. — ——— * Berlin, 14. Oktbr. Sreikag, 14. Okktober 7 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld FFECCCC ch⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4•6, Vaſſermamhans]. Geſchafts⸗ Rehenſtellen Waldhofſtr. Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Tmal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben 5 euo Alann 60 oime Mannheimer General Anzeiger Mannheimer Srauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 476 oitung inzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. 5 15 Saigen. Anzeigen 040,N.M. Melamen —4.⸗M.Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Jür Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Die Ausſchüſſe haben an dem Geſetz forgende Aen⸗ derungen getroffen: Für 8 1 wird engere Anpaſſung an den Wortlaut des Ar⸗ tieels 148 der Reichsverfaſſung beantragt und ſtärkere Be⸗ tonung der gemeinſamen Aufgaben aller deutſchen Volksſchulen gewünſcht. Für 8 2 iſt in Verbindung mit dem die erſte Ueberleitung regelnden§8 18 und dem die Gründung neuer Schulen von amtswegen ordnenden 8 12 àa wird eine Faſſung beantragt, die ſich aus der Ueberzeugung der Mehr⸗ heit der Ausſchüſſe von einer durch Artikel 146 der Reichs⸗ verfaſſung bedingten Vorzugsſtellung der Gemeinſchaftsſchule ergibt. Für 8 9 iſt von den Ausſchüſſen nach dem Vorſchlag eines Unterausſchuſſes eine dem Wortlaut der Reichsverfaſ⸗ ſung enger angepaßte, dem Leben der Schule elaſtiſcher ge⸗ recht werdende und den Minderheiten voll denügende Faſ⸗ ſung beantragt. In dem vierten Abſchnitt iſt zu 8 14 die Aufnahme des § 16 als Abſatz 4 von 8 14 unter Fortfall der Ueberſchrift „Einſichtnahme in den Religionsunterricht“ gemäß dem Vorſchlag eines Unterausſchuſſes in einer Faſſung beantragt, die es den Religionsgeſellſchaften ermöglicht, ſich die Ueberzeugung von der Uebereinſtimmung des Religions⸗ unterrichts mit den Grundſätzen der Religionsgeſellſchaft ge⸗ mäß Artikel 149 der Reichsverfaſſung in den verſchiedenſten in den Ländern bewährten Jormen und auch ohne Einſicht⸗ nahme in den Religionsunterricht zu verſchaffen. Das Rechto⸗ mittelverfahren wünſchen die Ausſchüſſe nach ihren Anträgen auf Streichung des 8 17 und Aenderung des 5 11 in weſent⸗ lich einfacherer Geſtalt zu gewährleiſten und übrigens gemäß § 11 auch den Gemeinden geſichert zu ſehen. Die beantras te Einſchaltung des§ 22 dient der Erheltung der beſonders von den ſtädtiſchen Schulverwaltungen dankenswert verwirk⸗ lichten Sondereinrichtungen der Volksſchule. Für 8 20 iſt zum Schutze der Simultanſchulländer aufgrund des Art. 174 der Reichsverfaſſung eine weſentlich erweiterte Faſſung bean⸗ tragt. Die beantragte Beſtimmung über die Koſten des Ge⸗ ſetzes entſpricht dem Verlangen der Länder, das Reich müſſe die zur Durchführung der neu von dem Geſetz geſtellten Auf⸗ gaben erforderlichen Mittel übernehmen. Reichsinnenminiſter Dr. v. Keudell dankte dem Be⸗ richterſtatter und erklärte, daß er die Bedenken der Reichs⸗ regierung gegen Anträge und Beſchlüſſe in jedem einzelnen Falle zum Ausdruck bringen werde, wo er eine Zuſtimmung der Reichsregierung nicht in Ausſicht ſtellen könne. In der Einzelberatung wurden diejenigen Abänderungsanträge des Ausſchuſſes, die der Gemeinſchaftsſchule eine bevorzugte Stellung einräumen wollen, durchweg angenommen. Der Antrag der bayeriſchen Regierung, in dieſen Fällen die Regierungsvorlage wieder herzuſtellen, wurde abgelehnt. Mit Bayern, d. h. für die Reichsregierung, ſtimmten bei allen diesbezüglichen Abſtim⸗ mungen die preußiſchen Provinzen Oſtpreußen, Brandenburg, Pommern⸗Grenzmark, Schleswig⸗Holſtein, Oberſchleſien, Nie⸗ derſchleſten, Hannover, Weſtfalen, Heſſen⸗Naſſau, die Rhein⸗ provinz ſowie außerdem noch die Länder Württemberg, Oldenburg und Braunſchweig. Für die Abänderungsanträge, d. h. gegen das Reich ſtimmten das preußiſche Staatsminiſte⸗ rium, die Provinzen Berlin und Sachſen, die Länder Ba⸗ den, Heſſen, Mecklenburg und die kleineren Staaten. Miniſter v. Keudell erklärte zu allen Beſchlüſſen bezüg⸗ lich der Gemeinſchaftsſchule, daß er die Zuſtimmung der Reichsregierung nicht in Ausſicht ſtellen könne. Dieſelden Vorgänge ſpielten ſich bei den Abſtimmungen über die Aus⸗ ſchußbeſchlüſſe hinſichtlich des Religionsunterrichtes ab. Auch hier blieben das Reich und Bayern in der Minderheit. Zur namentlichen Abſtimmung kam es über den von den Ausſchüſſſſen neu in die Vorlage eingefügten§ 12a, der beantragt:„Von amtswegen einzurichtende neue Schulen ſind Gemeinſchaftsſchulen, ſoweit ſie nicht auf Antrag der Erziehungsberechtigten der der neuen Schule zuzuweiſenden Kinder in eine andere Schulform umgewandelt werden.„Der Antrag kann bereits vor Einrichtung der neuen Schule geſtellt werden“. Aus einer weiteren Beſtimmung des § 12a ergibt ſich, daß die Umwandlung nur von einer Zwet⸗ drittelmehrheit der Antragſteller durchgeſetzt werden kann. Bei der Abſtimmung ſtimmten gegen die preußiſche Staats⸗ regierung mit Bayern die preußiſchen Provinzen Oſtpreußen, Brandenburg, Pommern, Grenzmark, Schleswig⸗Holſtein, Oberſchleſien, Niederſchleſien, Hannover, Weſtfalen, Heſſen⸗ Naſſtau, Rheinprovinz, außerdem noch das Land Württem⸗ Ber Miniſter v. Keubell erklärte auf dieſen Beſchluß, daß die Zuſtimmung der Reichsregierung dazu nicht in Aus⸗ Micht ſtellen könne. Zu 8 20, der die Ausnahmebeſtimmungen für die Simultanſchulländer enthält, beantragte Miniſter v. Keudell ſelbſt eine Aenderung der Regierungsvorlage. Während dieſe alſo derartige Jän⸗ der Baden, Heſſen und das ehemalige Herzogtum Naſſau auffahrt, beantragt der Miniſter jetzt die Faſſung, daß die Ausnahmen gelten ſollen für die„Gebiete des Reiches, in denen eine nach Bekenntniſſen nicht getrennte Volksſchule be⸗ ſteht“. Beſtimmte Lanber würden darnach alſo überhaupt nicht aufgezählt, während die Ausſchußvorlage die Länder Sachſen, Baden, Thüringen, Heſſen, Hamburg, Anhalt, Bremen, Lippe, Lübeck, Mecklenburg⸗Strelitz, Schaumburg⸗Lippe, das ehe⸗ malige Herzogtum Naſſau und die Städte Frankfurt a. Main und Hanau aufführt. Der Antrag der Reichsregierung wurde mit 39 gegen 29 Stimmen abgelehnt und der Ausſchußantrag beſtätigt, mit der Aenderung, daß auch Meckle burg Schwerin in die Liſte der Simultanſchulländer aufgenom⸗ men wird. Der letzte Paragraph des Geſetzes beſtimmt nach dem Ausſchußantrag, daß die aus dem Geſetz den Ländern und Gemeinden erwachſenden Koſten in voller Höhe vom Reich erſtattet werden. Hierzu erklärte Miniſter von Keudell, die Reichsregierung könne vor der engültigen Faſſung der Vorlage nicht die daraus entſtehenden Koſten überſehen und könne deshalb auch nicht erklären, ob und inwieweit eine Beteiligung des Reiches an den Koſten in Frage kommt. Staatsſekretar Weismann erklärte, dieſe Erklärung des Miniſters könne die preußiſche Regierung nicht befriedigen. Auf ſeinen Antrag wurde ausdrücklich feſtgeſtellt, daß der Aus⸗ ſchußantrag über die Koſtenfrage vom Reichsrat einſtim⸗ mig angenommen worden war. Vor der Schlußabſtimmung erklärte Geſandter von Preger, die bayeriſche Regierung hätte der Regierungsvor⸗ lags ihre Zuſtimmung geben können. Sie lehne aber die vom Reichsrat vorgelegte Faſſung ab, weil darin der Gemein⸗ ſchaftsſchule eine durch die Verfaſſung nicht begründete Vor⸗ zugsſtellung der Bekenntnisſchule gegeben werde. Miniſter v. Keudell wiederholte für ſämtliche Reichsrats⸗ beſchlüſſe die ſchon bei den einzelnen Beſchlüſſen abgegebene Erklärung, daß die Reichsregierung ihnen nicht zuſtimmen könne. Die Schlußabſtimmung Die namentliche Abſtimmung hatte das Ergebnis, daß die Vorlage mit 37 gegen 31 Stimmen abgelehnt wurde. Daa⸗ gegen ſtimmten Bayern, Anhalt, Oldenburg, Thüringen, Heſſen, Hamburg, Bremen, Lübeck, Mecklenburg⸗Schwerin, Württemberg und die preußiſchen Provinzen mit Ausnahme von Berlin und Provinz Sachſen. In Erwartung des Beſatzungsabbaus Pariſer Quertreibereien Berlin, 14. Oktbr.(Von unſerem Berliner Bürb. Die allgemeine Beunruhigung, die ſich in der deutſchen Oeffentlichkeit bemerkbar macht, wei! man glaubt befürchten zu müſſen, daß Frankreich die zugeſagte Verminderung der Beſatzung nach Umfang und Friſt nicht einhalten wird, hat den Pariſer„Exceclſior“ zu Ausführungen veranlaßt, die nun erſt recht die deutſchen Beſorgniſſe als begründet er⸗ ſcheinen laſſen. Nach der Milchmädchenrechnung des Pariſer Blattes will man nämlich die im Juni zurückgezogenen 4000 Mann in die 10 000, deren Abbau in der Note vom 5. Septbr. verſprochen iſt, mit einbeziehen. Das würde eine Umfälſchung des Tatbeſtandes bedeuten, die ſchärfſten Widerſpruch herausfordert, denn in der Genfer Erklärung Briands iſt ausdrücklich von einer Reduzierung der„gegenwärtigen“ Truppenzahl die Rede, ſo daß unmög⸗ lich die vor drei Monaten vorgenommene Entfernung der 4000 Mann in Anrechnung gebracht werden kann. Das Jonglieren mit der Endziffer von 60 000 dient nur dem Zweck, den Sachverhalt zu verwirren, denn über dieſe Zahl gingen von jeher die deutſchen und franzöſiſchen Anſchau⸗ ungen auseinander. Der Abtransport von 10000 Mann iſt uns zugeſagt worden. Die Belgier und Engländer wollen, wie es heißt, je 1000 Mann zurückziehen, dann entfallen auf das Konto der Franzoſen 8000 Mann und nicht nur 5500 wie der„Excelſtior“ behauptet. Jede andere Auslegung bedeutet eine Täuſchung. Man müöchte hoffen, daß die amtliche franzöſiſche Anſchauung ſich mit den Darſtellungen des „Excelſior“ nicht deckt und daß man es am Ouai'Orſay ab⸗ lehnt, ſich durch eine ſo völlig unhaltbare Interpretation der übernommenen Verpflichtungen teilweiſe zu entziehen. Es iſt anzunehmen, daß die Reichsregierung durch den deutſchen Botſchafter in Paris hierüber bald die nötige Klärung ſchaffen wird. Engliſche Heuchelei 8 London, 14. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der „Daily Telegraph“ veröffentlicht die alarmierende Nachricht, daß bei der Durchführung der Beſatzungsvermin⸗ derung von franzöſiſcher Seite die merkwürdige Methode ge⸗ plant würde, daß Frankreich in die Summe von ungefähr 7000 Mann. die es zurückzuziehen verſprach, die 4000 Mann einbeziehen würde, welche bereits im Juni vor der Abgabe des Verſprechens in Deutſchland abkommandiert worden ſind. Auf dieſe Weiſe werde ſich das franzöſiſche Beſatzungsheer nicht um 7500 oder 8000 Mann vermindern, wie es Deutſch⸗ land mit Recht erwartet, ſondern um höchſtens 5000 Mann. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“, der dieſe Information mitteilt, ſchreibt dazu, dieſe franzöſiſche Rechenkunſt hätte ſogarin London überraſcht“. Der Fluch der Definitiven Darüber werden ſich in allen politiſchen Lagern die Weiſen einig ſein: viel verwickelter und ärgerlicher kann die Lage nach außen und iunen nicht werden, als ſie eben iſt. Genf ſchloß diesmal völlig ergebnislos ab. Die Energien ver⸗ brauchten ſich in der Neutraliſierung der verſchiedenen, zum Teil nicht ungefährlichen Vorſtöße zur angeblichen Befeſtigung des Friedens. Nur völlige Verkennung der Dinge läßt die dreiſte Behauptung zu, die feierliche Erklärung Hindenburgs bei der Tannenbergfeier hätte Entwicklungen verhindert, wäre einem zweiten Thoiry im Wege. Es gab überhaupt keine neuen Entwicklungen. Gerade aus dieſer Erkenntnis heraus darf der neue Proteſt gegen die Kriegsſchuldlüge als ein An⸗ ſtoß zu Erörterungen begrüßt werden, die wieder zu dem Kernproblem zurückführen. Wenn nun die Tannenberg⸗Feier Anlaß gab zur Auf⸗ rollung aller möglichen Fragen über Grundſätze des Verſail⸗ ler Vertrages, über die Flaggenfrage und den innerdeutſchen Kampf zwiſchen den verſchiedenartigen Anſchauungen von Vaterland und Einigkeit, ſo ſoll einmal etwas Grund⸗ ſätzliches geſagt werden über das, woran wir, woran in gewiſſem Maße auch die anderen kranken. Als im Jahre 1919 die Nationalverſammlung über die neue Reichsverfaſſung Beſchluß faßte, war von einer Seite der leider nicht beachtete, vielleicht auch nicht genügend ſtark betonte Vorſchlag gemacht worden, zunächſt nur auf einen gewiſſen Zeitraum, vielleicht auf zehn Jahre eine befri⸗ ſtete Notverfaſſung zu ſchaffen, und nach Ablauf dieſer Zeit, in einer ruhigeren Atmoſphäre und unter klareren Verhältniſſen das Proviſorium durch ein Definitivum zu er⸗ ſetzen. Wie wertvoll, wie gut die Befolgung dieſes Vor⸗ ſchlages geweſen wäre, beweiſen ſo ziemlich alle unge⸗ löſten Probleme der Gegenwart, nicht nur die Flaggen⸗ frage, auch Wahlrecht und Wahlſyſtem(den neuen Reichswahl⸗ geſetz⸗Entwurf erbt ein Kabinett vom andern), auch die Dis⸗ kuſſion über den Einheitsſtaat. Ohne Zweifel wird die kom⸗ mende Generation für die heutige Gliederung des Reiches kein Verſtändnis mehr haben; ohne Zweifel drängt die Fi⸗ nanznot zuſammen mit der wachſenden Dawesbelaſtung auf eine Verbilligung der heute dreifach nebeneinander gehenden Arbeit von Reich, Ländern und Kommunen. Irgend⸗ wie wird ſich der Einheitsgedanke durchſetzen, wenn auch ſicher nicht in der Form einer einzigen Zentralverwaltung. Auf der andern Seite ſtehen der Neugliederung des Rei⸗ ches ungeheure Hemmniſſe entgegen, die in abſehbarer Zeit im Wege der parlamentariſchen Auseinanderſetzung gar nicht zu überwinden ſind. Würde nun aber im Jahre 1929 von einer neuen Nationalverſammlung die geſamte Verfaſ⸗ ſung neu zu erörtern ſein, ſo ließe ſich wohl dafür halten, daß aus Erfahrungen, Beobachtungen und Erkenntniſſen eine Reform gefunden würde. Es wäre auch durchaus nicht affnungslos, ſelbſt im Flaggenſtreit eine Schlichtung zu fin⸗ den, über die ſich heute viele den Kopf zerbrechen, weil gerade ſie ſchlechterdings doch die Vorausſetzung iſt zur Beſeitigung des tiefen Riſſes in der deutſchen Volksgemeinſchaft. Endlich wäre es gerade bei einem ſolchen Anlaß nicht allzu ſchwierig, die offenbaren Mängel im heutigen Wahlſyſtem(Wahlmün⸗ digkeit, Wahlkreiseinteilung) zu beſeitigen. Bei einer ſolchen Neuberatung der Verfaſſung dürfſte ſich jeder Verdacht reak⸗ tionärer Tendenzen von vornherein ausſchalten, den eine auf Agitation bedachte Oppoſition heute bei der geringſten Ver⸗ faſſungsänderung mit Erfolg hervorzurufen vermag. Es ſoll nicht verkannt werden, daß die raſche Verabſchie⸗ dung des Verfaſſungswerkes von der Nationalverſammlung in Weimar zu ihrer Zeit eine zwingende Notwendigkeit war, um das Chaos zu verhüten, den drohenden Räteſtaat abzu⸗ wehren und den ſchlimmſten Bürgerkrieg unmöglich zu machen. Doch das wäre auch mit einem langfriſtigen Provi⸗ ſorium, einer Verfaſſung mit Reviſionsver⸗ pflichtungen nicht unmöglich geweſen. * Nicht bei der Verfaſſung allein erweiſt ſich ein Defini⸗ tivum, geſchaffen in einer anormalen Zeit, als ein Irrtum der Zeitgenoſſen, die glauben, auf viele Menſchenalter hinaus endgültige Vorkehrungen treffen zu können. In viel höherem Maße gilt die Feſtſtellung für den Verſailler Vertrag. Würde zehn Jahre nach Friedensſchluß der Hohe Rat der alten Entente noch einmal zuſammenberufen mit der Ver⸗ pflichtung, ein endgültiges Inſtrument zur Befriedung Eu⸗ ropas zu ſchaffen, ſo würde zweifellos außer Foch und Poin⸗ caré ſich keine Stimme mehr finden, die für die unbegrenzte Fortdauer der deutſchen Reparationsverpflichtung, die weitere Beſetzung der Rheinlande und des Saargebiets, die Abtren⸗ nung Danzigs und Memels, für die verhängnisvolle Grenz⸗ ziehung zwiſchen Deutſchland und Polen zu haben wäre, ab⸗ geſehen davon, daß man vom Diktat⸗ zum Verhandlungs⸗ frieden kommen müßte. Das unſelige Geſchick Europas iſt iſt dies, daß eine Gruppe von Menſchen ſich als kleine Herr⸗ götter fühlten, und in Stunden wütendſten Haſſes dem alten Kontinent Formen und Belaſtungen aufzwangen, unter denen Millionen von Menſchen auf Generationen hinaus zu leiden haben. Es hätte wahrhaftig genügt, Mitteleuropa auf zehn Jahre Sklavenketten zu legen. wenn man ſchon in einem heute nicht mehr verſtändlichen Siegesrauſch die Rolle der Herren der Welt zu ſpielen ſich erdreiſtete. In einem wenig geringeren Zeitraum als zehn Jahre hat ſich das Geſicht der Welt völlig gewandelt. Wieder iſt ein harter Abſchnitt Geſchichte ausgefüllt mit Leid und Tränen, Hunger und Not. Unſinnige Schranken verhindern die natür⸗ liche Entwicklung der Wirtſchaft, verhindern das Aufkommen von Wohlfahrt und Lebensfreude, den ſicherſten Garantien für den Weltfrieden. Mit Behelfen und mühſeligen Kom⸗ 1 17 170 1 N de inhn zu ernennen, Stunden 9 Minuten gebraucht. 