erſt Donnerstag, 20. Oletober eue Maunheimer eifung Mannheimer Heneral Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Bezugspreiſ ii ſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus 84 durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld ſordertl Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ach⸗ 1505 ſcaſtsee Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 5 af. Geſchäftsſtelle E6ö, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R 1,•6, 8 chwennamgaus) Geſchafts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.6, Aeſte cherer 1c 59 u. Nerfeidfraße 18 Telegramm⸗ 12 e Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 486 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen metd ne Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, uſw. 12 keinen Erſatzanſprüchen für ausgef e ene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. das Arbeitsprogramm des Neichstags Am Samstag Vertagung eld Berlin, 20. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der r des Reichstags hat heute ein Arbeitsprogramm 5 en Reſt dieſer Woche feſtgelegt. Darnach ſoll am heutigen ermerstag die erſte Leſung des Schulgeſetzes beendet den. Für Freitag iſt die erſte Beratung des Beſol⸗ Berad 8g eſetzes in Ausſicht genommen, für Samstag die 8 atung über die Erhöhung der Kriegsbeſchädigten⸗ 5 9 e. Außerdem ſollen noch einige kleinere Vorlagen auf ſchüſſengeordnung kommen, die ohne Ausſprache den Aus⸗ üſſen überwieſen werden können, darunter auch das von emokraten beantragte Rentnerverſorgungs⸗ etz.— Für Samstag iſt ferner die Beſprechung der In⸗ ſtr ellationen und der Anträge zum Berg arbeiter⸗ vorgeſehen, falls nicht inzwiſchen der Streik beendet pell ſollte. Die Erledigung der ſozialdemokratiſchen Inter⸗ ab ation zur Wirtſchaftslage wurde vom Aeltenſtenrat maſelehnt, weil ſie bei der Fülle des übrigen Stofſes nicht Aelte in dieſer Woche behandelt werden könnte, und der en denrat daran feſthält, am Samstageine Pauſe in wir erhandlungen des Reichstags eintreten zu laſſen. Wie nicht ören, werden ſich die Sozialdemokraten jedoch damit zufrieden geben, ſondern im Plenum noch einmal die ratung ihrer Interpellation beantragen. kom Das Liquidationsſchädengeſetz 15 mt bekanntlich in der gegenwärtigen Tagung des Reichs⸗ heln nicht mehr zur Beratung, weil es der Regierung nicht den ngen iſt, die rechtzeitige Verabſchiedung des Geſetzes durch ſcl Reichsrat ſicher zu ſtellen. Ueber die Gründe der Ver⸗ einspung verlangt eine von den Demokraten im Reichstage bleitebrachte Interpellation Auskunft. Die Regierung wird chzeitig gefragt, nach welchen Richtlinien ſie gewillt ſei, dem eemdeifelbaften Rechtsanſpruch der Geſchädigten auf eine an⸗ da eſſene Entſchädigung Rechnung zu tragen und wann ſie bente riegsſchädenſchlußgeſet dem Reichstage vorzulegen ge⸗ Es iſt nicht anzunehmen, daß dieſe Interpellation eine emderung an den Dispoſitionen für die gegenwärtige Tagung legterken wird. Staatsſekretär Popitz hat ja bereits in der en Sitzung des Aelteſtenrates erklärt, daß der Entwurf in der Mitte November beginnenden Wintertagung zur ehandlung geſtellt werden kann. Das Beſoldungsgeſetz Der Reichskanzler hat jetzt dem Reichstag den Entwurf neuen Beſoldungsgeſetzes vorgelegt. Die Reichsregierung lich gegenüber den Vorſchlägen des Reichsrates ihre urſprüng⸗ ſode Vorlage an einer Reihe von Stellen aufrecht erhalten, dem Reichstag in dieſen Punkten eine Doppelror⸗ negiet unterbreitet worden iſt. Beim§ 10 ſchlägt die Reichs⸗ lem erung vor, den Wohnungsgeldzuſchuß bei ledigen Beamten erhene um eine Stufe niedriger zu gewähren als bei den ledi eirateten. Nach dem Vorſchlag des Reichsrats ſollen die 85 Beamten einfach die Hälfte des Wohnungsgeldzu⸗ eiſſes erhalten, der den Verheirateten zuſteht. Den vom chsrat beſchloſſenen 8 39a, wonach vom 1. Oktober 1927 an nteil der Länder und Gemeinden an der erhommens⸗ und Körperſchaftsſteuer von 75 auf 80 Prozent uͤht werden ſoll, lehnt die Reichsregierung ab. In der gleicündung bemerkt ſie, daß der proviſoriſche Finanzaus⸗ ge ch, der am 1. April in Kraft getreten ſei, das Aeußerſte währe. Auch die Gewährung von Reichsdotationen an die der aus Anlaß der Beſoldungsneuregelung wird von der geſ terp des Aus der heutigen Reichstagsſitzung Berlin, 20. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Oppoſition hat es nun doch erreicht, daß das Programm der Zwiſchentagung des Reichstages etwas erweitert worden iſt, wenn auch die angeſetzte Friſt eingehalten werden ſoll und wohl auch wird. Als zweiter Redoͤner der Deutſchnationalen eröffnete heute mittag der Abg. Schulze⸗Frankfurt/M. die Schul⸗Debatte. Wie das nur mäßig gefüllte Haus beweiſt, iſt das Intereſſe bereits beträchtlich abgeflaut. Schulze begründet den deutſchnationalen Standpunkt als Fach⸗ mann. Er ſtimmte der Deutſchen Volkspartei in der Ableh⸗ nung der geiſtlichen Schulaufſicht bei, will aber die Einſicht⸗ nahme in den Religionsunterricht davon ausgeſchloſſen wiſſen. Die Schaffung einer allgemein anerkannten Einheitsſchule be⸗ zeichnet er als eine Utopie. Vor Beginn der Ausſprache wurden noch einige kleine Vorlagen erledigt. Auf der Rednerliſte ſind weiter vermerkt für die Demokraten der Abg. Fiſcher⸗Köln, für das Zentrum die Abgg. Schreiber und Hofmann⸗Ludwigshafen und der Nationalſozialiſt Kube. Beſchlüſſe der Ausſchüſſe i Berlin, 20. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsausſchuß für Handelspolitik genehmigte heute in erſter und zweiter Leſung zunächſt den Geſetzentwurf über das Handelsabkommen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich, der heute auf der Tagesordnung der Vollſitzung ſteht, ebenſo wurde der Geſetzentwurf über die Vereinbarungen mit Norwegen über die Einführung eines Vertragszolles für gewiſſe norwegiſche Fiſchkonſerven in Tomaten und der Geſetzentwurf über den Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag zwi⸗ ſchen dem Deutſchen Reich und Japan genehmigt. Den Reſt der Sitzung bildeten vertrauliche Mitteilungen der Reichs⸗ regierung. * Der Femeunterſuchungsausſchuß trat heute vormittag nach längerer Pauſe wieder zuſammen. Auf der Tagesordnung ſtand die Ausſprache über die weitere Verfahren des Ausſchuſſes. Der Vorſitzeude, Abg. Dr. Schetter(.), reſumierte kurz das Ergebnis der letzten Vernehmungen über den Ver⸗ kehr des preußiſchen Innenminiſteriums mit dem Reichs⸗ mehrminiſter in Sachen der„ſchwarzen Reichswehr“. Das preußiſche Innenminiſterium hat auf ein Schreiben des Vor⸗ ſitzenden erwidert, daß das betreffende Material ſehr zer⸗ ſtreut in den Archiven liege und zum Teil im Miniſterium nicht entbehrt werden könne. Das Material ſtehe aber den Ausſchußmitgliedern im Miniſterium zur Einſichtnahme zur Verfügung. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden wurde beſchloſſen, daß der Vorſitzende zuſammen mit den beiden Berichterſtattern mit dem zuſtändigen Dezernenten des preußiſchen Innen⸗ miniſteriums eine Beſprechung über die Einſichtnahme in die Akten vereinbare. Damit war die Tagesordnung erſchöpft. * Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages trat nach der Sommerpauſe wieder zuſammen und beſchloß, daß die Fraktionen eine Zuſammenſtellung des geſamten Materials, das dem Ausſchuß vorliegt und das vom Plenum dem Ausſchuß noch nicht überwieſen iſt, machen und prüfen ſollen, inwieweit die Sachen durch die Verabſchie⸗ dungen bisher ſchon erledigt ſind und welche Gegenſtände die Fraktionen vordringlich behandelt zu wiſſen wünſchen. egierung entſchieden abgelehnt. —— ͤ————— Fortſetzung der Finanzminiſterbeſprechung geſted Berlin, 20. Okt. Heute vormittag 10 Uhr ſind die Abend abgebrochenen Beratungen der Finanzminiſter dde Reich und Ländern im Reichsfinanzminiſterium N die Neuberatung der Richtlinien für die Auslands⸗ bür eihe⸗Beratungsſtelle fortgeſetzt worden. Sie 80 ſften im Laufe des heutigen Tages zu Ende geführt werden, chdem bereits geſtern in weſentlichen Punkten Ueberein⸗ mung erzielt werden konnte. Nachprüfung der Folltariffätze 1105 Berlin, 20. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) min der im Juni dieſes Jahres vom Reichswirtſchafts⸗ der iſter in ſeiner Hamburger Rede angekündigten Prufung Jolltarifſätze auf die Möglichkeit einer autonomen wirkſißigung beſchäftigt ſich zur Zeit der vorläufige Reichs⸗ chaftsrat. Die Vorarbeiten der Sonderausſchüſſe ſind ung größten Teil jetzt beendet. Allerdings hat ſich ſeit der In⸗ veitiffnahme dieſer Fragen die handelspolitiſche Situation Fanzebend verändert. Der Abſchluß des dentſchefranzbſiſchen ſſche elsvertrages und des in Bälde erfolgenden deutſch⸗ Jahl iſchen, eventuell auch des deutſch⸗volniſchen haben die für der autonomen Zollſätze weſentlich vermindert, ſodaß Lu eine durch die Reichsregierung vorzunehmende Sen⸗ wäres aktion nur wenig übrig bleiben werden. An ſich wacht eine Entwicklung, die dieſe Aktion überhaupt überflüſſig uegelt und die ganze Frage durch Handelsvertragsabſchlüſſe te. nur zu begrüßen. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen ABerlin, 20. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir bereits mitgeteilt haben, wird ſich das Reichskabinett in der nächſten Zeit mit den deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen befaſſen. Es wird dann die Entſchei⸗ dung fallen, wie der Landwirtſchaftsminiſter ſich zu der auf polniſcher Seite im Vordergrund ſtehenden Forderung der Freigabe der Einfuhr von Schweinefleiſch und Kohle zu ver⸗ halten gedenkt. Dann wird der deutſche Geſandte in Warſchau mit neuen Inſtruktionen verſehen werden, die ihm die Fort⸗ führung der bereits vor längerer Zeit mit polniſchen Wirt⸗ ſchaftskreiſen begonnenen Verhandlungen ermöglichen wer⸗ den. In unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß Deutſch⸗ land trotz der berechtigten Widerſtände, die ſich in den be⸗ troffenen Wirtſchaftskreiſen geltend machen, zu Konzeſſionen ſich bereit erklären wird, um von unſerer Seite alle Schwierig⸗ keiten auszuräumen, die einem baldigen Vertragsabſchluß entgegenſtehen können. Ob Polen allerdings ein gleiches Entgegenkommen zeigen wird, muß abgewartet werden, denn es iſt nicht zu verkennen, daß die Bewilligung der amerika⸗ niſchen Anleihe für Polen bei den kommenden Erörterungen eine weſentliche Rückgratſtärkung bedeutet. * Der neue Präfekt von Oberelſaß. Der bisherige zweite Kabinettschef des Miniſterpräſidenten Poincaré, Suſini, als neuer Präfekt für das Oberelſaß ernannt worden. Suſini hatte früher dem Stabe des Generalkommiſſariats im Elſaß bis zu deſſen Auflöſung angehört. Die badiſchen Demokraten und Miniſter Leers Der Hauptkriegsſchauplatz des Kampfes um das Reichs⸗ ſchulgeſetz befindet ſich im Reichstag. Daneben gibt es aber auch noch einige Nebenkriegsſchauplätze, auf denen ſich die ſtreitenden Fronten unter beſonderem Feldgeſchrei be⸗ gegnen. Daß dies in den Simultanſchulländern ganz beſon⸗ ders der Fall iſt, braucht nicht ausdrücklich hervorgehoben zu werden, da gewiſſe Landeseigentümlichkeiten die jeweiligen taktiſchen Maßnahmen beeinfluſſen. Es kann daher nicht Wunder nehmen, wenn in Baden die beiden Parteien der regierenden Weimarer Koalition, die ſich in der Schulfrage im Gegenſatz zum Zentrum befinden, die erſchreckenden Spuren ihres ſchmählichen Umfalls zu verwiſchen verſuchen. Sie verlegen deshalb die Stoßkraft ihres Angriffs auf die Deutſche Volkspartei, deren unzweideutige Einſtellung zur Gemeinſchaftsſchule als Regelſchule und zum friſtloſen Schutz der Simultanſchule ſie nach allen Regeln der Demagogie zu unterminieren und zu verdächtigen verſuchen. Es geht dabei ſogar nicht ohne den Vorwurf des„Ver⸗ rates“ ab, der ſich beſonders überzeugend im Munde der Sozialdemokratie ausnimmt, ausgerechnet der Partei, die ſeit der Kapitulation vor dem Zentrum gelegentlich der Vorlage über die Lehrerbildung bis auf den heutigen Tag eine Forderung ihres kulturpolitiſchen Programms nach der andern ſkrupellos verraten hat, damit ſie nur nicht aus der gewinnbringenden Regierungsgemeinſchaft mit dem Zentrum herausgedrängt werde. Der Kommentar, mit dem der ſozial⸗ demokratiſche„Volksfreund“ die unzweideutigen Beſchlüſſe der Deutſchen Volkspartei Badens begleitet, die am ver⸗ gangenen Samstag und Sonntag in Freiburg gefaßt wurden, ſtellt freilich den Gipfel der Verdrehungen dar:„. Heu⸗ chelei und politiſche Taſchenſpielerei, darauf be⸗ rechnet, die Wählerſchaft über den Verrat hinwegzutäuſchen, den die Partei an der wertvollſten Errungenſchaft der badiſchen Aera Fieſer und Kiefer, der Simultanſchule, zu begehen im Begriffe iſt.“ Darauf ſei nur folgendes bemerkt: 1. An der „wertvollſten Errungenſchaft“, als die auch der„Volksfreund“ die Simultanſchule anſieht. hat die Sozialdemokratie auch nicht den geringſten Anteil oder Verdienſt. 2. Dieſelbe Sozial⸗ demokratie, die noch am 1. Juli dieſes Jahres ſich in die Einheitsfront des Landtages zur Erhaltung der Simultan⸗ ſchule einreihte, hat durch ihre beiden Mitglieder im badiſchen Kabinett für die Gnadenfriſt von 12 Jahren geſtimmt, wo⸗ durch praktiſch genommen— mit Ausnahme von einigen Städten— für die große Mehrzahl der Schulen auf dem Lande das Ende der Simultanſchule feſtgelegt wurde. Wo liegen nun„Heuchelei“ oder„politiſche Taſchenſpielerei“ in Wahrheit? Wir haben aber keine Veranlaſſung, uns weiter mit der Sozialdemokratie abzugeben, da ihre Unzuverläſſigkeit in kul⸗ turpolitiſchen Dingen allmählich ſprichwörtlich zu werden he⸗ ginnt. Viel ernſter liegt der Fall bei der Demokratiſchen Partei. Sie hat mehr zu verſchleiern und zu verbergen, als die Sozialdemokratie. Wie ſchwach ſie ſich in ihren Poſitionen fühlt, zeigt der nicht gerade taktvolle Vorſtoß des Abg. Haas im Reichstag gegen die volksparteilichen Miniſter Streſemann und Curtius. Nicht ohne Grund wurde der in Baden ge⸗ wählte demokratiſche Abgeordnete gegen den in Baden ge⸗ wählten volksparteilichen Abgeordneten und Miniſter aus⸗ geſpielt. Dieſe taktiſche Fineſſe ſollte vornehmlich dem Schutze der badiſchen Demokraten dienen. Der volksparteiliche Abg. Runkel hat in ſeiner Mittwochrede im Reichstag die recht eigenartigen Anfragen des Abg. Haas bereits gebührend he⸗ antwortet. Wenn die Demokraten den volksparteilichen Mi⸗ niſtern daraus einen Strick zu drehen verſuchen, daß ſie die Einbringung der Schulvorlage nicht von vornherein verhin⸗ dert haben, ſo ſchlagen ſie ſich ſelbſt damit ins Geſicht. Der Keudellſche Entwurf iſt bereits der vierte über dieſe Materie. Die drei anderen ſtammen von den Miniſtern Koch, Schiele und Külz. Alſo auch zwei demokratiſche Miniſter haben ſich mit der Ausführungsbeſtimmung der Reichsverfaſſung be⸗ faßt, wie es ihre Pflicht war. Daß ihre Entwürfe nicht zur parlamentariſchen Verhandlung gelangten, gibt doch nicht den Grund eines Vorwurfes für die Regierung ab, die nunmehr ihrerſeits einen neuen Entwurf einbringt. Da die Länder die Regelung ihrer Schulgeſetzgebung nicht vornehmen können, bevor nicht ein Reichsſchulgeſetz verabſchiedet iſt, war die Ein! bringung des Entwurfes eine politiſche Notwendig⸗ keit. Sogar die preußiſche Staatsregierung, der man doch gewißlich keine reaktionäre Einſtellung nachſagen kann, hat in ihrer Denkſchrift den Entwurf als brauchbare Handhabe und als einen Weg, über den man zu einer gewiſſen Einigung gelangen kann, begrüßt. Etwas anderes iſt natürlich die Kritik an einem Geſetzentwurf und die praktiſche Mit⸗ arbeit an ihm. Hierbei in die Ehrlichkeit der volkspartei⸗ lichen Reformvorſchläge Zweifel zu ſetzen, ſteht denen am wenigſten an, die durch ihr Verhalten im Parlament und Re⸗ gierung den Gipfel der Zweideutigkeit und eines verwerf⸗ lichen Doppelſpiels erklommen haben. Und das ſind, ſo be⸗ dauerlich die Feſtſtellung für uns iſt, die badiſchen De⸗ mokraten. Wenn wir noch einmal ihre Taktik und Politik der letzten Wochen in das Scheinwerferlicht der Kritik ſtellen, ſo geſchieht dies wahrlich nicht in der Abſicht, der politiſchen Oeffentlichkeit das Schauſpiel der Zerfleiſchung der beiden liberalen Parteien zu geben, die an ſich in der Schulfrage die natürlichen Bundesgenoſſen ſind. Es iſt aber notwendig, um dienotwendige Klärung herbeizuführen, einmal um un⸗ gerechte und unberechtigte Angriffe abzuwehren, zum anderen um endlich einmal zu wiſſen, ob der Vertrauensmann der badiſchen Demokraten im Kabinett, Herr Unterrichtsminiſter * 18 5 ein Jeder ſeinen Schritt an für den kurzen Reſt meines armſeligen Lebens am Eingang tätigkeit der Menſchen anzuruf n. 2. Seite. Nr. 480 