Mitkwoch, 26. Oketober Bezugspreiſe: 5 ſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Saeul die Palt monaff N. Al 280 ohne Beſtellgeld ſorde enderung der wiriſch aftlichen Verhältniſſe Nach⸗ eſchfeee Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Vaſſerm chäftsſtelle ſ debenelden R1,-6, chwetingerftaut) eſchafts Nebenſtellen Wardhofftr iger Mannheim. Erſcheint wöchen n Ferniprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗Ausgabe Veue Mannheimer Sei Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs⸗Beilage Preis 10. Pfennig 1027— Nr. 496 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalonelzeile 5 Algen. Aigergen 0,40 NeN. Nenomen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden de ee Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, uſw. c e 5 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchrä lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim Wandern und Reiſen SGeſetz und Necht Große Nede des Neithspinanzminiſters Ein ſehr intereſſanter Aeberblick über die geſamte Jinanzwirtſchaft des Reiches Sprechende Zahlen Im duungerin. 26. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) ele haltsausſchuß des Reichstages gab im Rahmen der Löb1 ug der Beſoldungsvorlage Reichsfinanzminiſter Dr. ſmanz r einen Ueberblick über die Entwicklung der Reichs⸗ orbentlig Er führte n. a. aus: Die Entwicklung der 8 ichen und einmaligen Ausgaben iſt folgende: dieſe Aus⸗ betrugen im Jahre 1924.3 Milliarden, 1925.95 Mil⸗ Uia — 57 Milliarden und 1927 3,76 Milliarden Reichs⸗ ieſe Entwicklung zeigt, daß die Ausgaben von 1924 B fer um rund 1 Milliarden geſtiegen ſind. man 2 gewaltigen Steigerung iſt zu berückſichtigen, daß Serglei Jahr 1924 eigentlich nicht zum Ausgangspunkt eines Zeacen des machen kaun. Wir befinden ung ſeit 1924 im flatlon des Wiederaufbanes der burch den Krieg und die In⸗ bört a zerſtörten Güter. Znu dieſer Wiederaufbauarbeit ge⸗ die die Sorge um das wertvollſte uns verbliebene Gut, deran rbeitskraft des deutſchen Volkes. Dieſer Wie⸗ delgend n hat in den verganenen Jahren zwangsläufig zu r Ansgaben geführt. Die von der Reichsregierung euſban e zwei Vorlagen ſind ein Teil dieſes Wieder⸗ wiſſen zintand erſt wenn wir bieſe Entwicklung zn einem ge⸗ Abſchluß gebracht haben, läßt ſich von einem Normaletat Laſſen Sie mich Ihnen eine zahlenmäßige Ueberſicht über die Ausgaben der vergangenen Jahre Frn, Die Ausgaben für Unfallberſichetung und Miione bofenffürſorge betrugen im Jahre 1924 165 und—2N In den folgenden Fahren 422 und öhs Millionen wieber rd für 1927 auf 615 Millionen geſchätzt. Das bedeutet Miem eine gewaltige Steigerung der Ausgaben ſeit 1924. ins li. wird behaupten können, daß angeſichts der hinter Seiten wirtſchaftlichen Sitnation, insbeſondere der nunbti r furchtbaren Arbeitsloſigkeit dieſe Ausgaben etwa und T11 geweſen ſeien. Die Ausgaben für Verzinſung Mimion aung der Reichsſchulden haben im Fahre 1924 200 140 tragen und ſind in den folgenden Jahren auf 105, nuhme f Millionen angewachſen. Das bedentet eine Zu⸗ ablelnn e im weſentlichen auf den Ausgaben für die Anleihe⸗ heagen Die Reparationszahlungen be⸗ uun gber 1 nichts. 1925 146 Millionen. 1926 433 Millionen und lungen 800 Millionen Reichsmark. Das ſind nur die Zah⸗ gungz aus dem Haushalt. Die Ausgaben für Veitor⸗ Uarde, 11 und Ruhegehälter betragen 1924 rund 1 Mil⸗ Wir z. in den folgenden Jahren 1,4, 1,45 und 1,47 Milliarden. dete 1 alſo hier ein Mehr von rund 400 Millionen. Al ein Ansgabepoſten machen zuſammen über zwei Milliarden Mehrbelaſtung von 1927 gegenüber demjenigen des Jahres 1924 als unvermeidlich im ganzen bezeichnet werden Demgegenüber ſteht ein allmähliches Abſinken der tragen Kriegslaſten, die im Jahre 1924 999 Millionen be⸗ 305 uu wen, in den nächſten Jahren dagegen nur noch 393, egsla— Millionen Mark. Wenn man den Begriff der den en in etwas weiterem Sinne auffaßt und außer gri kastotrattonszahlungen und den ſogenannten inneren Milit en auch die Kriegshinterbliebenen⸗ und bi ärvenſionen und die mit der Abtretung der Ge⸗ Ausg* Beſatzung und Entwaffnung zuſammenhängenden iuſüzrenz. ſowie ſchließlich die ſonſtigen auf den Krieg zurück⸗ Belaſtungen mit hineinbezieht. ſo ergibt ſich, daß der VBo eichshaushalt nachgewieſenen Beträge dieſer Art in keh ekriegszeit keinen entſprechenden Poſten gegenüber⸗ Gefamtanben und einen außerordentlich hohen Prozentſatz der 5 eſem aaben des Reiches ausmachen. Die Kriegsverluſte etwag i Sinne betragen 1927 13% Milliarden, alſo Auf den chr als die Hälfte der Geſamtausgaben des Reichs. Dageger Kopf der Bevölkerung gerechnet rund 57 Reichsmark. Sgabe es die Belaſtung pro Kopf durch die Geſamk⸗ etwa dingten s Reiches im Jahre 1913 rund 41 Mark, alſo nur ben Zehntel der allein durch die Kriegslaſten be⸗ Ausgaben dieſes Rechnungsjahres. gen, 0 kurzen Darlegungen dürften genügen, um zu zei⸗ krie die Ausgabenſteigerung ſowohl gegenüber der Vor⸗ läaſige ff wie auch in den Jahren 1924—27 eine ſtark zwangs⸗ bervor Aus dem Kreis dieſer Wiederaufbauarbeit geht und ur aß die Erhöhung der Beamtenbezüge unabweisbar die a maufſchiebbar iſt. Es iſt bei der Vorlage Rückſicht auf bat ſi gemeine Wirtſchaftslage genommen worden. Deshalb er 1. ie Regierung nicht entſchließen können, zum 1. April Wenn 4555 dieſes Jahres die Vorlage herauszubringen. lem te Vorlage in einem Augenblicke gemacht wird. in eine Verwaltungsvereinfachung erſt eingeleitet wird, ſo dürfte hierfür die Erwägung maßgebend ſein, daß die Durch⸗ führung eben nur mit einem wirklich lebensfähigen Be⸗ amtentume möglich iſt. Beim Schulgeſetz tritt eine Mehr⸗ belaſtung erſt in drei Jahren ein. Für den laufenden Etat und die nächſten Rechnungsjahre kommt alſo dieſe Frage überhaupt nicht in Betracht. Wenn ich unn zur Deckungsfrage übergehe, ſo möchte ich betonen, daß die Deckungen der Beſol⸗ dungsneuregelung ſowohl für 1927, wie 1928 im Reich ohne ſtenerliche Erhöhung möglich iſt, lediglich durch Erſparniſſe auf der Ausgabeſeite und durch das Mehraufkommen. das die Steuern, ſelbſtverſtändlich ohne Erhöhung der Sätze, ab⸗ werfen. Ich möchte zunächſt auf die Entwicklung der Fin auz⸗ lage im Jahre 1927 eingehen. Die Finanzlage des lau⸗ fenden Etatsjahres hat ſich entſprechend des Konjunkturauf⸗ ſchwungs günſtiger entwickelt, als bei der Aufſtellung des Hanshalts für 1927 und ſelbſt noch bei ſeiner Verabſchiedung im Frühjahr des Jahres erwartet werden konnte. Bei der mit 1200 Millionen angeſetzten Lohnſteuer ſind im erſten Halbjahr rund 640 Millionen aufgekommen. Das Ergebnis der zweiten Hälfte wird erfahrungsgemäß durch die große Zahl von Erwerbsloſen und die in den Monaten Jannar bis März vorzunehmende Lohnſteuererſtattung beeinträchtigt. Dieſen Mindererträgniſſen werden jedoch Mehrerträge gegen⸗ überſtehen, die ſich aus der Steigerung der Löhne und Ge⸗ hälter ergeben. Es kann daher für das ganze Rechnungs jahr mit einem Aufkommen von rund 1200 Millionen gerechnet werden. Beim Steuerabzug vom Kapitalertrag, der für 1927 mit 120 Millionen angeſetzt iſt, erbrachte die erſte Jahreshälfte 76 Millionen. Mit einem gleich hohen Betrag wird für die zweite Jahreshälfte nicht zu rechnen ſein. Der Voranſchlag wird aber jedenfalls erreicht werden. Das vorausſichtliche Jahresaufkommen an anderen Einkommen⸗ ſtenern war auf 1300 Millionen angeſetzt. Aufgekommen ſind in der erſten Hälfte des Rechnungsjahres rund 650 Millionen. Auch hier wird der Voranſchlag wahrſcheinlich erreicht wer⸗ den. Dagegen wird die Körperſchaftsſtener, die mit 400 Millionen angeſetzt iſt, und im erſten Halbjahr 240 Mil⸗ lionen erbracht hat, einen gewiſſen Mehrertrag aufweiſen. Bei der Umſatzſtener, die mit 900 Millionen angeſetzt war, wirb man mit einem geringen Ausfall zu rechnen haben. Aus dieſen Ueberweiſungsſteuern iſt den Ländern eine Mindeſtſumme von 2600 Millionen an Ueberweiſungen geſichert. Ob dieſe Summe tatſächlich erreicht oder aus der Garantie ein gewiſſer Zuſchuß zu ent⸗ richten ſein wird, ſteht noch nicht feſt. Keinesfalls aber wird das den im Voranſchlag vorgeſehenen Betrag ausmachen, ſon⸗ dern wahrſcheinlich nur etwa 20 Millionen betragen. Bei der Vermögensſtener, die mit 70 Millionen angeſetzt iſt, wird das Geſamtaufkommen wohl nicht allzu erheblich hinter dem veranſchlaaten Betrag zurückbleiben. Die Erbſchafts⸗ ſteuer war mit 100 Millionen angeſetzt. Es wird mit einem Iſtbetraa von 70—75 Millionen gerechnet werden können. Das Zurückbleiben hinter dem Voranſchlaa iſt zu einem we⸗ ſentlichen Teil darauf zurückzuführen. daß die Steuerpflich⸗ tiaen illianide ſind und daher über die nach dem Geſetz beſte⸗ henden Stundungsmöglichkeiten hinaus Stundung beantra⸗ gen, die nach Lage der Verhältniſſe vielfach nicht abgelehnt werden können. Von den übrigen Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern wird bei der Geſellſchafts⸗, der Börſenumſatz⸗ der Verſiche⸗ rungs⸗ und der Beförderungsſteuer mit einem nicht allzu er⸗ heblichen Mehraufkommen gerechnet werden können. Die Zölle, die mit 890 Millionen angeſetzt waren, haben im erſten Halbjahr 628 Millionen erbracht. Das Geſamtaufkom⸗ men wird auf etwa 1500 Millionen anzuſetzen ſein Das Tabakgewerbe hat ſich im Laufe dieſes Jahres günſtig entwickelt. Während das Jahresaufkommen der Tabakſteuer auf 700 Millionen angeſetzt worden iſt, ſind im erſten Halbjahr 374 Millionen eingegangen und es kann angenommen werden. daß auch hier die zweite Jahreshälfte ein Mehr gegenüber dem Soll er⸗ brinat. Auch bei der Bierſtener, die auf 335 Millionen veranſchlagt war und aus den erſten ſechs Monaten rund 180 Millionen erbrachte, iſt ein geringes Mehraufkommen zu erwarten. Die Mindereinnahme bei der Zuckerſteuer wird ſich auf rund 75 Millionen belaufen. Insgeſamt wird man bei aleich bleibender Wirtſchaftslage mit einem Netto⸗ aufkommen für das Reich von rund 300 Millionen rechnen können. Auf der Ausgabenſeite liegt die weſentlichſte Erſparnis bei den Ausgaben für die Er⸗ marktes hat dazu geführt, daß von den im Etat eingeſetzten 450 Millionen im erſten Halbiahr für unterſtützende und Kriſenfürſorge nur rund 95 Millionen aus⸗ gegeben worden ſind. Im zweiten Halbjahr werden als Grundſtock für die Arbeitsloſenverſicherung 50 Millionen und für Kriſenfürſorge ein gegenüber der erſten Jahreshälfte er⸗ höhter Betrag auszuwerfen ſein. Immerhin läßt ſich mit einer Erſparnis von ſicher 200 Millionen rechnen. Sonſtige Erſparniſſe auf der Ausgabenſeite werden durch über⸗ oder außerplanmäßige Ausgaben ausgeglichen. Es bleibt alſo, wenn man Mehreinahmen und Minderausgaben zuſammen⸗ rechnet, eine Verbeſſerung der vorausſichtlichen Ergebniſſe gegenüber dem Haushaltsſoll um rund 500 Millionen. Dem⸗ gegenüber ſtehen nun die im Nachtragshaushalt anzufordern⸗ den Ausgaben, bei denen die auf die Begmtenbeſol⸗ dung und Kriegsbeſchädigten entfallenden Beträge die Hauptrolle ſpielen. Im übrigen ſeien hier nur zwei weitere Ausgabepoſten erwähnt: Die Durchführung des im⸗ mer noch laufenden Entſchädigungsverfahrens für die Liq u i⸗ dationsgeſchädigten und die Linderung der durch die Hochwaſſerkataſtrophe entſtandenen Not. Die Ge⸗ ſamtausgaben des Nachtragshaushalts, deſſen Höhe noch nicht endgültig feſtſteht, dürften etwa 250 Millionen betragen. Selbſt wenn wir von der Maximalſumme von 300 Millionen ausgehen, würde das Jahr 1927 noch mit einem Ueberſchuß von rund 200 Millionen abſchließen. Allerdings wird man um ein vollſtändiges Bild zu erhalten, zwei Punkte nicht unberückſichtigt laſſen dürfen. Der eine Punkt betrifft die in ihrer Höhe außerordentlichen Ausgaben des durch Anleihen noch nicht gedeckten Extra⸗ ordinariums. Im Jahre 1926 und 1927 beliefen ſie ſich auf fber 900 Millionen, von denen bisher über die Hälfte aus⸗ geglichen ſind und vorläufig aus den laufenden Mitteln ge⸗ deckt werden. Infolge des fortſchreitenden Budgets müſſen dieſe Mittel ihrer eigentlichen Beſtimmung, der Deckung von ordentlichen Ausgaben zugeführt werden. Laſſen ſie ſich nicht ausgleichen, ſo muß zur Deckung des Extraordinariums der dafür vorgeſehene Anleihebedarf tatſächlich effektuiert werden. Das wäre im Augenblick angeſichts der Lage des Kapital⸗ marktes überhaupt nicht möglich. Es liegt daher in dieſer Höhe des Extraordinariums eine nicht zu unterſchätzende Gefahr, die dazu führen muß, im Haushalt für 1928 die außer⸗ ordentlichen Ausgaben zu beſchränken. Wir müſſen von dieſem hohen Anleihezwang herunter. Der Ausblick auf das Jahr 1928 iſt der zweite zu berückſichtigende Punkt. Der Haushalt 1928 wird, wenn Anforderungen durch das Liauidationsſchäden⸗ ſchlußgeſetz außer Betracht gelaſſen werden, bei den fort⸗ dauernden und einmaligen Ausgaben ein Mehr von rund 500 Millionen Mark ergeben, wobei an Reparations⸗ laſten eine Mehrausgabe von 400 Millionen zu leiſten iſt. Doch handelt es ſich hierbei nur um den Voranſchlag des Reichsfinanzminiſteriums, der vom Reichskabinett noch nicht genehmigt iſt. Der Hauptpoſten der Mehrausgaben für 1928 wird ſich aus der Beſoldungsneuregelung ergeben. Dieſem Hauptpoſten ſteht jedoch ein Minderbedarf bei den Ausgaben für die unterſtützende Erwerbsloſen⸗ und Kriſenfürſorge im Vergleich zu dem Soll von 1927 gegenüber. Andererſeits kommt hinzu, daß die 1927 eingeſetzten Einnahmen, der Ueber⸗ ſchuß des Jahres 1928 in Höhe von 200 Mill. Mk., der Betriebs⸗ mittelfonds in Höhe von 190 Millionen und der Münzreinge⸗ winn in Höhe von 145 Millionen in Fortfall kommen. Die Balaucierung des Haushalts wird ſich trondem er⸗ reichen laſſen. Es iſt eine ſtarke Einſchränkung der Ausgaben vorgeſehen, ſodann laſſen die tatſächlichen Steuerergebniſſe des laufenden Jahres es gerechtfertigt er⸗ ſcheinen, das geſamte Nettoaufkommen für das Reich im Jahre 1928 um rund 300 Millionen gegenüber dem vorausſichtlichen Iſtaufkommen des Jahres 1927 zu erhöhen. Im Anſchluß an die Ausführungen des Reichsfinanzminiſters beſchloß der Haushaltsausſchuß des Reichstages nach kurzer Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte, ſich anf Donnerstag vormittag zu verta⸗ gen. Der Ausſchuß will, ehe er in die Ausſprache eintritt, noch die Meinung des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Cur⸗ tius und die des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht über die Finanzlage hören. Des weiteren wird die Nachſchau, die aus zwingenden Gründen eine zeitlang hat zurückgeſtellt werden müſſen, aber für das Aufkommen von erheblicher Be⸗ deutung iſt, wieder aufgenommen werden. Die Umſatz⸗ werbsloſenfürſorge. Die günſtige Entwicklung des Arbeits⸗ ſteuer ſoll für 1928 mit 1050 Millionen angeſetzt —— + 2. Seite. Nr. 496 -keue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. Oktober 1027 werden. Allerdings iſt hierfür Vorausſetzung, daß die allge⸗ meinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſich nicht weſentlich ver⸗ ſchlechtern. Bei den Zöllen könnte man aber daran denken, für 1928 das Erträgnis etwas geringer zu veranſchlagen, aus dem Grunde der Zollſenkung, die ſich erſtens ergibt aus der Handelspolitik und zweitens aus der Abſicht der Reichsregie⸗ rung, die antonomen Zollſätze zu ſenken. Wir möchten deshalb etwa 1050 Millionen für 1928 rechnen. Die Höher⸗ ſchätzung der Steuern und Abgaben reicht allein alſo zur Deckung des Haushaltes nicht aus. Der Ausgleich wird ſich dadurch ermöglichen laſſen, daß der reſtliche Münzgewinn aus der Zeit vor 1927 und ebeuſo der Reſt des Betriebsmittel⸗ ſonds, der noch 62 Millionen beträgt und außerdem der Vorausſichtliche Ueberſchuß aus 1927 als Einnahmen zur Deckung eingeſtellt werden. Dieſe Darlegung des Etatsplaues zeigt, daß zwar die Gefahr eines Defizitetats nicht beſteht, daß andererſeits aber der Hanshalt weitere Belaſtung nicht ver⸗ tragen würde. Der erſte Eindruck Berlin, 26. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Den Ausführungen des Reichsfinanzminiſters im Haupt⸗ ausſchuß hat man allgemein mit Spannung entgegengeſehen. Es iſt kein Geheimnis, daß bei den Parteien der Koalition eine ſtarke Mißſtimmung gegen Herru Dr. Köhler herrſcht, die zu beſeitigen, ihm, ſoweit ſich im Augenblick überſehen läßt, nicht gelungen iſt. Das 1½ſtündige Expoſé brachte kein weſentlich neues Moment zu⸗ tage. Herr Dr. Köhler hält an ſeiner optimiſtiſchen Auffaſſung feſt, daß die Deckung der durch die neuen Geſetze entſtandenen Ausgaben vom Reiche aus laufenden Mitteln beſtritten wer⸗ den kann und er iſt nach wie vor überzeugt, daß auch die Län⸗ der bei einiger Sparſamkeit die auf ſie entfallenden Laſten von ſich aus decken können. Die Rede wirkte enttäuſchend, obwohl man von vornherein keine allzu großen Erwartungen auf ſie geſetzt hatte. Ueber den wichtigſten Teil ſeiner Dar⸗ legungen aber, das Memorandum des Reparations⸗ agenten, ein Urteil ſich zu bilden, iſt nicht möglich, da ent⸗ — dem Wunſche der Oppoſition der Ausſchuß in ſeiner ehrheit es für gut befunden hat, Herrn Dr. Köhler ſeine Erklärungen unter dem Titel der Vertraulichkeit ab⸗ geben zu laſſen. Wie man uns übrigens verſichert, ſollen ſie keinerlei weitere Ueberraſchungen gebracht, ſondern im weſentlichen den Sachverhalt widergegeben haben, wie er be⸗ reits geſtern von der Preſſe geſchildert wurde. Parker Gilbert über die deutſche Anleihepolitik 1 Berlin, 26. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Voſſiſche Ztg.“ ſtellt einen in der Tat beachtlichen Gedanken zur Erwägung, in Zukunft die Reparationsfragen ſowie die Durchführung des Dawesabkommens überhaupt nur im engen Einvernehmen zwiſchen Reichsfinanzminiſterium und Muswärtigem Amt behandeln zu laſſen. Das Blatt weiß aus dem Inhalt der Denkſchrift, über den trotz aller Vorſichtsmaßnahmen immer mehr durchſickert, noch folgendes mitzuteilen: Parker Gilbert führte in ſeiner Denkſchrift aus, daß eine Fortſetzung der bisherigen Anleihepolitik und der Belaſtung des Etats mit durch die Einnahmen nicht gedeckten Ausgaben, wie die für die Beſoldungsreform, für die Aus⸗ führung des Schulgeſetzes, für das Liquidationsſchädengeſetz, dazu führen könnte, daß Deutſchland 1928 nicht in der Lage ſein würde, den Reparationsverpflichtungen zu entſprechen. Die Frage wird aufgeworfen, ob die Finanzpolitik des Rei⸗ ches dem Gedanken des Dawesgutachtens entſpricht. Parker Gilbert macht darauf aufmerkſam, daß das Reich bereits 4 Milliarden an auswärtigen Anleihen aufgenommen habe, die ſich auf Reich, Länder und Gemeinden verteilen, und daß dieſe Anleihepolitik ſo nicht fortgeſetzt wer⸗ den kann, daß insbeſondere die Auslandsanleihen der Länder und Gemeinden gedroſſelt werden müßten. Die deutſche Finanzpolitik gehe offenbar von der Vorausſetzung aus, daß die günſtige Konjunktur der vergangenen Monate andauern werde, daß die Einnahmen aus Zöllen und Steuern auch in Zukunft ſo beträchtlich über die veranſchlagten Summen Hinausſteigen würden wie bisher. Eine ſolche Auffaſſung hält er für irrig. Die günſtige Konfunktur der letzten Monate in Deutſchland ſei eine iſolierte Erſcheinung in der Weltwirt⸗ ſchaft und ſchon daraus ergebe ſich, daß auf ihre Dauer nicht gerechnet werden könne. Er meint, daß dieſe Ueberlegung in der Ausgabepolitik des Reiches eine ausſchlaggebende Rolle ſpielen müßte. Die Schiffskataſtrophe bei Bahia 800 Paſſagiere werden vermißt Wie bereits in dem größten Teil unſerer heutigen Mit⸗ tagsausgabe gemeldet, iſt an der braſilianiſchen Küſte der italieniſche Dampfer„Princeſſa Mafalda“ der Navigatione Generale Italiana mit 1300 Perſonen an Bordgeſunken. Nur 700 Paſſagiere ſollen gerettet worden ſein. Späteren Nachrichten zufolge ſind 720 Paſſagiere von dem franzöſiſchen Dampfer„Formoſa“ übernommen worden. Vier weitere Dampfer ſind auf drahtloſe Hilferufe nach der Un⸗ glücksſtelle unterwegs. Das Unglück ereignete ſich auf der Höhe von Bahia. Nach weiteren Meldungen aus Rio de Janeiro iſt der Dampfer„Princeſſa Mafalda“ in 17 Grad 48 Minuten ſüd⸗ licher Breite und 37 Grad 41 Minnten weſtlicher Länge auf dem Wege von Buenos Aires nach Rio de FJaneiro geſunken und zwar um.30 Uhr Lokalzeit. Er ſollte heute in Rio de Faneiro eintrefſen. Die Filiale der Geſellſchaft in Rio hat ein Kommuniaué veröffentlicht, wonach 800 Paſſagiere vermißt werden, die als verloren angeſehen werden müßten. Man be⸗ fürchtet, daß die Schweſter des argentiniſchen Bolſchafters in Paris ſich an Bord des Schiffes befand. Nach Meldungen aus Rio de JFaneiro iſt die Urſache des Untergangs auf eine Keſſelexploſion zurückzuführen. die infolge des Auflaufens des Schiffes erfolate. Der frauzöſiſche Dampfer„Formoſa“, der 720 Paſſagiere aufgenommen hatte, hat an den deutſchen Dampfer„Athe⸗ nos“ 400 und an einen enaliſchen Dampfer 200 Perſonen ab⸗ geneben, ſodaß er ſelbſt nur noch 120 Paſſagiere führt. * Die aus Rio de Faneiro bisher vorliegenden Funkſprüche laſſen keinen Zweifel mehr darüber, daß die Ozeanſchiffahrt von einem jener ganz großen Schiffsunglücke betroffen wor⸗ den iſt, die in der Geſchichte der Schiffahrt glücklicherweiſe nur felten ſind. Der Dampfer, der 12 000 Tonnen faßt, iſt 1908 ge⸗ baut worden. Mit rund 1300 Fahraäſten befand ſich das Schiff auf der Ueberfahrt von Genua nach Rio de Janeiro. Am geſtrigen Abend gegen 7 Uhr ſüdamerikaniſcher Zeit lalſo mitternachts Berliner Zeit), kurz nachdem der Dampfer Bahia verlaſſen hatte, ereignete ſich die Kataſtrophe. Das Schiff war um zwei Tage verſpätet. denn es hätte ſchon am 25. Oktober in Rio und am 27. Oktober in Buenos Aires ein⸗ treffen ſollen. An der Unglücksſtelle weilen yier Dampfer und zwar zwei engliſche, bisher unbekannte Schiffe, der franzöſtſche Dampfer und der deutſche Dampfer„Athenos“. Nach den letzten Nachrichten ſoll der deutſche Dampfer 400, der franzöſiſche 720 Fahrgäſte gerettet haben. Es iſt jedoch zu befürchten, daß viele namentlich Zwiſchendeckpaſſagiere, unter denen ſich zahl⸗ reiche Auswanderer befanden, mit dem Schiff unterge⸗ gangen ſind. Unter den Paſſagieren ſoll ſich auch der be⸗ rühmte Tenor Benjamin Giali befunden haben, Gerüchte wollen davon wiſſen, daß das Schiff auf ein Rif gelau⸗ fen ſei. Andere Nachrichten berichten von einer Keſſelexplo⸗ ſion und ſchwerer Sturmhavarie. Auch die Angaben über die Zahl der Paſſagiere gehen auseinander und ſchwanken zwi⸗ ſchen 1900 und 1600. Da bisher etwa 1100 Perſonen gerettet ſein ſollen, könnte die Zahl der Ertrunkenen mehrere hundert, vielleicht etwa 500, betragen. 188 Die Unglücksſtelle liegt etwa 130 Seemeflen ſitdöſtlich von Bahta. Das Schiff muß in kürzeſter Zeit geſunken ſein, denn es wird gemeldet, daß zahlreiche Fahrgäſte mit Schwimm⸗ weſten über Bord ſprangen oder ſich an Planken klammerten und daß die Beſatzung der zur Hilfe geeilten Schiffe in helden⸗ mütiger gufopfernder Tätigkeit ſich um die Rettung verdfent machte. Der braſilianiſche Kreuzer„Rio Grando do Sul“ iſt an die Unfallſtelle abgegangen. Eine neue Entgleiſung Pointarés Poincars hielt am Dienstag im Pantheon bei der Feier, die zu Ehren des Chemikers Berthelot veranſtaltet wurde, eine Rede, Er entwarf einen Rückblick auf das Leben und die Werke Berthelots und gab dabei zu, daß der deutſche Chemiker Kolbe aus Leipzig bereits im Jahre 1845 als Pio⸗ nier auf dem Gebiete der organiſchen Chemie aufgetreten ſei, die nachher durch Berthelot eine vollſtändige Umwälzung er⸗ fahren habe. Poincaré ſprach auch über die Rolle, die die Chemie im Kriege geſpielt habe und behauptete dabei von neuem, daß die Deutſchen am 23. April 1915 zwiſchen Dir⸗ en und Langemark in Belgien zuerſt Giftgaſe verwandt ätten. Schlangen⸗ und Fiſchhäute für die Damen Aus Paris wird uns geſchrieben: Acht oder zehn Tage würden kaum genügen, „Lederwoche“, die im Ausſtellungspark in den ausgedehnten Hallen bei der Porte d Orléaus im Süden von aris ein lreiches Publikum heranlockt. zu beſichtigen. Ein über⸗ ebensgroßer, in Bronze gegoſſener Ochſe weiſt am Eingang darauf hin, daß vor noch nicht langer Zeit die Wiederkäuer ſozuſagen das ausſchließliche Privilegtium beſaßen, den Be⸗ darf an Schuhen, Reiſeartikeln, Damentaſchen, Gürteln uſw. u decken. Für die heutige Damenwelt iſt die Haut dieſer ſere zu dick und trotz aller durch Färbung gewonnenen Schattierungen zu gewöhnlich. Würde Siegfrieds Drache nicht um die ſchon vor einiger Zeit ein jähes Ende gefunden haben, er wäre heute ſeiner Haut nicht ſicher. Die Ausſtellung iſt eine internationale; das will ſagen, baß auch Deutſchlands mächtige Lederinduſtrie durch die großen Fabriken in Worms, Offenbach uſw. mit allen Er⸗ von der ungegerbten Haut angefangen bis zum ertigfabrikat auf allen Gebieten, in hervorragender Weiſe vertreten iſt. Auch hat ſich die deutſche Induſtrie mit ver⸗ ſchiedenen Maſchinen zur Lederbearbeitung eingeſtellt, die oße Beobachtung finden; das gleiche gilt von den deutſchen arbſtoffen, die eine unendliche Abwechslung von Jarbtönen ermöglichen. Man weiß, daß die überſeeiſchen Häute von der all⸗ mächtigen Mode für das feinſte Schuhwerk und für Luxus⸗ lederartikel dem, der es zahlen kann, ebenſo warm als ein⸗ ödringlich anempfohlen werden. Was da in Afrika, Oſt⸗ und Weſtindien kreucht und fleucht muß ſeine Haut hergeben. Was Noch nicht in dieſem Jahre. Aber es iſt bevorſtehend. an hat gefunden, daß der Strauß, der, obzwar er nicht flie⸗ gen kann, dennoch ein Vogel ſein will, keine eigentliche Da⸗ ſeinsberechtigung mehr hat, ſeit ſeine Federn nur beſchränkte Verwendung finden. Hingegen ſoll ſeine Haut ein ganz vor⸗ zügliches Leder von apartem Ausſehen liefern. Sie iſt ge⸗ wiſſermaßen ſchon im Gegerbtwerden begriffen. Einſtweilen begnügt man ſich mit einer reichlichen Auswahl von Rep⸗ tilienhäuten: Schlangen und Eidechſen in Java, Tonking und Britiſch Indien fallen wahren Hekatomben zum Opfer, ſodaß daran gegangen wird, die ſonſt ſo verwünſchten Tierchen in Europa zu züchten. Allerdings gewahrt man nicht ſelten, bei genauerer Beſichtigung einer Hand⸗ oder Brieftaſche, daß deren Leder eher vom Lamm oder der Ziege als von der Boa conſtrictor oder dem Karung herzurühren ſcheint und Zeich⸗ nung ſowie die Schuppen künſtlich hervorgerufen ſind. Auch das Fiſchreich liefert einen anſehnlichen Beitrag durch den „Galuchat“, ſo benannt nach einem Pariſer Lederarbeiter, der zur Zeit Karts X. das Gerben und Färben gewiſſer Fiſch⸗ häute erfunden hatte. Nicht alles, was ſo benannt wird iſt „Galuchat“. Die echte, meiſt grün gefärbte, äußerſt fein⸗ körnige Haut dieſes Namens ſtammt von der Seezunge und dient faſt ausſchließlich zum Ueberzug echt ſilberner Artikel. Alles übrige, was unter dem Namen„Galuchat“ angehoten wird, ſtammt von jenen Fiſchen, von denen ein engliſcher Fiſcher, als er nach deren Namen gefragt wurde, ſagte:„In den Hotels und Reſtaurants heißen ſies Steinbutt, Seelachs oder Zungen, aber wir nennen ſie Hundshaie“. Andere feine ſpinngewebedünne und geſchmeidige Leder⸗ ſorten in allen Farbenſchattierungen und Muſtern ſind zu Damenſtraßenkleidern und Herrenkrawatten verarbeitet, die an Glanz dem feinſten Seidenfoulard nicht nachſtehen. Für Auswahl an Schuhwerk iſt reichlich geſorgt; aneinandergereiht Stände in den zahlreichen Hallen eine Länge von zwei Kilometern beanſpruchen Vom genagelten Bergſchuh bis zu den Damenkothurnen aus Gold⸗ und Silherleder oder Moſafkmarokko, deren Louis XV.⸗Ahſätze mit echten Steinen beſetzt oder emailliert ſind, iſt alles zu ſehen, was einer länge⸗ ren Rechnung zur Zierde gereicht. Unterſchied man urſprüng⸗ lich nur zwiſchen zwei Schuhgattungen, den handgenähten, gab es ſpäter eine dritte Kategorte, die en chuhe. Es ſcheint, daß das handgenähte Schuhwerk von der Seounz im Großen auf den Aus⸗ ſterbeetat geſetzt iſt. Will man dem Ansſtellungskatalog glau⸗ ben, müßte man eine ziemlich weite Reiſe unternehmen, um noch eine Fabrik zu finden, die handgenähtes Schuhwerk in Serien erzeugt— nämlich übers Meer nach den alearen. Es gibt aßer doch immer noch Neues, und das kommt aus Deutſchland und wird viel beſtaunt. Es wird nicht mehr ge⸗ nagelt und genäht, weder mit der Hand noch mit der Maſchine. Das Zuſammeunfetzen der Einzelteile beſorgt eine Maſchine, die dem Stator einer Rieſendynamo gleicht. Sie nagelt und näht nicht, ſondern ſie klebt, und der Schuh iſt ſertig. Auf ſeinen weiteren Lehenswegen ſei ihm der Wunſch größter Haltbarkeit mitgegeben. Dr würden die E. von Rosen berg * den genagelten und Was geht in Numänien vor? Berlin, 26. Okt.(Von unſerem Berliner Bürb.) einer Bukareſter Meldung iſt von einem angeblichen Kon des deutſchen Geſandken mit dem Finanzminiſter Bra 1. anu die Rede. Wie wir von unterrichteter Seite hören die Nachricht in dieſer JForm nicht zutreffend. Bekann 35 ſind ſeit einiger Zeit die ſeinerzeit durch den Regierunge wechſel unterbrochenen Verhandlungen über den mit Noten der Banka Generale zuſammenhängenden Jrane komplex wieder aufgenommen worden. Die Beratuns nehmen einen durchaus normalen Verlauf. Zu Differenz irgend welcher Art iſt es nicht gekommen. Man wird überhaupt gut tun, die Angaben über eien angebliche Umſturzgefahr in Rumänien mit der größ 5 Vorſicht aufzunehmen. Derartige Nachrichten ſtammen 5 5 meiſt aus den Rumänien benachbarten und ihm feindlich 225 ſinnten Staaten. Für irgend eine wirklich revolution 1 Bewegung innerhalb der Bevölkerung liegen keinerlet die zeichen vor. Im Gegenteil verſtärkt ſich der Eindruck, daß. Poſition der Regierung unerſchüttert iſt und daß ſie a ch⸗ lich das Heer hinter ſich hat, ſodaß ſie einen etwaigen Pulſch verſuch ohne weiteres unterdrücken könnte. Der Pariſer Petljura⸗Prozeß V Paris, 26. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) den Ende des Schwartzbard⸗Prozeſſes, der bei dem ſchlepperage Gang der bisherigen Verhandlungen ſich noch über viele hinzuſtrecken drohte, iſt am Schluß der geſtrigen Sitzung ſie⸗ einem Schlage in die nächſte Nähe gerückt worden. Es Tor⸗ ben noch weit über 100 Zeugen zu vernehmen, als das res dem Gegenadvokaten den Vorſchlag machte, auf en weitere Verhör zu perzichten und ſich mit den bishe am⸗ Zeugenausſagen zu begnügen. ein Vorſchlag, der von aee, pinecht ohne Zögern angenommen wurde. Der letzte Scpez⸗ der geſtern noch vernommen wurde, war Leo Mitzkin, em ſident des Komitees der jüdiſchen Delegation, der von nen In bie Frage der Schuld oder Nichlſchul Peitſurgs ar un Judenpogromen aufrollte. Petliura iſt in gewiſſem Siten verantwortlich, erklärte er. Er erließ vor und nach Anb Metzeleien Kundgebungen. Die erſten waren zweideutig haben viel Unheil angerichtet. Die Sitzung wurde hierauf unterbrochen. Heute wier der Gerichtshof die Plaidoyers des Staatsanwalts und der Advokaten anhören. Das Urteil dürfte noch heute abend ode im Laufe des morgigen Tages gefällt werden. Letzte Meldungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 26. Okt.(Eig. Drahtber.) Heute mo iſt im Alter von über 80 Jahren der frühere ordentliche Feh feſſor für Dogmengeſchichte an der Univerſität Heidelberg, alle Kirchenrat Ludwig Lemmel geſtorben.—. Der 48 Jahreßeim Maurer Jakob Lauer aus dem Stadtteil Kirchheim der war, Bau der Waſſerkeitung in Siegelsbach beſchäftigt ſſer; ſtürzte dort am letzten Montag in den Schacht des Waßer⸗ behälters 4 Meter tief hinab, wobei er ſich erartige Ant letzungen zuzog, daß er geſtern daran ge ſtorben iſt. für Sonntag findet auch hier der Hilfstag des Vereins elt das Deutſchtum im Ausland ſtatt. Um für den guten ſtler⸗ zu werben, veranſtalten einleitend die Schüler und Sch gen innen, der höheren Lehranſtalten am Samstag abend ge nen 7 Uhr unter Mitwirkung der Polizeikape[le ei Fackelzug durch die Straßen Heidelbergs.. Schnellzug Berlin—Stuttgart verunglückt 4 .Nurnberg, 26. Okt. Heute räb.08 Uhr fuhr der Naſr Berlin⸗Stuttgart bei der Station Vach in der Nähe von wudes einem Güterzug in die Flanke. Der Schlußbremſer Güterzuges wurde getötet, von den Reiſenden jedoch niem war verletzl. Der Güterzug hatte die Statſon Vach verlaſſon ms⸗ jedoch außerhalb der Station infolge——4 eines Br Man ſchlauches zum Stehen gekommen. Von Vach aus hattz, urch⸗ dies nicht bemerkt und dem herannahenden D⸗Zug die fahrt freigegeben. Ehrhardts Klage gegen den Reichswehrminiſter — Berlin, 26. Okt. Heute vormittag begann vor 20. Zivilkammer des Landgerichts 1 die Verhandlung iſter Klage des Kapitäns Ehrhardt gegen den Reichswehrmin 100 der betanntlich die Penfion Ehrhardts keilweiſe mit Beſchtie belegt hat. Bekanntlich hat das Reichswehrminiſtering gen Wiedergutmachung des durch den Kapp⸗Putſch entſtan lang. Sachſchadens in Höhe von 63 Millionen Mark ver 75 und daher, ſoweit geſetzlich zuläſſig, die Penſion Ehrbeze⸗ zur Deckung herangezogen. Ehrhardt klagt nun au Die ſtellung, daß dieſe Beſchlagnahme zu Unrecht erfolgt ſei. ährt Anſprüche des Reichswehrminiſteriums ſeien lange verf Das Urteil iſt noch heute zu erwarten. Kunſt und Wiſſenſchaft 5 idel⸗ Geh. Kirchenrat Profeſſor Dr. Ludwig Senzne-gee berg F. Der Honorarprofeſſor der Theologie an der udmw, berger Univerſttät, Geh. Kirchenrat Profeſſor. Dr⸗ A16 Lemme, der am 8. Auguſt ds. Is. ſeinen 80. Gebechl feiern konnte, iſt heute morgen an den Folgen eines S glerte anfalles geſtorben.— In Salzwedel geboren, habilt eſſor er ſich 1876 in Breslau, wo er 1881 außerordentlicher Prof 1de wurde. 1884 erhielt er einen Ruf nach Bonn und n Fa⸗ gleichzeitig zum Ehrendoktor der Breslauer theologiſchen l kultät ernannt. Nach Heidelberg kam Lemme im Jahre 1910 und blieb hier bis zu ſeiner Zuruheſetzung im Jahre hret Er gehörte der poſittiven Richtung an und war als Elbere und theologiſcher Schriftſteller weit bekannt. In Heide ge, hatte er vor zehn Jahren das theologiſche Studienhan hoß gründet. Außerdem war er Mitglied der Orientgeſellf der und lange Jahre Vorſitzender des ſüddeutſchen Zweige Evangeliſchen Allianz. 1 ey c⸗ Können Krokobile„weinen“? 5 t Man ſpricht 1 von Krokodilstränen und meint dolrk⸗ Tränen, die nicht ſo ganz echt gemeint ſind, nicht einer ge⸗ lichen Gemütsbewegung entſprungen ſind, ſondern meh f macht und erkünſtelt ſind, um etwas vorzutäuſchen, was ade wirklich vorhanden iſt. Wie kommt man aber dazu, ghrin⸗ das Krokodil in Beziehung zu dieſen falſchen Tränen önteren gen? Iſt das Krokodil ſo beſonders falſch unter den Tieg und vor allem: kann es tatfächlich Tränen vergießen ohl „weinen“? Nun, im menſchlichen Sinne beſtimmt nicht, won aber kann das Krokodil unter gewiſſen Umſtänden Töne ng⸗ ſich geben, die täuſchend an die weinende Stimme eine iſſen, des erinnern. Dies aber ſoll ſo will es die Sage warhh durchaus Abſicht und bewußte Täuſchung ſein: wenn da kodil Hunger verſpürt und gerne ein Opfer möchte, dann fängt es an, wie ein Kind zu weinen, ſchen dieſer Stimme angelockt, kommen wohl auch oft Menert herbei, die meinen, daß ſich ein kleines Kind irgendwo nei pſe hat, und die es retten wollen: ſtatt deſſen kommen ſienn ein unheimliche und gefährliche Nähe des Krokodils, das erflärt leichtes Spiel hat, ſein Opfer einzufangen. Und ſo ales ſich die Entſtehung der Redensart„Krokodilsträn gtezen. 