2. Seite. Nr. 476 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 14. Oktober 1927 promiſſen wird verſucht, zu heilen und lindern. Warum nicht aber das Uebel an der Wurzel faſſen, warum nicht in einer neuen Friedenskonferenz alle Probleme erörtern, die offen⸗ bar aus Haß und Ueberhaſtung geborenen Schäden beſeitigen? Warum denn nicht in einem von Gegenwartsgedanken erfüllten Gremium die Frage der Rüſtung und Abrüſtung klären, um die ſich heute die beſten Köpfe von Coolidge bis Ceeil und Bernſtorff hoffnungslos bemühen. * Die ungeheuren Schäden richteten Männer an, die alles in„ewigen“ Verträgen feſtlegen und noch bis in Zeiten mit⸗ heſtimmen wollten, wo ſie nichts mehr ſagen können. Jede Gegenwart aber fordert ihre beſonderen Rechte, die die Zu⸗ kunft ſich holen muß, wenn ſie dem Lebenden verweigert werden. An der angemaßten Gottähnlichkeit eingebildeter Ge⸗ ſchichtemacher leiden wir. Und der Weg dieſer Leiden und Schmerzen iſt noch gar nicht abzuſehen. Das iſt der Fluch des Definitiven, das aus der Menſchheitsgeſchichte nir⸗ gendwo ſeine Berechtigung beweiſen könnte. Th. Die Nakowski⸗Note Rußlands Die von der ruſſiſchen Regierung dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter Herbette überreichte Note liegt nunmehr im Wortlaut vor. Sie weiſt einleitend auf die Verdienſte hin, die Rakowski ſich im Laufe der Verhandlungen zwiſchen Ruß⸗ land und Frankreich erworben habe. Die Sowjetregierung könne die Begründung der franzöſiſchen Abberufungsforde⸗ kungen nicht anerkennen. Der franzöſiſche Botſchafter abe ſelbſt am 4. September mitgeteilt, daß die franzöſiſche egterung ſich durch die Erklärungen Tſchitſcherins für be⸗ friedigt erachte, ſo daß es unverſtändlich ſei, wieſo Frankreich nunmehr eine Neubeſetzung des Poſtens fordere. Offenbar 1 die franzöſiſche Regierung ſelbſt die Unzulänglichkeit dieſer Begründung anerkannt und daher dem Botſchafter Rakomwski neuerdings die Veröffentlichung eines an den Vor⸗ ſitenden der franzöſiſchen Delegation, de Monzie, gerichteten Schreibens vorgeworfen. Die Note begründet die Veröffent⸗ lichung mit der Notwendigkeit, den in der franzöſiſchen Preſſe 52 gegen die Sowfetregierung erſchienenen verleumderiſchen und entſtellenden Nachrichten entgegenzutreten. Außerdem ſei die Beröffentlichung mit Wiſſen de Monzies erfolgt. Die Ab⸗ berufung Rakowskis müſſe die ungünſtigſte Rückwirkung auf ſpäteren Verhandlungen haben und die Sowfetregierung —28 daher jede Verantwortung für dieſe Abberufung und re der franzöſiſchen Preſſe gegen Rakowski, die gleichfalls auf offizielle Quellen zurückgehe, könne bei dieſer Abberufung nicht einmal von der geringſten Höflichkeitsformel die Rede ſein. Die ruſſiſche Regierung könne aber nicht leugnen, daß die franzöſiſche Regierung das Recht habe, einen neuen Bot⸗ after zu verlangen. Sie müſſe alſo dieſer Forderung, ſo unberechtigt ſie auch ſei, Rechnung tragen und ſehe ſich infolgedeſſen gezwungen, Rakowski ſeines Botſchafter⸗ amtes in Frankreich zu entheben und einen Nachfolger für für den ſie gegenwärtig bei der franzöſiſchen Regierung um das Agrement nachſuche. Die franzöſiſche Preſſe zur Abberufung Rakowskis Die Kommentare der Morgenblätter zur Abberufung in drei Kategorien. ie eine, ſo der„Matin“, as„Journal“ und die„Ere Nouvelle“ zeigen ſich be⸗ friebigt darüber, daß der unliebſame Botſchafter enkfernt wer⸗ den konnte und daß es nicht zu einem Abbruch der diplo⸗ matiſchen Beziehungen gekommen iſt. Andere, 12 70 gehören Scho de Paris“, der„Figaro“, der„Gaulois“, und die„Vie⸗ koire“ bezeichnen es als ganz gleichgültig, wer den Botſchaf⸗ tergoſten bekleidet. Sie verlangen den gänzlichen Bruch da der Bolſchewismus fortbeſtehe und man von den Ruſſen einen Verzicht auf ihr revolutionäres Programm nicht ver⸗ langen könne Wieder andere, ſo„Oeupre“, die„Humanits“, die„Volonte“ und der Parfs matinal“ mißbilligen das Vor⸗ gehen der franzöſiſchen Regierung gegen Rakowski überhaupt, Feil das ſchljeßlich doch zum Bruch und zu einer Schädigung rankreichs fütren müſſe. Die letzten Blätter bleiben aller⸗ ings in der Minderheit. Sſe heben meſſt den Verſöhnungs⸗ willen hervor, den die ruſſiſche Regierung dadurch bewieſen att dort nur einen Geſchäftsträger zu belaſſen. 9— daß ſie einen neuen Botſchafter in Parts ernannt habe, Eine neue Kanalſchwimmerin — London, 14. Okt. Die 24jährige verheiratete Londoner Stenotypiſtin Joy Gil! ſtartete geſtern vormittag 9,11 Uhr pon Kap Griß Nez, um den Aermelkanal zu durchſchwimmen. Um 12½9 Uhr nachts betrat ſie in der Shakeſpeare⸗Bucht eng⸗ liſchen Boden. Sie brach vor Erſchöpfung zuſammen. Für die Durchquerung des Kanals hat die Schwimmerin 15 Sie iſt die dritte Eng⸗ änderin, die im Laufe der Woche den Kanal durchſchwommen Folgen ab. Im Hinblick auf die unerhörte Kampagne rächen, Sabotageakte vornehmen. Die VBeralungen des Reichskabinelts Berlin, 14. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute nachmittag findet um 4 Uhr eine Kabinettsſitzung ſtatt, die ſich noch einmal mit der Beſoldungsreform und dem Entwurf des Reichsſchulgeſetzes befaſſen wird. Bei dieſer Gelegenheit wird ſich das Kabinett auch über die Frage der Doppelvorlage ſchlüſſig werden müſſen. Aus dem bisherigen Verlaufe der hentigen Reichsrats⸗ ſitzung läßt ſich eine beſtimmte Angabe noch nicht machen, doch ſpricht die Wahrſcheinlichkeit dafür, daß bei den ſtarken Dif⸗ ferenzen, die in weſentlichen Punkten zwiſchen den Auf⸗ faſſungen des Reichsrates und des Kabinetts beſtehen, der Weg der Doppelvorlage beſchritten werden wird. Der interfraktionelle Ausſchuß der Regie⸗ rungsparteien wird anfangs der nächſten Woche zufam⸗ mentreten um die Frage zu klären, ob die Regterungsparteien im Auſchluß an die Begründungsrede des Reichsinnenmini⸗ ſters v. Keudell zur Schulvorlage eine gemeinſame Erklärung abgeben werden. Es iſt auch anzunehmen, daß die Deutſche Volkspartei es ſich nicht verſagen wird, ihre Zuſtimmung und ihre Haltung durch ihren Schulſachverſtändigen Runkel beſonders darlegen zu laſſen. * Berlin, 14. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, haben ſich der Reichspräſident und der Reichs⸗ kanzler durch den deutſchen Koſul in Graz nach dem Befinden des öſterreichiſchen Geſandten in Berlin, Dr. Frank, erkun⸗ digt und ihm ihre beſten Wünſche übermittelt. Entſchließungen gegen den Reichsſchu geſetzentwurf Auf der Heidelberger Herbſtverſammlung der Kirchlich⸗ voſitiven Vereinigung wurde auf Antrag des Vorſitzenden farrer Herrmann⸗Karlsruhe folgende Entſchließung zum Reichsſchulgeſetzentwurf einſtimmig angenommen: „Wir erkennen den Kamyf unſerer Geſinnungsfreunde im Reich für die evangeliſche Schule als berechtigt an. Aber für unſer Land wünſchen wir im Intereſſe des Schulfriedens und der ungeſtörten Weiterentfaltung des badiſchen Schul⸗ weſens die Erhaltung der längſt bei uns eingehürger⸗ ten Chriſtlichen Stmultanſchule. Vor allem fordern wir in Uebereinſtimmung mit der Erklärung der Kirchen⸗ regierung, daß die Beſorgung und Ueberwachung des Reli⸗ gionsunterrichts Sache der Kirche bleibt“. * 1* 4. Eine von Mannheim und Heidelberg ausgehende Eingabe zum Reichsſchulageſetz, die von angeſehenen Uni⸗ verſitätsprofeſſoren und Pädagogen unterzeichnet iſt, unter⸗ breitet dem Reichstag„Richtlinien zum Reichsſchulgeſetz“ ge⸗ ſtützt auf Grundſätze, die ſich in der badiſchen Simultanſchule trefflich bewährt haben. Die Eingabe zeigt einen einfachen Weg, auf dem einſchneidende Eingriffe, Umwälzungen, Un⸗ ruhen und Unkoſten im Schulweſen nach Möglichkeit vermie⸗ den werden. Sie verlangt vor allem, daß die weltlichen Unterrichtsfächer, aus denen der Volksgemeinſchaft der gemeinſame und bindende Bildungsgehalt kommt, nicht kon⸗ feſſionell aufgeſnalten werden und daß für dieſen Unterricht auch in allen Schularten die gemeinſame ſtaatliche Aufſicht als Ausdruck der Staatshoheit erhalten bleibt. Dagegen ſoll der Religjonsunterricht der Schule der kirchlichen Loftune — bei Vermeidung kirchlicher Lokalaufſicht— unterſtellt wer⸗ den. Dieſe Löſung hat ſich in Baden in 50jährigem Schul⸗ frieden bewährt und hat auch die Zuſtimmung der kirchlichen Organe, der katkoliſchen wie der proteſtantiſchen, gefunder Sie ſcheint auch für das Reich den rechten Weg zu weiſen. Von den Unter⸗eichnern ſeien genannt: Antutz⸗Holbor berg, Bauch⸗Jeng, Budde⸗Hannover, A. Fiſcher⸗München, E. Hoffmann⸗Heidelberg, Ihrig⸗Mannheim. Krieck⸗Mannheim, Hördt⸗Heidelberg, Lacroir⸗Heidelßerg, Noßl⸗Göttingen, Rik⸗ kert⸗Heidelherg, Rothenbücher Münthen, Seyfert⸗Dresden, Sickinger⸗Mannheim, Thone deideſberg. Die Proteſtkundgebung der deutſchen Ho chſchullehrer gegen das Reichsſchulgeſetz hat bereits viele Hunderte von Unterſchriften aus allen politiſchen Richtungen erhalten. Vorſichtsmaßnahmen in Mexiko — London, 14. Oktober. Wie der„International News Service“ meldet, werden in Mexiko ſämtliche Brücken, Eiſen⸗ bahnen und alle öffentlichen Gehäude durch Militär bewacht. Die mexikaniſche Regierung hat die größten Vorſichtsmaß⸗ nahmen getroffen, um zu verhindern, daß die Rebellen, um ſich für den Fehlſchlag ihres revolutionären Anſchlags zu b Mobdiziniſche Amſchau Die Veſchaffenheit der Milz Von Dr. H. Frank⸗Obermüller dZu den Organen unſeres Körpers, von denen der Laie ſich gewöhnlich nur recht verſchwommene Vorſtellungen macht, gehört die Milz. Ihre Hauptbedeutung liegt in der Regulie⸗ rung bdes Blutdörucks, doch hat ſie auch noch eine Reihe anderer Funktionen, von denen im Nachſtehenden die Rede ſein ſoll. Da iſt zunächſt zu erwähnen, welche Aufgabe die Milz bei 5 ggewiſſen Atemvergiftungen zu erfüllen hat. Atemgifte wie 17 15 15 0 858 das Kohlenoxid ſind Stoffe, welche die Atemfunktion des lutes aufheben. Verbrennt man nämlich Kohle bei ungenü⸗ diornd(C=0. Erſteres iſt ein tödliches Gift. Beim Ein⸗ 5 e Luftzufuhr. ſo bildet ſich Kohlenoryd(00)] ſtatt Koh⸗ atmen örinat es durch die Lungen ins Blut. wo es ſich mit dem FFarbſtoff der roten Blutkörperchen verbindet. Dieſer Farbſtoff, Hämoglobin genannt, hat die Eigentümlichkeit, ſo⸗ wohl mit Sauerſtoff wie mit Kohlenſäure ſehr loſe Verbin⸗ dungen einzugehen, worauf eben die Atemfunktion des Blutes beruht: die Blutkörperchen nehmen in den Lungen Sauerſtoff auf, um ihn allen unſeren Organen zuzuführen und an dieſe abzugeben. Als Erſatz beladen ſie ſich mit Kohlenſäure, dem normalen Verbrennungsprodukt des lebenden Körpers, und füßhren dieſe wieder der Lunge zu. die ſich ihrer durch Aus⸗ atmen entledigt. Das Kohlenoryd geht nun aber mit dem Hämoglobin eine unzerkrennliche Verbindung ein und macht es zur Aufnahme von Sauerſtoff oder Kohlenſäure ungeeſanet. Damit iſt die Atemfunktion des Blutes aufgehoben. Die Lungen vermögen teinen Sauerſtoff mehr abzugeben. die Gewebe erhalten nicht das für ſie unenthehrliche Gas und können zudem die in ihnen gebildete Kohlenſäure nicht abſtoßen. Wer längere Zeit Koh⸗ lendunſt einatmet. muß alſo erſticken. Welche Rolle ſpielt nun die Milz hierbei? Bei einer leichten Veraiftung zleht ſie ſich zuſammen und preßt Blut aus. welches das veragiftete Blut erſetzt. Dauert die Vergiftung längere Zeit. drinat alſo niel Kohlenornd ins Blut, dann giht es noch einen anderen Weg. Das Blut in der Milz wird viel ſväter als das im ührigen Körper vom Koßlenoryd angegriffen. Die Milz bildet alſo gaeemiſſermaßen ein Reſervoir, in das die Gifte nur langſam eindringen. Sie enthält einen gewiſſen Vorrat unvergifteten Blutes, aus dem ſie nach Bedarf abgehen kann. Die Milz dient weiter zur Herſtellung roter Blutkörver⸗ gben, beſonders ſolange der Körper ſich noch im embrvonalen Zuſtande befindet. Beim ausgewachſenen Menſchen ſcheint ſolches nicht mehr der Fall zu ſein, doch kann dieſe Tätigkeit wieder gaeweckt werden, wenn der Körver großen Bebarf an friſchem Blut hat, wie bei Blutarmut und ſtarken Blutungen. Andererſeits vernichtet die Milz aber auch während des gan⸗ zen Lebens rote Blutkörperchen, und zwar handelt es ſich, wie genaue Unterſuchungen ergeben haben, etwa um den fünften Teil der hindurch gehenden— wahrſcheinlich nur die minder⸗ mertigen, ſchwachen— Blutkörperchen. Die Milz bewirkt alſo eine ſtändige Erneuerung des Blutes. Merkwürdigerweiſe werden hierbei in erſter Linie artfremde Blutkörverchen aus⸗ geſchieden, die irgendwie in den Blutkreislauf gelangt ſind. Um die Funktion eines Organs kennen zu lernen. wendet der Phyſiologe oft die ſogenannte„overative Exſtirpation“ an, d. h. er entfernt den betreffenden Teil. Aus den dann ent⸗ ſtehenden Veränderungen ſchließt er auf die Funktion des herausgenommenen Organs. Von der Milz iſt nun ſchon ſeit dem römiſchen Naturforſcher Plinius bekannt, daß man bei Menſchen und Hunden die Mils herausſchneiden kann, ohne daß dies tödliche Folgen hätte. Ein lebensnotwendiges Organ iſt die Milz demnach nicht, aher ſie iſt auch nicht bedeutungslos. Die Herausnahme der Milz hat neueren Unterſuchungen zufolge eine ganze Reihe von Wirkungen auf den Körper. Junge Tiere, denen man die Milz herausſchnitt, blieben in Entwicklung und Wachstum hinter ihren Altersgenoſſen zu⸗ rück. Solche Tiere ſind auch gegen verſchiedene Vergiftungen viel empfindlicher als normale, auch viel weniger widerſtands⸗ fähig gegen Anſteckungen. Wahrſcheinlich erzeugt die Milz auch Gegengifte gegen zahlreiche Bakterien und hält ins Blut eingedrungene Razillen zurück, um ſie zu vernichten. Tiere. denen man die Mils herausgenommen hat, zeigen noch eine andere Eigentümlichkeit: ſie werden viel lebendiger und freß⸗ luſtiger. Man hat gefunden, daß Hunde oßne Milz um ein Drittel mehr Futter benötigen als normale Tiere. Schließſich iſt noch die Raſſe zu erwäßnen. welche die Milz beim Eiſenſtoffmechſel des Körners ſpielt. Sie iſt das eiſen⸗ reichſte Orean: Eiſen kommt in ihr in allerlei. auch in Kimeih. nerbindungen vor: ſie enthält eine beſondere Art Zellen mit kleinen Eiſenmengen. Sideroenten genannt. aus denen ſie, wenn der Körper beſonders viel Eiſen benötiat, dieſes Mine⸗ ral zur Verfügung ſtellen kann. — Krebskrankheit und Wünſchelrute. Die der Kunſt der Aerzte noch vielfach trotzende Krehskrankheit, unzweifelhaft eine der ſchlimmſten Geißeln der Menſchheit, hat eben wegen ihrer Furchtbarkeit alle Mittel zum Kampf gegen ihre Ver⸗ eerungen aufgerufen. Sogar die Geophyſik hat neuerdings eiträge zu dieſem Thema liefern können. Es hat ſich ge⸗ * Reklame für Pointaré Paris, 14. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter. Nächſten Sonntag wird Raymond Poincars in ſeiner Ge⸗ burtsſtadt Bar le Due anläßlich der Einweihung eines Sol⸗ datendenkmals auf grandioſe Weiſe gefeiert werden. Zahl⸗ reiche elſaß⸗lothringiſche Vereine, die ſeinerzeit bei der Wahl Poincarés zum Präſidenten der Republik im Jahre 1913 in Bar le Duc Kundgebungen veranſtalteten, werden an den Feſtlichkeiten teilnehmen. Poincaré wird in Bar le Duc von zahlreichen Politikern empfangen werden, an der Spitze von ſeinem Freund Maginot, dem früheren Kriegsminiſter, der das Ruhrunternehmen militäriſch organiſierte. Sodann wird der Miniſterpräſident bei dem Soldatendenkmal eine Rede halten. Die Stadt Bar le Duc und die Bevölkerung werden ſich an den Feſtlichkeiten beteiligen. Die Straßen werden be⸗ flaggt ſein und ein Feſtzug, der auch einen militäriſchen Charakter erhalten wird, ſoll nachmittags durch die Straßen der Stadt ziehen. Die politiſche Bedeutung dieſer Kundgebung wird in der heutigen Morgenpreſſe hoch bewertet. Der deutſche Ozeanflug D 1230 geſtartet Heute Freitag vormittag 6 Uhr 25 Minuten iſt in Liſſabon das Junkersflugzeug D 1230 zum Fluge nach den Azoren ge⸗ ſtartet. Nach 60 Sekunden erhob ſich die Maſchine vom Tefo, feuerte eine Leuchtkugel ab und nahm dann den Kurs auf die Azoren. Trotz der noch herrſchenden Dunkelheit und des regneriſch⸗kühlen Wetters waren viele Zuſchauer beim Ab⸗ flug anweſend. Die Maſchine iſt mit acht Tonnen belaſtet, darunter 3600 Kg. Benzin. Die Windverhältniſſe ſind günſtig, Die Rettung der Miß Elder In ganz Amerika herrſcht über die glückliche Rettung ber Miß Elder und ihres Piloten große Freude. Man hatte die Fliegerin bereits auf die Liſte der zahlreichen Opfer, die die Oseanfliegerei gefordert hat, geſetzt. Ueber die Rettung liegen nun nähere Einzelhetten vor. Danach mußte das Flug⸗ zeug plötzlich wegen Bruches eines Brennſtoff⸗ behälters auf das Waſſer niedergehen, als Brennſtoff⸗ mangel eintrat. Die See war ſehr bewegt und das Landflug⸗ zeug wäre beſtimmt in kürzeſter Friſt geſunken, wenn ni glücklicherweiſe der holländiſche Dampfer„Barendrecht“ das Wrack gefunden hätte. Den ausgeſetzten Rettungsbooten ge⸗ lang es, die beiden Flieger zu bergen. Mehrere Meldungen ſagen übereinſtimmend, daß das Flugzeug bereits in Brand geraten war, als es aufgefunden wurde. Der holländiſche Dampfer hat ſeinen Kurs geändert und will die Azoren am Samstag vormittag anlaufen, um die Geretteten an Land 3¹ ſetzen. Miß Elder und ihr Begleiter werden nach Paris weiterreiſen. Letzte Meldungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 14. Okt.(Eigener Bericht.) Der gemiſchte beſchließende Ausſchuß hat in ſeiner geſtrigen Sitzung geneh⸗ migt, daß die ſtädtiſchen Beamten, Angeſtellten und Ruhe⸗ gehaltsempfänger zunächſt für zwei Monate die gleichen Vor⸗ ſchüſſe erhalten ſollen, die das Reich und Land den Be⸗ amten gewährt.— Für die Unwettergeſchädigten von Sachſen wurde eine Unterſtützung von 4000 Mk. be⸗ willigt.— Die Frage der baulichen Erweiterung der Molkenkur wurde noch nicht endgültig erledigt.— Der Bericht des Stadtrates über die Errichtung des Badehauſes wurde gutgeheißen und der Uebergang des Baugrundſtückes auf die Bad Heidelberg.⸗G. genehmigt. Die Ebert⸗ und Hindenburgbüſten für den Reichstag — Berlin, 14. Okt. Wie bereits kurz gemeldet, wird am 18. Oktober, um 12 Uhr vormittags, vor der erſten Pleuar⸗ ſttzung in der Wandelhalle des Reichstages die feierliche Uebernahme der Standbilder des verſtorbenen Reichs⸗ 9 7 0 Ebert und des gegenwärtigen Reichspräſidenten v. Hindenburg erfolgen. Die beiden Büſten werden in den Niſchen zu beiden Seiten des Hauptportals, das nach dem Platz der Republik führt, aufgeſtellt. Der feierlichen Ueber⸗ nahme werden die Mitglieder des Reichstages beiwohnen. Die Büſte Eberts ſtammt von dem Münchener Prof. Bleeker, die Büſte Hindenburgs von dem Berliner Bilbhauer Prof⸗ Scharff. Chineſiſche Seeräuber — London, 13. Okt. Wie aus Hongkong gemeldet wird, wurde der auf der Fahrt von Hongkong nach Wutſchau begrif⸗ fene chineſiſche Dampfer„Fing⸗Wu“ von Piraten überfallen. Sämtliche Paſſagiere wurden ausgeplündert und 60 Perſonen als Geiſeln mit in die Küſtengebirge entführt. zeigt, daß in den Diluvial⸗ und Miozängebieten beſonders viel Krebs vorkommt, während er im Bereich des Urgeſteins Gneis verhältnismäßig ſelten iſt. Eigentümlicherweiſe hat ſich ergeben, daß einzelne Häuſer bezw. Häuſerreihen mehr befallen werden als andere. In Dresden haben Hedwig Th. Winzer und Willtbald Melzer, die beide gegen geopfhchiſche Störungen beſonders empfindlich ſind, dieſe Frage mit Hilfe der Wünſchelrute zu klären verſucht. Sie geben in der„Med. Welt“ eine Ueberſicht von einwandfreien Erfahrungstatfachen, die darauf hindeuten, daß wir es bei der Krebskrankheit min⸗ deſtens in gewiſſem Sinne um die Wirkung allzu großer Strahlungsreize vom Boden aus zu tun haben. In einzelnen Lageſkizzen wird gezeigt, wie hauptſächlich in der Nähe von Dresden dieſe unterirdiſchen Strömungen Fälle von Nieren⸗ krebs, Magenkrebs und Bruſtkrebs begünſtigt haben können. Vehrreich iſt auch der Umſtand, daß die benachbarten Obſt⸗ bäume längs der Untergrundſtröme kränkeln. während weiter abſtehende Bäume ſich geſund entwickeln. Nach dieſen An⸗ haltspunkten wird es verſtändlich, warum in Gebieten, die durch ſolche Ströme beſonders gefährdet ſind, wie im Erz⸗ gebirge, Lungenkrebs geradezu endemiſch auftritt und etwa als„Schneeberger Krankheit“ bezeichnet werden kann. Der Herausgeber der Zeitſchrift„Der kommende Menſch“, Hanns Fiſcher, hat durch einen erfahrenen Rutengänger an ſeinem Wohnort die eben geſchilderten Erfahrungen nachprüfen laſſen und ausnahmslos beſtätigt gefunden. Wenn auch die offizielle Schulwiſſenſchaft ſich dieſen Anregungen gegenüber noch durch⸗ aus zurückhaltend einſtellen muß, ſo dürfte es doch im Intereſſe der leidenden Menſchheit liegen, daß vielleicht in Großſtädten durch erprobte Rutengänger weitere Studien über die Be⸗ ziehung zwiſchen Rutenausſchlag über Untergrundſtrömen und dem Auftreten von Krebs geſammelt werden. Soltten ſich die erwähnten Beziehungen beſtätigen ſo können geradezu unabſehbare Aenderungen in dem Werte der ſtehenden Häuſer eintreten, denn es wird ſich gewiß niemand durch längeres Bewoßnen von über Waſſeradern ſtehenden Häuſern der Ge⸗ fahr ausſetzen wollen, im Laufe der Jahre von Krebs befgllen zu werden. ok. OKonnersreutiß und die Mebizin. Eine ſenſattonelle Erklärung des Rätſels von Konnersreuth gab geſtern abend Dr. med. Felir A. Theilhaber vor der Geſellſchaft für Sexualreform im Bürgerſaal des Berliner Rathauſes. Er ſetzte auseinander, daß die Stigmatiſationphäuomene den Er⸗ ſcheinungen bei Skorbuterkrankungen ähnlich ſeien, bei der Hautblutungen wie bei der Thereſe Neumann auf⸗ treten, und zwar entſtehen dieſe, bei Skorbut vorkommenden Blutungen aus Mangel an Nahrungsſtoffen(Vitamine). Ste treten gleichfalls an verſchiedenen Körperſtellen auf. e 22 — — — hezogen wurde. 