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 20. Oktober 1927 Leees, auch in Zukunft noch als der Exponent des badiſchen Geſceanntliberalismus angeſehen werden darf, als den wir trotz der parteipolitiſchen Anderseinſtellung ihn bislang immer be⸗ trachtet haben. Wir beantworten daher die Anfragen des Abg. Haas nach der Stellung der Miniſter Streſemann und Curtius mit der Gegenfrage: Wer in der Demokratiſchen Partei Badens iſt mit dem bekannten Kabinettsbeſchluß und der Haltung des demokratiſchen Miniſters Leers ein verſtan⸗ den? Wir ſtützen uns dabei auf eine Notiz der„Konſtanzer Zeitung“ vom 13. Oktober, wonach unterrichtete Kreiſe der Demokratiſchen Partei der Zeitung mitgeteilt hätten, daß der Reichstagsabgordnete Dietrich in dem Beſchluß der badi⸗ ſchen Regterung„keinen ausreichenden Schutz“ unſerer Simul⸗ tanſchule erblicke und ſich deshalb in keiner Weiſe gebunden fühle. Weiter hat die Ortsgruppe Raſtatt der Demo⸗ kratiſchen Partei einen Beſchluß gefaßt, in dem es u. a. heißt, daß man mit großem Befremden von der Zuſtim⸗ mung des demokratiſchen Miniſters zu dem Kabinettsbeſchluß Kenntnis genommen habe, daß man dagegen Proteſt erhebe und die Einberufung eines außerordentlichen Parteitages verlange. Wir ſind nicht in der Lage, Zuſtimmung ohne vorherige Fühlungnahme mit der demokratiſchen Landtagsfraktion erteilt habe. Für die Wahr⸗ ſcheinlichkeit ſpricht namentlich die ſchroff ablehnende Haltung und Agitation des Abg. Hofheinz, der im ganzen Land Proteſtverſammlungen veranſtaltet und von ihm formulierte ſehr ſcharfe Entſchließungen annehmen läßt. Wir ſind die letzten, die nicht die Zwangslagen einer Koalitionspolitik im allgemeinen, die Kräfte der„politiſchen Dynamik“ in Baden im beſonderen verkenuten. Aber bei aller Verſtändnisbereitſchaft kommt man doch nicht über den Widerſpruch hinweg, der zwiſchen den Aeußerungen des Miniſters kurz nach ſeiner Wahl,— als er ſich im Landtag ohne den Widerſpruch der Koalitionsgenoſſen dafür einſetzte, daß man die Zukunft der Simultanſchule der Landes⸗ geſetzgebung überlaſſen wolle—, und ſeinem Beitritt zum Kabinettbeſchluß beſteht, der doch nichts anderes als ein verklauſuliertes Todesurteil über die Simultanſchule bedeutet. Miniſter Leers hat wohl die Stärke ſeiner Poſition im Kabi⸗ nett unterſchätzt. Einmal konnte er ſich auf ſeine eigenen gewiſſermaßen programmatiſchen Worte im Landtag berufen, zum anderen hatte er in dem Beſchluß vom 1. Juli eine außerordentlich gute Waffe zur Hand, da doch ſogar die beiden Oppoſitionsparteien, und insbeſondere die Deutſche Volkspartel, ihm in der Frage der Simultanſchule unbedingt Gefolgſchaft leiſteten. Praktiſch genommen war doch auch die Aktion der D..., die zu dem bekannten Landtagsbeſchluß geführt hatte. die ſtärkſte Riü⸗kendeckung für die Demokratiſche Partei. Nachdem die Demokraten ein Jahr lang nicht in der badiſchen Reagierung vertreten waren. ein taktiſcher Fehler, deſſen Nachteile immer mehr hervortreten, mußten ſie die ſtärkſte Potenz, über die ſie verfügten, in das Kabinett ent⸗ ſenden, als die Weimarer Koalition wieder hergeſtellt wurde. Die Tätigkeit des Miniſters Leers dagegen hat erwieſen, daß ſeine Ernennung zum Miniſter die ſchwächſte Kompromiß⸗ „löſung geweſen iſt, die die Demokratiſche Partei in Baden emals vorgenommen hat. Hätte die Partei eine ſtärkere erſönlichkeit, als Herrn Leers, entſandt, deſſen untadelige Perſönlichkeit als Beamter und als Menſch auch von uns pollkommen anerkannt und gewürdigt wird, wäre vielleicht der Ausgang der Auseinanderſetzungen im badiſchen Kabinett für die Simultanſchule günſtiger geweſen. Heute iſt die Demokratiſche Paxtek bereits ſo ſtark an die Weimarer Koalition gebunden, daß eine wirkungsvolle Ver⸗ 5 teidigung der liberalen Kulturerrungenſchaften von ihr nicht mehr zu erwarten iſt. Wir ſtehen nicht an, dies zu bedauern, denn im Intereſſe des gleichgerichteten Kampfes, den die Libe⸗ ralen in beiden Lagern zu führen haben, war die Stärkung der Abwehrfront zu Gunſten der Simultanſchule das über⸗ geordnete Moment. Der lachende Dritte iſt wiederum das Zentrum, das die beiden liberalen Parteien aubeinander⸗ manßbyrtert, wobei unverſtändlicherweiſe die demokratiſche Preſſe die Volkspartet in einer Weiſe angreift, die über das Maß des Zuläſſigen hinausgeht. Die bevorſteßende außer⸗ ordentliche Landesverſammlung der Demokratiſchen Partei wird zwetfellos ſich mit der Frage zu beſchäftigen haben, wie⸗ weit ſie das Verhalten des Miniſters decken kann oder ob ſie ihren Miniſter aus grundſätzlichen Erwägungen zurück⸗ ziehen muß. Vor allem wird die Landesverſammlung Klar⸗ heit darüber zu ſchaffen haben, wie die Demokratiſche Partei ſich in Zukunft zu den Kulturerrungenſchaften Badens ſtellt. Die„Neue Badiſche Landeszeitung“ ſchloß am Mitt⸗ woch eine Polemik gegen Curtius und Streſemann mit folgen⸗ den Worten:„Hoffentlich weiß man jetzt im Lande Baden, wie die Deutſche Volkspartet wirklich ſteht. Die badiſchen Wähler gehören nicht zu denſenigen, die man mit taktiſchen Manbpern an der Naſe herumführen kann. Es wird ſich hof⸗ 4N kein badiſches ei den Blatt mehr finden, das nun noch ein⸗ davon faſelt(), daß Herr Curtius und Herr Streſemann die Richtigkeit des Gerüchts nachzuprüfen, nach dem Herr Miniſter Leers ſeine tagsfraktion in allen Teilen ablehnt, auch ihrerſeits ver⸗ werfen.“ Wenn nach dieſen Ausführungen die demokratiſche Reichstagsfraktion den Geſetzentwurf in allen Teilen ablehnt, dann iſt die Frage berechtigt, ob dies auch die demokratiſche Landtagsfraktion über ihren Vertrauensmann in der badiſchen Regierung tut. Einen Satz akzeptieren wir allerdings aus dem Zitat der„N. B..“: Man weiß in der Tat im Lande Baden, wie die Deutſche Volkspartei wirklichſteht. Von den Demokraten dagegen weiß man es wirklich nicht. Wir warten deshalb auf eindeutige Antwort. K. F. v. Knilling geſlorben Der Präſident der bayeriſchen Staatsſchuldenverwaltung, der vormalige bayeriſche Miniſterpräſident, Exz. Dr. Eugen von Knilling, iſt Donnerstag vormittag 9 Uhr in einer Münchener Privatklinik nach einer Operation einem Herz⸗ ſchlag erlegen. Zum dritten Male innerhalb eines Monats hat der Tod ganz unerwartet eine ſchwere Lücke in die Reihe hervor⸗ ragender Männer des öffentlichen Lebens in Bayern geriſſen. Knilling galt als Vertreter des alten bayeriſchen Beamten⸗ liberalismus und ſo bot es eine gewiſſe Ueberraſchung, als er im Februar 1912 dem Kabinett Hertling, das bewußt das konſervative Staatsprinzip zu ſeiner Richtſchnur machte, ſeine Dienſte als Kultusminiſter zur Verfügung ſtellte. Er war aber offenſichtlich bemüht, im Rahmen des Regierungspro⸗ gramms die Gegenſätze nicht weiter zu verſchärfen, ſondern auszugleichen und ſein Amt ſtreng ſachlich und überparteilich zu führen. Nach dem Umſturz ſchlyß ſich v. Knilling der Bayeriſchen Volkspartei an und kandidierte 1919 für das Amt des erſten Bürgermeiſters von München. Er erhielt auch die meiſten Stimmen, aber nicht die abſolute Mehrheit. Vom Jahre 1920 an gehörte er dem Landtag an und galt bereits im September 1921 beim Rücktritt Kahrs als Anwärter für das Miniſterpräſidium. Er zeigte aber damals keine Neigung, die Präſidentſchaft zu übernehmen. Ein Jahr ſpäter, nach dem Rücktritt Lerchenfelds. wurde er dann im November 1922 mit 86 von 143 Stimmen zum Miniſtervräſidenten ge⸗ wählt. ühernahm er das Amt des Staatsminiſters des Aeußern. Nach den Neuwahlen im Frühfjahr 1924 über⸗ gab Knilling ſein Amt in die Hände des heutigen Miniſter⸗ präſidenten Dr. Held. Er ſelbſt aber hat ſeine trotz allem unpverbrauchte Axbeitskraft weiter dem Staate zur Verfügung geſtellt und das Präſidium der Staatsſchuldenverwaltung, das an Rang und äußerer Stellung nicht ſeiner früheren Tätig⸗ keit gleichkam, bis zum letzten Tage ausgefüllt. Der Prozeß gegen Pelljuros Mörber V Paris, 20. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Unter den Zeugen, die geſtern im Prozeß gegen Schwarz⸗ bard vernommen wurden, befand ſich auch der Fürſt Tok⸗ hary, ehemaliges Mitglied der proviſoriſchen ukrainiſchen Regierung, deſſen Ausſagen beſondere Beachtung fanden. Tokhary verteidigte den Ermordeten gegen alle Verleum⸗ dungen, die gegen ihn vorgebracht wurden und legte beſon⸗ deres Gewicht auf die Feſtſtellung, daß Petliura ein großer Freund Frankreichs geweſen ſei. Für die Juden⸗ metzeleien könne er nicht verantwortlich gemacht werden, ſonſt trüge auch er, Tokhary, der unter ſeinem Befehl ſtand, die Mitverantwortung. Harry Torrés, der Verteidiger des Angeklagten, ſprang bei ſeinen Worten auf und ſchwang ein umfangreiches Bündel Akten über die gegen ukrainiſche Juden nerübten Greueltaten. Campinecht, der Advokat der Zivilpartei, ließ ſich jeboch nicht bluffen. Er hielt ſeinem Gegner eine Sammlung der Verordnungen und Befehle Petljuras vor, die dieſer gegen die Pogrome erließ.„Petl⸗ jura ſchrieb üßer die Pogrome“, rief Campinechi,„daß ſie ner⸗ abſcheuungswürdig ſeien. Es ſteht Ihnen natürlich frei, Petljura thßeoretiſch verantwortlich zu machen, wie ein fran⸗ zöſiſcher Miniſter, der ſeine Untergebenen deckt, vor dem Par⸗ lament verantwortlich ſein kann.“ Torrés gab zur Ant⸗ wort:„In der Ukraine kannte man keine Verantwortlichkeit vor dem Parlament. Petljura ſtellte die verſonifizterte Macht dar, Er verfügte über das Strafgeſetzbuch und die Kriegs⸗ gerichte. General Petljura hat die Mörder nicht beſtraft. Er iſt perſönlich nach Jitomir gekommen und die Metzeleien von Jitomir haben doch nicht aufgehört.“ Nach einer kurzen Unterhrechung der Verhandlungen kam der eßemalige ukrainiſche General Chapwal zu Worte. Nach ſeiner Auffaſſung riefen die zariſtiſch geſinnten Ruſſen, die das Entſtehen einer ukrainiſchen Republik nicht billigten, die Metzeleien hervor. Petljura könne dafür nicht berant⸗ wortlich gemacht werden. D 1220 will am Samstag ſtarten Reichsſchulgeſetzentwurf, den die Demokrakiſche Reichs⸗ FT. Paris, 20. Okt. Havas meldet aus Liſſabon, daß die Beſatzung des deutſchen Flugzeuges D 1220 den Start auf den 22. Oktober feſtgeſetzt hat, ſofern die Wetterlage den Kritik der Marneſchlachtt § London, 20. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertretee Großes Aufſehen erregt hier die Veröffentlichung eine Buches über die Marneſchlacht, zu dem vier Verfaſſer be. getragen haben. Es ſind dies Marſchall Joffre, der 055 malige deutſche Kronprinz, Marſchall Foch und 15 neral Ludendorff. Es iſt aus der Veröffentlichung 35 genau zu erkenen, ob alle vier Darſtellungen Originalheatrge 5 der Verfaſſer ſind, oder ob ſie aus ihren früheren Wer 10 zuſammengeſtellt wurden. Bezeichnend iſt jedoch, daß zwiſch der Auffaſſung des Marſchalls Joffre und des Exkronprinn. über die Gründe des allierten Sieges in der erſten Marn ſchlacht kaum ein Unterſchied beſteht. Beide halten Gen von Moltke für verantwortlich für die deutſche Niederlage, da Moltke im Augenblick, wo die Front am dringlichſten Be i ſtärkungen brauchte, ſeine Fronttruppen geſchwächt und ſich ſehr auf den Rat ſeiner Untergebenen verlaſſen habe. 155 dererſeits glaubt Marſchall Foch, daß die Methode des 2 mandos den Ausſchlag zu dem Siege der Allierten gege habe. Foch beginnt ſeinen Beitrag ſogar mit einem 8171 von Napoleon:„Ein ſchlechter General iſt beſſer, als gute.“ Die Einheit des Kommandos auf der aliiene Seite habe die Ueberlegenheit gegenüber den dezentraliſtenf deutſchen Streitkräften hergeſtellt. General Luden d o macht zunächſt die Propaganda der Sozialiſten für ſeine die derlage verantwortlich, ſchreibt dann aber gleichzeitig meeſ Kommandomethode und ſchreibt derſelben Anſicht zu ſein Marſchall Foch, daß die Einheit des Kommandos den Ausſchlag zum Siege 10 gegeben habe. Ludendorff gibt dann der Anſicht Ausdug daß die in ſeiner Hand vereinigte Machtkonzentration la nicht ausgereicht hat, um eine ſolche Einheit herzuſtellen. verſtehe darunter vielmehr die völlige Vereinigung + innerer und äußerer Politik mit dem militär ighe Kommando und macht in dieſem Zuſammenhang b Bemerkungen über die damalige deutſche Regierung. Dynamtitattentat auf einen Eiſenhahnzug Sechs Toie Aus Mexiko wird gemeldet, daß in der Nähe von wl, lareyes ein Zug von Bauditen mit Dynamit in die Luft Die ſprengt wurde. Sechs Reiſende wurden getötet. chen Bande entführte außerdem den Direktor einer amerikanif rei⸗ Grubengeſellſchaft in Mitchell und fordert nun für ſeine ber laſſung ein hohes Löſegeld. Nach anderen Meldungen, die 5 noch nicht beſtätigt ſind, befand ſich auch Präſident Calles Familie in dem Zug; ſie ſeien aber nicht verletzt worden, —— Letzte Meldungen Heidelberger Chronik 0 kr. Heidelberg, 20. Okt.(Eigener Bericht.) Geſtern 15 mittag wurde auf dem Bahnhofvorplatz ein 24jähriger led 1 Schmied von auswärts von einem Herzſchlag betrofſen en dem er nach ſeiner Einlieferung in's Krankenhaus geſtor 5 iſt.— Der Landeskommiſſär in Mannheim hat dem Gär 95 Heinrich Schellig in Heidelberg, der am 8. Auguſt 1 einen sjährigen Jungen von Heidelberg durch mutvolleß dat entſchloſſenes Handeln vom Tode des Ertrinkens im Neit“ gerettet hat, eine öffentliche Belobung ausgeſprochen. Beilegung des Braunkohlenſtreiks? 15 EBerlin, 20. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) 5 11 Uhr haben, wie wir hören, die Schlichtungsverhandlung zwiſchen den am Braunkohlenſtreik beteiligten Parteien e dem Vorſitz des Schlichters begonnen. Ueber die Ausſich der Aktion läßt ſich zur Stunde genaueres noch nicht ſagen, Winter in Eſtland en — Dorpat, 20. Okt. Aus Dorpat und Umgebung wird der Schneefall gemeldet, der ſo ſtark war, daß die Zweige dem Bäume vielfach unter der Laſt zuſammenbrachen. Auf Lande ſind die Schlitten in Tätigkeit getreten. Jngendliche Eiſenbahnattentäter 91 — Paris, 20. Oktbr. Zwei Schulkinder im Alter 5 1f 6und 8 Jahren hatten bei Donnemarie große Steine er⸗ die Eiſenbahnſtrecke gewälzt, um, wie ſie nachträglich klärten, einer Zugentgleiſung beiwohnen zu können. Der be kommende Zug entgleiſte auch tatſächlich. Verletzt wu Aufſtieg geſtattet. Der Veitler vom Velikan (on unſerem römiſchen Vertreter) Der ſchmale Hof, der leicht aufſteigend zum Eingang der patikaniſchen Sammlungen führt, bricht plötzlich ab; nicht vor dem mächtigen Portal und der gelbrötlichen Palaſtmauer, hein, bis dahin ſind noch mehrexe Schritte. Aber da hockt ein Feane Elend, in Lumpen gehüllt und die fußloſen Beine faſt ber dem Nacken zuſammengeſchlagen, ein Bettler, der mit mmernder Stimme ſein„poveretto“ ſtöhnt und mit kümmer⸗ icher Geſte ſeinen Hut den Beſuchern entgegenſtreckt. Hier greift in die Taſche und ſpen⸗ et ſeinen Tribut dem Krüppelhaften, ehe er ſich an der Kaſſe das Recht zur Beſichtigung des Perfekten erkauft. Und iſt es ein pfychologiſcher Einfluß, der mehr geben läßt als ſonſt ein Bettler empfängt? Die Geldſtücke fallen dumpf in den zer⸗ rückten Filzhut, ein„grazie“ tönt hinter den Schenkenden er, und der Bettler iſt vergeſſen. Bis ſich beim Austritt aus dem Muſeum, nach der ſtillen pder lärmenden Bewunderung vor den Stanzen Raffaels und 25 ſixtiniſchen Kapelle des Michelangelo, dasſelbe Bild, die⸗ elbe Geſte erneuert, die gleiche jämmerliche Stimme ein Al⸗ oſen heiſcht. Es liegt ein Befehl, ein Zwang in dieſem zez⸗ e hilfsbedürftigen Elend. Und wieder greift man in ie Taſche und kauft ſich los. Damit gehört der Krüppel ſchon den Sammlungen an, reiht ſich eng an den geſchmackloſen Kitſch des letzten Jahrhunderts, ſein naturaliſtiſches Zerr⸗ — und ſo bleibt der Bettler nach der zweiten Gabe unver⸗ geſſen.——— Es war unter Benedikt XV., als ein Arbeiter mit einem ſchlecht errichteten Gerüſt in die Tiefe einer der vielen ſtein⸗ epflaſterten Höe des Vatikans abſtürzte und ſich beide Füße 7000 Später dann, als der Unglückliche als Krüppel das oſpital verließ, erbarmte ſich der Papſt ſeines Mißgeſchicke 5 wollte ihm eine lebenslängliche Penſion ausſetzen. Doch r verungdlückte Arbeiter lehnte beſcheiden ab und wußte eine andere Bitte dem gütigen Papſt geſchickt vorzutragen:„Het⸗ liger Vater, jetzt da ich durch die Strafe des Himmels zum Krſippel geworden bin, will ich das tun, was ein hilfloſer Menſch tun kann betteln. So bitte ich nur um die eine Gunſt, der Sammlungen, dort, wo ich abgeſtürzt bin, die Vorüber⸗ ehenden um ein Almoſen anzuflehen.