155 füit 1— — ah⸗ 0. — Awoch, den 26. Ortoper 1925 Keue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ansgabey 8. Seite. Nr. 49 Schlußbetrachtungen zur Werkbund⸗Ausſtellung ſeblane ſich durch die Räume der Stuttgarter Weißenhof⸗ namentlich durch die meiſt ſelbſt für Einfamilien⸗ u engen Treppenhäuſer hindurchwindet und die— un ſagen einmütig— ablehnende Beurteilung aſſen evölkerungsklaſſen immer wieder über ſich ergehen zu tität gezwungen iſt, muß viel Standhaftigkeit und Objek⸗ intenbringen, um ſich ſtets vor Augen zu halten, daß hier erke ernationales Gremium erſter künſtleriſcher Kräfte ein kellt hat, die dem Nachkriegsmenſchen zeigen ſollen, ausgeref angeblich ſo völlig verändertes Wohnbedürfnis die ſihtsp deuttelte äußere Erſcheinungsform erhält. Leitender Ge⸗ on Nicht nur eine intellektuelle Elite, ſondern auch Jahrzehn Teil der großen Maſſe hat im Laufe der letzten 192 nte ihre Lebensart ſo grundlegend verändert(3. B. ſoziale Umſchichtung, wirtſchaftliche Nöte), daß eine ſtarke Umbildung des veralteten Wohnlebens er nal derlic iſt. Die neue Generation hat zwar noch nicht ein⸗ wün ne deutliche Vorſtellung von ihren eigenen Wohn⸗ und Ar geſchweige denn eine einheitliche Willensrichtung Sinne znung der Möglichkeiten. Mithin: ſchärfen wir die das Gewiſſen, zeigen wir ihr die neuen techniſchen lichen ſetzungen des Wohnungsbaues und das, was die wirk⸗ erſtreh ührer unter den Baukünſtlern aus aller Welt Neues verſt 8 Immerhin ein Programm. Die Eröffnungsreden ſuch ern: Dieſe Tat iſt kein Abſchluß, ſondern ein Ver⸗ 2 ur wagemutige Verſuche zeitigen wichtige Ergebniſſe. Führer wichtigſtes und wohltuendſtes Ergebnis erwarten die r den Beweis, daß es„den Revolutionären in der Bau⸗ beſchef um dogmenhafte Prinzipien geht, ſondern darum, ſaorbnenben dem Leben und den Bedürfniſſen unter⸗ lenninter un: kund das katſächliche Ergents? Die eine Er⸗ nlert it Unſere Zeit, die primitiv tut und ſo maßlos raffi⸗ Vorwur iſt verlogen bis ins Mark. Den Einzelnen trifft der 165 Weizeucht er krifft die ganze Jeit. Wenn die Künfkler 5 ſic ßenboſes noch heute des Glaubens ſein ſollten, daß beſcheiden dem Leben und den Bedürfniſſen unter⸗ das die öffentliche auſer z man ka aller B dr Naer ſo leben ſie in einem Nirwana, müſſer ie ernſt zu nehmende, eigentlich längſt hätte zerſtören wieſen„Die Ausſtellung bat jedenfalls das Gegenteil be⸗ den. Eins vorab: das künſtleriſche Geſamtnivean iſt ſehr hoch undeg beachtlich, wie es für bie Veranſtaltungen des Werk⸗ ſezun ſeit langem zu einer ſelbſtverſtändlichen Voraus⸗ ſaſt 55 geworden iſt. Weiterhin: Geglückt iſt ein einheitliches, durch lig geſchloſſenes Geſamtbild der Siedlung. Wo⸗ und z Soweit nicht die hervorragende landſchaftliche Lage es te natürlichen Reize des Geländes dazu verhelfen, iſt ei 5 de t durch vernünftigen Zwang, wie alles Gute in Under:n wirklicher Kultur armen Zeit; oder ſagen wir ge⸗ ücher durch felbſtauferlegte Feſſeln. Es wurden nur flache ſchließt zugelaſſen. Das gibt zuſammen mit dem faſt aus⸗ bin ei ich vorherrſchenden Weiß die große Einheit. Immer⸗ ain klar beabſichtigter und voll erreichter Erfolg. uh irann ſind wir allerdings leider faſt am Ende. ſchmerz⸗ Natjoregeleitet vom Schlachtruf: Zweckmäßiakeit, Sachlichkeit, naliſterung, unentrinnbar eingekeilt in eine ackgaſſe von blutleeren, abſtrakten Gebilden eigen⸗ williger Künſtlerlannen, 1 perlof die neue Generation, für dte man ſorgen will, ſteht dieſen andnislos und höchſt peinlich berührt vor ihre küſteldlazaretten und Zahnarztlaboratorien, die ſie als eine Waftiae Wohnung anſprechen ſoll und die beſtenfalls für die Wochenendlänge erträglich iſt. Woher kommt das? Weil ignnieklichen Bedürfniſſe derer, die woßnen follen. niſſe biaert werden, weil ſtatt dieſer tatſächlichen Bedürf⸗ legend ie tros Sport und Not letzten Endes gar nicht ſo arund⸗ konſten verſchieden von den früheren ſind. ſchemenhafte neue werzruiert werden, die bald zur fürchterlichen Zwanasfacke geleuan müſſen, wollte man ſie der aroßen Maſſe aus zwar Lart⸗Sttetem, aber ſtärker denn je vorhandenem lart pour Sachlicenddunkt aufnötigen; ferner weil die ſo viel betonte 0 moeßteit nur eine Farce iſt. Der Holländer Oud iſt der könngeiſten Sachliche. Die Franzoſen Corbuſter und Jeanneret wenie für ſich, ſo unſachlich und lieblos ſie im einzelnen ſind, Daugſſtens in Anſpruch nehmen, daß ihre Wohnungs⸗ und form dem weit ſonnigeren Klima ihres Landes entſpricht. Mge Solt man im übrigen mehr über die fehlende Sachlichkeit kerz als was der Mentor des Werkbundes. Walter Riez⸗ rbinleleſt in der„Form“ darüber ſagt?:„Es iſt jedoch ſchlech⸗ as undenkbar, daß das Von Magiſtratsoberbaurat Damm⸗Hannover Haus in unſerem Klima anders als von Fanatikern der neuen Wohnung, die der Idee zuliebe die größten Opfer bringen, auch zu frieren bereit ſind, bewohnt wird. Der aroße Raum iſt ſicherlich bei wirklicher Kälte kaum ſo zu heizen, daß man auch in dem unteren Teil exiſtieren kann. Da der Schlafplatz von dem übrigen Raum nur durch eine halb⸗ hohe Wand getrennt iſt, wird es dem Manne nicht möglich ſein, abends mit Freunden bei einer Zigarre zuſammen zu ſitzen, wenn die Frau ſchlafen möchte— die Frau aber wieder⸗ um wird keine Luſt haben, ein Bad zu nehmen, wenn der Mann Beſuch hat, benn auch die Badewanne ſteht in dem aro⸗ ßen Raum. Daß einer der Bewohner krank wird, kann nicht geſtattet werden, denn dann wird der ganze große Raum zum Krankenzimmer, alles Leben im Hauſe iſt lahmgeleat. Alle dieſe Einwände liegen ſo offen zu Tage. daß auch der ober⸗ flächlichſte und befangenſte Betrachter ſie machen kann: unrich⸗ tiger werden ſie damit nicht.“ Offene, ehrliche Worte, die nur nützen, nicht ſchaden können. Wenn der Werkbund ſich mit ſeiner ganzen Autorität einer kleinen Schar Extremer auslie⸗ muß er ſich auch harte Kritiken im eigenen Lager gefallen aſſen. Soweit die Ausländer. Wir Deutſchen aber? Das wei⸗ tere iſt peinlich: Pölzig iſt ſeiner eigenen künſtleriſchen Entwicklung aufrecht treu geblieben, vielleicht auch der Wiener Frank. Alle übrigen im Kielwaſſer der weſtlichen Nachbarn! Wer ein Menſchenalter ehrlich mit praktiſchem und handwerk⸗ lich gutem Bauen ſich befaßt hat, wer in großem Ausmaß kranke und fehlerhaft gebaute Häuſer ſowie gute, geſund ge⸗ bliebene hat beobachten können, ſteht kopfſchüttelnd vor immer neuen Rätſeln. Es iſt häufig, als ob man auch alle rein praktiſche Erfahrung in unſerem Klima hätte bewußt ignorieren wollen. So wird zum Beiſpiel die große Miethaus⸗ gruppe, die ſicherlich doch Jahrzehnte und nicht nur einen Sommer ſtehen ſoll, wahrſcheinlich ſchon im nächſten Winter zu erfahren bekommen, was die gefährlichen Waſſerableitungsexperimente auf der Dachterraſſe unter Umſtänden zur Folge haben müſſen Es gibt nicht die Einrede, darauf hätte man keinen Einfluß gehabt, dann hätte man die Finger davon laſſen müſſen. Während man annehmen ſollte, daß die Erfahrungen der Inflations⸗ und Kriegszeit mit techniſchen Surrogaten ausreichen müßten, um zu be⸗ weiſen, daß das wie bisher in ſolidem Mauerwerk ge⸗ baute Haus das billigſte iſt für die Dauer— es ſteht zu vermuten, daß das noch nicht bekannte Ergebnis der Bau⸗ koſten ſogar ſchon jetzt ſolidere Bauart ermöglicht hätte— ſieht man überall Experimente, deren demnächſtige Mängel dem er⸗ fahrenen Baufachmann heute ſchon offenkundig ſein müſſen. Und das tut dem Anſehen der Ausſtellung auch im Auge aller ernſten wohlgeſinnten Künſtler und Fachleute ſchweren Ab⸗ bruch, mehr noch, weil man zu deutlich merkt, daß ja im Grunde alles doch nur der künſtleriſch eigenwilligen Form liche Pfficht.e wegen geſchieht. Dies auszuſprechen iſt öffent⸗ iche icht. Es mag das Schlagwort heute noch als Entſchuldigung dienen, als handele es ſich um eine europäiſche oder gar internationale Welle. Auch dieſe wird ihre Folgen haben. Beſchleunigter als ſonſt wird unter den mittleren und ſchwachen Köpfen ein Epigonentum ſich entfal⸗ ten— es regt ſich ſchon allerorts das die gutgläubigen Männer vom Weißenhof, eher als ſie benken, voll Widerwillen ſich abwenden laſſen wird von dieſer ſogenannten internatio⸗ nalen Welle, die in Wahrheit nichts als eine neue Modelaune iſt, wie faſt alles ſeit Eckmann und van de Velde Bei uns wird der Katzenjammer umſo größer werden, weil unſer Klima ſtrenger gegen die Bauſünden und die der baulichen Vernunft verfahren wird. Manche Prominenten ſtellen ſich bereits um. Auch Ouds Heimatland, das große, ſtädtebaukünſtleriſch hervorragende Stadtteile in horizontaler Bauart errichtet hat, geht beiſpielsweiſe ſchon wieder zum jahrtauſendalten Pfannendach über. Selbſt Dudock, der ſo entzückende und ſchmiſſige Schulen und Bäder zu Hilverſum im„Stil von Weißenhof“ gebaut hat, iſt den„Sachlichen“ zum Trotz und zum Verblüffen bereits reuevoll und ungeniert zu ſteilem Dach an ſeiner neueſten Schule zurückgekehrt. Noch ein Wort zum Kernpunkt: Werner Gräff ſagt in der„FJorm“ unter Bedauern, daß die Architekten heute noch nicht die viſionäre Kraft zur Erkenntnis des neuen Wohn⸗ bedürfniſſes haben:„Frank Lloyd Wright hatte ſchon vor 20 Jahren die nötigen Qualitäten. Er wußte einen Weg zum neuen Wohnen. Aber ſeine Amerikaner ſind ihm bis heute nicht willig gefolgt, er muß noch 10 Jahre Geduld haben.“ Wir ſagen: Und wenn er noch 50 Jahre wartet, ſie werden ihm nicht folgen, wenn er ſich nicht dem tatſächlichen Wohn⸗ 8 der Amerikaner anpaßt. Wem das Verantwortungs⸗ gefühl gegen Bauherrn und Oeffentlichkeit die Gefolgſchaft verbietet, der warte getroſt noch eine kurze Weile. Die Zer⸗ riſſenheit unſerer Zeit, die trotz Weltkrieg zu einem wirklichen Stil nicht fähig iſt, deren Stil vielmehr gerade dieſe Zerriſſen⸗ heit iſt(vgl. Malerei, Muſik, Literatur, Tanz) wird bald für ein neues Intermezzo, für neue Formprobleme ſorgen. Noch wenige Jahre, bis der Hexenſabbath der Nachläufer, der nun kommen wird, beendet iſt. Er wird ſchlimmer werden und verhängnisvoller, als was uns der Jugendſtil gebracht hat, über den wir heute geringſchätzig lächeln. Der Himmel möge es gnädig machen; dann kann dieſe letzte Etappe über⸗ ſchlagen werden. Im Werkbund aber kriſelt es jetzt wieder; doch das tut es öfter. Es kracht ſchon etwas in den Fugen. Manch ernſter Fachmann von Anſehen prüft, ob er es noch mit ſeiner ehr⸗ lichen** vereinbaren kann, ihm anzugehören. Wir ſollten ruhig Blut behalten und wünſchen, daß der Werkbund auch dieſe Ausſtellung und Kriſe überdauert und wie ein Phönix in geſunder und wie zu Anfang herb⸗klarer Höhenluft zu neuen, ſchöneren Taten ſich rüſten kann. Eins muß er aber beachten, wenn er ſich erhalten will: Gewiß können Verſuche einer extremen Gruppe klären und nützen. Sie werden von Urteilsloſen aber ſtets als Evangelium genommen und können dann ungeheuer ſchadenz; für die Folgen bleibt er in ſeiner Geſamtheit verantwortlich. ee eeee Kommunale Chronik H. Waibſtadt, 24. Okt. In der letzten Bürgeraus⸗ [chußſitzung wurde beſchloſſen. einen Zuſchlag zur ſtaat⸗ lichen Hundeſteuer in Höhe von 2 Mark zu genehmigen. Ferner wurde die Waſſerzinserhöhung, die 50 Pro⸗ zent der ſeitherigen Sätze beträgt, ohne Debatte autgeheißen, ebenſo ein Antrag, der verlangte, den Leitungsſtrang in der alten Neidenſteiner Straße bis zur Gärtnerei Heilia zu ver⸗ längern. Der außerordentliche Holzhieb mit 300 Feſtmeter wurde bewilligt. Der Ertrag mit ca. 6000 Mk. ſoll für Wegbauten Verwendung finden. Zum nächſten Punkt: Gemeindeſteuern von 1926/7 gibt der Vorſitzende, Bür⸗ germeiſter Spiegel, bekannt, daß die Gemeindeſteuern für 1926/27 abgegolten ſind und nicht nach dem neuen Verfaß⸗ ren It. Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz erhoben werden. Auch hierzu wurde die Zuſtimmung gegeben. Nun kam die Bera⸗ tung des Voranſchlags für 1927/28 zur Sprache. Hierbei ergab ſich ein düſteres Bild. Wenn auch die Gemeindeverwal⸗ tung alles tat, um eine Erhöhung der Einnahmen zu erreichen, ſo ergab ſich doch, daß 80 vom Hundert der Ausgaben zwanas⸗ läufig ſind, ſodaß die Gemeinde keine Abſtriche machen kann. Der Voranſchlag ſieht vor: 169 835 Mk. Ausgaben, denen an Einnahmen nur 113 476 Mk. gegenüberſtehen, ſodaß ein un⸗ gedeckter Aufwand von 56 363 Mk. verbleibt, der eine Ge⸗ meindeumlage von 1,32 Mk. und 10 Pfg. Kreisumlage, zuſam⸗ den 1,42 Mk., bedinat aus Grundſtücken und Gebäuden, 0,57 Mark aus ſämtlichen Betriebsvermögen und 10,63 Mk. aus dem Gewerbeertrag von Pflichtigen bis 10 000 Mark. Die Steuerwerte der Gemeinde betragen zu 70 Proz. aus Grund⸗ ſtücken und Gebäuden 3 708 600 Mk., Betriebsvermögen 100 400 und Gewerbeertrag 29 890 Mk. Die zu beckende Kreisſteuer beträgt 4900 Mk. Schweren Herzens ſtimmten die Bürger⸗ ausſchußmitglieder für den Voranſchlag, der mit allen— 4 Stimmen angenommen wurde. Damit war die Tagesor nung erſchöpft. Kleine Mitteilungen Zum Fall Trepfte, Geſchäftsführer des Arbeitsamtes in Neuſtadt a.., teilt das Bürgermeiſteramt Neuſtadt mit, daß gleich nach dem Umlauf der Gerüchte Geſchäftsführer Trepte bei der Staatsanwaltſchaft Frankenthal Strafantrag gegen die Verbreiter geſtellt hat. Da für dieſe Sache aber das Schwurgericht zuſtändig iſt, hat eine Vorunterſuchung ſtatt⸗ zufinden, mit der ſich der Unterſuchungsrichter beim Landge⸗ richt Frankenthal zur Zeit befaßt. Daos jdeoſe 0 m AbfuhrHonfelel — Theater und Muſik rode Ernſt Tochs Werke in Rußland. Ernſt Tochs„Me⸗ im delehre“ iſt ins Ruſſiſche überſetzt worden und erſcheint auch zſſiſchen Staatsverlag. Seine„Chineſiſche Flöte“, wie geko das Klavierkonzert ſind in Leningrad zur Aufführung kau mmen, das Cellokonzert gelangt in Leningrad und Mos⸗ „Quartett op. 34 in Moskau zur Aufführung. daped Kleiſts„Familie Schroffenſtein“ in München. Die im riſchen Staatstheater, die den„Prinzen von Homburg“ chlacedertotre haben und vor einiger Zeit auch die„Hermann⸗ Fublot erneuerten, wollten mit der Aufführung dieſes im lin ikum aus begreiflichen Gründen faſt unbekannten Erſt⸗ B. vielleicht literarhiſtoriſch bildend wirken. Wir ſehen K Venſtein⸗ und„Romeo und Julia“ allerdings lieber in tagse riginalfaſſung und hätten die„Pentheſilea“ als Geburts⸗ von debe vorgezogen. Das Staatsſchauſpiel nahm vielleicht Beſe er Aufführung dieſes Meiſterwerks Abſtand, weil es mit der tzungsſchwierigkeiten rechnete—: nun, die Aufführung ein Familie Schroffenſtein“ war gleichfalls nicht mehr als baßwänſtleriſches Torſo. Die beiden Pfeiler: Wernicke als derdeütiger Schroffenſtein⸗Roßnitz und Jäpfel als falſch Heidebtigter, ſanfter Vetter Warmund, trugen kein Haus. eger waren ausgezeichnet in der klaren Zeichnung des lanzenſatzes, wenn es freilich auch Wernickes Kunſt nicht ge⸗ menfen die neuraſtheniſchen Anwandlungen des Haß⸗Grafen ſeinſchlich klar zu machen. Martens gab den dritten Schroffen⸗ auskewen Mann mit dem Rechtsgefühl, der ſich nimmer recht der ennt, abwechſelnd fortiſſimo und piano. Die Beſetzung gän Frauenrollen bewies, daß unſer Staatsſchauſpiel arg er⸗ guf zungshedürftig iſt. Eine Reorganiſation müßte ſich auch ſzen die Regie ausdehnen. Denn was Herr Pape als In⸗ Sorator der„Familie Schroffenſtein“ leiſtete— mit größter und falt breitete er jede Unzulänglichkeit des Stückes aus war lieb ohne ſichtbaren Einfluß auf Darſtellungs⸗Mängel— tung örimitipſte Provinz.— Das Publikum hatte genug Hal⸗ nicht den Eindruͤcken des Komiſchen, an denen dieſer Abend anzarm war, nicht vor der Bühne, ſondern erſt in den udelgängen freien Lauf zu laſſen. 2 laue Mraufführung im Breslauer Lobetheater. Das Bres⸗ dieſer Lohbetheater brachte bereits die vierte Uraufführung g687 Spielzeit.