— Berlin, 19. Oktbr. Wittwoch, 19. Oktober Nouo Sezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Der durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Selevtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Dauc vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,•6, Gaſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.6, Schwetzin erſtt 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſ e. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. lem Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spie! Aus Seit und Leben Abend⸗Ausgabe fannheimer SZeikun Mannheimer General Anzeige: Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik Die Volkspartei zur Schulvorlage Die Rede des Abg. Runkel in Abwehr demokratiſcher Angriffe (Von unſerem Berliner Büro.) Die Schuldebatte wird heute im Reichstag mit der Rede des dolksparteilichen Reduers Dr. Runkel fortgeſetzt, der man allgemein mit einer gewiſſen Spannung entgegenſieht, obgleich ſie in ihren Grundzügen ja bereits bekannt iſt. Dr. Runkel eantwortet zunächſt die geſtrige Frage des Demokraten aas, ob das Kabinett den Entwurf einſtimmig angenom⸗ men hätte, dahin, daß die beiden volksparteilichen iniſter ſich in einigen Punkten ihre Stellung vorbehalten hätten und dieſer Vorbehalt mit dem Ein⸗ verſtändnis der übrigen Miniſter in der Oeffentlichkeit bekanntgegeben worden ſei. Darüber hinaus hätten aber die erren Streſemann und Curtius ſich weiterhin die Stellung ihrer Fraktion gegenüber dem ganzen Geſetz⸗ entwurf gleichfalls ausdrücklich vorbehalten. r. Runkel präziſiert die Stellung der Fraktion dann dahin, ie erkenne den vorgelegten Geſetzentwurf als Grundlage für Verhandlungen an, ſei aber in der Stellung von Abände⸗ kungsanträgen und ſomit in ihrer Haltung zur endgültigen erabſchiedung des Geſetzentwurfes völlig frei. Dann geht Dr. Runkel auf den materiellen Inhalt der Vorlage ein. Er behandelt zunächſt das Problem der Gemeinſchaftsſchule Die Deutſche Volkspartei fordert, daß alle Schulen, die ſeit Jahren Gemeiuſchaftsſchulen ſind, auch ſolche bleiben und daß alle neu zu errichtenden Schulen, wenn kein rechts⸗ gültig anerkauntes Verfahren auf Errichtung einer Bekennt⸗ nisſchule vorliegt, ohne weiteres ebenfalls Gemeinſchafts⸗ ſchulen ſind. Der Zeitpunkt, eine nationale Einheitsſchule auf chriſtlich⸗religiöſer Grundlage zu ſchaffen, iſt zweifellos ver⸗ paßt. Das Schulprojekt der Koalitionsparteien hat dieſe end⸗ gültig verbaut. Der Redner fordert weiter den chriſtlichen harakter der Gemeinſchaftsſchule, ſoweit er in den alten Simultanſchulen ſeſtgelegt ſei. Er behandelt dann die Aus⸗ egung des§ 174 der Verfaſſung in dem Entwurf und betont, daß für ſeine Partei dieſer Artikel keine Schonfriſt, ſondern eine Schutzvorſchrift bedeute. Die in den Simultanſchullän⸗ dern eingebürgerte Normſchule ſoll geſchützt werden dor dem Antragsverfahren der Erziehungsberechtigten, deren illen nach der Verfaſſung nur möglichſt zu berückſichtigen ſei. Die Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei in dieſer rage entſpreche ihrer liberalen Tradition, an der ſie nicht rütteln wolle und könne. Sie beantrage daher die Beibehaltung des bisherigen Rechts⸗ zuſtandes in den Ländern, in denen die chriſtliche Simultan⸗ chule allgemein anerkannt beſtehe. Auch in den einzelnen Gebieten der Länder, in denen ſie geſchichtlich geworden iſt und heute Beſtand hat, wie in Naſſau, Frankfurt oder Hanau und auch in den Gebieten der Oſtmark iſt ſie zu erhalten. ann können unſeres Erachtens nur die Länder ſelbſt darüber ſtimmen, wenn ſie das Schulgeſetz in ihrem Bezirk zur Ein⸗ hrung bringen wollen. Wieweit der Simultancharakter in den Ländern, die nach dem Reichsratsbeſchluß Simultanſchutz erhalten ſollen, rechtlich beſteht, muß erſt feſtgeſetzt werden. radition oder chriſtlicher Charakter müſſen die Beurteilungs⸗ riterien ſein. Das dritte Problem iſt das Problem des„geordneten Schulbetriebes“. bier weicht unſere Einſtellung von der des Entwurfes ſo⸗ wohl, als von der der geſtrigen Redner wiederum grundſätz⸗ lich ab. Auch hier dürften wir die Verfaſſungsmäßigkeit für uns haben. Die geſtern wieder vertretene Meinung, daß jede chulform einen geordneten Schulbetrieb gewährleiſte, dürfte och dem Gang der Verhandlungen in Weimar nicht ent⸗ ſprechen. Der dabei vom Abg. Delbrück gebrauchte Begriff rdeordneter Schulbetrieb“ wurde nach Form und Juhalt abge⸗ ehnt. Der Grundbegriff dagegen wurde dahin charakteriſiert, aß er Uebergangsmöglichkeiten ſichere, die Schulen nicht zer⸗ trümmere und die Schuleinrichtung nach Befähigung und egabtenanlage ermögliche. Das iſt bei gering gegliederten chulen ausgeſchloſſen. Das ſagt nichts gegen die einklaſ⸗ ſige Schule, die ich auf Grund meiner Erfahrung für eine wertvolle Erziehungsgrundlage halte und auch in ihrer Art ein durchaus geeigneter Schulbetrieb ſein kann. Hier aber andelt es ſich nicht um den abſoluten Begriff„geordneter chulbetrieb“, ſondern um eine relative Wertung der Schul⸗ type. Der Begriff iſt nicht landestümlich, ſondern ortstüm⸗ lich zu faſſen. Beſtimmend iſt eben die Leiſtungsfähigkeit. Sie abhängig von der wirtſchaftlichen und kultukellen Eigenart eines Ortes. Die Faſſung des g g des Entwurfes bedarf daher nach unſerer Meinung hier eine Abänderung. Auch praktiſche rwägungen führen dazu. Alle Weltanſchauungen, nicht nur der heutigen Reichstagsſitzung der chriſtlichen. würden dann dieſe Zwergſchule fordern. Die Folge wäre Zertrümmerung der Schule, Verringerung der Leiſtungsfähigkeit und immer wiederkehrende Schulkämpfe auch in den kleinſten Orten. Zu dieſem Schulchaos bietet die Deutſche Volkspartei nicht die Hand. Um auch hier Sicher⸗ heiten für Stetigkeit und für wirtſchaftliche Höchſtleiſtungen zu ſchaffen, erbitten wir die Mitwirkung aller. Das letzte Problem iſt das Problem der Einſichtnahme in den Religionsunterricht. Auch wir ſind der Meinung, daß die Uebereinſtimmung des Religionsunterrichts mit den Grundſätzen der Religions⸗ gemeinſchaften ſichergeſtellt ſein ſoll. Uns erſcheint aber der in§ 16 vorgeſchlagene Weg nicht der richtige Weg zu ſein. Er iſt deshalb für die Deutſche Volkspartei nicht gangbar. Ihre Tradition und kulturpolitiſche Einſtellung widerſprechen einer Löſung, die, wenn auch nicht beabſichtigt, in ihrer Auswirkung jedoch zur Wiederkehr der geiſtlichen Schulaufſicht führen könnte. Wir können keiner Art Löſung zuſtimmen, die in irgend einer Form die geiſtliche Schulaufſicht wieder einführt, nicht aus Abneigung gegen die Kirche, ſondern u m der Kirche willen. Auch uns iſt dieſe eine werivolle Mit⸗ erzieherin der Jugend. Sie würde aber als ſolche ſicher au! evangeliſcher Seite ausgeſchaltet, wenn ſie irgend eine Form Aufſichtsrat ausüben wollte. Ungeklärt iſt auch die Koſtenfrage Es wäre erwünſcht geweſen, wenn wir vom Herrn Junen⸗ miniſter Angaben über die finanzielle Auswirkung des Eut⸗ wurfes erhalten hätten. Die Unkoſten werden nicht gering ſein. Ob die angegebenen Ziffern von 300 oder gar 400 Millionen ihre Berechtigung haben, kann ich nicht nach⸗ prüfen, ſicherlich muß aber das Reichsgeſetz beſtimmen, wer die Koſten zu tragen hat, ob das Reich, ob die Länder und Ge⸗ meinden. Ob das Reich es formell darf, ganz abgeſehen von der finanziellen Leiſtungsfähigkeit, ſcheint mir ſchon im Hin⸗ blick auf die derzeitige internationale Lage fraglich, ſcheint mir praktiſch bedenklich, weil dann unter Umſtänden die Antrags⸗ verfahren in den Gemeinden ins Uferloſe gehen könnten. Ob andererſeits Länder oder Gemeinden die Koſten tragen kön⸗ nen, bedarf ebenfalls einer ernſten und eingehenden Nachprü⸗ fung. Trotz aller Bedenken halte ich doch den Entwurf für eine brauchbare Grundlage zur' Weiter⸗ verhandlung. Vorausſetzung für einen Erfolg iſt aber Verſtändnis für die Sonderwünſche einzelner Parteien hüben und drüben. Alle müſſen wir uns unter das große gemeinſame Ziel ſtellen: Er⸗ haltung einer kulturſtarken und entwicklungsfähigen Volks⸗ ſchule. Das Reichsſchulgeſetz bedeutet einen Wendepunkt. Entweder wird es zu einem Leichenſtein für die deutſche Kul⸗ tur oder aber ein Motor zum An⸗ und Auftrieb neuer deut⸗ ſcher Kulturentwicklung. Daß es dies werde, dem gilt unſere Mitarbeit(Beifall bei der Deutſchen Volkspartei). FJür Reform des Wahlrechts Eine dringliche Forderung des Zentrums Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Zentrumsfraktion hat im Reichstage eine Inter⸗ pellation eingebracht, in der ein neues Wahlrecht gefor⸗ dert wird. Die Interpellation weiſt auf die ſchwerwiegenden Mängel des zur Zeit herrſchenden Syſtems hin. Durch die Liſtenwahl werde die Beeinfluſſung der Bewerberauswahl durch die geſamte Wählerſchaft weſentlich beeinträchtigt. Außerdem mache die Größe der Wahlkreiſe die notwendige engere Vertrauensverbindung zwiſchen der Wählerſchaft und den Abgeordneten unmöglich. Die Regierung wird gefragt, ob ſie bereit ſei, einen Geſetzentwurf, der das Wahlrecht zur Beſeitigung dieſer Mängel umgeſtaltet, ſo rechtzeitig einzu⸗ bringen, daß er noch vom jetzigen Reichstage ver⸗ abſchiedet werden könne. Ob der an ſich durchaus erfreuliche Vorſtoß des Zentrums taktiſche Folgen haben wird, iſt freilich fraglich. Es ſitzen in allen Parteien des Reichstages zu viel Nutznießer des gegenwärtigen Zuſtandes. In der„Germania“ ſelbſt wur⸗ den erſt jüngſt aus führenden Zentrumskreiſen berechtigte Zweifel geäußert, ob überhaupt auf dem Wege über den Reichstag ſelbſt jjetzt eine Wahlreform größeren Stils zu er⸗ reichen ſein wird. Es bliebe kaum eine andere Möglichkeit, als die des Volksentſcheids. Dieſe aber erſchiene ge⸗ rade im Hinblick auf die Wahlen des nächſten Jahres ſo gut wie ausgeſchloſſen. Immerhin iſt ſchon etwas gewonnen, wenn dieſes Thema im Reichstag überhaupt wieder einmal zur Debatte geſtellt wird. * Vortrag Streſemanns in der Münchener Goethe⸗Geſell⸗ ſchaft. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wird in München auf Einladung der Goethe⸗Geſellſchaft einen Vortrag über Goethe und Napoleon halten. Vorausſichtlich findet der Vor⸗ trag Mitte November ſtatt. Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 484 9 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch oder Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt annheim. Wandern und Neiſen Geoſetz und Necht Volksparteiliche Forderungen zum Schulgeſetz Aus der volksparteilichen Fraktion des Reichstags wird uns geſchrieben: Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei wird ſich der Beratung der Reichsſchulgeſetzvorlage mit dem ernſten Willen widmen, eine Verſtändigung zuſtande zu brin⸗ gen. Sie geht dabei aber von der Vorausſetzung aus, daß eine Reihe von Forderungen, die ſie mit aller Beſtimmtheit vertritt, ihre Erfüllung finden. Die erſte ihrer Forderungen betrifft die Stellung der chriſtlichen Gemeinſchaftsſchule. Hier hat der Entwurf der Regierung inſofern eine Lücke gelaſſen, als er ſich nur auf den zweiten Abſatz des Artikels 146 der Ver⸗ faſſung aufbaut. Die Deutſche Volkspartei iſt der Anſicht, daß auch der erſte Abſatz in das Geſetz einbezogen werden, d. h. daß auch die Stellung der Gemeinſchaftsſchule beſtimmt wer⸗ den muß. Dabei hält ſie daran feſt, daß die Gemeinſchafts⸗ ſchule nach der Verfaſſung die Regelſchule iſt. Für eine Er⸗ klärung aller beſtehenden Schulen zu Regelſchulen tritt ſie nicht ein, ſondern ſie geht davon aus, daß an den Schul⸗ verhältniſſen, wie ſie gegenwärtig beſtehen, mög⸗ lichſt wenig geändert werden ſoll. Dieſer Auffaſſung entſpricht es, wenn alle diejenigen Schulen, in denen eine einzelne Konfeſſion nicht einheitlich vorherrſcht oder ganz er⸗ heblich überwiegt, den geſetzlichen Charakter der Gemeinſchafts⸗ ſchule erhält. Ferner müſſen alle Schulen, die neu gegrün⸗ det werden, als Gemeinſchaftsſchule ins Leben gerufen wer⸗ den. Ueber dieſe Forderungen wird ſich vorausſichtlich eine Einigung innerhalb der Koalition erzielen laſſen. Eine der wichtigſten Forderungen bezieht ſich auf die Simultanſchule. Dieſe Schulart muß nach Anſicht der Deutſchen Volkspartei erhalten bleiben. Es genügt alſo nicht die Einführung einer Sperrfriſt von fünf⸗, zehn⸗ oder zwölfjéöhriger Dauer. Vielmehr ſteht die Deutſche Volks⸗ partei auf dem Standpunkt, daß nach der Beſtimmung des Artikels 174 der Verfaſſung hier das Elternrecht überhaupt nicht zur Geltung kommen ſoll. Darnach genießen alſo die Simultanſchulen eine zeitlich unbegrenzte Schutz⸗ friſt. Daran ſoll ſich nach Anſicht der Deutſchen Volkspartei erſt dann etwas ändern, wenn die Länder ſelbſt, in denen die Simultanſchule beſteht, die Einbeziehung dieſer Schulart in das allgemeine Reichsſchulgeſetz beſchließen. In dieſem Punkte ſtehen ſich die Anſichten innerhalb der Koalition noch ziemlich unvermittelt gegenüber. Die Deutſche Volkspartet erblickt aber in der Anerkennung ihres Standpunktes eine weſentliche Vorausſetzung ihrer Zuſtimmung zu dem ganzen Entwurf. In dieſem Zuſammenhange wird auch die Frage erörtert werden müſſen, welche Länder als Simultanſchulländer gelten. Nach Anſicht der Deutſchen Volkspartei müſſen es ſolche Län⸗ der ſein, in denen die chriſtliche Simultanſchule als über⸗ lieferte Schulart beſteht. Danach kommen ſicher in Betracht die Länder Baden, Heſſen, das ehemalige Naſſau einſchließ⸗ lich Frankfurt und Hanau und wohl auch Thüringen. Da⸗ gegen wird Sachſen nicht einbezogen werden können. Von großer Wichtigkeit iſt auch das Problem der Schul⸗ einheit, d. h. die Verhütung jeder unnötigen Zerſplitte⸗ rung. Aus dieſem Grunde tritt die Deutſche Volkspartei dafür ein, daß der Begriff des geordneten Schulbetriebes nach Möglichkeit eng genug gefaßt wird, um jede Bildung von Zwergſchulen auszuſchließen. Man muß dabei bedenken, daß die Gründung von konfeſſionellen Zwergſchulen unbedingt auch die Errichtung von kleinen weltlichen Schulen uſw. zur Folge haben würde. Die Beſtimmung, daß die Sonderſchule mindeſtens vierzig Schüler zählen ſoll, wird nicht als brauch⸗ bare Löſung betrachtet. Vielmehr wird daran feſtgehalten, daß der Stand des Schulweſens, wie er ſich örtlich entwickelt hat, durch die Gründung von Sonderſchulen nicht unter⸗ ſchritten werden darf. Mit andern Worten: In den Orten, in denen z. B. die ſechsklaſſige Volksſchule beſteht, dürfen ein⸗ oder zweiklaſſige Sonderſchulen nicht ins Leben gerufen werden. Die Verhütung der Schulzerſplitterung iſt auch wegen der Koſtenfrage von größter Wichtigkeit. In der Frage der Schulaufſicht hält die Deutſche Volkspartei daran feſt, daß die geiſtliche Schulaufſicht ſich nicht einbürgern darf, auch nicht auf Umwegen. Deshalb darf auch der Religionsunterricht, ſoweit eine Kontrolle ſtattfindet, nur fachmänniſcher Schulaufſicht unterworfen ſein. Dauben kann zugelaſſen werden, daß die oberſten Vertreter der Kirchen⸗ behörde, d. h. alſo die Generalſuperintendenten und die Biſchöfe gelegentlich Einblick in den Religionsunterricht neh⸗ men. Dagegen muß abgelehnt werden, daß die oberſten geiſt⸗ lichen Behörden ſich durch Ortsgeiſtliche oder andere Ver⸗ trauensmänner vertreten laſſen. Dieſem erſten Schritt zur Wiedereinführung der geiſtlichen Schulaufſicht wird Wider⸗ ſtand entgegengeſetzt werden. Wichtig iſt auch, daß die Frage der Schulaufſicht reichsgeſetzlich geregelt werden muß und nicht den Ländern überlaſſen werden darf. Die Frage des Elternrechts bedarf ebenfalls einer genauen Regelung. Das Elternrecht iſt durch die Verfaſſung gewährleiſtet. Es kann aber nicht als letzte Inſtanz angeſehen werden, ſchon deshalb nicht, weil der Elternwille keine ein⸗ heitliche Größe iſt, ſondern in unendlich viele Willensrichtun⸗ gen auseinanderfällt. Man kann ihm deshalb auch nicht eine ausſchlaggebende Geltung in der Ausgeſtaltung des deutſchen Schuſweſens zugeſtehen. Soweit er verfaſſungsmäßig berück⸗ ſichtigt werden muß, wird man ihm freies Spiel laſſen. Es wird aber ſtets die letzte Entſcheidung in die Hände des Stag⸗ tes gelegt werden müſſen. Das Reichsſchulgeſetz muß darüber ganz klare Beſtimmungen treffen. —— 2. Seite. Nr. 484 VV Neue Mannhelmer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den 19. Oktober 1027 7. Politiſcher Senſationsprozeß in Paris V Paris, 18. