nnr Donnerskag, 10. November Neue Vezugs preiſe: In M et durch di annheim u. Um i pe denenn gern aeeſeen e deſedeauee a I2m Mannheim. Erſcheint wö Jernſprecher 24944, 24018 24951 24452.2405 eflagen: FDort und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Srauerzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Abend⸗Ausgabe Mannhoimer Seitun 0 0 iftezan oſtſcheckkonto 17590 Karl Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ Seemamgae 86.2. Haupt⸗Nebenſtelle. H1.40 g 5 1 in erantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Aageſe eree 10 20 d Mer ſaſae Waldhofſtr.6, 2 walt, Streils, Vernenſdteenen uſw. berechtigen zu keinen 0 eneralanzeiger serfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Valdwin über Englands Außenpolitil Rede des Miniſterpräſidenten in der Londoner Guilöhall Valoͤwin lobt Streſemann §Lon altabrtgn nor.(Von unſerem Londoner Vertreter.) 75 iniſterpräſ uildhall⸗Bankett, auf dem nach alter Sitte ondo elen aeer den verſammelten Stadtvätern von beſtern na de ericht über die politiſche Lage abſtattet, fand 5 London ſeatt ezlichen Einholung des neuen Lordmayors 0 ugsvoll— Aber dieſe Rede war diesmal nicht ganz en beendeten gehalten wie im Vorjahr, wo Baldwin auf die deutſch treik und die erfolgte Reichskonferenz ſowie eſſeren Zuku hefranzöſiſche Annäherung als Zeichen einer Ton einer uft hinweiſen konnte. Immerhin darf man den dieſi 0 ezeinttiſchen Ueberſicht als gemäßigt opti⸗ demterminiſterg an. Lauten Beifall löſte der Tribut des mann und 6 für die politiſchen Leiſtungen Dr. Streſe⸗ Vortſchritte 95 riands aus. Wenn die Sache des Friedens Gößten Schwiericht habe, ſo verdienten diejenigen, die die 5 z 2— erigkeiten gehabt hatten, den größten Ruhm. rankreich deshalb die weitſchauenden Führer in er deutſch⸗fra Deutſchland, die durch die Exmöglichung Eun der gan nzöſtſchen Annäherung nicht nur Europa, ſon⸗ urop 80 50 Welt einen Dienſt erwieſen hatten. Ganz von dem ſich ob man zum zweiten Male Staatsmänner bben werde. Streſemanns und der Menſchlichkeit Briands Palkan, in Mitte ſei zu hoffen, daß ihr Beiſpiel auf dem 55 9 ſo 98 und Oſteuropa Nachahmung finde.„Wo Terlſchritte vorgezeichnet iſt, kann ich nicht glauben, daß Teil ſeiner nmöglich ſind,“ faßte Baldwin den europäiſchen n größteendalltiſchen Rede zuſammen. ſommtu Eindruck hat ſowohl in der geſtrigen Ver⸗ ins über a auch heute in der Preſſe die Erklärung Bald⸗ gemacht.— Beziehungen Euglauds zu Rußland Eledensangenie Worte werden vielfach als ein vorſichtiges n Aut an Moskau aufgefaßt. Eine ſolche Haltung Der neue Reparationsausſchuß deſtern 195 10. Nor.(Von unſerem Berliner Bürb.) Der betebene ins durch ein amtliches Kommuniaus bekannt unparationspoliuuß des Kabinetts, von der Bildung eines dens. wird 000 iſchen Ausſchuſſes im Rahmen des Miniſteri⸗ 8 Reichsfinan die igen maßgeblichen Stellen als ein Erfolg tion vornherein aminiſters bewertet. Er hatte ſich bekanntlich nun agenten gegen die Einſetzung eines beſonderen Repara⸗ 17 ie die ihe Immerhin wird, was angeſtrebt wird, ſalle das erreicht: d. liegen, angeſtrebt werden muß, ja wohl ſin 5 und die Fragen, die in den Reparationsbereich alſo werden* dem Reparationsagenten zu verhandeln 850 immer 4 r dieſen Ausſchuß gebracht werden, werden kerinenden M engen Einvernehmen zwiſchen den in Betracht dem iſterien, will ſagen, dem Reichsfinanzmini⸗ ei Rei iſteri Reposaußenmint eichswirtſchaftsminiſterium. und dem ch8 ſterium behandelt werden. Daß der küöltverlaadbin menier dabei den Vorſitz führt, iſt nmal 85 Das Miniſterium der Finanzen iſt nun Fan nimmt 1 0 eparationsangelegenbeiten federführend. welen 781 daß die Miniſter ſelber ſich nur bei wichtigen ban den. ei Sitzungen des neuen Ausſchuſſes beteiligen udlun beträchtlichen Fragen werden die Ver⸗ bümiltertaldirert den Staatsſekretären oder auch von den mile wren geführt werden. In ſolchen Fällen eheriſterium die beraldirektor Dorn aus dem Reichsfinanz⸗ zn von Fall Leitung übernehmen. Schließlich wird das zu auvtet, der Fall zu entſcheiden ſein. Hier und da wird beſt ll edanke, einen eigenen Reparationskommiſſar das da endgültig fallen gelaſſen. Von anderer rs ſei eſtritten. Der Plan der Einſetzung eines Der S noch nicht völlig aufgegeben. e 8 Gutunft bnt dürfte belanglos ſein, das wichtigſte iſt, daß etracht korbet allen Fragen der Reparationsvolitik die in wublung mitnzenden gleſorts des Keichskabinetts in eraſter Jedelige Arz 0 ſtehen, und daß vor allem das Aus⸗ Dierzeit Einfrvas dieſe Dinge ja vor allem auszubaden hat, Pri iſt d auf die Verhandlungen zu nehmen vermag. Arinio iſt zauchtiate, weil es das grundſätzlichſte it. Das usgeſtaltun mit feſtgelegt, Aenderungen in der praktiſchen g ſind jederzeit möglich. 8 Dr. Luther in Danzig „ m ber Nat enudmo ſprach in Danzig in einer Verſammlung des dr. Luth eralen Partei der frühere deutſche Reichskanz⸗ deutdeſamten 50 r. Er appellierte an das nationale Gewiſſen ſchetſche olk 1 dben Volkes und betonte. man müſſe das ce Auseinande ein Ganzes anſehen. bei allen innervpoliti⸗ audt don ſeinemerſetzungen müſſe es eine Grenze geben, da —— en volitiſchen Gegner ſage: Der Mann iſt ja Poben Beziehn Dr. Luther ſprach auch über die deutſch⸗vol⸗ zu en volle Sicggen und erklärte. der Locarnovertrag gebe Abſenem Keilſee de Es ſei zu hoffen, daß man jetzt auch chluß ſei all chepolnitehen Handelsvertrag komme. Deſſen erdinas wegen der landwirtſchaftlichen Verhält⸗ Handwerkergilden der Stadt teilnahmen. 1 5 iſt in politiſchen Kreiſen ſchon ſeit einigen Wochen bemerkbar geweſen und gelegentlich der Zuſage Rußlands, Delegierte zur Abrüſtungskonferenz nach Genf zu entſenden, hat es be⸗ reits in der Preſſe Erörterungen darüber gegeben, ob die eng⸗ liſchen Delegierten mit den Ruſſen zuſammenarbeiten könnten, ohne daß in der einen oder anderen Form die diplomatiſchen Beziehungen wieder angeknüpft würden. In dieſem Sinne iſt auch die Erklärung Baldwins gehalten. England habe den Streit mit Rußland nicht geſucht und ſeine Beendigung hänge nicht von England ab.„Wir haben mit den inneren An⸗ gelegenheiten Rußlands nichts zu ſchaffen, fuhr Baldwin weiter fort. Ihre Regierungsform iſt nicht unſere Sache. So⸗ bald die Ruſſen bereit ſind, die üblichen Regeln internationaler Beziehungen einzuhalten, ſich jeder Einmiſchung in unſere innere Angelegenheiten zu enthalten und ihre Politik der Intrigen und Feindſeligkeit aufgeben, ſo werden ſie uns bereit finden, ihnen entgegenzukommen, im Geiſte des guten Willens, von dem unſere geſamte Außenpolitik getragen wird.“ Ob dieſe Ausführungen bereits, wie einige Morgen⸗ blätter annehmen, eine freundlich nach Moskau ausgeſtreckte Bruderhand bedeuten, hängt vorerſt zum großen Teil von dem Verhalten der Ruſſen ſelbſt ab. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede verzeichnete der Premierminiſter den günſtigen Stand der Beſprechungen mit dem ägyptiſchen Miniſterpräſi⸗ denten. Man könne auf eine baldige Neuregelung der Be⸗ ziehungen zu Aegypten hoffen, durch die England gleich⸗ zeitig die Verteidigung ſeiner lebenswichtigen Intereſſen und die Erfüllung ſeiner internationalen Verpflichtungen ſichern könne. Nach einem Appell an das indiſche Volk, an den eben eingeleiteten weittragenden Ausblick auf die Entwick⸗ lung der engliſchen Wirtſchaft. Dem abendlichen Bankett ging wie üblich ein großer hiſtoriſcher Feſtzug durch die Straßen der City voraus, an dem Ehrenkompagnien von Militär und Polizei ſowie zahlreiche niſſe außerordentlich ſchwierig. Dr. Luther ſchloß mit dem Gelöbnis, daß die deutſchen Brüder und Schweſtern im Reich Danzig, das eine deutſche Stadt ſei, nie vergeſſen würden und daß man daran denken werde, daß es neben der Wacht am Rhein eine Wacht an der Weichſel gebe. Die polniſche Preſſe zu den neuen Wirtſchafts⸗ verhandlungen Während die Warſchauer Preſſe mit Ausnahme der rechts⸗ radikalen„Gazeta Poranna“ im allgemeinen ihre Genag⸗ tuung über die Wiederaufnahme der deutſch⸗polniſchen Han⸗ delsvertragsverhandlungen äußert, ſcheint die Stimmung in den Provinzen den Verhandlungen nicht ſehr günſtig zu ſein. Schon vor einigen Tagen brachte der„Kurjer Poranny“ einen Artikel des bekannten rechts ſtehenden polniſchen Politikers Senatsmarſchall Trampezinſki, in dem dieſer die polniſche Re⸗ gierung warnte, in den Verhandlungen Entgegenkommen zu zeigen; Polen könne abwarten. Das Krakauer Senſations⸗ blatt, der„Jluſtrowany Kurjer Codzienny“, bringt jetzt einen längeren Artikel, in dem behauptet wird, daß die Ausſichten auf eine deutſch⸗polniſche wirtſchaftliche Verſtändigung ſehr peſſimiſtiſch zu beurteilen ſeien. Die Aufnahme der Verhand⸗ lungen von deutſcher Seite ſei nur ein politiſcher Schachzug. In Wirklichkeit denke das Kabinett Streſemann nicht an Ver⸗ handlungen mit Polen. In wirtſchaftlich orientierten Kreiſen heurteilt man dagegen die Verhandlungen außerordentlich günſtig. In Warſchauer Finanzkreiſen werden ſchon jetzt Vorbereitungen für die Anbahnung eines ſtärkeren Warenaustauſches mit Deutſchland getroffen. Polniſcher Wahlterror in Danzig Die polniſchen Behörden, die in Danzig ihren Sitz haben, ſcheinen in unerlaubter Weiſe einen Druck auf ihre Ange⸗ ſtellten hinſichtlich der Wahl ausüben zu wollen. Tatſache iſt, daß das polniſche Wahlkomitee an die Angeſtellten dieſer Be⸗ hörden ein Schreiben hat herausgehen laſſen, in dem die Be⸗ treffenden zur Wahlarbeit aufgefordert werden und in dem die bemerkenswerte Drohung enthalten iſt:„Nur wichtige Gründe können ein Fernſtehen begründen. Eine Fernhaltung von der Wahlarbeit werden wir uns zu merken wiſſen.“ Daß die Polen in ihrem eigenen Lande mit derartigen Druckmitteln arbeiten, iſt bekannt. Daß aber auch die kleine polniſche Minderheit in Danzig zu ſolchen Mitteln greift, be⸗ weiſt, wie man auf polniſcher Seite den Ausgang der Wahl befürchtet. Veginn des Manoilesen Prozeſſes Heute Donnerstag begann in Bukareſt der Prozeß gegen den früheren Staatsſekretär Manbilescu. Die Polizei hat umfaſſende Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit und Ordnung aufrecht zu erhalten. Zu der Verhandlung ſind etwa 60 Preſſevertreter zugelaſſen worden, doch verlautet, daß der größte Teil der Verhandlungen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfinden wird. Bisher haben ſich bereits 102 Entlaſtungszeugen gemeldet. [kaniſchen Partei. Faſt alle Mitglieder dieſer Richtung Preis 10 Nlennig 1927— Rr. 521 nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlun je einſp⸗ Koleneele fle 5 Anzeigen 940.N. Netlamen —4.⸗Yi. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für der für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fem— 50 Glwähn. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Muſtafa Kemals Dauerrede Abrechnung mit den Gegnern— Trennung des Islams vom Staate“) Von Dr. Artaſches Abeghian Konſtantinopeler Zeitungen bringen fetzt ausführliche Berichte über die berühmte Dauerrede Muſtafa Kemals, die er in Angora anläßlich der Eröffnung des Parteitages von „Khalki“(d. h. Volkspartei) gehalten, und die nicht weniger als 36 Stunden gedauert hat. Schon lange vorher ſprach man von der Vorbereitung dieſer Rede. Auch die Parter⸗ tagung war anfänglich im Sommer angeſetzt. Erſt ſpäter wurde der Beſchluß gefaßt, ſie bis Oktober zu verſchieben. Man wollte nämlich auch den inzwiſchen neugewählten Abge⸗ ordneten der Nationalverſammlung die Möglichkeit geben, ſich am Parteitage zu beteiligen. Es wäre übrigens grundfalſch, in der heutigen Türkei von parlamentariſchen Wahlen zu ſprechen, wenn auch ihre Staatsform„Demokratiſche Regublik, iſt. Denn Wahlen jeder Art, ob ſie parlamentariſche ſind oder nicht, ſetzten einmal die Exiſtenzmöglichkeit verſchiedener Gruppierungen, zum zweiten aber eine freie Meinungs⸗ und Willensäußerung voraus, Daß nun das heute in der Türken herrſchende Regime weder das eine noch das andere zuläßt, beweiſt die jüngſte Vergangenheit und die heutige Wirklichkeit in der Türkei, aber auch die letzte Anſprache Kemals und nicht zuletzt das Faktum, daß alle 316 Abgeordneten ohne eine einzige Ausnahme ſeine perſönliche Kandidaten ſind, von ihm ſelbſt genannt und auch auf ſeinen ausgeſprochenen Wunſch hin gewählt. Außer der kemaliſtiſchen Partei war ja keine andere, nicht einmal ein Grüppchen an den Wahlen beteiligt, weil ſie eben keine Exiſtenzmöglichkeit, geſchweige denn eine der freien Willensäußerung hatten. Daß ſie aber da ſind und keineswegs aus türkiſchen Leben entſchwunden ſind, beweiſt allein die Tatfache, daß auch Kemal einen erhebichen Teil ſeiner öbtägigen Rede ihnen gewidmet hat. Die Oppoſition, die erſt vor zwei Jahren im türkiſchen Parlament ſtark vertreten war, die aber heute nur illegal exiſtieren muß, iſt innerlich nicht einheitlich. Was aber ſie alle miteinander verbindet, iſt der gemeinſame Haß gegen den heutigen Herrſcher und ſeine Gruppe. Die ver⸗ hältnismäßig ſtärkere und einflußreichere Gruppierung unter den Oppoſitionellen iſt die der ſog. Progreſſivrepubli⸗ waren urſprünglich Anhänger der Khalki⸗Partei; erſt ſpäter ſchieden ſie von ihr aus. Auch deren meiſten Führer: Reuf Be Bey, Karabekir, Ali Fuad, Refet Paſchas und andere ſind frühere Mitarbeiter Kemals und haben ſich ebenfalls wäh⸗ rend der anatoliſchen Bewegung mit vielen ausgezeichnet. Die Feindſchaft zwiſchen ihnen entwickelte ſich jedoch ſoweit, daß einige von führenden Progreſſiſten 1926 einen Galgentod fanden. Der türkiſche Diktator nimmt nun in Angora die Gelegenheit, wieder einmal mit dieſen ſeinen heutigen Geg⸗ nern, die alſo geſtern ſeine Herzensfreunde waren, abzurech⸗ nen, indem er ſeine heftigſte Angriffe ganz beſonders gegen den früheren Miniſterpräſidenten Reuf Bey und den bekann⸗ ten General Refet Paſcha richtet. Ferner ſind— in noch höherem Maße— die Jung⸗ Türken bitterſte Feinde des heutigen Regimes, wenn auch ihre Partei, ebenſo wie die der Progreſſiſten und die anderen, formell aufgelöſt iſt und rückſichtslos verfolgt wird; man kann jedoch von ihr, die ja erſt von 10 Jahren das Schickſal der Türkei in ihrer Hand hatte, nicht ſagen können, daß ſie end⸗ gültig ausgerottet ſei. Im Gegenteil. Entgegen den drako⸗ niſchen Maßnahmen Kemals, entgegen allen ſeinen Neu⸗ einführungen, die das Ziel verfolgen, von Grund auf mit der Vergangenheit zu brechen, bleibt dennoch die überwiegende Mehrheit türkiſcher Kreiſe ihrer Geſinnung nach jungtürkiſch. Sie alle ſind heute zwar mundtot gemacht worden, ihre Denkart und Geſinnungsarbeit dauert jedoch fort. Dasſelbe gilt für die anderen Richtungen innerhalb der türkiſchen Geſellſchaft, unter denen vor allem die Anhänger der alten liberalen Itilaf⸗Partei zu nennen iſt. Konſtantinopel war und iſt auch das Zentrum antikemaliſtiſcher Richtungen. Hier⸗ durch iſt es auch zu erklären, daß der Diktator erſt vor kurzem, alſo im 8. Jahre ſeiner unumſchränkten Herrſchaft, die alte Hauptſtadt des Osmanenreiches wieder aufſuchte. Auch ließ ſich erſt vor kurzem das Weſen der Gegnerſchaft zwiſchen den beiden Hauptrichtungen alſo formulieren: Angora oder Konſtantinopel? Muſtafa Kemals Wahl war ſchon vor Jahren auf Angora gefallen. Seine Gegner aber blieben oͤer alten Reſidenz am Bosporus treu; ſie war und iſt auch heute für ſie alle ein Stichwort, ein Symbol, ja, ein ganzes Programm. Kemal hat alſo Recht, von ſeinem Standpunkte aus, wenn er ſeine Gegner ohne Unterſchied von Schattierungen als An⸗ hänger des alten Regimes, des Sultanats und des Kalifats, kurz, der Reſtauration. bezeichnet. Eine Frage für ſich iſt es ſchon, ob die volle Wahrheit an Kemals oder an ſeiner Gegner⸗ ſeite ſteht. Denn wenn auch einerſeits die Antikemaliſten Recht behalten, indem ſie nämlich behaupten, daß das heutige Regime ſich mit nichten von denjenigen der monarchiſtiſchen unter⸗ ſcheide, daß im Gegenteil ihr Gegner nur dem Namen nach ein Präſident, in Wirklichkeit aber ein ungekrönter abſoluter Monarch ſei, ſo entſpricht es andererſeits die Behauptung der Wahrheit, daß dieſe Monarchie oder Diktatur— oder wie ſie heißen mag— eine mehr zeitgemäße iſt, als das Sultanat, etwa ein aufgeklärter Abſolutismus, der das rückſtändige Land und Volk mit— wenn auch oft radikalſten und brutalſten— Mitteln zum Fortſchritt hintreibt. In dieſem Sinne iſt es wenig⸗ *) Vergleiche dazu die neueſte Aufnahme Kemals e dieſer Ausgabe. 175 eeee 1 * 10 16 755 0 1 7 1 11 2. Seite. Nr. 521 ſtens teilweiſe richtig, wenn man Kemal mit Peter dem Großen vergleicht. Eine andere Frage iſt es ſchon, daß die Gewaltreformen des ruſſiſchen aufgeklärten Monarchen noch heute, 200 Jahre nach ſeinem Tode, am lebendigen Körper des ruſſiſchen Volkes ſo ſchonungslos rächen. Der Bolſchewismus 2. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) adnes Siondnun § London, 10. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Dieſer Tage wird ein Buch des Parker Gilbert naheſtehenden — und die ſogenannte Euraſiſteſche Geſinnungsweiſe im entgegen⸗ engliſchen Publiziſten Poliakow(Augur) erſcheinen, das als geſetzten Teile der heutigen ruſſiſchen Intelligenz ſind ja nicht zuletzt als Felgen der 200jährigen ruſſiſchen Geſchichte zu betrachten. Bekaunt ſind ſchon all die Reformen, die Muſtafa Kemal in den letzten—3 Jahren eingeführt oder vielmehr dekretiert hat: Abſchaffung des Feſes und des Schleiers, Abſchaffung des religiöſen Geſetzes oder des Scherits. Einführung des ſchwei⸗ zeriſchen Geſetzbuches, weltliche Schulen uſw. Ihnen allen waren bekanntlich zuerſt die Trennung des Kalifats vom Sultanat(November 1923), dann die Abſchaffung der beiden Inſtitute(März 1924) und die Proklamierung der republi⸗ kaniſchen Staatsform mit Kemal an der Spitze, wohl lebens⸗ länglich vorangegangen. Nun ergänzt der türkiſche Daktator ſeine bishberigen Neuerungen mit einer anderen, ſchwerwiegen⸗ den und grundſätzlichen. Er ſaat nämlich in ſeiner Rede die völlige Trennung des Iſlams vom Staate an. Denn die kemaliſtiſch⸗republikaniſche Verfaſſung des türkiſchen Staates anerkennt noch bis heute den Iſlam als die Staats⸗ religion. Artikel 2 ſagt ausdrücklich:„Die Staatsreligton der Türkei iſt der Iſlam“. Mit ihm im Zuſammenhana ſteht auch der Artikel 20 derſelben Verfaſſung, wo nämlich die Befol⸗ gung der Schrie(des religiöſen Geſetzes) verlangt wird. Nun hat Kemal auch dieſem Ueberbleihſel der Vergangenheit den ſchärfſten Kampf angeſagt; er hat vielmehr einfach verordnet, daß die erwähnten Artikel aus der Verfaſſung„entſchwänden“. Es liegt alſo nicht außerhalb der Wahrſcheinlichkeit die Mel⸗ dung Reuters, kraft deren Kemal in Beantwortung einer Be⸗ merkung. die ihm in einer Sitzung der Reaierung gemacht worden ſei, ſeine Politik widerſpreche dem Koran, ſolle er die mohammedaniſche Heilige Schrift, auf die Erde hingeworfen und hinzugefügt haben: ö zweiter Teil des vorangegangenen Buches„Deutſchland in Europa“ anzuſehen iſt und den Titel„Der Friede in Europa“ trägt. Augur beſchäftigt ſich faſt ausſchließlich mit der Frage einer Wiederherſtellung der Entente cordiale zwiſchen England und Frankreich und definiert das franzöſiſch⸗ engliſche Verhältnis mit den Worten:„Die Geſchichte wird niemals ein Dokument beſitzen, das wir als engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Vertrag anſprechen könnten. Die Entente iſt kein Ver⸗ trag, ſondern eine Entdeckung der Tatſache, daß die beiden Nationen trotz aller Differenzen einen wechſelſeitigen Vorteil haben, miteinander in Fühlung zu treten und ſich zum Schutz ihrer europäiſchen und kolonialen Intereſſen zuſammen zu ſchließen.“ Augur empfiehlt auf Grund dieſer Definition den Plan einer ſolchen Entente, als deren Vorausſetzung er die Verträge von Locarno betrachtet, jedoch ohne irgend⸗ welche Abänderungen des europäiſchen Gebietsſtatuts. Aus der deutſchen Diplomatie Berlin, 10. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Meldung des„B..“ aus Bukareſt ſoll der dortige Geſandte Mucius nach dem Haag verſetzt werden. Der neue deutſche Geſandte indes ſoll nicht ſofort ernannt werden, „Man darf nicht dem Fortſchritt auf ſeit einiger Zeit bekannt. dem Wege ſtehen, indem man Geſetze, die für vergangene Ge⸗ er auf eine ſondern zunächſt werde die ſchon angekündigte deutſche Dele⸗ gation nach Bukareſt kommen, um ein grundſätzliches Ueber⸗ einkommen über die rumäniſch⸗deutſchen Streitfragen zu tref⸗ fen. Erſt nach Beendigung dieſer Verhandlungen würde der neue deutſche Geſandte ernannt werden. Ob die Meldung in dieſer Form zutrifft, ſoll von uns noch nachgeprüft werden. Daß Herr v. Mucius Bukareſt demnächſt verlaſſen ſollte, war in unterrichteten Kreiſen ſchon Vielfach glaubte man indes, daß weitere Verwendung im diplomatiſchen Dienſt nerationen verfaßt worden ſind, hefolgt.“ Ferner hat Kemal verzichten würde.— Der bis vor kurzem in Memel als Ge⸗ ausgeführt:„Die Türkei hat bis jetzt für das Kalifat viel neralkonſul tätig geweſene Geh. Legationsrat Mudra, der Blut vergoſſen. Die neue Türkei aber iſt entſchloſſen, für ſich von dort ſo unerfreulich verſcheucht worden iſt, ſoll nach einer ſelbſt und für das eigene Wohl zu ſorgen. Sie kann anderen Meldung desſelben Blattes als deutſcher Geſandter ite anderen mehr auch das gerinaſte Opfer bringen.“ Im we hehauptet er, er habe ſeiner-eit den Vorſchlag ſeiner heutigen Gegner, er möge ſelbſt das Kalifat übernehmen. mit folgenden Worten abgewieſen:„Effendis! Feinde des Iflams und der Türkei ſind es alle, die die Mohammedaner mit n Traume des Iſlams weiter betrügen wollen. Es iſt Unwi heit, ſolche Träume weiter zu träumen.“ Die Geſchichte wird ſchon ihr Urteil fällen über Kemal und ſeine Tat. Für die Gegenwart kann man ſagen, daß er im Bewußtſein des arößeren Teiles ſeines Volkes der Mann iſt. der die Geſchichte die eigenartige Entwicklung ſeines Volkes bewältigt, der ferner nicht nur das äußere Leben mit einem Schlage ändern will, ſondern auch den naiven Glauben hegt, in der ſelben Weiſe und auf kürzeſtem Wege deſſen Seele und deſſen inneres Weſen von Grund auf ändern zu können. Kemal ſollte einmal Harun al Raſchid werden, um die wahre Geſin⸗ nung, Anſichten und Abſichten der Bevölkerung kennen zu lernen, die heute in ſeiner Hand nichts mehr als ein Gegen⸗ ſtand von allerlei Experimenten iſt. Das Sowjetregime über die Oppoſition Die offizielle Telegraphenagentur der Sowjet⸗Union ver⸗ breitet folgenden Bericht: Aus allen Städten der Sowjet⸗Union laufen Meldungen über die aus Anlaß der Zehnfahresfeier der Oktoberrevo⸗ lution abgehaltenen Kundgebungen ein. Die Berichte heben die muſterhafte Ordnung bei dieſen Kundgebungen hervor, ſowie die vollkommene Einmütigkeit der Arbeiter und Bauern der Sowjet⸗Union. In einer Reihe von Städten fand die Er⸗ öffnung oder Grundſteinlegung neuer Fabriken und kultureller Anſtitute ſtatt, darunter in Kitſchkaſe⸗Ukraine die Grundſtein⸗ legung der Dnjepex⸗Waſſerkraftwerke. des mächtigſten Elek⸗ trizitätswerkes der Sowjet⸗Union. In Moskau fanden Verſuche einiger Führer der Oppo⸗ ſition ſtatt, die Aufmerkſamkeit der Demonſtranten durch ihre ausgehängten Bilder und entſprechende Aufrufe auf ſich zu lenken. Es iſt jedoch kein einziger Fall zu verzeichnen, wo das Erſcheinen Oppoſitioneller beifällig aufgenommen worden wäre. Die Demonſtranten empfingen ſie vielmehr mit Ge⸗ lächter, gellenden Pfiffen und Niederrufen. Unter den Rufen „Nieder mit den Verrätern“ und allgemeinem Gelächter mußten die Trotzkiiſten ſich verbergen. Ein Verſuch Trotzkis, am weißruſſiſchen Bahnhof eine Rede zu halten, erregte einen Proteſtſturm vorbeikommender Demon⸗ ſtrantenzüge und Trotzki mußte ſich, ohne auch nur einen Satz hervorbringen zu können, ſofort entfernen. Ebenſo mißlang ein Verſuch von Oppoſitſonsführern, demonſtratiy hervor⸗ zutreten, in Leningrad, wo die Demonſtranten mit Rufen, Pfiffen und Gelächter die dort erſchienenen Oppoſitionsführer Sinowje w, Radek und Jewdokinow zwangen, ſich zu entfernen. Redensarten Von Konrad Winterer In wiſſenſchaftlichen, wie in volkstümlich gehaltenen Werken iſt ein großer Teil unſerer Sprichwörter und ſprich⸗ wörtlichen Redensarten geſammelt und mehr oder minder treffend erklärt. Manche dieſer„Erklärungen“ können wir heute nicht mehr als berechtigt und begründet gelten laſſen. Gar zu oft iſt die Erklärung zu weit hergeholt—„an den Haaren beigezogen“, wie das Volk gleichnisweiſe ſagt— und es ſind näher liegende unbeachtet geblieben und überſehen worden. Bet einer Reihe von Redensarten gelang es wohl über⸗ haupt nicht, einigermaßen plauſible Herkommensnachweiſe aufzufinden; und wieder andere ſind— wie wir heute be⸗ ſtimmt wiſſen— unbeſtritten falſch erklärt, ſodaß neue Er⸗ klärungsverſuche ſicherlich ſehr berechtigt ſind. Die Redensart:„einem einen Kohl vormachen“ hat z. B. nichts mit unſerm Worte„Kohl“(Kraut) zu tun— ich glaube vielmehr, daß das hebräiſche Kol ⸗ Stimme obiger Redensart zugrunde liegt: Stimme machen= Worte machen, pviele Worte(für eine ſchlechte oder unwahre Sache) machen, einen(durch großen Wortaufwand) von etwas Falſchem zu überzeugen ſuchen, ihn bemogeln wollen: ihn eben„verkohlen“] Von dieſem„Kohl vormachen“ hat dann vielleicht die Studentenſprache„verkohlen“ gemacht und heute ſind Wort und Begriff Allgemeingut. ain d Oder ſollte verkohlen ſich an„Kohle“ anlehnen? Etwa: einen anlügen, daß er ſchwarz wird?