W ——— ö * — Nittwoch, 2. November Ne dennge Der diudreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Faen Poſt monatl,.⸗Af. 2580 ohne Beſtellgeld 1 behaler wielſchaftiichen Verhaltiſſe ach⸗ eſee ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Wire gee 10,20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ b ernſeralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. ſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 dellagen: Sport und Spie!l Aus Seit und Leben ̃ Abend⸗Ausgabe ue Mannheimerõ MannheimerGeneral Anzeiger Mannheimer Srauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 307 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonslzeile 5 Allgem. Anzeigen.40 N. M Nelamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, 1 uſw. u keinen aee für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Nuue Rede des Neichspinanzminiſters Fortſetzung der Ausſprache im Haushaltsausſchuß Beathtenswerte Aufklärungen duueſ Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ſine altsausſchuß des Reichstages ſetzte heute vormittag ei eratungen über die Beſoldungsvorlage mit der all⸗ Tög nen Ausſprache über die Finanzlage des Reiches fort. ſinan, Leicht(Bayr. Volksp.) bezweifelt, ob der Reichs⸗ lahmen iniſter die Beſoldungserhöhung ohne weitere Ein⸗ die wird durchführen können. Der Redner geht dann ban Denkſchriften des Hanſa⸗Bundes und des Reichsver⸗ ſei ei der deutſchen Induſtrie ein. Ein Finanzdiktator dez N orſchlag, der auf Illuſionen beruhe. Die Denkſchrift kerflalchsverbandes bezeichnet der Redner als„leichtfertig, üchlich und gewiſſenlos“. Sie beweiſe das Gegenteil Abr was ſie behauptet.— lelnen. Dr. Fiſcher⸗Köln(Dem!) ſchlägt vor, einen n Schätzungsausſchuß zur Feſtſtellung der Steuern für Are 775 1928 einzuſetzen. Der Ausſchuß müſſe im kleinen ſchen zeraten. Das iſt notwendig, damit die Wirtſchaft klar Wanlabundes der Redner verteidigt dann die Denkſchrift des es.— lereis 8. Dr. Hertz(Soz.): Von allen Seiten wird uns Wſg immend verſichert, daß der gegenwärtige innen⸗ duben Streit um die Auslandsanleihen das große Ver⸗ ker derdes Auslandes zu uns ſtark erſchüttert hat. Der Red⸗ aß erteidigt die Denkſchrift des Hanſabundes und bedauert, Die pes Wort Finanzdiktator zum Schlagwort geworden ſei. largansſnlichkeit, von der bisher die Rede geweſen ſei, ſolle eeen das Recht haben, in unſere Finanzgebarung ugreifen. Reichsſinanzminiſter Dr. Köhler wden befinde mich dem Ausſchuß gegenüber in einer eigen⸗ 1092 Situation. Ich habe mich bemüht, die Schätzungen rms7 und 1928 ſo genau und ſorgfältig aufzuſtellen. wie 1 üglich Trotzdem muß ich mich gegen den Vorwurf ver⸗ dar als hätte ich einen friſierten Etat vorgelegt. ſuger s im engen Kreiſe mit meinen Beamten in ſtunden⸗ lurc Arbeit jede einzelne Etatspoſition durchgedacht und keſprochen, ſo daß wir glauben, tatſächlich voll und ganz dirkſ dem Etat ſtehen zu können. Wir brauchen deshalb en keinen neuen Unterausſchuß, um den Etat prüfen zu Iten Wir werden Ihnen nachweiſen, wie wir zu dieſen L. gekommen ſind. Ueber eine Entſchuldungsaktion zu Kechun der ſchwerleidenden Landwirtſchaft finden Be⸗ ungen unter den Reſſorts ſtatt. Von einer Zins⸗ Der Kampf um die Schule Nit 5 Berlin, 2. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im latretn asausſchuß des Reichstages erklärte der Auſzer Heſſens: Heſſen lehnt den Entwurf ab. Er iſt Alivengswidrig. Die Gemeinſchaftsſchule muß durch deten Beſtimmungen tatſächlich zur Regelſchule gemacht detchf. Die Simultanſchulländer müſſen dauernd beſonders Au stlichtigt werden, in der Weiſe, wie es Heſſen im Reichs⸗ Rirtehnntragt hat. Auch die Definition des geordneten Schul⸗ Nimes muß den Ländern überlaſſen werden, desgleichen die lüer 5 ungen über Schulaufſicht und Schulverwaltung und uſen en Religionsunterricht in den Volksſchulen. Die Mehr⸗ Nuſc ſind gerade für ein Simultanſchulland mit ſehr ſtarker khen ng der Konfeſſionen ſehr hoch. Heſſen muß darauf be⸗ weaben daß ſie in vollem Umfange vom Reich getrocgen Rückgang der Erwerbsloſigkeit kedie Zahl der Hauptunterſtützunasempfänger in der Ar⸗ cogſenunterſtüsung betrug am 15. Oktober 1927 rund ſuün(männlich 265 000, weiblich 64 000) gegenüber 355 000 Momlich 286 000, weiblich 69 000) am 1. Oktober 1927 und „lmännlich 303 000, weiblich 78 000) am 15. September lärg Der Rückgang in der Zeit vom 1. bis 18. Oktober 1927 kpfat rund 26 000 aleich.3 v. H. Die Zahl der Zuſchlaas⸗ waunger(unterſtütungsberechtigte Familienangehörige) iſt geichen Zeitraum von 406 000 auf 369 000 geſunken. Arktuch die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der is lenunterſtützung iſt in der Zeit vom 15. September um 15. Oktober 1927 weiterhin zurückaegangen. und zwar und nd 23 000. Ihre Geſamtzahl betrug am 15. Oktober 1927 9 113 000(männlich 90 000, weiblich 23 000) gegenüber 2 d0(männlich 10g 00d, weiblich 28 000) am 15. September len die Geſamtzahl der unterſtützten Arbeitsloſen hat ſich Wr ach in der Zeit vom 15. September bis zum 15. Oktober Iß von 517000 auf 442 000. alſo um rund 75 000 aleich ahl; H. vermindert. In den kommenden Wochen wird die der unterſtützten Arbeitsloſen infolge der Einſtellung ſheluenarbeiten und anderer ſaiſonmäßiger Einflüſſe mög⸗ erweiſe wieder ſteigen. iun Boberbürgermeiſter Boeß demokratiſcher Wahlkandidat. ahre erliner Montagsblatt will von unterrichteter Seite er⸗ den en haben, daß der Berliner Oberbürgermeiſter Boeß bei leisommenden Reichstagswahlen in ſeinem ſicheren Wahl⸗ als demokratiſcher Spitzenkandidat aufgeſtellt wird. verbilligung iſt mir aber in dieſem Zuſammenhang nichts bekann. Ueber die Ausgleichung des außerordentlichen Etats werden demnächſt Vorſchläge gemacht werden. Auch fu 1929 haben wir uns ſchon den außerordentlichſten Etat über⸗ legt. Der Geſetzentwurf über die Nacherhebung der Ver⸗ mögensſteuer wird dem Reichstag vorgelegt werden. Das Branntweinmonopolgeſetz liegt dem Reichstag be⸗ reits vor. Die Folgerungen aus der Lex Brüning(Lohn⸗ ſteuerſenkung) werde ich entſchloſſen ziehen. Auf die Frage der Vermögenszuwachsſteuer können wir ebenfalls zur Zeit nicht eingehen. Man wird aber bei der Erörterung der übrigen Geſetze auch hierüber ſprechen. An Steuer⸗ rückſtänden hatten wir am 1. April 1927 600 Mil⸗ lionen, am 1. Juli 550 Millionen. Davon wurden aber nur die Hälfte geſtundet, die andere Hälfte iſt ohne Stundung nicht bezahlt worden. Wie hoch die Rückſtände am 1. Oktober waren, ſteht noch nicht feſt. In der Steuerpolitik und Steuer⸗ technik ſind wir noch in einer Uebergangszeit. Es werden ſicherlich dieſe oder jene Steuern noch ausgearbeitet werden bezw. kleinere Steuern ſich beſeitigen laſſen. Die Denkſchrift des Hanſa⸗Bundes habe ich ganz aufmerkſam geleſen. Was ich hierin für ſo gefährlich halte, iſt der Tenor, der unſere Wirtſchaft ſo darſtellt, als ob ſie zuſammenbräche. Ich bitte da⸗ her eine ſolche Kritik ſchon mit Rückſicht auf das Ausland ein⸗ zuſchränken, um nicht dem Vaterlande hierdurch zu ſchaden. Von der Dringlichkeit der Reform der Verwaltung iſt das Kabinett durchaus überzeugt. Steuerſenkung iſt auch unſer Wunſch. Auch hierüber werden demnächſt Vor⸗ ſchläge gemacht werden. Dem Wunſche, eine Aufſtellung über die Vermögensverhältniſſe des Reichs in der Form der ſogenannten eingefrorenn Kredite zu erhalten, wird bei der Etatberatung entſprochen werden. Was die grundſätzliche Aenderung des Liquidationsſchäden⸗Schluß⸗ geſetzes angeht, ſchweben zur Zeit noch Verhandlungen über eine Finanzierung. Was die Rückſtände an Zigaret⸗ tenſteuer anbelangt, ſo hat Staatsſekretär Dr. Popitz die 40 Millionen Reichsmark nicht als verloren bezeichnet. Auch auf dem Gebiete der Zigarettenbeſteuerung werden neue Vor⸗ ſchläge gemacht werden. Zuſammenfaſſend wiederhole ich, daß wir nicht aus irgend einem außerhalb der Sache liegenden Grunde die Etatſchätzungen für 1927/8 vorgenommen haben, ſondern daß ſie ſo geprüft ſind, wie es unſere Pflicht er⸗ forderte. Darauf vertagte der Ausſchuß die Weiterberatung auf Donnerstag vormittag. Ein Staatskommiſſar für Repaxationsfragen? Berlin, 2. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Berliner Mittagsblatt bringt längere Erzählungen über das angeblich beabſichtigte Staatskommiſſariat für Reparations⸗ angelegenheiten, die nach unſerer Kenntnis auf Kombinatio⸗ nen beruhen. Richtig iſt nur ſoviel, daß die Angelegenheit vorläufig in keiner Weiſe entſchieden iſt. Es iſt noch nicht ſicher, ob gegen den Widerſpruch des Finanzminiſters das neue Amt überhaupt geſchaffen werden wird, und es ſteht auch nicht feſt, ob, wenn es dazu käme, man Dr. Bergmann mit dem Amte betrauen wird. Von anderer Seite wird uns be⸗ richtet, daß, wie auch der demnächſt zu erwartende Kabinetts⸗ beſchluß in dieſer Angelegenheit ausfallen möge, die Schaffung eines ſogenannten Reichskommiſſariats für Reparationen nicht in Frage komme. Angeblich war das auch nicht beab⸗ ſichtigt geweſen. Die organiſche Zuſammenfaſſung dieſer An⸗ gelegenheiten in einer Hand, könnte lediglich in der Form er⸗ folgen, daß im Reichsfinanzminiſterium, das bekanntlich in den Reparationsangelegenheiten für das geſamte Kabinett federführend iſt, eine beſondere Referentenſtelle eingerichtet würde. Dieſer würde dann auch die Aufgabe zufallen, die Vertretung des Finanzminiſters bei den laufenden Erörte⸗ rungen mit dem Reparationsagenten, ſofern ſie nicht von grundſätzlicher Bedeutung ſind, zu übernehmen. * Der für heute nachmittag angeſetzte Miniſterrat wird, wie wir hören, keinen offiziellen Charakter tragen, es wird nur zu einer unverbindlichen Fühlungnahme der an den Re⸗ parationsfragen intereſſierten Miniſtern in Gemeinſchaft mit dem Reichskanzler kommen. Die Kabinettsſitzung findet erſt morgen ſtatt. Dort ſoll, wie wir hören, über die deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen verhandelt werden. Der Kampf um die Macht in Polen Die polniſchen Rechtsparteien, d. h. die Chriſtlich⸗Natio⸗ nalen. die Konſervativen und die Nationaldemokraten, haben durch einen beſonderen Ausſchuß ein Programm ausarbeiten laſſen, auf Grund deſſen ſie den Kampf gegen die jetzige Regierung führen. Einer der Hauptpunkte dieſes Programms iſt die Aufhebung des allgemeinen Wahl⸗ rechts und die Einführung eines Klaſſenwahlrechts, beſonders bei den Kommunalverbänden. Außerdem ſollen dadurch die politiſchen Rechte der Minderheiten weiter geſchwächt werden. Maximilian Harden Von Richard Bahr Auch der tote Maximilian Harden hat eine ſchlechte Preſſe. Den Lebenden hatte man, ſolange er auf der Höhe ſeines Einfluſſes ſtand, am liebſten totgeſchwiegen. Wenn man es nicht vorzog, ihn wegwerfend„einen Harden“ zu nennen, der eigentlich Iſidor Wittkowsky hieße.(Iſidor aber hatte er nie geheißen, immer Felix, wie ſein Bruder Richard Witting ihn bis an ſeinen Tod zu nennen pflegte. Und als vierzehn⸗ jähriger Bub ſchon hatte er, wie ich empfand: aus Ueber⸗ zeugung, die Taufe genommen.) Nun, da ihn nach düſteren und verdüſterten Altersjahren ein raſcher unerwarteter Tod hingerafft hat, lieſt man in manchen Blättern: der Maxi⸗ milian Harden ſei im Grunde zeitlebens ein unbeträchtlicher Schmierfink geweſen. Sicher, dieſer bis zur Unberechenbar⸗ keit Leidenſchaftliche hat viele Angriffsflächen geboten. Bot ſie mit den Jahren, die ihm kein eigentliches Reifen und Wachſen brachten, immer mehr. Er war ganz unzweifelhaft ein glühender Patriot geweſen. Und ſchrieb nun doch in amerikaniſche und holländiſche Zeitungen Artikel, die alles Deutſche herabzerrten und verläſterten. Er hatte bei Kriegs⸗ beginn ſich für Annexionen erhitzt und wurde etwa um des Krieges Mitte ein Wilſon⸗Schwärmer und verbiſſener Pazifiſt. Ich vermute: aus Familienſinn, nach dem Schlachtentod ſeines älteſten Neffen, der auch den Vater Wit⸗ ting, den Bankenbeherrſcher und einſtigen Miniſtrablen dey Bülow⸗Zeit, bis in die Nähe der Liebknecht und Hugo Haaſk trieb. Und er konnte, wenn alte Freundſchaft in die Brüche ging, Leute, mit denen er Jahre und Jahrzehnte lang in engſter Gemeinſchaft gelebt hatte, mit bedenkenloſem Haß und abſtoßenden Indiskretionen verfolgen. Sogar, was ſein eigentliches Metier war, das Schreiben(als Schauſpieler war er nie über ein beſcheidenes Mittelmaß hinausgelangt), hatte er ſchließlich verlernt. In den letzten Jahren vor ihrem Eingehen ſchrieb er— nicht bloß, weil die Mitarbeiter ſich ab. gewandt hatten, mehr wohl aus Sparſamkeit inmitten der Inflation, die ſein Beſitztum auffraß— ſeine„Zukunft“ Heft für Heft von der erſten bis zur letzten Zeile allein. Dieſe Hefte waren und ſind kaum noch zu leſen. Aber einmal hatte Harden ſchon ſchreiben gekonnt. Glänzend, hinreißend, in einem durchaus ſelbſtgeſchaffenen, zunächſt keineswegs mani⸗ rierten Stil. Zumeiſt biſſig, wie das Polemiſche an ihm ja wohl auch ſonſt das Stärkſte war. Doch wo der Gegenſtand dazu angetan war, auch zart, innig, mit der Fähigkeit, aufzu⸗ blicken und zu verehren. So iſt Harden zu einem der beſten Eſſayiſten geworden, die wir Deutſche überhaupt hervor⸗ gebracht haben. Die unter dem Titel„Köpfe“ heraus⸗ gegebene Ausleſe aus ſeinen Aufſätzen, wenigſtens die erſten Bände werden immer zu den feinſten Stücken deutſcher Proſa gehören. Nun ſagt man: ſein Lebenswerk wäre zerronnen. Er hätte nur niedergeriſſen, nicht aufgebaut. Fragt ſich zunächſt, ob es die Aufgabe des Publiziſten überhaupt iſt, aufzubauen. Ob deſſen, vielleicht leidvolle, Sendung nicht darin ſich er⸗ ſchöpft, anzuregen, wenn man ſo will, Samenkörner auszu⸗ ſtreuen. Aber hat Maximilian Harden am Ende nicht doch einen guten Kampf gekämpft? Von dem Augenblick an, wo der entamtete Bismarck Gefallen fand an dieſem klugen, ſar⸗ kaſtiſchen, ſelbſtbewußten und auf ſeine Weiſe doch beſcheidenen Beobachter des Zeitgeſchehens bis zu dem Tage, da im Krieg, den er mit unheimlicher Klarheit hatte heraufziehen ſehen, das Schickſal des nur allzu wilhelminiſchen Deutſchland ſich erfüllte? Vielleicht hätte er, ſelbſt als Schreiber, noch andere Lebens⸗ möglichkeiten gehabt. Denn mit den Jahren war er ein mächtiger Mann geworden— mächtiger als je ein anderer aus der Zunft— und nach ſeiner ſchlichten Villa im Grune⸗ wald wanderte nicht nur der wider ſeinen Willen verab⸗ ſchiedete Holſtein. Pilgerten auch, bisweilen wie Nikodemus bei der Nacht, gelegentlich auch ſehr öffentlich, Männer von Einfluß und Gewicht in den damaligen„Sphären“. Harden blieb bei ſeiner Ueberzeugung. Er ſtritt für ſie, doch er wußte, in Feſtung und gerichtlichen Torturen, auch für ſie zu leiden. Es war ſchließlich doch nichts Geringes, als ein⸗ zelner, der keine Partei für ſich hatte und alle miteinander ſchon kränkte und gegen ſich aufbrachte, aufzuſtehen wider Wil⸗ helms II. Kaiſermacht und der Nation, die inmitten von Klingklanggloria den Warner nicht hören mochte, immer wieder zuzurufen: die Straße, die ihr, Hurra jubelnd und mit billigem Troſt Euch abfindend, zieht, führt in den Abgrund. Harden hat manchen