N Freitag, 21. Oketober Bezugs 2 preiſe: In Mannheim u. Umgeb ii 00 n Umgebung frei ins Haus Saten die Poſt monatl..⸗M. 2,80—— Beſtellgeld ſprdern ⸗Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach. ap 7 ae Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Paſſer eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 4˙6, Schwetnannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Idteſf aiherſe 19½0 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ 12 8 eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. ernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 eilagen: Sport und Spie! Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗Ausgabe eue Mannheimer Seilun 0—0 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ 855 walt, Streiks, Gerebnſruen uſw. berechtigen 1 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der CTechnik Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 488 9 einſp. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei e Fam Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 2 —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Geſotz und Nocht Wandern und Neiſen Eroßt Nede des Neichsfinanzminiſters Aeber die Reform der Beamtenbeſoldung Eine ſehr bedenkliche Situation 9a f Berlin, 21. Okt.(Von unſerem Berliner Bürv.) rend 5 herrſcht heute weit größere Spannung als wäh⸗ eſ er 3 Tage der Schuldebatte. Die erſte Leſung des heit oldungsgeſetzes bietet zum erſten Mal Gelegen⸗ erre dem Plenum auch dieſehr bedenkliche finan⸗ geſtel e Situation zu erörtern, da ſich allmählich heraus⸗ gee t hat, daß die Regierung für die von ihr eingebrachten für zentwürfe keine Deckung hat. Das gil⸗ namentlich der* Beſoldungsgeſetz. Zu dem bayeriſchen Vorſtoß in des Finanzausgleichs geſellen ſich weiter der Ein⸗ * ch des Reparationsagenten Parker Gil⸗ wiſ, von dem man im Finanzminiſterium freilich nichts iſſen will. —— aber bringen, was immerhin auffällig iſt, verſchie⸗ 8 ewyorker Blätter Meldungen, die als vom Büro des 0 ne wnsagenten kommend bezeichnet werden, in denen Angaben über die Höhe der dem Reichsfinanzmini⸗ Nehra⸗ zur Verfügung ſtehenden Mittel zur Deckung der Nieltesdben und über die Gehaltsaufbeſſerungen in ihren Heſteeiten wiedergeben werden. Dieſer detaillierte Rechen⸗ 5 bericht würde einen Beleg dafür bilden, daß Parker 25 ert Einſpruch dagegen erhoben hat, daß zur Deckung keanenen Ausgaben über die erzielten Ueberſchüſſe hinaus⸗ und Neueinſtellungen im Etat vorgenommen en. ſ 0 Es iſt kein Geheimnis, daß man unter ſolchen Umſtänden Söſelbſt in a deif über das Schickfſal der Beſoldungs⸗ Ansb age macht. Im Plenum wird das vorerſt kaum zum kommen. Wahrſcheinlich wird Graf Weſtarp im duen Das Schwergewicht der Verhandlungen liegt im Uürſte b an den der Entwurf noch heute überwieſen werden zu Iu Beainn der heutigen Reichstagsſitzung nimmt ſogleich eſoldungsvorlage „Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler ſeit D ort. Er weiſt zu Eingang ſeiner Rede daraufhin, daß amte ezember 1924, alſo ſeit drei Jahren, die Bezüge der Be⸗ ſer 80 nicht mehr erhöht worden ſeien. Die Aufbeſſerung die⸗ word ezüge ſei längſt als eine Staatsnotwendigkeit anerkannt wor zen, auch von den führenden Kreiſen der Wirtſchaft. Schon Grn em Kriege waren die Beamten, beſonders die unteren rachhern unzureichend beſoldet. In der Inflationszeit und 505 war es in erſter Linie den Beamten zu danken, daß vollzog. Stabiliſierung der Währung verhältnismäßig glatt blieh g. Die auf Gold umgeſtellten Gehälter der Beamten en aber weit hinter den Sätzen von 1913 zurück. Während ihr cand nach andere große Berufsgruppen in der Lage waren, de inkommen mehrfach zu verbeſſern, blieb der Beamte auf ezt Stand des 1. Dezember 1914. Die Erhöhung der Beamten⸗ ſtun muß ſelbſtverſtändlich ihre Grenzen haben in der Lei⸗ Reich fähigkeit und einer vorſichtigen Finanzwirtſchaft des ad Die Finanzen des Reiches müſſen unter allen Um⸗ Ueamte in Ordnung gehalten werden. Eine Erhöhung der virtſ enbezüge darf unter keinen Umſtänden zu einer Defizit⸗ Er daft führen oder eine Steuererhöhung nach ſich ziehen. ſetzunge Verbeſſerung der Wirtſchaftslage hat die Voraus⸗ eſſe gen für den heutigen Regierungsentwurf geſchaffen. Die rſtellung ſoll zu den Grundfätzen der Bezahlung nach Leiſtung Jurier. buad fübren. Außerdem war darauf Rückſicht zu nehmen, daß ſcaff ie jetzige Reform auf mehrere Jahre hinaus Ruhe zu zentnen iſt. Die in der Oeffentlichkeit bekannt gegebenen pro⸗ ſach—982 Ausmaße der Aufbeſſerung ſind in der Preſſe viel⸗ bezüü alſch wiedergegeben worden. Die Erhöhung der Beamten⸗ 19. de beträgt im Durchſchnitt aller Gehaltsgruppen etwa Prozent. Dabei iſt nach wie vor ein ſehr großer Beamten vom Friedensrealeinkommen weit entfernt. den Widaniſterte Neuaufbau der Beſoldungsordnung verſucht Jahre ünſchen Rechnung zu tragen, die ſich während der letzten aupt herausgeſtellt haben. Der Miniſter geht dann zum dein tpunkt der Beſoldungsfrage über: Daß ſie beſonders lich.* und ſorgfältiger Prüfung bedarf, iſt ſelbſtverſtänd⸗ ſonde te Reichsregierung hat gerade dieſe Prüfung mit be⸗ H5 80 Sorgfalt vorgenommen. Die Mehrkoſten in für von etwa 155 Millionen Markfür 1927 können und 0 Zeit vom Reich aus den aufkommenden Einnahmen de Bad den eintretenden und zu erwartenden Ausgabenmin⸗ nahmeen ohne jede Steuererhöhung gedeckt werden. Die An⸗ werde⸗ daß das Jahr 1927 mit einem Defizit abſchließen eelgendet nicht zutreffend. Wie ſtehen die Dinge 1928 und die le gun en Jahre? Ich möchte mir eine ausführliche Dar⸗ des 80 der Finanzlage nach dieſer Richtung für die Beratung en: Bennsſchuſſes vorbehalten. Nur ſoviel möchte ich heute eicheg Leil der ei der Kräftigung, die die Geſamtwirtſchaftslage des erfahren hat, darf ich auch davon ausgehen, daß in den valitionskreiſen ſehr ernſte u der Regierungskoalition nur eine kurze Erklärung ab⸗ nächſten zwei Jahren, wenn nicht ganz außergewöhn⸗ liche und nicht zu überſehbare Rückſchläge kommen, die Mittel für die unabweisbare Erhöhung der Beamtenbezüge ſelbſtver⸗ ſtändlich obhne Steuererhöhung vorhanden ſein werden. Als Ergebnis der durchgreifenden Arbeit der letzten Monate kann ich feſtſtellen: Der Etat wird 1928 balanzieren. Die Reichspoſt wird im Zuſammenhang mit den jüngſt vorgenom⸗ menen Tarifmaßnahmen die ihr erwachſenden Mehrausgaben beſtreiten können. Die Reichsbahn hofft bei der beſtehenden Wirtſchaftslage zu Tariferhöhungen nicht genötigt zu ſein. In dieſem Zuſammenhang noch ein Wort über die Rückwirkung der Beſoldungserhöhung für die Reichsbeamten auf die Beſoldungspolitik der Länder und deren Finanzlage Selbſtverſtändlich kann die Neuregelung der Bezüge der Reichsbeamten nicht ohne Auswirkung auf die Bezüge der Länder⸗ und Gemeindebeamten bleiben. Bereits bei Abſchluß des letzten Finanzausgleiches iſt aber mit einer Erhöhung der Bezüge der Beamten gerechnet woroͤen. Gerade deshalb habe ich mich bereit finden laſſen, den Ländern bis zu einer für das Reich vertretbaren Grenze Entgegenkommen zu zeigen, wegen deſſen ich verſchiedentlich ſtark angefeindet worden bin. Zu dem für die Länder nicht ungünſtigen Finanzausgleich tritt aber weiter die ſtarke Entlaſtung der Erwerbsloſenfürſorge. Endlich iſt doch auch der Tatſache Rechnung zu tragen, daß die Entwicklung der Wirtſchaft 1927, die in den Einnahmen des Reiches und in den Schätzungen des Etats 1928 ihren Ausdruck finden wird, ſich auch in den vorausſichtlich er⸗ heblich höheren Ueberweiſungen für 1928 aus Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer auswirken wird, die Län⸗ der und Gemeinden erhalten werden. Darnach werden auch die Grund⸗ und Gewerbeſteuern in den Ländern ohne Erhöhung der Steuerſätze höhere Erträgniſſe liefern. Wenn ſonach die Reichsregierung es ablehnen muß, den Ländern und Gemeinden im Wege des Finanzausgleichs Mittel aus Anlaß derBeſoldungserhöhung im Reiche zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, ſo beruht das, wie ich gerade hier mit ſtärkſtem Nachdruck und aller Entſchiedenheit feſtſtellen möchte, nicht auf einer unfreundlichen Einſtellung der Reichsregie⸗ rung gegenüber den Ländern und ihren Belangen. Wenn die Länder neben den erhöhten Ueberweiſungen vom Reich nunmehr noch beſondere Mittel fordern, ſo verlangen ſie im Grunde eine Garantie, die ſie vor etwaigen wirtſchaftlichen Konjunkturerſcheinungen ſichern ſoll. Die vom Reich und Ländern gebildete Gemeinſchaft erfordert es, daßEntwicklungs⸗ möglichkeiten von Reich und Länder auch gemeinſam ge⸗ tragen werden. Noch ein kurzes Wort der Auswirkung der Beſoldungs vorlage auf die Preisgeſtaltung und die Wirtſchaft im Ganzen, wie auf einzelne Glieder. Sorge und Beunruhigung in weiten Kreiſen, in freien Beru⸗ fen, in der Arbeiterſchaft! Bei den Vorgängen auf dem Kapi⸗ talmarkt ſollte man nicht ſofort Uebelwollen annehmen. Daz den Beamten durchgreifend geholfen werden muß, wird wohl allgemein anerkannt ‚aber, ſo fragt man, weshalb durch Er⸗ höhung der Beſoldung und nicht durch Preisſenkungs⸗ maßnahmen. Dem Beamten ſei eine Erhöhung ſeiner Kaufkraft durch Preisſenkung zweifellos angenehmer, als die Erhöhung der Bezüge. Frühere auf dieſem Gebiet unter⸗ nommene Verſuche ſeien aber abſolut erfolglos ge⸗ weſen. Darum bliebe nur die Erhöhung der Bezüge. Die Erhöhung der Konſumkraft der Beamten brauche ſich auch keineswegs auf dem Gebiet des Preisniveaus auswirken. Un⸗ bedingtes Feſthalten des geſamten Einzelhandels am gegen⸗ wärtigen Preisſtand würde den Abſatz fördern und dadurch reicheren Ertrag bringen als eine Preisheraufſetzung. Die Reichsregierung betrachte die Wirtſchaftslage keineswegs mit übertriebenem Optimismus, ſie lehne aber auch den dumpfen, wirkliche Erfolge überſehenden Peſſimismus ab. der ſich da und dort breit mache. Das vergangene halbe Jahr habe dem Optimismus und nicht dem Peſſimismus recht gegeben. Der Miniſter betonte, daß alsbald eine planmäßige Ver⸗ einfachung der Verwaltung durchgeführt werden ſolle. Der Miniſter bittet den Reichstag zum Schluß, die Vorlage mit möglichſter Beſchleunigung zu verabſchieden. Gegen 2 Uhr hatte Dr. Köhler ſeine Ausführungen be⸗ endet. Die faſt einſtündige Rede hat keinerlei neue Geſichts⸗ punkte erbracht. Der Reichsfinanzminiſter beſchränkte ſich im weſentlichen darauf, die Argumente zu wiederholen, die er bei verſchiedenen Gelegenheiten bereits entwickelt hat. Ins⸗ beſondere iſt Dr. Köhler jede Antwort darauf ſchuldig ge⸗ blieben, wie er ſich nun die Auseinanderſetzung mit den Län⸗ dern denke. Die Tatſache, daß nach Angaben Dr. Köhlers das Reich über den durch die Beſoldungsreform entſtehenden Mehraufwand für 1927 verfügt und auch vorausſichtlich in den kommenden Jahren verfügen werde, enthebt ihn nicht der Verpflichtung, eingehender als er es vor dem Plenum getan hat, die Frage zu prüfen, inwieweit die Länder in der Lage ſind, die für ſie erwachſenden Koſten aufzubringen. Die Oppoſition betrachtet die Begründung Dr. Köhlers als un⸗ befriedigend. * Ehrung durch die Univerſität Upſala. Frau Baronin Lindner, die aus ihrer Tätigkeit im ſeinerzeit beſetzten Ruhrgebiet her bekannt iſt, wurde von der Univerſität Upſala wegen ihrer Verdienſte um die notleidende Ruhr⸗ bevölkerung zum Dr. h. c. ernannt. Ein Jahr Kulturarbeit am Auslanddeutſchlum Von Prof. E. Maenner Obmann des Landesverbandes Baden des Vereins für das Deutſchtum im Ausland Wenn in den letzten Wochen des Oktobers der Landes⸗ verband Baden des Vereins für das Deutſchtum im Ausland mit Unterſtützung der Jugend aller Schulen ſeinen Hilfstag für das Grenz⸗ und Ausland⸗ deutſchtum durchführt, wird wohl mancher, der mit den Beſtrebungen des großen deutſchen Kulturvereins ſchon längſt vertraut iſt, ſich fragen, in welcher Weiſe ſich der V..A. in der jüngſten Zeit betätigt und wie er ſeine Mittel zur Er⸗ haltung des Auslanddeutſchtums verwendet hat. Hierüber bis in die Einzelheiten Auskunft zu geben, wird allerdings ein Ding der Unmöglichkeit ſein. Die Geſuche, die alljährlich aus der ganzen deutſchen Welt bei Landesverbänden und Hauptleitung eingehen, belaufen ſich auf viele Tauſende; deren Aufzählung würde allein ein Buch füllen. Zudem ge⸗ bietet dem Verein die Rückſichtnahme auf die Lage unſerer Volksgenoſſen im Auslande, die wegen ihrer Treue zu Volks⸗ tum und Mutterſprache häufig ſchwerer Bedrückung ausgeſetzt ſind, der Oeffentlichkeit gegenüber eine gewiſſe Vorſicht wal⸗ ten zu laſſen. Es erſcheint uns aber angebracht, unter Zu⸗ ſammenſtellung der wichtigſten Arbeit sbereiche und der entſprechenden Geſamtſummen der Oeffentlichkeit Aufſchluß zu geben über die im Jahre 1926 geleiſtete praktiſche Vereinsarbeit. Nach dem im Jahres⸗ bericht angeführten Kaſſenbericht ergibt ſich danach folgendes Bild: Nach wie vor läßt der Verein, der mit gutem Recht ſeinen alten Namen„Deutſcher Schulverein“ weiterführen darf, der deutſchen Schule im Ausland ſeine Haupt⸗ fürſorge angedeihen. Er hat für Schulunterſtützungen und für das Kinderheim in Croſſen, in dem ausland⸗ deutſche Kinder erzogen werden, nicht weniger als dreiviertel Millionen Goldmark ausgegeben. Außerdem war er eifrig bemüht, auslanddeutſchen Studierenden durch Zuwei⸗ ſung von Stipendien, die ſich auf rund 200 000 Mark be⸗ liefen, das Studium an reichsdeutſchen Hochſchulen zu ermög⸗ lichen. Dieſe Seite ſeines Wirkens kann gar nicht nachdrück⸗ lich genug betont werden. Der junge auslanddeutſche Akademiker iſt der zukünftige Führer ſeines Vol⸗ kes. Ihn gilt es ſowohl mit einer gründlichen deutſchen wiſſenſchaftlichen Bildung zu verſehen, als auch zu einem deutſchbewußten Mann zu erziehen, der nach ſeiner Rück⸗ kehr in ſein Heimatland im beruflichen und öffentlichen Leben ſeinem Volkstum Ehre macht und entſchloſſen für die Wah⸗ rung ſeiner Rechte eintritt. Doch auch das auslanddeutſche Volk in ſeiner Geſamtheit hat ein Anrecht auf deutſche Bil⸗ dung, und ſo wurden im vergangenen Jahre eine große An⸗ zahl Büchereien in das Ausland geſchickt, deren Wert ſich auf über 300 000 Mark beläuft. Rechnen wir hierzu noch wei⸗ tere Unterſtützungen verſchiedener Art in Höhe von über 300 000 Mark, ſowie die ſatzungsgemäß vorgeſchrie⸗ bene Arbeit auf dem Gebiet von Preſſedienſt und Aufklärung, die Auslagen für Jugendarbeit, Frauengruppenarbeit, Schul⸗ abteilung, Vortragsweſen und Wanderungsfragen, ſo ergißt ſich für den Geſamtverein eine ſatzungsgemäße Jahresleiſtung von über eineinhalb Millionen Mark. Es iſt dies die gewaltigſte Leiſtung, deren ſich der Verein in den nahezu 50 Jahren ſeines Beſtehens rühmen kann. Sie iſt umſo erſtaunlicher, und umſo mehr anzuerkennen, als ſie die Einnahme des Jahres 1914 um das Zehnfache übertrifft. Allerdings: der Weg der Deutſchtumsarbeit iſt rauh und ſteinig; das weiß niemand beſſer als derjenige, der mitten in ihr ſteht. Wohl leben wir in einer neuen Zeit, die den räum⸗ lichen und weltpolitiſchen Geſichtskreis des deutſchen Meuſchen bedeutend erweitert und ihm den deutſchen Volks⸗ gedanken in ſeiner ganzen erhabenen Größe gezeigt hat. Wohl iſt es vielen von uns ſchon klar geworden, daß Deutſches Reich und Deutſchland nicht dasſelbe ſind, daß