Gir!“ zur Ueberquerung des Atlantt⸗ ſchen Ozeans mit dem Ziel Paris aufgeſtiegen. Sie wird von einem Hilfspiloten begleitet. Das Flugzeug der Miß Elder führt 2350 Liter Benzin mit ſich, die für einen Flug von 4400 Meilen ausreichen ſollen. Ruth Elder erklärte, ſie werde von Newyork aus etwa 1200 Meilen in öſtlicher Richtung fliegen und dann dem großen Schiffahrtswege nach Frankreich folgen. Sie hoffe, in 40 Stunden Paris zu erreichen. Die„Ameriean Girl“ iſt leuchtend rot angeſtrichen und mit einem Radioſender von 28 Meilen Reichweite ausgerüſtet. Die D 1230 noch nicht geſtartet — Berlin, 12. Okt. Der Start des Flugzeuges D 1230, das urſprünglich beabſichtigt hatte, heute morgen in Liſſabon zum direkten Flug nach den Azoren aufzuſteigen, iſt noch nicht erfolgt. Es ſind auch keine Vorhereitungen getroffen worden, faf auf einen Flug im Laufe des heutigen Tages ſchließen aſſen. Neuer franzöſiſcher Dauerflug — Paris, 12. Okt. Der Marine⸗Leutnant Paris iſt geſtern nachmittag mit einem Waſſerflugzeug zu einem Dauer⸗ flug von Marſeille nach Beirut aufgeſtiegen. Letzte Meldungen Wirtſchaftskongreß in Saarbrücken Z. Saarbrücken, 12. Oktbr.(Eig. Drahtber.) Hier wurde der franzöſiſch⸗ſaarländiſche Wirtſchaftskongreß er⸗ öffnet. Ueber 200 franzöſiſche Vertreter, jedoch kein ſaar⸗ deutſcher, iſt daran beteiligt. Der Kongreßleiter Puech, der Präſident des franzöſiſchen Intereſſenverbands im Saar⸗ gebiet, explizierte die Saargebietsverfaſſung als Kompromiß⸗ formel gegenſätzlicher Wünſche Frankreichs, Englands und der Vereinigten Staaten. Generalſekretär der Saarbergwerks⸗ direktion Raſpail betonte, Frankreich habe im Saargebiete genügende Trümpfe, müſſe ſich aber vor nichtigen Beſchwer⸗ den und Entmutigung hüten. Sagreiſenbahndirektor Cour⸗ tillet ſtellte die Saarbahnen als Drehſcheibe deutſch⸗ franzöſiſchen Verkehrs dar. In der„Saarbrücker Zeitung“ dagegen hezeichnet Kommerzienrat Hermann Röchling das baldigſte Verſchwinden des Verſailler Saarſchwindels als im 9 7 Intereſſe franzöſiſcher Kaufleute und Induſtrieller tegend. Neuer Kanalüberquerungsrekord? — Paris, 12. Okt. Zu der Meldung, daß Miß Mae⸗ lellan den Kanal in 13 Stunden 14 Minuten durchſchwom⸗ men und damit den Rekord der Miß Gertrud Ederle um 15 Stunden gedrückt bahe, wird aus Boulogne berichtet, der Semaphor von Gris Nez habe die Schwimmerin nicht wahr⸗ genommen, obwohl im allgemeinen ſämtliche Kanalſchwimmer von dort aus kontrolliert und durch einen Schlepper begleitet würden. Unter dieſen Umſtänden müſſe man die Meldung von der Kanalüberquerung der Miß Maclellan mit Zurück⸗ haktung aufnehmen. 1 Triptichon nach Botticelli, etwas äußerlich und wieder mit Archatsmus verſetzt. Zuletzt kam das neueſte Quartett Schönbergs op. 30, zum erſtenmal hier geſpielt, dieſes kühle und ſtrenge Werk des Zwölftonmeiſters, das für die Zer⸗ ſtörung der tonalen Melodte die klaſſiſche Form der Motiv⸗ bearbeitung und der Satzeinteilung wiederherſtellt. Große Künſtler waren vereinigt, das Wiener Koliſch⸗Quartett, der Oboiſt Gooſſens, der berühmteſte Bratſchiſt der Welt Tertis. An Orcheſterkonzerten giht es eine Ueberſchwem⸗ mung. Die Staatsoper allein veranſtaltet zwanzig Konzerte, zehn unter Klemperer und zehn unter Kleiber mit roben. Dazu komen die Philharmoniſchen Konzerte unter Furtwängler, ein Zyklus unter Walter, die Bohnke⸗ Konzerte und wer weiß noch, was alles. Klemperer hat bereits begonnen! Es iſt das erſte Mal, daß er hier mit dem Staatsborcheſter ſpielt. Man darf das abgegriffene Wort Senſation auf ſeinen erſten Abend an⸗ wenden. Die Stadt ſpricht davon, was bei ſolchem Konzert nicht gerade ſehr häufig iſt. Man iſt ſchon geſpannt, wie er rolloper, die Anfang November beginnt, mit jeinem ſcharfen und perſönlichen Geiſt erfüllen wird. Eine zündende Wirkung war das Konzert, wie man ſie ſeit Jahren nicht erlebk hat. Es war aber auch ein wundervolles Pro⸗ Zuerſt eine Suite von Bach, grandios aufgebaut, ann ein Klapierkonzert von Mozart, von Schnabel in zar⸗ teſtem Wohllaut geſpielt, und endlich die Sinfonietta von Janacek als moderne volkstümliche Form der geiſtreich plau⸗ dernden Suite. In der Oper gibt es neue Tenöre. Je ſeltener dieſe Spezies wird, deſto aufmerkſamer iſt ſie zu beachten. In der Städtiſchen Oper machte ein Amerikaner Crooks mit einer italieniſchen Stimme ganz großen Stils Furore. Ein Jugoflave Kiavez, etwas unanſehnlich von Erſcheinung, hat auch den italieniſchen Schmiß, aber es fehlt noch die Kultür. Ein deutſcher Tenor, Fideſſer, der in der mit der Onegin neu⸗ einſtudierten Djamileh auftrat, hat ein ſchönes, weiches gut⸗ ſitzendes Organ von unbebingter Zukunft. In der Staats⸗ over erfreut uns der Tenor Roswaenge, ber die beſte italie⸗ niſche Phraſiernr: en der Grundlage eines hellen und klin⸗ genden Materials heſttzt. Er gibt ſich leicht etwas aus, läßt im Laufe des Abends ein wenig nach, aber wird ſich zur letz⸗ ten techniſchen Höße durcharbeiten. Er ſang neulich mit der unvergleichſichen Maria Müller, die dieſes Training der hohen Kunſt niemals verleugnet, die neu einſtudierte Boheme unter der zündenden Leitung von Leo Blech, der uns einen muſikaliſchen Genuß verſchaffte, wie wir ihn bei der augen⸗ blicklichen Stagnation der Staatsoper dort wohl brauchen 9 können 9 4 9839 Soll ich wieder den Ausdruck Senſatton von Kreneks Oper„Jonny ſpielt gebrauchen, die unter unge⸗ heurer Spannung ſoeben in der Städtiſchen Oper vonſtatten ging? Das Stück wird in dieſer Spielzeit an 50 Bühnen Selch Es iſt eine richtige Attraktton, Inhalt wſe ein Sketſch, bald romankiſch bald varieteehaft, Elemente der Operette, der Reyue, des Jazz, Shimmy, Blues und Tango, ein Negerſpiritual, Bahnhof, Auto, Film und zu alledem eine Muſik, die trotz motiviſcher Verknüpfung und Verfeinerung der Jazzrhythmen fix hingeſchrieben iſt im Lyriſchen ohne Ueberzeugung, im Tänzeriſchen amüſant, im Romantiſchen althewährt, wildes, neues Orcheſter, formaler Geſangsſtil, Enſembles bis in die Polizei— im ganzen mehr Aktualität als Qualität. Ich ſah es in Leipzig bei der Uraufführung. Brügmann machte ein phantaſtiſches Spiel daraus, daß die Sinne bebten. Hier hemmten den ſonſt ſo geſchickten Regiſſeur Martin die ſchweren und witzloſen Dekorgtionen von Varge. Der Schluß, in Leipzig ein toller Karneval, verſank in blöden Künſtlerfeſtſtil. Sebaſttan, der Dirigent, ſehr eifrig und verſtänduis⸗ voll. Er bekommt eine gute Rote. Unter den Sängern die Männer mäßig, zum Teil falſch beſetzt, die Frauen herrlich: die blühende Stimme der raſch entwickelten Llungberg als Anfta, die entzückende Spielfreudigkeft der Pfahl⸗Waller⸗ ſtein als Ppynne. Und das Publikum? Zuerſt abwartend, dann beklatſcht es den Niggerſong ſo raſend, daß man ihn dacapo nimmt, und zuletzt macht es ein demonſtratives Getöſe mit den üblichen Pfiffen vermiſcht, unter dem der Dichter⸗ komvoniſt mit ſeiner Garde ſo oft erſcheint, wie ich es nicht gezählt habe. Schuberts H⸗moll⸗Symphonie bleibt„unvollendet“. Beluſtigt und betroffen zugleich vernahm man vor zwei Monaten die Kunde, daß elne amerikaniſche Schallplatten⸗ firma für die Vollendung von Schuberts l⸗moll⸗Symphonie einen Preis von 20 000 Dollars ausgeſetzt habe. Wie nun die Allgemeine Muſik⸗Zeitung“ mitteilt, iſt es der Einwirkung der Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer gelungen, die Firma zu einer Abänderung ihres gänzlich unkünſtleriſchen Gedankens zu bewegen, und zwar iſt dieſer in einen äußerſt fruchtbaren verkehrt worden: Der Preis wird nunmehr geteilt für die 1965 ſinfoniſchen Originalkompoſitionen beſtimmt, die„von modernem Geiſte erfüllt, ausgeſprochenermaßen getragen werden von der Kraft der Melodte, wie dies in Schuberts Symphonien der Falliſt.“ Alle näheren Bedingungen 10 die Genoſſenſchaft Deutſcher Tonſetzer, Berlin zu erfahren. n⸗ Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe/ 3. Seite. Nr. 472 Mittwoch, den 12. Oktober 1927 Verſchoͤnerungen und E Die Manken Auf den Planken ſind die Veränderungen durch Um⸗ bauten und Renovationen nicht minder auffallend. Wir haben hier mit der Firma Ernſt Kramp dem weit und breit bekannten„Haus der Stoffe“ an der Ecke von D 3, zu beginnen. Die äußerlich wahrnehmbaren Veränderungen erſtrecken ſich vornehmlich auf die Schaffung eines 5,50 Meter langen Eckfenſters für umfangreiche Aus⸗ lagen. Man ſieht nach der Vollendung des Umbaues, wie vorteilhaft die Stoffe in dem großen Schaufenſter, das auch die notwendige Tiefe beſitzt, zur Geltung kommen. Die anderen Fenſter hat man nicht geändert, weil ſie für die von der Firma mit viel Geſchick angewandte Spezialiſierung ſehr geeignet ſind. Sehr auffallend und dabei recht apart wirken die Farbenkontraſte der Faſſade, die einen elfenbein⸗ farbigen Anſtrich erhalten hat.„Kramp Haus der Stoffe“ iſt in Rieſenbuchſtaben über der Fenſterreihe in der Seiten⸗ ſtraße zu leſen. Zwiſchen dem Namen und der Bezeichnung der Firma, die Jedermann in Stadt und Land kennt, befindet ſich der nicht minder populäre große Punkt. Auf der Planken⸗ ſeite iſt nochmals der Name Kramp mit Punkt angebracht. Die Himbeerfarbe der Rieſenbuchſtaben hebt ſich weithin leuchtend von dein zarten Elfenbeinton des Anſtrichs ab. Nicht minder intenſiv iſt abends die Leuchtkraft der an der Ecke von oben nach unten ſchräg geſtellten Transparent⸗ Buchſtaben KRAMP. Das„Haus der Stoffe“ gereicht nun⸗ mehr in ſeinem ebenſo originellen wie eleganten Gewande den weſtlichen Planken zur ganz beſonderen Zierde. Die Firma Ernſt Kramp konnte, wie mitgeteilt, am 8. Oktober ihr 25jähriges Geſchäftsjubiläum begehen. Das Crefelder Seidenhaus Paßmann u. Co. (Inhaberin Mathilde Hirſchberg), das, wie mitgeteilt, ſeine bisherigen Lokalitäten in P 1, 4(Breiteſtraße) räumen mußte, weil ſie von der Eigentümerin des Hauſes, der Firma Herm. Schmoller u. Co., in Anſpruch genommen wurden, hat ſich in den Räumen in D 2, 8 niedergelaſſen, die die Spezialfirma „Reſi“(Schirme und Handſchuhe) wegen Geſchäftsaufgabe ver⸗ laſſen hat. Der charakteriſtiſche Reſiſchirm leuchtet nicht mehr ins abendliche Dunkel. Dafür ſchimmern in den beiden Schau⸗ fenſtern die vielfarbigen Seidenſtoffe und locken unwiderſteh⸗ lich die holde Weiblichkeit an. Die Firma Bergmann u. Mahland (Inhaber Chriſtian Gaubatz) hat eine umfaſſende Erwei⸗ terung ihrer Geſchäftsräume in ihrem eigenen Hauſe E 1 15 durch Hinzunahme des Nachbarladens vorgenommen, in dem ſich zuletzt ein Schokoladengeſchäft befand. Architekt Detroit, dem Planfertigung und Bauausführung übertragen war, hat in 14 wöchiger Bauzeit ein ebenſo geräumiges wie elegantes Ladenlokal mit zwei breiten Schaufenſtern geſchaffen, in denen die optiſchen Artikel der angeſehenen Firma auf das vorteil⸗ hafteſte zur Geltung kommen. Den gleichen Eindruck ge⸗ winnt man beim Betreten des Ladens, deſſen Seitenwände von Glasſchränken eingenommen werden, in denen in über⸗ ſichtlicher Anordnung links Overngläſer, rechts Barometer, Thermometer und wiſſenſchaftliche Inſtrumente ausgeſtellt ſind. Die Ladentiſche zu beiden Seiten, ebenfalls in Glas ausgeführt, bergen die hunderterlei kleineren optiſchen Arti⸗ kel, die