(Daß das Volk übrigens wirklich an Kohle denkt, erſieht man aus der modernen Analogiebildung: einen verkohlen!). Man ſieht, es bieten ſich oft mehrere Möglichkeiten der Erklärung, und es muß die ge⸗ lehrte Forſchung ſolche Vermutungen erſt genau unterſuchen, ehe wir ſie als geſicherten Beſitz in Anſpruch nehmen dürfen. Eine weitere Redensart, die wohl einen fremdländiſchen Urſprung hat, iſt der Ausdruck:„CEinen in die Pfanne hauen“, mit der Bedeutung: ihn gründlich lauch im Wort⸗ befehe beſtiegen. Ich behaupte nun, daß das Wort„Pfanne“ ſteſer Redensart identiſch iſt mit dem ſchwediſchen panna— Kopf. Alſo: einem auf den Kopf ſchlagen(nämlich daß er genug hat!). Und wie dieſes ſck ediſche Wort zu uns gekommen ſein könnte? Nun, durch ſchwediſche Soldaten, in den verſchiedenen Schwedenkriegen, z. B. anno 1633(Konſtanz). ren nach Chile gehen. Abneigung vor dem Sparkommiſſar Berlin, 10 Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Vom amtlichn Telegraphenbüro und beſonders heftig und aufgeregt von der Preſſeſtelle des Berliner Magiſtrats wird die Mel⸗ dung dementiert, daß man daran denken könnte, einen Spar⸗ kommiſſar zu ernennen, der über eine ſorgſamere Geſtal⸗ tung der kommunalen Ausgaben wachen müßte. Beſonders heftig wird der„Vorwärts“, dem es geradezu ein Ver⸗ brechen ſcheint, daß man ſich mit dem Gedanken erdreiſte, auch den unter ſozialdemokratiſcher Führung und auch auf ſozialdemokratiſches Drängen munter darauf loswirtſchaf⸗ tenden Kommunen ein wenig auf die Finger zu ſehen. Wir haben aber dieſer Tage ſchon mitgeteilt, daß die Tätigkeit des Reichsſparkommiſſars ſich auch auf die Länder auszudehnen beginne, daß vielfach aus den Ländern ſelbſt der Wunſch an den Reichsſparkommiſſar herangetreten iſt, ſeine Erfahrungen ihnen dienſtbar zu machen. Wie das„B..“ berichtet, hat der Reichsſparkommiſſar den früheren ſächſiſchen Miniſterial⸗ direktor Schmidt berufen, um die Erfahrungen einheitlich zu bearbeiten, die bei den Prüfungen von Erſparnismöglich⸗ keiten in verſchiedenen Ländern gemacht worden ſind. Ohnehin arbeitet der ſächſiſche Sparkommiſſar mit dem Reichsſpar⸗ kommiſſar in ſtändigem Austauſch zuſammen. Das alles geſchieht freiwillig aus der Erkenntnis heraus, daß das koſtſpielige Beſtehen der verſchiedenen Inſtanzen, die im Grunde alle die gleiche Materie bearbeiten, verhindert werden muß. Es liegt kein Anlaß vor, daß die Stadt Berlin ſich in ihrer Ehre gekränkt fühlt. Material über die Tätigkeit der Kommiſſare wird, wie die Dinge liegen, der Reichs⸗ kommiſſar ſchon ſammeln müſſen. Wie ſich das nachher in der Praxis auswirkt, wird im weſentlichen davon abhängen, ob und wie die Städte, allen voran Berlin, die Zeichen der Zeit verſtehen werden. Die Parteiberatungen in Verlin Berlin, 10. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Sitzung des Interfraktionellen Ausſchuſſes der Regierungs⸗ parteien, die urſprünglich für heute in Ausſicht genommen war, iſt auf morgen verſchoben worden. Man will offen⸗ bar erſt dem Zentrum Gelegenheit geben, zu der Beſoldungs⸗ frage Stellung zu nehmen. Die von uns bereits angekün⸗ digte Konferenz von Vertretern der Zentrumsfraktion des Reichs⸗ und Landtags, ſowie des Parteiausſchuſſes findet heute nachmittag 5 Uhr ſtatt. Deren Verlauf wird von weſentlichem Einfluß auf die weitere Behandlung der Beſoldungsvorlage ſein. Inzwiſchen hat ſich ein engerer Ausſchuß aus den Be⸗ amtenvertretern der Regierungsparteien gebildet, der ſeiner⸗ ſeits damit beſchäftigt iſt, für die morgige interfraktionelle Beſprechung Vorſchläge auszuarbeiten. Der Reichskanzler hat um die Mittagszeit die Führer der Regierungsparteien im Beiſein des Reichsinnenminiſters v. Keudell empfangen. Und in der Tat heißt es 1687 in einem Liede von der Schlacht bei Patras von dem Türken: Alſo er zweimal ſturmet an, Uns in die Pfanne zu hauen. Als die ſchwediſchen Soldaten ſchon lange in Deutſchland waren und wohl ſchon etwas deutſch konnten, werden ſie noch lange einzelne ſchwediſche Worte gebraucht und z. B. für Kopf panne geſagt haben. Das Wort ging ins Deutſche über, wurde nicht mehr ſeinem urſprünglichen Begriff nach verſtanden und nach dem vieltauſendfachen Vorgang der Volksetymologie dann verdeutſcht und verdeutlicht. 5 Für eine ſichere Volksetymologie halte ich auch die fol⸗ gende Redensart:„er hat etwas läuten hören“. Bor⸗ chardt faßt die Redensart wörtlich auf und meint: er hat läuten hören, weiß aber nicht, wo die Glocken hängen. 45 Gemeint iſt doch wohl: er hat etwas gehört, aber unvoll⸗ ſtändig, mangelhaft, ohne Gewähr. Ich glaube nun, daß im Gegenſatz zu etwas, das man mit eigenen Ohren gehört hat etwas gemeint iſt, was man nur vom lunſichern!) Hörenſagen kennt, nur„von den Leutengehört“ hat! Dieſe zwang⸗ loſe Erklärung bewieſe, wenn ſie richtig iſt, daß eine Klang⸗ täuſchung, eine Vortäuſchung, eine akuſtiſche Volksetymologie vorläge: Leuten— läuten! Aus dem Gleichklang der beiden Worte erklärt ſich ſo leicht die heutige Faſſung der Redensart. Ganz gewiß hat die Volksetymologie, als ungeheuer ſprachbildende Kraft, wie bei einzelnen Redeusarten, ſo auch bei der Bildung von einzelnen Wörtern und ſtereotypen Aus⸗ drücken eine außerordentlich wichtige Rolle geſpielt. Sie iſt wirklich eine Hauptmacht im Werden und Vergehen der Wörter und Sprachen. So halte ich unſer Wort„Drückeberger“(„ſich bas ee für eine volksetymologiſche Bildung und lege ihm das lateiniſche tricor(atus sum) zutgrunde, das die Bedeutung hat: Winkelzüge machen, Ausflüchte ſuchen. Bei der Macht und der Ausbreitung der lateiniſchen Sprache als Kirchen⸗ und Gelehrtenſprache iſt es ſehr ver⸗ ſtändlich, wenn in ſolchen Kreiſen(römiſches Recht!) ſo ein Ausflüchte machender Menſch mit dem lateiniſchen(ſozuſagen) Fachausdruck bezeichnet wurde. Und bei Lucilius iſt trico einer, der beim Schuldenzahlen Ausflüchte macht, ein bös⸗ williger Zahler, und tricari„Ausflüchte ſuchen“ ſteht bei Cicero ad Att. XIV. 19. 4. Wenn die Lateinverſtehenden jemanden einen trico naun⸗ ten, ſo iſt es leicht verſtändlich, daß das Volk ihn mit deutſcher Endung einen Drücker oder Drückeberger hieß, weil unſer „drücken“ einen ähnlichen Begriffsinhalt hat. Uebrigens 7 e U — Donnerstag, den 10. November 1927 5 Die Wlen Parſſer Jalſcheraftare rtreter yParis, 10. Nopbr.(Von unſerem Pariſer Ve Wiele Die Unterſuchungen in der Fälſcheraffäre des Bankiers Blumenſtein und ſeiner Komplizen der Bankien Topbini werden ſtreng geheim geführt. Der Ba Blumenſtein hatte eine große Anzahl von nicht g Titeln der öſterreichiſchen und ungariſchen Staatsſchul betrügeriſche Weiſe nach Frankreich gebracht. ſeitigung der Originalſtempel auf chemiſchem Wege w die Titel in der Weiſe geändert, daß eine Einlöſung in franken auf Grund der beſtehenden Finanzvertrage eſe DeutſchOeſterreich und Ungarn möglich war. Auf dieſe 8. konnten ungefähr 300 000 Goldfranken herausgeholt w Die heutige Morgenpreſſe veröffentlicht die Mitteilung, im Kaſſenſchrank Blumenſteins weitere Titel in Höhe 30 Millionen Franken gefunden worden ſind. aus⸗ Mit Entrüſtung weiſt das„Journal“ die in Berlin, men⸗ geſprochene Mutmaßung zurück, daß die Verhaftung Biefuhn ſteins durch Manöver franzöſiſcher Politiker herbeige die wurde. Das Blatt richtet an die Berliner Zeitungen ng⸗ dieſe Vermutung ausgeſprochen haben, die Auffordenſ Namen zu nennen. Immerhin kann man heute ſchon e Zweifel darüber ausſprechen, ob die ganze Unterſuche praktiſchen Ergebniſſen führen wird. Die Boulevardb bemühen ſich, der ganzen Affäre einen abenteuerlichen ſung ſtrich zu geben und laſſen durchblicken, daß die Beſtſeaug Blumenſteins nicht allzu hart ſein werde. Man munkel daß von der Verhaftung weiterer Komplizen. Der Umſtand, nach der Sohn des Bankiers Blumenſtein vor einigen Tagen gen, Wien flüchtete, erſchwert die poltzellichen Nachfarſchenſen die ſich beſonders auf Bordegux erſtrecken, wo Blumen 9 und Genoſſen zahlreiche Geſchäfte mit dem Verkauf der fälſchten Titel betrieben. 2323 Letzte Meldungen Urabſtimmung in der Berliner Metallinduſtrie iner — Berlin. 10. Nov. Die Vertrauensmänner der Berli n Metallformer haben eine Urabſtimmung über den Eintr den Streik beſchloſſen. Damit iſt der Lohnkonflikt in der un liner Metallinduſtrie außerordentlich verſchärft worden. ittel⸗ es iſt kaum zweifelhaft. daß die erforderliche Zweidrnth, mehrheit bei der Abſtimmuna in den Betrieben erreicht aben, Sollte die Urabſtimmuna am Freitag dieſes Ergebnis babe“ iſt mit dem Streikbeginn für Montag früh zu rechnen. Ein Zwiſchenfall an der Berliner Univerſität — Berlin, 10. Nopbr. Nach der„..“ ſoll ſich preußiſche Kultusminiſterium gegenwärtig mit einem ſchenfall befaſſen, in den der Rechtslehrer an der Proſeſſos Univerſität, Profeſſor v. Möller, verwickelt iſt. Pro auf⸗ von Möller ſoll in einer Vorleſung zu Semeſterbeginnſchalt grund der bekannten Erklärung der Deutſchen Studenen die gegen den Kultusminiſter letzteren gloſſiert haben durch ein Bemerkung, der Mann auf der anderen Seite ſei auc kiffe Halbgott. Profeſſor von Möller habe auch ſcharfe An gegen die Republik gerichtet und einige proteſtierende denten aus dem Saal gewieſen mit der Bemerkung, daß bei⸗ Studenten nicht das Recht hätten, der Vorleſung weiter zuwohnen. Ein Betrunkener erſchießt drei Perſonen ann — Tauroggen, 10. Nov. Unweit von hier hat ein 05 ſich namens Clenentevas 3 Perſonen erſchoſſen. Er befan, ſchei⸗ mit einigen Zechgenoſſen auf dem Nachhauſewege. An le⸗ nend infolge von Streitigkeiten zog der angetrunkene glei⸗ nentevas ſeinen Revolver und ſchoß auf ſeine beiden Veſſere ter, die dann davonliefen. Sodann griff er eine weneh⸗ Perſon an die des Weges kam, und tötete ſie durch wer⸗ rere Schüſſe. Die beiden erſten durch Revolperſchüſſe ins wundeten Perſonen wurden ſpäter aufgefunden un er Krankenhaus gebracht, wo ſie bald darauf ihren ſchwel Verwundungen erlagen. Maſſenverhaftungen in Südtirol —.Wien, 10. Nov. Die„Neue Freie Preſſe“ melde. Verhaftung von 24 jungen Männern in Tanferf es Südtirol, die beſchuldigt werden, am Jahrestag des daeins auf Rom Plakate mit dem Bildnis und Aufrufen Muſſ mit Oelfarbe überſtrichen zu haben. Schiffbruch an der Oſtſee gele I. Warſchan, 10. Nov.„Kurfer Poranny, meldet aucator⸗ an der Oſtſeeküſte ſei bei Heiſterneſt ein ſchwediſches ſegelſchiff im Sturm geſtrandet. Die Beſatzung habe tändin mend das Land erreichen können, das Schiff ſei vollſ zerſtört. 10. Berlin, 10. Nov.(Von unſerem Berliner laten Der Zuſtand des an Magengeſchwüren operierten Pra ſo ge⸗ Kaas hat ſich, wie die„Germania“ mitzuteilen weiß, tellung daß berechtigte Hoffnung auf ſeine Wiederherft beſteht. 0 d 7 1 vol FF. reſ auch glaube ich, daß das bekannte Wort„Trick“ GKunſtgriff) 9 daher ſtammt. tehung Gleichfalls lateiniſchen Urſprung, d. h. ihre Entſten e m aus der Gelehrtenſprache, halte ich bei der Redensart: e! eine(böſe) Sußpeeinbrocken“ für vorliegend. 