urn * Donnerstag, 3. November Neue Mannheimer gepreiſe: J dder d 81 eim u. Um i˖ 5 da gen Vadd 80 ahne Seſlelſged erung vorb aler Jof ichen Verhalkriſe lach beschaſeel en, Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Baſſerm ee ⸗Nebenſtelle. R1.•8, engerſe.10 fde enſtellen. Waldhofſtr.6, Wereſſe Genernl—— Maſehemm riceitaent 1 20al annheim. e 3 Nenrecher 200.2004h, 24051.24052.24055 eilagen: Wittag⸗Ausgabe 0 0 00 igen⸗ i ür beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 90ben id ee Woernemmen Böhere Ge⸗ 5 walt, Streiks, ee eee ee berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte usgaben Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnie. Wandern und Reiſen Preis 10 Pfeuriig 1021— Ar. 308 Geitung igenpreiſe gac, Tagf ven werag⸗hgn einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für der für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 8 ſe ohne Grwült. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Goſetz und Nocht Fern Verſtürtung der engliſthen Marine Die neuen Schiffsbeſtellungen der Admiralität Die„Abrüſtung in der Praxis Die Wöntege Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Aufträg ät hat, wie heute bekannt wird, nunmehr die ſchiffen e für eine große Anzahl von Kriegs⸗ Marinekon tergeben, die während und kurz nach der Genfer 1 onferenz as ganze Aenpiert worden waren. Es handelt ſich 1 laufende 8 aximalprogramm, das vom Parlament für efinden ſi manzjahr bewilligt worden war. Darunter leeboote, 2 1 Flotillenführer, 8 Zerſtörer, ferner 6 Unter⸗ träge fülr di inenleger und 3 neue Kreuzer. Die Auf⸗ den worden treuzer ſind bisher noch nicht endgültig ver⸗ noch im 84 doch dürften, wie die Blätter mitteilen, auch ufe dieſes Jahres aufgelegt werden. Di auf eine nalache, daß die Admiralität nunmehr das Warten i und Flottenverſtändigung mit Amerika aufgegeben Flotzenzan n beiden Seiten des Atlantiſchen Ozeaus der ei dolitſſch wieder begonnen hat, gibt hier Anlaß zu mancher⸗ Veitrüſen Kombinationen. Vorläufig iſt jedoch von einem Amerika 8 nicht zu ſprechen, da es ſich ſowohl in Parlamenten zin England um Schifſe handelt, die von den chlich dafür ſchon ſeit längerer Zeit bewilligt ſind und haupt⸗ ufüllen. In dienen ſollen, die Lücken in den Flotten auf⸗ ührend zen merbin zeigt die Tatſache, daß der Flottenbau drar, daß ſh Abrüſtungsverhandlungen ſufpendiert worden danchkelt bet einem Erfolg der Genfer Konferenz auch die dsuſehen. ergeben hätte, von dem Bau dieſer neuen Schiffe rieg 81 177 ganzen werden die Aufträge für 20 neue Aben we 9 kfe vor dem nächſten März in England ver⸗ Die engliſchen Gemeindewahlen dane 8. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Labon en Reſultate der Gemeindewahlen beſtätigen, daß 8. gelang de arty einen klaren Sieg davongetragen hat. en neu zun Partel. etwa 100 Sitze in den Stadtverwal⸗ urch Verluſt gewinnen und dieſe Erfolge wurden vorwiegend ſte der Konſervativen ausgeglichen. Die Frage, 0 Wie 0 n dit aus diefen Reſultaten politiſche Schlüſſe ſich ſehen 0 iſ Wabenbeicſet heute die Preſſe aller Parteien. Sicher⸗ zrgebnig 0 fache Folgerung, die Macdonald aus dem Wahl⸗ dem ebt. nämlich, daß die Arbeiterpartel ruhig und ſicher kt entgegengehe, wo ſie die Regierung ergreifen beigetr anfechtbar. Viele Umſtände haben zu dem Links⸗ kommen. agen, die für eine politiſche Wahl nicht in Betracht Prozen ie Wahlbeteiligung war unter 50 der anderck die Kandidatenzahl der Sozialiſten größer als die Muſche 28 ab Parteien und in vielen Orten wurde der ſoziali⸗ lummenargeſten nur dadurch möglich, das die bisherige Zu⸗ worden 38 der Konſervativen mit den Liberalen aufgelöſt ler. recht chroniſche Arbeitsloſigkeit den Arbeiterkandidaten ſtets viele Stimmen bei den Gemeindewahlen ein. Aber trotz aller dieſer Erleichterungen iſt der Erfolg der Sozialiſten und die Niederlage der Torries eine politiſch nicht aus der Welt zu ſchaffende Tatſache. Das beſtätigt heute das konſervative Parteiblatt, die„Morningpoſt.“ Es iſt be⸗ merkenswert, daß heute ſelbſt dieſes offiziöſe Parteiorgan nicht vor einem Angriff gegen die Regierung zurückſchreckt. Die Erſchütterung des Vertrauens, ſo ſchreibt das Blatt, richtet ſich nicht gegen die Prinzipien des Konſervativis⸗ mus. Das Land ſei nie konſervativer geweſen als heute und die Bemühungen der Sozialiſten, gemäßigt aufzutreten, ſei ein deutlicher Beweis dafür. Die Unzufriedenheit richtet ſich vielmehr gegen die konſervative Regierung, gerade deshalb, weil dieſe von den traditionellen Grundſätzen vielfach abwiche. Auch die„Daily Mail“ benutzt das geſtrige Wahl⸗ ergebnis um eine ſchwere Niederlage der Konſervativen bei den nächſten Parlamentswahlen zu prophezeien, für die das Rechtsblatt der Politik der Regierung Schuld gibt. Die Ver⸗ luſte der Konſervativen ſeien„die erſten Früchte der Torheit.“ Die weiteren würden ſehr bald nachfolgen. Bemerkenswert iſt, daß bei den Wahlen die Liberale durchaus nicht die Erfolge erzielt haben, die man nach der Stimmung der letzten Wochen hätte erwarten können. Offen⸗ bar iſt das Wiedererwachen der Liberalen aus ihrer jahre⸗ langen Agonie noch zu jung, um bei den großen Maſſen der Wähler ſchon Erfolge einzutragen. Die Sorgen der Sieger E! Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Joſef Caillaux veröffentlicht im„Berliner Tageblatt“ einen Aufſatz über den Dawesplan, aus dem es ſich immer lohnt, ein paar Sätze hervorzuheben. Caillaux meint u..: Man wird weder behaupten können, daß Frankreich ſeine Schulden reſt⸗ los bezahlen, noch daß Deutſchland den Dawesplan bis zum Schluß ausführen kann. Sicher iſt aber ſchon jetzt, daß ſowohl das eine, wie das andere Land ſeine Verpflichtungen nur er⸗ füllen kann, wenn es ſeinen Exportbis zur Verdrän⸗ gung ſeiner Konkurrenten auf den hauptſächlichſten Märkten entwickelt.„Das würde aber,“ fährt Caillaux fort, „nicht ohne Schaden für die beiden Länder vor ſich gehen“, eine Auffaſſung beiläufig, der ja ſchon klar und mehrfach von deut⸗ ſcher Seite Ausdruck gegeben worden iſt. Caillaux mündet dann bei dem gerade Franzoſen geläufigen Gedanken, alle Kriegsſchulden gegeneinander aufzurechnen.„Nur durch eine allgemeine Kompenſation aller Kriegsſchulden“, ſchließt er ſeine Betrachtung,„wird die Welt ihre Sicherheit und ihr finanzielles Gleichgewicht wiedererlangen. Denn wenn man mit der undurchführbaren Beitreibung der Schul⸗ den fortfährt, ſo wird das zu Wirtſchaftskriſen führen, die ſich für die Gläubiger und für die Kriegsſchuldner eben⸗ e In den induſtriellen Diſtrikten trägt ferner diel ſo ſchwer auswirken würden. Reichsregierung und Reparationsfragen A. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Das ett iſt geſtern mit ſeinem Programm noch nicht 5 rden. An die Erörterung des deutſch⸗polniſchen auch die rtrages iſt man überhaupt nicht gekommen. Aber genden d dem Reparationßproblem zuſammen⸗ worden. 8 inge ſind anſcheinend noch nicht zu Ende geführt Von der 5 leſe Erörterungen ſollen beute fortgeſetzt werden. e eutſchen Gegendenkſchrift, die zuſammen ufkentlicht emorandum Parker Gilberts am Sonntag ver⸗ wort“ bon werden ſoll, will ein Blatt wiſſen, daß die„Ant⸗ Neparatiopelt ſo lang geworden iſt, wie die Denkſchrift des da der nsagenten. Von anderer Seite aber wird verſichert, damme, 9 ntwurf, der vom Reichsfinanzminiſter Köhler Man ſteht rn noch garnicht vollſtändig vorgelegen habe. binatſonen 48, es handelt ſich einſtwetlen nur um Kom⸗ Auch uns twurf 2 ſuch wirtb übrigens beſtätigt, daß der deutſche Gegen⸗ chend und Abſchnitt für Abſchnitt die Einwände der Gitbertſchen Denkſchrift zu entkräften ver⸗ akſchr was ja auch ſelbſtverſtändlich iſt, wenn dieſe Ge⸗ 5 einen Sinn haben ſoll. Ueber die neue Der künftighin im weſentlichen der Verkehr mit dem mten obliegen ſoll, e das„Berliner Tage⸗ zu können, es wür ein Reparationsausſchuß ndden, Ahnlich wie der bereits beſtehende handelspolitiſche mangminit in ihm würden die verſchiedenen Miniſterien 6e Amt iſtertum, Wirtſchaftsminiſterium und Auswär⸗ Siellve rtetentweder durch ihre Miniſter oder deren ſtändige 8 Unte er, in erſter Reihe die Staatsſekretäre, vertreten eichsbe Umſtänden würde auch ein Abgeſandter der icht herangezogen werden. Daneben will man vatman uch einen in Reparationsfragen bewanderten Pri⸗ der Sta 7 heranziehen. Als ſolcher würde genannt werden Lied ſekretär a. D. Ber gmann, der Hamburger Ban⸗ de. minheeeg; der Berliner Waſſermann. Auch attektor Ruppel, der Präſtdent der früheren Akkons deutſchen Kriegslaſtenkommiſſion in Paris, würde in dieſem Zuſammenhang angeführt. Alle dieſe Namen wurden auch ſchon geſtern genannt. Auch hier handelt es ſich um Gerüchte und Kombinationen. Steuerfragen E Berlin, 3. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Dr. Köhler hat geſtern im Ausſchuß auf verſchiedene neue Steuervorlagen hingedeutet. Das„Berliner Tageblatt“ erfährt, daß der Reichs⸗ finanzminiſter das jetzt ſuspendierte Vermögensſteuer⸗ zuwachsgeſetz in veränderter Form vorlgegen und einen neuen Entwurf über Zigagettenſteuer einbringen wird. Außerdem ſoll die Art der Geldaufbringung beim Liquida⸗ tionsſchädengeſetz vollſtändig geändert werden. Schließlich ſoll mit der Lohnſteuer eine Vorlage über die Einkommenſteuer verbunden werden. Schulvorlage und Volksvartei E Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Das „Berliner Tageblatt“ hatte geſtern von einer Denkſchrift zum Reichsſchulgeſetz zu berichten gewußt. die von volksparteilichen Vertretern im Bildungsausſchuß dem Reichsinnenminiſter überreicht worden ſei. Die„D. A. Z“ meint. es handle ſich dabei um eine Formulierung der bekannten und auch ſchon. durch Dr. Runkel im Plenum und im Ausſchuß vorgetrage⸗ nen Wünſche der Deutſchen Volkspartei zum Reichsſchulgeſetz. Das Blatt, das lebhaft für das Zuſtandekommen des Schul⸗ geſetzes wirbt, alaubt, daß auf Grund dieſer Wünſche, die dem⸗ nächſt noch offiziell formuliert werden ſollen, ein Kompro⸗ miß beginnen könnte, das eine Einigung auf mittlerer Linie ergeben würde. Das neue Hamburger Bürgerpräſidium Am Mittwoch fand die Wahl des Präſidiums der Ham⸗ burger Bürgerſchaft ſtatt. Mit 154 von 156 abgegebenen Stim⸗ men wurde der Sozialdemokrat Roß zum Präſi⸗ denten wiedergewählt; zum 1. Vizepräſidenten der Kom⸗ muniſt Gundlar mit 86 von 156 abgegebenen Stimmen, zum 2. Vizepräſidenten der Deutſchnationale von Daſſel ebenfalls mit 86 von 156 abgegebenen Stimmen. Die Eroberung des Staates (Von unſerem römiſchen Vertreter) Das größte Faſziſtenfeſt des Jahres, der Gedenktag des Marſches auf Rom, war in dieſem Jahr vom 28. auf den 30. Oktober verlegt worden mit der Begründung, daß bei der augenblicklichen Lage Italiens der Ausfall eines Arbeits⸗ tages nicht erwünſcht und für die Wirtſchaft ſogar ſchädlich ſei. Der ausdrückliche Befehl der faſziſtiſchen Regierung, im kommenden Winter alle Nationalfeſte, die auf einen Wochen⸗ tag fallen ſollten, erſt am darauffolgenden Sonntag feierlich zu begehen, entſpricht lediglich der Zwangslage, in der ſich die italieniſche Wirtſchaft durch die Deflationspolitik und durch die zu plötzliche Aufbeſſerung der Lira immer noch befindet. Es iſt alſo nicht, wie einige, dem Faſzismus abgeneigte Zei⸗ tungen des Auslandes zu berichten wußten, die Furcht vor innenpolitiſchen Komplikationen. Heute, nach Abſchluß des fünften Faſziſtenjahres, muß die Eroberung des Staates in der Hauptſache als durch⸗ geführt betrachtet werden. Als nach dem Marſch auf Rom im Oktober 1922 der Faſzismus als Revolutionspartei die Regierung an ſich riß, das faſziſtiſche Regime als Staatsform proklamierte, da erfuhr das Programm der revolutionäreu Bewegung, das bis dahin nur die Eroberung der Staats⸗ gewalt als Endziel vorausgeſetzt hatte, ſeine weſentliche Er⸗ weiterung: die Eroberung des Staates nicht nur in ſeinen ge⸗ ſetzgebenden und adminiſtrativen Einrichtungen, ſondern auch in ſeinen wirtſchaftlichen, ſozialen, nationalen und kulturellen Elementen. Die neue Aufgabe war größer, viel weiter ge⸗ ſteckt und dabei ſchwieriger. Sie konnte nicht mehr im Zeithen des Umſturzes ſtehen; ſie mußte ſyſtematiſch dargeſtellt, pro⸗ grammatiſch ausgebaut und dabei in den langſameren Rhyth⸗ 2 gebracht werden, den eine organiſche Entwicklung ver⸗ angt. 12775 Die Eroberung des Staates bedeutete in dieſem Sinue der Zuſammenſchluß aller nationalen Kräfte in einer ein⸗ heitlichen Staatsidee. Die einzelnen Volksſchichten, die ſich bisher immer in ſcharf voneinander geſonderten Klaſ⸗ ſen gegenübergeſtanden hatten, mit allen Merkmalen einer gegenſätzlichen Staats⸗ und Wirtſchaftsauffaſſung und im Zef⸗ chen des Klaſſenkampfes und der Unverſöhnlichkeit, dieſe Schichten und Abgrenzungen mußten durch ein neues Syſten durchbrochen werden, wenn der Faſzismus als anerkannte Staatsform nicht nur Diktatur und eine vorübergehende Er⸗ ſcheinung bleiben wollte. Daß er trotz der vielen diktatoriſchen Maßnahmen,— die als Verteidigung der faſziſtiſchen Staats⸗ idee gegen die zerſetzenden Einflüſſe einer, dem italieniſchen Weſen fremden und nur aufgedrängten, Scheindemokratie not⸗ wendig waren—, den Gang der natürlichen Entwicklung bis zu einem gewiſſen Grad frei ließ, beweiſt hauptſächlich das Entſtehen und der Ausbau der faſziſtiſchen Gewerkſchafts⸗ organiſationen. Faſzismus und Kommunismus, die umfaſſendſten ſtaats⸗ politiſchen Mächte der Welt, ſind zwei Parallelverſuche, die Gegenſätzlichkeiten des Parteiweſens auszuſchalten und ein uniformes Gebilde zu ſchaffen. Doch ſind die Wege, die zur Einheitlichkeit führten, gänzlich verſchieden. Während ſich der Kommunismus in Dogmen und programmatiſch feſtumriſſenen Theſen hält, formt der Faſzismus dauernd ſein Programm um, bildet erſt aus Verſuchen ſeine innere Geſtaltung und leitet die Erkenntnis der Zweckmäßigkeit Stück für Stück aus ſeiner eigenen Entwicklung ab. Die ſo übel empfundenen dik⸗ tatoriſchen Gewaltmittel geben dabei nur die äußere, im Machtbewußtſein erſtarrte Form; aber innerhalb dieſer Form ſpielen ſich die Entwicklungsvorgänge frei und ungehemmt ab. Die Richtung iſt durch die Idee vorbeſtimmt, doch nicht die Ausdehnung nach rechts und links. Dieſe innere Dehnbarkeit des Faſzismus hat es allein möglich gemacht, die im Klaſſenkampf geſchiedenen Volksklaſ⸗ ſen zu vereinigen, wenn auch nicht zu verſchmelzen. Sie be⸗ wegen ſich nebeneinander, doch gebunden durch das über⸗ georoͤnete, kooperative Prinzip, und nicht mehr getrennt durch ihre eigenen Sonderinſtitutionen. Viele Gegner des Faſzismus führen ſeine Erfolge— ſo⸗ weit ſie dieſe überhaupt anerkennen— allein auf die ge⸗ walttätigen Eingriffe in das menſchliche Frei⸗ heitsbedürfnis zurück, auf die Ueberlegenheit einer einzelnen Perſönlichkeit und auf die Unwiſſenheit und poli⸗ tiſche Ungeſchultheit des italieniſchen Volkes. Dieſe Beurtei⸗ Inug kommt faſt einer Anerkennung gleich. Denn politiſche Schulung— das, was der Faſzismus will, wenn auch in ein⸗ heitlicher Form— ſetzt immer ein Beeinfluſſung, alſo einen Eingriff in ſelbſtändiges Entſcheiden voraus. Ein derartiges Zeugnis gegen den Faſzismus als Partei iſt deshalb ſtets ein Zeugnis gegen jedes parteipolitiſche Programm, die Aber⸗ kennung der geiſtigen Ueberlegenheit des Führers, die Ab⸗ erkennung des Geiſtes, der ſich überlegen äußert und das Unterlegene beherrſcht. Daß in Italien die Diktatur möglich wurde und die Oppoſition dem Faſzismus weichen mußte, ſpricht gegen die Oppoſition, die es nicht fertig brachte, ein ebenſo ſtarkes poli⸗ tiſches Programm aufzuſtellen. Als vor fünf Jahren die Schwarzhemden in Rom einzogen und von der Bevölkerung jubelnd empfangen wurden, da beſtand noch die Möglichkeit, den faſziſtiſchen Geiſt mit Erfolg zu bekämpfen. Dieſe Mög⸗ lichkeit wurde von den Gegnern des faſziſtiſchen Regimes nicht ausgenützt. Im Gegenteil, die Oppoſition trat den Rück⸗ zug an, da ſie einſah, daß ihre eigenen Pläne und Ziele vom Faſzismus aufgegriffen, in ein neues, zeitgemäßes Gewand gebracht und nach und nach erfüllt wurden. Die faſziſtiſchen Gewerkſchaftsorganiſationen zeigten, daß die ſozialpolitiſchen Fragen für Aalten auch ohne demokratiſche Verbrämung und Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) ernnn Ws⸗ Donnerstag, den 3. Novembr 102 pöne Stützung auf die kommuniſtiſche Internationale gelöſt Werden können. Der faſziſtiſche Terror?— Wo gibt es heute ein Land in Europa, das innenpolitiſch ſo ruhig und ausgeglichen iſt, um auf dem friedlichſten Wege ſeine wirtſchaftlichen Schwie⸗ rigkeiten zu beheben? Keine Tumulte, keine Schlägereien im Parlament oder in Parteiverſammlungen, keine Streiks, keine Verkehrshemmungen und keine politiſchen Umtriebe, die das Wohl einer einzelnen Volksſchicht verfolgen und damit das Wohl des Landes, ſeine Wirtſchaft und ſein unabhängiges Beſtehen in Frage ſtellen. Die Diktatur iſt vom größten Teil des italieniſchen Volkes gebilligt und gewollt. Und hört damit auf, Diktatur zu ſein. Wer heute noch in Italien das faſziſtiſche Regime als aufgezwungene Gewaltherrſchaft verſchreit, hat nicht den Sinn der heutigen Regierungsform verſtanden, dieſes Syſtem, das am meiſten der antidemokra⸗ tiſchen und kommunalen Tradition des Landes entſpricht. Muſſolini war ſich der Verantwortung bewußt, die das Nach⸗ kriegsitalien in ſeiner politiſchen Zerfallenheit und ſeinem wirtſchaftlichen Unvermögen an ihn ſtellte. Er trägt dieſe Verantwortung noch heute, und mit ihm die faſziſtiſche Partei, die Gewerkſchaftsorganiſation und die überwiegende Mehr⸗ heit des Volkes. Der italteniſche Staat iſt im Beſitz des Faſzis mus, die italieniſche Nation iſt von ihm bis in ihre verzweigteſten Kräfte erobert. Fünf Jahre hat dieſe Exoberung gedauert; doch nun iſt der Sieg unantaſtbar. Damit tritt der Faſzismus in eine neue Phaſe ſeines Beſtehens: den Sieg ſich ſelbſt ansbauen, die Idee ſich ſelbſt entfalten zu laſſen; die Ent⸗ J wicklung nur dann zu hemmen, wenn ſie ſich in eine gefähr⸗ D liche Richtung bewegt, ſie zu beſchleunigen, wo ſie organiſ And traditionell gebunden iſt. 8 Dies alles mag dem Skeptikex wenig erſcheinen, dem realiſtiſch denkenden Menſchen aber, der ein politiſches Syſtem nach ſeinen Erfolgen bearbeitet, ſehr viel. Die fünf Jahre Faſzismus haben das italieniſche Volk viel 5 Semeinſame Erklärung ReinholdSchacht Reichsfinanzminiſter a. D. Dr. Reinhold und Reichs⸗ bankpräſident Dr. Schacht veröffentlichen gemeinſam fol⸗ gende Erklärung:„Zu den Ausführungen, die der Reichs⸗ Hankpräſident am 27. v. Mst. vor dem Haushaltsausſchuß des Reichstages über die 5pproz. Reichsanleihe gemacht hat, ſtellen wir gegenüber irrigen Ausdeutungen in der Preſſe feſt: Es iſt richtig, daß die Reichsbank, als ſie am G 1. Januar den Diskontſatz ermäßigte, von der Abſicht der baldigen Begebung einer Reichsanleihe keine Kenntuts haben konnte, da zu jener Zeit die Regierung ſelbſt ſich nicht mit einer ſolchen Abſicht trug. Als indeſſen die ſich häufenden Anleihepläne von Ländern und Gemeinden nach Anſicht des Reichsftnanzminiſteriums befürchten ließen, daß der Markt ſich erſchöpfen würde, ehe das Reich mit ſeiner Anleihe her⸗ auskäme, entſchloß ſich die Reichsregierung zur ſofortigen Auflegung einer Anleihe, zumal der Markt der feſtverzins⸗ lichen Werte eine lebhafte Nachfrage zu ſteigenden Kurſen zeigte. Wie dieſe Marktlage damals in der Oeffentlichkeit aufgefaßt wurde, illuſtriert ein beliebig aufgegriffener Artikel im Handesteil einer großen Tageszeitung, wo es wörtlich heißt:„Unter dieſen Umſtänden ſcheinen die Ausſichtei einer Reichsanleihe gerade in dem jetzigen Augenblick beſonders —— und laſſen deutlich in Erſcheinung treten, in wie großem Umfange ſich der Handelszinsfuß wieder dem Normal⸗ maß nähert. Noch vor einem halben Jahre wäre die Auf⸗ legung einer Reichsanleihe mit 5 v. H. Normalverzinſung hei einem Ausgabekurs von 92 v. H. undenkbar geweſen. Heute, wo bproz. Hypothekenpfandbriefe zwiſchen 99/½ und 97% p.., Sproz. Stadtanleihen zwiſchen 983 und 95 v. H. notieren, erſcheint der Ausgabekurs nicht mehr wie günſtig. Allerdings iſt zu befürchten, daß bei den genannten Papieren die Kursbildung weſentlich dadurch beeinflußt wird, als es ſich um Zwergemiſſionen handelt. Trotzdem iſt anzunehmen, daß die Reichsanleihe, von der 200 Millionen Mark bei öffentlichen Stellen zur Verrechnung untergebracht und auch die reſtlichen 300 Millionen feſt von der Bank übernommen ſind, glatt beim Publikum Abſatz finden wird.“ Dieſe Marktlage war dem Reichsfinanz⸗ miniſterium für die Auflegung eines ßprozigen Typs maß⸗ gebend, dem die Reichsbank, die am 20. Januar von der An⸗ leiheabſicht informiert worden war, zuſtimmte, während ſie hinſichtlich des Betrages eine niedrigere Summe empfahl. Nachdem aber das Reichsfinanzminiſterium die vom Konſum gewünſchte Marktfreiheit von weiteren Reichsanleihen bei einem niedrigen Betrag nicht glaubte zuſagen zu können, haben weder die Konſortialmitglieder noch die Reichsbank Einwendungen erhoben.“ Tagung der Mandatskommiſſion In der Mittwochſitzung der Mandatskommiſſion in Genf wurde Togo behandelt. Die Abgrenzung des franzöſiſchen und engliſchen Mandatsgebiets in Togo wurde im Dezember vorigen Jahres auf der Grundlage der 1919 ſtattgefundenen Vereinbarungen perfekt. In der Sitzung wurde u. a. die Frage der Zwangsarbeit der Eingeborenen behan⸗ delt. Es kam die Auffaſſung zum Ausdruck, daß dieſe Arbeit landesüblich bezahlt werden müſſe und in der Woche 48 Stun⸗ den, im Jahre nicht 60 Tage überſchritten werden dürften. Ahre abſchließende Behandlung wird dieſe Frage höchſtwahr⸗ ſcheinlich auf den Arbeitskonferenzen von 1929 und 1930 fin⸗ den. Schließlich wurde noch die Frage erörtert, ob in den Schulbüchern und Atlanten das anen 1 zum Ausdruck komme. Bekanntlich enthalten ſämtliche franzö⸗ ſiſchen Lehrbücher und Atlanten inbezug auf die Mandats⸗ gebiete falſche Bezeichnungen. So wird Syrien als franzö⸗ 3 ſiſche Kolonie angegeben.— Heute wird Samvoa behandelt werden. Der Flaggenſtreit Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Hoptel Ablon ſollte, wie das„Berliner Tageblatt“ ergrimmt feſtſtellte, aus Anlaß der Anweſenheit des früheren Kron⸗ prinzen von Korea am Dienstag nicht ſchwarz⸗rot⸗golden ge⸗ flaggt haben. In Wahrheit hatte Adlon aber doch die Reichs⸗ farben aufgezogen. Das„Berliner Tageblatt“ muß dies nun auch zugeben. Unwirrſch berichtigt es ſeinen Irrtum:„Die ſchwarz⸗rot⸗goldene Flage“ hat auf der Hinterfront, nicht aber auf der Vorderfront geweht. Zuſtand.