von der Firma geführt werden. Die Rückwand wird von einem Diwan eingenommen, der von zwei Vitrinen flankiert iſt. Neben dem linksſeitigen Ladentiſch gelangt man in die rückwärtigen Arbeitsräume. Im zweiten Stock befin⸗ den ſich Lager und Büro. Außerdem iſt hier ein Raum zu Ausſtellungszwecken vorgeſehen. Da gleichzeitig die Faſſade neu geſtrichen wurde, nimmt ſich das dreiſtöckige Haus wie neu aus. Die Firma, die ſeit 1888 beſteht, iſt ſeit 1910 im Beſitz des Herrn Gaubatz. Die Etam⸗Filiale im gleichen Quadrat hot mit der Mannheimer Hapag⸗Ver⸗ tretung gewechſelt, die ſich in der Bahnhofsgegend anſtedelte. Etam— man braucht unſerer Damenwelt nicht zu ſagen, was Leſes Wort für ſie in der Zeit der kurzen Kleider bedeutet. Das Geſchäft, das ſchon von außen ſich durch die aparte Faſſade auf das Vorteilhafteſte empfiehlt, wurde am 20. Aug. eröffnet. Die Inneneinrichtnug dieſes vornehmen Spezial⸗ geſchäftes iſt nicht minder elegant. Die Fabrikation des Etam⸗ ſtrumpfes, der ſich Weltruf verſchafft hat, erfolgt in Ehemnitz. Dadurch, daß das Erzeugnis durch die zahlreichen Filialen direkt an den Verbraucher gelangt, iſt Preiswürdigkeit bei hervorragender Qualität gewährleiſtet. Mit berechtigtem Stolz erzählte uns die Filialleiterin, daß ſie kürzlich Strümpfe umgetauſcht habe, die im Londoner Zweigeſchäft gekauft wurden. Das Warenhaus Hermann Schmoller u. Co. auf beſſen Erweiterungspläne wir bereits in unſerem erſten Artikel aufmerkſam machten, fällt durch eine Beleuchtungs⸗ neuheit in ſeiner impoſanten Schaufenſterreihe auf. Es wur⸗ den 61 Zeißſpiegel inſtalliert, die, wie man abends feſtſtellen kann, die ſeither ſchon blenbende Lichtfülle noch mehr ver⸗ ſtärkt haben. Die Firma Geo F. Käpernick G. m. b. H. in P 2, 14 iſt mit dem Warenhaus Schmoller inſofern in Ver⸗ bindung zu bringen, als ſie, wie erwähnt, ihre ſeitherige Unterkunft in P 1, 4(Breiteſtraße) räumen mußte. Das neue Lokal fällt abends ſchon von weitem durch die mächtigen Leucht⸗ buchſtaben über dem Eingang und durch die eigenartige blau⸗ grüne Schaufenſterbeleuchtung auf. Die Firma, die im Jahre 1920 durch Herrn Georg F. Käckernick gegründet wurde und ihren Hauptſitz in Frankfurt a. M. hat, führt alle optiſchen und photographiſchen Bedarfsartikel. Das Kaufhaus M. Hirſchland u. Co. das eine beträchtliche Erweiterung durch die Erwerbung des Nachbarhauſes O 3, 8, in dem ſich die bekannte Gaſtſtätte„zum Falſtaff“ befand, anſtrebt, hat ſich vorläufig darauf beſchränkt, die Parterrelokalitäten in die Schaufenſterfront einzureihen, die ſtets eine ganz beſondere Sehenswürdigkeit der Planken bildet. Die Firma Gebrüder Manes die zu Anfang des Jahres 1911 hier gegründet wurde, hatte damals den rechten Teil des Hauſes P 4, 12 inne, während in dem Laden zur Linken mit den breiten, heute noch vorhan⸗ denen Fenſtern an den Planken ſich die Gardinenfirma Kent⸗ ner befand. Schon nach 2 Jahren, als dieſes Spezialgeſchäft ſich größere Räume ſuchte, übernahm die Firma Gebrüder Manes auch dieſen Teil des Hauſes P 4, 12. Dem Auf⸗ ſchwunge folgte ein durch den Krieg bedingter Stillſtand. Der Inhaber und zwei ſeiner Söhne rückten zum Heere ein. Gleich⸗ zeitig legte die Kriegswirtſchaft einer Weiterentwicklung ſtarke Feſſeln an, die ſchon im Jahre 1919 dadurch abgeſtreift wur⸗ den, daß die Firma in Berlin zur beſſeren Verſorgung eine eigene Kleiderfabrik gründete. Im Jahre 1926 nahm die Firma das Haus P 4, 11 gegenüber dem„Durlacher Hof“ hinzu. Der untere Teil wurde vom 20. Oktober bis 1. No⸗ vember 1926 neu geſtaltet und auf dieſe Weiſe die Zahl der Schaufenſter um 4 auf 12 vermehrt. Auch die Innenräume erfuhren eine weſentliche Vergrößerung. In den Obergeſchoſ⸗ ſen des Hauſes P 4, 11 befinden ſich z. Zt. noch Privatwoh⸗ nungen. Im Mai 1926 eröffnete die Firma in Chemnitz in allererſter Lage eine Zweigniederlaſſug, die faſt den Umfang des Mannheimer Stammhauſes hat und in beſter Blüte ſteht. Im März 1927 wurde die Berliner Fabrik, die jetzt etwa 700 qm umfaßt, weſentlich vergrößert. Im ganzen werden über 200 kaufmänniſche und techniſche Arbeitskräfte beſchäftigt. Das Haus hat ſich den beſten Ruf erworben, nicht zuletzt durch das Prinzip, nur Qualitätswaren zu führen. Der Kunden⸗ kreis erſtreckt ſich von der Hinterpfalz bis weit in den Oden⸗ wald und von Oberbaden bis tief ins Heſſiſche hinein. Die Filiale der Salamander⸗Schuhgeſellſchaft m. b. H. braucht nicht in Sorge darüber zu ſein, daß ſie eines Tages ausgemietet wird. Das Stammhaus in Kornweſtheim bei Stuttgart hat das Eckhaus O 5, 9/11 erworben und in den Parterreräumen, die zuletzt an die Firma Euler vermietet waren, für ihre ſeit 19 Jahren beſtehende Mannheimer Filiale Lokalitäten eingerichtet, die die Bezeichnung groß⸗ ſtädtiſch im vollen Sinne des Wortes verdienen. Eine Sehenswürdigkeit allererſten Ranges bilden die vier mächti⸗ gen Schaufenſter, von denen je zwei die Damen⸗ und Herren⸗ Fußbekleidung in einer nicht mehr zu übertreffenden Um⸗ rahmung präſentieren. Der Salamander, das Warenzeichen der Firma, macht ſchon von weitem in jedem Schaufenſter auf das beliebte Spezialfabrikat der bedeutenden ſüddeutſchen Schuhfabrik aufmerkſam. Das Verkaufslokal zeichnet ſich durch eine ſo ungewöhnſz*e Größe aus, daß es dem ſtärkſten Andrang gewachſen iſt. Die Firma Joſef Neher, die gegenüber in den ehemaligen Lokalitäten des Engels⸗ werkes eine dauernde Heimſtätte gefunden hat, gehört zu den alteingeſeſſenen Schuhwarengeſchäften. Im Jahre 1887 in I. 4, 9 vom Vater des jetzigen Inhabers gegründet, ſiedelte die Firma im Jahre 1898 nach P 5, 1 in die Räume über, die nach dem Kriege von der hieſigen Filiale der Mittel⸗ deutſchen Creditbank in Anſpruch genommen wurden. Herr Georg Neher erwarb 1921 das Haus P 5, 14 und verlegte ſein Geſchäft zunächſt in die Seitenſtraße in die ehemaligen Räume der Bäckerei Brackenheimer. Als der Vertrag mit dem Engelswerk abgelaufen war, rückte er im Januar ds. Is. in kweiterungen Mannheimer Geſchüftshäuſer die Ecke vor. Die Räumlichkeiten wurden mit gediegener Eleganz eingerichtet. Die vier Schaufenſter geſtatten dis wirkungsvollſten Arrangements. Das Cafaſb der Treffpunkt vieler Mannheimer und noch zahlreicherer Mannheimerinnen, hat eine bedeutende Erweiterung durch Hinzunahme des zweiten Stockes erfahren. Man gelangt von dem Hauptraum im Parterre zu den neuen Lokalitäten im zweiten Stock über eine breite Treppe. Auf halber Höhe hat die Kapelle Platz gefunden. Das Treppenhaus, der frühere Oberlichtraum, iſt unten holzgetäfelt, darüber ſind die Wände blattvergoldet. Die reiche Anordnung von Wandarmen und Deckenbeleuchtung verſchaffen dieſem Raum einen impoſanten Eindruck. Beſonders reizvoll ſind die drei in die Rückwand eingelaſſenen, von Kunſtmaler Degen entworfenen Bogen⸗ fenſter. Die Treppe mündet in den von Prof. Droll, Offen⸗ bach entworfenen Hauptraum des zweiten Stockes. Hier wurde von Meiſterhand eine Farbenſinfonie geſchaffen, die alle Beſucher entzückt. Wenn der Gaſt im Parterreraum ſchwere, wuchtige Kunſt findet, ſo empfängt ihn im zweiten Stock eng ee Malerei. Einfache Raumformen ſind vor⸗ herrſchend. Lockere und ſtreng ſtiliſierte Motive aus dem heu⸗ tigen Geſellſchaftsleben ſchmücken den Hauptraum, der evtl. auch Tanzzwecken dienen ſoll. Die anſchließenden zwei kleineren Räume ſind intimer gehalten; ſie können, falls Be⸗ dürfnis vorhanden iſt, zu privaten Veranſtaltungen abge⸗ trennt werden. Die Wände ſind durch reizende Farbenbänder in lange, ſchmale Flächen geteilt. Einige Bilder von Pigage ſerhöhen die Intimität dieſer Räume, denen ſich rück⸗ wärts eine weitere Garderobe und eine Toilettenanlage an⸗ ſchließen. Mit der räumlichen Erweiterung erfolgte gleich⸗ zeitig eine Erweiterung des Betriebes. Eine kalte Küche mit beſonderer Feinkoſt⸗Abteilung iſt neben dem bisherigen Büffet eingerichtet. 5 Das Cafaſö wurde im Jahre 1924 von der Firma Karl Faß u. Söhne im Parterre der ehemaligen kurpfälziſchen Münze eröffnet. Mit der Vergrößerung hat Herr Karl Fa ß⸗ Heidelberg mit ſeinen Söhnen ein Kaffee geſchaffen, das in Süddeutſchland jeder Konkurrenz gewachſen iſt. Die im Mannheimer Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe bewährte Archi⸗ tektenfirma Huge u. Voll, der die Erweiterung übertragen wurde, hat von neuem viel Ehre eingelegt. eeeeee ee Kommunale Chronik UIBrühl, 10. Okt. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt mitzuteilen: Wegen Aufteilung der abge⸗ ſonderten Gemarkung Rheinwald bleibt der Ge⸗ meinderat auf ſeinem früher gefaßten Beſchluß beſtehen, nach dem der Gemeinde Brühl die Hälfte dieſes Gebietes zugeteilt werden ſoll.— Mit der vom kathol. Stiftungsrat hier bean⸗ tragten käuflichen Erwerbung von Schulgartengelände zur Erweiterung des Kleinkinderſchulgebäudes iſt der Gemeinde⸗ rat ohne Abänderung des beſtehendenVertrags vom 1. Dez. 1898 nicht einverſtanden.— Die bezirksamtliche Anfrage wegen Bewirtſchaftung des Allmends ſoll dahin be⸗ antwortet werden, daß das hieſige Allmendgelände im Allge⸗ meinen richtig bewirtſchaftet wird.— Die Tüncherarbeiten im Gemeindebad wurden dem Tünchergeſchäft Wolf hier um das Angebot zur Ausführung übertragen.— Ratſchreibergehilfe Körber iſt als Rechnerſtellvertreter zu verpflichten und hat die Geſchäfte der Gemeindekaſſe während des Urlaubs des Rechners zu führen.— Vom Urlaub des Bürgermeiſters wurde Kenntnis genommen. Kleine Mitteilungen Vor mehr als einem Vierteljahrhundert wurde die mecha⸗ kiſche Buntweberei Reinhard Müller AG. in Gutach bei Hornberg ſtillgelegt. Das Werk iſt an die Triberger Jute⸗ ſpinnerei Vieſer u. Zimmermann übergegangen und ſoll als Juteſpinnerei wieder in Betrieb geſetzt werden. Zur Durch⸗ führung dieſer Maßnahme iſt ein Kapital von 250 000% not⸗ wendig, für deſſen Beſchaffung die Gemeinde Gutach die Bürgſchaft zu übernehmen hätte. Dazu hat ſich der Bür⸗ gerausſchuß auch mit 37 gegen 12 Stimmen bereit erklärt. Der Betrieb ſoll in Bälde wieder aufgenommen werden. Der Bürgerausſchuß Donaueſchingen ge⸗ nehmigte die Ueberlaſſung eines für das Karlsruher Kinder⸗ ſolbad der Jugendhilfe Karlsruhe notwendigen größeren Ge⸗ ländes von 205 Ar ſowie die unentgeltliche Abgabe der Sole für den Betrieb des Heims. 0 Das jſqdeoſe eAAbfuihrHonfelef Kunſt und Wiſſenſchaft Hauptmanns„Eulenſpiegel⸗Dichtung“. Das bereits viel beſprochene und lang erwartete große Zeitepos Gerhart Hauptmanns wird demnächſt unter dem Titel„Desgroßen Erzſchelms, Landfahrers, Gauklers und Ma⸗ giers Till Eulenſpiegel Abenteuer, Streiche, Gaukeleien, Geſichte und Träume“ bei S. Fiſcher in erlin erſcheinen. Der Dichter ſendet den unſterblichen Schelm durch das Deutſchland, das der Weltkrieg eben ver⸗ laſſen hat. Till entdeckt in dem zerſchlagenen, mit ſchweren Wunden bedeckten, von Wahnwitz und Verbrechen fiebernden Lande den„Ewigen Deutſchen“ in ſeinen Widerſprüchen und der Tragik ſeines Weſens, die immer wieder alles Große und Erhabene ſeiner Natur durch inneren Hader zerſtört. Sein auklerkarren, beſpannt mit den Pferden„Gift“ und„Galle“, führt ihn langſam von Stadt zu Stadt bis ans Ende der Welt: in die Unterwelt der Toten, in die Ueberwelt der großen Geiſter unſeres Volkes. So weitet ſich das Bild Deutſchlands zu einem ungeheuren Phantaſiegemälde. 