9ß Und zwar ſtütze ich meine Annahme auf die Tatſache neß es im Lateiniſchen zwei Worte„jus“ gibt, deren dam zRecht, Gericht“, das andere„Brühe, Suppe“ bedeutet. ger Deutſchen haben wir ja auch viele ſolcher mehrden Wörter, wie: Schloß, Niete, Tor uſw. Wenn nun zwei Juriſten beiſammen waren und d zum andern ſagte, daß er einem Dritten eine ſchöne (ſus) eingebrockt habe, ſo meinte er natürlich in ee jus— Recht, Prozeß. Dieſe lateiniſche Reden gz hatte dann einen ſozuſagen euphemiſtiſchen Anſtrich. liegt Recht oder Suppe bedeutete(fürs Ohr beſonders), ſgelten hier derſelbe Vorgang vor, wie bei dem vorhin behand ſeſch „Leuten— läuten“, die auch beide fürs Ohr vollſtändig jus⸗ klingen. Schon Cicero machte übrigens mit den bei en, hei⸗ Worten einen Witz. Er ſprach in ſeiner advokatoriſchen pſche deutigkeit vom ſus Verrinum, das ſowohl das verrin 5. Recht bedeuten kann, als auch— Schweinsbrüh iben „Jemanden„im Stiche laſſen“ bedeutet: ihn ſurdt laſſen, verlaſſen, verderben laſſen, preisgeben. Vorchdem meint, die Redensart ſtamme vom Turniergebrauch, inaſſen der Beſiegte ſein Roß und ſeine Waffen dem Sieger mußte, wörtlich: im Stiche laſſen. ifen „So ſehr wird dieſe naheliegende Begründung begrgſche könnten, da wir ja vom Türnierweſen mancherlei ſprac Ueberbleibſel beſitzen(3. B. ſich entrüſten, in Harniſch brin M. uſw.), ſo muß doch eine andere Herkunft angenommen weriche Schon Fr. Kluge verweiſt in der„Zeitſchrift für deuim⸗ Wortforſchung“ auf die Biene, von der dieſes Bild hergachers men ſein könne. Und in der Tat, ein Beweis dafür iſt Lu eim. Schrift:„Auff des Bocks zu Leypzik Antwort“(1521) 127 Ausg. 7. 277. 5ff.):„die weil ich ſihe, das Du Deyne ſeele dim ſetzen wilt, und wieeinetzornige bien das Leben z Stich laſſen uſw.“— Dieſe Stelle beweiſt, daß manhat, Luthers Zeiten die Herkunft der Redensart noch gekannt nge oder vielmehr, daß es eigentlich noch gar keine ſtereo ſak⸗ Redensart war, indem man zum Verſtändnis noch den tiſchen Vorgang mit der Biene beifügen mußte. auf dieſe Subi nögt dem Hun“? Woher ſtammt wohl die Redensart:„er iſt gan eite Borchardt meint, die Redensart ſei wean nichts als eine Weiterbildung der andern: Vom Pferd edecken Golt U erden. 0 1 ätler n⸗ — ſchwin. er ein S 0 2rrreneere eeeee — — ſebildeted Donnerstag, den 10. November 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 521 Stäoͤtiſche Nachrichten erufskunduche Vorträge für Entlaßſchüler Fü 5 ſehr gut beſuchte vierte Abend war hauptſächlich den Fed dibeguien gewidmet. Direktor Kaſten nannte einlei⸗ 8 ierhergehörigen Berufswünſche von Oſtern d. Is. fehaniker 82 Autoſchloſſer, 22 Feinmechaniker und 79 Elektro⸗ r werden. Se ewand 5 D. raetz den Beruf des hrg ndt behandelte Major a. D Flugzeugführers. 9 dliger ging dabei von dem Wahlſpruch unſerer deutſchen du eee aspera ad astra“,„Durch Schweres hin⸗ — en Sternen aufwärts.“ Die Flugleiſtung ſtieg inner⸗ gelmaßige Jahren von 5 Minuten Luftaufenthalt bis zum Hauptſtadteen Flugverkehr zwiſchen unſeren europäiſchen ſungen ten. 5 Jahre nach dem Kriege durften wir noch leine flug.Flieger ausbilden. Erſt 1924 wurde die Deutſche Sport⸗ neue Fli b. H. mit privaten Mitteln gegründet, die eine lehrsflugegertugend heranbildet. Geſteuert wurden die Ver⸗ e Kri geuge anfangs faſt ausſchließlich von früheren deut⸗ im Arlecsviloten. Ihre Zahl iſt aber zu gering; auch ſind ihre Lerkehref überanſtrengten Nerven den Anforderungen eines Flieger sfliegers nicht mehr gewachſen. Deshalb werden junge Ungen in den Schulen in Berlin⸗Staaken, Stuttgart⸗Böb⸗ Stettiy agdeburg, Warnemünde, Hannover, Königsberg und zwiſche ausgebildet. Aufgenommen werden nur junge Leute de 170 19 und 24 Lebensjahren, die körperlich, geiſtig und bird dereren Werte nach geeignet ſind. Beſondere Sorgfalt hrer f r Erziehung zu einer Perſönlichkeit gewidmet, die ſich aupertr weren Verantwortung, das Leben von Fluggäſten Sculbilont erhalten zu haben, voll bewußt ſind. Auf höhere rungen ung wird weniger Wert gelegt. Nach den Erfah⸗ Eae Bor Fliegerſchulen eignen ſich auch geiſtig reg⸗ eg olksſchüler, denen aus irgend einem Grunde der recht zu einer erweiterten Schulbildung verſperrt war, 10 Jahre zum Flieger. Die badiſchen Bewerber, die mindeſtens Von 19 alt ſein müſſen, melden ſich in Stuttgart⸗Böblingen. Elnen Icho⸗techniſchen Eignungsprüfungen ſieht man heute ab. kärtezewiſſe ſportliche Vorbildung wird von jedem An⸗ er verlangt. D Uchen eine ſatt halh ſo ausgeſuchten Bewerber beſuchen einen mehrmonat⸗ W uorbereitungskurs, eine Art Sportkurs. Hierbei findet Diere Siebung der recht großen Zahl von Bewerbern liale de Beſtandenen kommen nunmehr auf die Flieger⸗ oder Redas Fliegenlernen iſt nicht ſchwieriger als das Gehen⸗ Tehrer adfahrenlernen. In den Schulflugzeugen ſitzt der Schüler ein alter, erprobter Flugzeugführer, hinten, der dach 20 vorn. Dieſes Lernflugzeug hat Doppelſteuerung. dgunge bis 30 Schulflügen mit dem Lehrer, nach deren Been⸗ der 8 ſtets eine eingehende Fehlerbeſprechung ſtattfindet, darf ſllede üler zum erſten Male alle in fliegen. Nach ver⸗ ſhrer en Platzrunden und ev. noch Schulflügen mit dem Iigurenerfolgt die Ueberlandausbildug, dazwiſchen das gens enfliegen, Ziellandungen, die Anfänge des Kunſtflie⸗ im Uri allonfahrten, Unterricht am Motor, in Wetterkunde, die nrtentieren und Kartenleſen. Der Flieger muß vor allem bie Keſchiedenen Flugzeugtypen und Motore, die Luft, alſo Otlenttodpnamik mit der Wetterkunde, die Grundſätze der den Flatung und der Navigation, die Bodenorganiſation auf fr Muaplatzen und die Luftverkehrsgeſetze genau kennen. ee aſſerflugzeugführer kommt die Navigation auf dem bücdunge noch hinzu. Als wichtigſtes Gebiet der Fliegeraus⸗ worte bezeichnete der Redner die Erziehung des Verant⸗ ungsgefühls. Nach Beendigung der Schul⸗ und Aleinfl., S einflüge bei der Fliegerſchule erfolgt eine Prüfung durch 0 5 deiſwerſtandige, die vom Reichsverkehrsminiſterium beſtimmt lührerte Das Beſtehen bringt den ſogenannten Flugzeug⸗ Kerechtſchein A, der zur Führung kleinerer Flugzeugtypen Nerkenst, Wer Verkehrspilot werden will, muß noch die Shlubrsfliegerſchule in Berlin⸗Staaken beſuchen. Die brüfung erbringt den Flugzeugführerſchein B, mit dem Kilometer) als 2. Führer. Dann erſt darf er kleinere Strecken allein übernehmen. Nach Bewährung erhält er längere und ſchwierigere Strecken. Das Anfangsgehalt beträgt 300 Mk., das Höchſtgehalt 600 Mk. monatlich. Dazu kommt das Kilo⸗ metergeld. Bei weiteren Strecken kann er leicht 50 bis 70 Mk. täglich Kilometergeld erreichen, ſodaß das tatſächliche Monats⸗ einkommen zwiſchen 1000 Mk. und 2000 Mk. ſchwankt. Sämt⸗ liche Flugzeugführer gehören einer Organiſation an, die in 27 einer Berufsgenoſſenſchaft die tariflichen ragen mit den Luftverkehrsgeſellſchaften regelt. Nur durch eine ſolche Ausbildung wird Gewähr für eine ſchnelle und, was noch wichtiger iſt, eine durchaus ſichere Luftverbindung zwiſchen weit auseinanderliegenden Orten erzielt. Anſchließend erläuterte der erfahrene Flugleiter noch einige Lichtbilder, die in großen Zügen die Entwicklung des Flugzeuges und ſchöne Flugzeugaufnahmen Mannheims zeigten.—2— ** * Wer iſt der Eigentümer? Am Vormittag des 8. 11. wurde bei der Kriminalpolizei ein ſtark beſchädigtes Herren⸗ fahrrad abgegeben, das in der Nähe des Ballhauſes gefunden wurde. Das Fahrrad hat ſchwarzen Rahmenbau und gelbe Schutzbleche mit ſchwarzen Streifen. An dem Rad hing noch eine braune Aktentaſche, in der ſich Eßwaren befanden. Den Umſtänden nach wurde das Fahrrad von einem Auto oder Fuhrwerk überfahren. Der Eigentümer des Fahrrades, wie auch ſonſtige Perſonen, die Auskunft über die Vorgänge geben können, werden erſucht, dieſe der Kriminalpolizei mit⸗ zuteilen. * Unaufgeklärte Dieb. le. In letzter Zeit wurden u. a. entwendet: Eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit drei Fächern, einem Perſonalausweis, auf den Namen Hofheinz lautend und 40% Bargeld, am Hauptbahnhof.— Unter der Jungbuſch⸗ brücke eine braunlederne Brieftaſche mit 8/ Inhalt und einem Reiſepaß, auf den Namen Georg Kunz lautend.— Ein neuer gelblicher Herrenmantel aus Wollſtoff mit ſchwarz⸗ und gelbkariertem Futter, zweireihig mit Rückenſpange und der Firmabezeichnung Bamberger u. Herz, Frankfurt, aus einem Auto vor S 1.— In einem Warenhaus einer Frau aus ihrer Handtaſche ein Geldbeutel mit 195% Inhalt.— In einem Café eine ſchwarzlederne Brieftaſche, enthaltend 10 ¼, eine Quittungs⸗ und eine Erwerbsloſenkarte, auf den Namen Hans Warnas lautend.— In einem Metzgerladen in Q 2, eine ält. ſchwarze Wachstuchbrieftaſche mit einer Invaliden⸗ und Steuerkarte auf den Namen Friedr. Berger.— Eine An⸗ zahl Givſerhandwerkzeug, wie Kelle, Travel, Spachtel, Blech⸗ ſchere, Blech⸗ und Rapitzzange, Stukkateureiſen und Stahl⸗ ſchienen, in der Oberen Riedſtraße. —————ͤ——————— er fünſer rsſlugzeuge bis zu 4 Fluggäſten geſteuert werden deiſpi„Großflugzeuge, die über 4 Fluggäſte faſſen, alſo nur elsweiſe die dreimotorigen Junkersmaſchinen, dürfen letenalt Führerſchein C. den eine weitere Prüfug verſchafft, 5 elafft Werden. Damit kann er mit jeder in Deutſchland ſſenen Maſchine fliegen. deilice Foſten der Ausbildung ſind noch ſehr hoch. hſtet ch iſt zu bedenken, daß ein Schulflugzeug 20—25 000 Mk. Vereinend deſſen Abnützung ſehr groß iſt. Mitglieder eines 5. es, der dem Deutſchen Luftfahrtverband ageſchloſſen iſt leſen er Badiſch⸗pfälziſche Luftfahrtverein in Mannheim emäß itglied jeder werden kann, erhalten Schulgeld⸗ Fllege gung. Sie zahlen nur 1000 Mk, weil dieſe Vereine den dühh eerſchulen hohe Zuſchüſſe gewähren. Nichtmitglieder müſſen ußerzek entrichten. Für Koſt und Woßnung hat der Schüler nongtſm monatlich 125 Mk. zu bezahlen, wovon er jedoch ich 25 Mk. als Taſchengeld zurückerhält. Der aus⸗ Verkehrspilot kann nicht auf ſofortige Anſtel⸗ Echnen, weil gegenwärtig das Angebot ſehr groß iſt. inſtellung fliegt er noch mehrere Monate(etwa 5000 0 An den een. aeer 5 Gunglel kommen, lalſo in dieſem Falle: vom Eſel auf den] ter herzlicher Beifall zuteil ward. Frau Stein⸗Mävers Musiapha Kemal pascha der wiedergewählte Präsident der Türkei Deutsche Presse-Photo-Zentrale Berun. (Vergleiche den Artikel auf Seite.) Wunde am reſſten Knie. Die Ralten im Stalle zu Bethlehem Eine Schulgeſchichte Der Rattentag fiel letztes Jahr in die Adventszeit. Daß dies für den Lehrer unter Umſtänden unangenehme Wirkun⸗ gen hat, kann ſich die Stadtverwaltung wohl nicht vorſtellen. Die Buben aber denken in dieſen Tagen nur noch an Ratten, Rattengift, Fallen und tote Spatzen. Montags nach dem Rattenſonntag war Religionsſtunde und da Adventszeit war, hatte die Lehrerin den Buben und Mädchen die Weihnachtsgeſchichte erzählt; ein bißchen aus⸗ führlicher, ſo im Stil der alten Myſterienſpiele und nach dem Lied:„Mitten im kalten Winter.“ Die Erzählung war bis zu der Epiſode gediehen, als der Knecht die frierende Maria und Joſeph in den warmen Stall geleitet. Da hebt ein Junge den Finger:„Fräulein,“ ſagt er,„haben die denn auch Futter im Stall gehabt?“ Das Fräulein erinnert an den Ochſen und das Eſelein, die doch ſicher Futter in ihren Krippen ge⸗ habt hätten.„So,“ meint Karl,„dann haben ſie auch Rat⸗ ten gehabt. Wo's Futter gibt, gibts auch Ratten. Nun entſteht erſt eine kleine Debatte und ein lebhaftes Bedauern von Maria und Joſeph.„Ich glaube nicht,“ ent⸗ ſcheidet endlich das Fräulein,„daß Ratten da waren, ſonſt hätte der Wirt nicht den Stall zum Schlafen angeboten. Wir wollen aber doch weitererzählen.“ Ja natürlich! Beinahe hätten ſie die Geſchichte vergeſſen.— Alſo wird erzählt, wie der Joſeph ein ſchönes Lager zurecht machte und er und Maria von den mitgebrachten Vorräten aßen. Da—„O, Fräulein, wenn die aber ſo Sachen mitgehabt haben, dann haben ſie die Ratten ſicher damit angezogen. Und wenn ſie ſchlafen“—„Junge,“ ſagt das Fräulein,„laß doch die Ratten, in dem Stall waren ſicher keine.“ Und ſie erzählt raſch weiter, wie Joſeph die todmüde Maria ſchön hingelegt und ſie warum zugedeckt hatte. Er ſelbſt hatte bei der Stall⸗ laterne gewacht. Ein Kichern unterbricht ſie, diesmal bei den Mädchen: „Da hätt' ich nicht ſchlafen können, puh. wenn da eine ge⸗ kommen wäre.“ Und die Jungen!„Mein Vater erzählt als, wie oft im Schützengraben ihm eine übers Geſicht gelaufen iſt.“(Uh, äh bei den Mädchen.)„Die waren das ganz ge⸗ wöhnt.