femininen Zug gehabt. Dies, ſcheint mir, war ein ausgeſprochen männlicher. Auch noch in den Nachrufen hat man Harden vorgeworfen: er hätte durch ſeinen Feldzug gegen Philipp Eulenburg die Deutſchen vor aller Welt bloßgeſtellt und ſo zu der Feindſelig⸗ keit beigetragen, die ſich hinterher im Weltkrieg gegen uns entlud. Iſt ſolche Schlußfolgerung vielleicht nicht doch zu kühn? Philipp Eulenburg hat inzwiſchen an dem Tübinger Hiſtoriker Johannes Haller ſeinen Retter gefunden. Auch Eulenburgs eigene Denkwürdigkeiten ſcheinen zu erweiſen, daß ſein Einfluß auf den Kaiſer nicht ſo verhängnisvoll war, wie Harden angenommen hatte. Und dann iſt der Lieben⸗ berger tot und hat ein ſchweres Sterben gehabt. Aber auch wenn Harden in dieſem Fall geirrt hätte und Unrecht getan, war es nicht nützlich, daß er bei der nämlichen Gelegenheit auch die Heidengreuel der Hohenau und Lynar ans Licht zog? Und dieſer abſcheulichſten Form der Soldatenmißhandlungen 00 Ende ſetzte? Gerade das aber hat man offenbar ver⸗ geſſen. Alles in allem: dieſer Maximilian Harden war kein aus⸗ geklügelt Buch. War wirklich ein Menſch mit ſeinem Wider⸗ ſpruch. Vielleicht, im tiefſten Grunde, ſogar ein ſehr unglück⸗ 2. Seite. Nr. 307 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) eeeneme t 9²7 Mittwoch, den 2. November 19 licher Menſch. Seit rund zehn Jahren hatte ich Harden nicht mehr geſehen. Als er im Krieg ſeine Wandlung erfuhr, habe 175 ihn nicht mehr verſtanden und bin ſeither ihm fern ge⸗ blieben. Aber ich werde ihm nie vergeſſen, daß er in Tagen des Ungemachs und ſeeliſcher Nöte mit viel Takt und ehr⸗, licher Freundſchaft mir beigeſtanden hat. Das Bild, das ich von Härden, dem Menſchen und dem Plauderer, mit fort⸗ genommen hatte— dem charmanteſten Plauderer, den, neben dem Fürſten Bülom, wir vielleicht beſaßen, weshalb es auch Fein Wunder iſt, daß die beiden in den letzten Jahren ſich — iſt mir ſo ungetrübt geblieben. Maltzaus Nachfolger ernannt? Berlin, 2. November. Von unſerem Berliner Büro.) Als möglicher Nachfolger Maltzahns in Waſhington wird Herr don Prittwitz und Gaffron genannt, der ſeit ver⸗ ſchiebenen Jahren als Botſchaftsrat bei der deutſchen Bot⸗ chaft am Suirinal wirkt. Etwas Genaues läßt ſich im Agenblick nicht feſtſtellen. Die Wahrheit iſt wohl, daß zur eit noch um den Poſten in Waſhington lebhaft hinter den Kuliſſen gerungen wird. Erneut auftauchende Gerüchte wollen Wiſſen, daß ſowohl der bisherige deutſche Geſandte im Haag, Freiherr von Lucius, wie Dr. Ohlshauſen, der deut⸗ ſche Geſandte in Belgrad, demnächſt ausſcheiden werden. „Lokalanzeiger“ und„Voſſiſche Zeitung“ behaupten heute, daß die Entſcheidung über die Nachfolge Maltzahns bereits zu Gunſten des Dr. von Prittwitz und Graffon getroffen ſei. Auch das Agrement für ihn wäre bereits nachgeſucht und in der zweiten Hälfte der Woche nach Dr. Streſemanns Rück⸗ kehr nach Berlin, würde die Ernennung erfolgen. Nach dem 2Lokalanzeiger“ würde zu Gunſten des plötzlich in den Vor⸗ Jergrund Gerückten angeführt, daß Herr von Prittwitz auf Wirtſchaftspolitiſchem Gebiet ſehr befähigt und durch ſeine rau, eine geborene Gräfin Strachwitz ſehr vermögend ſei. Das Letztere trifft zu, über das Erſte fehlt das Urteil. In Rom hat man von Herrn von Prittwitz nicht gerade den Ein⸗ druck, daß er Berge einzureißen verſtehe. Auch ein gewiſſer Ariſtokratiſcher Standesdünkel ſchien ihm nicht ganz fern zu liegen. Herr von Prittwitz iſt noch ein verhältnismäßig jun⸗ der Mann. Er iſt erſt 43 Jahre alt. Seine früheren Stationen ſiud Waſhington, Petersburg und Trieſt. Zwiſchendurch war Er im ber letzten Kriegszeit und dann auch noch nach dem Zu⸗ ſammenbruch in Berlin in der Reichskanzlei 55 Ein weiteres Telegramm unſeres Berliner Büros beſagt: Fr Meinungen verdichten ſich, daß in der Tat Herr von rittwitz mit dem Botſchafterpoſten in Waſhington betraut ſoll. In einigermaßen mit den Perfſonalien vertrauten reiſen ſchüttelt man zu dieſer Wahl den Kopf. Aber die — 17 liegen wohl ſo, daß keiner von denen, an die man zu⸗ nächſt gedacht hat und vielleicht die die Berufeneren gewefen wären, die Waſhingtoner Botſchaft hat übernehmen wollen. Herr von Prittwitz war geſtern in Dresden mit dem Reichs⸗ außenminiſter zuſammen und iſt dann mit ihm nach Berlin Neuerdings taucht auch noch die Kandidatur des eutſchen Borſchafters in London auf, der jahrelang in Wa⸗ ſhington ale Botſchaftsrat tätig geweſen ſein ſoll. Der Temps“ zu Rußlands Abrüſtungswillen Der Leitartikel des„Temps“ beſchäftigt ſich mit der von Eſchitſcherin in Genf angekündiaten Beteiligung Rußlands an der nächſten Abrüſtungskonferenz. Man dürfe darin keines⸗ ſalls ein Anzeichen dafür ſehen. daß Rußland demnächſt ſeine Zulaſſung zum Völkerbund beantragen werde. Vielmehr ſei anzunehmen, daß es. ſich um einen Verſuch handele, aus der Jſolierung herauszukommen, in der die Sowjetunjon zu er⸗ kticken drohe. Seit dem Fehlſchlagen der ruſſiſchen Politik in hina, dem Bruch der Beziehungen zwiſchen England und ußland und dem mit dem Rakowski⸗Falle zuſammenhängen⸗ den Schwierigkeiten zwiſchen Paris und Moskau, ſei es klar eworden, daß die Sowjets in internationaler Beziehung ark an Boden verloren hätten. Sie müßten irgend einen Scheinerfolg erzielen und hofften vielleicht, gegen den eng⸗ Aſchen Einfluß in Genf wirkſamer als anderswo manövrieren zu können. Wenn auch allein vom Standpunkt der Abrüſtung Lus geſehen ein augenblickliches Intereſſe daran beſtehe, daß Rußland an den Arbeiten der am 30. November zuſammen⸗ retenden vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion teilnehme, o ſei ſes doch ein großer Irrtum, zu glauben, daß dadurch dieſe Arbeiten erleichtert würden. denn alles deute darauf hin, daß die Sowietregierung ſich dem deutſchen Standͤunkt anſchließen werde der bekanntlich die allgemeine Abrüſtung Anter denſelben Bedingungen fordere, unter denen Deutſch⸗ land durch den Friedensvertrag entwaffnet wo⸗den ſei. Die Jubiläumsfeier in Moskau. Zu der 10⸗Jahrfeier der ruſſiſchen Revolution, die am 6. November beginnt, wer⸗ Den insgeſamt 1150 ausländiſche Gäſte erwartet. Am erſten Tag werden mehrere Inſtitute und Betriebe eingeweiht. Die Feſtkundgebungen erreichen am 7. November ihren Höhepunkt Ait einer großen Parade der Roten Armee. Muſikverein Mannheim „Der verlorene Sohn“—„König David“ Am e Allerheiligen hatte der„Muſikverein“, verbün⸗ det mit 25 Singchor des Natio eaters, dem Orcheſter das noch ein wahres Hoftheater⸗Orcheſter geblieben iſt), dem Ktrchenmuſtkditrektor Arno Landmann, der die Orgel treff⸗ lich bediente, dem Sprecher Generalintendant Karl Ebert (Darmſtadt) und vier Soliſten einen großen Erfolg. Dieſer Erlolg iſt der Geſamtleitung des Genkralmuſikdirektors Rich Lert zugute zu ſchreiben. Richard Lert, ein Eklektiker, hat das gewiſſe„Etwas“ für Arthur Honeggers„König Da⸗ .. Er hat in den letzten Jahren allerlei hinzugelernt, zum Eklektiker iſt der„Effektiker“ gekommen; dieſe beiden haben lich alsdann mit dem tüchtigen, erfahrenen Theaterkapell⸗ Ateiſter vereint. Dem„Muſikrerein“ hat dieſe Ver⸗ einigung überaus vielen Gewinn gebracht. Die ſchweren(aber dennoch ſangbar geſetzten) Chöre hatten Schwung, das Orcheſter mit ſeinen zwei Harfen(die hier nicht jede Großſtadt beſitzt) Diskretion und Klangſchön⸗ Heit, und die vier Solopartien: Guſſa Heiken, die damit zum Lrſten Male hier in einem Oratorium ſang, Erna Schläter, en Tranſky(von der preuß. Staaksoper Berlin) und Sibßney de Fries gaben nicht allein ihr Beſtes, ſondern auch kecht Gutes. Die ſchwierige, zum Teil melodramatiſch unter⸗ malte Sprechpartie, vertrat der genannte Generalintendant it ſchöner Sprachtechnik und eindringendem Verſtändnis. Wir müſſen Karl Ebert als einen weſentlichen Vermittler des großen Erfolges, den„König David“ errang, mit beſonde⸗ ker Anerkennung nennen. Wir kommen hier zum Kern der Sache, zu der drama⸗ liſchen Dichtung von Reng Morax; ſie gibt uns Saul, Da⸗ vid und Jonathan, Davids Sünden, ſeinen Tod und die Krö⸗ nung des großen Salomo in ſchöner Sprache wieder und bringt uſtk unerwartete Hilfen. Ohnehin ſcheinen dieſe dem „Buche der Könige“ entnommenen Schilderungen vielen unſe⸗ ter Zeitgenoſſen neu zu ſein. Und ſo mag das alte Teſtament ieder den Reiz der Neuheit gehabt haben. Was ſtker die Ruf ik zu ſagen iſt, hat meine Einführung vom 28. Oktober brausgenommen. Alle Wirkungen ſeiner Vorgänger namenflich der Linie Gounod⸗Saint⸗Sasns), alle keuen Künſte der Ganztonleiter, der Quarten, der Boppel⸗ pnarten, der neuen Kadenzierungen finden ſich hier wieder. ber nicht zuſammengefert, ſondern in natürlichem Wurf, oft fließender Melodik, in geſanglichem Stil, in intereſſanter rcheſterſprache. Hier finden unſere beiden Harfner(Joh. tegm ann und A. Lindner) neue Felder der Bekäti⸗ andererſeits müſſen wir die meiſterlichen Fugati des Deutſch⸗rumäniſche Veſprechungen Zu Meldungen über die bevorſtehende Entſendung einer deutſchen Delegation nach Rumänien, wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt: Bekanntlich hat Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann bei ſeinem letzten Aufenthalt in Genf eine Reihe von Beſprechungen mit dem rumäniſchen Außenminiſter Titulescu abgehalten, an denen auch verſchiedene Male der rumäniſche Miniſterpräſident Bratianu teilnahm. Dieſe Be⸗ ſprechungen dienten der Wiederanbahnung jener deutſch⸗ rumäniſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die im Frühjahre d. J. abgebrochen wurden, da die Regierung Ayverescu geſtürzt worden war. Im Anſchluß an die Genfer Beſprechungen iſt der Gegenſtand auf diplomatiſchem Wege weiter behandelt worden mit dem nunmehrigen Ergebnis, daß vorausſichtlich bereits in nächſter Zeit ein deutſcher Unterhändler nach Rumänien reiſen wird. Die Genfer Wirtſchaftskonferenz Der Präſident der Regierungskonferenz für die Auf⸗ hebung der Verbote und Beſchränkungen der Ein⸗ und Aus⸗ fuhr, der frühere holländiſche Außenminiſter, Coliijn, gab am Dienstag in Genf vor der internationalen Preſſe eine Er⸗ klärung über die Arbeiten der Konferenz ab. Der Entwurf der Konvention enthalte nunmehr anſtelle der genauen Faf⸗ ſung der Ausnahmeartikel 4 und 5 einen Zufatzparagraphen, in dem die proviſoriſch zugelaſſenen Ausnahmen bezeichnet werden. Dies ſei einer allgemeinen Faſſung der Ausnahme⸗ paragraphen 4 und 5 vorzuziehen geweſen, um Mißbräuchen nicht weiter Tür und Tor offen zu kaſſen. Dieſe Ausnahmen, auf die die einzelnen Länder Anſpruch erheben, müſſen nun⸗ mehr vor dem 1. Jebruar nächſten Jahres geltend gemacht werden. Die Unterzeichnerſtaaten ſollen die Möglichkeit haben, die Konvention mit Ende 1930 zu kündigen. Man hofft, daß die Konferenz am Samstag oder ſpäteſtens Montag ihre Ar⸗ beiten beenden und zur Unterzeichnung des Schlußprotokolls ſchreiten wird. Zum Abſturz des Junkerspiloten Plauth Mit dem gemeldeten Tobesſturz des iplomingenieurs der Junkerswerke Karl Plauth verliert die deutſche Luft⸗ fahrt einen ihrer befähigtſten Vorkämpfer. 27. Auguſt 1896 in Kaiſerslautern als Sohn des Land⸗ ban e Wilhelm Plauth geboren. Von Ende Sep⸗ ember 1914 bis November 1917 war er als Pionier, von Dezember 1917 bis Kriegsende in der Fliegertruppe an der Front. Plauth hat 16 feindliche Flieger abgeſchoſſen. Er ver⸗ heiratete ſich im Jahre 1921 mit der Tochter des Juſtizrats Groß aus Zweibrücken. zwei Söhne und eine Tochter. Der Verſtorbene war nicht nur ein vorbildlicher Pilot, ſondern auch ein hervorragender Konſtrukteur. Als techniſcher Mitarbeiter im Hauptbüro von Prof. Junkers war er in hohem Maße an der Entwicklung der letzten Junkersflugzeugtype beteiligt. Die Vorbildung bei ſeiner Tätigkeit im Flugzeugbau erwarb er ſich durch das Studium des Maſchinenbaufaches an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, an der er 1920 das Diplomingenieur⸗ examen beſtand. Kleine polikiſche Mitteilmgen Die Anleihe⸗Beratungsſtellen — Berlin. 2. Nov. Wie wir aus parlamentariſchen Krei⸗ ſen erfahren. werden die Anleihe⸗Beratungsſtellen bereits in den nächſten Tagen ihre Tätigkeit wieder aufnehmen, und zwar nach den verſchärften Richtlinien, da die den Ländern geſetzte Friſt am 29. Oktober abgelaufen iſt, ohne daß die Länder von ihrem Einſpruchsrecht gegen die verſchärften Beſtimmungen Gebrauch gemacht haben. * Einladung Schwarzbards nach Amerika. Der ſoeben freigeſprochene Mörder Petljuras, Samuel Schwarzbar d, hat von dem amerikaniſchen Hotelbeſitzer Max Bernſtein eine Einladung in die Ver. Staaten erhalten. Bernſtein erklärte ſh bereit, alle Koſten der Reiſe und des Aufenthalts zu ragen. *Die Indianer beten wieder zu Manitu. Aus Mon⸗ treal wird gemeldet, daß die Vertreter mehrerer Indianer⸗ ſtämme, darunter die der Irokeſen, Mohaes, der Oneida, Onandegas, der Konjugas und der Sanacas auf einer Kon⸗ ferenz beſchloſſen haben, das Ehriſtentum wieder aufzugeben. Der Gott der Weißen, erklärten ſie, habe ihnen nur Unglück gebracht. Man habe ihnen ihr Leben, ihre Freiheit und ihre Rechte genommen und ihnen nichts gelaſſen. Die Indianer werden jetzt wieder zu ihrem alten Manitu⸗ kult zurückkehren. franzöſiſchen Tonſetzers loben. Und ſeine Kunſt, zur rechten Zeit aufzuhören! Der Schlußchor war in dieſem Sinne die wahre Krone von„König David“. Es iſt nicht angebracht, am Tage Allerſeelen die deutſchen eale gleichſam aus der alten guten Stube hervorzuholen. enn wir hatten geſtern franzöſiſche Müſik zu hören. Sie ſind beide ganze Pariſianer, der ſunge Claude Debuſſy der 1884 mit ſeiner Kantate den Staakspreis(den„Römer⸗ Preis“) gewann, wie der nunmehr„arrivierte“ Arthur Ho⸗ negger, der die große Muſikmode von Paris 15 Paris iſt Oper; die franzöſtſche Muſik hat bis zu Berlioz(1827) wenig ſymphoniſche Kunſt gepflegt, die musjag saera ſchon gar nicht, So iſt„Der verlorene Sohn“ ſchon in der„Textur“ Konzertoper(oder Opernkonzert, wie man will). Uns fehlte der deutſche Text, uns fehlte bei„KFönig David“ die rechte Proſodie der deutſchen Uebertragung, uns verlangte nach einer Wiederholung beider Werke Denn daß ein Publikam dergleichen nicht in ſich aufnehmen kann, wenn es kaum die Ueberſicht gewonnen hat, wollen wir doch einmal feſthalten. Wir bitten in dieſem Sinne um eine baldige Wiederholung. Zu Volkspreiſen! A. Bl. — Kränze Von Ernſt Edgar Reimeérdes Nach altem Brauch ſchmücken wir am Feſt der Toten die Grabhügel unſerer Entſchlafenen mit Kränzen aus Tannen, Cypreſſen, Efeu, Lorbeer oder anderem Grün, wie man ſie einſt(ſeit Beginn des Mittelalters) mit Rosmarin ſchmückte, aus dem lange Zeit auch der Brautkranz gewunden wurde, bis die Myrte, der Baum der Venus, an die Stelle trat. Ros⸗ marin war in germaniſch⸗heidniſcher Zeit Freya und Holda geweiht, die die Geiſter der Verſtorbenen in die Unterwelt ge⸗ leiteten.