1— den 14. Oktober 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 476 Verſchöntrungen und In der Heidelbergerſtraße Auf der rechten Seite der Heidelbergerſtraße hat ſich Ebenfalls manche Veränderung vollzogen. Das Modewarengeſchäft von Otto Hornung [Strumpfwaren und Trikotagen) in O 7,5 hat ſich nach rück⸗ wärts nicht unbeträchtlich ausgedehnt. Die Verkaufslokali⸗ täten ſind in ihrer eleganten Ausſtattung ganz auf den Ge⸗ chmack unſerer anſpruchsvollen Damenwelt zugeſchnitten. Die irma, die ſeit 18 Jahren beſteht, ſiedelte vor einigen Jahren von P5, 1 in die jetzigen Räumlichkeiten über. Die Mannheimer Niederlage der Württembergiſchen Metallwarenfabrik Hat ſich in O 7, 6 durch eine im März ds. Js. begonnene Er⸗ weiterung Geſchäftsräume geſchaffen, die in ihrer Größe zur wirkungsvollſten Ausſtellung der Fabrikate des Geislinger Werkes ausgezeichnet geeignet ſind. Die Artikel, die das Heim ſchmücken ſollen, können nur anziehend auf den Käufer wirken, wenn ſie nicht zu fehr zuſammengedrängt werden müſſen. Durch Hinzunahme des benachbarten Ladens wurde ein großer viereckiger Raum geſchaffen, der in großzügiger Weiſe auf das eleganteſte ausgeſtattet iſt. Die rückwärtige Abteilung, zu der mehrere Stufen führen, wurde dem Haupt⸗ raum ſo harmoniſch angegliedert, daß man von einer überaus praktiſchen Geſtaltung der Geſamtlokalitäten ſprechen kann. Man erkennt das Geſchäft nicht wieder, ſo vorteilhaft hat es ſich gegen früher verändert. Die mächtigen Schaufenſter zu beiden Seiten des Einganges entſprechen in ihrer Ausſtattung dem vornehmen Geſchmack, der bei der Einrichtung der Ver⸗ kaufslokalitäten obwaltete. Die Mannheimer Filtale der Württembergiſchen Metallwarenfabrik befand ſich lange Jahre an den Planken in Os in den Räumen, die heute die Firma Weczera innehat. Da während des Krieges in Geislingen nichts mehr fabriziert wurde, ging die Filiale, die von Herrn Ziegelwalner auf eigene Rechnung geführt wurde, ein, wurde 21bf 1525 von der Fabrik wieder in der Heidelbergerſtraße eröffnet. Im Osramhaus(O 7, 18), das von der Muſikalienhand⸗ lung Karl Ferd. Heckel erworben wurde, baut die 777750 J. u. A. Ludwig das Parterre, in dem ſich bisher Büros defanden, in zwei prachtvolle Läden um, von denen der eine für das Schuhhaus Schloß beſtimmt iſt, während der andere dieſer Tage durch das Mannheimer Muſikhaus Unter Zuhilfenahme der Errungenſchaften der Phonotechnik iſt eine Anzahl ſchallſicherer Kabinen ge⸗ ſchaffen, die zum Vorführen von Apparaten und zum Vor⸗ ſpielen von Platten beſtimmt ſind. Das muſikliebende Pub⸗ likum kann auf dieſe Weiſe ungeſtört ſeine Auswahl treffen. Die Sprech⸗Apparate⸗Ausſtellung iſt bedeutend vergrößert. Außer dem ſehr erweiterten Muſikſortiment, das neben der Pflege der klaſſiſchen und Kammermuſik auch die moderne Kunſt berückſichtigt, erfolgte vor allem der Ausbau deßs Salon⸗ orcheſter⸗Repertoirs. In einer neu geſchaffenen Abteflung ge⸗ langen Pianos, Flügel und Harmoniums zum Verkauf. In der Anterſtadt Wenn man ſich in die Nebenſtraßen begibt, entdeckt man ebenfalls manche Veränderung. Wir greifen die wichtigſten heraus. In der Jungbuſchſtraße hebt ſich die Firma Gebrüder Müller (Inhaber Adolf Müller) durch die großſtädtiſche Ausge⸗ ſtaltung ihrer Geſchäftslokalitäten in H 3, 1 auf das Vorteil⸗ hafteſte von vielen anderen ab. Populär iſt das Herren⸗ und Knaben⸗Konfektionsgeſchüft unter dem Namen„Hoſenmüller“ geworden. Vor etwa 20 Jahren gegründet, ſind Hoſenmüllers von Anfang an im gleichen Hauſe anſüſſig, zuerſt beſcheiden in der Ecke, dann nach dem Auszug der Firma Kupfermann in fämtlichen Parterreräumen. Die zehn Schaufenſter, die ſich mit Verkleidung der Faſſade in hellem Holz ſehr gediegen ausnehmen, erzählen von der Leiſtungsfähigkeit der Firma, vor allem nach der Nichtung, daß ſie keineswegs nur Hoſen ührt, vielmehr Herren und Knaben komplett ausſtattet. Archltektt Watzel u. Sohn waren Planfertigung, und Ausführung des Erweiterungsbaues übertragen. Ein Zweig⸗ geſchäft befindet ſich im Hauſe Schwetzingerſtraße 98. Das Möbelhaus Kupfermann n. Co. 1000 gegründet, hat ſeine Lokalitäten im April 1927 von na 4,—2 verlegt. Hier wurden Partere und 2. Stock in Anſpruch genommen. Die leiſtungsfähige Firma, die alle Mannheimer Kunſtverein Werke von Dill— Born— Deuticke⸗Szabo— Liebhart Nach der Abgeſchiedenheit der religiöſen Gemälde des Münchners Fr. Hass nähert ſich die gegenwärtige Ausſtel⸗ lung wieder der wohlgegründeten Erde, ſogar zuweilen der heimatlichen Scholle in den Werken des Pfälzers Otto Dill, der jetzt ebenfalls in München lebt. Als Landſchaſtsmaler iſt dieſer temperamentvolle Impreſſioniſt hier bereits hin⸗ reichend bekannt; man hat nun Gelegenheit, ſein bisheriges Schaffen zu überſchauen. Dabei zeigt ſich ein ſtetes Ringen mit den Details ſowohl wie mit der techniſchen Bewältigung der Geſamtanlage. In dieſer Art war uns beſonders das Bild„Bei Neuſtadt“ intereſſant, in dem er die in letzter Zeit etwas zu beliebt gewordene Benutzung der bloßen Leinwand als koloriſtiſches Ausdrucksmittel ſehr geſchickt mit dem Schwung ſeiner Kompoſition verbindet. Einige Italienbilder, beſonders das in der Architektur des Landſchaftlichen ganz ausgezeichnete„Palermo“ offenbaren die überlegene Art, mit der er ſich von jeder farbigen Verlogenheit zugunſten reichſter Einfühlung in das Atmoſphäriſche fernhält. Bilder aus Nord⸗ afrika laſſen reiches Leben und innere Bewegung erkennen. In der„Reiterſchlacht“ lebt eine viſionäre Kraft, die dann in der„Tripolitaniſchen Phantaſie“ offen zugeſtanden wird. Auch die übrigen Gemälde(wir nennen als charakteriſtiſch noch die„Allee“) und eine Reihe von Sepiazeichnungen wer⸗ den den Beſchauer durch viele Einzelheiten feſſeln. Wolfgang Born⸗Wien iſt eine urwüchſige, höchſt eigen⸗ willige, bis zum Abſurden drängende Koloriſtennatur. Woher bringt er z. B. plötzlich das Rot in das Bild der„Spaniſchen Treppe“ in Rom, deren Aufban und Anlage in ſeinem Bild ſchon genug an Eigenwillen offenbart? Jedenfalls iſt aus dieſen Bildern die innerliche Steigerung eines eigenartigen Landſchaftsempfindens zu erkennen. Hauptſächlich die italie⸗ niſchen Studien beſitzen einen ſeltſamen Farbenreiz, deſſen Wärme bei dem„FKanal in Murano“ beſonders deutlich wird. Aehnlich find die Mantuaner Bilder. Intenſivſtes Leben zefat das an gewiſſe gute franzöſiſche Einflüſſe gemahnende Bild „Häuſer und Gärten“. Ein ungewöhnliches Talent iſt die Wiener Malerin Chriſta Deuticke⸗Szabo. Hier nerſpürt man die un⸗ mittelbare Wirkung einer echten Künſtlerin. Im Reiche des Sports iſt ihr Name als einer Weltmeiſterin im Eislauf bereits bekannt, und Wien, Amſterdam und Hamburg kennen ſie Als Malerin. Auch in dieſer Eigenſchaft beſitzt dieſe Frau Erweiterungen Mannheimer Geſchäftshäuſer marktgängigen Möbel und Polſterwaren zu Mittelſtands⸗ preiſen führt, hat außerdem Lagerräume in F7 mit einer Grundfläche von 3000 qm inne. Der Lieferbezirk erſtreckt ſich weit nach Baden, Heſſen und in die Pfalz hinein. Die Singer⸗Nähmaſchinen.⸗G. hat, um die Fabrikantenkundſchaft beſſer bedienen zu können, am 1. September die Fabrik⸗Abteilung von dem Haushal⸗ tungsmaſchinengeſchäft in M 1(Breiteſtraße) getrennt und einen Ausſtellungsraum, der nur Spezialmaſchinen, Kraft⸗ betriebe und Erſatzteile für Induſtriemaſchinen enthält, in E 4,—6 eröffnet. Der Filialleiter führte uns in den neuen Lokalitäten, in die man durch vier große Schaufenſter blickt, die Spezialmaſchinen, die durch elektriſchen Antrieb ſofort in Bewegung geſetzt werden können, vor. Die eine ſtickte, eine zweite nähte mit erſtaunlicher Schnelligkeit Hohlſäume, eine dritte Fnopflöcher, eine vierte ſetzte Knöpfe an. Es war eine lehrreiche Viertelſtunde, die wir in dem geräumigen Aus⸗ ſtellungslokal verbrachten. Die Firma Metzger u. Oppenheimer (Eiſen⸗ und Metallwaren), die ſich vor etwa 90 Jahren in ihrem eigenen Haus E 3, 1a, angeſiedelt hat, ſah ſich ebenfalls gezwungen, eine Vergrößerung ihrer Verkaufsräume vorzu⸗ nehmen, die ſich auf das geſamte Parterre erſtrecken. Der Eingang an der Ecke iſt beibehalten. In neun großen Schau⸗ fenſtern ſind die vielerlei Artikel, die dieſes bedeutende Spezial⸗ geſchäft in Oefen und Herden führt, auf das wirkungsvollſte ſpezialiſiert. Der zweite Stock beſteht aus Lager⸗ und Wohn⸗ räumen. Die Lokalitäten in dem gegenüberliegenden Hauſe in E 4, murden zu Lager⸗ und Ausſtellungszwecken beibe⸗ halten. Plänfertigung und Bauausführung waren den Archt⸗ tekten Huge u. Voll übertragen. Das Möbelhaus Graff hat ſich in den Räumen der ehemaligen Tabakfabrik von Löwe u. Eſchellmann in Q7, 29 angeſiedelt. In den Abendſtunden kann man ſchon von der Breiteſtraße und vom Ring her das die Faſſade hinunterlaufende Wort„Möbelgraff“ leuchten ſehen. Es iſt erſtaunlich, was aus dem primitiven Fabrikbau gemacht wurde. Man ſieht es der Faſſabe mit ihrem hellen Oelanſtrich und der feinen architektoniſchen Gliederung gar nicht an, daß hinter ihr viele Fahre Glimmſtengel fabrisiert wurden. Beim Betreten des Hausganges grüßt uns grüner Planzenſchmuck und geleitet uns in die im Hochparterre ge⸗ legenen Büroräume, an die ſich Ausſtellungsräume und Er⸗ vedition anſchließen. Im zweiten Stock werden uns mehrere komplett eingerichtete Muſterzimmer gezeigt, die von der Leiſtungsfähigkeit der Firma Zeugnis ablegen. Wir ſehen ferner eine große Anzahl Herren⸗, Sneiſe⸗ und Schlafzimmer, die in dieſem Stock ſo aufgeſtellt ſind, wie man ſie ſich ins Heim hineindenkt. Der dritte Stock iſt in gleicher Weiſe von einer Anzahl Zimmereinrichtungen in allen Ausfübrungen vom einfachſten bis vornehmſten Genre in Anſyruch genommen. Feder Stock iſt in einer anderen lebßaften Farbe gebalten. Im vierten Stock werden uns Schſafzimmer und Einzel⸗ möbel, im fünften Herren⸗ und Speiſezimmer und Einzelſtücke geseigt. Zuletzt befördert uns der 2,50 Meter breite und 2 Meter tiefe Fahrſtußl, der 15 Zentner trägt und 10 Per⸗ ſonen faßt, in den Kellerraum, in dem die Küchenausſtellung untergeßracht iſt. Selbſt hier ſind Ueherſichtlichkoit und Ge⸗ ränmigkeit feſtzuſtellen. Etwa 2000 qm hat bie Firma, die im Fahre 1910 non dem jetzigen Inhaber, Herrn Hermann Graff, im Hauſe Schmetzingerſtraße 34—40 gegründet wurde, zur Verfügung. Die Räume in der Schwetzingerſtraße, Par⸗ terre und zweiter Stock, ſind zu Ausſtellungszwecken beibe⸗ halten worden. In der Oberſtadt Die Kunſtſtraße weiſt ebenkalls verſchtedene Aende⸗ rungen auf, die ſich entweder bereits vollzogen baben oder in der Bildung begriffen ſind. Die Firma Geſchw. Alsberg in O 2 hat ihre eleganten Verkaufsräume mindeſtens um die Hälfte dadurch vergrößert, daß aus dem zweiten Stock Ateliers, Büros und Expeditlon herausgenommen und nach dem dritten Stock des Nebenhauſes in der Kunſtſtraße verlegt wurden. In dem Laden, in dem ſich bisher die Kunſthandlung Schön be⸗ 9— iſt die neu hinzugekommene Abteilung für Kin erklei⸗ ung untergebracht, während ſich darüber im zweiten Stock die Teppich⸗ und Gardinen⸗Abteilung befindet. Die Fa. Geſchw. Alsberg beſitzt nunmehr eine Front von 14 Schau⸗ fenſtern, die mit ihren 1— aparten Arrangements ſelbſt auf den äſthetiſch empfindenden Mann eine große Anziehungskraft en. Die Bauausführung war der Firma Peter 81 .. ausü 22— ein ſtarkes Zielbewußtſein; ihrer Art zu malen eignet nichts Künſtliches. Sie gibt die Dinge, wie ſie ſie künſtleriſch emp⸗ findet, unmittelbar. Das Reine, Unverfälſchte bildet das Haupt⸗ kennzeichen ihres Schaffens. Wie ſie die beiden Gegenſätze ſüdliches Meer und Hochgebirge, maleriſch bewälttat, offen⸗ bart neben der ſicheren Beherrſchung des Techniſchen eine ganz ſtarke Intuition. Die Bilder von Raguſa beſitzen ſeltene Eindruckskraft; die ganze Anlage zeigt, daß die Künſtlerin ſich nicht am Einzelnen aufhält, vielmehr die Geſamtkompo⸗ ſition entſcheidend werden läßt. So ſetzt ſie mit erſtaunlicher Sicherheit Farbe hart an Farbe, deren Eigenklang von un⸗ mittelbarer. Wirkung bleibt. Das ungariſche Blut der Malerin ſpricht aus dieſen unverfälſchten Tönen, deren Leuchtkraft durch das Lineare der ganzen Bildanlage wirk⸗ ſam unterſtützt wird. Auf dieſen Bildern von der dalmatini⸗ ſchen Küſte liegt die pralle Sonne des Südens, und dieſe Un⸗ mittelbarkeit iſt es, die jede koloriſtiſche Verfälſchung aus⸗ ſchaltet. Ganz ebenſo baut ſich das impoſante Gemälde „Aroſa⸗Rothorn“ auf; die unbedingte Klarheit, die es zeigt, wird noch überboten durch den Ausdruck des einſamen Schweigens dieſer Bergwelt, der in der temperamentvyoll ge⸗ bändigten Farbengebung und der ruhig⸗ſicheren Architektur des Bildes liegt. Aus den kleinen landſchaftlichen Ausſchnit⸗ ten wie aus anderen Gemälden wirkt die gleiche Sicherheit der echten Begabung auf den Beſchauer. Einzelheiten zu nen⸗ nen erübrigt ſich, ſobald man das Prinzip dieſer Kunſt er⸗ kannt hat;: es liegt in einer reichen Phantaſie, die ſich am landſchaftlichen Stimmungsobfekt entzündet und dieſes kraft einer linear und farbia gleich intenſiven Begabung künſtleriſch durchdringt und geſtaltet. Georg Liebhart(Freiſing) iſt aus dem ſehenswerten Quintett der gegenwärtigen Schau noch zu nennen. Er ſtellt den künſtleriſchen Ertrag einer Reiſe aus, die ihn nach Süd⸗ frankreich und Spanien führte. Die gewählten Farben, die ſeine Schöpfungen beleben, zeigen in der Art ihrer Verwen⸗ dung einen feinſinnigen, wit Geſchmack arbeitenden Künſtler. Auch da, wo er ein Fortiſſimo an Tönung aibt. wie in dem Bild„Vor einem Café“, das das intenſive Farbenſpiel roter Stüßle in der Sonne wiederaibt, tut er es mit formaler Delikateſſe. Das Kompoſitoriſche zeigt ſich in einigen Berg⸗ flandſchaften und in der Art wie er die Atmoſphäre und den Pflanzenwuchs des Südens zu verweben weiß(„Palmenhof am Morgen“). Sehr ſtark iſt der Künſtler in ſeinen Aquarellen, die einen formal ſchwungvollen Aufbau zum Kennzeichen heſitzen. Für die, ſo gut es ging, günſtige Plazie⸗ rung der Bilder, gebührt dem Kunſtverein, wie für die ganze Schau, dankbare Anerkennung⸗ kt 5 b Söhne übertragen. Die Fa. Geſchw. Alsberg, von Herrn Arthur Alsberg, dem Vater des jetzigen Inhabers, gegründet, beſteht ſeit 48 Jahren in dem gleichen Hauſe in O 2. Die Firma Wolf u. Diefenbach muß in abſehbarer Zeit ihre Ausſtellungs⸗ und Verkaufs⸗ lokalitäten in N 7, 7 räumen. Zeitgemäßer Erſatz wurde nebenan im früheren Lenelſchen Haus geſchaffen. Plan⸗ fertiger war Architekt Morkel. Die Bauausführung war der Firma F. u. A. Ludwig G. m. b. H. übertragen. Die Firma Friedrich Fels Pfeils Nachf.