() Nach einem Volksſtück und zwei Tra⸗ „Sen ein heiteres Spiel von Hadrian Maria Netto Tökachtenkärm“ Das Stück ſtellt drei verſchiedene pen von Führern auf die Bühne: Die beiden gegneriſchen Feldͤherrn während der letzten Marokko⸗Wirren, die, im Tief⸗ ſten ſkeptiſch, gegeneinander kämpfen, weil ſie ſich der Kon⸗ vention der Ehre beugen, den von ſeiner ſoldatiſchen Miſſion erfüllten General und als ſchließlichen Sieger den Vertreter eines Induſtrietruſts, der bei Beendigung des Krieges pro⸗ teſtiert: erſt wenn ſich das von der Rüſtungsinduſtrie in dieſen Krieg inveſtierte Kapital verzinſt habe, dürfe Frieden ge⸗ ſchloſſen werden. Die Handlung des Stückes iſt durchweg läppiſch; gehalten werden die drei Akte lediglich durch eine Fülle paradoxer und teilweiſe ſehr witziger Bemerkungen. Das Stück iſt ganz in der Nachfolge Shaws geſchrieben— der Heldenbegriff wird völlig umgekehrt— doch erreicht er nicht im Entfernteſten die Feinheit und den Tiefgang Shawſcher Gedankenketten. Die Paradoxe erſtarren zu Situationskomik, ſodaß eine ſonderbare Miſchung aus geiſtreichem Spiel und blödem Schwank entſteht. F. O. H. Literatur * Heury Hoek:„Aus Bolivias Bergen“, 39. Band der Sammlung„Reiſen u. Abenteuer“, Brockhaus Verlag, Leipzig. Was der bekannte Alpiniſt darſtellt, iſt etwas ganz anderes als etwa trockene Wiedergabe ſeiner Bergbeſteigungen in Bolivia; das Buch iſt erfüllt von unendlicher Liebe zu den Bergen, vom temperamentvollen und empfindſamen Erfaſſen der Landſchaft— und das macht es wertvoll. Hoek ſchreibt, was er mit eignen Augen geſehen, mit eigner Seele erlebt hat. Er ſucht die Schönheit und findet ſie— trotz aller Unan⸗ nehmlichkeiten und Widrigkeiten, die ihm begegnen. Er weiß: in den wildromantiſchen Bergen der Kordilleren gibt es eine andere Schönheit als in der Heimat. Es gibt ja keine ob⸗ jektive Schönheit, die jeder ſich aus der Natur ſchöpfen kann; ſie iſt immer ſubjektiv. Darum jammert Hoek auch nicht, wenn Läuſe und höchſt unangenehme Rieſenwanzen ihn in den ſchmierigen Indianerhütten plagen, darum verſteht er auch die Freude der Indianer, wenn eins ihrer Kinder ſtirbt liſt doch dann ein Eſſer weniger und ein Engel mehr in der Familie)— das alles iſt ſo eng mit der wilden Natur der bolivianiſchen Berge verwachſen, daß man etwas miſſen würde, wenn es anders wäre. Durch die ſubjektive Schilde⸗ rung, den befreienden Humor und feſſelnden Stil hallen die Wanderungen als eigenes Erlebnis in uns wieder, gleich, ob Hoek uns in die Wüſten des Weſtens mit Vulkankegeln führt, oder wir mit ihm über die Hochflächen des Oſtens mit den ſchuttbedeckten Bergen wandern, ob wir durch die kahlen Berge von Potoſi ziehen oder einen Blick auf die ſchneeige Pracht der Illimani⸗Illampu⸗Kette werfen. Geſunde Nerven Selbſtvertrauen, Selbſtbeherrſchung und Lebensmut be⸗ —— eine zur Geſunderhaltung unentbehrliche Geiſteseim ellung. Vermöge der wechſelſeitigen Beeinfluſſung von Körper und Geiſt iſt Gewöhnung an ſtraffe Haltung mit frei er⸗ hobenem Kopf, gewölbtem Bruſtkorb, geſtrafftem Leib für dig nervöſe Leiſtungsfähigkeit von ſehr großer Bedeutung Langſame, tiefe Atmung ſchiebt das Eintreten von Er⸗ müdung bei geiſtiger Arbeit hinaus. Gemiſchte Koſt iſt den Nerven am zuträglichſten. Es iſt wiſſenſchaftlich experimentell nachgewieſen, daß langſames Kauen Leiſtung und Ausdauer bei der Arbeit ſteigert. Geregelte Arbeit gibt dem Leben Inhalt und Wert. Be⸗ tätigung der Kräfte verhütet Erſchlaffung. Ausſpannung und Erholung verhüten Ueberarbeitung, Erfreuendes Genießen fördert lebensbejahende Stimmung, Von den Genußmitteln fördern die alkoholhaltigen Getränke in mäßiger Menge die Erholung; während der Arbeitsleiſtung iſt Alkohol ſchädlich. Tabakrauchen wirkt beruhigend, hindert aber nicht die Arbeitsleiſtung; ſehr vorſichtige Mäßigung iſt nötig. Coffein iſt ein ſtarkes Nervenreizmittel, brauchbar ganz ausnahmsweiſe zur Anregung während der Arbeitszeit, Mißbrauch zieht Nervenerſchöpfung nach ſich. Der Schlaf iſt das beſte Erholungsmittel für die Nerven. Kürze nicht das Schlafbedürfnis. Störe nicht die Schlaftiefe durch abendliche Erregungen. Gewöhnung an Luftbäder, an leichte Kleidung iſt die beſte Art der Abhärtung. Ein täglicher Spaziergang iſt dienlich gleichzeitig zur Er⸗ holung und zur Kräftigung der Nerven. Reine Luft im Schlafzimmer geſtaltet den Nachtſchlaf erquickend. Reine Luft im Arbeitszimmer ſteigert die geiſtige Leiſtungsfähigkeit bei der Arbeit. Lebertran Profeſſor Heinrich Grünfeld erzählt im„B..“: Auf der Straße fragt ein Herr ein kleines Mädchen, das ein Fläſchchen in der Hand hält, wohin ſie geht.„In die Apotheke, um Lebertran“ antwortet ſie.„Wer trinkt denn das ſcheußliche Zeug?“—„Ich; aber Mama gibt mir immer einen Groſchen in meine Sparxkaſſe, wenn ich es nehme.“—„Und was kauft ſie dir dafür?“—„Lebertran“, anwortet ſie kleinlaut. & Seite. Nr. R Mittwoch, den 28. Oktober 1927 Stäoͤtiſche Nachrichten Hüilfstag ſe das Grenz und Auslanddeutſchtum Eeinen Hilfstag für das Grenz⸗ und Auslanddeutſchtum wird am kommenden Sonntag mit Unterſtützung der Schul⸗ jugend des ganzen Landes der Landesverband Baden des Vereins für das Deutſchtum im Ausland(V. D..) ver⸗ anſtalten. Den Vorſitz des Ehrenausſchuſſes hat Staatspräſi⸗ dent Dr. Trunk übernommen. Es gehören ihm weiter an der Unterrichtsminiſter Leers, ſämtliche Kirchenbehörden des Landes, die Fraktionsvorſitzenden der bürgerlichen Vereini⸗ gung, der Deutſchen Volkspartei, der demokratiſchen, der ſozialdemokratiſchen Partei und des Zentrums des Land⸗ kages, die Rektoren der badiſchen Univerſitäten und Hoch⸗ ſchulen, die badiſchen Lehrervereine und Frauenverbände, Kriegerbund und Reichsbanner, Sängerſchaft und Turner⸗ ſchaft, Handel, Handwerk, Induſtrie und Angeſtellte. Was heißt das? Vertreter aller Berufe, Parteten und Bekenntniſſe haben ſich vereinigt, um den Hilfstag der Für⸗ ſorge aller Volksgenoſſen zu empfehlen und vor aller Oeffent⸗ lichkeit zu bekunden, daß die Arbeit am Auslanddeutſchtum Sache des ganzen Volkes ſein ſoll. Dieſe Arbeit iſt Kultur⸗ arbeit im weiteſten Sinne. Ihr Ziel iſt die Erhaltung aller deutſchen kulturellen Einrichtungen im Auslande, vor allem der mühſam um ihren Beſtand ringenden deutſchen Schule. Von deren Weiterleben hängt letzten Endes die Zukunft des 30—40 Millionen Seelen zählenden deutſchen Volkstums in den Grenzgebieten und im Auslande und damit auch das Ge⸗ ſchick des Binnendeutſchtums ab. Es iſt daher Pflicht aller Volksgenoſſen in Baden, ohne Unterſchied des Standes, der Partei und des Bekenntniſſes, ſich dieſer wichtigen Aufgabe auf das wärmſte anzunehmen und die ſegensreiche Tätigkeit des V. D. A. mit allem Nach⸗ druck zu unterſtützen. 5 5 2 7 Lichtbildervortrag über das Burgenlaud Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt. veranſtaltet die hieſige Ortsgruppe des Bereins für das Deutſchtum im Aus⸗ kand am morgigen Donnerstag nachmittag im Muſenſaal des Roſengartens einen einſtündiaen Lichtbilber⸗ Vor⸗ Irag, in dem Profeſſor Maenner, der bekannte Vor⸗ ſitzende des Landesverbandes. über das Thema:„Streif⸗ züge durch das Burgenland“ ſprechen wird. Prof. Maenner, der ſich mit aroßer Hingabe den Intereſſen des B. D. A. widmet, bereiſte das Betreuunasgebiet der badiſchen Jandesgruppe ſelbſt im vorigen Jahre und hat aus dieſem Anlaß eine große Anzahl von Lichtbildern angefertigt, die er im Laufe ſeines Vortrages vorführen wird. Der Vortrag, der lebhaftes Intereſſe erregen dürfte. iſt für Mitalieder wie Nichtmitglieder bei freiem Eintritt zugänglich. Wir wollen nicht verfehlen, auf dieſen Vortrag empfehlend hinzuweiſen. Kleine Steigerung der Zahl der Erwerbsloſen im Amtsbezirk Maunßzeim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden betrug am 19. Oktober 8826(5885 männliche, 3241 weihliche). Davon entfallen 7464 (4072 männl., 2792 weibl.) auf den Stadtbezirk und 1162(713 männl., 449 weibl.) auf den Landbezirk. Von dieſen Erwerbs⸗ loſen werden 2311(1707 männl., 604 weibl.) von der Erwerbs⸗ loſenfürſorge und 1299 männl., 379 weibl.) von der Kriſenfür⸗ ſorge unterſtutzt. Da am 12. Oktober die Zahl der Arbeit⸗ ſuchenden auf 8557 ſich belief, iſt eine kleine Steigerung um 69 eingetreten. Der Arbeitsmarkt zeigte in einem Teil der Metallinduſtrie durch den Fortgang der Entlaſſungen von Fach⸗ und Hilfsarbeitern leichte Neigung zur Verſchlechte⸗ Tung. Andererſeits iſt in der Landwirtſchaft, im Kleinmetall⸗ gewerbe, in der Elektrobranche, im Reinigungsgewerbe, im Bekleidungsgewerbe und in den hauswirtſchaftlichen Berufen eher eine Zunahme als eine Abſchwächung der Nachfrage wahrzunehmen. Dank der günſtigen Witterung werden ent⸗ gegen früherer* zahlreiche Arbeitskräfte, die ſonſt um dieſe Zeit bereits den Arbeitsmarkt belaſteten, weiter be⸗ ſchäftigt. e Unfall. Ins Allgemeine Krankenhaus wurde geſtern eine 27 Jahre alte Haugsangeſtellte eingelieſert, der in Feudenheim durch eine Holzdſele die ſie mit ihrem Arbeit⸗ geber zur Seite ſchaffen wollte, der linke Anterſh gebrochen wurde. 2 Zuſammenſtoß. Ein 20 Jahre alter Kraftwagen⸗ 1 Aerz mit einem Motordreirad auf der Käfer⸗ alerſtraße auf ein dort haltendes Fuhrwerk auffuhr, erlitt e tzung. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche enkel ine Kopfverle Krankenhaus verbracht. lung in Berlin einen zweiten Preis erhalten hat.—— ——————— ft. konn Roſa Montanas Diamanten 420 Kriminalroman von Spen Elveſtad flaume Helmerſen, der neben dem Commander Cramer „ſagte zu dieſem: Mit Terdongens Brieftaſche muß irgendwas nicht ſtim⸗ ar Er mit r Knd Jeß arum zuckte er ſo p zur e Stumm und blaß. Und Abraham lacht ſo Afernaliſch Was dedeutet das alles?“ ieber ie riet der Commander, ſfühlen Sie lieber ſelbſt nach, oß Sie 115 Brieftaſche noch baben. „Ja, freilich habe ich ſie,“ antwortete elmerſen, nachdem er ſich überzeugt hatte.„Aber Sie, Verehrteſter? „Ich habe ſie jetzt auch wieder“, entgegnete dey Comman⸗ der,„aber vor einer Viertelſtunde war ſie nicht da. Das verſtehe ich wahrhaftig nicht.“ Der Commander wies mit einer Handbewegung auf die Tafelrunde. 7 „Dieſe Geſellſchaft iſt überhaupt nicht zu verſtehen,“ er⸗ kHärke er,„man kann ſie nur wie einen Rebus leſen Generaldirektor Johannes, der unglückliche Wirt der immer nervöſer wurde, flüſterte on wieder mit dem Baron. „Ich erwarte jeden Augenblick die Meldung,“ 5 te er,„und verſtehe nur nicht, warum ſie ſo lange ausbleibt. glaube, ich gebe dem kleinen Riſt ein Zeichen. Er iſt immer ſo gewand bei folchen Gelegenbeiten.“ Er ſah nach dem unteren Ende des Tiſches. Aber Riſt war nicht zu entdecken. Sein Platz war leer. Und nun fiel es Johannes ein, daß er Riſt ſeit den Re⸗ volverſchüſſen gar nicht mehr geſehen habe. XXXII Michelina iſt gekommen es war nichts Verwunderliches dabet, daß man die Abweſenßeit des kleinen Riſt nicht bemerkt hatte. Er war bis jetzt in der Geſellſchaft noch nicht irgendwie hervorgetreten, ſondern hatte ſich darauf beſchränkt, dazuſitzen und die anderen zu beobachten. Beim Knallen der Schüſſe war er ſofort auf⸗ geſprungen und dann als einer der erſten in das Anrichte⸗ zimmer gedrungen. Aber während ſich die anderen von den Erklärungen über das ungewöhnliche Ereignis aufhalten ließen, war Riſt durch die Küche gelaufen und hatte die drel oder vier Lohndiener veſen die die A eee geweſen waren und ſich nun in Terdonge utgmobil entfernt batten, um die nachſde Poltzeiwache zate Echlſchtung des Strei⸗ Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Ein Rieſen⸗Aluminiumtank erregte heute mittag auf dem Transvort durch die Stadt nicht geringes Aufſehen. Er befand ſich von der Fabrik in der Langerbtterſtraße, der Aluminium⸗Apparatebau⸗Anſtalt und Kupferſchmiede F. Widmann u. Sohn G. m. b.., auf der Fahrt nach Worms zur Wergerſchen Brauereti. die ihn für Lagerzwecke benötigt. Das Monſtrum, das einen Durchmeſſer von 3,2 m hat und etwa 40 000 Liter Bier faßt— die Mann⸗ beimer, die täalich zu ihrem Abendſchoppen gehen, können ſich ausrechnen. wie lange ſie brauchen würden. bis der Keſſel ae⸗ leert wäre—, wurde aus vier zuſammengeſchweißten Alumt⸗ niumblechen hergeſtellt. Als er ſich auf einem Laſtauto vom Apollotheater her unſerm Geſchäftshauſe kurz vor 12 Uhr näherte, glaubte man den Rumpf eines lenkbaren Luftſchiffes vor ſich zu haben, ſo ungewöhnlich waren die Ausmaße. Wie wir hören, hat die Firma F. Widmann u. Sohn eine größere Anzahl dieſer Tanks, die aus Reinaluminium hergeſtellt wer⸗ den und deshalb verhältnismäßig ſehr leicht ſind, für hieſige und auswärtige Brauereien in Arbeit. N K ſchule in Neckarau ein 13jähriger Schüler von einem Per⸗ ſonenauto aus Brühl. Der Junge kam mit einer Beinver⸗ letzung davon. Die Schuld an dem Unfall iſt darin zu ſuchen, daß der Hof der Kirchgartenſchule nicht eingezäunt iſt. Schon —5— langem iſt an die Stadtverwaltung das Erſuchen gegangen, en Platz einzuzäunen. Vielleicht findet dieſer Antrag ſeine baldige Erledigung, ehe weitere Unglücksfälle eintreten. Dem Lehrerperſonal ſowie dem Schuldiener iſt es nicht möglich, die Kinder 9 Platze der Pauſe genügend zu beaufſichtigen, da die Lage des Platzes ſehr ungünſtig iſt. * Der verſchwundene Kofſer. Heute vormittag ließ ein Herr aus Frankfurt a. M. aus Verſehen ſeinen Lederkoffer mit Inhalt ungefähr 3 Minuten im hieſigen Hauptbahnhof in der Nähe des Gepäckſchalters ſtehen. Als er den Koffer nehmen wollte, war er verſchwunden. Der Inhalt hat einen Wert von mindeſtens 300 Mark. Vereinsnachrichten Der Geſangverein Sängerluſt hielt am vergangenen Samstag in ſeinem Vereinslokal„Zur Lanbkutſche“ ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Nach Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden Adam Am⸗ mann und ehrendem Gedenken an das verſtorhene Mitglied Andreas Gutfleiſch ſen, verlas der 1. Schriftführer Albert Roth die Protokolle und Anton Steinhardt erſtattete in Abweſenheit des 1 Kaſſiers den Kaſſenbericht, dem zu entnehmen iſt, daß der finanzielle Abſchluß trotz enormer Ausgaben für eine größere Anzahl goldener Sanger⸗ ringe und Diplome, die am letzten Stiftungsfeſt an Sänger mit 15jähriger aktiver Mitgliedſchaft verabreicht wurden, ein günſtiger iſt, Das Reiſe⸗Spar⸗Syſtem der„Sängerluſt⸗ hat ſich erfolgreich ausgewirkt. Es ſteht ein namhafter Geld⸗ betrag zur Verfügung, der zum nächſtjährigen Deutſchen Sängerbundesfeſt nach Wien Verwendung findet und pro⸗ zentual nach Probebeſuchen für die Sänger beſtimmt iſt, die die Reiſe mitmachen. Es beſteht heute ſchon die Ausſicht, daß aus dieſer Kaſſe das Fahrgeld nach Wien für die teilnehmen⸗ den Sänger beſtritten werden kann. Eine rege Sparſamkeit weiſt auch die Privatreiſekaſſe auf. Der Mitgliederſtand hat ſich gegenüber dem Vorjahre um zehn Mitglieder vermehct. Der 1. Vorſitzende warf einen Rückblick auf die im ver⸗ floſſenen Geſchäftsjahre veranſtalteten Feſtlichkeiten, die einen würdigen Verlauf nahmen. Nach Enklaſtung des Geſamr⸗ vorſtandes und gegenſeitiger Dankesabſtattung ſowie der Er⸗ klärung, daß die Herren Adam Grim m, Albert Roth und Anton Steinhardt ſhre Aemter niederlegten, ſchritt man zur Vorſtandswahl. Der Geſamtvorſtand repräſentiert ſich aus folgenden Herren: 1. Vorſ. Adam Ammann, 2. Vorf. Guſtav Englert, 1. Schriftf. Wilhelm Bauſt, 2. Schriftf. Alois Deißler, Kaſſier Joſef Willibald, Archivperw. Hermann Puſch, akt. Beiſ. Carl Braun, paſſ. Beiſ. Georg Reibel. Ferner wurden gewählt zu Kaſſenreviſoren Edwin Baum und Bernhard Leyer, in die Vergnügungskommiſ⸗ ſion Valentin Rudi, Heinr. Schleyer, Franz Schnurr und Emil Spratler, zum Fahnenträger Carl Neubig, zu Fahnenbegleitern Johann Libbach und Gotthilf Stle⸗ gele. Nach Punkt„Verſchiedenes“ ſchloß der 1. Vorſitzende die einmütig verlaufene Generalverſammlung. W. B. Aus dem Lande * Waghäuſel, 26. Oktober. Die Arbeiterſchaft der hieſigen Zuckerfabrik iſt in eine Lohnbeweagung eingetreten. Es iſt zu hoffen, daß die Lohnbewegung zu einer beide Teile be⸗ friedigenden Löſung führen wird. L. Rot. 25. Okt. Der Aufſchwung. dden die Hopfenkultur in unſerem Ort genommen hat. geht daraus bervor daß der hie⸗ ſige Bürgermeiſter Müller bei der deutſchen Hopfenausſtel⸗ tes anzurufen. Riſt war ihnen in ſeinem eigenen Zweiſitzer gefolgt. Das nahm nicht viel Zeit in Anſpruch. Gerade, als der Generaldirektor Johannes mit unruhiger Verwunderung ſein Fehlen an der Tafel feſtſtellte, kehrte Riſt zurück. Er fuhr ſein Automobil in die Garage, wo er einen von Johannes Feirings Chauffeuren traf. „So, Sie ſind es nur,“ ſagte der Mann.„Ich warte auf die anderen mit dem Wagen des Holländers. Der Direktor iſt ſehr unruhig.“ „Solange Terdongen ſich nicht beklagt, iſt kein Grund zur Beunruhigung vorhanden,“ antwortete Riſt.„Die Herren werden ſchon kommen, wenn ſie fertig ſind.“ „Sind ſie zur Polizeiwache gefahren?“ fragte der Eha ag weiß ich? Ich bin ihnen nicht nachgefahren. 9f „Was we in ihnen n nachgefahren. t das Diner wieder im Gang?“ „Ja, vollſtändig. Können Sie es nicht hören?“ Riſt blieb eine Weile lauſchend ſtehen. Aus der laugen Reihe offener Fenſter klang luſtiges Stimmengewirr, ein ununterbrochenes Geſchwirr, das ſich bald hob, bald ſenkte, und hie und da von toſenden Lachſalven übertönt wurde. Der laſſen. Der rote Schimmer, der durch die zugezogenen Gardinen herausſtrahlte, miſchte ſich mit dem Grau des Sommerabends und färbte die ſtillen Bäume des Gartens mit einer merkwürdigen Brandröte. Wie ſchlecht das mit dieſer friedlichen Sommernacht harmonierte— es war ein bezeichnendes Bild aus dem burlesken Leben dieſer unglaub⸗ lichen Tage. Der Chauffeur machte eine Bewegung, als ob er Riſts Ankunft melden wolle. Aber Riſt hielt ihn zurück. „Es iſt unnötig,“ ſagte er.„Ich gehe noch nicht zur Geſellſchaft zurück. Wenn jemand nach mir fragt, bin ich noch nicht wieder gekommen. Verſtanden?“ „Aber wenn der Herr nach Ihnen fragt?“ „Auch dann nicht. Ich gehe ſchon ſelbſt zu ihm.“ Der Chauffeur blieb in der offenen Garagentür ſtehen und blickte Riſt nach. Riſt ging nicht nach der vorderen Haustür, ſondern ſchlüpfte zum Kücheneingang hinein. Er wollte offenbar vorläufig nicht geſehen werden. Durch die Hintertür gelangte er ungeſehen in die große Halle. Hier brannte kein Licht, ſo daß es verhältnismäßig dunkel war. Der Lärm der Geſellſchaft dröhnte durchs Haus. Riſt warf einen kurzen Blick in die Salons. Die grünen Spieltiſche ſtanden ſchon hereit, ein Diener ging ſtill zwiſchen * Ueberfahren wurde heute vormittag an der Kirchgarten⸗ unangenehme Auftritt hatte alſo keine Mißſtimmung hinter⸗ — Freiburg 1. Br., 25. Okt. In der vergangenen Sple zeit hat die Leitung des Stadttheaters 7058 Freikarten an Kleinrentner, 2536 Karten an Sozialrentner, 2716 Kar an Kriegsbeſchäbigte, 330 Karten an Exwerbsloſe und 91 Karten an die Studentenhilfe unentgeltlich ausgegeben. %ͤũͤdB—..:..... der laufenden Spielzeit wird in gleicher Weiſe verfahren. amon, genAl Se. 40 O woltentos.