— Von unſeren Urahnen iſt es nicht bekannt, daß ſie den Toten Kränze weihten; wir wiſſen aber, daß das alte Kulturvolk der Aegypter ihnen ſolche mit in den Sarg gab. Bei Königsmumien hat man ihre Ueberreſte gefunden. In dieſen Kränzen herrſcht die heilige Lotusblume vor, die den Aegyptern das war, was uns die Roſe iſt, von ihnen kommt uns die erſte Kunde von den Blumen und ihrer Pflege, ſowie von der Kranzbinderei. Liebende beſchenkten ſich mit Lotus⸗ blüten, die Frauen trugen ſie als Schmuck, man bot ſie den Gaſtfreunden als Willkommengruß dar, ſetzte ihnen Kränze daraus aufs Haupt und hing ſie ihnen um den Hals. Von den Aegyptern lernten die Griechen, die als Eroberer ins Land kamen, die Sitte des Blumenſchmucks kennen. Man Plauth war am Dd Er hinterläßt außer ſeiner Frau D wand Kränze aus Blumen, namentlich Roſen, wohlriechenden Deutſche elevae im Am Freitag, 4. November, abends 8 Uhr, findet Hanſaſaal der Harmonie, D 2, ein Lichtbildervortrag von Landtagsabg. Wilſer 1415 über:„Von Genua nach Manila und die PhI 5 pine 1* ſtatt und ſind hierzu unſere Mitglieder frernh. eingeladen. Eintritt frei. Der Bor Veginn des Moroprozeſſes Veybebran, Vor dem Schwurgericht in Breslau begann heute( wochf vormittag der Prozeß gegen den Regierneg un v. Heydebrand und der Laſa, der beſchrone un ſeine Frau des perſönlichen Vortetls willen mit Vor achdem Ueberlegung getötet zu haben. Der Angeklagte war, u Witwe ſeine erſte Ehe geſchieden war, in zweiter Ehe mit bei des Rittergutsbeſitzers v. Zobeltitz auf Gut Elzten Goal⸗ Guhrau ſeit 1925 verheiratet. Nach dem Tode ihres erſt unzigen ten hatte Frau v. Zobeltitz, zumal nach dem Tode ihres ſich Kindes, ihr Gut mit großer Tatkraft verwaltet, ein⸗ auch nichts änderte, als ſie die Ehe mit dem Angeklage achen gegangen war. Die Che ſoll aus dieſen und anker wurbe nicht ungetrübt geweſen ſein. Am 14. Oktober 19 Bett 10l dann Frau v. Heydebrand mit einem Kopfſchuß im aufgefunden. te, n Gegenſatz zu der Anklage behauptet der Beſchun dei daß ſeine Frau Selbſtmord begangen habe. ite du Teſtamentseröffnung ſtellte ſich heraus, daß der Gaterbt gunſten eines Neffen der Toten vollkommen en. Hebde⸗ worden war. Dieſes Teſtament wurde von Herrn 9. bNer⸗ brand angefochten, der den Pflichtteil von dem großen por⸗ mögen ſeiner Gattin forderte. Tatzeugen ſind keſgelgden handen. Die Anklage ſtützt ſich auf Indizienbeweiſe. bfagte ſind etwa 50 Zeugen.— Zunächſt wurde der Ange ber das vernommen, der ſeinen Lebenslauf ſchilderte und ü ptigen Verhältnis zu ſeiner Gattin ſprach. Er habe nicht die 151*5 Kenntniſſe beſeſſen, um das Gut bewirtſchaften zu chtliche eshalb babe er mit ſeiner Frau eine vermögensre 8 den Abmachung getroffen, wonach dem Regierungsrat ſallten. Einkünften des Gutes 12000 Mk. im Jahr zuſtehen mmen. Es ſei ſehr ſchwer geweſen, mit ſeiner Frau auszukomme Wegen der Rente ſei es zu Streitigkeiten gekumeen chließ⸗ das Geld nicht mehr erhalten habe. Seine Frau habe uderen lich erklärt, ſich ſcheiden laſſen zu wollen, da ſie in anſehten ingen nicht mit ihm harmonierte. Schließlich 1 na die Eheleute auch getrennt, verſöhnten ſich abe den Angaben des ece 850 am 13. Oktober, Tage vor dem Tode der Frau. Die Staatsanwaltſchaft hatte nach der belegn lichen Unterſuchung Einſtellung des Verfahrens 50 tragt. Die Beſchlußkammer ſtellte ſich jedoch auf eine deren Standpunkt, ſo daß das Hauptverfahren wegen eröffnet worden iſt. Letzte Meloungen Das Schiff des Grauens 7 — Newyork, 2. Nov. Der amerikaniſche Dampfer 1 0 areth Dollar“ ſtieß an der pazifiſchen Küſte bei Seat arr 5 hilflos treibenden japaniſchen Fiſchkutter„Ruopern un⸗ Den Zollbeamten des Hafens und den Aerzten fiel 5 eimlicher Geſtank auf und bei ihrem Vordringen Men⸗ ſtießen ſie auf Knochenreſte, die ſich als den in ſchenknochen erwieſen. Zwei Mann der Beſatzung wur 175 ſchel⸗ annähernd mumienhaftem Zuſtand wahnſinnig aufgefun Steben oder acht andere Beſatzungsangehörige ſind 15 nend von den Ueberlebenden allmählich aufgefreſſen w de Das Schiff hatte mehr als ſechs Monate auf Ozean treibend zugebracht. je e Inn Völkessunbssefretartat ſind von der larteniceh Regierung vier Verträge zur Regiſtrierung eingerei de m zniem den. Es handelt ſich um die Verträge mit Spanien, Rumän Ungarn und mit dem Yemen. 1 Durchſchwimmung der„Straße von Gibraltar“ ne amerikaniſche Geſellſchaft hat die engliſche Kanalſchwirſuch 5 Mercedes Gleitze verpflichtet, im Dezember den Ver 18 unternehmen, die„Straße von Gibraltar“ von Tanger cten überſchwimmen. Die ihr aus dieſem Verſuch und Auftr ſollen mehreren Filmen zur Verfüanna geſtellten Gelder ittel⸗ einem von ihr geſchaffenen Fonds zur Unterſtützung m loſer Männer und Frauen Londons zufließen. Kräutern wie Majoran, Salbei und Tymian, ſowie aus ſchen beer⸗ und Myrtenzweigen. Kränze wurden dem ſiegr malt Feldherrn und den Siegern im Wettkampf verliehen, hrachte ſte auch den Göttern als Opfergabe dar und ſ upttes ihre Statuen damit. Apollo gebührte der Lorbeer, rüchte das Eichenlaub, Bagcchus Weinlaub, Jund weihte man baum⸗ und Blätter des Granatbaumes und Minerva Oe zmeige. Bei feierlichen Gelegenheiten, Gaſtmählern alm. er⸗ man mit Vorliebe goldene Kränze.— Von den Griechen 3 nahmen die Römer die Sitte der Kränze; wie Pline regs; richtet, kannte man im alten Rom anfänglich nur durch Krien taten erworbene Kränze, ſpäter wurden ſie allgemein auez. galten lediglich als Schmuck bei Männern und Ir dar⸗ Plinius erzählt auch, daß man den Verſtorbenen Blumſh mten brachte, desgleichen Plutarch. Um die Aſchenurnen beri ze in Toten ſchlangen ſich bei der Beſtattung manchmal Kräng ſo großer Zahl, daß die Urne völlig darunter verſchwan lter⸗ Als Grabſchmuck fanden Blumen und Kränze im 5 ein tum bereits ebenfalls Verwendung. Wie im Mittelaſef den Strohkranz als Zeichen höchſter Schmach, ſo galt 3 alz Römern neben dem Lorbeerkranz ein Kranz aus auf größte Auszeichnung für Kriegsruhm, er wurde nu poll⸗ Senatsbeſchluß hin verliehen, wenn ein Feldherr eine wohl kommenen Sieg über den Feind davongetragen hatte. barſten ohne materiellen Wert, war der Graskranz den koſt weit geldenen, luwpelegeſchmdcken Hrängen als Ehrengeichgeſtegte überlegen. Er entſtand aus dem Brauch, daß der über⸗ dem Sieger ein Stück Grasboden des eroberten Gebiec ſchien reichen mußte als Symbol der Abtretung desſelben. keit, ſo der Beſitzer eines Graskranzes in der Oeffentlichſhſt bie jubelte man ihm zu. Im Theater erhoben ſich alle, höchſten Würdenträger, ihm zu Ehren von ihren Sitſaube Im alten Rom war mit den Kränzen ein gewiſſer Aber Schlaf, nerknüpft, ſo brachten Krokuskränze angeblich geſunden ähren. Efeukränze dagegen ſollten Schutz vor Trunkenheit geße feſt⸗ Im Mittelalter trugen Männer und Frauen 1g ſolche lichen Gelegenheiten neben Kränzen aus Blumen häuftg ſcdem aus Edelmetall, mit Steinen verziert, im Haar. durus zu ſtenern und den Standesunterſchſed zu mannen wurde in manchen Städten den Bürgern und Würnbaßtfelde das Fragen koſtbarer Fründe verboten. Auf dem Schlae und beim Turnier emfing der Sieger einen Ehrenkraet ein dem Meiſterſinger wurde im geſanglichen Weteſee ver⸗ grüner Kranz als Lohn üperreicht. In ſpäterer Zeut, und ſchwand der Kranz als Feſtſchmuck pöllig, nur der Bra Totenkranz blieb übrig. vom Quattrocento bis zum Empire, das den anttke überall anbrachte, eine wichtige Rolle geſpielt. 'r, and In der Kunſt aber hat 12175 Kranz War: —— rrr r r. ͤ— * Mittwoch, den 2. November 1927 Neune Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 507 Städtiſche Nachrichten Mannheimer Weinherbſt und Herbſtblumen g. nattel„Mannhelmer Weinbau“ in Nr. 497 der aber nf 919 uns aus alten Schriften manches Neue geboten, doch beim Ericht heurigen Mannheimer„Neuen“. Man war Beſuchen Wi rſcheinen hier mitten im kleinen Traubenherbſt! wir auch di tr in Gedanken eines ſeiner Gebiete und beſchauen Platz der S dortige Blumenpracht! Sind wir über den freien Mönchwörteahillerſchule bingeſchritten, ſo führt uns die ſchöne werten Phraze über den öſtlichen Teil der neuen ſehens⸗ liſchen Sinnmenſiedelung hin, die in allen Teilen prak⸗ den 5 und guten Geſchmack bekundet. Sie wurde aus gärtchen Allmendſtücken gebildet. Allerliebſte Vor⸗ den Fenſt it Roſen, Dahlien, Aſtern und dergl. Blumen an Straße ern und eine hübſche Rotdorn⸗Allee ſchmücken die blauen edgterbalb der in der ganzen Siedelung gleichen, male 15 ederen Garten⸗Holzgeländerchen befinden ſich Nainweidendig dunkelgrün beblätterte Hecken, wohl aus einer Almen— 7 gebildet. Die Rotdornſtämmchen hier und im reich beblätten inneren Teil, heben ſtolz ihre ebenfalls noch jahr—— terten Kugelköpfchen empor, die im nächſten Früh⸗ Durchf ehenswerte Blütenpracht entfalten werden. die ſchöne chreitet man die Siedelung, ſo freut man ſich über wandſchm und praktiſche Verwendung von Reben als Haus⸗ Lauben— als Ueberdachung von Haustreppen, als Garten⸗ über Nen 8 Alleen. Schmunzelnd berichten einzelne Beſitzer uten Ha Derbſt, der vor einigen Tagen ſtattfand und einen enge und rurk lieferte, wenn auch in etwas geringerer Alreuen di Stärke als im vorigen Jahr. In allen Gärten öwenma e genannten und andere Blumen(Kapuzinerkreſſe, Dahlien mul! das Auge der Spaziergänger. Die herrlichen ſind noch verdienen überall den erſten Preis. Tomatenſtöcke auch Ole reich mit Früchten behangen. Recht vornehm zieren Gartenftderſtöcke einzelne Jaustreppen. Da man in der flanzte nſt adt Waldhof faſt in jedem Garten auch Reben heimer Thaben wir doch auch jetzt eine Anzahl von Mann⸗ fen dü amilien, die ihren ſelbſt gepflanzten Tropfen ſchlür⸗ rfen. 55 A. G61ler. * Aaatz die, rage der Rheinbrücken zwiſchen Baden und der nd denen die Mannheim⸗Ludwigshafener als größte eung den Vorrang hat, iſt von der bayeriſchen lich ſein na mit dem Reſchsverkehrsminiſter Dr. Koch an⸗ Ban Abfnek Beſuches in München laut amtlicher Meldung erlautbach Lẽuß gebracht worden. Es wurde, mie es in der Ummarung wörtlich heißt, feſtgeſtellt, daß Ueberein⸗ unter allen.darin beſteht, daß die drei Rheinbrückenprojekte führung en Umſtänden ſo ſchnell wie möglich zur Aus⸗ recht bald racht werden müſſen.“ Hoffentlich folgt die Tat aib dieſer verheißungsvollen Feſtſtellung. Nontag dwerer Sturz vom Rad. Eine Kontoriſtin kam am Nremſen auf der Renzſtraße mit ihrem Fahrrad durch ſtarkes prangen zu Fall, weil ein Knabe kurz vorher über die Straße gels“ dadie Radlerin trug einen Bruch des rechten Knö⸗ on. mittag Juſammenſtoß zweier Motorradfahrer. Heute nach⸗ ſtraße in ein Motorradfahrer, der von der Jungbuſch⸗ dadfahre die Beilſtraße einbiegen wollte, gegen einen Motor⸗ Flraßenſe mit Beiwagen, der unvorſichtiger Weiſe die rechte der y eite nicht eingehalten hatte. Der Motorradfahrer, n d ſälenbert er Jungbuſchſtraße kam, wurde auf den Gehweg ge⸗ 0 pf, die und erlitt eine ſtark blutende Wunde am Hinter⸗ ſahrer ſofortige ärztliche Hilfe nötig machte. Der Motorrad⸗ das t Beiwagen, der abgeſprungen war, verſtauchte ſich · Hauſechte Bein ſo erheblich, daß er mit einem Auto nach beſchz bebracht werden mußte. Beide Fahrzeuge wurden ſtark Tabfahrer. Die Schuld trifft den verkehrt gefahrenen Motor⸗ 4 Hau Unterſtützungen aus der Hindenburgſpende. Das fungsbeßzerſorgungsamt ſchreibt: Bei den Verſor⸗ Unterſtnzorden gehen in zunehmender Zahl Anträge auf kekſorgubungen aus der Hindenburgſpende ein. Das Haupt⸗ kannt ngsamt macht darauf aufmerkſam, daß— ſoweit be⸗ fals— die Sammlung noch nicht abgeſchloſſen iſt. Jeden⸗ aufge ind weder Beſtimmungen über die Verwendung der ub die mmenen Mittel ergangen, noch ſteht überhaupt feſt, gungszwerſorgungsbehörden(Hauptverſorgungsamt, Verſor⸗ wird es ter hierbei beteiliat werden. Viel wahrſcheinlicher dage k ein. daß in der Hauptſache die Fürſorgebehörden in belzung ommen. Die Einreichung von Geſuchen um Unter⸗ iu iſt zars der Hindenburgſpende an die Verſorgungsbehör⸗ erzn aher erfolglos, ſolange die näheren Beſtimmungen leibt 00 nicht erlaſſen ſind. Den Verſorgungsbehörden ur übrig, eingereichte Geſuche wieder an die Antrag⸗ Furückzugeben. zalkonfulnſulariſche Vertretung Goſta Ricas. Der zum Gene⸗ Fenanntt von Coſta Rica für das Deutſche Reich in Berlin andftar. Lachner iſt zur Ausübung konſulariſcher Vortraͤge Reichsſchulgeſetz und Konkordat Die Kirchlichliberale Vereinigung Mann⸗ heim nahm in einer Verſammlung im alten Rathaus⸗ ſaale Stellung zum neuen Reichsſchulgeſetzentwurf. Stadtrat Ludwig Haas ſprach hierbei über das Thema: Reichsſchulgeſetz und Konkordat. Er ſchilderte zu⸗ nächſt den Werdegang der badiſchen Gemeinſchaftsſchule, ge⸗ nannt Simultanſchule, die zuerſt nur fakultativ, 1876 aber obligatoriſch eingeführt worden ſei, nachdem man erkannt habe, daß ſie für den badiſchen Staat mit ſeiner konfeſſionell gemiſchten Bevölkerung die einzig mögliche Schulform iſt. Tatſächlich habe ſich die badiſche Simultanſchule auch be⸗ währt. Ihr verdanken wir den Schulfrieden ſeit 50 Jahren. Das Weſen der badiſchen Simultanſchule beſteht darin, daß Kinder aller Bekenntniſſe in allen Schulfächern außer in Religion gemeinſam unterrichtet werden. Der Reli⸗ gionsunterricht aber wird von den einzelnen Religions⸗ gemeinſchaften beſorgt und überwacht, wobei der Staat zur Erteilung des Religionsunterrichts Lehrer des betr. Bekennt⸗ niſſes zur Verfügung ſtellt. Die Zuſammenfaſſung aller Be⸗ kenntniſſe im gemeinſamen Unterricht ermöglicht den organi⸗ ſatoriſchen Ausbau der Schule, indem ſie die Bildung mög⸗ lichſt vieler Klaſſenſtufen zuläßt, dadurch wieder die Leiſtungs⸗ fähigkeit der Schule erhöht und die Koſten für die Schule auf das geringſte Maß beſchränkt. Beſonders wertvoll ſei bei der Gemeinſchaftsſchule auch die Betonung des einigenden Mo⸗ ments. Sie nimmt ganz beſonders Rückſicht auf Gefühl und Denkart Andersgeſinnter. Dieſer badiſchen Gemeinſchaftsſchule droht nun durch den neuen Reichsſchulgeſetzentwurf Gefahr. Im Gegenſatz zu dem Einigenden Prinzip unſerer badiſchen Gemeinſchaftsſchule wird mit dem vorliegenden Reichsſchulgeſetzentwyrf das trennende Moment der Bekenntnisſchule und Weltanſchauungsſchule als Zankapfel in den kulturpolitiſchen Meinungsſtreit geworfen. Verantwortlich ſei eigentlich der Artikel 146 der Reichsver⸗ faſſung. Im erſten Teil dieſes Artikels wird für ganz Deutſchland die Gemeinſchaftsſchule(Simultanſchule) als die Regelſchule feſtgelegt. Es heißt hier in Artikel 1461:„Auf einer für alle gemeinſamen Grundſchule baut ſich das mittlere und höhere Schulweſen auf.