das reichs⸗ deutſche Volk nicht das deutſche Volk allein darſtellt— nein, daß die dreißig Millionen Grenz⸗ und Aus⸗ landsdeutſchen ungeachtet ihrer fremden Staatsbürger⸗ ſchaft als gleichberechtigte Brüder mit uns erſt das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit bilden. Wohl bekunden Re⸗ gierung und Kirche, Preſſe und Schule, Sänger und Turner heute eine viel lebendigere Teilnahme für die Probleme des Auslanddeutſchtums als früher. Aber noch iſt unendlich viel zu tun. Noch tragen wir an uns die Spuren einer maßlos zerriſſenen politiſchen Entwicklung, die erſt nach Jahrhunder⸗ ten der Ohnmacht und der Kleinſtaaterei zur Gründung eines großen mächtigen Reiches führte. Noch bewegt ſich unſer außenpolitiſches und kulturpolitiſches Denken vielfach in eng⸗ beſchränkten Bahnen. Noch treiben bei uns Vereins⸗ meierei, Spießbürgertum und platte Vergnuü⸗ gungsſucht üppige Blüten, und wir kranken leider auch an einer bedenklichen Ueberſchätzung rein⸗körperlicher Betäti⸗ gung, die nicht geeignet iſt, zur Förderung wahrhaft kulturel⸗ ler Arbeit beizutragen. Hiergegen Front zu machen, muß eines jeden Pflicht ſein, der ſich in den Dienſt der deutſchen Volksgemeinſchaft geſtellt hat. Denn er weiß: die Aufgaben, die das auf ſeine eigene Kraft angewieſene deutſche Volk zu löſen hat, ſind rieſengroß. Sie dulden keine Zerſplitte⸗ rung, keine Vergendung der Kräfte; ihr Ziel iſt Samm⸗ lung zu höchſter Einheit, Kraft, Geſchloſſenheit. In dieſem Sinne arbeitet der Verein für das Deutſchtum im Auslande— unbekümmert um den Streit der Tagesmeinungen, um poli⸗ tiſches Gezänk, um die Nichtigkeiten des Alltags. Er iſt der 2̃. Seite. Nr. 488 heimer Nationaltheaters, Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 21. Oktober 102 feſten Ueberzeugung, daß er mit ſeinem ehrlichen Streben auf dem guten Wege iſt, und er hegt die Hoffnung, daß der Hilfs⸗ tag für das Grenz und Auslanddeutſchtum, den er in Baden veranſtaltet, die weiteſten Schichten unſeres Volkes anrege zur Selbſtbeſinnung auf ihre Pflichten. Denn ein jeder, der einfache Mann wie der Gebildete, der Städter wie der Bauer, der Fabrikant wie der Arbeiter und nicht zu⸗ letzt die Vereine, ſie mögen heißen wie ſie wollen: ſie müſſen erkennen, daß es ihre heilige Aufgabe iſt, tätig mitzuwirken im Dienſte der geſamtdeutſchen Volksgemeinſchaft. Ins Prak⸗ tiſche überſetzt bedeutet dies, daß ſie in Scharen dem Verein beitreten ſollen. Es iſt von der Erkenntnis immerhin noch ein langer Schritt bis zur Tat; aber ohne Erkenntnis wird auch die Tat nie Wirklichkeit werden. Dieſe Wirklichkeit aber ſehen wir in der Entwicklung des Vereins für das Deutſch⸗ tum im Ausland, deſſen vielſeitige Tätigkeit klar und ein⸗ dringlich vor unſeren Blicken ſteht, zu einem großen Volksverein, der beſeelt iſt von der warmen Liebe zu unſeren Brüdern, die erſt das Leben wahrhaft gehaltvoll und lebenswert macht. 4** 4 Deutſch⸗öſterreichiſche Arbeitsgemeinſchaft Vor einigen Tagen hielt die auch für Baden zuſtän⸗ di ge Landesgruppe Württemberg der deutſch⸗öſterreichiſchen Arbeitsgemeinſchaft in Stuttgart im aroßen Sitzungsſaal des Wirtſchaftsminiſteriums ihre erſte Jahresverſammlung vor zahlreichen führenden Perſönlichkeiten des Landes: hierunter befanden ſich als Vertreter des am Erſcheinen verhinderten Staatspräſidenten Oberregierungsrat Cloß, der Präſident des Dandtags und Vertreter der Univerſität Heidelberg. Der Vor⸗ ſitzende der Landesgruppe, Miniſterialdirektor c. D. Dr. b. e. Goetz machte zunächſt Mitteilung über die bisherigen Arbei⸗ ten und über die neue Verfaſſung. die die Arbeitsgemeinſchaft ſich im vergangenen Jahr gegeben hat. Danach bildet dieſe einen über das ganze Reich ſich erſtreckenden eingetragenen Verein, der ſich in zur Zeit ſieben ſelbſtändige Landesgruppen mit dem Sitz der Zentralverwaltung in München gliedert. Nach Erſtattung des Kaſſenberichtes durch Bankdirektor Fe⸗ derer und Mitteilungen über die Arbeiten des Reichs⸗Pro⸗ paganda⸗Ausſchuſſes und des bayriſch⸗württembergiſchen Aus⸗ ſchuſſes für Energiewirtſchaft durch Staatspräſident a. D. Dr, v. Hieber, ſowie Direktor Pirrung, nahm der Vorſitzende der Reichsarbeitsgemeinſchaft, Reichsminiſter a. D. Emminger. das Wort zu eingehenden Ausführungen über Ziel, Arbeits⸗ methode und die bisherigen Erfolge der Arbeitsgemeinſchaft in den einzelnen Jandesgruppen. Hierbei war die Mitteilung von der Anbahnung eines Zuſammenarbeitens mit dem Oeſterreichiſch⸗deutſchen Volksbund in Berlin von beſonderem Intereſſe. Die Landesgruppe hat ferner die Schrift von Pro⸗ feſſor Andreas⸗Heidelberg, dem Vorkämpfer des groß⸗ deutſchen Wedankens:„Oeſterreich und der Anſchluß“[Verlag für Politik und Geſchichte, Berlin) ihren Mitgliedern zur Ver⸗ fügung geſtellt. Anter Fremoͤherrſchaft Neuer ſchwerer Beſatzungszwiſchenfall 5 — Kuſel, 21. Okt. Der ſchwerkriegsbeſchädigte Landwirt und Fuhrmann Seiler von Pfeffelbach bei Baumholder hielt mit ſeinem mit zwei Pferden beſpannten Fuhrwerk auf der rechten Straßenſeite in der Nähe des Zöllerſchen Fabrik⸗ anweſens dicht am erhöhten Fußſteig, um die durch die Straßen reitenden franzöſiſchen Truppenabteilungen vor⸗ ſchriftsmäßig porüberziehen zu laſſen. Er ſaß auf ſeinem Wa⸗ ger und hielt ſeine Peitſche in der Hand, als einer der Führer er franzöſiſchen Kolonne an den Wagen heranritt und Seiler exſuchte, ihm ſeine Peitſche zu geben, was der Fuhrmann ahnungslos tat Darauf ſchlug ihm der Franzoſe mit der Fuhrmannspeitſche mitten ins Geſicht, in dem die ſchweren Kriegsverwundungen deutlich erkennbar ſind. Die franzöſiſchen Reiter begleiteten den widerlichen Auftritt mit höhniſchem Gelächter. Die Entrüſtung der geſamten e der Weſtpfalz iſt umſo begreiflicher, da ſie an derartigen Ausſchreitungen weniger gewöhnt iſt, weil ſie von franzöſtſchen Truppendurch⸗ märſchen mehr verſchont iſt, als die ührigen Gegenden der Pfalz und weil Kuſel ſelbſt keine franzöſiſche Garniſon hat. Der polniſch litauiſche Streit Paris, 20. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Außenminiſter Briand hatte geſtern eine längere Beſpre⸗ chung mit dem hieſigen litauiſchen Geſandten Klimas. Ge⸗ genſtand der Unterredung bildete der Text der durch die Regierung von Kowno an das Völkerbundsſekretariat gerich⸗ teten Note, in der über die polniſch⸗litauiſchen Zwiſchenfälle Mitteilung gemacht wird. Nach einer von dem Gefandten Klimgs gemachten Aeußerung erklärte Außenminiſter Briand, daß der Streitfall auf der Dezembertagung des Völ⸗ kerbundsrates zur Prüfung gelangen werde. Lloyd Georges Offenbarungen Bei der Einweihung eines Erinnerungsdenkmals an die Marne⸗Schlacht, das Lord Rothermere in einem Nord⸗ londoner Vorort geſtiftet hat, erklärte Lloyd George: Die franzöſiſche Bronzeſtatue, die den Titel trägt„Erlöſung“, ſei ſinnbildlich für das Schickſal, dem nicht nur Frankreich, ſon⸗ dern ganz Europa entronnen ſei, die Verſklavung an eine große Militärdespotie. Wenn die deutſche Staatskunſt während des Krieges ebenſo tüchtig geweſen wäre, wie die deutſchen Soldaten, wiſſe er nicht, was geſchehen wäre. Amerika wäre nicht in den Krieg eingetreten. Frankreich und England würden der gefährlichſten Militärmaſchine, die die Welt je geſehen habe, die Stirn allein habe bieten müſſen. Die Welt ſei dem Schickſal entgegen, daß Europa aus Vaſallenſtaaten einer Militärdespotie zuſam⸗ mengeſetzt ſei. Die Zukunftsaufgabe der Menſchheit beſtehe, nachdem dieſe Gefahr überwunden ſei, nicht darin, abermals eine Erlöſung durch das Schwert, ſondern eine Erlöſung vom Schwert zu erreichen. Der Pariſer Petljura⸗Prozeß V Paris, 21. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Zeugenausſagen im Prozeß gegen Schwarzbard werden von den Zwiſchenrufen und ſpitzfindigen Polemiken zwiſchen den Verteidigern des und der Zivil⸗ partei ſo heftig unterbrochen, daß der Staatsanwalt geſtern ſchließlich unter der Heiterkeit des ganzen Saales feſtſtellte, daß niemand des Rechtes zum Sprechen ſo beraubt ſei, wie die Zeugen. Torrés verſtieg ſich in einem Zwiſchenruf ſo⸗ gar zu der Behauptung, daß Petljura für die Judenmetzeleien in gleicher Weiſe verantwortlich ſei, wie Marſchall Hinden⸗ burg in den Augen der Franzoſen die Schuld für die Ver⸗ brechen der Deutſchen trage. Champinechi, der Vertreter der Zivilpartei, entgegnete:„Ja, aber hat man Hindenburg deswegen getötet? Hat man den Marſchall Petain für die Meutereien von 1917 veratwortlich gemacht? Kein Führer kann jede Unordnung unter den Truppen verhindern. Es liegt an Ihnen, zu beweiſen, daß Petljura die Metzeleien be⸗ fohlen hat.“ General Chapowal beendet hierauf ſeine am Vortage begonnenen Ausſagen. Er ſtellt feſt, daß ein Ruſſe namens Wolodin der kommuniſtiſchen Geſinnung verdächtigt ſet und zum mindeſten den Plan Schwarzbards. Petljura zu töten gekannt habe. Torrés polemiſtert gegen Chapowal mit der Bemerkung, daß der General zwar Wolodin denunziert habe, trotzdem aber intime Beziehungen zu ihm unterhalten habe. Chapowal gab zur Antwort, daß er in Wolodin einen Komplizen Schwarzbards vermutete und deshalb ſo⸗ lange überwachte. Nach ihm kommt Prof. Langwin zu Worte, der zwar ſeine Abſcheu gegen jedes Blutvergießen zum Ausdruck brachte, jedoch aber Schwarzbard zu entſchuldigen verſuchte. Die Gewalttat des Angeklagten, meint Prof. Langwin, erkläre ſich aus dem Fehlen jeder organiſierten Juſtiz. Sodann beginnt der ehemalige Präſident des ukrainiſchen Rates, Poponowitſch, mit ſeinen Ausſagen, um die Politik der ukrainiſchen Negierung zu verteidigen, doch gehen ſeine Worte in einem heftigen Rededuell zwiſchen den Adyo⸗ katen unter und in dem allgemeinen Wirrwarr wird die Sitzung geſchloſſen. Letzte Meldungen Streſemann vor dem Auswärtigen Ausſchuß JBerlin, 21. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages erſtattete Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann einen eingehenden Bericht über die Genfer Verhandlungen. Dieſer mußte heute wegen Beginn der Plenarſitzung unterbrochen und ſoll morgen fortgeſetzt werden. Die Verhandlungen im Kohlenſtreik IBerlin, 21. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir an zuſtändiger Stelle hören, ſind die geſtern geführten Einigungsverhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium ledig⸗ lich abgebrochen worden, weil die Zahl der Probleme und die einer Einigung noch entgegenſtehenden Schwierigkeiten ſo groß ſchienen, daß eine weitere Ausdehnung der Beſprechungen zwecklos erſchten. Man nimmt aber heute an, daß die auf 1 Uhr mittags angeſetzten neuen Verhandlungen zu einem Schiedsſpruch führen werden. Bootsunglück — Berlin, 21. Okt. Bei Finkenwerder kenterte in der Dunkelheit ein mit drei Perſonen beſetztes Segelboot. Alle drei Inſaſſen ſind ertrunken. Theater und Muſik Eine Geſchichte des Mannheimer Nationaltheaters. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer⸗Mannheim hat Dr. Ernſt Leopold Stahl von den Bayeriſchen Staatstheatern in München eingeladen, eine Geſchichte des Mann⸗ Nationaltheaters zu ſchreiben anläßlich eines 150jährigen Beſtehens. Dr. G. L. Stahl hat den Auf⸗ trag angenommen. Die Arbeit wird zeitlich an die bis 1879 reichende Pichlerſche Chronik anknüpfen und die Ent⸗ wicklung des Mannheimer Theaters während des letzten halben Jahrhunderts darſtellen. Das Buch, das in Ver⸗ bindung mit der Intendanz des. Mannheimer National⸗ theaters vorbereitet wird, wird bis Herbſt 1929 vorliegen. Als Aſſiſtentin ſteht Dr. Stahl bei ſeinen Vorbereitungen Dr. Hanna Holzwart, zweite Dramaturgin des Mann⸗ zur Seite. Jeder Freund des Nationaltheaters wird dieſe Fortſetzung der verbreiteten Pichlerſchen Chronik dankbar begrüßen, vor allem weil ſie dem kundigſten Fachmann übertragen iſt, den die deutſche Thegtergeſchichte für das wichtige Amt der Mannheimer Nationaltheaterhiſtorie beſitzt. Dr. E. L. Stahl, ſelbſt Mannheimer, iſt durch ſeine umfaſſenden Kenntniſſe die für dieſe ſchöne Aufgabe geeignete Perſönlichkeit, und wir begrüßen ſeine Wahl lebhaft. OWürttembergiſche Landestheater. Die neue Spiel⸗ Lit der württembergiſchen Landestheater begann in der bteilung Oper mit einigen bemerkenswerten Neuinſsenie⸗ rungen des für Oberſpielleiter Erhardt verpflichteten aus Stockholm kommenden Regiſſeurs Harry Stangenberg. Stangenberg, ein Mann in mittleren Jahren, bekennt ſich, ſo⸗ viel aus einer Bearbeitung von„Triſtan und Iſolde“ und einer Umſchaffung der Gluckſchen„Iphigenie auf Tauris“ zu beobachten war, mit aller Energie eines wage⸗ mutigen Neuerers zu einer Stilbühne, die ihre Prinzipien weniger aus dem Geiſt der Zeit als aus dem Geiſte der Muſik empfängt. Daß dieſe Grundſätze bei Wagner gefährlich, ja vielleicht äſthetiſch unmöglich ſind, hindert Stangenberg nicht, wenigſtens einen teilweiſen Verſuch zu unternehmen. Die Chöre werden ſtarr mechaniſch behandelt entgegen ihrer bisherigen konventionellen Beweglichkeit und der ganze Iòhriſche zweite Akt wird in einen faſt hoßlen Raum ge⸗ zwungen. in den nur einige üherlebendige. ſtiliſterte Bäume ragen. Das Szenenbild der Gluckſchen Jphigenie beſteht aus einer monumentalen in zwei Teilen emporgeſtuften Treppe, Der Hintergrund bleibt mit Ausnahme der Schlußapotheoſe dunkel. Die Einzelfiguren ſind in ein ſcharfes Licht geſtellt und plaſtiſch gegen das Szeniſche abgehoben. Die Chöre führen meiſt bis an die Grenze eines unliebſamen Dekora⸗ tkionsmomentes die Treppe auf und abſteigend ſehr ver⸗ ſchränkte Bewegungen aus. Neben Frl. Bäumer, unſerer hochdramatiſchen Heldin, die die Iphigenie ganz im Sinne Glucks, nämlich pfychologiſierend und dramatiſierend, her⸗ vorragend wiedergab, iſt beſonders ihr Partner ber neu ver⸗ pflichtete Baſſiſt Domgraf⸗Jaßbender als Oreſt zu nennen, deſſen Spiel zu den völlſten Hoffnungen berechtigt. Die kritiſche Haltung, die man gegen Ende der vorjährigen Spielzeit gegen Generalmuſikdirektor Leonhardt in der württembergiſchen Preſſe eingenommen hatte, ſcheint ſich lang⸗ ſam in Anerkennung, zumindeſten in Neutralität zu verwan⸗ deln. Leonhardt hat durch die Direktion ſeiner bis jetzt ab⸗ gehaltenen drei Symphoniekonzerte bewieſen, daß ihn der Vorwurf des konſervativen und allzu vorſichtigen Muſikers nicht in dem Maße treffen kann, daß der Ruf und Ruhm Stuttgarts darunter zu leiden hätte. Wir konnten uns über⸗ zeugen, daß der Generalmuſikdirektor durch die Aufführung der D⸗moll⸗Symphonie von Friedemann Bach, einem muſik⸗ geſchichtlich höchſt wertvollen Werk und durch die ſicher nicht angenehme Aufgabe einer Wiedergabe eines neueſten ſym⸗ phoniſchen Werkes(Paul Kletzki, D⸗moll⸗Symphonie) volles Verſtändnis für Senſationsmuſik gezeigt hat. Im übrigen iſt die Pflege überlieferten Muſikgutes wohl die vornehmſte Auf⸗ gabe eines muſikaliſchen Führers in einer Stadt wie Stutt⸗ gart.