& leiter. G 5 1b bededkt. 0 wollig. Gbedeckt. Negen. AGraupeln.— Nebel. K Gewitter O Windſtine. Os ſehe leichter E mäßiger Südfüdweſt. Aſarmiſcher Nordweſt. z Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Statlonen ſtehenden Zahlen geben e —14 5 Ne inien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau Umgerechneten Luft 5 3³ .85 Weernachrichten der Kariscubergandestwetterwarl Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens!. Luft⸗Tem⸗ 2 b6e dene vera·- S8 8 S855— Wetter 29 3 „ S Sei E mch. Stürt,ee Wertheim 1511— 13 I4 i1 SW leichtſ bedeckt Königſtuhl]563 766,90 9 10 9„ mäß.] Nebel Karlsruhe 120 766.8 13 15 12 SW 8leicht bedeckt Bad.⸗Bad. 213766,6 14 15 12 W 17 Villingen 780 770,66 5 12 8 SW„ wolkig Feldbg. Hof 1275 642,1 5 5 3 4 5 heiter Vadenweil.“— St. Blaſien 780— Höchenſchw.!—-—— Bei meiſt wolkigem und trockenem Wetter hat der Hre zug des Sturmwirbels im Norden uns nur warme Lrleſh⸗ geführt. In der Ebene iſt es daher heute morgen durchſ ruc lich um 7 Grad wärmer als geſtern morgen. Der hohs. Nor⸗ über dem Feſtland hat ſich heute erhalten, während ir den der Sturmwirbel bis zum Baltikum vorgedrungen un Nordweſtlich Englands folgt ein neuer Wirbel; er wird läge jedoch vorausſichklich auch keine nennenswerten Niederſch bringen. 15 Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag, bis 12 Uhr ug Fortdauernd mild, meiſt trocken, wolkig. 2 Hergusgeber: Drucket und Verleger Druckerei Dr. Hgas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5 Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand eyme. net ⸗ Cheferdakteur Kunt fpiſcher— Verantwortl. Redakteurk: Fur Poluuke H. A, Werſger ⸗ lleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitit und Lokales: Richard, Schönfe er port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehm ericht un alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: i. V. Jat. Faude JJ7J72CCCGCCͤ ⁵— —.—ñ̃—!2᷑!v„ Die Jander-RAusstelluns „Die Elektrizität im Badezimmer“ „Das Gas im Badezimmer 1 ist eröffnet. Geöffnet tägl. von 8-4½ Uhr,(Samstags dis 4 Uhr). Eintritt trel· Nur Ausstellung und Beratung, kein Verkauf. Städt. Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke, Mannhelm, K 1 ihnen einher und verteilte Gläſer und Zigarren. Riſt 2 die daraus ſchließen, daß das Diner zu Ende ging. Er ſti Treppe hinauf. kein Auf den teppichbelegten Stufen machten ſeine Tritie, 3u Geräuſch, aber es lag auch nicht die Gefahr vor, jemam zi⸗ begegnen, denn alle waren mit der Geſellſchaft unten tigt. Er wandte ſich nach links und kam in den Flügel, der ſo weit von dem Speiſeſaal entfernt lag, ‚ hier oben beinah ſtill war. Ein großes Bogenfenſter Ab, den Korridor ab und öffnete ſich auf einen prachtvolle hang mit alten Buchen. Riſt klopfte vorſichtig an di Tür. Eine Stimme antwortete, und er trat ein. i Es war ein ziemlich großer Raum, eigentlich mehr 5 1 als ſchön möbliert, und überhäuft mit einer Maſſe gehamen Seidenkiſſen und ähnlicher Gegenſtände, mit denen 5 en⸗ ſich gern umgeben. Die Tür zu einer breiten, e e⸗ geſchmückten Veranda, die von elner geſtreiften Marki 1 00 ſchützt wurde, ſtand offen. Als Riſt zur Tür eintrat, eine ſich von einem der Liegeſtühle draußen auf der Veranda junge Dame und kam ihm entgegen. Es war Michelina. ter „Haben Sie gewartet?“ fragte Riſt. kom⸗ „Nicht ſehr,“ antwortete ſie.„Ich wußte, daß Sie men würden.“ Geſicht Riſt führte ſie ans Licht und betrachtete genau ihr „Sie haben geweint,“ ſagte er. 1 „Sie ſchüttelte lebhaft den Kopf. ullg; „Gar nicht, gar nicht,“ verſicherte ſie,„ich bin ſehr uig Gie „Sie haben wohl nicht einmal Angſt bekommen, als die Revolverſchüſſe hörten?“ 1 eil „Vielleicht ein kleines bißchen. Aber dann fiel mi een daß Sie mir geſagt hatten, ich dürfe mich über nichts wund gſt was es auch ſei. Und da war ich gleich wieder ruhis⸗ jemand getroffen worden?“ fragte ſie ängſtlich. 5 fich Erſt als er ſeinen Automobilmantel ausgezogen ugeank⸗ in einem der tiefen Seſſel behaglich zurechtgeſetzt hatte, wortete Riſt ihre Frage: Nein,“ meinte er,„bis jetzt noch nicht.“ Sie blickte auf ſeinen Anzug. „Sind Sie von der Geſellſchaft fortgegangen?“ „Ja, es hat Unannehmlichkeiten zwiſchen den gegeben, geradeheraus geſagt: eine Prügelei.“ „Ich habe mein Mädchen ſo etwas erzählen hören. ich konnte nicht herausbekommen, was eigentlich los w e. ragte ienern xlbe⸗ * Jortſetzung ſolgt) 8 J 9 Mittwoch, den 28. Oktober 1927 —— Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) W Von Dr. jur. Cordes⸗Bielefeld wird br Begriff der Steuerhinterziehung mit ihren Folgen rtegelt urch die Reichsabgabenordnung in den 88 359 ff. ge⸗ eines Derjenige, der zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil oder anderen nicht gerechtfertigte Steuervorteile erſchleicht, den vorſätzlich bewirkt, daß Steuereinnahmen verkürzt wer⸗ „Tnacht ſich der Steuerhinterziehung ſchuldig. in vi 7 Wortlaut dieſes Paragraphen der R. A. O. iſt geeignet, alg St weiterem Umfange Handlungen böw. Unterlaſſungen euerhinterziehung zu ahnden, als dies früher möglich zöger Genügt doch heute beiſpielweiſe eine abſichtliche Ver⸗ indermg von Steuerzahlungen oder eine vorſätzliche Ver⸗ Sten rung von Steuerpfändungen, um ſich eine Anklage wegen Keicherbinterziehung zuzuziehen. Auch die Rechtſprechung des der Sbierichts iſt einer weitgehenden Auslegung des Begriffs leden teuerhinterziehung gefolgt, ſo daß es im Intereſſe eines aumelzs teuerpflichttgen, insbeſondere der vielen zu Vor⸗ über die gen und Vorauszahlungen verpflichteten, liegt, ſich ſtändedie Gefahren zu unterrichten, denen er ſich unter Um⸗ en unbewußt ausſetzen kann. wenteuerhinterziehung liegt ſelbſtverſtändlich dann vor, u auf Grund einer falſchen Steuererklärung die Steuer bienn edrig feſtgeſetzt wird. Aber auch alle jene Fälle fallen werzener, in denen andere Vorteile unrechtmäßig erlangt vereitel, 3. B. wenn die Beitreibung einer Steuerforderung —5 elt wird oder wenn mit unerlaubten Mitteln eine rſchlelelkattung erwirkt wird. Das Begriffsmerkmal des 105 eichens iſt nach einem Urteil des Reichsgerichts das Be⸗ 8 durch trügerſſche Machenſchaften einen nicht gerecht⸗ ſagaß en Steuervorteil zu erreichen. Das Reichsgericht ſieht glger das vorſätzliche unpünktliche Steuerzahlen S 1* cht gerechtfertigten Steuervorteil an, das demnach als bebeute ehinterziebung beſtraft werden kann. Dieſer Der gamen Entſcheidung lag folgender Tatbeſtand zugrunde: von ſcteſchäftsfübrer einer G. m. b. H. hatte es verſäumt, die Es hm abzugebende Steuererklärung rechtzeitig zu erſtatten. eede gegen ihn auf Grund 8 359 R. A. O. Anklage erhoben. Naend er in der Vorinſtanz freigeſprochen wurde, weil ihm kürze⸗nachgewieſen war, daß er die Steuern endagültig ver⸗ dahlun oder eine Minderung herbeiführen wollte, er vielmehr Eine daswillig und zahlungsfähig geweſen ſei, weshalb nur Nleviſdrdnungswidrigkeit vorliege, hob das Reichsgericht auf Urt ö on des Finanzamtes als Nebenkläger das freiſprechende eil mit folgender Begründung auf: ſtraft egen Steuerbinterziehung wird nach 8 359 R. A. O. be⸗ ichl wer zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil eines andern bewi gerechtfertigte Steuervorteile erſchleicht oder vorſätzlich Unt rkt, daß Steuereinnahmen verkürzt werden. Eine bloße Kraffrlaſſung. ein rein negatives Verhalten genügt nicht. Eine dahlpare Steuerhinterziehung liegt z. B. nicht vor, wenn ein m ungswilliger Schuldner unverſchuldet nicht rechtzeitig An⸗ olch ngen vornimmt oder zahlt. Vielmehr muß zu einer in en Unterlaſſung eine Verkürzung der Steuereinnahmen Aüutreten, d. h. ihre Vorenthaltung muß an den jeweiligen igkeitsterminen durch das Verhalten des Steuerpflichtigen Die Abſicht einer Steuerhinter⸗ ſag deu ng iſt nicht erforderlich. Es genügt der Vor⸗ ſeindes Steuerpflichtigen, d. h. das Bewußtſein, daß als Folge er Unterlaſſung eine Verkürzung der Steuereinnahmen werde. Das Reich iſt bei ſeiner derzeitigen Finanz⸗ kerr genstigt, darauf zu dringen, daß es an den Fälligkeits⸗ gelminen pänktlich in den Beſitz der ihm geſchuldeten Steuern nangt Daher iſt den Steuerſchuldnern die Vornahme der erlanslöungen und Vorauszahlungen als Rechtspflicht auf⸗ erltt. Dle bewußte Nichterfüllung dieſer Rechtspflicht be⸗ ſcnndet gegen den Steuerſchuldner die Annahme einer Ver⸗ daß zaung ſeiner Steuerpflichtigkeit. Es iſt nicht notwendig, zn„der Steuerſchuldner darauf ausgeht, endgültig Steuern ekleerkürzen. Ebenſowenig kommt es darauf an, ob der An⸗ agte den Vorſatz gehabt hat, einen vermögensrechtlichen deraden der Reichsfinanzverwaltung herbeizuführen oder ſein n wirtſchaftliche Lage ungünſtiger zu geſtalten. Es genügt be Bewußtſein, daß die Reichsſteuerverwaltung zur ge⸗ n Zeit nicht in den Beſitz der Voranmeldungen und ungen gelangen werde.(R..St. 60,182.) Un. Das Ergebnis dieſer Reichsgerichtsentſcheidung iſt, daß S pünktlichkeit in der Steuerzahlung genügt, um wegen nenerhinterztegung beſtraft zu werden, es ſei denn, daß eine dat dliche Abſicht ſeitens des Steuerzahlers nicht vorgelegen 26 Die unredliche Abſicht zu beweiſen iſt aber nicht wie der bonſt im Strafrecht üblich. Sache des Anklägers, ſondern ſer Angeklagte muß nachweiſen, daß ihm eine ſolche Abſicht weſe gelegen habe, wodurch ſeine Verteidigung naturgemäß entlich erſchwert wird. erk Nicht nur falſche oder unpünktlich abgegebene Steuer⸗ lärungen, auch unrichtige Angaben im Ermittlungs⸗ und ſehendungsverfahren können als Steuerhinterziehung ange⸗ en werden. t ſein. Die Gefälligkeilsfahrt im Kraftwagen Von Dr. U. Breſele da aſ für Tag leſen wir von Kraftwagenunglücken. Es iſt er für jeden Kraftwagenbeſitzer, für jeden Kraftwagen⸗ ater wie auch für jeden Fahrgaſt wichtig, zu wiſſen, welche eheungdanſprüche bei der ſogenannten Gefälligkeitsfahrt be⸗ w en, da erfahrungsgemäß über die Tragweite der Verant⸗ rtung bei ſolchen Fahrten keine Klarheit herrſcht. Zu unterſcheiden iſt zwiſchen zivilrechtlicher Verantwortung, und zwar 1. Anſprüchen aus Vertrag 2. Anſprüchen aus unerlaubter Handlung, U. ſtrafrechtlicher Verantwortung. eign Ju I. 1. Nimmt ein Kraftfahrer einen Gaſt mit und es er⸗ dennet ſich bei der Fahrt ein Unfall, ſo muß unter Würdigung drü obwaltenden Verhältniſſe feſtgeſtellt werden, ob— aus⸗ gacklich oder ſtilſchweigend— wirklich eine vertrags mäßige Wilichtung übernommen oder gewährt, ob nach dem Willen fol arteien der Fahrgaſt unentgeltlich mitgenommen werden 0 und ob ein ſtillſchweigender Verzicht auf Haftung an⸗ erf ehmen iſt. Hierbei iſt, wenn keine ausdrückliche Regelung deltlat iſt, davon auszugehen, daß die Beteiligten die Einzel⸗ Auen ſo geregelt wiſſen wollten, wie es der allgemeinen nſchauu 95 der billig denkenden Menſchen entſpricht. Uun Zu II, 2. Bei einem Unfall auf einer Gefälligkeitsfahrt recht aber der Verletzte, oder bei deſſen Tode die geſetzlich Be⸗ anſtigten, feloſt, wenn kein Vertrag vorliegt, Haftungs⸗ Hüprüche auch nach den Grundſätzen über unerlaubte eran d un gen geltend machen. Vorausſetzung für eine Faberttge Haftung iſt immer ein Verſchulden— Vorſatz oder hrläſſſgkeit. Ein Verſchulden iſt nach der Rechtſprechung Reichsgerichts in der Außerachtlaſſung der im Verkehr lorderlichen— nicht üblichen— Sorgfalt, alſo auch alle Sorgfalt zu widmen. Schreitet beiſpielsweiſe bei Nichtabgabe der Voranmeldung das Finanzamt zur Schätzung und ſtellt dieſe ſich ſpäter als zu niedrig heraus, ſo erfolgk nach dem Urteil des Reichs⸗ gerichts eine Beſtrafung,„weil es nicht zu den Tatbeſtands⸗ merkmalen der Hinterziehung gehört, daß der Steuerfiskus in ſeinen Anſprüchen endgültig geſchädigt werde, ſondern genügt, daß der Steuerpflichtige am Zahlungstage das Be⸗ wußtſein gehabt habe, daß durch ſeine Zahlung Steuer⸗ einnahmen verkürzt worden ſeien.“ Ebenſo darf niemand mehr von ſeinen Forderungen als uneinbringlich bezeichnen, als nach ſeiner Kenntnis der Verhältniſſe zur Zeit der Aßgabe der Steuererklärung tat⸗ ſählich uneinbringlich iſt. Auch Stundungsgeſuche ſind ſtreng wahrheitsgemäß zu begründen. Denn ſelbſt wenn ein Stundungsantrag nicht genehmigt wird, ſo werden etwaige in demſelben enthaltene wahrheitswidrige Begründungen als verſuchte Steuerhinter⸗ ziehung beſtraft. Die Nichtabführung fälliger Lohnſteuer⸗ abzüge wird vom Reichsgericht unter folgender Begrün⸗ dung als Steuerhinterziehung angeſehen:„Wenn der Unter⸗ nehmer den Arbeitnehmern den ihnen nach Abzug der Lohn⸗ ſteuer zuſtehenden vollen Betrag ihres Lohnes aussahlt, aus Mangel an Mitteln aber die darauf entfallende Steuer nicht abführt, dann hat er in Wirklichkeit nichts einbehalten, ſondern den Arbeitern den vollen Betrag ausgezahlt, den er zahlen konnte. Von dieſem Betrage aber und nicht von dem, den er den Arbeitern Ichuldete, hälte er einen Teil als Steuern ab⸗ führen müſſen. Die früher gültigen Strafandrohungen der verſchiedenen Steuergeſetze ſind beſeitigt. Die Steuerhinterziehung wird heute mit Geldſtrafe beſtraft, deren Höhe unbeſchränkt iſt. Bei Zöllen und Verbrauchsabgaben muß die Strafe wenigſtens das Vierfache des hinterzogenen Betrages aus⸗ machen, falls dieſer ſeſtgeſtellt werden kann. Neben der Geld⸗ ſtrafe kann auf Gefüngnisſtrafe bis zu zwei Jahren erkannt werden. Hierzu können verſchiedene Nebenſtrafen hinzutreten. Wenn neben der Geldſtrafe auf Gefängnis, oder wenn auf eine Geldſtrafe von mehr als 500.—/ erkannt wird, kann angeordnet werden, daß die Beſtrafung auf Koſten des Ver⸗ urteilten öffentlich bekannt zu machen ſei. Auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von 1 bis 5 Jahren oder nur auf Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter kann erkannt werden, wenn eine Gefängnisſtrafe von wenig⸗ ſtens 3 Monaten feſtgeſetzt wird. Außerdem iſt auf Ein⸗ ziehung der ſteuerpflichtigen Erzeugniſſe und zollpflichtigen Waren zu erkennen, hinſichtlich derer die Hinterziehung be⸗ gangen worden iſt. Falls eine wiederholte Verurteilung wegen Steuer⸗ hinterziehung ſtattgefundend hat, kann die Unterſagung eines Betriebes oder der Berufsausübung er⸗ folgen, wenn nämlich jemand in der Abſicht der Steuerhinter⸗ ziehung in ſeinem Betriebe oder Berufe Bücher oder Auf⸗ zeichnungen unrichtig führt, unrichtige Geſchäftsabſchlüſſe vor⸗ legt oder ähnliche argliſtige Mittel anwendet, oder wenn jemand bei Betrieben, die der Steueraufſicht unterliegen, weſentliche Aufſichtsvorſchriften verletzt. Die Unterſagung er⸗ folgt in einem beſonderen Verfahren durch das Landesfinanz⸗ amt, gegen deſſen Beſchluß Beſchwerde an den Reichsfinanzhof zuläſſig iſt. Nach Ablauf eines Jahres nach Eintritt der Rechtskraft kann das Landesfinanzamt ſeinen Beſchluß wieder aufheben. Der Verſuch der Steuerhinterziehung wird wie die vollendete Tat beſtraft. Ebenſo wird wie der Täter beſtraft, wer ſich der Beihilfe oder Begünſtigung ſeines Vorteils wegen ſchuldig gemacht. Begünſtigung wird begangen von dem, der nach der Tat dem Täter oder Teilnehmer wiſſenlich Beiſtand leiſtet, um ihn der Beſtrafung zu entziehen oder um ihm die Vorteile der Tat zu ſichern. Wird jemand zum dritten Male wegen Steuerhinter⸗ ziehung, Verſuch oder Beihilfe beſtraft, ſo tritt Gefängnisſtrafe bis zu 5 Jahren ein. Neben der Gefängnisſtrafe muß auch auf Geldſtrafe wie bei der einfachen Hinterziehung erkannt werden. Nur bei Vorliegen mildernder Umſtände kann auf Geldſtrafe allein erkannt werden. Dieſe Ausführungen zeigen auf der einen Seite, daß der Begriff der Steuerhinterziehung durch die Reichsabgaben⸗ ordnung außerordentlich weit geſaßt iſt, und daß andererſeits die Beſtrafung derſelben ſehr empfindlich ſein kann. Jedem Steuernflichtigen iſt daher dringend zu empfeßlen, nicht nur ſeine Steuererklärungen gewiſſenhaft abzugeben und An⸗ fragen des Finanzamts wahrheitsgemäß zu beantworten, ſondern auch der Begründung von Anträgen und Geſuchen der einfachſten Vorſichtsmaß⸗ eder polizeilichen Regelung zu beachten ſind, zu erblicken. Während beim Kraftfahr Aagfüdrer ſchon in der Außerachtlaſſun regeln, die unabhängig von das heißt der im Augenblick des Unfalls das Fahrzeug durch Bedienen der maſchinellen Einrichtungen lenkt, jede Außerachtlaſſung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt ein Verſchulden bedeutet, iſt der Fahrzeughalter, das heißt derjenige, der im Augenblick des Unfalls das Fahr⸗ zeug auf eigene Rechnung im Gebrauch hat und der diejenige Verfügungsgewalt darüber beſitzt, die ſolcher Gebrauch vor⸗ ausſetzt, in der Regel nur dann haftbar, wenn er einen un⸗ zuverläſſigen Führer eingeſtellt hatte. Im Falle einer Schaden⸗ erſatzpflicht haftet der Fahrer für den geſamten, entſtandenen Schaden, es ſei denn, daß noch ein Mitverſchulden des Ver⸗ letzten in Frage kommt. Zu II. Hat der Unfall eine Körperverletzung oder gar den Tod zu Folge, ſo kann der Kraftwagenfahrer