“ Jedoch ſchon im 2. Abſchnitt des Artikels 146 treten neue Begriffe auf. Hier heißt es: Innerhalb der Gemeinden ſind indes auf Antrag von Er⸗ ziehungsberechtigten Volksſchulen ihres Bekenntniſſes oder ihrer Weltanſchauung einzurichten, ſoweit hierdurch ein ge⸗ ordneter Schulbetrieb auch im Sinne des Abſatzes J. nicht beeinträchtigt wird. Der Wille der Erziehungsberechtigten iſt möglichſt zu berückſichtigen. Das Nähere beſtimmt die Landesgeſetzgebung nach den Grundſätzen eines Reichsgeſetzes. v. Keudell übergeht nun in ſeinem Entwurf die Vorrechts⸗ ſtellung der Gemeinſchaftsſchule, wie ſie in Artikel 146. Ab⸗ ſchnitt 1, feſtgelegt iſt, vollſtändig. Es wird die Gleichſtellung der drei Schularten: Simultanſchule, konfeſſionelle Schule und weltliche Schule, wie Staatsrechtslehrer Anſchütz in Hei⸗ delberg feſtſtellt, unzweideutig ausgeſprochen. Dadurch wird der geſetzliche Boden geſchaffen zur Zerſchlagung unſeres Schulweſens. Gibt es ja in Baden neben den drei großen Konfeſſionen noch elf Bekenntniſſe, die nach Einführung eines Reichsſchulgeſetzes ebenfalls als Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts Anträge zur Schaffung beſonderer Bekenntnis⸗ ſchulen zu ſtellen befugt ſind. Es erſcheint als tief bedauerlich, daß nach dem Weltkrieg die deutſche Jugend auseinander⸗ geriſſen und Stacheldraht und Gräben in Geſtalt von Be⸗ kenntnisformeln zwiſchen ihr aufgerichtet werden. Soll es denn wirklich gar keine gemeinſame kulturelle Baſis mehr geben? Wohl haben wir noch die Simultanſchule für die höheren Schulen. Wird es aber wohl auch hier bei dem beſtehenden Zuſtande bleiben? Der Referent beſurchtet, daß, wenn einmal bei der Volksſchule der Anfang g. macht iſt, es ſweitergehen wird. Er ſieht Zwietracht entſtehen in den Familien bezüglich der Anmeldung der Kinder für eine der 3 Schularten und befürchtet Streit in den Gemein⸗ den, wenn der Keudellſche Entwurf Geſetz wird. Es bleibe lediglich die eine Hoffnung, daß das Geſetz wegen finanzieller Unmöglichkeit nicht zuſtande kommt. Der Redner fragt nun: Was ſollen wir Prote⸗ ſtanten tun? Zunächſt müſſen wir der Simultan⸗ ſchule die Treue halten. Die badiſche Regierung gibt dem Staate, was des Staates iſt und der Kirche, was ihr zuſteht. Die evangeliſche Kirche muß ſich wehren um ein weſentliches Stück ihres Lebens⸗ und Wirkungskreiſes. Die reinliche Trennung von Staat und Kirche oder Schule und Kirche muß aufrecht erhalten bleiben. Es liegt ja auch im Weſen des Proteſtantismus, daß er ſich nicht hinter das Drahtgitter der Dogmen einkapſelt und Engherzig⸗ keit in der Jugend großzieht. Aber auf der anderen Seite müſſen wir uns auch gegen den Matertalismus mit ſeinen verflachenden Tendenzen wehren. Wir müſſen uns entſchließen, keine rückläufige Bewegung mitzumachen, ſon⸗ dern vorwärts zu ſchreiten auf dem Wege, der zum Ziele hat: — ungen in Baden zugelaſſen worden. Ein Volk, eine Schule. dum 100 jährigen Geburtstage Lagardes Geboren am 2. November 1827 Von Klara Boeſch Nubteer Große des heutigen Tages iſt am Allerſeelentage des doerleh 27 geboren als Sohn des Berliner Gymnaſial⸗ ſch in kers Dr. Wilhelm Boetticher. Da des Vaters Name ſeiner einen Halbbrüdern fortſetzte, wählte er den Namen beſonde utter aus einer franzöſiſchen Emigrantenfamilie in Fauk'rer Hingabe an die früh verlorene, nie gekannte. Velehrt e Lardardes Lebensweg war der des ſtillen und Dien, über Univerſität, Studien im Ausland. Lehrer⸗ Feofeff zententum ſpät hinein in ſeine Lebensſtellung, die des ber ors für orientaliſche Sprache in Göttingen. Man darf tieſſte einen aphoriſtiſchen Worten feinſter Formung und uten Gehaltes dieſem Wenigen, aber auch, Gott ſei Dank, zergeff, was man vielleicht landläufig von ihm kennt, nicht Föwdgnn, welch ein Mann der Wirklichkeiten, der nüchternen nftlachagen, der kühlen, alleräußerſt gewiſſenhaft wiſſen⸗ Jeſer ghen. Sachlichkeit in ihm ſich darſtellte Das Ergebnis Ja„räfte war ein ſchier übermenſchliches Können in ſeinem lendonon das bekannte Wort zeugt, das Wilamowiz⸗ nachtstporff, der Bedeutendſte im Kreiſe der in den Weih⸗ von igagen 1891 an Lagardes Grab in Göttingen Stehenden, ſuchtabt wrach:„Hier ſteht wohl keiner, der alle die Sprachen ſolcher ren kann, in denen er Texte gedruckt hat.“ Auf fenntrie em Durchſchnittsgebildeten kaum vorſtellbaren Sach⸗ in W türmt ſich Lagardes Arbeit dem Hochgebirge gleich ankiſgen und Himmel hinauf. Denn das letzte Ziel ſeines deeulf en Forſchens war ſein Gottſuchen,— und derartig eingt ame theblogiſche Ergebniſſe und religiöſe Erkenntniſſe labe als beim in ſeine Scheuern, daß er ſich die weiteſte Auf⸗ erten 8 Ziel ſtecken kann: Zugang zu ſchaffen zu den Ur⸗ dübliſch und dem Urgeiſt der Menſchheitsbücher, der beiden Wer„Teſtamente. aus ſolc wie Lagarde ſeine kleine Spanne eigener Gegenwart ſeiner cher Gipfelhöhe überſchaut, dem drängen ſich die Dinge die nt eit nah zuſammen; er überſchaut ſie al le; er ſieht eding, wicklungslinien in ihrer ganzen Länge, in die Lebens⸗ haut ingen ſeines Volkes, von denen er gerade ſolche er⸗ keiten die faſt zeitloſe, aber darum unbedingte Notwendig⸗ wa en ſind; der konnte wohl als einziger Zeitgenoſſe es nehmen nit einem Bismarck den geiſtigen Ringkampf aufzu⸗ wenn ihm die deutſche Zukunft bedroht ſchien, was freilich mit„einer Hochachtung und einem Glauben“, einer Ehrfurcht und Vornehmheit gegenüber Bismarcks Perſönlich⸗ keit geſchieht, wie wir ſie heute nicht mehr kennen.— Immer war er ein Gegner des Ueberſee⸗Kolonial⸗Reiches, weil er für dieſes keine tragfähige Grundlage ſah, weil ſein Volk ihm noch nicht oder beſſer: nicht mehr ſtark genug erſchien zu ſolch zentrifugaler Ausdehnung. Er wollte im Oſten von Deutſch⸗ land koloniſieren; der deutſche Körper als ganzer und un⸗ geteilter, ſollte erſt wieder kräftig durchpulſt und durchblutet werden von ſeinem Mittelpunkt aus im Herzen Europas. So äußert er ſich ſchon im Jahre 1853 und fügt hinzu:„Für mich iſt bei dieſem Vorſchlage maßgebend geweſen, daß durch dieſe Koloniſten— eine Arbeit gegeben iſt, welche die Deutſchen die Religion, welche die Nation als Nation vornehmen kann.“ Ja, wer aus der Hochſchau ſieht, der erfährt auch ein Zuſammenſchrumpfen der Zeiträume, der weiß, daß ein anderes die Zeitläufte völlig überwältigt: ein Göttliches, ein Ewiges. Schon die politiſchen und wirtſchaftlichen Aufgaben ſeiner Zeit ſah Lagarde sub specie aeternitatis, im Sinne der ſittlich⸗ religiöſen Erziehung des Menſchengeſchlechtes. In dieſem Sinne gibt es nur eine Zukunft für ſein Volk: daß es den Gedanken darſtellt, den ſein Gott aus ihm, dem noch ungefügen Block, allmählich herausſchlägt, freilich zu der einzigen, d. h. einmaligen Prägung, die gerade ihm eigen iſt. Aus dieſer Forderung weht ſchon jene Luft der Höhen, zu denen er uns hinauf führt, ſtrahlt das ungebrochene Licht aus des Schöpfers Hand, der er Zugang verſchaffen möchte nicht nur in die Herzen der Bedrängten, ſondern auch in die der in falſcher Sachlichkeit und triebloſem Intellektualismus Verfinſterten; aus ihr weht auch die Luft der perſönlichen und volklichen Freiheit als des höchſten Beſitzes. In ſeinem Lichte durchleuchten ſich alle Tagesfragen: und wollten wir als einzige, weil im Augenblick ſtehende, die Konkordatsfrage anſchneiden: auch hier ſehen wir die Reinheit und Weite Lagardeſcher Zielſetzung: hinauf über beide chriſtlichen Kirchen hinweg zur nationalen„evangeliſchen“, zu welcher ſowohl der katholiſche als auch proteſtantiſche deutſche Seelenreichtum Bauſtoffe in Hülle und Fülle geben.— Will man Feierſtunden mit Lagarde halten, ſo verzichtet man als Laie auf ſeine⸗ Gelehrtenarbeit; wenngleich die Rahmen, Vor⸗- und Nachworte ſeiner Fachſchriften, eine Fülle deutſcher Einſichten und Erkenntniſſe enthalten. Der eigent⸗ liche, nie zu erſchöpfende Steinbruch für Deutſchkunde ſind einig zu machen imſtande iſt, die einzige Arbeit außer der um d Hauptlehrer Emig dankte dem Referenten und verwies auf die Tatſache, daß 1700 Univerſitätsprofeſſoren gegen den Keudellſchen Entwurf proteſtiert haben. Wenn es ſich be⸗ wahrheiten ſollte, daß das Geſetz überhaupt nur als Han⸗ delsobjekt dienen ſoll, dann könne der Proteſt dagegen nicht ſcharf genug ſein. Schließlich fand folgende Entſchließung Annahme: Die von der Kirchlich⸗liberalen Vereinigung Mannheim einberufene Verſammlung proteſtiert gegen den Keudell⸗ ſchen Reichsſchulgeſetzentwurf. Sie lehnt dieſen Entwurf mit aller Entſchiedenheit ab, weil er dem Stgat die Schul⸗ hoheit nimmt, die Einheit unſeres badiſchen Schulweſens zerſtört, die Leiſtungsfähigkeit der Schule vermindert. den Unfrieden in Gemeinde und Familie trägt und die Schul⸗ laſten in einer Zeit größter wirtſchaftlicher Not vermehrt. Wir verlangen unbedingte Erhaltung unſerer badiſchen Simultanſchule, weil ſie ſich über 50 Jahre bewährt hat, das Gemeinſame bewußt heraushebt, alles Trennende zu⸗ rückſtellt und darum die ſicherſte Vorbereitung zur deutſchen Volksgemeinſchaft iſt. * Ausſtand in der Mannheimer Zigarreninduſtrie. Die angedrohte Kündigung der Zigarrenarbeiter iſt nunmehr aus⸗ geſprochen worden. Infolgedeſſen iſt in den Mannheimer Sortier⸗ und Verſandtbetrieben beſchloſſen worden, die Ar⸗ beit ſofort niederzulegen. In Baden beſchränkt ſich der Ausſtand auf Mannheim. * Betriebsunfall. In das Allgemeine Krankenhaus wurde am Montag ein 38 Jahre alter Rottenarbeiter eingeliefert, der dadurch, daß ihm bei der Riedbahnbrücke bei Verlade⸗ arbeiten eine Schiene auf den rechten Enterſchenkel fiel, eine Quetſchung erlitt. Kommunale Chronik Landau lehnt die Einführung der Kopfſteuer ab * Landau, 28. Okt. Der Landauer Stadtrat be⸗ faßte ſich in ſeiner heutigen Sitzung neben verſchiedenen klei⸗ neren Angelegenheiten mit einer Einwendung der pfälziſchen Kreisregierung gegen den Voranſchlag 1927 der Stadt Landau. Dieſer wurde am 16. September vom Stadtrat ein⸗ ſtimmig angenommen. Auch von der Bevölkerung wurde gegen dieſen, nachdem er 14 Tage zur öffentlichen Einſicht⸗ nahme auflag, keine Einwendung erhoben. Von der Kreis⸗ regierung wurden u. a. die Koſten für den Unterhalt der neuen Volksſchule, die Koſten für das Perſonal des ſtädti⸗ ſchen Mädchenlyzeums, ſowie die Koſten für die Leiterin der Frauenarbeitsſchule als zu hoch befunden. Die Regierung verlangt zur Ausgleichung des Defizits der Stadt Landau in Höhe von 1086 000 RM., die Verwaltungskoſten⸗ abgabe einzuführen und die ſtädtiſche Umlage von 400 auf 490 Prozent zu erhöhen. Amtsrat Becht hold teilt den Beſchluß des Haupt⸗ und Finanzausſchuſſes mit, in dem zum Ausdruck kommt. daß die Einführung dieſer unſozialen Kopfſteuer für Landau ganz außer Frage ſtehe und daß von einer Erhöhung der Umlage auf 490 Prozent infolge der wirtſchaftlichen Not des Mittelſtandes abgeſehen werden müſſe. In der ſehr lebhaften Ausſprache die dieſes Regie⸗ rungsſchreiben auslöſte, wurde von allen Stadträten einmütig betont, daß ſich der Landauer Stadtrat niemals zur Einfüh⸗ rung dieſer mittelalterlichen Steuer bereit erklären würde. Auch von einer Erhöhung der Umlage könne in Anbetracht der großen Not keine Rede ſein. Alle Sprecher verlangten einmütig, daß der Einſpruch der Regierung abgelehnt werden müſſe. Schließlich wurde einſtimmig beſchloſſen, von der Ein⸗ führung der Verwaltungskoſtenabgabe und von d Erhöbung der Umlage aus den oben erwähnten Grün⸗ den abzuſehen. * kr. Heidelberg, 1. Nov. Die Direktion der Straßen⸗ bahn beabſichtigt, den Preis der Fahrſcheinhefte von 8 Fahrſcheinen von 1 M. auf.20 M. heraufzuſetzen. Der Stadtrat muß zu dieſer Erhöhung noch ſeine Genehmi⸗ gung erteilen. Kleine Mitteilungen Zur Exrichtung einer neuen Hochſpannungs⸗ anlage für das ſtädt. Elektriizitätswerk W 82 000 RM. genehmigt. Für die Stromver ſorgung ver⸗ ſch i ed ener Str aßen innerhalb Landaus wurden 1000 Reichsmark zur Verfügung geſtellt. Für die Ver ſtärkung des Gasrohrnetzes wurden 15500 RM. bewilligt. Auf ein Geſuch des Landauer Gaſtwirtevereins hin wurde die Polizeiſtunde für Sonn⸗ und Feiertage und für die Samstage gemäß dem Vorgehen anderer pfälziſcher Städte auf 1 Uhr nachts feſtaeſetzt. Die Mittel für den Landauer Obſt⸗ groß markt in Höhe von 3450 RM. wurden nachträglich gutgeheißen. In dieſem Zuſammenhang teilt Bürgermeiſter Schmollinger mit, daß auf dem Markt jeweils etwa 200 Zentner abgeſetzt werden und daß man beabſichtige, um dem Wunſch der ſüdpfälziſchen Landwirte Rechnung zu tragen, vom e ab mit dem Obſtgroßmarkt einen Gemüſemarkt inden. worte und Wortgedanken Lagardes, die im Umlauf ſind, herausgebrochen worden ſind. Hier ſteckt ſein deutſcher Glau⸗ ben, hier die Leidenſchaftlichkeit ſeiner Warnungen vor Nieder⸗ und Untergang des Deutſchtums, den er in tragiſcher Prophetenkraft klar und ſicher ein halbes Jahrhundert zuvor verkündigt; ſie ſind deshalb auch die Fundgrube für heilende, aufbauende und erneuernde Kräfte der Gegenwart. Die Beſchäftigung mit Lagarde könnte nicht geſchehen ohne die Hingabe eines edlen deutſchen Mannes an ſeinen und kongenialen Freund, des unter uns in reicher Arbeit lebenden und wirkenden Gelehrten: Profeſſor Dr. Sche⸗ mann in Freiburg(Breisgau), der mit ſeinem ſchönen und erſchöyfenden Lebens⸗ und Schaffensbild Lagardes, das wür⸗ ige Denkmal unſeres Großen errichtete. Von ihm ſtammt das bekannte Wort, mit dem ich mich von dem Leſer zurück⸗ ziehe und ihn auf Lagarde ſelbſt verweiſe: „Je mehr Menſchen in Deutſchland recht ernſtlich um Lagarde wiſſen, deſto beſſer wird es auch um jenes unſelig⸗ ſelige deutſche Vaterland, das nur allzu viele ſich heute ver⸗ loren glauben, beſtellt ſein.“ Die Sonne iſt grün! franzöſiſche Aſtronom Charles Nordmann berichtet im„Matin“ über die Forſchungen von Tſcherning, durch die die wahre Farbe der Sonne und des Tageslichts feſtgeſtellt worden ſei.„Tſcherning“, ſchreibt er,„beobachtete eine weiße Wolke ſowie eine von der Sonne erhellte Straße durch eine 15—20 Zentimeter lange Röhre, deven eines Ende, das er vor das Auge hält, mit einem ſchwarzen, mit einem Nadelloch ver⸗ ſehenen Papier verſchloſſen iſt; das andere Ende iſt durch ein anderes Papier verſchloſſen, das eine Oeffnung von einigen Millimetern im Durchmeſſer hat. Indem er dieſe Röhre vor das eine Auge hält und mit beiden offenen Augen die Wolke oder die beſonnte Straße betrachtet, zeigen ſich ihm beide durch die Röhre in einer ſchönen grünen Farbe. Jahlreiche andere Verſuche, die auf demſelben Prinzip beruhen, haben zu dem⸗ ſelben Ergebnis geführt. Die Schlußfolgerung iſt, daß trotz des äußeren Scheins die wahre Farbe der Sonne und des Tageslichts das Grün iſt. Dieſe unerwartete Tatſache wird uns helfen, verſchtedene Erſcheinungen zu verſtehen, die bisher unerklärt oder ſchlecht erklärt ſind, ſo beſonders den berühm⸗ ten„grünen Strabl“. Dieſer grüne Strahl iſt ſchon oft in dem Augenblick beobachtet worden, in dem die Sonne am Horizont verſchwindet. Er erklärt ſich daraus, daß das Grün kaſächlich ſeine„Deutſchen Schriften“, aus denen die meiſten Edel⸗ im Sonnenlicht vorherrſcht.“ *5 Mittwoch, den 2. November 10 22. Seite. Nr. 307 — Aus dem Lande 5 Ehedrama Triberg, 2. Nov.