(Automobile) hat dafür ein elegantes Laden⸗ lokal in N 7, 7 bezogen. Im Kaiſer⸗ und Friedrichsring Der Anfang mit der Umwandblung des Kaiſerrings in eine moderne Geſchäftsſtraße iſt gemacht. Die hieſige Vertre⸗ tung der Hamburg⸗Amerika⸗Linie (Inhaber Hch. Hanſen) hat die Parterre⸗Räume des Hauſes I. 15, 14 bezogen. Man iſt mit dem Wegzug von den Planken in die nächſte Nähe des Bahnhofs ſehr zufrieden, da die neuen Räume dreimal ſo groß wie die alten in E 1, 19 ſind. Es iſt damit zu rechnen, daß das Vorbild, das die Hapag hat, in abſehbarer Zeit recht viel Nachahmung finden wird. Konditorei und Kaffee Schuſter am Friedrichsring, R 7, 31(Inhaber Peter Schuſter] hat ebenfalls eine Veränderung erfahren. Der Hauptraum wurde mit dem Nebenzimmer verbunden. Auch hier waren Planfertigung und Bauausführung den Architekten Huge u. Voll übertragen. Damit wären wir am Ende unſeres Rundganges ange⸗ langt. Erwähnenswert iſt noch, daß ferner im Bau bezw. Umbau begriffen ſind die Lokalitäten, die ſich die Rheiniſ ch e Elektrizitäts⸗A. G. in P 7, 25 Heidelbergerſtraße) für ihren Detailverkauf geſichert hat, das Kaffee der Firma Schmidt⸗Belbe in ß 7, 6 und das mächtige Geſchäftshaus der Firma Samt und Seide G. m. b. H. in der Saalbau⸗ ſtraße(N 7,). Es iſt begreiflich, daß bei dieſem Rundgange der eine oder andere unſerer Geſchäftsfreunde überſehen wurde. Wir ſind gern bereit, das Verſäumte nachzuholen, wenn wir darauf aufmerkſam gemacht werden. Sch. ——;ñ—— * Beſuch deutſcher Kriegsgräber in Frankreich und Bel⸗ gien. Das Intereſſe für die vom Mitteleuropäiſchen Reiſe⸗ büro in Gemeinſchaft mit dem„Volksbund Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge“ organiſierten Einzelreiſen nach den Fried⸗ höfen für deutſche Krieger in Frankreich und Belgien iſt in dieſem Jahre außerordentlich geſtiegen. Bereits meh⸗ rere Hundert Angehörige der geſallenen deutſchen Krieger haben die Gräber in Frankreich und Belgien in dieſem Jahre aufgeſucht. Es wird darauf hingewieſen, daß in Anbetracht des nahenden Totenſonntags und Allerſeelen ein ſtärkerer Andrang für dieſe Einzelreiſen zu erwarten iſt; daher iſt rechtzeitige Anmeldung für die beabſichtigte Einzelreiſe — Geſellſchaftsreiſen können noch nicht ausgeführt werden ſchon jetzt dringend anzuraten. Der Pauſchalpreis für eine Kriegsgräberreiſe richtet ſich nach der Entfernung des Fried⸗ hofs, z. B. koſtet eine dreitätige Reiſe von Köln nach einem Friedhof in der Nähe von St. Quentin nur etwa 80 M lin Deutſchland Fahrt 3. Klaſſe, in Frankreich 2. Klaſſel. RDV. Augengläser werden bei uns indi- viduell“ angepaßt, daher sind 8ie druekfrei und kleidsam. Wir prüfen Ihre Sehkraft gründlich auf alle optischen Fehler und ver- helfen Ihnen zu„bestem Sehen“ Scharfer Blick— Käpernick 2, 14, gegenuber der Haupiposi. Sachverſtändigen⸗Konſerenz für die Weinheimer Bühne. Der Werbe⸗Ausſchuß der Theatergemeinde Weinheim hielt zur Feſtſtellung der techniſchen Anforderungen einer modernen elektriſchen Theater⸗ und Orcheſterbühne in der Weinheimer Feſthalle eine Konferenz ab, der außer dem Bürgermeiſter Dr. Meiſer der Bühnenbildner Heckroth und der Ma⸗ ſchinerie⸗Direktor Ernſt Schwertfeger vom heſſiſchen Lan⸗ destheater in Darmſtadt beiwohnten. Da die Koſten der Bühne, wie ſie auf Grund der ſorgfältig ausgearbeiteten Vor⸗ ſchläge der beiden Sachverſtändigen in kürzeſter Zeit erſtellt werden ſoll, weit über die vorhandenen Mittel der Theater⸗ gemeinde hinausgehen, ſollen die Weinheimer Vereine und die Induſtriellen zur Zeichnung von Anteilſcheinen aufgefor⸗ dert werden. Der dann noch fehlende Reſt wird aus ſtädti⸗ ſchen Mitteln aufzubringen ſein. ler Barlachs„Sündflut“ in Frankfurt a. M. Im Schan⸗ ſpielhaus ging die„Sündflut“ als erſte Frankfurter Bar⸗ lach⸗Aufführung in Szene. Eine Dichtung mit Gedanken und Worten ringend, den erratiſchen Block des Gottſuchertums mühſam von Szene zu Szene wälzend. Gott in dem ewig gläu⸗ bigen gütioen uralten Noah u. Gott in dem prometheiſch ſich er⸗ hebenden Calan, dem Uebermenſchen, der den Himmelsgewal⸗ ten trotzt, um ſie zu verſuchen, ſie zu ergründen. Wuchtig türmt ſich Herausforderung und Anklage deſſen. der die Kraft ſich an⸗ maßt,„kein Knecht zu ſein“. Doch er hat keinen eßenbürtigen Geaner. Denn Barlachs Gott“ iſt ein ſchwacher Greis. der in Bettlergeſtalt üher die Erde humpelt, ein bißchen Theater⸗ donner macht, ſich aber im übrigen um nichts kümmert, den zlieben Gott den auten Mann ſein läßt“, Noaßh ein pvaar freundliche Winke gibt. und als inm das Geſchrei da unken auf der Erde zu bunt mirbd, einfach die große„Sſindklut“ üher die Welt und die Menſchen ſchickt... So bleibt die Dichtung mehr gebankenſchwere Erörterung uremiger Probleme als Lebens⸗ alut ſtraßlende dramatiſche Geſtaltung. mehr ßdurch Fabr⸗ taufende ſchallende Hlage als Befreſung und Erſöſung.— Pie Auffüßrung unter der Regie Fritz Veter Buchs ſuchte den Geſtalten äugerlich die Eigennote Barlachſcher Erſcheinunden zu geßen. Im Foner war eine Ansſtellung von Zeichnunden und Plaſtiken des Dichters). Aber der aroße Runke blieb aus, trotz ſchauſnieleriſch anerkennenswerter Bemüffungen Sattlers als Noah, Lothar Rehwalts ſals Calan und der Awaß von Konſtanze Menz. Der Beifall bezeugte die Achtung fſir den Dichter und die Darſteſler. Es war eine lite⸗ rariſche Pflichterfüllung des Schauſpielhauſes, der ſich ein zeit⸗ gemäßes Stadttheater nicht entziehen kann. wenngleich vom Standyunkt eines wirklich großen Dauererfolas der Wunſch verſtändlich iſt: Nach uns die Sintflut„ —— gegen: Bekanntgabe des Planes verlangten. geht auf Preſtigekoſten. Das Induſtrieamt, das übrigens in pvexrwaltung nicht entziehen darf. 4. Seite. Nr. 476 Neue Maunhelimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freltag, den 14. Oktober 12 Stäsdtiſche Nachrichten Mannheimer Verkehrspolitik Eine hieſige Tageszeitung hat in den letzten Tagen die Erörterung eines Problems aufgenommen, das für die Ent⸗ wicklung der Stadt Mannheim von entſcheidender Bedeutung iſt. Es wäre kleinlich und es wäre zum Nachteil der Stadt, wenn nicht die geſamte Preſſe und damit die Oeffentlichkeit die in den beiden vorliegenden Aufſätzen angeſchnittene Frage aufgreifen wollte. Schon im Frühfjahr dieſes Jahres hat bet der Budgetberatung im Bürgerausſchuß der Fraktionsvorſitzende der Deutſchen Volkspartei Dr. Waldeck in ſeiner Etatrede auf die unzureichende Organiſation unſerer Werbe⸗ und Verkehrspolitik hingewieſen und bei aller Anerkennung der Leiſtungen und der Bemühungen des Verkehrsvereins den gegenwärtigen Zuſtand als unge⸗ nügend bezeichnet. Auch auf den Dualismus Verkehrs⸗ verein und Städtiſches Hafen⸗ und In duſtrie⸗ amt wurde damals hingewieſen. Dieſe Anregungen gingen in der Flut einer achttägigen Redeſchlacht unter. Bei der Stellung, die man dem Mannheimer Bürgerausſchuß heute zuweiſt, iſt es nicht verwunderlich, daß man ſtädtiſcherſeits hierzu nichts zu ſagen hatte. Um ſo erfreulicher ſcheint es uns, daß dieſes zwar ſehr heikle, aber nicht mehr zu übergehende Thema jetzt von ver⸗ autwortungsvoller Seite diskutiert wird. Es darf niemand glauben, daß hier eine feindſelige Kritik gegen irgend jemand eingeleitet werden ſoll. Gerade der Verkehrsverein und ſeine Beamten, ſollen das nicht meinen. Aber wenn man endlich mit ſtarker Hand das Uebel an der Wurzel packen will, dann muß in voller Offenheit geſprochen werden. Zunächſt das Poſitive: der Verkehrsverein iſt eine der wenigen Organt⸗ ſationen, in der ein Dutzend oder mehr Mannheimer Bürger ihren Gemeinſinn unter größten Opfern an Zeit und Kraft betätigen. Dafür muß man it der Zeit des tief bedauerlichen Abſterbens des einſtmals ſo ſehr imponierenden Gemeinſinns der Mannheimer dankbar, ſehr dankbar ſein. Dem ſteht ent⸗ Lohnen ſich dieſe Opfer? Und damit das Negative: Kann der Verkehrsverein das leiſten, was von einer zeitgemäßen, großzügigen Propagandaſtelle einer Stadt, die eine reiche, weitſichtige, moderne Propaganda dringendſt braucht, verlangt wird. Antwort: nein! Man ſoll ſich bei einer klaren Ausſprache nichts vortäuſchen. Dies leiſtet der Verkehrsverein nicht, ſo löblich und dankenswert beiſpielsweiſe die Tätigkeit des Reiſebüros iſt. nicht über die Enge und die Ideenarmut der bisherigen Ver⸗ kehrswerbung hinweg. Wir wollen das alte Lied von den Das hilft Sonderzügen aus Maunheim hier nicht wiederholen. Wir wollen fragen, was geſchieht, was iſt geſchehen, um Menſchen nach Mannheim zu bringen. Was geſchieht, um Mannheim in Deutſchland einen Namen zu machen, was geſchieht, um Mannheim, vielleicht in Verbindung mit Heidelberg, an den großen Fremdenſtrom anzuſchließen oder was geſchieht, um nur wenigſtens Mannheim zu einem kulturellen und geſchäftlichen Zentrum innerhalb ſeines eigenen wirtſchaftlichen Aktionsradius zu machen? Was geſchieht für Theater, Schloßmuſeum, Kunſthalle? Die Antwort braucht man nicht zu geben. Wohl aber die Erklärung: Kann denn ein Gebilde in der Art des Verkehrsvereins mit einem küm⸗ merlichen ſtädtiſchen Zuſchuß ſolche Aufgaben überhaupt er⸗ füllen? Hat der ganze Apparat überhaupt die Struktur, um wenigſtens auch nur einen maßgeblichen Teil der Arbeit zu leiſten, die der Begrifff Verkehrswerbung notwendiger⸗ weiſe vorausſetzt? Und auf der anderen Seite das ſtädtiſche Hafen⸗ und In⸗ duſtrieamt. Auch hier wie beim Verkehrsverein viel, ſehr viel guter Wille. Emſiges Bemühen. Von dem Amt ſpricht man weniger als vom Verkehrsverein. Es arbeitet mehr in der Stille und iſt dem Tadel und der Kritik nicht ſo ſehr aus⸗ geſetzt. Das Amt gehört zur ſtädtiſchen Verwaltung und dieſe bekennt nicht gern. Sie hat ihren Bürgern und Steuer⸗ zahlern noch nicht bekannt, welches Schickſal ihr groß⸗ zügiger Plan einer Elektrizitätsausſtellung 1929 gefunden hat. Ein Schickſal, das wir tief bedauern, vor dem aber Einſichtige gewarnt haben, die erſt die Zuſtimmung der maßgebenden großen Elektrizitätsfirmen und dann erſt die Solche Propaganda der Ausſtellungsfrage keine Verantwortung trifft, hat viel⸗ leicht noch eine ſchwerere Aufgabe als der Verkehrsverein. Es iſt zwar keineswegs richtig, wie in dem erwähnten Artikel geſagt iſt, daß Handel und Induſtrie in beängſtigendem Maße von Mannheim abwandern. Aber es iſt richtig, daß die Zu⸗ wanderung fehlt. Es iſt leider auch richtig, daß Mann⸗ heimer Induſtrien— vereinzelte— gerade in der Ausſtellungsfrage der Stadt ſehr ſchlechte Dienſte er⸗ wieſen haben und den maßgebenden Körperſchaften von Han⸗ del und Induſtrie leider nicht das notwendige und verdiente Vertrauen entgegenbrachten. Aber auch die Wirtſchaft im ganzen braucht Propaganda. Die mit Steuern über⸗ laſteten Gewerbetreibenden, die Detaflliſten vor allen brau⸗ chen ſie. Durch die Preſſe gingen dieſer Tage Aufſätze über die L. Pf Umbauten von Läden in den Hauptverkehrsſtraßen. Das iſt Propaganda in Mannheim. Für Mannheim müſſen andere Stellen Propaganda treiben. Die Auslagen, der Zuſtand, der Anreiz der Läden kann nicht hoch genug angeſchlagen werden als Werbemittel für eine Stadt. Jeder wirbt für ſich durch ſeine Schaufenſter, durch ſeine Reklame in der Zei⸗ tung und durch ſeine Leiſtung. Für die Geſamtheit wer⸗ ben muß eine Stelle, nicht viele einzelne. Hier find neue Ge⸗ biete erſchloſſen, ſagen wir faſt eine neue Wiſſenſchaft und eine neue Kunſt zugleich, die Verkehrswerbung, eine Auf⸗ gabe von äußerſter Wichtigkeit, der ſich eine großzügige Stadt⸗ Das ſoll einſtweilen grundſätzlich geſagt werden. Wir wollen nicht mißverſtanden ſein. Vielleicht gibt es für Mann⸗ heim keine ſo ernſthafte Frage als die fetzt angeſchnittene. Das Problem der Verkehrs werbung für Mannheim, der richtigen Propaganda iſt nicht mehr aufzuſchieben. Will man es anpacken— das ſei noch einmal geſagt— dann muß man ſich über die Mängel des heutigen Zuſtandes Klarheit verſchaffen. Nur aus dieſem Gedanken, nicht aus verantwor⸗ tungsloſer Kritikſucht und Nörgelei müſſen dabei einige Wahrheiten geſagt werden, die nicht verletzen ſollen, die aber nicht verſchwiegen werden können. M. * * Fremdenkontrolle. vom Fremdenverkehrsver⸗ band München und Bayeriſche Alpen e. V. er⸗ halten wir folgende Zuſchrift: In Nummer 454 vom 1. Oktober hat ein Mannheimer geſchrieben:„Es iſt nicht be⸗ kannt, daß außerhalb Mannheims und München, das ſich des gleichen traurigen Rufes erfreut, derartige(Fremden⸗Kon⸗ trollen vorkommen“. ir bitten Sie, von folgender Tatſache der Oeffentlichkeit und beſonders dem Artikelſchreiber Kennt⸗ nis zu geben: München hat z. 12 die einfachſte Anmelde⸗ vorſchrift von Deutſchland. Auf dem Anmeldezettel iſt nur die Angabe vom Eintragenden notwendig und die Zahl der mitgebrachten Perſonen, ohne daß deren Name, Geburts⸗ tag uſw, verlangt wird. Planmäßige Fremdenkon⸗ trollen finden überhaupt nicht ſtatt. Nur dann, wenn von Gerichtswegen nach beſtimmten Perſonen gefahndet wird, können verdächtige Perſonen kontrolliert werden. Letz⸗ teres geſchieht aber in allen deutſchen und außerdeutſchen Städten. Die Zahl der Verbrecher, die in Hotels gefaßt wer⸗ den, iſt nicht gering, gibt aber keinen Grund, um allgemeine Fremdenkontrollen in München durchzuführen. Tödlicher Unglücksfall im Raugierbahnhof. Geſtern vormittag wurde der 19 Jahre alte Radſchuhleger Friedrich Kinzig aus Neckarhauſen im neuen Rangierbahnhof beim Rangieren von einem abrollenden Eiſenbahnwagen erfaßt und überfahren, wobei Kinzig ſchwere Verletzungen er⸗ litt, an deren Folgen er während des Transportes nach dem Krankenhaus geſtorben iſt. Schwerer Sturz auf der Trepve. In das ſtädtiſche Krankenhaus wurde geſtern ein 55 Jahre alter Taglöhner eingeliefert, der in einem Fabrikbetrieb in Waldhof eine Treppe herunterfiel und einen Schädelbruch davontrug. Beinbruch bei einer Rauferei. Ein 13 Jahre alter Schüler fiel geſtern bei einer Rauferei mit Kameraden ſo unglücklich zu Boden, daß er den linken Unterſchenkel brach. Der Verunglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Betriebsunfall. Ein 40 Jahre alter Spengler erlitt geſtern in einem Eiſenlager in der Frieſenheimerſtraße eine Muskelzerrung am linken Oberſchenkel, die die Aufnahme FF im ſtädtiſchen Krankenhaus notwendig machte. * Ins Rad geſprungen. Heute mittag ſprang ein kleiner Junge von vielleicht 3 Jahren in P 2 einem Radfahrer ſo ungeſchickt ins Rad, daß er erhebliche erletzungen am Kopf und am linken Bein davontrug. votzdem der Rad⸗ fahrer abſprang, konnte er den Unfall nicht vermeiden. * Zuſammenſtöße. Ein Radfahrer zog ſich geſtern bei einem Zuſammenſtoß mit einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer auf dem Luiſenring eine Naſenbeinquet⸗ ſchung zu. Am Waſſerturm ſtießen ein Motorradfahrer und ein Radfahrer zuſammen und ſtürzten. Der Radfahrer ver⸗ ſtauchte ſich den linken Fuß und die linke Hand. * Ueberfahren wurde geſtern ein acht Jahre alter Schi⸗ ler auf der Straße zwiſchen J 4 und 5 von einem rückwärts fahrenden Perſonenkraftwagen und dabei am Kopfe verletzt. 2 wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus ver⸗ bracht. Angefahren. Auf der Neckarauerſtraße wurde ein fünf⸗ zehn Jahre alter Radfahrer beim Ueberholen eines Straßen⸗ bahnwagens von einem Perſonenkraftwagen angefahren. Er brach den rechten Unterarm. Vereinsnachrichten Der Waſſerſportverein Vorwärts, Maunheim hielt in den Räumlichkeiten des Bootshauſes ſein 15jähriges Stiftungsfeſt und zugleich ſeine diesjährige Sieges⸗ feier ab. Das hierzu aufgeſtellte Programm befaßte ſich ausſchließlich in der erſten Hälfte mit dem Stiftungsfeſt, während der zweite Teil den diesjährigen Rennruderern ge⸗ widmet war. Nach zwei guten Muſikvorträgen der Kapelle Schilling und einem Geſangsvortrag der Geſangsabteilung des Vereins unter Leitung des Hauptlehrers Leutz ergriff der erſte Kaſſier, Herr P. Heilmann das Wort zur Feſt⸗ rede. In leicht verſtändlicher Weiſe erläuterte er den Werde⸗ gang des Vereins, vielmehr Bootshauſes. Von der kleinen Meßbude zur Flößerhütte, den Aus⸗ u. Anbau, immer den Be⸗ h dürfniſſen entſprechend, der Brand des Hauſes, das Leben und Treiben in den Ruinen, der Wiederaufbau nach Kriegs⸗ ende und der letzte enorme Ausbau des Hauſes. Das charak⸗ teriſtert wohl am beſten die Arbeit der Männer, die ſich in ſtattlicher Anzahl eingefunden hatten, um mit der jungen Generation das 15. Stiftungsfeſt würdig zu begehen. Nehen dieſer Arbeit wurde auch gerudert und nennenswerte Er⸗ folge auf Regatten des Süddeutſchen Ruderverbandes errun⸗ gen, ſodaß heute der Verein als größter und angeſehenſter Verein an der Spitze der volkstümlichen Ruderſportbewegung ſteht. Als der ſtürmiſche Beifall, den der Feſtredner fand, ver⸗ hallt war, gab Herr Müller⸗Pauly einige ernſte und heitere Lieder zur Laute zum Beſten. Es erfolgte alsdann die Ehrung der Gründungsmitglieder und Jubilare durch den zweiten Vorſitzenden, Herrn Gg. Kümper. Nach kurzen einleitenden Worten überreichte er den 18 Gründungs⸗ mitgliedern für ihre 15jährige treue Mitarbeit die Ehren⸗ nadel des Vereins und den 4 Jubilaren für zehnfährige Mit⸗ gliedſchaft eine Ehrenurkunde. Eine Dankſagung der Ge⸗ ehrten durch Dr. Friedmann ſowie ein Muſikvortrag bil⸗ dete den Schluß der erſten Hälfte. Der zweite Teil des hübſch zuſammengeſtellten Programms galt insbeſondere der Rudererſache. Die Phantaſie aus„Cavalleria Ruſticana“ er⸗ öffnete hierzu den Reigen, dem ſich Herr Müller⸗Pauly durch gute Sachen aus dem„Vogelhändler“ anſchloß. Die Ehrung der ſiegreichen Mannſchaften nahm der erſte Vorſitzende, Herr eiffer, vor. Er ſtreifte u. a. das ganze diesjährige Rudererleben, die unermüdliche Arbeit der Ruderleitung, wie auch die Ausdauer und harte Arbeit des Trainers Otto Weber, dem die acht Erfolge in dieſem 5 in erſter Linie zu verdanken ſind. Mit einem dreifachen Hipp hipp, hurrah guf die ſiegr. Mannſ. ten ſchloß er ſeine Anſprache. Nach einer Dankſagung der Rennruderer und einem Muſik⸗ und Ge⸗ ſangsvortrag ging man zum gemütlichen Teil, dem Tanz über, bei dem ſelbſt die älteſte Generation bis in den frühen Morgen das Tanzbein ſchwang. 55* Evaug.⸗theologiſche Prüfung. Nachſtehende 8 Kandi⸗ aten Spätjahr unterzogen haben, ſind unter die badiſchen epan⸗ geliſchen Pfarrkandidaten aufgenommen worden: Adolf Bull von Nordrach, Ernſt Feſenbeckh von Karlsruhe, Rupert Fiſcher von Karlsruhe, Arnold Heſſelbacher von Neckarzimmern, Eduard Metzger von Lahr, Erwin Mülhaupt von Todtnau, Wilfried Steber von Neckarbiſchofsheim und Emil Woerner von Auerbach bei Durlach. Außerdem hat die Kandidatin Dorothea Schellenberg von Mannheim die zweite theylo⸗ giſche Prüfung beſtanden und damit die Befähigung für Ge⸗ meindearbeit und Religionsunterricht erworben. die ſich der zweiten theologiſchen Prüfung in dieſem gefundenen Ware um Diebesgut handelt. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt * Verſetzt wurde Bezirksarzt. Medizinalrat Dr. Ludwig Meeß in Wertheim als Bezirksarzt Ul nach Freiburg. Ernannt zum Gendarmeriekommiſſar wurde Gendar⸗ Ludwig Grünbacher in Philipps⸗ urg. * * Altueudorf b. Heidelberg, 14. Okt. Am Mittwoch vor⸗ mittag wurde eine hieſige Frau auf der Straße zwiſchen Wilhelmsfeld und Petersthal von zwei zwiſchen 20 und 30 Jahren alten Burſchen überfallen, einer Geldſumme von über zwanzig„/ beraubt und von beiden mißhandelt. Nach den Miſſetätern wird eifrig gefahndet. * Gaiberg b. Heidelberg, 14. Okt. In der Nacht von Mou⸗ tag auf Dienstag wurde hier in dem etwas abſeits ſtehenden evangeliſchen Pfarrhaus ein ſchwerer Einbruchs⸗ diebſtahl verübt. Der Dieb ſtieg mit einer im Hofe liegen⸗ den Leiter durch ein offenes Fenſter in das Haus. Es ſielen ihm u. a. über 100 ¼ Bargeld, eine wertvolle Münzenſamm⸗ lung, Schmuckſachen und Anzüge in die Hände. Den Raub verpackte der Dieb in einen ebenfalls„gefundenen“ Hand⸗ koffer, ſodann ſtillte er ſeinen Hunger ausgiebig in der Speiſe⸗ kammer und verſchwand. Der Geſamtwert der geſtohlenen Gegenſtände ſoll ſich auf mindeſtens 4000 belaufen. Bis jetzt iſt man des Täters noch nicht habhaft geworden. G Schwetzingen, 14. Okt. Verwaltungsoberinſpektor Emil Gern, beim Bezirksamt Mannheim, iſt an den Folgen eines tückiſchen Magenleidens im 61. Lebensalter geſtorben. Er hat ſich insbeſondere um die Deutſche Turnerſchaft große und blei⸗ bende Verdienſts erworben. Aus dieſem Grunde wurde er anläßlich ſeines 60. Geburtstages zum Ehrenmitglie. des Schwetzinger Turnvereins, deſſen älteſtes aktives Mit⸗ glied er war, ernannt. Herr Gern genoß hier allgemein Ach⸗ tung und Anſehen.