hierwegen auch vom Strafrichter mit Geld⸗ oder Freiheitsſtrafen belegt werden. Die Rechtſprechung ſtellt hier an den Kraftfahrer ſehr hohe Anforderungen. Selbſt wenn der Fahrgaſt darauf gedrängt hat, übermäßig ſchnell zu fahren, oder irgendeine Polizeivorſchrift zu überſchreiten, ſo iſt der Fahrer trotzdem ſtrafbar, da er als ſorgfältiger Kraftfahrer ſolchem Drängen nicht hätte folgen dürfen. Oft wird im Kraftwagen zum Ausſchluß der Haftung ein Schild des Inhalts angebracht, daß der Fahrgaſt auf ſeine eigene Gefahr fährt. Damit kann die zivilrechtliche Haftung für Fahrläſſigkeit— nicht aber für Vorſatz— ausgeſchloſſen werden, vorausgeſetzt, daß der Kraftfahrer im Falle eines Prozeſſes nachweiſen kann, daß der Fahrgaſt das Schild ge⸗ leſen und ſich damit einverſtanden erklärt hat. Dieſer Nach⸗ weis wird aber im einzelnen Falle ſehr ſchwer zu führen ſein, ſo daß es ſich empfiehlt, die Haftpflicht jeweils ſchriftlich aus⸗ zuſchließen. Die ſtrafrechtliche Verantwortung auszuſchließen iſt nicht möglich. dieſe ſind, und zwar dingli B. Seite. Nr. 493 Naumwucher Gerichtsentſcheidung: 1 Friedensmark= 1,50 Reichsmark In der vielumſtrittenen Frage, wann elne gegenüber der Friedensmiete erhöhte Mietzinsforderung als Raumwucher angeſehen iſt, verdient eine vor kurzem gefällte Entſcheidung des Bielefelder Amtsgerichts beſondere Erwähnung. Einmal, weil das Gericht offen anerkennt, daß bei Bemeſſung des Mietpreiſes die Grundſätze der„freien Wirtſchaft“ An⸗ wendung finden müſſen. Vor allem aber deswegen, weil hier zum erſtenmal von Gerichtsſeite der wirtſchaftlich allein rich⸗ tige Standpunkt vertreten wird, daß die heute in Reichsmark ausgedrückten Preiſe nicht mit den Friedensmarkpreiſen identiſch ſind, und infolgedeſſen keinen gleichwertigen Maßſtaß 1 7 da die Friedensmark ſich zur Reichsmark wie 1 zu 150 verhält. Auf Grund nachſtehender Entſcheidungsgründe lehnte das Amtsgericht die Eröffnung des Hauptverfahrens wegen Miet⸗ wucher gegen den Hausbeſitzer N. in Bielefeld ab: Der Angeſchulbigte hat in ſeinem Hauſe zwei Räume, die früher als Laden und Lagerraum benutzt wurden, im Mai 1925 in Wohnräume umgewandelt. Er hat zu dieſem Zwecke für 486,60 RM. Aufwendungen gemacht. Die Notwen⸗ digkeit und die Angemeſſenheit der Preiſe hat die Ortsbeſich⸗ tigung am 27. April unter Zuziehung des Mieters und Ver⸗ mieters ſowie des Amtsanwalts ergeben. Die Höhe von 486,60 RM. iſt daher begründet und angemeſſen. Der Angeſchuldigte hatte früher dieſe zwei Zimmer an die Arbeiterinnen B. und S. vermietet. Dieſe zahlten zuſammen je Monat 25 Mark Miete. Dann zog die S. aus und die B. heiratete den Kutſcher F. Dieſer bot ſogar noch 100 Mark mehr Miete, die der Angeſchuldigte ablehnte. Die Eheleute F. die jetzigen Mieter. Streit entſtand erſt, als N. die Kün⸗ 18. ausſprach und als er den Fußboden nicht ausbeſſern ließ, der in Größe von einem halben Quadratmeter durch⸗ gebrochen iſt, weil dieſe Räume nicht unterkellert ſind und der Erdboden nachgegeben hat. Außerdem weiſt F. darauf hin, daß ſein Lohn zu dieſer Miete in keinem angemeſſenen Ver⸗ hältnis ſteht. Die Lohnpolitikiſtaber auf Zwangs⸗ miete eingeſtellt. Da die zwei Räume bisher Laden und Lagerraum waren, ſo unterliegen ſie nicht der Zwangs⸗ wirtſchaft. Der Begriff„Friedensmiete“ ſcheidet daher völlig aus. Das verkennt das Mieteinigungsamt in der beiliegenden 95 und die flüchtige Notiz des Stadtbaurats L. Blatt 4 der en. Bei Bemeſſung der Miete iſt daher folgendes zu berück⸗ ſichtigen: 1. Es gilt die freie Wirtſchaft. 2. Der Vermieter muß ſeine Auslagen von 482,60 RM. in jedenfalls 10 Jahren abtragen und bis dahin verzinſen. Es gilt heute in der freien Wirtſchaft ein Zinsſatz von 10 Proz. für Hypotheken, weil kein Geld zu haben iſt. Die Sparkaſſen beleihen nur Neubauten, deren Zinsſatz iſt künſtlich gedrückt. Nehmen wir 10 Proz. von 482,60 RM., ſo ſind das im erſten Jahr 48,20 RM., 1927/8, alſo im 2. Jahr, 43,40 RM, Außerdem müſſen 10 Prozent jährlich abgetragen werden, d. h. 48,20 RM. Von der Miete von 300 Mark je Jahr ginge alſo 1927 ab: 43,20 und 48,20= 91,60 RM. Es bleibt alſo eine reine Miete von 208,40 RM., das ſind Reichs mark. Es iſt ein ſchwerer Irrtum, Mark ⸗ Reichsmark zu ſetzen. Es iſt dies auch ein rech⸗ neriſcher Irrtum, wenn die Geſetzes⸗Verordnung amtlich ſagt: Die Miete in der Zwangswirtſchaft wird auf 110 Proz, feſt⸗ geſetzt und die Allgemeinheit denſelben Denkfehler begeht. So etwas bewirkt aber ſuggeſtiv falſche Vorſtellungen. Von Pro⸗ zenten kann man nur reden, wenn der Vergleichsmaßſtab der⸗ ſelbe iſt. Mark iſt aber nicht gleich Reichsmark. Mit voller Abſicht hat die en e eine neue Währung, die „„ Die(Friedens⸗) Mark ver⸗ halt ſich zur Reichsmark wie 1 zu 1,50 Mark. Wir zahlen daher zur Zeit 79½% Proz. Friedensmiete. In dem norliegenden Falle gilt freie Wirtſchaft. Es bedeuten 208,40 Reichsmark⸗Miete= 139 Friedensmark. Die Familie F. be⸗ aße an reiner Miete 208,40: 12= 17,37 Reichsmark monat⸗ ich oder 139: 12= 11,58 Friedensmark. Der von der Staatsanwaltſchaft desgrie Sachverſtändige nennt 12,50 Mark lalſo doch wohl Friedensmark) als angemeſ⸗ ſene„Friedensmiete“. Dieſe erreicht N. nach Abzug der Um⸗ baukoſten noch nicht. Er bekommt ja nur wirklich 11,58 Mark. Dieſe Umhaukoſten müſſen in der Miete anteilmäßig einen Ausdruck finden, denn das Haus, für deren Teil⸗Räume dieſe Miete verlangt wird, ſtanb bereits als der Umbau erſolgte. Dieſe Räume verteuerten ſich alſo durch den Umbau. Von Mietwucher kann hiernach keine Rede ſein. Bei der Ortsbeſichtigung verſchloſſen ſich auch die Eheleute F. 2 Ausführungen nicht. Aufwertungszinſen Die Frage von wann ab die Aufwertungszinſen zu zahlen ſind, iſt eine der ſchwierigſten aus dem ganzen Aufwertungs⸗ recht und die Frage iſt durch die neue Novelle zum Aufwer⸗ tungsgeſetz nicht einfacher geworden. Es iſt zu unterſcheiden: 1. Hypotheken, die kraft Geſetzes aufgewertet werden, alſo noch, wenn auch mit Papiermark, im Grundbuch ſtehen, alſo noch nicht gelöſcht wurden, ſind, und zwar perſönlich und dinglich, zu verzinſen, vom 1. Januar 1925 ab. 2. Bei gelöſchten Hypotheken ſind folgende Unterſcheidun⸗ gen zu machen: a) Hypotheken, die wieder aufleben kraft Vorbehaltes, die alſo vor dem 15. Juni 1922 gezahlt worden ſind, bei denen ſich aber der Gläubiger bei der Zahlung einen Vorbehalt machte, und perſönlich, ebenfalls vom 1. Januar 1925 ab zu verzinſen. !] Fppotheken, die wieder aufleben kraft Rückwirkung, die alſo in der Zeit vom 15. Juni 1922 bis 14. Februar 1924 ge⸗ zahlt worden ſind, brauchen erſt verzinſt zu werden, mit Be⸗ 843 ön dge 425 iſh 5 Eintragung folgt. a ie bekannte Reichsger entſcheidung, im Gegen zum Oberlandesgericht Karlsruhe. 15 a Hier iſt aber durch die Novelle eine Ausnahme gemacht worden, erfolgt nämlich die Wiedereintragung erſt nach dem 1. April 1926, ſo beginnt die Verzinſung trotzdem mit dem 1. April 1926 ganz gleichgültig, wann die Wiedereintragung erfolgt iſt. Nur bei Hypotheken, die vor dem 1. April 1920 wieder eingetragen worden ſind, iſt Zinsbeginn das folgende Kalendervierteljahr.(ogl. oben.) Zinſen, die für eine frühere Zeit, als den 1. April 1928 bereits bezahlt worden ſind, können keinesfalls zurückgefor⸗ dert werden, ſelbſt dann nicht, wenn bei der Bezahlung ein Vorbehalt vom Schuldner gemacht worden iſt. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon-Mannheim. » Der neue Strafgeſetzentwurf. Von Dr. A. Seldel (Verlag der Schulzeſchen Hofbuchdruckerei Oldenburg i. O. Der Berfaſſer überredet nicht, er überzeugt durch einfache un klare, aber aus tiefem Wiſſen geſchöpfte Darlegungen. Er geht von Beobachtungen aus, die jeder an ſich und ſeiner Umgebung machen kann und kommt dann zu Ergebniſſen von ſeltener Eindringlichkeit und zu hohen Forderungen an unſer neues Strafrecht. Wer jenſeits von jeder Partei⸗ und Intereſſenpolitik eine klare Stellung zum kommenden Straf⸗ geſetz einnehmen will, dem ſei das kleine und billige, aber in⸗ haltreiche Heft empfohlen, 8. Seite. Nr. 490 Nrue Mannheimer Zektung(Abend⸗Ausgabe) a Mittwoch, den 20. Oktober 1927 Wirtſehakts · und Handelszeitung Weitere Entlaſtung der Reichsbank Berringerung des Notenumlaufes um rd. 200 Mill. 4— Er⸗ mäßigung des Lombardbeſtandes— Leichte Zunahme von Wechſeln und Schecks Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 22. Okt. hat die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 60,7 auf 2558,4 Mill.&4 abgenommen: die Abnahme entfällt auf den Lombar oͤbeſtund, welcher ſich um 63,3 auf 31,6 Mill. A verringerte, während die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 2,6 auf 2434,8 Mill. I ange⸗ wachſen ſind. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,1 Mill. 4 unverändert geblieben. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 198,9 Mill.& in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen; im einzelnen hat der Umlauf an Reichsbanknoten um 160,9 auf 3631,8 Mill. 4 und der an Rentenbankſcheinen um 38,0 auf 896,3 Mill. 4 abgenommen. Dementſprechend hat ſich der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 129,5 Mill. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 831,9 Mill. eine Zunahme um 142,2 Mill. 4. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen De⸗ viſen insgeſamt haben ſich um 980 000 4 auf 2012,4 Mill. ver⸗ ringert, und zwar haben im einzelnen abgenommen der Beſtand an Gold um 113 000 auf 1851,5 Mill. und der an deckungsfähigen Deviſen um 867 000 auf 160,8 Mill. l. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 48,8 v. H. in der Vorwoche auf 51,0 v.., die Deckung durch Gold u. beckungsfähige Deviſen von 53,1 v. H. auf 55,4 v. H. Eine Bukareſter Bankgründung der deutſchen D⸗Banken? Die Bukareſter„Conſum“ meldet, daß die deutſchen D⸗Banken die Er⸗ richtung eines großen Bankinſtitutes in Bukareſt planen, das mit einem Kapital v. einer halben Milliarde Lei ausgerüſtet werden ſoll Die Gründer des neuen Bankinſtitutes konnten ſich bisher die Ge⸗ nehmigung der rumäniſchen Regierung nicht verſchaffen, bis nun auf Grund der Unterredung Streſemanns mit Bratianu und Titu⸗ leſeu auch hierin eine Einigung erzielt werden konnte. Die ru⸗ mäniſche Regierung hat nun ihre Zuſage zur Errichtung des ge⸗ planten Bankinſtitutes erteilt. Die Hauptaufgabe dieſer Bankgrün⸗ dung wird ſein, daß ſie die zur Ordnung der Staatsbonds, der Generalbanknoten und zur Regelung der ſequeſtrierten deutſchen Vermögen notwendigen Finanzaktionen beſorgt. Da aber das neue Kreditinſtitut ſich auch mit Pfandbriefgeſchäften und mit der Abwick⸗ lung von Kredittransaktionen befaſſen wird, bereiten ſich die Buka⸗ reſter Banken im Hinblick auf den zu erwartenden ſtarken Wett⸗ dewerb, den das neue große Geldinſtitut ſchaffen werde vor. Steatit⸗Magneſia AG. in Berlin. Wie der„...“ von Ver⸗ waltungsſeite erfährt, hat ſich der Geſchäftsgang bei der G. im laufenden Jahre außerordentlich günſtig geſtaltet. Im Hinblick auf das(im Mai 1926 um 750 000 auf 4 006 000 4) erhöhte AK. wurde die Gewinnausſchüttung i. V. von 10 auf 8 v. H. verringert. Man rechnet diesmal mit einer Gewinnausſchüttung von 10 v. H. Zellſtoff⸗FJabrik Waldhof.— Keine Klageerhebung. In der letzten ao. GV., die über die Kapitalerhöhung um 7,14 Mill.„ be⸗ ſchloß, wurde bekanntlich Proteſt zu Protokoll gegeben. Wie wir hören, iſt aber innerhalb der vorgeſchlagenen geſetzlichen Friſt Teine Klage erhoben worden. AG. Papierfabrik Hegge bei Kempten(Allgäu).— Vortrag des Gewinnes wegen Umſtellung. Das am 31. Juli beendete GJ. ſchließt mit einem Gewinn von 109 654 4(12 920 als Vortrag nach Bonng der Amortiſation mit 95 500 /) auf 1,512 Mill. I AK. ab. Von dem ausgewieſenen Gewinn ſollen 107 300. für Abſchreibungen verwendet und der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen werden. Zu dem Abſchluß erfahren wir von maßgebender Seite, daß das Ra⸗ tionaliſierungsprogramm des Unternehmens im vollen Gang iſt und deſſen Beendigung noch längere Zeit in Anſpruch nehmen wird. Um über die ſchwierige Uebergangszeit hinwegzukommen, müßten auch in Zukunft alle verfügbaren Mittel zurückgehalten werden. 21: Königsberger Zellſtoff⸗Fabriken und Chemiſche Werke Ko⸗ golgt Acg. in Berlin. Die Koholyt⸗Geſellſchaft veröffentlicht nunmehr in Ergänzung der Ankündigung einer 14proz,(11) Dividende für 1926/½7 ihren Abſchluß. Der Bruttogewinn ſtellt ſich nach einem Auszug aus dem Geſchäftsbericht auf 9,04 Mill.(7,94), die Ab⸗ ſchreibungen werden mit 857 197(733 386) verbucht. Der Rein⸗ gewinn betrug 2 792 114 4(2 096 586). Unter Aktiven werden aus⸗ gewieſen: Grundſtücke 1,985(2,000), Gebäude 4,777(4,943), Ma⸗ ſchinen 5,588(5,812), Vorräte 16,803(13,062), Debitoren 8,960(8,668), Kaſſe 0,379(0,104), dagegen unter Paſſiven AK. unv. 47 600, Rück⸗ lage unv. 2,400, Delkredere unv. 0,485, Darlehen 5,155(4,17), Kre⸗ ditoren 7,102(6,071), Rückſtellungen 2,875(1,899); neu erſcheint der Wohlfahrtsfonds in Höhe von 200 000 l, Vortrag 0,081(0,058), alles in Millionen. Frachtdampferankauf des Nordd. Lloyd. Der Norddeutſche Lloyd hat, wie die„..“ hört, ſeinen Flottenpark durch Ankauf zweier größerer Frachtdampfer(„North⸗Weſtern⸗Miller“ und„South⸗ Weſtern⸗Miller“), die beide der Reederei Furnes Whity u. Co. ge⸗ hörten, erweitert. Beſtimmte Fahrtlinien ſind für die beiden neuen Dampfer nicht vorgeſehen; ſie werden vielmehr je nach Be⸗ darf zur Verſtärkung beſtehender Frachtdampfer⸗Linien eingeſetzt werden. Die beiden Schiffer ſind im Jahre 1915 von der Northum⸗ berland Shipbuilding Corporation in Newceaſtle erbaut worden. Wieder 10 v. H. Dividende bei der Münchener Exportmalz⸗ fabrik. Die Geſellſchaft weiſt für 31. Juli 1927 nach Abzug der o. Abſchreibungen von 34 902(Vorjahr 41 216) und der üblichen Tantiemen einen Reingewinn von 128 624(138 878„ i..) aus. Der GV. wird vorgeſchlagen, dem Deleredere⸗Konto 10 000 (15 000) 4, für die Obligationen⸗Genußrechtsinhaber 3276(wie i..) zurückzuſtellen, wieder 10 v. H. Dividende gleich 100 000 zu verteilen, und 15 348 vorzutragen. Die Gewinnminderung um rund 100 000 4 wird alſo durch Kürzung der Delerederezuweiſung und des Neuvortrages bei gleicher Dividende ausgeglichen. Die Deutſche Vank über die Frage der Konjunktur und Preisentwicklung In dem ſoeben erſchienenen Oktoberdeft der Wirtſchaftiichen Mitteilungen der Deutſchen Bank werden über die Fragen der Konjunktur⸗ und Preisentwicklung folgende Ausführungen gemacht: Das ſtarke Hereinſtrömen ausländiſchen Kapi⸗ tals als Folge einer lebhaften Emiſſion deutſcher Anleihen im Ausland— in den erſten drei Wochen des Oktobers wurden für rund 570 Mill. Auslandsanleihen aufgelegt— hat an der Ver⸗ ſteifung des Geldmarktes nichts ändern können, weil die Reichsbank an ihrer Taktik feſthielt, die Umwandlung des Erlöſes aus den An⸗ leihen dem freien Markt zu überlaſſen. Dadurch kann ſich aber der Geldmarkt nicht verflüſſigen, und die Deviſenkurſe werden unter Druck geſetzt, ſo daß ſie ſchon hart an den Goldpunkt herankamen. Strömen nun weiter Deviſen in dem Ausmaße der letzten Wochen ein, die nicht zur Bezahlung von Importen ge⸗ braucht werden— und das iſt vornehmlich der Fall, wenn An⸗ leihen für große Inveſtitionen verwandt werden, bei denen die Beſchaffung ausländiſcher Rohſtoffe keine entſcheidende Rolle ſpielt—, ſo würde die Reichsbank doch ſchließlich gezwungen werden, Gold gegen Ausgabe von Reichsbanknoten aufzunehmen, ſofern ſie nicht Deviſen für den Reparationsagenten zu kaufen hat. Die Tendenz zur Preisſteigerung, die ein Konjunkturauf⸗ ſchwung normalerweiſe ſchon mit ſich bringt, würde von der Geldſeite her durch die Vergrößerung des Zahlungsmittelum⸗ laufs verſtärkt werden. Sehr viel klarer liegt für die Börſe natur⸗ gemäß die Auswirkung einer allgemeinen Lohnbewegung auf das Preisniveau(das notwendigerweiſe auch durch die in Ausſicht ge⸗ nommene Verkürzung der Arbeitszeit in der Schwerinduſtrie be⸗ einflußt würde), und deshalb reagierte ſie auf den zu einem Streik ſich zuſpitzenden Lohnkampf im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier nach unten. Vorerſt iſt in der großen Linie— ſo heißt es weiter— kein Nachlaſſen der Wirtſchaftskonjunktur feſtzuſtellen. Die Beſchäftigung der Werke in den wichtigſten Induſtrien iſt im allgemeinen noch für Monate geſichert, wenn auch nicht zu ver⸗ kennen iſt, daß in einzelnen Zweigen, die, wie die Textilinduſtrie, eine beſonders ausgeprägte Konjunktur gehabt haben, der Auf⸗ tragseingang nachzulaſſen beginnt. * « Durchſchnittskurs der Aktien an der Berliner Börſe. Nach der Ueberſicht der Deutſchen Bank ſtellte ſich der Durchſchnitts⸗ kurs aller an der Berliner Börſe notierten Aktien am 19. Oktober auf 159 6 gegenüber 169,2 am 19. September. Im einzelnen ſtellten ſich Bankaktien auf 157,7(163,2), Induſtrie⸗ und Schifffahrtsaktien auf 162,9(174,0, ſämtliche Terminpapiere auf 181,1(193,3), ſämtliche variabel notierten Papiere auf 135,3(140,6) und ſämtliche Kaſſa⸗Papiere auf 132,3(139,6). Die Bank bemerkt dazu, daß die Senkung des Kursniveaus noch bedeutender wäre, wenn nicht einzelne Auslandswerte mit internationalem Markt von der rückläufigen Bewegung kaum berührt worden wären. Würde man die 5 bis 6Hauptfavoriten ausſchalten, ſo würde ſich der Durchſchnittskurs der übrigen 870 notierten Aktien auf nicht höher als 135 v. H. ſtellen. Abänderung der amerikaniſchen Auleihebegutachtung? Wie verlautet, befaßt ſich der amerikaniſche Staatsſekretär des Auswärti⸗ gen, Kollegg, zur Zeit mit einer Erwägung der Argumente, welche für und wider die Begutachtung der Anleihen fremder Staaten, Länder und Gemeinden durch das State Department in der Oeffentlichkeit erhoben werden. Gegen die bisherige Haltung des Staatsdepartements macht man in der Hauptſache den Einwand gel⸗ tend, der auch in Kongreßkreiſen Unterſtützung findet, daß die große Menge des feſtverzinsliche Werte erwerbenden Publikums in ſteigendem Maße der Anſicht zuneige, nicht ausdrücklich vom States Department abgelehnte Anleihe dieſer Art ſeien gewiſſermaßen von der amerikaniſchen Bundesregierung garautiert. Hieraus folge die Gefahr, daß man gegebenenfalls verſuchen werde, einen Druck auf die Regierung auszuüben die Eintreibung überfälliger Schulden vorzunehmen, wogegen im Kongreß mit einem entſchiedenen Wider⸗ ſtande zu rechnen ſei. Hinzu komme ferner, daß von ſeiten der diplomatiſchen Vertreter mehrerer Länder, namentlich auch des franzöſiſchen Botſchafters, Aeußerungen vorlagen, in denen eine ſolche Begutachtung durch das Staatsdepartement, ſoweit es ſich um ihrer Länder handelt, mehr oder weniger ſcharf abgelehnt wird. Vörſenberichte vom 26. Oktober 1927 Frankfurt ſchwach 1 Auch heute konnte ſich die Börſenſituation nicht beſſern. 