4 Klaus Mann nach Amerika eingeladen. Der große Newyorker Verlag Boni u. Liveright hat Klaus Mann zu einer großen mehrmonatlichen Vortragsreiſe nach den Ver⸗ einigten Staaten eingeladen. Klaus Mann ſpricht dort in allen deutſchen Klubs, Vereinen, Univerſitäten uſw. Seine Abreiſe erfolgt in dieſen Tagen mit dem Hapagdampfer„Hamburg“. — Der„Berliner Börſen⸗Courier“ bemerkt dazu: Man ſcheint in Amerika ſchlecht über deutſche Literatur orientiert zu ſein. Die Stufenleiter des Ruhmes. Der ungariſche Schrift⸗ ſteller Miklos Suranyi, der Verſaſſer vielgeleſener Novellen, veröffentlicht eine intereſſante, durch zahlreiche Beiſpiele ge⸗ ſtützte Betrachtung über die verſchiedenen Grade der Populari⸗ tät. Von wem wird am meiſten geſprochen, wer findet die größte Beachtung und wer ſteht am höchſten in der Gunſt des Volkes? Ganz unten auf der Stufenleiter des Ruhmes ſtehen die großen Geiſter, die Männer der Wiſſenſchaft, die Denker und die Wohltäter der Menſchheit. Etwas über ihnen ſtehen die großen Staatsmänner. Dann kommen die be⸗ kannten Dichter und Schriftſteller, die großen Künſtler, die Schöpfer großer Werke und Erſinder. Ueber dieſer Gruppe ſtehen die großen Redner, die Diktatoren und die berühmten Feldherren. Darüber hinaus ragen die Millionäre. Aber ſelbſt das Anſehen der Millionäre verblaßt vor dem Ruhm der Sieger in den großen Wettkämpfen des Weltſports, der Preisboxer, der mäunlichen und weiblichen Filmſterne, der berühmten Kurtiſanen und der Rennpferde. Aber auch damit iſt die oberſte Stufenleiter noch nicht erreicht. Hier treffen wir die großen Verbrecher, deren Name an Popularität nicht mehr überboten wird. Mit einem Wort alſo: Geiſt und Tüchtigkeit ſind Eigenſchaften, die ſich heute am wenigſten lohnen und die am wenigſten Beachtung finden. Den eng⸗ liſchen Gelehrten Samuel Johnſon, der das wiſſenſchaftlich hoch bedeutſame große engliſche Wörterbuch verfaßte, kennen nur Studenten und Männer der Wiſſenſchaft. Der Neger⸗ boxer Johnſon dagegen iſt heute in einem kleinen Dorf ebenſo bekannt wie in den europäiſchen Hauptſtädten und auf einer noch ſo entlegenen amerikaniſchen Farm. 4 Als Märtyrer der Miſſenſchaft iſt der Chirurg Dr. Adrian Harburger, der Chefarzt eines Pariſer Kranken⸗ hauſes, geſtorben. Er verletzte ſich bei einer Operation ver⸗ ſehentlich den Daumen mit einer Nadel, die anſteckende Ba⸗ zillen an ſich trug. Obgleich er den Ernſt ſeiner Lage ſofort erkannte, führte er die Operation doch ohne Unterbrechung nollſtändig durch und brachte ſich erſt zu Hauſe mehrer: Spritzen eines Serums bei, das Gegengift enthielt. Die Ge⸗ genwirkung kam indeſſen zu ſpät und der Arzt lag 24 Stun⸗ den im Todeskampf, deſſen einzelne Phaſen er ſorgfältig auf⸗ zeichnete. Sein Sarg war mit der goldenen Medaille g⸗ ſchmückt, die die franzöſiſche Regierung für hervorragende ärztliche Dienſte verleiht. Lektüre Je mehr das Sonnenlicht ab⸗ und das Lampenlicht zu⸗ nimmt, je größere Bedeutung gewinnt das Buch für den Menſchen. Es liegt eine große Gefahr in den Büchern, die„man geleſen haben muß“— da ſie allzu leicht den Geſchmack uniformieren und ſo zum Feind individueller Lebensanſchau⸗ ungen werden. 4 Viele Menſchen würden ſich genieren, wenn ſie ihren wahren literariſchen Geſchmack enthüllen müßten! * Zu einem„gekauften“ Buch beſitzt der Menſch eine ganz andere Einſtellung, wie etwa zu einem„geliehenen“. Es gäbe viel mehr gute Bücher, wenn es mehr Menſchen gäbe, die gute Lektüre zu würdigen verſtänden! mada. Zwei Briefe Von Georg Dreßler Nachdruck verboten.) Profeſſor Guſtav Reichel empfing eines Tages zwei Privatbriefe. Der eine teilte ihm mit, daß die Frau ſeines Freundes Töpfer plötzlich das Zeitliche geſegnet hatte, während der andere ihm davon Kenntnis gab, daß ſein Freund Hübner ſich verlobt hatte. Der Herr Profeſſor beantwortete, höflich und gewiſſenhaft, wie er nun einmal war, beide Briefe noch an demſelben Tage, und warf ſie perſönlich in den Briefkaſten. Am nächſten Tage erhielt der trauernde Ehemann folgendes Schreiben: „Lieber Freund! Gott ſei gelobt! Das habe ich Dir lange gewünſcht. Deine Freunde teilen Deine Freude. Meinen herzlichen Glückwunſch! Dein Freund Guſtav Reichel.“ Der Neuverlobte bekam zur ſelben Zeit folgende Zeilen zu leſen: „Lieber Freund! Sei meiner aufrichtigen Teilnahme gewiß. Das iſt ein harter Schlag, der Dich getroffen hat. Er trifft mich ſelbſt wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Aber ſei ein Mann, und trag' es wie ein Mann. Es fühlt mit Dir Dein Freund Guſtav Reichel.“ * Daheim⸗Kalender für das Deutſche Reich. Auf das Schalt⸗ jahr 1928.(Verlag pon Velhagen u. Klaſing in Bielefeld und Leipzig.) Der Daheim⸗Kalender für 1928 bietet in Vers und Proſa Arbeiten bedeutender Dichter und Denker. Mar Grube, „Wenn der Knopf aufgeht“, Friedel Merzenich,„Die Anaſt vor der Liebe“ und Walther Nithack⸗Stahn,„Angela“. Das ſind nur einige Namen aus der Reihe der Erzählungen. Im Kranze der lyriſchen Beiträge begeanen uns neben Frida Schanz und Max Bittrich Hans Böhm. Alice Dullo u. a. m. In 14 illuſtrierten Aufſätzen ſind nicht nur aktuelle Themen, wie„Luftreiſe“,„Sport von heute“.„Tanzluſt und Tanzkunſt“ und„Wochenendhaus“ behandelt. ſondern neben dem Beſchau⸗ lichen, wie„Aus Biedermeiers ſpäteren Tagen“,„Deutſche Frauenſchönheit“,„Wie ich Ludwig Richter⸗Sammler wurde“ findet auch Praktiſches, wie„Die Küche der Zukunft“,„Chronik der Hitze“,„Atmung und Geſundheit“ u. a. m. ſeinen Platz. Ein Abſchnitt„Gemeinnütziges“ und„Unſer Preisrätſel“, das Kalendarium und die enealogie der Fürſtenhäuſer“ ver⸗ vollſtändigen den Inhact. 1 tungen, oder der kriechende Zum 71— Rolle, Noſa Montanas Diamanten Riſt ſcharf. „ich kann nur nicht begreifen, was er N Gelbpählens. Sie mögen ja nur automatſſche Mu * 4 Seite. Nr. 42 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey Mittwoch, den 12. Oktober 1027 Städtiſche Nachrichten Herbſigift Jede Jahreszeit birgt auf ihrem Gabentiſch eine Reihe krügeriſcher Geſchenke vor denen ſich der Meuſch wohl zu hüten hat. Die liebliche Flora unſerer Heimat beherbergt wiſchen den prangenden Blüten des Frühlings wie auch zwi⸗ chen den unzähligen Fruchtdolden und Fruchtſtauden des erbſtes Pflanzen, denen gefährliche Gifte innewohnen. Man⸗ ches ungewarnte Kind iſt ihnen ſchon zum Opfer gefallen. Gerade der Herbſt bringt die tückiſchſten von ihnen zur Reife. Auf die Gefahr für Leben und Geſundheit die ſie darſtellen, muß immer wieder hingewieſen werden. Noch blühen einige Giftblumen des Sommers wie der Fingerhut an Eiſenbahndämmen und auf ſonnigen Lich⸗ Nachtſchatten im Uferdickicht der Flüſſe und Bäche.Der gefährlichſte Gaſt dieſer Jahres⸗ J0it jedoch ſteht im Walde, die Tollkirſche(Atropä bella⸗ onnaf, deren ſich in dieſen Tagen enwickelnde Frucht ſchon manchem Kinde zum Verhängnis geworden iſt. Ihr Genuß führt faſt ſtets, auch wenn ſchnelle Hilfe zur Hand ſein ſollte, zu den ſchwerſten Geſundheitsſtörungen, ja, zum unweiger⸗ lichen Tode. Die Wirkung beginnt mit Brechreiz, Aufhören der Speiche labſonderung, brennendem Durſt und Dunkelſehen und endet mit pölliger Blindheit, fürchterlicher Raſerei.— dem bekannten Veitstanz des Mittelalters— und dem Tode. Denn die Pflanze enthält eines der ſtärkſten orga⸗ niſchen Gifte, das Atropin, und nur ſofortiges Einflößen von warmer Milch, Eſſig oder Oel vermag möglicherweiſe die Wirkungen und Folgen des Genuſſes abzuſchwächen und zu mildern. In Süddeutſchland ſind allein im Jahre 1925 über 60 Kinder nach dem Genuß dieſer Früchte geſtorben. Auf naſſen Wieſen beginnen im September ſchwachroſa Blüten unmittelbar, wie nackt, ohne grünes Blätterwerk, au⸗ dem Boden zu ſprießen. Das iſt die Herbſtgeittoſe (Holchicum], die ein botaniſches Unikum darſtellt inſofern, als bei ihr die Blätter erſt nach dem Abſterben der Bluüte um Vorſchein kommen. Auch ſie iſt ſehr giftig; Kühe, ie auf der Weide mit dem ſaftigen Graſe dieſe Herbſtblume efreſſen baben gebhen mit Blut vermiſchte Milch. Es iſt Außerſt die Blüte in den Mund zu nehmenz; die inder ſpfelen gerne mit der Samenkapſel der Herbſtzeitloſe, Die das Pflanzengift noch konzentrierter enthält als dte Blüte. Iſt die dieſes Giftes auch nicht ganz ſo tra⸗ Aaſ wie bei der Tollklrſche, ſo ſtellen ſich doch langwierige, äſtige Magen⸗ und Herzkrankheiten ein. Ein anderer ſchlimmer Gaſt unſerer Pflanzenwelt iſt da⸗ Bitterfüß(Solanum), deſſen in einem Kranz pfeilförmiger Blätter gehütete rote Beeren man oft in der Ebene an mo⸗ raſtigen Stellen und in Erlenhüſchen findet. Der Genuß die⸗ ſer wie Korallen glänzenden Früchte beſchwört einen läſtigen Hautausſchlag herauf. In der geheimen Medizin und der da⸗ mals ſehr ausgedehnten Giftmiſcher⸗Wiſſenſchaft des Mittel⸗ alters und der Rengiſſance ſpielte eine andere Pflanze eine die auch heute noch überall in Deutſchland als nkraut wuchert das Bilſenkraut(Hyoscyamus), in manchen Gegenden auch Zigeunerkraut und Teufelswurz ge⸗ nannt, dem man insbeſondere auf dem Lande an Mauern und Hecken begegnet. Auch mit ſeinen eigenartig geformten Samenkapſeln ſpielen die Kinder gern, und gerade dieſe ent⸗ Halten eines der ſtärkſten narkotiſchen Gifte, das Delirtum und in der Hälfte aller Fälle den Tod berheiführt. Ihm ge⸗ ſellen ſich im Herbſte noch zu im Laubwald die bekannte Ein⸗ Beere mit einem ſchnell betäubenden, nur ſelten tödlichen Wiftſtoff und in Kalkſtein⸗ und Sandbrüchen die Kronen⸗ wicke(Coroniſſa], auch Schafslinſe genannt, mit ihren wei⸗ ßen bis roſaroten kleinen Blüten, in denen ſich ein ſchnell wirkendes Narkotikum verbirgt, das ſchon oft den Tod unvor⸗ ſichtiger Kinder verurſacht hat. Am heſten vermag praktiſche Belehrung und Anſchauungs⸗ Aunterricht die Kinder vor dieſen gleißneriſchen Pflanzen und ührer oft tödlichen Menſchenfeindlichkeit zu hewahren. Jeder Familien⸗ und Schulausflug in Gottes ſchöne Natur ſollte das nicht aus dem Auge laſſen. Z. * * Lebensmüde. Geſtern nachmittag verſuchte ſich ein lebiger 22 Jahre alter Taglöhner in der Abſicht, ſich das eben zu nehmen, aus dem Fenſter ſeiner im 2. Stock ge⸗ legenen Wohnung in der Werftſtraße zu ſtürzen. Er konnte noch rechtzeitig daran gehindert werden. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Nicht von der Straßenbahn während der Fahrt ab⸗ ſpringen. Geſtern nachmittag kam auf der Seckenheimerſtraße eine ledige 28 Jahre alte Hausangeſtellte beim Ab⸗ ſpringen von einer in Fahrt befindlichen Straßenbahn zu Fall, wodurch ſie ſich im Geſicht und am rechten Knie erheb⸗ iche Verletzungen zuzog. Die Verunglückte wurde —.— Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus ver⸗ acht. * Frecher Diebſtahl. Heute vormittag wurden einem Fuhrmann in F5 vom Wagen zwei Körbe mit Obſt und ein Sack Weißkraut geſtohlen. Der Dieb hinterließ einen Zettel, auf dem„Danke ſchön!“ ſtand. — n Kriminalroman von Spen Elveſtad „Man munkelt ja, er wolle eine längere Reiſe antreten.“ „Das habe ich auch gehört. Dann iſt es ſehr klug, eine ee e zu geben,“ * 3¹) Warum meinen Sie?