— Vom Grabe des hier beigeſetzten Arztes Dr. Werner wurde eie ganze Fuchſienpflanzung geſtohlen, die als Schmuck von Angehörigen des Verſtorbenen auf das Grab geſetzt wurde. In letzter Zeit ſollen wiederholt derartige Diebſtähle vorgekommen ſein. Hoffentlich werden die Täter ermittelt, damit ſie für dieſe Roheit empfindlich geſtraft werden. 2 Von der Bergſtraße, 12. Okt. Das ſeit einigen Tagen eingetretene ſonnige Herbſtwetter begünſtigt die ſich 3. Zt. häufenden landwirtſchaftlichen Arbeiten. Vor allem waren die Landwirte beſtrebt, das noch außen befindliche Kleeheu und Oehmd in die Scheune zu bergen. Die Kartoffelernte naht ihrem Ende und iſt allenthalben zu⸗ friedenſtellend ausgefallen. Die Knollen ſind trotz des häu⸗ figen Regens mit wenig Ausnahme geſund geblieben. er Preis für den Zentner verleſen lohne Fuhrlohn) beträgt z. Zt. .50 Mk. und wenig darüber. Im nahen Odenwald war der Preis niederer, ſoll aber auch angezogen haben, wie auch der Obſtpreis(Moſtobſt.50 Mk.; Winterobſt 10—14 Mk.) Die Dickrüben und Zuckerrüben werden teilweiſe ſchon geerntet und liefern reichen Ertrag; letztere werden an den Bahnhöfen für die Zuckerfabrik Waghäuſel verladen. Größere Transporte folgen erſt Ende des Monats, wenn die Rüben⸗ ernte auf den Hofgütern betrieben wird. Auch für die Spä 1. o bſterute und den Weinherbſt iſt die trockene Witterung von größtem Vorteil. Wenn die gegenwärtige Witterung noch längere Zeit anhalten würde, ſo wäre Schaden, denn der Boden beſitzt noch Feuchtigkeit genug, um die Winterſaat aufzunehmen und zu entwickeln. Dieſe wurde ſonſt früher ausgeſtreut, aber voriges Jahr durch Mäuſe und Schnecken abgefreſſen, ſo daß manche Stücke zwei⸗ und dreimal eingeſät werden mußten.— Bald, ſchon nach wenigen Wochen, wird Garten, Feld und Flur des Schmuckes und des Erträg⸗ niſſes ganz und gar entledigt ſein. Sie würden einen troſt⸗ loſen Anblick gewähren, wenn nicht unterdeſſen die Herbſt⸗ ſaat aufkeimte und den Acker mit neuem, friſchem Grüin überzöge und neue Hoffnung gäbe auf den fernen lommenden Frühling. L. Neckarbiſchofsheim, 14. Okt. Die Egeleute Altgemeinde⸗ rat Phil. Kumpf und deſſen Ehefrau Anna feierten die ſer Tage das Feſt der goldenen Hochzeit im Kreiſe ihrer Kinder und Enkel. L. Ubſtadt, 12. Okt. Wieder verläßt ein hieſiger Bürger die Gemeinde; es iſt dies Joſef Beyer, der mit Frau und drei Kindern die Ausreiſe über das große Waſſer angetreten at.— Der allgemeine Herbſt hat hier begonnen, das Er⸗ gebnis ſchein nicht ſchlecht auszufallen. Durch das gute Wetter der letzten Tage hat ſich die Qualität nicht unerheblich ge⸗ beſſert. 1* Pforzheim, 14. Okt. Eine Pforzheimer Likörfabri E ſtand mit einem auswärtigen Obſthändler wegen Bezug bos⸗ niſcher Zwetſchgen in Verbindung. Der Lieferant ver⸗ langte eine Anzahlung in Höhe von 20 000 Mk. Die Firma empfing dafür eine Beſtätigung, daß die Ware tatſächlich für den Obſthändler bereit ſtände. Schließlich einigte man ſich, nach Erhalt eines richtig ausgeſtellten Duplikatfrachtbriefes die verlangte Auszahlungsſumme ſofort auf den Weg zu bringen. Pünktlich kam der bahnſeitlich abgeſtempelte Duplikat⸗ frachtbrief, aber die Waggonſendungen blieben aus. Nachfor⸗ ſchungen ergaben, daß die Pforzheimer Brennerei einem ganz geriſſenen Gauner in die Hände gefallen iſt, der mit den 20 000 Mk. verſchwunden iſt. Aus der Pfalz Ludwigshafen a. Rh., 14. Okt. In der letzten Monats⸗ verſammlung des Funkvereins teilte Dr. Zwick mit, baß der lokale Zwiſchenſender für Ludwigshafen zu⸗ nächſt abgelehnt ſei; die Direktion der Straßenbahn wolle einer Behebung der Störungen nähertreten. 4* Frankenthal, 13. Okt. Um der Bevölkerung von Fran⸗ kenthal etwas Beſonderes zu bieten, wird die Stadtverwal⸗ tung die Rundfunkübertragungen durch eine auf dem Markt⸗ platz aufgeſtellte Großlaukſprecheranlage während des Oktobermarktes öffentlich vorführen laſſen. * Harthauſen, 11. Okt. Der 28 Fahre alte Kommiſſär Karl Zotz aus Herxheim bei Landau, der von der Staats⸗ anwaltſchaft Landau ſchon längere Zeit geſucht wird, wurde geſtern hier betroffen. Die Gendarmerie von Speyer ver⸗ folgte den Flüchtling, der ſich auch unter 7 Namen herumtrieb, mit Motorrädern. Zwiſchen Dudenhofen und Speyer konnte er in einem Auko geſtellt und verhaftet werden. Wie ſich dabei herausſtellte, war das Auto für den öffentlichen Verkehr noch gar nicht zugelaſſen. Auch dis Führerpapiere waren gefälſcht. * Speyer, 10. Okt. Die hieſige Polizei hat einen Für⸗ ſorgezögling aufgegriffen, der ſch ſchon einige Zeit auf Abenteuerwegen befand. Für ſeine Lehensbedürfniſſe hatte er gute Vorſorge getraffen. Es wurden hei ihm nicht weniger als 9 Tafeln Speiſefett. 5 Glas Marmelade,? Stangen All⸗ gäuer Käſe und zwei Flaſchen Ingelheimer Rotwein vorge⸗ gefunden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich bei der vor⸗ die Qualitäts-Zahnpaste von mehr als 5 Millionen Menschen allein in Deutschland als bestes Zahn- und Mundpflegemittel im Gebrauch. sondere Vorzüge: I. macht die Zähne blendend weiß, 2. entfernt häßlich gefärbten Zahnbelag, 3. beseitigt unangenehmen Mundgeruch. 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Sein Vater unterrichtete ihn allein und pflanzte ihm ſchon früh ein ausgeſprochenes Gefühl für Recht und Unrecht ein. Als Knabe wuchs Jahn ziemlich frei auf, neben ſeinen Altersgefährten verkehrte er gern mit älteren Leuten, mit Invaliden, Schif⸗ fern und ſelbſt Schmugglern, die er ſogar auf ihren manchmal recht gefährlichen Fahrten begleitete. Durch dieſen Umgang wurde er unerſchrocken und gewöhnte ſich bald an die Stra⸗ pazen großer Märſche. Im Herbſt 1791 bezog er das Gym⸗ naſium zu Salzwedel, 1794 wurde er Primaner des Gym⸗ naſiums zum Grauen Kloſter in Berlin. Seinen Mitſchülern war er durch ſeine Körperkraft und ſeine gute Vorbildung überlegen. In die Verhältniſſe der Schule konnte er ſich nur Friedrich Ludwig Jahn ſchwer hineinfinden, 1795 verſchwand er ſpurlos aus Berlin. Man nahm lange Zeit an, daß er ertrunken ſei. Nach län⸗ geren Wanderungen und kurzem Aufenthalt in ſeiner Heimat bezog er Oſtern 1796 die Univerſität Halle, um Theologie zu ſtudieren. Bald jedoch wandte er ſich dem Studium der Ge⸗ ſchichte und der deutſchen Sprache zu. Die Jahre bis 1806 waren ſeine Wanderjahre. Er führte ein ziemlich ungeregeltes Leben, lernte aber auf ſeinen Wanderfahrten Land und Leute kennen. In Halle und Greifswalde wurde er durch ſeine Kämpfe gegen die Korps bekannt, er mußte ſich ſogar in eine Höhle(„Jahnhöhle“) am Giebichenſtein an der Saale zurück⸗ ziehen. 1800 erſchien ſeine erſte Schrift„Ueber die Beförde⸗ rung des Patriotismus im Preußiſchen Reich. Allen Preußen gewidmet“, unter dem Namen eines C. C. Höpffner. 1802 wurde Jahn in Greifswald wegen Mißachtung und Ver⸗ höhnung alter Univerſitätseinrichtungen ausgewieſen. Er wurde darauf Hauslehrer in Torgelow bei Neu⸗Brandenburg. 1805 ging er nach Göttingen, um ſich dort aufgrund der Schrift „Bereicherung des hochdeutſchen Sprachſchatzes“ als Privat⸗ dozent zu habilitieren. Seine weiteren Pläne machte der Krieg von 1806 zu nichte. Er eilte ins preußiſche Lager, kam aber in Jena an, als die Preußen ſchon geſchlagen waren. Auf dem Rückzug der Truppen, den er dann mitmachte, ge⸗ langte er bis nach Lübeck. Endlich zog er ſich in die Heimat zurück und ſchrieb hier ſein„Deutſches Volkstum“. 1810 wurde er Lehrer am Gymnaſium zum Grauen Kloſter und auch an der Plamannſchen Erziehungsanſtalt in Berlin. Hier fand er als Mittellehrer Harniſch und Frieſen, mit denen er bald Freundſchaft ſchloß. Im Grauen Kloſter war der Beginn ſeiner turneriſchen Tätigkeit. Im Sommer 1810 führte er einige Schüler zum freien Spiel in den Wald hinaus, im Frühling 1811 aber eröffnete Sportliche Runoͤſchau Tennis Engliſche Hallentennis⸗Meiſterſchaften Demaſius von Greig geſchlagen Der dritte Tag der engliſchen Hallentennis⸗Meiſterſchaften in London brachte das Ausſcheiden weiterer deutſcher Teil⸗ nehmer. Bei den Herren traf Demaſius auf den Engländer Greig. Der Berliner führte im erſten Satz:2 aber Greig konnte den Satz mit:6 an ſich bringen. In der Folge ſpielte Demaſius ziemlich luſtlos, ſodaß Greig:6,:3,:1 gewann. Tolonel Mayes, der an der Riviera im letzten Winter Froitz⸗ heim geſchlagen hatte, unterlag:6,:6,:6 Peolr diggs. Im Gemiſchten Vierer ſiegten Mrs. John Hill⸗Crole⸗Rees dank der vorzüglichen Arbeit von Crole⸗Rees:7,:6,:2 gegen Mrs. Saunders⸗Demaſius. Der Berliner Hartz ſiegte im Herrendoppel mit dem engliſchen Tennisexperten Hamilton Price:0,:2,:3 gegen Spicer⸗Le Meſſurier. Frl. Kall⸗ meyer verlor gegen die zweitklaſſige Engländerin Miß Stokes den erſten Satz, raffte ſich dann aber auf und gewann:6,:2, 671. Mrs. Goldſack, die am Tage vorher Frl. Roſt aus dem 67 geworfen hatte, rs. Beamiſh 75, 24 a ertigt. Tennisturnier in Meran Prenn ſchlägt Froitzheim In der Vorſchlußrunde des Herreneinzels um die Meiſter⸗ ſchaft von Meran gab es eine große Senſation durch den überraſchenden Sieg von Prenn über Altmeiſter Froitzheim. Prenn der im Viertelfinal den Oeſterreicher Artens:6,:8, 6ꝛ1 geſchlagen hatte, ſpielte in blendender Form und gab ge⸗ den Froitzheim im erſten Satz nur ein Spiel ab. Nach har⸗ em Kampf konnte ſich Froitzheim zwar den zweiten Satz fichern, dann aber war ſeine Widerſtandskraft gebrochen und beim Stande von:1 für Prenn gab der Altmeiſter auf. Mit Turnvater Fahn des deutſchen Turnens zu ſein. C. M. Arndt ſchreibt darüber: „Man macht Jahn den Namen Stiſter des Turnweſens ſtreitig. Das könnte gleichgültig ſein: einem beſcheidenen Mann kommt es bei ſeiner Wirkſamkeit und Tätigkeit eben auf die äußere Ehre nicht an. Nie hat Jahn den törichten Ausſpruch gemacht, daß er das Turnweſen überhaupt geſtiftet habe. Er kennt ja die Geſchichte der Griechen und Römer und unſerer Altvordern und ſelbſt einzelner Anſtalten, die lange vor dem Jahre 1810 bei uns beſtanden ſind, zu gut, als daß ihm ſo Törichtes einfallen ſollte. Aber dieſes Turnweſen, das ſie angreifen und verläſtern, dieſes frei, öffentlich volk⸗ liche, nicht in den Wänden eines Gymnaſiums oder eines Reitſtalles und Gartens einer Erziehungsanſtalt einge⸗ ſchloſſene— dieſes hat Jahn geſtiftet, und kein anderer, die große Idee der Oeffentlichkeit und Volkstümlichkeit und der Wiedererweckung und Belebung eines durch alle Klaſſen und Stände gehenden und durch dieſe Idee erfaßlichen Volks⸗ geiſtes— hat Jahn zuerſt ins Leben geſtellt.“ Jahns Hauptabſicht war, die damals verweichlichte und ſittenloſe Berliner Jugend an andere Gedanken zu gewöhnen, und vor allem ihr die Schmach des tief gedrückten Vaterlandes zum Bewußtſein zu bringen. Mit Friedrich Frieſen, ſeinem treueſten Gehilfen, gründete er 1810 den„Deutſchen Bund“, der beſonders gegen die Tyrannei Napoleons ge⸗ richtet war. Am 3. Februar 1813 erließ König Friedrich Wilhelm III. den Aufruf zur Bildung freiwilliger Jägerkorps. Als Major v. Lützow am 18. Februar die Erlaubnis zur Errichtung eines ſolchen Korps erhalten hatte, waren Jahn und Frieſen die erſten Freiwilligen in ihm. Beide erhielten leitende Stellungen, Frieſen wurde Lützows Adjutant. Jahn Hauptmann und Kommandeur des dritten Bataillons. Zum eigentlichen Eingreifen kam das Korps nicht, wenn es auch manch blutiges Gefecht austrug. Im Auauſt 1814 kehrte Jahn nach Berlin zurß“ Noch im aleichen Monat heiratete er ſeine Braut Helene Kollhof. 1815 wurde ihm ſein Sohn Arnold Siegfried geboren. Im Auftrage des Fürſten Staatskanzlers v. Hardenberg reiſte er nach Beendigung des Krieges von 1815 nach Paris. Das Turnen hatte in Abweſenheit Jahns ſein älteſter Schüler Eiſelen geleitet, mit ihm gab er 1816„Die deutſche Turn⸗ kunſt“ heraus, die wichtigſte Grundlage für volkstümliches deutſches Turnen. Jahn ſtand auf dem Höhepunkt ſeiner Wirkſamkeit. ſein Ruhm nach außen war geſichert: am 31. Oktober 1817 er⸗ nannten ihn die Univerſitäten Kiel und Jena zum Ehrendoktor. Das Turnen hatte inzwiſchen ſeinen Weg durch ganz Deutſchland genommen, kein Staat war ohne Turnanſtalten. Eine davon, die Hamburger Turnerſchaft von 1816. beſteht heute noch. Für Jahn gab es viel zu tun. von allen Seiten wurden Ratſchläge eingeholt, er ſollte vor allem von Berlin aus Turnlehrer ſenden, woran er ſelbſt Mangel hatte. Aber ſchon regten ſich ſeine Gegner. Der Privatgelehrte Scheerer und der Profeſſor Wadzeck waren die erſten, die literariſch gegen das„rohe, eitle und übermütige Benehmen der Turner“ auftraten. Es erregte Anſtoß, daß die Turner ihre Unzufrie⸗ denheit mit den politiſchen Zuſtänden der damaligen Zeit offen äußerten, und man verdächtigte ſie demaaoaiſcher Umtriebe. Auch die derben Aeußerungen Jahns in ſeinen 21 öffentlichen Vorträgen über deutſches Volkstum, ſchadeten ihm ſehr. Das Mißfallen erreichte jedoch ſeinen Höhepunkt durch die Feier des 18. Oktober 1817 durch die Burſchenſchafter auf der Wart⸗ burg bei Eiſenach. Hier wurde unter der Führung Maß⸗ manns ein Scheiterhaufen errichtet, und auf dieſem wurden einige Bücher turn⸗ und deutſchfeindlichen Inhalts, zum aröß⸗ ten Teil jedoch nur Büchertitel, ferner ein Schnürleib. ein Zopf und ein Korporalſtock verbrannt. Als wirklichen Anſtifter dieſer übermütigen Szene ſah man allgemein Jahn an Trotz, dem von 26 Regierungen Preußens der Wert des Turnens anerkannt wurde, ſo führten doch geringe Veranlaſſungen zu einer vorläufigen und eine einzige ſchwere, allſeitig verurteilte Tat zur gänzlichen Schließung der Turnplätze. Dann kam eine ſchlimme Zeit, die Turnſperre. In Breslau hatte der Rektor Etzler am 2 naſtum der Prima einen Aufſatz über das Turnen gegeben Mit einer Ausnahme hatten ſich alle Schüler für das Turnen ausgeſprochen. Der„Turnfeind“ wurde von ſeinen Mit⸗ ſchülern mehrfach geneckt, und der daraus entſtandene Streit führte ſchließlich zur Ausweiſung von zwei Schülern aus der Anſtalt. Der Streit wurde auch außerhalb der Schule aus⸗ gefochten. In den wiſſenſchaftlichen Kreiſen Breslaus ſanden ſich Freunde und Gegner des Turnens, die ſich an dem Kampfe beteiligten. Die Folge dieſer Vorkommniſſe war die Schließung der Turnplätze in Breslau und Liegnitz. Die Regierung geſtattete auch nicht, daß Jahn am 31. März 1819 den Turnplatz in der Haſenhaide in gewohnter Weiſe eröffnete, weil das Turnen neu geſtaltet werden ſollte. Als die Nachricht von der Ermordung Kotzebues durch Sand in Mannheim in Berlin eintraf, folgte das Verbot des Tur⸗ nens überhaupt. Damit war das Turnen vollſtändig geſperrt, in Breslau bis 1837. Jahn war inzwiſchen— unſchuldigerweiſe— in die Unter⸗ ſuchung des Sandſchen Verbrechens mit verwickelt worden ſeines ſterbenden Kindes weg verhaftet und nach Kolberg überführt. Im Sommer 1820 wurde er aus der Haft entlaſſen, mußte aber ſeinen Wohnſitz in Kolberg nehmen und ſtand unter der Aufſicht des dortigen Kommandanten. 1824 endete ſein Prozeß mit der Verurteilung zu 2 Jahren Feſtung— 1823 war ſeine Frau geſtorben.— In der Be⸗ rufungsinſtanz wurde er freigeſprochen und behielt ſein volles Gehalt von 1000 Talern als Penſion. aber nur unter der Bedingung, daß er ſeinen Wohnſitz weder in Ber⸗ lin und in einem Umkreiſe von zehn Meilen, noch in einer Univerſitäts⸗ oder Gymnaſialſtadt nehme. Jahn zog dann mit ſeiner zweiten Frau und ſeinem Sohne nach Freyburg an der Unſtrut, als er auch da ausgewieſen wurde, 1829 nach dem thüringiſchen Städtchen Cölleda. Nachdem er wieder nach Freyburg zurückgekehrt war, wurde die Polizetiauf⸗ ſicht 1840 aufgehoben und ihm 1841 nachträglich das Eiſerne Kreuz für die Kämpfe unter Major v. Lützow einge⸗ Jahn-Museum und Erinnerungsturnhalle in Freyburg a. d. Unstrut händigt. Als ein Brand ſeine Habe und ſeine Schriften zerſtörte, verlor er die Luſt zur Weiterarbeit. Eine Samm⸗ durch Turner ermöglichte es ihm, ein neues Haus zu auen. 1848 wurde Jahn als Abgeordneter in die deutſche Nationalverſammlung nach Frankfurt a. M. gewählt, doch konnte er ſich mit den neuen Turnern, die meiſt der radtkalen Partei angehörten, nicht befreunden. Damals ſchrieb er auch ſeine nicht gehaltene„Schwanenrede“, die mit den Worten ſchließt:„Deutſchlands Einheit war der Traum meines er⸗ wachenden Lebens, das Morgenrot meiner Jugend, der Sonnenſchein der Manneskraft und iſt jetzt der Abendſtern, der mir zur ewigen Ruhe winkt.“ Nach der Rückkehr aus a. M. lebte er in Freyburg ſtill im Kreiſe ſeiner Freunde, bis er am 15. Oktober 1852 nach kurzer Krankheit verſchied. 