— Das Schauſpiel hatte bis jetzt nur mit der Erſt⸗ aufführung des„Kobert Guiskard“ von Kleiſt einen literariſchen Erfolg zu verzeichnen. Oberſpielleiter Bran⸗ denburg inſzenierte das unheimlich erregte und geheimnis⸗ noll ſpannende Fragment des unglücklichen Dichters mit der Energie, die ſelbſt aus allen Fugen des Werkes ſtrömt. Richter als Guiskard war ein Monument von erſchüttern⸗ der Tragik. Wiſten der verſöhnende und für ſeinen Meiſter erglühende jugendliche Greis fiel beſonders durch ſeine klare Sprachtechnik auf. Das Publikum vergaß über der Exregung faſt das Beifallklatſchen. Dr. Ernst Müller. Kleiſt⸗Feier im Kölner ſtädtiſchen Schauſvielhauſe. Nach Voraufgang eines recht intereſſant ausgeſtalteten, ziemlich umfänalichen Vortrags des Dichters Hanns Jofhſt über Heinrich v. Kleiſt, gelangte deſſen nach Moliére geſchaffene⸗ Luſtſyiel„Amphitryon“, neu einſtudiert und von Leovold Jeſſner, der eigens von Berlin berufen worden, mit liebe⸗ 1 in deren Mitte und Scheitel ſich der ſchlichte Altar befindet. Vaziſche Polltt Der Stadtrat Mannheim gegen das Schulgeſel Auf Antrag der ſozialdemokratiſchen Stadtratsfraktion bar der Stadtrat folgende Entſchließung zum Reichsſchulgeſ 7 eutwurf angenommen: 125 „Der Stadtrat der Stadt Mannheim erhebt gegen dem Reichstag vorgelegten Reichsſchulgeſetzentwurf 511 ſchiedenſten Einſpruch. Die Annahme des Ennparſe. zum Geſetz würde nicht nur eine Zerſchlagung der babſſge Simultanſchule, ſondern auch eine Beſeitigung des bewähr 10 Mannheimer Schulſyſtems mit ſich bringen. Die Einflührn eines Reichsſchulgeſetzes nach der gegenwärtigen Faſſu 1 würde der Stadt Mannheim unüberſehbare Laſ infolge Aenderung ihrer Schulorganiſation und eine 50 erhörte und unproduktive Steigerung urf Schulausgaben bringen. Der Reichsſchulgeſetzentnen ſchafft eine vollkommene Auflöſung der in Baden beſtebeuze einheitlichen und ſimultanen Volksſchule. Der Artikel 145 Reichsverfaſſung, der die Simultanſchule in der Verſaſſug von Weimar als Regelſchule niedergelegt hat, muß unbedine erhalten bleiben. Der Stadtrat macht darum gegen 00 Reichsſchulgeſetzentwurf ſeine ernſteſten Bedenken geltend, dieſer Entwurf die Aufhebung der Gemeinſchaftsſchule 1 7 Ziele hat. Der Stadtrat Mannheim erwartet vom Reichs 5 und den ſimultanſchulfreundlichen Parteien des Reichstag 5 daß mit allen parlamentariſchen Mitteln verhindert win daß die Volksſchule zur Kirchenſchule wird.“ Georg von Velow Der bedeutende Hiſtoriker Geheimrat Prof. Dr. 9 von Below iſt geſtern in Badenweiler im 70. Lebensſa geſtorben. 4 Georg von Below wurde am 19. 1. 1858 in Konigae geboren. Sein Vater war Rittergutsbeſitzer, ſeine M or eine geborene Freiin von der Goltz, ſein Großvater, 19 0 von Below, Generaladjutant und Freund König Frie Wilhelm IV. von Preußen. unb von Belom beſuchte das Gymnaſium in Gumbinnen n. ſtudierte an den Univerſitäten Königsberg, Berlin und Be 1. Er promovierte 1883 in Bonn, wurde 1866 Privatdozent Marburg, folgte 1901 einem Ruf nach Tübingen und Harhte dem Jahre 1905 den Lehrſtuhl für mittelalterliche Geſch an der Univerſität Freiburg i. Br. inne. on Aus dem ſehr umfangreichen wiſſenſchaftlichen Werk es Belows, das ſich neben eingehenden Studien über deutſ Stäbteweſen, landſtändiſche Verfaſſung, über den mittela lichen Staat auch neueren und neueſten geſchichtlichen ar⸗ politiſchen Problemen zuwendet, ſeien als hauptſächlichſte dt⸗ beiten herausgegriffen:„Entſtehung der deutſchen Fiag gemeinde“(1889),„Urſprung der deutſchen Stadtverfaſſggh, (1892),„Das ältere deutſche Städteweſen“(1898, 2. Aufl. 1 tſch⸗ „Die Urſachen der Rezeption des römiſchen Rechts in Deu 1. land“(1905).„Die deutſche Geſchichtsſchreibung des 10, J00, hundert“(1916, 2. Aufl. 1924),„Soziologie als Lehrfach“(19 „Die parteiamtliche neue Geſchichtsauffaſſung“ ſſe „Deutſche Reichspolitik einſt und jetzt“(1922),„Die Hemmiſche der politiſchen Begabung der Deutſchen“(1924). In Delic en Politik“, Bd.„, erſchien 1925:„Geſchichte der geſellſchaftli Schichtungen“. der von Below war Mitherausgeber des Handbuchs ez, mittelalterlichen und neueren Geſchichte, der Vierteljahr ſchrift für Soziologie und Wirtſchaftsgeſchichte, der Ehroniken der deutſchen Städte, der Urkunden zur deutſchen Verfaſſunge, und Wirtſchaftsgeſchichte, ferner der 1924 erſchienenen u ſtrierten Ausgabe von G. Freytags„Bildern aus der den ſchen Vergangenheit“. en⸗ Politiſch ſtand v. Below auf Seiten der Freikonſervatin 5 ſpäter der Deutſchnationalen. v. Below war Dr. jur. det der Uniyverſftät Heidel hbera(1917), Dr. theol, h. c. on Univerſität Erlangen, Mitglied der hiſtoriſchen Kommiſſc der Akademie der Wiſſenſchaften in München und ſeit er deren korreſpondierendes Mitglied. Im Jahre 1909 wurbe 1 zum außerordentlichen Mitglied der Heidelberger A 5 demie der Wiſſenſchaften, 1916 zum korreſp 15 dierenden Mitglied der Wiener Akademie ernannt. Er Hie außerdem Mitalied der badiſchen hiſtoriſchen Kommiſſion. er deutſche hiſtoriſche Wiſſenſchaft verliert mit ihm einen ihr markanteſten Köpfe. Zugzuſan menſtoß — Poſen, 20. Okt. Bei der Station Jaroſchin ſtieß geſtern vormittag ein Perſonenzug mit einem Güterwagen 3 ſammen. 11 Perſonen erlitten Verletzungen. ——— pollem Eingehen auf die Eſgenart des Stücks ſehr wirnſen inſzeniert, zu fein geſchliffener Darſtellung. Theg (Alkmene] ſowie die Herren Neumann⸗Nördlingen(Ju der Krahmer(Merkur), Braml(Amphitryon) und in beſon die hervorragender Leiſtung Umminger(Soſias), ſtellten ein ſeß Dichtung in ſchönſtem Lichte zeigendes Zuſammenſpiel. in das Intereſſe des Publikums an der Veranſtaltung auch rde Anſehung der Teilnehmerzahl zu wünſchen übrig, ſo mie die Aufführung doch mit herzlichen Beifall entgegengengg⸗ men, wie denn auch Jeſſner wiederholtem Hervorrufe leiſten mußte. Berliner Theater. Die Berliner Aufführung hen 0„Dorothea Angermann“ im Deütſche Theater kam recht ſpät, aber ging erfolgreich von ſtatten 481 glänzenden Wiedergabe und faſt ohne Widerſpruch here brauche über das Stück mich nicht mehr auszulaſſen. Frit Eindrücke beſtätigen ſich. Es iſt nicht ſonderlich überdeng zer zufammen gezimmert und enthält viel ſprödes Material. aſto es bleiben ſchon Figuren die man nicht vergißt, dieſer Po mit mit ſeinem rohen Egoismus, dieſer Koch, ein Varbar den einem Bodenſatz von Selbſtgefühl, dieſer Gelehrte mit, iſche Rubriken der Moral in feinem Hirn, dieſer amerikaſſcht Bruder mit ſeinem zerſtörten Leben, am fraglichſten piellele, Dorothea ſelbſt, die faſt nur Reſultate eines zwiſchen den Lann nen verſteckten Seelenlebens zu ſpielen hat. Aber 10 iſt Dialog wie der Krach der heiden Brüder mit dem Koch dſe doch meiſterlich geführt. Und dann finde ich immer, daß d Annäherung der beiden zerſtörten Exiſtenzen, Dorotheg au Hubert, im letzten Akt über das ganze Schickſal hinweg uch einer tiefen und wahren Empfindung geſtaltet iſt. Wie es uns ſei, die Wirkung ſängt diesmal weſentlich von der Darſteluge, ab. Reinhardts Regie triumphiert wieder über alle Verſe 8 die man ſonſt an modernen Stücken hier exlebt. Dieſe duſe gearbeitete Bewegung, die Erziehun der Schauſpieler ſſittten, ſpezielle Aufgabe, die Einſetzung jeder Szene in ein 1 75 auch in ein Milieu nicht geſprochener Dinge, Pauſen, Flüſt die Naturlaute, Gleichzeitigkeit— das iſt von einer Vollendung, 115 auf keiner Berliner Bühne erreicht wird. Werner Kr aug ſle. Paſtor unterſtreicht ſehr die laute und derbe Anlage der 158 Homolka als Koch, eine Meiſterleiſtung in der Abrunſene dieſes durchhrochenen teufliſch gelockerten Weſeng. Pepit⸗ Thimig als Dorotſſa in aufſtetgender Linte, reich au zurch teln des Schmerzes, der Verwundung, der Gezeichentheit 15 das Sckickſal. und wo ſie ſich in unmittelbarer Aeusene bält von großer ſeelſſener Tiefe. Wieman als Herber 15 ſeiner Form gealkteter Sarache und ratfonellen Dentene unübertreffſich. und Kanßler als Bruder Hubert 995 wunderbare Geſtalt innerer Erleuchtung. Oscar Ble.- * rrrre . reitag, den 21. Oktober 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 488 Städtiſche Nachrichten Mannheim im Luftbildplan —2 Trotzdem die Verwertung der Aufnahmen auf dem Flug⸗ Dalu zu geometriſchen Zwecken erſt verhältnismäßig jungen ſich ins iſt, haben eine ganze Reihe von Stadtverwaltungen * die Zwecke des Generalbebauungsplanes Luftbild⸗ aufna anfertigen laſſen. Dieſe Luftbildpläne ſind Senkrecht⸗ 1 ahmen aus beſonders zu dieſem Zwecke konſtruierten Aeriategen, die mit beſonderen ſogen. Entzerrungsgeräten as gtert und zu regelrechten Plänen verarbeitet werden. falle Hegenſtück zu dieſen mehr in das Gebiet der Geometrie nahm en Senkrechtaufnahmen ſind die ſogen. Schrägauf⸗ vielfach ſo gehen z. B. Induſtrien und Kurorte neuerdings 8 ach dazu über, für Proſpekte uſw. einen vom Flugzeug 5 bligenommenen landſchaftlich reizend wirkenden Geſamt⸗ überplick zu geben, aus dem ſich der Intereſſent einen beſſern als ſichtlichen Begriff von dem Geſamtkomplex machen kann, anhand von Einzelaufnahmen vom Boden aus. ſtändachdem die Stadt Frankfurt a. M. als erſte einen voll⸗ gen Generalbebauungsplan als Luftbildplan ſich zulegte uns ann andere Städte, Hamburg, Köln uſw. folgten, ſchreibt Ve jetzt unſer Frankfurter sp.⸗Mitarbeiter, daß auch das Lufeneſſungsamt der Stadt Mannheim einen titbildplan der Fläche des Mannheimer in Frutgtsbietes der Südweſtdeutſchen Luftverkehrs⸗Ach. das dankfurt a. M. in Auftrag gegeben hat. Das Planwerk, rund erzeit in Arbeit iſt, umfaßt eine Fläche von insgeſamt 12500 200 Qiuadratkilometer. Es wird im Maßſtab von jed gehalten. Das Werk zerfällt in einzelne Blätter, die Glei einen Umfang von einem Quadratmeter erhalten. ruh chzeitig hat auch die Forſtl. Domänenverwaltung Karls⸗ 55 durch die Badiſch⸗Pfälziſche Lufthanſa der Luftbildabtei⸗ a i der Südweſtdeutſchen Luftverkehrs⸗AG. in Frankfurt des Auftrag gegeben zur Herſtellung eines Luftbildplanes Fer Stadtwalds von Karlsruhe einſchließlich des Weichhilds Stadt. Es handelt ſich hier um ein ſehr umfangreiches erk, das im Maßſtab:10 000 hergeſtellt wird. Dan r den Städtebauer iſt der Luftbild⸗Bebauungs⸗ r ein ſehr wichtiges Mittel, den neueſten Stand der Be⸗ Bering feſtzuſtellen und bei der weitern Ausarbeitung unter Maückſichtigung aller aus dem Luftbildplan erſichtlichen jed mente vorgehen zu können, da der Luftbildplan natürlich in es, Detail auf dem Gelände und jede geringſte Erhebung die plaſtiſcher Wirkung wiedergibt. Die Forſtverwaltungen, die ſchon bei der Schädlingsbekämpfung ſich des Flugzeugs be⸗ e nen, greifen in zunehmendem Maß zum Luftbildplan, da orienseinszigartiger Weiſe über den Stand der Forſten uffttiert, die einzelnen Jahrgänge genau unterſcheidet, die u. d altungen und Abholzungen genaueſtens erſichtlich macht * Ob Beſtattung. Unſerem Bericht über die Beſtattung des zerregierungsrats a. D. Bender iſt noch nachzutragen, Bazider Badiſche Finanzminiſter durch den Vorſtand der iſchen Hafenverwaltung, Hafendirektor Dorner, einen niederlegen ließ. 9. O tarke Fregnenz des Herſchelbades. In der Woche vom 8 ktober bis 15. Oktober wurden 10 291 Badekarten aus⸗ (Meben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 4166 balle ner 2723, Familienbad 1399, Schülerkarten 44), Frauen⸗ äde. 1717(darunter Schülerkarten 41), Halle III 959, Wannen⸗ 402 er 1. Klaſſe 729, Wannenbäder 2. Klaſſe 1341, Dampfbäder (Da Lichtbäder 9, Kohlenſäurebäder 8, Krankenkaſſenbäder 960 bädenpfbäder 215, Lichtbäder 59, Fichtennadelbäder 586, Sol⸗ er 68, Kohlenſäurebäder 22, Schwefelbäder 10). 155 Notlaudung eines Flugzeuges. Geſtern nachmittag meste ein von Mannheim kommendes Flugzeug mit der Num⸗ — D 1163 infolge eines Defektes an einem Benzinrohr auf gla⸗ alldorfer Wieſental niedergehen. Die Notlandung ging att vonſtatten. eſt Schwere Stürze. Ein 19 Jahre alter Taglöhner, der ſtele en vom Gerüſt eines Neubaues in der Neckarauerſtraße 5 zog ſich eine Rippenquetſchung zu. Ein 18 Jahre alter drichdecker fuhr geſtern mit einem Handwagen über die Frie⸗ Ebert⸗Brücke. Plötzlich löſte ſich ein Rad. Der Mann fe rde durch den umſtürzenden Handwagen zu Boden gewor⸗ Er erlitt eine Bruſtquetſchung und einen Bruch der ten Mittelhand. ädtisch Die beiden Verunglückten wurden ins 8 e Krankenhaus verbracht. wurd Beim Spiel verunglückt. In das Allg. Krankenhaus Syi e geſtern ein 12 Jahre alter Schüler eingeliefert, der beim ein lim Flur einer hieſigen Schule ausrutſchte und gegen en Schrank mit Glaseinſatz fiel. Der Schüler trug eine nittwunde am Arm davon. zwiſg Angefahren wurden geſtern nachmittag auf der Straße Pflſchen Nᷣ2 und N s und an der Straßenkreuzung Riedfeld⸗ wacgersgrundſtraße zwei 4 Jahre alte Kinder von Kraft⸗ abf n. Beide kamen mit leichten Prellungen und Haut⸗ chürfungen davon. Meoiziniſche Amſchan Der Rhythmus des Schlafes Ru Der Schlaf iſt niemals eine ununterbrochene ſtundenlange deube. wenn es auch dem Schlafenden ſelbſt ſo erſcheint. ſon⸗ vorn er iſt eine Reihe von kurzen. tiefen Schlafzuſtänden. die 15 5 mruhe und Bewegungen unterbrochen werden. 10 bis beſninuten ſind der Durchſchnitt, aber jeder Menſch hat einen tͤ onderen Rhythmus des normalen Schlafes, der ihm eigen⸗ Krclich iſt. Körperliche oder geiſtige Aufregung, Sorgen und marmebeiten verändern dieſen Schlafrhuthmus. verkürzen in andetben Fällen die Schlafperioden und verlängern ſie in ehern. Dieſe Beobachtungen, die uns dem bisher ungelöſten von eimnis des Schlafvorganges etwas näher bringen, ſind mareden Gelehrten des Mellon⸗Inſtitutes in Pittsburah ge⸗ dendt worden, die den Schlaf über ein Jahr lang an 21 Stu⸗ 8 dhen ſtudiert haben. Der Leiter dieſer Verſuche. Dr. H. M. auf uſon. hat einen beſonderen Apparat erfunden, durch den unz inem ſich bewegenden Papierſtreifen alle Bewegungen werz lede Unruheerſcheinung des Schlafenden aufaezeichnet aaben. Da der Apparat auch die Zeit anaibt, ſo kann man die Wiazer der einzelnen Perioden des tiefen Schlafes und das ſſederauftreten der Unruhe feſtſtellen. Für das Studium ge⸗ nnd Krankheiten dürften dieſe Beobachtungen wertvoll ſein gefit ſie werden auch bereits in einigen Krankenhäuſern aus⸗ de hrt. Bei der Grippe iſt ſchon die Nacht vor dem Auftreten 5 Krankheit die durchſchnittliche Ruheveriode mehr als ver⸗ wäwelt. und dieſe längere Dauer des tiefen Schlafes dauert rabrend der ganzen Krankheit an. Beſonders bei Geiſtes⸗ Schlebeiten laſſen ſich aus den Veränderungen des normalen de lafrhythmus wichtige Schlüſſe auf die Art und Entwicklung geſtenrankheit ziehen. Beim geſunden Menſchen hat man feſt⸗ ellt. daß je länger der Schlaf dauert, wenn er nicht acht Feünden überſchreitet, und ſe ruhiger er iſt. deſto größer die Meſungsfähigkeit am andern Tage iſt. Allerdinas iſt der Abe dann am Morgen weniger friſch. hält aber dafür am end länger aus. mene) Der Erreger des Wunbſtarrkrampfes. Das Vorkom⸗ im des Tetanusbazillus in der Natur haben Weinberg und rübeboura zum Gegenſtand ihrer Unterſuchung gemacht, wo⸗ er die„Umſchau“ berichtet. Wie bekannt kommt dieſer Er⸗ reger des Wundſtarrkrampfes in der Garten⸗ und Ackererde Straßenerlebnis Unter der nur ſpärlich beleuchteten Baumallee der Auguſta⸗Anlage hebt ſich das unruhige Flackern eines offenen Lichtes ab. Unförmige große Schatten laſſen eine Menſchen⸗ anſammlung erkennen. Wohl wieder ein Zuſammenſtoß? Aber das offene Licht, iſt das nicht die Feuerwehr? Ein aus drei oben zuſammenlaufenden Maſten beſtehendes Gerüſt erhebt ſich über der Straße und den Köpfen der Neugierigen. Ruckweiſe raſſelt eine Kette und ein großes Etwas wird lang⸗ ſam an den