5 45 Tendenz erfuhr eine weitere beträchtliche Abſchwächung, da fal in anbetracht des bevorſteſenden Ultimos herauskommende Mate bei der herrſchenden Unſicherheit nur außerordentlich ſchwer zöger aufgenommen wurde. Auch das private Publikum, ſcheint nunm 8 durch die Vorgänge der letzten Tage veranlaßt, ſeine noch ſtehenden Kommiſſionen zu löſen. Daneben wurden von 18 ſpekulation Blankoabgaben vorgenommen, um die Abwärtsbewegne 5 der Kurſe zu beſchleunigen. In erſter Linie verſtimmend wirk 5 die innerpolitiſchen Unſtimmigkeiten. Wenig beachtet wurde dageg 45 der im ganzen beſriedigende Reichsbankausweis, desgl. der hältnismäßig günſtige Monatsbericht der Deutſchen Bank, währe e die auf der Tagung der deutſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtriellen äußerten Beſorgniſſe über die Lage der deutſchen Eiſen⸗ und Sta 15 induſtrie zur Zurückhaltung mahnten. Bei der erſten Kus ſech ſetzung waren gegenüber der geſtrigen Abendbörſe neue beträchtl 505 Verluſte von—6 v. H. feſtzuſtellen. In J. G. Farben herrſcht 1 ſonders ſtarkes Angebot(minus 7 v..). Am Elektromarkt 1 Geffürel bei ſtark ſchwankenden Kurſen ſchließlich 7 v. H. niebrige Stärker abgeſchwächt Zellſtoff Waldhof mit minus 11 v.., fern am Automarkt Adler Kleyer ſtark rückläufig und erneut 8 v. ber ſchwächer. Am Rentenmarkt lag Ablöſungsſchuld ſehr ſchwach, a ſe auch ausländiſche Renten weiter rückläufig. Im weiteren Berlonat ſchritt die Tagesſpekulation verſchiedentlich zu Deckungen, ſo 1 ſich das Kursniveau etwas heben konnte. Es ergaben ſich Kur erholungen von—2 v. H. Berlin ſtark abgeſchwächt— Interventionen der Großbanken! Die Mark im Deviſenverkehr ſchwächer. Wie ſchwach die heutige Börſe eröffnete, kann man erſt erkennen wenn man ſämtliche Frankfurter Abendkurſe zum Vergleich bergg, zieht. Es hatte ſich nämlich abends eine kräftige Erholung dune ſetzen können, und die führenden Werte notierten 10 v. H. über be i geſtrigen Schluß. Heute hat ſich das Bild wieder vollkoe, men geändert: denn dieſelben Papiere lagen erheblich 1 dieſen Kurſen. 5 v. H. und mehr niedriger Ilſe, Rheiniſche Praſch⸗ kohlen, Geſfürel, Stemens, Elektriſche Lieferungen, Mittelbengſch Credit, Feldmühle, Waldhof und Deſſauer Gas. Vor allem raſchten die Alarm⸗Nachrichten aus Rumänien und ein in der he 1 tigen Morgenpreſſe verbreitetes Telegramm aus Newyork, nach de der amerikaniſche Markt für deutſche Auleihen nicht mehr aufnahm fähig ſei. Hinzu kamen Stellagen⸗ und Prämienwaz Selbſtexekutionen und Verkäuſe der Provinz. it Verlaufe gaben die Kurſe zunächſt weiter nach, da man 468 einem größeren Angebot am Kaſſamarkt zu ee 0 gerechnet hatte und die ſchwache Haltung der deutſchen ark ver ſtimmte. Als ſich aber auf dem ermäßigten Niveau einige eeſ aufträge einſtellten, beſonders für Chade beſtand ſtärkeres 1 5 ſchritt die Spekulation zu Deckungen, zumal man in„ gen führenden Werten Interventionen der Großbanken beobachten wollte. Anleihen nachgebend. Ausländer ſchwach. Am Pf briefmarkt blieb das Angebot ſtark. Gold⸗ und Llauidatie pfandbriefe—177 v. H. ſchwächer. Auch Goldobligationen battz recht erhebliche Kursverluſte aufzuweiſen. Am Deviſenma enbe beſtand rege Nachfrage ſeitens des Hamburger Marktes. Die de ſche Mark lag ſehr ſchwach, auch Bukareſt auf die Unruhen fl Am Geldmarkt blieben die Sätze unverändert. Es war 255 der Nähe des Ultimos entſprechende leichte Anſpannung zu bemerke Verliner Deviſen Diskonkjätze: Reichsbauk 7, Lombard 8, Privat 6% v. H⸗ 0 dber Farifaf 7 B. A. 108.7045 Amilſch in.⸗M. für Holland..100 Gulden hen Drachmen Brüſſel. 100 Belga= 500.-Fr. E Gulden Helſingfors 100 finnl. M. Italien. 100 Lire Südſlawien„ 100 Dinar Kopenhagen„100 Kronen Liſſabon„100 Eskudo slo„100 Kronen Paris 100 Franken 5 Prag„100 Kronen] 12,398 Schweiz Sofia Spanien.„100 Peſeten Stockholm 100 Kronen Wien„100 Schilling Budapeſt 100 Pengös=12 500 Kr. uenos Aires I Peſ. Canada... 1 Canad. Dollar 1 Pfd. Japan eirr Konſtanti nopel... 1 türk. 55 169,42 8..556 8 * . — 81 Sn 2 2 2N S* 5 8 8 — New Port ſollar Rio de Janeiro 1 Milreis Uruguag. 1 Gold Peſ. — 8 725 8 ——5 72 2 We Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanlei in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen noch in Bi⸗ /% verſtehen. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 26. Oktober 2 2 5 25.] 26. 25.26. Bab. Bank. 179,016 0 Bad. Aſſekuranz 205,0.205,0 Karlsruh. Maſch. 21.—.20 pe dt 1750 1810 Nh. 0 6 Continent. Berſ. 87.—85,— C. H. Knorr 153,0.187,0 ypoth. Bk. 177,0170,00 Mannheim. Verſ. 128,0127,0[ Mannh. Gummi 35,.—35,.— teditbank. 131,0129,5 Oberrh. Verſ.. 162,0162,0 Neckarſulmghrzg. 101,0100,0 Südd. Disconto 140,0140,0 Pfälz. Mühlenw. 149,0145,0 .⸗G. für Seilind 80,—79,— Portl. Zem. Heid. 133,0131,0 Durlacher Hof. 153,0153,0 Benz& Cie..—.———Rh. Elektr..⸗G. 143,0142.0 Kleinlein Heidelb. 217,0217,0 G. Farben. 266,0263,5 Rheinmühlenw. 140.0140,0 Ludwigsh⸗Akt. Br 218,0.218,0 Rhenania.. 62,—60,.— Wayß& Freytag 138,0188, Schwartz⸗Storch. 176.0176,0] Bebr. Fahr„. 49,.—49,— Werger Worms 178,0 Deutſche Linol. 215,.0214.0 Frankfurter Vörſe vom 26. Oktober IGelſenk. Gußſt. 135,0188,5[Baſt.⸗G. 234.0 . D. Creditb. 133,0134.00JIlſe Bergb.„[Be enkel 78. — 5 Bunt 185,0 162,00TKali Aſ 9 ersleb. 153,0152,5 99 Elektr. 184,0 Bank f. Brau. Ind 160,0 160,0[Kali Weſteregel⸗ 165,0161,5BingMetallwerke—.— Bayr. Boden Cr.B—, 1Mannesmannr. 145,0,145,1 Bahr.Hyp. u. Wb. 152,5150,0J Mansfeld Akt. 111.1111.0 FBarmer Bankv. 131,0130,0 J berſchl. E. Bed. 90.—87.— 1Berliner Hand. 225,0221,5 1Otavi⸗Min. An. 35.25 ICom. u. Privatb. 158.7 159,01Phönix Bergbau 99,859750 ChamotteAnnaw 98,—90 JDarmſt. u. Natb. 207,5 208,0 1Rhein. Braunk. 229,0,214,0 D. Hypothekenbk. 116,5 120,00Salzw. Heilbronn 181,0 180,0 FDdeutſche Bank 151,5 181,5 Tellus Bergbau 117,0117, D. Effekt. u. Wechſ. 127,0125.5 VK.u. Laurahütte 75.—7 2 D.—5 8 0 D. Vereinsban 0 15 eonte Gef. 144144,5 Crausvo en. IDresdner Bank 147,0 146,5 Schantungbahn 7,257.— aad.⸗Bank 133,0138,0 IHapa 136 Metallb. u. M⸗G. 128,5 128,1 JNordd. 1Mitteld. Cred B. 209,0—.— Nürnberg. Vs.⸗B. 160,0 160,0 Oeſterr. Cred. Anſt. 41.85 41,20 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 199 15 Juduſtrie⸗Aktien. Rhein. Creditbk. 130,0130 Reichsdank. 188,0 185•7 Gichb.⸗Mannh.--271,9½271.0 Rhein. Hyp.⸗Bank——188,0§Kempf⸗Sternb. 180,0180,0 Südd. Disconta 139..138,5 Mainzer St.⸗A. 286,0[Faber, Joh. Blei—.— Hete den ger Ser e ag aee Württb. Notenbk.—.——.—5 wartz⸗Storch—.—170.0 J. G. Farbenind. 267,2 Mannh. 4 8—.—„Werger 170,0179.0 Fairchen Fier 49.— rankf. Allg.— 153,0152,0 Adt, Gebr. 45,2848.25 Seantfek u Ait.—— Ne Adler Oppenheim 158,0168,0 da eG.-u. 1010 l88.s 5 A. E. G. St.⸗A. 161,„[Fuchswaggon-— Vergwerk⸗Alekien. IBochumer Guß.—.—. Aſ gaff Buntpap. 133,0 —Aſchaff. Zellſtoff 167,0167,0[Gritzner N. Durl 113.0 IBuderus Eiſen 99,—96,— ID. Zupemb. Berg—.—. Vahnbed. Darmſt. 32,78032.— Grkrftw. Mm.60% Eſch veil. Bergwk.———.— 8 Badenig Weinh.—Grün, Vilfinger IGelſenk. Bergw.———.—Bad. Maſch. Durl.—.—15.40 ellſtoff Waldhof 276..286, üdd. Zucker 126.0ʃ125,0 Cement Heidelb. 132,2 Ch. an Fele 72.— alCement Cont.Nürnb. Vzg.—.—155,0 Dingler Zweibr.—.— — loyd 138,5 138,0[Ciſen Kaiſersl. 40,— Baltimore& Ohio 94.2595.— Elſ. Bad. Wolle 159.0 Eßlinger Maſch. 66,— 88 Feinmech. Jetter 90,— 90 Bad. Elektr.-. 0Lederwerk Rothe—.— 0 Bayriſch, Spiegel 68,.— 92— 180.5 Brem.⸗Beſigh. Oel 68.7568.— 1 120,0 arlſtadt 191,0190,0 Ehem. W. Albert 122,0.120,0 IDaimler Motor 100,799,50 DGold⸗u S. Anſt. 191,0192,5 Dyckerh K Widm.—.——.— Dürkoppwerk St. 73,.— 18.— 1385,0 Düſſeld.Rat. Dürr 66,.— 66,.— Qeſterr.⸗U. St. B.—.——,— IClektr. Licht u. K. 193.J195.5 Emag Frankf. + 30.—79.50 EmailleSt. Ullrich 5,5025,50 Enzinger⸗Union.— 7 0 Ettling. Spinn.+ 230,0230,0 57— 5 68,0 48,15 Felt. Guill. Carls 119,51186,.5 reſ. Bok.& Wit. 68,.— 65.50 129,0 Tcoldſchmidt T. 108,0 1060 oldſchmidt T 1130 —.—13.60 161,0155.0 ——— Semuen 80, 30080, 25 ammerſen.— 5 6. 25. 28. 25. Füßen 124,5124.0 Nerarſ. Fahrzg. 100.1 98.—uhrenfabr.Furtw 25 —15,—Nrh. Leder Spier 100,0,100, 0ſgger. deutſch. Oelf. 90,.—88,.— 103.0102,0.Peters Uniongrkf 105,0 104,0.ch.Ind.Mainz 96,2594,.— Pf. Nähm. Kayſer 58,50 58,25 JVer. Stahlwerke——— Junghans St.⸗A. 88,.— 89, 90 Kammg.Raiſersl. 197,0193,001Rheinelekt. St. A 143.0141,0 Poigt& Karlsruh. Maſch. 17,2517,50 99.—87 Pa len 8 59,50—,— Ver.ltramarinf. 133,7184,0 öorzellan Weſſel 32,5031,.— Ver. Zellſt. Berlin 148,5150,0 Nein. Gebb e Sch; 129,9120,9 ogtt. 1 Nh. Maſch.Jeuder 20,—20,— Volthom-Seit u. K 60,2560.50 —.— 15 55 8—-58,.— Wayß& Freytag 138,0189,0 ein,. ecker„ lebe ontan—...— 11 11 85— 5 5 ede 9.——55 Tgell Waldhof St 278.0ſ269. 0 onſerven Braun 60,——.— Rodberg Darmſt. 7, 5 Kraus& Co. Lock. Gebr. Roeder, D. 135,0134.0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Tsahmeyer& Co. 166,0163,2 Rüttgerswerke 80,— 80,50 Benz Lech Augsburg 116,0 116,5 Schlinck& C. H6g.—.———Brown., Bov& CG.—.— ——Schnellpr. 5.—.—(——Faſtatter Wagg..— Sa ee 94— 1958 TSue 1150 1920 Uf.a 30.—80.— utz Maſchinen. 34,.—30,.— uckert, Nrbg. 173.0169 279 8 0 5 Seſtverzinsliche Werte. Luß'ſche Induſtr.—.——.— Schuhf. Berneis 72,5072,.— Mainkraftwerke Sehudlabrie Ferg 59.—.— D. Ant Ablöſgsſch 12,8012,60 Metallgef Frankf. 175,0175,00SeilinduſtrWolff 178,10% Mh. Stadt 28—.——, Mez Söhne.—,——ISiemenss Halsk. 268.0 257,08¼ Mh Stadt. 76 95,5095,50 e e venus St. A. 63,— 9 ldpfß/) 99,5099, Motoren Deutz: 89.— 89,— Südd. Zucker.. 128,0128,0 e 98 7,80.— Motorf. Oberürſ. 79,.—77,50 Tricotw. Beſigh-·-—.——4% D. Schußg. 4—.——.— Verliner Vörſe vom 26. Oktober Vauk⸗Aketien. Juduſtrie-⸗Alktien. Chem. Albert.. 125,00128,0 Concord.Spinner 121,5119,0 Bank f. Brauind. 164,0160,7] Accumulatoren. 150,0148.2 Barmer Bankver. 182,0133.5 Adler& Oppenh. 163..163,0JDaimler Benz. 198,399,50 Bank f. el. Werte 147,2,142,0 Adlerwerke. 3g,2586,— IDeſſauer Gas 170,21870 TBBerl. Handelsg. 226,0225,0 A⸗G. f. Verkhrsw. 150,0145,0 Dtſch.⸗Atlant⸗Tel 99,7596,25 ICom. u. Privatb. 159,7158,5 Alexanderwerk. 50,— 50,— 1Dtſch.⸗Luxemb.—.——.— 1Darmſt.u. N ⸗B. 210,0209,0 FAllg. Elektr.⸗Geſ 161,0159,0 nar 1Deutſche Bank. 158,0,158,2 Ammendorf. Pap. 217,0213,5 JDeuſche Erdöl 128,5125,2 Anglo⸗Ct. Guano—.——.—. Deutſch. Gußſtahl———.— Anhalt. Kohlen⸗J. 100,0100,JDeutſche Kabelw. 88,50—,— 1Dresdner Bank 148,1147,5 Annener Gußſt.—.——.— Deutſche Kali rankf. Allgem. 153, 148,0[Aſchaffbg. Zellſt. 170,0—.— IDeutſche Maſch. 71.6571,— 1 58 77 5 8 Augsb. Nb. Maſch. 126,5120,2 eſterr. Creditbk. 42, J acße ge csegen fee Reichsbank.. 167,5166.7.P Hantdert 5 445,04435.0 Thein. Eredütor ſan.0 181.) Idergmaun Glkt. 165.0ſl80, Süddeutſch. Disc. 140.5138.0 Berl.⸗Gub. Hut. Berl.Karlsr. Ind IDt. Ueberſee Bk. 103,0101,0 JDisc. Command. 146,0145,8 Deutſche Wollw. 49,—46, Deutſch. Eiſenh. 78,1578,— Donnersmarckh. 2 0 Dürener Metall 174.7169,0 r 77 70 Tbenepmege 5 „ 0Dynamit Nob„ 5 60,2556,% 155,0 197,0 Crausport⸗Aletien. ID, Reichsbahn—.—.— TBerlin. Maſchb. 118,0115,0[Clektr. Lieferung 199, een—.—12.— 1 7Bochum. Gußſt.—.—. aille Ullrich. Ag Bl Gi 180 0 1 11Gebr. BöhlersCo.— 8 Enzinger⸗Union 50,75 59,25 Aachener Kleind.——— Braunk. u. Brikett 17̊,0 173,0[Eſchw. Bergwerk 222,0206,0 Südd. Eifenbahn 79,—18.85 Br.⸗Beſtgh. Oelf. 88.—89.—.0 Baltimore 95.25 98,50 bremer Fungenm c04 Fah ai d. 2g. IDeutſch⸗Auſtral—.— Bremer Vulkan. 148,0148,21J.G. Farbenind. 269.5265,1 99 2770.6135,5[Bremer Wolle 178,0177,) 194,2188,0 81 1 5 nerik 0 196.0 Brown, Bov.& C. 180,0,160.0 TFelten& Guill. 117,7119,0 Hanſa Diſchiff 207.5207.5 Buderus Eifenw. 57,65f85,50 f. Friſter.. 28.—87,0 oeld. Blonlf, 189.8 189 öſShem. Segern 59220 duun eazen: Verein Elbeſchiff. 67.1565,.—[Chem. Ge 2 0r Hauſche Bon 45.—44800 Si M. K 0 25. 26. 25. J. 28. 64.716% Gebhard Textil. 182,0——.]TMansfeld. Akt. 110,7110,7 TWeſtereg. Alkali 164, 93%0 JIGelſenk. Bergw. 136,5136,7 Markt⸗ u. Kühlh. 158,5152.5½ Wicing⸗Cement. 139,0 JGelſenk. Gußſt.—.———Mech. Web. Lin d. 216,0— Genſchow& Co. 96,7595,.—Mez Söhne German. Portl.⸗Z 188,0——[Miag⸗Mühlen e e f. elkt. Unter. 262,„[Motoren Deutz. 68, 2 i 15 Gebr. Goedhardt 139,7 141,7 Motoren Mann. 3+ gelen Waldhof 255.0 76 JGoldſchmidt Th. 108,0108,1 Mühlheim Berg. 131,5 132,0 Goerz C...—.——.—Neckarſulm. Ihrzg 100,0101,0 Sreiverkehrs-Kurſec —.— Gothaer Waggon—.———Nordd. Wollk. 149,0150,0 0 Geißner Meaſchen 120 1157„ee Adler Ralt. 4 TOberſchl. E. Bed. 88.—85,50 Benz⸗Mot 5 0%——13,80 enz⸗Motor Gchn. Grohnant—— 1 0ber chl Korem d0 88 80 de Deuiſche errel. Grün& Bilfinger 158,0 157,51Orenſt⸗& Koppel 118,6 115.8 Diamond Gruſchwitz Textil 95,.— 95,25 TPhönix Bergb. 99,.—96,50 ecee ochfrequenz Hacechel Praht 1959 7 Pege wagg.0 rlgershell: Halleſche Maſch. 152,5 150,2 Reisholz Papier 279,0 268,0 Petersb. Int. dd. Hammerſ Spinn. 164,0 168,5 IRheinBraunkhl. 220,0219,2 onner erg. e.10 Hannov. M. Egeſt. 80,2580,— Rgein. Chamotte— 56.50 Ruſſenba ik... ,20 921 Hann. Waggon.———.— 1Ahein Glektrizit. 140,7 Sloman alpeter 82⸗87— Hanſa Nlohd..—.—HAhbeinfeldenskraft 179,9577,0 Südſee Phosphat—— 30. Hbg.⸗Wien Gum. 82,— 90.—. Ahein Maſch. Sed. 245 2 Ufa. 30, 6% Harkort Bergwerk 28.—28,50 IRheinſtahl. 77,0 tspaß THarpen. Bergb. 180,0 IAhenania Chem 7 5 18a) Neichs⸗ u. Staa 16 HartmannMaſch. 26.502 Montan 150,0 146,6 DAnlAblöſgsſch.! 51,20 5 2 Hedwigshütte. 106,0 Romb. Hütten.—— dt 11—501200 Hilpert Maſch. 77—7— Roſitzer Fraunk.—.—n, 12.90 1750 8 87·50 67 70 Wiesloch Tonwar 19˙0 125 8„[Biſſener Metalt 128.8150,% 128,9124.9 Wittener Gußſt. 1805 126,0 125,0 Wolf, Buckau. 59,15 155 — . 2 N — 0 i 117,0lRoſitzer Zucker 71,—73,— ohne Auslöſgsr. Foirſth Kupfer 100.21000 Ractortz Ferd. 55.— 228 Cednleihe. LHirſchberg Leder 114,0115,0 IRütgerswerke 77,7581.305⸗ 5 L. Kohlenanl. 12.90 17 Joeſchcif. u. St. 148,8f146,7 Sachſenwerk. 110, 110,808% Prß Kallanl. 6,1,, IHohenlohe⸗Wrk. 19.— 17,80 ISalzdetfurth 226.5226,010% Mh. Stadt.25 102.086 Phil. Holzmann 168,0ſ164,0Sarotti.. 1885,5154,0[8% Mh. Stadt. 26 95,7 e 112,014220 Scheidemantel. 26,15 28,.—.5% Roggenwert. 9, HumboldtMaſch 36,—35,50JSchubert& Salz 320,7329,05% Roggenrentb. 18 IIlſe Bergbau. 224,0218,0 5 172.0186.05%%ĩ anbſch.Rogg 78 erte⸗ e.0 LStemensächalsfe 255,5,288, 7 b) Ausl. Rentenw ebr. Junghans 88, 4 5 2—— 95%½ Mepikaner. 36,65½ Kahla Porzellan 87,.—92,—Stettiner Vulkan 20— 252684½ Oeſt. Schatza. 152,0151,2 Stoehr Kammgru 138,3 135,0 TTT eeeee Karlsr. Maſchin. 19,.— 18,.—8 80 . 55 Stolberger Zint 194,0,188.0 4½% Silberrte. 4,50 Klöcknerwerke 13J,5136,0 Südd Immobil. 71.—70,— 4½%, Papierrte.— C. H. Knorr 154,714.7 Teleph. Berliner 66,—67.— 4% ürk.Ad.⸗Anl. 8,5“ 4. Kollm.&Jourdan 88,5092,. ThoerlOelfabr.. 95.—96,—4% ,„ Bagd.⸗Eiſ⸗! 15. Gebr. Körting 78,— 79,75 Tietz, Leonhard 151,0 150,0¼„„„ I 12, 52 5 8755 88.— Transradio 118,7118,7 4% üet unfihn 11.f 3 rau ie, Lok. 58, 25 4% ollob. 1 8 Sronbeinz Pietad 110c ftö cuntenwerrmaſch 28.08.%% 2090 28.— Kyffhäuſer⸗Hütte 58,5058,— Parziner Papier 128,0,126,0%% USt.-R1913—75 Ver. B. Irkf Gum.—,— ,. 4½ 1914 25,65 Isahmever& Co. 1660 J04,0 Ver. Chem. Charl 59,.—59,78%„„ Goldrte— Laurahütte.. 72,30J0,— P. Dtſch. Nickelw. 159,0151,0 5 22— Linde's Eismaſch. 142,0142,0T. Glanzſt. Elbf, 530.5 572,0 5„Oe. U Sib. alte Lildenberg.SchuhUrnd W 71.507 3 1 1X Sriia)—.7 ICarl Lindſtröm 298,0302,0 TW. Stahlwerke. 110,1108,0 1d 5—— Lingel Schuhfabr. 59,—61,— BStahlrd.d. Zyp 203,0193,0½ Eudöea. Teinke e Hoffm. 7c Ver Ultramarinf. 135,0138,0.60%„neuepr.—— Tud. LoeweckCo. 239,9241,0 Pogel Telegraph. 89.—90,.—„„ Obligat. F C. Lorenz 94195.0 Boigt& Hgeffner 168,0105,0 ¼% Afiat. Ser. 1 17— —— N S NXINNrrsnenen —.— — — X̃ ——. — —— — ſenk.. 80.2582.—[Gaggenau.⸗A. 39.—40.7 8 10⁰ Lothr. Portl. Cem.—.——.— Pogtländ. Maſch. 66,—84.— 5 4770% 1 1 1II 157⁵ 15 Magirus.⸗G..