“ „Es erregt immer leicht Aufſehen, wenn ein Mann, der an großen Unternehmungen beteiligt iſt, eine längere Aus⸗ kandsreiſe vorbereitet. Aber ein Abſchiedsfeſt mit Pauken und Trompeten beruhigt immer die Stimmung“ „Zweifeln Sie an Johannes Feirings Solidität?“ fragte „Gott bewahre, nein,“ beeilte ſich Pflaume zu antworten, mit dem vielen Geld znfangen will. Ich höre überall, daß er verkauft. Ich ſelbſt habe ihm heut ſechzigtauſend Kronen für Braſil⸗Aktien aus⸗ bezahlt. Er hat unter Kurs verkauft.“ Riſt trank ihm zu. 17ů 15 „Gratuliere,“ ſagte er,„dann haben Sie ja ein gutes Ge⸗ ſchäft gemacht.“ 8 „Spielt keine Rolle. Aber ich würde zehntauſend Kronen darum geben, wenn ich wüßte, was Johannes vorhat.“ n e Montana war doch geſtern bei Ihnen,“ warf in. verſtand die Anſpielung und erwiderte ſchnell: „Sie ſagt nichts.“ lte Riſt und machte die Gebärde be⸗ a, na,“ murm „Natürlich,“ räumte Pflaume ein,„ſſe iſt ſcharf 10 Geld, — Satansmädel. Aber ſie kann nichts ſagen. Sie meiß eben⸗ owenig wie Sie und ich. Johannes verrät ſeinen Freundin⸗ nen keine Geheimniſſe.“ „Was wollte Sie dann hei 795 Ihnen vorſpielen? ik. 5 Sie hat eine große Vorliebe für alten Schmuck,“ ent⸗ gegnete Helmerſen. Sie liebt wohl alle Schmuckſachen, wenn ſie nur wertvoll nd. „Na ja, laſſen wir'3. Sie verſtehen ſich verteufelt gut aufs Ausfragen. Ich vergeſſe nie, was Sie alles aus mir heraus⸗ gebrachk haben als wir damals in der Bar zuſammenſaßen. ber es ſoll Ihnen vergönnt ſein, denn es war 05 gemütlich. ch kann Ihnen ſchließlich auch erählen, daß ich ſie gebeten e, zu ko•mmen n„Um ihr einen Schmuck zu verehren?“ * Folgen einer Radlerunſitte. Heute morgen hielt ſich ein Radfahrer in der Tatterſallſtraße an einem Laſtauto feſt. Er kam dadurch ſo ungeſchickt zu Fall, daß er am Hinterkopf eine blutende Wunde und an beiden Händen er⸗ hebliche Verletzungen davontrug. Der Verunglückte wurde ſofort von einem guten Bekannten, der zufällig des Weges kam, zum Arzt gebracht. Das Rad war total unbrauchbar. * Wo war die Aufſicht? Geſtern nachmittag wurde auf der Fiſcherſtraße in Neckarau ein 4 Jahre altes Kind beim Ueberſchreiten der Fahrbahn von einer bis jetzt noch un⸗ bekannten Radfahrerin überfahren. Mit einem linken Unterſchenkelbruch mußte das Kind ins allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Veranſtaltungen Theaternachricht. In der Aufführung von Verdis Oper „Aida7 am Freitag, 14. Okt., im Nationaltheater, ſingt Eugen Tranſky⸗Berlin die Partie des Rhadames auf Anſtellung, ferner wirken mit: Gertrud Bindernagel(Aida), Erna Schlü⸗ ter(Amneris), Siegfried Tappolet(König), W. Fenten(Ram⸗ phis), H. Bahling(Amonaſro). Die muſikaliſche Leitung hat Erich Orthmann. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der Kaufmann David Frommer aus Lodz in Polen war Proviſtonsreiſender bei J. Pomeranz in Ludwigshafen und hat als ſolcher ſeine Firma wiederholt ſchwer be nogelt. Er iſt Ende der 3ber Jahre, in Mannheim wohnhaft und hatte ſich heute vormittag vor dem Scheeudcetee rse Betrugs und Urkundenfälſchung zu verantworten. Der Ange⸗ klagte wird beſchuldigt, einen Beſtellſchein auf Lieferung eines Poſtens Anzugſtoffe im Werte von 113 mit einem falſchen Namen verſehen und dadurch ſeine Firma um die Proviſion von 12/ betrogen zu haben. Wie ſich in der Verhandlung herausſtellte, hatte er den Beſtellſchein mit dem Namen eines Prokuriſten Auguſt Wagner gefälſcht. Dieſer Streich geſchah am 13. März. Seine nächſte Dummheit beging F. Ende Mai, wo er einen ihm von der Firma zum Weiterverkauf über⸗ gebenen Poſten Anzugſtoffe im Werte von rund 110/ an den Kaufmann R. für 60 Mark verkaufte und den Exlös für ſeine perſönlichen Verhältniſſe veräußerte. Zur Verdeckung der Unterſchlagung verſah er einen Wechſel über 80 wie⸗ derum fälſchlicherweiſe mit dem Namen Auguſt Wagner und übergab dieſen Wechſel ſeinem Chef. Am 28. Auguſt über⸗ reichte er dem Pomeranz einen zweiten auf 117 lautenden und mit der Unterſchrift des Auguſt Wagner gefälſchten Wech⸗ ſel, da der erſte Wechſel am Fälligkeitstermin nicht eingelöſt werden könne. Des weiteren wird dem Angeklagten vorgewor⸗ ſen, im Mai 1927 einen an einen Kunden abzuliefernden Poſten Anzugſtoffe im Werte von 100 1für 16/ verpfändet und das Geld für ſich behalten zu haben. Frommer verteidigt ſich heute mit großer Weitſchweifig⸗ keit; anſcheinend iſt er ſich der Bedeutung ſeiner Betrügereien überhaupt nicht bewußt. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsdirek⸗ tor Dr. Wolfhard, macht ihn aber darauf aufmerkſam, daß auf ſeinen Vergehen eytl. Zuchthausſtrafe ſtehe und daß es das beſte ſei, durch ein offenes Geſtändnis ſeine Betrügereien zuzugeben. Nichtsdeſtoweniger verlegte ſich der Angeklagte weiter aufs Leugnen, obwohl die Beweisaufnahme ſich un⸗ günſtig für den Angeklagten geſtaltete. Nach dem Gutachten von Anſtaltsarzt Dr. Gö tz⸗ mann hat der Angeklagte ein veränderliches Stimmungs⸗ leben mit weichlichem und weibiſchem Einſchlag und der dar⸗ aus reſultierenden Willens⸗ und Charakterſchwäche; dabei nicht unintelligent. An ſeiner Verantwortlichkeit im Allge⸗ meinen iſt nicht zu zweifeln. Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold will den Angeklag⸗ ten vor dem Zuchthaus nochmals bewahren und beantragt eine Gefängnisſtrafe, deren Höhe er ins Ermeſſen des Gerichts ſtellt. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon plädiert auf mildernde Umſtände und betont dabei die verminderte Zurechnungs⸗ fähigkeit und die bisherige Unbeſcholtenheit des Angeklagten. Das Urteil lautete auf 5d Monate Gefängnis. ch. * § Verhöhnung des Eiſernen Kreuzes. Der Heizer Lud⸗ wig Schmid von Marienſtein war vom Amtsgericht Tegern⸗ ſee zu 3 Wochen Haft verurteilt worden, weil er ſeinem Hun d ein Eiſernes Kreuz angebunden und ihn mit dieſem hate her⸗ umlaufen laſſen. Er legte gegen dieſes Urteil Berufung ein, doch wurde dieſe verwörfen mit der Begründung, daß Schmid durch ſein Verhalten eine große Anzahl von Perſonen in tiefſter Seele empört habe. 5 §Wegen 20 Pfennig ein Repiſionsprozeß vor dem Reichs⸗ gericht. ie Staatsanwaltſchaſt Kaſſel hat gegen das frei⸗ Prozeß gegen den Straßenbahnſchaffner Rinke wegen Fäl⸗ ſchung eines Fahrſcheins Reviſion beim Reichsgericht angemeldet. ——.——— „Einen römiſchen Goldſchmuck.“ „Damit Sie Ihnen etwas über die Pläne des General⸗ direktors erzählen ſollte. Haben Sie etwas herausbekommen?“ „Dasſelbe hat mich Johannss auch gefragt, als ich ihn nleterre' traf. Haſt Du von Roſa eut beim Frühſtück im, entfernt, ſte Montana etwas erfahren? fragte er. Nein, weit wußte nämlich ſelbſt nichts. Nicht das geringſte.“ „Dann hat ſie wohl den Schmuck gar nicht bekommen?“ fragte Riſt mit einem vieldeutigen Lächeln. 8885 das ſchon.“ zAh. Die Pflaume trank wieder und fragte mit einem miß⸗ trauiſchen Blick über den Glasrand: 2 „Alſo hat die Kleine nicht den Mund gehalten, Und ich 17 77 ihr doch den Schmuck gegeben, damit ſie nichts ſagen ollte. „Frauen, wiſſen Sie!“ „Es iſt ja eine Bagatelle,“ fuhr Helmerſen fort.„Sie ſend mich ganz zufällig in einer merkwürdigen Situation. Das iſt allez. Und es werden ſchon viel lächerliche Sachen von mir er⸗ zählt, daß ich die Komik nicht gern noch vermehren möchte.“ „Hatte Ihnen nicht ein Einbrecher ſeinen Beſuch ab⸗ geſtattet?“ „Ja. aben Sie ihn erwiſcht?“ „Nein, er iſt entkommen.“ „Und als Roſa Montana erſchien, war einer Iprer Auto⸗ maten im Gang und rief unaufhörlich: Halt' den Dieb! Halt' den Diebl“ 20feichzeitig mit einem anderen, der wie raſend Darda⸗ nella' 8 war beinah wie damals, als der Blitz in meine Villa geſchlagen hatte, und alle Automaten zugleich an⸗ fingen. Das Klavier ſpielte Tango, der Alarmapparat rief: Halt den Dieb! und ein mechaniſches Orcheſtrion fiel brauſend mit dem Sternenbannermarſch ein, während die ſchon gedeckten Trinktiſche in den Fußbodenluken auf⸗ und niederſtiegen und die Betten in den Schlafzimmern ſich ſelbſt, zurechtmachten. Ich mar dicht daran, wahnſinnig zu werden.“ „Sie ſcheinen ſo einen Einbruch nicht weiter ernſt zu neh⸗ men,“ meinte Riſt. „Mein Lieber,“ entgegnete Helmerſen,„es iſt mir ganz gleich, denn ich habe nie bedeutende Werte in der Villa und niemals Bargeld.“ Riſt trat an die Baluſtrade und blickte über die Landſchaft hin. Er zeigte auf ein Hausdach, das in der Ferne halb be⸗ graben unter einigen großen Bäumen lag. „Das iſt doch Ihr Haus?“ fragte er. „Ja“, antwortete Helmerſen,„ſchöner Garten—“ eeeeeeeee ſprechende Urteil der Großen Strafkammer in dem bekannten i fimrus, Gn ſ, uul, 6οmee. O woltenlos. O heiter. O hald bedeckt. woltig. Obedect. o Regen. GGraupeln.— Nebel. E. Gewitter O Windſtille. O= ſehr leichter Oſt. mͤßiger Südſüdweſt. E ſtürmiſcher Nordweſt. 1. Schnes. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ katur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem aufMeeresniveau umgerechneten Luftdruck — ꝗ r]].xñxñx—— ꝛ Wetternachrichten der Karlsruherbandeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(77 morgens) Tuft: Tem. 8 2 2 88 Wind 33 2 ee⸗ 2 ean ee n n G S Sei Kicht. Stärte 8865 Wertheim 1511— 9 1 34ſtill—[Nebel Königſtuhl563 768,7 6 12 E leicht* Karlsruhe120 769.2 6 16 4 ſtill— 1 Bad.⸗Bad. 218 767,990 6 12 4 0 lleeicht Nebel Villingen 780 770.7 1 8 0 8 5 Feldbg. Hof 1275 640,27% 7 13 5 NO ſmäß. wolkenl. Badenweil.— 761,7 7 13 5 N0O lleicht wolkig St. Blaſien] 780———— Höchenſchw.“—— 1—— Wir hatten geſtern wieder fortgeſetzt wolkenloſes Wetter⸗ Heute morgen lag über ganz Baden eine geſchloſſene Nebel⸗ decke, über die nur der Hochſchwarzwald hinausragte. Der hohe Druck hat ſich jetzt vollſtändig nach dem nördlichen Europa verlagert. Sein Kern liegt über England und ein zweiter durch Polarluftvorſtoß hervorgerufener über Skandi⸗ navien. Zwiſchen beiden erſtreckt ſich eine Tiefdruckrinne, die bis nach Oeſterreich erkennbar iſt und in Norddeutſchland zu Niederſchlägen geführt hat. Es iſt damit zu rechnen, daß dieſe Störung auch uns noch heute erreicht und vorübergehend leichte Niederſchläge hervorrufen kann. Später iſt jeboch wieder Aufheiterung zu erwarten. Wetterausſichten für Donnerstag, 13. Okt., bis 12 Uhr nachts: Aufheiternd und meiſt trocken, noch örtliche Morgennebel, freie Hochlagen Nachtfroſtgefahr. Hergusgeber, Druger und Verieger Druckerei Dr. OHgas, Neue Mannheimei Zeitung G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politil: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Polittk u. Lokales: Richard Schönſelder Sport und Neues aus aller Welt Willy Müller— Handelsteil. Kurt Ehmer— Gericht und alle⸗ Hebrige. Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stötzne Hfnessefeſſerfeüchte gsrapfiertstsubfroche „Wie lange wohl ein flinker Drei— vier Minuten,“ gab Helmerſen zur Antwo Riſt bemerkte nachdenklich: „Roſa Montana geht in fünfzehn Minuten hin.“ XXIV. Mynheer iſt gekommen. Helmerſen ſchien über Riſts Bemerkung etwas verdpiat „Ich verſtehe nicht, welcher Zuſammenhang zwiſchen Roſg Montang und dem Einbruchsverſuch beſtehen könnte,“ ſagte er,„ſie kam erſt, nachdem der Dieb davongelaufen war.“ 0 ſie zu Fuß?