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Vor dem Schwurgericht der Seine begann heute der ſen⸗ ſationelle Prozeß gegen den jüdiſchen Uhrmacher Samuel Schwartzbard, der am 25. März 1926 den ehemaligen Hetman der Ukraine und Expräſidenten des ukrai⸗ niſchen Direktoriums Petljura mit ſechs Revolverſchüſſen tötete. Schwartzbard ſtammt aus der Ukraine und kam be⸗ reits im Jahre 1910 nach Paris. Vor zwei Jahren wurde er naturaliſiert. Während des Krieges kämpfte er als Frei⸗ williger in der Fremdenlegion an der Weſtfront und wurde im Verlaufe der Kämpfe ſchwer verletzt. Die Judenmetzeleien, die während der Wirren der Nachkriegszeit in Oſteuropa ver⸗ anſtaltet wurden, machten einen tiefen Eindruck auf Schwartz⸗ bard. Er ſah in dem ehemaligen ukrainiſchen Diktator einen der Hauptſchuldigen für dieſe Pogrome, und als er erfuhr, daß Petljura ſich in Paris niedergelaſſen hatte, beſchloß er, an ihm Rache für ſeine bei dieſen Metzeleien umgekommenen Berwandten zu nehmen. Lange Zeit lauerte er Petljura auf, bis er ihn eines Tages allein aus einem Reſtaurant treten ſah. Er hielt ihn an und gab ſechs Revolverſchüſſe auf ihn ab, von denen mehrere tödlich wirkten. Der Prozeß wird vorausſichtlich Rieſendimenſionen an⸗ nehmen. Gegen 200 Zengen ſind aufgeſtellt worden. Darunter befinden ſich bekannte Namen wie Maxim Sorki. Einſtein, Triſtan Bernard, Viktor Marguerite und Comteſſe de Noailles, der ehemalige ungariſche Miniſterpräſi⸗ dent Graf Karolyt, Leon Blum uſw. Viele von ihnen fehlten jedoch beim Aufruf. Während die Geſchworenen ihren Platz einnehmen, wurde Schwartzbard auf die Anklagebank geführt. Der Uhrmacher, der durch den bekannten Schwurgerichtsadvokaten Torré ver⸗ teldigt wird, iſt von kleiner Statur. Das Geſicht trägt die Spuren der langen Unterſuchungshaft. Doch verraten ſeine Züge eine ſtarke Energie. Er antwortet mit feſter Stimme auf die an ihn geſtellten Fragen. Als Zivilpartei war die in Trauerſchleier gehüllte Witwe Petljuras in Begleitung eines Bruders des eßemaligen Hetman erſchienen. Einige Dolmetſcher ſind aufgeboten worden, um die von Petljura in einer in Paris erſcheinenden ukrainiſchen Zeitung veröffent⸗ lichten Artikel ſowie die Erklärungen der ukrainiſchen Zeugen zu überſetzen. Die Anklageſchrift umfaßt nicht weniger als 29 Folio⸗ ſeiten. Nach ihrer Verleſung ſchreitet der Gerichtshof zur Einvernahme des Angeklagten. Schwartzbard, der das Fran⸗ zöſiſche nur ſehr mühſam beherrſcht, gibt eingehende Auskunft darüber, wie er zum Vollzug ſeiner Rachepläne Im Dezember 1925“, erklärte er,„Börte ich von einem de, der im Hoſpital des ruſſiſchen Roten Kreuzes lag, kam. Freun Verhandlungen im Kohlenſtreik E Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie bereits angekündigt, werden morgen vormittag im Braun⸗ kohlenkonflikt die beiden Parteien vor dem S chlichter ver⸗ handeln. Den Vorſitz bei dieſer Verhandlung führt der vom Reichsarbeitsminiſter beſtellte Schlichter, wie am Freitag Profeſſor Brahn. Der Schlichter iſt, wie bei allen dieſen Verhandlungen dem Arbeitsminiſterium gegenüber in keiner Weiſe gebunden. Dieſes hat nur darüber zu entſcheiden, ob ein Schiedsſpruch, bei dem ſich die Parteien nicht einigen können, aus allgemeinen wirtſchaftlichen Intereſſen für ver⸗ bindlich zu erklären iſt. Dowgalewfki beſtätigt Paris, 19. Okt. Der„Matin“ teilt mit, daß der fran⸗ böſiſche Botſchafter in Moskau, Herbette, bereits Weiſung rhalten habe, der Sowjetregierung mitzuteilen, daß der neue Sowjetbotſchafter in Paris, Dowgalewſki, der franzöſt⸗ ſchen Regierung genehm ſei. Immerhin werde die offizielle — darüber erſt in einigen Tagen veröffentlicht werden. Um die Ehre der Kanalſchwimmer — Paris, 19. Okt. Die Kanalſchwimmerin, Miß Gleitzer, iſt geſtern nachmittag in Boulogne angekommen. Sie will dieſer Tage noch einmal den Kanal durchſchwimmen, um, wie ſie erklärte, die Ehre der Kanalſchwimmer zu retten. Maſſaſauga Erlebniſſe mit Klapperſchlangen Von Willy Heyme 19 50(Schluß.) Bei ſehr Vielen herrſcht die Anſchauung, die Klapperſchlange würde aus beſonderer Liebenswürdigkeit ihre Feinde vor dem Angriff dreimal durch das Klappern warnen. Ich möchte jedoch Jedem raten, ſchon auf die zweite Warnung nicht mehr zu warten, denn die Annahme einer dreimaligen Warnung iſt vollkommen falſch. Ferner iſt es irrig, zu glauben, daß die Maſſaſauga ſich erſt in eine Angriffspoſition begeben müſſe, um dem Gegner den tödlich wirkenden Biß zu verſetzen. Meiſt liegen die Tiere in jener U⸗Form, doch ſind ſie in jeder Lage zum Angriff gewappnet. Findet das Tier noch eine Sekunde Zeit, ſo geht der Vorderteil des Körpers in eine kurze wellen⸗ förmige Poſitur. Ich habe bei zahlreichen Jagden auf Schlangen nie beobachtet, daß die Klapperſchlange einen Sprung durch die Luft macht, wie ebenfalls angenommen wird. Die Länge des Vorſchnellens des Körvers, beträgt etwa den dritten Teil der Geſamtlänge des Körpers. Die Diamond⸗Rattle⸗Snake ſchießt etwa eine Länge, die der Hälfte ihrer Körperlänge entſpricht. Die ruhig vor uns liegende Schlange hatte vier Klappern am Schwanzende. Da ſagen dann manche„Kenner“, das Tier ſei vier Jahre alt. Das ſtimmt aber nicht, da das Entſtehen einer Klapper faſt bei feder Häutung erfolgt. Unter nor⸗ malen Verhältniſſen häutet ſich die Maſſaſauga dreimal im Jahre und zwar zuerſt kurz nach dem Winterſchlaf, dann während einer der Hitzeperioden im Hochſommer und ſchließ⸗ lich im Suätherbſt, kurz vor Beginn des neuen Winter⸗ ſchlafes. Genau läßt ſich das Alter an der Anzahl der vor⸗ handenen Klanpvern nicht feſtſtellen. So ſchätzte ich die vor uns liegende Maſſaſauga auf drel Jaßre. Die jungen Schlan⸗ gen kommen lebend zur Welt. Die Neugeborenen haben zu⸗ erſt keine Klappern, mochen jedoch ſchon kurz nach ihrer Ge⸗ zurt die Hin⸗ und Herbewegungen mit dem Schwanzende. Ich habe ſchon Schlangen getötet und abgehöntet, die 18, ja einmal ſogar 21 Junge bei ſich trugen. Meine geſamte Schlangenbente erreichte in dieſem Sommer die Zahl 52, dar⸗ unter auch die gefährliche Watermoggaſin und der Copper Head. 7560 Wir ließen von der in Agriffspoſitur liegenden Schlange ab, um die Kolonie zu ſuchen. Ich trennte mich von meinem Freund und während er in ſüblicher Richtung davon ging, ſchlug ich den ſüd⸗öſtlichen Weg ein. Gewitterwolken zogen im Weſten auf; der Eintritt vonRegenſchauern konnte unſeren — Pelljuras Exmordung vor Gericht von den Schandtaten zweier Offiziere der weißen Armee, die ebenfalls in dieſem Hoſpital in Behandlung waren. Der eine von ihnen rühmte ſich, 37 jüdiſche Frauen vergewaltigt zu haben, der andere prahlte damit, er habe an einem einzigen Tage 15 Juden mit dem Säbel niedergeſtochen. Wenige Tage nachher vernahm ich, daß Petljura in Paris wohnte, und ich verſuchte, eine Begegnung mit ihm herbeizuführen.“ Im weiteren Verlauf des Prozeſſes gegen den Mörder Petljuras, Schwarzbard, gab der Angeklagte Auskunft über den genauen Hergang des Attentates. Der Mörder, der den ehemaligen Hetmann ſeit mehreren Tagen auflauerte, ſtellte ihn am Eingang des Reſtaurants und fragte, ob er Petljura ſei. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: „Verteidige Dich.“ Petljura hob ſeinen Stock, doch ſchon im nächſten Augenblick gab Schwarzbard die ſechs Revolyerſchüſſe auf Petljura ab, der beim fünften tödlich getroffen zuſammen⸗ brach. Die Anklageſchrift faßt die Möglichkeit ins Auge, daß Schwarzhard im Auftrage einer Gruppe ſeiner Landsleute gehandelt habe. Auf eine diesbezügliche Frage des Vor⸗ ſitzenden gibt der Angeklagte zur Antwort:„Ich habe die Tat allein begangen, um die gequälten Juden zu rächen.“ Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung wird der Angeklagte aufgefordert, zu beweiſen, daß Petljura die Juden⸗ metzeleien in der Ukraine veranſtaltet habe. Schwarzbard er⸗ klärte, daß unter ſeiner Herrſchaft die Pogrome ſich vermehrt hätten. Sie ſeien von feigen und brutalen Koſaken begangen worden. Darunter habe es zahlreiche„Todesfreiwillige“ in deutſcher Uniform gegeben, die eine Armbinde mit den Worten„Töte die Juden und rette die Ukraine“ getragen hätten.„Das Jahr 1919, fuhr Schwarzbard fort, war beſonders entſetzlich. Ich erinnere mich, an ein kleines Dorf gelangt zu ſein. Ich klopfte an eine Tür, doch öffnete man mir nicht. Hierauf ſagte ich:„Jude, öffne einem Juden“. Das war das Seſam öffne Dich. Man Man erzählte mir, was ſich am Vorabend ereignet hatte. Von 15 jüdiſchen Familien des Dorfes waren 8 niedergemetzelt worden. Eine Mutter von 6 Kindern, deren Vater auf dem Jelde der Ehre gefallen war, wurde vergewaltigt. Alle dieſe Schandtaten hat Petljura fortwährend geduldet.“ Auf die Bemerkung des Vorſitzenden, daß nicht alle Juden dieſer Auffaſſung ſeien und Petljura ſogar für ſeine Nachſicht gegenüber den Juden von Rabbinern Dank erhalten hätte, antwortete Schwarzbard:„Offiziell wurden die Po⸗ grome von ihm verurteilt. Er mußte es wohl in den Augen der ziviliſierten Welt tun, aber in Wirklichkeit billigte und er⸗ mutigte er ſte.“ Aus dem weiteren Verhör geht ferner her⸗ vor, daß Schwarzbard im Jahre 1908 in Wien wegen Land⸗ ſtreicherei und Diebſtahl verurteilt worden war. Er hatte ein Werk von Mar Stirner geſtohlen und wurde ſchließlich von Budayeſt. wohin er ſich geflüchtet hatte, ausgewieſen. 2 Vaoͤiſche Politik Zentrum und Jöderalismus Der Handels⸗ und Induſtriebeirat der badiſchen Zen⸗ trumspartei hielt dieſer Tage in Knarlsruhe eine Tagung ab, der auch Staatspräſident Dr. Trunk, Finanzminiſter Dr. Schmitt, Landtagspräſident Dr. Baumgartner, der Parteichef Prälat Dr. Schofer und mehrere Abgeordnete anwohnten. Die verſchiedenen Fragen des Wirtſchaftslebens wurden beſprochen, vor allem wurden Steuerfragen erörtert und dabei eine Vereinheitlichung des geſamten Steuerſyſtems gefordert. Finanzminiſter Dr. Schmitt legte den Ernſt der Lage dar. Ien Anſchluß an die Darlegungen des Staatspräſi⸗ denten wurde auch das Problem des FJöderalismus erörtert, wobet ſich die an der Sitzung Teilehmenden darüber einig waren,„daß ein Sieg des preußiſchen Zentralismus der heute ſchon völlig verkannten badiſchen Grenzwirtſchaft einen weiteren ſchweren Stoß verſetzen würde, der nie wieder gut gemacht werden könnte“. Es iſt nicht ungeſchickt, die Frage auf das wirtſchaftliche Geleis zu ſchiehen. Gewiß ſpielen Wirtſchaftsfragen auch eine Rolle bei der Löſung des Widerſtreites„Reich⸗Länder“. aber ſie ſind es nicht ausſchließlich, es kommen auch politiſche Momente dabei in Frage. Daß ſich das badiſche Zentrum hier nicht offen zu einem Für oder Gegen bekennt, iſt nicht un⸗ intereſſant. Im allgemeinen wird man aber die größte Par⸗ tei Badens als mehr föderaliſtiſch eingeſtellt anſehen dürfen. e e e 25 rebenreichen Bodenſeeinſel Reichenau ſein eigen; die der erſte Tag brachte eine ganze Anzahl von Bom b Die Vilder der Woche In den Porträts unſerer heutigen Beilage gedenken noch einmal des 70. Geburtstages von Hermann S u 5 mann im Bilde durch die Wiedergabe der neueſten Aufna 1 des Dichters.— Gegen den Präſidenten Calles von iſt eine Revolution ausgebrochen, die von hohen ausging. Die Führer der Revolution ſollen bereits der gerichtet und der Aufſtand niedergeſchlagen ſein.— Aus die bunten Gegenwart führen die beiden anderen Köpfe in ſen Vergangenheit. Die Welt der Wiſſenſchaft gedenkt in 11 Tagen des 1827 in Paris geborenen berühmten Chemi 55 Marcellin Berthelot, deſſen hundertſter Geburtstag 190 den 25. Oktbr. fällt.— Am 16. Oktbr. vor 225 Jahren 11 der durch ſein Buch über den„Umgang mit Menſchen den⸗ gemein bekannte Adolf Freiherr von Knigge in Bre 00 bach bei Hannover geboren, deſſen kluge Worte über dein ihm angeſchlagene Thema auch heute noch in voller Geltl ſein ſollten. üähren Noch weiter zurück in die deutſche Vergangenheit ſühhe zwei Bilder von hiſtoriſchen Städten: Die älteſte Kit ber Deutſchlands nennt der maleriſche Ort Unterzell auf iſ, das ſtehungszeit des guterhaltenen Bauwerks geht bis auf nte Jahr 900) zurück.— Die als Geburtsort Herders bekaung, Stadt Mohrungen kann in dieſen Tagen auf ihr 1927 jähriges Beſtehen zurückblicken. Sie erhielt im Jahre 13.% die erſte Handfeſte. Unſer Bild zeigt Herders Gebur haus in Mohrungen. den Bei Weſel iſt eine große Eiſenbahnbrücke im Ban. e, unſer Bild veranſchaulicht.— Eine andere Art von Biyſo⸗ die quer über eine Berliner Straße ſührt, zeigt die Rhe graphtie der Alfred⸗Jackſon⸗Girls, die in auftreten und ſich, wie unſer Bild veranſchaulicht, auch in it Straßen Berlins produzieren. Wie der Straßenverkehr 15 dieſem Verkehrshindernis fertig wird, iſt Sache der Berlinel die offenbar nicht ernſtlich böſe darüber ſind. det Ins Ausland führt das Bild vom Löwenhof 5 Alhambra der eines der größten Wunderwerke Europ darſtellt; er iſt ganz aus Giys erbaut, der mit zunehmen 7 Alter härter wirb. Das Rezept zu dieſem ſeltſamen Bi, material iſt verloren gegangen. Die beſte Scha 95 ſpielerin der Welt iſt Miß Vera Menchik, Haſte (England); ſie hat die Frauen⸗Schachmeiſterſchaft der gewonnen.