(Eigener Bericht.) In einem hieſigen 1 Gaſthaus hat ſich heute ein Liebes⸗ bzw. Ehedrama gögeſpielt, deſſen nähere Umſtände noch ungeklärt ſind. Es war dort am Montag ein fremdes Paar abgeſtiegen, das ſich 7 als Handlungsgehilfe Ludwig Grotjahn mit Frau aus 15 Miesburg bei Hannbver eintrug, was nach einem bei dem 7 MWMùMWanne vorgefundenen Perſonalausweis ſtimmt. Als das K 1 Paar heute nicht erſchien, forſchte man nach Aufbrechung der verriegelten Türe nach und fand den Mann mit einem Kopfſchuß tot vor, während die ſchwerverletzte Frau moch lebte. Anſcheinend hat der Mann die Frau zu erſchießen verſucht, und dann in der Meinung ſie ſei tot, ſich ſelbſt erſchoſſen. Der Mann iſt 20 Jahre alt, die Frau dürfte leich alt oder' etwas jünger ſein. Die Eintragungen lauten hin, daß das Paar zuletzt von Heidelberg zugereiſt iſt. Die ſchwerverletzte Frau wurde ins Triberger Bezirks⸗ krankenhaus gebracht. Sie hat einen Kopfſchuß und dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Die Schüſſe ſind aus 11 ganz geringer Entfernung mit der linken Hand abgegeben worden. Bei dem Paar fand ſich eine Barſchaft von 95 Pfg. vor. Irgendwelche Anzeichen oder Hinterlaſſenſchaften, die die Tat klären könnten, ſind bis jetzt nicht gefunden worden. * 1 L Wiesloch, 28. Okt. Der hieſige Anſtaltsoberarzt Dr. Robert Hofer, wurde unter Ernennung zum Medizinal⸗ x at an eine wichtige Stelle der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenäu verſetzt.— An Stelle des freiwillig von ſeinem Amte zurückgetretenen Bezirkstierarztes Dr. Rau wurde Tierarzt Dr. Friedrich Fries in Löffingen zum Bezirkstier⸗ eruannt *Lobenfeld(Amt Heidelbera), 30. Okt. In der Nacht bom 28. auf 29. Oktober wurde in dem hieſigen katholiſchen M Pfarrhaus ein raffinierter Einbruch verübt. Die Täter 5 wurden aber von der Hausangeſtellten im Pfarrhaus bei 5 ihrem Einbruch geſtört. ſodaß ſie die Flucht ergriffen. Der Gendarmerie in Meckesheim und Heidelberg iſt es durch Polizeihunde gelungen. einen Lanafinger, der nach ſeinen An⸗ gaben aus Gaiberg ſtammen ſoll, zu ergreifen. Ob dieſer wirklich den Diebſtahl allein oder mit einigen anderen noch 1 gusgeführt hat. wird die Unterſuchung ergeben. 5 Nachbargebiete 1 I Lampertheim, 1. Nov. Mit dem Erfolg ſeines Kon⸗ 14 zertes im Saale des„Rheingold“ kann der Männergeſang⸗ bverein„Cäcilia“ ſehr zufrieden ſein, denn der geräumige Saal war überfüllt. Was der Verein unter Muſikdirektor Landhäußers, Mannheim, Leitung bot, waren künſt⸗ 1 5 keriſche Leiſtungen. Volkslieber, Männerchöre und Kunſt⸗ gcçWchöre wurden vorgetragen. In Kammermuſiker Jüß Anger 7 Cello) und Kapellmeiſter Hans Leger(Klavier), beide vom ationaltheater Mannheim, hatte der Verein für den ſoliſti⸗ 1— Teil ausgezeichnete Kräfte gewonnen, denen auch das dankbare Publikum ſtürmiſchen Beifall zollte. * Darmſtadt, 1. Nov. Geſtern abend wurde die Berufs⸗ jeuerwehr alarmiert, um einen Kellerbrand zu löſchen. er Brand konnte mit einigen Eimern Waſſer raſch gelöſcht werden. Das Feuer war vorſätzlich angelegt. Papier. Bri⸗ kett und Holz waren im Vorraum des Kellers aufgeſchichtet und entzündet worden. Als Täterin kommt eine in dem Hauſe wohnhafte Frau in Betracht, die bei Streitigkeiten mit Mietern vor einiger Zeit äußerte, ſie werde das Haus in Brand ſtecken.— Der 44 Jahre alte Architekt Auguſt Wil⸗ helm Drücke, Beſitzer der Frankenberger Mühle bei Nieder⸗ beerbach, wurde geſtern in ſeinem Anweſen mit einer Schuß⸗ wiunde tot aufgeufnden. Die Staatsanwaltſchaft iſt mit der Feeſtſtenung des Tatheſtandes beſchäftiat, da eine Waffe bei der Leiche nicht gefunden wurde.— Zwei Jugendliche aus Ber⸗ Uin und Frankfurt a.., die zur Fremdenlegion woll⸗ ten, wurden hier aufgegriffen. Beide wurden durch Ange⸗ hörige abgeholt. 5* Frankfurt a.., 1. Nop. Die im September gemeldete Aufdeckung einer Falſchmünzerwerkſtätte in der Gluckſtraße hat jetzt zu einer weiteren Verhaftung geführt, und zwar wurde der hieſige Buchhändler Karl Böhle feſt⸗ genommen. Eine Hausſuchung bei ihm förderte 17 Kiſten mit WMaſſerzeichen verſehenes Banknotenpapier zutage. Das Papier ſollte zur Herſtellung falſcher ruſſiſcher Tſcherwonez⸗ Noten dienen. Böhle iſt des Verbrechens der Falſchmünzerei mit politiſchem Einſchlag verdächtig und wird nach Berlin Aberführt werden. 5 Mainz, 28. Okt. Das von der hieſigen Schützengeſell⸗ fer letzten Sonntag angeſetzte Geflügelpreis⸗ ie + 7 * en wurde von der Beſatzungsbehörde in letzter Stunde verboten. Kurz entſchloſſen nahmen die hieſigen Schützen mehrere Autos, fuhren nach Frankfurt a. M. und ſchoſſen dort ihre Geflügelpreiſe aus. Roſa Montanas Diamanten 1 40 Kriminalroman von Spen Elveſtad 5 ennesley ſteckte die grüne Lampe über dem Schreibtiſch an 55 zog—255 Bogen Papier aus der Taſche. Riſt überlas ihn, dachte nach, las noch einmal und ſagte darauf zu Glams⸗ erg: 2 olen Sie das Automobil und warten Sie damit auf dem St. Annaplatz.“ Glamsbjerg ging. Als Riſt mit Fenneslev allein geblieben war, ſagte dieſer: „Es iſt eine Denunziation. Aber von wem? Riſt unterſuchte das Papier ſehr genau. Es war nichts e zu Maſchinenſchrift auf einem Pa⸗ er ohne Waſſerzeichen. „E. iſt eine Corona'⸗Maſchine, glaube ich,“ ſagte Riſt, aber die haben Tauſende. Mit einigem Zeitaufwand könnten wir vielleicht doch den Abſender herauskriegen. Aber wir ha⸗ ben keine Zeit. Wir müſſen uns damit begnügen zu raten. Das geheimnisvolle Schreiben lautete ſo: „Herrn Oberwachtmeiſter Fenneslev Kriminalpolizei Sehr geehrter Herr! ie ſind damals in der Trycadero Bar gründlich an der Kale, erkungeſlhen worden. Wären Sie nicht ſo leichtgläubig geweſen, dann hätten Sie den Dieb von der Rennhahn er⸗ wiſchen können. Er war wirklich im Beſitz des Schmuckes, wie es Herr Cramer behaunptete. Aber er ließ ihn mit Hilfe eines einfachen Taſchenſpielertricks verſchwinden. Der Mann nennt I0 Abraham T. Bratsberg, Wald⸗ beſitzer aus dem Oeſterdal. iühm gehört ſo wenig ein Wald, wie 5 und mir. agegen hat er ſich in den letzten Jahren unter den⸗wer⸗ 125 Namen in Europa herumgetrieben und vielerlei erbrechen begangen. 0 Seine Spezialität ſind Verkleidungen. Er iſt ein wahres Sprachgenie und kann ſich mit der größten Leichtigkeit in ver⸗ ſchiedenen Sprachen ausdrücken. Deswegen iſt ihm ſehr ſchwer nachzuſpüren. 8 Der internationalen Polizei iſt er beſonders unter dem Namen Robert Robertſon hekannt. Wenn Sie die Spuren der Einbrüche in Anen beß e nden, Kopenhagen. tler am Strande genauer unterſuchen, werden ſie alle zu ihm führen. Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der geſchiedene Georg Bl., Kaufmann aus Mannheim, hat, obwohl ſchon öfters vorbeſtraft, ſich wiederum wegen Unterſchlagung und Urkundenfälſchung zu verantworten. Es handelte ſich um 70 Mark, wovon er 20 Mk. zurückbezahlte, während er wegen des Reſtes eine gefälſchte Eingabe an die Staatsanwaltſchaft machte. Ein Brauereiarheiter iſt der Ge⸗ prellte. Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold will den Ange⸗ klagten nochmals vor dem Zuchthaus bewahren und beantragt 6 Monate Gefängnis..⸗A. Schindler findet die Strafe zu hoch, weil der Angeklagte alt, krank und arbeits⸗ und mittellos daſteht. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichts⸗ direktor Dr. Wolfhard, gewährte mildernde Umſtände und erkannte auf vier Monate Gfängnis. Eine junge Frau wegen Raubverſuchs verurteilt Die 22 Jahre alte Anna H. geb. M. aus Mannheim wird des Raubverſuchs beſchuldigt. In der Mittagszeit des 16, Septembers, frug ſie in der Kobellſtraße einen 60 Jahre alten Kaſſenaſſiſtenten nach der Zeit. Als der Mann ihre Bitte erfüllte und auf ſeine Uhr ſchaute, verſuchte die H. dieſe dem Mann aus der Hand zu reißen. Als ihr dies nicht gelang, zerrte ſie mehreremale an der Uhrkette, was aber auch vergebens war. Da der Mann darauf zu ſchelten begann, flüchtete ſie. Drei Tage ſpäter legte die H. einem Kriminalbeamten gegenüber ein Geſtändnis ab. Darnach wollte ſie die Uhr zunächſt ihren Eltern bringen und ſpäter veräußern. Sie habe hinter dem Rücken ihres Mannes Schulden gemacht, von denen ihr Mann nichts wiſſen dürfe. Seit einem Jahr 5 42 verheiratet und habe ſich noch An⸗ ſchaffungen gemacht. Auch ſei ihr Mann inzwiſchen arbeits⸗ los Sie habe einen dummen unüberlegten Streich gemacht. In der heutigen Verhandlung widerrief ſie ihr Geſtänd⸗ nis, da ſie von der 8 nichts wiſſe und auch den Mann nicht kenne. Der Waßrhel e ermahnte ſie in ihrem eigenen Intereſſe, die Wa zu ſagen. Zwei Zeugen erkennen die H. beſtimmt als die Täterin. Sie will es jedoch nicht ſein und meint, daß ſie eine Doppelgängerin habe. Sehr zu ihren Ungunſten ſpricht ferner, daß ſie einer Zeugin ge⸗ droht hatte, mit ihr noch abzurechnen. Erſter Stkaatsanwalt Dr. Luppold iſt angeſichts des hartnäckigen Leugnens gegen die Gewährung mildernder Umſtände und beantragt eine Gr⸗ fängnisſtrafe über das Strafminimum und ſofortigen Haft⸗ befehl..⸗A. Auguſt Müller will Vertagung der Ver⸗ handlung und Ladung eines Sachverſtändigen. Die Ange⸗ klagte ſei geiſtig beſchränkt und kenne noch nicht einmal die Uhr. Auch ſei ſie ſehr vervös. Das Gericht lehnte die An⸗ träge der Verteidigung ab und verurteilte die Angeklagte zu vier Monaten Gefängnis. Franzöſiſches Krieasgericht Landau. Das franzöſiſche Kriegsgericht verhandelte am 27. Oktober gegen den Wein⸗ händler Otto Eckel von Neuſtadt a. d.., der wegen beleidigen⸗ der Haltung gegenüber Angehörigen der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsarmee angeklagt war. Es handelte ſich hierbei um Mietſtreitigkeiten zwiſchen Eckel, dem Hausbeſitzer und fran⸗ zöſiſchen Mietern. Das Urteil lautete auf 200 Mark Geld⸗ ſtrafe oder 6 Tage Gefängnis.— Wegen verbotenen Waffen⸗ beſitzes und Uebertretung der Ordonnanz 111 wurden verur⸗ teilt: Jakob Born aus Mutterſtadt und Karl Reuther aus Ingenheim zu je 5 Mk., ein gewiſſer Kollinger aus Ludwigs⸗ hafen im Abweſenheitsverfahren zu 150 Mk. Geldſtrafe und 30 Tagen Gefängnis. ferner Joſeph Dietz aus Landau zu zehn Tagen Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe. § Schöffengericht Darmſtadt. Bei einer Firma in Groß⸗ Umſtadt unterſchlug ein ſchon längere Zeit dort bedienſteter Angeſtellter nach und nach etwa 1000/ und brachte den Be⸗ trag in kurzer Zeit durch. Der Prinzipal ſtellte dem Mann ein gutes Zeugnis aus; der Schaden iſt erſetzt. Entgegen dem auf zwei Monate Gefängnis lautenden Urteil des Amts⸗ gerichts wird eine Geldſtrafe von 300 ausgeſprochen.— Der Ph. Ringhoff 6. in Viernheim hat in Weinheim ein Rad unter Eigentumsvorbehalt gekauft und ſoll es weiter ver⸗ äußert haben. Er beſtreitet letzteres, das Rad ſei ihm auf einer Bierreiſe in Mannheim abhanden gekommen. Die Mutter hat dem Verkäufer zu verſtehen gegeben, der Sohn werde das Rad wohl verkauft haben. Von der angeb⸗ lichen Bierreiſe ſagte ſie ihm nichts. Das Gericht hat an die Geſchichte mit der Bierreiſe nicht geglaubt und auf 4 Monate Gefängnis erkannt. §Der„Herr Viehdoktor“. Vor einigen Wochen ver⸗ urteilte das Schöffengericht Gießen einen Landwirt aus Oberheſſen wegen Betrugs in 13 Fällen zu 5 Monaten Gefängnis. Er hatte ſich in zahlreichen Dörfern Oberheſſens und der preußiſchen Nachbarſchaft bei Landwirten als approbierter Tierheilkundiger und Doktor vorgeſtellt, der nebenbei auch Spezialiſt in Geſchlechtskrankheiten ſei, Bera⸗ * einen bekannten Geſchäftsmann, der gerade in dieſen Tagen große Barſummen in Händen hat. Eine der typiſchen Eigenſchaften des Mannes iſt Treu⸗ loſigkeit ſeinen ſogenannten Freunden und Helfern gegenüber. Er liebt es, ſich mit Haß zu umgeben. Mehrere Male hat ihn nur ſeine Verſchlagenheit und davor gerettet, den Anſchlägen ſeiner Spießgeſellen, ie er verraten hatte, zum Opfer zu fallen. Sie werden aus dieſen Andeutungen verſtehen, wer dieſen 2592 geſchrieben hat. Sie würden ihn vergeblich zu finden uchen. Aus dem Inhalt des Briefes wird Ihnen klar werden, daß er pon einem Mann geſchrieben iſt, der die Verhältniſſe genau kennt und Ihnen nur einen guten Rat hat geben wollen.“ Hiermit ſchloß der Brief. „Der Brief wirkt ſo ſachlich,.“ meinte Riſt,„daß man glau⸗ ben ſollte, er wäre von Abraham T. ſelbſt geſchrieben. Auf 50 Fälle bat der Brieſſchreiber recht. Er kennt die Verhält⸗ niſſe. „Glauben Sie wirklich, daß es die Abſicht des Briefſchrei⸗ bers war, uns zu warnen oder ſich an Abraham zu rächen?“ „Daran glaube ich keinen Moment,“ entgegnete Riſt,„der Brief iſt auf die eine oder andere Weiſe eine Falle. In dem Augenblick, wo der Abſender die Verhältniſſe ſo genau kennt, wie er es ſichtlich tut, muß er auch wiſſen, daß wir über Abra⸗ hams Identität im klaren ſind und daß wir ebenſowenig, wie er ſelbſt, daran zweifeln, daß ſich hinter Abraham T. der inter⸗ nationale Hochſtapler Robert Robertſon perbirgt. Der Brief⸗ ſchreiber muß ſich alſo ſagen, daß er uns eine unnötige Mit⸗ teilung macht. Gleichwohl muß er mit dem Brief eine be⸗ ſtimmte Abſicht haben. Die Abſicht ſteckt in der Denunziativn des hevorſtehenden Verbrechens. Er meint natürlich General⸗ direktor Feiring Denn das iſt der mit dem baren Geld. Lch glaube, die Exploſion kommt heute nacht. Lieber Freund, ich will innig wünſchen, daß ich nicht zu ſpät komme.“ XXXVII. Der Mann im Fenſter. Riſt fuhr ſein Automobil in die Garage eines Reſtauxants, das nicht weit von Feirings Villa lag, und ging zu Fuß hin⸗ über. Er hatte vorher mit dem„Landarzt“ telephoniſch ver⸗ abredet, wo ſie ſich treffen wollten. Dieſer erwartete ihn alſo an der ſüdlichen Auffahrt zur Villa, die ſonſt von den Wagen der Lieferanten benutzt wurde. Hier ſtanden einige alte Bäume, deren mächtige Kronen tiefe Schatten über den Weg warfen und das Dunkel einer ſpäten Herbſtnacht verbreiteten. 222 Für morgen abend plant er einen großen Coup gegen „„ tungen ausgeübt und Rezepte verſchrieben, natürlich all gegen ſehr hohes Honorar, weil ſeine Methode nützlich ſer Der Verurteilte legte Berufung bei der Strafkammer e vor der er den Unzurechnungsfähigen mimte, indem er während zitterte und überhaupt während der ganzen handlung kein Wort ſprach. Zwei Sachverſtändige neten den Kunden als vollkommen und 5 rſten nungsfähig, ſo daß die Strafkammer das Urteil der e 10 Inſtanz beſtätigte. Glraßenſperren in Vaden und Nathbaroebielen (Ohne Gewähr) zweifelsfrei zuren, fort⸗ Ver⸗ bezei 2Sunmadt deaeeee gensbeim gunlentss 88 1 nernbeig nannheim aulogen bcn, 0 zmiigenbem 2 erfa Aooboon 1 dbeberme Jrecin G- Umleſlungen noghd g/b3 Korlaruhbe, au, ourmesin, Su.glan +78 Orenbun freſßburg 85 befningen gſnmenelnges 3 12 Al eiienbeim f nullgeum—1 Heingo J0h goſbeim 10 „ um 1. Darmſtadt—Heidelberg zwiſchen Bensheim und Schriesheim bis auf weiten Nov, weg über Lorſch-Piernheim-—Heddesheim—Dofſenheim-—Heidelberg bis Umweg über Gemeindewege. ingarten 2. Febeineen Mingolsheim— Wiesloch, Bruchſal— Untergrombach, We Kirrlach rötzingen bis auf weiteres. Umleitung über Schwetzingen, Walldorf, und Büchenau und Blankenloch, Hagsfeld. 3. Mannheim—Karlsruhe bei Waszomſe bis auf weiteres. umleltung 4.(Karlsruhe)—(Ettlingen!— Neumalſch, Raſtatt bis auf weiteres. über Muggenſturm oder Durmersheim. itung ber 5.(Karlsruhe), Mörſch, Durmersheim, Raſtatt bis auf weiteres. Umle Ettlingen Walth Ettlingen, 6.(Karlsruhe), Ettlingen—Herrenalb bis auf weiteres. Umleitung über Schöllbronn, ban ee Spielberg. weg 7. Ortsdurchfahrt in Neuenbürg(Neuenbürg-—Herrenalb) bis 18. Nop. Um Birkenfeld—Schwann— Herrenalb. Sand 9. Offenburg—Windſchläüg— Appenweier bis auf weiteres. umweg über lfenwell 55 9 üllheim bis auf weiteres. umleitung von Wo „(Freibur n n d— bis Müllheim auf Nebenſtraßen. „Straße(Heiligenberg) St über Löſchgau. 