“ Wieder einer! Einen der typiſchen Novemberlinge in Heſſen hat nun auch das Geſchick erreicht. Der Regierungsrat im heſſiſchen Miniſterium des Innern, Auguſt Fuchs, der, aus der mittleren Beamtenlaufbahn hervorgegangen, als ſozial⸗ demokratiſcher Vertrauensmann zum Polizeireferen⸗ ten ernannt worden war, iſt laut amtlicher Meldung ſeines Dienſtes enthoben worden. Das Gerücht, daß der Grund dazu in landesverräteriſchem Verhalten zu ſuchen ſei, wird von der gleichen amtlichen Stelle dementiert. In einer gegen andere Perſonen gerichteten Spionageaffäre wurde der Beamte von einer weiblichen Angeklagten wegen ſeiner Lebensführung belaſtet, weshalb ein Diſziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet wurde.— Daß der Fall, wenige Tage vor den Landtagswahlen, großes Aufſehen erregt, iſt be⸗ greiflich. Der franzöſiſch⸗amerikaniſche gollkonflikt Paris, 3. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Laufe des geſtrigen Miniſterrates gab Außenminiſter Briand Kenntnis von dem Stand der franzöſiſch⸗amerika⸗ niſchen Handelsbeziehungen und legte ſeinen Kollegen den Text der neuen Antwortnote auf die Vorſchläge der amerika⸗ niſchen Regierung vor. Die neue Note wurde am Abend dem amerikaniſchen Geſchäftsträger Whitehouſe übergeben. Dem Kabinett wird in dieſem Dokument eine Ver⸗ ſtändigung über ein proviſoriſches Regime für die gegen⸗ ſeitigen Handelsbeziehungen vorgeſchlagen, das ſolange in Kraft bleiben ſoll, bis ein endgültiger Handelsvertrag zu⸗ ſtande kommt. Während dieſer Zeit würden nach den franzö⸗ ſiſchen Vorſchlägen die Vereinigten Staaten in den Genuß derjenigen Tarife geſetzt werden, wie vor dem 6. September dieſes Jahres, d. h. der alte General⸗ oder Maximaltarif, dem die amerikaniſchen Waren vor der Zollerhöhung unterworfen waren, würde wieder in Kraft geſetzt werden, doch in den vielen Fällen, wo der damals angewandte Tarif unter dem jetzigen Minimaltarif bleibt, würde der jetzt geltende Mini⸗ maltarif angewandt werden. Als Genenkonzeſſion verlaugt Frankreich folgendes: 1) die Aufhebung der Unterſuchung der amerika⸗ niſchen Zollagenten in den Büros der franzöſiſchen Expor⸗ teure, 2) die Aufhebung gewiſſer prohibitiver Beſtimmungen ſanitärer Art, die den Eintritt gewiſſer franzöſiſcher land⸗ wirtſchaftlicher Produkte in Amerika erſchweren, 3) die Ab⸗ ſchaffung der höheren Tarife, die die Vereinigten Staaten als ruckmittel gegen die franzöſiſchen für gewiſſe Artikel, wie Automobilbeſtandteile un landwirtſchaftliche Maſchinen, einführten. Was den endgültigen Handelsvertrag betrifft, ſo erklärt ſich die franzöſiſche Regierung bereit, unverzüglich die Be⸗ ſprechungen entweder in Paris oder in Waſhingkon aufzuneh⸗ men, jedoch könnten die franzöſiſchen Unterhändler entgegen dem in der letzten amerikaniſchen Note enthaltenen Anſuchen den neuen Vertrag nicht unterzeichnen, ehe die Reſultate der von Amerika begonnenen Unterſuchung über die Geſtehungs⸗ preiſe in beiden Ländern bekannt ſind. Der Vergleich zwiſchen den amerikaniſchen und franzöſiſchen Produktionskoſten wird als Grundlage für die Geſtaltung dezs amerikaniſchen Zoll⸗ tarifs dienen. Unter dieſem Vorbehalt iſt en bereit, den Vereinigten Staaten die Klauſel der Meiſtbegünſtigung einzuräumen. Argentiniſche Vorwürfe gegen Italien Anläßlich der Schiffskataſtrophe vor Bahia übt die argentiniſche Preſſe micht nur gegen die Navigazione enerale, ſondern auch gegen die italieniſche Regierung ſcharfe Kritik. Dieſer wird vorgeworfen, geheime Befehle zur Verheimlichung der genauen Opferzahlen gegeben zu haben. Die Zeitung„La Prenſa“ verweiſt in dieſem Zuſam⸗ menhang auf faſziſtiſche Umtriebe in Argentinien ſelbſt. Das Blatt wendet ſich ſcharf gegen militäriſche Uebungen faſziſtt⸗ ſcher Miltzien in Argentinien und gegen Boykottandrohungen faſziſtiſcher Kreiſe gegen argentiniſche Zeitungsunternehmun⸗ gen, die an der Politik der faſziſtiſchen Regierung Kritik übten oder daran erinnerten, daß in Argentinien ausſchließ⸗ lich argentiniſche Geſetze gälten. Auch das Auswanderungs⸗ 1 55 Muſſolinis nach Argentinien wird in dieſe Kritik mit einbezogen. Die Vereinfachung der Jollnomenklatur Wie aus Paris gedrahtet wird, hat der Sach⸗ verſtändigenausſchuß, der vom Wirtſchafts⸗ komitee des Völkerbundes eingeſetzt worden iſt, um die Vereinheitlichung und Vereinfachung der Zollnomenklatur vorzubereiten, einen Entwurf ausgearbeitet, der min⸗ deſtens für Deutſchland, Belgien, Frankreich und die Tſchechei einen Rahmen bilbdet, in der alle die Wirtſchaft dieſer vier Nationen intereſſierenden Produkte und Waren Platz finden. Das Projekt zerlegt die Zollnomenklatur in 20 Sek⸗ tionen und 95 Kapitel, die alle im Warenaustauſch vorkom⸗ menden Erzeugniſſe zufammenfaſſen, und zwar ausgehend von den Naturprodukten und Rohſtoffen über die Halbprodukte bis zu den Fertigfabrikaten. Dieſe neue Einteilung räumt mit allen veralteten Traditionen auf und iſt ſo klar, daß ſie nicht nur von den Zollverwaltungen, ſondern auch von Indu⸗ ſtriellen und Kaufleuten leicht verſtanden werden kann. Die Vereinheitlichung ſoll nach Möglichkeit auf alle Länder aus⸗ gedehnt werden, da ſie unzählige Vorteile bieten und vor allem einen Vergleich in den Handelsſtatiſtiken der verſchiedenen Länder geſtatten würde. Das Wirtſchaftskomitee des Völker⸗ bundes wird ſich in ſeiner Novemberſitzung mit den Voͤr⸗ ſchlägen des Sachverſtändigenausſchuſſes zu befaſſen haben. Die Tobdesſtrafe wird nicht abgeſchafft Im Reichstagsausſchuß für die Strafrechtsreform er⸗ ſtattete Abg. Emminger(B. Volksp.) Bericht über die Beſpre⸗ chungen, die zwiſchen den Abgeordneten der Ausſchüſſe zur Beratung der gemeinſamen Strafrechtsreform des öſter⸗ reichiſchen Nationalrates und des Deutſchen Reiches ſtatt⸗ gefunden haben. Bekanntlich war von beiden Seiten bei den Parlamenten der Wunſch geäußert worden, nach Möglichkeit ein übereinſtimmendes Strafrecht zu ſchaffen. In der er⸗ wähnten Beſprechung wurde nunmehr vereinbart, daß am 15. ev. 16. November ds. Js. in Wien eine öſterreichiſch⸗deutſche parlamentariſche Strafrechtskonferenz zuſam⸗ mentreten wird, auf der die im Verlaufe der bisherigen par⸗ lamentariſchen Beratungen in Ausſicht genommenen Aende⸗ rungen der Strafrechtsreform erörtert und nach Möglichkeit darüber eine Verſtändigung erzielt werden ſoll. Reichs fuſtizminiſter Dr. Hergt ſtellte feſt, daß nach dieſen Mitteilungen keine ſtaatsrechtliche Bindung in Frage ſtehe, und daß auch die in Ausſicht genommene loſe Art es Zuſammenwirkens die Freiheit der Willensbildung in den beiden Parlamenten und in ihren Ausſchüſſen in keiner Weiſe beeinträchtige. Der Miniſter begrüßte den Verſuch, den man im Intereſſe der Rechtsangleichung machen wolle und er⸗ klärte ſeine Bereitſchaft, die gemeinſame Arbeit der beiden Körperſchaften zu ſeinem Teil zu unterſtützen. Darauf wurde die allgemeine Ausſprache über die Ab⸗ ſchaffung der Todesſtrafe zu Ende geführt. In der Abſtim⸗ mung wurde der Antrag der Oppoſition auf Abſchaffung der Todesſtrafe ſchließlichmit 17 gegen 11 Stimmen ab⸗ gelehnt. Für den Antrag ſtimmten neben den Sozialdemo⸗ kraten und Kommuniſten die Hälfte der demokratiſchen Ver⸗ treter, während die übrige Hälfte der Demokraten, die Re⸗ gierungsparteien und die Wirtſchaftspartei für Ablehnung des Antrages ſtimmten. Beſatzungszwiſchenfall in Landau In einer Landauer Gaſtwirtſchaft trug ſich ein grober Zwiſchenfall in der franzöſiſchen Beſatzung zu. Eine Gruppe von betrunkenen franzöſiſchen Offizieren provozierte die deut⸗ ſchen Gäſte, ſo daß es zu Zuſammenſtößen kam. Die Offiziere bewarfen die Deutſchen mit Bierunterlagen, beleidigten ſie durch anſtößige Redensarten und ſtörten gleichzeitig eine im Nebenzimmer tagende politiſche Verſammlung. Die Teil⸗ nehmer an derVerſammlung wurden dann in unerhörterWeiſe beläſtigt. Derartige Fälle ſind neuerdings ſehr häufig. Meiſtens handelt es ſich um junge Offiziere, die erſt ganz kurze Zeit im beſetzten Gebiete ſind. Der Inhaber der Gaſtwirtſchaft hat Klage bei der franzöſiſchen Behörde erhoben. Vadiſche Poliik Aus der Deutſchen Volkspartei tat! Am Samstag wurde der Bezirksverband Raſt 6 der Deutſchen Volkspartei in Baden⸗Baden aus der aa ehoben. Zum Vorſitzenden des Bezirksverbandes ſtaltete Verlagsdirektor Ziegler gewählt. Am Abend veran Gene⸗ die Ortsgruppe Baden⸗Baden einen Familienabend. u der ralſekretär Wolf ſprach über die politiſchen Irgeßhaſten Gegenwart und fand mit ſeinen Ausführungen 6 Fre Beifall. Während Rechtsanwalt Dr. Bauer über die gler burger Tagung referierte, ſprach Verlagsdirektor Zie über die Mitarbeit der Frau in der Politik. bandes Am Sonntag fand die Gründung des Bezirksvert ch in Freiburg⸗Land, Neuſtadt, Staufen und walze 10 Freiburg ſtatt Generalſekretär Wolf berichtete über da wurbe Wahlgeſetz. Zum Vorſitzenden des Bezirksverbandes genden Hauptlehrer Hofheinz⸗Freiburg, zum 2. Vorſi Wolf Forſtrat Stark⸗Staufen gewählt. Generalſekretär Land⸗ ſprach ferner über politiſche und wirtſchaftliche Fraafaeetz tagsabgeordneter Obkircher über das Reichsſchulge Vor⸗ In Baden⸗Baden tagte am gleichen Tage unter 7 sfach⸗ ſitz des Herrn Oberpoſtinſpektors Kritzler der Lande ausſchuß für Beamte. Letzte Meloͤungen Weitere Ausſperrungen in der Tabakinduſtrie Im Anſchluß an die in Sachſen erfolgte Ausſperrung r der Tabakinduſtrie haben auch die in Gera dem Reich ihre band Deutſcher Zigarrenherſteller angehörigen Firmen nicht Arbeiter ausgeſperrt, während die dem Reichsverband t⸗ angeſchloſſenen Betriebe weiter arbeiten. Auch die udes gruppen München und Würzburg des Reichsvere ge⸗ Deutſcher Zigarrenherſteller haben der Arbeiterſchaft ge⸗ kündigt. Unterwegs nach Allahabad 1 — Berlin, 3. Nov. Nach einer hier vorliegenden ſetwen aus Karachi iſt Koennecke am Mittwoch morgen mit 1. Flugzeug„Germania“ zum Flug nach Allahabad aufgeſtiege Zehn Todesopfer bei einem Schiffsuntergang — Danzig, 2. Nov. Auf der Höhe von Rirhöf, Nähe der Danziger Bucht, iſt geſtern der polniſche Ho ahrt ſchlepper„Gornik“, der mit zwei Leichtern auf der——— von Kopenhagen nach der Weichſelmündung unterweg ann im Sturm auf Grund gelaufen und geſunken. Zehn 9 der der Beſatzung des Schleppers, darunter der Kapitän un iger erſte Steuermann, beide Deutſche, ſowie ein Danz Maſchiniſt ſind ertrunken. Die Königin von Spanien in Paris — Paris, 2. Nov. Die Königin von Spanien iſt in iug gleitung der beiden Infanten Beatrice und Maria Ehrten ſowie des ſpaniſchen Botſchafters Quinones de Leon 1 des mittag in Paris eingetroffen. Sie wurde von Bertretenf cen Präſidenten Doumergue, der Regierung und der ſpan nach Kolonie empfangen. Die Königin wird am Samstag London weiterreiſen. Flugzeug gegen Expreßzug 55 — Paris, 2. Nov. Ein noch nicht dageweſenes Verkeh unglück wird aus den Vereinigten Staaten berichtet. Jggko⸗ Nähe von New⸗Market iſt ein Flugzeug gegen die L l motive eines D⸗Zuges geprallt. Der Pilot hatte ſich im 10776 verirrt und ging tief herunter, um die Orientierung w hoch zu gewinnen. Dabei ſtieß er an einer außerordentlich 575 gelegenen Stelle gegen den Zug. Der Führer des Flugze ehr warf das Flugzeug zwar hoch herum, konnte aber nicht eifte vermeiden, daß er die Lokomotive mit einem Flügel Pine Der Apparat wurde beiſeite geſchleudert und fiel in 5 1 Teich. Man fand den Piloten einige Schritte von ſei mpl⸗ Flugzeug betäubt, aber unverletzt auf dem weichen Su boden liegend. Eingeborenen⸗Kämpfe in Syrien 4 Paris, 3. Novbr.(Von unſerem Pariſer Vertrateſß Man meldet aus Damaskus: Seit mehreren Ta renbe bei Deraa an der ſyriſchen Eiſenbahn, in der Nähe der dlichen Paläſtinas, ein heftiger Kampf zwiſchen zwei fein D56 Gruppen des mächtigen Stammes der Ruallaa im Gange⸗Jor⸗ Führer dieſer beiden Gruppen ſtreiten ſich um 50 900 herrſchaft. Im Verlaufe der Kämpfe wurden mehr a Eingeborene verwundet oder getötet. Eiſenbahnerſtreik in der Tſchechei? n⸗ — Prag, 3. Nov. Nach dem Scheitern der Berbanflhen gen über die Einführung einer neuen Dienſtordnung au dem tſchechiſchen Eiſenbahnen of ein Streik zu erwarten, von 130 000 Eiſenbahner betroffen werden. Griechiſch⸗ſerbiſcher Handelsvertrag — London, 3. Nov. In Athen wurde geſtern der griech n ſüdſlawiſche Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag von ndten griechiſchen Außenminiſter und dem ſüdflawiſchen Geſa unterzeichnet. Woldemaras kommt ſelbſt nach Genf olde⸗ — Genf, 2. Noy. Der litauiſche Miniſterpräſident Wolſe⸗ maras hat dem Generalſekretariat des Völkerbundes abe graphiſch mitgeteilt, daß er zum Vortrag ſeiner Beſchw gegen Polen perſönlich erſcheinen werde. Ein ſinkender Berg — Rom, 3. Nov. Nach Sachverſtändigengutachten iſt, aus Bellinzong gemeldet wird, der Monte Ard kimeter Teſſin um 16 Zentimeter, der Saſſo Marcio um 32 Zerl en, iſt geſunken. Um die Urſache dieſer Erſcheinung feſtzuſte Berg⸗ ein Ausſchuß von Ingenieuren und Geologen in das gebiet entſandt worden. Bombenanſchlag auf ein Kino al — Newyork, 3. Nov. Wie aus Detroit gemeldet wird, af eine italieniſche Verbrecherbande einen Bombenanſchlaa ſth ein großes Lichtſpieltheater verübt, das vollſtändig dakirche wurde. Eine in der Nachbarſchaft gelegene Methodiſten wurde ſchwer beſchädigt. 4 Perſonen wurden getötet. Gaſolintanks explodiert ew Nen Newyork, 3. Nov. Drei große Gaſolintanks der aen Oil Cy. und der Standard Oil Cy. in New Rachelle u geſtern in die Luft. Die Feuerwehr konnte das Feuer aun nächſte Umgebung beſchränken und ein Uebergreifen icht ums gelegene weitere Tanks verhindern. Perſonen ſind Tanks iſt Leben gekommen, und außer dem Verluſt der dret Gru kein weiterer Schaden entſtanden. Man vermutet Nernaß des qut der Exploſſon in einem Feuerwerk aus An Halloweenfeſtes. Abſturz eines amerikaniſchen Paſſagierflugzeng bel — Newyork, 2. Noy. Ein Paſſagierflugzeug ſtürdte 70 New Brunswick(New Jerſey) aus einer Höhe vor ftet. Meter ab. Der Pilot und drei Paſſagiere wurden ge ie 15 K — mr: Neune Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) J. Sette. Nr, 508 Burſchenwanderung nach der Wartburg Von Mannheim nach Eiſenach, mit einem Zweig vom Grabe Carl Ludwig Sands ee 8 Iktober 1817 feierte die am 12. Juni 1815 in Jena Urgfeſt. Das ebur des Vat politiſche ar und allen dan erſten Wartburafeſt waren algh alden Hochſchulen nach der Wartburgſtadt gewandert. alten Bauch in dieſem Fahre von der Vereiniaung urſchenſchafter Mannheims die An⸗ der * alle dur Wag Gef bpachſen 1 und * 0 1 ude Jut⸗ n 25 0 885 Sie Ng ſtei Un Uufe ꝛeh Die Ta Valhnach Aſchaff 15 un kop Sch Herbſt! und gfenſter od ſein ſeine 7 die* dünnen beie ſind Bez ſo e les. a für' tere aber ſ elf 1 Da ihn ſchreiten Deshalb egu 0 gen düürfte w Die W ergs berg unolze kaum 2 Neuſtadt rgegang n ſangg egvo bie eſs herrlichen Wälder und Täler zu ſtreifen! W. Aſchaffenbura führte uns der Weg zunäczſt über die arte nach prächtigſter Waldumrahmung. eſaf Weg nach Rohrbrunn fort. Im Wirtshaus L ein. ir. ud auf. Aunal ank erland Geſta urſch tstag einer B es, die 1848 ſtes in die Zeit gelten, be ganlcafter ihren Treuſchwur mit dem Tode beſie⸗ heemat Fuuſche Burſchenſchaft in Erinnerung an die Re⸗ an die Leipziger Völkerſchlacht ihr erſtes Wart⸗ erſte Feſt deutſcher Jugend wurde auch der olksbewegung für Freiheit und Einheit ihre Auferſtehung und 1871 ihre Da die 100. Wiederkehr des erſten des Weltkrieges fiel, in dem über ltung fand. die 110 3, man, in dieſem Jahre die Feier nachzuholen Zum er ug aus n deutſchen ih kundzutu 8, der chlecht noch Jſen iſt. wallf alte Mlfab ſo uach Ei eiſpiel ** Maꝛ ange S ſchkypf 0 kurzer 9 „Wiederkehr des Feſtes zu feiern. die Burſchen von faſt es den alten Burſchen gleichzutun und aus Gauen zur Wartburg zu pilgern und da⸗ un. daß im Zeitalter des Fahrrads, des Kraft⸗ Eiſenbahn, des Flugverkehrs auch unſer heutiges wanderluſtig und körperlichen Anſtrengungen Freudta wurde dieſer Anregung zugeſtimmt, 31 orteten in den Oktobertagen dieſes Jahres funge Zurſchenſchafter aus allen Gegenden unſeres Vater⸗ ſenach. Selbſtverſtändlich aing Mannheim mit voran. Eine Gruppe alter Burſchenſchafter Um fauheim und der Pfalz legte in 12 Tagen die etwa trecke vom Rßein zur Wartburg zu Fuß zurück. ohl ſomit den weiteſten Weg durchwandert haben. anderung führte uns am erſten Tag über Weinheim, „Juhöhe nach Lindenfels, der Perle des Odenwaldes. terneſt. 11 5 ging es Reichelsheim, dem getreuen 8 Cre ag f enswürdig H e Bundesbe ſaude un herrlich ſch 7765 fort, bis wir nach 9/ſtündigem Marſch in dem Taßetegenen Waldkurhaus Nonrod landeten. Der fol⸗ Ane durch ſchöne Buchenwaldungen an Lichten⸗ r Höhe vorbei über Großbieberau nach dem Otz⸗ en kleinſten Stadt Deutſchlands, Hering, mit ihren Awohnern, Der urſprüngliche Plan, über Erbach, gufgegeben 1 direkt ins Maintal hinab zu wandern, wurde e Da wir aber noch keine Müdiakeit verſpürten e Herbſtwetter zu verlockend war, ſetzten wir ein alter Burſchenſchafter uns in Babenhauſen erberge und Atzung in Ausſicht geſtellt hatte, 5— bereuten den kleinen Umwea nicht. Was ud beben Ouabare er bieten konnten, ſtand zur Verfügung und n Zuſpruch. Nach Beſichtigung des altertüm⸗ chens bealeitete uns unſer Gaſtgeber am dritten a E art d er hi en t ee muck de genen in en wir ſchöne 85 Wa erreicht wurde. ter veranſtaltete zu Ehren der Wartburawan⸗ önen b ſind Waloͤbeſtände, die ganz aus der Natur her⸗ 1 ausgeſt ſind, wo nie die Hand des Menſchen ein Samen⸗ Mfis Cich reut, eine Pflanze geſetzt hat. Wir ſahen—500⸗ te reu fen völlig aſtfrei waren. e eE Andckklege O 10 rn enburg, das in vier Stunden auf herrlichen Die dortige Vereinigung alter ſtlichen Abend. Nur zu ſchnell verſtrichen die uden, doch der vierte Taa mit gſtündiger Speſſart⸗ a mahnt 1880 nte zu baldigem Aufbruch. andere großartige Naturſchönheiten vermag der maleriſche Felspartien, rauſchende Waſſer⸗ en Wanderer anzulocken, ſondern den unver⸗ Wäldern verdankt er ſeinen Ruf als Wan⸗ von 35—40 Meter Höhe, die oft bis an die 20 Zwiſchen dieſen bald mehr den, bald kleine Gruppen bildenden Eichen ent⸗ 150fährige Buchen durch ihre prachtvollen und 0 n Säulenſchäfte unſer Auge. Einen beſonderen er Landſchaft bildeten auch die waldumſäumten. Wieſentälchen mit ihren erlenbeſchattete n. Bächlein. Welch eine Freude und ein Genuß, dem märchenhaften Waſſerſchloß Meſpel⸗ Nach kurzer Raſt (vergl. Hauffs Märchen) nahmen wir unſern 1 7. die ſinkende Sonne mahnte zum Aufbruch und lopfaden ſtrebten wir dem Wanderziel Lichtenau rt liegt maleriſch am Fuße des 589 Meter ſt ringsum von herrlichen Waldungen um⸗ e an Mit dem erſten Hahnenſchrei gina es aus den Fe⸗ orſtha wanderten wir durch ſchönen Hochwald nach en dunntß Lohrer Straße. Wiestal und Frammersbach krchſchritten und nach öſtündigem Marſch Burafoß r le dur tr Kels dazanvten und Pfaffenhauſen exreicht. Wegen ſtarken en wir den Beſuch der 566 Meter hohen Hermanns⸗ . Tag unſerer Speſſartwanderuna brach an. Noch eiften wir herrliche Wälder und liebliche Täler. bis wir in Joſſa das Rhöngebiet betraten. Bald bot ſich unſerm Auge ein herrliches Bild. Der Kreuzberg mit ſeinem feſtumriſſenen Maſſiv fällt beſonders auf, dann weiter links die ſchwarzen Berge, das Dammersfeld, dahinter die Waſſer⸗ kuppe und daneben der ſich ſcharf abzeichnende Pferdskopf. Welcher Rhythmus in den Linien! Jeder Bera ein Indivi⸗ duum, eine Welt für ſich, und doch harmoniſch das ganze Bilz! Urewige kosmiſche Muſik! Zarte Schleier dämpften etwas die Glut der Herbſtpracht. Schweigend ob ſolchen Erlebniſſes ſchritten wir langſam den Bergen entgegen. Wie arm ſind doch jene Menſchen, die ſolchen ſeeliſchen Reichtum nicht empfangen wollen, weil ſie philiſterhafte Gewohnheit ihres Alltags für ein vaar Tage nicht ablegen wollen oder können. Brückenau, das in die Höhe ſtrebende Rhönſtädtchen mit ſeinem Bade, iſt von herrlichen Wäldern umgeben. Seine wunderbare Lage gibt ihm den benachbarten Kiſſingen gegen⸗ über den unbeſtreitbaren Vorzug. Hier wurden wir von zwei Fuldaer Bundesbrüdern erwartet, die uns durch das Rhön⸗ gebiet bealeiteten. Noch mehr erfreut waren wir aber, als plötzlich 21 junge Burſchenſchafter aus Frankfuxt a. M. zu unß ſtießen, die ebenfalls auf der Wanderung nach Eiſenach begrif⸗ fen waren. Gemeinſam wanderten wir nun weiter. Ueber Wiloflecken erreichten wir nach ſteilem Aufſtieg den 932 Meter hohen Kreuzberg. Von den gaſtfreundlichen Franziskaner mönchen wurden wir im Kloſter beherberat und mit Speiſe und Trank verſehen. Trefflich mundete uns bei Geſang und munterer Rede das friſche Kloſterbier. Mit den vielen an⸗ ane Wallfahrern ſangen wir zum Schluß das Deutſch⸗ andlied. Das Kloſterglöckchen weckte die Pilger am frühen Sonn⸗ tagsmorgen zur Andacht in der ſchönen Wallfahrtskirche. Dann ging es hingauf zum Gipfel des Berges, Wir hatten eine herr⸗ liche Ausſicht. Mit dem bewaffneten Auge kann man 184 Ort⸗ ſchaften ſehen, die 74 Kirchturmſpitzen von verdeckt liegenden Dörfern und Städten nicht mitgerechnet. Leider mußten wir uns bald von dieſem wunderbaren Panorama trennen. Ueber Frankenheim, Rhönhaus, rotes Moor ſtrebten wir dem höch⸗ ſten Berg der Rhön, der Waſſerkuppe zu. In den letzten Jahren iſt dieſer Rhönberg durch die Segelfliegerei bekannt geworden. Wir hatten das Glück, eine Reihe Segelflieger bei der Arbeit zu ſehen. Schon aus der Ferne konnten wir die Flugzeuge beobachten. An der Fuldaquelle machten wir kurze Raſt, um dann den letzten Aufſtieg zu nehmen. Wir kamen gerade noch recht, um ein Segelflugzeug beim Abflua zu ſehen. Mafeſtätiſch ſchwebte es in die Lüfte, um nach einigen Minuten weit ab vom Startplatz am Bergeshang zu landen. Am andern Taag ſahen wir noch über 20 Flüge, darunter auch einen Abſturz, bei dem zwar das Flugzeug in Trümmer ging, der Flugſchüler aber heil davonkam. Unter den Segel⸗ fliegern trafen wir auch zwei Burſchenſchafter, die ihre drei Prüfungen zum Teil ſchon abſolviert hatten. So waren wir über 30 Burſchenſchafter und bald kam eine regelrechte Kneive im Unterkunfthauſe zuſtande. Einen herrlichen Sonnen⸗ untergang und einen noch ſchöneren Sonnenaufgang konnten wir auf der Waſſerkuppe bewundern. Zwölfmal hatte ich ſchon dieſen Berg beſtiegen, aber noch niemals dieſes wunderbare Schauſpiel genießen können. An den wenigen ſchönen Tagen im Jahr iſt aber die Ausſicht von dieſer Höhe in die Nähe und Ferne über alle Beſchreibung erhaben. Sonſt herrſcht aber Renen und Nebel hier oben: daher hat ja der Berg auch ſeinen amen. Vor unſerm Abmarſch ſtatteten wir noch kurz den Flug⸗ zeugſchuppen einen Beſuch ab. wo uns von ſachkundiger Seite einige 20 Segelflugzeuge verſchiedener Typen vorgeführt und erklärt wurden. Dann gings an den Denkmälern der im Weltkrieg gefallenen Heldenflieger und der bei der Segelflug⸗ arbeit verunalückten Segelflieger vorbei hinab nach Abtsrode. Aus der cFerne winkte die Milſeburg, ein ungeheuerer Baſalt⸗ felſen, der wegen ſeiner charakteriſtiſchen Form im Volks⸗ munde auch die Totenlade oder das Heufuder genannt wird, Wir beſtiegen auch dieſen Bera und dann wanderten wir hinab nach