“„Alsmal iſt grad der lange Schwanz“— Nun wird das Fräulein ernſtlich böſe.— Die ganze Stim⸗ mung iſt weg.„Kinder,“ ruft ſie,„wollen wir von den Rat⸗ ten oder von der Weihnachtsgeſchichte erzählen? Jetz hört mal endlich auf mit euren Ratten.“ Sie bezwingt ihre Ver⸗ ſtimmung und erzählt ruhig weiter.—„Aber um Mitter⸗ nacht, da wachte Maria auf und weckte Joſeph, der inzwiſchen eingeſchlafen war, denn was meint ihr, was geſchah—?“ Da brichts los: Drei, vier, fünf Jungen auf einmal: „Eine Ratte, eine Ratte, eine Ratte iſt ihr übers Geſicht.“ „Ich hab's doch geſagt: Wo Jutter iſt, da gibts Ratten.“ Die ſchöne Weihnachtsgeſchichte, die feierliche Stimmung! Nun reißt der Erzählerin wirklich der Geduldsfaden:„Jungens,“ ſagt ſie ſtreng,„wer jetzt noch einmal was von den Ratten ſagt, der fliegt vor die Tür und hört kein Wort weiter von Ider Geſchichte.“ Und endlich kann zu Ende erzählt werden, allerdings ohne die urſprüngliche Freude, denn die Stimmung, das Ein⸗ leben iſt gründlich zerſtört.— Zum Glück läutets. Dem Fräulein iſt die Luſt zum ſchönen Erzählen ganz vergangen. Beim Abſchied aber, als Karl Sch. ihr ſeine feſte, kleine, nie ſo ganz ſaubere Bubenhand reicht, meint er treuherzig:„Aber gell, Fräulein, wenn ſie Futter gehabt hätten, hätten ſie lauch Ratten gehabt?“ Da mußte das Fräulein doch lachen und vergißt ihren Aerger über die zerſtörte Weihnachtsſtimmung. Schuld ſind ja eigentlich die Stadtväter. H. U. * Radlerunfälle. Geſtern vormittag fuhr im Kaiſerring ein Motorradfahrer über einen größeren Stein, wurde durch den Anprall vom Rade geſchleudert und erlitt eine blutende Nach Anlegen eines Notverbandes ſetzte der Motorradfahrer ſeinen Weg nach Schwetzingen fort. Ein Radfahrer, der durch die durch den Unfall verurſachte Verkehrsſtörung zu Fall kam, wurde am Hinterkopf ſo erheb⸗ lich verletzt, daß er mit einem Auto nach ſeiner Wohnung gebracht werden mußte. „Falſche Zehnmarkſcheine. Die Deutſche Rentenbank gibt die Merkmale von falſchen Rentenbankſcheinen zu zehn Mark bekannt. Es handelt ſich um die zweite Ausgabe der Fäl⸗ ſchungsklaſſe 23, die folgende Kennzeichen trägt: An den ge⸗ fälſchten Scheinen fallen die ſcharf umriſſenen Waſſerzeichen⸗ muſter auf. Das Papier iſt ſtärker als das echte und im Griff glatter. Der Stoffauflauf iſt durch Uebertünchen mit grüner Farbe auf beiden Seiten vorgetäuſcht. Auf den echten Scheinen beſindet ſich der Stoffauflauf nur auf der Vorderſeite. Die Trockenſtempel ſind beſonders verſchwommen wiedergegeben. Die bisher aufgetauchten Scheine tragen die Nummer E0809188. Die Herſtellung iſt auf photographiſcher Grundlage im Buch⸗ druckverfahren erfolgt. beendete den ſchönen Abend mit Beethovens Rondo in G⸗dur zu weß halte dieſe Deutung für nicht richtig, für zu kompliziert, der zeuig innerlich wahrſcheinlich. Ich nehme vielmehr an, daß legt. 8 ensart eine dialektiſche Ausdrucksweiſe zugrunde urm er iſt ganz hunten labgekürzt: ganz hunt'). Dieſe und wannten oder hunt iſt dann von andern Mundarten wordenbl auch von der Schriftſprache mit„Hund“ verwechſelt das 150 und da man nicht ſagen konnte: er ganz Hund(weil und fanen anderen Sinn gäbe), ſo fügte man„auf dem“ ein danz agte, nun wieder verſtändlich:„er iſt auf dem Hund“, alſo heruntergekommen, er iſt ganz unten. ir haben alſo geſehen, wie ſich das Volk eine Bilder⸗ 8 leichnisſprache geſchaffen hat, die ebenſo wie Gedichte udere Geiſtesprodukte, ein Schatz ſind, den verſtehen zu ſich wohl lohnt. Sich damit genauer zu befaſſen, nach funge erkunft und ihren Wandlungen(auf ihren Wande⸗ den 89 zu forſchen, das trägt den Lohn in ſich: den nämlich, rachee innigere Beſchäftigung mit unſerer ſchönen Mutter⸗ Wiertamd 715 Freude am Volk, die Liebe zum ande und ben en hrert —— Theater und Muſik Aa 8 Balladen⸗Abend. Mit einem recht ſchön verlaufenen Raladen⸗Abend leitete der Literariſche Verein lühria nhei m geſtern im Hanſaſaal der Harmonie ſein dies⸗ ſrifets Winterprogramm ein. Der in Mannheim durch ſeine känntitelleriſche und dichteriſche Tätigkeit weiten Kreiſen be⸗ atione, Dr. Peter Schnellbach füllte den Abend mit Rezi⸗ * aus eigener Feder, die von entſprechenden muſikali⸗ Frar Darbietungen angenehm unterbrochen wurden, aus. rah Erna Stein⸗Mävers leitete die Vortraasfolge mit Den ms Romanze in F⸗dur, op. 118, Nr. 5 ſtimmungsvoll ein. Stein ſchwermütig, wie das Klavierkonzert Brahms, das Frau rachte Nävers zu gediegenem und ausdrucksvollem Vortrag burtee, waren auch die Balladen Dr. Schnellbachs,„Ge⸗ ſeine“ 2Heideritt“ und„Der Feldherr“. Der Rezitator brachte Spra.Verke gut verſtändlich und mit warmer und ſorgfältiger übe ache zu Gehör. Schuberts A⸗dur⸗Sonate, op. 120 leitete entn zu vier humoriſtiſchen Stücken, die z. T. dem Tierleben ommen waren. Mehr ſymboliſchen Charakter trugen die op. 51, wofür auch die Künſtlerin freundlichen Dank erhielt. U 4e Breslauer Uraufführung. Im, nach durchareifenden Renovationen neueröffneten Breslauer Thaliatheater kam am 5. November Ernſt Geyers Tragödie„Grenadier Felſing“ zur Uraufführung. Der Autor gibt ſelbſt an, daß er das Stück mehrere Jahre zurückgehalten habe, da es das gleiche Thema wie Tollers„Hinkemann“ behandele. Tatſäch⸗ lich iſt das Hauptmotiv. die Zerrüttung einer Ehe durch die Verſtümmelung des Mannes das gleiche wie bei Toller. Aber wo Toller in aneinandergereihten Bildern ein politiſches Manifeſt ſchreibt, verſucht Geyer ſeine Ehegeſchichte dramatiſch zu ſteigern. Der Mann treibt die Gattin in die Arme eines anderen, aber was ſeine Ehe feſtigen ſollte, wird ihr zum Ver⸗ hängnis: er weckt in der Frau die ſchlummernden Triebe und ſie kann die Gemeinſchaft mit dem Krüppel nicht mehr aufrecht⸗ erhalten. Mord und Wahnſinn enden die zerrüttete Kamerad⸗ ſchaft, wie die ſich anbahnende wirkliche Ehe der Frau mit dem Dritten. Sprachlich iſt der ſchleſiſche Dichter am gehetzten Tempo Grabbes orientiert, vielleichtt an der ſonderbaren Miſchung von Realismus und die wir in Carl Haupt⸗ manns Dramen ſchätzen. Die Art ſcheint im ſchleſiſchen Ge⸗ birge zu gedeihen, wo Geyer als Arzt lebt. Das Zuſammen⸗ ſpiel der Breslauer Schauſpieler war im Tempo ausgezeichnet. Eiteratur *„Tulipan und die Frauen“. In dieſen Tagen iſt der neue Roman„Tulipan und die Frauen“ von Her⸗ mann Eris Buſſe, dem erfolgreichen badiſchen Dichter, erſchienen. Tulipan,„ein faſt verlorener Sohn“, deſſen Herz von Wanderſeligkeit und Wanderſehnſucht in die Weite ge⸗ riſſen wurde, findet zur heimatlichen Scholle zurück. Als Arzt und Gärtner, mit Innigkeit der Natur verbunden, hauſt er oberhalb der ſüddeutſchen Bergſtadt auf ſeinem Beſitztum und ſucht und findet nach manchen Irrwegen die große Liebe, das große Glück. Dieſe ſchlichte Fabel iſt aus dem ſtarken, fruchtbaren Boden der badiſchen Heimat des Dichters empor⸗ geblüht zu einem der ſchönſten und ergreifendſten Liebesromane die je geſchrieben wurden. Eine inner⸗ lich glühende, eindringliche Kraft der Handlung und des Ge⸗ ſtaltens iſt in dem ſtilvollen Rhythmus echter Dichterſprache 80 Schlußballaden Schnellbachs,„Alter Meiſter“,„Der mied auf Helgoland“ und„Elſenreigen“, für die dem Dich⸗ zum einzigartigen Buch geworden, das übrigens auch vom Horen⸗Berlag Berlin ausgezeichnet ausgeſtattet wurde. Kunſt und Wiſſenſchaft Das Gehirn von Anatole France. Der Mediziniſchen Akademie wurde, wie unſer Pariſer Vertreter mitteilt, von zwei Gelehrten ein Bericht über die Ergebniſſe der Unter⸗ ſuchung des Gehirns von Anatole France vor⸗ gelegt. Entgegen der allgemeinen Vermutung ergab die Unter⸗ ſuchung, daß das Gewicht des Gehirns des Dichters nur 1017 Gramm beträgt, während das Normalgewicht eines menſch⸗ lichen Gehirns 1300 Gramm beträgt. Dieſe Anomalie werde aber durch die große Zahl von Gehirnwindungen und tiefen Furchen ausgeglichen, die die Oberfläche der grauen Hirn⸗ ſchicht beträchtlich vergrößerten. Amerikas Aufwand für die Wiſſenſchaft. In den „Schriften zur deutſchen Politik“(Herder, Freiburg) ver⸗ öffentlicht Karl Griewank eine Studie„Staat und Wiſſenſchaft im deutſchen Reich“, die ein aufſchlußreiches und feſſelndes Bild davon gibt, in welchem Umfang und in welchen Formen ſich die ſtaatliche Wiſſenſchaftspflege unter den ungeheuer ſchwierigen Nachkriegsverhältniſſen bei uns vollzieht. Trotz allen Schwierigkeiten iſt der Geſamteindruck hoffnungsvoll, und die erzielten Erfolge treten noch ſtärker hervor, wenn man die in Deutſchland zur Verfügung ſtehenden Summen mit denen vergleicht, die nach einer Zuſammenſtellung. Grie⸗ wanks die Vereinigten Staaten zu dem gleichen Zwecke auf⸗ wenden. Danach betrug das in„productive funds“ angelegte Vermögen von 780 amerikaniſchen Univerſitäten. Colleges, uſw. im Jahre 1921/2 699,2 Millionen Dollar. wovon auf 21 anerkannte Univerſitäten faſt 270 Millionen Dollar entfielen. Neben den Erträgniſſen dieſer Kapitalien(1925 40.2 Millionen Dollar) fließen den Unjverſitäten Einnahmen aus umfang⸗ reichem Landbeſitz in etwa der gleichen Höhe und fährliche private Zuwendungen zu, die 1925 ſogar den doppelten Be⸗ trag(81,7 Millionen Dollar) erreichten. Die Geſamtein⸗ nahmen betrugen 387,7 Millionen, davon 92.3 Millionen ſtaat⸗ liche Zuwendungen. Von den ſelbſtändigen Stiftungen mit ganz oder teilweiſe wiſſenſchaftlicher Zweckbeſtimmung außer⸗ halb der Univerſitäten beſitzen die ſieben wichtigſten ein Ge⸗ ſamtkapital von 550 Millionen Dollar; allein ihre Einnahmen überſteigen die ſtaatlichen Geſamtaufwendungen für ſämtliche Hochſchulen im Deutſchen Reich. Die Univerſitäten, Colleges und Profeſſionals Schools hatten 1921/2 über 23 000 Stipen⸗ dien, davon die 21 anerkannten Univerſttäten mehr als 5000, im Geſamtbetrag von 1,5 Millionen Dollar. 4. Seite. Nr. 521 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) e Donnerstag, den 10. November 1 Marktbericht Der Regen der beiden letzten Tage hat auf das Markt⸗ geſchäft nicht gerade befruchtend gewirkt. Trotzdem die Auf⸗ ſuhr ſehr gut war, ließ der Verkauf ſtark zu wünſchen übrig. Es iſt auch bereits ziemlich kalt. Wer es infolge hohen Kaloriengehaltes am eigenen Körper noch nicht ſpürt, ſoll ein⸗ mal auf den Markt gehen und dort die als Thermometer dienenden Riechorgane der Verkäufer betrachten. Einige ihrer Träger machten, um etwas wärmer zu werden rhythmiſche Bewegungen und andere ſchlugen die Hände ineinander. Auf dem Gemüſemarkt hat ſich nichts verändert, dagegen haben beim Obſt die Trauben⸗ und Nüſſepreiſe weiterhin angezogen. Trauben koſteten heute 60—90 und Nüſſe 50—60 Pfennige das Pfund. Auch der Preis für Land⸗ butter iſt etwas in die Höhe gegangen. Sehr reichlich verſorgt Wildbretſtände, auch der Geflügelmarkt war gut eſchickt. Die Fiſch bottiche waren bis zum Rande gefüllt. Eine Frau hatte ſich ein paar Pfund Backfiſche erſtanden, die tat⸗ ſächlich noch lebend, oder zum mindeſten nur ſehr ſchwach etäubt von der Verkäuferin in die Markttaſche verpackt wurden. Es iſt nicht das erſte Mal, daß ein ſolcher Akt der Roheit vorkommt. Wieder fordern wir: Tierſchutzl Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für das Pfund. Kartoffeln—6; Salatkartoffeln 15; Wirſing 10—15; Weißeraut—8; Rotkraut 12—15; Blumenkohl, Stück 10—80; Ka⸗ rotten, Bſchl.—8; Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben, Bſchl. 10—12; Spfnat 12—18; Zwiebeln 12—15; Knoblauch, Stück—8; Kopfſalat, Stück 12—25; Endivienſalat, Stück 10—20; Kohlraben, Stück—10; Ret ich, Bſchl. 15—80; Meerrettich St. 20—60; Suppengr., Bſchl.—10: Peterſilie, Bſchl.—10; Aepfel 10—35; Birnen 15—35; Nüſſe 45—60; Kaſtanien 18—35; Zitronen, Stück—10; Bananen, Stück 10—15; Mandarinen 50—60; Süßrahmbutter 220—260; Landbutter 180—210; Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 160—180; Eier, Stück 11—21; Aale 160—180; Hechte 130—160; Barben 100—120; Karpfen 130—160; Schleien 160—180; Breſem 80—120; Kabeljau 40—50; Schellfiſche 35 bis 70; Goldbarſch 35; Seeaal 50; Seehecht 60—70; Stockfiſche 50: Backfiſche 50—60; Hahn, lebend, Stück 150—400; Hahn, geſchlachtet, Stück 200—700; Huhn, lebend, Stück 150—400; Huhn, geſchlachtet, Stck. 200—650; Enten, geſchlachket, Stück 450—800; Tauben, geſchlachtet, Stück 100; Gänſe, lebend, Stück 650—750; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900—1800: Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch. 76; Kalbfleiſch 190—140; Schweinefleiſch 120; Gefrierfleiſch 72; Feldhaſen⸗Ragout 120; Feld⸗ haſen⸗Braten 180; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Keule 200—250. —— Kommunale Chronik Ehrenvolle Berufung des Bürgermeiſters Schneider⸗ Karlsruhe Bürgermeiſter Hermann Schneider iſt von der Freien Deutſchen Akademie des Städtebaues in Ber⸗ lin zum ordentlichen Mitglied gewählt worden„wegen ſeiner hervorragenden Verdtenſte auf dem Gebiet des Städtebaues.