15. 10 ſchwend Cecldug. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haaz Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 .„Steinen—Schopfheim bis auf weiteres. efansfeld-—Leuſtetten—Ühldingen von 6 Uhr wege, bis 7 uhr abends bis auf weiteres. Umweg über gekennzeichnete Seiten hauſel, Neckartal zwiſchen Binau und Zwingenberg. möglich. Direktion Ferdinand Heym⸗ Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Reda 8547 Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richa port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt de alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: 1 B. Jac. Fau Gericht und Riſt führte mit ſe Der„Landarzt“ ſchien ihm verſ chen. Er wies in die Sommernacht hinaus, durch die Villengiebel herüberleuchteten.„Da drüben, dort und flüſterte er und deutete auf die Stellen, auf welche die kette verteilt war. Nachdem Riſt ſich brientiert hatte, eine Anordnung, und„der Landarzt“ verſchwand im der Bäume. Das Dunkel nahm Riſt ſelbſt ſchlich ſich zum Haupteingang der Villee uten erſchien der den 1 erſtaunt ſchien, Tür war verſchloſſen, Thomſon, der nicht im gering Gaſt zu einer ſo ungewöhnlichen Stunde wiederkomme ſehen. Ohne eine Einwendung zu machen, ließ er ihn Halle. Hier war alles ſchon wieder aufgeräumt, die waren gelöſcht und nur die ſchwache Dämmerung, die dur dem Fenſter fiel, erleuchtete den großen, dunklen Raum. Speiſeſaal und von der Küche her vernahm man no 50 der alte Thomſon, un Geräuſche. „Sie ſind bald fertig,“ erklärte werden dann zur Ruh „Sie ſind wohl ſelbſt auch müde?“ fragte Riſt. „Wenn es nötig iſt,“ antwortete der Alte,„kann ſecgg mült iſt am beſten, daß Sie zu Bett gehen und die Diener eine Nacht aufbleiben. „Das iſt gerade d inem Kolle n auf. aber—7 Riſts Lä ſten darü e gehen.“ 4 as, was nicht nötig iſt,“ ſchaffen, es ruhig im Hauſe wird.“ „Jawohl.“ „Wo iſt der Generaldirektor?“ + rn. „In ſeinem Zimmer. Er ſitzt über ſeinen Geſchäftshüche 50 Neuerdings pflegt er immer nachts allein zu arbeiten. „Und Fräulein Michelina?“ „Sie wiſſen es wohl?“ fragte der Alte zögernd. „Daß ſie in Kopenhagen geweſen iſt?“ „Ja. Vor einer Viertelſtunde iſt ſie wiederge in ihr Zimmer gegangen. Das Zimmer mit d Sie kennen es ja.“ „Ich weiß Beſche mehr.“ id,“ ſagte Riſt, (Fortſetzung folgt) eyme. kteure: Für Politik: Geiſingen—Immendingen bis auf weit. Umleitg. über Hintſchingen—Kir Bretten—Pforzheim 10. Oktober bis 4. Nov. Umleitungen vorhanden. — Bietigheim—Beſigheim—(Heilbronn) bis auf weiteres. en⸗ Umweg über Mosbach— Wab rankenthal—Worms bis 28. November. Umweg über BeindesheimNied 17. Worms--Bürſtadt(Bensheim) bis 19. November. Umweg über Hofheim Die beiden Männer blieben eine Weile ſtehen u teten die Villa. In den Wirtſchaftsräumen waren alle 1 ſter erleuchtet und man hörte, daß die Dienerſchaft an deannle beit war. Auch in einzelnen der oberen Wohnzimmer 10 Licht. Die Villa bot das typiſche Bild eines Hauſes na Aufbruch der Gäſte vom Feſt. 1 en ein geflüſtertes Geſpra⸗ iedene Mitteilungen ageiß 6 „und brauche 2 er morgen irchen Umleitung Ehmer ach⸗ tr 1 nd be lle Air⸗ Die 3 Lantie 0 ferne „Es wehg⸗ und kommen 4 er Veran 5 e nicht unn 1 r F ĩ 11 ˙ Neittwoch, den 2. November 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Sportliche Nunoſchau Jeſt der Sportpreſſe gins Deuner November(Drahtbericht). Das Feſt des Ver⸗ Uiner Wert toportpreſſe nahm am Dienstag abend im Ber⸗ en amnäher den faſt gewohnt glänzenden Verlauf. Vor arten mit nd 8000 Zuſchauern kamen nahezu ſämtl. Sport⸗ prominenten Vertretern zu Wort. Ein kurzes ſpiel zwiſchen Hertha⸗BSC. und Tennis⸗Boruſſia, jeder Seite ſechs Mann ſchöne Leiſtungen zeigten, fel wurd + 1 woun e von der Berliner Turngemeinde ge⸗ erniz kabrting Roda vom Stall Blume gewann das Hin⸗ lang eee der Jockey⸗Lehrlinge. Zwanzig Minuten Profeſſionals das Tennis⸗Doppelſpiel zwiſchen den auer⸗Prer 8 Richter⸗Najuch und den Amateuren Molden⸗ ſchtlich Nue Die Berufsſpieler ſiegten leicht:1 gegen die fütt auf ſei enfremden Amateure. Altmeiſter Stensbeck beſtrittenſeinem Wallach„Gimpel“ Hohe Schule, die Paddler de Notonen Faltboot⸗Aufbauwettbewerb und Larracſola Jbortler beſtritten mit Frl. Hanni Köhler, dem dle He. Köppen u. a. einen kurzen Wettbewerb, bei Vortritt erren zum Schluß ſo galant waren, der Dame den Iweiegen geben. Die Boxfreunde konnten ſich an einem 0 unden⸗Schaukampf zwiſchen Europameiſter dien Diener er und dem Deutſchen Schwergewichtsmeiſter Hiemlich nererfreuen. Beide zeigten auch Trainingsarbeiten. ra mfangreich war das radſportliche Pro⸗ bmer, d Einen Fliegerkampf in zwei Läufen gewann 8 er in beiden Läufen vor Hahn und Oskar Rütt in eltmeiſt e. Vor dem Amateur⸗Vorgabefahren erhielt ſche Sporte Engel die„Goldene Schleife“ des Vereins Deut⸗ meiſerſchaft ee für ſeine grandioſe Leiſtung bei der Welt⸗ vor Fliegel Das Rennen ſelbſt brachte Engel als Malmann ſebe an f ön Meter Vorgabe) und Donath(80 Meter Vor⸗ ahrer hatte Das 150 Runden⸗Mannſchaftsfahren der Berufs⸗ 1 Froll⸗Mi nach wechſelvollem Verlauf folgendes Ergebnis: 3Ebnzer⸗gietde 10 Punkte; 2. Dorn⸗Rickel 12 Punktez Aine Rund roſchel 7 Punkte; 4. Koch⸗Buſchenhagen 3 Punkte. den⸗S e zurück: 5. Bauer⸗Tietz 11 Punkte; 6. van Kem⸗ rũ awall 8 Punkte Fußball 1 Nn, Terminliſte der Firmenſpiele Kommerz⸗ u. Privat⸗Bank— Atlas⸗Verſicherung. Nov; Statarenwerke— Darmſtädter u. Nationalbank. Städteſpiel Mannheim— Ludwigshafen. 0 * tlas⸗Verſicherung— Stadtverwalt. Ludwigshafen. mer Sparkaſſe— Rhenania Oſſag. 2 Nov.: Commerz⸗ u. Priv.⸗Bank— Darm. Nationalbank. * Fiswerke— Rhein. Credit⸗Bank. Atlas⸗Verſicherun ebe g— Rhenania Oſſag. Darmſtädter u. Nationalbank— Sparkaſſe Ulm. N0. Nou;: otorenwerke— Poſt. 85 Ron: Stabtverwaltung NMz3. 55 Kbarkaſſe Ulm— Motorenwerke. N. Noy.: tlas⸗Verſicherung— Darmſtädter u. Nationalbank. Rhbenanig Oſſag— NMzg. hein. Credit⸗Bank— Poſt. Meter⸗Staf mit:1(:1) Treffern in Front. Eine 4 mal 400 Neues aus aller Welt — Das neune Theaterſchweinchen. Bei Aufführung der Operette„Zigennerbaron“ trat ein Schauſpieler im Heſſiſchen Landestheaker in Kaſſel als Schweinezüchter Zſupan mit einem Schweinchen im Arm auf. Er ſang ſein Auftrittslied das bekanntlich von ſeinem Lebenszweck, Sauerkraut und Schweineſpeck, handelt. Das an ſeinem Buſen ruhende Tierchen glaubte, mit ſeiner Stimme nicht zurückhalten zu dürfen, ſondern gewährte ihm ſtarke ſtimmliche Unterſtützung. Schließlich gab es ſo viel Ton— ſicher infolge ſeiner man⸗ 7 Bühnenerfahrung, da es zum erſten Male auftrat—, aß es ſeinen Herrn überſchrie, dem nichts übrig blieb, als ſein Lied vorzeitig abzubrechen. Das Haus aber ſpendete dem blitzſhauber gewaſchenen muſikaliſchen Tierchen in Anerken⸗ nung ſeiner wohlmeinenden Abſicht hberzlichen Beifall. — Gasvergiftung einer Schulklaſſe. In der Peſtalozzi⸗ Schule zu Rathenow nahm eine Mädchenklaſſe Duſchen⸗ und Wannenbäder. Als die Lehrerin in den Baderaum kam, fand ſie ſämtliche Mädchen ohnmächtig vor. Der Krankenhausarzt wurde ſofort mit dem Pflegeperſonal nach der Peſtalozzi⸗Schule gerufen, und ſämtliche Kinder wurden durch die Einwirkung von Sauerſtoff wieder zum Bewußtſein gebracht. Eine Schülerin hatte durch den Fall in der Bewußt⸗ loſigkeit einen Bruch des rechten Schlüſſelbeins erlitten. „— Sie freuten ſich zu früh. Einem geriſſenen Schwindler fiel in der vergangenen Woche die Einwohnerſchaft in Eiſen⸗ bach bei Niederſelters zum Opfer. Ein Fremder, angeblich aus dem Rheinland, erſchien in einer Gaſtwirtſchaft und gab zu verſtehen, daß er ſämtliches Obſt am Platze zu kaufen beab⸗ ſichtige, und zwar zu 17.. je Zentner. Der Frau des Gaſt⸗ wirtes verſprach er für Vermittlung der Käufer von jedem gekauften Zentner eine Vergütung von 1 Mark, woraufhin dieſe Frau von Haus zu Haus eilte, das verlockende Angebot bekanntzugeben. Bald herrſchte reges Leben und Treiben, ſo⸗ wie eitel Freude im geſamten Dorf ob des zu erwartenden guten Verdienſtes. Unterdeſſen ließ der Herr Ankäufer es ſich in der Wirtſchaft gut ſchmecken. Auf einen dargereichten 100 Mark⸗Schein konnte der Wirt nicht herausgeben, und die Zahlung der Zeche wurde auf ſpäter verſchoben. Nachdem ſich dann der mit aller Hochachtung bediente fremde Herr vom Wirt noch ein Fahrrad für eine eilige Beſorgung ausge⸗ beten hatte, verſchwand er auf Nimmerwiederſehen. Zu ſpät erſt merkten die gefoppten Bewohner Eiſenbachs, daß ſte einem niederträchtigem Schwindler auf den Leim gegangen waren. — Außf der e beſtohlen. Eine arge Enttäu⸗ ſchung erlebte ein junges Paar auf der Hochzeitsreiſe mit einem„netten“ Reiſegenoſſen. Das Paar fuhr von Frankfurt a. M. über Halle und Berlin nach Kattowitz. In Halle ſtieg zu ihm ein Mann zu, der ſich als ein ſehr unterhaltender Ge⸗ ſellſchafter erwies. Kurz vor Berlin bekannte er, daß es ihm ſchlecht gehe und daß er nicht einmal ſo viel beſitze, um etwas eſſen zu können. Von Mitleid ergriffen, lud ihn das junge Paar ein, im Warteſaal auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin gemeinſam mit ihm etwas zu genießen. Der Reiſegefährte nahm dankbar an und ließ es ſich gut ſchmecken. Das Paar, das von der Reiſe ſchon etwas ermüdet war und bis zur Weiterfahrt noch viel Zeit hatte, machte es ſich möglichſt be⸗ quem und nickte bald ein. Als es nach etwa 20 Minuten wie⸗ der erwachte, war der Gaſt verſchwunden und mit ihm die Brieftaſche des jungen Ehemannes, die 800 Mark enthielt, und ein Handkoffer mit Kleidungsſtücken. Die Beſtohlenen wandten ſich alsbald an die Polizei, aber der Dieb war nicht mehr zu finden. Das Wohlfahrtsamt mußte die Mittel zur Beendigung der Reiſe nach Kattowitz vorſtrecken. Nliſtmocs,. Elomd. .. Owolkenlos. O leiter. O helb bedeckt. G wolkig. Obedeckt. o Regen. Graupeln. Nebel.& Gewitter O Windſtile. Os ſehr leichter Ofſt. mäßiger Sübſüdweſt. Eſtürmiſcher Nordweſt.* Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Neeresniveau ümgerechneten Luftdruck Wetternachrichten der KarisruherLandeswetterworis Heobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7˙8 morgen! —— Luft. Tem⸗ 5 4 See⸗ S 382 Wind 7 8 a. da 0 4 m mm C S Richt. 8 Werthem T t cde Königſtuhl] 563 7722 8 12 7[SW lleicht 45 Karlsruhe 120 772. 816 5 SW„ 5 Bad.⸗Bad. 213 772,5 10 15 5 80 1 1 Villingen 780 776.1 3 13 2N0 7. Feldbg. Hof 1275 6460 5 7 4 Wſſchw. 10 Badenweil.— 778,44 9 15 7 O lleicht halbbed. St. Blaſien 780— Höchenſchw.!———— Baden hatte geſtern vorübergehend wolkiges, aber meiſt trockenes und mildes Wetter. Heute morgen liegt über dem ganzen Lande eine nahezu geſchloſſene Decke hoher Bewöl⸗ kung, die Aufgleitbewölkung an der Vorderſeite eines neuen, nördlich Englands lagernden ozeaniſchen Wirbels. Ueber den Alpen iſt der Druck wieder erheblich geſtiegen, ſo daß die ozeaniſchen Wirbel noch nicht direkt auf das Feſtland ühber⸗ greifen. Ueber der Oſtſee ſcheint ſich ein Randwirbel zu ent⸗ wickeln, unter deſſen Einfluß wir mit weiterer Bewölkung rechnen müſſen. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag, 3. November: Wechſelnd wolkig, zeitweiſe aufheiternd, etwas milder und örtliche Morgennebel. DT ÄVAVTVdVd 2 +. 75 2 2 F, 4 A, 2, 2 , rienttabak und Bein OVERSTOLZ 5 PfE·NWENKIAU 6 Pfg LöWòENBRUCkK 8pHGULDENRINO 1opfN oetoh Iũ neuenlings auch i Nuctungen au laStict ehahliich ißm hieten· 0 5 E — kreinen Iehe ſalunlenlo tyi ſach ſelllk um den Genuß Ner eine gutt ZTig Jedanbenſas rauußt, lann iſim Feinſieiten nieſt- mligen, er wimt der ſolſen Leiſtung niqſt ges rreſtt, die qucſlenntnis und Gede Saß ie der Henner dis Hlins Macſtstum und ſlaßianſ ſeer(ivum ſeiſſg au eeen. ̃ mahe er Naucher. ſeiue Nfa⸗ retis mit Lxrstandnis geniccren- Her unsere 1 uit Andacſi a ihm ungeivoͤlnlicie Cualitůt ercennen giqh ihrs Namen merſeen iwie ee eines berülfmten. Nieines. 5 ONHVYG. Kk OIEN MAMSUROeTRIERNTODRESOEN Wirt c. Seite. Nr. 507 4 ſeh akts · und Keue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. November 197 Handelszeitung Zuſammenfafſung der Elektrointereſſen Preußens Preußiſche Elektrizitäts⸗AG. Am 24. Oktober hat der Preußiſche Landtag das Geſetz über die Zuſammenfaſſung der elertrowirtſchaftlichen Un⸗ ternehmungen und Beteiligungen Preußens in einer Ak⸗ tiengeſekllſchaft mit einem Kapital von 80 Mill.„ und dem Sitz in Berlin genehmigt. Dieſe Geſellſchaft, die durch Namensän⸗ derung und Kapitalerhöhung der bisherigen Preußiſchen Kraftwerke Oberweſer A G. in Kaſſel entſtanden iſt, auf welche die AG. Großkraftwerk Hannover und die Gewerkſchaft Großkraftwerk Main⸗Weſer im Wege der Fuſion übergehen und an die der Preußiſche Staat ſeinen geſamten übrigen Beſitz an Elektro⸗ beteiligungen und ſeine Forderungen aus Baudarlehen an Elektri⸗ zitätsunterneytnungen gegen Aktien übertragen hat, hielt in dieſen Tagen die erſte Generalverſammlung und Aufſichtsratsſitzung ab. Bekanntlich müſſen ſämtliche Aktien im Beſitze des Staates bleiben. Im Aufſichtsrat, von dem mindeſtens ein Drittel der Mit⸗ glieder aus Landtagsabgeordneten beſteht, müſſen die Abgeordneten und Regierungsvertreter ſtets die Mehrheit haben. Zum Vorſtand wurden beſtimmt Generaldirektor Frank(bisher Braunkohlen⸗ Induſtrie AG. Zukunft) und Miniſterialdirektor a. D. Jaques (isher Leiter der Abteilung Vdes preußiſchen Handelsmini⸗ ſteriums und Dezernent für Elektrowirtſchaft) ſowie die bisher in dieſer Abteilung tätigen Miniſterialräte Heyden und Roemer. Zum Vorſitzenden des AR. der vorläufig aus 26 Mitgliedern, darunter elf vom Landtag delegierten Abgeoroͤneten beſteht und keine Tan⸗ tiemen bezieht, wu. Je Miniſterialdirektor Dr. Staudinner (vom preußiſchen Hadelsminiſterium) gewählt. Dem AR. gehören weiterhin eine Anzahl von Vertretern der Regierung, der befreun⸗ deten Werke und einige bekannte Fachleute aus der Elektrizitäts⸗ wirtſchaft an. Im Statut der Geſellſchaft iſt die Errichtung von Beiräten lür die einzelnen Verſorgungsgebiete vorgeſehen. Als Ziel der Ge⸗ ſellſchaft wird die Rationaliſierung der norddeutſchen Elektrizitätswirtſchaft, Vermeidung der Zerſplitterung, wirtſchaftlichſte Geſtaltung des Strompreiſes und vor allem die Steigerung des Stromverbrauchs bezeichnet, der in Deutſchland noch ſtark hinter dem internationalen Durchſchnitte zurückbleibe. Die Ge⸗ ſellſchaft will die elektrowirtſchaflichen Probleme in friedlricher Uebereinkunft mit den anderen Beteiligten löſen und erachtet weitere reichsgeſetzliche Schritte als entbehrlich. Mit dem Rh. W. E. ſei der bekannte Intereſſenausgleich erzielt, mit dem Bayernwerk ſoeben ein Stromaustauſchvertrag zuſtandege⸗ kommen. Bezüglich„Zukunft“ und Elektrowerte ſind die Verhand⸗ lungen noch nicht abgeſchloſſen. Damit iſt die Neuordnungderpreußiſchen Elektro⸗ intereſſen verwörklicht worden, die lange gefordert und dann am 23. Mat dieſes Jahres durch Einbringung eines Geſetz⸗ entwurſes angekündigt war. Der große Umfang der preußiſchen Elektrointereſſen geht in der Hauptſache auf die eigenen im Jahre 1921 erfolgten Gründungen