“ Der Papſt, von der Foltergeßengeit des Krſtvvels gerührt, gewährte ihm dann das Muſeums den engen Hof verlaͤſſen, die letzten Autos mit ihren reichen Engländern und Amerikanern ratternd davonraſen, dann fährt in die gähnende Stille, faſt lautlos, eine vornehme Kutſche ein. Ein muskulöſer Diener in Livree ſpringt vom Kutſcherſitz des Wagens, ergreift reſpektpoll den Haufen zer⸗ lumpler Kleider und verkrüppelter Gliedmaßen und ſetzt ihn behutſam in die weichen Polſter. Ein gedämpftes Peitſchen⸗ knallen und der Wagen rollt leicht und federnd über die brei⸗ ten Steinplatten; auf den ſchmalen Hof fällt die Ruhe der Verlaſſenheit. Der Bettler begibt ſich zur Ruhe nach einem angeſtrengten Tageswerk. Vier prächtige Häuſer in Rom, ein 11 55 75 in der Cam⸗ pagna, ein gräflicher Schwiegerſohn, das ſind die Folgen eines Unglücksfalles, den ein kluger und geſchickter Krüppel in einen Glücksfall umzuwandeln wußte. Einmal im Jahr macht er ſich auch Ferien von ſeinem gewinnbringenden Beruf. Dann ſieht man in einem eleganten Seebad einen vornehmen, älte⸗ ren Herrn im Rollſtuhl, umgeben von ſeinen, im Liebesdienſt ſich übertreffenden Angehörigen. Das iſt die Geſchichte pom Bettler im Vatikan. Man nimmt ſich vor, beim nächſten Beſuch des Muſeums dem armen, reichen Krüppel kein Almoſen 99 ſpenden. Doch wenn man dann das klagende„poveretto“ hört, und der Lumpen⸗ haufen wie eine einzige flehende Gebärde iſt, ſtockt der Schritt: wie unter einem Bann ſtehend greift man in die Taſche und zahlt ſeinen ſchuldigen Tribut. 1 Das„grazie“ verklingt im Geräuſch hallender Schritte Walter Braunſels in Ludwigshafen Konzert des Pfalzorcheſters Das erſte philharmoniſche Konzert des Pfalzorcheſters ver⸗ mittelte der Muſftgemeinde Ludwigshafen einen exeignis⸗ und erlebnisreichen Abend von ſelten tiefer Wirkung. Kein glück⸗ licherer Auftakt zu der künſtleriſchen Arbeit des kommenden Winters könnte dem Pfalzorcheſter und ſeiner Leitung ge⸗ wünſcht werden: Ein Programm, erleſen in Geſchmack und Zuſammenſtellung, Ausführende von hohem künſt⸗ leriſchem Format und reifem Können, vom einzelnen Muſiker des Orcheſters angefangen bis zu Leiter und Soliſt, bis zu Walter Braunfels, dem„Clou“ des Abends. Eindrucks⸗ voll die kraftvolle Dirigentengeſtalt mit dem markanten Kopf, doppelt markant, wenn es in ſeinen Zügen wetterleuchtet im Sturme ſeeliſcher Empfindungen: finſteres Grollen aus einem bevorzugte Recht, als einziger Bettler im Vatikan die Mild⸗ aufgewühlten Innern, zündende Blitze aus der Hochſpannung Am Abend, wenn die letzten Beſucher des vatikaniſchen die zeitlich gebundene Form der Don⸗Juan⸗Figur in keiner der Reiſenden, jedoch iſt der Sachſchaden bedeutend, 55 8 lles geiſtiger Kontraktion, ein— Lächeln dazwiſchen, und das 1 beſtrickend in der Auswirkung, hinreißend zum Mitſchaſſe und Miterleben und ſo Orcheſter und Hörer mithineinbesch⸗ hend, elementar, organiſch faſt in den Kreis ſeiner Perſzzal⸗ keit und ſeines kün Energiekomplexes. Das iſt ren ter Braunfels als Dirigent. Und, was er gibt, iſt gebo man“ tiſche Phantasmagorie für großes Orcheſter.“ Von der klaſſiſchen Routinier⸗Geſtalt des Mozart ſcheg Kavalierzeitalters ausgehend, führt er ſeinen Helden ſehen alle Wandelgänge einer problematiſchen Natur, bald beſz en vom ſcharfen Auge des kühnen und ſcharf ziſelieren ach⸗ Skulpteurs, der jeder Linie bis ins feinſte Geäder n ſo aus dieſer Weſensart.„Don Juan“„eine klaſſiſch⸗ro 7 * —— geht, bald rein gedanklich, univerſell erfaßt und ſe mild abſtrahierende Vergöttlichung hinaufführend. haft Die Introduktion des Abends gab Prof. Boehe, leb 1 m begrüßt und mit Blumen geehrt, mit der Ouvertüre 4 3 Don Juan von Mozart, als reizvollem Gegenſpiehet dem eben Beſprochenen. Leiter und Orcheſter in vorzügli 1⸗ Faktur. Mit überlegenem Können geſtaltete Boehe die zer⸗ tanennatur des Helden, wie ſie aus ſich ſelbſt heraus er⸗ hängnis und Gericht gebiert.— Als Gegenſtück: Konſe, tante Symphonie für Violſne, Cello, Oßem Fagott und Orcheſter von Joſ. Haydn. Mit äl⸗ Höhevunkt des Abends vermöge eines zu feinſt berausgeſcgof, ten Zuſammenklanges der vier Violininſtrumente, non drich Sauer, Walter Kötſcher, Ernſt Gruhn und Frie ud⸗ Zeitz muſterhaft bedient. Der Zauber einer arkadiſchen Aes ſchaft von der Serenitas einer idealen Weltanſchauung üden ſtraßlt, lag über dieſem Haydn.— Vergeſſen wir nane et Soliſten des Abends, Fonannes Willu⸗ Frankfurl. Auce, ein reicher Gewinn fülr die Schatzkammer dieſes erſten Pien — karmontſchen Kanzertes. Ein Bariton mit ßbernorragenk Qualitäten an Matertal und Formung. Vielkeicht ſteßt dle Stimme etmas zu ſeſt und birat klanalſce Gefaßren gareme Zukunft. Aber das alles läßt nergeſſen die natürliche Wi ich⸗ und Schönheit des Organs. die in allen Stärkeg-aden gleln mäßig erſtrahlt. Wir hörten Händel und Moza diber ſeltener Formſchönheit. dann Schumanns„Der Soloz, ſvon J. Weismann inſtrumenttert) und„Dem Une on, lichen“ von Schuhert in der Mottlichen Inſtrumentatdez Eine plaſtiſche Geſtaſtung und zu Herzen geßende Wärme all⸗ Ausdrucks die wirklich unalltäglich iſt. Stürmiſcher Beif der auch Prof. Boehe galt, der glänzend akkompagnierte. 1 „„ Dr 5 7— 4 le en i⸗ er it PPPrrr — Xerreeere ee 7 4 Donnerstag, den 20. Oktober 1927 neue Mannuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 488 Wirtſchaftliches Soziales Hollands Auſchluß an die Hafraba gert b, Frankfurt a.., 10 Okt. Die vor einiger Zeit an⸗ eſſente Konferenz der holländiſchen Inter⸗ 3* en an einer Autoſtraße, die von den holländiſchen Haft 99 855 Köln⸗Düuſſeldorf und Siegburg Anſchluß an die 5 a⸗Straße nehmen ſoll, hat am 18. Oktober im Haag Ruß ſunden. Welche Bedeutung man dem Profekt beimeſſen kändiſcgeht daraus hervor, daß außer den Vertretern der hol⸗ 1 chen Handels⸗ und Induſtriekreiſe auch Delegierte der ſowi rage kommenden holländiſchen Großſtädte und Provinzen eil auch der holländiſchen Regierung an der Beſprechung die Grammen haben. Die Verſammlung beſchloß einſtimmig fieſer Antaftr 7 e des Baues raße, der im Einvernehmen mit der Hafraba E. V. Frankfurt a. M. arbeiten will. Ausſtellung des Hafraba⸗Vorprojekts Das in 45 Bänden 5 Das 1 zuſammengefaßte Entwurfswerk zur ueſfelde Hanſeſtädte⸗Frankfurt⸗Baſel, das kürzlich auf den ellungen in Baſel und Zürich das lebhafteſte Intereſſe reſſe und Oeffentlichkeit fand und namentlich gegenüber enranzöſiſchen Autoſtraßenplänen von den franzöſiſchen ſind n nach dem Süden den ungeteilten Beifall der Schweiz Kart kommt, wie wir erfahren, vom 30. Oktober ab in Augnmbe in Verbindung mit entſprechenden Vorträgen eſa usſtellung und vom 1. Dezember ab in Hannover. Die Faante Strecke mit ihren Variationsmöglichkeiten iſt auf en im Maßſtab:100 000 überſichtlich veranſchaulicht. Städtiſche Nachrichten Amzug unfschwer ſchnaubend, ſtoßend und fauchend zieht ein kleines, kattermiges Fahrzeug einen langen Möbelwagen langſam en ernd hinter ſich her. Vor einem Neubau hält das Fahr⸗ mit dem Möbelwagen. Es iſt einer der immer mehr auf⸗ ſeinenenden Bulldoggs. Er wird abgekoppelt und ſetzt ſich in we er ſchwerfälligen Art ſchnaubend und ſtoßend wieder in Be⸗ gung und läßt den Möbelwagen zurück. Kreiſchend öffnen e großen Türen des Möbelwagens, der bis zum äußer⸗ 1 mit Möbeln und anderen Gegenſtänden angefüllt iſt. ſchiedtig und ſchwer heben die Möbelpacker, die inzwiſchen er⸗ nen ſind, mit ſtraffgeſpannten Muskeln die großen Stücke üick it einem Traggurt verſehen, der unter den Möbel⸗ er en hindurchgezogen wird, packen muskulöſe Arme, nachdem heirdurt übher Hals und Schultern gelegt iſt, an. Es geht nſtrear mühelos. Beim näheren Zuſehen ſieht man aber die den tengungen, die die Möbelpacker aufwenden müſſen, um Rout ransport durchzuführen. Trotz der Gewohnheit und berültne, die ſich dieſe Leute durch ihre lange Tätigkeit erwor⸗ man aben, koſten ſchmale Treppen und unförmige Möbelſtücke ben chen Schweißtropfen. Wenn das transportierte Stück ſei⸗ Platz in der neuen Wohnung gefunden hat, geht es nach erſchnaufen und mit wuchtigen, etwas ſchwerfällig Schritten an das Heraufſchleppen der anderen Stücke. mm Inhalt des Möbelwagens ſcheint unerſchöpflich zu ſein, om er neue Gegenſtände der verſchiedenſten Form und Art ſche men zum Vorſchein. Endlich iſt der Wagen leer. Krei⸗ 8 ſchließen ſich wieder die Türen. Eine Lampe wird zur dah erung für die Nacht angebrannt. Die öbelpacker en ihre Arbeit getan. Neue wartet ſchon wieder auf ſie. eine etzt beginnt die der Hausfrau, die bei altem Umzug nicht zu beneiden iſt. Zuerſt das Packen in der mitin, liebgewordenen Wohnung, die viele glückliche Stunden, derunter auch Kummer und Sorge geſehen hat, und ſetzt wie⸗ N50 as Auspacken in der neuen ungewohnten Umgebung. Die es 10 haben ſchon ihren richtigen Platz gefunden. Nun heißt dert e vielen hundert Kleinigkeiten, die ein Haushalt erfor⸗ genſtgderſtauen, Stück für Stück der ſorglich eingepackten Ge⸗ und ande wird ebenſo ſorglich aus der Verpackung geſchält ſindet ſeinen gewohnten Platz. Selten geht ein Umzug e irgendwelche„Scherben“ vorüber, die immer är erlich enen. zumal wenn es ein altes Stück iſt, mit dem viele Er⸗ wertrungen verknüpft ſind, oder das ein altes Erbſtück oder ern olles Geſchenk darſtellt. Die Hausfrau trennt ſich nie Herten den 4 während des Eheſtandes lieb gewordenen ollttänden. as ſie die ganze Zeit über behütet und be⸗ Sach hatte, mußte gerade bei dieſem umzug dran glauben. die man weniger gut verpackt hatte, haben den Umzug 5 zend überſtanden und gerade das am beſten eingepackte mußte in die Brüche gehen. So geht es oft im Leben. Werb enn die Wohnung einigermaßen wohnlich gemacht iſt, in lickt die Hausfrau die ganze Arbeit. Man verſucht ſich ſchnaue neue Umgebung einzuleben. Unten fährt ratternd, ben ubend und ſtoßend ein kleines Ungetüm mit einem gro⸗ müſſen N* 1225 nicht 13 en. age: Tage der Unruhe, Aufregung und Un⸗ Tmütlichkeit, die Meuſan gerne mitmacht. „Volksmuſikpflege Die Aufgabe Nander Kunſtbegeiſterung und Tatkraft des verſtorbenen Initiabeimer Oberbürgermeiſters Martin, auf deſſen ten ative die Gründung des„Freien Bundes“ zurückzufüh⸗ iſt dankt auch der„Ausſchuß für Volksmuſik⸗ Sladtg e ſeine Entſtehung. Oberbürgermeiſter Martin und Nönnt at Dr. S. Stern betreuten, ſo lange es ihnen ver⸗ 8 rü war am Leben zu bleiben, dieſe junge Mannheimer krie ndung, an deren Wiederaufbau nach dem Ende des Welt⸗ Mittees mit neuen Kräften, wenn auch mit beſchränkten Geld⸗ Mueln erneut herangetreten wurde. Die„Oeffentliche Fdildtkbücherei“, die als Baſis für die muſikaliſche Volks⸗ erſtarnngsarbeit des Ausſchuſſes zu betrachten war und ſeine feckt praktiſche Auswirkung darſtellte, hat es in ihren ver⸗ zu em Räumen im Hintergebäude der Hochſchule für Muſik vone ner Sammlung von Schätzen praktiſcher Muſik gebracht, in Meren Reichhaltigkeit leider nur zu wenige Muſikfreunde annheim ſich eine Vorſtellung machen können. d. 5 Der„Einbürgerung“, der Pflege guter Muſik im Volke, ausfan ö werſchließlich mit dieſer Ausleih⸗ und Beratungsſtelle gedient uſt 0 Es mußten ſich öffntliche Darbietungen damit ver⸗ auzden, Aufführungen der hervorſtechendſten Tonſchöpfungen ſungder ganzen Entwicklung der Muſik, jedoch unter Ausſchal⸗ ſchrg deſſen, was noch im Streite der Meinungen haftet. So bnſtt man zur Veranſtaltung volkstümlicher Sinfonfe⸗ die derte, der ſogenannten„Volksſinfoniekonzerte“ fandeor dem Kriege an Vormittagen im Nationaltheater ſtatt⸗ en en, darnach aber, als die ſeeliſche Aushungerung der lan⸗ Cin Kriegsjahre nach Sättigung drängte, in den— für die lundeßbegehrenden kaum ausreichenden großen Nibe⸗ Pnſaal verlegt werden mußten. ihre Ju dieſen Nachkriegsjahren, in denen die Muſikbfcherei kon Beſtände zwar erhalten, aber nur ſpärlich ergänzen Unmte, hat der Ausſchuß auf dem Gebiete ſeiner Konzerke eine ſich uttelung vornehmen müſſen. Die Arbeiterſchaft ſchuf lich mit großen Opfern eine eigene Volksmuſikpflege, nament⸗ getaanf vokalem Gebiete und in der Ausweitung ihres Chor⸗ ratundsweſens bis zu den Meiſterwerken der Oratorienliter⸗ ſreitr: dagegen ſahen ſich Kreiſe des Mittelſtandes und der — Berufe mehr und mehr auf die volkstümlichen Konzerte the Ausſchuſſes angewieſen, für die nicht nur unſer National⸗ gentter⸗Orcheſter, ſondern auch zahlreiche Soliſten und Diri⸗ wä en, ſo das Roſé⸗Quartett, das Kergl⸗Quartett, allgialer, Kleiber u..,durch uneigennützige tätige Mitwirkung Aäzeit ein beſonderes Verſtändnis bekundet haben. In Sin⸗ in allen Schichten der Einwohnerſchaft, konnte aber nichtf Furt⸗K Marktbericht Das Bild der letzten Märkte iſt im allgemeinen völlig unverändert. Der Obſtmarkt zeigt die ganze Fülle des Herbſtes und auf dem Gemüſemarkt findet die Hausfrau in reicher Fülle alles, was ſie für Küche und Keller benötigt. Der heutige Markt ſtand im Zeichen des Sauer⸗ krautes. Zwei mächtige Schneibemaſchinen hatten ſich auf⸗ gebaut und haarſcharfe Meſſer raſchelten durch das ſaftige, friſche Grün der Krautköpfe, die ſich ihrer Bedeutung ent⸗ ſchieden bewußt zu ſein ſcheinen, denn ſie ſind gegen den ver⸗ gangenen Samstag bereits um 50 Pfennig für den Zentner in die Höhe geklettert.„Was ſich Eier und Filderkraut erlauben dürfen, iſt auch uns geſtattet,“ meinten die Bohnen, Pilze und Quitten und verlangten höhere Preiſe. Da ſind doch die Goldparmänen gand anders eingeſtellt:„Wir koſten das Pfund 35 Pfennig und wenn einer drei Pfund kauft, ſo kann er uns für 1 Mark haben,“ ſagten ſie in edler Menſchen⸗ liebe. Allerheiligen naht, der Sonntag der Toten, und der Markt bringt die letzte Blume des ſcheidenden Herbſtes, die leuchtende Aſter, in der das ganze Sommerwunder noch einmal vereinigt ſcheint zu einem letzten gutvollen Grüßen. Ganze Gärten waren zuſammengetragen und dazwiſchen brannten auf Kränzen von Immergrün und Tannenzweigen die blutroten Beeren der Ilex. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig je Pfund. Kartoffeln—6,5; Salatkartoffeln 15; Grüne Bohnen 30—60; Roſenkohl 35—50; Wirſing—12; Weißkraut—8; Rotkraut 10—15; Blumenkohl, Stück 20—100; Karotten, Bſchl. 8; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben, Pfd. 10—12; Spinat 15—20; Zwiebeln 12—15; Knob⸗ lauch, Stück—10; Kopfſalat, Stück—20; Endivienſalat, St.—15; Salatgurken—20; Schlangengurken 30—80; Kohlraben, Stück—8; Mangold 12—15; Rettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 20—40; Suppengrüns, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl.—8; Sellerie, Stück 10—40; Aepfel 10—35; Birnen 15—40; Zwetſchgen 25—30; Trauben 35—55; Pfirſiche g5; Orangen, St. 30—40; Zitronen, St.—12; Brombeeren 60; Preißelbeeren 75; Bananen, Stück 10—20; Nüſſe 25—40; Kaſtanien 20—35; Pfifferlinge 40—55; Grünreizker 20—40; Süßrahmbutter 220—260; Landbutter 200—210; Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 140—280; Eier, Stück 11—20; Quitten 30—40; Schwarzwurzeln 35—60; Tomaten 20—35; Hechte 100—180; Barben 120; Breſem 80—130; Kabeljau 60—70; Karpfen 160 1807 Weißfiſche kl. 60, Stockfiſche 50; Schellfiſche 45—70; Goldbarſch 50; Rotzungen 80—100; Schollen 90; Backfiſche 60; Hahn lebend, Stück 150 bis 3507 Hahn, geſchlachtet, Stück 200—750; Huhn, lebend, Stück 150 bis 350, Huhn, geſchlachtet, Stück 300—650; Enten, lebend, Stück 300 bis 400; Enten geſchlachtet, das Stück 500— 1200? Gänſe, lebend, Stück 600—800; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1200—1800; Tauben, geſchlachtet, Stück 120; Feldhühner, Stück 200—250; Faſanen, Stü 350—450; Rindfleiſch 130; Kuhflei 76; Kalbfleif 260.400, ieß d 130; Reh⸗die— 0 100; Re Bun Reh⸗ en und Keule 200—250;. 5 Bratfleiſch 18d. Haſen⸗Ragonut 120: Haſen * *Straßenraub. Am 15. Oktober mittags zwiſchen 1 und 2 Uhr, wurde einer Frau auf dem Damm längs des Neckar⸗ kanals, zwiſchen Friedhof und Riedbahnbrücke, von einem Radfahrer, im Alter von 28 bis 30 Jahren, der blaue Arbeits⸗ 15 1 991 119 e Nütze trug, die Hand⸗ ſche mit Inha entwendet. er Radfahrer fuhr in Richtung Mannheim davon. 27 * Autounfall. Infolge übermäßiger Geſchwindigkeit und Nichteinhaltung der rechten Straßenſeite, fuhr geſtern abend an der Straße am weißen Sand, ein mit 4 Perſonen beſetzter Perſonenkraftwagen gegen den an der Kobellſtraße ange⸗ ſchütteten Sandhaufen Drei Inſaſſen zogen ſich derartige Verletzungen zu, daß ſie in das Allgem. Krankenhaus verbracht werden mußten. Der Kraftwagen mußte abge⸗ ſchleppt werden. * In den Schacht geſtürzt. Ein 64 Jahre alter Rohrleger, der geſtern in einem Baugeſchäft in der Binnenhafenſtraße in einen vier Meter tiefen Schacht fiel, kam mit einer Kopfver⸗ letzung davon. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus verbracht. * Betriebsunfall. Ein 15 Jahre alter Schloſſerlehrling brachte in einem Betriebe in der Friedrichsfelderſtraße ſeinen rechten Arm in die Walzen einer Blechſchere. Der Verun⸗ glückte, der Quetſchung davontrug, wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus aufgenommen. * Balkenbrand. Durch fehlerhafte Bauweiſe geriet heute früh im Hauſe Luiſenſtraße 5 in Neckarau ein über einer a e in 19 Das Feuer urch die um 7. hr alarmierte Berufsfeuerwehr der Wache II gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 500 Mk. * Der au ſtark geheizte Räucherofen als Brandurſache. Durch zu ſtarkes Feuern in einem blechernen Räucherofen ge⸗ riet heute vormittag im Hauſe Kronenſtraße 2 in Feuden⸗ heim das zu nahe am Ofen aufgeſtapelte Brennholz in 5 4 n 15 57 5 e durch 10,25 Uhr alar⸗ e Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 150 Mk. koniekonzerten und Soliſtenabenden wurde es immer mehr zur Hauptaufgabe, Weſentliches in guter und beſter Form aufzuführen, durch Beſcheidung im Ausmaße der Programme und durch kurze„Einführungen“ nach und nach aber auch die Kreiſe der Einwohnerſchaft wieder dem Konzertbeſuch zu ge⸗ winnen, die den Glauben an die heilſame Kraft der Muſik in der Zeit 1 5 Muftk die 5 11 75 und Sorge ommen waren, den Muſikgenuß als„Luxusgegen⸗ ſtand“ aus ihrem Etat zu ſtreichen. Heute ſind die Konzerte der Volksmuſikpflege, deren Be⸗ ſucher aus allen Kreiſen der Bevölkerung Mannheims ſich zuſammenſetzen, vorwiegend als muſikaliſche Mittelſtandshilfe zu betrachten. Sie ſind darüber hinaus auch für das geſamte Muſikleben Mannheims bedeutſam, weil ſie in ihrer ganzen Art, in ihrer Programm⸗ und Preisgeſtaltung— die letztere ermöglicht der ſtädtiſche Zuſchuß immer weitere Kreiſe unſerem gefährdeten Konzertleben zurückzugewinnen Fibia end. Und daß gerade das Konzertleben, das für die epräſentation eines Gemeinweſens, für ſeine Geſchäftswelt guch, von unſchätzbarer Bedeutung iſt, ſich nicht in leeren Mauern abſpiele, nicht in„Trauerhäuſern“, die jeder Fremde gerne meidet das müßte die Sorge eines jeden Mannheimers ein. Dann iſt es keine Zukunftsmuſik mehr, daß die Gemein⸗ ſchaft der„Volksmuſiknflege“, in der es keine Schichtung gibt, ſondern nur Einmütigkeit im Willen und im Wollen zur Muſik, einmal ſo erſtarkt, daß ne auch— wie der große„Kon⸗ 3 in der blühenden württembergiſchen Landeshaupt⸗ tadt— anderen als den eigenen Konzerten Kraft leihen und Widerhall verſchaffen kann.* Das Generalprogramm der Volksmuſikpflege. Für die Konzerte des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege, der ſeine Winterarbeit Ende Oktober mit drei unentgelt⸗ lichen Aufführungen für die oberen Volksſchulklaſſen einleitet, iſt das Generalprogramm nunmehr feſtgeſtellt. Das erſte Sinfoniekonzert des Nationaltheater⸗Orcheſters am 14. No⸗ vember leitet Kapellmeiſter Erich Orthmann. Er bringt ein Concerto grosso von Händel und Haydns Sinfonie mit dem Paukenſchlag. Dazwiſchen ſpielt Kammermuſiker Max Fühler ein Mozart⸗Konzert für Flöte mit Orcheſterbeglei⸗ tung. das von Generalmuſikoͤirektor Lert geleitete zweite zinfoniekonzert am 9. Januar wurde als Soliſt der junge Wiener Geiger Walter Schneiderhahn verpflichtet. Er ſpielt das Mendelsſohn⸗Konzert. Dazu gelangen Schu⸗ berts Bedur⸗Sinfonie und eine Ouvertüre zur Wiedergabe. Im dritten Sinfoniekonzert am 19. März bringt der Otteſche Knabenchor aus Frankfurt a. M. unter Leitung von Ka⸗ pellmeiſter Sinzheimer die„Ammenuhr“ von Braunfels zur Aufführung, es folgen ein Beethoven⸗Klavierkonzert mit Vereinsnachrichten Der Männergeſangverein Lindenhof iſt der Trabition, den alljährlich im Oktober ſtattfindenden Herrenausflug nach der Pfalz zu verlegen, in dieſem FJahre untreu geworden und bat ſich einmal die Gegend Sins⸗ beim und Steinsfurth an der Elſenz angeſehen. Man hatte dieſe Wahl wirklich nicht zu bereuen, denn es kann ohne Wei⸗ teres geſaat werden, daß noch ſelten ein Herrenausflug ſo nachhaltige Eindrücke hinterließ wie der diesjährige. Bei der Abfahrt.16 Uhr konnten immerhin 50 aktive Teilnehmer feſt⸗ geſtellt werden, denen ſich einige paſſive Mitalieder, die ſich im Kreiſe der Sänger ſtets wohlfühlen. zugeſellten. Die etwa zwei Stunden in Anſpruch nehmende Eiſenbahnfahrt ver⸗ kürzte man ſich nach Möglichkeit und freute ſich des wunder⸗ vollen Tages. In Sinsheim angekommen., ſang der Chor zum Gruß zunächſt ſeinen Sängerſpruch. um ſich geſchloſſen alsdann ſofort zur Zöglingsanſtalt zu begeben, zu deren Beſichtigung die erforderliche miniſterielle Genehmigung eingeholt worden war. Die Zöglingsanſtalt liegt wunderſchön auf einer Anhöhe und war ehemals ein Benediktinerkloſter, das nachweisbar ſchon im 12. Jahrhundert exiſtierte. Die Anſtalt beherbergt zur Zeit 108 geiſtesſchwache junge Menſchen im Alter von 14 bis 21 Jahren, die ihr ſämtlich von der Zentralanſtalt Flehin⸗ gen zugeteilt werden. Der Verein hatte Gelegenheit, ſich unter Führung eines Wärters von den muſtergültigen Einrichtun⸗ gen der Anſtalt zu überzeugen. Jeder Zögling hat hier die Möalichkeit, ein Handwerk zu erlernen. Es war daher beſon⸗ ders die Beſichtigung der Werkſtätten intereſſant. Vorhanden ſind eine Schuhmacherei. Schneiderei, Korbflechterei, Schrei⸗ nerei uſw. In abſehbarer Zeit will der umſichtige Direktor dieſer Anſtalt auch noch eine Sattlerei einrichten laſſen. Der Direktor übernahm ſpäter in liebenswürdiger Weiſe die Füh⸗ rung ſelbſt und konnte mit Genugtuung beſtätigen, daß ſchon ſo mancher ſeiner Sorgenkinder draußen in der Welt als Handwerker ein nützliches Mitalied der menſchlichen Geſell⸗ ſchaft wurde. Dieſe als Handwerker entlaſſenen Zöglinge blei⸗ ben jedoch ſtets unter Aufſicht der Anſtalt. Die Bedauerns⸗ werteſten unter dieſen geiſtesſchwachen ſungen Menſchen kön⸗ nen ſich mit einer vernünftigen Arbeit begreiflicherweiſe nicht beſchäftigen. Während der weiteren Beſichtigung kam ein Teil der Anſtaltsinſaſſen geſchloſſen von der Kirche zurück. Sie ſtellten eine Sängerriege zuſammen und bewieſen durch den guten Vortrag des Liedes„Rüdesheimer Wein“, daß ſie auch ſingen können. Der Männergeſang⸗Verein Lindenhof ließ es ſich natürlich nicht nehmen, hierauf mit zwei Lieder⸗ vorträgen zu antworten. Zu Ehren des Anſtaltsdirektors wurde vor deſſen Dienſtwohnung alsdann noch ein beſonderes Lied geſungen, worauf die zweiſtündige Beſichtigung nach Dankesworten des Vereinsvorſitzenden. Herrn E. Rinder⸗ ſpacher, ihren Abſchluß fand. Die vielerlei Eindrücke ſollten am Nachmittag noch ver⸗ mehrt werden durch die ebenfalls vorgeſehene Beſich⸗ tigung der Kreispflegeanſtalt, deren Direktor herz⸗ liche Begrüßungsworte an die Sängerſchar richtete, um dar⸗ nach perſönlich die Führung zu übernehmen. Dieſe Anſtalt. die über vortreffliche Einrichtungen verfügt, hat die ſchwierige Aufgabe, geiſtesſchwachen alten Leuten(Pſychopathen) eine Pflegeſtätte zu ſein. Die Pflege der zurzeit 345 Inſaſſen iſt begreiflicherweiſe beſonders ſchwierig. Auffallend ſind ühera! die ſauberen, luftigen und ſonnigen Räume dieſer Anſtalt, die am 16. Oktober auf ihr 50jähriges Beſtehen zurückblicken konnte. Die alten Leute, darunter ſteinalte, die das Bett nicht mehr verlaſſen können, freuten ſich ſehr über die Liedervor⸗ träge und ſo ſchied man in dem Bewußtſein, dieſen bedauerns⸗ werten Menſchen weniaſtens eine beſcheidene Freude bereitet zu haben. Herzliche Worte des Dankes des Anſtaltsdirektors — 78 85 den Abſchluß einer außerordentlich lehrreichen Beſich⸗ igung. Es folgte eine halbe Wegſtunde nach dem Endziel Steins⸗ furth, wo dem Verein inſofern eine Ueberraſchung zuteil wurde, als er einige hundert Meter vor dem Ort von der Steinsfurther Muſikkapelle eingeholt wurde. So zog man mit Sanag und Klang und entſprechend gehobener Stimmung in Steinsfurth ein. wo ein Gönner des Vereins einige Faß Bier auflegen ließ. Während deſſen ließ in eifriger Weiſe die Kapelle ſich hören und vier Stunden ſpäter, viel zu früh, er⸗ folgte die Rückfahrt nach Mannheim. 15 * Hühnerdiebſtahl. Aufgefunden wurde ein Sack mit zwei getöteten Hühnern, davon eines ſchwarz, das andere grau, ſowie 6 Hühnerköpfen, die zweifellos von einem Ein⸗ bruch in einen Hühnerſtall herrühren, in den Spelzengärten. Der rechtmäßige Eigenkümer wolle ſich an die Kriminalpolizei im Schloß, Zimmer 137, wenden. * Verſchüttet. Ein 25 Jahre alter Maurer, der geſtern bei Erdarbeiten in einem Neubau in Neckarau verſchüttet wurde und ſich dabei den linken Unterſchenkel brach, fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. Walter Braunfel sund„Til Einſpceker elk e Streiche“ von R. Strauß. Im vierten Sinfoniekonzert am 23. April in dem Kammermuſiker Homann als Soliſt zum erſten Male in Mannheim Strieglers Scherzo für Pauke und Orcheſter ſpielen wird, dirigiert Generalmuſikdirektor Felix Lederer Werke von Tſchaikowsky und Borodin. Den Sin⸗ foniekonzerten, die ſtets Montags ſtattfinden, geht jeweils wieder eine kurze Einführung von Karl Eberts voraus. Als Sonderveranſtaltungen ſind feſtgelegt für Januar ein Abend des Kergl⸗Quartetts mit Quartetten von Ditterodorf und Dyorak, im März ein Abend„Weltliche Orgelmuſik“ mit Arno Landmann. In der erſten Sonderveranſtaltung ſingt außerdem Jane Freund⸗Nauen von Hindemith den „Die junge Magd“ mit Begleitung des Streich⸗ quartetts. Corinth und Kokoſchkaausſtellungen in Stuttgart. Der württembergiſche Kunſtverein hat dem Gedächtnis des deutſchen Meiſters Corinth die ſchönſten Säle! des Kunſt⸗ gebäudes eingeräumt. Man ſieht die charakteriſtiſchen Proben Corinthſcher Stilwandlungen von realiſtiſchen Szenen bis zu den großen viſionären Schöpfungen der zwei letzten Jahre. Wir nennen„Charlotte Behrend“ aus der Frühzeit, aus den Kriegsjahren das monumentale Bild des„ſchwarzen Huſaren“, die ſchönſten Landſchaften und Blumenſträuße und zuletzt„Ecce homo“,„Kreuzigung“ das„Selbſtbildnis“.— Im Kunſthaus Schaller iſt bis Mitte November eine glänzend ausgewählte Schau großer Kokoſchka⸗Gemälde zu ſehen. Es ſind darunter die epochemachenden Städtebilder von Paris und London, die von Van Gogh beeinflußten Badeſtrand⸗ bilder franzöſiſcher Herkunft und einige berühmte T. E. Das Geſtänoͤnis der Liebe Zu dem franzöſiſchen Luſtſpieldichter Robert de Flers kam eines Tages ein junger Autor, den de Flers ſchon von Kindheit an kannte, und den er ſehr lieb hatte. Der junge Mann klagte dem älteren Freunde ſehr niedergeſchlagen, daß es ihm durchaus nicht gelingen wolle, das Herz einer entzückenden Interpretin des„Heiligen Hains“ zu erobern. Der welterfahrene Dichter hörte dem jungen Kollegen und Freund mit einem ſkeptiſchen Lächeln zu, bis dieſer endlich ſchloß:„Ich bin ſicher, daß ſie mich liebt. Ich bin deſſen ganz ſicher. Aber, ich mag tun, was ich will, ich kann ſie nicht zu einem Geſtändnis brüngen.“—„Lieber Freund,“ ſagte Robert de Flers, und ſein ſteptiſches Lächeln war verſchwunden,„es iſt immer viel ſchwerer das Geſtändnis als den Beweis ihrer Liebe zu erlangen.“ st. 4. Seite. Nr. 486 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 4. Donnerstag, den 20. Oktober 1027 Veranſtaltungen Erſter Meiſterklavierabend. Am Freitag, 21. Oktober beginnen mit v. Pauer die Meiſterklavierabende. Max v. Pauer, 3. Zt. Leiter des Leipziger Konſervatoriums und in Süddeutſchland vor allem als längjähriger Leiter der Württembergiſchen Landeshochſchule für Muſik bekannt, wird Werke von Bach, Beethoven, Schumann, Liſzt und Joſ. Haas ſgielen. Kommunale Chronik 5 Erhöhung der Straßenbahnfahrpreiſe in Karlsruhe Der Karlsruher Bürgerausſchuß beſchäftigte lich am Dienstag zu Beginn einer ſchließlich nahezu fünf Stunden in Anſpruch nehmenden Sitzung mit der neuerlichen Erhöhung der Straßenbahntarife, die mit der Unterbilanz der Straßenbahn und der Erhöhung der Gehälter der Beamten begründet wurde. Oberbürgermeiſter Dr. Fin⸗ ter, der die Vorlage begründete, erklärte, daß ſie ebenſo unangenehm wie notwendig ſei. Die Stadt habe bisher den Standpunkt vertreten, daß die Straßenbahn ihre Aus⸗ gaben ſelbſt decke, aber anderſeits keine der Stadt gewinnbringende Einnahmequelle ſein dürfe. An dieſem Grundſatz müſſe man feſthalten. Als ſich in Karlsruhe die Ausgaben der Straßenbahn durch Lohnerhöhungen und notwendige Neueinſtellungen vermehrten, habe 1926 die Straßenbahn einen Zuſchuß von 36 000.I erfordert. Das Jahr 1927 brachte zwar eine Beſſerung, aber durch neue Linien, Verdichtung des Verkehrs, entſtanden weitere Aus⸗ gaben. Dazu kommt jetzt die Lohnerhöhung für das Perſonal. In den meiſten deutſchen Städten ſind die Schaffner nicht Beamte, wie in Karlsruhe, ſondern Arbeiter. Die zunächſt vorgenommene Erhöhung des Bartarifs brachte eine unge⸗ heure Abwanderung zum Heftchentarif, ſo daß Bei gleichbleibender Freguenz keine Mehreinnahme trotz der Tariferhöhung eintrat. Man hatte ſich damals eben getäuſcht. Die Tariferhöhung war ein Schlag ins Wafſſer. Im Auguſt mußte auch der Heflchentarif erhöht werden, frei⸗ Iich traten infolge des Beſchluſſes des Bürgerausſchuſſes keine Erhöhungen in dem von ihm(Redner) für erforderlich gehal⸗ tenen Umfang ein. Nun müſſe das nachgeholt werden, da man damals zu optimiſtiſch war. Es könne auf die Dauer kein geſundes kommunalpolitiſches Prinzip ſein, daß den Benutzern der Straßenbahn aus allgemeinen Steuer⸗ mitteln die Fahrt verbilligt werde. Der Oberbürgermeiſter begründete dann den Vorſchlag des Stadtrats. Halbe Hefte mit 6 Fahrſcheinen ſollen nicht mehr ausgegeben werden. Dann ſprach der Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes, Rothweiler, der lt.„Karlsr. Ztg.“ die Wiedereinführung der Hefte mit zwei Teilſtrecken befürwortete, weil viele Kurzfahrer nach Wegfall der Zweiteilſtreckenhefte abge⸗ ſprungen ſeien. Auch wünſche der Stadtverordnetenvorſtand, daß die halben Hefte wieder eingeführt werden. Ferner ollen auch Fahrſcheinheſte für Kinder eingeführt werden. In der ſehr ausgedehnten Ausſprache, in der Redner aller Par⸗ teien das Wort ergriffen, wurden weitere Anträge begrüſidet, auch ein ſolcher, der die Erhöhung von Heften für zwei Teil⸗ ſtrecken für 1,50./“ und für fünf Teilſtrecken für 180./ 3(letztere Erhöhung gegenüber dem Vorſchlag des kadtrats(1,70./) iſt notwendig, um einen durch die Teil⸗ ſtreckenheftchen für Kurzfahrten entſtehenden Ausfall zu ver⸗ meiden), eine Erhöhung des Fahrpreiſes für Fahrten nach 12 Uhr nachts, Einführung von Arbeiterwochenkarten. In der Ausſprache wurde noch auf die Gefahr der Rückwirkung auf die Preisgeſtaltung im allgemeinen hingewieſen. Der Oberbürgermeiſter lehnte alle Anträge ab, die Minderein⸗ nahmen bringen würden. Im Verlauf der Debatte zog ſich der Stadtrat zu einer Beſprechung zurück, in der er der Wiedereinführung der Zweiteilſtreckenhefte Zuſtimmte. Der Preis für 12 Fahrten ſoll ſein 1,50./, für ünfteilſtrecken 1,80.„4. Die Anträge fanden Annahme, der letztere allerdings nur mit 46 Stimmen gegen 41 Stimmen. Kinderfahrſcheine ſollen im Barperkehr 10 Npf. koſten, Fahrſcheinhefte mit 6 Scheinen 40 Rpf. Die Preiſe der Schülerkarten und Lehrlingskarten werden nach dem urſprüng⸗ lichen Plan des Stadtrates erhöht. Im weiteren Verlauf der Sitzung wure eine Vorlage des Stadtrats angenommen, den ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten Vorſchüſſe wie den Reichsbeamten zu gewähren. Anträge der Sozialdemokraten, die eine Mehr⸗ ausgabe von 200 000./“ erfordern würden. wurden abgelehnt, ebenſo kommuniſtiſche. Die Elektrifizierung der Karlsruher Lokalbahn Grünwinkel⸗Durmers⸗ bheim wurde genehmigt. Der für die Förderung des Wohnungsbaues im Rechnungsjahr 1927 zur Verfügung ſtehende Betrag ſoll von 7535 000.& um 295 000 R.“, alſo auf 9885 000.II, erhöht werden. Zur Deckung dieſes Mehr⸗ aufwandes werden zur Verfügung geſtellt: weitere Wirt⸗ ſchaftsmittel in Höhe des Mehrbetrags des ſtädtiſchen Anteils an der Gebäudeſonderſteuer(ſchätzunasweiſe 300 000.