Maſten emporgezogen. Es iſt ein verunglück⸗ tes Pferd. Die Berufsfeuerwehr bringt es mit dem Hebe⸗ zeug an Gurten wieder auf die Beine. Aber das Tier ſcheint ernſtlich verletzt zu ſein und iſt nicht mehr im Stande, auf den Beinen zu ſtehen. Mit dem Hebgerät der Feuerwehr wird es nun auf einen kleinen Wagen mit Bordwänden und niederen Rädern gewunden. Das alles wickelt ſich lautlos ab, wie bei einer Feuerwehrübung. Unterdeſſen hält der dienſt⸗ tuende Schupobeamte die Fahrbahn für den Durchgangs⸗ verkehr offen. Inzwiſchen haben die allzeit bereiten Wehr⸗ leute den kleinen Wagen mit dem verunglückten Vierbeiner an den Tiertransportwagen, der als Anhänger hinter einem Geräteauto läuft, herangerollt. Mit einer Winde mit Seil wird der niedere Wagen über die heruntergeklappte Rücken⸗ wand des Tiertransportwagens in den Wagen ſelbſt hinein⸗ gezogen. Ein paar Handgriffe. Hebezeug und Flaſchenzug⸗ ketten ſind auf dem Geräteauto untergebracht. Das arme Tier wird raſch von der Unfallſtelle nach dem Schlachthof ver⸗ bracht, wo es getötet werden mußte, weil es ein Bein gebrochen hatte. Wer zufällig des Weges kam und die Wehrleute bei ihrer Arbeit beobachten konnte, mußte ihnen unbedingt ein Lob ausſtellen. Da gab es kein Rufen und Schreien, wie das bei ſolchen Unfällen meiſt üblich iſt, ſondern ruhiges, raſches Handeln ohne laute Kommandos. Geräte⸗ und Tiertrausport⸗ wagen der Feuerwehr ſind außerdem ſo zweckmäßig ein⸗ gerichtet, daß ein verunglückter Vierfüßler ohne Qualen in den Transportwagen eingeladen werden kann. Fj. * * Auf der Mannheimer Freibank wurden im Monat Sep⸗ tember 4480 Kg. Fleiſch verkauft(14 Ochſen, 2½ Farren, 5% Kühe, 2½ Rinder, 5ö Kälber, 1 Schaf, 21¼ Schweine). Die Verbraucherpreiſe— für 1 Pfund— waren folgende: Ochſenfleiſch 65 Pfg., Farrenfleiſch 50—65 Pfg., Kuhfleiſch 30 bis 45 Pfg., Rindfleiſch 55—65 Pfg., Kalbfleiſch 40—50 Pfg., Schaffleiſch 45 Pfg., Schweinefleiſch 50—60 Pfg., gekochtes Fleiſch 30—55 Pfg. * Ins Rad gelaufen. Heute vormittag lief in der Moltke⸗ ſtraße ein kleines Mädchen von ungefähr 4 Jahren einem Rad⸗ fahrer ſo ungeſchickt ins Rad, daß der Radler zu Fall kam und ſich im Geſicht ſo erheblich verletzte, daß er ſofort ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Die Mutter des Kin⸗ des, die mit einer Frau tratſchte, kümmerte ſich erſt um ihr Kind, als der Unfall geſchehen war. * VBei 7 Zuſammenſtößen wurden ein Radfahrer und eine 1 leicht verletzt. Im übrigen entſtand nur Sach⸗ aden. Amwandlung deutſcher Fernſchnellzüge in Pullmannzüge Nach dem Muſter der neuen Gotthard⸗Pullmann⸗Züge iſt für den kommenden Sommer im deutſchen Nord—Süd⸗Ver⸗ kehr die Umwandlung des Fernſchnellzugpaares D 163/164 Holland-Köln— Mannheim—Karlsruhe—Baſel—Schweiz ebenfalls in Pullmann⸗Züge vorgeſehen. Die Züge laufen nach jetzigem Fahrplan Haag ab.31, Rotterdam ab.34, Amſter⸗ dam ab.46, Duisburg ab 11.01, Düxdeldorf ab 11.24, Köln ab 12.11, Mannheim ab 16.32, Karlsruhe an 17.45, Offen⸗ burg an 19.01(im Sommer Schnellzugsübergang auf die Schwarzwaldoͤbahn), Freiburg an 19.57, Baſel..B. an 21.28, Zürich an 23.15, Luzern an 23.26, Lugano an.26, Mailand an .50, Genua an.15, Bern an.23, Genf an.35, Interlaken an.35, Mailand via Lötſchberg an 14.00 Uhr; umgekehrt Mai⸗ laind via Lötſchberg ab 15.25, Interlaken ab 20.57, Genf ab.10, Bern ab.12, Genua ab 18.40, Mailand ab 22.30, Lugano ab.50, Luzern ab.35, Baſel S..B. ab.18, Frei⸗ burg ab.55, Offenburg ab 10.48(Anſchluß von der Schwarz⸗ waldbahn), Karlsruhe ab 12.00, Mannheim an 13.10, Köln an 17.39, Düſſeldorf an 18.27, Duisburg an 18.50, Amſterdam an 22.05, Rotterdam an 21.59, Haag an 22.03. Die Züge, die in dieſem Jahr erſtmals mit den Berlin—Baſler FD-Zü⸗ gen 5/ ſüdlich Heidelberg zuſammen gefahren wurden, ſollen im nächſten Jahre erheblich beſchleunigt werden, um die Schweizer Anſchlüſſe zu verbeſſern. Ob ſich dabei die jetzige Vereinigung der Holland⸗Züge mit den Berliner Flügelzügen, die dieſen Sommer infolge der Zugskompoſition zu Verſpätungen geführt hat, aufrecht erhalten läßt, ſteht noch dahin. W. R. Veranſtaltungen Verein Frauenbildung— Frauenſtudium. Zur Feier von Heinrich v. Kleiſts 150. Geburtstag veran⸗ ſtaltete der obengenannte Verein einen wohlgelungenen Abend. Frau Dr. Marie Bernays führte in kurzen, niar⸗ kigen Worten die zahlreich erſchienene Zuhörerſchaft in das Leben dieſes bedeutenden Dichters ein. Sie verſtand es, ſeinen äußeren Lebensgang kurz zu ſchildern, den Zwieſpalt in ſeinem Innern zwiſchen Leidenſchaft und Pflichtbewußtſein zu zeichnen und dann die einzelnen Werke mit kurzen Worten zu beleuchten. Dann betrat Frau Bozena Ernſt⸗Zafte das Podium. Sie begann mit der„Viſion“ und nahm die Her⸗ zen ihrer Hörer im Sturm durch die Kraft und Farbigkeit ihrer Rezitatian gefangen. Eine wohllautende, biegſame Stimme, die von der Künſtlerin wie ein feines Inſtrument gehandhabt wird, befähigte ſie, die„Anekdote aus dem letzten preußiſchen Krieg“ voller Leben vor die Zuhörer hinzuſtellen. In dem „Erdbeben von Chili“ wurde ihre ganze Kunſt lebendig. Die Schrecken des Naturereigniſſes wurden von ihr mit aufwüh⸗ lender Macht geſchildert. Mit weicher Stimme malte ſie das Wiederfinden des liebenden Paares, um dann mit elementarer Gewalt den Wutausbruch des Volkes in der Dominikaner⸗ kirche zu ſchildern. Beide Darbietungen wurden mit reichem Beifall gelohnt. Film⸗Nundſer an Dz. Alhambratheater.„Ein Mädel aus dem Volke“(Kaiſer Joſef und die Schuſterstochter). Ein Volks⸗ ſtück von Walter Reiſch. Prominente der Leinwand geben ſich hier ein Stelldichein. Wenn die Idee von der unglück⸗ lichen Liebe des Fürſtenſohnes zum einfachen Mädchen aus dem Volke auch nicht mehr neu iſt, ſo geben doch die Dar⸗ ſteller dem Streifen eine neue hervorragende Note. Es tut ordentlich wohl, neben all dem Kitſch, mit dem Amerika uns überſchwemmt, einmal einen Film zu ſehen, der deutſchen Urſprungs iſt. Vor allem, wenn es ſich um einen Qualitäts⸗ film handelt, wie in dieſem Falle. Harry Liedtke, Eduard von Winterſtein, Livia Paranelli, Hermann Picha, Fritz Kampers, Hans Brauſewetter und Fenia Desni, das ſind Namen, die von vornherein eine gute Leiſtung garantieren und dem Streifen, der unter der Regie von J. u. L. Fleck georeht wurde, einen vollen Erfolg ſichern. Das Programm wird vervollſtändigt durch eine amerikaniſche Filmgroteske, in dem„Fett“ die Hauptrolle ſpielt, ſowie die intereſſante Wochenſchau der Emelka. * Wiederholung des„Chang“⸗Films im Ufa⸗Theater P 6. Durch die große Nachfrage hat ſich die Direktion entſchloſſen, den mit beſonderem Intereſſe aufgenommenen Dſchungelfilm „Chang“ am Sonntag, 23., vormittags, zu wiederholen. (Näheres Anzeige.) * Sonntagsrückfahrkarten an Allerheiligen. Sonntags⸗ rückfahrkarten werden an Allerheiligen(1. November) in den Reichsbahndirektionsbezirken Köln. Trier. Mainz. Frankfurt am Main, Karlsruhe, Stuttgart, Ludwigshafen und im Eiſen⸗ bahndirektionsbezirk Saarbrücken ausgegeben. Sie gelten im Bereich der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft zur Hinfahrt am Montag, 31. Oktober von mittags 12 Uhr— zu einzelnen durch Schalteranſchlag bekannt gegebenen Zügen ſchon von 11 Uhr— an, ſowie an Allerheiligen., Dienstag, 1. November. Zur Rück⸗ fahrt ſind die Sonntagsrückfahrkarten gültig an Allerheiligen. außerdem am Mittwoch, 2. November, an letzterem Tage jedoch mit der Einſchränkung, daß die Rückfahrt auf der Zielſtation der Sonntagsrückfahrkarte ſpäteſtens um 9 Uhr, von Unter⸗ wegsſtationen ſpäteſtens mit dem Zuge angetreten werden muß, der die Zielſtation um 9 Uhr verläßt. Die Rückfahrt iſt nach 9 Uhr ohne Fahrtunterbrechung zurückzulegen. Es wird noch beſonders darauf hingewieſen, daß die am Samstag. 29. Oktober und am Sonntag, 30. Oktober gelöſten Sonntags⸗ rückfahrkarten nicht über Allerheiligen gelten. Mit den an dieſen Tagen gelöſten Sonntagsrückfahrkarten muß die Rück⸗ fahrt am Montag, 31. Oktober, ſpäteſten mit dem Zuge an⸗ getreten werden, der die Zielſtation der Sonntagsfahrkarte um 9 Uhr verläßt. Für den Zugverkehr gilt Allerheiligen nicht als Feiertaa, d. h. an dieſem Tage verkehren die im Fahrplan mit S ſan Sonn⸗ und Feſttagen) bezeichneten Züge nicht. Kommunale Chronik In der letzten Gemeinderatsſitzung von Em⸗ mendingen wurde der Voranſchlag für 1927 aufge⸗ ſtellt und die Umlage auf 150 Hundertteile der Steuergrund⸗ beträge feſtgeſetzt. Sie beträgt für Gebäude und Grundſtücke 40 Pfg., für Betriebsvermögen 24 Pfg und den Gewerbe⸗ ertrag 450 Pfg. Bei der in Riedern bei Waldshut abgehaltenen Bürgermeiſterwahl wurde der Sohn des verſtorbenen Bürgermeiſters Blatter, Landwirt Albin Blatter, mit 95 pon 136 abgegebenen Stimmen, zum Bürgermeiſter gewählt. Schmiedmeiſter Gänswein erhielt 26 Stimmen. häufig vor. Hall und Peterſon fanden ihn 192⁴ in 20 Prozent der unterſuchten kaliforniſchen Erdproben. Er iſt ſehr häufig ebenſo in Meerſchweinchen⸗, Kaninchen⸗,Mäuſen⸗, Ratten⸗ und Pferdeexkrementen anzutreffen, gelegentlich wurde er in Ex⸗ krementen von Rindern beobachtet. Auch anderorts wurde er beobachtet, ſo beim Menſchen in Fällen. in denen es nicht zum Ausbruch von Wundſtarrkrampf kam. Er fand ſich im Ver⸗ dauungskanal des Menſchen verhältnismäßig häufig, beſon⸗ ders bei Chineſen in der Umgebung von Peking(34 Prozent der unterſuchten Individuen), ferner in Kalifornien(etwa 20 Prozent). In England wurden dagegen unter 200 Kranken eines Hoſpitals nur zwei Tetanusbazillenträger feſtgeſtellt. Hall fand Tetanusbazillen im Speichel eines geſunden zehn⸗ jährigen Kindes. Die daraus gewonnene Kultur erwies ſich im Verſuch als ſtark toxiſch für Meerſchweinchen. Drei Monate ſpäter waren im Speichel des Kindes keine Tetanusbazillen mehr nachzuweiſen. Bei Zuchtverſuchen des Tetanusbazillus mit anderen Mikroben der Darmflora ergaben ſich ſehr in⸗ tereſſante Beobachtungen. Die Virulenz des Starrkrampf⸗ bazillus wurde in ſolchen Miſchkulturen abgeſchwächt. So kann es bei Darmoperationen zu Tetanusinfektionen vom Ver⸗ dauungskanal aus kommen. st. Die Wiſſenſchaft über Lukutate In der„Umſchau“ geht Dr. Karl Kuhn dem neuen angeb⸗ lichen Verjüngungsmittel„Lukutate“ auf den Grund. Er ſtellt feſt, daß die Wunderpflanze Lukutate der wiſſenſchaftlichen Botanik und der modernen Medizin bis heute völlig unbe⸗ kannt iſt. Die Staatliche Nahrungsmittelunterſuchungsanſtalt Berlin von C. Griebel hat die Lukutate⸗Erzeugniſſe unter⸗ ſucht und iſt zu folgendem Ergebnis gekommen. Die mikroſkopiſche Prüfung entſchleierte die geheimnisvolle Stammpflanze der Lukutate⸗Beere. Es wurden in der dunkelbraunen Lukutate⸗Marmelade von ſäuerlich⸗füßem Ge⸗ ſchmack nachgewieſen: Apfel, Birne, Pflaume, Tamarinden⸗ mus, Röhrenmanna; auch Haare vom Charakter der Senna⸗ haare wurden gefunden. Die ſtarke Emodinreaktion(Emodin iſt der abführende Beſtandteil des Rhabarber, der Cascara⸗ und Faulbaumrinde) iſt wohl durch zugeſetzte Auszüge der Faulbaumrinde oder von Cascara zu erklären. Die Unter⸗ ſuchung Griebels ergibt ſomit, daß bei der Herſtellung der Lukutate⸗Erzeugniſſe einheimiſche Obſtfrüchte(wahrſcheinlich Backobſt), Tamarindenmus, eine emodinhaltige Droge und zum Teil auch Röhrenmanna Verwendung finden.— Die Prüfung der Lukutate⸗Gelee⸗Früchte durch Griebel ergab, daß ſie aus einer Agargallerte in Form von halben Zwetſchen be⸗ ſtehen, die, abgeſehen von einer Emodindroge und dem Mark einheimiſcher Obſtfrüchte, hauptſächlich Tamarindenmus ent⸗ halten. Griebels Analyſe führte zu der Schlußfolgerung, daß die„indiſche Beerenfrucht“ in Wirklichkeit ein aus verſchie⸗ denen Arzneidrogen und einheimiſchen Obſtfrüchten(vermut⸗ lich Backobſt) zuſammengeſetztes gelindes Abführmittel ſei. Der ärztliche Mitarbeter der Münchener Mediziniſchen Wochenſchrift erklärt, daß Lukutate nicht mehr Verjüngungs⸗ eigenſchaften beſitzen dürfte, als andere Abführmittel St. Literatur * Das Ekkehart⸗Jahrbuch. Das Ekkehart⸗Jahrbuch 1928, der Jahresbote für das Badnerland, das Hermann Eris Buſſe, Freiburg i. Br., im Auftrag des Laudesvereins Ba⸗ diſche Heimat E. V. demnächſt herausbringt, nimmt eine alte Ueberlieferung dadurch auf, daß es eine Reihe außerordentlich köſtlicher badiſcher Anekdoten und Schnurren bringt von Karl Berner, Hermann Eris Buſſe, Franz Michel Fiſcher, Wilhelm Fladt, Hanns Glückſtein, Karl Herbſter, Paul Körber, Eduard Rung, Marie M. Schenk, Hermann Stenz, die durch unge⸗ mein luſtige Zeichnungen der jungen Mannheimer Künſt⸗ lerin Zenta Zizler illuſtriert ſind. . Bestelle zeitig Deine Zeitung ————— —ñ̃— eeeeeeeee 4̃. Seite. Nr. 488 Neckartal 38) einmal zeigen.“ vor dem Spic⸗ eine kleine Pauſe. legenheit“. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabeß Vaden und Nathbargebieten (Ohne Gewähr) Sraßenfperren in „gbegee Snecten Hlaln. .eemleilungen 5 0556 214 aennheim Anagenscm 8 glleſterahbeim Heulmeie, Gchonou 2 Jchqaſneim Seinen 10 1. Darmſtabt—Heidelberg zwiſchen Bensheim und Schriesheim bis auſ weiteres. Um⸗ weg über Lorſch—Viernheim—Heddesheim. 8.[Heidelberg), Mingolsheim— Wiesloch, Bruchſal— Untergrombach, Weingarten, Grötzin en bis auf weiteres. Umleitung über Schwetzingen, Walldorf, Kirrlach und Büchenau und Blankenloch, Hagsfeld. Mannheim—Karlsruhe bei Waghäuſel bis auf weitexes. 4(Kartsruhe)—(Ettlingen!— Neumalſch, Raſtatt bis auf weiteres. Umleitung über Muggenſturm oder Durmersheim. 5. 11 Durmersdeim, Raſtatt bis auf weiteres. Umleitung über ttlingen— Mörſch. 8.(Fariskuhe), Ettlingen—Herrenalb bis auf weiteres. Umleitung über Ettlingen, Schöubronn, Halteſtelle Spielberg. 7. Ortsdurchfahrt in Neuenbürg(Neuenbürg—Herrenalb) bis 15. Nov. Umweg über Birkenfeld—Schwann Herrenalb. 5 8.(Freiburg) Heitersheim— Müllheim bis auf weiteres. Umleitung von Wolfenweiler bis Müllheim on Vebenſtraßen. 9. Schönau—Zell Scho fheim iſt in verſchiedenen Abſchnitten bis 3. Nov, geſperrt Umwege je nach S end der Arbeit durch Teile des vorderen Wieſentals(Tegernau, Wiesleth, Steinen). 10. Steinen—Schopfheim bis auf weiteres. Umleitung möglich. 1(Heiligenberg) Stefansfeld Leuſtetten—Eühldingen von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends bis auf weiteres. Umweg über gekennzeichnete Seitenwege. 42. Geiſingen—Immendingen bis auf weit. Umleiig. über Hintſchingen—Kirchenhauſen. 18. Bretten—Pfor heim 10. Oktober bis 4 Nov. Umleitungen vorhanden. 14. Buchen⸗Walldürn bis 29. Oktober. Umleitung über Hainſtadt—Hornbach, bezw. Rinſchheim—Hettingen. wiſchen Binau und Zwingenbderg. Umweg über Mosbach—Wagen⸗ ſchwend Eberbach. Aus der Pfal * Ludwigshafen, 21. Okt. Geſtern vormittag wurde auf dem Ludwigsplatze hier eine Pappſchachtel mit 100 großen Medizinflaſchen gefunden. Auf der Schachtel befindet ſich mit Blauſtift geſchrieben der Name: Fetther und Ziegler.— Durch unbekannte Täter wurde an einem Laden in der Blücherſtraße eine Schaufenſterſcheibe im Werte von 400 Mk. eingeworfen.— Ein 27 Jahre alter Korbmacher von Stuttgart entwendete geſtern zum Nachteile ſeines Bruders ein nahezu neues Herren⸗ und Damenfahrrad. Er verkaufte dieſe im Stadtteil Mundenheim, wobei er feſtgenommen wurde und den Diebſtahl zugab. 