“ . „Erſtaunlich“ meinte Riſt,„ſie iſt ſonſt ſo entzückt wenn 15 nien kann. Zu welcher Zeit war der Einbrecher bei nen „Geſtern nachmittag gegen ſechs.“ „Und es war nichts Wertvolles im Hauſe?“ „Nichts Nennenswertes. Nichts als meine Möbel und Raritäten. Aber von denen kann ich wohl ſagen, daß es für jeden anderen, als für mich, vollkommen unmöglich iſt, ſie zu verkaufen. Das iſt auch ein Vorteil davon, wenn man ſi ſolche Sachen anſchafft. Man muß ſich wertloſe Dinge kaufen, dann ſtiehlt ſie einem niemand. Hallo, Thomſon, was haben Sie da?“ Thomſon an, der mit Cocktails vor⸗ Er hielt den alten beiging. „Gloria Morning Fis, Herr,“ antwortete der Diener. „Das iſt Mynheer Terdongens Lieblingscocktail. Man hat gemeldet, daß er ſofort kommen würde, und ich habe Beſehl, mich bereit zu halten.“ Was bekommen wir zum Eſſen zu trinken?“ fragte Hel⸗ merſen barſch. „Es gibt Schnaps zu den Horsd'oeupres,“ gab der Diener zur Antwort.„Alten, feinen ſchwediſchen Branntwein,“ ſetzte er hinzu, während er faſt unmerklich mit der Zunge ſchnalzte · Pflaume grunzte einigermaßen befriedigt. „Und weiter?“ fragt er. Der Diener machte eine Verbeugung gegen Riſt. „Im übrigen iſt Herr Riſt ſo liebenswürdig geweſen, die Weitte zu beſtimmen“ Pflaumes Geſicht ſtrahlte. „Dann bin ich beruhigt,“ exklärte er.„Sie haben doch nicht den 4her Madeira vergeſſen, Riſt?? „Ich habe im ganzen nichts Weſentliches pergeſſen,ent⸗ gegnete Riſt.„Außerdem habe ich beim Ausmäßlen der Weine immer an Sie gedacht.“(Fortſetzung folgt) 7 3— Radfahrer bis dahin braucht?“ — JCCCC — —— »Wiener Bankver.—,——,— Schöfferh. Bindg. 325, Mittwoch, den 12. Oktober 1927 — Neue Maunheimer Zeitung Das Vild der Wirtſchaft Jn der Gruppe Arbeit und Erwerb weiſen faſt ſämtliche Kurven ohne Ausnahme eine weitere Beſſerung der Erwerbslage nach. Die Arbeitsloſenzahlen ſind ſämtlich weiter gefallen, mit Ausnahm⸗ der Kurzarbeiter in den Fachverbänden, die eine ganz leichte Zunahme erfahren haben. Jedenfalls tritt dieſe geringe Zunahme ganz zurück gegenüber dem Rückgang der übrigen Zahlen der Erwerbsloſigkeit. 12 arbelt und Erwerb cden Fachverbänclen 1200 Freilich iſt die Zahl der Ruhrbelegſchaft weiter etwas zurück⸗ gegangen, was der Zunahme der Feierſchichten im Juli und Auguſt enkſpricht. In der letzten Zeit ſind indeſſen die Feierſchichten wieder bedeutend geringer geworden und die Kohlenförderung zeigt eine anſehnliche Zunahme, die ſich auch in der allerletzten Zeit noch zu perſtärken ſcheint. Die Löhne ſind wenig verändert, ſie ſcheinen im Reichsdurchſchnitt ſoweit bereits Vergleichszahlen vorliegen, im letzten Monat eine ganz leichte Senkung erfahren zu haben. Für die Umſätze in den Konſumvereinen liegen abſchließende Zahlen erſt bis zum Juli vor, die einen weiteren Anſtieg der Umſätze anzeigen. Die Sparkaſſen⸗ einlagen haben bis Ende Auguſt weiter ſtetig zugenommen. Sp. Die Commerzbank⸗Anleihe. Zum Abſchluß der Commerzbank⸗ Anleihe wird noch ergänzend mitgeteilt, daß ſie von der Commerz⸗ bank ſederzeit innerhalb weniger Monate zu pari kündbar iſt. Die Unterhandlungen über die Anleihe wurden durch Direktor Meuer⸗ burg geführt, der kürzlich in New⸗Nork eingetroffen war. Dem Emiſſionsſundikat gehören, wie aus New⸗Nork gemeldet wird, außer der Chaſe Securities Company und Halſey, Stuart u. Co. verſchie⸗ dene andere bekannte Bankfirmen an. Eine z⸗Mill.⸗Doll.⸗Anleihe der Deutſchen Ban⸗ und Bodenbank früßher Deutſche Wohnſtättenbauk! AG. in Berlin. Das Inſtitut, an der das Reich durch das Reichsarbeitsminiſterim maßgebend beteiligt iſt, verhandelt mit dem Bankhaus Baker in Chiecago über den Abſchluß einer 5⸗Mill.⸗Dollar⸗ Anleihe, deren Aufnahme von der Beratungsſtelle lim Rah⸗ men der 100⸗Mill.&⸗Auslandskredite) bereits genehmigt worden iſt. Nach dem verbindlichen Angebot des Bankhauſes ſoll die Anleihe zu 6/f v. H. verzinslich ſein. einen Auszahlungkurs von 984½ v. H. haben und auf 20 Jahre laufen. Die Anlcihe ſoll zur Ge⸗ währung von Tilgungshypotheken für den Kleinwoh⸗ nungsbau gegeben werden. Die Weiterleitung an die außer⸗ preußiſchen Bezirke erfolgt durch die Deutſche Wohnſtätten⸗ E12 Hypothekenbank AcG. leine Tochtergeſellſchaft der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank), die 10 Mill. lauch zur Verwendung als Bauſonderfonds für die Reichsbeamten) erhält. Der Preußiſchen Sandespfandbrief⸗Anſtalt werden 12 Mill.& zur Weiter⸗ leitung, in der Hauptſache an die Wohnun: fürſorge⸗Geſellſchaften und an die im Hauptverband der Deutſchen Jaugenoſſenſchaften zu⸗ ſamengeſchloſſenen Organiſationen, zugeführt. Die letzten Schuldner ſollen 7 v. H. Jahreszins einſchließlich 2½ v. H. Tilgungsquote zu zahlen haben, ſo daß die Hypotheken in 20 Jahren abgedeckt werden; außerdem iſt die Modalität vorgeſehen, daß bei gleichem Zinsſatz eine einprozentige Tilgung(Rückzahlung des reſtlichen Betrages nach Ablauf von 20 Jahrenß eintritt. :? Tellus AG. für Bergbau⸗ und Hütten⸗Induſtrie in Frank⸗ furt a. M.— Beteiligungsverkauf. Wie verlautet, ſchweben bei der Geſellſchaft Verhandlungen über Veräußerung ihrer Konzernbeteili⸗ gung an der Norddeutſchen Hütte AG. Bremen⸗Os⸗ lebshauſen. Die Verhandlungen ſind weit vorgeſchritten und verſprechen einen günſtigen Abſchluß. Im übrigen iſt das bisher verlaufene Geſchäftsfahr 1927 weſentlich günſtiger geweſen, und be⸗ reits das bisherige Ergebnis läßt beſtimmt eine Erhöhung der Vor⸗ jahrs⸗Dividende erwarten. * 80 Jahre Siemens u. Halske. Am 12. Oktober ſind 80 Jahre verfloſſen ſeit dem Tage, an dem der damalige Artillerieleutnant Werner Siemens zuſammen mit dem Mechaniker J. G. Halske die Firma Siemens u. Halske gegründet hat. Aus der Telegraphen⸗ werkſtatt im Hinterhauſe der Schöneberger Straße 19 zu Berlin, die mit einem Anlagekapital von 6842 Reichstalern und 20 Silbergroſchen ihren Betrieb eröffnete und zuerſt 10 Arbeiter beſchäftigte, iſt im Verlaufe der verfloſſenen acht Jahrzehnte der Konzern geworden, der einſchließlich der Tochtergeſellſchaften, insbeſondere der Siemens⸗ Schuckertwerke und der Siemens⸗Bauunion über 100 000 Angeſtellte und Arbeiter beſchäftigt. * Beteiligung des Siemens⸗Konzern am Ausban des türkiſchen Telephonnetzes? Die Verhandlungen zwiſchen der türkiſchen Regierung und der ſchwediſchen Firma Ericſon, die mit der Einrichtung von Telephonverbindungen zwiſchen den wichtigſten türkiſchen Städten betraut werden ſollte, werden hinausgezogen, da ſich auch die Firma Stemens u. Halske.⸗G. als Mitbewerber gemeldet habe, die ihre Vorſchläge der auf Grund der von ihr gemachten Unterſuchungen übermitteln wird. RNeuer Verluſtabſchluß der Stettiner Oder⸗Werke.⸗G. für Schiffs⸗ und Maſchinenban. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr hat ſich der Verluſt um weitere 191 980 erhöht, ſo daß die diesfährige Bilanz mit einem Verluſt von 971990/ abſchließt. Zurzeit befinden ſich in Arbeit ein Eimerbagger, ein Spülbagger, ein Frachtdampfer von 2100 Tonnen für Hamburger Rechnung, ein Schleppdampfer für zwei Transportprähme und ein Frachtdampfer von 2300 Tonnen für Stettiner :? Rheiniſcher Aktienverein für Zuckerfabrikation in Köln. Der GV. ſoll die Verteilung von 6(i. V. 0) v. H. Dividende vorge⸗ ſchlagen werden. * Weiterbeſtehen des italieniſchen Verbots für Auslandsanleihen. Der italieniſche Finanzminiſter Volpi hat, Zeitungsmeldungen zu⸗ folge, bei Beſprechungen mit Großbanken und Finanzkreiſen be⸗ ſtätigt, daß der Beſchluß der Regierung, keinerlei Erlanbnis zum Abſchluß von ausländiſchen Anleihen zu erteilen, unverändert weiter beſtehe. Dieſe Beſtätigung, ſo wird betont, werde dazu dienen, aus⸗ ländiſche Finanzkreiſe gegenüber den Angeboten und Vermittlern zwecks Tnlage ausländiſcher Kapitalien auf italieniſchen Märkten vorſichtig zu machen. * Reichseinnahmen und ⸗ausgaben April bis Auguſt 1927.— Verminderung des Beſtandes im Auguſt. Nach der vom Reichs⸗ finanzminiſterium veröffentlichten Ueberſicht über die Reichsein⸗ nahmen und ⸗ausgaben in den Monaten April bis Auguſt des Rech⸗ nungsjahres 1927 betrugen in Millionen im ordentlichen Haushalt unter Einrechnung des Uebertrages aus dem Rech⸗ nungsjahr 1926 in Höhe von 548,0 zuſammen 3721,2. Die Ausgaben zuſammen 349,6. Es ergab ſich für Auguſt eine Mehrausgabe von 31,3 dagegen für April bis Auguſt eine Mehreinnahme von 227,6. Im außerordentlichen Haushalt betrugen die Ein⸗ nahmen zuſammen 102,5(darunter Erlös aus der Anleihe von 1927 101,4 dagegen die Ausgaben 221,7. Es ergaben ſich mithin Mehr⸗ ausgaben von zuſammen 119,2. Der Abſchluß ſtellt ſich wie folgt: Im ordentlichen Haushalt Beſtand aus dem Rechnungsjahr 1926 548,0. Ueberſchuß aus April— Auguſt 227,6, alſo zuſammen 775,6. Im außerordentlichen Haushalt Uebertrag der Mehrausgabe aus dem Rechnungsfahr 1926 minus 290,0. Zuſchuß aus April—Auguſt minus 119,2, alſo Mehrausgabe 409,2, ſo daß insgeſamt ein Beſtand verbleibt von 366,4 Mill. ¼. * Auflegung der Preußen⸗Anleihe morgen. Wie aus Berlin gemeldet wird, wird die Zeichnung für die 30 Millionenanleihe des preußiſchen Staates morgen in Newyork beginnen. Der Zeich⸗ nungspreis beträgt 967 v. H. :2 Verband deutſcher Naturweinverſteigerer. In der Jahres⸗ verſammlung des Verbandsausſchuſſes des Verbandes deutſcher Naturwein⸗Verſteigerer, die unter Leitung des 1. Vorſitzenden, Oberbürgermeiſter a. D von Bruchhauſen⸗Trier ſtand, be⸗ ſchäftigte man ſich mit verſchiedenen wichtigen Angelegenheiten, ſo der Einführung einer Normalflaſche, der Verſteigerung von Flaſchenweinen uſw. Daneben fanden noch interne Verbandsange⸗ legenheiten ihre Erledigung. Bei der Neuwahl des Vor⸗ ſtandes wurde Oberbürgermeiſter a. D. von B 22 gänge herbeizuführen. ruchhauſen einſtimmig als 1. Vorſitzender wiedergewählt, ebenſo auch der 2. Vor⸗ ſitzende Weingutsbeſitzer Major a. D. von Stoſch⸗Mittelrhein (Rheingau). Als Geſchäftsführer wurde für den inſolge Kranrheit zurückgetretenen ſeitherigen Nerwalter dieſes Poſtens Major a. D. Wandesleben gewählt. Der Verband deutſcher Naturmein⸗Ver⸗ ſteigerer hat im Deutſchen Weinbauverband Aufnahme gefunden und wird als Vertreter in den Vorſtand des D. W. B. ſeinen Vor⸗ ſitzenden Bruchhauſen, in den Geſamtausſchuß des D. W. V. Bürger⸗ meiſter.H D. Wand⸗Neuſtadt a. d. Haardt und Domänen⸗Direktor Gareis⸗Eltville(Rheingau) entſenden. Vörſenberichte vom 12. Oktober 1927 Frankfurt ſchwach An der heutigen Börſe war die Haltung allgemein ſchwächer. Der jetzt ſchon lange Zeit beſtehende Zuſtand, daß das Privatpublitum ſich vom Börſengeſchäft vollſtändig ſernhält, verhinderte auch heute eine nennenswerte Umſatztätigkeit und drückte auf die Stimmung. Bei der geringen Widerſtandsfähigkeit der Börſe genügten darum einige Leerabgaven der aiſſe⸗petalation, um ernente Kursrück⸗ Wenig beachtet wurde, daß bereits morgen ſowohl die Preußen⸗Anleihe als auch die Commerzbank⸗Anleihe in Newyork aufgelegt wird. Dagegen ſchenkte man der großen Streik⸗ gefahr in verſchiedenen Induſtriezweigen ſtärkere Beachtung, wenn auch der Berliner Hochbahnſtreik beendigt worden iſt. Es ſtellten ſich im allgemeinen Kursabſchwächungen von—2½ v. H. ein. Stärker abgeſchwächt waren am Elektromarkt