Fulda. Gaſtfreundlich hatten unſere Fuldaer Begleiter für Quar⸗ tere geſorgt. Ein feſtlicher Empfang in waffenſtudentiſchem Kreiſe wurde uns bereitet. Wir hörten dabei einen aus⸗ gezeichneten Vortrag über die Tätiakeit von Burſchenſchaftern an der einſtigen Fuldaer Forſtakademie und blieben mit unſeren Freunden noch einige Stunden bei feuchtfröhlichem Kommerſieren beiſammen. Unſere Wanderung ging am neunten Tag über Schloß Bieberſtein durch die Nordausläufe der Rhön nach Tann. dem Geburtsort des 1870/1 berühmt gewordenen bayeriſchen Ge⸗ nerals von der Tann. Das altertümliche Städtchen hat drei ſchöne Schlöſſer, viele ſchöne Fachwerkhäuſer, darunter eines mit den Fiauren der zwölf Apoſtel, und ein ganz wunder⸗ ſchönes Stadttor. An die billige und ausgezeichnete Verpfle⸗ Unterkunft in der„Krone“ denken wir noch lange zurück. Der folgende Tag brachte uns über den Theobaldshof aus dem Ulſtertale hinüber ins Feldatal nach Dormbach. Wir kamen an den Gräbern der am 4. Jult 1866 bei Wieſental im Bruderkampfe gefallenen Preußen und Bayern vorüber und ſchritten dann weiter über den Hornberg und der Bernshäuſer Kutte, einem ganz eigenartigen Bergſee, nach dem ehemaligen Meininger Jagdſchloß auf dem Pleßberg. In dem heute vom Rhönklub bewirtſchafteten Jagdhaus nahmen wir unſern Kaffee ein und ſtiegen dann hinab ins Werratal, wo wir in dem anmutigen Solbad Salzungen wieder von burſchen⸗ ſchaftlichen Freunden gaſtfreundlich aufgenommen wurden. So hatten wir die Thüringiſchen Lande betreten. Ueber Schloß Altenſtein und Bad Liebenſtein kamen wir am andern Tag ins Inſelberggebiet. Auf Thüringens Rigi treffen wir eine ganze Reihe alter und funger Burſchenſchafter, die auf ihrem Marſche nach der Wartburaſtadt ebenfalls hier die letzte Raſt halten wollten. Ein ſchöner Sonnenuntergang war uns auch hier beſchieden: dann ginas zum Abendbrot und Umtrunk. Um 10 Uhr war Zapfenſtreich, der letzte Wandertag verlangte friſche Kräfte. Er brachte uns eine Rennſteigwan⸗ derung. Der einſame Wanderpfad bot hier und da aute Ausſicht in die Ebene, auf die Thüringer Waldberge und die Rhön. Nach vierſtündigem Marſche erreichten wir die Hohe Sonne. Durch einen Waldausſchnitt grüßte die Wartburg herüber, die mit der Deutſchen Burſchenſchaft ſo eng verbun⸗ den iſt, wie Eiſenach ſelbſt, wo das Burſchenſchaftsdenkmal zum Andenken an die in den Kriegen 1870/1 und 1014/18 ge⸗ fallenen Bundesbrüder errichtet iſt, wo unſer Walter Flex ge⸗ boren wurde und unſer Fritz Reuter und manch anderer gute Burſchenſchafter ſeine letzte Ruheſtätte gefunden hat. Wir ſtehen auf burſchenſchaftlich hiſtoriſchem Boden. Durch die Drachenſchlucht kamen wir in einer Stunde nach Eiſenach. Durch Odenwald. Speſſart, Rhön und Thüringer Wald waren wir geſtreift. Zwölf Tage reich an Naturſchön⸗ heiten und Erlebniſſe lagen hinter uns. Sie werden allen Wartburgwanderern unvergeßlich ſein und bleiben. Unſere Mannheimer Wandergruppe hatte für ben greiſen Vorſitzenden der burſchenſchaftlich hiſtoriſchen Kommiſſion, Geheimrat Prof. Dr. Haupt, noch eine beſon⸗ dere Ehrung vorbereitet. In dankbarer Anerkennung für ſeine unermüdliche Forſchungstätigkeit burſchenſchaftlicher Ge⸗ ſchichte überbrachten wir einen Zweig vom Grabe des alten Burſchenſchafters Carl Ludwig Sand in Mann⸗ heim unter Ueberreichung folgenden, von Fritz Ullmer[Fran⸗ konia Heidelberg), verfaßten Gedichtes: Ein Gruß vom Grabe Carl Ludwig Sands Zum 18. Oktober 1927 Von eines treuen Bruders Grab Von grünen Rheines Wogen Sind wir mit Sang und Wanderſtab Zum Thüringwald gezogen. Wir bringen mit ein Eichenreis, Vom Burſchengrab gebrochen, Der ſtill darunter ruht, hat leis Den Segen ihm geſprochen: „Nun grüß Euch Gott, mein Thüringland Und meiner Wartburg Hallen! Froh ruft ein Heil Carl Ludwig Sand Euch und den Brüdern allen! Was ich geweiht mit rotem Blut: Freiheit und deutſchen Glauben Und Vaterlandes Ehrengut— Kein Teufel ſoll's Euch rauben. Ihr braucht nicht abermals, mir gleich, Den Rachedolch zu ſchwingen; Es ſchlugen beſſer Bahn dem Reich Dreitauſend Burſchenklingen. Dreitauſend, jäh gefällt vom Tod, Laßt wehn im Morgenglanze Die alte Fahne ſchwarz und rot Umrauſcht von goldnem Kranze. Was ſte gehofft, was ſie gewollt „Fürs Vaterland— dem alten Schwertklingenſpruch, Ihr Jungen ſollt Ihm feſt die Treue halten. Heil Burſchenſchaft, Dir, eichumlaubt, Blüh' fort in edler Schöne, Sei mir gegrüßt: Du— und Dein Haupt, Der treuſte Deiner Söhne!“ Dr. K. K. U Empfindſamer Herbſiweg gaatür. S Sterb uſchen. 0 te iehunge er u ſanten(g 92.— ſp feine dlt hezeſgen * ſperre wir ahnen, Von Paul Berglar⸗Schröer In der Stabt ſelbſt merkt man ihn nicht ſo ſehr, hauen die Scheidewand zwiſchen Alltagsmenſch ie ſchreien ſo laut, daß man den nachbarlichen das deamßen nicht ächzen hört; ſie blenden den Blick, daß Wie emuwaltige Erdenmyſterium nicht ſieht. Und dennoch: indſam lockt der Wea ins Freie! Jeder Baum trägt en; feder kleine Strauch hält die Vergänglichkeit auf Zweigen. Die Dinge haben ihre Stunde, wie Nur,— wir verſtehen ſie nicht mehr ſo intim. daß die Farben ekſtatiſch lodernde Gefühle elmnisvolfen in uns, klingen nach, fein und leiſe und ge⸗ nd der Weg ſteht voller Rätſel. a as Iiu raſchelt mir Laub vor den Füßen. Vielleicht iſt icönſte am Herbſt, daß wir durch das gelbe. rote. 0 d ſchreiten können; und immer anders iſt ſein ſrtroff, Gnachdem es von Hirken Buchen oder Eſchen nie⸗ nae iſt ſo ſchön, weil ſtille in Stückuchen pwiſchen Menſ Natur: Ein kleiner Hund bellt. Zwar hoffnungs⸗ ihn di nerhört eifrig kläfft er geaen ein Tor, hinter dem e Freiheit wohnt: Bäume mit ganz furchthar in⸗ edanken mitwandern, die und Natur. Da iſt z. B. chon wierüchen und weiße Chauſſeeſteine mit Erlebniſſen. 7 wirklich ganz grandioſen Erlebniſſen! Ob ich ihm ffne ihm das Tor und er ſtürzt zügellos, begie⸗ benteuer. Doch nein! Vorher will er mir ſeinen Er fährt mir ans Beinkleid. Da ſcheuche ich ihn wieder ein. Und nun höre ich im Weiter⸗ in die taube 28 unentweat weiter ſeine ausſichtsloſen Wünſche 6 Da * wird 2E nicht, hb elt belfert. m 5 0 it Vollgewicht ette Herren gehen vorüber. Sie ſprechen laut, * 05 80 ſchreckt Tuasum t und Beſtimmtheit. Von Geſchäften; denn ich —8 nennen, die einſtmals ein Vermögen waren. ſte en ſie nun täglich, ſtündlich. und wenn ſie ſchlafen, ziffernwirre Traum im Hirn. Sie hören den ren nicht die Melodien von Wind und Laub Aund achten nicht das große Schweigen des ernſten * nd ein mißtönendes Aergernis in dieſer Natur. erzliche Schönheit ſich gegen ſie verbündet, um ſie empel auszuſchließen. Die aumaßende Unausſteh⸗ dieſen beiden nüchternen Satten zur ſcharfen enden Kontur Und wieder begegnet mir nach eince Weile ein Mann. Sein langſames Wandern läßt auf Nachdenklichkeit ſchließen. Er reißt ſeinen Blick gewaltſam von innen los. da ich ihn grüße. Wir kennen uns ſeit kurzem. Ich will ihm juſt die Schönheit eines Hähers zeigen, der, wie ein ſchlechtes Ge⸗ wiſſen, in dunkles Holz flüchtet. Da ſagt er:„Nietzſches Schei⸗ dung der Welt in eine apolliniſche und dionyſiſche iſt ein Irr⸗ tum. Es gibt nur eine dionyſiſche: und die ſogengnnte apolli⸗ niſche iſt nur eine ganz raffinierte Verwirrung und Steigerung des dionyſiſchen Chaos.“ Das ſagt er mit Betonung und wippt dabei den langen Zeigefinger. Jafa— ich glaube gern, daß er ſehr empfindlichen Erkenntniſſen auf der Spur iſt. Ich reich' ihm die Hand, und jeder geht ſeinen Weg. * Ich ſehe ihm nach, Er ſetzt ſich wefter mit Nietzſche aus⸗ einander. Da wandelt er nun als kämpferiſcher Gegenſatz durch dieſen poeſieumwobenen, gefühlvollen Herbſttag. Er ſieht ihn nicht; da hier die zentrifugalen Kräfte der Seele triumphieren, ſchachtelt ſich dieſer Menſch egozentriſch zuſam⸗ men zum einer ſchillernden Seifenblaſe lebt er. Und ich male mir das komiſche Bild aus: Wenn nun alle Menſchen ſo mittelpünkt⸗ lich dächten, wie grotesk wäre es da, ſo ein jeder in ſeiner Seifenblaſe den andern anrennen und ihm eigenſinnig klar⸗ machen würde, daß er der Mittelpunkt ſei! Und dieſer andere würde genau ſo tun!— Oh, das iſt ſehr luſtig zu denken *. — Aber iſt es wirklich ſo luſtig, wenn jſeder ſich, ſein winziges„Ich“ zum Mittelpunkt des Weltgedankens macht? Und wenn er im Gefühl des Hauptkerls der Welt einherſtol⸗ ztert. zum Platzen aufgebläht? Nein, luſtig iſt das wohl nicht; eher traurig. Man ſollte vor die Natur gehen, mitten hinein in dieſen Herbſt. An ſeinem ringenden Sterben ſähe man die eigene Kleinheit. Vor den gewaltigen Akkorden dieſes grandioſen Totenliedes verſtummt Gedankenſtreit: nur Dank⸗ barkeit wacht guf, daß man es hören darf;: und die große Freude reckt ſich darin, daß aus dieſem Lied des Todes ein Lied des Lebens wieder wird, wenn Frühlina kommt. Und dieſe Freude will ich mit mir nach Hauſe tragen Literatur * Marie Galliſon, geb. Reuter:„Aus meinem Leben in zmei Welten“. Buchhaudlung der Digkoniſſenanſtalt Kaiſers⸗ werth a. Rh. Frau M.., die aus Lübeck ſtammt und mit dem vor dem Kriege verſtorbenen bekannten amerikaniſchen Land⸗ Mittelpunkt ſeines kleinen Weltgebäudes. Wie in ſchaftsmaler Galliſon verheiratet war, hat über 40 Jahre in Amerika gelebt. Wie ihr verſtorbener Betätigungsfeld, und zwar als Geſangslehrerin. Frau G. war die Schülerin von Prof. Stockhauſen⸗Frankfurt a. M. und Frau Viardot⸗Gareia⸗Paris. Als durch die Folgen des Ver⸗ ſailler Friedensvertrages die Not in Deutſchland einen täglich größeren Umfang annahm und in dem einſt feindlichen Amerika Hilfsaktionen eingeleitet wurden, löſte ſie 1919 ihren Haushalt völlig auf, um ſich auf eigene Koſten ganz in den Hilfsdienſt für ihr geliebtes Deutſchland zu ſtellen. Fünf Jahre hindurch hat die damals bereits 60jährige im Frühling, Herbſt und Winter Amerika nach allen Richtungen bereiſt, um teils ſelber zu ſammeln oder um 19 781 Hilſskomflees ein⸗ zurichten. Ihrer aufopfernden Tätigkei 65 es mitzuverdan⸗ ken, daß Millionenwerte in Waren und Geld nach Deutſch⸗ land geſandt werden konnten. Lebensfroh und feſſelnd erzäßlt die Verfaſſerin 7 intereſſantes Leben üund ſchildert in per⸗ ſönlichen Erlebniſſen ihre Erfahrungen, die ſie während ihrer Sammeltätigkeit gemacht hat. Der Geſamtreingewinn iſt für die Diakoniſſenanſtalt Kaiſerswerth beſtimmt. —U— Worüber man ſich freut MNachdruck verboten) Als ein gütiges Geſchick den Menſchen die Fähigkeit ing Herz gelegt hatte, ſich zu freuen, da waren ſie glücklich und zufrieden. Sie gingen aus und ſuchten Freude, ſie freuten ſi über ihre eigene Vollkommenheit, über ihre Vorzüge un Tugenden, ſie freuten ſich über ihre Glücksumſtände, ihre Er⸗ folge, ihre Schönheit, ihre Klugheit und ihren Seelenfrieden. Aber zuweilen hatten ſie keine Möglichkeit und keine Ver⸗ aulaſſung, ſich über dieſe Dinge bei ſich zu freuen, weil keine einzige dieſer guten Eigenſchaften und Fähigkeiten bei ihnen anzutreffen war. Da liefen ſie anfangs ratlos und verwirrt herum, wollten unglücklich werden, wußten nicht, was ſie mit ſich aufangen ſollten und zu was ſie auf der Welt ſeien. Aber allmählich beſannen ſie ſich darauf, baß ihnen nun einmal die Kunſt ſich zu freuen, mitgegeben war; und weil ſie über die eigenen Vorzüge freuen konnten, ſo freuten ſie ſich— üüber die Laſter der anderen. Sie freuten ſich über der anderen Untugenden, über deren Mißerfolge, über die die Dummheit, den Unfrieden und Hereinfäll der anderen, Und von da an waren ſie wieder glücklich and zufrieden. Sie hatten jetzt dauernd und ergiebigen Grund, ſich zu freuen, Mann, hatte auch ſie ein 4 Seite. Nr. 508 Neue Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. Novembr Städtiſche Nachrichten St. Hubertus Ein Jäger aus Kurpfalz, der reitet durch den grünen Wald, er ſchießt das Wild daher, gleichwie es ihm gefallt. Ju ja, zu ja, gar luſtig iſt die Jägerei allhier auf grüner Heid. Unter den Klängen dieſer Weiſe zogen vor Zeiten die Herren und Damen in feſtlichem Aufputz aus zur Jagd. Auf dem Schloſſe zu Heidelberg wußte man ſchöne Feſte zu feiern; die großen Forſte im Gebirge und in der Ebene mit ihrem reichen Wildbeſtand, der von den Jagdknechten ſorglich be⸗ hütet wurde, reizten zur Ausübung des Weidwerks. Wenn der Schall der Jagdͤhörner ertönte, den Auszug des Fürſten und ſeiner Gäſte ankündend, dann traten die Bürger vor die Türe, zogen ehrerbietig die Mützen und die Mägdlein machten tiefe Knixe vor dem Schloßherrn. Heute iſt die Jagd das Privilegium aller Stände. Mit dem Eintritt der kühleren Jahreszeit leidet es die Jünger St. Hubertus nicht mehr in der Enge der Stube, dann geht's in der Frühbe hinaus in den Forſt, wenn die Bergesbäche ſchäumen und der Mond noch ſchweigend wacht, zwiſchen Felſen rings und Bäumen wie ein Feenland von Träumen, ruht die wunderbare Nacht. Aus der Büchſe ſprühen Funken! Immer höher ſchwillt die Bruſt! Am Jahrestag des Schutzpatrons der Jäger, am 3. No⸗ vember, finden ſich die weidgerechten Jäger zuſammen, den Tag des hl. Hubertus feſtlich zu begehen. Mit Tannengrün geſchmückt ſind die Jagdzimmer, im feſtlichen Schmuck prangen die Jagdtrophäen, aus dem dunklen Rahmen des Bildes ſchaut der Hirſch mit dem weißen Kreuze. Was für eine Be⸗ wandtnis hat es damit? Die Sage erzählt: Am Hofe des Königs Theodorich III. lebte ein leidenſchaftlicher Jäger, Hubertus genannt, der ſpäter in die Dienſte Pipins v. Heristal trat. Selbſt an Sonn⸗ und Feiertagen konnte er nicht von der Jagd laſſen und trotzte allen Mahnungen. Der Ardennenwald mit ſeinem reichen Wildbeſtand zog ihn an; dort fand er ſich einſt auch am Kreuzigungstag des Herrn, am Karfreitag, zur Jagd ein, während ringsum die Gläubigen in ſtillem Gebet die Kirchen beſuchten. Reger Jagdeifer be⸗ ſeelte den Weidmann; da hatte er plötzlich eine wunderbare Erſcheinung: Vor ihm auf der Höhe ſtand ein feiſter Hirſch mit einem leuchtenden Kreuz zwiſchen dem Geweih. Betroffen von der ſonderbaren Erſcheinung ver⸗ gaß der überraſchte Jäger ganz ſeines Vorhabens; doch plötz⸗ lich hob er ſeine Armbruſt, um den tödlichen Pfeil nach dem Tiere abzuſchießen, als plötzlich eine Stimme ertönte:„Hubert, bekehre dich und entgehe der Verdammnis!“ Vor Schrecken ließ der Jäger ſeine Waffe ſinken und fragte:„Was ſoll ich tun?“—„Gehe nach Maſtricht zum Biſchof Lambert, der wird dir's ſagen!“ Lange noch betrachtete der Weidmann die ſonderbare Erſcheinung; dann riß er ſich los und tat, wie ihm geheißen. Es bedurfte keiner langen Mahnung des Biſchofs. Der leidenſchaftliche Jäger, bewegt von der ihm gewordenen Erſcheinung, entſagte dem Weidwerk, ward ein frommer Mann und erbaute ſich als reuig büßender Ein⸗ ſiedler an dem Platze, wo ihm das ſtrahlende Kreuz erſchienen war, eine Hütte und fand im Gebete Zuflucht. Die Kunde von der Bekehrung des einſtigen tollen Weidmanns und ſeines heiligen Wandels drang auch zum Papſte, der ihn nach dem Tode Lamberts zu deſſen Nachfolger ernannte; doch verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Lüttich. In ähnlicher Weiſe berichten die Sagen von gleichen Er⸗ ſcheinungen; doch keine konnte ſich ſo erhalten wie die des hl. Hubert. Dazu trug auch der Umſtand bei, daß an jener Stelle des Ardennenwaldes ein Bild der keltiſchen Jagdgöttin ge⸗ ſtanden haben ſoll, zu dem die heidniſchen Gallier mit ihren Opfergaben wallfahrteten. An ihre Stelle trat nun Hubert, dem als Biſchof die Macht gegeben war, durch Auflegen der Stola Kranke, von tollwütigen Hunden Gebiſſene, zu heilen. Nach dem Tode des Biſchofs und ſeiner Beiſetzung im Kloſter Andain übten ſich die Mönche in der Kunſt, die von tollen Hunden Gebiſſenen zu heilen und ſie ſollen ein Mittel be⸗ ſeſſen haben, das in ſeinen Erfolgen an die Paſteur'ſchen Impfungen erinnert. Am Jahrestag des hl. Hubertus backen die Leute in der Gegend der Ardennen beſondere Brötchen, die ſog. Hubertus⸗ brötchen, mit einem Jagdhorn verziert. Was heute noch von der Verehrung des Heiligen übrig geblieben iſt, das iſt das luſtige Feſtmahl, das ſeine Jünger am Gedächtnistag ihres Patrons abhalten, bei dem es dann an Jagdgeſchichten ge⸗ wiß nicht fehlt. Es gibt auch einen Orden vom Weißen Hirſchen St. Hubertus, der am 3. November 1859 zum „Beſten des löblichen Weidwerks“ vom Prinzen Friedrich Karl geſtiftet worden war. Die Aufnahme geſchieht unter beſonderen Zeremonien nach Jäger⸗Art.—d. Reiſen und Forſchungen in Niederländiſch⸗ Neuguinea bildeten das Thema eines Vortrages, den am Dienstag abend Dr. Wirz vom Völkerkundsmuſeum in Baſel in der Aula der Handelshochſchule vor den Mitgliedern der Geſell⸗ ſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde jowie des Ver⸗ eins für Naturkunde hielt. Das Ziel dieſer Reiſen bildete der Sentani⸗See, ein vielfach gegliederter, landſchaft⸗ lich überaus reizvoller und großer See, der dicht an der Grenze des niederländiſchen Beſitzes in Neu⸗Guinea gegen das ehemalige deutſche Kaiſer⸗Wilhelms⸗Land liegt. Nachdem der Vortragende bereits 1921 einmal kurz dieſen See beſucht hatte, dann aber durch Krankheit zu verfrühter Heimkehr ge⸗ zwungen worden war, beſuchte er ihn in mehrmonatigem Auf⸗ enthalt noch einmal im Jahre 1926, um die dortigen Einge⸗ borenen in völkerkundlicher Hinſicht zu ſtudtieren, um Samm⸗ lungen heimzubringen und von der geiſtigen Kultur dieſer Leute, die ſeit der Einbeziehung ihres Gebietes in das Bereich der holländiſchen Verwaltung bereits ſehr viel von ihrer Eigenart und Urſprünglichkeit verloren haben. Im erſten Teil des Vortrages gab der Reoner an Hand vorzüglicher Lichtbilder einen Ueberblick über die Siedlungs⸗ und Lebensweiſe dieſer Menſchen, deren Siedlungen als ein dichter Gürtel von Pfahlbauten die Ufer des Sees um⸗ ſäumen. Das ganze Leben ſpielt ſich auf und im Waſſer ab, indem jeder Mann bereits frühzeitig den Gebrauch des ſehr ſchmalen und große Geſchicklichkeit erfordernden Bootes er⸗ lernt, während die Frauen größere Boote für jeweils mehrere Perſonen beſitzen. Der Fiſchfang bildet den wichtigſten Teil der Beſchäftigung. Der Charakter der Leute wurde vom Vor⸗ tragenden als außerordentlich liebenswürdig geſchildert und wiederholt gelobt. Es ſind freundliche, ehrliche und hilfs⸗ bereite Menſchen, denen Kopfjägerei, Kannibalismus und andere abſchreckende Eigenſchaften völlig fernliegen. Ein⸗ gehend wurde dann die geiſtige Kultur behandelt, die großen Kulthäuſer und die Kultzeremonien geſchildert, bei denen be⸗ ſonders das vor den Frauen und Uneingeweihten ſtreng ge⸗ hütete Geheimnis der langen Flöten und ihres Gebrauches eine große Rolle ſpielt. Nur unter erheblichen Schwierig⸗ keiten war es dem Vortragenden gelungen, nicht nur photo⸗ graphiſche Aufnahmen dieſer geheim gehaltenen Handlungen zu erlangen, ſondern auch einen langen, überaus wertvollen Filmſtreifen aufzunehmen. Im zweiten Teil ließ Dr. Wirz dieſen Film vorführen und gab mit ſeiner Hilfe Erläuterungen über das Leben der Eingeborenen in Ergänzung der Ausführungen des erſten Teiles. Durch das lebende Bild wurde der Eindruck noch vertieft und ein nach allen Seiten abgerundetes Bild von der Umwelt, der Siedlung, dem Wirtſchaftsleben und der geiſtigen Kultur in Hörer und Beſchauer erzeugt. In bunter Reihe zogen die vom treibenden Boot aus aufgenommenen Pfahl⸗ bauten u. die reizenden Uferlandſchaften des Sentaniſees vor⸗ über, wechſelnde Bilder zeigten Aufnahmen aus dem täglichen Leben, die Eingeborenen bei der Mahlzeit oder beim Fiſch⸗ fang mit den langen Harpunen, Jünglinge, die ſtundenlang mit kleinen Spiegeln in der Hand ſich die wolligen Haare zu kunſtvollen, hohen Friſuren zurechtzupfen, Frauen, die in kurzer Zeit aus dem formloſen Lehmklumpen große und ſchöne Töpfe geſtalten, Männer, die ſich trotz der Bekanntſchaft mit dem Eiſen nach Art der Steinzeitleute aus groben Steinen Beile zurechtſchlagen und ſie ſchleifen, Kinder jugendlichſten Alters, die mit großer Geſchicklichkeit den Einbaum regieren oder durch Tauchen eine im Schlamm des Seebodens woh⸗ nende Fiſchart mit der Hand greifen. Neben Aufnahmen von Feſtlichkeiten mit maleriſchen Tanzbildern ſah man ſolche von der maſſenmordenden Paradiesvogeljagd, die jetzt durch die Regierung verboten worden iſt, andere Bilder zeigten hohe Baumgruppen dicht behangen mit den ſchwärzlichen Klumpen der fliegenden Hunde, die auf einen Schuß hin wild auffliegen und in taumelndem Flatterfluge ihren Schlafbaum umkreiſen. Im entlegenen Dickicht des ſumpfigen Waldes wurden die Aufnahmen der kultiſchen Handlungen gekurbelt. Den Schluß bildete die Vorführung eines Filmbandes über eine Begräb⸗ nisfeierlichkeit, an der die ganze Bevölkerung teilnahm. In feierlichem Zuge glitt die Schar von Booten über die Fläche des ſpiegelglatten Sees, den freundliche Höhen umrahmten, voran das große Frauenboot mit der in Blättermatten ein⸗ gehüllken Leiche und gefolgt von der großen Zahl der kleinen und flinken Männerboote. Durch die Ausführungen des Herrn Dr. Wirz war den Beſuchern des Vortrages eine neue und ſchöne Welt er⸗ ſchloſſen worden, die leider nur zu ſehr der Zerſetzung durch die europäiſchen Einflüſſe ausgeſetzt iſt. Die Hörer dankten deshalb dem Redner durch lebhaften Beifall, dem der Vor⸗ ſitzende herzliche Worte des Dankes hinzufügte. Rd. Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof 1 of d Zu einer eindrucksvollen Kundgebung geſtaltete ſich Vormittag von Allerheiligen auf dem Ehrenfriebhol g Kranzniederlegung durch den Vorſtand der hieſigen 975 er⸗ gruppe des„Volksbund Deutſche Kriegs ranel fürſorge.“ Der 1. Vorſitzende, Direktor Auguſt Schien der gab dabei tief empfundenen Gedanken Ausdruck, in er u. a. ausführte: unſet „Wieder geht ein Jahr zu Ende und wieder geht 1t in Volk im Geiſte und in der Wirklichkeit die ſtille Wallfah bnte den Gräbern ſeiner Lieben. Dorthin führt der gen 5 Gang des„Volksbund Deutſche Kriegsgra äbet fürſorge“ in der Betreuung der deutſchen Kriegeg hoff im Ausland, in 26 verſchiedenen Ländern. Ehrenfrtie in⸗ Kriegsgräber! Volksheiligtum! So recht der Ort ſtillen der kehr und der Beſinnung. Hier ſind wir im Einklang mid ſel⸗ Unendlichkeit. In uns und um uns das Leben in ſeiner t mit geſtaltigkeit; um uns und in uns der Geiſt, der uns eine reue unſeren Toten. Außfs neue danken wir ihnen für ihre eden und Liebe. Und wenn auch das Schickſal gegen uns entſchmeß⸗ hat, wir ſind ſtolz auf unſere Getreuen. Wohl iſt Rneerez liches an Gut und Blut, an äußerer Macht dahin; Größ Die hat aber kein Volk geleiſtet und getragen als das deutſche. ich Ehre hat Deutſchland nicht verloren und damit au den Willen zum Wiederaufſtieg und die Hoffnung. Einen Frei und ewig iſt der deutſche Geiſt! Ei jeden danken wir, der unſeres Volkes Schutz und Schirn treuer Diener geweſen. Wo noch Hilfe fehlt, und no und Wunde brennt, da ſei unſer Nächſter unſeres Rates ur unſerer ſteten Hilfsbereitſchaft gewiß. Noch mehr ſchulden hal unſeren Toten. Wir wollen ihr Andenken hoch in Ehren ollen ten und es weiterleiten auf Kind und Kindeskind. Wir in leben und wirken in ihrem Sinn! Wechſelvoll wie der un und die Welle iſt das Geſchick des Einzelnen und der Ge 1enl heit. Wir ſind doch immer wie der hochgekom nen So wird es auch diesmal ſein. Wir glauben feſt an ſe 00 neuen Wiederaufſtieg. Wenn wir den Glauben an uns zeg verlören, dann freilich wäre es um uns geſchehen. lahm aber jeder ſeine Pflicht erfüllt auf ſeinem Poſten, nie er dene im Werke der Menſchenliebe und des ſozialen Empfin werden wir es ſicher ſchaffen. erd Heilig iſt uns die Familie, heilig der Hets⸗ heilig die Scholle und heilig unſere Arhe kett ſtätt e. Selig ſind unſere Toten; ſie haben ihre Schuldig pe getan, tun wir immer und in ſteigendem Grade au Ver⸗ unſrige, hüten wir das Vermächtnis. Treue um Treue! Hank⸗ geßt bietreuen Toten nicht!