//). Roſa Montanas Diamanten 37 Kriminalroman von Sven Elveſtad Commander Cramer, der ziemlich weit von Abraham T. entfernt ſaß, fühlte ſich unſicher. Er trank faſt nichts, da er in Form bleiben wollte. Er war feſt überzeugt, daß während die⸗ ſes Diners etwas Unerwartetes paſſieren müſſe. Der frohe, feſtliche Lärm um ihn her ſtörte ihn und machte ihn nervös, wie das Grollen eines aufziehenden Unwetters. Es war etwas Feindſeliges in der forcierten Luſtigkeit der Geſellſchaft. Dies kameradſchaftliche Zutrinken nach rechts und links, dieſe Freundſchaftsausbrüche, dieſe zur Schau getragene Herzlichkeit — was ſollte das? Unter all dem lauerte ja doch nur der Haß, Berechnung und Bosheit. Wie grell dieſer Lärm klang! Es war ein babyloniſches Feſt, eine der letzten Orgien dieſer Zeit; alles was hier war, war zum Untergang verurteilt, nur Wußte es noch keiner. Aber in den Lichtreflexen, die über das pergoldete Leder der Zimmerwände tanzten, konnte man in der Ahnung kommenden Unglücks die unheimliche ſchickſalſchwan⸗ gere Schrift an der Wand leſen, die in jenen Monaten drohend über jeder Luſtbarkeit ſtand. Was wollte Abraham? Dem Commander war die Situa⸗ tion noch nicht klar geworden. Er eebel daß dieſe ſcheinbar ſorgloſe Munterkeit einen Kampf verdeckte, der ſich unter der Oberfläche entwickelte, einen erbitterten und gefährlichen Kampf um einen großen Einſatz. Aber er wußte nichts Siche⸗ res über die Art des Kampfes, und das machte ihn unruhig. Und wußte es Abraham? War Abraham der Angreifer oder hatten die anderen das Heft in der Hand, und war Abraham nur ganz einfach in eine Abwehrſtellung gezwungen? Com⸗ mander Cramer neigte zu dieſer Annahme. Er ſah in Ter⸗ dongen den großen, gefährlichen Gegner, und Mynherr hatte von dem Augenblick ſeiner Ankunft an eine überlegene und ſiegesſichere Miene zur Schau getragen. Der Commander bemerkte, daß Terdongen ſich mit Vorliebe mit Abraham T. unterhielt. Seine Worte waren ſcherzend, faſt neckend und doppelſinnig. Es war als ſpielte er mit ſeinem Opfer. Ein⸗ mal fing der Commander einen Blick Bratsbergs auf und ſuchte darin zu leſen. Abraham erhob ſein Glas und tran ihm zu. Als er ſich vorbeugte, lag in ſeinem Blick ein ſtum⸗ meß, aber beſtimmtes Zeichen. Abraham hielt einen Augen⸗ blick das Glas an den Mund. ohne zu trinken. Das konnte eine Warnung bedeuten, vorſichtig zu ſein und nicht zuviel zu ſagen. Der Commander faßte es ſo auf. Sonſt war in Abra⸗ ams Geſicht nichts zu leſen, es war und aus⸗ ruckslos. Der Commander verſtand weswegen, de nn er be⸗ weitere Kommunaldarlehen einſchließlich Kommunal⸗Sonder⸗ darlehen des badiſchen Staates zur Förderung des Wohnungs⸗ baues(550 000./) und weitere Anlehensmittel in Höhe von 1500 000.4. Bürgermeiſter Schneider führte dazu aus, es ſei allerdings damit zu rechnen, daß infolge der ſchlechten Verhältniſſe auf dem Geldmarkt es nicht möglich ſein werde, die Gelder für den Wohnungsbau zu bekommen. Die Vorlage wurde ſchließlich zurückgeſtellt. Zum Schluß wurde einer Vorlage, die dem Verein Jugendhilfe ein Dar⸗ lehen für den Bau eines Kinderſolbades in Donau⸗ W eſchingen in Höhe von 186 000.J geben will, zugeſtimmt. Einſetzung einer Unterſuchungskommiſſion durch die Wiesbadener Stadtverordnetenverſammlung * Wiesbaden, 19. Okt. In der Stadtverordneten⸗ verſammlung kam zur Sprache, daß Unterſchlagun⸗ gen in der Inſtallationsabteilung des Bieb⸗ richer Elektrizitätswerkes ſchon vor der Eingemein⸗ dung vorgekommen ſind. Es wurden bereits bezahlte Poſten als Reſte weitergeführt. Aber auch in der Verwaltung Alt⸗ Wiesbadens ſind erſt jetzt Unregelmäßigkeiten entdeckt wor⸗ den, wie der Oberbürgermeiſter ausführte, und zwar bei den Waſſer⸗ und Lichtwerken. Sieben Beamte koömmen dabei in Frage, wie Stabtverordneter Dengel bekundete, der gleich⸗ zeitig wegen weiterer Veruntreuungen, ſo beim Standesamt, bei der Krankenhausverwaltung, bei der Feld⸗ polizei in Biebrich u. a. m. ſchärfſte Vorhaltungen wegen un⸗ genügender Kontrolle durch die höheren Verwal⸗ tungsbeamten machte. Nachdem ſich Oberbürgermeiſter Tra⸗ vers und ſämtliche Fraktionsredner für die Einſetzung einer Kommiſſion ausgeſprochen hatten, fand der Antrag der ſozial⸗ demokratiſchen Fraktion:„Die Stadtverordnetenverſammlung wolle beſchließen, eine Kommiſſion einzuſetzen, die alle in den letzten Jahren und bis jetzt bekannt gewordenen Veruntreu⸗ ungen und Unterſchlagungen von Beamten und Angeſtellten nachprüft; die Kommiſſion hat ferner die Aufgabe, alle er⸗ laſſenen Prüfungsanordungen des Magiſtrats daraufhin zu prüfen, ob dieſe genügen oder abgeändert bezw. erweitert wer⸗ den müſſen“, einſtimmig Annahme. In die Kommiſſion wird je ein Mitglied der ſechs Fraktionen gewählt. Aus dem Lande Zur Einweihung des Edinger Kriegerdenkmals wird uns von Bürgermeiſter Reinle unter Bezugnahme auf die Ausführungen in Nr. 477 geſchrieben: „Als dem Krieger⸗ und Militär⸗Verein auf ſein Erſuchen vom 11. April 1927 durch den Gemeinderat ein Platz auf dem Friedhof zur Verfügung geſtellt(Beſchluß des Gemeinderats vom 20. 4. 1927) und der Verein gebeten worden war, eine Skiaze oder Zeichnung vorzulegen. hat der Verein dem Ge⸗ meinderat tatſächlich keine Antwort gegeben. Mit Schreiben vom 23. 7. 27 hat der Verein dann mitgeteilt, daß das Denk⸗ mal ſoweit fertig ſei und daß man ſich entſchloſſen habe, es im Garten der Brauereiwirtſchaft aufzuſtellen. Damit wurde der Gemeinderat plötzlich vor eine vollendete Tatſache geſtellt. Da der Platz im Brauereigarten keine Anerkennung fand, konnte nicht anders, als geſchehen, gehandelt werden, ſo bedauerlich dies war.“ Da nunmehr beide Teile zum Wort gekommen ſind, iſt die Angelegenheit für uns erledigt. * * Schriesheim, 19. Okt. Am 18. Oktober feierten die Ehe⸗ leute Joſeph Abel und deſſen Ehefrau Katharina geb. Hart⸗ mann das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Aus dieſem Anlaß brachte der Männergeſangverein Eintracht dem Jubelpaar, deſſen eifriges Mitglied Abel iſt, ein Ständchen.— Wiederum verließen am vergangenen Sonntag zwei junge Schriesheimer Bürgerstöchter, und zwar Anna Ortlipp und Marta Marx, ihren Heimatort. Sie traten ihre Fahrt mit dem Dampfer des Norddeutſchen Lloyd von Bremen aus nach Nordamerika an.— Z. Zt. iſt man hier bemüht, ein Ver⸗ zeichnis ſämtlicher Schriesheimer und Schriesheimerinnen, die nach dem Kriege ausgewandert ſind, aufzuſtellen, das wohl eine ſtattliche Anzahl aufweiſen wird. In abſehbarer Zeit verlaſſen wiederum drei junge Schriesheimer unſeren Ort um ihr Glück im fernen Amerika zu ſuchen. 2. Doſſenheim, 19. Oktbr. Heute früh wurde am Rechen des Schwabenheimer Elektrizitätswerkes die Leiche des vor 14 Tage ertrunkenen Steinbpechers Karl Kunkel geländet. Die Leiche wurde auf dem hieſigen Friedhof beerdigt. Der Zweite, der ſich am verfloſſenen Freitag nacht ebenfalls im Kanal ertränkt hatte, Sebaſtian Rödinger iſt bis jetzt noch nicht gefunden. Dieſer hat ſich ganz bis auf das Hemd ſeiner Kleider entledigt. Seine Kleider wurden am andern Morgen am Kanalufer gefunden.— Geſtern wurden dahter die Ta⸗ bakgrumpen aufgekauft und verwogen. Ein Teil der Ablieferer bekam für das Pfund 23 Pfg., der andere Teil, der im Preis nicht nachgab, bekam für das Pfund 30 Pfg. merkte gleichzeitig, daß Terdongen ſie beide beobachtete. Ter⸗ dongens Blick ging von einem zum anderen, als wolle er er⸗ 1 welche ſtillen Mitteilungen zwiſchen ihnen hin und er flogen. leich darauf gelang es dem Commander, eine Beobach⸗ tung zu machen, die an ſich vielleicht keine große Bedeutung hatte, die ihn aber doch ſtutzen ließ. Das kam ſo: Der Comman⸗ der ſaß mit dem Geſicht gegen die breiten,faltigen Draperien der Fenſter. Die Vorhänge waren zugezogen, um das Tages⸗ licht abzuhalten. Das Licht färbte die ſchwere Seide mit einem gedämpften, blutigen Schein, einem phantaſtiſchen Schimmer, der ab und zu von den Wolken verdunkelt wurde, die weit draußen unter dem Sommerhimmel dahintrieben. An einer Stelle ſchloſſen die Gardinen nicht ganz; hier fiel das Tageslicht klar und kreideweiß herein, und man konnte einen kleinen Ausſchnitt des Gartens, des Weges und das Dach einer fernen Villa ſehen. Durch dieſe Oeffnung er⸗ ſpähte der Commander ein zweiſitziges Automobil, das auf dem Weg vorbeifuhr. Am Steuer ſaß eine Dame, ſonſt war der Wagen leer. Obwohl der Commander die Erſcheinung nur in dem flüchtigen Bild einer Sekunde erfaßt hatte, war es ihm gelungen, die Dame im Auto zu erkennen. Es war Michelina, die junge Kopenhagnerin, Roſa Montanas Buſen⸗ freundin. Das Automobil war auf die Villa zugefahren. In dieſem Augenblick hielt es vielleicht ſchon unten im Garten, und Michelina war ausgeſtiegen. Aber was wollte Michelina hier um dieſe Stunde? Hatte ſie die Abſicht, an dem Feſt teilzunehmen? Der Commander entſann ſich, vorhin nach Michelina gefragt zu haben.„Nein, Michelina iſt zu ihrer Schweſter in Schweden gereiſt,“ war ihm von Johannes geantwortet wor⸗ den,„vor ein paar Tagen kommt ſie nicht zurück.“ Der Commander dachte, daß Michelina und Roſa ſich vielleicht ent⸗ zweit hätten. Johannes, der Leichtſinnige, flatterte ja immer zwiſchen beiden hin und her. Heute thronte Roſa Montand als Wirtin an der Tafel. Aber nun war Michelina zurück⸗ gekommen. Cramer kannte das junge Mädchen; es war ſtolz und eigenſinnig. Es mußte etwas geſchehen ſein, das ſie nach „Feiringshaus“ zurückgetrieben hatte. Während der Commander daſaß und hierüber nach⸗ grübelte, fiel ihm ein Diener auf, der Hammerſmith eine Schüſſel reichte. Der Mann kam Ihm bekannt vor, und er king an darüber nachzudenken, wo er ihn geſehen habe, ob bei Wivel, oder vielleicht im Palaſthotel? Da richtete ſich der Die⸗ ner auf, und Cramer erkannte ihn. Der Commander mußte ſich förmlich Gewalt antun, um kein dummes Geſicht zu machen. Er fing wieder vom Sſterdal an. QWeinheim, 19. Ott. Die Gruppe 2(Heidelberg) dez Badiſchen Forſtvereins unternahm heute vormittag mit den forſtlichen Kollegen aus Heſſen und der bayeriſchen Rheinpfalz einen Forſtbotaniſchen Ausfſlug an die Bergg ſtraße. Vom Bahnhof Weinheim aus fuhren die etwa Forſtmänner mit Sonderpoſtautos über Birkenau durch das Kallſtädter Tal und begaben ſich dann zu Fuß auf den Bug klingener Höhenrücken, von wo aus die Höhenwanderung 70 heſſiſchen Forſtbezirk Birkenau und im badiſchen Jorſtbein einheim bis zum Wachenberge angetreten wurde. Im Gh hauſe der Wachenburg nahm man das gemeinſame Mittag mahl ein, wobei Oberbürgermeiſter Huegel die Gäſte herz⸗ lichſt begrüßte. 16 * Karlsruhe, 18. Okt. Im Alter von 75 Jahren iſt Von⸗ Vier, der Seniorchef der Firma Himmelherber u. Vier gle ſtorben. Herr Vier trat vor mehr als 50 Jahren in 1 Firma ein und wurde ſpäter Mitinhaber. In den vielen Jahrzehnten ſeiner Tätigkeit hat er weſentlich zum Empse, blühen der Firma beigetragen. Im Einzelhandel war de Verſtorbene lange Jahre an führender Stelle tätig geweſen. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der gernpfte Gaſt Eine teuere Zeche brockte ſich ein Gaſt ein, der erſtmals n der Wirtſchaft„Zum weißen Elefanten“ erſchien und gle ſchwer gerupft und hereingelegt wurde. Es war am 7. 1 abends? Uhr, als der etwa 45 Jahre alte Herr die Wirtſche betrat, wo ſich zwei Frauen ſeiner ſofort liebevoll annaf men. Auch bei dem Stammpublikum erfreute er ſich, zualuſ⸗ er ſeine reichgefüllte Brieftaſche ſehen ließ, ſofort großer merkſamkeit und Beliebtheit. Es entwickelte ſich bald frohes Zechgelage, da der zum erſtenmal in deig Lokal anweſende Gaſt die Zeche bezahlte. Als er dann te Heimgehen dachte, fehlte ihm ſeine mit 1450 M. geſpi 15 Brieftaſche. Er hatte das Geld auf die Bank verbriahhn, wollen, wurde aber aus irgend einem Grunde daran gehl dert. Als er den Verluſt bemerkte, waren die um den 71 herumſitzenden Männer bereits verſchwunden, ledigl 1. die beiden Frauen befanden ſich noch in ſeiner Geſellſcan Wegen des Diebſtahls der Brieftaſche und wegen Hehler ſaßen nun ſechs Angeklagte, darunter auch die beiden Fraue⸗ auf der Anklagebank des Schöffengerichts. Es waren 5 der 28fährige Former Johann Fröhlich aus Mundenhezet der 30jährige Matroſe Auguſt Egenolf aus Wiesbaden, de 34jährige, verheiratete, von ſeiner Frau aber getrennt leben Schloſſer Albert Pfitzenmaier, der 30 Jahre alte 225 löhner Auguſt Liener aus Ludwigshafen, die 28ſährige Ehe, frau Anna Grünewald aus Stuttgart und deren Jreuz din, die 42 Jahre alte Näherin Wilhelmine Reinhard Darmſtadt. Die Angeklagten beſtreiten den Diebſtahl 5 Brieftaſche. Auguſt Liener will ſie von Egenolf zur Verwa — rung erhalten, dann zu der Anna Grünewald in die Wohnun gegangen ſein und ihr und der Wilhe. Reinhard aus Dar 1 ſtadt das Geld gegeben haben. Die leere Brieftaſche warf mgg dann in den Neckar. Von den 1450 M. wurden noch 1250 le dem von den Frauen angegebenen Verſteck gefunden. Wie in Angeklagten erzählten, waren ſie in der gleichen Nacht noch 1 einer Diele geweſen. Andern Tags hatte man ſich dan Sachen gekauft, die auf dem Gerichtstiſch lagen.. Das Gericht. Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Wol 1 hard, verurteilte den Fröhlich zu vier, den Egenolf 71 zehn, den Liener zu dreſ und die Grünewald zu dien Monaten Gefängnis. Die noch unbeſtrafte Wilhelmine Neſſ hard erhielt vier Wochen Gefängnis mit Bewährungsfen⸗ während Albert Pfitzenmaier freigeſprochen wurde. Der! 1 hörerraum war mit Stammgäſten aus dem Elefanten dieh beſetzt, während viele der aus dieſem Milieu ſtammende Herrſchaften keinen Einlaß mehr finden konnten. Im ganeig wurden 9 Zeugen vernommen. Der fremde Gaſt dürfte ſe 1 Abenteuer im Weißen Elefanten wohl nicht ſo raſch vergeſſe Ein Stiefkind des Lebens Frau Cäctlie Kölbel geb. Weihmaun von Paſing 05 München, die getrennt von ihrem Manne lebt, hat eine ſrene loſe Jugend hinter ſich. Von früheſter Kindheit an wueßt ſie zum Stehlen angeh ilten und konnte es ſpäter nicht me i1 laſſen. Die Jolge war daß ſts oft eingeſperrt und auch aß, Zuchthaus beſtraft wurde und daß ſie niemand in Arbeit 1% men wollte. Sie erzählt, daß ſie vier Monate lang in guten Stellung war, dieſe aber verlor, weil die Herrſchaft von 1 Vorſtrafen Kenntnts erhalten hatte. Da ſie nur wenige bes 0 gar keine Ausweispapiere und Zeugniſſe habe, wolle ſie au niemand in Dienſt nehmen. In ihrer Notlage entwendete ef einem Dienſtmädchen mehrere Kleidungsſtücke und hat ſſt einer Frau ein Haftgeld non 3 Mark erſchwindelt. Stie 16• geſtändig und reuig, infolgedeſſen der Einzelrichter, Gerich aſſeſſor Dr. Emsheimer, nur auf eine Strafe von 8 M naten Gefängnis erkannte. ch. Der galonierte Diener war kein anderer als der Einbrechef, Der Mann hatte am Kinn noch eine ſchwache rötliche Schnier lung von dem Schlag, den ihm der Commander vor Stunde verſetzt hatte. Her Diener blieb eine Sekunde lang zte hig ſtehen und blickte Cramer an. Dann lächelte er und ni uf als wolle er ihn nur an ſeine Anweſenheit erinnern, worene er ruhig weiter ſervierte. Der Commander verfolgte ſeiſſe Bewegungen. Er war ungeſchickt, aber nicht ohne eine gew er, Eleganz in ſeinem Auftreten. Jedenfalls iſt er kein Dien dachte der Commander. elte. Cramer ſah zu Abraham T. hinüber, der ihm zuläche e: Abraham hatte die kleine Szene beobachtet. Nun hatte er Commander die Gewißheit, daß Bratsberg über den Dieget im klaren war. Und plötzlich fiel dem Commander ein, da der Einbrecher vielleicht zu ſeiner Partei gehörte! uf a Terdongen nahm das Geſpräch mit Abraham wieder ten Schon beim Cocktail hat ſie zuſammen über das Sſterdal geſprochen. Es ſtellte 1 heraus, daß Terdongen nicht in Norwegen geweſen war, Abraham nicht in Holland. Die Höflichkeit erforderte gegen ſeitige Erkundigungen über die verſchiedenen Länder. Abrahenz verriet eine beträchtliche Unwiſſenheit über Holland, währe Terdongen eine eindringliche Neugierde bezüglich des Oſten“ dals an den Tag legte. „Wir können uns dieſe mächtigen Berge und Wälder 5 nicht vorſtellen,“ ſagte er.„Wir gehören ja zu einer Natieſg die zum Teil ihr Leben unter der Höhe des Meeresſpiege, hinſchleppt. Unſer Nationalcharakter hat deswegen ein ſtilleſ⸗ gleichmäßiges Gepräge. Die Bewohner der großen, norwen ſchen Gebirge haben natürlich einen weiteren Blick und ſin in ihren Unternehmungen kühner, nicht wahr?“ 3 „So ein Unſinn,“ dachte der Commander, der von weiten dieſe Worte auffing,„aber vielleicht meint er etwas damil. Terdongen fuhr fort: 5 „Es iſt ja auch möglich, daß die Leute aus Jyrer Gegen, ſich mit ihrer vorwärtsſtürmenden Initiative leicht ins 1 glück ſtürzen. In ſolchen Fällen kommen wir dann mi, unſerem vorſichtigen und beſonnenen Temperament wetiter, zWir leben ein geſährliches und ſpannungsreiches Lehen b05 Frabam zur Antwort.„Wir haben Geiſtesgegenwart g ernt.“ „Haben Sie etwas dagegen, mir noch einmal die ſchäne⸗ Photographien aus Ihrer Heimat zu zeigen?