Licht und Kraft minus 4 v. H. und Geſfürel minus 4/½ v. H. Hier ſoll das Ausland als Ver⸗ käufer aufgetreten ſein. J. G. Farben lagen 2 v. H. niedriger, gaben im Verlauf jedoch noch ſtärker nach. Gut behauptet blieben am Montanmarkt einzig Vereinigte Stahlwerke. Das Geſchäft am Rentenmarkt war nach wie vor vollkommen belanglos. Im weiteren Verlaufe erlahmte das Geſchäſt faſt vollkommen. Die Kurſe bröckelten weiter etwas ab, nachdem vorübergehend eine kleine Erholung ein⸗ getreten war. Tägliches Geld war bei 675 v. H. etwas leichter. Berlin ſchwach— JG. Farben zum erſten Kurs geſtrichen Die ſchwache Haltung der intern( tionalen Börſenplätze wirkte ſich in einer rückläufigen Bewegung aller Auslandswerte heute weiter aus. Ebenſo wie die Börſe von der Bewegung dieſer Spezialpapiere nach oben beeinflußt worden war, trat fetzt vielleicht nur noch in verſtärktem Maße der umgekehrte Fall ein. Hinzu kam die völlige Geſchüftsloſigkeit und die Unintereſſiertheit der Provinz, ſodaß ein großer Teil der erſten Kurſe überhaupt nicht zuſtande kam. Be⸗ zeichnend für die Marktlage iſt es, daß Farbenaktien zum erſten Kurs geſtrichen werden mußten. Vormittaas hatte man noch ziemlich unveränderte Kurſe genannt; an der Börſe waren jedoch Ab⸗ ſchwächungen von—9 v. H. der Durchſchnitt. Als beſonders ſchwach ſind zu nennen: Chade⸗Aktien mit einem Verluſt von 17 /, Geſfürel minus 5, Licht und Kraft 4,5, Riebeck Montan 4, Eſſener Steinkohle 4, und Wolf mit minus 4,25 v. H. Auf dieſer ermäßigten Baſis machte ſich im Verlanfe etwas Deckungsbegehr bemerkbar, und die Kurſe lonnton ſich teilweiſe etwas erholen. Anleihen neigten zur Schwäche. Ausländer waren umſatzlos und ebenfalls eher ſchwächer: Türken⸗ loſe haben einen Verluſt von 1 v. H. aufzuweiſen. Pfandbrieſe bei ebenfalls nur kleinem Geſchäft überwiegend nachgebend. beſonders Landgold ½ bis ½ niedriger. Deviſen waren weiter ange⸗ boten, die& lag unverändert feſt: dagegen iſt das engliſche Pfund heute etwas leichter. Die Sätze des Geldmarktes ſtellten ſich für Tagesgeld auf—8 v.., für Monatsgeld auf—9 v.., für Waren⸗ wechſel auf etwa 64—7 v. H. und für den Privatdiskont unverän⸗ dert auf 675 v. H. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neſchsbauk 7, Lombard 8, Privat 6½ v. H Nmiilſch II. Bfrober N. Bhoöber ſba ſskont in.⸗M. für G. B. G. B. M. ſſäte ½ Holland.. 100 Gulden168,06 168.40 167,98 168.32 168,763,5 Atben.... 100 Drachmen.544] 5,556.544] 5,556 81.—10 Brüſſel. 100 Velga ⸗ 500 P. Fr.] 58.815] 88,435J 88.88] 85,4585.— 5 Danzig. 100 Gulden] 51,32[ 61.4 81,30 81,46 81.— 6 Helſingfors.... 100 finnl. M. 16,555 16.575 10,5510,5761,.— 7 Italien 00 Lire] 22.87 22,91 22.88[ 22,92 81.— 7 Südſlawien.. 100 Dinar].389] 7,397.381].898 81.— 7 Kopenhagen. 190 Kranen 112,28 112.5 112.27 112.494112.800 5 Liſſa bon... 100 Eskudo] 20,68] 20,7220,6820,72⁴ 183.87 4 Oslo 100 Kronen 110,41 110,63 110,41 110,6812.50 4. Paris.„100 Franken] 16,4516,4916.4416,48 81.— 8 Prag.„ 100 Kronen] 12,418] 12.33 12,409 12,429 86062 5 Schweig..„„ 100 Franken] 30.7780.9330,765 80,525 51,20 3 Sofia„„ 100 Leva 3,080] 3,036.02 8,0 81.— 10, Spanien.. 100 Peſeten] 78,08] 73,2272,9) 73,0481.— 5 Stockholm.... 100 Kronen112,79 113,01 112,78 113,00 112,50 4 Wien 100 Schilling] 59.10 89.22 59,12 J89,24.70 6,5 Budapeſt 100 Pengö ⸗12 500 Kr.] 3,26 75,40 73,2273,38 85,062 8 Buenos Aires. I Peſ..790] 1,794 1,790].794 78 10 Canada... 1 Cauad. Dollar] 4,181] 4,199 4,190 4,188—— Japan en.958 1,957.953] 1 957 2,092 5,8 Kafro..; 1 Pfd.] 20,925] 20,965] 20.9220.88—.—— Konſtuntinopel.„ 1 türk. Pfd..263.287 2,258 2,262 19,45 10 London„„ I Pfd.] 20,401 20,441 20,394 20,434] 20,4.50 New PDortk. Dollar 4,1880 4,1960 4,1870 4,1850 4,198] 8,8 Rio de Janeiro„ 1 Milreis 5005 0,5025 0,5005 0,5025 1,378 8 .226 4 5 ruguaoy..1 Gold Peſ. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Die mit T verſehenen Werts ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenborſe vom 12. Oktober 11 2 NE. 11.12. U. 171.00171.00[Bad. Aſſekuranz 215,0215,0 Karlsruh. Maſch. 23.—23.— 183,0177,0Continent. Verſ. 8.—88,— C. H. Knorr. 168,0/1 178,0120,0 Mannheim. Verſ. 196,0 135,0 Mannh. Gummi 36.—96,.— 133,00133,5 Oberrh. Verſ. 159,0 159,0 Neckarſulmchrzga. 105.0 142,0142,0 Pfälz. Mühlenw. 143,0148,0 .⸗G. für Seilind 92,.—92,— Portl. Zem Heid. 138,0 188,0 135,0155,0[Benz& Cie...—.——,— Rh. Elektr..⸗G. 160,0 159.0 Kleinlein Heidelb. 217,0217.00J. G. Farben 294,0ſ294,0 Rheinmühlenw. 140.0 Ludwigsh. Akt. Br 220,0215,0[Rhenania.. 64.—63.— Wayß& Freytag 160,0160,0 Schwartz⸗Storch. 178.0 178,0 Jebr. Fahr. 51.— 51.— Sadb⸗ Waldhof 309.0 305.0 Werger Worms 178,0178,0JDeutſche Linol. 243,0248,0]Südd. Zucker. 187,0137,0 Frankfurter Börſe vom 12. Oktober IGelſenk. Gußſt, 148,5l149, 2 Baſt.⸗G.. 230.,0—, Vanke⸗Alklieu. 8185 f. 235 25 9g e 95,—Jc8. Tung. O. Sreditb. 142, 7J42.0Jf J ſe Sergb. St A. 20.0 226,0 Jec& Henkel. 00—00 Badiſche Bank Bad. Bank Hypoth. Bk. Rh. Cceditbank. üdd. Disconto Durlacher Hof ere nal Aeere 1679 148.5 Pechre aler 204,0 203.0 7 9.5185,0TKali Weſteregel. 181,0178,2 BingMetallwerke—.— Vahr Bobend. e Mangesmane 192. f8g.) Bren.⸗Leſtgh Sel——65.— Bahr.Hp. u. Wö. 163,0 161,0 J. Mansfeld Akt. 126.5128,5 ee 81.—0,80 JBarmer Bankv. 143. 142·0 JSberſchtn Bed. 98,788,10 Cement Heidelb. 181.9J89.7 JBerliner Hand. 239.——[Atavi⸗Min. An. 98.25 38,10Cement Karlſtadt 188,0 198,0 ICom.u. Privatb. 172 2171,0[Phönie Bergbau 108, 10.]ChamotteAnnaw 103,0,103.0 IDarmſt. u. Natb. 228,0221.5 Löhein. Braunk. 240,5240,0 Chem. W. Albert 138,0,88. D. Hypothekenbk. 130.0129,0]Saczw. Heilbronn 178,9179,0[Cont.Rürnb. Bzg. 178,0.182,0 IDeutſche Bank 160,2169,5 Tellus 1755 ergbau 125,0122,0 55 IDaimler Motor 116.9 .ffelt. Wechf 128.0 28,s“Biku. saurahütte.75f75,80 5.er S. dbuft. 210.8090 D. Ueberſee⸗Bank 100,510.0 Dyckerh 4 Winm⸗* — D. Vereinsbank 102,0102,0 i Tdconto⸗Gef. 152,00153.5 Cransport-Aletien. Durerer S. 78.—f8.— IDresdner Bank 159,0f10.7 Schantungbahn rz Düfſeld aut Dür: 79.5089. elfrt. 59p.⸗Bank 146,9 145. IHapag. 149.148.8 Düſſeld. Rat. Dürr 79,5069,— Metg 18 u. M⸗G. 138.7 127,0[Rordd. Flond 147,0 147,.iſen Kaiſersl. 42.—40.— IMitteld Ered B. 23.0—.— Jeſterr. l. S. B. TClektr. Licht ur. 215.7J18.5 Niten derg. Bs.-J. 100,0 180,0 Balktimore& Bhio 108.8,103. 20Klſ. Bad. Welle.176.0 n 5 05 1 mailleSt. Ullri—29.— pede ere 8 gelne 10 15 55 9 5 170,0169,2 Eichb.⸗Mannh. 1,0][Eßlinger Maſch.— 919 121——. Kempf⸗Sternb. 165,% 185,00Ettling. Spinn. 290,0 280,%0 Sädd. Disconta 142,0142,0 Mainzer St.⸗A. 245,0245,0 oh. Blei 8 66.— Deſterr.Cred. Anſt 41,30 41.50 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 177.0 176.9 Nabr Ereditbk. 133,0133.5 225,0 Faber'2 Schleicher 109.100,0 Schwartz⸗Storch 178.9178.01J. eene 204,0288,5 2158 75.0175..Fahr Gebr. Pirm. 1809 120 rankf, Allg. Berſ. 164,5185,00 Adt, Gebr.. 53,50[53,50 J Felt.Guill.Carls 184. Oberrh. Verſ.⸗G. 160,0 160,0 170,0170,0 Feinmech. Jetter 96.——— 5 Frantſ..u. MItö.——.—Adler ftleyer.. 103.5 103.0 Felf. Pok. 4 Bit. 71.—60,50 TA. E. G. St.⸗A. 182..180,9 Fuchswaggon.—.— Vergwerk⸗Akkien. Aſchaff. Buntpap. 188,5138,5]TGoldſchmidt T. 125 0122,2 Aſchaff, Zellſtoff 194,0.193,5 IBochumer Guß.—.— Grteſtem Mm— 12.80 IBuderus Eiſen 108,5.105,00Bahnbed. Darmſt. 35,— 34.500 Grkrftw. Mm.%/ 1760.1700 1D. Sugemb. Berg—.——.— Badenia Weinh.—.——.— Grün, Bilfinger 173, Eſch ell. Bergwl.—.——— Bad. Elektr...aidemen, Näß-. 54,—54.— JGelſenk. Bergw.———-ad. Maſch. Durl. 158,0l154,5[Hammerſen 167,01167,0 Wärttb. Notenbk. e Mannh. Verſ.⸗G. 142.0 144,0 Werger Gritzner M. Durl. 113.0114.0f. 11.J12. 11 Hanfwerke Füßen 134,5135.2 Neckarſ. FJahrzg. 106.5 HilpertArmaturf.—.— 78.— Nrh. Leder Spier 100,0 100,0Per. deutſch Oelf. 98,.—01.— Fah⸗ Kupf u. M. 409.0108,0 geters Uniongekf 113,7 14,00B..ch. Ind. Mainz 110,0109,5 28 75 5 de 50 1 6 75 Jb5 0 ſer 93 2— bean tahlwerke 1 3 ½ Philipps„Frk 62,—08,— Ver. Ultramarinf. 146,0146,0 Holzverkohl.⸗Ind 69.95 68,75 Porzellan Weſſel 37.——.— Per. Zellſt. Berlin 105,5166,0 Junghans St.⸗A. 105,0,102,0 Rein. Gebb& Schr 138.(134,0 Vogtl. Maſch. St. 36.—87,—, Kamamg, Kaiſersl. 298.0 230,0 ütßeineleft.n 178.7158.0 Joich 81—8180 Karlsruh. Maſch. 22,.—22,.— ee ee 21,80 1,50 Volthom-Seil.K 61.—61.50 Kemp, 8 4— 1 7 70 15. 15 9—.60,50 Wayß& Freytag 160,0158, Klein, Sch.&Becker 12 3 ebe ontan—. 90 Kaoden brann 995— en daeſ. 7755 7 25 ITSen Waldoof St 310.00508.0 Konſerven Braun 65.—„—Rodberg Darmſt. 7, Kraus& ce Loc.—.——.— Hebe Roeder, D. 143.0,4lFreiverkehrs ⸗Kurſe. Tahmeyer& Co. 180,0 180.0 Rüttgerswerke 91,—90, 15 Benzz—. gech Augsburg 116.8 117,0 Schlince&. Hbg.—,——.— Froton, Bon& C.—.— Lederwerk Rothe—.——,— Schnellpr. Frank. 90.—90,— Raſtatter Wagg.—.— Ludwigsh. Walzm 121,0 13— 5 5 5— 55 1* 30.—30,.— Lutz Maſchinen.—.—85,— uckert, Nrög. 200,2189, Zuß ſche Juduſte—.——.— 8910 il 50 75,.—75,— Seſtverzinsliche Werte. Mainkraftwerke 120,0 Schuhfabrik Herz Dr,— D. Anl Ablöſgsſch 18,8818,30 Metallgeſ Frankf. 188,5188,0 10 linduſtr. Wolff 9780 195 10% mh. Stadt 8 105,7 106,5 Mez Söhne..———ISiemensgpalsk. 288,0ſ286,0% Mh Stadt. 25—.——.— ge ae: 8 venus St. A. 72, 4 pGldpfgà/9 99.— Motoren Deußz: 10.—68,— Südd. Zucken.. 137,8137,04% D. Schutzg. 98 8,30 8,80 Motorf. Oberürſ. 78,.—76,—Tricotw. Beſigh⸗ſ..—,14% D. Schußg. 14—.— 12. 11. 12. 105,0[Uhrenfabr. Furtw 17.5 17,50 W BVerliner Börſe vom 12. Oktober Banle- Aletien. Induſtrie⸗Akktien. Cbnchrg.Sotuner 13252l 99,2 Bank f. Brauind. 188,5188, 0ſel lat 158,2135.5 198 ank f. Brauind. 1„0Accumulatoren. 1 75. Fl Bankver. 148,00143.00Adler& Oppeng.——174,0 Benz. 95 Vank f. al. Werte 248.5ſ178,0 Adterwerke. leneſde, 2 Doeſſenet a 104.9940 ISgerl. andelsg. 23,520,0 Al.ch.. Verkorsw. 180.5 158,0 Pöche Anane del Je Us⸗ IGom. f. Privatb. 178,2171,0 Alexanderwerk.—54.— N IDarmſt. u. N ⸗B. 229,5 224,0 TAug. Glektr.⸗Geſ 182,5190,1 8 9158 1442144,0 1 Deutſche Bank. 161,0160,2 Ammendorf. Pap. 254,0258,0 N5 175 e ISt. Ueberſee Bk. 1010106,7 Anglo⸗Et. Guano—— 1 90 90˙853725 1Disc. Command. 152,5152.5 Anhalt. Kohlen-. 105,2105, Paue Sait JDresdner Bank 159,0158,5 Annener Gußſt.—.——. Ide ſche M 85 7275 Ftne Allgem. 164,0161,0 Au80 Zellſt. 193,0193,0J Deuiſche Maſch. 93.—277 Mitteld. Kredb. 2305280,0 Augs a maſch. 135,0185,2 che— 9 75 15 200,0 Oeſterr. Creditbk. 41,30 41.30 Balcke Maſchin. 129,7 128,0 805 che 175 w. 5 6 Mannh. Verſicher.——— Bamag⸗Me uin 85 45 35 25 1 ſch Eiſend 8 1 7 Reichsbank 169,0168,0 90 endle 818,1800 onnersmarckh. 116,0115.0 Pheteredgt. 1489 l48.8 oeortann Gt. 208.5 208 E 1 75 +* 2 Süddeutſch. Disc. 143,5148.— 70—155 FDynamit Nobel 138,6139,7 1 Cransport⸗Aletien. 1 D, Reichsba——1— 1Berlin. Maſchb. 132,0130,7 Clektr. Lieferung 183,0176,2 1285 15 e ae 5 215,0 1 ochum. Gußſt.—.———Emaille Ullrich.—— Aug dok u. Ge 1550 11505 Wee 8 25 e 7 Agchener Kleinb.———.— Oreeßgz Heif⸗ 0, 100Eſchw. Bergwerk 218, 180,1 achener, 66,—88 Sübd. Eiſendahn 82,.—22.25 reein Hef:, gablg Liſt a Go. 192.7 Baltimore. 85.—80,— Jremer Pultan 155 en 293752915 Dremer Vulkan.155,0155,5 Tenc uuftren 4c 8 Bremer Wolle. 190,0180,0 Fnbee t 5 85 0 I8. ildamerdes 249;(21,J Prown Begt 4 G. 180.9 lcgte Faarde, Be 222.920,5 Puderus Eſſenw. 