“ In Treue und ußer⸗ barkeit“ legen wir vom„Volksbund Deutſche Kriegsg Stabt fürſorge“ dieſen Kranz nieder für jeden aus unſerer und unſerem Bezirk, der für die Geſamtheit draußen und in der Heimat zur letzten Ruhe gegangen iſt. Sie ruhen. Frieden! * * Zur Bildungsfrage im Handwerk. Wer die Einlabngz der hieſigen Gewerbeſchulen zu den im Winterhalbjahr äulen vorgeſehenen Unterrichtsveranſtaltungen an den Plakagſeſiger aufmerkſam lieſt, findet, daß für jeden Handwerker in hie en Ftabt für Weiterbildung Gelegenheit geboten iſt. Den nnich Gehilfen iſt dies ohne Ausfall des Arbeitsverdienſtes m dieſe da die Kurſe in den Abendſtunden ſtattfinden. Es ſollte dhe⸗ Gelegenheit wahrgenommen werden, denn eine tü tige uf, rufliche Durchbildung iſt Vorbedingung zum en anſt⸗ ſtieg. Die Gewerbeſchule iſt in Mannheim für das Hateb⸗ gewerbe die einzige Anſtalt, die für die künſtleriſche We die bildung Gelegenheit bietet. Zahlreiche Kurſe ſind ſhaler⸗ verſchiedenſten Berufe vorgeſehen. Beſonders für das 15 Er⸗ gewerbe iſt in weitgehendſtem Maße, ferner noch durch richtung einer Malerfachſchule als Höhere Gewerbeſchute fi⸗ legenheit gegeben, ſich techniſch, künftleriſch, praktiſch und mei ſchaftlich durchzubilden. Die Gehilfen bieſiger Stadt kaſeſie ſich alſo mit geringen Koſten alle Kenntniſſe aneignen, ihrer zur Ablegung der Meiſterprüfung und vor allem zu produktiven Betätigung nötig haben. en 15 * Witterungsumſchlag. Man kann ſich keinen erale Gegenſatz denken, als das Wetter an Allerheiligen und de i ſeelen. Der Allerheiligentag freundlich, ſonnig, mild wi die Sommer, viel zu heiter für die kiefernſte Stimmung, die den ungezählten Tauſende beſeelte, die hinaus zur Stadt 5 Toten pilgerten. Allerſeelen unfreundlich, regneriſch, telen ſchiednehmen juſt das rechte Wetter.“ Aber auch nicht elins falt, denn die Höchſttemperatur betrug geſtern 12,1 Gr. Cenen Reacken 15,5 Gr. Celſius am Dienstag). In der vergange acht betrug das Minimum 11,8(5,8) Gr. Celſtus. früh wurden 11,8(6,9) Gr. Celſius feſtgeſtellt.— Schw-werhörig9 können ſelbſt in hartnäckigen und veral i en ſelbſt in 9 25 0 unſeren neueſt. sofort qut hören! Ueberraſchende Laut⸗ und Fernwirkung.— Unverbindliche Vorführung löcher am Samstag, den 5. November von—6 Uhr im Hotel Hessis“ Hof in Mannheim 101¹0 Deutsche Otophone Comp. G. m. b.., Frankfurt a. M. Gegr- Die neue Revue im Apollotheater „Wiſſen Sie ſchon?“ Wahrſcheinlich hat der eine der Revuekompagnons den andern gefragt:„Wiſſen Sie ſchon, wie wir die Revue nennen wollen?“ So mag der Titel entſtanden ſein. Zu Shakeſpeare ſind einmal die Freunde gekommen und haben ihn gefragt, wie denn ſein neues Stück heiße.„Nennts wie es euch gefällt“, hat er geantwortet. So entſtehen Titel. In dieſer Revue ſpielt ein Dr. Joué eine wichtige pauſenfüllende Rolle. Man hat ſich alſo von vornherein darauf gefaßt zu machen, daß ſie mit jedem Bild in jeder Beziehung immer beſſer und beſſer wird. Man ſieht, dieſe Reyue hat ſogar eine Handlung, nicht nur mit äußerſt faden⸗ ſcheinigen oder ganz abgelegten Kleidern, ſondern mit einer verſuchsweiſe ſingenden Dollarprinzeſſin, die das Hemd des Glücks ſucht und auf dieſe Weiſe die ganze Welt Revue paſſieren läßt. Aber das geſuchte Hemd findet ſie dabei immer weniger und weniger. 4 Man muß fagen, daß das, was geboten wird, der Welt⸗ wanderung einer Dollarprinzeſſin entſpricht. Es iſt alles ſehr ſchimmernd und gleißend aufgemacht, Farben und FJormen ſuchen mit erheblichem Aufwand den Revueraum auszu⸗ füllen. Man ſieht einen recht duftigen Roſentraum, ein, den Folies Bergeres mit Geſchick nachgebildetes Frühlings Er⸗ wachen auf dem tanzenden Schulhof, eine reizende Kollektion von Schirmen zieht vorüber, ein Fächer mit lebendem Schmuck breitet ſich aus, und ein ſpaniſcher Schal entzückt durch ſeine 51 tänzeriſche Auf⸗ und Ablage. Auch die Pauſe ut gut. Danach erſcheint die Frau Revue, eine Dame in den beſten Jahren, mit ihrer Garde, worunter die Schönheit ſich ſogar verdreifacht hat.(Es wird immer ſchöner und ſchöner.) Dann zeigt ein Waldidyll, wie die Revue mythologiſch wird. Vom Himmel hoch ſchwebt eine phantaſtiſche Garde herab, der Urwald entſendet ſeine tanzenden Eingeborenen, und ſchließ⸗ lich gibt ein nicht endender Goldrauſch das ſchimmernde Revuefinale. Das Induſtrieprodukt der Revue ſind die Girls, eine grauſame Erfindung. Außer dieſen enthält die Revue tänze⸗ riſche Kräfte, die ſich ſehen laſſen können. Eva Larſen ſei beſonders hervorgehoben, Conny Alexiew, ihr Tanz⸗ partner, iſt der einzige ſchöne Mann dieſer Revue. Ihm, dem Retter, ſei Dank. Die drei engliſchen Boys, die ſich als drei Brüder Wire (in der Ausſprache nicht mit dem Freiburger Vorort Wiehre zu verwechſeln!) in die Stammrolle des Programms ein⸗ getragen haben und höchſtwahrſcheinlich doch aus Luckenwalde ſind, dürfen vielleicht als die beſte Attraktion der Revue gelten. Sie zeigen Geſchick und genaueſte Diſziplin, und man hätte ihnen gern noch etwas eer zugeſchaut. Wie die Clowus im Zirkus die Pauſen, ſo füllen die Sketchs die Zahnlücken der Revue, die durch die nicht immer ganz einfachen Umbauten entſtehen. Eine komiſche Begabung von erſter Berliner Qualität iſt Melitta Kefler, die aus der Lückenbüßerei eine höchſt unterhaltende Angelegenheit macht und mit ihrem Eſel einen draſtiſchen Beweis für das erbringt, was an Eſeleien heute alles verlangt wird. Die Muſik zu der ganzen Sache iſt von einem gewiſſen Fritz Lehner. Das bedeutet ſo viel wie Leiher oder Borger. Der Leiter dieſes muſikaliſchen Leihhauſes, Angelo ge⸗ heißen, beſitzt eine vortreffliche Kapelle, der mit der Haupt⸗ erfolg zu verdanken iſt. Das Publikum ſchaut und amüſiert ſich, amüſiert ſich und ſchaut. Und wer beides kombinieren kann dem geht es in dieſer Reyue immer beſſer und beſſer. Dr. K. Theater und Muſik Erſtes Symphoniekonzert der J. G. Farbeninduſtrie Ludwigshafen. Der Auftakt zum verheißungsvollen Winter⸗ programm des Ausſchuſſes für Bildungsweſen der J. G. Jar⸗ beninduſtrie iſt gemacht. Vor zwiefach ausverkauftem Hauſe konzertierte das Pfalzorcheſter unter Generalmuſik⸗ direktor Prof. Ernſt Boehe. Ein gediegenes Programm, das die Großmeiſter Bach und Beethoven verzeichnete, erhielt ſeine beſondere Note durch die ſoliſtiſche Mitwirkung von Frau Mafalda Salvatini(Sopran) von der Staats⸗ oper Berlin. Eine Künſtlerin großen Formats haben wir zweifellos vor uns; das ſpricht aus der ganzen Art der Wie⸗ dergabe ihrer Lieder und Arien. Doch iſt ſie in erſter Linie Bühnenſängerin und ſcheint ſich im Konzertſaal nicht gerade heimiſch zu fühlen. Die beiden Strauß'ſchen Geſänge mit Or⸗ cheſterbegleitung„Cäcilie“ und„Ständchen“ verrieten das ſehr deutlich, ſo geiſtvoll und ſeeliſch beſchwingt ihre Darſtellung auch war. Das Organ an ſich ſchafft das nicht mehr oder— hängt dies zuſammen mit der ſtimmlichen Indispoſition über⸗ haupt, an der die Sängerin während der beiden Tage, Ein Schleier lag gleichſam vor der Stimme, deren M ſtrahl nur ſelten und kurz durchzubrechen vermochte. per⸗ doch leuchtete ihre hohe vornehme Geſangskultur in un ner minderter Kraft hindurch und ſchuf Höhepunkte von lelihreß Schönheit. Die Figaro⸗Arte Heilge uelle“ zu Beginn tfe Auftretens, hätte ſich Frau Salvatini ruhig ſchenken dnnen. mit mühſamer Tongebung iſt Mozart nicht beizukom igte Die folgende Ozean⸗Arie aus dem Oberon von Weber 5 Der uns die Künſtlerin in dem Reiche, in dem ſie Herrſcherin abe Glanzpunkt ihrer Darbietungen war jedoch die Dreinazen „Gebet der Toska,, zugleich der Dank für den überaus ſeinem und ſtürmiſchen Beifall, an dem auch Prof, Boehe mit ſeigr⸗ prächtig(nur die„Cäeilie“ etwas zu ſtark, begleitenden aſſſe cheſter mit Recht keilnehmen konnte.— Ungekrübte 7 05 ö brachten die Orcheſtervorträge der Landesſymphoniker, di as Kanz ausgezeichneter Form waren. Zunächſt hörten wir charf randenburgiſche Konzert Nr. 3 von Joh. Seb. Bach, chen. in der Zeichnung, künſtleriſch differenziert im Klangli in Dann die Ballett⸗Muſik aus Roſamunde von Schubert die ganz reizvoller Geſtaltung und zum krönenden Beſchluß oß⸗ „Exbika“. Wenn je das Pfalzorcheſter eine muſikaliſche baut tat vollbracht— hier wird ſie erlebt. Grandios aufchlanz ſchon der erſte Satz, wo die Streicher brillterten mit ggehe und Akkurateſſe Dann der Trauermarſch, dem Prof Folo⸗ die wirkungsvollen Lichtpunkte auf das ſchickſalsdunkle ge⸗ rit zu ſetzen wußte. Das Scherzo, ein Aufflackern der nd knechtet geweſenen Lebensfreude, zündend im Ahorhmuz dehe vorbereitend auf den Dithyrambus des Finale. ſeiner ſchöpfte aus dem Vollen der unſterblichen Partitur und 5 der reichen muſikaliſchen Innerlichkeit und gab eine Wu licher Plaſtik, die wohl unübertrefflich iſt. Begeiſterter hers Beifall ward auch ihm und ſeiner Künſtlerſchar zutz z B. . H. 5 w. Eine Richtigſtellung Sudermanns. An das Interwen das kürzlich Hermann Sudermann in Kopen hastter däniſchen Preſſevertretern gewährt hat, hatten deutſche B bel⸗ der Nordmark ahfällige Kommentare geknüpft. Nunmehr ng öffentlicht der„Berliner Lokalanzeiger“ eine Er*Au ⸗ Sudermanns, aus der hervorgeht, daß utet; laſſungen falſch wiedergegeben wurden. Die Erklärung 10 mit „Die Behauptung, daß nach meiner Anſicht Nordſchlesw 0 iß⸗ vollem Recht zu Dänemark gehört, muß auf einem wBe⸗ verſtändnis beruhen. Kein guter Deutſcher wird ſich dengung ſtimmungen des Verſailler Diktats mit ſeiner Ueberze jemals anbequemen können.“ 21 unr e Nopertbr 105 P Ä— C— —— Veranſtaltungen * am Sordic Makkabäus“⸗Aufführung in Mannheim. Das pigshafe g, 6. November, im Nibelungenſaal durch den Lud⸗ midts Saner ſtattfindende Konzert unter Fritz akkaba 5 ettung bringt Händels Oratorium„Judas ßer 12 für Soli, Chor und Orcheſter zur Aufführung. gecdee Pfalzorcheſter ſind namhafte Soliſten gewonnen, hohen 0 mit dem auf höchſter Stufe ſtehenden Chor Vorverkaunſtgenuß den Konzertbeſuchern vermitteln. Der erſt auf hat begonnen und iſt durch die heutige Anzeige Alich Billi b ger Sonntag im Nibelungenſaal. In der Reihe nienden ekungenſaal⸗Sonnktagsveranſta tungen ſaielt am kom⸗ ſtändigen Hüntag Muſikdirektor Jrrgang mit ſeinem voll⸗ mufffg Nuſikkorps in Uniform ein großes Militär⸗ ten Eimheltern da mn bei verſuchsweiſe erheblich reduzter⸗ werke, ernfzvreiſen. Die Vortragsfolge bringt große Konzert⸗ der 909 und heiter, für Blasmuſikbeſetzung in der Stärke Lauten ſaligen Regimentskapellen und wird belebt durch mit lünge unſeres Landsmannes Müller⸗Paury, 10 einer Einlage erſtmalig im Nibelungenfaal zu Gehör (Weiteres Anzeige.) Film-Nundſchau Ein Jahr Skalatheater aige Plabli des Jahrestages der Eröffnung hatte die rüh⸗ einer kleſztton des Seala⸗Theaters am Mittwoch abend zu wählten nen Feier eingeladen, die neben dem ſehr gut ge⸗ lüngerz Dan cen noch durch die Liederſolis des Opern⸗ Gariton eus edde eine beſondere Note erhielt. Der binſtein ſt brachte„Der Sieger“ von Auber,„Asra“ von Aiu⸗ n 955„Die Wanderer“ von Herrmänn zum Vortrag all, Ha ete für ſeine Darbietungen den wohlverdienten Bei⸗ er ſich liber Gedde hatte auch den Prolog übernommen, in dem ie Paet den glänzenden Aufſtieg des Theaters verbreitete. Organſſt attrakkion des Programms bildet neben dem von Fantaſ Deiters ausgezeichnet porgetragenen Orgelſolo ber wirkliaus der komiſchen Oper Ira Dlapolo“ von Auber, us primach gute Film„Nacht der Lieben, der das n das Treinoctis zum Gegenſtand hat und eſnen Einblick man alß ben des 15. Jabrhunderts gewäßrt. Ronald Col⸗ ber nach 5 in ſeinem Montero einen Zigeunerhauptmann, em Leben gezeichnet iſt. Vilma Banky als Prin⸗ Wünſchen rta iſt eine Partnerin, wie man ſie nicht heſſer arda n kann. Montague Lo ve zeichnet als Herzog de la Figurennt überzeugungstreuer Wahrhaftiakeit eine ſener ſener deee 11 5 ie ganze Brutalität der Machthaber nigte. und det entzückende Filmgrotesken,„ein ſchwerer Junge“ ſlẽag in dlatfahrt, ſowie der einzigartige Naturfilm„Aus⸗ ahnter 5 kanadiſche Gletſcherwelt“, der Bilder von unge⸗ Kuswerkehanheit geigt. pervollſtändigen das wirklich empfeh⸗ uste e Programm. Bei dem allgemeinen Lob ſei auch die Abend delle nicht vergeſſen, die mit ihren Darbietungen dem ten ni 1 einem guten Gelingen verhalf. Auch wir möch⸗ verfehlen, der Direktion des Seala⸗Theaters unſere auszufur lückwünſche zum Wiegenfeſte ihres Unternehmens rech liaeden Daß ſich auf dem jetzt„Einjährigen“ ein er liges Kind entwickeln wird, zeigt das ſtete Anwach⸗ Beſucherzahl in dem verfloſſenen Jahre. Da, Aus dem Lande Weite Weinheim, 30. Oktor. um das Andenken der im unter ege Gefallenen zu ehren, bewegte ſich heute vormittag Pereingewaltiger Beteiligung— darunter die militäriſchen Trane mit ihren Fahnen— dom Marktplatze aus ein Stadtuerr d n g zum hieſigen Heldenfriedhofe, wo von der ange rwaltung die Heldengräber mit je einem Lorbeer⸗ lelte geſchmückt waren. Die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle daben“ eim Einzug auf den Friedhof 12205 hatt einen Kame⸗ Neine Ind eröffnete die Trauerfeſer mit dem Choral„FJeſus Dirige Zuverſicht“. Der Arbeiterſängerbund unter ſeinem ſaun Muſkdirekkor Guggenbühler aus Mann⸗ ſe Gebeng„Wie ſie ſo ſanft ruhen“. Pfarrer Schü le hielt enkrede, in der er hervorhob, daß Deutſchlands Stern Kebeifeſunken ſet und nicht untergehen werbe. Nachdem der ſchte ängerbund noch ein Lied geſungen hatte, fand die boraf Feier durch die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle mit dem grn unten iſt Frieden“ ihren Abſchluß.— Die Orts⸗ edenfſte Weingeim des Sdenwaldklubs pielt am rung arne im Stadtwäldchen nachmfttags eine Gefallenen⸗ dächt ab, wobei der erſte Vorſitzende, Direktor Welß, die elt. Antsrede für die im Weltkriege geſallenen Wanberer urnergner Turnverein Weinde m 1862 legte am IAgedenkſtein einen Kranz nieder. Sünete dalldürn, 2. Nov. Ein ſchwerer unalücsfalt er⸗ ba 40 am Sonntag abend auf der Bahnſtrecke Amor⸗ fühlte tuldürn. Eine Walldürner Frau. die ſich unpäßlich ſtürzte ſtect während der Jahrt auf die Plattform. Dabei g10 er zaus dem fahrenden Zug, wobei ihr der rechte Arm bauer rechte Fuß abgefahren wurde. Man fand die inswerte noch lebend auf dem Bahnkörper, doch Aheint ör Zutand goffungslas. ſat ein aillingen, 2. Nov. In nicht weniger als elf Wirtſchaften n hier beſchäftiater Schloſſer aus Schwetzingen iden. letzten Wochen Zechprellerei en verübt. Er er⸗ in den Lokalen jeweils ohne Hut, aß und trank aut und Abaen ohne die Zeche zu bezahlen. Nach dem Täter et. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Aus der Pfalz :: Ludwiashafen, 2. Nop. Wie wir hören, ſoll mit dem ſeit wiashafen vorausſichtlich noch in dieſem Jahre begonnen wer⸗ den. Das in großen Zügen gehaltene dreiſtöckige Gebäude. das in die Wittelsbachſtraße zu ſtehen kommt, wird neben hel⸗ len. luftigen Büros ſechs große Sitzungasſäle enthalten. Der Bau ſoll ſo gefördert werden. daß bis ſpäteſtens 1929 die Uebergabe an die Oeffentlichkeit erfolgen kann. Die Bankoſten betragen einſchließlich Einrichtung 1 Million Mark. :: Ludwigshafen, 3. Nov. Geſtern nachmittag riß der An⸗ hänger des Laſtkraftwagens der Kohlenfirma Werry⸗Ludwigs⸗ hafen ſich los und blieb auf dem Bahngleiſe an der Rohrlach⸗ ſtraße liegen. Der Bahnwärter, der im ſelben Augenblick die Schrankeſchließen mußte, konnte dem herannahenden Perſonenzug Frankenthal.—Worms kein Signal mehr geben. ſodaß der Anhänger von dem Zua mitaeriſſen und vollſtändig zertrümmert wurde. * Neuſtadt a. d.., 31. Okt. Ein Nebelmeer, wie es ſeit langen Jahren nicht mehr geſehen wurde, herrſchte geſtern über der Pfalz. Von der Kalmit aus, wo ſchon um 8 Uhr früh die Sonne 10 Grad Wärme verurſacht hatte, zeigten ſich dem Beſchauer die Bergesgipfel des Pfälzerwaldes, wie auch des Schwarz⸗ und Odenwaldes nur als Inſeln. Um die Mittagsſtunden drang die Sonne ſtellenweiſe durch, ſo daß man die Kirchturmſpitzen über den Dörfern herausſchauen ſah, während dieſe ſelbſt vollſtändig in Nebel gehüllt waren. Sehr ſtark trat in der Nacht gegen 12 Uhr der Nebel abermals ein. Die Situation war beſonders gefährlich für die Auto⸗ mobiliſten und Radfahrer. In den Dörfern ſind zahl⸗ reiche Autos, die auf der Landſtraße nicht weiter kommen konnten, liegen geblieben. Den Radlern und Automobiliſten kam wieder zu gut, daß die Straßenbauinſpektion in jüngſter Zeit die Straßenrandſteine und Telegraphenſtangen hat weiß ſtreichen laſſen. Gerichtszeitung Böhmiſche Kindererziehung Sein eigenes Kind gefoltert hat der Kaufmann Ernſt Stanislaus Paulitſcheck aus Böhmen, wohnhaft in Neu⸗ ſtadt a. d. H. Er hat ſein fünfjähriges Mädchen, das auf der Straße herumgetollt war, wegen Ungehorſam damit be⸗ ſtraft, daß ſich das Kind mit entblößten Beinen auf ein Reib⸗ eiſen knien mußte. Unter das Reibeiſen hatte er, damtt dasſelbe nicht nachgebe, einen Teigroller gelegt und ſo die Schmerzen des Kindes verſtärkt. Das Kind wurde außerdem mit einem ſtarken hölzernen Kochlöffel derart geſchlagen, daß die Spuren am Körper ſichtbar waren. Dieſe grauſame Behandlung hat Paulitſcheck des öfteren bei dem Kinde angewandt. Zu ſeiner Verteidigung gab der Angeklagte an. daß er ſelbſt in ſeiner Jugend von ſeinem Vater ſo„er⸗ zogen“ worden ſei und dieſe Beſtrafung ſei in ſeiner Heimat üblich. Der Anklagevertreter beantragte drei Monate Ge⸗ fänanis; das Amtsgericht Neuſtadt erkannte auf eine Ge⸗ fänanisſtrafe von vier Monaten. Der Prozeß Heydebrandt⸗Laſa Der geſtrige erſte Verhandlungstag im Prozeß gegen den unter Mordverdacht ſtehenden Regierungsrat v. Heydebrandt und der Laſa ergab wenig Bemerkenswertes. Irgendwelche entſcheidende Belaſtungsmomente traten nicht zutage. Zum Schluß der erſten Sitzung wurde der Sachverſtändige, Medizinalrat Straßmann, vernommen, der bekundete, daß es ſich zweifellos um einen Nahſchuß handelte. Die Unter⸗ ſuchung der Leiche der Frau von Heydebrandt habe ergeben, daß das Geſchoß von rechts oben nach links unten, guer durch das Hirn, hindurchging. Das Herübergreifen von dem Bett der Frau v. Heydebrandt nach dem Nachttiſch des Ehemannes ſei, wie die Probe ergeben habe, zwar ſchwer möglich, aber eben doch möglich geweſen. Irgendwelche Zei⸗ chen dafür, daß zwiſchen den Eheleuten ein Kampf ſtatt⸗ gefunden habe, ſeien nicht vorhanden.— Die übrigen Zeugen, die geſtern noch vernommen wurden, ſagten weſentlich gün⸗ ſtig für den Augeklagten aus und glauben, daß Frau von Heydebrandt ſelbſt Hand an ſich gelegt hat. Ne Ungetreue Baamte. Vor dem Erweiterten Schöffen⸗ gericht Aachen hatte ſich ein Buchhalter zu verantwor⸗ en, der ſeit 1924 bei ſeiner Firma nicht weniger als 118 350 arkunterſchlagen hatte, Der Angeklagte, der das Ver⸗ trauen ſeines Arbeitgebers genoß und über ein gutes Ein⸗ kommen verfügte, hat die unterſchlagenen Gelder in Bars und ſonſtigen Vergnügungsſtätten und auf koſtſpieligen Rei⸗ ſen durchgebracht. Das Gericht verurteilte ihn zu 2% Jahren Gefängnis und 10 Jahren Ehrverluſt. §Kindsmord. Das Schwurgericht Paſſau verurteilte die 18 Jahre alte Dienſtmagd Roſa Jakob von Mitterngcht, die ihr Kind nach der Geburt in den Abort geworfen hatte, wegen Geſch en der Kindestötung zu 2 Jahren 3 Monaten efängnis. Zuchthaus für einen Dieb. Ein Weißbinder aus dem Badiſchen, der ſich in Langen ein Fahrrad erſchwindelt und einen 50 Reichsmarkſchein entwendet hatte, wurde vom Schöffengericht Darmſtadt zu 1 Jahr Zuchthaus wegen Diehſtahls im Rückfall verurteilt. In einem Falle er⸗ ztelte der Angeklagte Freiſpruch. längerer Zeit geplanten Neubau des Amtsgerichts Lud⸗ 8. Sette. Mr. 88 rr.A Veranſtaltungen Donnerstag, den 3. November 1027 Theater: 4„Mrs. Cheneys Eunde“. .30 Uhr. Küntene Apollo„Wiſſen Sie ſchon.“ IRevue)..00 Uhr. Konzertet Li K. 1155— Eruſt Toch(Harmonie⸗ aal). 7. 85 Vorträget Freier Bund: Dr. P. Lips:„Paris, ein Stabt⸗ charakterbild.“.15 Ugr. 1 Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett..00 Mhr. Lichtſpieltheater: Alhambra:„Auferſtehung“. N Palaſt ⸗ Theater:„Das Erwachen des Weibes“. Scala:„Nacht der Liebe“. 0 Schauburg:„Gheferten“ und„Blond oder Braun“. Ufa⸗Theater:„Stacheldraßbt“. Muſeen und Sammlungen 0 — Schloßmuſeum: 10—1,—4 Uhr. Schloßbücherei: 10—1,—7 U Gemäldegalerie im—1,—5 Uhr. Kunſthalle: 11—1,—4 Uhr. Planetarium:.00 Uhr. ——ů Aus Handel und Wandel (Hinweiſe auf Anzeigen) * Wenn es kalt wird, muß man auf eine kräftige und ausreichende Ernährung, beſonders bei heranwachſenden Kindern, bedacht ſein. Kinder aber wollen oft nicht das, oder nicht 59 genug davon eſſen, was ſie vorgeſetzt erhalten und ſo iſt Mühe, Zeit und Geld oftmals pergeblſch auf⸗ gewandt. Niemals aber wird man enttäuſcht wenn Oetker⸗Puddings auf den Tiſch kommen. Sie werden von jung und alt mit freudigen Augen begrüßt und wege —.— e reſtlos verzehrt, 45 daß es eine Freude iſt. * Die Pfefferminztablette iſt in England und Amerikg für die Winterszeit ein ſehr verbreitekes Vorbeugungsmittel gegen Erkältung der Atmungsorgane. Damit begründet, weif das aus Pfefferminzkraut gewonnene Oel die wirkt au anind beeinflußt und gleichzeitig erfriſche aume und Rachen, Im wieg löſt Vivil ein wohltuendes Wärmegefühl aus. Vfpil wirkt vorbeugend gegen Erkältung, ganz beſonders beim Verlaſſen von überheizten Räumen. *„Fröhliche Weihnachten“, Immer mehr hat ſich in den letzten Jahren der ſchöne Brauch eingebürgert. durch den Ab⸗ ſchluß einer Lebensverſicherung ſeinen Angehörigen eine beſondere wertvolle Freude zu bereiten. Bedingt durch die beſondere Unſicherheit der Gegenwart und einer abſeh⸗ baren Zukunft, iſt eine Lebensverſicherung eine kluge Vor⸗ ſichtsmaßregel, weil ſie ſtändige Sorgen abwendet. Sie ſſt eine dringende ieene ber iſt Pflicht gegenüber der Famtilie und der eigenen Perſon. Heute iſt feder in der Lage, durch Zahlung erträglicher Monatsprämien ſich alle dieſe Vorzüge zu ſichern. Dazu bietet die Deutſchnakionale Ver⸗ ſicherungs⸗A.