5 * Kaiſerslantern, 20. Okt. Auf der Straße zwiſchen Sembach und Rohrbach ereignete ſich geſtern abend ein chwetrer Unfall. Von fünf franzöſiſchen Militär⸗ auftos, die nach Mainz fuhren, wollte der letzte Wagen die anderen überholen. Er ſtieß dabei an einen vor ihm fahren⸗ Roſa Montanas Diamanten Kriminalroman von Spen Elveſtad Was zum Teufel will er denn damit?“ dachte der Com⸗ —— er, der keinen Augenblick daran zweifelte, daß Terdon⸗ en das Oeſterdal höchn peichgültig war. Cramer kannte Abrahams Photographien ſchon. Es waren Bilder aus der ſchwediſchen Provinz orrland. Terdongen iſt vielleicht doch im Oeſterdal geweſen 0 will den Schwindel aufdecken, dachte er Commander weiter. 5 Abraham griff in ſeine Bruſttaſche hielt aber plötzlich inne. Eramer beobachtete ihn genau. Abrahams Geſicht verriet eine gewiſſe Ueberraſchung. Beinah zu deutlich, meinte der Com⸗ mander, der ſeine einzig daſtehende Verſtellungsgabe kaunte. Abraham zog die Hand zurück, ergriff ſein Glas und trank Terdongen zu. wir nicht lieher bis nach dem Eſſen warten?“ dDann will ich Ihnen gern alle meine Bilder noch entgegnete Terdongen,„wir machen wohl flel Dann haben wir ja Ge⸗ öhniſchen Ton in Terdongens höhniſ 8281 „Sehr gern,“ Der Commander hatte den Stimme bemerkt, und nun war ihm plötzlich alles klar. Hbegriff er, warum Abrahams Geſicht ſo erſtaunt geweſen war, als er in die Taſche faßte. Natürlich, weil er da gemerkt hatte, daß ſeine Brieftaſche fort war. „Sie freuen ſich vermutlich auf das Spiel“, meinte Ter⸗ dongen. 85 habe gehört, daß Sie eine große Vorliebe für Haſard haben.“ „Wir in unſerem Bauernland ſpielen immer Karten, gab Abraham zur Antwort. „Sie ſollen ein ſo guter Spieler ſein,“ fuhr Terdongen mit unvergleichlicher Liebenswürdigkeit fort.„Neulich haben Sie ja viele Tauſende gewonnen.“ 5 „Ja, neulich habe ich wirklich Glück gehabt, entgegnete Abraham. „Vielleicht haben Sie heute wieder ſopiel Glück. Wie ich öbre, erwarten einige Herren Revanche von Ihnen. Bet einem Revancheſpiel hat man immer viel auszuhalten. Sie haben ſich heute e. nge⸗ habe immer die Brieftaſche voller Tauſendkronen⸗ ſcheine,“ antwortete Abraham protzig. ſicher reichlich mit Bargeld verſehen, wenn ich Sie recht den Wagen an, der die Böſchung hinunter fuhr, jedoch nicht zu Schaden kam. Nachdem er noch einen zweiten Wagen an⸗ gefahren hatte, dem jedoch ebenfalls kein größeres Unheil paſſierte, verlor der Chauffeur die Herrſchaft über ſeinen Wagen, der quer über die Straße gegen eine Baum fuhr. Der Fahrer wurde dabei zwiſchen Lehne und Steuerrad ge⸗ klemmt und fand den Tod. Ein anderer Inſaſſe, ein fran⸗ zöſiſcher Soldat, wurde herausgeſchleudert und erlitt Ver⸗ letzungen. Das Auto wurde zertrümmert. * Landan, 20. Okt. In der vergangenen Woche befand ſich der Rieſenzirkus Krone auf ſeiner Durchreiſe nach Spanien fünf Tage lang in Landau. Beim Wegzug wurde eine große Anzahl des Perſonals, darunter die Mehrzahl der Zeltarbeiter, entlaſſen. Wie man hört, ſind die Entlaf⸗ ſenen faſt lauter Tſchechen, denen die Einreiſe nach Spanien verweigert wurde. Der fünftägige Aufenthalt des Zirkus Krone in Landau hat auf das Wirtſchaftsleben der 1 einen außerordentlich belebenden Einfluß aus⸗ geübt. Gerichtszeitung 4. Tagung des Schwurgerichts Mannheim Meineid aus Freundſchaft Heute vormittag halb 9 Uhr begann unter ſtarkem An⸗ drang des Publikums die 4. Tagung des Schwurgerichts Mannheim. Zur Verhandlung ſtanden zunächſt zwei Mein⸗ eidsfälle. Vorſitzender des Gerichts iſt Landgerichtsdirek⸗ tor Dr. Weiß, während Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel die Anklage vertrat. Als Geſchworene fungierten Bankbeam⸗ ter Karl Treubel, Kaufmann Julius Droller, Frau Maria Thieme, Frau Eliſabeth Frenz, Kaufmann Karl Baumbuſch, ſämtlich von Mannheim, und Privatier Georg Adam Boſſert in Wallſtadt. Beiſitzer ſind die Landgerichts⸗ räte Glattes und Dr. Darmſtädter. Verteidiger iſt R. A. Dr. Otto Simon. Nachdem die Geſchworenen den Geſchworeneneid geleiſtet, hatte ſich der am 14. Juni 1898 in Schifferſtadt geborene frühere Kaufmann Friedrich Mathias Rudolf in Mannheim wegen Meineids zu verantworten. Der Angeklagte war während der Inflation auf einer hieſigen Bank beſchäftigt, wurde wegen Wegnahme von Deviſen entlaſſen nud zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, das er nur teilweiſe abzuſitzen brauchte. Rudolf, der ſich ſonſt gut führte, iſt verheiratet und hat eine brave und fleißige Frau. Dies hielt ihn aber nicht ab, bei ſeiner früheren Freundin, einer aus Verſchulden ihres Mannes geſchiedenen 29 Jahre alten Frau, noch Beſuche zu machen, die Anſtoß erregten. Am 14. Mai wurde er als Zeuge vor dem Amtsgericht Mannheim vernommen, wo er trotz ein⸗ dringlicher Ermahnung des Amtsgerichtsrats Burger einen Falſcheid ſchwor. Bet einem ſpäteren Verhör legte der Angeklagte ein Geſtändnis ab, von dem er heute nichts mehr wiſſen will, da er immer heftige Kopfſchmerzen habe. Er ſprach davon, daß er ſeine Beſuche nur im Intereſſe der Kin⸗ der der geſchiedenen Frau gemacht habe und nur auf Ein⸗ ladung gekommen ſei. Die Zeugenausſagen ſind mit einer einzigen Ausnahme nicht beſonders günſtig für Rudolf. Nach dem Gutachten von Anſtaltsoberarzt Dr. Götzmann leidet Rudolf infolge einer Kopfverletzung an häufigen Kopfſchmerzen mit einem gewiſſen Grad von Schwerbeſinnlichkeit und vermindertem geiſtigen Sammlungsvermögen. Sein Gedächtnis ſei aher unverſehrt, ſeine Verantwortlichkeit daher zu bejahen. Erſter Staats⸗ anwalt Dr. Nebel beantragte eine Gefängnisſtrafe von 7 Monaten..A. Dr. Otto Simon erſucht um Gewährung größter Milde, da der Angeklagte kein ſchlechter Menſch ſei, ſondern ſich ſtets um ſeine Frau bemüht hahe. Das Urteil des Schwurgerichts lautete auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten abzüglich der Unterſuchungshaft. ch. Ein weiterer Falſcheid Ein ziemlich langes Strafregiſter hat die 27jährige Frau Ida Petry, geb. Weiß von hier aufzuweiſen. Aber alles waren Delikte weniger ſchwerwiegender Art. Heute hatte ſie ſich nun wegen Meineids zu veranworten, den ſie vor zwei Jahren zu Gunſten ihres Freundes geleiſtet hatte. Als Belohnung hatte ſie nun dieſer famoſe„Freund“, nachdem das Verhältnis einen Riß erhalten hatte, dem Gerichte ausge⸗ liefert. Die Angeklagte macht, was auch der Gerichtsarzt beſtätigte, einen ziemlich beſchränkten Eindruck. Als Milde⸗ rungsgrund tritt neben der geinigen Minderwertiakeit die Wahrſcheinlichkeit, daß die Petry vor zwei Jahren den Eid unter dem zwingenden Einfluſſe des Kronzeugen geleiſtet hat. Die Geſchworenen erkannten auf die zuläſſige Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und die dauernde Unfähigkeit als Zeuge eidlich vernommen zu ee Sieben Wochen Unterſuchungshaft werden—.37 rechnet. 2. „Wirklich,“ meinte Terdongen, indem er lächelnd ſein Glas „ nur ein Großbauer. Darf ich auf Ihr Wohl rinken?“ Der Commander hatte mit ſteigender Unruhe dem Ge⸗ ſpräch gelauſcht. Der Diener nahm ſeinen Teller fort. Plötz⸗ lich merkte er, daß eine kleine Papierkugel vor ihm lag. Wie zufällig rollte er den Zettel in der hohlen Hand auf und las die heiden Worte: Brieftaſche! Schweigen! Der Commander fühlte nach, auch ſeine Brieftaſche war verſchwunden. Er ließ ſich nichts anmerken. Das Spiel war alſo im Gange. Aber ſeine Ahnung hatte ihn nicht getäuſcht: Die an⸗ deren waren die Angreifer. „Wir ſind noch nicht weit gekommen im Menu,“ dachte er, „und haben doch ſchon große Ueberraſchungen erlebt.“ Er warf einen Blick auf das elegante Menu. Es war ſehr reichhaltig. Das nächſte Gericht war Ente à la Tour'Argent. XXIX. 5 Ente à la Tour'Argent Pflaume Helmerſen sielt ſeine Rede. Aller Blicke wandten ſich auf den robuſten, rot aufgedunſenen Mann. Er hatte ſich mühſam erhoben, ſtand nun, den ſchweren Körper über den Tiſch gebeugt, da, und ſah von einem zum anderen, wie der Vorſitzende des Aufſichtsrats in einer Generalverſammlung. Pflaume Helmerſen war gewöhnt, in Generalverſammlungen zu opponieren. Ex hatte immer über etwas zu klagen. Selbſt wenn man über ſeine grobe Form etwas lachte, konnte man doch nicht anders, als ihm zubßren, denn hinter ſeinen An⸗ ichten ſtand ein ſolider Reichtum und ein ſicheres zefühl. Den Stil ſeiner Generalverſammlungsreden behielt er überall bei. Es war ſtets, als oh er kritiſieren und den ver⸗ ehrten Direktionen genau auf die Finger ſehen müſſe. Auf der Hochzeit ſeiner Tochter hatte er von„dieſer Trausaktion, die ſicher Glück bringen wird,“ geſprochen. Jetzt gab er ſeine Meinung über das Mittageſſen zum beſten. „Nur mit den größten Bedenken habe ich die Einladung zu dieſem Diner angenommen,“ ſagte er.„Man kann von den heutigen Reichen ſagen, was man will. Sie können viel Gei⸗ ſtesgegenwaxt bei einer flotten, kleinen Spekulation bekunden, aber in der Regel verſtehen ſie nichts vom Eſſen. Ich ſetze mich ungern einem größeren Riſiko aus. Einmal war ich ſo leicht⸗ ſinnſg, zu einem Diner zu gehen, wo zur Gänſeleber tempe⸗ rierter Portwein gereicht wurde. Nur mit großer Mühe konnte ich dies Mittageſſen abwickeln. Diesmal habe ich mich jedoch auf unſeren Freund Johannes Fetring derlaſſen. Ich wußte ja auch, daß er ſolide Hintermänner hat, vor allem den Trier von Pirmaſens hatte ſich vor dem Schöffenger! Pirmaſens zum dritten Male wegen Vernachläſſigun ihrer Kinder zu verantworten. Die Angeklagte iſt eine dem Trunke und dem Müßiggang ergebene Perſon, die ihre Kinder derart vernachläſſigte, daß ſie der Fürſorge über⸗ geben werden mußten. Das Gericht verurteilte die Ange⸗ klagte zu vier Wochen Haft und zu den Koſten. Nach Ver⸗ büßung der Strafe wird ſie der Landespolizeibehörde zur Auf⸗ ſicht übergeben. 8 Eine ſchwere Zuchthausſtraſe für einen Einbrecher. Der Schuhmacher Joſef Wagner aus Gerlenhofen bei Neuulm, der vergangenes Frühjahr in den Pfarrhäuſern von Niedereſchach und Steinach im Kinzigtal, und im benachbarten Laufen einbrach und Geldbeträge entwendete, wurde wegen dieſer und anderer größerer Einbrüche im Rückfalle vom Schöffengericht Ulm zu 7 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. 8 Beleibigungen durch die Preſſe. Der Schriftleiter des „Bayeriſchen Vaterland“ in München wurde wegen 2 ſchimpfung der Farben der Republik zu 100 Mark Geldſtrafe, der Schriftleiter des„Völkiſchen Beobachtere wegen Vergehens gegen die Religion zu 300 Mar Geldſtrafe verurteilt. FFFFFPCTTTbT((((TT('''''Tb'''Tb''''bb ubag, GEi, L,ge. G cen. Wafsch. 1 4 N bernn O..8„ 60 frat 6. den 8 8 9 F H 2 GGꝰ 6% O 7³ 0 0 Owolkenlos. O beiter. 0 helb bedeckt. wolktig.&bedeckt. o Regen. G Graupeln. Nebel.& Gewitter O Windſtifle. O- ſehr leichter Oſt. mäßiger Südſüdweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt. z Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempf ratur an Die Linien nerbinden Orte mit glei hem auf Neeresniveau umgere bneten Lutdru Wetternachrichten der KarisruherLandeswetterwarls Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens! —— Juff. Tem f 7 8 2 See⸗ S 282 Wind n a e ee eee m wöm c Sess Seſ s Richt. Stärke 88— Wertheim 1511— 7 14 6fſtill bedeckt Königſtuhl 563 766,00 7 11 6 8 leicht—5 Karlsruhe 120 766,11 814 7ſtill bedeckt Bad.⸗Bad. 213 765,0 8 14 5 0 leicht Nebel Villingen 780 767.99 5 11 2 NW„ bedeckt Feldbg. Hof 1275 639,0 1 3 1 SW leicht 10 Badenweil.“— St. Blaſien 780— Höchenſchw.!!“—— 15 8 1 In Baden war es geſtern zeitweiſe heiter und meiſt trocken! nur Nordbaden bekam ſtellenweiſe leichten Regen. Der Polag⸗ luftvorſtoß hat über dem Feſtland zu weiterer Druckaufwö bung geführt. Eine eigentliche Hochdruckwetterlage iſt dadur jedoch nicht geſchaffen, da im Weſten bereits die Warmfron einer neuen Zyklone liegt. Vorausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 Uhr nachts! Wechſelnd wolkig, zeitweiſe aufheiternd und noch meiſt trocken, etwas milder. Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſchet— Verantwortl. Redakteure: Fur Politik:§. A Meißmer Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder 2 Müller— Handelsteil; Kurt Ehmet ircher— Anzeigen: Dr. G. Stötzner. Dr. S. port und Neues aus aller Welt: Will Gericht und alles Uebrige: Franz alten Thomſon, aber auch den Küchenchef.(Als ob er 15 Banken ſpräche. die hinter einem unſolſden Unternehmen 11 hen, flüſterte Riſt ſeinem Nachbar zu.) Die bisherige Ausbeut dieſes Eſſens iſt denn auch vollſtändig zufriedenſtellend ge⸗ weſen. Die Vorſpeiſen waren geradezu eine Heberraſchig für mich und verrieten einen weiten Blick. Die Suppe 15 Hoffnungen erweckt, welche dieſe Ente à la Tour'Argent vo ſtänbig rechtfertigt. Aber was die Solidität des Unternehmen⸗ beſonders charakteriſiert, iſt dieſer Burgunder.“(Pflaume He merſen hob ſein Glas, ließ es Sekunden im Licht keln und leerte es. Allgemeine Nachahmung.)„oger Richſ bourg,“ fügte er hinzu,„ich glaube, daß wir hiernach getre der weiteren Entwicklung des Unternehmens entgegenſehee können. Unter Leitung ſo vorzüglicher Sachverſtändiger, w es der alte Thomſon und der Küchenchef ſind, wird das Untch⸗ nehmen ſicher glücklich unter Dach gebracht werden. Ich bab die Ehre, ſchon jetzt vollſtändig Entlaſtung zu beantragen un einen beſonderen Dank an den Generaldirektor zu richten⸗ für die Art, wie er unſere Intereſſen wahrgenommen hat. Der Generaldirektor ſchien von Pflaume Helmerſens gnä⸗ digen Worten ganz entzückt zu ſein. Die Stimmung der ſellſchaft war glänzend, das Eis war längſt gebrochen. brauchte nicht mehr dazuſitzen und zu horchen, ob die Geſpräche auch ſo luſtig und gemütlich klängen, daß man annehme konnte, daß die Geſellſaft ſich wirklich amüſterte. Eine lebhaf 5 Konverſation ſchwirrte rund um den Tiſch, überall ſah Hicn, lachende, gerötete Geſichter. Die Tafel war ein bunter Wirn, 225 von Farben. Die Weingläſer wirkten auf dem weiße uch wie Blumenrabatten. Alles war Glanz und Leben, das Rauſchen der Unterhaltung brandete bis an die hohe Deſt. durch den ganzen Saal brauſte das feſtliche Stimmengewirn in das ſich unter dem Klirren der Gläſer und Teller Rufen und Lachen miſchte. Kurz. es herrſchte die Stimmung, die im werden kann. Roſa Montang war die Seele des Ganzen: mi ihren unzähligen Einfällen hielt ſie ihre Umgebung in Ateen und der Reflex ihrer ſprühenden Laune verbreitete ſich um 17 1 ganzen Tiſch. Sie ſpielte nicht mehr die vornehme Dame ie⸗ Hauſes, fondern ſie war die berühmte Künſtlerin, die es be zaubernd verſtand, in dem freien Ton der Boheme mit de beſiegten Herren zu kokettieren. 5 Commander Cramer hatte während Helmerſens Rede 55 dann, als der Generaldirektor mit verbindlichen Worten 17 auf erwiderte, Abraham ſehr genau beobachtet. Er hatte ih (Fortſetzung folgt) Freitag, den 21. Oktober 1927 § Eine nette Mutter. Die 46 Jahre alte Stepperin werg 15 e. . Er mer nur aus glücklichen Zufällen entſteht und nie erzwunget — 28 keine Ueberraſchung über das Geſchehene anmerken können⸗ — Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 488 Juſammenſchluß in der Eröfarbeninduſtrie Nicht gegen J. G. Farben gerichtet örlkachdem die Gebr. Gutbrod G. m. b.., chemiſche Fa⸗ der in Frankfurt am Main„ein größeres Aktienpaket iſt Beyl⸗Behringer Farbenfabriken.