“ Die Akademie umfaßt die namhafteſten deutſchen Städtebauer und ſteht zur Zeit unter dem Präſidium von Profeſſor Dr. Brix, Lehrer des Städtebaues an der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg. Aufwertung der Pforzheimer Stadt⸗Anleihen * Pforzheim, 9. Nov. Der Bürgerausſchuß hat in nichtöffentlicher Sitzung beſtimmt, daß der Einlöſungsbetrag für die Markanleihen der Stadt Pforzheim alten Beſitzes auf den achtfachen Betrag des Nennwertes der Ablöſungsanleihe 2,5 v..), mithin auf 20 v. H. feſtgeſetzt wird. Ferner ſtimmte der Bürgerausſchuß zu, daß den Altbeſitzern von Inhaber⸗ anleihen der Stadt Pforzheim, deren Stücke insgeſamt einen Wert von weniger als 500 Goldmark ergeben(Kleinbeſitz), aus freien Stücken, ohne Nachweis der Bedürftigkeit auf An⸗ trag eine Barabfindung von 20 v. H. des Goldwertes der Mark⸗ anleihen gewährt wird. Der Neubeſitz ſoll freiwillig mit 5 v. H. des Goldwertes in bar abgefunden werden. Durch die Ab⸗ löſung der Markanleihen alten Beſitzes mit 20 v. H. des Gold⸗ wertes entſteht eine neueſtädtiſche Schuld in Höhe von acht Millionen Goldmark, die innerhalb dreißig Jahren durch Ausloſung zu tilgen und mit 5 v. H. zu verzinſen iſt. Die einmaligen Barabfindungsbeträge mit zuſammen etwa 190—% können aus bereitſtehenden Mitteln beſtritten werden. Stellungnahme des Frankenthaler Stadtrats zum Reichsſchulgeſetzentwurf 2: Frankenthal, 6. Nov. Der Stadtrat hat in ſeiner letz⸗ ten Sitzung zum Reichsſchulgeſetz mit 25 gegen 5 Stim⸗ men eine Eutſchließung angenommen, in der es u. a. heißt:„Die hieſige Gemeindeverwaltung ſieht in dem Reichs⸗ ſchulgeſetzentwurf, der jetzt dem Reichstag zur Entſcheidung vorgelegt iſt, eine aroße Gefahr für die deutſche Volksbildung. Wir bitten darum den deutſchen Reichs⸗ tag, dem Entwurf ſeine Zuſtimmung zu verſagen. Zum min⸗ deſten muß in den Ländern. Landesteilen und Gemeinden, in welchen Gemeinſchaftsſchulen(Simultanſchulen) ſeit Jahr⸗ zehnten beſtehen und ſegensreich gewirkt haben, die Möglichkeit der dauernden Exhaltung dieſer Schulen gegeben werden. Zu dieſen Landesteilen gehört auch die bayeriſche Pfalz. welche ſeit über 50 Jahren Simultanſchulen beſitzt. Wir bit⸗ ten daher auch der bayeriſchen Pfalz den Schutz zu gewähren. der anderen Simultanſchulländern zugebilligt werden ſoll. In der Stadt Frankenthal beſuchen rund 2500 Kinder in 62 Klaſſen Simultanſchulen, ohne daß irgend eine begründete Beſchwerde wegen Gewiſſenbedrückung jemals laut geworden wäre. Durch die Annahme des Reichsſchulgeſetzes würde unſer einheitliches Schulweſen in ſimultane, katholiſche proteſtantiſche und welt⸗ liche Schulen zerſchlagen werden. Die Folge wäre, daß der geſamte organiſatoriſche Aufhau unſerer Volksſchule geſtört und ihre Leiſtungsfähigkeit weſentlich vermindert würde. Durch eine Umwandlung unſeres Schulweſens werden ſehr erhebliche Koſten verurſacht werden, zu deren Deckung der Stadtgemeinde Frankenthal bei ihrer ungünſtigen Finanzlage jede Möalich⸗ keit fehlt.“ 7 ar Heddesheim, 8. Nov. In der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, alsbald 200 Stlück Zwetſchgen⸗ bänme auf verſchiedenen Gemarkungsteilen anpflanzen zu laſſen und bei Baumſchulbeſitzer Georg Fleckenſtein anzu⸗ kaufen.— Von dem Geſuch der Freiw. Feuerwehr, wegen Ab⸗ haltung der jährlichen Schlußprobe, wurde Kenntnis genom⸗ men.— Die vorgelegten Almendverteilungen auf Ableben der Peter Herdner Witwe und Friedrich Schick wurden ge⸗ nehmigt.— Die Wagmeiſterſtelle für die Tabakwagen wurde dem Bewerber Peter Schmich, Landwirt hier, übertragen. Ausbau der Kanaliſation in Neuſtadt a. H. Neuſtadt a.., 8. Nov. In Anbetracht der Tatſache, daß die Zahl der Arbeitsloſen in unſerer Stadt wieder ſteigt, legte die Stadtverwaltung dem Stadtrat ein Projekt zur Fort⸗ ſetzung der Kanaliſation im Geſamtkoſtenbetrag von 300 000%/ vor. Der Stadtrat erklärte ſich damit einverſtan⸗ den. Ueber die Deckung der Koſten wurde in geheimer Sitzung verhandelt.— Als zweiter Punkt wurde über das Herbſtbauprogramm beſchloſſen. Der Stadt iſt ein Landesdarlehen in Höhe von 50 000 und ein Arbeitgeber⸗ darlehen für Landesbeamtenwohnungen in Höhe von 9000% bewilligt worden. Der Stadtrat genehmigte verſchiedenen Bau⸗ liebhabern aus dieſen Mitteln Zuſchüſſe in Höhe von 5 bis 10 000 J. Weiter lagen dem Stadtrat ortspolizeiliche Vor⸗ ſchriften vor, ferner über Friedhofs⸗ und Beerdi⸗ gungsweſen. Von Intereſſe iſt, daß in Zukunft der Leichenhauszwang eingeführt wird, d. h. 18 Stunden nach vorgenommener Leichenſchau muß jeder Verſtorbene nach der Friedhofshalle verbracht werden. Eine Ausnahme bilden nur die Menoniten und Ifraeliten, die eigene Friedhöfe be⸗ ſitzen. Weiter beſchloß der Stadtrat Vorſchriften für den öffentlichen Fahrdienſt. Es wurde ein Zonentarif und ein Tarif für die Taxameter feſtgelegt. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde bemängelt, daß die Stadtverwaltung es verſäumt habe, eine Stadtratsſitzung einzuberufen, zur Beſprechung des Finanzausgleichs und des Reichsſchulgeſetzenwurfes. Von Seiten der Stadtverwaltung wurde erwidert, daß der Städte⸗ tag die Inſtanz wäre, um derartige Dinge zu beſprechen.— Die Vorgänge auf dem ſtädtiſchen Arbeitsamt brachte die kom⸗ muniſtiſche Stadtratsfraktion auch heute in der Stadtrats⸗ ſitzung zur Sprache. Bürgermeiſter Dr. Forthuber er⸗ widerte, daß drei Prozeſſe in dieſer Angelegenheit ſchwebten und daß es eine alte Gepflogenheit ſei, nicht in gerichtliche Verfahren einzugreifen. Man müſſe alſo abwarten, bis das Gericht entſchieden hat. Erörterung des Kanaliſationsprojekts im Dürkheimer Stadtrat :: Bad Dürkheim, 8. Nov. Der Stadtrat begann geſtern die Erörterung des ſtädtiſchen Kanaliſationspro⸗ jektes, deſſen Pläne jetzt fertiggeſtellt ſind. Divl.⸗Ing. Dr. Heyd⸗Darmſtadt unterrichtete den Stadtrat über ſeine in anderen Städten gemachten Erfahrungen, begründete die Not⸗ wendiakeit der Kanaliſation, die an Stelle der ſogen. wilden Kanaliſation, d. h. der Entwäſſerung in die Iſenach, treten müſſe. Es ſind 13 Kilometer Kanäle erforderlich, die einen Koſtenaufwand von 550 000 Mark erfordern. Selbſtverſtänd⸗ lich werde in Anbetracht der Finanzlage eine Ausführung der Kanaliſation etappenweiſe erfolgen.— Schließlich nahm der Stadtrat auch eine Entſchließung zum Reichsſchulgeſetz⸗ entwurf an, die den Keudellſchen Entwurf ablehnt und die Erhaltung der Simultanſchule in den Ländern und Ge⸗ meinden fordert, die durch Geſetz oder durch Beſchlüſſe der Bürgerſchaft Simultanſchulen beſitzen.— Das Ergebnis der Weinleſe aus den ſtädtiſchen Wingerten beträgt: Portu⸗ gieſer 337 Logel, Weißwein 25, Fuder. Der Rotweinertrag iſt ſeinerzeit für 22.10 Mk. je Logel verkauft worden. Von dem Weißweinertrag ſollen 10 Fuder noch verkauft werden. wäh⸗ rend man die anderen im Keller laſſen will. Aus dem Lande *Edingen, 9. Nov. Beim Nachhauſegehen von einer Abendunterhaltung ſtürzte die verwitwete Suſanna Jäger die Treppen herunter und brach das Genick, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Sie hinterläßt drei unmündige Kinder. IOberflockenbach bei Weinheim, 10. Nov. Der Bau der hieſigen Waſſerleitung wurde im Submiſſionswege der Firma Beck in Oeſtringen zu ihrem Niedrigſtangebot von 32 160 Mark übertragen. Zwiſchen dem höchſten und niedrig⸗ ſten Angebot beſtand eine Differenz von über 10 000 Mark. Weingarten bei Karlsruhe, 8. Nov. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag vergnügten ſich zwei Dienſtknechte von Hochſtadt damit, daß ſie auf der Straße Hochſtadt—Wein⸗ garten große Steine, vom Straßenumbau herrührend, quer über die Fahrbahn leaten. Das Auto der Freiwilligen Sanitätskolonne Schifferſtadt konnte mit Mühe zwiſchen den Steinen zum Halten gebracht werden. Die beiden Helden wur⸗ den der Polizei in Weingarten übergeben, wo am nächſten Tag die Gendarmerie Zeiskam ihre Perſonalien feſtſtellte. Beide Burſchen ſind 21 Jahre alt. * Neunſtetten bei Adelsheim, 5. Nov. Heute morgen gegen 4 Uhr brannten in unſerem Ort drei Scheunen und ein Wohnhaus bis auf den Grund nieder. Da die geſamte Ernte in der Scheune lagerte, iſt der Schaden ziemlich groß und nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt. Die Brand⸗ Urſache iſt bis zur Stunde unbekannt. Die Brandgeſchädigten ſind die Landwirte Karl Weilbronner Haus und Scheune, Otto Flurer, Scheune und Wilhelm Fiſchen ebenfalls Scheune. * Freiburg, 6. Nov. Am Reformationsfeſt fand hier eine große Kundgebung des Evangeliſchen Volksbundes für Baden ſtatt, an der zahlreiche Volksvereine des Landes teilnahmen. Noch nie hat Freiburg einen ſo gewal⸗ tigen evangeliſchen Feſtzug erlebt. Der bekannte Volks⸗ bundführer, Pfarrer Teutſch, hielt die glänzende Jeſt⸗ rede. In zahlreichen Auſprachen führender Perſönlichkeiten kam der großartige Aufſtieg der Volksvereine zum Ausdruck. Staufen, 8. Nov. In der Gemeinde Schlatt bei Staufen iſt man einer ſchamloſen Milchfälſchung auf die Spur gekommen. Die Magd eines Bauernhofes ſetzte mit ſtillſchweigender Duldung der Bäuerin dem nach Frei⸗ burg beſtimmten Tagesguantum von 130 Liter Milch bis zu 50 Prozent, in einem Fall ſogar bis zu 60 Prozent Waſſer zu. * Waldshut, 6. Nov. Am Freitag nachmittag wurde in einer Grube des Baugeſchäfts Kreidler der 30 Jahre alte Arbeiter Johann Maier verſchüttet. Er konnte ſich nicht mehr retten, da er bis zum Halſe zugeſchüttet war. Eine Nachbarsfrau, die zu Hilfe eilen wollte, mußte mit an⸗ ſehen, wie ein neuer Erdrutſch den Verſchütteten vollends zu⸗ Maier konnte nur noch als Leiche ausgegraben werden. * Ueberlingen, 3. Nov. Hier wurde ein 14 Jahre altes Bürſchchen namens Konowſki feſtgenommen, das wegen der Diebſtähle in Nußdorf und Markdorf geſucht wurde und ſicher auch als Täter des Einbruchs in der Villa Bommer hier in Frage kommt. Auch wegen verſchiedener Diebſtähle in Württemberg ſoll der Knabe geſucht worden ſein. Aus dem hieſigen Spital, wo er untergebracht war, war er entflohen, konnte aber wieder ermittelt werden. Süddeutſcher Rundſun 2 Stuttgart: Welle 379,7— Freiburg: Welle 577 Freitag, 11. November 12.30 Uhr: Stuttgart ſendet: Wetterbericht, anſchließend: Schall⸗ plattenkonzert.— 13.20 Uhr: Nachrichtendienſt. 1 Freiburg i. Br. ſendet: Schallpllattenkonzert.— 16.00 Uhr: Au dem Reiche der Frau. it⸗ 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert.—.00 Uhr:— angabe, Wetterbericht, Landwirſchaftsnachrichten.—.15 1 155 Uebertragung aus Karlsruhe, Dramaturgiſche Funkſtunde. 7 .45 Uhr: Kunſtfunk. Referent: Emil Bruno Haizmann.—.15 Vortrag von E. Wittich, Stuttgart: Volks⸗Wunder und Aberalgu 115 der Zigeuner.—.45 Uhr: Ueberſicht über die Hauptveranſent⸗ tungen der kommenden Woche(in Eſperanto).— Anſchließend Ze 1• angabe, Wetterbericht.— 20.00 Uhr: Uebertragung aus dem Sae bau Frankfurt a. M. Freitags⸗Konzert der Frankfurte, Muſeumsgeſellſchaft unter Mitwirkung des Opernhaus⸗ un Muſeums⸗Orcheſters.