⸗G, gnerkannt beide Prämien und günſtige Bedingungen. Man verlange deshalb ohne 894 279 von der Deutſchnationalen Verſicherungs⸗Aktien⸗Ge⸗ 10 Ilſch—5 36, Holſtenwall—5, eine unverbind⸗ iche Auskunft. * Der Schaukaſten als Ausſtellungsgelegenheit. Damit der Schaukaſten als Werhemittel ſeinen Zweck erfüllt, muß er ebenſo wie das Schaufenſter am Abend ausreichend mit künſtlicher Beleuchtung perſehen ſein. Schaukaſten, die niſchenartig in die uswand eingelaſſen ſind, alſo nur eine Schauſeite hahen, können mit halbverſpiegelten Sofitten⸗ lampen ſehr einfach beleuchtet werden. Aufgeſetzte Kaſten, die von drei Seiten zu betrachten ſind, verlangen mit entſprechen⸗ den Reflektoren verſehene Sofittenlampen und eine gewiſſe Vorſicht in deren Anordnung, damit der Beſchauer von keiner Seite her geblendet wird. Ganz freiſtehende Glaskaſten ſchließlich können blendungsfrei nur durch ein über einer Milchglasſcheibe angeordnetes Oberlicht N werden. In Glaskaſten mit mehreren Regalen muß fede Abtetlung ihr beſonderes Licht erhalten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Okt./ Mob. Nhein-Pegel I27.28. 28.J[ZI z Hnecter- Pegelf5, Ja5, I, IJZT 5. Schuſterinſe] J,27 3,23 1,19 1,49 1/0,8e Mannheim 9,28ſ 8,158.02,90 2 81f2 Kehl.59 2,482,42 2,272,282,20 Jagſtfeſd.08—.88—001f0 Naes 41424,1 404.59.5 aaft ee 1 Mannheim.318,20 3,08 2,22,85,2,79 Caub entees Köln.05J.06J.03.76J.89.68 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei De. 8 Neue Mannheimer Zeitung G. m. 7 05 Meunhen 2 Direktion Ferdinand Heym e. Falen. 1—Verantwortl. Redakteure:„A.— Fealkern Dr. Aſer— e oitnnb 5 Nint Eainf—— don e ee ale Naheige brche Pine— An— ericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen 1. Joc. Faude im Munde eind schädlich, wohl aber die Cärungs- und Fäulniserreger, die die gefürchtete „Zahnkaries“ hervorrufen. Es wäre nun ein verhängnisvoller Irrtum, zu glauben, daß gewöhn- liche mechanische Zahnreinigungsmittel diese gefährlichen Parasiten zerstören könnten. Nur ein intensiv wirkendes Antiseptikum wie Odol, das ihre Entwicklung hemmt, gewührt zuver⸗ lissigen Schutz. Denn die nachhaltige Wirkung dieses desinflzierenden Mundwassers beugt den zahnzerstörenden Prozessen vor,. Odol besitzt außerdem einen angenehmen, erfrischenden Ceschmack und beseitigt jeden hißlichen Mundgeruch, Odol ist das gegebene Mittel zur rationellen Pflege von Mund und Zähnen, weil es die nachhaltig wirkenden, keimhemmenden Eigenschaften eines echten Antiseptikums besitzt. e. i..aßii qede Mopfes Neue Mauunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. Novembr 1927 Die engliſchen Gerichte werden ſich in der nächſten Zeit mit der Hinterlaſſenſchaft einer Frau namens Maria LEpine beſchäftigen, die im Jahre 1798 ſtarb und damals ein Vermögen von 92 000 Pfund oder 1,84 Millionen Mark hinterließ. Inzwiſchen iſt das Vermögen auf mehr als das Zwanzigfache angewachſen. Die Frau war in einem Irren⸗ haus geſtorben, ohne teſtamentariſch über ihre Erbſchaft ver⸗ fügt zu haben. Erſt nach langem Suchen entdeckte man in einem Kirchenbuch die Eintragung über die Familienverhält⸗ niſſe der Verſtorbenen. Seitdem bemühen ſich eine ganze Anzahl von Perſonen, in den Beſitz der reichen Erbſchaft zu kommen, darunter auch der engliſche Lord Bangor und ein Geſchäftsmann in San Francisco. In dem außerordentlich verwickelten, jahrzehntelangen Prozeß ſoll demnächſt die gerichtliche Entſcheidung gefällt werden. Der Streit um dieſes Rieſenvermögen erinnert an ähn⸗ liche Erbſchaftsprozeſſe, die in früheren Zeiten durchgefochten worden ſind. In London ſtarb vor vielen Jahren ein Mann namens Anthony Mangini. Da kein Teſtament vorlag und Verwandte nicht nachzuweiſen waren, ſo fiel das Ver⸗ mögen im Betrage von mehr als einer Million Mark dem engliſchen Fiskus anheim. Eines Tages erhob eine Italienerin namens Mangini Anſpruch auf die Erbſchaft. Sie behauptete, der Verſtorbene ſei ihr Vater geweſen. Nun fanden ſich auch einige Italiener desſelben Namens, die ebenfalls erbberechtigt ſein wollten. Volle 20 Jahre zog ſich der Prozeß hin, bis das Gericht den Beweis für die Tochterſchaft der Italienerin als erbracht anſah. Als nahezu Fünfzigjährige ließ ſich Fräulein Mangini nunmehr in London nieder. Sie lebte noch 40 Jahre und ſtarb ohne Teſtament, ohne Kind und ohne nachweisbare näßhere Verwandtſchaft. So fiel das Vermögen, das ſich in⸗ swiſchen auf mehrere Millionen Mark vermehrt hatte, aber⸗ mals dem Staate zu. Ein neuer Erbſchaftsprozeß entſtand. Fünf Italiener namens Freccia forderten die Erbſchaft vom engliſchen Staate zurück, mit der Behauptung, daß die Ver⸗ ſtarbene die Tochter eines gewiſſen Antonio Mangini aus St. Jlario in der Nähe von Genua geweſen ſei und daß dieſe Fzmilie zu ihrer nächſten Verwandtſchaft gehöre. Das Ge⸗ richt gab der Klage ſtatt und das Vermögen wurde unter die fünf Italiener verteilt. Nun aber kam eine überraſchende Wendung. Ein italieniſcher Makkaroni⸗Verkäufer, der ſich ebenfalls für die Erbſchaft intereſſiert hatte, fand in Genua in einem Archiv ein Dokument, aus dem hervorging, daß Anthony Mangini, der urſprüngliche Beſitzer des Vermögens, nicht mit jenem Antonio Mangini aus St. Ilario identiſch war, ſondern mit einem gleichnamigen Einwohner von Quarto, ebenfalls in der Nähe von Genua. Das Dokument wurde vorgelegt und der Makkaronihändler verlangte das Millionenvermögen für ſich, als den einzig erbberechtigten Deutſchland Lucie und Erna gehen„billia“ einkaufen Umfangreiche„Einkäufe“ gedachten am vergangenen Sams⸗ zag zwei ſchon bekannte Ladendiebinnen in Berlin heimzu⸗ Bzingen. Eine 26 Jahre alte Lucie Teißter und eine 27jährige Erna Graben, die in Schöneberg wohnen, machten ſich gemeinſam um 1 Uhr auf den 0 zur Stadt. Zunächſt ſtärkte man ſich ausgiebig in einer Konditorei und ſchritt dann wacker zu Taten. In einem großen Kaufhaus„beſorgte“ ſich zunüchſt jede der Damen eine hübſche ſeidene Bluſe und je zwei Paar ſeidene Strümpfe. um für alle Fälle gerüſtet zu ſein. Lucie konnte auch einen neuen Hut— gebrauchen und ließ ihn ohne Bedenken mitgehen. Im dritten Geſchäft er⸗ lagen ſie der Verführung der modernen Schirme, die ja in⸗ folge ihrer Winzigkeit ſich leicht verſtecken laſſen. Auch von ihnen wurden zwei Stück„angeſchafft“. Jetzt ſollte noch für die männlichen Angehörigen eine Beſorgung erledigt werden. Die beiden diebiſchen Damen waren gerade im Begriff, in einem anderen Geſchäft ein halbes Dutzend ſchönfarbige ſeidene Kra⸗ watten verſchwinden zu laſſen, als der ſo glücklich begonnene Tag ein klägliches Ende fand. Sie wurden bei dem„billigen“ Einkauf ertappt und zur Wache gebracht. Alles, was ſie ſo im Laufe der Stunden erbeutet hatten, wurde bei ihnen gefunden. Knacker ſtehlen 1800 Paar ſeidene Strümpfe Von Einbrechern wurden die Lagerräume eines Schuh⸗ warengeſchäftes im 1. und 2. Stock des Hauſes Potsdamer⸗ ſtraße 62 Berlin heimgeſucht. Die Verbrecher kamen über die Dächer. Einen Geloſchrank, der im vergangenen Jahre ſchon einmal erbrochen wurde und wieder hergeſtellt war, öffneten ſie, fanden darin mehrere hundert Mark, die ſie einſteckten. Nachdem ſie ſich an Zigarren und Kognak aus dem Schreibtiſch gütlich getan hatten, packten ſie noch 1800 Paar modefarbene und graue Seidenſtrümpfe ein und verſchwanden mit der Beute wieder über die Dächer. Ein Tobſüchtiger bei einem Sanitätsfeſt — Ein eigenartiger Zwiſchenfall ereignete ſich am Sonntag auf einer Feſtveranſtaltung einer Kriegerſanitätskolonne im Norden von Berlin. Ein auf der Straße erkrankter Mann war in das Hotel getragen und dort von einem Sanitäter ge⸗ pflegt worden. Der Kranke bat dann, als Gaſt der Sanitäter dem Feſt beiwohnen zu können. Plötzlich bekam er einen Tohſuchtsanfall und ſchlug auf die ihm beiſpringenden Sanitäter ein. Zehn Perſonen waren ſchließlich nötig, um den anſcheinend Geiſteskranken zu überwältigen, was nur mit eide gelang. Er wurde in ein Krankenhaus ein⸗ geliefert. Gräberfunde Vorgeſchichtliche Funde wurden auf einem Grundſtück un⸗ weit Pflaumenheim bei Würzburg gemacht. Nach Feſt⸗ ſtellungen des Univerſitätsprofeſſors Dr. Hock⸗Würzburg handelt es ſich um zwei Brandgräber der Spätlateinzeit, alſo um Begräbnisſtätten der älteſten germaniſchen Bevölkerung am Untermain. Die wertvollen Fundſtücke wurden von dem Eigentümer dem fränkiſchen Louitpold⸗Muſeum in Würzburg zur Verfügung geſtellt. Feuer in einer Grubenanlage Am Samstag nachmittag brach in dem Förderturm der Grube Hermann bei Zeitz durch heißen Koks, der mit der Drahtſeilbahn nach der Grube Neuſorge gefördert worden war, ein Feuer aus, das in kurzer Zeit das geſamte Ge⸗ bäude ſowie die anſchließenden Holzanlagen der Förderbahn in Aſche legte. Die Förderbrücke nach der Zuckerfabrik Zeitz ſtürzte ab und ſperrte auf zwei Stunden den Eiſenbahnverkehr non Zeitz nach Gera. Oeſterreich Aus dem Zuge geſtürzt Am Montag ſtürzte der Budapeſter Handelsſchuldirektor Margoszy bei einer ſcharfen Kurve aus dem Wien—Buda⸗ peſter Schnellzuge. Andere Paſſagiere zogen ſchnell die Not⸗ bremſe. Der Verunglückte wurde ſchwer verletzt auf⸗ gefunden. Nachkommen jenes zweiten Antonio Mangini. Das engliſche Gericht geriet einigermaßen in Verwirrung. Sollte und konnte man die Italiener, die das Geld bereits in Empfong genommen hatten, zur Herausgabe der Erbſchaft zwingen Eine ſchwierige Frage! Sie wurde ſchließlich dadurch gelöſt, daß man an dem vorgelegten Dokument nachträgliche Aen de⸗ rungen nachweiſen konnte. Infolgedeſſen wurde die erſte Entſcheidung aufrecht erhalten. Bei einem anderen nicht minder berühmten Erbſchafts⸗ prozeß ging es um die Hinterlaſſenſchaft eines gewiſſen Richard Harriſon, der in Liverpool ohne Teſtament ge⸗ ſtorben war. Er beſaß keine unmittelbaren Verwandten und hatte wiederholt geäußert, wenn jemand glaube, auf ſein Erbe von 2 Millionen Mark Anſpruch zu haben, ſo möge er es vor Gericht beweiſen. Dieſe Aufforderung fand, wie man ſich denken kann, in den weiteſten Kreiſen Gehör. Mehrere hundert Harriſons ſtritten ſich um die zweifelhafte Erbſchaft. Der Prozeß zog ſich fahrhundertelang hin. Die entſcheidende Gerichtsſitzung nahm einen dramatiſchen Verlauf. Ein Sach⸗ verſtändiger wies nach, daß der größte Teil der Erbſchafts⸗ jäger unerhörte Fälſchungen begangen hatte. In den Kirchen⸗ büchern waren zahlreiche Eintragungen gefälſcht worden. Andere hatten Heiratsurkunden angefertigt und ſie zwiſchen die echten Urkunden eingeſchmuggelt. Obgleich die meiſten Fälſchungen mit großem Geſchick verübt worden waren, konnte der Betrug doch in allen Fällen nachgewieſen werden. Schließ⸗ lich blieben nur noch fünf Perſonen übrig, denen der Richter die Erbſchaft zuſprechen konnte Als außerordentlich kompliziert erwies ſich ein anderer Prozeß, in dem die Hinterlaſſenſchaft der Baron in de Feucheres das Streitobjekt bildete. Dieſe Dame war als die Tochter eines Fiſchers namens Richard Daw auf der Inſel Wight geboren worden, hatte es in einer abenteuerlichen Laufbahn zu großem Anſehen als Modeſchönheit gebracht und ſchließlich einen franzöſiſchen Edelmann, den Baron de Feu⸗ cheres, in Paris geheiratet. Da ſie keine Familien⸗Dokumente beſaß und ihre Herkunft verbergen wollte, ſo ließ ſie Doku⸗ mente anfertigen, in denen ſie als die Tochter von Richard und Jane Dawes in London bezeichnet wurde. In einem anderen Dokument verlieh ſie ſich den Namen Sophie Dawes und ſtellte ſich als die Witwe eines gewiſſen William Dawes in Southampton hin. Die Baronin hinterließ ein Vermögen von mehreren Millionen ohne Teſtament. In dem Prozeß, der um ihre Erbſchaft entbrannte, dauerte es Jahre, bis die Familienverhältniſſe der Verſtorbenen geklärt und alle Erb⸗ anſprüche zahlloſer Perſonen namens Dawes als ungültig erklärt worden waren. Dann erſt kamen die wirklichen Ver⸗ wandten zu ihrem Recht, eine Anzahl von einfachen Fiſchern auf der Inſel Wight, die von der Familie Daw abſtammten. Italien Liebestragödie am Totenbett Im Nizzaer Krankenhaus ſpielte ſich eine er⸗ ſchütternde Liebestragödie ab. Henry Nota ras, ein 27jähri⸗ ger Ingenieur, liegt ſeit vielen Monaten ſchwer lungenkrank im Spital und gilt als unrettbar verloren. Trotz ſeiner chweren Krankheit feierte der Ingenieur vor drei Wochen ſeine Verlobung mit der Beamtin Helene Biat, die ſich bei jedem Beſuch überaus zärtlich zeigte und kleine Geſchenke brachte. Sie ſprach ſtets von baldiger Geneſung und den kommenden ſchönen Tagen ihrer Ehe. Als Fräulein Biai wieder am Krankenbett ihres Verlobten erſchien, bemerkte dieſer, daß ſie ſich auffallend kühl benehme und erkundigte ſich nach dem Grund. Das Mädchen gab zunächſt keine Antwort, dann wandte es ſich aber plötzlich an den Ingenieur:„Ich war gerade jetzt beim Chefarzt und erkundigte mich, wie es mit deiner Geſundheit ſtehe....“ Der Bräutigam wurde leichenblaß. Das Mäochen zögerte einige Augenblicke, dann aber teilte ſie Notaras mit, der Chefarzt halte ihn für ver⸗ loren, er ſei dem Tode geweiht. Der Ingenieur ſank ohn⸗ mächtig in die Kiſſen zurück. Als er wieder zu ſich kam, ſetzte Helene Biat das Gepräch fort:„Ja, du wirſt nun ſterben, und ich wollte dir noch ſagen, daß es keinen Sinn hat, unſere Verlobung noch weiter aufrechtzuerhalten.“ Der Ingenieur fragte nun, ob ſie nur gekommen ſei, um ihm das zu ſagen. Als die Befragte keine Antwort gab, wiederholte er die Frage. Nach kurzer Ueberlegung erwiderte ſie kurz und bündig, ſie ſei tatſächlich zu dieſem Zwecke gekommen. Kaum hatte ſie ausgeſprochen als Notaras unter das Kopfkiſſen griff, von dort einen Revolver herauszog und mit dem Ruf:„Dann kommſt du mit mir!“ zwei Schüſſe auf das Mädchen ab⸗ feuerte, das ſofort tot war. Ingenieur Notaras wurde der Form halber verhaftet. Da er fedoch nach Anſicht der Aerzte kaum noch zwei Wochen zu leben hat, wurde er im Spital belaſſen. in Blict über die Welt TDaunnrreſſante Etbswhaſtzyrtzeſſe Polen Eiſenbahnunglück in Polen In der Nacht zum Donnerstag ſtieß in der Nähe 3ien⸗ kowice bei Lowicz ein Arbeitszug mit einem Güterzug 5 ſammen. Die beiden Lokomotiven ſtürzten den Bahndagis⸗ hinunter. Von den Inſaſſen des Arbeikszuges konnten n⸗ her zwölf Verwundete geborgen werden. Die Aufrä 5 mungsarbeiten geſtalteten ſich außerordentlich ſchwierig. er ugverkehr war bis zum nächſten Morgen unterbrochen. D aterialſchaden iſt groß. Frankreich In der Eiferſucht den Falſchen erſchoſſen 15 Am Montag glaubte ein Mann namens Clion, der— ſeiner Frau vor längerer Zeit verlaſſen wurde, am Auan gn der Untergrundbahn in Paris den Liebhaber ſeiner Frau er⸗ erkennen und ſchoß ihn nieder. Bald genug aber mußte er kennen, daß er ſich geirrt und einen Fremden getötet hatte. England Ein Prozeß gegen die Kanalſchwimmerin Logan Gegen die engliſche Aerztin Dr. Logan, die eine Kanan durchſchwimmung vorgetäuſcht hat, iſt ein Strafverfabhat wegen Meineids und Betrugs eingeleitet worden. 160 45 bekanntlich den für die Durchbrechung des Rekordes der Ge trud Ederle ausgeſetzten Preis angenommen. Ein neues Flugzengmodell 105 Die engliſche Curtiß Airoplane⸗Geſellſchaft will im 12 de ſten Jahre einen Flugzeugtyp herausbringen, der imſta ar ſein wird, vom Boden ſenkrecht aufzuſteigen. und wren 19000 Fuß hoch in einer Minute. Kleine Motzum⸗ pon 30 bis 35 P5. werden benutzt. um Propellerflügel in loez drehung zu verſetzen, die ſich über den ſtabilen Fiügeln i Doppeldeckers befinden Das neue Modell ſoll geeianet ſe auf Dächern von Hochhäuſern zu landen. Greiſe, die noch jung ſind 15 Dieſer Tage hat Lord North, eine in engliſchen aſten mannskreiſen ſehr bekannte Figur, den einundneunzied⸗ Geburtstag gefeiert. An dieſem Tage nahm er, ſelbſtverſton lich hoch zu Roß an einer Fuchsjagd teil. Er iſt der Protu n eines rüſtigen Alten und ein großer Jäger vor dem Helich⸗ Es gibt aber in England noch mehrere bekannte Perſön tieg keiten denen die Jabre wenſg anbahen konnten. Oo geſae v. kurzem der einundſechzigjährige Profeſſor James B 75 zwei Berge von mehr als 2000 Meter Höhe, und ein anden rüſtiger Achziger, Sir Claude Champion de Creſpigny, ſpr in an ſeinem Geburtstage von einem hohen Sprungbrett in⸗ Schwimmbaſſin. Rumänien Lebendig begraben In der Gemeinde Cſiktapolca(Siebenbürgen) lecer in völltger Einſamkeit ein vom Schlage gerührter 7ofährier Greis Stefan Cſedö, der in dem Rufe ſtand, mehlner Millionen Lei zu beſitzen. Eines Tages erſchien in ſedem Wohnung eine behördliche Kommiſſion, beſtehend aus em Gemeindevorſteher, dem Notar, einem Landwirt und eine Gendarm. Sie teilten dem Kranken mit, ſie müßten Invede aufnehmen, um die Vermögensſteuer bemeſſen zu können. em „Kommiſſion“ fand dann 177 Millionen Lei in ein Stiefel verborgen und verfaßte darauf ein Teſtau kte Das Schriftſtück wurde dem Greis vorgelegt. Man dr ſte. ihm eine Feder in die Hand, einer der Funktionäre führte f⸗ Dann verlor der Greis, offenbar infolge der großen regung, ſein Bewußtſein. dies bemerkte, ließ er den Totenbeſchauer kommen ge⸗ hieß ihn, den Totenſchein auszuſtellen. Nachdem dies bi⸗ ſchehen war, wurde raſch ein Sarg gezimmert, der begchon loſe Greis hineingelegt und der Sargdeckel zugenagelt. der am nächſten Tage fand das Begräbnis ſtakt, und en Gemeindevorſteher ſetzte ſich in den Beſitz der 1 Milliozer Lei. Jetzt aber forderten die Komplizen ihren Teil von ie Beute und erſtatteten, als der Gemeindevorſteher ſte abre Anzeige. Sofort entſandte Beamte nahmen die ga Mörderbande in Haft. Amerika Schwerer Schiffszuſammenſtoß Der Dampfer„Präſident Wilſon“ ſtieß am Samstag gen mit einem Schoner zuſammen, der ſofort unterg der Nach mehrſtündigen Bemühungen gelang es, drei Mann die⸗ Beſatzung des Schoners zu retten. Man nimmt an, dabge zwanzig übrigen umgekommen ſind. Das Ungluäck ereig ſich fünf Meilen von der Küſte von Maſſachuſetts. Texas Zuſammenſtoß zweier Flugzeuge 10 In einer Höhe von 2500 Fuß ſtießen bei San A nt o del (Teras) zwei Flugzeuge zuſammen. Den Inſaſſen, daen Flugſchülern, gelang es, ſich aus den abſtürzenden Flugzengzn herauszuwinden und mit Silfe ihrer Fallſchirme ſicher ef, Boden zu kommen. Die Flugzeuge fielen 2000 Fuß lug⸗ — 755 ſich dann voneinander und zerſchellten auf dem 8 platz. Vanditen in Hollywood Hollywood, die reizende Filmſtadt in Amerika, wurde die⸗ ſer Tage, wie das Neue Wiener Journal“ meldet, von wag⸗ balſigen Banditen heimgeſucht. die dort ein Meiſterſtück aus⸗ ſpielten. wie es die beſten Filmautoren nicht geſchickter und ſpannender erfinden könnten. In jeder anderen Stadt der Alten oder der Neuen Welt wäre ein Banditenüberfall dieſer Art unmöglich geweſen. 7 Es war gegen die Mittagsſtunde. Auf dem Broadway in Hollywood herrſchte, wie immer zu dieſer Stunde, ein reges Leben. Zwei Poliziſten, die unweit vor dem aroßen Gebäude der Merchants⸗Bank auf ihrem Poſten ſtanden, hatten mit der Regeluna des Verkehrs alle Hände voll zu tun. Plötzlich fuhr ein großes, rot lackiertes Auto vor dem Palais vor. Im Wagen ſaßen ſechs Männer, alle mit ſchwarzen Masken vor dem Geſicht. anſonſten mit den eleganteſten Fracks nach der letzten Mode angetan. Die beiden Poliziſten ließen den Wagen ohne weiteres vaſſieren. Die ſechs Männer entſtiegen mit vollſter Seelenruhe dem Auto. Sie hielten alle ſechs Revol⸗ ver in der Hand. Ein ſiebenter Mann, der neben dem Chauf⸗ feur geſeſſen war und als einziger in dieſer Geſellſchaft keine Maske und keinen Frack trug, lud nun von dem Wagen einen Apparat ab, der einem Maſchinengewehr täuſchend ähnlich ſah. Dann kam aus dem Wagen auch ein Photographieapvarat zum Vorſchein. Beide Apparate wurden montiert: das Maſchinen⸗ gewehr mit ganz beſonderer Sorafalt. Die Poliziſten ſchenk⸗ ten dieſen Vorbereitungen keine ſonderliche Aufmerkſamkeit. ſie dachten, es handle ſich um eine Filmaufnahme, die ſechs Gentlemen ſeien Kinolieblinge. man drehe einen Sanſatipns⸗ film vor dem Palais der Merchants⸗Bank. Die Paſſanten von der Straße zeigten ſich, obwohl an ſolche Aufnahmen gewöhnt, eüwas neugieriger. Es bildete ſich rund um den Wagen bald · ein dichtes Spalier von Zuſchauern. Mit vollſter Seelenru⸗ richtete nun einer der Männer. der unbefrackte. das Maſ chinden gewehr auf die Zuſchauer und ſaate ſcherzhaft. er müßte iige Platz unter Trommelfeuer ſetzen. wenn die Menge nicht eimer, hundert Meter weiter zurücktreten ſollte. Denn, füg anen⸗ verbindlichſt lächelnd, wie im Scherze hinzu. das Maſſhfor⸗ gewehr ſei geladen. Die Neugierigen leiſteten dieſer Auſchts derung tatſächlich Folge. Sie dachten dabei ſicherlich nman Böſes und fanden es wahrſcheinlich recht erklärlich. 5 aum zur Verfilmung dieſer intereſſanten Banditenſzene viel Maden brauche. Inzwiſchen betraten die ſechs maskierten Herxeneiter Kaſſenraum des Bankaebäudes. um dort ihren„Film“ w zu drehen. zehn Zu dieſer Stunde herrſchte im Kaſſenraum, mo etwa uver⸗ Beamte hinter den Schaltern ſaßen. ein reger Parteienund kehr, Etwa vierzig Klienten ſtanden vor den Schaltern oße warteten an ihre Reihe. In dieſer Sekunde klappte die aan⸗ Tür des Schalterraumes zu und die ſechs Banditen 55 Be⸗ dierten mit vorgehaltenen Revolvern„Hände aufl. Giäubet amter, der zufällig neben der Tür ſtand und einen der f nie⸗ entwaffnen wollte, wurde mit einem Hieb auf den Khfanner dergeſtreckt und ſank blutüberſtrömt zu Boden. Vier? Kun⸗ der Bande zwangen inzwiſchen die zu Tode erſchrockenen ſie den in eine Ecke hinein und befahlen unter Androhn erbal⸗ würden jeden rückſichtslos niederknallen, ſich ruhig zu v m⸗ ten. Die zwei anderen Männer befaßten ſich mit den Woßen ten, Es wurde ihnen die Weiſung erteflt ſich in einen golaten in der Wand eingebauten Treſor zu begeben. Sie Aia ſich ohne den gerinaſten Widerſtand dieſen Befehl. Dann die ſchwere Panzertür des Treſors und die Beamten splün⸗ wie in einer dunklen Zelle gefangen. Nach der kommen⸗ derung der Bank konnte die Bande ungehindert entko 8 eesnn ** — Als der Gemeindevorſteheß ur 25 . Seite. Nr. 598 9 Donne 8 E.