— Und was ſchließlich der Fkock in der Mu⸗ unſerer Bilder ſeiner aufmerkſam lauſchenden kleinen Her z enzuvertrauen hat, iſt ein Geheimnis und ſoll es deshalb au Jeihban. Bedenkliche Anruhen in Nordſpanien Berlin, 19. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro Der„B..“ wird aus Madrid gedrahtet: Mit dem An 0 bruch des Generalſtreiks in den nordſpaniſchen Kohlen gruben iſt es zugleich in der ganzen Induſtriegegend um Bilbao zu ſchweren Unruhen gekommen. attentaten gegen Gruben, Induſtriewerke und politiſche Perſönlichkeiten. Die Truppen, die ſchon vor Streikbegle ins Induſtriegebiet geſandt wurden, haben mehrfach anf, Streikenden gefeuert und dadurch iſt die Stimmung erhe, lich verſchärft worden. Der Kohlenſtreik wird ſichtlich z politiſchen Bewegung gegen Primo de Riveng Alle Reſſenden aus Spanien berichten, daß die Lage änße geſpannt iſt und daß man nicht wiſſen könne, bis zu welkk Konſequenzen ſich die Ereigniſſe in Nordſpanien entwitkeln werden. Ein verwegener Raubüberfall lich — Berlin, 18. Okt. Der Schauplatz eines ungewöhn dreiſten Raubüberfalles war heute das bekannte Reſtauaſſe zum Klausner in der Krauſenſtraße 64. In der Haupten ſind zwei Damen und zwei Herren beſchäftigt. Hier erſchg 1t heute vormittag 11½ Uhr ein unbekannter Mann, der 0fh eine Piſtole zog und die vier Anweſenden in Schach hielt, mit rend er mit der linken Hand die Ferſprechleitung darchſchſten Bevor ſich noch die überrumpelten Angeſtellten von dem chlade Schrecken erholt hatten, raffte der Gauner aus einer Schub 3000 Mark an ſich, lief hinaus, warf die Tür hinter ſich ö eilte die Treppe hinunter auf die Straße und verſchwand. „Könfg Vorze in Breslan, Kontg Boris von Bulgarttg iſt ineognito in Breslau zu einem Aufenthalt von acht im zehn Tagen eingetroffen, um ſich im Breslauer Caritashe einer Heilbehandlung zu unterziehen. ganzen Plan zu nichte machen. Eile tat not. Ich fand nichts, doch nach kaum 5 Minuten, gab Karl den verabredeten Pfiff Und ich eilte zu ihm hinüber, jedoch ſtets mit der notwendigen Vorſicht. Die Kolonie war gefunden, ein beängſtigender ekel⸗ erregender Anblick. Es mochten wohl 30—50 Timber⸗Rattle⸗ Snakes dort geweſen ſein. Es iſt außerordentlich ſchwer, eine einigermaßen genaue Zahl in einer ſolchen Schlangen⸗ kolonie feſtzuſtellen. Die ganze ekelhafte Geſellſchaft laa dort, um ſich in den ſtechenden Sonnenſtrahlen zu baden. Machte Karl oder ich eine Bewegung, dann konnte man da und dort bereits das warnende„Brrrr“ hören. Wir verſpürten keine beſondere Luſt, uns dieſer Geſellſchaft nur einen Schritt weiter zu nähern, da wir bei einer in dieſem Schlangenkeſſel aus⸗ brechenden Panik, glatt verloren geweſen wären. Es war deshalb allergrößte Vorſicht geboten, irgendwelche kurze u. ſchnelle Bewegungen mußten unbedingt unterbleiben. Wir zogen uns zurück, u. ich teilte Karl meinen Plan über die nun zu beginnende Ausräucherung und Verbrennung der Schlangenkolonie mit. Wir ſchleppten trockenes Holz, ver⸗ dörrtes Strauchwerk, welke Blätter und Aeſte herbei und bauten in einem Umkreis von 10—12 Metern Durchmeſſer eine Wand auf. Dies nahm einige Zeit in Anſpruch und dann und wann zeigte ſich bei unſeren„Freunden“ eine gewiſſe, leicht erklärliche Unruhe. Wir mußten dann auch zeitweiſe den Aufbau unterbrechen. In einem Umkreiſe von faſt 50 Metern brannte ich dann mit größter Vorſicht das Gras und Buſchwerk nieder, um einem etwaigen Waldbrand, der durch die ſich entwickelnde furchtbare Hitze bei dem Abbrennen der Buſchwand und Vernichtung der Schlangenkolonie, entfacht werden konnte, vorzubeugen. Eine Menge trockenen Graſes wurde dann in den Keſſel geworfen und dann zündete ich die Strauchwerkwand an. Bald ſchlugen die Flammen lichterloh zum Himmel empor und eine unerträgliche Hitze zwang uns, weiter zurückzu⸗ gehen. Auf einem faſt 3 Meter hohen Felsblock poſtierten wir uns und eröffneten ein regelrechtes Trommelfeuer auf das Innere des Keſſels mit unſeren Flinten. Die Schlangen ballten ſich alle zuſammen; die Vernichtung war radikal, Es dauerte faſt eine Stunde, eße wir uns dem Keſſel nähern konnten, um uns das vernichtende Werk des Feuers anzu⸗ ſehen. Meiner Ueberzeugung nach waren die meiſten Schlan⸗ gen bereits durch unſer Gewehrfeuer getötet, ehe das Feuer der nach innen zuſammenhrechenden, brennenden Buſchwand die Schlangen erreichte. Dieſe, ſich ringsum ſchließende Feuer⸗ wand, nereitelte jeglichen Fluchtverſuch ausbrechender Schlan⸗ gen. Wenngleich dieſe Art Tiere wirklich zu michts gut ſind, wenn ſie auch nur Tod und Verderben dem Wandersmann, dem Viehzſichter, dem Ackerbauer, ſpielenden, nichts ahnenden Hindern kringen, ſo lag es mir doch fern, dieſen Kreaturen 3 einen qualvollen Tod zu bereiten. Deshalb war das vor⸗ herige Erſchießen der Schlangen das Zweckmäßigſte. in Karl und ich verlleßen dieſen ſchaurigen Platz. Meer Freund war jedoch nicht zufrieden; er wollte die Haut eine Maſſaſauga haben. Alſo zurück, zu unſerer erſten Schlangg Sie ſchien verſchwunden, wenigſtens lag ſie nicht mehr da, wir ſie zuerſt angetroffen hatten. Nach kurzem Suchen 945 den wir jedoch wieder zwei Schlangen. Durch einen Stee wurf trennten wir ſie und machten nun Jagd auf die größen der beiden. Alsbald war ſie geſtellt. Dann das„Brrrr 0t ein zweites„Brrrr“. Dieſes Tier wollten wir einfangen aß oder lebendig; wir blieben rußig ſtehen. Ich ſagte Karl, in er dort hleiben ſollte, wo er ſtand, ich wollte das Tier allche bensg denn gerade in dieſem Falle verderben viele K en Brei. Ich warf meinen Unken Lederbandſchuh dirert vox bae Tier hin und mie ein Blitz ſauſte die Timber⸗Rattle⸗Sna darauf zu. In dieſem Augenblick, noch ehe das Tier ſich Lin nächſten Anariftellung durückziehen ſonnte, ſauſte mac Gabelſtock ins Genick der Schlange. Mit kräftigem Dißhe preßte ich den Kopf auf den Stein und ſchon glitt bald 5 ſtarke Schnur über den geſchlängelten Leih. Die Schlinge din ch dann an, ſo feſt ich konnte dob ein wenta den Stock und en kleiner Aſt, den Karl mir reichte. wurde nun in den geöffne 90 Rachen geſchoben. In dieſen ſtieß dann unſere Maſſaſahf ihr letztes Gift. Das Tier war gut zwei Fuß lang, hattef Klappern und ich ſchätzte ſie auf—4 Jahre. In einem meiner Lederhandſchuhe verſchwand der V derteil des Schlangenkörpers; der Handſchuh wurde zugeb! 1 den und am Leibriemen befeſtigt Wir traten den Heimme an; der Himmel hatte ſich inzwiſchen bezogen und drohende Gewitterbildung zog auf im Weſten. Kur⸗ 14 Hougthons Blockhaus überraſchte uns ein heftiger Regen, ſchauer. Hougthon war zu Hauſe. Wir klopften an die 7700 und nach einem:„Come in!“ traten wir ein. Ich teilte“ das Ausbrennen und Vernichten der Schlangenkofenſen ſt Ja“, ſagte er“, ich habe ſchon manchen harten Kamuf de Bären ausgefochten, babe manche Nacht vor bungrien Präriewölfen auf den Bäumen ſitzen müſſen— aber 16 Geſellen, wie die Maſſaſauaas ſind mir zuwider und 3 mache immer, ſtets und ſtändig einen großen Bogen um ba erſte Brrrrrrr“. le⸗ Es mochte gegen 5 Uhr am Nachmittage ſein. als wir w in der in meiner Hütte anlangten. Unſere Maſſaſauga kam c0 eine kleine ier un und war am nächſten Morgen tot.. ſpannte das Tier auf und häutete es vorſchriftsmäßia, arbeitete die Haut gut mit Salz und Alaun, dann mit Vaſelint und am darauffolgenden Tage hatte mein Freund Karl ag⸗ der Haut einer Timb or⸗ tu⸗ Band um ſeinen Hut in Geſtalt Rattle⸗Snake, n,e —— 1 5 8 neue Mannhelmer Seitung[Abenb⸗Anggabe): 25. Eelte Nr. 464 der der Woche e Der mexikanische Präsident Calles Letzte Aufnahme Hermann Sudermanns Freiherr von Knigge, Der berühmte Chemiker Berthelot, Presse-Photo G. m. b.., Berlin Deutsche Presse-Photo-Zentrale Berlin, geb. 16. Okt. 1752 bei Hannover geboren am 25. Oktober 1827 in Paris Presse-Photo G. m. b.., Berlin Presse-Photo G. m. b.., Berlin 600 Jahrfeier der Stadt Mohrungen, Flock vertraut seiner kleinen Herrin ein Geheimnis an Der Löwenhof aus Gips in der Alhambra Presse-Photo G. m. b.., Berlin Presse-Photo G. m. b.., Berlin Deutsche Presse-Photo-Zentrale Berlin. Die älteste Kirche Deutschlands(erbaut um 900) in Unterzell auf der Insel Reichenau Bau der neuen Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Wesel Presse-Photo G. m. b.., Berlin Presse-Photo G. m. b.., Berlin Ein reizendes Verkehrshindernis: Die Alfred-Jackson-Girls in den Straßen Berlins Die beste Schachspielerin der Welt: Mig Vera Menchik(Eng land) Presse-· Photo G. m. b.., Hann 2 0 Presse-Photo G. m. b. 5 benm J —7 0 5 4. Seite. Nr. 484 Nene Maunnheimer geitung(ubend⸗Aus zabe) 0 Stäbtiſche Nachrichten „ Mißerfolg bder ſtädtiſchen Ausſtellungspläne Wir wir ſchon andeuteten, ſieht ſich die Stadtverwaltung gezwungen, den von der Mehrheit des Bürgerausſchuſſes ge⸗ billigten Plan, im Jahre 1929 einegroße Elekt rizitäts⸗ Ausſtellung zu veranſtalten, fallen zu laſſen. Man wird zunächſt nach den Gründen dieſes Entſchluſſes fragen. Wir haben ſ. Zt. den Gegnern des Ausſtellungsplanes Ge⸗ legenheit gegeben, ihre grundſätzlichen Bedenken ausführlich darzulegen. Dabei wurde u. a. auch darauf hingewieſen, daß die Ausſtellungs⸗Hochkonjunktur vorbei iſt. Es rächt ſich eben jetzt das zu lange Zuwarten. Wir haben ſeit dem Kriege immer wieder unter Hinweis auf das Frankfurter, Karls⸗ ruher und Stuttgarter Vorgehen darauf aufmerkſam gemacht, daß Mannheim Gefahr laufe, ins Hintertreffen zu geraten, wenn man ſich nicht bald entſchließe, dem Plan der Schaffung eines Ausſtellungsgeländes mit den notwendigſten Gebäulich⸗ keiten näher zu treten. Als es endlich ſo weit war, hatte ſich, wie man zu ſagen pflegt, der„Markt ſchon ziemlich ver⸗ laufen“. Die Induſtrie ſtellte ſich von Jahr zu Jahr immer mehr auf den durchaus begreiflichen Standpunkt, daß es in ihrem eigenen Intereſſe liege, wenn ſie von ſich aus eine Rationierung in der Beſchickung von Ausſtellungen vor⸗ nehme. Man kann infolge dieſer Stellungnahme ſchon länger wahrnehmen, daß ſich die ganz großen Ausſtellungen auf die bedeutendſten deutſchen Städte konzentrieren. Mannheim hatte infolgedeſſen von vornherein einen ſchweren Stand. Die geographiſche Lage wäre nicht das Haupthindernis geweſen. Wir liegen nicht weſtlicher als Frankfurt und nicht ſüdlicher als Stuttgart. Unſere Stadt iſt immer noch ein Wirtſchaftszentrum von hervorragender Bedeutung. Aber man hat wohl den Einfluß der Mann⸗ heimer Stabtverwaltung auf die deutſche Elektrizitätsinduſtrie ſtark überſchätzt. Es iſt ſ. Zt. von Perſönlichkeiten, die durch ſtändige enge Fühlungnahme die Stimmung in den maß⸗ gebenden induſtriellen Kreiſen genau kannten, vor einem zu großen Optimismus gewarnt worden. Vor allem war die Auffaſſung grundfalſch, daß ſich die Arme weit öffnen würden, wenn die Mannheimer Stadtverwaltung geneigt wäre, den Wunſch zu äußern, nun auch endlich in den Kreis der deutſchen Ausſtellungsſtädte aufgenommen zu werden. Man hat ſich trotzdem ſicherlich auf dem Rathauſe der Einſicht nicht ver⸗ ſchloſſen, daß die Verhandlungen ſich ſchwierig geſtalten wür⸗ den. Aber wenn man ſo dachte, dann hätte man ſich unbedingt vorher die Beteiligung der erſten deutſchen Elektrizitäts⸗ firmen ſichern müſſen, ehe das fertige Ausſtellungsprojekt vor die Oeffentlichkeit gebracht wurde. Das iſt nicht geſchehen. Als man in Berlin die Fühler ausſtreckte, zeigte ſich überall wenig Neigung, Mannheim für 1929 zu einer Ausſtellung zu verhelfen, die die Aufmerkſamkeit der Fachkreiſe/ weit über Deutſchlands Grenzen hinaus erregt hätte. Aber dieſe Abneigung der führenden Firmen der Elek⸗ trigzitätsinduſtrie wäre ſchließlich zu überwinden geweſen, wenn in Mannheim ſelbſt der einmütige Wille beſtanden hätte, zur Verwirklichung des Ausſtellungsplanes mit allen Kräften helfend beizutragen, nachdem ſich die Mehr⸗ heit des Bürgerausſchuſſes für das von Bürgermeiſter Rit⸗ ter vorgelegte Projekt ausgeſprochen hatte. Wir wollen, da der Stadtrat zu dem Scheitern der Elektrizitätsausſtellung noch nicht Stellung genommen, jetzt nicht alle Karten auf⸗ decken. Es genügt, wenn mir mitteilen, daß eine Reihe Mannheimer Firmen ihren nicht unbedeutenden Ein⸗ fluß bei den maßgebenden Berliner Stellen in einer Weiſe geltend gemacht hat, daß man den Eindruck gewinnen mußte: die Mannheimer Induſtrie hat ja gar kein In⸗ tereſſe an einer Ausſtellung, weil ſie auf dem Standpunkt ſkeht, daß die dafür aufgewendeten Mittel unnötig hinaus⸗ geworfen wären. Man muß ſich die Bedeutung und die Wir⸗ kung dieſer Einſtellung auf die maßgebenden Berliner Per⸗ ſönlichkeiten vorſtellen, denen von naheſtehender Seite das gerade Gegenteil von dem verſichert wurde, was die Stadt Mannheim behauptet. Es iſt unter dieſen Umſtänden zu begreifen, daß die Stadt⸗ verwaltung ſich entſchloſſen hat, von weiteren Bemühungen, eine Sinnesänderung der Gegner der Ausſtellung herbei⸗ zuführen, Abſtand zu nehmen. Man ſcheint auf dem Rathauſe dermaßen mutlos geworden zu ſein, daß man entſchloſſen iſt, den Gedanken, in den nächſten Jahren eine Ausſtellung in CCCõã ĩiV! Dpff dem Umfange der für 1929 geplanten zu veranſtalten, völlig aufzugeben. Nach unſeren Informationen will man auch von einer Gartenbau⸗Ausſtellung, die die badiſchen Gärtnereibeſitzer angeregt hatten, nichts mehr wiſſen, zumal die Landwirtſchaft, mit der ſchon Fühlung genommen wurde, ſofort abgewinkt hat. Dabei wäre der Gedanke der Veranſtaltung einer großen Gartenbau⸗Ausſtellung nicht von vornherein von der Hand zu weiſen. Wir glauben ſogar, daß die Anziehungskraft auf die breiten Maſſen weit ſtärker wäre, als bei einer Elektrizitäts⸗Ausſtellung, die nicht ſo das von Woche zu Woche ſich ändernde Bild wie eine Blumenſchau zeigen kann. Man darf ſich nur an die zahlreichen Sonder⸗ ausſtellungen erinnern, die ſich 1907 von Woche zu Woche vom Mai bis zum September ablöſten und uns immer wieder neue Gäſte aus ganz Deutſchland zuführten. Eine Gartenbau⸗Ausſtellung würde uns auch einen ſtändigen Maſ⸗ ſenbeſuch aus ganz Baden und der Pfalz, dem Saargebiet, aus Heſſen bis nach Frankfurt, vornehmlich aber aus dem badiſchen Frankenlande bis weit hinein nach Württemberg und Bayern ſichern. Man ſollte deshalb nicht in durchaus begreiflicher Verärgerung die Flinte ins Korn werfen. Noch geſtern ſprach ſich eine ſehr einflußreiche Mannheimer Perſön⸗ lichkeit, mit der wir uns über die Ausſtellungsfrage unter⸗ hielten, unter Hinweis auf den großen Erfolg der Stadt⸗ jubiläums⸗Ausſtellung im Jahre 1907 mit großer Wärme für eine Gartenbau⸗Ausſtellung aus. Es iſt bei der endgültigen Entſcheidung auch zu berückſichtigen, daß für die Vorbereitung der Elektrizitäts⸗Ausſtellung bereits erhebliche Bet r a ge ausgegeben worden ſind, die vollſtändig verloren wären, wenn man, wie verlautet, ſich mit der Abſicht trägt, die bei⸗ den maſſiven Gebäude, die nach der Ausſtellung ſtehen bleiben ſollten, ebenfalls nicht ausführen zu laſſen. Wellbewerb Die Firma Wayß u. Freytag.G. hat unter ae heimer Architekten zur Erlangung von Entwürfen für 15 Errichtung eines Doppelwohnhauſes in der Augens Anlage Nr. à und 5(gegenüber dem im Bau begriffenen Ho⸗ tel) einen Wettbewerb ausgeſchrieben. Eingegangen ſind Entwürfe. Das Preisgericht, beſtehend aus den Herren PiR feſor Bonatz, Stuttgart, Stadt⸗Oberbaudirektor Ziz le Stadtbaudirektor Platz, Generaldirektor Kommerzienrat 7 Ing. Meyer der Wayß u. Freytag.., Frankfurt a. Wen hat in folgender Weiſe entſchieden: Es erhielt einen 2. Preis zu 2000 RM. der Entwurf Nr. 4 mit dem Kennwort„Einfühlung“(Verfaſſer: J. Fr. Mo 1 kel, Architekt.D. A. Mannheim), einen weiteren 2. Preß zu 2000 RM. der Entwurf Nr. 41 mit dem Kennwort„Woh nen“(Verfaſſer: Architekt Hans Bender, Mannheim) 1 ebenfalls einen 2. Preis zu 2000 RM. der Entwurf Nr. 34 mi dem Kennwort„Viel Licht“(Verfaſſer: J. Huge und 1 Voll, Architekten, B..A. und D..B. Mannheim). einem 3. Preis zu 1500 RM. wurde ausgezeichnet der Eu ⸗ wurf Nr. 26 mit dem Kennwort„Pygmalion“(Verfaſſer: 1775 Ing. Max Schmechel, Architekt B. D. A. Mannheim; Mit⸗ arbeiter: Dipl.