“ fragte Te dongen und ſtreckte die Hand über den Tiſch. (Fortſetzung folgt) J ͤ FFF—— —, N „Donnerstag, den 20. Oktober 1927 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 488 Ein Blick über die Welt Deutſchland Ein vorbeigelungener Jungeunſtreich 5ff In der„Lycker Zeitung“ wurde kürzlich ein Inſerat ver⸗ anentlicht. wonach„verſchiedener Umſtände wegen“ der Schul⸗ ſang im Lycker Gymnaſium von Donnerstag, den 13., auf amstag, den 15. Oktober, verlegt worden ſei. Es handelt ſich 1 dieſem Inſerat um eine Irreführung, die offenbar von auss reſſierter Seite“, d. h. von Schülern des Gymnaſtums, loßegangen iſt. Das Inſerat war am Abend vorher in ver⸗ oſenem Umſchlage in den Briefkaſten der Zeitung geworfen orden. Am Donnerstag veröffentlichte nun der Direktor des Imnaſiums eine Bekanntmachung, die die Freude mancher dü üler über die„verlängerten“ Ferien ſtark beeinträchtigen —4 5 Danach werden nämlich alle verſäumten Stunden in er Höhe nachgeholt. Dreiſter Frachtbriefſchwindel. Ein Landwirt hatte ſein Beſitztum verkauft und wollte in 47 rtmund eine Kartoffelgroßhandlung beginnen. Er lernte 0 Dortmung einen Mann kennen, der ihmKartoffeln beſorgen iwute. Nach einigen Stunden legte der Fremde dem Landwirt al ſem Reſtaurant Kartoffelproben vor, die auch ſeinen Bei⸗ 5 fanden. Der Fremde drang darauf, daß die Kartofſeln auch ch gekocht und geſchält würden, um ſie zu koſten. Der Land⸗ fo war mit dem Ergebnis zufrieden und gab dem Mann ſo⸗ 5 2000.% als Anzahlung für zwei Waggons Kartoffeln ge⸗ and Aushändigung eines Frachtbriefes. Als der Landwirt am 1 eren Morgen die Kartoffeln inEmpfang nehmen wollte, ußte er feſtſtellen, daß er einem Schwindler in die Hände gefallen war Italien Romantiſcher Selbſtmord in Neapel. N Im Hotel„Santa Lucia“ in Neapel wurde die Baronin lähritonig Markart aus Berlin tot aufgefunden. Die Z9⸗ untege Dame, die eine Schönheit geweſen ſein ſoll, hat ſich 1 05 romantiſchen Umſtänden ſelbſt den Tod gegeben. Sie 0 te ſich aufs koſtbarſte gekleidet, ſich mit alten Spitzen ge⸗ mückt und ſo, die Hände gefaltet, zu Bett gelegt, nachbem ſie 2000 wal genommen hatte. ür ihr Begräbnis hinterließ ſie lie Reichsmark und einen Brief mit der Bitte, ein neben ihr mitendes, mit Seidenband verſchnürtes Päckchen ihr ins Grab 859 zugeben. Die Polizei, die das Päckchen öffnete, fand darin Photographien des Tenors Benjamin Giglis. Frankreich i. Der einſamſte Ozeanreiſende. r franzöſiſche Sportsmann Gerbault, der ſich zum Ziel 225 hat, auf ſeinem zehn Meter langen Zehn⸗Tonnen⸗Segel⸗ pa er allein eine Reiſe um die Welt zu machen. Er iſt vor ein —58 Tagen bei der Durchguerung des Indiſchen Ozeans vor 5 Reunion⸗Inſel weſtlich von Madagaskar vor Anker ge⸗ und en. Der einſame Weltreiſende hat den Atlantiſchen Ozean den Stillen Ozean bereits durchquert. Seine Reiſe begann am Jahre 1928. Sie führte ihn zunächſt von Cannes nach der blltekaniſchen Oſtküſte, wo er nach einer Reiſe von 142 Tagen ig erſchöpft und abgemagert auf Long Island landete. Kah einjähriger Pauſe fuhr er weiter durch den Panama⸗ namal und kreuzte dann den Indiſchen Ozean. Dieſe Fahrt dahm mehr als ein Jahr in Er landete im Juli kreh auf der Donnerstags⸗Inſel an der Nordküſte von Au⸗ kralen, Von dort hat er dann die längſte und einſamſte See⸗ ecke(5 500 Meilens quer durch den Indiſchen Ozean nach ſei⸗ em gegenwärtigen Aufenthaltsort zurückgelegt. Den Reſt * einer Weltreiſe hofft er über das Kap Kt. Helena und Gibral⸗ zar bis Marſailles im Laufe eines Jahres zu vollenden. England Ein Kukuksgeheimnis und ſeine Löſung. ſt Die Art und Weiſe, wie der Kukuk ſein eigenes Ei in ein zundes Vogelneſt einſchmuggelt, entzog ſich bis jetzt unſerer tmauen Kenntnis. Bei dem ſcheuen Weſen des Vogels be⸗ anden darüber nur Vermutungen. Nach einer Theorte, die Ku von wenigen Naturforſchern unterſtützt wurde, geht der Eukuk ſo vor, daß er ein Kukuksei verſchluckt und es bei der letteichung des fremden Neſtes wieder von ſich gibt. Auf der sten Sitzung der engliſchen Ornithologen teilt FJ. Bun⸗ in einem Vortrag mit, daß nach ſeinen Beobachtungen Huite Annahme tatſächlich die richtige iſt. Der Naturforſcher f te in der unmittelbaren Nähe eines Rotkehlchen⸗Neſtes, das 1 wiederholt von einem Kukuk zur Ablage eines Eis be⸗ el tzt worden war, eine Reihe von ſinnreichen Verſteckplätzen derberichtet. Trotz äußerſter Vorſicht gelang es zunächſt nicht, Lal Kukuk über die Nähe des Beobachters zu täuſchen. Eines kordes war die Mühe aber doch von Erfolg. Der Beobachter kaante feſtſtellen, daß in dem Neſt zwei Eier des Rotkehlchens delen. Ein Kukuk näherte ſich dem Neſt, ohne ein Ei im Schna⸗ er zu haben. Das Rotkehlchenpaar geriet in Auſregung und hob ein lautes Geſchrei. Während deſſen klammerte ſich der erkuk an der einen Seite des Neſtes feſt, wie es ſchon bei ſrü⸗ efen Gelegenheiten zweimal beobachtet worden war. Dabei Dlanden ſich ſeine Schultern in det Höhe des Neſtrandes. wiezn ließ er Kopf und Hals in dem Neſt verſchwinden, kam nüsder zum Vorſchein, machte noch einmal diefelbe Bewean ind ßielt, als er zum zweiten Mal den Koyf zurhctzda gin 2 ſich wit der notmendigen Naßhrung vollſaugen. Der des Rotkehlchens im Schnabel. Dann flog er wieder von dan nen. Der Beobachter verließ nunmehr ſeinen Poſten und ſah ſich das Neſt aus unmittelbarer Nähe an. Es lagen noch zwei Eier darin, doch war eines davon ein Kukuksei. Der Kukuk hielt ſich an dem Neſt nicht mehr als acht Sekunden auf. Er ließ ſich auch nicht in dem Neſt nieder. Die einzige Möglichkeit des Tauſches lag alſo darin, daß er ein verſchlucktes Ei zum Vorſchein brachte und dafür ein anderes entfernte. Der Vor⸗ gang iſt zum erſten Male in dieſer Weiſe zuverläſſig beob⸗ achtet worden. Polen Einer Verwechſlung zum Opfer gefallen In dem Dorfe Marianſka in der Nähe von Skier⸗ niewiz in Polen iſt eine furchtbare Mordtat verübt worden. Als ſich der Geiſtliche des Ortes in Begleitung der Frau des Organiſten und eines Kutſchers auf dem Nachhauſewege von einem Nachbardorf befand, wurden plötzlich aus dem Walde heraus mehrere Revolverſchüſſe auf den Wagen ab⸗ gegeben. Der Pfarrer erhielt einen Schuß in die Wirbel⸗ ſäule, ſeine Begleiterin und der Kutſcher wurden ſchwer ver⸗ letzt. Die Wegelagerer, die die Schüſſe abgegeben hatten, ſtürzten nun auf den Wagen, auf dem ſie einen Fabrikdirektor mit einer größeren Geldſumme vermutet hatten. Als ſie ſahen, daß ſie ihren beabſichtigten Raub nicht ausführen konn⸗ ten, entflohen ſie. Rußland Anſturm auf ruſſiſche Nahrungsmittelläden Die Behörden von Moskau und anderen ruſſiſchen Großſtädten beklagen ſich in ſteigendem Maße über die mangelhafte Verſorgung der Bevölkerung mit Nahrungs⸗ mitteln. In den letzten Monaten erfolgte genau wie in den erſten Zeiten der Revolution ein wahrer Anſturm der Bevöl⸗ kerung auf die Nahrungsmittelläden, ſobald bekannt wurde, daß neue Vorräte angelangt waren. Man kann tagtäglich beobachten, daß die Bevölkerung in langen Schlangenlinten ſich vor den Läden anſammelt. Der Moskauer Somjet hat feſtgeſtellt, daß ſich die Lage in der letzten Zeit verſchlimmert hat. Bis vor kurzem richtete ſich der Anſturm der Bevöl⸗ kerung in der Hauptſache auf die Läden, wo Weißbrot ver⸗ kauft wurde. Jetzt ſieht man aber dieſelbe Erſcheinung auch in den Läden, in denen Roggenmehl und Roggenbrot, die Hauptnahrung des Volkes, zu haben iſt. Auch Fleiſch, Butter und Zucker muß die Bevölkerung ſich in den ruſſiſchen Groß⸗ ſtädten durch ſtundenlanges Warten vor den Läden erkämpfen. Die Bevölkerung ſieht in immer größerem Umfange ein, daß die Sowjetbehörden, die die Großſtädte mit den nötigen Vor⸗ räten verſorgen ſollen, vollkommen verſagen. Andere er⸗ blicken in den Schwierigkeiten der Verſorgung nicht einen Or⸗ ganiſationsfehler, ſondern ein Mangel an Vorräten. Infolge⸗ deſſen greift dcks Hamſtern immer mehr um ſich, wodurch die Lage ſich natürlich noch mehr verſchlechtert. Türkei Ein kapitaler Fang der Konſtantinopeler Polizei In Konſtantinopel iſt es der Polizet leider nicht ohne eigene ſchwere Opfer gelungen, eine gefährliche Ver⸗ brecherbande unſchädlich zu machen. Der Führer der Bande war ein Armenier namens Mejan Altunian, der in Ame⸗ rika ſeine Lehrzeit als Verbrecher durchgemacht hatte. Seine Gehilfen waren zwei andere Armenier und ein Türke. Die Bande hatte bereits mehrere freche Räubereien verübt. Vor kurzem kam die Polizei dahinter, daß die Mitglieder der Bande ſich mitten in dem Stadtteil Pera in einer Mietwoh⸗ nung zu verſammeln pflegten, um ihre Pläne zu beſprechen. Die Polizei zog daraufhin ſtarke Kräſte in der Nähe des be⸗ treffenden Hauſes zuſammen und drang in die Wohnung ein. Die Räuber beantworteten die Aufforderung zur Uebergabe mit Revolverſchüſſen. Es entſtand ein Kampf, in deſſen Ver⸗ tauf der Chef der Kriminalpolizei und ein Sicherheitsbeamter getötet und zwei andere verwundet wurden. Auch der Ban⸗ denführer Altunian fand mit einem ſeiner Gehilfen den Tod. Die zwei anderen wurden verwundet. Man fand in der Woh⸗ nung Bomben, Revolver, Masken und eine Polisefuniform. Wie es ſcheint, ſtanden die Räuber gerade vor der Verübung eines neuen Verbrechens. Sie hatten die Abſicht, einen Ueber⸗ fall auf das Spielkaſino im Nildiz Kiosk auszuführen. Die Spieler und die anderen Anweſenden ſollten durch Gasbomven bewußtlos gemacht werden. Alsdann wollten die Räuber alles Vorhandene an Geld und Geldeswert rauben und mit Hilfe eines Flugzeuges entfliehen. Dos Spielkaſino iſt beka⸗ inzwiſchen geſchloſſen worden. Es iſt möglich, dan die Schlie ßung mit der Aufdeckung des verbrecheriſchen Planes zu⸗ ſammenhängt. Amerika Künſtliche Ernührung von Parkbänmen Der amerikaniſche Baumſachverſtändige James Davey hat durch Unterſuchungen feſtgeſtellt, daß eine große Anzahl von Bäumen in dem berühmten Zentralpark in Newyork künſtlich ernährt werden müſſen, wenn ſie nicht aus Hungers⸗ ſchwäche eingeßen ſollen. Sein Plan beſteht darin, den Baum⸗ ſtamm mit Hilfe einer Luftdruck⸗Maſchine an verſchiedenen Stellen in der Nähe der Wurzeln anzubohren und dann kon⸗ zentrierte Baumnahrung tief in den Boden zu verſenken. Auf dieſe Weiſe kann ſeiner Ankicht nach der ausgehungerte Sq Ver⸗ —* ſtändige glaubt, daß Bäume genau ſo wie menſchliche Weſen infolge von Unterernährung allen Arten von Krankheiten und Paraſiten um Opfer fallen können, die keine Macht hätten, wenn der Baum nicht durch Nahrungsmangel geſchwächt wor⸗ den wäre. Er erklärt, daß eine ganze Anzahl von Park⸗ bäumen auf dieſe Weiſe eingegangen ſind. Vorläufig ſoll im Herbſt die Oberfläche der Erde mit künſtlichem Dung beſtreut werden. Die eigentliche Behandlung der Bäume mit Hilfe von Maſchinen und konzentrierter Nahrung ſoll erſt im näch⸗ ſten Frühjahr ganz allgemein beginnen. Fürs Erſte werden nur ein paar Bäume probeweiſe mit dieſer Methode behandelt. Ein neues Hilfsmittel gegen Verbrecher iſt in den Vereinigten Staaten von Nordamerika entdeckt worden. Es handelt ſich dabei um eine bisher unmögliche Verwertung von Fingerabdrücken. Die neue Methode wurde von ihrem Erfinder Dr. Aaronſon kürzlich in New York vor⸗ geführt. Auf dem Rücken eines Patienten, der mit einer gewiſſen Löſung eingerieben und dann mit ultravioletten Strahlen behandelt worden war, erſchienen plötzlich Finger⸗ abdrücke. Es waren die des Arztes, die durch den vorerwähn⸗ ten Prozeß zum Vorſchein gebracht worden waren. Die Spuren der Fingerabdrücke können durch Reiben nicht wieder entfernt werden. Es wird in Zukunft möglich ſein, das Opfer eines Verbrechens mit der geheimgehaltenen Löſung zu be⸗ handeln und auf dieſe Weiſe auf der Haut Fingerabdrücke feſtzuſtellen, die für die Entdeckung des Verbrechens von größter Wichtigkeit ſein können. nierslag den Ct Ol, 4 . ehie. O woltenlos. O heiter. O helb bedeckt. wolkig. Gbedeckt. Regen. Graupeln. Nebel.& Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichtet Oſt. H mäßiger Südſudweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt. e Schnee⸗ Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an Die Linien verbinden Ort⸗ mit alelbem auf Meresnloeau ümgere bneten Lutdruck DDD xxxxxxxxxxxxxxxxxxx Wetternachrichten der KarisruherLandeswetterwarlt Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) „Luft. Tem 812 2 1 5 See S2228 Wind 2 5 8 drud vera- 8 38 23 höbe 888 333———— Wete 38 8 n 38 8 der ſeie 88 8 Wertheim 151— 8 127]lleeichtſ bedeckt Königſtuhl 568768,88 6 9 5 SW 7* Karlsruhe 120 763.55 9 14 8 leichtſ wolkig Bad.⸗Bad 218 763,66 8] 18 71 80„ bedeckt Villingen 780 766.00 5 9 3] Nſſchw. halbbed. Feldbg. Hof 1275 637,2 0 2 0SwW lleicht bedeckt Badenweil.]— St. Blaſien] 780— Döchenſchw!———— Baden hatte geſtern meiſt trockenes und mildes, aber wol⸗ kiges Wetter. In den Alpenvorländern iſt es zur Ausbildung eines kleinen Teilhochs gekommen, unter deſſen Einfluß bei uns allgemein Aufheiterung eintreten wird. Auf der Rück⸗ ſeite eines heute über dem Baltikum liegenden Tiefdruck⸗ gebietes iſt kalte Luft bereits bis zur Nordſee vorgedrungen und wird vorausſichtlich auch bei uns Abkühlung hervorrufen. Niederſchläge ſind vorerſt nicht zu erwarten. Wettervorausſage für Freitag, 21. Oktober, bis 12 Uhr nachts: Zeitweiſe heiter, meiſt trocken, etwas kühler. DDr————————————————————r———t Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Ebefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A Meißner— Teuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder= Sport und Reues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige! Franz Kircher— Aneiden Dr E. Stönner. E 121 eee be, l Sapecl Keee Qet.(exupre S Sα fu, Kneursbοναeα DD e Luepee 6. Seite. Nr. 480 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 20. Oktober 1927 —— Weiſchafte.und Hanelsseilinig Wieder verringerte Außenhandelspaſſivität Im September 242 Millionen gegen 292 Millionen im Auguſt/ Nekordausfuhr Der deutſche Außenhandel zeigt im September im reinen Waren⸗ verkehr einen Einfuhrüberſchuß von 242 Mill. gegen 292 Mill. I im Vormonat. Die Einfuhr im reinen Waren⸗ verkehr zeigt im September gegenüber dem Vormonat eine leichte Zunahme(um 14 Mill.). Die Einfuhr an Lebensmitteln iſt um 24 Mill.& geſtiegen, die an Rohſtoffen und halbfertigen Waren iſt dagegen um 22 Mill. zurückgegangen. Leichte Zunahme zeigen ſerner lebende Tiere(um 4 Mill.] und fertige Waren(um 8 Mill. Bei der Ausfuhr ergibt ſich infolge der ſtark ge⸗ ſteigerten Fertigwarenausfuhr— die Septemberausfuhr iſt die Höchſte der Nachkriegszeit überhaupt— eine Zunahme um 64 Mill.. Die Ausfuhr an Lebensmitteln hat um 10 Mill. 4 zugenommen, die Ausfuhr an Rohſtoffen hat dagegen um 11 Mill.& abgenommen. Im einzelnen iſt ſolgendes zu berichten: Die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken weiſt gegenüber dem Vormonat eine Zunabme um 24.5 Mill. 4 auf, die hauptſächlich auf die Zuſälligkeit der Terminabrechnungen zurückzuführen iſt. Zu⸗ genommen hat die Einfuhr an Reis um 24,1 Mill. J.(Terminab⸗ rechnung), Gerſte, Weizen, Eier, Butter, abgenommen dagegen die Einfuhr an Zucker, Küchengewächſen und Roggen. Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren zeigt eine Abnahme um 22.0 Mill. J. Daran ſind die Textilrohſtoffe mit 5,4 Mill. be⸗ teiligt, ferner Eiſenerze und Blei. Die Einfuhr an„ſonſt.“ Fellen und Häuten zeigt eine Zunahme. Die Fertigwa re neinfuhr iſt um 8,2 Mill. 4 geſtiegen. Die Einfuhr an Textilfertigwaren weiſt eine Zunahme um(,9 Mill. 4 auf, ebenſo hat die Einfuhr an Pelzen und Pelzwaren zugenommen. Bei der enwartsw in Mill. M. ——— Warenverkehr Segenwariawerte in Mill. M. Monat Paſſiv.— Lebensmittel Rohſtoffe Fertigwaren EinfuhrlAusfuhr Aktivit.-—- Einfuhr Ausfuhrl Einfuhr Ausfuhr] Einfuhr Ausfuhr er%: ee8834 E 516,9 6211,71640,6 2005,4 6625,8 geſ. 50—5 80 J 224.3] 68.2[883.9 160.0 101.8 J 869.2 Sagr 22 755 120] 228.9 50.3 381.5 1578] 99.1 584.0 März. 849 923 271 219.8 28.2 234.1 190.4 87.8 688.4 ril720 772 60] 257.0 28.3[ 351.5 152.9 88.0 597.4 1 707 1720 22282.0 25.5 321,1154.589.8 547.9 Zun 194 758— 35 292.0 270] 387 179 4[ 104 4 550 8 uli327 82 2107 401.2 2290411 2ʃ49] 1069 581,8 ugun 82s 831— 94 382.0 26,3 4240 232,7107,5 5710 Sepl. 81 8 T 1 2868 289[ 4421 221.1 118 5815 Sttober 88 878 2122 245 42½[ 488,5 22/5 169.5 8026 Noo. 1006 882 21J135337.1] 89,8 808.7 2805145,5 57843 Dez. 1071 815—253 48,1 83,7 581,2 200,8 l 147,8 3 5 11,0 J 476,4 4047,6 238l,3 1362,9 6962,8 eeeeee 7 1030] 7]228 J 363.0 35.9 J 58649] 199.0 J 150.3 8662,9 —25 1052 1589—336 3370 2, 5798 188.31623 8411 ärz, 1088 841 244311,4 31, 588,1 258,7 171,2 800,3 Aoril 1098 788—2989 336,1 28,1555,14 163,1] 190,2 5597,0 Mal 1173 635—339 886.1 34.)] 