1894 wurde auf dem alten Friedhof in Freyburg a. d. U. eine Erinnerungsturnhalle nebſt Jahn⸗Muſeum über ſeinem Grab errichtet. Jahn wird verſchieden beurteilt, ſicher iſt, daß er eine eigenartige Perſönlichkeit war, die ihre eigenen Wege ging und manchmal hart anſtieß. Wenn Jahn vielleicht einige Zeit auch ſonſt etwas vergeſſen wurde, ſo ſteht doch feſt, daß er mit ſel⸗ tenem Idealismus ein Ziel ſein ganzes Leben lang ver⸗ folgte: Das Wohl und Gedeihen ſeines Vater⸗ landes. Was er für ſeine Turner und die deutſche Nation war und iſt, wird nie vergeſſen werden. Jahn hätte ſicher nicht gedacht, daß das von ihm nach ſo vielen Kämpfen und Mühen ins Leben gerufene Werk ſich ſo mächtig entwickeln würde, wie die Deutſche Turnerſchaft. Ein wür⸗ digeres Denkmal wie das Rieſengebilde der Deutſchen Turner⸗ 15 hätte den Turnvater Jahn wohl kaum geſetzt wedden nnen. 6ꝛ1,:6.:1 3g3. qualiftaierte ſich Prenn für das Ftnal gegen den Ungarn von Kehrling. Dr. Buß war gegen den Tſchechen Menzel:6,:6 ausgeſchieden und dieſer unterlag gegen von Kehrling:6,:7. In der Vorſchlußrunde des Herrendop⸗ pels ſiegten Froitzheim⸗v. Kehrling:2,:6,:2 über Graf L. Salm⸗Prenn. Motorradſport Motorradſportliche Veranſtaltungen in Maunhei Die auswärtigen Teilnehmer treffen am Sonntag vor⸗ mittag am Kinzinger Hof in N7 ein. Dort befindet ſich die Kontrolle der an der Sternfahrt beteiligten Teilnehmer. Um 12 Uhr formieren ſich die Fahrer, um im geſchloſſenen Zuge die Stadt zu beſichtigen. Es werden den Gäſten die Haupt⸗ ſtraßen und Schönheiten von Mannheim auf dieſe Weiſe gezeigt werden. Um 2 Uhr findet die Abfahrt vom Kinzinger Hof nach dem Stadion ſtatt. Dort beginnen dann die Geſchicklichkeitsſpiele. Neben ganz neuartigen Darbietungen, ſo z. B. Weitſpringen auf Motorrädern, Wettlangſamfahren etc., finden 12 Uebungen ſtatt. Der Schluß bildet ein Fuchs⸗ jagdrennen, bei dem einem Fahrer, vorausſichtlich einem der bekannten Mannheimer Größen, ein an die Schulter gehefte⸗ ter Fuchsſchwanz von der nachfolgenden Meute zu entreißen iſt. Während den Vorführungen wird die Kapelle Mohr zur Unterhaltung beitragen. Am Abend findet die Sieger⸗ verkündigung in den Geſellſchaftsräumen des Mannheimer Ruder⸗Vereins„Amicitia“ e. V. ſtatt. Leichtathletik 2. Mitteldeutſcher Städtewettkampf der Turnergilden im Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbaud Auf der Kampfbahn des Turn⸗ und Sportvereins von 1867 in Leipzig traten am 9. Oktober 34 Mannſchaften mit 130 Kämpfern an. Nach einem Lauf aller Mannſchaften um die Bahn begannen ſcharfe Wettbewerbe im Mannſchaftsvier⸗ kampf. Als beſte Mannſchaft ging die Turnergilde Sten⸗ dal mit 819 Punkten hervor. Ihr fällt die von der Ver⸗ waltung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes in Hamburg geſtiftete künſtleriſche Plakette zu. Die Städteſtaffel 4 mal 100 Meter gewann die Turnergilde Leipzig mit 48,2 Sekunden. In der Städte⸗ Schwedenſtaffel ſiegte Berlin mit:12 Minuten. Bei den Gauſtaffeln 4 mal 100 Meter fiel der Sieg dem Gau Brandenburg mit 47,2 Sekunden zu und in der Gau⸗ Schwedenſtaffel dem Gau Sachſen mit:17,6 Min. Im Handballſpiel ſiegte Chemnitz mit 621 über Saalfeld und Berl in mit:0 über Erfurt. Die beſten Einzelleiſtungen ſind im Hochſprung Weber⸗ Chemnitz 1,63 Meter, Weitſprung Koſchak⸗Berlin 5,90 Meter, Kugelſtoßen Hagelbring⸗Erfurt 10,30 Meter, Keulenwerfen Kagelmann⸗Jena 51,7 Meter, 100 Meter⸗Lauf Hagelbring⸗ Erfurt 11,6 Sekunden. 8 Nach der Siegerverkündung durch den Reichsturnwark Mun dt⸗ Hamburg und einem packenden Schlußwort des Geſchäftsführers Gonſchoreck⸗Leipzig fand der 2. Mittel⸗ deutſche Städtewettkampf der Turnergilden im Deutſchnatio⸗ nalen Handlungsgehilfen⸗Verband ſeinen Abſchluß. Fußball Eine„Berichtigung“ In bder Angelegenheit des wegen unfairen Spiels vo Platze verwieſenen Spielers W. Brummer boren wir, daß Brummer unabſichtlich den gegneriſchen Spieler traf, ſich ſo⸗ fort entſchuldigte und auch am nächſten Tag bei der Verbands⸗ behörde ſein Bedauern über das ungewollte Vorkommnis zum Ausbdruck brachte. Dies zeugt immerhin von anſtändiger Geſinnung. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m.., Mannheln, 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Ehefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Nedakteure: Für Politik: H. A Meißner= euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schö Foort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Fundeztelle 1— be Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stötzner. 8 Kurszeitel der Neuen Mannhelmer Zeitung — 775 und Auslandsanteihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück 7 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Baumwollſpinnerei und Weberei Lämperts⸗ mühle vorm. Hemrich Grohé Nach dem.⸗B. hatte die Geſellſchaft in dem am 30. Juni be⸗ endeten.⸗J. unter der allgemeinen Kriſis der Baumwollinduſtrie zu leiden und mußte kurz arbeiten. Die Zurückhaltung der Käufer Hielt bis Ende des erſten Semeſters an; das Ausland überſchwemmte den deutſchen Markt mit billigen Angeboten. Erſt Aufang 1927 ſetzte Beſſere Nachfrage ein, und doch konnten die erzielten Preiſe nicht vall befriedigen. Die Betriebseinnahmen ſtellten ſich auf 1 481 829(i. V. 1420 220) 4. Nach 1 217 892(1 197 743)„ Generalunkoſten und noch 128 928(129 642) J Abſchreibungen ergibt ſich, wie ſchon kurz gemeldet, einſchließl. 69 889 96 545)„ Vortrag ein Reingewinn von 204 398 1198 389) 4. Die heute unter Vorſitz von Geh. Komm. Rat Dr. Broſien abge⸗ haltene.⸗B., in der 9 Aktionäre 4474 Stimmen vertraten, beſchloß Intragsgemäß die Verteilung von 6(i. V. 6) v. H. Dividende; einem beſonderen Beſtand werden zum Bau eines Wohlfahrtshauſes 50 000 )zugewieſen und 58 398, vorgetragen. Aus der Bilanz(in Mill. Mark):.⸗K. 1,80, Reſervefond 0,19(beides unverändert), Verbindlichkeiten 0,81(0,58), andererſeits Kaſſe, Wechſel, Außenſtände und Bankguthaben 9,80(1,60), Warenvorräte 1,13(0,19), Fabrik und Grundſtücke 0,40(0,41), Maſchinen und Einrichtungen 0,47(0,39). Die beiden ausſcheidenden.⸗R.⸗Mitglieder, der Komm.⸗Rat Chr. FNopp⸗Bremen und Bankier Wilhelm Bürklin⸗Neuſtadt a. d. H. wur⸗ den wiedergewählt.— Die Ausſichten für das kommende.⸗J. ſeien unſicher weil große Schwankungen am Baumwollmarkte Unſicherheit ins Geſchäft gebracht haben. Der deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag mit ſeinen Ermäßigungen auf die deutſchen Garn⸗ und Gewebezölle werde es dem Ausland noch mehr als bisher ermöglichen, die Zoll⸗ grenze— überſpringen und ſeine Fabrikate auf den deutſchen Markt zu werfen. 22: Die Bilanzpoſten der Bank von Frankreich. Die Pariſer Blätter veröffentl. ſolgende amtliche Mitteitung:„Die Bank von Frankreich hält es für ihre Pflicht, das Publirum vor den ten⸗ denziöſen Gerüchten zu warnen, die zweifellos zu ſpetu⸗ lativen Zwecken über den wirklichen Wert der verſchiedenen Poſten der Bilanz der Bank oder über angebliche Pläne verbreitet werden, die dem Gouverneur der Bank und dem Verwaltungsrate zugeſchrieben werden“.— Dleſe Note bezieht ſich, wie der„Matin“ mitteilt, auf Rundſchreiben, die kürzlich aus dem Auslande in e ſind, und die behaupten, daß im Falle einer endgült Stabil des Franken, die Reſerven Frankreichs eins viel beträchtlichere Ziffer erreichen werden, als ſie gegenwärtig in der Bilanz angegeben wird. Hahen, Gratisaktien zu verteilen. AKlöckner⸗Werke AG.— Erzeugungsſteigerungen um 40 v. H. Die weſentlichſten Abſchlußziffern baben wir bereits in Nr. 469 mitge⸗ teilt. Aus dem jetzt veröffentlichten Geſchäitsbericht iſt her⸗ vorzuheben, daß die Nachfrage nach Eiſen während der Berichts⸗ zeit eine ſortwährende Beſſerung aufwies. Die Preiſe im Inland konnten auf der bisherigen Höhe gehalten werden Iw Ausland mußten dagegen laufend ſtarke Zugeſtändnine gemacht werden, wo⸗ durch dort ſich die Preiſe dauernd geſenkt haben. Die Beteili⸗ gungsziffern der Geſellſchaft ſtellten ſich am 30. Juni 1927 wie folgt: 1. beim Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikat: Kohlenver⸗ kaufsbetei! gung 4 268 200 To., darunter 1342 340 To. in Koks, 72 900 To. in Britetts, Selbſtverbrauchsbeteiligung 1492 200 To., zu⸗ ſjammen d 760 400 To.; 2. bei den Eiſenverbänden zuſammen 1143 353 Tonnen. Die Förderung bezw. Erzeugung betrug: 4602 329 Tonnen Kohlen, 1071 209 To. Koks, 681 830 To, Roheiſen, 795 898 To. Rohſtahl. Dieſe Zahlen bedeuten gegen das voraufgegangene Ge⸗ ſchäftsjahr eine Steigerung von rund 40 v. H.— Der Geſamt⸗ Amſatz lausſchl. Konzern⸗Lieferungen) betrug im Berichtsjahr: 184 320 545„ gegen 140 588 515 im Vorjahr, alſo mehr 32 v. H. Die Lohnerhöhungen in Bergbau und in der Hütteninduſtrie elaſten nach Angabe der Geſellſchaft die Werke fährlich mit 57½ Mill. Mark. Während im Geſchäftsfſahr 1925/26 für ſoziale Laſten und Steuern 11547 226 betrugen, mußten im vergangenen Geſchäfts⸗ jahre für ſozlale Laſten und für Steuern 14881 800 16 v. H. des Aktienkepiters been enerrr Holgzellfoff⸗ und Papierfabriken.⸗G., Neuſtadt. Schwarzw. Die Geſellſchaft beantragt aus einem Reingewinn von 255 223, die Ausſchüttung von 12 fi. VB. 8) v. H. Dividende auf das.⸗K. von 2 Mill.„/, Für Neuvortrag verbleiben 15 223 /. Nach dem Ge⸗ ſchätsbericht konnte das ganze Jahr über die Vollproduktion auf⸗ Techterhalten werden mit Ausnahme in der Holzſchleiferei, do für Holzſtoff über den eigenen Bedarf hinaus genügender Abſatz nicht vorhanden war. Die noch vorhandenen Auftragsbeſtände laſſen inen befriedigenden Weiterbetrieb für das neue Geſchäftsjahr er⸗ kofßen, vorgusgeſetzt, daß nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten. ABVoigt u. Häffner.G. Zu der Meldung des B. T. über neue Einigungsverhandlungen(Informationen von der Firma Ephraim Meyer Hannover) wird dem B. T. von einer der Verwaltung nahe⸗ ſtehenden Seite mitgeteilt, daß der Voigt u. Häffner.⸗G. von einer beabſichtigten Beſprechung nichts bekannt ſei. Man ſcheint innerhalb der Verwaltung der Anſicht zu ſein, daß, nachdem ſeitens der Firma Ephraim Meyer die früheren Vereinbarungen nicht innegehalten worden ſind, gewiſſe Vorausſetzungen für weitere Verhandlungen erſt wieder geſchaffen werden müſſen. Dies dürfte darauf hindeuten, Ferner ſoll die Bank die Avſicht ee e ———— Wert d Termi ährend ſich die mit verſehenen 5 Maunheimer Effektenbörſe vom 14. Oltober 14. 255 13. Bad. Aſſekuranz 24310)20540 Karlsrub. Maſch. 23.— 28.— Tontinent. Verſ...—88,—F. H. Knorr 168,0 188.,0 Mannheim. Verſ. 138.0135,0[ Mannh. Gummi 33,— 36.— Obderrh. Verſ. 159,0 139,0 Neckarſulmghrza. 105.0106.0 [Pfälz. Mühlenw. 143.0148,0 .⸗G. für Seilind 91.—91,— Portl. Zem. Heid. 138,0138,0 Benz& Cie...—,———Ah.Elektr..⸗G. 159,0158.0 3* b. Farben. 294,0294.0 Rheinmühlenw. 140.0149.0 Sudꝛoi 3h. Akt. Br 215.0215. Rhenanjia.. 62.—62.— Wayß& Freytag 160,0138, Shobaerz⸗Storch. 178.0178,0l Jebr. Fahr. 51,—51.— 8b Waldhof 309.0 910.0 Werger Worms 178,0178,00 Deutſche Linol. 243.(143,0[Südd. Zucker 137.0137.0 Frankfurter Vörſe vom 14. Oktober ITGelſenk. Gußſt. 148,2148,5Baſt.⸗G.—.—235,0 4 0„0IIJiſe Bergb. St. A. 8„[Be enkel. 0, —35 Vant ee 15 Acersleb. 169.2 150.0 Tcergm. Elekir. 205,520.0 Bank fBrau. Ind 185,8 187/0[Kali Weſteregel 180,0 181,0 HingMetallwerke—.—— Bayr. Bodencr..—— IMNannesmannr. 168,2168,2 Brem.⸗Beſigh. OHel—.— 68,—. Naeee u. We Jel. 9 18l.0 f Mansteld Uit Jes. 150, Ko. roch. N. W. 91.—80,— Trtie Bantv. 241. 14.0 TSberſcht. g. Oed. 39..5⸗“DCemen Feſdelb. 181.938. IBerliner Hand. 240.0 243. Otavi⸗Min. An. 39.25 30,6 Cement Karlſtadt 185,0,198.0 Tomeu Pripatb. 173 5173,0 1Poönir Bergbau 108, tle Chamottedlnnaw 101.0102.0 1 Darmſt u. Natb. 223,5 222,0 TRhein. Braunk. 240,0241,0 Ehem. W. Albert 137.2140,0 eperdetendt es Taſhne Netozann 124.) 128,0 Cont. Kürnd.Wg. 188.2,l62,6 e den 1 16 0 Su. danrehünte i6.80,18.75 Paimler Motor 118.5,114.8 D. Effakt.— 5 0 10 BK. u. Laurahütte 78,5078,75 D00 len E. Auft. D. Uederſee⸗Ban 3 20 Naes 88 2. Vereinsbauk 1e2,0102.0 Cransport⸗Alelien. Dfagker 191 Ti sconto⸗Geſ. 152,5152, 2 n 1Dresdner Bank 159,0139.5 Schantungbahn——— Di 1 Dürt 68.1 68. liet. Hop.⸗Bant 145,1148,5 FHapag... 150,8,149,0 Düſſeld-Rat.Dürr 69,! 68. Ten 15 MeG. 187,5 187,2 LNordd. Llogd 151,0152,00Ctſen Kaiſersl. 40,25 40,25 IMitzeld. Cred B. 245,0230, Qeſterr.⸗U. S. B.—.———IClektr. Licht.K. 217.7217.7 Nien er. B⸗B. 160,018,0 Baltimore& Ohio 103.0102.2 Clf. Bad. Wolle 176.5175.0 Deſtert Cced. Anſt 17900 1180 Lote e 76.50 5 füler Hyp.⸗Bk. 178,0178, f b Ulrich—.—28,— eee 138•7% 133,7 Induſtrie-Akktien. Enzinger⸗Union 84,— 39,75 Reih ank 183,2170,, Eichb.⸗Manng. + 2/½1,00271.[Eßlinger Maſch. 80,—31.— h2l..⸗Bant—— N 185,%0ſ185,2 Ettling. Spinn. + 280,0280.0 155., Disconta 142.014½0Mainzer St.⸗A. 140 245,%0 Faber. Foh. Blel 55,— 63.— ieer Bankver. 17.7317.75 Schöffert. Bindg. 30,052,0 9200 e 100,0,1000 Wettb. Note ibe.—.—— Schwartz⸗Storch 126,0,178.0 J. G. Farbenind. 292,3284,0 Mang. Verf.⸗G. 14.0140,00 Werger 175.0/1/5.0 ace dan 51.—80,64 183•5,488.0udt, Gebr. 83,18f53.— LFelt Guid. Carls 183.0484. Jeerg. Verſ.⸗G. 180,0 160.0 Adler Oppenheim 175,0174,0[Feinmech. Jetter 92.—49.80 BrankfR.u. Müo.—.———Adler Rleyer.. 101.768.50 Frkſ. Pof.& Wit. 69.— 69.— Seeeee, 5 en. ſchaff Buntpas. 133.8 87,rcho t. 129(123, en pab⸗ 1886 Lö8 sce deite 188 0lel genen 8 130015 d iſen 105,5 105,2 Bahnbed. Darmſt. 34,30084.50 Urkrftw. Mm.6% 19,; 9 Idegen. Ber—.——Gadenia Weinh.—.——.—Grün, Bilfinger 171,0170.0 Eſch eil. Bergwk.—.——,— Bad. Elektr.-— TWee ammfen 54.—54.— FGelſenk. Bergw.———.—Bad. Maſch. Durl. 154,0.158,0[Hammerſen 167,01167,0 10 0 10.0 34.0 42.0 90 0 0 0 Durlacher Hof 153,0135. Klelnl in Heidelb. 217,021“. 222 99on. „Mitteld. Kredb. 281,0281,5 Augsb. daß die Verwaltung vor neuen Beſprechungen eine Zurücknahme des Proteſtes der Ephraim Meyer⸗Gruppe verlangen wird. Die Lancia⸗Werke im Gualino⸗Konzern. Eines der beſt⸗ renommierten Unternehmen der italteniſchen Automobilinduſtrie, die Lanekla⸗Werke in Turin, ſind dieſer Tage in den Beſſitz Gualinos, des Präſtdenten der Snia⸗Viſcoſa, übergegangen, der noch bis vor kurzem im Aufſichtsrat der„Fiat“ war und dort im An⸗ ſchluß an die Aufnahme der Morgan⸗Anleihe austrat. Der Kauf⸗ preis der Lancia⸗Werke ſoll 60 Mill. Lire betragen haben. Rekordgewinn der General Motors im lauſenden Geſchäfts⸗ jahre. Der Präſident der General Motors Corporation, Alfred P. Sloan jr. teilt mit, daß ſich nach ſeinen Schätzungen die Gewinne der General Motors für das Jahr 1927 auf etwas über 222 Mill. Dollar belaufen würden, gegen 186,2 Mill. im Jahre 1920. Er nimmt an, daß die Gewinne des zweiten Halbjahres 1927 die gleiche Höhe erreichen würden wie im zweiten Halbjahre 1926, wo ſie 92,9 Mill. Dollar betrugen. Die Gewinne im erſten Halbjahr 1927 beliefen ſich auf 129,3 Mill. Dollar, gegen 93,3 Mill. in der glei⸗ chen Zeit des Vorjahres. Aus dieſer Erklärung geht alſo unzwei⸗ deutig hervor, daß man bei der General Motors die Lage im zwei⸗ ten Halbjahr nicht mehr ſo günſtig anſieht. Wenn auch ſaiſonmäßig die letzten ſechs Monate des Jahres ſtets eine Senkung des Abſatzes bringen, ſo dürfte diesmal dieſer Prozeß dadurch be⸗ günſtigt werden, daß das erwartete neue Ford⸗Modell ſehr viele Käufer zur Zurückhaltung veranlaßt. Dividendenerhöhung der Spinnerei Haagen u. Rötteln.⸗G. in Haagen(Baden). Trotzdem im Geſchäftsbericht dieſer der Mecha⸗ niſchen Weberei zu Linden in Hannover naheſtehenden G. über gedrückte Preiſe geklagt wird, iſt es möglich, die Dividende von 4 auf 6 v. H. zu erhöhen, die Vorzgsaktien erhalten wieder 7 v. H Bei 184 210(182 172) /% Rohgewinn und 86 400(65 630) Abſchrei⸗ bungen konnte der Reingewinn auf 152 113(118 723)/ erhöht wer⸗ den. Aus der Vermögensaufſtellung auf 30. Juni 1927: Kaſſe 13 004 (1321), Wechſel 77865(142 808), Schuldner 490 420(313 091), Waren⸗ vorräte 543 401(439 556); dagegen AK. und Rücklage unv. 1,0 bzw. 0,16 Mill. und Gläubiger 870 392(662 216) /.— Die Spinnerei ſoll zur weiteren Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit durch Aufſtel⸗ lunaneuer Spindeln vergrößert werden. 85 :2 Rudolph Karſtadt Ach., Hamburg. Wie verlautet, ſei für das am 31. Jannar ablaufende Geſchäftsfahr mit der gleichen Divi⸗ dende wie im Vorfahre(10 v..) zu rechnen. Der Geſchäftsgang wird als befriedigend bezeichnet.— Wegen der kürzlich erworbenen Grundſtücke ſeitens dieſer Geſellſchaft wird noch berichtet, daß dieſe als Eindaufszentrale für den Karſtadt⸗Konzern gedacht ſind. Weitere Verhandlungen, die eine eventuelle Aenderung dieſer Abſichten ein⸗ treten laſſen können, ſtehen noch offen. Einigung bei den Schrottverhandlungen der Werkfirmen. Die Verhandlungen innerhalb der deutſchen Schrottvereinigung, die am 27. September nicht zu Ende geführt werden konnten, wurden am 10. Ortober wieder aufgenommen und haben zu einer Einigung ge⸗ ſührt. Man kam zu dem Beſchluß, der Schweitzer u. Oppler., Berlin, für Mitteldeutſchland kein Einkaufsmonopol zu übertragen. Man will vielmehr auch der Firma J. Adler jun., Frankfurt a.., und der Schleſiſchen Montangeſellſchaft, Breslau, einzelne Einkaufs⸗ kontingente einräumen. Die Schrottvereinigung iſt auf weitere drei Jahre geſichert. Auch die zwiſchen der Vereinigung und einzelnen Werken in der Schwebe befindlichen Vertrags⸗ und Berrechnungs⸗ ſragen konnten einer Löſung entgegengeführt werden. Zur Zeit ſinden zwiſchen den Firmen des Schrotthandels Verhandlungen ſtatt, von denen man annimmt, daß ſie etwa bis Anfang nächſter Woche dauern werden. Die endgültige Löſung des Schrottproblems wird erſt nach dieſen Verhandlungen und nach einer Fühlungnahme mit den Werken möglich ſein. 2e: Otto Wolff u. die deutſch⸗amerikaniſchen Rußlandlieferungen. Wie der D5D. von zuſtändiger Seite zu den widerſprechenden Mel⸗ dungen über das Zuſammenarbeiten Otto Wolffs mit amerikaniſchen Kreiſen über Induſtrielteferungen nach Rußland erfährt, handelt es ſich um eine reine Lieferungsvereinigung der deut⸗ ſchen mit der amerikaniſchen Induſtrie. Es haben bisher auch le⸗ diglich Verhandlungen der Otto Wolff⸗Gruppe mit zuſtändigen ame⸗ rikaniſchen Induſtriellen ſtattgefunden, um über großzügige Lie⸗ ferungen von Maſchinenteilen, die in Sowietrußland montiert werden ſollen, ein Abkommen zu treffen. Die Verhandkungen ſind ſedoch noch keineswegs beendet. In dieſer Angelegenheit haben auch noch keinerlei Verhandlungen mit amerikaniſchen Bankiers ſtattgeſunden, ebenſo wie Verhandlungen mit dem Reiche über eine eventuelle Aus⸗ fallbürgſchaft erſt mit Abſchluß des Geſamtab'ommens eingeleitet werden können. Auf amerikaniſcher Seite hängt die Genehmigung der an ſich aünſtig zu beurteilenden Verhandlungen vom Staats⸗ departement ab. Börſenborichte vom 14. Oktober 1927 Frankfurt uneinheitlich Nach etwas feſterem vorbörslichen Verkehr eröffnete die Börſe in recht unſicherer und uneinheitlicher Stimmung. Trotz günſtiger Meldungen konnte auch heute die Spekulation aus ſich heraus keine Aufwärtsbewegung der Kurſe herbeiführen, da die Intereſeloſigkeit der zweiten Hand eine lebhaftere Entwicklung des Geſchäfts ver⸗ hindert. So regte zwar im Frühverkehr die Nachricht von der Ueber⸗ 18. 14. 13. 14. 18. 14. Hanfwerke Füßen 134,2134.2 Neckarſ. Fahrzg. 106.5 104,0 uhrenfabr. Furtw 17.5017,50 HilpertArmaturf. 90.—68.— Nrh. Leder Spier 100,0100,0 Per. deutſch. Oelf. 91.—01.