⸗G. in Berlin erworben hat, f nunmehr in Frankfurt eine neue Verkaufsſtelle der Heyl⸗ en 3er AG. für Süddeutſchland und Südeuropa, nämlich die WocnBebringer.⸗G.⸗Verkaufsſtelle G. m. b. H. mit 00./ nominell, gegründet worden. Von der Gebr. Gutbrod Alf m. b. H. trat neu in den Vorſtand der Berliner Geſellſchaft 1 N0 Gutbrod ein, während Dipl.⸗Ing. e. h. Auguſt Behringer 0 en Vorſtand der Heyl⸗Behringer Farbenfabriken.⸗G. aus⸗ 11 ſeine Mitarbeit auf dem chemiſchen Gebiet aber weiter zur Au füigung ſtellt. Dieſer Vorgang wird nach der„F..“ als der 60 ang einer Zuſammenſchlußbewegung in der ge⸗ e deutſchen Erdfarbeninduſtrie angeſehen. Ge⸗ 115 iſt bei dieſer Verſchmelzung der wichtigſten deutſchen Bunt⸗ F Erdfarbenfabriken an die ſpätere Gründung einer„Deutſche dice bwerke.⸗G.“ mit einem.⸗K. von 15—20 Mill..1. In Sche Geſellſchaft ſollen einbezogen werden die einheimiſchen Firmen die gder u. Stadelmann, die Farbwerke Rasgquin.⸗G., Aachener Fa. Voſſen und die Fa. G. Siegle u. Co. G. m. and„Stuttgart. Zweck dieſes Zuſammenſchluſſes iſt, wie noch eine rüftte, Meldung befagt, die Gründung einer einheitlichen kapital⸗ ſtigen Geſellſchaft auf dem Gebiete der chemiſchen und Mineral⸗ kruſt aßfarben und leimfeſten Marsfarben, ähnlich wie beim Farben⸗ auf dem Gebiete der Anilinfarben. Die Gründung richtet ſich dem egen die J. G. Farbeninduſtrie, ſondern dürfte von Vernehmen nach ſogar mit einer gewiſſen Unterſtützung 0 dieſer Seite erſolgen. Ob bei der einen oder anderen Ver⸗ Jarblzungsgeſellſchaft ein gewiſſes finanzielles Intereſſe der J. G. rbeninduſtrie bereits beſteht, iſt ungewiß, jedoch wahrſcheinlich. Anit ie ſämtlichen erwühnten Geſellſchaften Abnehmer der J. G. in infarben ſind, ſo dürfte auch der ſchon beſtehende Farbentruſt ſch großes Intereſſe an dem Zuſtandekommen der durch die Ver⸗ melzung zu ſchaffenden Geſellſchaft als einem ſtarken Kunden haben Schweunterbringung der Rentenbankkreditanſtalt⸗Auleihe in der Ne weiz und Schweden. Von der neuen 50⸗Mill. Dollar⸗Anleihe der bünntenbank⸗Kreditanſtalt ſind, wie wir von der National City⸗Bank Dollat gußer der fär den holländiſchen Markt beſtimmten 4⸗Mill.⸗ wo ber⸗Tranche rund 500 000 Dollar in Schweden untergebracht unt en. In der Schweiz konnten annähernd 1 Mill. Dollar 7777 der Hand placiert werden. Der Betrag der in London ver⸗ hern Bonds iſt hier noch nicht bekannt. Der Erlös der neuen am eihen wird der Rentenbank⸗Kreditanſtalt gemüß den Abmachungen . Atober überwieſen. Zu dem günſtigen Zeichnungsergebnis di Anleihe in Newyork wird uns noch ergänzend mitgeteilt, daß von den Mitgliedern des Emiſſionskonſortlums angeforderten welräge infolge der ſtarken Nachfrage um 5 Mill. Dollar gekürzt erden mußten. Wie Ueberzeichnung der Anleihe der Commerz⸗ und Privatbank. Merz nltgeteilt wirb, bedeutet die Auflegung der Anleihe der Com⸗ ſel d⸗ und Privatbank einen vollen Erfolg; der aufgelegte Betrag ſtark überzeichnet worden. N ſtapltalserhzhung der Bank von Elſaß und Lothringen. Nach⸗ Str ſeit einiger Zeit Gerüchte über eine ungünſtige Entwicklung der eindüburger„Bank von Elſaß und Lothringen“ umllefen, tellt nun .0 Nachrichtenagentur mit, der Aufſichtsrat habe beſchloſſen, eine 5 0 B. zeinzuberufen, die über eine Er höhung des AK. von erhohur 100 Millionen Beſchluß faſſen ſoll. Dieſe Kapitals⸗ 1 lert— wird von einem Finanzkonſortium als vollſtändig garan⸗ ſiſ Wraſt ezeichnet. Man ſagt, die Bank habe ſeinerzeit in der franzö⸗ Währungskriſe ſo große Verluſte erlitten, daß ſie aus eigener ſich nicht mehr habe erholen können. wir Baufinanzierung durch Lebensverſicherungsgeſellſchaften. Wie gerervon unterrichteter Seite erfahren, ſchweben ſchon feit län⸗ 40 8 Verhandlungen zwiſchen dem Hauptverband der Bau⸗ uch ſenſchaften und einer Reihe von Lebensver⸗ Rotunasgeſellſchaften unter Führung der Alba⸗ ˖ edſtern ⸗Lebensverſicherung über die Gewährung von Hyp o⸗ meh arkrediten zu Bauzwecken Bekanntlich haben ſchol. Zeit bindreren Jahren die Lebens verſicherungsgeſellſchaften eine Ver⸗ ſcaffena von Verſicherung und Kreditgewährung in der Form ge⸗ he en, daß bei Abſchluß eines Verſicherungsvertages den Ver⸗ ſchweten ein Hypothekarkredit eingeräumt wurde. Bei den nunmehr ebenden Verhandlungen handelt es ſich darum, für ſolche Ver⸗ kadrdeen Rahmenabkommen zu ſchaffen. Nach den beſtehenden An⸗ 10 eke eſchreiſten dürfte nur eine Gewährung von erſtſtelligen Hypo⸗ Relchgein Frage kommen. Im Abrigen ſteht die Entſcheldung des aus Saufſichtsamtes für Privatverſicherungen zu dieſer Frage noch leide zon den in Frage kommenden Verbänden und Stellen werden daw' Angaben über Einzelheiten des geplanten Zuſammenarbeitens „Rahmenabkommens verweigert. Verba R. W..— Preußen. Wie verlautet, werden die offizlellen und andlungen zwiſchen dem Rheintiſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk N. Ot teußen vorausſichtlich nach der AR.⸗Sitzung des R. W. E. am ktober ſtattfinden. Es handelt ſich um den Ausgleich der gegen⸗ ſeitigen Intereſſen, die in der Hauptſache auf den Austauſch der Braunkohleninduſtrie Zukunft AG. an das R. W. E. und der Braunſchweigiſchen Kohlenbergwerke A. an den Staat hinauslaufen. Die Verhandlungen des R. W. E. mit dem preußiſchen Staat ſind ſoweit fortgeſchritten, daß nach Genehmi⸗ gung der Vorſchläge im R. W..⸗Aufſichtsrat am 26. Okt. und Auf⸗ nahme der Verhandlungen mit einer baldigen endgültigen Lö⸗ ſung der gegenſeitigen Vorabmachungen zu rechnen iſt. * Starke Beſchäftigung der Wanderer Werke vorm. Winkelhofer u. Jaenicke AG. in Schönau⸗Chemnitz. Nau Mitteilungen der Ver⸗ Verwaltung iſt die G. in allen Abteilungen ſtark beſchäftigt. In Italien ſei man ſogar mit rund 1000 Wagen im Lieferungsrückſtand. Auch die Fräsmaſchinen⸗Abteilung verzeichne eine erfreuliche Ent⸗ wicklung. * Linolenm⸗AGG. Ginbiasco(Schweiz). In einer o. und ao. HV. der G. am 29. d. M. ſoll beſchloſſen werden u. a. über die Ermächti⸗ hung der Verwaltung für den Abſchluß von Intereſſenge⸗ meinſchaftsverträgen und über Statutenänderungen. Die Geſellſchaft ſteht bekanntlich in freundſchaftlicher Zuſammenarbeit in techniſcher und kaufmänniſcher Hinſicht mit den Deutſchen Lin o⸗ leumwerken AG. Anſcheinend handelt es ſich bei den neuen JG.⸗Verträgen um Abmachungen mit den ausländiſchen Linoleum⸗ Intereſſen. :? Kapitalerhöhung der Deutſche Aſphalt⸗AG. der Limmer und Vorwohler Grubenfelder in Hannover. Die Geſellſchaft beruft zum 12. Nov. eine a. GV. ein, in der über die Erhöhung des Grundkapitals von 2920 000/ auf 4 Mill.„ Beſchluß ge⸗ faßt werden ſoll. Ferner iſt eine Umwandlu ng der nom. 40 0% 0%/ BA. der Geſellſchaft in Sta. vorgeſehen. Die Bilanz per 31. Dez. 1926 zeigte infolge der im letzten Geſchäftsjahr vorgenom⸗ menen erheblichen Betriebserweiterungen ein angeſpanntes Bild. Den Verpflichtungen in Höhe von 1,23 Mill./ ſtanden Außenſtände in Höhe von nur 748 974/ gegenüber.— Wie hierzu noch von Verwaltungsſeite zu erfahren war, wird den bisherigen Aktionären ein Bezugsrecht:1 zu etwa 130 v. H. eingeräumt. Die nom. 40 000% VA. werden 11 gegen StA. umgetauſcht. Die reſt⸗ lichen nom. 240 000/ aus dieſen Neuemiſſionen bleiben für An⸗ gliederungszwecke reſerviert. Der geſamte Gegenwert der Kapitalerhöhung dient vor allem Erweiterun gsarbei⸗ ten, die um ſo notwendiger ſind, als ſich der UmſatzZz nahezu vervierfacht hat. * Kulmbacher Rizzibräu AG. in Kulmbacz. Ser GV. am 24. Nov. ſoll nach dem Beſchluß des AR. eine Dividende von 12 v. H. auf das erhöhte Stammkapital und von 8 v. H.(wie im Vorjahr) auf die VA. in Vorſchlag gebracht we den. * Bildung eines Mitteleuropäiſchen Kaolinkonzerns? Wie von unterrichteter Seite verlautet, iſt unter Führung der Weſtböhmiſchen Kaolin⸗ und Chamottewerke ein mitteleuropälſcher Kaolinkonzern in Bildung begriffen. Vorige Woche wurden die Verhandlungen zwi⸗ ſchen der Weſtböhmiſchen Kaolin und der Schattauer Tonwerke AG. beendet. Die letztgenannte Geſellſchaft gibt die Mojorität der Aktten, die bisher Kommerztalrat Lichtenſtein in Wien beſaß, an die Weſt⸗ böhmiſche Kaolin ab. Zwiſchen der Rakonitzer Chamotte AG. und der Weſtböhmiſchen Kaolin Ach, beſteht bereits eine nahe Verbindung durch Perſonalunion des Verwaltungsrates. Nunmehr plant man die engere Einbeziehung der Teplitzer Kaolin AG. Dem Kaolinkon⸗ 50 2 95 dann noch zwei bayeriſche nahe der Grenze gelegene Werke zheitreten. * Die Lage des rheiniſchen Braunkohlenbergbaues.— Bis An⸗ fang 1928 ausverkauft. Der mitteldeutſche Streik hat das rheiniſche Braunkohlengebiet bisher nicht berührt. Man nimmt in Kreiſen des Rheiniſchen Braunkohlenſyndikats an, daß der Streik auf den Geſchäftsgang keinen Einfluß ausüben wird, ſchon deshalb, weil das Syndikat bekanntlich bis in das nächſte Jahr aus ver kauft hat. Es iſt alſo nicht zu erwarten, daß im rheiniſchen Braunkohlen⸗ bergbau eine beſondere Konjunktur durch den mitteldeutſchen Streik hervorgerufen wird. Man beabſichtigt, die laufenden Verträge durch⸗ zuführen und darüber hinaus wegen des Ausverkaufs des Syn⸗ dikats kaum neue Streikabſchlüſſe einzugehen. * Tabakbau und Tabakernte 1926 in Heſſen. Nach Mitteilungen der heſſiſchen Zentralſtelle für Landesſtatiſtik 1926 hat der Tabakbau weiter abgenommen. Die Zahl der Pflanzer iſt von 957 im Ernte⸗ jahr 1925 auf 676 oder um rund 30 v. H. zurückgegangen. Der Flächeninhalt der mit Tabak bepflanzten Grundſtücke hat ſich von 24 769,95 Ar auf 19 628,15 Ar— mithin um rund 20 v. H.— vermin⸗ dert. Die Abnahme iſt eine natürliche Folge der Preisentwicklung der letzten Jahre. Der im Erntejahr 1925 erzielte niedrige Preis hatte den Pflanzern das Intereſſe am Tabakbau genommen. Ange⸗ baut wurden wie im Vorjahre meiſt Herbſttabake und Gunditabak, in geringem Umfange auch Amersforſter. Der Ausfall der Tabak⸗ ernte kann ſowohl hinſichtlich der Menge als auch hinſichtlich der Be⸗ ſchaffenheit des Tabaks als zufriedenſtellend bezeichnet werden. So⸗ weit der gewerbsmäßig angebaute Tabak nicht in Herſtellungsbe⸗ trieben Heſſens verwendet wurde, fand er hauptſächlich Abfatz im nördlichen Baden und in der Rheinpfalz. Geerntet wurden 1926: 318 590 Kg. gegen 467872 Kg. im Vorfahre. Der Geſamtwert be⸗ trug 505 876 gegenüber 299 941/ im Vorfahre. * Die Weltweizenverſchiffung nach Europa. Die Weltverſchif⸗ fungen von Welzen und Weizenmehl nach Europa beliefen ſich in der am 13. Oktober abgelgufenen Woche auf 1 655 000 Quarters gegen 1345000 Quarters in der gleichen Woche des Vorfahres, die Nreeeeree ——— Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 758 und Auslandsanteihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück I verſehenen Wekte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen noch in Bi⸗%% verſtehen. Mannheimer Gffektenbörſe vom 21. Oktober 58 20.J21. 20. 21. 20. 21. 5 85 170.9170,00Bad. Aſſekuranz 205,0205,0 Karlsruh. Maſch. 22.—22.— 9. Zöopoth. Bk. 130,0180,0 Continent. Verſ. 89.—89,—C. H. Knorr. 152,0161.0 N9. Adoth. Bk. 177,0177,00 Mannheim. Verſ. 135,0 133.0 Mannh. Gummi 35,.—35 Slbn ditbank. 182,5182,5 Oberrh. Berſ.. 165,0168.0 Neckarſulmshrza. 100.0 103,0 Disconto 140,0(40,0 Plen Mühlenw. 143.0 148,0 Durtache,.⸗G. für Seilind 84.—84.— 18 Zem. Heid. 136,0186,0 Falnige dof 129.9183.0 Hen 4 cle... fh. Giekkr..⸗G. 182.9 182.0 adwfed Hedelö 217.0217,00f. G. Farden 285,0282,0 N 1 130.0140.0 d — — Söwgasb. Akt.Br 218,021.0 Rhenanja.. 2,—82,— Wayß e Freytag 133,0,150 Aaebederc 178.0176,0 Bebr. Fahr„ 50.— 30.80 Jabef aldhof 299.0,296.0 Worms 176,0178,0 Deutſche Linol. 235,0.232,00Südd. Zucker.133.0134,0 Frankfurter Börſe vom 21. Oktober ankt⸗Aletien TGelſenk. Gußſt. 145,0139,5[Haſt.⸗G. 238,0288.0 zun, IHarp. Bergbau 2229050 Bayriſch. Spiegel 63,—64,25 Vadſt D. Ereditb. 139,7/189.2IFiſe Bergb. St.A. 228,0230,0 Beck& Henkel 78,—77.— Hand de Bank 179,0 170,0 INalf Aſchersleb. 164,0 183,0 TBergm. Elektr. 204,2199.7 Dayr Brau. Ind 19,50TRali Weſteregel. 175,2178,0 Bingſbietallwerke—.——.— Jaor.e end 8 JMannesmannr. 153.0 154,7 Breft.⸗Beſigh Oel 65.— 65.— Taiede u. Bb. 188,5 139.5 JMansfeld Att. J20,0 178.7 Cb. BrocthN.⸗W. 76,— ier Bankv. 137,2 ISberſchl. E. Bed. 93.—93,— 5.5188,0 JVVCCC0 Tdadteu. Privatb. 169.7157.2 TPhönix Bergbau 106,5105,0 ChamotteAnnaw 98,—98 Harn 4 98. D. unſt. u. Ratb. 219,0 218,5 1Rhein. Braunk. 238,0232,0 1370135,0 Agedeenör. 124 0 Saßzm. Fenlbronn 1000 faccc Kant en Bon.—7272 8 e Bank 157,2156,5 Tellus ergbau 122,2121,7 .9 BK. u.„3078,.—IDaimler Motor 110,7109,0 Doolden.nſt. 404,5201.0 Itseorinsbank 142,0 102,0 Craus Dpckerh& Widm.—.——.— onto⸗(e 4 6 port-⸗Alekien. 1 br.—.——.— fde den 8 e 8. 5808 ſcetkder Bank 155.0 154.5 Schantungbahn 19 Dop.⸗Bank 140,8 1 .— 5 140.7 TPapag... 148,2145,0JDüſſeld.Rat. Dürr 67,.—67.— teld u. M⸗G. 185,8185,0[Rordd. Lloyd 147,0145,0[Ciſen Kaiſersl. 40,— 40.— ſten; d. Cred B. 228,5 226,“ QJeſterr.⸗U. St. B.—.———IElektr. Licht u. K. 206,5205.5 Seſtertedg.B3.⸗B. 160.0 160,0 Baltimore& Ohio 102,0,101.0ſElſ. Bad. Wolle 170.0169.0 Müer Hd 42.65/43,00 5—— 25— 9 21.⸗Bk. 178,0178,5 1 maillest. Ullri„— Nerz eacditol 182.5182,0 Fudunrie-Aletken. Enzingerünion 83.5058,50 hein. 189,0—.—Eichb.⸗Mannh. + 271,0271,[Cßlinger Maſch. 75,2574.— Si89„Bank 176,0175.2 H. Kempf⸗Sternb. 183,2 162,2[Ettling.Spinn.- 280,0230,0 Bae; deonte 13..138.0 Mainzer St.A. 245,0245,0 Jaber, Joh, Blei 63,—62.— Aett Bankyver. 17,85 17,85 Schöfferh. Bindg. 214,0 514,5 Faber'& chleicher 98.—99,— Nanng. Rotenbk.———.— Schwartz⸗Storch 176.0175.5 J. G. Farbenind 284 7 281 0 Nane uag e 199 Werger.. 175,0175,0]; ahr Gebr. Pirm. 125 50.— 9. 4. Berſ. 185,„2Adt, Gebr. 52,30—.—IFelt.Guill. Carls 127.5127.0 Ueande e 160,0 190 0 Adler Oppenheim 185,0168,0 age Jetter 91,50 92.— — Metal * eee. 170 888 fah 68.25 er, TA. E. G. St.⸗A. 170.„[Fuchswaggon-——. Noguwerke⸗ Altten. Aschafß Buntpap. 135,2135,0 TGoldſchmidt T. 120,2.118,2 Ideente 9 1875 Aſchaff. Zellſtoff 183,2,188,0 65— 150 110 10 116,0 „Jueus Eif 3,810—.——.—Grtiftw. Mm. 80.—.— den Berg— Jazenen Wefh.———.—Grün, ülfinger 188.0 l85.0 105 ell, Ber el gwk.————-Bad. Elektr.—.——SaidäkNReu, Nä 51.—81.25 fent. dekgw.————=Bab. Miaſch Tiel, Töl8800 eeeee 165,0168,0 20. 21. 20. 21. 20. Hanfwerke Füßen 180,0129.2 Neckarſ. Fahrzg. 104.0101,5ſuhrenfabr. Furtw 17.50 17,80 Hilperteltmaturf. 80.— 18,—Nrh. Leder Gell 100,000,0 Ver. deutſ 12579 92.—12.— birich Kupf u M. 109.9. peters Uniongekf 110,0111,00G. 0 Jub higle 103,0 Hoch⸗ u. Tiefbau 103.0103 0 1 5 55 Hayſer 51.———Ver, Stahlwerke—.——— Holzmann, Phil. 190,0 0 hilippsu G. Frk 01.—.—Per.Ulkramarinf. 135,0135.2 ee 1 Porzelkan Weſſek 36.— 35,— Bor lle 8 155,0 91—0 unghans St.⸗A. 88,„Rein. Gebb& Schz 139,0(130,00Bogtl. Maſch. St. 89.—91.— Kammg.Kalſersl. 294,0.208,0.TRheinelekt. St. A 152..152,0 Volgre Häff, St. 18 17552 Karlsruh. Maſch 21,—20,30 Rh. Maſch. Leuder 21,—1,— VolthomSeil u. K 60,7580.75 Nie 7110 12185 61,1064,75 Wayß& Freytag 151,5159,8 lein, Sch. KBecker 125,2125.0Riebeck Montan—.—.— —75 4 6ů 9415 adbe 70 115 ISell Waldvof St 299.0ſads. 0 onſerven Braun 61,—61,.— Rodberg Darmſt. 7, 5 Araus& Co Lock. ,——.—(ebr, Roeder, B. 3655Jl86, Sreiverkehrs⸗Kurſe. Tvahmever& Co. 175,178.0 IRüttgerswerke 86,5086,50— Lech Augsburg 117,/117,7 Schlinck e E. öbg.