592,7 177½86 210,3 828,0 uni 1197 748 44 371,7 26, 302,4 169.9] 208,s 559, uli, 1278 847 430473 24,/603,5 187,6 225/ 624, ug. 11e1 88s—292 325,2 81 8800 20/½1[275 6285 Sept. 1178 833—442J360.7 56759 229,7 6593,2 Ausfuhr an Lebeusmitteln und Getränken ergibt ſich eine Zu⸗ nahme um 10,4 Mill. 4, an der Zucker(mit 6,8 Mill.], Roggen, Weizen und Haſer beteiligt ſind. Die Ausfuhr an Rohſtoffen und balbfertigen Waren zeigt eine Abnahme um 10,7 Mill. Mark. urückgegangen iſt die Ausfuhr an ſchweſelſaurem Am⸗ montak, Steinkohlen(um 7,9 Mill.), Kaliſalzen und Koks. Bei der Fertigwaren ausfuhr iſt eine Steigerung um 64,5 Mill. 4 feſtzuſtellen. An der Zunahme ſind hauptſächlich betelligt Maſchinen, (mit 21,6 Mill.), Pelze und Pelzwaren, Farben, Firniſſe und Lacke, Kinderſpielzeug, Walzwerkerzeugniſſe und Eiſenwaren(mit 4,7 Mill. Mark), Leder und Lederwaren, Muſikinſtrumente u. a. m. Die Aus⸗ fuhr an Textilfertigwaren iſt gegenüber dem Vormonat nahezu un⸗ verändert geblieben. Die Einfuhr an Gold und Silber iſt gegenüber dem Vormonat beträchtlich zurückgegangen, beträgt aber noch 9,6 Mill. 4. Die Ausfuhr iſt keicht geſtiegen. Wert⸗ u. Mengenergebniſſe der Reparations⸗Sachlieferungen A. 1027 Au Jan.⸗Sept. engruppen September 95 in 1500 RM. nach Gegenwartswerten 1 Lebende Tiere„ 1423 3 654 9 473 2. Lebensmittel und Getränke. 1737 636 715⁵ 3. Rohſtoſſe und halbfertige Waren 32 806 28 413 267 175 4. Fertige Waren 10 246 16 488 122 329 Zuſammen„bV*38 211 49 186 406 132 Die wichtigſten Reparationslieſerungen im September ſind: Aus bder Grurpe Lebensmittel: Zucker 156 Mill. 4. Aus der Kurszettel der Meuen Mannhelmer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗% verſtehen. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 20. Oktober 19.J 20. 19. 20. 19. 20. Dad. Bank.. 170,0170.00Bad. Aſſekuranz 205.0205,0Karlsruh. Maſch. 22.—22.— 180,0180.0 Continent. Berſ. 89,—89.—C. H. Knorr.. 164.016 h. Hypoth. Bk. 130,0177,0 Maunheim. Verſ. 135,0135,0 Mannh. Gummi 35,— 35, Rh. Creditbank. 132,5132,5 Oberrh. Berſ.. 160.0 165,0 NeckarſulmfFhrza. 102,5 Suͤdd. Disconto 14,0140,0 Pfälz. Mühlenw. 148,0 .⸗G. für Seilind 84.—84.— Zem Heid. 135,0 Durlacher Hof. 133.0153,0 Benz& Cie.— Rh. Elektr..⸗G. 152.0 Kleinlein Heidelb. 211.0217.0 J. G. Farben 283,0 285,0 Rheinmühlenw. 140.0 Zudwigsh. Akt.Br 215,0215,0 Rhenania...2,—92,.— Wayß& Freytag 15).0 Sch vartz⸗Storch. 175,0178.0 Jebr. Fahr. 50.—50,—. Zellſtoff Waldhof 297.0 Werger Worms 176,0178,0J Deutſche Sinol. 235,0235.]Südd. Zucker 133,0 Frankfurter Vörſe vom 20. Oktober IGelſenk. Gußſt. 143,0145,0[Baſt.⸗G. 62.50235.0 e . D. itb. 139.7139.7 1 ergb. St.A.—.—228,00Be. enkel. 79.—78.— Pangeg Bank 3200 179.0JTRalt Aſchersleb. 15170184.0 1Bergm. Elektr. 201.0204.2 Bank f. Brau. Ind 178,0179,1 TKali Weſteregel 173,0175,2 BingMetallwerke—=.— Bayr. Bodend.B—.———J Mannesmannr. 158,0.159,0 Brem.⸗Beſigh. Oel 68,5065.— Bihr. Hyp. u. Wb. 159,0158,5 J Mansfeld Att. 115.2 120.0Ch. 76,3078,.— 2 ko. 139,5 188,3 J Oberſchl. E. Bed. 90,—93,— idelb. 148,0,135,5 TNealner Pand. 220.0 as ddert nin. Ke. 77, W7e Cenent an 107.08870 ITom.u. Privatb. 187,0 169.7 IPhönir Bergbau 10,2108,5[ChamotteAnnaw 28.— 98.— 1Darmſt u. Natb. 218,5 219,0 IRhein. Braunk. 292,9288, 0Chem. W. Albert 135,0 137.0 e en 1582 1872 Lellus Vergban 121.8,122.“Cont.Rürnb.B3g. 174l/—. D e Wech 128,0 128,5...Laurahütte 76. 3078.50 Motor 375 12— ͤeeeeee e „BVereinsban ˖ diseontghe. 443.0 451.5 Srausport-Alctien. Dingler Zweihe.—.—. 1 S b———.— Dürkoppwerk St. 79,.—78.50 1Dresdner Bank 155.0 156,0 Schantungbahn ee rifck. Hyp.⸗Bank 141.014)5 fapag.. 145,7 143,2 Düſſeld.Rat.Dürr 63.—67, Meta b. u. M⸗G. 133,5 135.60INordd. Lloyd 145,7 147,0[Eiſen Kaiſersl. 40,.—40.— TMitteld. Cred B. 217,248,5 Qeſterr.⸗U. St. B.———[[Elektr. Licht u. K. 207.0 208,5 Pen derg. Ba.⸗B. 15:0 160,0 Baltimore æ Ohio 103.0102..Elſ. Bad. Wolie—.—1 Deſterr.Cred. Anſt. 42.35 42,85 Emag Frankf. 1 82,5081.50 Induſtrie⸗Akktien. fälzer Hyp.⸗Bk. 178,0 178,0 EmailleSt. ullrich 25.—25,50 395 Ccediibt. 132.7132,5 Enzinger⸗ünion 88,50.5 169,2 139,0[Eichb.⸗Mannh. + 2/1,0271,00[Eßlinger Maſch. 75.— Kemof⸗Sternb.—.—183,20Ettling. Spinn.+ 230,0230,0 — — Rei hbank Mhein. Hyv.⸗Bank 173.0 178.0 Gruppe Rohſtofſe: Steinkohlen 14,8 Mill., Koks 6,5 Mill. A, ſchwefelſaures Ammoniak 6,3 Mill.&4, Bau⸗ u. Nutzholz 1,4 Mill., Preßkohlen 1,3 Mill. 1, Steinkohlenteeröle 0,9 Mill. J. Aus der Gruppe der Fertigwaren: Schwimmdocks 3,7 Mill., Güter⸗ wagen 3,5 Mill. l, 11 Eiſenwaren 2,1 Mill. J4, Papier⸗ und Papierwaren 1,7 Mill., Farben, Firniſſe und Lacke 1,2 Mill., Textilmaſchinen 1,1 Mill. 4,„ſonſt.“ chem. Erzeugniſſe 1 Mill. I, elektrotechniſche Erzeugniſſe 0,6 Mill.&. * Vertagung der Himmelsbach⸗Gläubiger⸗Verſammlung. Die auf den 24. Oktober anberaumte Gläubigerverſammlung iſt durch auf den 7. November, vormittags 11 Uhr, vertagt worden. Um die Ausgeſtaltung der Beratungsſtelle für Auslandsan⸗ leihen.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros.) Die geſtern 75 brochenen Verhandlungen bdes Reichsfinanzminiſteriums über die Ausgeſtaltung der Beratungsſtelle für Auslandsanleihen ſind, wie wir hören, heute vormittag um 10 Uhr wieder aufgenommen wor⸗ den. Außer den Ländervertretern nehmen der Reichsbankpräſident Dr. Schacht. der Reichswirtſchaftsminiſter und der Reichsfinanz⸗ miniſter an dieſen Beſprechungen teil. Wie wir von gut unter⸗ vichteter Seite hören, dürfte man von einer Einigung nicht mehr allzu meit entfernt ſein. Es handelt ſich nur noch darum, mit den Ländern über ihre Sonderwünſche ein Eiaverſtändnis zu erzielen. Nach dem Regierungsentwurf heben die Richtlinien mit beſonderer Schärfe hervor, daß wirtſchafts⸗ und währungspolitiſche Gründe die äußerſte Beſchräukung bei der Aufnahme von Auslandskrediten durch öffentliche Verbände gebieten. Die Beratungsſtelle ſoll in erſter Linie die Anleihevorhaben unter dieſen wirtſchafts⸗ und wäh⸗ -ungspolitiſchen Verhältniſſen prüſen und erſt dann auf die Pro⸗ duktivität und Dringlichkeit des Anleihevorhabens eingehen. Inſo⸗ fern ſoll eine Aenderung eintreten, als die Möglichkeit einer noch⸗ maligen Beratung der Anleiheanträge für diejenigen Fälle vorge⸗ ſehen wird, in denen ein Antrag auf Befürwortung eines Anleihe⸗ vorhabens gegen die Stimmen des Finanzminiſteriums, des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriuims ·der des Reichsbankdirektoriums angenom⸗ men wird. In dieſem Falle kollen bei der zweiten Beratung der Reichsfinanzminiſter, der Reichswirtſchaftsminiſter und der Präſi⸗ dent des Reichsbankdirektoriums perſönlich oder deren jeweilige ſtändige Vertreter mitwirken. Dieſe Perſönlichkeiten treten alſo bei der nochmaligen Beratung an die Stelle der von ihnen für Fle regelmäßige Beſetzung der Beratungsſtelle entſandten Sachve„än⸗ digen. Die Richtlinien ſollen vorläufig auf zwei Jahre vereinbart werden. Der Deutſche Landwirtſchaftsrat zur Preisbildung am Ber⸗ liner Markt. Die Preisberichtsſtelle beim Deutſchen Landwirtſchafts⸗ rat nimmt in einer längeren Ausführung zu der, Preisbildung an der Berliner Getreidebörſe Stellung. Es wird feſtgeſtellt, daß die Berliner Börſe ſeit einiger Zeit gegenüber anderen Plätzen im Reiche einen außerordentlich ungünſtigen Preisſtand notiert. Die Landwirtſchaft nimmt daher vielſach von einer Belieſe⸗ rung des Berliner Platzes Abſtand. Allerdings werden auch in Berlin für geſunden trockenen Roggen erheblich höhere Preiſe er⸗ zielt, als der Notierung entſpricht. Es habe ſich nämlich der Zunand herausgebildet, daß erhebliche Umſätze in Roggen außerhalb der Börſe getätigt werden. Die gegenwärtige Berliner Notierung bilde daher keinen zutrefſenden Ausdruck mehr für die Preiſe, die in Wirklichkeit erzielt werden können. 4 Kartellvertrag der Rheinſchiffahrt⸗Arbeitnehmer. Die Ar⸗ beitnehmer⸗Organbfationen, die an der Rheinſchiff⸗ fahrt beteiligt ſind, haben am 18. Oktober in einer Konferenz in Duisburg den Entwurf eines Kartellvertrages beſchloſſen. An der Konferenz nahmen teil der Deutſche Verkehrsbund, der auch den franzöſiſchen und ſchweizeriſchen Transportarbeiter⸗ verband vertrat, der Zentralverband der Maſchintſten und Heizer, der holländiſche und belgiſche Trans⸗ bvortarbeiterverband. In bem Entwurf ſind vorgeſehen u. a. Wahrung und Förderung der wirtſchaftlichen und ſozlalen Rechte der Arbeitnehmer in der Rheinſchiffahrt, gemeinſames Vorgehen bzw. gegenſeitige Unterſtützung bei Aktionen zur Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen, Auskunftserteilung, Unterſtützung und Hilfe⸗ leiſtung. Auch ſieht der Vertrag Führung gemeinſamer Aktionen dieſer Art vor. Der vorgeſchlagene Kartellvertrag ſoll am 1. Ja⸗ nuar 1928 in Kraft treten. Vörſenberichte vom 20. Oktober 1927 Frankfurt unſicher Zu Beginn des heutigen Börſenverkehrs war die Stimmung unſicher und auf Glattſtellungen nach den geſtrigen Kursgewinnen abgeſchwächt. Die Fortdauer des Braunkohlenſtreiks ver⸗ ſtimmte, desgleichen der Rückgang der Kohlenförderung im Sep⸗ tember. Im Verlaufe konnte ſich die Börſe aber erholen, wenn auch die Grundſtimmung zunächſt noch nervös blieb. Den Anſtoß zu der etwas feſteren Tendenz gab das Bekanntwerden der 19. 20. 19. 20. 19. 20. Hanfwerke Füßen 180.0120,0Neckarſ. Fahrzg. 100..101.0ſuhrenfabr. Furtw 17,5017.50 HilpertArmaturf. 89—).— Krh. Leder Spier 100.0,100,0.ger. deutſ 555 91.—92.— Hirſch Kunf u M. 198,0198.0 Peters Uniongrkf 111,0,110 de aaepet fl8.5 Hoch⸗ u. Tiefdau 8050 108.0,Ff. Rähm. Kanſer—,— 51,—1 Ber, Stahlwerle—.——.— Holzmann, Phil. ee 255 Philippsa Sala—.—61.— Ver. Ultramarinf. 135,2138,0 Holzverkohl.⸗Ind 65,—.15 Porzellan Weſſel 86.— 36.— Ber. Zellſt. Berlin 157,0,155,0 Junghans St.⸗A. 90.— 68,10 fein. Gebb& Sch: 131,0,130,00 Bogtl. Maſch. St. 86.—39,— Kammg.Kaiſersl. 206,5 294,00PRheinelekt.St. A 152,0,152.0 Bolgt& Häff. St. 175.0178,0 Karlsruh. Maſch 21.—21,— Rh. Maſch. Leuder 21,—21,— VolthomSeil.K 61.— 60, 75 5—.— 2 7 7 88 60,75 61, 10 Wayß& Freytag 1589,2151,5 lein, Sch. KBecker——125, ebe ontan—.—.— 180,5 e 5 5 1 Iden Waldvof St 207. Oſ28s. 0 onſerven Braun——e1,—[Rodberg Darmſt. 90 7 Kraus& Ce Lock. 59.—.— Gebr. Roeder, B. 138.0,135.8, Sreiverktehrs⸗Kurſe. Benz 33 Brown., Bov.& C.—.——— Tvahmeyer& Co. 175.00178,5TRüttgerswerke.50]8e Lech Augsburg. 115,5117, Schlinck& C. Hbg.—.— Lederwerk Rothe—.——.—Schnellpr. Frank.—.— 87.75 Raſtatter Wagg.—.—— e 4 7— 1 775 1975 Ufa. 30.—30.— utz Maſchinen. 30,— 30.—1Schuckert, Nrbg. 187, 4 dus ſche Juda.——.—Schusf. Berneis 73,—74,—Seſtverzinsliche Werte. Mainkraftwerke—.—119,8 a 84.—.—D. Ant ublöſgsſch 14,85f14. 60 MetallgefFrankf. 184,5 188,0 181 2775 261.2 0% Nö Stadt d—. Mez Söhne..ISiemensä dalsk. 277.281.28% Mh Stad:. 25 95,—98,50 Miag, Mührd 128.7131,0 Süde Draht..—.——.—¼ R9 Hycldpfs/ 99.—99,— Moenus St. A. 71.—71,25 3 153.%% P pGldpfgd 88.80ſ5.80 Motoren Seuß 88.——.— Südd. Zucker.. 138.0,158.04„O. 7 05 7,61.25 Motorf. Oberurf. 80,50180,25 Tricotw. Beſigb--—.—72.—4% D. S 2——.——.— Berliner Vörſe vom 20. Oktober Vanle⸗ Aletien. Juduſtrie⸗Alktien. Concord. Spinner 130, 2130,2 Dank f. Brauind. 173,0178,7 Aceumulatoren. 148.—.— 7 4 Barmer Bantver. 187.0138,0 Adler& Oppeny 186,0105,00 Daimler Benz. 100,8111,2 Bant f. el. Werte 165,0165,5 Adlerwerte. 85,30100,0 1Deſſauer Gas. 161,2189,0 IBerl. Handelsg. 285,0235,0 A⸗G. f. Berkyrsw. 153,0158, 109,8104,5 ICom. u. Privatb. 187,5189,2 Akexanderwerk 53,5054,— Di ch.⸗Lugemb.—.——.— 1Darmſt. u. N⸗B. 217,017,0 FAug. Elektr.⸗Geſ 166,7170,2 11 9 ignal f 1Deutſche Bank. 158,5 18,0 Ammendorf. Pap. 247,0248,0 Erdöl 136,5139,2 IDt. Ueberſee Bk. 105,0 105,0 Anglo⸗Et. Guano—.———.— TDisc. Sommand. 150.0,150,0 Anhalt. Kol len-+ 101,9194.2 Deutſche Kabelw. 95, IDresdner Bank 154,5185,7 Annener Gußſt.—.——.— an Kali—— rankf Allgem. 159,5157,0 Augs Maſt 128,0 104.½6 deerachhe aſch. 2525 Mitteld. Kredb. 20,0227,0 Augsb. Nb. Maſch. 125.0120, Deuiſche Steinzg. 260,0253,0 Heſterr. Ereditbk. 42,35 44.65 Halce N aſchin. 128.00121.0 Peutſeh Gfeng“ 8819 55 Mannh.Berſicher.———Bamag⸗Meguin 32.81.— 3 Eiſenh. 92,1562,— Reichsbank.. 169,9169,, J. P. e 400.0 400 8 125 Rhein. Ereditbk. 132.7132.7 Dvergmann Eltt. 189.0,404, Dürkoppwerſe 79.—J8,— Süddeutich. Pise 131.efterte Hecl.⸗Hud dat 22.8 34 fdonamit Noben 185700l34 E 2 S755. Diseonto 139.919.0 Mainzer St.⸗A. 245,0245,6Faber, Joh. Blei 85,.—63.— Herl.Karlsr. Ind 64,.— 4,45 7 8 Ir 1* 1—* W Ber 12800 17600, 3 8 8 cbeed.— Cransport⸗Aletien. der Maſchb 123.525 Fcer Kisferuns 103.5 J59.0 Nauß der 1300 Wie 40f78.0ſhabr debr Piem 5 4 be, maichsvann.—.— PBehum Gußſt—.——.— Emalte Uürg 28— 28.80 Bbennh. ger 0. 1500 480,6udt. Gebt.. 50g80 FFelt Guil.Carls 126.5,475e Gebr.Böhler8b.——.—Enzinger-Unien 3,1888.75 ie e e. ener en e Preeig Be 80 9795 Eſchw Bergwert 214.J4408 5 2 4——.01¹— 0*„ 12„ 1 0 1JJ%% Fabtezeig e de v05 g re Bergwerk⸗Aktien. ſchaff unpar. 180.J 8. Lgerpſchmide 2. 119,)(120.2J Peuiſch⸗ Auftral—.— Hremer Pulcan. 188,6 l84.5 19.. Farenind. 20.7284.0 Aſchaff. Zellſtoff 180,2184,2 Gritzner M. Durl 115.(116,0 Tapag 43.7145,5 Bremer Wolle 190,0192, FeldmühlepPapier 200,0 204,0 IBuderus giſen 1010 103,80 Bahnbed. Darmſt. 34.———[Grkrftw. Mm.5½—.—.18,80f.. Slbamerira 210.—,—[Brown, Bop.& C. 169.0160,5JFelten& Guill. 128,8 1. Luxemb. Berg———.—Badeniga Weinh.—.———Grün, Bilfinger 169.0165,0 IHanſa Diſchiff—,— 220.2 Buderus Eiſenw. 100,0104,0 R.——..06,0106,5 Eſchweil. Bergwk.—.——,— Bad. Elettr.. We Paeſes 88.90 51.— INordd. Lloyd. 145,1147.7 Chem. 8• den. 188,0.124,9 Fnchs Waggon.—.——— TGelſenk. Bergw.—.———Bad, Maſch, Durl. 152,0 158,0 ammerſen„ 165,0065,0 Verein Elbeſchiff. 68,.— 68.—Cbenr. llent 75,—10,—[Gaggenau.⸗A. 48,.—145.— Chem. Albert. 133,0J138,0 J Saehr el e f Pbgl per let Mng. del der die Au uhr eine Rekordziſfer ſeit dem Kriegsende errelcht haß mmerhin ergaben ſich bei der erſten Kursſeſtſetzung noch bel wiegend kleine Rückgänge von—2 v. H. J. G. Farben blieben he lebhafteren Umſätzen gut behauptet, desgl. Rheinſtahl. Am Vankem markt gab es überwiegend Abſchwächungen bis zu 27 v. O. 15 Danatbank. Montanwerte überwiegend behauptet. Elektrowert eher etwas ſchwächer. Geffürel und Licht u. Kraft ſe 1 v. O. höhen Stahlverein blieb gut behauptet. Autowerte konnten dagegen burc ſchnittlich 1 v. H. anziehen. Junghans trotz letzter Verwaltung mitteilung gut behauptet. Im weiteren Verlaufe machte 5 Kurserholung Fortſchritte. Farben und die Elektrowerte lebhaft gefragt bei Kursbeſſerungen bis zu 2 v.. Größerem Intereſſe gegneten Mitteldeutſche Eredit, die auf befriedigenden Geſchäftsgan hin 10 v. H. gewannen. Berlin nach geteiltem Beginn ſeſter Der offizielle Beginn der Börſe ſtand in einem gewiſſen Gegem ſatz zum vorbörslichen Verkehr; während man hier nur um ein Prozent niedrigere Kurſe hörte, war die Kursentwicklung anſängli zwar ſehr uneinheitlich, jedoch überwogen die Beſſerungen. Die Stim⸗ mung iſt ſehr geteilt, gänſtig wirkten die deutſch⸗polniſchen Wirt ſchaftsverhandlungen, doch verſtimmt die Herabſetzung des Emiſſlons kurſes der 20 Millionen Dollar⸗Commerzbankanleihe, die heute i Newyork mit 9473 v.., ſtatt wie vorgeſehen mit 957 v. H. zur Auf⸗ legung kommt; jedoch trägt, wie mitgeteikt wird, nicht die Commerz“ bank, ſondern das amerikaniſche Anleihekonſortium dieſe Differenz⸗ Einen weſentlichen Einfluß auf die Tendenz übte die ſich ſchon ge⸗ ſtern bemerkbar machende Erleichterung des Geldmarktes aus. gesgeld war mit 6 bis 8 v.., für erſte Firmen ſogar mit 5 v. 8“ angeboten, Monatsgeld bleibt dagegen unverändert mit s bis 9 v. H⸗ ſteif. Warenwechſel 774 v. H. und darüber. Zu den erſten Kurſen lagen einige Verkaufsordres vor, die ſedoch von der Spekulation, die weiter Leckungen vornahm, glatt aufgenommen wurden. Am Devi⸗ ſenmarkt herrſchte im Zuſammenhang mit der Erleichterung des Geng marktes Nachfrage, die Mark daher leichter, das engliſche Pfund un Spanien feſter. Im Verlanfe wurde die Haltung frenndlicher, die Börſe wollte wiſſen, daß die Schlichtungsverhandlungen einen gün⸗ ſtigen Fortaang nehmen, die Außenbirtuz rief eine gewiſſe Befrie⸗ digung hervor, auch der unverändert gebliebene Tiskontſatz der Bank von England trug zur allgemeinen Befeſtigung bei. Die Kurſe konnten gegen Anfang auf allen Gebieten durchweg en Prozent gewinn Verliner Deyiſen Diskonkſätze: Reichsbauk 7, Lombard 8, Privat 6¼ v. H. rſch ftober 28. Briober aeſe in.⸗M. igr 8. 8. B. M. IIabe Holland..100 Gulden 168,08 188.42 168.31 168,65 76435 Athen.100 Drachmen.594] 3,606.594].,806— 10 Drüſſel. 100 Belga 800 B. Fr.] 88.205 88,325 88.2388,35 58.— Danzig... 100 Gulden] 81,2781.481.4281.58 81.— Jelſingfor... 100 finnl. M. 10,528 10.545 10.542] 10,562 61.— 7 Ttalen. 00 Lire 22,888 22,895 22.805 22.925 81.— 60 Südſlawien„ 100 Dinar.363] 7..373 75 81.— 4 Kopenhagen... 90 Kronen 112.55112.27112.19112.41 4112.50 5 deleben. 190 Keinde. 0. 8...0 18% Oslo 100 Kronen] 109,.9? 110.19 110,06 110,2812,504 Paris. 100 Franken] 18.4016,44 16.428 16,468 81— Prag.. 00 Kronen] 12,387 12,407 12. 12.428686.082 20 Schweiz.. 100 Franken] 80,62 78J 80.71[ 80.87 81.208. Sofia„100 Leva 3,024] 3,030] 3,027] 3, 81.— 10, Spanien.... 100 Peſeten 11.81.821.972.13 81.