— luich Kunfen v. 109 otoeroſpeters unſonßref 113, 418,5.ch. Ind⸗ Heainz 108.2,105,0 och- u Tiefbau 195,0919 9 Pf. Naähm Kayſer 59,50 57,—JNer. Stahlwerke—— olzmann, Phit. 789,0ſ188. Philippsg G. Frk—.——.— Ber.ltramarinf. 143.148.0 iee J 60,15 Porzellan Weſſel 36,— 36.— 955 1 97— 5 1 0 unghans St.⸗A.„—.— Rein. Gebb& Sch; 133.0 132,.0ʃ5 ogt. aſch. t. 37.—86 Kammg.Kalſerst. 219,0210,0 htheinelekt St.N 158.0138,0 Bolgt& Häff. St. 178.0175,7 Kariszah. Maſch 22.— 22.— R Maſch,genzet 95 Bolthom. Seil.K 61.7561.75 Ne 8 1187 17 1 W 050 60.—60,25 Wayß& Freytag 158.0157.0 lein, Sch.& Becker 129.0. ebe⸗ ontan——. 170,0 2 ee ee.— 7 Tden Wadgef S 80 0ficeg onſerven Braun—.—„—Rodberg Darmſt. N 0 Kraus& Co Lock. 68,.—66.— 1 11 Roeder, N 755 5570 ILahmeyer& Co. 181,0120,0[Rüttgerswerke 90.—90, eng Lech Augsburg„119,0,120,5 Schlinck e C. Hög.—.——.—Brown., Bov K.—.——.— Lederwerk Rothe———.— Schnellpr. Frauk. 89.5089.— Raſtatter Wagg.—.— dug eehen 321 321 Scke el 1895 2000 utz Maſchinen 35.—35,— uckert, Nröͤg. 8 1 Zuz ſche Induſtr.—.——.— Sa Verneis 75,— 78.— Seſtverzinsliche Werte. Mainkraftwerke. 119.10129.,1 Schug aarte deng 51.81.(D. drnd ubtöſgsſch——18. 15 Metallgef Frankf. 188,0,188,5 Seilinduſtr Wol 1028977 70% Uh Stadt 2 105..— Me Sehne ee eetemeneg dalsk. 2102906 Stadt. 26 90,——.— Moczus e 10 80 52 75 0 S590 12 epſ denus St. A. 70,50 72, er„„ ldpfe9 90, Motoren Deutz. 69,— 69,— Südd. Zucker.. 135,7 138.5 45 Schußg. 95 Ufa 30.—30.— — 0 D. 48 Motorf. Oberurſ. 82,—85,— Trieotw. Beſigh⸗l-——72.—14% D. Schug. 14—.—.— 8 1 1 BVBerliner Vörſe vom 14. Oktober Bault-Alctien. Induſtrie⸗Alctien. Ebem. Algert.. 189.9137.7 Concord. Spinner 135,0134,5 Bank f. Brauind. 188,0198,0 Aecumulatoren 156,0J178.5 8 Barmer Bankver. 142,7142.7 Adler& Oppenh.—.— 167,.0 IDaſenter Benz 114,7114,2 Dant f. el. Werte 178,0172,5 Adlerwerke.. 101,1100,0 1Deſſauer Gas. 181,0189,5 Ierl. Handelsg. 240,½243,0 A⸗G. f. Derkhrsw. 180,2102,0 Ne 4 104,0105,0 ICom.u. Privatb. 17,0473, Atexanderwerk 59.—54,25 J Deſch.⸗Luxemb.—.——.— 224,0 Tudg. Elektr.⸗Geſ 181,2178.6 Inge nal IDeuiſche Bank 101,2 161,0[Ammendorf. Pap. 254,0253,21 Deuſche Erdil 145,0144.5 1Ot. Ueberſee Bk. 106,2 106,2 Anglo⸗Ct. Guano—.——. euſc en 235 101.0 IDise. Command. 153,0 1295 Anhalt. Konlen+ 195,0105,0 Deutſche Kabelw. 98,2587,80 0 IDarmſt..N ⸗B. 224,0 1 1Dresdner Bank 159,7159, Annener Gußſt.—.——.— Deutſche Kalt..—— Fne Allgem. 163,5 168, Algs 70 5 1110 8 0 120 —42.2 18%% Feutſche Wollw. 54,4588.— Miang Gnecher galce Maſchin. 12600J28 0 Seuiſch Giſeng..—.25 Reichs 10 170,11706 Bamag⸗Meguin 35.—35,— Donnersmarckh. 112,0,110,5 Abdein. Eredlubr, 133.5188.5 N eee ee Sübbeutſch. Pise, Jeecblageo ger⸗Bud eut 40 95 5 Do se 18.5,18000 Berl.Karlsr. Ind 65,9265,1 Crausport-Alctien. Berlin Maſchd 18 ,C/l8l.0ſgletn ferung 179.51770 1. Reichsbahn—.——.Bing Nürnderg.—„ltu ichtu. Kr. 214.218,0 Schantungbahn 8,65 8,60 Vochum. Gußſt.—Emaille ÜUllrich. 30.— 30.— Allg. Lok. u. Str. 174.0173,0Gebr. Böhlerscco.——,— Enzinger⸗Union 53.2555,.— Aachener Kleinb.—.——.— Braunke u. Britett 150,2180.0Eſchw. Vergwerk 215.2225.5 Südd. Eiſenbahn 82,288275., Oelf. 68.—f67. f mer Linoleum—.———Fahlb., Liſt& Co. 130,810,0 Toeutſg⸗ Aufrgt.— Nremer Pauken J8879 u88)8 b9 Gecter eniad. 278.9.s 15 8 1470 148.7 Bremer Wolle, 190,5190,0 111555 hlePapier 219,5212,0 — D ül Brown, Bop.& C. 150,0160. a010 29.0 259.0 Puderus Eſfenw. 108,)J10,0) Friſter.. 10,0 ordd. Lloyd. 151.7151.7 Chem. den 10.0 Verein Elbeſchiff. 70,5068, 50 Shen Seh —— 0 Fuchs Wagg on.—.— Felten& Guill. 134,6134,8 C. ſenk 80,75 905 Gaggenan.⸗A. 4A8l48,— IMaännesmann zeichnung der Preußenanleihe an, ebenſo die Meldung, daß bereits heute die Rentenbankkreditanſtalt in Höhe von 50 Mill. Dollar zur Zeichnung aufgelegt wird. Die Haltung wurde ſpäter jedoch un⸗ ſicher, zumal der heutige Zahltag auf das Kursniveau drückte. Die Spekulation beſchränkte ſich daher auf einige Spezlarwerte, die ſtärker geſteigert wurden. Im Mittelpunkt des kleinen Geſchäfts ſtanden Canada⸗Shares, die im Freiverkehr um rund 10 v. H. bis 112 geſteigert wurden, wohl im Zuſammenhang mit den verſtärkten Freigabehoffnungen. 1 ziemlich uneinheitlich, doch überwogen die kleinen Kursbeſſerungen von 1 v. H. Etwas ſchwächer eröffneten Adlerwerke mit minus 2, ſerner am Elektromarkt AGG. und Geſfürel. Intereſſe zeigte ſich am Montanmarkt für Mannesmann, Klöckner und Rheinſtahl. Schif⸗ fahrtswerte lagen heute uneinheitlich, Hapag etwas ſchwächer, da⸗ gegen Norddeutſcher Lloyd erneut 1 v. H. anziehend. tereſſe zeigte ſich auch für Zellſtoff Waldhof, plus 17 v. H. Voigt und Haeffner blieben auf dem geſtrigen Schlußkurs behauptet. Am Rentenmarkt ſind deutſche Anleihen weiter eher angeboten. Umſätze kamen kaum zuſtande. Der Geldmarkt iſt trotz des Zahltages ziem⸗ lich leicht. Berlin ſchwankend Die Meldung von der ſtarken Ueberzeichnung der Preußen⸗An⸗ leihe und die Hoffnung, daß auch durch andere in der Schwebe be⸗ findliche Auslandsanleihen Gelder nach Deutſchland hereinkommen könnten, hatte im heutigen Vormittagsverkehr zu einer allgemeinen Erholung geführt. Auch die Pläne eines europäiſchen Stickſtoffkar⸗ tells, die durch die Fuſion Farben⸗Norsk⸗Hydro akut zu werden ſcheinen, wurden erörtert und führten in Farben zu einer Kursſtei⸗ gerung bis zu 297 v. H. Aber ſchon an der Börſe, noch nor Feſt⸗ ſtellung der erſten Kurſe, wurde es wieder ſchwäcker. Die Anſpannung am Geldmarkte zum heutigen Zahltag veranlaßte die Spekulation zu Glattſtellungen und das faſt völlige Fehlen der Orders be den Banken trug zu einer kaum mehr zu überbietenden Geſchäftsloſigkeit bei. Viele erſte Kurſe konnten ſich nicht behaupten, und ſelbſt Pa⸗ niere wie Schultheiß⸗Patzenhofen. Oſtwerke, Eſſener Steinkohlen und Löwe wurden ausgeſetzt. Es überwiegen fedoch gegen geſtern die Kurserhöhungen, gehen aber in den ſeltenſten Föllen über 1 v. H. hinaus. Beachtenswert ſehr feſt lagen Canada, die 33/ v. H. höher einſetzten und im Verlaufe zeitweiſe weitere 2 v. H. höher gehandelt wurden. In den übrigen Werten blies das Geſchäft dagegen ſehr ſtill. Die Kurſe bröckelten eher leicht ab, zumal die ſchwache Veran⸗ laaung des Ekektromarktes verſtimmte. Anleihen lagen geſchäftslos, Ausländer waren ruhig veranſaat. Im Verlaufe entwickelte ſich für Bosniſche Eiſenbahnen eine Spezialbeweaung, und die Kurſe ge⸗ wannen gegen geſtern 1 v. H. Pfandbriefe ſehr ruhia, aber über⸗ wiegend ſchwächer. Deviſen waren weiter ſtark angeboten. Der Dollar aing unter die 4,19⸗Grenze zurück und wurde mit 4,1895 amtlich no⸗ tiert. Holland war weiter feſt, dagegen Spanien ſchwach. Geld war heute zum Zahltag geſucht. Tacesgeld—8, v. H. und nur ſelten darunter zu haben; Monatsgeld—9 v.., Warenwechſel rd 7 v. H. Als der Privatdiskont gegen die Erwartungen der Börſe nicht weiter erhüßt. ſondern unverändert auf 656 v. H. feſtaeſetzt wurde, machten ſich Anſätze einer Erholung bemerkbar. Glanzſtoff hatten lebhafteres Geſchäft bei 666 v. H. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 7. Lombard 8. Privat 6 v. 5 Etwas In⸗ — Tmilſch I. Bfrober 14. Okfober ſanet Dierart 2 m.-M. tür G. G. B. M. Iſatze ½ Hollond 100 Gulden 169,12169,48 169.20168.54 168,76 4,5 Athen 100 Drachmen].594 5,606].544] 5,550 81.— 10 Brüſſel 100 Belga 500 P⸗Fr.] 38.30 39,4238.2988,4158.— 5 Danzig. 100 Gulden] 61,31 47681.29 81.45 81.— 8 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.547 10.567 10,547 10.587 81.— 7 Italen 00 Cire] 22.8922.93 8922.98 81.—.5 Südſlawien 100 Dinar.38. 7..378.890 81.— 1 Kopenbagen.. 109 Kronen 112,24112.4 112.73112.45 4112.50 5 Liſſabon.... 100 Eskudo] 20.6820.72 20,6920,73 158.57 7 Oelo 100 Kronen119,34 110,58 110,17 110,39 12,304.8 Paris 100 Franken] 16,4416.4816,4316.47 81.— 5 Drag... 100 Kronen 12.306 12.426 12.404 12,424 86,082 5 Schweig..„„ 100 Franken] 80.74 80.930,738 30,895 81,2035 Sofia. 100 Leva].,029.035.027.0 81.— 10, Spanien. 100 Peſeten 72.9073,01 172,25 72,3981.— 5 Stockholm... 100 Kronen 112,99 112,91112.72 112,94112,504 Wien„ 100 Schiling 59.1089.22 59.0839,19.70.3 Budapeſt 100 Pengs ⸗ 12 800 Kr 5,2073,3473,16738,3)65,062 6 Buenos Aires. I Peſ..789.,793 1,.799.793].78 10 Canada.. 1 Canad. Dollar 4,180].198.,190] 4,.1988—— Japaen Ien].855] 859.552 1886 2,092 5,0 Kairee. I Ffd. 20,9220.55 20.917 20.98770— Konſtuntinopel.. 1 türk. Pfd.].253.259.288.,237 19,45 10 Londoen 1 Ffd. 20,853 20,433] 20,39 20,4320,43 4,50 Ren eet Dollar 4,186 4,194 4,1888 4,1835 4,198 8,5 Nio de Janeiro„ 1 Milkeis 9,3005 0,3025 9,5005 0,5.25.378 3 Uruguan 1 Gold Beſ.[.285].264.258.204— 5 Württembergiſche Zentral⸗Häuteanktion, Stuttgart. Die Auk⸗ tion war aut beſucht. Die erzielten Preiſe ſtehen im Einklaug mit der derzeitigen Preislage am Häute⸗ und Fellmarkt. Im großen und ganzen erzielte das geſamte Auktionsgefelle etwa 5 v. H. mehr als bei der Septemberauktion. Eine Ausnahme machten die ſchweren Kalbfelle, welche 2 p. H. nachgeben mußten. Die Kühe mußten ſich mit 2 bis 4 v. H. Aufſchlag begnügen. Die ganz ſchweren Bullen erzlelten die letzten Preiſe. 13. 14. 13.14. 13.14 Gebhard Textil. 195,0142,5 IMansfeld. Akt. 122.222,6 JWeſtereg. Alkali 180,0180,0 IGelſenk. Bergw. 149,0149,5 Markt⸗ u. Kühlh. 165,2 167,0 Wicking⸗Cement. 150,0180,0 JGelſenk. Gußſt.—.——,— Mech. Web. Lind. 250,0 250.0 WieslochTonwar 105,C0104,8 Genſchow& Co. 105,0 106,0 Mez Sövne.—80,2 Wiſſener Metall 136.5187.0 German.Portl.⸗Z 201.0 201,5 Ufag⸗Mühlen. 133,0182.00Wittener Gußſt. 48,80 48,80 Gerresheim Glas 140.5 148,50[Mix& Geneſt 138,2188.00Wolf, Buckau 64.4565.— IGeſ. flelkt. Unter. 310,0308,0 Motoren Deutz, 88.25 88.50 „50[genſſtoff Verein. 168,5168,8 Gebr. Goedhardt 14/145,2 Motor-n Mannh.—.—— 1 Gbeſc T9. 128.6,124.0 Mühlheim Verg, 1335.0135,0 Fe Waldhof 810.5810,0 oerz C. P. .Necgarſulm. Forzg 105.0 106,0 Wa⸗ 995 Mbpſi7 Nordb. Wollk⸗ 161,0,162.0 anenehenKe. 0 rne Geleſnd Man. 13. 90 Ae 1Oberſchl. E. Bed. 97,00 97.50 Benz⸗Motor. Gebr. Großmann 170,0 105,01 verſchl Koksw. 99.75 99,— Deukſcheßetrol. 82.8381.80 Grün& Bilfinger 170,2.170.81 Orenſt.æ Koppel 131.2182,5Diamond.. 19,3519,35 Gruſchwitz Textil 103.0 102,5 TPbönixg Bergb. 110.2 110,0Heldburg... W ochfrequenz.. 167,0—. Hackethal Draht 89,—88,25[Ratoged Wagg. 2,789,—Krügershall. 136.0788,8 alleſche Maſch. 160,9.180,0 Reisgatz Papfef 20.0,276,0 Petersb. IntHdö. 2,20 ammerſ Spinn. 152,5154,91Rheindraunkgt. 2401 240,8 Ronnenberg...—.— Hannov.Egeſt. 88,50 30,00 Rgein Cpamotte 525062.— Ruſſenbank.85 Hann. Waggon.—.——INhein Elekrrizit. 158,9 159,0 Sloman Salpeter 85⸗90 86⸗90 Hanſa Lloyd 167,9,168,5 Rheinfeldenckraft 32 10978 Südſee Phosphat———.— Hbg.⸗Wien Gum. 99,30 90,30 Ngein Maſch.Led. 11 50 195 oe 0. 80.— Hartort Bergwerk 27,75 27,75 JRheinſtahl. 196,3 198.2 2 IHarpen. Vergb. 197,5196,0 TRbenanig Chem 61.—62,25 a) Reichs⸗u. Staatsyap. Hartmann Naſch. 7 20.68 kgiebeck mantan 164.)—.— DuntAblöſgsſch. 52,3052,28 8 5 11— 15 5 aene—.——.— dio 12123238 ilpert Maſch. 51.—61,— 7578I88˙—lobne Auslöfgsr. 15.40,15,30 1 22,00Roſizer Zucker. 79,75.80,—8 97 87 155 auhenn 203.J108.0 ägforth Ferd. 101.0 10576f6½ Neichsanl. 27 87.8,8.50 Hirſch Kupfer 103,5108,0 Rucz ziczecholdanteihe 93.1088.10 irſchs Jeder 112 4e Fügerswerke.80 5l.0 9% N. ohenanl 1200 5 IooeſchEiſeu St. 175.9178,2[Sachſenwerk.. 119,9.117,08% Urß Kalianl.16.17 Ipobenlohe⸗Lork. 70.45 20,00.TSalzdetfurth. 280 0348.010 N9. Stadt.25—.——.— Phil⸗ 8 190,0 149,7 Saroltz ½Mh. Sta —— 188,00% Uh. Stadi. 26 86.——.— orchwerke. 120,720,0 Scheidemantel. 31.—31,—5% f Töuneldtmaſch 3f..fSchuben 2 84l, 600 0 8000 9% Reghenend..8, 8807 1Schuckert& Co 198,0188,0 5% Land ch.Mogg.65 8. Ilſe Bergbau. 228,0 229,0(LSchn 0 198. 15 Judel c Co. 17,7 73,0 Schubfabrne der 5825 Gebr. Junghans 100,293,30 1 200.0 1155 b) Ausl. Nentenwerte. 5 zeſcede Sinner.⸗G. 8578•8% Mexikaner. 36.7087.— Kahla Porzellan 100,0101,0Stettiner Bulkan 28,30 1100 97 05 r 17 TKaliw. Aſchersl. 170,0170,0 Stoehr Kammgrn 148.2,149,04⸗ 4 en 31.—.— Karlsr. Maſchin. 21,5021,50 Stoewer Nähm.. 80—90 8 7%„econv. Rte.——.60 ., M. Kemp..—Stolverger Zin 221.0224.84½¼%, Silberrte.—.— 580 Klöcknerwerke 151.7183,7 Südd Immobll 88.——.— 11505 Papierrte.—:. C. H. Knorr. 169.0189,0 Teleph. Berliner 81.— 81,— 4% Fürt.A5.⸗Anl. 2,9.28 Kollm.Jourdan 81. 90.— Thoer!Oelfabr. + J00 2— 4%„ Bagd.⸗Gif., 16.70 80 Gebr. Köcting 89.758.— Tſeg, Leonhard. 16.0182,0%„„„— 14.— Koſtheimer Cen. 80.—39,25 Transradis. 130,8180,04% Türkunifanl.———— Krauß& Cie, Lok. 64,59—— 4%„ Bollob.1911—.— 18.80 Srarprie Meiel 5 diden de 1 4 700.Fee...80 Koffhaufer⸗Hütte 85,85 81.50 e 18852 123 4½% US1.⸗R19183 25,— Sansngcher Ce J87)0Jfg5 ge aesen dnel ſene 517 aurahiltte 18,— ,— B. Diſch. Nickelw. 170,0171.0 e 152,5152,8 5 0 Glgt. 2940 639,0 5% 5 enherg.=. 75.—75,—8 ANer Tcart Wabrgn 82879 J25,5 T. Siahkwerg. 12.5123 eeeee Sinael Schugfabr, 75.30.30 bStaglmw vd. J0p 22120 4% Sudo.0 h——, ILinke& Ho 280.0f28070 Ner Ultramarſuf. J43.5142,2.60%„ éneuebe.—.——.— e Lothr. Portl. Cem.———.— Vegtländ Maſch⸗ 46,—88.%% t 8 12435 1030 Magtrus.⸗. 59,50 50 589 Wanderer⸗Werke. 288,0.287,04¼½%„ 11148,50 1649 104,0J168,2 Weſer. Akt.⸗Gef e Tehüanteper. 30,1040%1 „ 1914 25.65 26,15 „„ Goldrie 27,870.— b½ Kronr. 2..78 5% Oe. U. Stb.alte. Im allgemeinen geſtaltete ſich das Kursbild —5 5 Ereitag, den 14. Ortober 1927 Neue Manuheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 5 Seite. Nr. 476 Roſa Montanas Diamanten Kriminalroman von Spen Elveſtad „„Was gibt es d“ fragte der Commander ungeduldig. geg — enn es nichts Wichtiges iſt, ſtören Sie mich nicht. Ich babe mit Mynheer zu reden.“ bin„Es handelt ſich um den Dieb,“ ſagte Thomſon.„Ich mit 15 meiner langen Praxis noch nie gezwungen geweſen, elt äſten über einen Dieb zu ſprechen. Es ſind merkwürdige iten, in deuen wir leben.“ „Iſt er davongelauſen?“ 5 tein. Uebrigens hat der Herr Generaldirektor geſagt, wir ihn ruhig laufen laſſen ſollten.“ „Dann ſchicken Sie ihn doch fort.“ „Er will ja nicht gehen.“ »Werfen Sie ihn hinaus.“ „Ich bin ein alter Mann,“ meinte Thomſon bedenklich. und Vielleicht will er zu eſſen haben. Geben Sie ihm etwas laſſen Sie ihn laufen.“ zalbe den hat er bekommen, Herr Commander, und eine auf e Flaſche Rotwein dazu, Kaffee und eine Zigarre. Es iſt 2 derrn Generaldirektors ausdrücklichen Befehl geſchehen Aber er will nicht gehen.“ „Dann laſſen Sie ihn bleiben. Was zum Teufel geht ich das an?“ Doch, gerade Sie geht es etwas an, Herr Commander.“ ramer ſprang auf. „Was unterſtehen Sie ſich?“ fragte er ſtreng. teht,Der Herr Einbrecher wünſcht Sie zu ſprechen, ehe er „ſagte der Diener. „Das iſt unmöglich. Ich werde die Polizei rufen.“ Tun Sie das bitte nicht, Herr Commander. Es wäre en den Befehl des Herrn Generaldirektors.“ „Weiß denn der Burſche meinen Namen?“ weitNein, aber nach ſeiner Beſchreibung kann er nur Sie inen. Kommen Sie mit. Er wartet draußen.“ er dder Commander bedachte ſich einen Moment, dann folgte der em Diener. In der Tür traf er den dicken Hammerſmith, eben ankam. Hammerſmith war ſehr empört. Der verfluchte Maler hat alles verdorben,“ ſagte er. Bil er Commander dachte nach. Ja ſo, das verwünſchte d. Das hatte er ſchon faſt vergeſſen gehabt. N zUnd dabei haben wir ihm hundert Kronen gegeben, Stuit er das Bild bis über den grünen Klee loben ſollte. deſuf deſſen hat er zuviel Portwein getrunken und ſich offen. ſternhagelvoll. Das Schwein fing an, mit dem einie reibeſitzer zu trinken, und ſchließlich wurden die beiden 8, daß das Bild eine Fälſchung wäre. Du mußt es kaufen. Du—“ — „Bleib mir vom Leibe!“ ſchrie der Commander wütend. „Sprich hier in der Geſellſchaft nicht mehr von dem Unſinn. Sieh, da kommt der Norweger.“ Der Commander zeigte in den Garten. Es fuhr ein großes Automobil vor, und Abraham Tambarskjaelver Brats⸗ berg ſtieg aus. Der Gladiatorenmarſch Der alte Thomſon führte den Commander durch den Speiſeſaal, wo alles zur Schlacht bereit war. Vor den Fenſtern hingen dunkle Vorhänge, die das Licht dämpften. Der mit Porzellan und Silber reich gedeckte Tiſch ſtrahlte in kühler Pracht. Es waren faſt gar keine Blumen darauf, aber die vielen geſchliffenen Gläſer vor jedem Kuvert ver⸗ rieten, daß man alles darangeſetzt hatte, das bevorſtehende Eſſen zu einem Ereignis zu machen. Die beſten Weinkenner der Stadt nahmen ſchon beim Cocktail eine drohende Haltung an. Die Feinſchmecker hielten ihren kritiſchen Sinn auf dem höchſten Grad der Wachſamkeit. Es war an nichts geſpart worden, um dem Hauſe Johannes Feiring zum Siege zu ver⸗ helfen. Bis auf weiteres lag das Schlachtfeld in erhabener und vornehmer Ruhe da und wartete auf die einleitenden Scharmützel als die erſten, frohen Signale zum Beginn des Kampfes. In den dunkelpolierten Wänden ſpiegelte ſich die feſtlich glitzernde Pracht des Tiſches in reicher Mannigfaltig⸗ keit. Rote Schirme bedeckten die Lichter der hohen Kandelaber. Mitten in dem heißen Sommer war hier eine gewiſſe kühle herbſtliche Stimmung geſchaffen. 4 Der Commander betrat das anſtoßende, große Anrichte⸗ zimmer. Er ſtutzte über das Menſchengewimmel, das er hier verſammelt ſah. Es war, als befände er ſich in einer neuen Geſellſchaft. Zwiſchen großen Schüſſeln, Schalen und Flaſchen harrte eine Abteilung galonierter Diener, die ſich leiſe und aufgeregt unterhielten. Sie wirkten wie ein Sturmtrupp, der auf das Signal wartete. Als der Commander eintrat, ent⸗ ſtand allgemeines Schweigen, und alles blickte nach ihm hin. Ein Offizier von der Gefechtsleitung— die letzte Muſterung. Der alte Thomſon wies auf eine Tür gegenüber und blieb ſtehen, um die Situation noch einmal zu überſchauen. Aus ſeinem Geſicht ſtrahlte eine große Ruhe— der Blick des Feld⸗ herrn. Nichts kann mit dem Abſtand verglichen werden, der zwiſchen einem alten Diener und zufälligen Lohnbedienten herrſcht, es iſt der Abſtand zwiſchen dem Generalſtabschef und dem gemeinen Mann. Exzellenz Thomſon ſchien zufrie⸗ den zu ſein, denn er ſtieß kein einziges Scheltwort aus. Hinter dem Anrichtezimmer lag der Eßſaal der Diener⸗ ſchaft. Hier fand Commander Cramer den jungen Einbrecher am Tiſch ſitzen. Er war gerade mit dem Kaffee fertig und rauchte behaglich eine große Zigarre. Ein junges Dienſt⸗ mädchen, das ihn bedient und mit dem dieſer angenehme Mann natürlich ausgiebig geflirtet hatte, ſchwebte bedeutungs⸗ voll hin und her. Der Commander glaubte einen drohenden Ton anſchlagen zu müſſen. Er war innerlich wütend über die Frechheit, mit der ihn der Dieb hatte rufen laſſen, obwohl er begriff, daß hier eine Verwechſlung vorliegen müſſe. Der Burſche ſtand langſam auf. „Der war gut,“ ſagte er,„der ſaß verteufelt ſicher.