⸗Ing. S. Kolpenitzky, Mannheim). 19 einem 4. Preis zu 1000 RM. wurde bedacht der Entwurf Nr. mit dem Kennwort„Schlußſtein!“(Verfaſſer: Wilhelm Pla⸗ ten, Architekt B..A. Mannheim).* Die Entwürfe ſind von Donnerstag, 29. Oktober, bi einſchließlich Sonntag, 23. Oktober, in der Hauptfeuerwache öffentlich ausgeſtellt. Wir nehmen an, daß die Oeffentlichkeit auch über dieſen Punkt in Bälde aufgeklärt wird. Es iſt tief beſchämend, daß die Elektrizitäts⸗Ausſtellung an dem Widerſtand der Kreiſe, die an der Neubelebung der Mannheimer Wirtſchaft das ureigenſte Intereſſe haben, letzten Endes ſcheitern mußte. Aber da anzunehmen iſt, daß in der Ausſtellungsfrage das letzte Wort noch nicht geſprochen wurde, ſo darf man hoffen, daß der durch verwerfliche Kurzſichtigkeit und kleinlichen Eigennutz verſchuldete Fehler einigermaßen wieder gutgemacht wird. Sch. * Veranftaltungen Herbſtkonzert des Singvereins Weinheim 1842. Am Samstag fand in der Weinheimer Feſthalle das Herbſtkonzert des Weinheimer Singvereins 1842 zu Ehren des 100. Todes⸗ jahres von Beethoven ſtatt. Mitwirkende waren: der auf 40 Muſiker verſtärkte Orcheſterverein, der Chor des Sing⸗ vereins, der Schülerchor des Realgymnaſiums, Herr Operu⸗ ſänger Lipman und Herr Proſeſſor Maenner(Feſt⸗ anſprache). Der Vortragsplan enthielt in der Hauptſache Werke von Beethoven: Egmont ⸗Ouvertüre, Andante cantabile aus der 1. Sinfonie für Orcheſter, die Chöre„Wie ſelig ſind die Toten“, Veſper, Huldigungschor an Beethoven von Pro⸗ ſeſſor Moldenhauer für Männer⸗Schülerchor und Klavier (Herr Dr. Kemmler) und am Schluß„Die Himmel rühmen mit Orcheſter. Alle Vorträge errangen Dank der guten Dis⸗ ziplin der Mitwirkenden und der weiſen Verteilung von Licht und Schatten ſeitens der Konzertleitung lebhaften Beiſall. Opernſänger Lipmann ſteuerte mit ſeinem wohlklingenden Organ„Die Adelaide“ und den Liederkreis„An die ferne Ge⸗ liebte“ bei. Muſikdirektor Hanſen aus Mannheim hatte die muſikaliſche Leitung. * Forderung auf Beibehaltung und Vermehrung der Sieſta⸗Kiſſen. Die Abſchaffung der Sieſtakiſſen, die die Deut⸗ ſche Reichsbahngeſellſchaft für den 1. Oktober 1928 plant, be⸗ ſchäſtigt immer noch weite Kreiſe des reiſenden Publikums. Auch die Reichsvereinigung der Reiſenden und Vertreter im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten hat ſich in Eingaben an die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft, an deren Verwaltungsrat, an das Neichsverkehrsminiſtertum und an den Verkehrsausſchuß des Reichstages ſür die Beibehaltung der Sieſtakiſſen aus⸗ geſprochen. Sie weiſt in den Eingaben darauf hin, daß die Berufsreiſenden von den Kiſſen auch für kürzere Strecken Gebrauch machen würden, wenn die Leihgebühr mäßi⸗ ger wäre. Die des Preiſes wäre zu erreichen, wenn die Zahl der jetzt im Gebrauch befindlichen Kiſſen ver⸗ mehrt würde. Eine Schädigung der Reichsbahn wird nicht ein⸗ treten, weil an der Abwanderung in die niederen Klaſſen, die ſich ja nicht nur von der zweiten nach der dritten, ſondern auch von der dritten nach der vierten Klaſſe bemerkbar macht, nicht die Sieſtakiſſen, ſondern die wirtſchaftlichen Verhält⸗ Freiburger Stadtratsbeſchlüſſe Der Freiburger Stadtrat hat beſchloſſen, vom 1. Jan. 28 ab in der Stadtverwaltung die 24 Stunden⸗Zählung ganz allgemein einzuführen. Weiterhin wurden dem Verband Mittelbadiſcher Rinderzuchtgenoſſenſchaften e. V. zur nahme von Zuchttierprämtierungen anläßlich der Laudwirt⸗ ſchaftlichen Woche im Oktober in Freiburg 2500 Mark Zu⸗ ſchuß bewilligt. Auch wurde beſchloſſen, den Straßenbahn⸗ betrieb um 20 Minuten zu verlängern, ſodaß jetzt die letzten Wagen nach den 9 23.30 Uhr verkehren. O' Schriesheim, 14. Okt. In der jüngſten Gemeinde: ratsſitzung wurde der Kultur⸗ und Wirtſchaftsplan 11705 Hoch⸗ und Mittelwald genehmigt.— Ein fetter Hinderfaſſn ſoll verſteigert werden.— An Waſſerzins für 1927 wurden 10 333/ in Einnahme gewieſen.— Das Geſuch des Mühlen beſitzers Jakob Scheid hier um Genehmigung zum Betrie⸗ einer Gaſtwirtſchaft ſoll befürwortend dem Bezirksamt 12 gelegt werden.— Für das Bauvorhaben des Jakob Schen wird Gemeindebürgſchaft bis zu 15 000/ geleiſtet.— N Käthe Jung geb. Heiß hier ſoll vorgemerkt werden zur An ſtellung als Gemeindehebamme.— Die ſogenannte Nenr ſcheiderſtraße ſoll durch Erſtellung eines Gehweges verbeſſer An die Tünchervereinigung wird das Anſtreichen der Kinden ſchule vergeben.— Der Fußballvereinigung 1919 wird 8 Zuſchuß von 50/ bewilligt.— An Ludwig Klein wird 5 Gemeindegrundſtück im Hintergäſſel um 9,10/ je Quadrat⸗ meter Bauplatz verkauft.— Die ſogenannte Franz⸗Neum inn ſtraße erhält den Namen Friedrich⸗Ebertſtraße. 9⸗ Da in dem projektierten Ortsbauplan bei Verbreiterung den Straße das Anweſen des Michgel Kohl nicht in Anſpruch ge nommen wird, ſieht der Gemeinderat von Stellung weitere Anträge ab.— Gegen Errichtung eines Schlachthauſes dur Adam Bauer hier werden Einwendungen nicht erhoben. 7 Gemeindebürgſchaft für Georg Höfer in Höhe von 3900 5 wird geleiſtet.— Die elektriſche Leitung zu den drei Wochen endhäuschen wird ausgeführt. Kleine Mitteilungen Nach längeren Verhandlungen der beteiligten Gemein⸗ den iſt das Zuſtandekommen der Autolinie Neckar⸗ gemünd— Wieſen bach— Waldwimmersbach finden. Die Einladung zur Beteiligung hat die in der Nähe liegende Gemeinde Lobenfeld unbeachtet gelaſſen: ſie hat au keinen Verſuch gemacht, eine Annäherung zu erzielen. Der Gemeinderat ſchiebt die Schuld auf den Bürgermeiſter, der ihm keine Kenntnis gegeben habe. Da Lobenfeld füngſt bei der Aufſtellung des Fahrvlans und der Halteſtellen unberückſich⸗ tiat blieb, will der Gemeinderat Lobenfeld alle Schuld deß Fernbleibens auf die anderen Intereſſenten ſchieben, was ihm in Anbetracht der feſtſtehenden Tatſachen nicht gelingen wird. niſſe und die Verarmung weiter Volkskreiſe ſchuld ſeien. Der Fortfall der Sieſtakiſſen dürfte kaum einen Reiſenden in die zweite Klaſſe zurückführen. Herbſtpracht im romantiſchen Heidelberg Der Herbſt hat ſeine Fahnen aufgezogen. Zum andern Mal in dieſem Jahr prangen Wälder und Gärten in neuem Schmuck. In verſchwenderiſcher Fülle herbſtlichen Glanzes das alte Schloß. Tauſende wieder ſind's, die in dieſen ſchönen Tagen ihre Schritte hinauflenken zur altehrwürdigen Ruine, den Zauber zu beſchauen, den der Herbſt über all die Schön⸗ heiten der prächtigen Bauten ausgegoſſen hat. Hemme deine Schritte! Tritt nicht ein in das Tor! Schau, welch' herrliches Bild der lange Torgang des Schloſſes dir vor Augen führt. Durch das Dunkel der Gewölbe leuchtet von der Ferne der wilde Wein, deſſen reiches Blattgewirr am gläſer⸗ nen Saalbau ſich hinaufrankt, mit ſeinem purpurſamtenen Kleide die rauhe Wand des Baues verklärend. Um Fenſter und Fugen, in Ritzen und Spalten legen ſich die zarten Ran⸗ ken des Weins;: hier ein tiefbrauner Schimmer, dort das leuch⸗ tende Gold, dazwiſchen die flammende Röte feurigen Strahls. Es lockt uns hinein in das herrliche Paradies, wo die Brunnenhalle in einem weinroten Kleide mit um den Preis ringt. In dem Nachbar, dem Ahorn, beſitzt ſie einen würdigen Verehrer. Was findeſt du am ſchönſten an ihm, das helle lichte Gelb ſeiner Blätter oder die rot und braun in der ganzen Farbenſkala rauſchenden Blätterbündel? Durch die feinen Formen des gotiſchen Erkers vom Bibliotheksbau ſtiehlt ſich die goldene Abendſonne, mit ihren Strahlen die gelbe Laub⸗ krone der Linde des Schloßhofs erleuchtend. Auf dem grünen Biumchen mit ſeinen roten Dolden reifer Mehlbeeren wiegt ſich vor dem Friedrichsbau naſchend die ſchwarze Amſel. ſchwingt ſich hinüber auf die ſteinernen Obelisken, die über und über behängt von den grünen Blättern des Efeu und dem bunten Gemiſch des rankenden Weines ihre Zweige und Blät⸗ ter tief herabſenken zur Erde. Durch die Schönheit herbſtlichen Farbenzaubers wandern wir weiter zum geſyrengten Turm. Ueberſponnen von der wilden Rebe der mächtige Koloß, der, abgeſprengt in der Tiefe des Schloßgraßens. zwiſchen Holunder, Weißdorn und Efeu, in mooſigem Schimmer das herrliche Gemälde vollenden hilft, das ſich über ihm, an den noch hoch aufragenden Turmgewöl⸗ ben mit der alutroten Außenwand aufhaut. Leiſe ſpielt der Wind mit den loſe ſitzenden Blättern, ſpielt mit dem ßbuntfarbigen Gewande, zeigt all die Pracht und den Schimmer. Und der feurige Sonnenball. der ſeden Morgen mit ſeinem hellen Schein von Oſten her die heilige Wand ge⸗ küßt mit ſeinem holden Golde. er kann den arauen Nebel nicht dulden, der ihm dies ſchöne Bild verhüllt. Langſam zieht er * den ſilbernen Schleier hinweg, wirft ſein lauteres Licht auf die leuchtende Pracht der ſammetroten Turmwand, taucht das rote Gewand in den vollen Glanz der herbſtlichen Strahlen. Im Stückgarten 8 Wo einſt der kurpfälziſche Soldat die Hellebarde ſchulterte — das ſteinerne Wachhäuschen ſteht heute noch— begrüßt ein Kaſtanienbaum in voller runder Krone die Beſucher am Ein⸗ gang zum Schloßgarten. Zur Frühlingszeit leuchten ſeine vielen hundert weißen Kerzen als mächtiger Schmuck aus dem friſchen Grün des Blätterwaldes. Heute ſind's die Blätter allein, die langſam beginnen. ſich in ihrem gelbleuchtenden Ge⸗ wande zu zeigen. Ueber die Mauern ſchicken die alten Linden ihre kleinen lichten Blätter, dunkle Tannen dahinter mit arü⸗ nem Efeu. An dem Dicken Turm klimmen eilend die gelbroten Ranken des wilden Weins hinauf, die beiden Standbilder der Kurfürſten mit ihren Kränzchen zu ſchmücken. Aus dem Dickicht der grünen Sträucher davor ſtrecken die wilden Roſen ihre roten Becher in herrlicher Fülle empor, Pfaffenhütlein geſellen ſich zu der Weißdorn ſchüttelt ſeine gelben Blätter über die herbſtliche Pracht. Auf der Rückſeite des Bihliotheksbaues Ranken um Ranken über das hohe Gemäuer. in grünem, lich⸗ tem und rotem Farbenſpiel auf dunkelgrünem Teppich aus Efeu, Roſetten gleichend, in buntfarbigen Muſtern. Zwiſchen den Mauerreſten das dünne, weiße Stämmchen einer jungen Birke mit goldgelbem Gewande. Der Wehrgana Tauſendſchön mit ihren elfenbeinweißen Kugeln zieren die Sträucher, buntfarbige Ranken klettern und klimmen zwiſchen den Zweigen herum, die alten Mauern ſchmückend in herbſt⸗ licher Pracht. Drüben die Scheffelterraſſe im Kranze der Ka⸗ ſtanien mit den helleuchtenden Blättern, zu ihren Füßen die dunkelgrüne Wieſe. am Bergabhang die Gruppen der Bäume in buntem Wechſelſpiel der Farben, Robinien mit ihren feinen Fiederblättchen, die Steinnuß mit ihren unpaarigen Blättern, und Eiben, alles vereinigt ſich zu dem präch⸗ igen e. Am Philoſophenwean Drüben das Schloß, das herrliche Kleinod der reichen Pfalz, beleuchtet von dem ſtrahlenden Glanze der Abendſonne, eingebettet in den waldigen Schoß der Verae. Hoch am Him⸗ mel in langer Linie die dunklen Wipfel) der ernſten Tannen. Nur ein ſchmaler dunkler Streifen, dann der Laubwald, Buchen und Eichen dazwiſchen die Lärchen mit ihrem feinen Geäſte, ſich abwärts ziehend bis zum Fluß. Sihmucke Villen „„ Dos ideoſe Sn AbfahrHonfelci Abhanges. Kuliſſe um Kuliſſe ſchiebt ſich im Neckartal vor, in ſauften Wellenlinien mit bewaldeten Forſten und fruchtbarem Ackerland. Silbern die Wogen des Fluſſes, in raſchem Laufe zur alten Brücke eilend, deren rotes Geſtein in dem abend⸗ lichen Glanze der Sonne warm aufleuchtet. Türme und Häu⸗ ſer mit zartem Schimmer beglückend. Wie weiß doch Eichen! dorff dieſe bezaubernde Schönheit zu beſingen: Doch da ſie jetzt um einen Fels ſich wandten. Tat's plötzlich einen wunderbaren Schein. Kirchtürme, Fluren, Fels und Wipfel braunten. Und weit ins farbentrunkne Land hinein Schlang ſich ein Feuerſtrom mit Funkenſprühn, Als ſollt die Welt in Himmelsloh'n verglühn. Eine wichtige Heidelberger Tagung findet von morgen ab ſtatt. Sie wird veranſtaltet vom Internationale Verband für kulturelle Zuſammenarbeit 111 ſoll das Thema behandeln:„Die Geſchichte im Bewußtee der Völker“. Gelehrte aus Deutſchland, England, Fraukreee Italien und Polen ſind als Redner gewonnen worden. 2 15 Leitung der deutſchen Sektion des Verbandes hat Profeſſ Lubwig Curtius⸗Heidelberg. Mit einem zahlreichen Beſuch der Tagung aus den genannten Ländern wird gerechnet. Vlinde Liebe g(Nachdruck verboten.) n einem Salon wurde er ihr vorgeſtellt.. n einem Theater erinnerte er ſich ihrer Bekanntſchaſt⸗ n der Straßenbahn ſprach man von Intereſſe. n einem Kino erkärte er, daß ſie nicht alltäglich ſei. Und endlich: „Ich kann nicht ohne Sie leben! Ich weiß nicht, wer Sie ſind, woher Sie kommen, wohin Sie gehen! Ich weiß nur ein ich liebe Sie! Werden Sie meine Fraul Ich nehme Sie blind, unwiſſend, wie ich Sie finde!“ 15 „Auch wenn ich arm bin?“ „Auch wenn Sie noch ärmer wären.“ „Nun denn, ich bin dein! Und noch eine Freude: Ich habe Vermögen von 100 000 Mark.“ „100%0 Mark?“ ſtammelt da hetroffen der Liebhaber, 10 eine Gemeinheit! Man hat mir doch geſagt, Sie hätten wenig“ ein leuchten aus dem mannigfachen Farbenſpiel des waldreichen ſtens eine halbe Million!