—39,50 Wanderer⸗Werke 220,0210,24½% IMannesmann 145,80145.0 Weſer. Akt.⸗Geſ.——5% Tehuantepec. 19.— der Balſſe⸗ and SS ge= — 7* woc den 28. Ortoper 1 Aus der Pfalz Ludwi 5 wwigshafen a. Rh., 25. Okt. Zur Eröffnungsfeier erwandſekans für Hotel⸗ und Gaſtwirksfach, Köchkanſt und 20 Okt te Gewerbe, Ludwigshafen a. Rh, die am Samstag, bale ober, vormitags 11 Uhr, in der großen Ausſtellungs⸗ ſtaatli 81 Ebertpark ſtattfindet, ſind unter anderen geladen: die dels, wen und ſtädtiſchen Behörden, die Vertreter der Han⸗ einſchläan ewerbekammer, die Vertreter der Preſſe und des geſchäftsfgen Gewerbes. In der letzten Sitzung erwählte der ſtändide füßrende Ausſchuß etwa 20 hervorragende Sachver⸗ —79 8 die die Preisverteilung an die Ausſteller vorzu⸗ en haben werden. bafen zubwiashafen, 26. Okt. Von einem im Kaiſerwörth⸗ 8 Schſftenden Kohlenfchiff fiel das 6 Jahre alte Kind üiffsführers in das Waſſer. Ein 30 Jahre alter Matroſe, obachtet Vorfall von ſeinem in der Nähe liegenden Schiffe be⸗ und 1 prang ſofort dem Kinde nach, brachte es ans Land mittansttete, ihm ſo das Leben.— Am 30. Oktober, vor⸗ ſcädigt 11 Uhr, veranſtaltet der Reichsbund der Kriegsbe⸗ Welttren eine Gedächtnisfeier für die Toten des bofe 5 4— 2 dem des 18 eba 18755 er Pfar a 8 a arlsru ie ächt⸗ kiusrede halten 258 ppes aus ruhe edäch lge Oppan, 28. Ott. Die 18% Jahre alte Pauline Hun⸗ tet unddon bier wurde wegen Kinds mordes verhaf⸗ Beteilid nach Frankenthad ins Gefängnis eingeliefert. Wegen kerin zung wurden die Mutter und Schweſter der Tä⸗ im Gebenfalls in Haft genommen. Die Kindesleiche wurde een hinter dem Wohnhaus gefunden. nachmievever, 25. Okt. Die Leiche, die am letzten Sonntag ittag im Rhein oberhalb des neuen Hafens geländet Neue Maunheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der Zuſammenbruch der Brühler Sparkaſſe Vor der Großen Strafkammer Mannheim kam der Zu⸗ ſammenbruch der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Brühl zur noch⸗ maligen Verhandlung. Der Rechner Peter Bürgy unter⸗ ſchlug nach und nach 20000 Mark, um ſeinem Bruder mit ſeiner ſchlecht gehenden Schuhfabrik aus der Patſche zu helfen. Die⸗ ſer gab ihm faule Kundenwechſel und dieſe mußte er wieder decken. Der Bruder Jakob Bürgy fälſchte als Gegen⸗ leiſtung eine Bürgſchaftsurkunde mit dem Namen ſeiner Frau, und das Aufſichtsratsmitglied Bräunig, der mit beiden auf gutem Fuße ſtand, brachte ebenfalls eine gefälſchte Bürgſchafts⸗ urkunde ſeines Swiegervaters bei, auf der er 5000 in 15 000 gefälſcht hatte. Bräunig machte wieder Geſchäfte mit der Ba⸗ denig und deren ſtillen Teilhaber Kerrmann und beredete dos Vorſtandsmitglied Ignatz Weizel, als Gegenleiſtung mit ihm das Giro für Wechſel der Badenia und für Prolongierungen zu geben. Daran blieb die Kaſſe mit 6000 Mark hängen. Die Kaſſe iſt ruiniert und die 180 Mitglieder müſſen jedes 200%¼ leiſten, die Vorſtands⸗ und Auffſichtsratsmitglieder mehr, um aus der Patſche zu kommen. Dubioſen ſind 45 000/ und bei⸗ treibungsfähige Forderungen 65 000 J. Die Verhandlung dauerte bis 7 Uhr abends. Folgendes Urteil wurde geſprochen: Peter Bürgy wegen Unterſchla⸗ gung und Urkundenfälſchung 1 Jahr Gefängnis, Jakob Bürgy wegen Anſtiftung und Urkundenfälſchung 10 Monate, Rudolf Bräunig 6 Monate, wegen Urkundenfälſchung. Die übrigen Angeklagten kamen mit Geldſtrafen von 100—500% davon. Ein Wirtshauspolitiker J. Seite. Nr.— Sportliche Nundſchau Vozen Zwiſchenrunde um den Silberpokal der Amateurboxez Mitteldeutſchland ſchlägt Nordoſtdeutſchland In der Zwiſchenrunde um den Silberpokal der Amateur⸗ boxer ſtanden ſich am Sonntaa in der Großen Stettiner Turn⸗ halle Mitteldeutſchland und Nordoſtdeutſchland gegenüber, Mitteldeutſchland ſiegte erwartungsgemäß mit 11:5 Punkten, Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Liebers⸗M. ſchlägt Steindamm⸗N. nach Punkten. Bantamgewicht: Thiemann⸗M. ſchlägt Titel⸗N. nach Punkten. Federgewicht: Meſeberg⸗M. ſchlägt Wolk⸗N. na Punkten. Mittelgewicht: Theuerkauf⸗M. ſchlägt Fauſt⸗N. na Punkten. Leichtgewicht: Ruppert⸗N. ſiegt über Arnhold⸗M, durch Disqaualifikation. Weltergewicht: Kaeſter⸗M. ſiegt, über Jaeckel⸗N. Kampf wegen allzugroßer Ueberlegenheit.s ab⸗ gebrochen. Halbſchwergewicht: Roßberg⸗M. gegen Spverter⸗N, unentſchieden. Schwergewicht: Jaſpers⸗N. ſchlägt Vabnik⸗M⸗ in der 1. Runde k. o. Schach Niemzowitſch und Tartakower Sieger in London Mit der 11. Runde wurde das internationale Londoner Schachturnier zum Abſchluß gebracht. Ein Sieger konnts nicht ermittelt werden, da ſich zum Schluß auf dem erſten Platz Punktgleichheit zwiſchen Niemzowitſch und Dr. Tarta⸗ kower ergab, die ſomit den erſten Platz teilten. Mäßig hat Bogoljuboff abgeſchnitten, der nur den fünften Platz belegen konnte. Das genaue Klaſſement ſtellt ſich wie folgt: 1. 1 witſch und Dr. Tartakower je 8 Punkte, 3. Marſhall 7½., 4. Prof. Vidmar 7., 5. Bogoljuboff 6½., 6. Reti und bPurde, k 50 f* desbaßz knnte nicht mehr identtftziert werden und wurde Am Honoratiorentiſch bei dem Pfarrer, einem Lehrer und Winter ſe 5175„8. Colle 4½., 9. Buerger, Sir Thomas demd d auf dem neuen Friedhof unbekannt beerdigt. Nach ſonſtigen Gäſten, ſogar in Gegenwart des Gendarmen, Ober⸗ 1415 tHates je 6*., 12. atene 8 Punkte. br Unterſuchungs⸗ bzw. Sektionsergebnis dürfte kein Ver⸗ wachtmeiſter Landwehr, ſchimpfte zu Oſtern im Rathauskeller obdecben vorliegen, da alle Anzeichen auf einen Unglücksfall zu Schriesheim der Metzgermeiſter Friedrich Maier von Aljechin Schachweltmeiſter er Selbſtmord ſchließen laſſen. Feudenheim in den ſaftigſten Ausdrücken über unſere Mi⸗ Nachdem auch die 19. und 20. Partie in Buenos Aires niſter. Der Hindenburg ginge noch an, aber die anderen und dann kam auch die Reichswehr an die Reihe. Das Vor⸗ 11 0 hatte ihn nur wegen Vergehens gegen das Republik⸗ chutzgeſetz in eine Geldſtrafe von 50„ genommen. Das vom Staatsanwalt angerufene Berufungsgericht ſprach eine Ge⸗ von einem Monat, umgewandelt in 200 Geld⸗ rafe, aus. 255 Der arbeitskoſe Fabrikmaſchinenmeiſter Friedrich O. aus Käfertal hat als Vertreter einer Hamburger Großhandels⸗ firma Kaffee bezogen, dieſen verkauft und den Erlös für ſich verwendet. Infolgedeſſen bekam er eine Anzeige und in Zu⸗ lammenbana damit einen Strafbefehl von drei Wochen Ge⸗ fängnis, wogegen er Einſpruch einlegte. Er kam mit der naiven Ausrede, daß die Hamburger Firma keinen Eigen⸗ tumsvorbehalt geltend gemacht, aus welchem Grunde er ſich auch für berechtigt gehalten habe. das aus dem Verkauf erlöſte Geld für ſeine Zwecke zu verwenden. Der Einzelrichter, Amts⸗ gerichtsrat Strübel, verurteilte den Angeklagten wegen Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe von drei Wochen.— Der wegen Betrugs im Rückfall und wegen Unterſchlagung vor⸗ beſtrafte verheiratete Georg Bordne aus Feudenheim hat in—6 Fällen Fahrräder erſchwindelt und obendrein noch remis endeten, iſt Aljechin nach den Beſtimmungen Schach⸗ weltmeiſter. Er konnte von den 20 geſpielten Partſen 3 gewinnen, Capablanca, der frühere Weltmeiſter, dagegen nur 2, unentſchieden blieben 15 Partien. Funtſaiſerslantern, 25. Okt. Der weſtliche der beiden eine Fö vme ſair den neuen Pfalzſender hat berefts eteilt de von 30 Metern erreicht. Fünf Stockwerke ſind fertig⸗ 50„der Aufbau der reſtlichen 14, die immer kleiner wer⸗ obetſte icd in etwa acht bis zehn Tagen beendet ſein. Das von 90 Stockwerk wird nur noch einen gquadratiſchen Umfang bekan Zentimeter aufweiſen, während die Füße des Turmes ach bergein Inabrat von zehn Meter Seitenkänge bilden. mit deer Fertigſtellung des weſtlichen Funkturmes wird ſofort ment er Errichtung des anderen begonnen, deſſen Betonfunda⸗ ſchreißz ebenfalls ſchon geſetzt find.— Auf Grund der Fort⸗ ſe ungen des Standesamtes betrug die Wohnbevölkerung ter Stadt am 1. Oktober 60 447 Einwohner. Nachbargebiele glie Worms. 25. Okt. Feſtgenommen wurde der 20 Jahre G4 Fürſorgezögling Juchs aus Guntersblum wegen maediebſtahls. Er gibt zu, in letzter Zeit in der daberbung von Worms fünf Gänſediebſtähle ausgeführt zu JIn allen Fällen iſt es ihm gelungen, die Gänſe in ———— 128 Nlllenen kür Zeltungsinserate Es ist kein Geheimnis, daß die großen amerika- nischen Unternehmen jedes Jahr ungeheure Sum- men zu Reklamezwecken ausgeben. Den ersten Platz im Reklameunkostenetat nimmt das Zeitungs- inserat ein. Nachstehende Tabelle, die von dem be- kannten Me. Clure-Zeitungssyndikat in New Vork orms abzuſetzen. einen Zechbetrug verübt. Er ſchob die Schuld auf ſeine 3 N; f 1 pand⸗ Bensbeie a. d.., 25. Okt. Der Bensheimer Obſtgroß⸗ Frau, die aber von nichts wiſſen wollte. In den meiſten Ja e„ beſong iſt derzeit volauf mit dem Verſand der diesjährigen Fällen käuſchte er den Leuten eine Erbſchaft von 7000 Mark 1188 on den gröpte nten ben, pers reichen Obſternte beſchäftigt. Nicht nur in Kör⸗ vor. Bordne iſt ein Alkoholfker und war deshalb ſchon in]kür Zeitungs- und Zeitschriften-Inserate gezahlten dem pndern fuhrwerksweiſe wird das Oypſt, vorwiegend aus der Anſtalt in Wiesloch. Für ſeine Schwindeleien iſt Bordne Summen: w autertal, nach dem Bensheimer Güterbahnhof gebracht, ledoch voll verantwortlich. Der Einzelrichter. Amtsgerichts⸗ K verda von den Händlern waggonweiſe verladen wird. In der rat Dr. Leſer, verurteilte den Angeklagten zu einer Ge⸗* 8 11 ahnenen Woche gaß es Tage, an denen—10 Eiſene ſamtaefängnisſtrafe von 1 Jahr.— Der aus der Haft vor⸗ een nene Se nehwaggons mit OSoſt verladen wurden. Als geführte, am 10. Auguſt 1886 in Ludwiashafen geborene Schloſ⸗ Postum Cereal Co.(Speisen) 3,5 Mill. 8 dheinfmer unſeres heimiſchen Obſtes kommt vorwiegend das ſer Gottfried F. ſoll am 7. September ds. Is. einem Neu⸗ Lambert Pharmacal Co. Desinfektionsmittel) 3,5 Mill. 9 Betraſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet, aber auch Berlin in bau in der Langerötterſtraße einen Beſuch abgeſtattet und American Tobacco Co.(Zigaretten) 3,3 MilI. 9 acht. aus einem verſchloſſenen Unterkunftsraum verſchiedene Ge⸗ Procter& Gamble(Seife) 3,1 MiIl. 9 auf.Darmftadt. 25. Oktbr. In der Nacht von Samstag genſtände entwendet haben. Hauptſfächlich handelt es ſich um Dodge Motor Co.(Automobile) 3,0 MiIl. 9 ein Efuntag wurde in einer Kleiderfabrit in Aſchaffenburg ein Fahrrad. Zu der Verhandlung waren ſieben Zeugen ge⸗ Liggett& Myers Tobacco Co.(Zigaretten).7 MIll. in der ruch verübt. Einer der beiden Täter konnte noch laden. Erſter Stagtsanwalt Dr. Luppold vertrat die An⸗ I. Brothers(Waschselle. 26 Mill. 8 flachtte Nacht dort feſtgenommen werden; der zweite zing klage..⸗A. Dr. Mar Kauffmann erſucht um Freſſpre⸗ 6 MiI. einer, Am Sonntag konnte dieſer hier in Darmſtadt bei chung ſeines Mandanten. Da die Beweiſe zu einer Verurtet⸗ Qverland Co.(Automoblle) 8 lung nicht ausreichten, beſchloß das Schöffengericht, Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Wolfhard, dem Antrag der Verteidi⸗ gung ſtattzugeben und den Angeklagten unter Uebernahme der Koſten auf die Staatskaſſe Kreinuſorechen. ch. 8 Schwurgericht Waldshut. Das Schwurgericht in Walds⸗ hut verurteilte die Frau Bertha Wagner geb. Schwall von Oberhäuſer wegen Brandſtiftung zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von zwei Jahrenſechs Monaten, auch wurden ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre ab⸗ erkannt. Frau Wagner hatte im November 1925 in Tegernau das Wohnhaus ihres damaligen Ehemannes angezün⸗ det, ſodaß es niederbrannte. Im März 1926 wurde gegen ſie wegen Brandſtiftung perhandelt, ſie wurde fedoch frei⸗ geſprochen. Nach der Wiederaufnahme des Verfahrens wurde ſie nun verurteilt. dandel Gelisbten ermittelt und feſtgenommen werden. Es ünchen ſich um den 21jährigen Schloſſer Alois Rauch aus Diese zehn Unternehmen haben somit häl im letzten Jahre 32¼ Mill. Dollar oder 136% Mill. RAMA. tür Zeitungsinserate susgegeben. t. der ſich ſeit 1925 in hieſigen Logierwirtſchaften auf⸗ Vette zdiauch lebte hier größtenteils vom Betteln. Unter dem Maäz der Geliehten fand man einen großen Karton mit vier in N eln und drei Anzügen, die von dem Einbruch ingeſtenenburg herrührten. Rauch wurde dem Amtsgericht nuchtg alnz, 28. Okt, In der höheren Mäßchenſchule wurde afk ein Einbruch verübt, bei dem die Täter mit Sperr⸗ Aumen und Stemmeiſen arbeiteten. In den Büro⸗ dältnfftr der Direktion wurden ſämtliche verſchloſſenen Be⸗ entw ſſe gewaltſam erbrochen und Geldbeträge daraus ent⸗ den eudet. Die Kriminalpolizei iſt eifrig auf der Suche nach Ey inbrechern, von denen allerdings bis jetzt noch keine gefunden werden konnte. Für das laufende Jahr rechnet man mit einer nicht unerheblichen Steigerung dieser Ausgaben, da die Verschärfung der Konkurrenzverhältnisse in Amerika zu einer intensiveren Zeitungsreklame zwingt. 2— Amtliche Bekanntmachungen 655 Ne U AIbe f˖ Statt besonderer Anzeige. Hanbelsregiſtereinträge ſchrdnkle Lelkung, de auſelin ne. 0 1 Ilb 0 a) vom 24. Oktober 1927: Süddeutſche Seifenhandelsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Alfred Stübel u. Max Zimmermann ſind nicht mehr Geſczäftsführer. Direktor Brund von Büren Generalverſammlung vom 28. September 1927 in Mannheim und Direktor Carl Hoeffler hat die Erhöhung des Grundkapitals um den in Mannheim ſind zu Geſchäftsfühvern be⸗ Betrag von 7140 000.“/ beſchloſſen. Die ſtellt. Erhöhung iſt durchgeführt. Das Grundkapital Dr. Ratzel& Co. Taboratoriumsbedarf, beträgt jetzt 34 675 000.L. Der Geſellſchafts⸗ SHeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ vertrag iſt durch Beſchluß der Generalver⸗ geim. Margot Müller⸗Clemm iſt nicht mehr ſammlung vom 23. September 1927 in den Geſchäftsfübrer. Glastechniker Otto Fritz in 58 4(Grundkapital, Aktteneintellung), 27 Freiburg i. B. iſt zum Geſchäftsführer be⸗ werth iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Karl unn, Kaufmann, Raſtatt, iſt zum Geſchäfts⸗ ührer beſtellt. Zellſtofffabrik Waldhof, Mannheim. Die per Ztr. 4. 70 Mk., bel 10 Ztr. 4. 80 Mk. liefert ins Haus Waldstraße.*4762 Telephon 25 427. Miet-Gesuehe Heute abend entschlief nach langem Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater. Schwiegervater. Bruder und Onkel. Herr 4757 Heinrich Zimmermann Lokomoetlwoführer 8. D. im 62. Lebensdahre. Mannheim, den 28. Oktober 1927 Emil Heckelstr. 20 Im Namen der trauernden Familie: Frau Katharina Zimmermann. Die Beerdigung flndet am Freitag. 28. ds. Mts., nachmittags ½3 Uhr statt. —— Statt besonderer Anzeige. Heute entschlief sanft unsere liebe, gute Mutter und Schwester 4767 Frau Katharina Klein geb. Huwerth im S0. Lebensſahre. Mannheim, den 23. Oktober 1927. Richard-Wagnerstr. 29 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Minna Klein. Die Beerdigung findet in aller Stille statt. — 1 Geſeuſchafterbeſchluß vom 11. leingetragen wird veröffentlicht: ſtellt. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den ktober 1927 in .8 mit einem Zuſatz verſehen. Der Geſchäfts⸗ 5 führer Otto Fritz in Freiburg iſt zur Einzel⸗ vertretung berechtigt, auch wenn mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt ſind. Suberitfabrik Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ heim. Die Prokura des Ludwig Hahn iſt er⸗ loſchen. Dem Karl Hollenbach, Kaufmann, Mannheim, iſt Prokura erteilt. Karl Völkel, Reklameinſtitut und Verlag „Blaue Poſt“, Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. b) vom 25. Oktober 1927: „Gema“ Geſellſchaft elektriſcher Maſchinen!“ und Apparate mit beſchränkter Haftung, Ber⸗ in Mannheim als Zweigntederlaſſung der„Gema“ Geſellſchaft elektriſcher Maſchinen und Apparate mit be⸗ Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter lin, Filiale Mannheim ſchränkter Haſtung in Berlin. Haftung iſt am 14. Januar 1927 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die An⸗ fertigung und der Vertrieb elektriſcher Ma⸗ ſchinen und Appargte, ſowie aller damit ver⸗ bundenen einſchlägigen Geſchäfte. Das Stammkapital beträgt 20 000.J. Geſchäfts⸗ führer ſind Paul Kwiatkowſki, Kaufmann, Reinickendorf, und Felix Kaufmann, Kauf⸗ mann in Nürnberg. Sind mehrere Geſchäfts⸗ [führer beſtellt, ſo erfolgt die Vertretung der Geſellſchaft meinfam. durch zwei Geſchäftsführer ge⸗ Geſchäftslokal: U 1. 16. Als nicht Bekannt⸗ (Stimmrecht) und 28(Hinterlegungsſtellen) abgeändert. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Auf die Kapftalserhöhung werden 200 auf den Namen lautenden Vorzugsaktien Lit. A zu je 700./ und 70 000 auf den In⸗ haber lautenden Stammaktien zu je 100./¼ ausgegeben und zwar die Vorzugsaktien zum Kurſe von 100 und von den Stammaktten 5 000 000 R. zum Kurſe von 20095, die reſt⸗ lichen 2000 000.JI zum Kurſe von 100. Amtsgericht Mannheim F. G. 4. 119 P. Kuhn picnit, Kancern R 4, 15 Tel. 23218 sieh im Maäng feecem age 7 L N N Wissenschaftliche Handlesekunst. Berufsberatung. Charakteranalysen. R. Buttkus, Psychologe 10686 L. 15, 2, I. Sprechstunden=8 Uhr nachm Paſſive Beteiligung mit einer Ein⸗ lage bis 30 Mille an Fabrikat.⸗ od. Handels⸗ unternehmen geſucht. Julius Wolff(R...) Immobilien⸗ und Hypothekenmakler, Mann⸗ heim, 0 7. 22, Fernſpr. 29 826. Ea178 Herrenschneierei Helle dosohfftsrzune ca. 400—500 am, eptl. Hinterhaus, zu mieten geſucht. Angebote mit genauer Darſtellung u. 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