“ „Was meinen Sie?“ fragte der Commander. Der Einbrecher machte eine Handbewegung nach ſeinem nn. „Der,“ wiederholte er und nickte bewundernd,„der war mächtig gut gezielt.“ Der Commander gab dem Dienſtmädchen ein Zeichen zu verſchwinden. Sie gehorchte ſehr widerwillig und gab ſich keine Mühe zu verbergen, daß ſie den Commander für einen großmäuligen Kerl hielte. Beim Hinausgehen warf ſie dem Einbrecher noch einen zärtlichen Blick zu. „Warum ſind Sie nicht Ihrer Wege gegangen?“ fragte der Commander. „Wo ſoll ich hin?“ gab der Dieb die Frage zurück.„Das müſſen Sie mir erſt ſagen.“ „Es iſt mir vollſtändig gleichgültig, was Sie machen,“ antwortete Cramer.„Ihre Frechheit iſt mir unverſtändlich. Sie ſollten lieber dem Herrn Generaldirektor dankbar ſein, daß er Sie ſo leichten Kaufes davonkommen läßt.“ „Ach was, Sie hatten es ſchön nötig, ein gutes Wort für mich einzulegen.“ Für wen in aller Welt 5 er mich nur? grübelte der Commander. Er ſah ihn ſich genauer an und durchſtöberte ſein Gedächtnis, konnte ſich aber keine Möglichkeit denken, ihn ſchon einmal geſehen zu haben. Er ſtellte von neuem feſt, daß der Burſche ziemlich gut angezogen war und nichts eigentlich Verbrecherartiges an ſich hatte, ſondern eher den Eindruck eines Mutterſöhnchens, eines verwöhnten, kleinen Tunichtguts machte. „Wie heißen Sie?“ fragte der Commander. „Neulich haben Sie mich Edvardſen genannt,“ war die verwunderte Antwort. „Was wollen Sie von mir?“ „Aber Sie hören doch, daß ich wiſſen will, wo ich hin⸗ gehen ſoll.“ „Gehen Sie zum Teufel!“ ſchrie der Commander.„Aber beeilen Sie ſich, ſonſt laſſe ich die Polizei holen.“ Dieſe Drohung ſchien auf den Dieb Eindruck zu machen. Er ſah ſich vorſichtig um, als ob er Angſt habe, daß jemand ſie beobachten oder belauſchen könne. Dann trat er dicht auf den Commander zu. „Jetzt verſtehe ich,“ flüſterte er.„Sie ſind bange, daß jemand an der Wand horchen könnte. Es iſt hier alſo unſicher. Dann gehe ich. Was meinen Sie von dem Haus in der Kleinen Strandſtraße? Treffe ich da jemand?“ (Fortſetzung folgt) 2 Federrollen zu verk. 40—50 u. 30—40 Ztr. bei Peter Diefenbach, Grösstes Haus für Kinder-, Knaben- und Herrenkleidung Mannheim Duundſu o 8,—6 Hubenſtraße 14, Waldhof. B4751 Remington portable fſſo gut wie neu, billig 5 abzugeben.*3272 Q 5, 6ſ/, 3. Stock r. Anzuſehen Samstag nachmittag. Fahrrac gut erh., für 40 zu verkaufen. 13278 L. 2, 8, Hof. 1 Gasheizofen, 1 Füll⸗ ofen, 1 Herd u. Petro⸗ leumofen zu verkauf. Bill. Gelegenheitskauf *3233 M 2, 13, part. 1 guterhalt. brauner Herd, 1 guterh. efl. Gasherd m. Geſt., 2 Graetzin⸗Gaslampen, 4 Vorhangſtang.(Meſ⸗ ſing⸗Imit.), kompl., zu verkaufen. 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Am Freitag werden folgende Fälle ver⸗ handelt: 1. Rudolf, Friedrich Mathias, in Mannheim we⸗ gen Meineids; 2. Petry, Ida Bertha Martha, in Mannheim wegen Meineids und 3. Köpf, Michael Jo⸗ hann, in Mannheim wegen unerlaubten Wettbewerbes, verübt durch die Preſſe(Nebenkläger iſt die Fleiſcher⸗In⸗ nung Mannheim). Am Samstag, 22. Oktober, wird gegen Otto Ludwig Seeberger in Mannheim wegen ver⸗ Juchten Totſchlags verhandelt.— Die Berufung des Mörders Jung von Edingen wurde vom Reichsgericht an Amtsgericht Mannheim Wegen fahrläſſiger Transportgefährdung war der Führer einer Zugsmaſchine angeklagt. Er ſoll mit ſeiner Zugsmaſchine von der rechten Straßenſeite nach links ge⸗ fahren ſein, ohne ſich zuvor zu vergewiſſern, daß das Straßen⸗ bahngeleiſe frei iſt. Die Folge war, daß er mit der Straßen⸗ bahn zuſammenſtieß. Der Angeklagte beſtritt jede Schuld. Seine Zugsmaſchine habe ein Eigengewicht von 50 Ztr. und 120 Ztr. Eiſen habe er geladen gehabt. Auf dem Pflaſter würde die Maſchine ſpringen und der Anhängewagen dauernd hin und her ſchlenkern. Die Maſchine und der mit Eiſen beladene Wagen hätten einen ſolchen Krach gemacht, daß er das Signal der Straßenbahn nicht gehört habe. Da der Wagen höher ſei als der Sitz, habe er ſich auch nicht um⸗ ſchauen können. Zu der Verhandlung waren drei Zeugen und ein Sachverſtändiger geladen. Der Einzelrichter, Amts⸗ gerichtsrat Säger, verurteilte den Angeklagten zu einer Geldſtrafe von 10 Mark, weil er ſich hätte vergewiſſern müſſen, ob die linke Straßenſeite auch frei iſt.— Eine un⸗ überlegte Jugendeſelei brachte einen bisher unbeſtraften jun⸗ gen Arbeiter vor die Schranken des Gerichts, weil er ſeine Arbeitskollegen im Waſchraum einer hieſigen Fabrik beſtoblen Aund ſich dadurch in den Beſitz unbedeutender Gelddmittel geſetzt hatte. Der Verdacht fiel ſofort auf ihn. Er war ſowohl bei dem Verhör durch die Kriminalbeamten als auch bei ſeiner erſten Vernehmung durch den Richter geſtändig. Umſo größer war die Ueberraſchung, als der Angeklagte in der Haupt⸗ verſammlung alles beſtritt. Trotz eingehender Ermahnung ſondern durch ein Geſtändnis zu erleichtern, blieb der An⸗ geklagte aller Belehrung unzugänglich und leugnete bis kurz vor der Urteilsverkündigung, wo er die Diebſtähle zugab. Wegen erſchwerten Diebſtahls in zwei Fällen erhielt er eine Haftbefehls, weil der Angeklagte ſich bisher gut geführt hatte. Außerdem gewährte der Einzelrichter, Amtsgerichtsrat Säger, Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Ok⸗ tober 1931. 1 ch. Von der Anklage wegen fahrläſſiger Tötung frei⸗ geſprochen. Der 26 Jahre alte Schiffer Franz Brech von Speyer fuhr am 6. März ds. Is. auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen Queichheim und Offenbach mit ſeinem Motorrad in eine Gruppe ſpielender Kinder und verletzte einen 3 Jahre alten Knaben deraärt, daß dieſer am Tage darauf an den Folgen der Verletzungen ſtar b. Wegen fahrläſſiger Tötung hatte ſich nun Brech vor dem Schöffengericht Landau zu ver⸗ antworten. Aus der Beweisaufnahme ging einwandfrei her⸗ vor, daß ſich das Unglück durch das Zuſammentreffen mehrerer mißlicher Umſtände ereignete und daß den Angeklagten keine Schuld trifft. Auf Grund der Beweisaufnahme und des Sachverſtändigengutachtens wurde der Angeklagte frei⸗ n. 0——— ziehung. Wegen vorſätzlicher Lohnſteuerhinterziehung wurde der Schuhfabrikant Alois Schwarzmüller, Teilhaber der Firma Johann Schwarzmüller in Hauenſtein, durch Ein intereſſanter Fall Ein die Freunde des Rundfunks intereſſierender Fall lag einer Strafkammer zur Entſcheidung vor. Ein Techniker ſoll ſich inſofern gegen die Rundfunkbeſtimmungen ver⸗ gangen haben, als er ohne Genehmigung der Reichspoſt eine Funkſtelle eingerichtet hat. Der Techniker beſitzt ſeinen Aus⸗ führungen nach einen eigenen Apparat, für den die erforder⸗ liche Genehmigung auch vorliegt. Da er Radio⸗Apparate verkauft und einen anderen geeigneten nicht zur Stelle hatte, ſtellte er dieſen Apparat für drei Wochen proviſoriſch bei einem Reflektanten auf. Dieſer Apparat wurde kurze Zeit darauf beſchlagnahmt. Der Angeſchuldigte verweiſt auf 8 10 der Rundfunkbeſtimmungen, wonach Errichtung und Betrieb einer Empfangs⸗Anlage nicht an einen Ort, insbeſondere auch nicht an die Wohnungen gebunden iſt. Entgegen dem Antrage des Staatsanwaltes, der die Schuldfrage bejaht und demzufolge die Verhängung einer Gefängnisſtrafe beantragt, erkannte die Strafkammer auf Freiſpruch, Ueberbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe. Der Techniker habe ſeine eigene Anlage, für die er die Genehmigung beſeſſen habe, zu Reklamezwecken ganz proviſoriſch angelegt, ſo daß ſie nicht als eine ausgeſprochen neue Aulgge betrachtet werden könne. § Aus dem Darmſtädter Gerichtsſaal. Der Amtsgehilfe Peter Maul in Fürth i. O. hat fahrläſſigerweiſe an einem ſchönen Sonntag einen Gefangenen entweichen laſſen, was er mit 40 Mark Geldſtrafe büßen muß. Das Bezirks⸗ ſchöffengericht erachtet als mildernd das gute dienſtliche Ver⸗ halten des Beamten, der an Werktagen noch einen großen und beſchwerlichen Zuſtellungsdienſt zu bewältigen hat und zur Dienſtleiſtung auch noch ſeine Ehefrau heranziehen muß. Neues aus aller Well — Mord an der holländiſchen Grenze. Dieſer Tage iſt in Amſterdam ein ann verhaftet worden, der unter demdringenden Verdachtſteht. einen vor acht Jah⸗ ren in der Nähe der holländiſchen Grenze an einem Kauf⸗ mann aus Bremen verübten Mord begangen zu haben. Am 5. März 1919 wurde bei dem Orte Marienchor hei Bunde im Kreiſe Weener nahe der deutſch⸗holländiſchen Grenze ein unbekannter Mann als Leiche aufgefunden. Die Leiche wies außer einer Schädelverletzung noch zwei Schnittwunden am Halſe auf, ſo daß man auf einen Raubmord ſchließen mußte. Sie wurde nach dem Armenhauſe in Weener gebracht, wo eine Sektion vorgenommen wurde. Nach einigen Tagen er⸗ folgte die Beerdigung auf dem Friedhofe in Weener. Zur Er⸗ mittlung der Herkunft der Leiche hatte man einige photo⸗ graphiſche Aufnahmen angefertigt. Nach ſpäteren Feſtſtellun⸗ gen handelte es ſich bei dem Ermordeten um den Kaufmann Hübener aus Bremen, der mit einer Geldſumme von 61000 Mark von Bremen abgefahren war. um an der Grenze eine größere Kaffeemenge in Empfang zu nehmen. Wahrſchein⸗ lich hat der Täter um dieſe Reiſe und um den mitgeführten großen Geloͤbetrag gewußt und den Kaufmann aus dem Wege geräumt, um ſich in den Beſitz des Geldes zu ſetzen. Auf Er⸗ ſuchen der nach Weener gekommenen Angehörigen des Toten wurde die Leiche kurze Zeit nach der Tat wieder ausgegraben und nach der Heimat befördert. Der erſte Staatsanwalt in Aurich erließ damals einen Steckbrief hinter dem vermutlichen Täter und ſetzte eine Belohnung von 3000 Mark auf die Er⸗ greifung des Raubmörders aus. Als Täter wurde ein Kauf⸗ mann Jan de Vries angenommen, der zuletzt in Bremen wohnhaft war und aus Rotterdam ſtammte. Als Kennzeichen wurde angegeben, daß de Vries holländiſch und deutſch ſprach; Tätowierungen auf der linken Hand V. auf der rechten Hand ein Anker. Wie verlautet, ſollen dieſe Angaben mit dem von der deutſchen Behörde gegebenen Sianalement übereinſtim⸗ men. Es iſt daher anzunehmen, daß man den wirklichen Täter gefaßt hat, ſo daß eine kuchloſe Tat auch nach einem Zeitraum von acht Jahren ihre verdiente Sühne findet. — Blutiger Kampf zwiſchen zwei Familien. Zwiſchen zwei in Floyd(Kentucky) anſäſſſgen Familien herrſchte ſeit langem bittere Jehde, die jetzt in einen blutigen Tampf ausärtete, 1 Familien wurden dabei getötet, zwei weitere liegen Vier männliche Angehörige der im das zuſtändige Finanzamt zu einer Geldſtrafe von 500 Mark rechtskräftig verurteilt. ...... ͤͤvvTTTTTTTTbT 2 —Eigenartiger Autounfall.— Mißhandlung der Antaſſhez Das Perſonenauto eines Metzgermeiſters aus Meerbeck 15 Mörs fuhr in der Nacht zum Montaa in Hamborn in ei Trinkhalle. Von einer vor der Halle befindlichen Gruppe vun Bergleuten wurden drei Mann ſchwer, zum Teil ſogar lebenf gefährlich verletzt. Der Inſaſſe und Lenker des Autos w 10 von einem jungen Mann kurz vor der Trinkhalle mit einen Stock ins Geſicht geſchlagen worden ſein und dadurch die, walt über den Wagen verloren haben, was auch von den 1 gen Inſaſſen des Autos beſtätigt wurde. Von den übrigen der Trinkhalle anweſenden Bergarbeitern wurden die In ten. 21. Juni ds. Is. fand ſich folgende köſtliche Lokalnotiz:„ Schloſſer Grünewald in Lichtentanne, Bahnhofſtraße 16, b6. ſich einen neuen Sport ausgewählt: er hat einem ſeiner Han mitbewohner ſeit längerer Zeit mit einem Blasro Wanzen durch das Schlüſſelloch der Vorſaaltüre ů blaſen. Eine größere Flegelei kann man ſich wahrlich n. denken; der Haß gegen einen Hausmitbewohner läßt ſich auf wahrlich anſtändigere Weiſe austragen. Eine exemp ſaſſen des Autos mißhandelt, ſo daß auch der Autobeſitzer und ein zweiter Inſaſſe ins Krankenhaus überführt werden muß“ — Ein neuer Sport. Im„Sächſiſchen Volksblatt“ vonm 4 riſche Polizeiſtrafe wird ſicherlich die Ausübung dieſes neue Schießſports belohnen.“ — Die Gefahren des engliſchen Nebels. Der Nebel hat den letzten Tagen in London wieder eine ganze Anzahl von Unfällen verurſacht. Ein Motorradfahrer wurde 7 ſeiner Maſchine geſchleudert und getötet. Ein Autohn ſtieß mit einem Frachtwagen zuſammen: eine Anzahl Peße, giere wurden dabei verletzt und mußte in ein Hoſpital a bracht werden. Ein Stanalwärter wurde von 9 Zuge überfahren und getötet. Der Dampfer„Fra 1 ton“ und der franzöſiſche Dampfer„St. Brieue“ ni an der Küſte von Jerſey feſt. Der Franzoſe hatte 350 Paſſg giere an Bord, und die Pumpen mußten in Bewegung geſe 0 werden, um das Schiff über Waſſer zu halten, bis Motor⸗ ung Rettungsboote zur Stelle waren, um Hilfe zu leiſten. 5 Schiff„Mariane“ trieb fünf Tagelang hilflose Briſtol⸗Kanal im Nebel umher. Der Kapitän und zwei Man der Beſatzung waren, als man ſie auffand. vollſtändig!“ ſchöpft. Sie hatten ſeit 24 Stunden nichts gegeſſen. — Der Goldſchatz im Kehrichthaufen. Auf einem Bans hof in der Nähe von Rouen wurde auf merkwürdige We ein Schasz entdeckt. Einige Hühner ſcharrten auf einem, fallhaufen, als der Bauer plötzlich eine Anzahk aby dener Gegenſtände entdeckte. die die Hühner zutage g fördert hatten. Er durchſuchte den Haufen ſorafältig und 146 zu ſeinem Erſtaunen etwa 20 goldene und filberne Schm kunſt des 18. Fahrbunderts darſtellen. Vermutlich wurde des Schmuck von Dieben an dieſem ſonderbaren Ort verſteckt. ⁵ͤ ͤů¹jw.......... Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 1 Baden hatte geſtern etwas wärmeres. aber noch imme wolkiges Wetter mit nur örtlichen Aufheiterungen. Nie ebl ſchläge ſind keine gefallen. Der Feldbera batte fortaeſen heiteres Wetter. Unſere Witterung ſteht jetzt ganz unter Einfluß des über Mittel⸗ und Weſteuropa ausgebretten 0 ungeordnete Luftbewegung in dem ganzen Gebiet begünſt weiterhin örtliche Nebelbildungen. 5 Vorausſichtliche Witternna für Samstaa bis 12 Uhr nachiſ Frühnebel, meiſt wolkig, bei ſchwacher Luftbewegung.. Tiefdruckſyſtems mit zahlreichen Kernen. Die ſchwache Sterben. vorwiegend trocken, Temperatur wenig verändert. Bei Nieren-, Blasen- und Frauenleiden Harnsäàure, Eiweig Zucker 1926: 16300 Badegàste Hauptniederlagen in Mannheim: Mannbeim, Verbmdungskanal i, Uher Brunnenzentrale Wilh. Müller ht. Tel. 1636 Mannheim U 4, 25 Offene Stellen Sammungs-Aapels Wir suchen tuentige 3 ee gute la lenelr für tägliche Konzerte geſucht.*324 Eilangeb. u. O F an die Geſchäftsſtells. für angenehme Tätigkeit gegen hohes Fixum, Proviſion, Speſen u. Umfatzprämien.— Perſönliche Vor⸗ ſtellün g Samstag—12 Uhr Sohn achtb. Eltern, mögl. Mittelſchulbil⸗ dema-Zentrale, Mannhelm 6 1. 16 10416 dung, für 4011 kaufmänn. Lehre geſucht. Schriftliche Angebote erbitten Haendler& Söhne, Stahlgroßhandlung, eeeeeeee Emil Heckelſtraße 28. Für leichte Bürbarbeiten(Regi⸗ ſtratur und kleinere Gänge) ſuchen wir Tüchtige zum ſofortigen Eintritt einen verkäuterinnen oder Verkäufer zum Beſuch v. Privat bei freier Wohnung, ühpesdnegsbescäiaten 1 Höhe geſtelt werden. Angebote unt. O0 8 18 ne Energismer jung. 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Junt Ang um die Genehmigung zum zweigleiſigen usbau der Nebenbahn Mannheim—Heidel⸗ erg unter Umwandlung des Dampfbetriebes nelektriſchen Betrieb und unter gleich⸗ Piiiger Gradführung der Linie zwiſchen den rten Seckenheim und Wieblingen nach⸗ beſucht. 5 Die neue Linie beginnt bei der Friedrichs⸗ rücke in Mannheim, führt in grader Rich⸗ riedrich⸗Ebert⸗Brücke und dann unter der iedbahn hindurch bis zum Oſtende von Neu⸗ eim, wo ſie den Hochwaſſerdamm über⸗ Ineidet, und iſt von hier ab auf eigenem danum vor dem Hochwaſſerdamm bis zum dert Seckenheim vorgeſehen. In Seckenheim ſeütt die Linie die Landſtraße Nr. 3, die 8. am Oſtende des Ortes wieder verläßt. on hier aus führt die neue Linie auf ligenem Planum in gerader Richtung weiter, udem ſie die Main⸗Neckar⸗Bahn, die Land⸗ ſraße Nr. 8 und den Kreisweg Nr. 10 unter⸗ ührt. Der Ort Edingen wird umgangen uuter Anlage eines neuen Bahnhofs etwa 9 m vom Ort entfernt; vor dem Bahnhof leblingen mündet die neue Linie in die be⸗ ſußende Linie wieder ein, die in der 0 5 ache bis Heibelberg beibehalten wird. annheim ſowie in Heidelberg iſt ein An⸗ ſhus an die Städt. Straßenbahn durchge⸗ lührt. Als vorläufiger Endpunkt der elek⸗ kiſch betriebenen Bahnlinie iſt der Bismarck⸗ das in Heidelberg vorgeſehen. Wegen der debeisgeſtaltung am Bismarckplatz wird ein beonderes Offenlegungsverfahren ſeinerzeit urchgeführt werden. 1 Die Pläne des Unternehmens liegen in⸗ erhalb 14 Tagen von dem Tage des Er⸗ Feinens dieſer Bekanntmachung in den in detracht kommenden Mannheimer und Hei⸗ Aberger Tageszeitungen an gerechnet bei 2 Bezirksämtern Heidelberg und Mann⸗ geim und auf den Rathäufern in Heidelberg Mannheim auf. Etwaige Einſprachen egen das Unternehmen ſind innerhalb 5 Mault bei den Bezirksämtern Heidelberg oder Naunheim oder bei den Bürgermeiſterämtern annheim und Heidelberg vorzubringen. Karlsruhe, den 6. Oktober 1927. 18 Der Miniſter der 14—9 en. ung bringen wir rmit zur öffentlichen Kenntnis. annheim, den 10. Oktober 1927. Badiſches Bezirksamt— Abteilung v. Nur für Rerren empflehlt es sicht ganz besonders, statt der teuren Maßgarderobe gute fertige Kleidung zu tragen, denn dadurch wird es ihnen ermöglicht, häuliger mit ihten Garderoben zu wechseln und stets zeit“ gekleidst zu gehen. Wir sind in ezug auf Gũte und Preisstellung unseter Garderoben ganz besonders ſeistungs- Anig, da wir durch niedtige Unkosten, Fortlall der hohen Ladenmiste, imstande sind, ganz beispiellos billig zu verkaufen. Mäntel, Paletots 14, 18. 28, 88, 45, 55 und höher. Anzüge 22, 28, 38, 43, 46, Hosen und Windjacken extra billig, Regenmüntel von 12 M. an. Fracle· und Gesellschafts- anzuge werden bllligst verllehen. 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