— erstag, den 3. Novembr 1927 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) — Sportliche Rund ſchau Europameiſterſchaften im Ringen 14 Nationen mit 72 Teilnehmern gemeldet. in 1—5 dadgültige Nennungsliſte für die vom 3. bis 6. Nov. Amateurringerſt ſtattfindenden Europameiſterſchaften der 14 Nationen ft weiſt eine anſprechende Beſetzung auf. Von vom für die Kämpfe in den 6 Gewichtsklaſſen gen abgegeben bis zum Schwergewicht insgeſamt 72 Meldun⸗ Finnland en worden. Leider beſtätigt ſich die Annahme, daß in dieſem Jabre d kampfſtärkſte Nation imAmateurringſport, Wetth ahre der Veranſtaltung fernbleibt, wodurch die d vorlährt natürlich erheblich an Bedeutung gewi gen Siegern iſt nur einer, der eſtniſche Feder⸗ nue hart dald zur Stelle. Trotzdem wird es 12 255 7 meldeten 80 Sport geben, dafür bürgen die Namen der ge⸗ nicht weni ewerber. Von den beteiligten 14 Nationen ſind reich, Tscheche als neun, nämlich Deutſchland, Ungarn, Oeſter⸗ ſlawien ung owaket, Schweden, Polen, Frankreich, Jugo⸗ Giten die Türkei in ſämtlichen Gewichtsklaßſen ver⸗ an, 8 8. geich in allemang an dieſen Konkurrenzen teilnimmt und Di Gewichtsklaſſen in die Ereigniſſe eingreift. klaſſen wie ſich auf die einzelnen Gewichts⸗ 4% Zantamgewie 1 zeſe⸗d zewicht(12): Meier⸗Deutſchland, Apruz⸗ zeic ade Hoffmann⸗Jugoflawien, Maßerbnber.Beſtez⸗ Hozzi⸗Itals b⸗Polen, Oeſtmann⸗Schweden, Pütſep⸗Eſtland, Bosdech⸗Tſchechoſlowakei, Burhan⸗Türkei, AUngarn, 5 8 teinig⸗Deutſchland, Aage 125 Noidovie⸗Joemark, Vally⸗Eſtland, Rottenfluc⸗Frankreich, Polen 15 lunnilawien, Schlanger⸗Oeſterreich, Ziekopſzkt⸗ caro⸗Jtali mberg⸗Schweden, Marthinfen⸗Norwegen, Pizzoc⸗ ei, Karvathy, Udgal mann⸗ Tſchechoſlowakes, Mouhiſini⸗Tür⸗ N 85 n. Nielfen eewicht(13): Sperling⸗Deutſchland, B. Fer-Jugoflamſgen⸗ Kapp⸗Eſtland, Pariſel⸗Frankreich, Metz⸗ Spanza; 5 Scheſte⸗Oeſterreich, Blaſzezica⸗Polen, Vidal⸗ Seufſon⸗Schweden, Poſtini⸗Italien, Vavra⸗Tſchecho⸗ 80 eyfi⸗Türkei, Kereſzetes⸗Ungarn. ſen⸗ gewicht(12): Bräun⸗Deutſchland, E. Peter⸗ Aunoftamen, Kusnets⸗Eſtland, Jdurlin⸗Frankreich, 2 8 S weden en. Oppolzer⸗Oeſterreich, Zeug⸗Polen, Bohm⸗ Türkef. Maloſſi⸗Italien, Haala⸗Tſchechoſlowakei, Hilmi⸗ 5 albſcherundarn. 5— anſen Inwergewicht(13): Rieger⸗Deutſchland, Einar kenlkeagoftemerk, Loo⸗Eſtland, Prunier⸗Frankreich, Pal⸗ brian⸗ dantawien, Nabel⸗Oeſterreich, Galuſzka⸗Polen, Ce⸗ Ochechoff nien, Sföſtedt⸗Schweden, Bonaſſin⸗Italien, Szabo⸗ 8 Tayar⸗Türkei, Ferenezy⸗Ungarn. Fatt⸗Frankeewicht(): Müller⸗Deutſchland, Cappuc⸗ Hüig⸗Polene een Waben⸗cece crrec, ⸗Schweden, rban⸗ ebmed⸗Türkei,——— ſchechoſlowakei, Voxen Berliner Berufsboxkämpfe Der„Benzol⸗Boxer.“ Bei d 55 nur en Berufsboxkämpfen, die am Mittwoch abend bei den, ehcachen Beſuch in der„Neuen Welt“ veranſtaltet wur⸗ anete ſich ein Zwiſchenfall, der ſelbſt in der an ſport⸗ panie ſtowaket in neuer Bewerber erſcheint en der Türkei auf dem D widrigen Vorfällen gewiß nicht armen Geſchichte des Berufs⸗ athletentums einzig daſtehen dürfte. Im Kampf der Welter⸗ gewichtler Peter⸗Berlin gegen Harlos⸗Köln landete der Kölner in der erſten Runde einen Tiefſchlag, der ihm eine Verwarnung eintrug. Zu Beginn der zweiten Runde brachte Harlos einen Kinnhaken an, der den Berliner bis zu„Zwei“ zu Boden brachte. Der Rheinländer war auch im weiteren Verlau' der Runde der beſſere Boxer und lag glatt nach Puukten in Front. Kaum war peter in die dritte Runde ge⸗ gangen, als Harlos plötzlich proteſtierte und behauptete, Pe⸗ ters Handſchuhe ſeien mit einer Flüſſigkeit getränkt, die ihm die Sicht lähme. Der Kampf wurde fortgeſetzt. Harlos hatte aber tatfächlich die Sicht verloren und landete bald darauf wieder einen Tiefſchlag, der ihm die Disqualifikation eintrug. Man nahm aber ſchließlich doch eine Unterſuchung des zum Sieger erklärten Berliners vor und ſtellte feſt, daß Hand⸗ ſchuhe und Körper mit Benzol getränkt waren. Das faſt unglaubliche Vorkommnis iſt der Boxſport⸗Behörde Deutſchlands gemeldet worden. Hoffentlich geht aber die An⸗ gelegenheit auch noch weiter, d. h. zum Staatsanwalt. ie übrigen Kämpfe hatten folgende Ergebniſſe: Fiſcher (125) und Dü b bers(117), beide Köln unentſchieden. Kiauſch⸗ Berlin(144) ſchlägt Outrive⸗Belgien(134) über ſechs Runden nach Punkten. Mit dem gleichen Ergebnis gewinnt Diekmann⸗ Magdeburg(157) gegen Sas⸗Belgien nach ſechs Runden, ob⸗ wohl eine Ueberlegenheit des Deutſchen nicht zu erkennen war. Poung Spears⸗England(126) ſiegt über Phil. Nefzger⸗ München(121) über acht Runden klar nach Punkten. Der Engländer war techniſch beſſer, erfahrener, geriſſener und brachte die meiſten Runden an ſich. Nefzger zeigte ſchöne Nah⸗ kampfarbeit und hielt ſich durchweg ſehr brav. Deutſche Ski⸗Meiſterſchaft auf dem Feldberg vom 23. bis 26. Februar „Die Vorbereitungsarbeiten für die Durchführung der dem Ski⸗Club Schwarzwald vom Deutſchen Ski⸗Verband übertra⸗ genen Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaft ſind bereits nach längerem Vorſtadium zu poſitiven Punkten gelangt. Eine ſchwere Frage war die der Unterbringung der zu erwartenden aktiven Teil⸗ nehmer und der Funktionäre. Der Feldberg hat bekanntlich nicht die einfache Löſung dieſer Fragen, wie ſie geſchloſſene Ortſchaften erlaubten, für ſich, ſondern es muß dort über das engere Gebiet der Höhenhotels, wie Feld⸗ bergerhof und Hebelhof, hinausgegriffen werden. Es war nötig, die um den Feldberg herum liegenden Ortſchaften in den Bereich dieſer Dispoſitionen hereinzuziehen, ſo Hinter⸗ zarten, Titiſee, Neuſtadt, Lenzkirch, Schluchſee, St. Blaſien, Todtnau, um nur einige wichtige zu nennen. Das war umſo leichter möglich, als jetzt die Schluchſeebahn, die in Titiſee von der Höllentalbahn abzweigt, in der Station Bärental⸗Feld⸗ berg bereits auf 1000 Meter Seehöhe und in einer Entfer⸗ nung von nur 6 Kilometern an den Platz der Wettläufe, die am Feldbergerhof ihr natürliches Zentrum haben, heran⸗ reicht. Damit iſt der Zugang ungemein erleichtert, denn die „Beſteigung“ des Feldbergs iſt ja längſt keine ſolche mehr, ſondern ein Spaziergang mit geringer Entfernung und klei⸗ ner Steigung, da von der Bahn bis zum Feldͤbergerhof auf 6 Kilometer nur 280 Meter Steigung zu überwinden ſind. Die in den Höhenhotels verfügbaren Betten müſſen natur⸗ gemäß in erſter Linie für die aktiven Läufer vorgeſehen blei⸗ ben. Soweit nicht eine Unterkunft auf dem Feldͤberg ſelbſt beſteht, werden die Zuſchauer ſich in erſter Linie der vor⸗ lerwähnten, im Kranz um den Feloͤberg gruppierten unfernen Orte bedienen müſſen, die reichlich Unterkunft bieten. Dieſe Orte ſind überwiegend Bahnſtationen und daher gut benütz⸗ bar, während bei anderen, z. B. St. Blaſien und Todtna mit Kraftwagenzufahrten zu rechnen ſein wird, die übrigen auch ab Bärental⸗Bahnſtation zum Feldͤbergerhof durchgeführt werden ſollen, wenn ſich irgend die Möglichkeit nach den Schneeverhältniſſen ergibt. Neben den genannten Höhenorten wird aber ſogar Freiburg ſelber eine ausgezeichnete Unter⸗ kunfsſtation abgeben, beſonders für den Großteil der Zu⸗ ſchauer, denen es in erſter Linie auf die Kulmination der Wettläufe, nämlich die Sprungläufe am Sonntag vormittag ankommt. Da dieſe Sprungläufe um die Meiſterſchaft erſt um elf Uhr beginnen, ſo iſt mit den direkten Sportzügen ab Freiburg etwa um halb ſieben bis ſieben Uhr mit Ankunft in Bärental etwa um neun Uhr die Sprungſchanze, die ſich etwa zehn Minuten vom Feldbergerhof befindet, gut zu er⸗ reichen. Unter Benützung dieſer zahlreichen Unterkunfts⸗ möglichkeiten hofft man, allen Nachfragen gerecht zu werden, wenn die Intereſſenten ſich rechtzeitig wegen Quartier an die Verkehrsbüros der vorgenannten Orte wenden. Die Wettlauftage ſind vier: 23. Februar Heeres⸗Patrouil⸗ lenlauf(Heeresmeiſterſchaft), 24. Februar Großer Langlauf über 18 Km. 25. Februar Staffellauf(Deutſche Staffelmeiſter⸗ ſchaft) und 26. Februar als Höhepunkt der Sprunglauf. Die Deutſche Skimeiſterſchaft iſt ein internationaler Wettlauf, der angeſichts der günſtigen zeitlichen Lage unmittelbar an die Olympiade in St. Moritz anſchließend nach heute bereits vorliegenden Zuſagen von den dort ſtartenden Norweger und Schweizer Mannſchaften beſchickt werden wird. R. Madſport Sechstagerennen in Brüſſel Nebe⸗Leipzig ſcheidet aus.— Nach 35 Stunden In der Nacht zum Mittwoch mußte der Leipziger Nebe aufgeben. Sein Partner Seifferth⸗Leipzig, ſetzte das Rennen als Erſatzmann fort. Im übrigen verlief auch dieſe Nacht ruhig. Nach 35 Stunden, Mittwoch mittag 13 Uhr, lag das ganze Feld noch geſchloſſen beiſammen. Die Rar'gfolge war: 1. A. Maes⸗J. Mertens 71.; 2. Rielens⸗Vermandel 66; 3. Brugnon⸗Cugnot 63; 4. Sellier⸗Duray 42; 5. Gebr. Stan⸗ därt 40; 6. Perſyn⸗Verſchelden 38; 7. Pagnoul⸗Juſeret 30; 8. Hellebaut⸗Declerg 33; 9. Ramſchärt⸗Van den Bogarde 20 Punkte und ſechs weitere Paare ſowie Seifferth als Erſatz⸗ mann.. Deutſchlands Motorradmeiſter 1927 B. M. W. und.K. W. in Front 5 Mit dem am Sonntag ausgetragenen A. D...⸗Herbſt⸗ rennen auf der Solitude iſt der Kampf um die deutſche Motor⸗ radmeiſterſchaft entſchieden worden. Die einzelnen Kategorien⸗ Meiſter ſind reſtlos ermittelt worden und als erfreuliches Er⸗ gebnis iſt ein Sieg der deutſchen Maſchinen zu verzeichnen. Von den ermittelten ſechs Meiſtern fahren vier deutſche Ma⸗ ſchinen und zwar je zwei.M.., die beiden anderen Meiſter haben ausländiſche Maſchinen. Das Verhältnis ſteht alſo:2, nicht überragend günſtig, aber auf der anderen Seite doch ſehr ſchön, wenn man bedenkt, daß die deutſche Motorrad⸗ induſtrie einen ſo rapiden Aufſchwung genommen hat und bis⸗ her gegen die ausländiſchen Fabrikate ſchon ſehr viel Boden gutmachen konnte. Die Liſte der deutſchen Motorrad⸗ meiſter 1927 hat folgendes Ausſehen: Kategorie bis 175 cem: Sprung⸗Zſchoppau auf D. K. W. Kategorie bis 250 cem: Winkler⸗Chemnitz auf.K. W. Kategorie bis 350 cem: Ernſt⸗Breslau auf A. J. S. Kategorie bis 500 cem: Soenius⸗Köln auf.M. W. Kategorie bis 750 cem: Henne⸗München auf.M. W. Kategorie bis 1000 cem: Rüttchen⸗Erkelenz auf Har⸗ ley⸗Davidſon. 8 8 — Monatelanp iſt in den ſabakzentren des Orients Eein 2egen gefallen. Die Ernte iſt ſehr Herin Aller FVorausſicht nach wird das Aroma einer HHuten Zig Jedoch rechtgeitig vorgè von allen Qualitatsrauchie dieſe ideale Zigarette aller Anſpruchs vollen unlibertroffen pleiben. Ein Anziehen der Jabakpreisèe wird unausbleiblich ſein. auch ein AHangel an gewiſſen Forten eintreten, die für Aelte von peſonderer Bedeutunꝭ ſind. Vir haben ſorgt und uns auf lange Zeit hinaus eingedeckt. Unſere, rn geprieſenen Miſchungen erleiden keine Verãnderund ESE 2U 5 Pr. wird auch wWeiterhin an Güite General-Vertreter: Otto Lehlbach, Mannheim, F 2, 9. Fabriklager Bückstraße 7. Telephon 925 78. ———— die alten Pioniere auf unſerem Mitteldeutſche Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) enn Donnerstag, den 3. Novembr 102¹ Entwieklungstendenzen in der Kunſtſeid Induſtrie 85 Bon Dr. Fritz Blüthgen, Mitglied des Direktoriums der Ver⸗ einigten Glanzſtoffwerke, Elberfeld. Als jüngſter textiler Rohſtoff iſt die Kunſtſeide ſchon ſeit einer Reihe von Jahren aus der Kinderſtube des Verſuchs⸗ ſtahlums als gleichberechtigt in die Reihe der übrigen Roh⸗ ſtoffe eingetreten und erkämpft ſich ihren Platz an der Sonne. In immer ſtärkerem Umfange dringt ſie in die menſchliche Bekleidung ein und darüber hinaus in alle Gehiete texttler Verarbeitung. Ohne einen anderen textilen Rohſtoff aus ſeti⸗ nem Verwendungsgebiet zu verdrängen oder ihn erſetzen zu Wollen, ſichert ſich die Kunſtſeide in immer ſteigendem Umfang ein Verwendungsgebiet, an dem wohl die anderen Rohſtoffe Teile des bisber von ihnen belieferten Gebietes abgeben mugten; in der Hauptſache aber hat neue Rohſtoff durch die Eigenart ſeines Ausſehens und ſeiner inneren Eigen⸗ ſchaften vorhandene Lücken ausgefüllt, neue Verarbeitungs⸗ gebkete—— 05 und der Verarbeitungsinduſtrie neue Im⸗ pülſe gegeben. Die Gründe für die überraſchenden Erfolge der Kunſtſeide liegen, nachdem einmal die Herſtellung eines wirklich brauch⸗ baren Produktes gelungen war, wohl hauptſächlich in dem Umſtande, daß ein auf ſynthetiſchem Wege hergeſtelltes Produkt, deſſen einzelne Phaſen der Entſtehung durch exakteſte wiſſen⸗ ſchaftliche und techniſche Ueherwachung kontrolltert und beein⸗ flußt werden können, die denkbar größte Gewähr bietet für ein gleichartiges und immer hochwertigeres Produkt, und in ſeiner Entſtehung nicht abhängig iſt von unbeeinflußbaren klimatiſchen Witterungs⸗ und füe ge denen alle natürlichen Rohſtoffe wie Wolle, Baumwolle uſw. ſo ſtark unterworfen ſind. Die künſtliche Herſtellung aus ſozuſagen unerſchöpflichen Rohſtoffquellen hat aber für einen textilen Rohſtoff den weite⸗ ren ungeheuren Vorteil, daß er ſich den Bedürfniſſen nicht nur aualitativ ſondern auch dle Ser mit größter Leichtig⸗ keit anzupaſſen vermag, ſodaß die Verſorgung des Marktes, ganz onders wie z. B. bei der Baumwolle, frei von ſpekula⸗ tinen Einflüſſen zu durchaus geregelten Preiſen erfolgen kaun, die ſeit Jahren in der großen Linte zu ſtetiger Ver⸗ billigung neigen. Wenn man ſich dieſe techniſchen und wirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkte, auf die wir ja nur kurz hinweiſen konnten, vor Augen hält, dann überraſcht einen die bisherige Entwicklung nicht, die die Kunſtſeide genommen hat und man kann ihr für ihre weitere Entwicklung nur günſtige Auſpizien ſtellen. In dieſem ihrem Weſen liegt aber auch die wirtſchaftliche Entwicklung der ubuſtrie begründet. Ein in ſeiner Herſtellung von ſo unendlich diffiziler wiſſenſchaftlicher und Arbeit abhängiges Produkt verlangt fort⸗ dauernde Konzentratjon der mit ihr beſchäftigten geiſtigen Kräfte und dauernde Aufwendung enormer Kapitalien für die wiſſenſchaftlichen Vorarbeiten. Die Ausbildung der einzelnen Verfahren, ihr notwendiger Schutz durch Patente brachten es mit ſich, daß die Schöpfer dieſer Berfahren und ihre Ausarheiter gezwungen waren, von vornherein ganz erhebliche Kapitalien in den erſten Unter⸗ nehmungen zu inveſtieren, die erſt auf lange Sicht Früchte tragen konnten. Es iſt durchaus verſtändlich, daß die alten Pioniere der Kunſtſeideninduſtrie mit dem Produkt und der en; Entwicklung der Induſtrie gewachſen ſind und auch heute noch ihre überragende Stellung zu erhalten vermochten. Wir denken hier in erſter Linie an die e Glanzſtoff⸗ Fabriken AG. in Deutſchland, an Courtaulds in England, an die im ſogen. Comptoir textile artificielle in Frankreich zu⸗ ſammengeſchloſſenen Unternehmungen. Ihre langjährige und wiſſenſchaftliche Erfahrung ſeit den Uranfängen dieſes Pro⸗ duktes iſt es, mit der und auf der man weiterbauen muß, um zu einer immer größeren Vervollkommnung des Produktes zu gelangen. Es kann deshalb den intimeren Kenner der Verhältniſſe nicht überraſchen, daß trotz der Entſtehung einer ungeheneren Angzahl jüngerer Unternehmungen die alten Pioniere ihren Platz behaupten und ihre Poſition noch verſtärken konnten, da ein gedeihliches Arbeiten für die anderen nur mit dem Rüſtzeug dieſer Pioniere und in einer wie immer gearteten Anlehnung an ſie möglich iſt. Vieles und vielfach Falſches wurde und wird faſt täglich in der Weltpreſſe über die angehlichen Monopolbeſtrebungen der oben erwähnten Pioniere der Kunſtſeideninduſtrie ge⸗ ſchrieben. Man vergleicht die Vorgänge in der Kunſtſeiden⸗ induſtrie mit den großen Truſtbildungen auf dem Gehtete des Erdüls, des Kalis und ähnlichen Erſcheinungen. Man vergißt aber dabei, daß es ſich hter um den Verſuch der Be⸗ herrſchung eines immerhin heſchränkt vorkommenden Natur⸗ produktes handelt, während der Entwicklung der Kunſtſeiden⸗ induſtrie Grenzen in dieſer Richtung nicht geſteckt ſind, eine möglichſt reſrloſe Beherrſchung der Produktion und des Ah⸗ 85 35 Kunſtſeideninduſtrie auf die Dauer daher nicht möglich iſt. Nicht der Wille zu einer auf die Dauer herrſchung der Produktion und des Abſatzes iſt die Urſache der Konzentrationsbhewegung in der Kunſtſeideninduſtrie. Solche Ideen und Gedanken wären, ſelbſt wenn ſie jemand plegen ſollte, wie ich dargelegt zu haben glaubte, Reae Die Urſache dieſer nakurgemäßen Entwicklung liegt viel⸗ mehr in dem Produkt ſelbſt, das ſich uns als ein Erfolg d ffizilſter wiſſenſchaftlicher Arbeit und e Erfahrung d— Weiterarbeit die Endreſul⸗ tate nicht gbzuſehen ſind. 98 Dieſe Arbeiten am Produkt vor Zerſplitterung zu ſchützen, den allgemeinen Standard zu verbeſſern, die Ver⸗ ſahren zu rationalſſiexen und zu vereinfachen, mußte und muß anch in Zukunft das Ziel der Erzeuger ſein. Daß ſich ein ſolches Ztel nicht gegen oder auch nur ohne ebiete erreichen läßt, iſt Entwicklung wird deshalb, wie in der in Zukunft ſich unter Führung dieſer Pioniere vollziehen, ſo lang dieſe ſelbſt ſich ihrer Aufgabe be vußt ſind und durch das Reſultat ihrer Arbeit am Produkt ihre Poſition als Schrittmacher zu erhalten vermögen. Abſtverſtändlich. Di Vergangenheit ſo au 572 Eine halbe Million Berluſt einer Tenſchaftsbauk. Die e eeee aftsbank.G. in Gotha, die als Mittelpunkt für über hundert ib. H. threngiſche und mitteldeutſche gewerbliche Kreditgenoſſenſchaften tetig iit, hat ſchwere Verluſte erlitten und iſt zu einer Umſtellung ge⸗ z ungen. Vorſtand und A. ſind durch eine ao. HV. abberufen worden. Die Verluſte, die ſich auf 11 eſamt etwa 450 000%/ be⸗ laufen, werden zum Teil durch Regreß der bisherigen Verwaltung, zum größeren Teil durch Schuldanerkenntnis der Mitgliedgenoſſen⸗ ſchaften bilanzmäßig gedeckt. * BVögler legt den Vorſitz im Kohlenſundikat nieder, Die geſtrige o. HV. der AG. Ke ln e Ko enf95 kat exledigte die Regularien. Aus dem AR. ſcheiden auf ihren Wunſch die Herren Dr. Vögler, Dr. Fritz Thyſſen und Dr. Jahrenhorſt aus. An ihre Stelle treten die Herren Dr. Huber, Generaldirektor Dr. Knepper und Direktor Kauert, Zum Vorſitzenden des AR. wurde emene Fickler, zu ſeinem Stellvertreter Dr ewählt. Der Entſchluß von Di, Vögler wegen Arb eftsAberla ung auf dem Gebiete der Eſſen⸗ und Stahlinduſtrie ſein Amt als Voxſitzender des Aufſichtsrats nieder⸗ zulegen, wurde mit lebhaftem Bedauern aufgenommen. In herz⸗ lichſter Weiſe lam der Dank für die großen Dienſte zum Ausdruck, die gewerbe h er in ſchwerer Zeit an führender Stelle des Syndikats dem Ruhr⸗ bergbau geleiſtet hat. 0 5 Abſatproblem im Ruhrkohlenbergbau Vor einer neuen Stillegungsaktion?— Produktionseinſchränkung und Leiſtungsſteigerung Von Dr. rer. pol. Walter Goldſtein Das Mißverhältnis zwiſchen Produktionskapazität und Abſatzmöglichkeit im deutſchen Steinkohlenbergbau tritt ſeit einigen Monaten wieder mit aller Deutlichkeit zutage, nach⸗ dem die Sonderlage, die durch die direkten und indirekten Wirkungen des engliſchen Bergarbeiterſtreikes geſchaffen wor⸗ den war, nicht mehr beſteht. Auch das Fortbeſtehen der guten Konjunktur in der deutſchen Geſamtwirtſchaft und insbeſon⸗ dere in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie kann über die Schwere des Abſatzproblems nicht hinwegtäuſchen, zumal ſich die ge⸗ ſtiegene Beſchäftigung der Induſtrie in den letzten Monaten nicht in einem erhöhten Kohlenverhrauch ausgewirkt hat. Dieſe Schwierigkeiten finden ihren Ausdruck einmal darin, daß man ſich zu einer Verminderung der Belegſchaft und zur Einlage von Feierſchichten gezwungen ſieht. Im Ruhrkohlen⸗ bergbau iſt die Belegſchaft von 395 690 mit der Kohlengewin⸗ nung und ⸗Förderung beſchäftigten Arbeiter im Februar d. Js. bereits wieder auf 378 998 zurückgegangen. Nur auf dieſe Weiſe iſt es gerungen, die Haldenbeſtände auf einer ver⸗ hältnismäßig niedrigen Höhe zu halten. Die Zahl der Feter⸗ ſchichten, die Ende v. Is. faſt völlig aufgehört hatten, iſt auf 200 410 im Auguſt angewachſen und dürfte ſich im September auf etwa 180 000 belaufen haben. Auf der anderen Seite je⸗ doch kommt die Schwierigkeit des Ahſatzproblems auch noch in dem Steigen der Tonnenumlagen für den Verkauf in den be⸗ ſtrittenen Gebieten zum Ausdruck. Es iſt daher erneut die Frage aufgetaucht, ob man die mit Beginn des engliſchen Kohlenſtreikes unterbrochene Stillegungsaktion im Ruhrkohlenbergbau nunmehr wieder aufnehmen ſoll. Die ſeiner Zeit eingeſetzte Stillegungskommiſſion iſt inzwiſchen aufgelöſt und bei den Organen der Kohlenwirtſchaft beſtehen noch ebenſo wie im Bergbau ſelbſt grundſätzſiche Meinungs⸗ verſchiedenheiten über die Notwendigkeit und insbeſondere die Zweckmäßigkeit weiterer planmäßiger Stillegungen. Infolge der Stillegungsaktion des Jahres 1925 ſind mehr als 35000 Bergarbeiter zur Entlaſſung gelangt. und es wur⸗ den 31 Bergwerke außer Betrieb geſetzt. Dieſe Verminderung der Arbeiterzahl— wetitere 35 000 Arbeiter wurden übrigens von den weiter in Betrieb bleibenden Zechen entlaſſen— und der Betriebsſtätten hat jedoch, wie die weitere Entwicklung gezeigt hat. zu einer tatſächlichen Verringerung der Produk⸗ tionskapazität nicht geführt. Die Feſtſtellung einer„nor⸗ malen“ Produktionskapazität für den Steinkohlenbergbau iſt üherhaupt außerordentlich ſchwierig. Es dürfte kaum an⸗ gängig ſein, die Förderleiſtungen in der zweiten Hälfte des v. Js., in der die Betriebe allerdings voll ausgenutzt waren, als Grundlage für eine ſolche Berechnung zu wählen. In Kreiſen des Steinkohlenbergbaus iſt man ſich darüber klar, daß eine Förderleiſtung, wie ſie in dieſen Monaten der äußerſten Anſpannung hervorgebracht worden iſt, für einen längeren Zeitraum nicht möglich geweſen wäre. Vielmehr dürfte bei dem jetzigen Stande der Abbau⸗ und Fördertechnik des Ruhrbergbaus und einer Belegſchaft von etwa 380 000 Mann eine arbeitstägliche Förderung von 400 000 Tonnen der normalen Produktionskapazität entſprechen. Dieſe Kapazität hat durch die Stillegungen des Jahrer 1925 keine Verminde⸗ rung erfahren. Dagegen hat die Stillegungsaktion den Erfolg gehabt, zu der Senkung der Selbſtkoſten beizutragen, die in erſter Linie durch die„poſitive“ Rationaliſierung(Mechani⸗ ſierung uſw.) hervorgerufen worden iſt. Von den Befürwortern einer neuen Stillegungsaktion wird vor allem betont, daß die Abſtoßung weiterer unter oder an der Grenze der Rentabilitätslinie arbeitender Zechen eine ſtärkere Konzentration der Förderung auf den Bergwerken mit beſſeren Abbau⸗ und Förderverhältniſſen möglich machen würde. Eine Uebernahme der freiwerdenden Arbeitskräfte dürfte bei der beſtehenden Abſatzlage und der Tendenz des Erſatzes von Hand⸗ durch Maſchinenarbeit allerdings nur zu einem geringen Teil möglich ſein. Die Stillegungen könnten jedenfalls zu einer Verringerung der Selbſtkoſten der ein⸗ * Verwaltungsratſitzung bef der J. G. Farbenindnſtrie. Wie zuverläſſig verlautet, hat die J. G. Farbeninduſtrie AG. nunmehr auf den 10.Nov. eine neue Verwaltüungsratsſitzung nach Frank⸗ furt a. M. einberufen. Zur Behandlung ſtehen ſicherm Ver⸗ nehmen nach die in der letzten Aufſichtsratsſitzung im Leunawerk un⸗ erledigt gebliebenen Fragen der Geldbeſchaffung in Verbindung mit ſtſeplanten Betriebserweiterungen. In engſtem Zuſammenhang damit werden die Erörterungen über die ſchwebenden internationalen Ver⸗ handlungen ſtehen. 717? Wieder 4 v. H. bei der Motorenfabrik Darmſtadt Ac. in Darmſtadt. Der AR. beſchloß, der kommenden HV. die Ausſchüttung eines Gewinnanteiles von 4 v. H. auf die StA. und von 6 v. H. auf die VWA. vorzuſchlagen. *Neue füdafrikaniſche Aufträge für die deutſche Maggoninduſtrie Die ſüdafrikaniſchen Eiſenbahnen haben einer Reihe deutſcher Wag⸗ gonfabriken einen neuen Auftrag zur Herſtellung von 200 Güter⸗ wagen erteilt. *Spinnerei und Webereien Zell⸗Schönau AG., Zell i. W. Die Geſellſchaft ſchließt mit per 30. Juni d. Is. nach 200 206(i. V. 184 988) Mark Abſchreibungen mit 158 534(138510)„ Reingewinn, aus dem 6 v. H. Dividende verteilt werden. ———— Preisherabſetzung für deutſche Reparationskohle in Frankreich. Wie aus Paris gemeldet wird, wurde mit Wirkung vom 1. Nov. 1927 der Preis für deutſche Reparationskohle, Grießqualität, auf 2⸗5 Fr. je Tonne ermäßigt, um die Preiſe für deutſche Reparationskohle der Marktlage anzupaſſen. 