—.———Brown., Bop.& C.—.— gederwerk Rothe—.——Schnellpr. Frank. 87.7560.— Naſtatter Wagg.—.——.— Lag heanden K 99 0 915 181 1650 Ufa..—80.— utz Maſchinen. 30.— 30,—ISchuckert, Nrbg. 5 Zug f Ie Aae 80 Berneis 14,—18,— Feſtverzinsliche Werte. Mainkraftwerke 117.8116,5 8 hühſabrik Herz 54,— 11 2 D. An! Ablöſgsſch 14,6014,80 Metallgeſ. Frankf. 183,0183,5 Fe e 543j— 780 10% Meh Stadt—.——— Mez Söhne—.—— eee 281,2275,08% Mh Stadt. 20 98,5095,50 He e 080 denus St. A. 2 50 HpGldpfz/ 5 Motoren Deuz.— Südd. Zucker.. 133,0183,74%B. Schutzg. 98 8,28.— 8, „267. Motorf. Oberuͤrſ. 80,2580,.— Tricotw. Beſigh- 72.——.—14% D. Schußg. 14—.—— Berliner Vörſe vom 21. Oktober Banlt⸗Alctien. Juduſtrie⸗Alkktien. Chem. Albert.. 133,0129,0 Bank f. Brauind. 178,77176,202l Concord.Spinner 130,2123,0 ank f. Brauind. 178,„[Aecumulatoren.—.——.— Varmir Bankver. 139,0.138.5 Adler& Oppenh 163.0ſ105,5J Dalmler Benz. 111,2109,0 Bant f. el. Werte 185,518,2 Adlerwerte. 100,0.06,50J Deſſauer Gas 189,9181,9 JGerl. Handeleg. 188.,289.00l.0. J. Berkorew. 168.5 Pchguan e b2 ICom. u. Pripatd. 169,2167,1Utexanderwerk 54,—53,25 J Diſch.⸗Luxemb.—.——.— JDarmſt. u. N ⸗B. 217,0ſ214,0 TAlg. Elektr.⸗Geſ 170,2.168,7.Eiſenb.⸗ 15 1. 15 JDeutſche Bank. 158,015½0[Ammendorf.Pap. 248,0,248,0 e U Neree 1 Ot. Ueberſee Bt. 105,0 104,5 Unglo⸗Tt. Guano—.——— Deutſch. Aa 88 IDisc. Command. 150,0149,7 Unhalt. Rohlen⸗T. 104, 2108,0 185 che e IDresdner Bank 155,7154,5Annener Gußſt.—.——. Foden che 50 N 78— 197 Allgem. 157,0158,5 Aſchaffbg. Nalc. 184,0188,00J Deuiſche Maſch. Mitteld. Kredb. 40 4 8 f akaſch. 140J.d Sa Wall. Dr U U Meünnh Gerſcher. 2 15.— Balcke Maſchin. 121,0120,0 Deutſch Eiſenh. 82,— 1775 —.— — 7165.7 Bamag⸗Meguin 31,—32,—Donnersm rckh.——114.5 Reichsbank. 165, 185.00J. P. Bemberg. 400248270.56 arcch.=lls, f 5„P. g 0D 161,0180,8 Rhein. Creditbk. 132,7132,0 Wergneann lt. 204.0 202, 7915 8 9 Süddeukich. dise. 141.2f4l.20Pegt.Gub. Hut 327,0398,5 Aene 486 f 8 887 Berl.Karlsr. Ind 64,4564,.— Crausport⸗Aktien. Berlin. Maſchb. 128,2124.2 Clettr. Lieferung 170,0,169,5 I, Reichsbahn———.—Bing Nürnberg.—.——IElktr.Licht.Kr. 208,0206,5 Schantungbahn 9,— 8,— IBochum. Gußſt.—.———Emaille Ullrich. 25,50.25,— Allg. Lok. u. Str. 169,0.170,00Gebr. Böhlerso...—Enzinger⸗Uünſon 83,79—,— Aedene fein Bn u. 881% 19 0 14 70 Eſchw. Bergwerk 240,0228.0 i.⸗Beſigh. Oelf. 464, Südd. Eiſenbahn 81,5081.15 ſigh. Oelf. 68, eugz aiſ 60 125l200 — Bremer Linoleum———— Poeutſch⸗Auſkrel—. 401. 8 Premer Pulkan.54,0 J80,5 P9.G. Farbenind. 284.921,7 17/[ Bremer Wolle 189,7183,0 Feldmühlepapier 204,00202,2 Headgſdemetn 143.0 Promn, Bar, Jhrgſleg 0 Fenen Gu 129 f25, Fanfa Dfchif 229.2 250.8JSederus Eifenw. 104.0f102.6ffr Friſter.. 165,8 08.0 222 1Rordb. Bloyd. o0 Chen Gegea 38179 Juche Waggen d. el 12 Verein Elbeſchiff. 68.—68,50 Chem. Gelſenk. 80, Ji8, 2584Gaggenau.⸗U. 48,.—44, 78 ſich auf die Herkunftsländer wie folgt verteilen: Vereinigte Staaten und Kanada 851 6000(1014), Paeificküſte 596 000(141 0000, Rußland 45 000(48 000), Donauländer 13000(16 000), Britiſch⸗Indien— (48 000), Argentinien 50 000(5000), Aufkralien 35 000(4000), andere Länder 65 000(69 000) Quarters. Seit dem 1. Auguſt ſind aus den Ueberſchußgebieten insgeſamt 16 415 000 Quarters gegen 13 585 000 Quarters im Vorjahr nach Europa verſchifft worden. Während die Verſchiffungen von den atlantiſchen Häfen der U. S. A. und Kanadas gegenüber dem Vorfahr faſt keine Veränderung erfahren haben, iſt die Weizenausſuhr nach Europa von der amerikaniſchen Paeifieküſte von 1043 000 auf 3 076 000 Quarters, aus Argentinien von 162 000 auf 946 000 Quarters und aus Auſtralien von 40000 auf 558 000 Quarters geſtiegen. Vörſenberichte vom 21. Oktober 1927 Frankfurt abwartend und ſchwächer An der heutigen Börſe war die Tendenz allgemein beruhigt und zurückhaltend bei etwas unſicherer Grundſtimmung. Es verſtimmte, daß die geſtrigen Einigungsverſuche zur Beilegung des Kohlenſtreiks vollkommen ergebnislos verlaufen ſind. Bei fehlender Publikums⸗ beteiligung blieb die Geſchäftstätigkeit gering. Die Tendenz war überwiegend etwas ſchwächer. Größere Abgaben wurden zunächſt nicht vorgenommen im Hinblick auf den Geldmarkt, auf dem kurz⸗ friſtiges Geld weiter zlemlich leicht iſt. Bei der erſten Kursfeſt⸗ ſetzung überwogen die Kursverluſte von—3 v. H. J. G. Farben eröffneten jedoch bei etwas lebhafteren Umſätzen gut behauptet. Stärker angeboten waren Stahlverein und Licht und Kraft, die ſe 3/ v. H. nachgaben. Elektrowerte verloren ſonſt—3 v. H. Mon⸗ tanwerte bis 2 v. H. Rheinſtahl konnten ſich knapp behaupten, Gelſen⸗ kirchen aber 27 v. H. ſchwächer. Zell Waldhof eröffneten 3 v. H. niedriger. Im Verlaufe wurde das Angebot drückender und die Kurſe gaben bet der geringen Aufnahmefähigkeit des Marktes allge⸗ mein ernent nach. Namenklich J. G. Farben waren jetzt abgeſchwächt 2826. Renten haben nach wie vor faſt kein Geſchäft. Später wurde das Geſchäft allgemein noch ſtiller. Der Abbröckelungsprozeß der Kurſe ſetzte ſich fort. Geſfürel gaben gegen den erſten Kurs 4% v. H. nach, Farben weiter 37; v.., Rheinſtahl 3 v.., Stemens u. Halske 2 v. H. Tägliches Geld unverändert 67 v. H. Berlin zurückhaltend und ſchwächer Die heutige Börſe ſteht wieder im Zeichen großer Nervofſität und Unſicherheit. Während man im Vormittagsverkehr durchweg niedrigere Kurſe hörte lag die Vorbörſe feſter, jedoch war der offiztelle Beginn bei ſehr uneinheitlicher Haltung überwiege 1d abgeſchwücht. Am Montanmarkt lag, vor allem in Ver. Stahlwerken, ziemlich großes Angebot vor, das jedoch Aufnahme fand, da noch einiges Dek⸗ kungsbedürfnis beſtand. Am ausländiſchen Rentenmarkt überwogen die Beſſerungen. Bosnier 7 v. H. höher. Am Pfanbbriefmarft lagen Goldwerte mehr uneinheitlich bei Schwankungen von 1 v. H. nach beiden Seiten. Roggenpfandbriefe eher ſchwächer. Auch Vor⸗ kriegspfandbriefe und Obligationen nachgebend. Am Geldmarkt war Tagesgeld weiter leichter, da aus den Steuereingängen vom 15. Okt. grüßere Summen wieder zurückgeführt ſind. Monatsgeld unver⸗ ändert ſteif mit 8 bis 9 v. H. und darüber. Warenwechfel ea. 7½ v. H. Der Privatdiskont blieb bei 676 v. H. unverändert. Im Verlaufe nahm auf allen Marktgeßteten die Spekulation große Abgaben vor, da die heutige Reichtaasſitzung, auf der die Beſoldungsreform be⸗ ſprochen wird, die gerüchtweiſe auf Schwierigkeiten ſtößt, eine gewiſſe Beunruhigung hervorrief. Gegen Anfang ſenkte ſich das Kursnipeau um 1 bis 5 v.., bei den führenden Werten noch darüber hinaus niedriger. Perliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 7. Lombard 8, Privat 6/ v. H. m milſch TJ. Brober 21. Okſoder Taſi Diskont in.⸗M. für G. G. B. M. Iläte ½ Holland. 100 Gulden 168.31 J169,65 169.29 168.62 168,76.5 Athen 100 Drachmen].894].606].594].606 81.— 10 Brüſſel 100 Belga=500 P⸗Fr. 58.23 58.35 88.235 58,355 58.— 5 Danzig.... 100 Gulden 51.4261.58 61.46 61.62 81.— 8 Helſingfors.. 100 finnl. M 10.542 10.562 10,543 10,563 81.— 7 Itallen 52*„ 100 Lire] 22.885 22,925 22,88 22.92 81.— 6,5 Südſlawien 100 Dinar.373.307.371J.385 81.— Kopenbagen... 100 Kronen 112,19 112.41 112.19112.49 411250 5 Liſſabon.. 100 Eskudo] 20,78 20.82 20,73 20,77 153.57 Osloo 100 Kronen 119,06 110,28 110,11 110,38 12,50 45 Paris„ 100 Franken] 16,425 16.465] 16.425 16,44 81.— 5 Prag. 100 Kronen] 12.408 12.328 12.387 12,407 86.062 5 Schweig„100 Franken] 30.71 80.87 80,70 0,86 81,20.8 Sofia. 100 Leva] 8,027] 6,988] 3,024].030 81.—10, Spanien.„„ 100 Peſeten] 71.99 72,13 72,04 J72,18 81.— 5 Stockhom... 100 Kronen 112,71 112,93 113.73 112,95 112,50 4 Wien 100 Schilling 59.03 59.1759,05 59.17.70.,5 Budapeſt 100 Pengö=12500 Kr 3,17 73,31 78,17 73,81 85,062 6 Buenos Aires. I Peſ.].783 1,792 1,787].791].7810 Canada.. 1 Canad. Dollar.,183 4,194 4,187] 4,195—— Japen. 1 Hen].945 1,947 1,952] 1986] 2,092] 5,8 Kairo 1 Pfd.] 20,90 20,94 20.90 20.94—.—— Konſtantinopel..„ 1 türk. Pfd..233.232.,213J 2,217 18,45 10 Londoenn 1I ffd. 20,833 20,428 20,383 20,423 20,48.50 New Portt Dollar.1905 4,1915] 4,1835 4, 1915 4,198.5 Rio de Janeiro„„1 Milxeis] J,5018 0,5085 0,5015 0,5.85 1,378 5 Uruguay. 1 Gold Pef..218 50 3.224— f 20. 1. 11 5 Tertil. 135,9142 Gelſenk. Bergw. 144,2 140,00Harkt⸗ u. Kühlh. 162,7 163,0 Wicking⸗Cement. 146,0146.5 1Gelſenk. Gußſt.—.———[Mech. Web. Lin d. 239,2 285,7 WieslochTonwar 104.104,5 Genſchow& Co. 103,7—.—Mez Södne 76,.—— Wiſſener Metall 138.2188.0 German. Portl.⸗Z 194.0104,9 Miag⸗Mühlen 129,2 120.7 Wittener Gußſt. 180,0181.0 Gerresheim. Glas 143.2 144,50Mix& Geneſt 132,0182,0 Wolf, Buckau 61,—6 1Geſ. flelkt Untee. 295.0 266,5 Motoren Deutz. 68,50 65,50 ellſtoff Verein. 156(156 Gebr. Goedhardt 141,0142,0 Motoren Mannh.—.——.— Fgelg Waldhof 297,5 26 15 JGoldſchmidt Th. 120,0 117,00Mühlheim Berg. 135.2185,2 Goerz C...—.——.—Neckarſulm. Forzg 102,0 151,8 Ku Gothaer Waggon TNordd Wollk⸗ 153,2 156.0 rſe. „„„„ 9 N rN Gritzner Maſchin. 116.0116,5 10b 1. E. Bed. 94.— 94 Grkeftw. Mhms9% 13,30— ISbaſet 85 Benz⸗Motor.. Gebr. 102,5102,0 J Sberſchl Koksw 95,755,75 DeutſchePetrol. 74.— 44.80 Grün 4 Ulinne 165.2 165 IOrenſt. Koppel 126,5 127,0 Diamond... 19.1815 Gruſchwitz Textil 100.0 100,0%TPoönix Bergb. 106.9 104.00Heldburg.. 30 166,018ʃ Saſeſen Daße, g.c daege ueg 2980 59 A 3 20. 21. 20. J 21. Mansfeld. Aki. 121,0 16g 0 lagſeg Alkali 175,0174, 6— + 5 — 5 0 5 rügershall. 129,8 1410 alleſche Maſch. 138,5 189,0 Reisgocz Papier 248.0 248.7 Peterad. n db. 2,80 dammerſ Spinn. 18,0 188,0 INheinBraunkhl. 239,7 282,0 Jeune 132 Hannod.Egeſt. 45.—87,.— Rhein Ebamotte 90, 6050 Ruſſenbank.40.0 Hann. Waggon.—.——.—JNhein Elektrizit. 153,7450,0 Sloman Salpeter 92⸗87 6287 Hanſa Lloyd..—.——— 179.5179,5 Südſee Phosphat———— Hbg.⸗Wien Gum. Rhein. Maſch. Led. 22,50 22,— Üfa 80 Hartort Bergwerk 29,—20,— Igeinſtahl... 192,5 100 IHarpen. Bergb. 185,8 188,0 18 10% Suten 19,0 101.02) Neichs ⸗u. Staatspap. —1* Bſas 8 2 ee ee Hilpert Maſch. 79,1580,— ee 5 N 5 Pinde eAußern, J200ip oeder Jucer 78788 88.— Nen ee 174575 Kupfer, 105,0105,2 Rückforth. Ferd. 100,0 98,75 6 Maae 155 lbirſcgers gedee 0 fae ülgerdwerke de. 46—%. Roſenanl. 120.—. Tdosſchen u, St. 16l718,7[Sachſenwerk. 13.5 114,78% Piß Kallanl. 6,15 Tböohenlohe⸗Wrk. 19,50 19,60 TSalzdetfurt) 2860236,0 10% Mh. Stadt,25———. Dbahelkerann 1270f77,[Sarottt.. 126,2174,0% Mh. Stadi. 26 98,— 96.— porchwerke. 118.6168,0Scheidemantel. 29,75 29,—0e% Roggenwert. 9,20 9. HumboldtMaſch 37.—37.—& Salz 352,00350,05% Roggenrentb. 5 7 aeteen. 182.72890 Sgfabrt gerg 196.0189,1 5% andſch. NRogg.— 6001 9 üUdel& Co. 3 i 3 ecr Feanhnn due-h bue Uege e) lner Kablg Perzenan 97,—Steteiner Putkan 188 74% Beſt Schag..8 Irallto. Aſchersl. 16,0f1640 Stoehr Kammgrn 145,2 148.8 4%„ Goldrente 82.——.— Karlör. Maſchin. 20.15 20, 18 Stoewer Nühm. 55,—50,0 4%„ conv. Rte. 2,78.80 .M. Kemp.——Szolberger Zin 214½2 215.7 ¼%„ Silberrte..80.80 Klöcknerwerke 147,7(144,5 Südd Immiobil. 79.75 78,—. 4½%, Papierrte..30—— 6. 5. Knorr. de1.0.7 Teleph, Verliner 79,75 78,— 4% ürl. MAa.⸗Anl. 9,—.10 Kollm. KJourdan 85,2569,75 Thoer DOelfabr.+. 100.7100,54%„ Bagd.⸗Eiſ.“ 18.815.80 Koſtheimer Cell.—.——,—[Transradio 52125,»Türk.unifAnl.———— Lrane chng bierol 1400 fTe untenwerkMaſch 110.0ll10.%% 40080 29.29— Kyfſhauſer⸗ülte öl,300l,8. eee%%üSr, Mei 28.68— 7 Ver. H. Fekf Gum.—.——— 4¹ 1914—.— 26.20 Lahmeper& Co. 174,2174.8 Ber. Chem. Charl 61.— 68.— 30% Goldet Laurahütte 19.85 + V. Diſch. Nickelw. 165,0 165,0 4% 1 K25 1. Lindes Elsmaſch 146,0147,5TN.Glanzſt. Elbf. 688,0.624,0 1½% Oe ll. Stb ite Li 1 88. 310.0 304.0 W8 Hußfrns:W 73,—78,—3,% Fen 1N 740 e e TCarl Ain 1195 809ſ894 0fW Stahlwerke 120.0115,0 4% Healdpete Ningel Schuhfabr 67.65 68.68.Staglm.d. Zyp 211.0208,0. 4% Süböck a. b—.——.— Talitte e Hoffm. Ber Ultramarfnf. 138.2——.600% eee Idud. Loeweck Co, 267,0266,5.5 60%„ neueßpr.—— ogel Telegraph 100,098,80 50% Spiigs.. C. Lorenz 115,6117.2B0 gt& Haeffner 177,5 177,0 4½% Anal Ser i 18.80 11.65 Lothr. Portl. Cem.—.——.— Vogtländ. Maſch. 92.2592.— 4½% I1 18.50(18 Baatrus.ecß. 49,50 22,—-[(Wanderer⸗Werke 226.0226,04½%„ u1470 17.50 IMannesmann 150,0 156,0 Weſer. Akt.⸗Geſ.——% Tehuantepet. 19.——.— 8. Seite. Nr. 488 88 Nenue Mauußheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Freitag, den 21. Oktober 192. Wandeern und Neiſen Die Kniſerſtadt Cyeyer Wir betreten die alte Kaiſerſtadt. Etwas Geheimnis⸗ volles, beinahe Myſtiſches liegt über dieſen Pracht⸗ und Kraft⸗ zentren untergegangener Epochen, und der Fremde, der nicht Allzu nüchtern über dieſen Boden ſchreitet, hat manchmal das Gefühl, als wandle er auf einem Friedhofe, der die Leiber großer Menſchen birgt. „Bruler le Palatinat.“ Der Machtſpruch des Sonnenkönigs wurde auch das Verhängnis Speyers. Am letzten Mai 1869 konnten die Bürger von den benachbarten Höhen herunter in das Feuermeer ſchauen, in das ihre geliebte Vaterſtadt, ihr Hab und Gut unter dem Hohngelächter marodierender Sol⸗ dateska verſank. Nur weniges blieb erhalten. Die vielen Kirchen und Klöſter, die Türme und Zunfthäuſer und die ganzen Prunkbauten, mit denen die Prachtliebe mächtiger Fürſtbiſchöfe ſich umgeben hatte, waren weggewiſcht und nichts deutete ihr ehemaliges Vorhandenſein an, als rußgeſchwärzte Steine und halbverkohlte Balken. Das wenige aber, das er⸗ halten blieb, wurde als Trophäe einer großen Vergangenheit ängſtlich be⸗*tet, und bewahrt und gerade das iſt es, was den Fremden heute mit ſo magiſcher Kraft nach Speyer zieht. Ohne dieſe übrig gebliebenen Zeugen wäre es ein Städtchen wie jedes andere auch, deſſen holpriges Provinzpflaſter man uur dann aufſucht, wenn man unbedingt muß. Speyer ſelbſt macht auf den Beſucher einen ſehr guten Eindruck. Eine lange, wohlgepflegte Allee führt vom Bahu⸗ hof nach der Stadt. Bei dem prächtigen Gebäude der Ober⸗ poſtdirektion biegt links die Gilgenſtraße ein, Schritte und wir haben ſchon eines der Wahrzeichen von Einſt vor uns: Das Altpörtel. Dieſer ſchöne Turm hat ſeine Rettung aus jenem Rieſenbrande nur dem Umſtande zu ver⸗ danken, daß General Montclar in dem angebauten Karme⸗ literkloſter ſein Quartier aufgeſchlagen hatte und das Zu⸗ ſammenſtürzen des Altpörtel die Sicherheit des Franzoſen ge⸗ fährdet hätte. Der Turm zeigt ſpätromaniſche Formen und ſtammt aus dem 13. Jahrhundert. Ueber der Durchfahrt liegen ſieben z. T. bewohnte Stockwerke. In ihm befanden ſich Ge⸗ fängnis und Folterkammer. Am Ende der Gilgenſtraße liegt der Dom, wohl eines der imponierendſten romaniſchen Baudenkmäler. Er iſt das Werk vieler Jahrhunderte, obwohl er auf den flüchtigen Be⸗ ſchauer vielleicht den Eindruck eines einheitlichen Baues macht. Kaiſer Konrad II. legte im Jahre 1030 nach der Ueberliefe⸗ rung den Grundſtein. Nach ihm bauten Heinrich III., Heinrich IV. und verſchiedene Biſchöfe an dem Dome, der zur damaligen Zeit der größte der ganzen Welt war. ein paar Ueberwäl⸗ aller Herrſcher, Allbezwinger Tod, löſchte Haß und Hader und ließ ſie Seite an Seite ihre letzte Ruheſtätte finden. „Dem Dome gegenüber ſteht der Prachtbau Gabriel von Seidels: das hiſtoriſche Muſeum der Pfalz, das mit ſei⸗ ner äußerſt wertvollen und reichhaltigen Sammlung wohl eines der