104,.8ſ104,6 f e gon 0U58 ain Fide g i0 1ec Eben. Selen J88 dac Saszan; re Verein Eibeſchißz J0, 18 70—[Egem. Geg — ſenk., 81,—J80, i5l[Gaggenau B. ⸗A. 48.8046.—f 11. 12. 11.. 11. Gebhard Textil. 135,5 136,00 TMansfeld. Akt. Ubzlel-sfrweſtere. Alkali 181,00181,0 IGelſenk. Bergw. 147,0147,0 Markt⸗ u. Kühlh. 166,0 165,0 Wicking⸗Cement. 180,0149,7 2 „ ee JGelſenk. Gußſt.—.——— Mech. Web. Lind. 254,0 252.5 WieslochTonwar 105.5 106,0 Genſchow& Co. 106,0 105,0 Mez Söhne 0,25/80,75 Wiſſener Metall 189.0138.5 German. Portl.⸗Z 202.0 201,00 Riag⸗Mühlen. 133,0 133.0 Wittener Gußſt. 48,50048,50 Gerresheim. Glas 147,0147,0 Miz& Geneſt 139,2138.2 Wolf, Buckau 68.— 55 800 55 11 0 2 et ellſtoff Verein. 168,0166.0 ebr. Goedhard„.Motoren Mannh.—— 808. 124,0 124,0 Aenenel 55 1859 1259 Zellſt. Waldhof 811.5808,0 Goerz C. P..—.——,— Neckarſulm. 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HartmannMaſch. 29,50 5 öſgsſch.l Sitbe kng. 578 114.5 Daänieetſdsſc e Hilperk Maſch. 77. 80˙—87—fobne Auslöſgsx. 18.50(18, glese ner 10 010i 0 lg ded. 49 N i upfer. a 8 0 aiga gG[Gold. ihe.. 99. Ilrſchberg Leber 144.0—fdtütgerswerke. 80,80 90,80 G0 9500 98.2598 10 5% B. 11.0 1Poeſchclfeu. St 1770 1t,0 Sachſenwerk. 121,9118, 8% 12 16.29 Tbohenlohe⸗Wrk. 20,90 ISalzdetfurth. 249.7248,210%/ Mh. Stadt. 25—..— Phil. 109,0157,[Sarotti... 181.0 180,5%% Mh. Stadt. 28——— F e, 120,2120,5 Scheidemantel„ 81,5080,—5% Roggenwert.——.08 Humboldtmaſch 87,—.— fSchubert& Saif 389,0,30, 05% Roggenrentb. 8,0 608 Ldlle Bergban. 228 0 k2s.o dcnc e de 18.Cbandſch Neag.8 0 Schuhfabrit Herz—.— 56,28 A Jutel c Go. egte tee fStenensac eg 290,0 28,1 b) Ausl. Nentenwertke. Gebr. 05.0102,00Le eeeee Sinner.G. 7. 5% mepitaner. 86,7887.— Kahla Porzellan 101,1101,[Stettiner Bulkan 29.— 15 4½ Deſt. Schatha.—.— IKalim. Aſchersl. 170,6170,2]Stoehr Kammgrn 180.5148,0 4%„Woldrente——— e e.— Karler. Maſchin. 21,6521,50 Stoewer Nähm.. 80,—56—4 ite —.——.—Stolberger Bint 224.7 221,0 19 8 S 92 Klöcknerwerke 153.7182,6, Südd Immobül. 85.—85.—4½% Papierrte.—.— 270 C. H. Knorr. 169,5 169,5 Teleph. Berliner 80.— 90.—4% Türt. Ab.⸗Anl. 9,28 8,28 100.004%„ Bagd.⸗Eiß 18.75 Kollm. KJourdan 88,7587, 161,0ʃ4˙%é—19,50 TboeriOelfabr.. 109 0 Gebr. Körting 92,7591,50 8 Tieg, Leonhard 165,7 „ I— 9— 5 9 70 50,75 1. Transradio 130.(181,0 4% Turtuniftint.—.——.— rau e, Lok.—.—64,.— 4%„Bollob. 1911 19,50018,25 Srenpelng Kieralk J850 l3558 umenwerkMaſch 11a.sftn.ee 200e 28,—48.— 700⸗ F. Kyffhäuſer⸗Hütte 61,3062.50 858 7 50 e 165 0% ner. J5518—.— ILahmever& Co. 478,2079.5 Ver. Chem. Charl 167.71677 a 9 50 17 05— Laurahülte 18,18 78,18 P. Diſch. Nickeſw. 171,0188,0 4%„„ Kronr,.80 Linde s Elsmaſch 154,0188,0 Pch Glanzſt Elbf. 540,0886,0 9% Os. H. Sib alte Li denher 1.Schuhf UrncW 78.—78,— 8% Oe.UIXEn7)—.— ICarl Lindſtrm 313,0322007. Stahlwerke 124,0123 40% Oe.Goldprior.—— Lingel Schuhfabr. 76,5079.50 Stahlm.d. 3yp——21.0% Südöcka. P———.— Jeinte e Hoffm. 7 Per ültramarinf. 138,148,0.60⸗% neueßßr.—— Tabereen dar roe dese L heeſg 80 8 0Voig deffner Lethr.Portt. Cen.—.—— Pogftänd- Maſch. 35,— 67.3%% unat Sb..49.81975 Magirus.⸗G. 59.75 51.— Wanderer-Werke. 287.0 288,0 4½%„„1 48,25,15 .71Weſer. Uft.⸗Gef—% Lehnanteper.— — Mannesmann 165,0ʃ1 6. Seite. Nr. 472 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. Oktober 1027 Ates der Welt der Teelmik Mierte deulſche Funkausſtellung Verlin Die größte Radio⸗ und Funk⸗FJachſchau Europas Wenn erwogen wird, daß es ſich bei der Deutſchen Funk⸗ ausſtellung Berlin um die Repräſentation unſerer jfüngſten Fachinduſtrie handelt und trotzdem der Umfang des diesjähri⸗ gen Ausſtellungswerkes ſelbſt die ſeinerzeitige größte Welt⸗ Radioſchau in den Vereinigten Staaten— infolge der un⸗ gewöhnlich regen Beteiligung der Ausſtellerfirmen— über⸗ flügelte, ſo iſt damit der„Sieg“ des Fachausſtellungsweſens unwiderleglich feſtgeſtellt. Aber nicht nur in ihrem Aufbau hat die Deutſche Funkausſtellung ihre Exiſtenzfähigkeit behaupten können, ſondern vor allem in den reſpektablen Ziffern der Auslandsbeſucher, die ſich auf Käuferkreiſe des ganzen europäiſchen Kontinents, bis auf ſolche von Südamerika und Holländiſch⸗Indien bezogen. So hatte die Empfangsapparate⸗ induſtrie zirka 25 Prozent, die Zubehör⸗ und Teile⸗Induſtrie ſogar gegen 75 Prozent ihres Geſamtumſatzes an Kauf⸗ abſchlüſſen für das Ausland zu verbuchen. Bezüglich der Qnalität und techniſchen Vervollkommnung unſerer Funkinduſtrieerzeugniſſe iſt zu ſagen, daß die Emp⸗ Fahrbare Siemens-Lautsprecheranlage auf dem Freigelände vor dem Funkhaus fänger faſt durchwegs von ganz hervorragender Güte ſind. Die Fernempfänger ſelbſt ſind in bezug auf Selektivität auf ein Höchſtmaß gebracht worden und die in den verſchiedenſten Varietäten dargeſtellten Neukonſtruktionen an Lautſprechern konnten davon überzeugen, wie ſelbſt dieſe ſchwierigen Pro⸗ bleme eine endgültig befriedigende Löſung erfahren haben. Sehr häufig ließ ſich die beſondere Bevorzugung des Netz⸗ anſchluſſes wahrnehmen. Das Verdienſt der Erſtein⸗ führung von Radioempfängern, die ohne Akkumulatoren und Anodenbatterien, alſo ledig⸗ lich durch Anſchluß an die Lichtleitung arbeiten, ge⸗ bührt der Signalbau.⸗G. Dr. Erich Franz Huth. Als Höchſtleiſtung auf dieſem Gebiete gilt aber unbedingt der neue Apparat„Radiopa“, ein Sechsröhrennetzanſchlußempfänger, der ohne Batterien die europäiſchen Sender im Lautſprecher mit außerordentlicher Lautſtärke wiedergibt. Mit einem ein⸗ zigen Bedienungsknopf kann auf ſämtliche Stationen von Bar⸗ celona bis Petersburg, von Stockholm bis Rom geſchaltet und gehört werden, und zwar vollſtändig unbeſchadet eines nahe gelegenen Senders, der durch die intenſive Selektivität des„Radiopa“ niemals ſtört. Bei der ausgezeichneten Emp⸗ findlichkeit des Radiopa⸗Empfängers bedarf es keiner Rück⸗ koppelung. Des regſten Allgemeinintereſſes erfreute ſich der„Karlo⸗ graph“(Syſtem Telefunken⸗Karolus) im Gegenverkehr des Bildübertragungsdienſtes(mit Sender und Empfänger) der Reichspoſt. Die„Debeg“(Deutſche Betriebs⸗ geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie, Berlin SW. 11) hatte einen kompletten Peilraum mit Peilempfänger aus⸗ geſtattet. Desgleichen wurde die Einrichtung einer Bord⸗Funk⸗ kabine gezeigt. In vornehmer Darbietung hatte die Tele⸗ funken⸗Geſ. f. drahtloſe Telegraphie m. b. H. ihre bedeutendſten techniſchen Neuheiten ausgeſtellt. Syo iſt die neue Lautſprecherröhre RE 134, die bei großer Steilheit, hoher Emiſſion und geringem Durchgriff nur zirka 0,13 Amp. an Heizſtrom beanſprucht, als modernſte Lautſprecherröhre zu bezeichnen, während die mit Wechſelſtrom geheizte Röhre R E N 1104, unter Zwiſchenſchaltung eines einfachen Trans⸗ formators, direkt aus der Wechſelſtromlichtleitung geheizt wird, alſo vollſtändig unabhängig von Trockenbatterie oder Akkumulator. Nicht weniger reichhaltig ſtellte ſich die Auswahl an Rundfunkgeräten der A E G. dar. Das neue batterie⸗ loſe Dreiröhrengerät„Geatron“— ohne Heiz⸗ und Anodenbatterie— entſpricht einem höchſt komfortablen Rundfunkempfang. Nach Art eines gewöhnlichen elektriſchen Haushaltapparats iſt hierfür der Strombedarf jedem Wechſel⸗ ſtrom⸗Starkſtromnetz zu entnehmen, was durch Verwendung netzgeheizter Empfangsröhren— einer neuen Telefunkentype — in Verbindung mit einer in das Gerät eingebauten Netz⸗ anode erreicht wird. Das Dreiröhrengerät iſt für Lautſprecher⸗ empfang des Orts⸗ oder Bezirksſenders und des wichtigſten Langwellengroßſenders eingeſtellt. Dem Fernempfang aller europäiſchen Sendeſtationen entſpricht das vervollkommnete Fünfröhrengerät„Geadyn“, nach Erkenntnis der Zweck⸗ mäßigkeit des Fünfröhrenſyſtems für Fernempfang, wofür die AEG. bahnbrechend gewirkt hat. Ein glänzendes Beiſpiel für die Hochentwicklung der ba⸗ diſchen Funkinduſtrie gab u. a. die Schwarzwälder Apparatebauanſtalt Auguſt Schwer Söhne, Villingen i. Baden, unter der Spezialmarke der„Saba“!⸗Radioerzeugniſſe neneſter Modelle. Aus der großen Zahl der bemerkenswerte⸗ ſten Neuerungen und funktechniſchen Verbeſſerungen ſeien nur die Saba⸗Allwellen⸗Empfänger Type Hann/28, Type Hann 2000 und Univerſum 5 erwähnt. Dazu die mitverwendete Univerſumſpule, die ſowohl die Stationen innerhalb eines Rundfunkwellenbereiches von 200—600 Meter wie die Sen⸗ dung von Rundfunkgroßſendern mit Wellenlängen von 200 bis 2000 Meter ohne Auswechſlung der Spulen aufnehmen laſſen. Univerſum 5 iſt als Saba⸗Allwellenempfänger ein Spitzenleiſtungsgerät erſten Ranges. das ſo konſtruiert iſt, daß drei Univerſumſpulen miteinander gekoppelt und drei ab⸗ geſtimmte Hochfrequenzverſtärkerſtufen hintereinander geſchal⸗ tet ſind. Auch die Badiſche Uhrenfabrik.⸗G. Furt⸗ wangen(Schwarzwald) war neben Wer„Baduf“⸗Netzanode für Wechſelſtrom„Muntyan“, mit der patentierten Drei⸗ Elektroden⸗Gleichrichtzelle, die einen reinen, gleichmäßigen Anodenſtrom für alle Empfänger liefert, mit einer ganzen Reihe präziſionstechniſcher Radiobeſtandteile vertreten. Als gediegenes Iſolier⸗ und Konſtruktionsmaterial brachte die Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Aſbeſt⸗ fabrik.⸗G. ihre„Rheinit“⸗Hartgummiwaren: Hartgummirohre und Stäbe in zirka 1 Meter Originallänge, ⸗Profilſtäbe, Hartgummiplatten im Ausmaße von 1000 mal 500 Phot. Kirsch Millimeter, und in gleicher Größe Hartgummiplatten mit Maſerung in verſchiedenen Deſſins, unpoliert, poliert oder mattiert. Für radiotechniſche Zwecke werden die Faſſonſtücke und Preſſungen jeweils nach Zeichnung angefertigt. Das Werner⸗Werk der Siemens u. Halske.⸗G., Berlin⸗ Siemensſtadt, hat ſeinen Weltruf durch die muſtergültigen Muſikübertragungsanlagen längſt begründet. Das neuartige Schwingungsſyſtem des Protos⸗Lautſprechers, der die Nachteile der Trichter⸗ und Konuslautſprecher entbehrt, ge⸗ ſtaltet— ohne jede Verzerrung von Muſik und Sprache— die Rundfunkdarbietungen äußerſt genußreich. Einem aus⸗ gezeichneten Fernempfang dient das neue Siemens⸗ Neutrogerät„Typ Rfe 18“ mit vier Röhren, für das Antennen jeder Art und Größe verwendbar ſind und die Darbietung aller europäiſchen Stationen(zwiſchen 170—4000 2 mit dem Lautſprecher mühelos vermit⸗ elt wird. Wie aber eine komplette, fahrbare Siemens'ſche Großlautſprecheranlage den Hauptanziehungspunkt auf dem Freigelände der Großen deutſchen Funkausſtellung bildete(ſiehe Bild), wo ſich jeder von der unerreichten Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Siemens⸗Großlautſprecher überzeugen konnte, ſo bildet eine Apparatur zur Klangaufzeich⸗ nung für die Muſikinſtrumenten⸗, Sprechmaſchinen⸗, Laut⸗ ſprecher⸗, Kopfhörer⸗ und Schallplatteninduſtrie eine präzi⸗ ſionstechniſche Spitzenleiſtung akuſtiſcher Prüfungsmethoden, die übrigens auch für pſychologiſche Eignungsprüfungen von Schauſpielern, Sängern, Vortragskünſtlern und Rednern ete., für Forſcher und akuſtiſche Lautarchive als äußerſt wertvolles Hilfsmittel dienen. Das eindrucksvolle Bild des Standes der C. Lorenz.