“ Kommunale Chronit J. H. Rösler. und Mitk — merden, wenn die Vorgärten zur Verfügung geſtellt werden.. Haag geſichert. Die Inbetriebnahme wird nächſtes Fahr ſtatt⸗ — —— 0 a ernd. J rennung, die ihm duteil wurde, war ein Nicken des General⸗ Mitkwoch, den 19. Oktober 1927 Neue Mannhetmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 484 Aus dem Lande Peter Oftersheim, 19. Ott. Die Eheleute Bahnbeamter a. D. N das feölker und Frau Sophie geb. Vobis können morgen 7 ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern. Das lebgget erfreut ſich noch beſter Geſundheit.— Der 77 Jahre fenem Fermeſſter Johann Luſt von hier iſt geſtern auf erlege Felde beim Kartoffelausmachen einem Herzſchlag nachts Der Tog trat ſofort ein.— Am Kirchweihſonntag infole erlitt eine Schwetzinger Bürgersfrau einen Unfall des ſchlechten Zuſtandes der Mannheimer Straße. In 5 kähe der Wirtſchaft zur„Roſe“ geriet die Frau in ein Haut bürdke zu Boden und fiel ſo unglücklich auf die linke ſich ˖ aß dieſe ſofort anſchwoll. Am anderen Morgen mußte dehſtalteran; in ärztliche Behandlung begeben. Der Arzt legt ierte die Zerſplitterung der Hand, die in Schienen ge⸗ in eiwerden mußte. Es wäre endlich an der Zeit, die Straße nen ordnungsgemäßen Zuſtand zu verfetzen. arl Weinheim. 18. Okt. Ein Meiſterſtück in der Such⸗ 5 095 vallbrachte geſtern der vierjährige Schäferhund 3051 von Seidenburag“ des hieſigen Forſtwartes Wilhelm auf f er. Ein hieſiger Weinbergsbeſitzer hatte tags zuvor 25 eunem Rebgelände unterhalb der Burg Windeck ſeinen Such nen Kneifer verloren und konnte ihn trotz eifrigen Wiedens nicht wiederfinden. Da der Beſitzer großen Wert auf ererlanguna des Augenalaſes legte, bat er den Forſt⸗ Schese sbler. den Hund auf Suche zu ſenden. Nachdem der 1 erhund das über 4 Ar große Rebgelände fünf Minuten n bgeſucth! hatte, holte er aus einem Efeuſtück den verlore⸗ vorrfef ter beraus. was allſeits freudige Ueberraſchung her⸗ veſte Karlsruhe, 18. Okt. Vor ſieben Jahren wurde im Süd⸗ gezwef unſerer Stadt eine neue evangeliſche Pfarrei ab⸗ denanat⸗ die ſich nach Matthäus, dem erſten Evangeliſten, unte. Sieben Jahre lang hielt ſie ihre Gottesdienſte in der 10 von der Stadtverwaltung überlaſſenen Turnſaal fraß üdendſchule ab. Am Sonntag iſt die in der Vorholz⸗ gebere erbhaute Matthäuskirche ihrem heiligen Dienſt üÜber⸗ und eingeweiht worden. Der neue Kirchbau trägt das einfacdge⸗ unſerer wirtſchaftlichen Notlage. So ſchlicht und Ucte das neue Gotteshaus iſt, ſo ſchön iſt es, namentlich die Hare Halle mit der feinen Rhythmik der Linien und der ratonte der Jarben. Der Einweſhungsfeier wohnten Ober⸗ Ichnermeeiſter Dr. Finter und Bürgermeiſter Dr. Klein⸗ kalgolidet als Vertreter der Stadtverwaltung und einige durd iſche Geiſtliche an. Im Turnſaal der Südendſchule Feſt⸗ ein kurzer Abſchiedsgottesdienſt gehalten. Ein großer dräſtheng hewegte ſich von dort zum nahen Kirchbau. Kirchen⸗ 210 ent D. Wurth hielt die Weiherede und vollzog die Rielt ung; der Geiſtliche der Matthäuskirche, Pfarrer Hemmer ſpra die Feſtpredigt. Kirchenrat Dekan Werner von Bruchſal lein die Segenswünſche des Kirchenbezirks aus. Ein Kind⸗ fand er Gemeinde wurde im Feſtgottesdienſt getauft. Abends 2In in der neugeweihten Kirche ein Kirchenkonzert ſtatt. band rot geboren, zum Troſt erkoren“ ſteht auf dem Spruch⸗ an der Faſſade der Kirche geſchrieben. 70 9 Radolfzell, 18. Okt. Als ſich am Kirchweihſonntag der bege ahre alte Theodor Rauh von Hornisheim nach Hauſe gege en wollte, kam ihm am Dorfausgang ein Auto ent⸗ den n. Aus bisher noch unaufgeklärte Weiſe fuhr das Auto deotzd ann an. Rauh blieb bewußtlos am Boden liegen, To em Hilfe ſofort zur Stelle war, konnte nur noch der d feſtgeſtellt werden. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Ein Gnadenbeweis des Gerichts ppatDer verheiratete 68 Jahre alte frühere Schuhmacher und 11 Straßenkehrer F. war zeitlebens ein ordentlicher lle ich, deſſen Frau ſeit—5 Jahren ſchwer krank darnieder⸗ lrat Nun beging der alte Mann eine Reihe von Ver⸗ än en, von denen auf jedem einzelnen—6 Monate Ge⸗ auinis ſtehen. Fünf Fälle ſind ihm nachgewieſen. Der * ſteht nun vor dem Vorſitzenden des Schöffengerichts, und gerichtsbirektor Dr. Wolf 0 ar d, iſt geſtändig und reuig kfämeint; Erſter Staatsanwalt Luppold beantragt eine gehentanisſtrafe von 10 Monaten. Das Gericht ließ weit⸗ Ais noͤſte Milde walten und erkannte auf 9 Monate Gefäng⸗ 13 Durch beſonderen Gnadenakt des Gerichts braucht der Niückfetagte wegen ſeiner bisherigen guten Führung und mit dem ccht auf ſeine Frau und weil er ſeine Vergehen unter kra Einfluß von Alkohol getan hat, jedoch nur die Mindeſt⸗ 55 von 6 Monaten abzuſitzen, worauf ihm bei guter rung der Reſt der Strafe erlaſſen wird. Die Verhand⸗ Werfolgte unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit. lun, Diebſtahl im Rückfalle Für die Verhandlung des aus der Haft vorgeführten 25 Jahre alten ledigen Schloſſers Martin Kling aus Mann⸗ heim waren 9 Zeugen geladen. Kling hat zahlreiche Ein⸗ träge in ſeinem Strafregiſter und zwar wegen ſchweren Ein⸗ bruchs, wegen Diebſtahls und wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt. Außerdem war er 5 Monate in der Trinker⸗ fürſorge der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch. Seit ſeinem 18. Lebensjahr iſt er Trinker. Es wird ihm vorgeworfen, gegenüber einer Kellnerin im Roſengarten in der Schwetzingerſtadt am 5. September einen Zechbetrug ver⸗ übt, und ferner bei ſeiner wegen Arbeits⸗ und Wohnungs⸗ loſigkeit erfolgten Feſtnahme den Polizeibeamten ſchärfſten Widerſtand entgegengeſetzt zu haben, indem er ſich auf den Boden gelegt und um ſich geſchlagen hat. Weiter wird er be⸗ ſchuldigt, mit einem Sperrhaken den Kleiderſchrank eines Arbeitskollegen, eines Bäckergeſellen, erbrochen, einen Gummimantel daraus entwendet und dieſen im Leih⸗ amt verſetzt zu haben. Der Angeklagte verſucht, die Sache ebenſo harmlos hinzuſtellen, wie den Diebſtahl eines Fahr⸗ rads. Der Bäckergeſelle erzählte, daß er auch viele Hemden im Schranke hatte; Kling habe das beſte und ſchönſte heraus⸗ geſucht und habe es mitgenommen. Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold beantragte wegen Diebſtahls im Rückfalle eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 4 Monate. Das Gericht er⸗ kannte wegen Unterſchlagung, Beamtenbeleidigung und Widerſtands gegen die Staatsgewalt auf 1 Jahr 1 Monat Der Angeklagte wurde in Strafhaft 160 ührt. 4 Karlsruher Schwurgericht Kinbstötung Unter der Anklage wegen Kindstötung hatte ſich am 18. Oktober die 27 Jahre alte Arbeiterin Anna Grund aus Neudorf(Amt Bruchſal) vor den Geſchworenen zu verant⸗ worten. Der Angeklagten, die ſich ſeit 27. Juni d. J. in Unter⸗ ſuchungshaft befindet, wird vorgeworfen, daß ſie als Mutter ihr uneheliches Kind gleich nach der Geburt vorſätzlich getötet hat, indem ſie in Neudorf in der Nacht vom 18. zum 19. Juli d. J. ihrem Kinde ein Stück Stoff in den Mund ſteckte und dadurch den Tod des Kindes durch Erſticken verurſachte. Die Leiche vergrub ſte im Garten. Die Angeklagte, die einen guten Leumund hat, nicht vorbeſtraft iſt und als fleißige Arbeitertu geſchildert wird, zeigte ſich in vollem b ie Sie handelte in bitterer Notlage, fürchtete die Vorwürfe ihres erwerbsloſen Vaters und war bei ihrem Handeln getrieben von der Sorge um die Ernährung dieſes Kindes, das be⸗ reits das dritte uneheliche war. Für ihre beiden anderen Kinder, die der Vater nach vorangegangenen zürnenden Vor⸗ haltungen liebevoll aufnahm, bekam ſie keinerlei Unterhalt. Erſter Staatsanwalt Dr. Geißler räumte ein, daß die An⸗ geklagte von einer gewiſſen Verzweiflung getrieben, ihre Tat beging, und beantragte unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtäude wegen Verbrechens im Sinne des 8 217 drei Jahre Ge⸗ fängnis. Der Verteidiger plädierte auf eine mildere Strafe. Das Gericht erkannte unter Anrechnung der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft auf zweieinhalb Jahre Gefängnis. Schwurgericht Freiburg Der erſte Fall der 4. Tagung des Freiburger Schwur⸗ gerichts betraf den Brand in der Buchhandlung Herder in der Kaiſerſtraße am 10. Februar dieſes Jahres. Angeklagt iſt der 31 Jahre alte, wegen Diebſtahls u. Erpreſſung mehrfach vorbeſtrafte Ausläufer E. Schießle von Freiburg, der durch einen lückenloſen Indizien⸗Beweis belaſtet iſt, aber beſtreitet, das Feuer angelegt zu haben. Schießle hat mehrfach Unter⸗ ſchlagungen und auch Diebſtähle verübt. Erſtmals von Juli bis September 1925. Die damals unterſchlagene Summe hat er jedoch wieder erſetzt. Als im Februar eine Unterſuchung wegen neuer Unterſchlagungen gegen ihn im Gange war, hat er geäußert, im Kiſtenkeller würde es ſehr leicht brennen. Am Vormittag vor dem Brandausbruch hat er gehört, daß ſeine Geldablieferungen kontrolliert werden ſollten. Kurz vor Aus⸗ bruch des Feuers iſt er allein im Packraum angetroffen wor⸗ den. Nach dem Brande hat das Buch gefehlt, das zu ſeiner Ueberführung hätte führen können. Das Buch iſt ſpäter am Brandort gefunden worden. Doch fehlten die Schießle be⸗ laſtenden Seiten. Im Unterſuchungsgefängnis iſt er ölindlings in eine ihm geſtellte Falle getappt. Er trat in einen von der Kriminal⸗ polizet geſchickt inſzenierten Kaſſiber⸗Verkehr mit einem Mit⸗ gefangenen, der vorgab, ihm einen Entlaſtungszeugen zu ver⸗ ſchaffen. Dieſem ſchrieb er, er habe das Buch in den Keller geworfen, während der Löſchungsarbeiten, nachdem er vorher die Seiten vernichtet hatte. Auf die Anfrage, wie der Brand entſtanden ſei, erklärte er, es ſei ſehr leicht einen Brand be⸗ liebig lange zu verzögern, man müſſe einfach ein Licht in eine Kiſte ſtellen, wenn das herunterrgebrannt ſei, würde der Brand ausbrechen. Diebſtähle, Unterſchlagungen und die Ver⸗ nichtungsabſicht des Buches gibt er zu. Die Brandſtiftung be⸗ er. Im Kaſſiberverkehr hat er ſie jedoch verſteckt zu⸗ gegeben. Trotz der überaus belaſtenden Indizien gelangt das [Schwurgericht zu einem Freiſpruch von der Anklage der Brandſtiftung; wegen der übrigen Delikte erfolgte Verurtei⸗ lung zu 18 Monaten Gefängnis. Gt. § Ein Hochſtaplerprozeß. Der 22jährige Kaufmann Erwin Weber von Frankfurt a. M. hatte ſich vor dem Nürnberger Gericht wegen Betrugs zu verantworten. Er hatte ein Lie⸗ besverhältnis mit der in Scheidung lebenden Irma Gropp, der Frau eines Reiſenden, angeknüpft und ſich ihr gegenüber als Graf von Hohenberg ausgegeben. Als ſie ſeinen anderen Namen kennenlernte, erzählte er ihr, er ſei der Sohn eines katholiſchen Geiſtlichen und einer Gräfin von Hohen⸗ berg(). Die Frau glaubte ihm und ſie blieben beieinander, auch als Hohenberg das Geld ausging. Die Frau wollte dann in Nürnberg Arbeitsloſenunterſtützung beziehen. Weber füllte ihr ein Formular aus. wonach ſie bisher bei ihm als Reiſebegleiterin angeſtellt geweſen ſei. Der Schwin⸗ del kam auf und nun erhielt Weber in Anbetracht ſeiner Vor⸗ ſtrafen vier Monate Gefänanis. Die mitangeklaate kam mit 7 Tagen davon, für die ſie Bewährungsfriſt erhielt. eee, OMun, — G de 900%. O. ei Genf 8 70 — 12 O wolkenlos.& beiter. O helb bedeckt. 8 wolkig. Gbedeckt. o Regen. GGraupeln. Nebel.& Gewitter Windſtile. ⸗O= ſehr leichter Oſt. mäßiger Südſudweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt. Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Temper ratur an. Die Linien verbinden Orte mit alelchem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdrück —[Ü ¶AAſOOM«3 Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetterwaris Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft⸗ Tem⸗ Se 2 1. 28 775 dele vera· Sg Wetter 2 8 88 boͤbe in NNif tur S s ee ee S 88 m um SSs Seis Richt. Stärte 8885 Wertheim 1511•— 6 4 12 4 ſtill bedeckt Königſtuhl568 761,5] 6 9 5 SW lleeicht bedeckt Karlsruhe 120 761.5 9 14 8 ſtill wolkig Bad.⸗Bad. 213 761.2 8 18 7 80 lleeicht bedeckt Villingen 780 762.6 611 6] W lleicht 50 Feldbg. Hoſf 1275 6348 1 5 1ſttll* adenweil.— 761,2 8 14 7 2 4* St. Blaſien] 780— Höchenſchw.“———— Nach dem Durchzug der Warmfront, der für uns mit leich⸗ tem Regen verbunden war, folgte geſtern mit Annäherung einer Hochdruckwelle von Weſten leichtere Aufheiterung. Un⸗ ſere Witterung wird weiterhin von dem im Norden vorüber⸗ ziehenden Tiefdruckgebiet beherrſcht. Wetterausſichten für Donnerstag, 20. Oktober: Veränders lich mit vereinzelten leichten Regenfällen, mild, zeitweiſe auf⸗ friſchende Weſtwinde. Hergusgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. in. 5. 88 Mannheim, E 8, 2 ͤ Fur Politikr 5. L. Meißner— Fealehn de. 6. 555 er— Kommunalpolitik und Lokales: Richarb Schönfeldes 2 Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stötzner. Roſa Montanas Diamanten Kriminalroman von Sven Elveſtad ſeh„Heute nachmittag,“ ſagte Riſt,„haben wir doch alle ge⸗ beten, daß Ahraham T. in die Villa des Generaldirektors pmmen iſt.“ „Natürlich. Da ſteht er ja.“ „Wie glauben Sie, daß er wieder herauskommen wird?“ „Vielleicht als Konſul Axelſon?“ Nein,“ erklärte Riſt. Der kleine Landarzt wurde plötzlich aufmerkſam. „Ja ſo,“ ſagte er ſchnell. „Sind Sie bereit?