95 etzung der Steuern 15 Amerika. Schatzſekretär Mellon empfahl dem Finanzausſchuß des Repräſentantenhauſes, die Geſamt⸗ verminderung der Steuern auf 225 Millionen Dollar feſtzuſetzen. Der Ueberſchuß der Einnahmen über die Ausgaben wird auf 455 Millionen Dollar geſchätzt. Die wirtſchaftliche Lage des Handwerks. Der deutſche Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammertag teilt über die wirtſchaftliche Lage des 1 e Handwerks im Oktober mit, beim ſtädtiſchen Hand⸗ werk ſei im allgemeinen während der Berichtszeit ber Beſchäfti⸗ gungsgrad als zufriedenſtellend zu bezeichnen. Begünſtigt duchr das gute Wetter ſeten das Bauhauptgewerbe und die Neben⸗ Ariedigend beſchäftigt geweſen. Anders dagegen liege es in den ländlichen Die Landwirtſchaft könne wegen der ſchlechten Ernte keine Neubauten ausführen und zögere auch mit Reparaturaufträgen. Der ſcharfe Wettbewerb bei ausge⸗ Arbeiten ſchränke die Verdienſtmöglichkeiten beträchtlich n. Beſondeve Luftfrachtlinien bereits im Sommerverkehr 1928. „Die Verkehrsflugzeuge der Deutſchen Luft⸗Hanſa befördern bekannt⸗ lich zurzeit Paſſagiere, Fracht und Poſt nach einem einheitlichen Flugplan, d. h. jedes Flugzeug nimmt ſowohl Perſonen als auch Poſt und Fracht zum Transport auf. Wie wir hören, plant die Deutſche Luft⸗Hanſa für den nächſtjährigen Sommerverkehr die Einrichtung beſonderer Luftfrachtſtrecken. Und zwar ſollen die weſteuropäiſchen Hauptſtädte London und Paris derartige Luftfracht⸗Sonderverbin⸗ dungen mit dem Rhein⸗Ruhrgebiet und mit Berlin erhalten. Für den von derReichshauptſtadt ausgehenden Verkehr iſt ein Start der Frachtflugzeuge im Zentralflughafen Tempelhof für die Nachtſtunden vorgeſehen, ſo daß die Auslieferung der Gütler am Beſtimungsorr, B. in London, bereits in den Vormittagsſtunden erfolgen kann. Alice landungen werden in Hannover und Eſſen vorgenommen. Fabrikate 35—35,75, Weizenfuttermehl, promt 16,25—16,50, zelnen Geſellſchaften auf dieſem direkten Wege führen. Außer, dem aber brauchte das Syndikat bei der Errechnung der meh kaufspreiſe die Geſtehungskoſten dieſer am ungünſtigſten olge duzierenden Betriebe nicht mehr zu berückſichtigen. Die J0 könnte in einer Senkung oder in der Vermet 233 etner Erhöhung der Verkaufspreiſe beſte bn, Eine Verringerung der Produktionskapazität würde nicht el⸗ bebdingt erfolgen und auch nicht zu erfolgen brauchen. ro⸗ mehr hält man es durchaus nicht für unzweckmäßig, die deg⸗ bnktionskapazität der beſten Betriebe der einzelnen Geſ en ſchaften in dem Ausmaße der vorgenommenen Stillegungg, zu erweitern. Dagegen würde die Senkung der Geſtehuſer⸗ koſten und die Niedrighaltung der Verkaufspreiſe eine ine weiterung des unbeſtrittenen Gebietes und 75 Erleichterung des Konkurrenzkampfes in den ſß ſtrittenen Gebieten, insbeſondere gegenüber der a ſchen Kohle, mit ſich bringen. In dieſer Richtung müßte gleſſe zeitig dadurch gewirkt werden, daß man mit allen Mitteln begonnene„poſitive“ Rationaliſierung des Bergbaus ſorſſege Man glaubt, daß auf dieſe Weiſe eine nicht unbeträchte Ausweitung der Abſatzmöglichkeiten erzielt werden könne Demgegenüber wird von anderer Seite auf die Nacſel der Zechenſtillegungen hingewieſen. Ein längere Zeit en liegendes Steinkohlenbergwerk kann in den meiſten Feger⸗ nicht wieder in Betrieb genommen werden. Die För 1 anlagen und Abbauvorrichtungen werden unbrauchbar, 15 5 man würde zur Errichtung neuerchachtanlagen uſw. gezm rg⸗ ſein. Zur Stillegung gelangen fedoch zumeiſt nur ſolche Feeg⸗ werke, die nur noch für verhältnismäßig wenig Jahre Koßen, vorräte enthalten. Die Inveſtierung beträchtlicher Kapitacſſe wie ſie die Abteufung neuer Schächte erfordert, würde da e⸗ unrentabel ſein. Die Kohlenvorräte der 75 legten Bergwerk müſſen baher in den meiſt Fällen als für die Wirtſchaft verloren g kte Die Stillegungskommiſſion hat ſeiner Zeit dieſe Geſichtswinſe zu berückſichtigen verſucht und ſich mehrfach gegen gepleſy⸗ Stillegungen ausgeſprochen. Es wird daher in fedem eile zelnen Falle darauf ankommen, zu prüfen, ob die Nachtehe⸗ der Stillegung, die in dem Verluſt wirtſchaftlicher Güten its⸗ ſtehen, durch den Vorteil einer Erhöhung der Rentak lite er grenze und der Konkurrenzfähigkeit des Berabaus in ſe 15 Geſamtheit ausgeglichen werden können. Die Angleſch e der Produktionskapazität an die Abſatzmöglichkeiten durch Erweiterung der letzteren, auf dem Wege über einen Stilrlegungsaktion. würde im übrigen zweifellos eign⸗ verhältnismäßig langen Zeitraum in Anſpruch nehmen. ut zwiſchen könnten, wie man betont, Entwicklungstendenzen den Auswirkung kommen, durch welche die mit den Stillegund verfolgten Ziele illuſoriſch gemacht werden könnten. 6 denkt hierbei zunächſt an die Kohieverftüſfſiaungg, pläne, durch die ſich für die Kohle noch gewiſſe Abſatzmög 15 keiten ergeben könnten. Außerdem ſcheint man auch durch ng Verwirklichung der Ferngaspläne eine Erleichtzſeſen der Abſatznerhältniſſe zu erhoffen. Man hält es aus Gründen für unangebracht und gefahrvoll, in einem Au eſe blick eine neue Stillegungsaktion einzuleiten, in dem kten Dinge noch zu ſehr im Fluß ſind, und ſich die Erfolgsansſich nicht überſehen laſſen. Schließlich ſei noch erwähnt, da 7 50 an amtlicher Stelle gegen die Abſicht, durch neue Stillegunger eine Senkung der Selbſtkoſten und eine Niedrighaltung daß 5 Verkaufspreiſe herbeizuführen, vor allem geltend macht, die immer wieder geäußerten Preiserhöhung g, wirnſche des Ruhrkohlenbergbaus eine dut gus andersgerichtete Tendeez haben erkennfe⸗ laſ ſen; denn durch eine ſolche Erhöhung wäre das 1235 ſtrittene Gebiet verkleinert und das Abſatzproblem erneut pel⸗ ſchärft worden, d. h. man hätte das Gegenteil von dem verll⸗ beſaen 555 man jetzt durch das Opfer einer neuen t egunasa ktfon erreichen will. Seviſenmarkt Doeviſen gegen Reichsmark geſucht egen Infolge des erleichterten Geldmarktes waren Deviſen Geden Reichsmark geſtern geſucht. Der Dollar notierte 4,1895. nach Newyork ware Londo und Schweiz weiter abgeſchwächt, 4,8680 40²0 4,8085, bezw. 1927% nach 1928. Holland dagegen wieder feſter⸗ on nach 4028, Spanten ohne größeres Geſchäft ſchwächer, gegen no⸗ 28,55 nach 28,50. Oslo unverändert 18,45. Heute vormittag tierten: 9. 8.* 8..91 1500 London⸗Paris 124,05124,00 Malld.⸗Schwz.] 29,34J 26,34 Lond.⸗Stockh. 1309 28,5 Lond.⸗Brüſſel 34,95 84.95 Tabe eee 208,95200,05 Lond.⸗Madrid 28.49 139. Lond.⸗Maild. 389,15 89,15 Kabel Holland 2,482 2,482 Maild.⸗Paris 1 35⁴ Kabel Schweiz 5187 8,183 Lond.⸗Holland 13.060 1208 Brüſſel⸗Paris 3500040 Lond ⸗Schweiz] 25,2525,255 London⸗Oslo 15,44 18,45 Holland⸗Paris.026.903 Paris⸗Schweiz 20,86 20,37 Lond.⸗Kopenh. 18,17J 18,17J Kabel⸗London 45875 In.⸗Mk. laſſen ſich falgende Kurſe feſtſtellen London.20,38 20,89 Peſt„„„12,410 12,42J Madrid 11.56.705 alo. 08.50 Argentinſen 4 l. 3 80,15 Kopenhagen„112,20112,2 Japan 1107.1 Malland. 22.98 22,88 Stockholm 12,70112,10] New⸗York. 4,18 Holland.„ 188.67168.77 Brüſſel„.„ 56.38 58,85 e „ Karlernher Probuktenbörſe vom 2. Nov. Abtetlung lz⸗ treide, Mehl und Futteemittel: Entſprechend den ge ländiſchen Notierungen bleiht der Markt heute ſtetig und legt fragt! mein Zurückhaltung auf. Gute Braugerſte iſt immer noch ge⸗ Hafer bleibt im Vordergrunddes Intereſſes. Futtermittel t gefragter. Deutſcher Weizen 29,25—27, Roggen 24,7525,25, Som gerſte je nach Qual. Ausſtichware über Notiz. Futtergerſte her bis 23, Hafer, je nach Qual. 20,50—23,75, Fabrikationsware mehl Notiz. Plata⸗Mais, prompt und ſpäter 19,50—19,75, Weizen eadd. Mühlenforderung 38,25—38,50, Roggenmehl, Mühlenforderur zeſzen⸗ fleſe, ſein ſvatere Monate 12.75—13,8, grob 10,25—1877, NRges ſe kleie 18,50—14, Spezialfabrikate entſprechend teurer. Biertrenigel, nach Herkunft 17—17,, Malzkeime 16,50—17,25, Trockenſchng 50 neue Campagne auf Lieferung 11, Speiſekartoffel gelbf. 77 weißfl. 5,25—5,7ß. Raubfuttermittel: Loſes Wieſenhen aht⸗ geſund, trocken—8,50, Luzerne—9,50, Weizen⸗Roggenſtroh, rikate gepr, je nach Qual. 4,25—4, alles die 100 Kiko, Müblenfabr den⸗ Mais und Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und brikale ſchnitzel obne Sack, Frachtparität Karlsruhe bezw. Fertigfabn nd Parität Fabrikſtation. Waggonpreiſe. Abteilung Weine Spirituoſen: Die Lage iſt unverändert. Berliner Motallbsrſe vom 2. November Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 1 8. Eleftrolytkupfer 126,78 127.50 Aluminium!. 4 e ei—.——— inn ausl.—.—— Rößint Gb.⸗Pr.—inn.40952 „(ft. Verk—.ꝗ— e Nictel.409,50 929.455 Plattenzink 47,—-48.— 47,.—-48.— Antimon.-0,95 78—485 Aluminfum.40.10 Silber für 1 07. 7,75-78 75 5 London. 2. November. Metallmartt.(In Oſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 2065 1. 1., Se 22 2 20 Kupier Kaſſo tſeleel 63.— 63, 25 Jue 75⁵ 2 do. MWa‚on,„ del ueckſlh. p· Sl. 2 do. Elektroß 2½ 1 uein Ka, 359,35 258˙50 J Regulus r r r Ar Donnerstag, den 3. Novembr 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 508 —— Fahrikbrsitzer Kkurz vor Vollendung seines 68. Lebensjahres. Um stille Teilnahme bitten die tieftrauernden Hinterbliebenen: Marie Duttenhüfer, geb. Tudes-Anzmige. * Heute nachm. 1 Uhr verschied unerwartet mein lieber Gatte, unser guter ater, Schwiegervater und Großvater, Herr Uttlieh Duttenhäfer Platt iun Denz, geb. Duttenhöfer niretel Sang, geb. Duttenhöfer Dr. Jaah Denz Dr. Rarl Sang und drei Enhelkinder. Hassloch und Meckenheim, Allerseelen 1927. Die Beerdigung findet am Freitag, 4. Nov. nachm. 2 Uhr vom Sterbehaus in Hassloch, isenbahnstraße, aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir absehen zu wollen. enencn lr dutlManhün—Frrr. weubau und Malerarbeiten für d zetteen npiſpeiſepunkt Lepplerftrape ſollen Landbutter wen Städt. WaſeAngebotsvordrucke ſind bei Pid. M..70— 902 65 K 7 Feinste frische i„in der ff dur Aboeden Preiſe von.4.— erbältlich. Süͤßrahmbutter Angchamen zugelaſſen Pid. M..— t uchſtaben Sp.—3. Die à waſbrechenber ausgefüllt, verſchloffen mit Harzerkase 8 ing den 14. 9 Aufſchrift verſehen bis Mon⸗Eiste 60 St. M..— J ü Dimmer 50n vember 1527, vorm. 11 Uhr, f Febrikverkaufstelle J ung zu 5 abzugeben. Submſſions⸗Er⸗ Inmels Wete bes Eaae Saſtee Gaz⸗ u8d. Mannheim, N 4. 10 Waſſer⸗ un 87 5 Elektrizitätswerke. 47 Lelier: L. Jung Roialog ouy ——ss 5 In unf derkeigernns. Cbarakterkunde aee Tadee eegendberte ernngpeel 8 und 64— 85— 96— 105 RM ape ISU. m—5 ge folgenden Tagen cie öſßenſliche e Beaneme VWocken- und Monatereten da ſtatl. verfallener Pfänder geg.* 8 a NCal⁸⁰νi ah· f Sold, Silber, Uhren aber 1. wiſſe tl..—Af l. cr-üft. 5 5 dn für Elelt geen 2 Internationaler Fliegerkampj EU 0 eißzeng, Betten, Stiefe 7⁰ Breslau, vemsesl. am den 10. No.———— 28.10.2 Sieger Knappe auf Beginn.1927. ubr Mitbremes 2 Uhr(Lokalöffnung 772 Wo Auslaſan von Kindern nicht geſtattet. April 1925 der Pfandſcheine vom tug, den Notezt kaun nur noch bis Mon⸗ November erfolgen. Stäbt. Leihamt. Waiang n2. dreizankt aug, „Schoneranfuhr. und Krunfubr für die Land ⸗Kreis⸗ irkg Man reiswege der Straßenmeiſter⸗ vernbgim und Schwetzingen ſollen .een geben werden. 1116 8. Straßensformulare können vom Waffer⸗ aabanmeifenagt Heidelberg, von Straßen⸗ Röfinger, Mannbeim, Lang⸗ wegzingen Straßenoberbaumeiſter Dengel, An ie Angegurfürſtenſtraße, bezogen wer⸗ in, Freiſebote ſind bis zum Vergebungs⸗ Naden an bag— 11. November,—— 2 WAber Aadulendbn. und Straßenbauamt Mpet ieennil 8 ath. achlaß von Direktor Schröter an Ner Joſ. Scharff u. a. verſteigere Aidgabeim, 4, Nopenber 1927, in Aen 4—— üh⸗ eiſk⸗ „Rnachmitta r meiſt⸗ fe. Barzahlungz 11.144 1 biebrere 10 elegant. Wohnzimmer m. Vitrine, 0 dcheſtüc), 1. u. Aürige Schränke, 25,Fredenz, Trumeaux, Mahagoni⸗ We unz denſchränke, einzelne Roßhaar⸗ Elektünge, Stiefel; 5 Leile Eßbeſteck, Mikroſtoy, gold. Brille, e verſchi Badewanne, Badeofen; del g und Freihandverkauf der anz alleg 155 2 Freitag vormittag v. 9 Uhr die a. 0 05 Freitag 4. November e des Kasinos R 1 r. v von Gemälden zu besuchen. Stegmuüiler po ufgerüſt. Betten(Eichen und Nuß⸗ r und Tiſche, Stuhle, Waſchtiſche m. Mar⸗ ri ſonſtiges Kletumöbel; el al Frauentide, Stahlpiche, wilder; 171 5 ſild wat, gold. u. ſilb. Herren⸗ 0 i ntnadel ete.; Bücher und Zeitſchriften, wel u Verſtei ird des Schmuckes mit anſchließender Ortsrientge wird nachmittags verſteigert. es eanbfttel, Tel. 27 500. vor Im. 10 Uhr und nachmitt. 3 Uhr stattfindende 25664 begenstgüherrschaktlichen Kunst- bauf Bente 5e— freihändiger ver- Auktlonator M 2. 7 ſchrank 60 mit Roßhaarmatr., 1 gr. Bücher⸗ Ganet Sgeast, Nachttiſche mit Marmor, e, wbegel Mabagont⸗ltmban, Pfeilerkommode, 0 Gebrallan, Gläſer, Geſchirr zum tägl. Vorhänkleider, Bett⸗ und Tiſchwäſche, Leuchter: derren⸗ 1 ſehr Ainbergd, 2 Herde(1 weiß em.), Lexi . Veſchtt uner und viel Ungenanntes. ger ergessen Sie nicht Srsteigerung aden, Mobiliare, Schmuck 4. nerst. b. abends 8 Uhr . 22864 Tauſchwohnung vorh. Angebote u. B F 59 Donnerstag, 10. 11. 27, vormitt. 8 Uhr 30 werden bei Stellwerk III im Bahnhof Mann⸗ heim⸗Waldhof öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert: 1100 Stück Brenn⸗ holzſchwellen u. 600 Stück kieferne Bauholz⸗ ſchwellen. Nähere Auskunft erteilt die Bahn⸗ meiſterei 46 in Mannheim⸗Neckarſtadt. 11168 Reichsbahn⸗Betriebsamt 3,. Darmſtadt. Bekanntmachung. Berutskundliche Vortäge. 4 Am Freitag, 4. November 1927, abends 745 Uhr finden im Saale des aſten Rathauses F 1 folgende Vorträge statt: „Der Architekt“ Herr Stadtbaudirektor Platz. „Der Hochbautechniker“ Herr Bauamtmann Beek. „Der Bau-Ingenieur und der Tiefbautechniker“ Herr Dipl.-Ingenieur ingelmann. Schüler, Eltern u. Erzieher, Handwerks- meister u. Interessenten aus allen Berufs- kreisen sind hierzu eingeladen. Eintritt frei! Arbeitsamt Mannheim. Miet-Gesuche enchlägnabmelreie onung —5 Zimmer, ev. als. Untermieter einer gr. Wohnung, gegen zeitgemäße Miete von Geſchäftsmann per ſofort zu mieten geſucht. Eilangebote unter T W 174 an 0 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5788 In den Q⸗,-, M- oder-Quabraten ſuchen wir eine J öder 4 Zimmer-Wohnung gegen Erſtattung der Umzugskoſten ete. zu mieten. Dringlichkeitskarte iſt vorhanden. Zuſchriften erbeten unter A M 143 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Se503 Hl. Laden er 1 f. Lebensmittel mit Nebenraum ſofort ge⸗ ſucht. Angebote unter CD 82 ͤan die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*5705 Aod.5Zim.-Wohnung in ruh. Lage für ſof. od. ſpät. gegen Un⸗ koſtenvergütung uſw. zu mieten geſucht. 12 Naue Inmer mit Bad od. Küche in Oſtſtadt, Nähe Ring. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 2 8 Zimmerwohng. v. ält. Ehepaar ge⸗ ſucht. Eytl. Unkoſten werden vergütet. Gefl. Angebote unt. D K 13 an die Ge⸗ ſchäfts ſtelle. 25788 an die Geſchſt. 5668 Zu mieten geſucht -8 Bülros und trockene, zirka 200 qm große 45757 Lagofräume. Angebote unt. D A 4 an die Geſchäftsſtelle. Suche*5749 Metzgerei in guter Stadtlage zu miet. Kaut. k. geſt. w. Angebote unt. C V99 an die Geſchäftsſtelle. —2 leere Zimmer von kinderloſem Ehe⸗ paar geſucht. 5758 Angebote mit Preis⸗ angabe unter D B 5 an die Geſchäftsſtelle. Möbliertes Zimmer und Küche von berufstar. Dame (Sekretärin) zu miet. geſucht. 5762 Angebote unter DE 8 an die Geſchäftsſtelle. Berufstät., kinderloſ. Ehepaar ſucht per ſof. lceres Zimmer mögl. ſeparat. 5752 Angeb. mit Preisang. unter C X 2 an die Geſchäftsſtelle. Student ſucht ſauber. Möbl. Zimmer zu miet. Nähe Han⸗ delshochſchule. 15736 Angeb. m. Preisan⸗ gabe u. C N 91 an d. Geſchäftsſtelle. Kleines Zimmer mit oder ohne Möbel zu mieten geſucht. Angeb. u. D L 14 an die Geſchſt. 25769 Ruhiges Zimmer in guter Lage mit el. L. von ſol. Herrn gef. Angeb. unt. D Fig an die Geſchäftsſt. 25763 Uul nöh. Anmer m. elekt. Licht, in vor allem ruhiger Lage wünſcht geb. Herr per ſofort od. a. 15. Nov. Angeb. unter C J 87 an die Geſchſt. 45716 Miet-Gesuche Kinderloſ. Ehep. ſucht 1 oder 2 Zimmer und Küche. am liebſt. i. Zentr. d. Stadt. Dringlichk.⸗K. vorhanden.*5754 Häuſer, L 15, 5, Hinterhaus, 4 Tr. Fräulein ſucht 1·2 leere Zimmer Parterre od. 1. Etage, ſep. Eing. Preis Ne⸗ benſache. Ang. u. B X 76 an die Geſchſt. B5063 Schön mödl. Zimmer mit voller Penſion in der Stadt für allein⸗ ſtehende junge Dame aus gutem Hauſe für ſofort zu mieten ge⸗ ſucht. 4281 Angebote mit Preis⸗ angabe unt. 8 1 151 an die Geſchäftsſtelle. Junges Ehepaar(Dr. ing.) ſucht 25720 Höbl. Inmer mit 2 Betten in ruh. Lage u. gutem Hauſe. Angebote u. K 162 an die Geſchäftsſtelle. kinfaches Zimmer auch Manſarde, möbl. oder unmöbliert, für Schlafſtelle ſofort ge⸗ ſucht. Mögl. Schwet⸗ zingerſtr.⸗Gegend od. Nähe Bahnhof. Angeb. u. T 0 166 an die Geſchſt. 5766 Einf. möbl. Zimmer, Preislage 30—35&, zu miet. geſucht 5747 Angebote unt. CG U 98 an die Geſchäftsſtelle. Geb. Herr findet in gut. Familie gemütl. Heim mit voller Peu⸗ ſion u. ev. Familien⸗ auſchluß(Schloßnähe). Zu erfragen in der Geſchäftsſt. B5048 Ein anſtändig. Fräul. ſucht einf. möbl. Zimmer für ſofort. Angebote gut möbl. Zimmer an ſol. Herrn per ſo⸗ vermieten. Kretzler, unter O L 89 an die Geſchäftsſtelle. 5728 fort od. 15. Nov. zuz3 3 Schweden 2· reihige Seicddle Mannheim möchten Sie aussehen 7- Sie können es in unseren Wintermöinteln eigenen Fabrikats. Ulster, Kugelschilũpfer, ein- und zubeireihig, mii Ringsgurt Mf. 65.- bis Mk. 168.— Dunkle Fuletots, marengo.schiwarz, mit u. ohne Samtfr. Mk..-bis Mx. 156. Gekrock · Fuletots, gebr. Maunes faaaaganagam 8 Rleidsame, beliebie Form Mk. 39.- bis Mk. Iu S. au/ Satinella und .Mk. 658.- bis Mk. 165.— P 4. 11—12 — Wuc 2 Räume für Lager od. Werk⸗ ſtatt u. 1 Raum für Büro, m. Toreinfahrt ſof. zu verm. B5050 Zu erfr. Lg. Rötter⸗ Rraße Lart. Magn2it und Hofreller zirka 80 am, mit La⸗ den, auch Zeeignet als Büroraum, ſofort zu vermieten. 25652 Näheres Spelzen⸗ aße 18. Tel. 52 706. Beſchlagnahmefreie —4 Zimmerwohnung Straßenbahnverbind., gr. Garten, Autogar., ſofort zu vermieten. Angeb. unt. C W 100 an die Geſchſt. 5751 Neubau- Wohnung in Feudenheim, Wall⸗ ſtadterſtraße 33, 2mal imm., Küche, Bad Mittelſtr. 54, III. B5054 Vermietungen uſw., zu vermiet. Zu ſi erfr.: Wartburgſtr. 2 Teleyt. 21 472. 8778 Schöne 45791 2 Zimmerwonnung Lindenh., gez. Unk.⸗ Vergtg. zu vm. Ang. u. T X 175 an Geſchſt. Schönes leeres Zimmer an nur anſtänd. Ehe⸗ paar Waldhof⸗Garten⸗ ſtadt p. ſof. zu verm. Angeb. unter O Q 94 an die Geſchſt. 5740 Zu vermieten: Wohn- u. Schlafzim. ſchön möbl.(heizbar), in Neckaran, Nähe Bahnhof und Halteſt, der Elektr. Preis 50 Mk. p. Monat. 15714 Angeb. u. T H 160 an die Geſchäftsſtelle. JUnmer Hich? Bad, teilw. möbliert, ute Lage, ohne Dr.⸗ karte zu vermieten. Angeb. unter C 8 96 an die Geſchſt. 5745 Schöne 3 Ammer-Wohnung in Feudenheim, mit Küche, Bad, Beſenk., Manſ., in gut. Hauſe geg. Umzugsvergütg. abzugeben. Näheres Das Parterre einer Aadt e (beſchlagnahmefr.) be⸗ ſtehend aus 4 Zimmer Küche, Wintergarten, Bab, eptl. Manſarde und ſonſtigem Zube⸗ hör iſt zu vermieten. Intere'ſſenten wollen ch melden unter R U 122 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B504⁵ Schön möbl. Zimmer Nähe Hauptbahnhof (L 15) zu vermieten. Evtl. mit Penſion. Anfragen bei Streit, Maunheim, Secken⸗ heimerſtr. 20. 35000 8 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. Novembr 1027 pelze Durch direkten Ein- kauf in Leipzig und Ankertigung in eig. Kürschnerei, bin ich in der Lage, Pelz- müntel, dacken 9 2 H und Garnituren in 10 nur bester Qualität billigst zu verkaufen Neuanfertigungen, Umarbel- S 2 8 C H A ft kungen und feparefuren 15 streng reell. aufgabde Fünit 5 7, 1, l. Meln Lader) Seschöfts-Eröffnuns Wir eröftnen am 3. November, vormittags 8 Uhr Mannheim in unserem eigenen Hlause 9 z 83 1, 2 Breitestrase eine aufs modernste eingerichtete 1114² SPEZIAL- FISCH-HANDLUNG verbunden mit Fischbraterei. Durch unsere aus 24 eigen. Fiaeh, dampfern bestehende Flotte sowie eigene Räucherelen, Arstereiag Nund Marinleranstalten sind wir in 9 Lage, allen Ansprüchen, die an ein Sperlel geschäft gestellt werden können, voll un und ganz zu genügen. Aus täglich frischen Zufuhren empfehlen: Wöeeldun Kanunlce btenl Lereeaeee 1 0 Angel-, Schellisch, Kabliau, Scheifisen ohne Kopf Pfd. 35 Naen 25 Loldbarsch ohne Kopf„ 30 butt, Tlellbutt, Rotzungen, 7 Kabellau ohne Kopf„ 20 Makrelen, Schollen Labeiau im Schnitt„ 80 15 Seslachs im Schnitt„ 40 Aütellung Hubfische ratschelifisch„ 22 Forellen, Salm, Hechte, Aale, grüne Heringe„ 30 Schleien, Zander, Bresem ILebende Spiegelkarpfen puna u..A0 plangs Kauf uut Hieie a anseh.Taufpersebfgung bei 813 Herkel Piano-Lager 0 3, 10. Achtung! r. zuch finden Sie bel uns die gröhte berrenfahrer! 1 fen Aendtisch Auswahl in Räucherfischen, r 2 1 2 Marinaden und Pischlontendeg 57 denen die größte Sorgfalt gewidmet wirch Minged, u. D H 11 15 Bestellungen N doeck.u. bralſerig Kelklaus geliefelt an die Geſchäftsſtelle. ——deutsche Dampffischerei- Tücht. Schneiderin 8 2 7 7 nimmt n. einige Kun⸗ * den an in u. auß. d. Hauſe. Ang. u. CG 23 an die Geſchſt.*5756 desellschaft Mordsee.-G. 8 1, 2 hreitestraße Telephon 3091g Unser gesamtes Warenlager haben wir dem Ausverkauf unterstellt. Sämtliche Artikel von der billigsten bis zur besten Qualität sind, ohne Nüeksient auf dle Teuerung, ganz bedeutend im Preis herabgesetgzt. AIIIIAASTAIUDCU USVEREKNUECAIEREII sind mit dem Notstift gezeichnet. Zahlen Sie nur den Preis, der mit dem Rotstiſt vermerkt ist. Zum Ausverkauf gelangen: Aus neuen, riesig. Ankünften empfehlen wir solange Vorrat: hweme 2. Braten] Bauchlappen .70 u..05 per Pfd. —Kolſeleſtes biligsti-- . Hohsenſeise) 00 kurs gefr, p. Pid. 70, 62 und d 3 Zin großer Posten nüchterne 0 155 0 dͤnee t t Aiehnerkarhpegtick flb Amarerherknge d Komens offen und in Dosen Msmarckheringe u. Nolmops 1 Liter-Hosg 95 Pfg. sehr beliebte Port-Packung Hohland-Hälber Einmachfleisch per Pfund Bratenfleisch. p. Pfund 98 22 8 Odssenpadten 60, kurz gefr,, ohne Knochen per Pfund 15 8 e enche dbctnnrö. 5 benssamaulsalat 50. in-Pfd.-Dosen, per Dose Große Landjäger 1 Paar. 45. 