— 5 Slocholm... 100 Kronen 112.58 112,78 112.71 J112,88112,0 2 Wien 100 Schilling 88.97 88, 105 88.171.7025 Budapeſt 100 Pengö=12500 Kr 78,1078,24 78,1778,31 65,002 8 Buends Aires... I Peſ. 1,786.790.788 1,792.78 10 Canada.. 1 Caneb. Dollar 4,184].,192 4,186.184— 7 Japaen. I en] 1,843] 1˙947].945].847 2,002 5, 1 Ffd.] 20.885 20.525 20,90] 20,.344—— Konſtantinopel.. 1 tört. Pfdb. 2215.219.233.282 18,45 55 Londen Ifd. 20,358 39820,383„42320,43„ dew or:. delar.1750.1870.18 4,1815 1275 965 Nio de Janefro„. 1 Milreis 0,5015 0,535 9,3015.5035 8788 2 Uruguan... 1 Gold Peſ.].218.224].216 4,224 2 5 e Maunhbeimer Produktenbörſe vom 20. Okt.(Eigenbericht). Die Haltung am Produktenmarlt iſt unverändert ruhig bei abgeſchwächten Preiſen. Das Geſchäft iſt ſtill. Von Auslandweizen iſt angeboten; Manitoba 3 zu hfl. 14,30; 4 hfl. 13,50; Auſtral. hfl. 14,35; Kanſas hfl. 18,75, Baruſſo 79 Kils hfl. 13.80(eif Rotterdam); Roſafé 79 Kilo hfl. 14,20; Redwinter 2 hfl. 18,80 alles ceif Maanheim. Ausl. Roggen 24,75 4; inl. Roggen 24.75—25 4; inl. Haſer 23,50; ausl. Haſen nicht angeboten; inl. Weizen 26—26,75 4 je nach Qualität; 5 Braugerſte 28—30 4; Futtergerſte 22—; Mais gelbes mit Sack 10,%0 bis 19,75 4; Blertreber 16,50—17 4. Weizenmehl füdd. 38,50 Weizenbrotmehl füdd. 30,50, Roggenmehl 00—70proz. 94,28—85,754 Weizenfuttermehl 15,75—16,25 4; Weizenkleie ſein 12,50—12,75 A. Noggenkleie 18,50. 5Viehmarkt in Mannheim vom 20. Okt. Preis für 50 Kg; Lebendgewicht in 4. Zufuhr 928 Stuck. 92 Kälber, b) 70—80; e 71 bis 76; d) 62—68. 80 Schafe. 42—48. 215 Schweine. a) 71—72; b? bis 72; e) 70—71; d) 69—70; e) 67—00. 539 Ferkel und Läufer.—2 Marktpverlauf: mit Kälbern ruhig, langſam gerdumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln und Läufer ruhig. 19. 18. J. 20. 19. 0. Hebhard Nertil: 148.9.9 Tmansfen, Art. 118.721.9 TWWeſtereg Altalt.80748 Icgelſenk. Bergw. 142.5,44.2 Markt. u. Kühlh. 169..182,7 Wicking⸗Fement. 1470 155 ih. JGelſenk. Gußſt.——[—,— Mech. Web. 155 237.00239,2 Wiesloch Tonwar 105.0 103˙5 Genſcher e Ce 10,c 105. Mes eddne.. fſe— Biſſener Meialt 182.0080. Serman. Bortl.⸗5 191,9194.0 Miag⸗Mühlen. 128.9125,2 Wittener Gußſt. 187,0(150, Serresheim.Glas 149,0145.2 Mix& Geneſt. 182.5182,0 Wolf, Buckau 61.2561.— Feir eder r e leeen meanz. deke gee 1858 r. edhar„Motoren Mannh.—.——.— G 120.0 Berie F 88 888 Zelit. Waldhef 2865 derz C. P.—.——.—Neckarſulm. Fhr; 5 Gothaer Baggon—.——TRordb Wollk. 1860,153, Freiverkehrs-Kurſe. Adler Rall.— Benz⸗Motor Geiger Maschen. 114,0 unbe roberſ chl. E. Bed. 94,—94.— e 100.0f102.5 H Sberſcht Korsw. 9a 50 95, 7s Deuſſchedtetrel. Grün& Bilfinger 164.0 105.2 FOrenſt⸗& Koppei 125,2126,5 Diamond Gruſchwitz Texiil 88,—[100,0 7Pysnig Bergb. 105.1106,8 Fee ochfrequenz. ackethal Draht 85,15085,15 JRathgeb Wagg. 80750,— Krügershall 5 alleſche Naſch 153,0156,5 Tgeln Papier 275.9275,0 Petersb. Int. Gbb. Hammerſ Spinn. 166,5168,0 R hein Braunkhl. 232.5233,7 Ronnenberg..—.— 40 Hannov..Egeſt. 85,—85,— Rgein Chamotte 63.—50,— Ruſſenbank...,35 9. 57 dann. Waggon.—.——IRhein Glektrizit. 151,9158,7 Sloman Salpeter 80.80062 danſa Llogd.——— en e t— 22.80 Sudſer Phosphat—.— —— 8— 8 993*— 5 Hog.⸗Wien Gum. 87.—37, INheinſtahl. 18570 192.5 1 8 30, —.——.— 5074. 15.15½ 167.8l6 1940 1700 .200 2,% —.— Harkort Bergwerk 29,.—29,.— ——— 55 87 1880 135,5[Ahenanig Chem 81/78[61,68 a) Neichs⸗ u. Staatsyaß⸗ Hartmann Maſch. 28,8528.— JRiebeck Montan 160,0160,0 DAnlublö 181.80 51,85 Hedwigshütte 110,0112.0 Religer 5 51⁰ ſasſchz 5 12 Sinde e Auſteen. 119.720.0 fanſe e 3355 18970 enecganl 2 740 410 boirſch aned, 108 0 lr0 kagergoerte. 35.5000.35 Gctsanleiſe. 8 8,, LHoaſchel 1 85 1577 11.) eee 112,2ʃ113,5 6 a t. achſenwerk 5 9 0 ianl. 6,15 20 19,80 fSalzdetfurth 23570f238.0 70%% Nb. Salbeng Phil. Holzmann 181,00Sarotti 173,0ſ178,2% Mh Sind 2 88,— 95,75 ee e g umbo a 2587.— ubert a„ 0ʃ8% 4* ISchucert& 6s 188.0 193.08% dandſch. Roan 8005.— JIlſe Bergbau. 229.9ſ282,5 Schuhfabrit Herz—,—— e Judel e Ko. 167.2 l08.7 TSiemensäcalske 275,0.288,7 b) Ausl. Nentenwerte⸗ Gebr. Junghans 90,—90.—Sinner.⸗G. 67,.———%ͤ Merikaner. 36.78ʃ86,60 Kahla Porzellan 91.—91.— Stettiner Bulkan 28,7827.254½% Oe Schaga. 28.15, TKaliw. Aſchersl. 160,0.168,0Stoehr Kammgrn 145,0 146,24% Woldrente—— 3 2 20,35 20,15 Stoewer Nähm.. 57.—55,—4% ³U N 75 Karlsr. Maſchin. 20, 15 214.24%,„ cenv. Rte..7 50 „N. gemp=Stotperger Znl 238.97½½ Silberrte.—.—.30 Klöcknerwerke 1629 140,7 Südd Immobil. 79,.—7. C. H. Knorr .75 4½%% Papierrte.—.— 5 161.0 Teleph. Berliner 78,65,79,784% Türk.Ab.⸗Anl. 9,25 g, Kollm. KJourdan 86,.—85,25 0 7.50 Gebr. Körting 389,5091,85 ThoeriOelfabr.-+ 99,15100.74%„ 15.5015.— 0— Koſtheimer Cell.—,— Tietz, Leonhard 153,0158,04%„„— Transradis 125.8126,2 1 e 1 Krau e, Lok. 59—.39.— Mai 4%„ollob.1 Kronprinz etal 118,6 I185oſunionwere Maich 11.4l10.0½„ v 400⸗F.os.752 5% B. Kohlenanl. 12,90 1˙15 2— — . + 8 28 +5 8 EI 8 äuſer⸗Hütte 62.— 61,50 Varziner Papier 132,0188.0%% St.⸗R1913 25,15 75,35 Per..Ferf Gum,%% 8 N191—,—— ILahmever& Co 178.0 5 Ver. Chem. Charl 61.—61.—%„ Goldrte 2765—75 gaurahuite 1459485 J. Hiſch. Nickem. 168,0 le5,0%„ Kranre.70.40 Linde s Essmaſch 147,2148,.0 e 5% Ot. ll. Stb alte.—.— Li denberg 7.Schuhf BrudW 73.—7,—./ Oe. U 1XSr()—(—. ICarl Lindſtröm 307,0310,0 fP. Stahlwerke. 118,5120,0 4% Oe.Goldprior.—.—.— Lingel Schuhfabr. 70.—67.65 BStablw.d. Zyp 210,0211,02 60% SüdöC.a———— Jeinke& Hoffſm.———— Ver Ultramarinf. 138,0135,2.605% neuepßr.——.— LLud. LoewecCo. 262,0.26/.0 Pogel Telegraph 99,25 100,0„„ Obligat. C. Lorenz 116.0J115,6 Bolgt e Paeffner 178,8 177.5% 42.50 16489 1 S 8,30018⸗ Lothr, Bortl Cem.————Boglländ Maſch. 87,— 0,25%% fna! Ser.1 13.30 19.50 11 17,20 J4, Maqgirus.⸗G. 80,—49,80 Wanderer⸗Werke 226,0226,04¼/ FMannesmann 155,21130,0 Weſer. Akt.⸗Geſ.—%¼ Tehuantépes. 19,75l rreeenoleoeee⸗ r „„ eeeeee Donnerstag, den 20. Oktober 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 480 Tagungen Herbſtverſammlung der Kirchlich⸗poſitiven Vereinigung 14 Am 12. Oktober ſand in Heidelberg die Herbſtver⸗ Fattlin ung der an eebleen Vereinigung ſtatt. Eine 8 78 Anzahl von Geiſtlichen und Laien, namentlich aus Pplee nterlande, hatte ſich dazu eingefunden.„Kirche und ſta 1 das große Thema des Königsberger Kirchentages, 75 im Mittelpunkt der Befprechung. Pfarrer Lic. Weber 928 t. Georgen hatte es übernommen, die Grundgedanken 5 Königsberger Vortrags von Profeſſor D. Althaus für bauerk, Berhältniſſe auszuwerten. Die Ausſprache bewegte ſich und füchlich um den Dienſt der Kirche an der Seffentlichkeit um die Stellung zum Reichsſchulgeſetz. Aus der Pfalz Die Stabt Ludwigshafen im 2. Vierteljahr 1927 Ludwigshaſen, 10. Okt. Nach dem Statiſtiſchen Viertel⸗ körsbericht der Stadt Ludwigshafen bekrug die Bevöl⸗ 104 9 n 8 ziffer am Ende des 2. Vierteljahres 1927 75 023. Die Zunahmen gegenüber dem Vorvierteljahr be⸗ 7— 399. Die Zahl der Eheſchließungen im 2. Viertel melde 307 gegenüber 284. Eheſcheidungen wurden 28 ge⸗ 51 et. Die Zahl der Geburten ſtellte ſich auf 507 gegenüber 5 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Ueberſchuß Sle Lebendgeborenen über die Geſtorbenen war 283. Auerbefälle wurden 224 gemeldet gegenüber 275. Die Staabl der auf dem Bahnhof Ludwigshafen nach deutſchen dis hnen verkauften Fahrkarten betrug von Januar St April 1927 512004. Der Güterverkehr pfälziſcher ationen nach Ludwigshafen erreichte im 2. Vierteljahr 1927 daf umme von 38 247 To., der Güterverkehr von Ludwigs⸗ 1185 nach Stationen der Pfalz 140 819 To., nach außerpfäl⸗ 4 den deutſchen Stationen 156 358 To. Der Verkehr auf der 115 triſchen Straßenbahn erbrachte im 2. Vierteljahr bei ner Geſamtzahl der beförderten Perſonen von.8 Mill. die eſamteinnahme einſchl. Steuer in Höhe von 654 802 Mark Sigentber 615 950) in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres). Zahl der Uebernachtungen von Fremden in Ludwigshafen e 1920 mit 7826 angegeben gegenüber 7176 im 2. Vierteljahr * Lndwigshafen a. Rh., 18. Oktör. Für die erſte große kusſtellung für Hotel⸗ u. Gaſtwirtsfach, Koch⸗ unſt ſowie perwandke Gewerbe, die programmäßig am 9 amstag, 29. Oktober, eröffnet wird, ſind zahlreiche Ehren⸗ bcßebß e zur Verteilung an die Ausſteller geſtiftet. Darunter veſlnden ſich auch Medaillen der Stadt Ludwigshafen, die ſtel ganz beſonderer Bedeutung ſein dürften. Für die Aus⸗ kellung intereſſteren ſich nicht nur die Hotel⸗ und Gaſtwirts⸗ etriebe, Cafés und Konditoreien, ſondern auch alle Bevöl⸗ erungskreiſe, denn was der Hotelier, der Gaſtwirt gebraucht, As findet auch in ſedem Haushalt Verwendung. Auch der f ausfrauenbund von Ludwigshafen a. Rh. beteiligt ich an der Ausſtellung. * Oggersheim, 18. Okt. Geſtern abend kurz nach 6 Uhr keigneke ſich in der Mannheimer Straße ein Verkehrs⸗ nfalk. Als der Landwirt Friedrich Karch aus Frieſen⸗ eim pon ſeinem Felde heimfuhr, ſcheute an der Einmündung 050 Mundenheimer Weges in die Mannheimer Straße plötzlich eſſen Pferde. Beim Üeberqueren des Straßenbahngleiſes würde der mit Kartoffeln voll beladene lange Kaſtenwagen on einem aus Ludwigshafen kommenden Rheinhaardtbahn⸗ zug erfaßt und in der Mitte auseinandergeriſſen. Eine mit⸗ Arende Hilfsarbeiterin aus Frieſenheim wurde dabei vom zaagen geſchleudert und trug eine erhebliche Beinverletzung men, ſodaß ſie ſofort mit einem Auto abtransportiert werden kaußte, Das Pferd, das mit dem Wagen umgeriſſen wurde, wan ohne Schaden davon. Der Sachſchaden iſtgroß. Ov⸗ debl der Rheinhaardtbahnführer ſofort bremſte, konnte wegen er Stoßkraft der Anhängewagen das Unglück nicht mehr ver⸗ Pter werden. Das Verkehrshindernis wurde mit Hilſe der ahrgäſte in kurzer Zeſt beſeſtigt. Sportliche Athletil Länderkampf Frankreich⸗Oeutſchland Nicht umſonſt wird dem am 21. Oktober in Paris im Wagramſaal ſtattfindenden Länderkampf im Gewichtheben allerorts eine große Bedeutung beigemeſſen. Werden doch die deutſchen Gewichtheber und Ringer allgemein als eine der ſtärkſten Waffen für Amſterdam angeſehen. Im Ländertref⸗ fen gegen die ſich inzwiſchen gewaltia verbeſſerte franzöſiſche Mannſchaft haben die ſtarken Männer Deutſchlands erneut den Beweis zu liefern, inwieweit dieſe Anſchauung auf dem Wege zur Olympiade heute noch Berechtigung hat. Die Fedération Fancaiſe de Poids et Haltéres hat eine ſorgfältige Vorbereitung getroffen und ihre Mannſchaft durch Roger⸗Paris im Mittelgewicht und Dutrieve⸗Lyon im Schwer⸗ gewicht— zwei neue ganz hervorragende Kräfte— erhebliach verſtärkt. Die deutſche Mannſchaft iſt gegenüber dem Vorjahre. wo ſie bekanntlich in Mannheim im Nibelungenſaal im erſten Länderkampf gegen Frankreich einen überwältigenden Sieg daunon trug, inſofern ſchwächer geworden. als der deutſche Federgewichtsmeiſter Mühlberger⸗Mannheim ins Leichtgewicht gewachſen iſt und an ſeiner Stelle Schampper⸗ Eſſen, der bei den diesfährigen Kraftſportmeiſterſchaften in Nürnberg wohl den zweiten Platz belegte, aber weit hinter den Leiſtungen Mühlbergers zurückblieb, das Federgewicht vertritt. Die übrigen Repräſentanten haben jedoch gegenüber dem Vorjahre ihre Höchſtleiſtungen weſentlich verbeſſert, ſo⸗ daß der Nachteil im Federgemicht bei Erreſchung ihrer Höchſt⸗ leiſtungen annähernd ausgeglichen werden kann. Wie aus franzöſiſchen Zeitungen hervorgeht, will Frank⸗ reich im Kraftſport für den deutſchen Sieg der Leichtathleten in Colombes Revanche nehmen. Dieſer ſchöne Erfolg Deutſch⸗ lands in der Leichtathletik ſoll durch eine Niederlage der deut⸗ ſchen Schwerathletik revariert werden. Wenn nichts Unvor⸗ hergeſeßenes eintritt und die dentſche Mannſchaft entſvrechend ihrem Können ihre Leiſtungen entfaltet, wird ſie auch in Paris einen ſicheren Sieg erzielen und den Gedanken einer Nieder⸗ lage zu nichte machen. Entſprechend ihrer Leiſtungen im olympiſchen Dreikampf (beidarmig Drücken, Reißen und Stoßen) müßten in dieſem Kampfe erreichen: Frankreich: Federgewicht: Suvigun⸗Paris 165, 170, 225= 560 Pfund Leichtgewicht: Meſſe⸗Marais 175, 180, 225 580„ de Lomme Mittelgewicht: Francois Roger⸗Paris 195, 180, 250 625 Halbſchwergewicht: Andre Rolet⸗ Paris 185, 205, 270 660„ Schwergewicht: Dutrieve⸗Lyon 190, 210, 270 670„ 3095 Pfund zuſammen Deutſchland: Federgewicht: Schampper⸗Eſſen 160, 150, Leichtgewicht: Reinfrank⸗Mann⸗ 200= 510 Pfund heim 180, 195, 260 635„ Mittelgewicht: Zinner⸗Würz⸗ burg 185, 210, 260= 655„ Halbſchwergewicht: Vogt⸗Ochten⸗ dung 210, 210, 260 680„ Schwergewicht: Straßberger⸗ München 225, 210, 285= 720„ Insgeſamt Es iſt natürlich nich tausgeſchloſſen, daß höhere und nie⸗ dere Leiſtungen als die angegebenen, vollbracht werden: ebenſo liegt auch die Aufſtellung von Rekorden bei dem zu erwarten⸗ den ſcharfen Kampfe im Bereich des Möglichen. Am Geſamt⸗ ergebnis dürften jedoch kaum nennenswerte Veränderungen azu erwarten ſein, ſodaß mit einem Siege Deutſchlands gerech⸗ net werden kann. K. C. 3200 Pfund Kund ſchau Flugſport Wer wird„König der Lüfte?“ Eine Senſation auf flugſportlichem Gebiete verſpricht der Zweikampf zwiſchen dem Deutſchen Gerhard Fieſeler, dem zweiten Preisträger des internationalen Züricher Flug⸗ meetings, und dem Züricher Sieger, Doret⸗Frankreich am Sonntag auf dem Berliner Flughafen Tempel⸗ hofer Feld zu werden. Das von der Berliner Flughafen⸗ Geſellſchaft veranſtaltete Treffen wird in der Weiſe vor ſich gehen, daß die beiden Piloten zuerſt mit ihren eigenen Ma⸗ ſchinen, Fieſeler auf der Schwalbe mit 112 PS Siemens⸗ Motor, Doret auf einem Devoitine⸗Hochdecker mit 300 PS Hiſpan⸗Suize⸗Motor, je ein zehn Minuten dauerndes Wahl⸗ und Pflichtprogramm vorführen, ſodann die Flugzeuge wechſeln und die Uebungen in ähnlicher Weiſe wiederholen. Vorher werden die ausgezeichneten Jungflieger Böhm und Boehmke von der Jungfliegerſtaffel des Deutſchen Luftfahrt⸗ Verbandes ihre Kräfte miteinander meſſen. Dieſe einzig⸗ artige Veranſtaltung, die von den maßgeblichen Stellen, dem franzöſiſchen Aeroelub und dem Deutſchen Luftrat, nach⸗ haltigſt unterſtützt wird, dürfte ihre Anziehungskraft auf die Berliner Bevölkerung nicht verfehlen, ſodaß am Sonntag wieder mit einem Rieſenbeſuch gerechnet werden kann. * — Ferdinand Schulz fliegt Rekord. Die K. A. Z. meldek⸗ Auf dem Segelfluggelände bei Marienburg ſtartete Dienstag Ferdinand Schulz um 11 Uhr 42 Minuten mit der„Weſt⸗ preußen“ des Weſtpreußiſchen Vereins für Luftfahrt. Bet einer Windſtärke von 14 Sekundenmetern erreichte er bald eine Höhe von 450 Meter, die er in einer Regenboe auf 650 Meter ſteigern und ſo den franzöſiſchen Höhenrekord von 546 Metern brechen konnte. Zwar konnte ſeine Höhe nicht barographiſch feſtgelegt werden, da Schulz keinen Barograph in ſeinem Flugzeug hatte. Schulz kreiſte über der Nogat hin und her, vermochte auch in der Regenboe drei Kreiſe zu ziehen. Sein Flug führte ihn über die Stadt. Um 15,43 Uhr landete er glatt auf dem Startplatz. Der Rhönrekord von 9 Stunden 24 Minuten iſt dadurch von Schulz gedrückt worden. Villard Cochran bleibt Billard⸗Weltmeiſter Erich Hagenlocher knayp geſchlagen Der in Chieago ausgetragene Wettkampf um die Billard⸗ Weltmeiſterſchaft der Berufsſpieler zwiſchen dem Amerikaner W. Cochran und dem Stuttgarter Erich Hagenlocher endete mit einem— nach den Ergebniſſen der beiden erſten Partien unerwarteten— knappen Siege des Amerikaners. Hagen⸗ locher hatte die beiden erſten Partien mit 500:332 und 500: 376 Points gewonnen, hatte alſo bei 1000 Points ſchon einen Vor⸗ ſprung von 292 Points. In der 3. Partie glückte Cochran eine Senſationsſerie von 407 Points und in acht Aufnahmen hatte er nicht nur aufgeholt, ſondern als Erſter 1500 Points erreicht, während Hagenlocher nur 1474 Points hatte. Für die vorge⸗ ſchriebenen 1500 Points benötigte Cochran 38 Aufnahmen. Sein Durchſchnitt betrug bei einer Höchſtſerie von 407 Points 39,47 pro Aufnahme. Hagenlocher hatte bei 37 Aufnahmen einen Durchſchnitt von 39,83, ſeine Höchſtſerie betrug 232. Schach 1 Um die Schach⸗Weltmeiſterſchaft 197 Auch die 16. Partie remis Im e e e enee Capablanca⸗ Allechin wurde auch die 16. Partie nach 24 Jügen remis, Noch immer führt Aljechin alſo mit:2 Zügen. Hiermit erfüllen wir die traurige Pflicht, von dem plötzlich und unerwartet erfolgten Ableben unseres lieben Bundesbruders D. Tef. pol. Kurt Berger Dipl. Kaufmann Kenntnis zu geben. 10592 Dem durch edle Charaktereigenschaften und hohes Pflichtbewußtsein ausgezeichneten Dahin- geschledenen werden wir stets ein ehrendes und treues Gedenken bewahren. Mannheim. den I. Oktober 1927 Turschenschaft„dermaniz“ Maunhelm 1. A. Leitz, F. V. 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