“ fragte Riſt. doſeder Landarzt faßte wie zufällig mit der Hand in die Taſentaſche, ſo daß Riſt ſehen konnte, daß in der rückwärtigen ein cde etwas ſteckte. Der Form nach zu urteilen konnte es evolver ſein. Oder auch ein Paar Handſchellen. Riſt hatte begriffen und nickte. br trat an den Tiſch. Sein Platz war dem Landarzt und e gegenüber. Er ſaß auf derſelben Seite wie Terdongen gan kounte alſo Abraham ſehen, während der Landarzt die mitöz Zeit den Holländer zu beobachten vermochte. Riſt ſchien denn den meiſten Anweſenden ziemlich vertraulich zu ſtehen, breiteer echſelte mit ihnen kurze herzliche Grüße über den Hläſer⸗ beladenen Tiſch. Vor jedem Kuvert ſtand ein Kranz Cha er, zarte Südweingläſer, breite Kriſtallſchalen für den das upagner, hellgrüne Moſekkelche. Das reiche Silber und gabe chwere, bläulichweiße Tiſchzeug von koſtbarem Stoff n der Tafel ein feierliches und gediegenes Gepräge. Eine le herrſchte auffallende Stille. Der Tiſch war an ſich ein K geſnſtwerk, das zum Beſchauen einlud. Die ſorgfältige und ſuchemackvolle Anordnung, das Reſultat ſtundenlangen Ver⸗ 6 enens und Nachdenkens, war nun für einige Sekunden der ſeinenſtand aufmerkſamer Bewunderung. Ein Traum, ein volles⸗ kunſtvolles Gebilde, wartete ſie in ihrem phantaſie⸗ dagen Reichtum nur auf ihre Zerſtörung: ſchon hörte man ſchz, erſte Klirren, mit dem plumpe Menſchenhände in das unſt e Gefüge eingriffen. Der Meiſter ſelbſt, Thomſon, der ſeins röliche Thomſon, ſtand in reſpektvoller Entfernung von ergrif; Werk, unbeweglich, aber innerlich von ſeiner Begabung nankiffen. Seine vornehm dunkle Burgundernaſe witterte ehlern, konnte aber keinen finden. Die einzige An⸗ in barem Geld bedeutete. Alles hatte Platz genommen und war bereit. Man ent⸗ faltete die Servietten und weihte das große Kunſtwerk dem Untergang. Noch hatte ſich kein Diener auf der Walſtatt ſehen laſſen. Die Sturmtrupps warteten in ihren verſteckten Laufgräben. Jetzt kam das Signal. Thomſon legte dreimal ſeine Handflächen zuſammen. Es klang nicht wie ein gewöhnliches plebejiſches Händeklatſchen, ſondern wie das gnädige Applaudieren eines Fürſten in ſemer Hofloge, Es war ein ſchwacher Klang, wie von unendlich fet⸗ nem, altem, zerbrechlichem Porzellan. In dies Signal legte Thomſon ſeine ganze vornehme Abſtammung; ein Stamm⸗ baum von Kammerdienern in den feinſten Familien lag hinter 1—5 Auf das Signal hin glitten die großen Eichentüren in ihre Fugen zurück, und in der breiten Oeffnung erblickte man den Sturmtrupp der Diener, mit Suppentellern und Wein⸗ flaſchen bewaffnet. Der Angriff vollzog ſich lautlos in drohen⸗ dem Schweigen, als gälte es das Leben. In weniger als einer Minute waren die befohlenen Stellungen genommen, die Suppenteller an ihren Plätzen und der roſtrote Madeira in den Gläſern. Es gab Conflansſuppe, ſo genannt nach dem berühmten Leibkoch Ludwig Philipps, deſſen Beiname„der Bürgerkönig“ in die Geſchichte übergegangen iſt, der aber auch ein berühmter Suppenliebhaber war. Der König fand in dieſer Vorliebe eine Stütze an dem Leibkoch Conflans, der ſeinen Herrn immer mit neuen Raffinements auf dem Gebſete der Suppen er⸗ freute. Ludwig Philipp verabſcheute die Engländer wegen der konſervativen Haltung, die dieſe Nation der Suppe gegen⸗ über einnimmt. In England gibt es wie bekannt ſo gut wie nur eine Suppe. Dieſer Umſtand hat früher einmal den fran⸗ zöſiſchen Witz zu dem Wort inſpiriert: Die Engländer haben hundert Religionen, aber nur eine Suppe; die Franzoſen haben hundert Suppen, doch nur eine Religion. Vielleicht würde die Geſchichte anders ausſehen, wenn Ludwig Philipp nicht dieſe unglückliche Leidenſchaft gehabt hätte. Der Madeira ſtammte aus dem Jahre 49. Man bemerkte es ſofort, und es entſtand um den Tiſch jenes ſchwache Sum⸗ men freundſchaftlicher herzlicher Unterhaltung, die das ſicherſte Anzeichen dafür iſt, daß ein Diner im Begriff iſt, ſich zu einem Erfolg zu geſtalten. Das Geſpräch hatte den halblauten, er⸗ wartungsvollen Ton, der verrät, daß die Gäſte auf Ueber⸗ raſchungen gefaßt ſind. XXVIIIT 1 Flunderufilet Monkmbörenen „Den Moſel kenne ich“, ſagte Pflaume Helmerſen be⸗ geiſtert,„der iſt ven 190 W. war im ganzen genomz; Fenhenete — ailt e men für keinen beſonders guten Jahrgang, aber an einzelnen Stellen iſt die Ernte ganz vortrefflich geweſen. Wachstum Thurn und Taxis, ja, das iſt der richtige. Neulich habe ich eine Flaſche davon im Schützenhaus getrunken ich ſage Ihnen, es iſt das reine Gold.“ 5 Es wurde Flundernfilet, A la Montmorenen herumgereicht. Dazu erſchien der Küchenchef ſelbſt unter der hohen Flügeltür, in ſeinem kreideweißen Zeug, mit aufgeraff⸗ ter Schürze und die hohe, weiße Küchenmütze auf dem fopf; Während der alte Thomſon die eine Hälfte des Tiſches über⸗ wachte, ſorgte der Küchenchef für die andere. Beim Flundern⸗ filet Montmoreney kommt alles auf das Servieren an. Es handelt ſich darum, daß all die kleinen Fineſſen des phanta⸗ ſievoll kompon, Gerichts nicht durch ein ungeſchicktes Servie⸗ ren um ihre Wirkung gebracht werden, ſondern voll zur Ent⸗ faltung kommen. Der Küchenchef herrſchte ſouverän. Die Gäſte chienen ihn nicht im geringſten zu intereſſieren, ſondern nur as Servieren, die Schüſſeln, die er mit Hilfe eines diskreten Mienenſpiels und mit kleinen, aber drohenden Handbewe⸗ gungen nach den verſchiedenen Punkten dirigterte. Es war ſonderbar, den Ausdruck tiefen Leidens in ſeinem Geſicht zu beobachten, wenn etwas nicht klappte. Dann wechſelte er Blicke mit dem alten Thomſon. Es war dasſelbe bekümmerte Blicketauſchen, wie man es etwa zwiſchen zwei hervorragen⸗ den Muſikern ſehen kann, wenn das Orcheſter unſanber ſpielt. Endlich ſchien der Sieg geſichert. Die Unterhaltung rings um den großen Tiſch wurde lauter, unter dem Einfluß des Weines wurden die Geſichter erhitzter, und die Augen fin⸗ 18 an zu leuchten. Durch allen Lärm klang immer wieder eutlich die Bewunderung für das Fiſchfilet Montmoreney. Der Name des alten franzöſiſchen Adelsgeſchlechtes erſtrahlte in neuem Glanz. Jetzt ließ der Küchenchef zum erſtenmal ſeine Augen überſchauend und abſchätzend über den Kreis der Gäſte ſchweifen. Die Geſellſchaft war gemiſcht, der Küchenchef warf dem alten Thomſon einen Blick zu und zog ſich mit einem kaum merklichen Achſelzucken zurück. In dieſem Achſelzucken lag der ganze Abſtand zwiſchen dem Küchenchef und einem guten Teil der Gäſte. Der Küchenchef, der täglich mit Gerich⸗ ten zu tun hatte, die die berühmteſten Namen der Geſchichte trugen, fühlte ſich hoch erhaben über den gewöhnlichen Speku⸗ lantenpöhel. Nur der alte Thomſon, deſſen Vorväter den beſten Adel des Landes bedient hatten, konnte ſich an Vor⸗ nehmheit mit ihm meſſen. Thomſon bemerkte zu ſeinem Schrecken, daß Pflaume Helmerſen jetzt ſchon Anſtalten machte, eine Rede zu halten. Nichts konnte ſo den Stil verderben wie die Reden, die Helmerſen in Herrengeſellſchaften zu halten pflegte. Wortſetzung folgt) Seite. 2 Nr. 484 Mittwoch, den 19. Oktober 7 Wieder nur geringe Entlaſtung der Reichsbank Nur 5,8 Mill./ deckungsfähige Deviſen neu aufgenommen Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Okt. hat die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Eferten um 140,4 auf 2619,1 Mill./ abgenommen, und zwar hat ſich der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 171,1 auf 2432,2 Mill./ vermindert, während der Lombardbeſtand um 30,8 auf 94,9 Mill. ¼ angewachſen iſt. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,1 Mill. I nahezu unverändert geblieben. An Neichsbanknoten und Reutenbankſcheinen zuſammen ſind 231,2 Mill./ in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen; im einzelnen hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 211,4 auf 3792,6 Mill.„/ und der an Rentenbankſcheinen um 19,8 auf 934,3 Mill./ verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Renten⸗ bankſcheinen auf 91,5 Mill./ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 689,7 Mill. Jeine Zunahme um 78,9 Mill. I. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Depiſen insgekamt haben um 5,6 auf 2013,3 Mill. J ugenommen; die Zunahme entfällt auf die Beſtände an ᷑eckungsfähigen Deviſen, die um 5,8 auf 161,7 Mill.„angewachſen ſind, während die Goldbeſtände ſich um 242 000 ½¼ auf 1851,6 Mill./ verringert haben. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 46,2 v. H. in der Vorwoche auf 48,8 v.., diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 50,1 v. H. auf 53,1 v. H. Herabſetzung des Goldankaufspreiſes der Reichsbank. Die Reichsbank beſchloß geſtern den Goldankaufspreis je Kilo von 2790 auf 2784/ herabzuſezen. Die Differenz von 6 ¼ entſpricht den Prägungskoſten, die bisher die Reichsbank ſtets vergütet hat. Dieſe Maßnahme der Reichsbank ſteht im engen Zuſammenhang mit der Annäherung der engliſchen Deviſe am deutſchen Markt an den unteren Goldpunkt. Da Golderporte von England nach Deutſchland, die bei dem bisherigen Goldankaufspreis der Reichsbank im Be⸗ reich des Möglichen lagen, natürlich der Bank von England höchſt unbequem wären, hat man im Intereſſe der Zuſammenarbeit der internationalen Notenbanken den Weg der Herabſetzung des An⸗ kaufspreiſes gewählt, um den Goldimportpunkt herabzudrücken. Ob es allerdings auf die Dauer gelingen wird, Goldimporte zu vermei⸗ den, läßt ſich noch nicht klar überſehen. sp. Chemiſche Fabrik vorm. Goldenberg Geromont u. Cie., Wies⸗ baden. Die Lage für die Aktionäre ſtellt ſich auf Grund der vor⸗ geſtrigen HV.⸗Beſchlüſſe etwa folgendermaßen dar: Aus dem Ver⸗ kauf der Aktiva an Michael erlöſt die Geſellſchaft einen Betrag von insgeſamt 2,08 Mill. Sieraus ſind die Forderungen der Banca Commerciale mit rund 0,5 Mill. ¼, die unbekannten ſtonſtigen Gläu⸗ biger(am 31. 12. 1926 3,15 Mill.)], die Vorzugsaktien mit 105 000% auszuzahlen ſowie ſoziale Rücklagen zu machen. Hinzu treten der Kaſſenbeſtand, Schuldner und der Erlös aus einigen kleinen nicht verkauften Vermögensteilen. Wieviel dann noch als Quote für die Aktionäre verbleibt, iſt noch ganz unbeſtimmt; allzu viel dürſte es nicht ſein. Geſichert iſt den Aktionären 8 Jahre lang ein Anſpruch auf 25 v. H. des Gewinns der neuen von Michael gegründeten Chemicalien AG., deren Mindeſtwert 100 000 beträgt, was eine Quote von rund 8 v. H. ergibt. Außerdem läuft noch 8 Jahre lang die Garantie Dr. Neubergs für eine jährliche 10 v. H. Dividende; doch iſt nach zuverläſſigem Vernehmen zu bezweifeln, daß die ge⸗ ſtellten Sicherungen für die 8 Jahre ausreichen. Es iſt ſowohl in dieſem Falle wie bei der Gewinnbeteiligung mit der vorzeitigen Ablöfung zu rechnen, da eine Verzögerung der Abwicklung über 8 Jahre hinaus zu koſtſpielig wäre. Die Geſamtausſichten für die Aktionäre ſind alſo nicht ganz ſo günſtig, wie es auf den erſten Blick erſcheinen mag. :2 Gothaer Waggon baunt den Auſtin⸗Wagen. Die Gothaer Waggonfabrik AG. in Gotha hat für Deutſchland den Ban der eng⸗ liſchen Anſtin⸗Automobile übernommen. Ueber das Abkommen mit der engliſchen Geſellſchaft gab der Vorſitzende der Auſtin Mo⸗ tors Co. am Montag in London nähere Aufſchlüſſe. Die Uebertra⸗ gung der Produktion an die Gothaer Waggonfabrik habe ſich als notwendig erwieſen, nachdem jede Hoffnung auf Verkauf des in Eng⸗ land hergeſtellten Wagens in Deutſchland fehlgeſchlagen ſei. Die Gothaer Waggonfabrik habe ein Werk von ziemlicher Leiſtungsfähig⸗ keit für die Fertigſtellung des Auſtin⸗Kleinwagens eingerichtet und in etwa einem Monat könne mit dem Abſatz der erſten Wagen be⸗ gonunen werden. Anſehnliche Abkommen ſeien für den Abſatz des Auſtin⸗Kleinwagens in Frankreich und den Vereinigten Staater ge⸗ plant, da ſich der Export auch nach dieſen beiden Ländern als unmög⸗ lich erwieſen habe. 2⸗2 Charlottenburger Waſſerwerke AG. in Berlin. dende wird auf mindeſtens wieder 7 v. H. veranſchlagt. Verband Deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer. Der Verband hielt am 14. d. M. in Berlin ſeine 24. GV. ab. Der Vorſitzende verbreitet ſich u. a. über die wichtigſten Probleme, die im Augenblick den Einzelhandel und beſonders die Warenhäuſer beſchäftigen. Aus dem Geſchäftsbericht geht hervor, daß die Arbeit der Geſchäfts⸗ ſtelle des Verbandes im abgelaufenen Jahre ſehr eingehend geweſen iſt. Sie beſtand vor allen Dingen in der Beratung der Mitglieder in Steuerfragen und den Vorarbeiten zu den neuen Steuer⸗ geſetzen in Verbindung mit der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Ein⸗ zelhandels. Der Beſchluß auf der diesjährigen Tagung der Haupt⸗ gemeinſchaft(77 gegen 69 Stimmen), für Filialſteuern einzutreten, ſei bedauerlich, da der Steuerausſchuß mit großer Mehrheit für Ab⸗ Die Divi⸗ lehnung eingetreten ſei. Dieſer Beſchluß werde u. müſſe eine Korrek⸗ tur erfahren. Zur Kartellfrage wies der Redner auf die neuerdings in der Oeffentlichkeit aufgeſtellte Behauptung hin, wonach die Kartelle in der Hauptſache die Rationaliſierung der Fabrikation, ſowie die Verbilligung der Fabrikate zum Ziele hätten und nicht mehr Preiskartelle ſeien. Gegenüber der vom Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler auf der Beamtentagung in Magdeburg geäußerten Be⸗ fürchtung, daß durch die Erhöhung der Beamtengehälter ſacklich nicht begründete Preiserhöhungen eintreten würden, er⸗ klärte der Reoͤner, daß eine Erhöhung der Kaufkraft den Verkäufern nur angenehm ſein könne. Niemals aber werde durch dieſe Gehalts⸗ erhöhung die Kaufkraft derart geſteigert werden, daß die Nach⸗ frage das Angebot überſteige. Alsdann ſtreifte der Redner die Ge⸗ ſetzgebung der Berichtszeit. Es ſei ein Mangel, daß zu wenig praktiſche Wirtſchaftler im Parlament ſäßen und er verlangte, daß überall dahin gewirkt werde, daß mehr Kaufleute ins Parlament kommen. 2— Die Depreſſion am Zinnmarkt Eine Preisſtützung beabſichtigt Der Zinnumarkt liegt ſeit Monaten andauernd ſchwach. Die erſte Oktoberwoche hatte eine Preisſteigerung um 3 Pſtrl. 7 Sh 6 P die Tonne auf 266 Lſtrl. 16 Sh 3 P gebracht, in der zweiten Oktober⸗ woche trat ein neuer Rückſchlag ein, der die Notiz auf 259 Eſtrl. 10 Sh herunterdrückte, ungefähr dem niedrigſten Preis, der bisher im lau⸗ fenden Jahr zu verzeichnen war. Der Preisrückgang in Zinn für promte oder nahe Lieferung von dem höchſten im März d. J. er⸗ reichten Preisſtand beträgt bis heute über 60 Lſtrl. pro Tonne und es iſt ſchwierig, dieſen Preisfall mit der Tatſache in Einklang zu bringen, daß von Ende März bis Ende September die ſichtbaren Be⸗ ſtände nur eine kleine Zunahme erfahren haben. Mit den Beſtänden von Ende April d. J. verglichen, beträgt die Zunahme allerdings bereits über 2000 Tonnen. Die Verſchiffungen von den Straits Settlements im September waren ſehr groß; ſie beliefen ſich auf rund 8400 To. oder 2000 To. mehr als im Anguſt. Dagegen lauten die Schätzungen für die Oktober⸗Verſchiffungen auf nur 5500 bis 6000 To., was die ſtatiſtiſche Lage entſprechend beeinflußen müßte. Tatſächlich war denn auch die eingangs erwähnte Preisbeſſerung in der erſten Oktoberwoche auf dieſe Erwägungen zurückzuführen. Der höhere Preis konnte ſich jedoch nur ſehr kurze Zeit halten, da als⸗ bald wieder große Terminverkäufe einſetzten, denen keine Aufnahme⸗ fähigkeit am Markte gegenüberſtand. Die ſichtbaren Beſtände am 1. Oltober wurden mit 15000 To. ausgewieſen gegen 14841 To. bzw. 15 770 To. bezw. 18 971 To. jeweils am 1. Oktober 1926 bezw. 1925 bezw. 1924. Einen kleinen Halt fand der Markt nur in dem Um⸗ ſtand, daß ſich Amerika für anſehnliche Mengen Straits⸗Zinn bei dem niedzigeren Preisniveau zu intereſſieren begann. Die Haupt⸗ urſache für die dauernde Depreſſion des Zinnmarktes erblickt man in der ſtändigen, wenn auch mäßigen Zunahme der Produk⸗ tion von den Straits Settlements. Um einen weiteren Pre.Zrück⸗ gang zu ſteuern, haben jetzt Beſprechungen von engliſchen, aueeri⸗ kaniſchen und holländiſchen Zinn⸗Produzenten ſtattgefunden mit dem Ziele, eine Verſtändigung über die Erzeugung und die Verkaufspreiſe zu finden. Es iſt bis jetzt jedoch nicht be⸗ kannt geworden, ob man dabei auf einen bereits früher erörterten Plan einer Stabiliſierung bei etwa 300 Lſtrl. pro Tonne auf 3 Jahre zurückgreifen will; jedenfalls ſcheint dieſes Preisniveau als Stabili⸗ ſierungsgrundlage durch die inzwiſchen erfolgte Marktentwicklung überholt. * Zunahme der Weltpetroleumförderung.