⸗G., Berlin⸗Tempelhof, zeigte allein neun verſchiedene Typen der neuen Lorenz⸗Röhren, die für je 2 und 4 Volt ſerienweiſe als Spezialröhren für Hoch⸗ frequenz⸗, Niederfrequenz⸗, Endverſtärkung und für Allgemein⸗ zwecke eingeteilt ſind. Dazu reihen ſich mehrere Typen von Empfangsapparaten, nach dem neueſten Stande der Radio⸗ technik für Orts⸗ und Fernempfang geeignet und die allen Anſprüchen gerecht werden. Die C. Lorenz.⸗G. nimmt aber auch eine hervorragende Stellung auf dem Gebiete der draht⸗ loſen Sendetechnik ein, wofür Sendegeräte kleinerer Leiſtung von 20—300 Watt ausgeſtellt waren. Die ſenſationellen Verſuche:„Funk und Flug“, welche die Verſtändigung zwiſchen Flugzeug und Landſtation demon⸗ ſtrierten, kamen im Flughafen des Tempelhofer Feldes ſo recht zur Geltung. Dr. Herat vom Reichsverkehrsminiſterium ver⸗ mittelte dabei den Flugfunk an Prof, Leithäuſer vom tele⸗ graphentechniſchen Reichsamt, der den Landempfang entgegen⸗ nahm. Es wurde bald eine einwandfreie Verſtändigung zwi⸗ ſchen Flugzeug und Erdſtation erreicht, ein Beweis für die über das Aetherwellenmeer geſchlagene Verkehrsbrücke zwi⸗ ſchen dem„großen Vogel“, der ſich in den Lüften ſchwingt und dem an der Scholle haftenden Erdbewohner, dem intellektuellen Schöpfer der gigantiſch und wunderbar anmutenden Radio⸗ technik und Funktelephonie. Ki. * Heliumatmoſphäre bei Tauchern. In Amerika durchge⸗ führte Verſuche zeigten, daß durch die Anwendung einer künſtlichen Atmoſphäre aus Sauerſtoff und Helium bei Tau⸗ chern dieEntſpannungszeit um bis zu der mit gewöhnlicher Luft erforderlichen Zeit abgekürzt werden kann. Der Vorteil von Helium iſt auf die Tatſache zurückzuführen, daß Helium nur etwa die Hälfte löslicher iſt als Stickſtoff. Aus dieſem Grunde wird die Ueberſchußmenge an Gas, die unter Druck angeſammelt wird und die bei der Druckentſpannung aus⸗ geglichen werden muß, ganz erheblich geringer. Die große Werkſtoff⸗ Tagung Berlin 1927 Zuſammenarbeit von Induſtrie, Gewerbe, Handwerk und iſſenſchaft Der Wert jedes Erzeugniſſes iſt bedingt durch die Eigen⸗ ſchaften ſeines Werkſtoffes und deſſen zweckmäßige Verwen⸗ dung. Jedes Handwerk, jedes Gewerbe und jede Induſtrie erzielen große Vorteile durch vertiefte Kenntnis ihrer Materialien, und die Erfindung neuer Werkſtoffe, die Ver⸗ beſſerung ihrer Eigenſchaften bedeutet die Erſchließung neuer Arbeitsgebiete für Technik und Gewerbe. Deutſchland hat während der Kriegs⸗ und Nachkriegsjahre im Zeichen der Erſatzſtoffe geſtanden; es gilt jetzt, dem In⸗ und Ausland zu zeigen, wie erfolgreich in wiſſenſchaftlichen Inſtituten und in allen Kreiſen der Induſtrie inzwiſchen an der Höherzüchtung deutſcher Werkſtoffe gearbeitet worden iſt. Es gilt ferner, einen großzügigen Erfahrungs⸗Austauſch zwiſchen Erzeugern, Wiſſenſchaftlern und Verbrauchern und eine weitgehende Gemeinſchaftsarbeit dieſer verſchiedenen Intereſſenkreiſe in die Wege zu leiten. Dies ſind die Hauptaufgaben der vom 22. Oktober bis 13. November 1927 auf dem Ausſtellungs⸗ gelände in Berlin ſtattfindenden großen Werkſtoff⸗Tagung, der erſten derartigen Veranſtaltung, die zweifellos für die deutſche Wirtſchaft von größter Bedeutung ſein wird. Dieſe Tagung iſt von einer Reihe namhafter, techniſcher und wirt⸗ ſchaftlicher Verbände ins Leben gerufen worden, unter denen der Verein Deutſcher Ingenieure, der Verein Deutſcher Eiſenhüttenleute, die Deutſche Geſellſchaft für Metallkunde, der Verein Deutſcher Eiſengießereien, der Zentralverband den Deutſchen Elektrotechniſchen Induſtrie und der Verband Deut⸗ ſcher Elektrotechniker zu nennen ſind. Außer dem an der Spitze der Veranſtaltung ſtehenden Ehrenausſchuß, der ſich aus führenden Perſönlichkeiten der Behörden, der Wiſſen⸗ ſchaft, Technik, Induſtrie und ihrer Organiſationen zuſam⸗ menſetzt, iſt in dieſem Fall ein Beirat der Verbraucher ins Leben gerufen, der die Wünſche von Induſtrie und Handwerk in gemeinſamen Beſprechungen mit den Erzeugern erörtert und an der Ausgeſtaltung der Schau mitarbeitet; er ſetzt ſich zuſammen aus Vertretern der techniſchen Behörden, der weiterverarbeitenden Induſtrie, des Handwerks und der letzten Verbraucher. Die Tagung gliedert ſich in eine Werkſtoff⸗Schau und Werkſtoff⸗Vorträge. Etwa 250 Vorträge, von hervorragen⸗ den Vertretern der Wiſſenſchaft und Praxis gehalten, wer⸗ den den Techniker und auch den Laien, alſo jeden Intereſſen⸗ ten, in die verſchiedenen Einzelgebiete des Werkſtoffweſens einführen. Auf der ee wird maͤn ſich nicht darauf beſchränken, die Verwendͤbarkeit der Werkſtoffe durch Bei⸗ ſpiele und graphiſche Darſtellungen zu zeigen, ſondern wird in allen Fällen einen augenfälligen Beweis erbringen durch an Ort und Stelle vorgenommene Prüfungen und Verſuche. Ueber 200 Material⸗Prüfmaſchinen werden den Beſucher in das für viele ſo geheimnisvolle Prüfweſen einführen. Rieſenmaſchinen zur Beſtimmung der Zerreiß⸗ und der Bieg⸗ feſtigkeit der Streckgrenze, der Härte uſw. werden ihre Ar⸗ beitsweiſen zeigen. Moderne Mikroſkope geben unmittelbare Bilder der Materialſtruktur an Hand zahlreicher Schliffe, Man wird eine elektriſche Hochſpannungs⸗Prüfanlage, die mit einer Million Volt arbeitet, in Betrieb ſehen. Man hat auch im Intereſſe der Sachlichkeit die ſonſt übliche Form einer Ver⸗ kaufsmeſſſſe abgelehnt und wahrt eine vollkommene Neu⸗ tralität. Urſprünglich hatte man beabſichtigt, alle in Frage kommenden Werkſtoffe auf dieſer Schau vertreten ſein zu laſſen. Da der zur Verfügung ſtehende Raum und andere Gründe aber eine Einſchränkung nötig machten, hat man ſich für dieſe Tagung auf die Gruppen Stahl und Eiſen, Nicht⸗ eiſenmetalle und elektrotechniſche Iſolierſtoffe beſchränkt, und eine Schau der nichtmetalliſchen Bau⸗ und Verbrauchsſtoffe einem ſpäteren Zeitpunkt vorbehalten. Die Werkſtoffſchau iſt unterteilt in eine Werkſtoffprüf⸗ ſchau und eine Werkſtoffüberſicht. Die Werkſtoffüberſicht, die die Mannigfaltigkeit der zur Verfügung ſtehenden Werkſtoffe, ihre richtige Auswahl, falſche und richtige Behandlung, ihr Verhalten bei verſchiedenen Formgebungs⸗ und Verwendungs⸗ arten anſchaulich machen ſoll, wird durch zahlreiche praktiſche Beiſpiele, möglichſt unter Gegenüberſtellung von„falſch“ und „richtig“ und deren Folgen lebendig geſtaltet werden. Die Prüfſchau der drei oben genannten Hauptgruppen wird wie⸗ derum unterteilt in die Abteilungen für mechaniſche Prüfung (Zug⸗, Druck⸗, Knick⸗, Biege⸗, Härte⸗, Kerbſchlag⸗, Dreh⸗ Er⸗ müdungs⸗ und Schwingungs⸗Verſuche), Technologie(Bear⸗ beitbarkeit durch Werkzeuge, Warm⸗ und Kaltformgebung), chemiſche Prüfung(Anlage und Einrichtung von chemiſchen Laboratorien), metallographiſche Prüfung(Gefüge⸗Unter⸗ ſuchung) und phyſikaliſche Prüfung(magnetiſche, elektriſche und thermiſche Unterſuchungen). Unter den Nichteiſenmetallen werden alle für techniſche Zwecke überhaupt in Frage kom⸗ menden Metalle vertreten ſein. Alle wichtigen Handelsformen der in den 3 Untergruppen auftretenden Werkſtoffe wird nach Sorten gegliedert, die Werkſtoffüberſicht zeigen. Es wird auch der gegenwärtige Stand der Normung gebührend berüchſichtigt werden, was bei einer für Technik, Wirtſchaft und Wiſſen⸗ ſchaft gleich wichtigen Ausſtellung in der heutigen Zeit ſich von ſelbſt verſteht. 5 Dipl.-Ing. A. LIion, Berlin. Verſuchsanſtalt für Kurzſchlußwirkungen Das Wort„Kurzſchluß“ übt auf den Laien eine etwas be⸗ klommene Wirkung aus; handelt es ſich hier doch für ihn um eine Erſcheinung, die etwas Unberechenbares an ſich zu haben ſcheint und deshalb auch vielfach zu Myſtifikationen insbeſon⸗ dere bei unaufgeklärten Brandſchäden mißbraucht wird. In Wirklichkeit ſind aber die Kurzſchlüſſe, von denen das breite Publikum zu hören bekommt, meiſt harmloſer Natur und laſſen ſich jedenfalls durch zweckentſprechende Inſtallation und Behandlung der Anlagen mit Sicherheit vermeiden. Anders liegt es bei den beabſichtigten Kurzſchließungen großer Leiſtun⸗ gen bei Abſchaltvorgängen in Kraftwerken. Die hierbei auf⸗ tretenden Begleiterſcheinungen bedürfen noch nach mancher Richtung hin der Aufklärung. Während für die Unterſuchung hoher elektriſcher Span⸗ nungen und ihrer Wirkungen bereits vielerorts großzügige Prüfanlagen beſtehen— man denke an das kürzlich viel⸗ beſprochene 1 Millton⸗Volt⸗Prüffeld in Freiberg i. Sa.,— ſcheiterte die Errichtung beſonderer Kurzſchlußverſuchsanlagen bisher an den hohen Anſchaffungskoſten der erforderlichen Maſchinen mit großer Leiſtung. Gerade die experimentelle Unterſuchung großer Oelſchalter auf ihre Abſchaltleiſtungen iſt aber grundlegend zur Erweiterung unſerer Erkenntnis der hier auftretenden Erſcheinungen für ſpezielle und allgemeine Schlußfolgerungen. „Es iſt daher zu begrüßen, daß es nunmehr nach lang⸗ jährigen fruchtloſen Bemühungen gelungen iſt, die maßgeben⸗ den Kreiſe aus der Induſtrie und der ſtaatlichen, kommu⸗ nalen und privaten Elektrizitätserzeugung für den Plan zu gewinnen. Nachdem die Hälfte des erforderlichen Kapitals ſichergeſtellt war und weitere Zeichnungen mit Sicherheit in Ausſicht ſtanden, iſt am 26. Juli die Geſellſchaft„Verſuchs⸗ anſtalt für Kurzſchlußwirkungen“ als eeee Verein gegründet und zu ihrem Vorſtand Herr Profeſſor Matthias, Berlin, gewählt worden. — — WNe e oeeeeeere W Keeeeren — Mittwoch, den 12. Oktober 1927 Wo die Anlagen der Mannheimer Industrie ihre Schornsteine in die Höhe recken, ist die Oefahr des Feuers größer als irgendwo in Mannheim. Wie begrüßenswert ist daher die Errichtung der Nebenfeuerwache in Neckarau. Dem Passanten fällt schon von weitem der Gebãudekomplex auf. Wer die Inneneinrichtung gesehen hat, weiß, daß hier alle moderne Forderungen eines Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dieser Neubau, der sich würdig in die Reihe der städtischen Neubauten einreiht, ist zugleich ein Zeichen dafür, was Mann- heims Baugewerbe zu leisten vermag. Nachstehend verzeichnen wir einige der Firmen, die an der vorbildlichen Feuerwachen-Baues erfüllt wurden. Errichtung der Gebäude beteiligt waren. PRUIT Ofrr, Seckenhelimetstr, 12 ogcgeeh aeken b des Febengcbsuce wt Tur. Baugeschäft Telephon 26055 Nen Telephon 32909 Philipp Schubert, Baugeschäft Jul.-gohystr, 8 8b 1. Oktober Obere Ciisnetstr. 14 L H. Börber, N 2, 10 Netheusbogen 40%48 Tel. 205355 Wasser. Llcht Wörme. 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In tiefer Trauer: Alfred Baer Ludwig Baer und 6 Enkel. besuchen abzusehen. Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Mannheim(F 7, 26), München, Stuttgart, New-Vork, den 12. Oktober 1927. Ernsi Baer u. Frau Marie geb. Reichenburg Hugo Weisenbeck u. Frau denny geb. Baer Dr. Gusiav Hechi u. Frau flosa geb. Baer Dr. Ludw. Ofienheimer u. Frau lisa geb.Baer Die Beisetzung findet am Freitag, 14. Oktober, mittags 12 Uhr auf dem israelitischen Friedhof statt Wir bitten von Blumenspenden und Beileids- sanft nach treubesorgte 10282 Grog. Konzern sucht noch einige tüchtige Vertreter auch ſolche, welche befähigt ſind als Bezirksleiter, gegen Fixum und hoh⸗ Proviſion. Es wollen ſich nur ſolche melden, welche firm im Verkauf ſind und auf eine Dauerſtellung reflektieren. Angebote unt. A M 2932 an Ann.-Exp. D. Frenz G. m. b.., Mannheim. Ed280 Buchhalter per sefort gesucht. Angebote unt. 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