beſten in Deutſchland, vielleicht Europa überhaupt, iſt. Von der älteſten Steinzeit bis in die jüngſte Gegenwart hinein ſind ſämtliche Kulturepochen vertreten, und zwar in einer Auswahl und Schönheit der einzelnen Stücke, wie ſie anderweitig wohl nicht in dieſer Fülle angetroffen werden dürfte. Im Obergeſchoß befindet ſich außer der wunderbaren Porzellan⸗ und Fayencenſammlung die wertvolle ſtaatliche Gemäldegalerie, die einige ſehr koſtbare Stücke enthält. Das tigend iſt der Anblick des grandioſen Bauwerkes vor allem vom Rheine her, wenn das Gold der untergehenden Sonne auf ſeinen Türmen brennt und die letzten Strahlen ſich in den hohen Bogenfenſtern brechen. Man verſteht mit einem Male, warum die deutſchen Kaiſer hier ihre letzte Ruheſtätte ſuchten und Rudolf von Habsburg ſogar noch im Angeſichte des Todes hierher eilte, um im Schatten des Domes zu ſterben. Ehrfürchtig ſtehen wir vor dem großen Können unſerer Väter, die mit zum Teil primitiven Mitteln ein Werk ſchu⸗ ſen, das Zeiten und Feuersbrünſte überdauernd, feſtgefügt ſteht, als wären ſeine Grundpfeiler im Laufe der Jahr⸗ hunderte mit der Erde verwachſen. Bei der Einäſcherung der Stadt wurde auch die vordere Hälfte des Domes ein Raub der Flammen und ſtürzte ein. Erſt um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde ſie unter König Ludwig J. von Bayern wieder aufgebaut und von ee mit Fresken aus der bibliſchen Geſchichte verſehen. Der Geſamt⸗ eindruck wäre aber bei rohem Naturſtein entſchieden wuch⸗ tiger. Die vorderen Türme ſind 64,50 Meter, die hinteren 70 Meter hoch. In der Vor⸗ oder Kaiſerhalle befinden ſich die Standbilder der acht im Königschor beigeſetzten Kaiſer. Links vom Hochaltar ſind Fresken aus dem Leben des hl. Bernhard von Clairveaux, der 1146 hier den Kreuzzug predigte. Im Seitenſchiff links befindet ſich die Afrakapelle, in der Heinrich IV. fünf Jahre lang auf⸗ gebahrt lag, bis der Bannfluch aufgehoben wurde und ſeine Leiche im Dom beigeſetzt werden konnte. Das Seitenſchiff rechts beherbergt die Katharinenkapelle mit einem wertvollen Flügelaltar, Kleidungs⸗ und Schmucküberreſte aus den Kaiſergräbern. Außerordentlich ſtimmungsvoll iſt die Krypta. Auf zwan⸗ zig freiſtehenden Säulen und ſechs Pfeilern ruhen 42 Kreuz⸗ gewölbe. Ihre feierliche Schönheit läßt uns die urſprüngliche Wirkung der übrigen Teile des Domes ahnen. Im hor ſehen wir noch ein altes romaniſches Taufbecken, den ſo⸗ genannten„rauſchenden Kelch“ und in der Vierung liegt ein ganz bedeutendes Kunſtwerk, die Grabplatte Rudolfs von Habsburg, das wohl ganz kurz nach ſeinem Tode ent⸗ ſtanden iſt. Auf ſieben Stufen ſteigen wir hinan zur Kaiſer⸗ gruft. Die koſtbare Bronzetüre mit der Inſchrift„der me reges regnant“ öffnet ſich und wir treten mit einem geheimen Schauern in den Raum, der ein gewaltiges Stück deutſcher Geſchichte umſchließt. Wir ſtehen vor den Gräbern der deutſchen Kaiſer. Acht deutſche Kaiſer und Könige, da⸗ runter die bedeutendſten Männer aus der Geſchichte des alten deutſchen Reiches haben hier, zum Teil mit ihren Gemah⸗ linnen, ihre letzte Ruheſtätte gefunden. Noch liegt auf der Grabſteinplatte, die die ſterblichen Ueberreſte Rudolfs von Habsburg deckt, ein zuſammengeſchrumpfter, ſchlich⸗ ter Lorberkranz, den öſterreichiſche Offiziere auf dem Rück⸗ zuge 1918 auf dem Sarkophage des Anhnherrn ihres Herrſcher⸗ geſchlechtes niedergelegt haben. dolf von Naſſau und Albrecht von Oeſterreich, die Gegenkönige, Todfeinde im Leben: hier liegen ſie friedlich beiſammen. Der Herrſcher Der Dom J. L. Schmid, Ludwigshafen Weinmuſeum gibt einen ſehr inſtruktiven Ueberblick über die Entwicklung der Weinbereitung. In einer Amphora befindet ſich noch Traubenſaft, der vor 1600 Jahren durch eine römiſche Kelter lief. Die Reichhaltigkeit der Sammlung läßt den Durſt unſerer Väter ahnen. Seien wir ihrer nicht unwürdig. Es iſt etwas Heiliges um die Tradition. Eine der bemerkenswerteſten Sehenswürdigkeiten Speyers iſt zweifellos das Juden bad, das genau wie die benach⸗ barte Synagoge, von der jedoch nur noch Ueberreſte vorhan⸗ den ſind, in romaniſchem Stile gehalten iſt. Die ganze Anlage, zu der wir in Deutſchland nur noch Gegenſtücke in Worms und Friedberg beſitzen, iſt unterirdiſch und war für rituelle Waſchungen beſtimmt. Neben der vor zwei Jahren entdeck⸗ ten Jeſuitengruft und der Dreifaltigkeits⸗ kirche mit ihrem reichen Barockaltar und ⸗Kanzel und den auf den Grünſtadter Maler Seekatz zurückgeführten Gemälden iſt noch die Gedächtnis kirche zu erwähnen. Die hoch⸗ ragende Kirche wurde als Dankesmal des Geſamtproteſtan⸗ tismus für den am 19. April 1529 von einer evangeliſchen Minderheit auf dem Speyerer Reichstag erhobenen Proteſt, der den Anhängern der neuen Lehre den Namen Proteſtan⸗ ten gegeben hat, im Jahre 1904 erbaut, feiert alſo in Bälde ihr 25jähriges Jubiläum. Nur ſelten findet der Wanderer in Speyer heimelige Winkel und Fachwerkbauten mit vorſpringenden Erkern und Giebeln. Nur vereinzelt trifft er ineinandergeſchachtelte Dächer und Häuschen, die in ihrer grotesken Form an um⸗ ſtürzende Zuckerhüte erinnern. Was uns bei anderen alten Städten ſo heimwehſelig ans Herz greift, fehlt hier voll⸗ ſtändig. Es iſt der Zerſtörungswut zum Opfer gefallen. Ruinen, die in ihrer urſprünlichen Form erhalten geblieben ſind, wirken in ihrer öden Troſtloſigkeit wie eine unvernarbte Wunde. Was aber übrig blieb, iſt ſo groß und erhaben, ſchließt ſo viel Geſchichte unſeres Vaterlandes in ſich, daß dieſe Stadt ein Weihtum unſeres Volkes bleiben wird für alle Zeiten. Dz. Vermehrte Oberrheinfahrten in Sicht Von Mainz über Maunheim nach Speyer Am Dienstag fand im Rathausſaal zu Worms eine Tagung ſtatt, die ſich mit dem Ausbau der Perſonen⸗ ſchiffahrt auf dem Oberrhein befaßte. Vertreten wa⸗ ren neben der Provinzialdirektion Rheinheſſen und dem Kreis Worms die Städte Worms, Mannheim Ludwigshafen, Mainz, Wiesbaden, Oppenheim u. Gerusheim, die Induſtrie⸗ und Handelskammern Mannheim, Ludwigshafen, Matz, Worms und Darmſtadt ſowie die Ver⸗ kehrsvereine Mainz, Worms, Mannheim und Lud⸗ wigshafen. Auch das ſtädtiſche Verkehrsamt in Heidelberg hatte einen Vertreter. Nach eingehender, außerordentlich reger Ausſprache, in der der Provinzialdirektor der Provinz Rheinheſſen, Geheimrat Dr. Uſinger(Mainz), ſich mit beſonderer Wärme für den baldigen Ausbau der Peeſonenſchiffahrt auf der landſchaftlich hervorragend ſchönen Strecke von Mainz bis Mannheim ein⸗ ſetzte, wurde einſtimmig beſchloſſen, daß vom Sommer 1928 ab die Einbeziehung des Rheinlaufes von Mainz über Nierſtein— Oppenheim— Gernsheim— Worms nach Mannheim⸗Ludwigshafen und, wenn irgend möglich, weiter bis Speyer in denregelmäßigen Verkehr mit allem Nachdruck betrieben werden ſoll. Hierbei wurde beſonders zum Ausdruck gebracht, daß nur ein fahr⸗ planmäßiger Betrieb, der den Schiffen auch Fremde aus anderen Gegenden in größerer Anzahl zuzuführen geeig⸗ net iſt, den Anforderungen, die an die Verbindung im Intereſſe aller Beteiligten zu ſtellen ſind, gerecht werden kann. Die in die öffentlichen Fahrpläne nicht aufgenommenen Fahrten, die von annheim⸗Ludwigshafen und Worms aus in den vergange⸗ nen beiben Sommern mit durchaus günſtigem Erfolg nach Gernsheim einerſeits ſowie nach Speyer andererſeits ausge⸗ führt worden ſind konnten naturgemäß, da ſie eben in den Fahrplänen nicht enthalten waren, nur einen beſchränkten Kreis von ortsanſäſſigen Freunden der Waſſerfahrt zu Gute T kommen. Umſo erfreulicher iſt es, daß dieſe Fahrten ſich gün⸗ ſtig eingeführt haben, der beſte Beweis dafür, daß auch der Oberrhein mit ſeinen beſonderen landſchaftlichen Vorzügen ein durchaus geeignetes Feld für den Betrieb der Perſonenſchiffahrt darſtellt. Einhelligkeit herrſchte darüber, daß unter Aufwendung anſehnlicher Mittel eine großzügige Werbearbeit für den Oberrhein in die Wege geleitet werden muß. Zur weiteren Behandlung wurde von der Verſammlung ein Ausſchuß gewählt, in dem neben dem heſſiſchen Verkehrs⸗ verband die Städte Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Oppenheim, Mainz und Wiesbaden vertreten ſind. Baden im Winterluftverkehr Im internationalen Streckenflugdienſt für die Winter⸗ monate ſind in den Flugplan u. a. auch folgende Linien auf⸗ genommen worden: Zürich— Stuttgart— Mannheim— Frankfurt u. Baſel— Karlsruhe— Mannheim— Frank⸗ furt für die Zeit vom 17. Oktober bis 5. November 1927 und vom 6. Februar bis 15. April 1928. Alle für den Winterver⸗ kehr benützten Flugzeuge ſind mit Kabinenheizvorrichtungen verſehen. BV. Wandervorſchlage Tageswanderung Binau, Mörtelſtein, Obrigheim, Schloß Neuburg, Hochhauſen⸗ Neckarzimmern, Ruine Hornberg, Mosbach Wanderkarte Nr. 28, Mosbach oder Wimpfen 3 Mk. 20 Pfg⸗ Mannheim ab:.34, Binau an:.56. 1 Vom Bahnhof auf ſchöner Straße weſtlich, bald am Neluc abwärts, nach ½ Stunde Binau.(Schloß). Ueber den Flu ch wieder auf ſchöner Straße auf, an einem Bächlein her na 5 ½ Std. Mörtelſtein. Einkehrgelegenheit. Im Dorf auf zlich Bahnhof, über das Gleis und auf Feldweg direkt, ſüdli 2 weiter. Gleich links Wald. Beim nächſten Waldeck in 51 Wald und auf Pfad zur Straße Mörtelſtein—Obrighei Dieſer links, öſtlich folgend, nach 20 Min. im Feld ab 10 Station Obrigheim. Vorher ſchöner Blick links drüben a 5 den Schreckhof, die Burg Hornberg, rechts auf Schloß Niich burg und ins Neckartal. Nach 10 Min. Obrigheim. Oeſtli durch den ſchönen Ort mit der Nebenlinie 67, gelbes R. Kun am Neckar entlang, dann rechts auf Pfad aufwärts Ftal Schloß Neuburg, Std. Prächtige Fernſicht in's Neckarka auf⸗ und abwärts mit ſeinen Burgen und Schlöſſern. Geger. über Diedesheim, das Zementwerk, ſowie Neckarelz an in Mündung der Elz in den Neckar. Von da rechts hinauf in den Wald, hierauf links wieder abwärts und über einen Bach⸗ Nach kurzer Zeit Zuſammentreffen mit der Hauptlinie 5 weißes Kreuz. Mit beiden Markierungen den Neckar 95 wärts. Links drüben die Burg Hornberg. Nach—1 Sier Hochhauſen. Beſichtigung der Kirche mit dem Grabdenkmal 715 hl. Notburga aus dem 10. Jahrhundert. Oberhalb des Dorſef das Schloß des Grafen v. Helmſtatt. Ueber den Neckar. 295 Pfad und Weg rechts durch Wieſen und Feld zur Straßß Neckarelz—Neckarzimmern. Mit dieſer rechts, nach ½ Sir Neckarzimmern. Einkehrgelegenheit. Südlich durch den Oie bis beinahe zum Schloß. Hier links über die Bahnline und bequem hinauf zur Burg Hornberg. Auf der Weſtſei beim Toreingang eine einzig ſchöne Fernſicht in's Neckartal mit ſeinen mit Reben bepflanzten ſteilabfallenden Hängen. Wahrlich, ein Stück Rheingau im Neckartal. Die Beſich⸗ tigung der Burg iſt zu empfehlen, ebenſo die Beſteigung Turmes wegen ſeiner unvergleichlichen Ausſicht. In eine Zimmer befindet ſich auch die Rüſtung des bekannten Führen⸗ im Bauernkrieg, Götz von Berlichingen. Mit der Haupk⸗ linie 18, weißes Viereck durch das hintere Tor, im Wald etwae aufwärks. Nach etwa ½ Stunde rechts Tannenwald und na weiterer Std. rechts der Stockbrunnerhof. Daſelbſt übeg die Straße mit der Nebenlinie 52, rotgelber Strich. Linte Wald, rechts Feld und rechts ein Waſſerbehälter. Gleich it ſchönem Buchenwald links bergab, über einen Graben mi ſteinernem Steg, wieder aufwärts und aus dem d⸗ Links drüben der Hardhof. Ueber die Straße Sulzbach—Har 5 hof. Rechts ein hölzernes Kreuz. Auf der Höhe ſchöne Blick in's Elztal und auf Mosbach. Nun ziemlich ſteil an ſteinigem Weg hinab in's Elztal und nach Mosbach. Wander zeit etwa 5 Stunden. Mosbach ab: 18.00, 18.52(beſchl. Perſ⸗ Zug), 19.04; Mannheim an: 20.21, 20.37, 21.11. F. Sch. Verkehrstagung im Renchtal Unter ſehr ſtarker Beteiligung trat am Sonntag erweiterte Landesausſchuß des Badiſchen Verkehr 1 verbandes unter Vorſitz von Generalkonſul Menzinge zu einer Arbeitsſitzung in Bad Griesbach zuſamme. Die Genugtuung über den Beſuch der großen badiſchen Verkehrsorganiſation im Reuchtal kam in den Begrüßung? anſprachen von Landrat Gaedecke⸗Oberkirch, Landtagsab Engelhardt⸗Nußbach, Bürgermeiſter Huber⸗Griesba und Rektor Wernet, dem Leiter des Kurhauſes Griesba zum Ausdruck. 1 Der den Teilnehmern vorliegende Tätigkeitsbericht ubz, die entfaltete Fremdenwerbung während des Sommers wur 3. von Syndikus Rieger erläutert. Danach kann der die jährige Sommerreiſeverkehr im allgemeinen als günſtig ſe⸗ zeichnet werden. Baden darf in der Entwicklung des Reiſ verkehrs in den letzten zwei Jahren an führender Ste genannt werden. 1 Wiederholt wurde die beſchleunjgte Durchführung de⸗ Elektrifizierung der badiſchen Bahnen und die gleichmäßig Ausführung der Dreibrückenbau⸗Projekte bei Mannhein⸗ Speyer und Maxau gewünſcht. Eine Entſchließung fand 2 ſtimmige Annahme. Mit allen Kräften müſſe auf die E 2 leichterung des Grenzverkehrs mit Elſaß⸗Lothringen hin gearbeitet werden. Die jetzigen Vorſchriften und Paßviſa beſtimmungen wirken äußerſt verkehrshemmend. te Die Vertreter des Renchtales bitten um eine beſchleunic Fortführung der Bahn von Peterstal nach Griesbach und von dort über Rippoldsau nach Freudenſtadt. Auch die Ein, führung von Schlafwagen 3. Klaſſe in Baden ſei erforderli Nicht minder müſſe der Verkehr mit Sonntagsrückfahrkarte beſonders von und nach den kleineren badiſchen Orten wen mehr ausgebaut werden. Für Badenweiler ſei es ferne unumgänglich, daß die Schnellzüge in Müllheim halten. e Eine längere Ausſprache rief der Straßenumbau und 15 Straßenſperren in Baden hervor. Der Bedeutung des Au verkehrs müſſe man Rechnung tragen. Dazu gehöre vor alle Dingen, daß während der Sperrzeiten eine bequeme Um⸗ leitung möglich ſei. 14 1080 Als Sitz für die Jahresverſammlung des Babiſche 1 Verkehrsverbandes im nächſten Jahre wurde Mannhein beſtimmt. Allgemeine Nachrichten Eine merkwürdige Naturerſcheinung Das„ſingende Tal“ bei Dhronecken im Hunsrück 1 Eine ſeit alten Zeiten bei Dhronecken im weſtlichen Hunsrück bei Trier beobachtete Naturerſcheinung beſchäftig jetzt wieder die wiſſenſchaftliche Forſchung. Man kann in 5 al von Dhronecken zuweilen ein ſeltſames Klingee wie von fernem Glockengeläute, vernehmen. Eine beſtimm. Aufklärung des Phänomens hatte ſich bisher noch nicht 15 möglicht. Die jetzt erfolgte wiſſenſchaftliche Erklärung ule die Urſache des Klingens in dem Brauſen kleinerer Waſſerſäng erblicken; dieſe Geräuſche nehmen auf weitere Entfernung muſikaliſche Klangfarbe an. Das„ſingende T cer des Röderbaches iſt z. Zt. von Profeſſor. Reuleaux dn die Glockentöne gehört hat, in einer Schrift behandelt 55v. D Schlafwagen 3. Klaſſe im Winterfahrplan 4 Es iſt immer noch zu wenig bekannt, daß auf piele⸗ Strecken im Bereich der Deutſchen Reichsbahn auch 3. Klaſ Reiſende Gelegenheit haben, auf einer nächtlichen Reiſe 8 Annehmlichkeiten und Bequemlichkeiten eines Schlafwagen zu genießen. Vor einigen Jahren hatte die Reichsbahn elnsz⸗ „Liegewagen“ 3. Klaſſe mit dreibettigen Abteilen verſuchel weiſe in Betrieb genommen und dieſe Einrichtung fand ſor 1 Anklang, daß die Zahl dieſer Wagen bald vermehrt werd mußte. In dieſem Winter ſind bereits eine größere Anßae. Schlafwagen 3. Klaſſe vorgeſehen. Es empfiehlt ſich, vor eine Reiſe an der Bahnhofsauskunft zu orientieren. 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