— Rußland an zweiter Stelle. Die Firma Donerty u. Co. ſchätzt nach einer Meldung aus Newyork, daß die ſeit 4 Jahren unveränderte Weltpetroleum⸗ ſörderung für 1927 eine Vermehrung um 12 v. H. aufweiſen wird. Sie wird ſich vorausſichtlich auf rund 1 229 500 000 Barrels ſtellen. d. h. 133 566 000 Barrels mehr als in 1926. Bei einer Tagesförderung von 3 370 000 Barrels, wovon 85,5 v. H. auf amerikaniſche Rechnung kommen, wird die Zunahme für die Vereinigten Staaten 119 Mill. Barrels ausmachen, d. h. ſo viel wie die För⸗ derung von Mexiko und Venezuela zuſammen beträgt. Die mexi⸗ kaniſche Förderung ſcheint um 30 v. H. abgenommen zu haben, ſo daß die ruſſiſche Förderung mit 70 Mill. Barrels oder 7 Millionen mehr als 1926 vorausſichtlich an zweiter Stelle ſteht. Eine ſtabile Fortentwicklung der geſamten Petroleuminduſtrie wird von den amerikaniſchen Einſchränkungsmaßnaßmen abhängen. * Preiserhöhung für Solinger Stahlwaren und für Armaturen. Der Verein Solinger Stahlwarenfabrikanten hat beſchloſſen, auf alle Erzeugniſſe vom 15. Oktober ab einen Aufſchlag von 10 v. H. zu berechnen, nachdem der Aufſchlag am 26. Juni auf 5 v. H. feſtgeſetzt worden war. Ferner erhöht der Verband Deutſcher Gas⸗, Waſſer⸗ und Dampf⸗Armaturen⸗Fabrikanten, Berlin, infolge der weiteren Verteuerung der Geſtehungskoſten den Aufſchlag ſeiner Waren von 8 v. H. auf mindeſtens 10 v. H. * Abſchluß der diesjährigen Schiffahrtsſaiſon auf der Rheinſtrecke Baſel⸗Straßburg. Ein am letzten Samstag in Iſtein ankommender Schleppzug mußte inſolge raſchen Sinkens des Rheinſpiegels bei bad. Kilometer 9 vor Anker gehen. Der Kahn„Robert“ aus Amſterdam mit überſeeiſchem Mais und Gaskohle war zu tief beladen, um bei dem geringen Waſſerſtand die Kiesſchwellen und die Iſteiner Barren noch paſſieren zu können. Es mußte der Kahn„Wieſe“ der S..G. herbeigeholt werden, um 150 To. der Ladung zu übernehmen. Der Umſchlag mußte in Eile in der Nacht von Samstag auf Sonntaß erfolgen, worauf der Dampfer„Zürich“ beide Kähne noch nach Bale, bringen konnte. Damit dürfte der diesjährige Rheintransportoe, kehr nach Baſel ſeinen Abſchluß gefunden haben. Er war infalg des überaus günſtigen Waſſerſtandes des Oberrheins recht bede tend und erreichte den Rekord mit faſt 700 000 Tonnen Umſchlag! den Bafſler Häfen. Vörſenberichte vom 19. Oktober 1927 Frankfurt überwiegend etwas erholt 9 Die heutige Börſe war etwas erhokt, ohne daß ſich jede der enge Rahmen des Geſchäftes etwas erweitert häte Das Publikum zeigte ſich immer noch vollkommen teilnahmslos, n. Spekulation aber ſchritt nach den geſtrigen Blankvabga 10 verſchiedentlich zu Deckungen, die, ohne größeres Ausmaß Die zunehmen, genügten, um das Kursniveau etwas zu heben. Grundſtimmung blieb jedoch noch reichlich unſicher allem, da der Geldmarkt, der im Mittelpunkt des Intereſſes ſial auch heute kein Zeichen einer Entſpannung aufwies und ſeine künh tige Entwicklung vollkommen undurchſichtig bleibt. Im Verlan 0 konnte ſich die Stimmung allgemein weiter etwas beſſern, da 1 Reichsbankausweis eine neue Entlaſtung zeigt und die Befürchtung wegen einer eventuellen neuen Diskonterhöhung daher etwas zurt ⸗ traten. Bei der erſten Kursfeſtſetzung waren gegenüber der geſtt⸗ gen Abendbörſe durchſchnittlich Kurserhöhungen von 1 bis 3 v. 1„ zu verzeichnen. Stärker erholt Zell Waldhof, die%½ und Geffün⸗ die 5 v. H. anziehen konnten. Lebhaftere Umſätze verzeichneten Fue⸗ benwerte, doch lagen J. G. Farben zum erſten Kurs nur 1 v. H. 1 beſſert. Im weiteren Verlaufe wurde die Haltung aue allgemein recht ſtill, doch konnten die Kurſe weiter anziehen. Aufe gung dazu bot die Tatſache, daß am Geldmarkteim Verl a 1 0 ſchließlich doch eine geringe Erleichterung für Tagesgn, eintrat und der Satz dafür auf 7 v. H. ermäßigt werden konnte. natsgelder blieben jedoch unverändert äußerſt knapp. Berlin gebeſſert Die Haltung der Effektenbörſe bleibt weiter unſicher, immerhit konnte man bei Beginn Anzeichen zunehmender Widerſtandsſähigke bemerken. Die erſten Kurſe ſtellten ſich teilweiſe etwas höher, lenl, etwas niedriger und im ſpäteren Verlaufe machte ſich eine Berul⸗ gung geltend, da auch im Geldmarkt eine leichte Entſpannung eirdi⸗ treten iſt. Tägliches Geld war zu 6/½ bis 87: v. H. zu haben. 20 Sätze für Monatsgeld bewegten ſich aber noch zwiſchen 8 u. 97.. Anfängliche Kursverluſte wurden größtenteils wieder eingeholt. merkenswert feſt lagen Textilwerte, insbeſondere Bemberg n Glanzſtoff, auch Zell Waldhof gewannen etwa 4 v. H. Ebenſo waren, Spritwerte etwas erholt. Am Montanmarkt beſſerten ſich Ilſe Heſſe bau, Buderus, Rheiniſche Braunkohlen in bemerkenswerter Weſet Am Markte der Elektrizitätsaktien konnte nur ein ganz gerinſe, Teil der geſtrigen Verluſte wieder eingebracht werden. Die Hei⸗ ſerungen führt man auf Deckungen zurück, an denen ſowohl das 9 5 vatpublikum als auch die Spekulation beteiligt waren. Wagenn aktien ſchwächten ſich ab, von Maſchinenfabrikaktien ſind Hartman, Maſchinen, Orenſtein u. Koppel und Daimler als gebeſſert hervorz heben. Zu einer Lebhaftigkeit konnte es auf keinem Gebiete kommet da man die weitere Entwicklung der ſchwebenden Fragen, nament 5 des Bergarbetterſtreiks abwarten will. Am Deviſenmarkte hielt dſe Angebot an. Der Dollar gab weiter nach. Dagegen blieb Deſſe London international feſt und ſchwächte ſich weniger ab. Deuſſeß Anleihen blieben ungefähr behauptet. Der Privatdiskont bli unverändert 6786 v. H. Verliner Depiſen Diskonkſätze: Reichsbauk 7, Lombard 8, Privat 6% v. H⸗ · Ainilſch— I. Srioßer T Ig. Brfober Füamee in.⸗M. für G. B. 8. B. M. Hofansdß 100 Gulden ſ188,17 f 168.51 188.08 168.42 188,76 40 Athen 100 Hrachmen 8,844.556.804 8,00 81.— 15 Brüſſel.100 Belga 500 B. Fr. 58.2388,35 88.205 88.328 58,.— Danzig.100 Gulden] 61,2161.37 81,27 81,43 81.— 7 Helſingfors... 100 finnl..] 10.533 10.558 10,525 10,548 81.—65 Italien 00 Lire] 22.88 22,90[ 22,855 22,895 81,.— Südſlawien... 100 Dinar 7,368 7,382.368.382 81,.— Kopenhagen... 100 Kronen 112,10 112.32 112,955112,27 4112.500 Liſſabon... 100 Eskudo] 20,7 20.77 20,73 20.77 158.57 45 Oslo„„ 100 Kronen 110,09 110,31 110,19] 12,50 Paris„„ 100 Franken 16,4116,45186,.40 186,44 12 9 Prag.„100 Kronen] 12,303 12.413 12,387 12,07] 86,062 35 Schweiz„100 Franken] 80.645 80,805 80,62 0,78 81,20 10 Sofia.. 100 Leva] 3,022.,028 8,024] 3,030 81.—5 Spanien 100 Peſeten] 71,5671,071.61 71,8281.— 4 Slockholm 100 Kronen 112,84112,88 112.58 112,78 112,0 65 ien.. 100 Schilling 59.915 59.138 88,97 59,08.70, 65 Pudapeſt 100 Pengö ⸗ 12 500 Kr.] 78,18[ 75,20 75,1073,4 88062 J0 Buenos Aires.. 1I Peſ. 1,7 1,790 1,786.790].78— Canada... 1 Canuad. Dollar] 4, 186 4,194 4,184 4, 192— 558 Japaun. 1 Jen].943].,852.943 1847] 2,092 Kaird d 1 Pfd. 20,89 0,93 20.885 20.925—.— 10 Konſtantinopel... 1 türk. Pfdb..213.217 2,215.219 18,45 40 Londoenn 1 Pfd.] 20,363 20,403 20,358 20,398 20,48. 35 New PDork Dodar.1820 4,1800 4,1790 4,1870 4,1960 3 Rio de Janeiro. 1 Milreis 9,501] 9,503 0,5015 0,5085 1,378 5 Uruguag.. 1 Gold Peſ..226.234.216].224— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsankeihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 19. Oktober 19 18. 18. 19. 18. 19. Bad. Bank 171,0170,0[Bad. Aſſekuranz 205,0205,0 Karlsruh. Maſch. 28.—22— Pfälz. Hypoth. Bk. 190,0180,0 Continent. Verſ. 88,—89.— C. H. Knorr.. 165,0,184.0 Ah. Hypoth. Bk. 180,0130,0 Mannheim. Verſ. 135,0135,0 Mannh. Gummi 35,.—35.— Nh. Ereditbank. 134,0132,5 Oberrh. Verſ.. 160,0,160,0 NeckarſulmFhrzg. 103,0102,5 Pfälz. Mühlenw. 143,0 148,0 Südd. Disconto 140,0140,0 5 .⸗G. für Seilind 90,— 84,— Portl. Zem. Heid. 136,0 135,0 Durlacher Hof. 153,0153,0[Benz& Cie.———Rh. Elektr..⸗G. 155,0 152.0 Kleinkein Heidelb. 217,0217,00J. G. Farben. 283,0ſ283,0 Rheinmühlenw. 140.0140,0 Ludwigsh Akt. Br 215,0215,0 Rhenania... 62.— 62,—Wayß E& Freytag 154,0150,0 Schwarg⸗Storch. 176..176,0[HZebr. Fahr.. 50,— 50.—Zellſtoff Waldhof 302,0297,0 Werger Worms 176,0176,0[Deutſche Linol. 242,00285,00Südd. 134,0133,0 ucker Frankfurter Börſe vom 19. Oktober 3 TGgelſenk. Gußſt. 140,2143,00[Baſt.⸗G.—,62,50 Vanle⸗Alekien. 184 190,0187,0 5 05 15 9755 „D. itb. 141,2139.7JFiſe Bergb.St. A.—.——Beck& Henkel 49,— — 7 Vonk 170,0 170,0 LKalt Aſchersleb. 185,9 163,0Bergm. Elektr. 208.7 201,0 Bank f. Brau. Ind 188,0178,0JKali Weſteregel. 170,7128,0 BingMetallwerke—.——. Bayr. Bodendr. B—,——.—IMannesmannr. 153,0158,0 Brem.⸗Beſigh. Oel 65.5065,50 Hahr.Hup. u. Wö. 160,8 159,9J. Mansfeld Akt. 318.2 498.2 Co. 76,50 76,50 IBarmer Bankv. 142,0.139,5 1 berſchl. E. Bed. 91,.— 90,— Cement Heidelb. 135,0185,0 IBerliner Hand.—.—288,01 Otavi⸗Min. An.—37,25 Cement Karlſtadt 197,0197.0 Tom. u. Privatb. 167.1167,0IPhönix Bergbau 105,7104,2 ChamotteAnnaw 98,.— 98.— 1Darmſt u. Natb. 215,2216,5 IRhein. Braunk. 294,0292,0Chem. W. Albert 132,0135,0 D. Hypothekenbk. 124.7128.9 Salzw. Heilbronn 149.097,8 Cont.Rürnb.Azg.—— 174.0 IDeniſche Bank 159,0159,2 Lellus Bergbau 322,0218[fDaimler Motor 111,0,109,5 D. Effekt. u. Wechſ. 129,0 128,0 B. u. Laurahütte 78.—78.50 5 5 e5 Anſt. 203˙5 201˙0 D. Ueberſee⸗Bank 105.9 105.0 N Dockerh ib Doiseonre-eſ. 1270 1490 Cransport-Alktien. Dingler Zweibr. 27˙90—.— 4. 5 501 15— 1 Dresdner Bank 155,5 155,0 Schantungbahn z aſet ar 125 142,0 141,0 THapag.. 144,7148,/ 128 Metallb. u. M⸗G. 134.0 133,5[Nordd. Llond 136,5 145.7 9095 Kaiſersl. 40.—40,— TMitteld. Cred. B. 219,0 217,0 Qeſterr.⸗U. St. B.———.—IClektr. Licht u. f. 209,0½207.0 Nüenderg. Bs.⸗B. 160,0 180,0 Baltimore& Ohio 101,2102,0Elſ. Bad. Wolle, 171.—.— Flede ed a. 1200 N EmafuesUeech.8s fälzer Hyp.⸗Bk. 178,9128, ie⸗Alkkti 0 828.— Rhein. Gedtebl 133,0 132,7 Induſtrie⸗Alktien. Enzinger⸗Union 83,5088,50 Reichshank. 179,0 185,20Eichb.⸗Mannh.. 271,0 Eßlinger Maſch, 79,,— Rhein. Hyp.⸗Bank 150,0 178,0 ö. Kempf⸗Sternb. 193,0——Ettling. Spinn.- 230,0230,0 Südd. Disconts 139.0139,0 Mainzer St.⸗A. 245,0 245,0]Faber, Joh. Blei 63,—65.— Wiener Bankver. 17.85 17,85 Schöfferh. Bindg. 305,0315,0 Faber& chleicher 99,.—98,.— J..Farbenind. 282, 175.0 KJ, C Ferbenind. 3ae.7 203,5 Fabr Gebr. Pirm. 84.—50,— —f Württb. Notenbk.—.——.—. Schwarz⸗Storch 178.0175.0 Mannh. Verf.⸗G.——140,0 Werger. 175,0 Frankf. A0g. Berſ. 160,2 188.5 Abt, Gebr 83.—53.— fgelt.Guili. Carls 1255125.5 Oberrh. Verſ.⸗G. 160,0160,0 Adle enbeim 165 8 92.—91.— Nttb. Adter Oppenheim 25,0 d85.0 Jeinmech. Jetter 2,—5z,. Adler Kleyer.. 90.—96. Fu Pok.& Wit. 67,.—72,.— IA. E. G. St.⸗A. 188,2167,0[Fuchswaggon— Bergwerk⸗Alktien. Aſchaff. Buntpav. 13,2188,0 Tgoldſchmidt T. 120,9118,1 TBochumer Guß.—.—— Aſchaff. Zellſtoff 187,0180,2 Gritzner M. Durl. 115,5115,0 TBuderus Eiſen 102,0101,0 Bahnbed. Darmſt. 34,—34,.— Grkrftw. Mm. 6e% 13,90—.— 1D. Luxemb. Berg—.———Badenig Weinh.—.——.— Grün, Bilfinger 169,0169.0 Eſchwell Bergwk.—,———Bad. Elektr.:—— e 54.—53.90 I1Gelfenk. Bergw.—.———Bad. Maſch. Durl. 153,0l152,0I[Hammerſen„„ 185,0 0 Verein Elbeſchiff. 67,—J68,. 18. 19. 18.19. 18.19. Hanfwerke Füßen—,— 130.0 Neckarſ. Fahrzg. 102.5100.7 Uhrenfabr. Furtw 17.5017,50 HilpertArmaturf. 89.— 89.— Nrh. Leder Spier 100,0100,0 Per. deutſch. Oelf. 91.—91.— Hirſch Kupf u. M. 103.8 1 5 Peters Untongerkf 109,0111,0..ch. Ind. Mainz 103,0103,0 Hoch⸗ u. Tiefbau 103,0103 0 Pf. Nähm. Kayſer 57,.———Ver. Stahlwerke———.— ae Phil. 8 93— Philippsa.G. Frk—.——,— Ber.Ultramarinf.——135,2 Holzperkohl.⸗Ind 65,„— Porzellan Weſſel 36,.— 36,— Ver. Zellſt. Berlin 158,0187,0 Junghans St.⸗A.—, 90.— Rein. Gebb& Sch: 131.0131,00Vogtl. Maſch. St. 35,.—85.— Kammg. aiſersl. 205.0206,5 PRheinelekt. St.A 153.0152,0 Poigt& Häff St 180.0175,0 Karlsruh. Maſch. 21.7521,— Rh. Maſch. Leuder 21,—21,— Bolkhom Seilu.K 62,—61.— Kielt ech s Vege 1250—.— 1 60,25 60,75 Wayß& Freytag 152,1150,2 ein, Sch. KBecker 127,0—,— Riebeck Montan—.— uate enn 3— 1605 feen 0. 75 Tgell Waldhof St 297.5207,0 onſerven Braun 61,.——,— Rodberg Darmſt. 7, Kraus& Co,Lock. 60,— 59,— Gebr. Roeder, D. 138.0 138.0 Freiverkehrs⸗Kurſe. TLahmeyer& Co. 178,0175.0 IJRüttgerswerke 86,5085,50 Benzz Lech Augsburg 118.1118,5 Schlinck e C. Hpg.—.——.— Brolon., Bop& C.———.— rank. 80.——.— Raſtatter Wagg.—.—— ramm Lackf. 123,0 122, ufa.. 30,—0,.— Lederwerk Rothe———— Schnellpr. Lug hlaſthinen.—2— 30.—f. chuckert, Nrhg. 190,0187,0 utz Maſchinen. 385,— 30,— ſuckert, Nrbg. J Lug ſche Induſtr.—.——.— muei er, Seſtverziusliche Werte. Mainkraftwerle———,— Schuhfabri Herg„„d. Anl Ablöſgsſch 14,5514,55 Metallgeſ Frankf. 186,0 184,5 fetundußt Jag 64½. 10% Mh. Suadtee Miee enr 1280 128.7 254,7277,8% Peh Stadt. 2 98,—95.— Miag, Mühlb. 128,0„%%Ro yldpfs/ 99.—99.— Moenus Er. M. 71.5071,—.Led. St. Ingbert lde Gldpfö/9 99,5099,50 Motoren Deutz:—,— 69,— Südd. Zucker. 132, 188,0 4% uge 05 8,.50.80 Motorf. Oberuͤrſ. 82,.—180,50 Tricotw. Beſigh⸗-—.———14% D. Schußg. 14—.—.— Berliner Vörſe vom 19. Oktober VBanl-Alktien. Juduftrie-Akktien. Cben augert. 188 gſlage [Concord Spinner 135,0130,2 Bank f. Brauind. 180,2173,00Accumulatoren 150,0146.5 Barmer Bankver. 139,5137.0 Adler& Oppenh. 166,0166,0 TDaimler Benz. 109,2109,8 Bank f. el. Werte 168,2165,0 Adlerwerke... 95,—95,80 JDeſſauer Gas. 181,8 181,2 7Berl. Handelsg. 287,0ſ285,0 A⸗G. f. Berkhrsw. 154,7153,0 Diſch.⸗Atlant⸗Tel 103,0 109,8 TCom.u. Privatb. 168,2167,5 Alexanderwerk. 54,— 53,80 1Dtſch.⸗Luxemb.—.——.— J Darmſſt. u. N⸗B. 210,5217,0 TAllg. Elektr⸗Geſ 161,2 168,7 ignal—— IDeutſche Bank. 159,0.158,5 Ammendorf, Pap. 253,5 247,0 J Deuſche Erdöl⸗ 137,0185⸗5 J4Dt. Ueberſee Bi. 106,0 105,0 Anglo⸗Ct. Guano—.——.— Deutſch. Gußſtahl 99.—.— IDisc. Command. 150,5150.0 Anhalt. Koylen- 191,0/101,0 Deutſche Kabelw. 97,—95,— JDresdner Bank 155,0154,5 Annener Gußſt.—.—— Kali—, 5 rankf. Allgem. 151,5159,5 Aſchaffbg. Zellſt.——179...Deutſche Maſch. 78,5077— 1— 75 9 5 0ů Augsb.Nb. Maſch. 128,5125,0 Deuſche Wal. 585 4 eſterr. Creditbk. 42, 30.47, Manng Verſicher.. Halne Alcun 34 32.20 Dentſch giſend. 11701670 Reichsbank. 109,819.0,. 5. Hemberg 40504900 Donnersmarckh. 112,9.104.0 Saddend. 142 41. eeeren Gi. 0e eltegeg eepoee . 