und auf die großen Beteiligungskäufe des Jahres 1925 zurück. Namentlich die letzteren haben großes Auf⸗ ſehen erregt und viel Gegnerſchaft ausgelöſt. Bald nach ihnen ſetzten die preußiſchen Bemühungen zu einer wirtſchaftlichen Ausgeſtaltung dieſes umfangreichen, aber etwas wahl⸗ und planlos zuſammenge⸗ häuften Elektrobeſitzes ein. s kam dabei aber zu ſehr ſcharfen Angriffen und Vorw ofen, daß Hoheitsrechte und Unter⸗ nehmerintereſſen des Staates nicht genügend getrennt blieben, und bei der Kritik an der wirtſchaftlichen Betätigung der öffentlichen Hand ſpielte diejenige an dieſem Vorgehen Preußens keine geringe Rolle. Insbeſondere mit dem RWE. und mit den reichseigenen Elektrowerken führten gemeinſame Beteiligungen und in den Grenzen ſtrittige benachbarte Verſorgungsbe⸗ zirke zu mannigfachen Gegenſätzen. Das Streben, dieſe Angriffe verſtummen zu laſſen, dürfte nach dem B. L. A. ebenſo wie wirt⸗ ſchaftliche und organiſatoriſche Gründe Anlaß zu der Neuorcaniſa⸗ tion gegeben haben. Außerdem ermöglicht ſie eine freiere Wirt⸗ ſchaftsführung und eine leichtere Kapitalbeſchaffſung, an die bei Elektrizitätsunternehmen immer gedacht werden muß. Zurzeit ſoll allerdings kein dringender Geloͤbedarf bei der neuen„Preag“ beſtehen. Es entſpricht für das Gelingen der Neuorganiſation, daß die Perſonenfragen eine recht glückliche Löſung gefunden haben. „Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Wir verweiſen auf die Zeichnungsaufforderung des Inſtitutes zur Zeichnung üuf ſeine in Baden und Heſſen mündelſichere 5 Millionen Goldmark neue Sproz. Gold⸗Hypotheken⸗Pfandbriefſe und auf neue 7proz. Gold⸗ Hypotheken⸗Pfandbriefe im Anzeigenteil der vorliegenden Nunmer. „ Verluſtabſchluß der Münſteriſchen Schifffahrts⸗ und Lager⸗ daus AG. Die Geſellchaft, deren Aktien die Weſtfäliche Transport⸗ AG. in Dormund(Rhein⸗ und See⸗Gruppe) erworben hat, legt erſt letzt den Abſchluß per Ende 1926 vor. In 1926 habe die Geſellſchaft unter erheblichen Schiffahrtsſtörungen, insbeſondere auf dem Dort⸗ mund⸗Ems⸗Kanal zu leiden gehabt, ferner ſeien zahlreiche Leer⸗ frachten zu machen geweſen und auch die Nebenbetriebe hätten wenig günſtig gearbeitet. Nach 31824 J,(40 477) Abſchreibungen ergeben lich 46 325 Ver luſt(i. V. 573 Gewinn), der ſich nach dem bis Ende 1926 mit der Rhein⸗See⸗Gruppe beſtehenden Gemeinſchaftsver⸗ trag auf 21 702, vermindert. Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Aktien und Ausland leihen im Prozenten. dei Stückenollerungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen noch in Bi⸗%/ verſtehen. Mannheimer Sffektenbsrſe vom 2. Rovember 1. 2. Dad. Bank.. 165,0165,00 Bad. Aſſekuranz 203.)203.0 Tarlsruh. Maſch. 19.—19.— fälz. Hypoth. Bk. 181,0181,0[Continent. Verſ. 85,—85.—C. H. Knorr. 161,0160,0 b. Hypoth. Bk. 170,0170,0 Mannheim. Verſ. 122,0123,0 Mannh. Gummi 35,—35.— Rh. Creditbank. 129,0128,00Oberrh. Verſ. 165.0165,0 Neckarfulmghrzg. 103,0 105.0 Südd. Disconto 139,0138,0 Pfälz. Mühlenw. 145,0143.0 .⸗G. für Seilind 75,.—78,.— Portl. Zem. Heid. 186,0138,0 Durlacher Hof 153.0153,00[Benz& Cie...—,———Rh. Elektr..⸗G. 149.9145,0 Kleinlein Heidelb. 210,0210,00J. 6. Farben e 140,0140.0 Zudwigsh. Att. Ir 218,0.218,0 fhenania.. 63.581.— Wayß& Freytag 143,0143,0 atg, orch. 170,00170.0( Bebr. Fabr.. 50.—50.— 5 aldhof 270.00288.0 Werger Worms 170,00170, 0J Deutſche Linol. 245,00240,0[Südd. Zucker 130,0183.0 Frankfurter Börſe vom 2. Nopember Gelſenk. Gußſt. 137,0135,5Baſt.⸗G. 228,0l—,— e deene gg8 iib. 135.(135,0LAiſe Bergb. St.A.——220,00Be⸗ enkel 75,—75,— Dahege Bun 188.0 188,0 TNali 154,5,154,20 Bergm. Elektr. 188.0ſ185,0 Dank f⸗Brau. Ind 164,0 166,00TKali Weſteregel. 104,0161,0 Bing Metallwerke—. Bayr. Bodencr. B—.— 7— 5 1120 Brem.⸗Beſigh. Oel 73,5072.— . u. Wb. 147,5149, ansfe 8JCh. Brockh..⸗. 73.—74.— TBarsger Banto. 120.0 139.0 10berſch g. Beb. 5,—88,—Cenend Heddelb. 18.2138.5 Zerkiner Hand. 228,5 228,01Stavi⸗Min. An. 37,— bneCement Karlſtadt 192,0.181.0 Tom. u. Privatb. 180,0.181.[IPhönix Bergbau—10—17 Chamottekinnaw 100,0 100,0 IDarmſt. u. Natb. 207,0212,0IRhein. Braunk. 218,2.218,5 Chem. W. Albert 129,5124.5 D. Hypothekenbk. 122,0122,0[Salzw. Heilbronn 180,9189,0 Cont.Nürnb. Bzg. 166,0,161,5 dech 1245 424 cden.daueahſite öö.— 60.— farnlee Meter J0l.2flcb.5 D. Effekt. u. 124. 5 u..—189.— D. Mberſer⸗Ban 108,0102,5 DGoldeu S. Anſt. 194,0104,0 7 RD Sodseenge 1490 1440 Srausport-Altien. fazler Zwelbe.—.——— isconto⸗Geſ. 5——.— Dürkoppwerk St. 70.——.— Fer 9sBant 138.5 133,0 Pornag 13778 3500 Süſſeb. at ürt 68.— 66.— kfrt. k 133,5 ap 2 1 131,5 131,0 INordd. 12 142,0144,0[Eiſen Kaiſersl. 98.50038,50 teld. B. 206.0212,0 err.⸗U. St. B.————[ITClektr. Licht u. K. 108.7198.7 ——.— B28. 150,0 150,0—— EOhio 100.0100,0[Clf. Bad. Wolle—.——.— Deſterr. Cred. Anſt. 40,75 40,80 Emag Frankf.. 90.— 81.— Rber Hyp.⸗Bk.—.— 1800.0 Juduſtrie⸗ Aletien. EmailleSt.Uflrich 26,.— 25,50 hein. Creditbk. 129,0129.0 54.— 35.— Reichsbank. 168.7 187,7]Cichb.⸗Mannh.- 271,0J271.00Eßlinger Maſch. 11,7571.— Rhein. Hyp.⸗Bank 187,0 187,0 81 empf⸗Sternb. 190,0190,[Ettling. Spinn.-+ 230,0230, Südd. 1 1370187,9[Mainzer St.⸗A. 292,.0 297,0ʃ5 aber, Joh. Blei 61.—61.— Wiener Bankver. 17,65 17,65Schöfferh. Bindg. 319,0—.— are Schleicher 98— 98.50 Wüͤrttb. Notenbk.—,———Schwartz⸗Storch 170.—.— J. G. Farbenind. 266.0 270,0 Mannh. Verſ.⸗G.————Werger. 171.0/171.00ahr Gebr. Pirm. 50,—50,— ranf Adg. Berf. 153,0 183 Hft, Gebr. 48,—.50 Lgelt,Gulf. Carls 120.5 16,8 berrh. Verſ,G.—.—188.0 Adler Oppenhelm 169,0f160,0[Feinmech. Jetter 90.—91,— 5 5 Frankf...Mitv.—.——.—Adler Klexer.. 98—94.— Frkf. Pok.& Wit. 64.—54.25 TA. E. G. St.⸗A. 182,7162,2 Fuchswaggon. Vergwerk⸗Alkkien. uſchaff. Bunt ap. 120.8TGoldſchmidt T. 109.2 100.0 Wochumer Guß.—.—[.üſchaff. Beflſtoft 171.075,0 e IBuderus Ei 96,.—97,25 Bahnbed. Darmſt. 32.5032,—Urkrftw. Mm.8% 13,80—.— Fe Ber abe 5 rbe e ſchweil. Bergwk. 2—.—Bad. Elektr.—.——.—Ga eu, Näh—481, JGheiſent. ergw.——Bas. Naſch. Durl.(18470„ 164,0ʃ464,0 5 )J. P. Bemberg. 459,0 0 Süddeutſch. Disc. 187887.5 dererne Cal. i Zuſammenſchluß der japaniſchen Flotte. Aus Tokio wird ge⸗ meldet, daß infolge der ſchwierigen Lage der japaniſchen Handels⸗ flotte, die ſich aus der verſchärften Konkurrenz zwiſchen der ameri⸗ kaniſchen, britiſchen und der japaniſchen Handelsflotte ergeben hat, die japaniſche Handelsflotte reorganiſtert werden ſolle. Es iſt die Organiſation eines einheitlichen Lloyds vorgeſehen, in der die einzelnen Schiffahrtsgeſellſchaften vereinigt werden ſollen. An der Spitze des neuen Lloyds ſoll die Nippon Puſon Kaiſha ſtehen. Der Lloyd ſoll über ein Kapital von 150 Mill. Yen ver⸗ fügen. An dem Lloyd nimmt den regſten Anteil der fapaniſche Stinnes, die Firma Mizui. Beſonders zugenommen hat gegenüber der japaniſchen Handelsſchiffahrt in der letzten Zeit die Konkurrenz einer bedeutenden amerikaniſchen Geſellſchaft, die einen großen Teil der Frachten zwiſchen dem aſiatiſchen Feſtlande und den Vereinigten Staaten übernommen hat. Außer den chineſiſchen Häfen bedient dieſe Geſellſchaft auch die ruſſiſchen fernöſtlichen Häfen, und zwar nach einem Uebereinkommen zwiſchen der Geſellſchaft und der Sowjetregierung. Es gehört daher zu dem Beſtreben der japaniſchen Regierung, auch in dieſer Frage mit der Sowjetregierung ein Ueber⸗ zu treffen, um die amerikaniſche Konkurrenz auszu⸗ alten. 5 :2: Berlin⸗Neuroder Kunſtanſtalten AG. in Berlin. Nach Ab⸗ ſchreibungen von 233 763/(i. V. 222 201 /) werden aus einem Ge⸗ winn von 153 577(117 291 J) wieder 8 v. H. Dividende auf das ee Kapital von 1600 000 4(1 180 000%/) vor⸗ geſchlagen. * Erſtmals Dividende der Kurpfalz⸗Sektkellerei AG. in Speyer. Seit ihrer Gründung— eingetragen am 31. Januar 23— blieb die bis 1935„Rheiniſche Sektkellerei“ firmierende Geſellſchaft dividenden⸗ los. Für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1926/7 wird erſtmals eine Dividende von 6 v. H. auf das AK. von 630 000/ zur Ausſchüttung gebracht. Der Geſchäftsgang ſei befriedigend. Die Commerz⸗ nd Privat⸗Bank zur Konjunkturlage Dem neueſten Wirtſchaftsbericht der Commerz⸗ und Pri⸗ vatbank entnehmen wir folgende Ausführungen über die Kon⸗ junkturlage: Wenn auch zurzeit die Konjunktur im ganzen noch als durchaus günſtig zu bezeichnen iſt, ſo bleibt indes doch die Zu⸗ kunft inſofern unüberſichtlich, als einerſeits die Rückwir⸗ kungen von der Finanz⸗, Wirtſchafts⸗ und So⸗ ztalpolitik, anderſeits von ſeiten des Geldmarktes aus noch durchaus unklar ſind. Es muß mit aller Deutlichkeit hervorge⸗ hoben werden, daß in der Jetztzeit vielfach nicht wirtſchaft⸗ liche Momente, ſondern poltitiſche Einwirkungen, zu denen auch die Erforderniſſe des Reparationsplanes gehören, den Ausſchlag geben. Das bleibt auch bei Betrachtung des Geldmarktes ſtets zu be⸗ rückſichtigen. Es iſt zu bedenken, daß der deutſche Geldmarkt von Fak⸗ toren abhängig iſt, die jederzeit ſehr leicht zu beeinfluſſen und wandekbar ſind. Da im heimiſchen Spar⸗ und Renten⸗ kapital kein genügender Rückhalt beſteht, ſo muß ſtän⸗ dig auf die Reichsbank, auf gewiſſe Reſerven der öffentlichen Körper⸗ ſchaften und auf ausländiſche Kreditquellen zurückgegriffen werden. Hierdurch iſt der labile Zuſtand des Geld und Kapital⸗ marktes gegeben, beſonders, nachdem auch die langfriſtigen Aus⸗ landanleihen nicht mehr zu einer Erleichterung des deutſchen Geld⸗ marktes führen, ſeit die Zentralnotenbank die Konvertierung der An⸗ leihen in Reichsmark dem offenen Markte überläßt. Da dieſe Ent⸗ wicklung in einem Augenblick beſonderen Geld⸗ und Kapitalbedarfs der Wirtſchaft eingeleitet iſt, ſo iſt ihre Auswirkung auf den Geldmarkt noch nicht abzuſchätzen. Es bleibt ſchließlich noch zu berückſichtigen, daß in der nächſten Zeit auch die Rückzahlung von Rentenmarkkrediten— für die aber wohl ſchon weitgehende Vorſorge getroffen iſt— vorzunehmen iſt und außerdem das Weih⸗ nachtsgeſchäft vor der Türe ſteht. Erhöhung des norwegiſchen Diskontſatzes. Die Bank von Norwegen erhöht ab 1. November den Diskontſatz von 4 auf 5 v. H. 12] Weiteres Anwachſen der Gelder bei den Genoſſenſchaften. Der Deutſche Genoſſenſchaftsverband gibt ſoeben die vom Statiſtiſchen Reichsamt ermittelten neueſten Geſchäftsergebniſſe der ihm angeſchloſſenen ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften bekannt. Danach wieſen von 1346 Kreditgenoſſenſchaften am 31. Auguſt 1927 910 berichtende Genoſſenſchaften ein Gefamtkapital von 930,1 Mill.& auf(im Durchſchnitt 1022,1 Tſd. 4) gegen 899,9 Mill. I am 30. Juni 1927 bei 921 berichtenden Genoſſenſchaften oder im Durch⸗ ſchnitt 977,7 Tſd. J. Die Geſchäftsguhaben und Rücklagen betragen 154,1 Mill. gegen 154,4 Mill. und die an⸗ vertrauten fremden Gelder 672,4 bzw. 650,1 Mill. J. Im Durchſchnitt ſind die eigenen Mittel von 167,6 auf 169,3 Tſd. I und die anvertrauten fremden Gelder(Spareinlagen und Kontokorrent⸗ gelder) von 705,9 auf 738,8 Tſd. angewachſen. Die Sparein⸗ lagen ſind von 403,1 Mill. ¼ auf 417, Mill., im Durchſchnitt von 437,69 Tſd.& auf 458,6 Tſd. geſtiegen. Durſt das ſtetige Anſteigen der anvertrauten fremden Gelder war es den Kredit⸗ genoſſenſchaften möglich, ſich in zunehmendem Maße dem Kreditgeſchäft zu widmen. Es ſtiegen die im kurzfriſti⸗ gen Kreditgeſchäft angelegten Gelder bei 921 berichtenden Genoſſen⸗ ſchaften von 716,3 Mill. Ende Juni 1927 auf 741,7 Mill. /, bei 910 berichtenden Genoßfenſchaften Ende Auguſt 1927.— Die Avale u. Bürgſchaften ſind von 23,5 auf 26,4 Mill./ und die Giroverbindlich⸗ keiten aus weitergegebenen Wechſeln von 117,3 auf 118,4 Mill./ angewachſen. 1.J 7. Hanfwerke Füßen 124.0128,0 Neckarſ. Fahrzg. 105,0105.5 Uhrenfabr. Furtw—.——.— Hilper kematurf. 75,.—75.—Nrh. Leder Spier 100,0100,0 Ver.— 5——183,25 irſch Kunf u M. 192.0 403.5 Peters Uniongrkf 108,0 107,0..ch. ni Hialnt 99,5097.— 52 ae 7 77 1 5 ie 54,50——88.— tahlwerke 2 7* ippsA. G. Irk—.—59,— Ver. Ultramarinf. 138. Holzverkohl.⸗Ind 64,7562,.— Porzellan Weſel 32.—2,.— Ber. ellſt. Berlin 143,5142,0 Junghans St.⸗A. 87.—87,.—Rein. Gebb& Sch; 129,0.130,0 Bogtl. Maſch. St.——50,— Kammg,Kaiſersl. 128.01930.kRheinelekt St.u 145,0ſ145.5 Bolgt& Häff St. 17050.150 Karlsruh. Maſch. 18,— 17,60 Rh. Maſch. Leuder 21,—21,— Bolthom. Seil.K 60,206,75 75 85 8 0 68,—60,78 Wayß& Freytag 144,0143,8 ein,. ecker A el ontan—.—.— aue een 55 5 55 5. 105 ee 8 Sen Wabbnof St 278. l7,0 onſerven Braun„ 1 obbe arm dee, e Kraus& Co Lock. 55.———Gebr. Roeder, D. 196,0 135, Freiverkehrs⸗Kurſe. Isahmeyer& Co. 156..158,0TRüttgerswerke 81,30ſ84,80 genz Lech Augsburg. 115,0 116,5 Schlinck& C. Hbg.—.——.— Brown., Bov.& C. Lederwerk Rothe———— Schneupr. Frank. 95.—97.— Raſtatter Wagg. Ludwigsh. Walzm 117.0,117,0 Schramm Lackf. 115,0115,7 fa Lutz Nlaſchinen.82,— 32,.—ISchuckert, Nrbg. 175,7178,⸗ Zugz ſche Induſtr.—.——.— Sauß⸗ Verneis 71.f1.—Seſtverziusliche W. Mainkraftwerte 118,0 107.00%5 okabrr gfeg 77.—ff.— D. Ant Ablöſgsſe) 12,88f12.75 Metacge Frankf. 175,5 177.0 fStemeng gabe 288..235·0 10% drc,Stadt1e—.. Mez Söyne..- Stemensapalsk. 268,0ſ283,08½ Mh Stadt. 27 95,50 88,50 Miag, Mühlr. 12912,2 Südr. Draht.—.———%Rh Hyclopfs 88,5098,50 Moenus St. A. 71.8071,75 S. Led. St. Ingbert 1300 Lö1 0% Bf 86455fl% 99.— 99,— Motoren Deutz. 67.— 67.— Sübd. Zucker„0— D. Schutzg. 9.— 7,45 Motorf. Oberürſ. 61,—80,—Tricotw. Beſigh⸗··—.———14% D. Schußg. 16—.—.— Verliner Vörſe vom 2. November Bault⸗ Alekien. Induſtrie⸗Alktien. Chem. Albert.. 123,0J124.5 Concord. Spinner 121,2123,0 Bank f. Brauind. 164,0168,5 Accumulatoxen. 159,91139 Barmer Bankver. 130.5131, Bank f. el. Werte 152,01 JBerl. Handelsg. 228,5228 ICom. u. Privatb. 160,5161 JDarmſt. u. N ⸗B. 210,0212 JDeutſche Bank. 153,2153 IJDt. Ueberſee Bk. 103,0103, IDisc. Commandb. 147,7147, IDresdner Bank 149,5159, 5 5 Allgem. 153,0153, Mitteld. Kredb. 208,0ſ21 Anz Heſe 40,7540,85 annh. Verſicher.—— Reichsbank.. 167.5167, Rhein. Creditbk. 128,0,128 ner NC 5 0 oAdler& Oppenh. 1805168,0.JDaimler Benz. 192,0,108,5 o Adlerwerke 5 92,7502,80 1 Deſſauer Gas. 170,½171.5 2Ju-G. f. Berkürsw. 146,0ſ146,0 Siſch.⸗Atlant⸗Tel 100,5,101,0 05 ate e0 5 1857 1775 12— nngendorf.Hap 284,0 226,(PPeiſch. t. 125712 5 0 5 0 0 0 Anglo⸗Ct. Guano—.——,— Deutſch. Gußſtahl 99.——.— Anhalk. Kohlen-+. 104,0192,5[Deutſche Kabelw. 89,50 Annener Gußſt.—.——,— Deutſche Kali.—— Aſchaffbg. Zellſt. 167,0168,71 Deutſche Maſch. 728879,.— Augsb.Ab. Haſch. 117.5f117,70Heutſche Sterus. 42— 46— Valcke Maſchin. 118.0,210, 0 Peutſch. Clfenh. 77.—72.85 Bamag⸗Meguin 30,—51,— Donner 105,0,100,0 N 5 onnersmarckh. 100,, —5—— wte 76—— 70— „Dürkoppwerke—440.— 1 1Donamit Nobel 1257025.2 Cransport⸗Aletien. Perkin Maſchb. 120,0 123,0 Clertr. gieferung 187,5181,0 1, Reichsbahn—.——.—Ding Nürnberg.————Telktr.gicht u. Kr. 195,9193,0 Schantungbahn 7,25 7,100IVochum. Gußſt.———.—Emaille Ullrich. 25,75½25,5 Allg. Lok. u. Ltr. 18,78 786,5JHebr Böbtergn..—enzingernien 85.18 Aachener Kieinb.—.———Draunk. u. Brikett 174,5178.0ſEſchw. Bergwerk—.— 56 85 Br.⸗Beſigh. Oelf. 72.—75 ſ650 7.⸗. Oelf. 72,.—75.