5 Aeeeeemeemuuumnſehepntgneieeteegtinttenegenebtgeenttittzeſetttttgtaegtttegtet ff*. ö auernbratwurst 40 Hal. Düchinge Uratheringe Irikotagen: Damen- U. Minderwäscke: 15 groh gehackt, 2. Sauerkraut, 1 Paar 4 1 5 fpl. Mayonnalse Ulas 1* Damen;, N„ 5 Hosen, Hemdhosen, e Ne e 5 85 1 fff. 5 frbche Hol. utter Pfund.20 f Strumpiwaren: neuwüsche: Lapern, Sarüelen, Oezaranet fg Damen-, Herren- und Kind 5 N Strämpie in Wolle, Flor,. Kissen, Ober-Bettücher, Bezüge, Icholenlachs U Dosen 900 Kunst- und Waschseide. Leintücher, Paradekissen 1* Ucht. Kronen Hummer-anguste Striwaren: Babg-Artükel: 2 Pullover, Westen, Strickjacken, Jäckch Hösch Mötzche 1 1 Sweaters, Lumberjscken, Wolle e e 40—50 eee In den Laden 8g e. keee ſeen dnee, ee eee, WAIdhof Augartenstraße 3 75 Herren-Arukel: Baumwohwaren: au mieten gesucht. Labehan in Ausschnt pfl 10 10 Oberbemden, Krawa amas tt, Haustuch, Helb⸗ Angebote unter Nr. 8 W 149 an die Seidenschals,——7 Wendent Croiss, Geſchüftsſtele ds. Blattes. 1 vieles mehr. Finett usw. Weg Wagu See a pggd- Sagiet ve. dſte. Kheafl RAume NAA für Bürozwecke gesucht. Angebote unter K G 158 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 10 702 Kaufhaus 3 Zimmer-Wohnung Rosch dan Settehen mit 7— elektrischen Hleizclesen ſt, 07 wörmen, dann denReguffersch eſten · v. Sprechſtunden vor⸗ noch. es wird ſhnen dauefnd Frenge eräumig, mit Zube⸗ übergehend in guter 2 ür zu mieten geſucht. Lage, Stabtmitte ſow. Breitestrasse,., 84. fe e 1. f nni. Ame Tunmer U. Muche ee 5 +5 egen 3 Zim. u. Kü die Geſchäftsſtelle. — ö 88 an die Geſchäftsſtelle 1 el. 52668. 1 mit Bad u. Zubehör in Neubau von kinder⸗ 8„schwach““ stelſen und das Kceine 7 10 loſem Ehepaar per ſofort oder 15. geſucht. gelegt. Nug schlsft es ruhig und mollig und Garage erwünſcht. Baukoſtenzuſchuß wird Das Rheinelektra-Helzkissen ist 80.— nleht evtl. geleiſtet. Angebote unter B K 63 an füntzeh vegebert, Ke ia Die.Geſchäftsſtenle s. Bl. 2505871 Saen, Ae lsolation un 91— das ist das unde 1— ſdes( Pk Frltesichen in iner 8 -0 Zimmer Lerdtsucht es nor für 2 Plennig Strom,*9— 5 Wohnung Suche zur Abhaltung Sle en goed nieht baden, dolsn Sle bo, ———— 2.— r onnerstag, den 8. Nov e Nr. 61. ll ee Pdur.9 Lu Seney's Ende. 1 Hüdern von Frederiek Lonsdale Uebersetzun n g von Julius Berstl Aalang Uhe gesetzt von Erich Pürr Ende 10 nde 10 Uhr Mts. act Nene Wone g Costa Fil, Wen dus aem Alater Mes Ritty Wa, Karl Haubenreiger Lacd— er Claire Winter 55 Biley Sindlay I Püe, e ee APOLLO da nobg 8 Uhr Internationale Ausstattungs-Revue „Mosen Sie Schon —— von Emil Schwarz. Achi-Ausstanlung! Massenaufgebo 1 gebot 100 Leene gohöner Ffauen! J ueitende] mntee Angelos internaflonale wbann Iz-Sſufonter] bunstus 1 Voranzeige! Rerne-Girts! 0n e 0. November, vormitt. I1 unr einmali Senzatlon Wienermteuun der neuesten Wiens, Berügs Hamburgs!! Die dlauen dlusen We. beste, modernste Kleinkunstbühne nmen Üder,, Die blauen Blusen“ r im„Berliner Tagebl.:. Alles von der Hand. Alies Enall- Herrli. unterhaltend, gekonnt. elr Ain ecler i*„-Uhr-Abendlatt: Nordert Falk in der 5 9 Stürmischer Beiall r Preise von 60 Pfg. bis 5 M. b den von 10—/ 1 Uhr u. nachm. 1 ieeeeeee Reiseböro unh, Musikhaus. Ludwigshafen: Kohler, Kaiser-Wilhelmstraße. Dbakr Serinn 4,00,— 18,.30 Uhr. heee .„Schmidkonz — 8 d des hies. Nationaltheaters —8 dler Soselehatestunne Ta⸗ 2¹ Aune kar fur Anlinger und Hhepaare(Akademixker) · J5 baldigst— egen. terricht zu jeder Tageszelt, D 3, 11. 50 anzscule Friedr. Hess Telefon 22933 am Paradeplatz. faaftannnnumt ufvielf Kind ſeitigen Wunſch beginnt demnächſt ein eTtanz-Hurs n. nverbindliche Auskunft 11125 11146 ung — Daldigst exbeten. wustt erosch 1 Talafen 22913 lekert billigst samtiiche Musikallen Na— Salten— Bestandteile 0 0—— Dlalten mmnmmun 15 Reparaturen upf. ung Strelchinstrumente recha 0 Pparate Wie nogen deziehen schnell, Lund dilg. 11125 12⁰ N 2. 11 auf 1. Januar vermieten Agee r frü üher 8 u W de Sbse üfteſten 11. Novbr. ngl. Theater Mannheſm. 1110 Moun besthätehäue erwaltung, N 2. 3, wo nühere 5 erteilt wird, 7 Heuie 1ener der prachtvollen Filmschöpfung: ſüitaſhen bis 15. nach dem Roman von Leo TolstoOoi mit wemHlſowie e 95 0 163 an reelle Preiſe, anddn. Jehwab& 0o. Seckenhelmerst. 16,ll.St. Kein Laden. Zur Kirchweih v. 13. Neue Belkung eeae bei ee Novbr. eine leiſtungsfähige 5726 fnmanatepele rſtkl. Humoriſt Angebote mit ehaltsanſpr. u. T L die Geſchäftsſt. Kad ia Rarnus/ Dolores del nin Im Belprogramm: Länderkampf Deutschland— frankreich vermiet Jade Mehelbaun an Samstag abend 2 en. Näheres Maunheim von 1846. Unter anderem sehen Sie Dr. Peltzer, Dr. Wichmann, Körnig, Büchner, Hoffmeister, Paulus, Schlokat, Kohn, Trossbach u. die großen Kämpfe im Stadion zu Colombes lcl Jüneldean in u. außerdem Hauſe auch 5—.—. J Unr Täglich mit stfeigender Besucherzahl Ja5 75 fI des el Träger der Hauptrollen: Volksstimme: Neue Mannh. Zeitung: Die glanzende Besetzung derRollen tut ein übriges, um den Film zu einem Erlebnis, in menschlich einem Erlebnis zu machen. Kkünstlerischer Art. Anfang:.00 6000.10 Uhr der Lann e im Hibelungen-Saal Diesen Senntag, den 8. Movember 1927, ab 20 Uhr bei Wirtschaftsbetrieb Saalplätze RM..90 kes Caattömraf hon Aashaekin hugaug; mit dem Ausickoms der fiw. Feuerwehr Kartsmhe 45 Mann in Uniform [Sroges Militärmusik-Programm — Einlage: Lautenlieder von L. Muller-Pauly— Karten im Rosengarten und Verkehrsverein,- auch bei Spiegel& Sohn. 102 Donnerstag abend 7½ Uhr, Harmonle, U 2, 6 Lisa Brechier duran Dr. FErnst Todi 1. Hligel altitalien. Arien, Lieder v. Debussy. G. Schweizer(Urauff), E. Toch (Urauff) Klavierstücke v. E. Toch. Karten Mk..50,.50, 2550..50 acncs Dosario Die Neisferin des TANZ-T Abends Vorverkauf: K. Ferd. Heckel, O3. 10, Mannnhbeimer Musikhaus, O 7, 13 und an der ee — lortzingstrage 115 ee mehrere für kapttalkräftige Intereſſenten bei 1117 Anzahlung zu kaufen. Gebrüder Mack, Immobilten, heim, P 2. 8/9, Telephon 27174. MWir suchen schön gelegene bei 2 Pfund-Abnahme Hemorragende Oualltatsware' Tägllich frische Serela u. LVoner, ſich E. Poth, N 4. 21. Nach einer Idee von Dr. Kurt Thomalla. brots Mosheim, Wolkgang Llzer, Hude Maroff, Hermaun Valenüla, Llla Potschina, Margarete Nunfer, Jybil Morell, Bermann Picha. Die hiesige Presse schreibt anerkennend: So wird ein Aufklärungsfilm zu Palast-Thester! perien Naiser rel. 22138 5 Donnerstag SONDERABEND Tanzspiele m. Preisverteilung Leſtung: 25810 Laufenvortrags ster Auslese 2 5 1— 5 1 U. ranzmel an eiteres Neues Tanzorehester 4 1 Harmoni wWInn ziegler Taris.) ſlempfieblt ſich 150 125 M. Poth, N 4, 21. Emeihs-Wechenschau. Tücht. Weibnäherin in u. außer d. Hauſe, ausbeſſern, *5687 1 er und lla LA. unn Ahr, 58.4 0 7 1. w elgan Noell Bühf 271—— FleischAbschlag pfima Schwoinofleischrz.0. bei 2 Pfd.-Abnahme.05% Uomäststes Kuhfleisch . Pfl. 17 2 P. Pfd..—46 Tlamidepaer lud Meg bei hohen 14 fort zu kaufen 11152 Gebrüder Mack, Immobilien, Mann⸗ heim, P 2. 8/0, Telephon 174. geſucht. Geſchäfte. Geſchäftaaſtelle dieſes Blattes. Angebote unter A Annahmestellen in Mannheim u. Vororten f. gangbaren Artikel Lohnend. Nebenverdienſt für kl. 52 an die *5651 28 Auto-Reifen 11. Seite. Nr. 500 Die weige Aarin Hummceis weinberg 1887—10 11166 Merwheirns schiersfe Gasfsfsffe Dormersfeg., Freifeg., Samsfag 5. Nov. Konzeri in Sämfl. Ràumen Spezial-Abendpleffen Jubiläums-Souper pxETUASHMMENT ae Nlederlage: Ernst& Joh. Herrmann, Mannheim Schwetzingerstrage 149. Deeseseeeeeeeee Tenchähtebedemabmo und-Tnmekhaag! Meiner werten Kundschaft die ergebene Mitteilung, daß ich mein Geschäft Herrn Oskar Sinm über⸗ geben babe. Ich danke für das mir geschenkte Ver- trauen auf das herzlichste und bitte solches in gleicher Weise auch meinem Geschäftsnachfolger übertragen zu wollen. 5782 Mannheim, den 2. November 1927. Hochachtungsvoll Lofthar Nlaier. Die seither von Herrn Lomhar Maier im Hause Eichelsheimersir. 18 betriebene Meizgereli habe ieh mit dem Heutigen ũbernommen. Reellste Bedienung meiner Kundschaft wird stets mein Bestreben sein, und bitte ich das Herrn Lothar Maler geschenkte Ver- trauen auch aut mich übertragen zu wollen. Ergebenst Oskar Sinn Echelsheimersiraſße 18. RrSrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrS Dpreisabbau iur Lampen-Schirme Drahigestelle. sowie sümtl. Aruhel Z. Selbstanierugen bunger wie ſe. m Guimann, I2, 1 SGSeeeseeeseeeeseeeeeeeeeeeseeeeeeeseeeeeeee Deeeseeseeeeeeeeeseeeeeeeeseeeeeeeseeeeeseseseses Verkäufe Monnnaus mit We Wohnung, groß. Hof mit Neues eimmer Schlafzimmer kirſchbaum, mahagoni⸗ farbig, hervorragend ſchönes Modell, erſtkl. Arbeit, billig abzugeb. Angeb. vermittelt u. E 1 85 die Geſchſt. Motorrad preiswert zu verkauf. Marke Zündapp, Ein⸗ für Foſdliefervagen heitsmodell 1927, ſehr 1 und 3858, 115 a18 1 55 g ſtngof. be n. reſſe in der Ge⸗ Em elſtraße 10 ſcaftsſtene beſe Blattes. 111 12 ilez von ab. Schb U ac err Macterral- Nolur zu verkaufen. Wald⸗ 2 PS., f. 25 z. vk. und Remiſe, auch für Lager, Fabrit, Autogarage 1 unter günſtig. Beding. in Feudenheim zu verkaufen. B5065 ufragen Telephon Nr. 32 788. Sta 1edit, 1——5 zu verkaufen. 25657 parkſtr. 90, 8 Tr. r. Q7, 2/, III, Iinks.] Gr. Wallſtadtſtraße 61 B5004 45780 arterre. ſia Fn 3 1 K Aante. Ta um 3 1 age zn e Letier Tug Samstag, den 5. November Offene Stellen Tüchtiger eingeführter Reisender von erſter Firma geſucht. Verlangt werden gute Kenntmniſſe in Kaffee. Geboten wird äußerſt ausſichtsreiche Stellung. Angebote unt. Nr. F, Lu. 4116 an Nudolf Moſſe, Mannheim. Em's Gesucht bei Eüchten Verdienst u. Speſenzuſch. 2 intell. Herren f. eine 8 u. gemeinn. Sache. Ang. u. CP 98 a. d. Geſchſt./ Tüchtiger Vertroter in] bei Friſeuren beſtens eingeführt, für täglich. Bedarfsartikel bei höchſter Verdienſtmöglichk. per Kl. Lager muß übernomm. werden. gebote unter T R 169 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*5779 Für den Vertrieb einer techniſch voll⸗ kommenen Schreibmaſchine werden acge Pontabnreteade Herren aus der Branche, die ſich em Verkauf einer konkurrenzlos billigen Schwer⸗Maſchine für alle Berufsſtände wid⸗ men wollen u. Kaution ſtellen könn., ſchreiben ausführlich unter D 0 6 an die Geſcheſer⸗ ſtelle dieſes Blattes. 5760 Gfobe Verdienstmögplichkeit Austrocknung von Neubauten und Wohnungen neuestes Verfahren.-.-Patente. Das Ausführungsrecht wird an Herren oder Firmen mit dem nötigen Betriebskapital be⸗ zirksweiſe vergeben. Angebote unt. 8 C 3457 an die Invaliden⸗ dank, Annonc.⸗Exped., Stuttgart. Der soiort gesudit lüngerer Mann, der mit Buchhaltung, Verſicherungs⸗ u. Steuerweſen, ſow. Schreib⸗ maſchine u. Korreſpondenz durchaus vertraut ſein muß. Weiter kann ein rontinierter, ver⸗ kehrsgewandter Reiſen der f. Süddeutſch⸗ land Stellung finden, der Nachweiſe ſeiner Leiſtungsfähigkeit erbringen kann. Es kom⸗ men in beiden Fällen nur beſtempfohlene, zuverläſſige Kräfte in Frage. Angebote mit Lebenslauf und Zeugnis⸗ abſchriften ſowie Lichtbild unter T P 167 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11 14 2* Für das Laboratorium einer großen chemiſchen Fabrik wird ein junger Laborant geſucht. Alter 16—18 Jahre, gute Schul⸗ und Dienſtzeugniſſe, gute Kenntniſſe im Rechnen, Wägen, Titrieren. Angebot Gh Lebenslauf, Zeugnis⸗ abſchriften, Gehaltsanſprüchen und Ein⸗ trittstermin erb. unter T T 176 an die 11162 — ee dieſes Blattes. Für unsere Abieflung 11188 Spitzen und Besädtze zuchen wir eine tüchlige und branchekundige Verkäuferin NM. Hirschland N Co. NMannhbeim, an den Planken ljunges adehen mit guter Schulbildung in feines Katessengeschäft für Kasse und verkauf vp. ſof. geſucht. Buten Lerüienst inden Damen und Herren bei Beſuch von rivat. mit erſtklaſſ. Weihnachtsartikel. unter D Q 19 an die Geſchnte ſtelle 12570 ieſes Blattes. FPE Altes bad. Manuf. Engrosgeſch. ſucht a. 2. Januar oder früh. tüchtigen, gut eingef. Heisenden für Baden u. Würt⸗ tenmberg. Nur beſt⸗ Herren, Erfolge nachweiſ. können, wollen ſich melden unt. 8 d 134 an die Geſchäftsſtelle. Lebenslauf, Zeugnis⸗ abſchr. u. Gehaltsan⸗ ſprüchen nebſt Bild beifügen. 4267 Gleichzeitig findet ein tüchtiger, durch⸗ aus branchekundiger funger Laemeräbter Stellung. Tüchtige welbliche Kraft, die kaufm. Kenntniſſe beſitzt, Luſt u. Liebe zum Verkauf hat, zur eee amenſpezialgeſchäf⸗ tes geſ ſach. Kaution muß ge⸗ ſtellt werden. Spätere Uebernahme des Ge⸗ ſchäftes bei günſtigen Bedingungen. 5717 Angeb. unt. T J 161 an die Geſchäftsſtelle. Tücht. Friseurgeh. ſofort geſucht. 75805 Ernſt Berweck, Eichendorffſtr. Nr. 18. Edssg Keine Stellenloſigkeit für Perſonen, die d. Willen zur Arbeit u. die Energie haben, ein. behördl. empfoh⸗ lenen, in jed. Haus⸗ halt u. Geſchäft vor⸗ teilhaft verwendͤbar. Türſchutz⸗Apparat D. R.., zu verkaufen. Für fleißige Perſonen hohe erdienſtmög⸗ lichkeit. Ang. u. D R Nr. 20 an die Geſchſt. 5806 Perf. Schneiderin ins Haus geſucht. ngeb. u. G G 85 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 85712 bamen für Vertrieb v. Zeit⸗ ſchriften geſucht. Vor⸗ ſtellung 10—12. 45782 K., 11 V. Gries. Lehrmädchen ſof. geſucht. Buchhoͤlg. Spahn, H 2, 14. 5797 —Islehr. kinderkieb. Mäadehen ina ſoliden Haushalt bis 15. November ge⸗ ſuch t. Vorzuſtellen: Donnerstag mittag. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 25724 Stellenbesuche Suche Stell., a. liebſt. bei Damenſchneiderin, wo ich den Haushalt u. Nähen erlernen k. Reflektiere nicht auf hohen Lohn. Kann ſo⸗ fort eintret. 45738 Angebote unt. I M 164 an die Geſchäftsſtelle. Anſtänd. 18jähriges dchen ſwecht Stellung im Haushalt. Angebote unter B M 65 an die Geſchäftsſtelle. 25673 Netten derwierkräulein ſucht Stellung. Ang. unter B T 72 an die Geſchäftsſtelle. 55683 Suche f. meine Tochter (20 FJ. alt) 5750 Tags⸗ o. Stundenſtelle Frau Nan, Goetheſtraße 10, V. 9 Expedient. die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Stellen-Gesuche Junger Kaufmann 23 e alt, ſicherer Buchhalter, flotter Ma⸗ ſchinenſchreiber, mit guter kaufm. Allgemein⸗ bildung, ſucht Stellung als Buchhalter oder Angebote erbet. unt. O 81 an 45704 Tüchtiger, zuverläſſig. 23 J. alt, ledig, höh. Schulbildung, perf. in allen Bureauarbeiten, bilanzſich., ſucht Stell. in Lebensm.⸗Branche, eptl. auch a. Volontär in and. Geſchäft⸗ 5741 Angebote unt. F N 165 an die Geſchäftsſtelle. an Mann vertraut m. all. Büro⸗ arbeiten u. Buchführ., ſucht Arbeit in den Abendſtunden. 35761 Angebote unt. D D 7 an die Geſchäftsſtelle. Braves, fleißiges Mädchen ſucht Stelle.*5719 Näh. Bellenſtr. 61, 4. St. bei Hartmann. Perfekte Stenotypiſtin, a. ſelbſt. Korreſp. ſow. alle übr. Kontorarb. ſu 3 15 b Beſchaftic 105 hr. Angebste unt. D 5 10 an die Geſchäftsſtelle. dunge Frau mit all. vorkommend. Bürbarbeit. vertraut, ſucht halbtagweiſe Be⸗ ſchäftigung. Angebote unter T A 153 an die Geſchäftsſtelle. *5682 Witwe anfangs 40, aus beſſ. Kreiſen ſucht Beschäftigung a. Heimarbeit. Ang. unter T F 158 an die Geſchäftsſtelle. *5697 §uchen Sic Stellung deru geben Sie eime AZeige nderMeuen Mannheimer Zeſtung Nif. Die iSerorderulich roe Ver- breifurg ii eillen Kreisen Verbuürgtf Irrer Arzelge die gr&pte Peaciurig Imiei derier Kermen Sie guch auf gutfer Erfolq rectwers. Stellen-Gesuche Amfängerin mit halbfähr. Praxis ſucht Stellung als Kontoriſtin. 25742 Angebote unt. C R 95 an die Geſchäftsſtelle. Mädchen, 19 J. alt, das gut nähen u. bügeln kann, ſucht Stell, um 15. 11. zu Kind., eptl. auch a. Zimmermädch. 5784 Angebote unt. T U 172 an die Geſchäftsſtelle. Schreinerwerkzeug Verſchtiedene prima Werkzeuge umſtände⸗ halber billig abzugeb. 25 8. Stock. Weg. Auswanderg. zu verkauf. 1 guterh. Schlafzimmer u. Küche bei Firniß, B5051 5, 5. Schreibmaschinen gebr., ſehr preiswert abzugeben. N* 1 Laden. Tel. 2 25770 Pexf., tüchtig., ſolides Aeinmäcchen ſof. 1577, II. Durans zuverläſſige kundentrau zum Waſchen u. 850 geſu Fezuenen bei Pfef⸗ linger, Bachſtr. 3, IV. 757 1 1 1 nur 4 fleißige, junge Leute aus gut. Familie wollen ſich melden v-—2 Uhr nachmittags im 4291 Cafaſs. Meinmäuchen perfekt in Küche und Haushalt zu kl. Jam. *5807 gesucht, Gefl. Angebote unter D M 15 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. Banr, M 5, 3, 1 Treype. aseeie Talzenchreibmanchlge 72225% unt. Labenpreis. 14 Tage in Gebrauch, ferner div. Werke für Handelshochſchüler 20 bis 40% unt. Ladenpr. abzugeb. Angebote v. Intereſſent. u. A V 49 an die. 2 n B5056 Schreibmaschinen gebr., jed. in gut. ge⸗ brauchsfäh. Zuſtande, auch gez. Miete oder Teilzahlg. billig 7 geben. 4183 Friedmann&Seumer, Maunheim, M 2. 11, Telephon 27 160—61. 1 Mähmaschine gut erhalten, 1 Ga herd mit Tiſch, billig 25653 2. verkaufen. dparkſtr. 16. II, r. 1 Schrankgrammophon preisw. zu verkaufen. Meerfeldſtr. 16. 555 Links. 3508 Junghauns Standuhr 4 Weſtminſter, Gelegen⸗ heitsk. m. Garant. billig abzugeb. 5693 O. Solda 8 6, 8, parterre. Sehr preiswertl verkaufe ich umſtände⸗ halb. mein. wen. 13 ebhten pel: (Sleat⸗FuchsJ. Abdr. 68. in der Geſchſt. B5059 1 weiß emaill. Herd für Gas u.., faſt neu, billig, ſowie ein blauer Anzug, Maß, für mittl. Figur, 7 verkaufen. 572 Prinz⸗Wilhelmſtr. 4 5. Stock links. Verkaufe: 1 ſchw. Herrenmantel m. Samtkrag., gut er⸗ halten, Maßarb. für mittl. Fig., 1 Ulſter, grau, wie vor, 1 ſchw. Damenmantel mit Opoſſumbeſ. Anzuſ. vorm. u. n. 5 7 B 2, 5, 1 Tr. rechts. 45774 Zwei übertragene Minterüberzieher —. zu verkaufen. 25792 O 4, 17, III. Tanz-Anzug Figur 44. preiswert zu*5777 Nikolig, 84. 18. El. ſchw. Alaska⸗Wolf Anſchpr. 350 /, für 100. Eleg. echter Kreuzluchs, aſt neu, Anſchpr. 80 für 110 4, beides Pracht⸗ ſtücke, 1 Kreugfuchs f. 25 1 zu vk. .⸗Heckelſtr. 5, 2„ St. *5692 Kauf-Gesuche Büromöbel Schreibtisch uſw. geſucht. 4289 Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. Suche laufend gebr. Maamasenel. zu kaufen. .Pfaffeuhuber, H 2 5 Pott- und farbfäszer a. defekte kauft. Ang. unter V O 92 an die Geſchäftsſtelle. B5041 Dreirat mit Kaſten, nur ſehr gut erhalten, geſucht. Angebote unter G O 92 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. 25737 Gebrauchte, ver⸗ ſchließbare gegisthatu- Schränke zu kaufen geſucht. Angeb. mit Größe u. Preisangabe u. C H 86 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl.*5713 Miet-Gesuche Ehep. 8 Ainer nd Hicle in ſaub. Hauſe. Dr.⸗ Karte vorh. Angeb. u. Karte vorh. Angebote Sohön gr. möhl. Ammer m. 1 od. 2 Betten m. Schriebt. p. 15. Nov. od. 1. Dez. zu verm. Kullmann, P 6, 20, II f0 vermieten: öbl. Zimmer mit el. Licht in neu. Hauſe. El. Halteſt. Schulſtr. Neckarau. Erfr. 11,II 2 but möbl. Zimmer ſofort zu verm. 5706 b. Kaufmann, K 3, 14, 1 Treppe am Ring. *5706 Gut möbl. Zimmer m. Penſion, 2 Betten, an beſſere Herrn ſof. zu 7*E5728 Ui, 1 1 Treppe r. but möbl. Zimmer m. od. ohne Penſ., el. Licht, ſof. zu verm. G 6, 2, 1 Treppe. wade Kinderbeftst. billig zu verkaufen. Waldhof, Tannen⸗ 0ſtraße 10, 3. St. 45795 1 Grammophou (Tiſchapparat) mit ca. 20 erſtklaſſig. Platten geen Barzahlung für 80.I zu verk. 5804 Näheres in der Ge⸗ ſchüäftsſtelle. F Kauf-Gesuche ca. 2,5 ſofort zu kaufen geſucht. Angeb. unter C K 88 an die Geſchäftsſtelle. 5718 Gebrauchtes gegen Barzahlung zu kaufen geſucht. B5058 Angeb. m. Preis u. B A 54 an die Geſchſt. Piano gebr. aus Privat zu kaufen geſucht. Angeb. unter B U 73 an die Geſchäftsſtelle. 55684 Gebrauchte Schreibmaſchine zu kaufen geſucht. Angeb. u. T J 171 an die Geſchſt. 5781 Frl. möhl. Zimmer Nähe Bahnhof, zu verm. Gontardſtr. 46, 4. Stock r.*5715 Schön möbl. Zimmer an ſol. Herrn ſof. zu vermiet. bei Scharer, 8 1. 11. 2. St. 721 2 möbl. oder unmöbl. ZIMMER m. Küchenben. a. Fhes paar abzugeb. 5729 Adr. in der Geſchſt. Schön möbl. Zimmer mit 2 Betten p. 97 zu vermieten. 5758 B 2. 3, 1 Treppe. but möbl. Zimmer zu vermieten. J 55 1 Breiteſtr. 15 6085 Möbl. 3 in gut. ruhig. Hauſe der Oſtſtadt an jung. ſol. Herrn z. verm. Preis 35. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. 55789 Laden Heidelbergerſtraße 70 qm, zu vermieten. Angebote von Selbſt⸗ B erb. unt. B M 3032 an Ann.⸗ Exp. D. Frenz G. m. ., P 3.;l. Ed281 Gr. Hlage Zimmer u. Zubeh., feinſte Lage, für ge⸗ werbliche Zwecke zu vbermieten. Angebote v. Fene, 5 an nn.⸗Exp 4— G. m. b.., Mannhei 25 E 3. 13. Ed 28 Möbl. Zimmer zu verm. Pflügers⸗ grundſtr. 35, II. bei Wagner.*5803 Sehr gut möbl. Sablat. u. Mohnummir an ſol. Herrn p. ſof. od. ſpät. zu vermiet. 45730 B 6. 18, part. Teilw. möbl. Zimmer ſep. Eing., a. Luiſen⸗ ring an beſſeres Ge⸗ ſchäftsfräul. billig zu vermiet. Adreſſe in d. Geſchäftsſtelle.*5759 Großes, gut möbliert. Iimmer in freier Lage an 2 berufst. Damen p. ſo⸗ fort od. ſpät. zu ver⸗ mieten. O 4. 14, 3. St. *5779 Vermischtes Ut. Simmunpsmaeh. (GKlavierſpieler), bei guter Bezahlung ſof. geſucht. 5794 Angeb. u. D 0 17 an die Geſchäftsſtelle. Tüchtige Schneiderin empfiehlt ſich im An⸗ fertigen von Damen⸗ und Kinder⸗Kleidern ſow. Aenderungen bei billigſt. Berechn. 5755 Andreſſe in d. Geſchſt. Schneiderin, die in erſt. Geſchäft tät.., ſucht n. einige beſſere Kundenhäuſer. Angebote unt. T V173 an die Geſchſt. 45786 Kopfwasch- Pulver 1 9 Doppelpak. Mouson Hauptgeschäft H 1, 3 Breitestr. u. Filialen 8383888 Waſchen ügeln wird an⸗ genom, auch Stärke⸗ wäſche, wird abgeholt. Waldhofſtr. 70, 5802 Martin. Wer kann mich ab 18 Uhr(6 Uhr) für Schriftl. Arheiten aller Art brauchen? Angeb. unt. U B 170 an die Geſchſt. 75801 Hören Sie mein täg⸗ liches Radio⸗Konzert. Erſtklaſſige Apparate von 55/ an. Sämt⸗ liches Erſatzmaterial zum Selbſtbauen. E 1, 13 u. 14, Noſa Armbruſter, Tel. 32518 S75 epr. Lehrerin ere ültee in euen Fächern 955 engl. u. franz. derſattonsftundeng eee 11 1 5 1 afs. 0 mit ehrl. gee 5 (Witwer ſchl.) z 19 Zuſchr un Frl., 81 ar. K v. angenehm. Auß 1705 m groß, Herk häusl., ſucht m. in 15 Seateug e i tellung 115 werd. zwecks eirat* Schöne wäfer 55 0 15 5 1 Erſtur vorhan pät. 25 Nur ernſtg. G unter T O 168 475 Geſchäftsſtelle. — Gebild. Herr, 8 mittl. Größe, hobener Poſito Anſchluß an junge Dame genehm. N ſpäterer Heiraz Nur ernßgh n ale ſchrift, mit 9 Herrn Kind nm. deirat Heirat Au gerdh 155 a 10 + T S 170 an d— 100 Mark Belohnn 1 dem ehrlichen 277 fung ene⸗ane täſchchens d. Saug z nacht 11 Uhr zw, eld⸗ u. D 6 mit gr. urde, inhalt verlor. 1b Abzugeben 1 457550 Bezirksamt. fi ümarel bab m. rotem ergeftaen Halsband, a 7 end⸗ Nam. Muſchi mlebel entlaufen. hohe bringer erhält 5 Belohnung. 9, l. Dangen aingun zu günd. Bedine e Beain 9 durch die b. Kredit⸗Geſ. m. Hamburg 1. Waee annhe eube. e udwigshafen, kenthalerſtr 13 1. Sprechſt. v. 11— 485 —7 Uhr. Beamter ſucht f. ſb lae, gen 55 Angeb. f. b057 an die——— dut nöbl. Anmer ev. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer ſof. zu mie⸗ ten geſucht. Lage in der Nähe der Rhein⸗ brücke in Mannheim od. Ludwigshafen 15 vorzugt. Ang. u. P. 93 an die Ggſf. B5043 Ig. Ehepaar ſucht leeres Zimmer evtl. Manſarde mit Kochgelegh. Poſtangeſt. Angeb. u. A E 33 an die Geſchſt. 15597 Wir bitten unsere Anzeigẽn“ besteller Neu · und Abbestellun- gen möglichst nur schriftlich, ni durch Fernsprecher aufgeben ⸗ 15 wollen, damit Irrtümer/ für wir keine Verantwortung üb nehmen, vermieden Gieschäftsstelle der Nenen fMannbelmer ae