3 N 0 9 5 5— e e Heal anter Jnd d. 8e 64. onant Nabel 187,18856 — Cransport⸗Aktien. IPerlin. Maſchb. 185, 128,5 Clektr. gieferung 188,9.188,5 1D, Reichsbahn———.— Tapehum Gaß.—HeElktr.sicht u. Kr. 209,7 206,0 Schantungvahn.10 8 1Bochum. Gußſt.—.——,— Emaille Ullrich. 27.— 25,.— Gebr. BöhlerKCo.—.— Enzinger⸗Union 55,1554,75 Aachener Klelnb. e Hraunk ue Beikett 14350 l70 Eſchw. Bergwert 216.2216,5 Süpd. Eiſenbahn 81.30 81.18 Fr. weg delf———, 98 Baltimore.. 701,1105,6 Sremer Linoleum— r 8a5 Liſt& Co. 124,0125, Iddeutſch⸗Auſtral———Fremer Palkan.1888ſl8,8 kJs darbenind. 282,7281,7 1 abag 145.01437 Premer Wolle. 180,0190,0 204,0200,0 155.Eüdamerita 215.5 210.0 Prown Bop& G. J80.5l189.0 bFeen& Guil. 170ſ68.5 1 Hanſa Diſchiff 220.7—.— Juderus Eiſenw. 100,100,0 R. Friſter... 107,5 106,0 Maorbd. Lloyd. 145.90145,1 Chem. K5 Chen, den. 55 0g Waggon. enk.. 90,N5,Gaggenau.⸗AH. 46,— Folee uer1080 118,7 Roſtzer Zucker 18. 19. 18. 19. 19. —.—135,9 1Mansfeld. Akt. 116,5116,7 Waftere Alkali 174, Ar Gebhard Textil.—, JGelſenk. Bergw. 142,0142,5 Markt⸗ u. Kühlh. 164,5 160,5 Wicking⸗Cement. 148, IGelſenk. Gußſt.—.——— Mech. Web. Lind. 289,0 287,0 WieslochTonwar 105, Genſchow& Co. 104,0102,5 Mez Söhne——71.— Wiſſener Metall 132. German. Portl.⸗Z 195,0191,0 Miag⸗Mühlen. 123,7123.[Wittener Gußſt. 13 10 Gerresheim. Glas 146,2145,0 Mix& Geneſt. 135,0.182.5 Wolf, Buckau 68, 1Geſ..elkt. Unter. 296,8290,0 Motoren Deutz 68,78 88,25 elſtoff Verein 157.0 960 Gebr. Goedhardt 139,0198,0 Motoren Mannh.—.—— dgell Wald 9f 2970 2 118,0118,1 Nacnenn n 1559 555 35 Zellſt. 0 190 verz C....—.——.—Neckarſulm Fhr, 1 Seienerdaen 7 m miordb. Wollk. 15058,185.0 Suee rerteden 2 ritzner Maſchin. Grtrftw. Mhm55 13.,80 95.— 93,50 Denze ietor 757e 760 Gebr. Großmann 108,0 108,0 1ü 075 9 pel 128.00125.2 Deutſchepßetrol. 78.10% Grün& Bilfinger 169,0 184,0.1 Orenſt. Kopp(125,2 Diamond 110 1 15 300 ———— 5 0 22 ——— Gruſchwitz Textil 100,0 98,—TPhönix Bergb. 105,5 105.1 75700 equenz. ⸗ ackerhal Draht 87,.— 85,15[Rathgeb. Wagg. 81—8075 Krügershall 139 alleſche Naſch. 12979 153 0 fessgalg Papier 228.0 575.9 Petersd. In pb. ammerſ Spinn. 166,5 186,5 JRhein Braunkhl. 283,7292,5 575 annov. M. Egeſt. 25,2585,.— Rgein. Ehamotte——g8.— Ruſſenbank. 08 ann. 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Holzmann 182,0177,8 Saroltt.. 17890178,0 8% N5 Stadt.25 6— orchwerke„ 11959,11850 Scheidemantel 26,255¼ Roggenwert. 9,01 HumboldtqMaſch 37,2887,25 17 0 0 5% Roggenrentb. 800 905 1705 trgbau. 229,0229,0 u 7„5% Landſch. Rogg“ Ilſe Bergba 170.0157,2“Schubfabrie erle .Judel& Co. uw den Henzen e e daed Nerte Kahla Porzellan 99.—97,.— Stettiner Vulkan 271525,75 4% 1 1—2 Tabll Aſchersl. 205 2058 Stoen 60 57— 77 0 ldete 250 16 2 in. Stoe. 60,—57.— F n — 7— C. M. Kemp.—,——8 4/%„ Silberrte.— Klöcknerwerke 144,5 144,0 Südd. Immobil.——7,— 10 5 4% Paptercte..25 5 C. H. Knorr. 168,0 182,7 Teleph. Berliner 80.—78,65 4% ilrk.Ad.⸗Anl, 9,—l Kollm.&Jourdan 81,50ſ86,— ThoerlOelfabr.-+ 998599,15 4%„ Bagd.⸗Eiſ, 74˙ Gehr. Aörting 92.—6,50 ketz Leonbarb 160.0 165.0%„„ ½ Koſtheimer Cel 88,— Transradis. 126,5 125,64% Türktunifelnl 13.15 Krauß&. Cie, Lok. 50,50 59—. 111,4%„ Bollob. 1911 79.5 4015 zſu nionwerkMaſch 114,5 9 Kronprinz Metall 113,0118,0 400⸗.-Los 29,6.%½, Kyffhauſer⸗Gtte 62,—6,— Parziner Papler 138,2 182,0%% U St. 1943——3 Ver.B. Irkf Gum.—,——,— 4½% 1914—— 750 ISahmeyer& Co. 176,8176,0 Ver. Chem. Charl. 68,5061,— 3 1% ldrte 200 annze Gtenec 14h0fl4 fd e Ge dh d 0, See Hadenbern. e Schuh eng 44—7.. He ee ⸗ Leacl Nuderen 280 38fec f Stahlwerke. 1209 f18.8%Se e Zingel echugſabr. 71,—f0.—PStalie vb.Jyp 212 40.0 0 Sn8 Neutege Hoffue, 769..26.0 Ber lütramarinf. 100 9 da859.60%„ nenene.—— 4 ILud. LoewesCo. 266,0 262,0 Vogef Telegraph. 100,99.25 560%¼„ 10 78018 5 igat. 118,7 118,0 Wolgt& Haeffner 180.0 175,5 57 cr Eeck. 100 Loche Perlt Cem.—- Bogettnd Mafch 87,89 67— 100 Magirus.⸗G. 30,2580,.— Wanderer⸗Werke——226,04½%„ 11 045 IMannesmann 154,0155,2 Weſer. Akt.⸗Geſ.———5% Tehuantepec · eee — De * t ⸗ XTKKr 282 reeee SNNSNNNr eeNNNSSSrNSSeeNNN N XXXNXNV R — —— WMittwoch, den 19. Oktober 1927 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ansgabe) Sportliche Athletik Große Erfolge der Jugend der Sportvereinigung 1884 Der Gaujugendtag des Rhein⸗Neckargaues verbunden mit leichtathletiſchen Wettkämpfen kam am vergangenen Sonntag dem Turnvereinsplatze in Oggersheim zur Aus⸗ tagung. Trotz der ungünſtigen Witterung war die Konkur⸗ Knd ſtark zu nennen und zeigte der gute Nachwuchs der raftſportjugend innerhalb der Gauvereine in allen Gewichts⸗ aſſen intereſſante Kämpfe. Mit der Erringung von ins⸗ geſamt s erſten, 1 zweiten, 6 dritten, 2 vierten, 3 fünften und ſechſten Preiſen, konnte wiederum die Jugend der Sport⸗ vereinigung 1884 den beſten Geſamterfolg erzielen. Die Ergebniſſe Schülerklaſſe Mittelgewicht: L. Merkle 1. im leichtathleti⸗ chen Dreikampf(50⸗Mtr.⸗Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen) und 3. im Ringen.— Jugend Fliegengewicht: J. Bernard 3. im Ringen.— Jugend Bantamgewicht: A. Huſer 1. im leicht⸗ athletiſchen Vierkampf(75⸗Mtr.⸗Lauf, Weitſprung, beidarmig eißen und Stoßenſ und 1. im Ringen. F. Menger 3. im Ringen. K. Fnaus 2. im leichtathletiſchen Bierkampf und 5. zn Ringen. E. Höfler 6. im Ringen.— Jugend Federgewicht: 8. Schulz 3. im leichtathletiſchen Vierkampf und 4. im Ringen. „Lolb 5. im leichtathletiſchen Vierkampf.— Jugend Schwer⸗ bewicht: A. Hammer 1. im leichtathletiſchen Vierkampf und 1. Ringen.— Bei den Jugendmannſchaftskämpfen konnte die Oſte Jugendſtaffel(Kreismeiſter 1927) in der Beſetzung mit Kolb, A. Huſer, W. Holländer und A. Hammer wiederum bedeutendem Vorſprung vor Ladenburg, Lamvertheim We Dagersheim 1. Sieger werden. Bei den leichtathletiſchen ettkämpfen der Aktivität im Leichtgewicht wurde F. Bender im Gewichtswerfen und 1. im Hammerwerfen. W. Fritz 3. * leichtathletiſchen Dreikampf. Mittelgewicht: A. Hammer 5. 5 leichtathletiſchen Dreikampf. F. Kieſer 6. im leichtathleti⸗ en Dreikampf. 4 mal 100 Mtr.⸗Staffel 3. Sieger. VBoxen Swei Fehlurteile bei den Amateurkämpfen in Oslo Müller und Dübbers geſchlagen? 8,, Die internationalen Amateurboxkämpfe in Norwegens Faupttabt gingen am vorgeſtrigen Montag zu Ende. Die zeutſchen Teilnehmer waren auch am Schlußtage mit wechſeln⸗ San Erfolge tätig. Leider trübten zwei Fehlurteile den kichluß der Veranſtaltung, durch die Müller und Dübbers um M. Früchte ihrer Arbeit kamen. Müller(78 Kg.) hatte den ittelgewichts⸗Europameiſter Edgar Chriſtenſen(72 Kg.) m Gegner. Nach Ablauf der drei Runden hatte der Kölner güringe Vorteile, trotzdem erhielt Chriſtenſen einen Punktſieg zugelprochen. Das gleiche Schauſpiel bot der Kampf leriſchen Dübbers und dem Norweger A. Olſen, in dem letz⸗ Fer ebenfalls einen Punktſieg zugeſprochen bekam. Der 0 lner Kurth zeigte ſich Huld nach Punkten überlegen, wäh⸗ Rud Kivernagel den Norweger Walter Olſen in der zweiten Johide zur Aufgabe zwang. Domgörgen kam über Gunnar zohanſen zu einem Erfolge Dieſer war allerdings ge⸗ 8 ungen, zweimal zu kämpfen, zunächſt gegen Domgörgens Puzwinger vom Sonntag, Martin Johanſen, den er nach unkten abfertigte, dann gegen Meiſter Domgörgen, dem er Nundſchau Jußball⸗Länderkampf DeutſchlandNorwegen Aenderung der dentſchen Mannſchaft Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußball⸗Bundes hat die Nationalmannſchaft, die am nächſten Sonntag im Stadion in Altona gegen Norwegen ſpielen ſoll, noch in einigen Punkten geändert. Der linke Läufer Weber(Wacker München) wurde durch Köpplinger(1..C. Nürnberg) und der Halbrechte Zeil⸗ felder(Neckarau) durch Hochgeſang(1. F. C. Nürnberg) erſetzt. Die Mannſchaft hat alſo jetzt folgendes Ausſehen: Stuhlfauth (1. F. C. Nürnbg.]; Brunke(Tennis⸗Boruſſia Berlin), Kugler (1. F. C. Nürnberg); Martwig(.⸗B. Berlin), Kalb(1. F. C. Nürnberg), Köpplinger(1. F. C. Nürnberg); Reinmann(1t. F. C..), Hochgeſang(1..C..), Pöttinger(Bayern Mün⸗ chen), Hofmann(Meerane), Hoffmann(Bayern München). Die Aufſtellung Zeilfelders(..L. Neckarau) wurde wohl in erſter Linie auf Grund des Einſpruchs ſeines Vereins, der zu Recht ſchwere Störungen des Verbandsſpielbetriebes, d. h. ernſte Terminnöte befürchtet, anulliert. Motorraöſport Neue Motorrad⸗Weltrekorde in Paris Die Schlußrennen der Saiſon 1927 anläßlich des Pariſer Automobilſalons auf der Bahn von Linas⸗Montlhéri wurden mit Weltrekordverſuchen des franzöſiſchen Rennfahrers Rovin auf Rovin in der 500 cem.⸗Klaſſe eingeleitet. Rovin hatte vollen Erfolg, da es ihm gelang, drei neue Welthöchſtleiſtun⸗ gen aufzuſtellen und ſomit der franzöſiſchen Motorſportſaiſon 1027 zu einem ſchönen und erfolgreichen Abſchluß zu verhel⸗ fen. Rovin erreichte ein Stundenleiſtung von 119,814 Kilometer(bisher 100,097 Klm.), fuhr über 50 Meilen 40:10:50 Min.(120,174 Stokm.) und über 100 Kilometer 50:07:05 Min.(119,.700 Stoͤkm.). Die Fortſetzung des Pro⸗ gramms brachte verſchiedene Konkurrenzen für Motorräder und Wagen, in deren Zwiſchenpauſen die franzöſiſchen Renn⸗ wagenfahrer Marchand und Benoiſt ihr Können unter Beweis ſtellten. Marchand fuhr mit ſeinem Vofſin⸗Wagen mehrere Runden, bei deren ſchnellſter ein Durchſchnittstempyo von 203,589 Stokm. feſtgeſtellt wurde. Nach ihm abſolvierte der franzöſiſche Weltmeiſterſchaftsfahrer Robert Benoiſt auf einem 1500 cem.⸗Delage einige Runden mit der gleichen Geſchwin⸗ digkeit. Schach Schach⸗Weltmeiſterſchaft Wieder remis in Buenos Aires Auch die 14. Partie des Schachwettkampfes Capablanca⸗ Aljechin in Buenos Aires führte zu keinem poſitiven Ergeb⸗ nis. Die Partie wurde nach 25 Zügen remis gegeben. In⸗ zwiſchen iſt auch die 15. Partie remis geſpielt worden. Tennis Engliſche Hallentennis⸗Meiſterſchaften Die Entſcheidungen im Doppel Ganz erbitterte Kämpfe brachten die Doppelentſcheidungen bei den in London ausgetragenen engliſchen Hallentennis⸗ Meiſterſchaften. Im Herrenvierer verteidigten Crole⸗Rees⸗ Eames ihren Titel durch einen 13:11, 10:8,:2 Sieg gegen Higgs⸗Greig mit Erfolg. Crole⸗Rees brachte auch das Mixed an ſich, wo er mit Miß John Hill:6,:5,:4 über Mrs. nach erKAufes dol Wopn- U. GeschäftspausJ füttr. rtenn 8 0 1 eiſerner Ti an früh. großen Wirtſchaftsräumen, Kraſt⸗ gut eae eulg zu iz 55 5 verkaufen. 98972 ebenräumen ſofort zu verkaufen. An⸗ Ühlandſtr. 4, 1II 8 zublung 45 000.—. Angebote unt. X 0 68 eeeee, es ne, ae 8 Punkten unterlag. Beamiſh⸗Games erfolgreich blieb. 7. Seite. Nr. 481 Neues aus aller Welt — Lieber ins Gefängnis als zur Ehefrau zurück. Daß ein Angeklagter inſtändigſt bittet, ihn zu möglichſt hoher Gefängnisſtrafe, und wenn es ſein muß, ſogar zu Zuchthaus zu verurteilen, dürfte wohl vor den Gerichten noch nicht oft vorgekommen ſein. Noch ſonderbarer war die Begründung, die der Bauarbeiter Kaczmarek vor den Berliner Gerichten dieſem eigenartigen Verlangen gab. Er wollte nämlich lieber ins Geſängnis, als wieder in die Hände ſeiner Ehefrau ge⸗ raten, die zudem noch im Zuhörerraum ſaß. Den Betrug, den der Angeklagte begangen hatte, entſchuldigte er damit, daß er gerade den Zweck verfolgt habe, zur Rettung vor ſeiner Frau eine recht lange Gefängnisſtrafe zu bekommen. Er hatte ſich mit falſchen Papieren Stoffe und Kleidungsſtücke erſchwindelt. Daß die erſt 1“ Jahre beſtehende Ehe nicht ſehr erfreulich geweſen ſein muß, ergab ſich aus dem Umſtand, daß die Ehefrau nach der vorangegangenen Auseinander⸗ ſetzung mit ihrem Manne zur Unfallſtation geſchafft werden mußte. Bei der Zeugenvernehmung ſtellte ſich heraus, daß der Angeklagte eine erſchwindelte Hoſe anhatte, die eigentlich beſchlagnahmt werden müßte. Der Wunſch des Angeklagten ging nur in beſchränktem Umfange in Erfüllung, denn er erhielt lediglich vier Monate Gefängnis. Nach Schluß der Verhandlung erzwang ſich die„alückliche“ Gattin aber doch eine Unterredung mit ihrem Manne, bei der ſie ſehr eindringlich auf ihn einſprach. — Ein explodierender Rübenkeſſel turmhoch in die Lukt geſchleudert. 92 Holzweiler bei Erkelenz ereignete ſich in der Rübenkrautfabrik eine ſchwere Exploſſon. Ein mit Rüben gefüllter Keſſel entzündete ſich auf bisher unge⸗ klärte Weiſe. Der Keſſel im Gewicht von etwa 60 Zentnern durchſchlug die maſſive Decke, des Fabrikgebäudes und wurde kirchturmhoch in die Luft geſchleudert. Er fiek auf einen Reiſighaufen im Fabrikhof, wodurch der Aufſchlag gemildert wurde. Fünf Arbeiter erlitten Brandwunden und Verletzungen durch Glasſplitter. Bei zwet der Verletzten be⸗ ſteht Lebensgefahr. Das Faßrikgebäude wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert. Der Keſſel wurde nach den Sommer⸗ monaten zum erſtenmal wieder benutzt. — Ueberfall auf die Ladenkaſſe. Ein Raubüßberfall wurde am Montag nachmittag in Berlin in der Wilmersdorfer Straße verübt. In dem Hauſe Nr. 162 befindet ſich eine Weinßandlung, in der eine 30 Jahre alte Anna Schulze als Verkäuferin tätig iſt. Am Montag nachmittag gegen 2 Uhr betrat ein gut gekleideter Mann das Geſchäft und wollte eine Flaſche Wein kaufen. Als die Verkäuferin an die Kaſſe her⸗ antrat. um den Kaufpreis in Empfang zu nehmen, näherte ſich der Mann plötzlich und warf dem Mädchen, ehe ſie es ſich verſah, eine Handvoll Pfeffer ins Geſicht. Während die Geblendete noch um Hilfe rief, raffte der Räuber Geld aus der Kaſſe und verſchwand damit. Er konnte trotz der 90555 aufgenommenen Verfolgung nicht mehr eingeholt werden. — Schwere Bluttat in Chicago. Eine geheimnisvolle Mordſache hält gegenwärtig die Bepyölkerung von Eßteago in Spannung. Am Montag früß wurden aus einem faßren⸗ den Auto die Leichen zweier erſchoſſener Mädchen auf die Straße geworfen. Der Wagen geriet dann ins Schlendern und prallte gegen eine Hausecke. Der Füßrer des Autos ſaß tot am Steuerrad. Am Boden des Wagens fand man einen Revolver, Man ſucht gegenwärtig zu ermitteln, oß der Wagenführer die beiden Mädchen erſchoſſen und dann Selßſt⸗ mord begangen hat, oder ob die drei Wageninſaſſen Opfer eines noch unhekannten Mörders geworden ſind. Ein gut erhaltener Bettro ſt, 2 elektr. Radlampen billig abzugeben bei Bopp, Karl Mathy⸗ ſtr. 5, 5. St. 3717 Adie Geſchäftsſtelle dſs. Bl. erbet. 43878 Veschäftshaus an den Planken N Anraplung M. 30 000.—-, Mieteingang f M. 15000.—, Rentenhaus in der Oststadt.. mit freiderdender 7 Zimmerwohnung preiswert zu verkau en. [Heinrich Freiberg, 5 mmodilien- u. Hypothekenbüro 8 6. 21 10451 ca. mit 80 mm Durchlaß 1 Vertikalfräsmaſchine fräſen v. Zahnrädern b be ephon 31464 und 30 433 0* kaus erkaufen. 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