— 106.0 222 —Bremer Vulkan. 141,0 142,0 J..Farbenind. 267,5 Toeuelch Auſtral..1887 Sremer Wolle. 173.9172.0 Faaneee 183,7 15.—Sülbamerira 200..200 Oremn, Bon.& C. 158.8,488,0 Felten& Guill. 58 80 46 fhor a Diſchiff 208.0 209,0 Buderus Eiſenw. 96,2596,45 R. Friſter.. 99,50104.7 JRordd,. Floyt. 142.0,143.0 Chem. Ledeet 188 8 0 Juchs Waggen.—— Verein Elbeſchiff. 64,8064,25 Gelſenk.. 85,80f80,—Gaggenau.⸗N. 40,—490.— Börſenberichte vom 2. November 1927 Frankfurt etwas erholt enb An der heutigen Börſe konnte ſich die Tendenz abern 7. etwas erbolen, ohne daß das Geſchäft eine Belebung enell Auch heute verhielt ſich das Privatpublikum wieder volltommengz nahmslos, und die Spekulation beſchränkte ſich auf D eben käufe, nachdem ſie geſtern ziemlich viel Material vorgeg hatte. Einen Anlaß dazu bot die Tatſache, daß auch aeng die Privatdiskont in Berlin unverändert belaſſen wurde, wobe hant⸗ Diskuſſionen über eine eventuelle neue Erhöhung des Welch eld⸗ diskonts etwas zurücktraten. Ferner befriedigte, daß am ggelb markte langfriſtiges Geld etwas leichter iſt, wenn auch Treichnele noch geſucht war. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe verze bis man im allgemeinen Kurserholungen von bhaftet 2 v. H. Am Elektromarkt waren Siemens u. Halske etwas le r um verlangt und 3 v. H. höher; Geſfürel trotz großer Umſätze nngen⸗ 1 v. H. erholt. J. G. Farben eröffneten 1½ v. H. höher. Am 5. h. tanmarkt gab es überwiegend Kurserholungen von 1 bis zu 24 ober⸗ Kaliwerte lagen etwas höher, trotzdem auch in der zweiten Olleben hälfte der Kaliabſatz unbefriedigend war. Stark vernachläſſigt markt die Banken, die nur knapp behauptet eröffneten. Am Renten rin⸗ iſt das Geſchäft nach wie vor ſtark eingeſchränkt. Die Lugfgtile. derungen ſind minimal. Im Verlaufe herrſchte Geſchäft über⸗ Auf weitere vereinzelte Deckungen konnten die Kurſe jedoch wiegend bis 17 v. H. anziehen. Tägliches Geld 77 v. H. Berlin im Verlaufe feſter im Im heutigen Vormittagsverkehr war die Tenden n⸗ Anſchluß an die geſtrigen Frankfurter Schlußkurſe i zu⸗ ſicher. Das Geſchäft blieb ſehr ſtill; es kamen kaum Umſäte der ſtande. Auch zum offtziellen Beginn änderte ſich hieran wenig. nof hohe katholi'che Feiertag ließ den mangelnden Ordereingang n ſtärker in Erſcheinung treten, ſodaß die Spekulation wieder eKurſ vollkommen unter ſich war. Im allgemeinen lagen die erſten. auf geſtriger Baſis, und nur wenige Papiere hatten über 2 5 55 hinausgehende Veränderungen aufzuweiſen. Als höher ſine 905. nennen: Berliner Handelsgeſellſchaft um 3/, Schleſiſche Sidie ein Weſteregeln 4½1, Holzmann 3, Glanzſtoff 9 und Bemberg, für rkens⸗ Kurs zunächſt nicht zuſtandekommen konnte um 15 v. H. Ben etriſch wert ſchwach eröffneten Pöge um 5/ v.., Berger 4 und 22 bei Lieferung 3 v. H. Im Verlaufe konnten ſich aber gerabe die dieſen Papieren ſtärkere Erholun gen durchſetzen, leltro⸗ Verluſte wieder eingeholt werden. Lebhafter wurde es am I markte, Kunſtſeideaktien und Spritwerten. Der Wirtſchafts und der Commerzbank war auf einen optimiſtiſchen Ton abgeſtimme Er⸗ vor allem wollte die Börſe wiſſen, daß der Privatdiskont rklen mäßigung erfahren würde. Daraufhin ſetzten auf allen 2 Deckungen und Rückkäufe ein, die das Kursninec pripal⸗ bis 6 v. H. hoben. Trotzdem die erwartete Ermäßigung des upten · Diskont nicht eintrat, konnten ſich viele Kurſe ziemlich behanhert. Anleihen lagen ruhig, Ausländer nur unweſentlich ver Au⸗ Pfandbriefe waren fedoch überwiegend ſchwächer, da d drigen gebot zugenommen hat und auch die verhältnismäßig niebe f Kurſe der Staatspapiere verſtimmten. Am Devlſen ſewach überwog das Angebot leicht. Das Pfund lag international! glalt der Yen war ſchwächer, dagegen Oslo befeſtigt. Nach dem Ent⸗ üüberwundenen Zahltag wies der Geldmarkt eine normale bis ſpannung auf. Tagesgeld 67 bis 8 v. H. Monatsgeld 5% )½ v.., Warenwechſel 776 v. H. und darüber. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 7, Lombard 8, Privat 6% v. 9. Amilſch dpember* Parit 4 in.⸗M. für 6. 2 2. Holland... 100 Gulden 188.49[ 168.89 169,51 J109 168, 78 10 Atben„100 Drachmen.544] 8,556 544 55 81.— 3 Früſſel. 100 Belga800.Fr. 88.29 58,41 88.30 88,42 8— Danzig. 100 Gulden] 81.47 81.6351,4981.6581.—7 Helſingfors.... 100 finnl. M. 10.537 10,557 10.539 10.359.—4 Stalien 400 Lire] 22,855 22,895 22.87 14.— Südſlawien 100 Dinar.371.885.3„385 815 5 Kopenhagen 100 Kronen 112,14 113.38112,18 112.37 411% 6 Liſſabon„100 Eskudo] 70,4320,5220,53 20.57 158,%4 1106 Kronen 119.90 119.61 110.30 11061 0 Raris. 100 Franken 15,418 16,48 16,4216,46 91562 5 Frag.. 100 Kronen] 12,399 12.419 12.404 12.424 86.96 45 Schmeiz... 00 Franken 80,8780,3480.69 80.85 81.010 Sofla.. 100 Leva] 3,022.028.,022].028 81.— Spunen... 100 Peſeten 11.35f1,4 71.36. 71.50 8% Flocdoim... 100 Kronen 112.58 112,30 112.62 112,84112065 Wien„. 100 Schilling 50,0759,19 59.0889·2 162 Pudapeſt 100 Pengö=12 500 Kr. 78,1773,3173,25 73,3985,06 J0 Euende Alres... 1 peſ. 1784].788 784] 1,78 1½% Fanada. 1 Cauad. Dollar] 4,188 4,194.187.15 5 ee i. .J 20. 0,89 939—57 Sontantinsvel. 2 1 türk. Pfd..227.21 2227.281 18%5 150 gonden ffb.] 20,368 20,400 20,.376 20.418 24.490 New Hort Dollar] 4,1835 4,1915 4,1955 4,1935 4, 9 due de Janeiro.. 1 Milreis 0,800 5,502] 5,500.802.75 Uruguay.. 1 Gold Peſ.].258.264.276.2844— 34% 1 Geohard Lertiu. 137.0189.0½Mansferd Akn. 123.14,2 JWeſtereg. Alkalt 12,) .Gelſenk. Beraw. 137,0186,0 Markt⸗ u. Kühlh. 189,0 162,0 Wicking⸗Cement. 151.0% JGelſenk. Gußſt. 8r Mech. Web. Lind. 284.8283.0 Wiesloch Tonwar 1770% Genſchom& Co. 94,50 9528 Mez Söhne 59,5067,50 Wiſſener Metall 1 0 German. Portl.⸗Z 192,0195.9 Miag⸗Mühlen. 128.0122,0 Wittener Gußſt. 1 2560% Gerresheim Glas 188.0ſ188.90 Mix& Geneſt. 132.0184,0 Wolf, Buckau 60, 1 Gent. Gerdnr: 145 0f146.0 fiotoren Jeutz; 27.80ſ6is genſtoff werein. 10 0ſ Gebr. Goedhardt 145,0148,0 Motoren Mannh.—.——.— Zellſt. Waldhof 260, JGoldſchmidt Th. 110,0119,0 Mühlheim Berg. 135,0135,2 e. Goerz C. P.—.——.— Neckarſulm. Fhrzg 104,7 104,5 Kut 5 gon 817 118 5 INordd. Wollk 5 149.7 14470 Sre venttehe e⸗ 5. i 8 er Kalu. ½ geeſen Mön drerſg erged. 9,, J5 Gen eto Gebr. Großmann 94,2594,75 I eniten bam 90.2599 15 Deukſchepetrol 19,15 Grün& 155,00183,0 1 Orenſt.& Koppel—.—8,5 Diamond.. 19,— 7 Gruſchwitz extil 100,0,101,5 rwoönix Bergb. 97.6597, 75 Heldburg 7770 5 5 68,18J34, 75[Rathges Wagg. 13,—71,80 Hochfreguend.. 1449 deleſche Niaſc. 18 g degee besnag waner 5ezc8 Fee F 6z. 2 Fammerſ Spinn. 165,5 166,0 JRhein Braunkhl. 217,0216,7 Monden Hannov..Egeſt. 50,—78,.— Rhein. Chamotte——252,0 Ruſſenbank 9,00 Hann. Waggen.—.———(gein Glekrrigtt. J0,8 45,0 Fiaſea Salpeter b2= ⸗ Hanſa Flogd..—— Fheinfeldenkraft 174,0478,0 Südſee Phosphat—.— g0ſ⸗ H0g.⸗Wien Gum, 81,—f1.— Fgein Maſch.ded.%0,0 flfa 1 barkort Bergwerk e e IRheinſtahl 14 8/ e atepch FHarpen. Bergb. 180,7180,7 IRhenanig Chem 54,5080,0 a) Neichs/ u· Sla 50 Hartmann Maſch. 28,5ſ28.1 IRiebeck Montan 150.2,152,5 Benluplfgssc Hedwigshütte 102,2108,2 1Romb. Hütten.—.——,— DAn 9 11—·45 90 Hilpert Maſch. 70,—5,50 Roſitzer Braunk.——— 12⸗5 5 10 00 1 70 dto 5 78 öſgsr. 11,5½116,2 Roſitzer Zucker 72,—74,75 ohne Auslöſgsz 57,50%0% 1 100,5102,2 Rückforth. Ferd. 95,25 95,25 85 60 51 chberg Leder 1859 7 1570 IRütgerswerke. 51,50 88,50%ldanleihe. 1 1 — eS 5% B. Kohlena IHoeſchczi. u. St. 1507150,0 Sachſenwerk. 111,5112,0 5% Prß Kallan 9 10 IHohenkohe⸗Wrk. 10,2518,50 FSalzdetfurth 226,7 224.0 dt.25—, 0, Phil. Holzmann 171,0169, Saroiti 88 5 172,0174,0—5 h Stadt 25— 9 Pounol e 213.5 12.0 Scheidemantel. 2/7825.—5% Roggenwert..9 0 Humboldrmaſch 35.—8,—[fSchubert& Salz 284.9 325,0J8½ Roggencentb. 70 J IIlſe Bergbau. 41,927.9 Sadadr 11 0%ganbſch. fag aern Gedubele ce. 8986½ FSerlens h de 20 558.8 b) Ausl. Rentenme Gebr. Junghans„815 Sinner.⸗G. 72,2572,— 90.0,0 — 5 5% Mexikaner. 0½ 94,7591.50[Stettiner Vulkan 26,5028,.—47 a..—. Faolſte Aſcherer. 155,8 1882 Stoche Kammgen 410 l4l%½% el Farlsr. Maſchin. 19.—10.— Stoewer Nähm.. 58—584%„ conv. Rte..49 C. M. Kemp Stolberger Zint 188.5 191,0 41%,„Silberrte. 20 Klöcknerwerke 188,0 135,5 Südd. Awmobll 67.5070.—4½% Papierrte..10 900 .F. Anorr.. 381.5.5 Teleph. Berliner 70,— J0,75 4½ ürk. Ad.⸗Ank. 8 1 Kollm.K Jourdan 83.—82,— ThoerlDelfabr.. 97,1598.— 4%„BBagd.⸗Eiß 12.1½ Gebr. Körting 83,.—88,— Tietz, Seonhard. 154,0 152,0 755„ 1— Kean e 6e 28.—86.— Transradis.. 120,8 120,1 4% urt un0t 1270% au 258,.— 4⁰ K Wbetalt 101,0,100,0 unionwerkMaſch—.—106.0% 50. 298 26,1½ 10 —5 Lofſhänſer⸗Hllte—er er Herzene pgpier 1280 19b5½% St.tg 2% Ver. B. Irkf. Gum.—.—.— 191⁴ 2575 keahrrezer 4 c. meg g Ber en Shart 51 8881—% Geldnt 740 ee .„* U Glanzſt.„ Stb. alte-—. Lindenber.Schuhfen gd 70——3% Seini 15 g 0„ne e erf g 7 905,0)51550 e, 7 Sean 6l 65.Stablwerke 107,5 4% Oe.Goldprior,—— abr. 45.—64.88 BStahlw.d. Zyp 189,0.189,0 üdöE..P—.—— Fantes delern er Migenerdef 222.0 132 02 0% weeehr Lorenz Lothr. Portl. Cem.—.——,— Bogkländ-Maſch. 80,30 79.804¼% Naglrug u. G. 432947.25JWanderer⸗Werte 218,9 3239%¼ 4K eee Aee.⸗Gf 20 Laud. LoeweckCo. 249,8248.0 Vogel Tele 0,2591,— 7 bligat. 77. 10 5 108, oſgt e Paeffger 19670.— 2 ne 8 115 0 eind 179* 5 .7 555 107,0 4% e wdeden, un 5 — ——— 2 F Mittwoch ˖ en 2. 0 5 — November 1927 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 507 eN 22. Kaufm. Oskar Bamberger u. Klara Stumpf Eiſenbahnſchaffner Johann Heinr. Heuft e. S. 20. Barbara geb. Hähr, Ehefrau des Fleiſchtrans⸗ Mechaniker Albert Bauer u. Anna Adlhoch Ernſt Walter 5 porteurs Friedrich Beck, 53 J. 3 M. Poſthelfer Otto Ebel u. Anna Schork Taglöhner Adam Joſef Schäfer e. S. Walter Rentenempf. Valentin Joſef Fieger, 73 J. 5 Me —— Arbeiter Karl Freund u. Elfriede Menges Kfm. Guſtav Theod. Weick e. T. Giſela Math. Joſefine Lauer, 30 Min. Verki Arbeiter Anton Gemming u. Anita Freund Kfm. Franz Nachtsheim e. S. Theodor Paul Gerichtsagent Georg Holtzmann, 63 J. 6 M. Mongt Oktober 132 rkündete: Brandmeiſter Johann Peter Hagedorn u. Eliſe Waffelbäcker Nik. Nagel e. S. Hans Chriſtian 21. Schloſſer Jakob Büchner, 78 J. 4 M. 1 achtmeiſter 950 Sch Tapaten Wibelm Hamm u. Luiſe Hertlein 5 e e Endeinol 85 85.4 M. krhbei oh. Schwab u. Die 5 deinrich Alfre Heinrich Scherb, 52 J. 4 M. Lanbesgtonene 1— u. Matbilde Nlechaniter Aung Reſchert eee ee Friedrich Wilhelm Friedel e. S. 22. Eva geb. Krauß, Wwe. des Lademeiſters Kaſp. 5 ierat Adolf Hechi 85 1— 85 0 Kurt Adol Hauer, 66 J. 1 M. Jufanane Augspurger f Hechinger und Wil⸗ Arbeiter Ernſt Lammarſſch u. Luiſe Schöner Schloſſer Hugo Artur Baßauer e. T. Hilda led. Friſeur Jeiyr. Theod. Hucht, 18 J. 3 M. kaſchiniſt Prdr. Eckert u. Luzia Reithmeyer Elektromonteur Wilb. Merrer u. Varb. Iues Mechaniker Paul Karl Zöller e. T. Ingeborg Anna Berthe geb. Salvan, Ehefrau des Kfm, N. Notkenmtz Phil. Frank u. Kätchen Schmitt Schloſſer Anton Michel u. Bernhardine Wild Charlotte Hugo Hallenſtein⸗Mendel, 58 J. 7 M. Naſchineuſter Les Vielſäcker u. Anna Eiſele Hilfsarbeiter Alex. Molitor u, Bertha Adrion Kaufmann Jakob Sponagel e. T. Ruth Maria Eliſe geb. Gräff, Witwe des Metzgermeiſters Bact neuführer Ferd. Wehrle u. 33 Eiſendreher Oskar Moor u. Lina Klemmer Schneider Joſef Adam Schmitt e. S. Rudolf Jakob Soyez, 78 J. 10 M. agl. Flndr. Breltwieſer u ee Taufm. Erwin Mundinger n. Marg. Sommer Walter Vberfinanzrat Emil Welker, 61 J. 9. geb Heiurich König u. Jadwiga Mloczynsk Schiffer Emil Muy u. Magdalena Grimm Baumeiſter Friedrich Scherr e. T. Hadwiga Schreiner Karl Wilh. Kretſchmer, 63 J. 7 M. Schloßſer ude 5 zynsky Fugonten Arnold Rohr u. Marta Probſt Marlene Anna geb. Braus, Ehefrau d. Schiffers Weſſel Arbeiter Friedrich Prier u. Lina Derſchum Hchloſſer Val, Schneider u. Helene⸗ Herrmann21. Mälzer Hermann Robert Rohn e. T. Anne⸗ Claus, 55 J. 5 M. Schneider Lendelin Ulmer u. Frangisla Grün 7 Schee n enn Hi ndgern lieſe Sofie 23. Taglöhner Adam Bergmann, 68 J. 4 M Lenſter Falebric Wernr 15 Faeender ner ebard 2e 5 Saa ge e e Albert Frör. Häberle, »Kaufm. Akoys Ei z u. Helene Roos Schwei 5 0 75 56. J. 8 Feinmechantke. ermann u. Anna Versbach Siende, Heizer Emil Erich Deckner e. S. Emil Erich Marie Magdalena Luiſe Mathilde Schmitt geb. tatroſe Piſer Otto König u. Maria Schwin„„ a alke Gummiarbeiter Adolf Zimmermann e. T. Heinrich, 40 J. 11 M. Naufmann g Arzheimer u. Hildegard Blehs Schreiner Bruno Wüſtenhöfer u. Ida Schork Eleonore Elsbeth Rentenempf. Joh. Heinr. Brück, 83 J. 6 M. Schloſſer Löwenſtein u. Anny Cahen Erterd u. Dorg Luhmann Kaufmann Hermann Stoll e. T. Hannelore Maurer Michael Schmitt, 54 J. 7 M. auarbeiter GastHoll u. Alberting Kooberger Sne Eva Seler Hausmeiſter Jultus Jakob Olbert e. S. Wil⸗ Dina geb. Braus, Ehefrau des Bäckermeiſters 11 Jacettenſchletf gav Mack u. Maria Beckerle Indenie 55 Bee Kilſe eerban Georg Steinbrenner, 50 J.& M. „Schaffner Joh Sielendnrtdt u. Yvonne Duttle Schiffer Jakob Bolleßen u. uiſe Ebel Eiſenbahnaſſiſtent Johann Ernſt Kolb e. S. Maurer Valentin Schenkel, 37 J. 3 M. Luch Ener Leonh. Böhm u. Oilda e Egner Prokuriſt Franz Brecht u. Elſa Schwind Eiſenbahe ſcape Frang Karl Hamann e. T 24. Kellner Joh. Heinr. Aug. Rühl, 67 J. 5 M. 725 uhminn Meſſemer u. 25. Kfm. Wilh. Brückelmayer u. Blanche Boiſelle Hedwig Anna 0 298 0 Aunnte⸗ 1 75 1. 2 M + Taufm. 905 Emil Grübel u. Maria Späth Metzger Heinrich Schön u. Maria Behn. Kfm. Max Margulies e. T. Hildegard Gerda de8. berufst, Babette Holzhäußer 82 8 M. Saufm. Mar 1 u. Veronika Dietrich Geborene: 28. Arbeiter Ludwig Ritter e. T. Maria Eliſe Katharing geb. Klemm. geſch. v. Former Schloſſer Eriedeich ger u. Franziska Bürger[Monat Oktober 1927 Automechaniker Heinrich Maurer e. T. Wal⸗ Johann Fiſcher, 41 J. 8 M. Pfliftwagenführ 9 kamer u. Roſina Kraus 8 23 traud Thereſig Emilie Hulda Bertha geb. Jüngling, Ehefrau ſlaſterer Joh Karl Löſcher u. Pauline Stock 14. Monteur Phil. Randoll e. T. Magdal. Eliſab. Fabrikarbeiter Wilh. Phil. Löffler e. T. Hilda des Schloſſers Franz Heinz, 34 J. 7 M. Aenditor Wilhelm 9. u. Paulina Hilbert Bootsführer Wilhelm Phil. Back e. S. Oskar Kraftwagenf. Adam Wolf e. T. Doris Maria led. Arbeiterin Emma Schneider, 20 J. 5 M. Arbeiter Fri m Neuer u. Luiſe Stumpf Hans Karl Gutsbeſitzer Rich. Klein e. S. Werner Helmut iſa Schloſſer Friedr. Heckmann u. El e Pirko 15. Laborant Ed. Osk. Möller e. T. Erika Auguſta 8 25. Johanna Eliſabeth geb. Herrmann, Ehefr. des Ainter Gdanris Ruth 24. 8 6 de 55 Heinrich Ludwig Renchardt, chiffer Hei tto Kurz u. Luiſe Hornung 16. Arbeit. Wilh. Frz. Braſter e. S. Werner Wilh. 5 J. uri— 8 mann Otto Werkmeiſte inri 60 J. 9 M. 5. Aenenn Emie Medger 19 25 9197 2 e een e Bäcker Friedr. Karl Fath e. S. Friedrich Karl Lina gel. Lendenkihe, Ppeſtan des Zeichners Naſchint Otto Fuchs 2 Dn Daum Aalles 81 1 1 Di de Eiſendreher Alois Drabolt e. T. Ruth Lina Guſtav Zahn, 27 FJ. 3 M. Nöhrbaarbeiter Karl Botzenhardt u. Anna wiſſenſchaften Wolfgang Malſch e. T. Jo⸗ 25. Magazinverwalter Auguſt Nikolaus Herrmann Luiſe geb. 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