— Anſchließend: Aus Stuttgart und Freibung i. Br.: Nachrichtendienſt— Sportvorbericht— Funkſtille für Fern empfang. PC0C0 ˙AAC ·ATbTbTbTTbTbTT Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 9. Nov. Der am 4. idt horn(Oſtpreußen) geborene Kaufmann ax von Bornſtädt, der in vielen Städten Deutſchlands in größerem Umfange A 37 zeigen⸗ und Darlehensſchwindel trieb, wurde jetz in Stettin aufgegriffen und hinter Schloß und Riegel ge⸗ ſetzt. Der Schwindler hat vor nicht allzulanger Zeit auch in Ludwigshafen ein Gaſtſpiel gegeben und dabei mehrenz Familien hereingelegt. Er gab ſich als Finanzbeamter au und verſuchte durch Auzeigen in den Tageszeitungen Da lehensverbindungen aufzunehmen. Für die ihm v gehändigten Gelder, bei denen es ſich meiſtens um Teilbetren von über 100 Mark handelte, verſprach er reichliche Entſchädi⸗ gung. Als er ſich auf dieſe Art und Weiſe eine größer Summe erſchwindelt hatte, machte er ſich aus dem Staube. * Ludwigshafen, 10. Nov. Geſtern vormittag erlitt der verheiratete Küfer Geora Scholl, 53 Jahre alt, auf 15 Wege zu ſeiner Arbeitsſtelle in der Anflinfabrik am Poſtple. einen Schlaganfall. Er wurde mit dem Rettungswage in das Krankenhaus verbracht, wo bei der Ankunft der To bereits eingetreten war. :: Speyer. 9. Nov. Der kaum 10 Jahre alte Sohn Erich Satwual des polniſchen landwirtſchaftlichen Arbeiters Aan ig Kriſchack, entwendete einer Frau Mattiello aus Otterſtadt. 1100 ſeine Mutter auf dem Thomashof beſuchte. die auf dem liegende Handtaſche mit 80 Mk. Inhalt und aina flüchtig. Na dem er ſich auf dem Rinkenbergerhof für eine Mark.8 retten gekauft hatte, aing er der Wirtſchaft„Zur Walde luſt“ zwiſchen Speuer und Schifferſtadt zu. Auf dem Wea gor 80 hin wurde er jedoch von der inzwiſchen benachrichtigten 41 darmerie feſtgenommen. Zuhauſe entwendete ex ſeinem ſch 15 fenden Vater aus der Taſche den Geldͤbeutel 21 Mark A. halt und aing darauf erneut flüchtig. Aus Handel und Wandel (Hinweiſe auf Anzeigen) * Autozentrale e. V. Mannheim. Unter Bezugnahme auf die dieſer Tage erſchienenen Anzeigen wird darauf aufmerkſa gemacht, daß die neue Sammelnummer dieſes Unternehmene das 64 Mitglieder mit 72 Klein⸗ und Großkraftdroſchken, faßt eine Anzahl Mietwagen ohne äußeres Kennzeichen umfaßt 53 555 iſt.(Weiteres im Mittagblatt.) * Ein halbes Pfund„Reſi“ gibt 20 Butterbrote. Wene man bedenkt, daß dieſes halbe Pfund friſche Reſi⸗Margar it nur 50 Pfg. koſtet und den hohen Preis der Naturbutter dam vergleicht, ſo kann ſich jede Hausfrau leicht ausrechnen, U755 ſie in der Wirtſchaft ſpart, wenn ſie„friſche Reſi“ für das und in der Küche verwendet. Alpenmilch und Vitam en machen die„friſche Reſi“ zu einem unewöhnlich hochwertig 1f Nahrungsmittel, das in dieſen ſchweren Zeiten. wo es dang ankommt, ſich billig und doch gut zu ernähren, von höchſter deutung iſt. d Morgenland und Abendland. Zwiſchen Morgenland uem Abendland beſtehen naturgemäß große Gegenſätze. In Punkte aber ſind Orient und Okzident ſich gleich und ergen In der Vorliebe für guten Bohnenkaffee. Alle kfeiht den edlen braunen Trank, der Auregung und Genuß 1 rts und nach einer alten Sage um die Mitte des 15. Jahrhun aut durch Mönche eines Kloſters in Aethiopien zuerſt gebr 0 worden iſt. Ein Hirt machte damals darauf aufmerkſau des ſeine. Herde nach dem Genuß der Blätter und Früchte g bisher unbeachteten Kaffeeſtrauches ſchlaflos herumſpra den Man unterſuchte den Fall und entdeckte auf dieſe Weiſe Kaffee, der im Laufe der Zeit zu gewaltiger Weltentwickſſige kommen ſollte. Die ſchlafraubende Wirkung und nachte Beeinfluſſung von Herz und Nerven beſitzt der coffein Bohnenkaffee auch heute noch. Man kann aber dieſen 10 iche lichen Erſcheinungen entgehen, wenn man das ſcha Coffein meidet und coffeinfreien Kaffee Haag trinkt. Hergusgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. er Chefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißn Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard S +* Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kutß E Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: i. V. Jac. Faude —.. ͤ K— — 2 98 Nichtet ſich die Hausfrau ein ee Für den Winter. Seppl ſpricht: »bne Neſi geht es nicht! Faoür die Weihnachts bäckerein Kauf dir einen Vorrat ein. Friſche Reſi noch aufs Brot, Leideſt du dann keine Not!“ Und gufs Brol die — WWWiürnbeng verei Währ vaſt 15 2 Denn dieſe anerſche dihannen n mine und Zu jedem Pfund der Tafelmargarine„Frische Resi“ verlange man gratis den neuesten Band der Resi-Hausbüchereil * zum erſten Mal hochſte geſchmogf: pril 1897 zu Gaus⸗ Dnxerstag, den 10. November 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) ————— g. Seite. Nr. 521 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der Pſendojockey als Nepper ſchon ig Angeklagte Wolter aus Köln iſt 26 Jahre alt und trugs—— verurteilt worden, darunter 6 mal wegen Be⸗ ſtahls. Er al wegen Unterſchlagung und 3 mal wegen Dieb⸗ ar einer gibt au gelernter Landwirt zu ſein, iſt aver offen⸗ en Renn 955 Müßiggänger, die zur Rennſaiſon auf die ni plätzen erſcheinen und dort auf Koſten derer leben, nicht alle werden. beim aue Wolter auch während der Mai⸗Rennen in Mann⸗ einen An ezaucht, hat bei einem hieſigen Schneidermeiſter Tags aber beſteut und 50 Mk. daran anbezahlt. Andern erbeten ſich er wieder gekommen, hat die Anzahlung zurück⸗ unter a erlet dugezogen. ſeinen alten Anzug dagelaſſen und Ne Ausflüchten und vagen Verſprechungen mit dem Septempaenen Anzug verſchwunden Zur Rennſaiſon im ſeiner a00 es ihn wieder nach Mannheim zurück. Einer weil er—— Beſuche galt u. a. auch dem Schneidermeiſter, und ſchliencchtete, daß ihn dieſer auf dem Reunplatz ſuchen emberrenilich feſtnehmen laſſen würde. Während der Sep⸗ Leinlokalgen hat er auch den Schankwirt eines kieſigen und zur K zur Hergabe eines Darlehens von 120 Mk. reditierung von Speiſen und Getränken veranlaßt. weshalgter hatte eine gewiſſe Vorliebe für falſche Namen, er eines T ſich auch vielfach ſolche Namen beilegte. So trat ar ſich J Ages unter dem Namen Brown auf, dann nannte Ramen 5 8 Oertel und Axel Wichfell. Seinen eigenen ein Beug egte er offenbar als Woltér auszuſprechen, da ihn e enüber mit Herr Wolter anredete. Einem anderen Zeugen Undiſchen hatte er ſich ebenfalls als ein Herr mit einem aus⸗ ann auch tamen vorgeſtellt. Auf dem Rennplatz erfolgte haftung ch die Feſtnahme des Schwindlers. Bei ſeiner Ver⸗ dichter gabrd ſeiner Vernehmung vor dem Unterſuchungs⸗ zeichnete f er ebenfalls einen falſchen Namen an und unter⸗ uſtehendenger das Vernehmungsprotokoll mit dem ihm nicht Gaſtwirt n falſchen Namen Axel Wichfell. Dem erwähnten Oertel 1 58 er eine Anerkenntnis mit dem Namen Gert es ſich 50 erzeichnet. Im allgemeinen hat er wohl, inſoweit ſen u icht um Darlehen und um Erſchwindelung von Spei⸗ verſchaffen etränken handelte ſich dadurch ſeinen Unterhalt zu ſeinen den gewußt, daß er ſogen. Renntips ausgab. Nach et ihm vorgefundenen Papieren beſaß er eine Auzahl von Perſonen, die ſich für Renntips intereſſierten. ich als Sportsmann aus, in Wirklichkeit aber Anſtalts epper mit einer glänzenden Beredtſamkeit. balaßten soberarzt Dr. Götzmann bezeichnete den An⸗ athi Adreſſe 8 einen intelligenten Menſchen mit ſtark pſycho⸗ Sachverſtz Einſchlag. Durch dieſe Bewertung des ärztlichen ugebilli ütndigen erhielt der Angeklagte mildernde Umſtände urkeilte 55 Das Gericht, Amtsgerichtsrat Schmitt, ver⸗ fundenfälſchlter wegen Betrugs im Rückfalle, wegen Ur⸗ fängnf ſchung und falſcher Namensangabe zu einer Ge⸗ Mark ſtrafe von 1 Jahr 6 Wochen Haft und 300 Unterſuchneldeſtrafe. Die 6 Wochen Haft gelten durch die nommen ungshaft als verbüßt. Das Gericht hat Rückſicht ge⸗ dauf den pſychopathiſchen Zuſtand des Angeklagten, un auch renze zwiſchen Geſund und Krank ſteht, und außerord darauf, daß dem Pfeudofockey die Schwindeleien entlich leicht gemacht wurden. ch. Beſtie Menſch prozeß a dem Schwurgericht Kempten begann der Mord⸗ ds. Js. 2 755 den Käſer Rupert ÜUhlemayer, der am 1. Juni deren Ni eine Geliebte, die Dienſtmagd Veronika Wörz und Anklageſikd. in beſtialiſcher Weiſe getötet hatte. Nach der mit der ſchrift unterhielt Uhlemayer ſeit 1923 ein Verhältnis gen öleß andwirtstochter Thereſe Riedle. das nicht obne Fol⸗ Veronika Später knüpfte er dann ein Verhältnis mit der Le Riedle örz an und wurde auch hier wieder Vater. Da er lichen 92 heiraten wollte, weil ſie Ausſicht hatte, den elter⸗ Wege Felzzu erben, ſtand ihm die Wörz mit ihrem Kinde im anlaßte ſie beſchloß deshalb, ſie beiſeite zu bringen. Er ver⸗ für ſie ei e nach Durach zu kommen. wo er ihr mitteilte, daß er zindig gene Stellung und für das Kind einen Koſtplatz aus⸗ Anab unteacht habe und führte ſie in die Schlucht bei Durach Aind unterrdem Vorwand. dort ſtehe das Haus. in dem das die Wi rzentummen ſollte. Unten angelangt, ſchlug Uhlemayer nieder einer ſchon vorher bereitgeſtellten Schaufel zwei ködlich verſetzte ihr dann mit ſeinem griffeſten Meſſer im ickelteg S tich e in Hals und Bruſt. Als er dann das ertrakiſſen am Boden liegende Kind ſchreien hörte, Pierauf er es mit ſeinen Stiefeln, wie er ſelbſt angab. keiten zündete er die von der Wörz mitgeführten Habſelia⸗ murauf 5 um alle Spuren zu verwiſchen und verarub ettereibelden Leichen. Wenige Tage ſpäter gaing ein Un⸗ ſchwem——5 die Gegend und das Hochwaſſer der Durach gab f 17 die Erde von den Leichen hinweg. Uhlemayer be⸗ don Tier ochmals in die Schlucht. vergrub erneut die bereits Grab mit n angefreſſene Leiche der Wörz und beſchwerte das Jaſſer w einer Steinplatte. Die Leiche des Kindes war vom die Leicveggeſchwemmt worden. Sechs Wochen ſpäter wurde K der Wörz gefunden. fünf Tage darauf Uhlenmayer wenigen davar zunächſt völlig geſtändig und verfiel erſt zu Streizen Wochen auf die Darſtellung, daß er die Wörz das ſie daberkochen habe, wobei ſie auf das Kind gefallen ſei, Vernehm urch erdrückte. Der Angeklagte bleibt bei ſeiner U erſuchung bei dieſer verlogenen Darſtellung, während der geklaasrichter als Zeuge das urſorünaliche Geſtändnis verſtänge⸗ lagten beſtätigte. Der Gerichtsarzt hat als Sach⸗ iger bet dem Angeklaaten eine latente Syphilis feſt⸗ 1 bezeichnet ihn als Pſychopathen und als moraliſch iger feſt nig. Ein Oberarzt ſtellte als weiterer Sachverſtän⸗ ſäbiakeit daß eine Anwendung des 8 51— Unzurechnungs⸗ bei Begehung der Tat— nicht in Frage kommen — zweltanemaper von Oberhof wurde am 7. Nopember nach urteflfer Verhandlung zwei Mal zum Tode ver⸗ * Hericdde Alimentierungsanſprüche des Ehemannes. Von den Frau D zöu Los Angelos wurde unlängſt die geſchiedene monatiſche Lorentzen verurteilt, ihrem früheren Gatten eine len. Dieſezuente von zehn Pfund Sterling zu zah⸗ ſornſen eſes eigenartige Urteil iſt auf die Geſetzgebung in Kalt⸗ ihrem enrückzuführen, nach der eine Frau verpflichtet iſt, gewä— hiedenen Gatten Unterſtützungsgelder zu nige iſt wenn ihr Eintommen erheblich höher als das ſei⸗ — deutſchland ſchlug in Barmen mit Glück Nor d⸗temperaturen. Sportliche Rundſchau Die vergangene Woche Der gewonnene Länderkampf Großem Intereſſe begegnete am vergangenen Sonntag das Hockey⸗Länderſpiel Deutſchland⸗Holland im Amſterdamer Stadion. Bei der guten deutſchen Mann⸗ ſchaft, die diesmal gegen Holland antrat, hatte man von vornherein mit einem Sieg gerechnet.— Deutſchland will bekanntlich mit zwei Hockey⸗Mannſchaften an den olympiſchen Spielen teilnehmen.— Derx Verlauf des Spieles hat gezeigt, daß der Sieg(:0) leicht hätte höher ausfallen können, wir wollen uns jedoch mit dem Ergebnis zufrieden geben, da es wieder einmal ein einwandfreier und ſchöner Sieg war. Die dsutſche Mannſchaft ſpielte nach den Berichten ausgezeichnet, ſie wies faſt keinen ſchwachen Punkt auf. Ganz überragend ſpielte Theo Haag⸗Frankfurt a. M. als Mittelläufer. Er dürfte wohl z. Zt. Deutſchlands beſter Mittelläufer ſein; ſeine Deckungsarbeit, ſein Zuſpiel und ſeine Vorlagen ſind muſter⸗ gültig und immer verwertbar. Haag iſt unſere ſtärkſte Stütze für Amſterdam. Gerade im Hockey ſind die deutſchen Aus⸗ ſichten bei den olympiſchen Spielen nicht ſchlecht. Schmeling bleibt Halbſchwergewichtsmeiſter Wohl der größte Boxkampf, der bis jetzt in Deutſchland ausgetragen wurde, fand am Sonntag in Leipzig ſtatt. Sicher wurden ſchon Meiſterſchaften ausgetragen, die an Bedeutung dem Kampf Domgörgen gegen Schmeling nicht nachſtanden. Was dieſen Kampf aber aus dem Rahmen der Meiſterſchaftskämpfe hinaushob, war die Tatſache, daß hier zum erſten Mal ein reiner Mittelgewichtler(Domgörgen) auf den Meiſter der Halbſchwergewichtsklaſſe und dazu noch Europameiſter dieſer Klaſſe, Schmeling, traf. Dom⸗ görgen wurde zu dieſem Kampfe geradezu durch die Um⸗ ſtände gezwungen, da er in Deutſchland innerhalb ſeiner und auch in der Halbſchwergewichtsklaſſe kaum einen ebenbürtigen Gegner mehr finden konnte. Techniſch iſt er ſicher Deutſch⸗ lands beſter Boxer, das mag ihn auch bewogen haben, gegen den ſchlagſtarken und bedeutend ſchwereren Meiſter Schmeling anzutreten. Der anfängliche Verlauf des Kampfes zeigte dann auch, daß Domgörgen techniſch unbedingt der Beſſere war, er diktierte den Kampf und hatte Schmeling bald in der Defenſive, er ſammelte ſich Punkte. Daß auch ſeine Schläge nicht ohne Wirkung blieben, zeigte das ziemlich mitgenom⸗ mene Geſicht Schmelings, deſſen eines Auge faſt zu war. Zu einem richtigen.⸗O.⸗Schlag reichte es aber nicht. Die 7. Runde brachte dann überraſchend das Ende. Es war klar, daß es bei der Geriſſenheit und Vorſicht Domgörgens für Schmeling nur einen Sieg durch Niederſchlag geben konnte. Der Meiſter wartete auf ſeine Chance, die in der 7. Runde kam; er erſpähte bei Domgörgen eine kleine Oeffnung, trifft ihn hart links und blitzſchnell hinterher rechts aufs Kinn. Domgörgen mußte zum erſten Mal in ſeiner Boxerlaufbahn das„Aus“ über ſich ergehen laſſen. Bekanntlich wurde in dem Kampf um die Schwergewichts-Weltmeiſterſchaft zwiſchen Tunney und Dempſey der Meiſter Tunney in der 7. Runde auf die gleiche Art zu Boden geſchickt, nur konnte er ſich wieder erheben, weiterkämpfen und gewinnen. Wäre der Kampf Domgörgen⸗Schmeling über die ganze Diſtanz gegangen, ſo hätte Domgörgen wahrſcheinlich glatt nach Punkten gewonnen. Der„Menthol“⸗Boxer So etwas aibt es tatſächlich! Es iſt aber nicht etwa ein Boxer, der an ſeinem Trikot oder an ſeiner Hoſe irgend⸗ wie eine Reklame für„Menthol“ trägt, ſondern einer, der aus Verſehen ſeine Handſchuhe mit einer ätzenden Flüſſigkeit getränkt hat.— In den erſten Meldungen war von„Benzol“ die Rede, das wäre allerdinas kein Verſehen geweſen.— Peter⸗Berlin kämpfte am 2. November in Berlin im Wel⸗ tergewicht gegen Harlos⸗Köln. In der 3. Runde konnte Harlos nicht mehr ſehen und behauptete, Peters Handſchuhe ſeien mit einer ätzenden Flüſſigkeit getränkt, die ihm die Sicht nehme. Der Ringrichter konnte nichts feſtſtellen und ließ weiter kämpfen. Harlos wurde dann wegen Tiefſchlags disqualifiziert. Eine genaue Unterſuchung der Handſchuhe Peters nach dem Kampf ergab, daß dieſe mit einer Fluid⸗ Flüſſigkeit, die zum Maſſieren benutzt wird, getränkt waren. Es wird angenommen, daß hier ein unglücklicher Zufall vor⸗ liegt. Die Sekundanten von Peter waren ſich der gefährlichen Eigenſchaften des Maſſagemittels ſicher kaum bewußt; es könnten ſich ſonſt nette Zuſtände im Boxſport entwickeln. Europameiſterſchaften der Ringer Mit großen Hoffnungen und Erwartungen gingen die deutſchen Vertreter in Budapeſt in den Kampf, um zum Schluß nur mit einer Meiſterſchaft zurückzukehren. Sper⸗ ling⸗Nürnberg konnte im Leichtgewicht Europa⸗ meiſter werden, allen anderen reichte es nicht einmal zu Plätzen. Im Geſamtklaſſement, in dem Deutſchland im letzten Jahr an erſter Stelle ſtand, kam es diesmal zuſammen mit Italien auf den fünften Platz. Ungarn konnte ſich zwei Meiſterſchaften ſichern. Die Zuſchauer und die Schiedsrichter waren mitunter recht parteiiſch, dieſem Umſtand ſind auch, obwohl die Leiſtung der ungariſchen Ringer nicht geſchmälert werden ſoll, verſchiedene Niederlagen der deutſchen Ringer zuzuſchreiben. Wir haben darüber jeweils berichtet. Beſon⸗ ders Meier und Bräun hatten unter ungerechten Entſchei⸗ dungen zu leiden. Müller im Schwergewicht kam dadurch um ſeine Siegesausſichten, daß ihn vier Punktſiege, die ihm in der Bewertung je einen, Verluſtpunkt eintrugen, obwohl er gegen den Meiſter Bado⸗Ungarn ſiegte, nur den vierten Platz belegen ließen. Trotz dieſer ſcheinbar ſchweren Niederlage ſind die Ausſichten der deutſchen Ringer— die Mannſchaft kann noch verſtärkt werden, u. a. durch Gehring⸗Ludwigshafen im Schwergewicht— in Amſterdam gut. Die Handball⸗Pokalrunde Der Ausgang der Vorrunde um den Handballpokal der Deutſchen Sport⸗Behörde für Leichtathletik war ganz ſo wie erwartet. In Darmſtadt ſiegte die ſüddeutſche Ver⸗ tretung, die faſt ganz aus Darmſtädter Spielern beſtand, mit:5 Toren über den Baltenverband. Es war von vorn⸗ herein klar, daß die Balten nach der langen, ermüdenden Reiſe gegen die ausgezeichnete Süddeutſche Mannſchaft kaum etwas zu beſtellen hatten, trotzdem überraſchten ſie durch forſches Spiel und gratzen Angriffsgeiſt, der ihnen auch fünf Tore einbrachte. Die beiden anderen Begegnungen endeten mit dem gleichen knappen Eragebnis von je:5 Toren. Weſt⸗ deutſchland, obwohl deſſen Mannſchaft techniſch und tak⸗ tiſch reifer ſpielte. Weſtdeutſchland ſpielte friſcher und eifriger und konnte ſich dadurch in die Zwiſchenrunde durchſpielen. Ebenſo glücklich konnte in dem Spiel in Breslau Bran⸗ denburg Südoſtdeutſchland ſchlagen. Die Zwiſchen⸗ runde beſtreiten nun: Süddeutſchland, Weſtdeutſchland, Bran⸗ denburg und Mitteldeutſchland, das in der Vorrunde ſpiel⸗ frei war. Deutſche Auslandserfolge und Niederlagen Fräulein Helene Mayer, die jugendliche deutſche Florettmeiſterin, errang bei dem Londoner internationalen Fechtturnier glänzende Erfolge. Sie ſchlug nacheinander die belgiſche, franzöſiſche und die engliſche Meiſterin Freeman, ſowie Miß Daniel, die das Turnier fünf Jahre hinter⸗ einander gewann, mit je:2 Punkten. Sie hat dieſe über⸗ legenen Siege nicht zuletzt ihrem ungewöhnlich ſchnellen Tempo zu verdanken. Weniger glücklicher war der deutſche Meiſter Erwin Casmir und Moſt⸗Frankfurt beim inter⸗ nationalen Fechtturnier in Baſel. Beide wurden geſchlagen, Casmir konnte nur den 7. Platz belegen. Erfreuliche Kunde kommt aus Cuba; der vor noch nicht allzu langer Zeit nach Cuba ausgewanderte Pforzheimer Tennisſpieler Wetzel, der in Deutſchland zur erſten Klaſſe zählte und an manchem Länderkampf teilnahm, konnte in Habana die beſten cubaniſchen Spieler Paris und Dr. Bauet 61,:3,:2 bezw.:8.:6,:3 ſchlagen. Wetzel hat durch ſein Spiel Aufſehen erregt und man bedauert, daß man ihn nicht in die eubaniſche Paris⸗Pokal⸗Mannſchaft auf⸗ nehmen kann, da er noch nicht zwei Jahre in Cuba an⸗ ſäſſig iſt. Die gekaufte Fußballmeiſterſchaft Zu dieſer recht merkwürdigen Meiſterſchaftsgeſchichte wird uns aus Bologna gemeldet:„Der Vorſtand des Italieniſchen Fußball⸗Verbandes hatte ſich in ſeiner letzten Sitzung in Bologna mit einer recht üblen Affäre zu beſchäftigen. Man war betrügeriſchen Machenſchaften, die ſich anläßlich des letzten Meiſterſchafts⸗Entſcheidungsſpiels zwiſchen dem FC. Turin und Juventus⸗Turin zugetragen hatten, auf die Spur ge⸗ kommen. Nach der genauen Unterſuchung des Falles ſtellte es ſich heraus, daß der Vorſitzende des FC. Turin die Spieler von Juventus, die im Endkampf am 5. Juni mit 221(:1) geſchlagen wurden, mit erheblichen Geldbeträgen (25 000 Lire) beſtochen hatte. Die rächende Nemeſis ließ natürlich nicht auf ſich warten. Der FC. Turin wurde ſofort des Meiſtertitels für verluſtig erklärt, die leitenden Perſonen des Vereins auf Lebenszeit disgqualifiziert.“ Eine nezze Meiſterſchaft!—ii * Um die Schach⸗Weltmeiſterſchaft Neunzehnmal remis Im Kampf um die Schachweltmeiſterſchaft in Buenos Aires wurde die 25. Partie geſpielt. Sie wurde nach 41 Zügen unentſchieden gegeben. Der Stand iſt alſo: Aljechin 4. Ca⸗ pablanca 2 Punkte. 19 Partien remis. eie e, e. N. Hamdq. deriin 1* +. Wen 7¹⁰ s Ghren. 5 2 + 7 S — (Ole 7* 18 8 O woltentos. O heitet. G halb bedeckt. wolkig.& bedect. Regen. Graupeln. Nebel. Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichtel Oft. H emäßiger Südſüdweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt. K Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Statlonen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an Die Knien nerbinden Ort⸗ mit gleichem auf Reresnivau umgere bneten Lutdrut Metternachrichten der KarlsruherLandeswenlerwarit Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens S Luft⸗ Tem es 17 deult pera Sa 8 12855 W 252 inNN r S 8 85 2381 m mm C0 SeS Sel Richt. Stärke 80 Wertheim 1511— 3ſtill bedeckt Königſtuhl] 563 746.00 1 11 1[NWſchw. Nebel Karlsruhe 120 746.1 715 4 88SW Ileicht bedeckt Bad.⸗Bad. 213 746,7]% 4 18 4[NoO ſleichtſ Regen Villingen 780 74.66 2 12 1 N„ Schnee Feldbg. Hoff 1275 6199—3 9—3 NW ſchw.„ 1. 150 t. Blaſien] 7— 4 1 1 4 fſtill egen Höchen ſchw!—— 1985 Vorausſichtliche Witterung bis einſchließlich Freitag, 11. November, nachts: Wechſelnd wolkig und ſehr kühl, noch zeitweiſe Niederſchläge, im Gebirge Schnee bei Froſt⸗ —— 6. Seite. Nr. 521 * Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 10. November 1927 Wirtſchakts · und Sandelszeitung Entlaſtung der Reichsbank Verringerung des Wechſel⸗ u. Scheckbeſtandes um 414,2 Mill.. — Nückgang des Notenumlaufes um 250,1 Mill./— Zunahme des Gold⸗ und Deviſenbeſtandes Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Nov. hat die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombard und Effekten um 428,1 Mill. auf 2512,3 Mill. 4 ab⸗ genommen; im einzelnen haben ſich verringert der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 414,2 auf 2388,2 Mill., der an Lombards um 140 auf 32,0 Mill.&4. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,1 Mill. weiterhin unverändert geblieben. Die Ver⸗ ringerung des Wechſelportefeuilles erklärt ſich in Höhe von 190 Mill.„ aus der Uebertragung von Wechſeln an die Goldiskontbank zur vorübergehenden Anlage des ihr pro⸗ viſoriſch überlaſſenen Erlöſes der letzten Anleihe der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt. An Reichsbanknoten u. Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 259,1 Mill. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſenz; und zwar hat der Umlauf an Reichsbanknoten um 210,1 auf 4020,5 Mill. J, derjenige an Rentenbankſcheinen um 40,0 auf 856,3 Mill.„abgenommen. Dementſprechend iſt der Beſtand der Reichs⸗ bank an Rentenbankſcheinen auf 164,9 Mill.„ geſtiegen. Die frem⸗ den Gelder zeigen mit 616,8 Mill.„ eine Zunahme um 8,7 Mill. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen De⸗ viſen insgeſamt haben um den Betrag von 137,7 auf 2150,5 Mill. ¼/ zugenommen: die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen allein erhöhten ſich um 1369 Mill auf 298,3 Mill. /, diejenigen an Gold um 834 000 4 auf 1852,1 Mill. l. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 43,8 in der Vorwoche auf 46,1 v.., die durch Gold und deckungs⸗ fähigen Deviſen von 47,6 auf 53, 5 v. H. Die Anleiheverhandlungen ker N. S. A. Optionsrecht auf 4 Mill.„“ junge Aktien— Kapital⸗ erhöhung um 7,5 Mill. 8 Zu den ſchwebenden Anleiheverhandlungen der N. S. U. Verei⸗ nigte Fahrzeugwerke.⸗G. Neckarſulm erfährt der WTB.⸗Handels⸗ dienſt, daß entgegen anderen Meldungen die bereits beſtehende An⸗ leihe von 4 Millionen I aus der neuen Anleihe getilgt werden ſoll. Bis zur Fälligkeit wird ein entſprechender Betrag bei dem Treu⸗ händler hinterlegt werden. Um nach dem Abſchluß der Verhand⸗ lungen die Durchführung nicht zu verzögern, beruft die Geſellſchaft eine ao. GV. auf den 2. Dezember ein, in der die für das Bezugs⸗ recht der Bonds erforderlichen 4 Mill.„ junge Aktien geſchaffen werden ſollen. Außerdem ſoll das Kapital um weitere 3,5 Mill./ untexr Gewährung eines Bezugsrechts an die Aktionäre erhöht wer⸗ den. Die neuen Kapitalbeträge dienen ebenſo wie die Anleihe der Rationaliſierung der Betriebe, ſowie zur Conſolidierung der hierfür eingegangenen kurzfriſtigen Verbindlichkeiten und entſprechen den zu erwartenden Umſätzen. Das Aktienkapital der Geſellſchaft beträgt 12,5 Mill. J. In der Bilanz vom 31. Dez. 1926 waren Verbindlich⸗ keiten mit 727 Mill.(darunter Bankſchulden 748 068 ¼ und Ak⸗ zeptverbindlichkeiten mit 820 214 4) ausgewieſen. Im Mai 1926 wurde eine Obligationenanleihe in Höhe von 4 Mill. zum Zins⸗ ſatze von 8 v. H. im Inlande aufgenommen. Kapitalverdoppelung der Bemberg.⸗E, in Mailand. Die italieniſche Bemberg⸗Geſellſchaft in Mailand erhöht nach Berliner Blättern ihr.⸗K. von 12 auf 24 Mill. Lire, um die ſchwebenden Verpflichtungen gegenüber der Viscoſo Suiſſe abzulöſen. Außerdem iſt beabſichtigt, neben der beſtehenden 12⸗Mill.⸗Lire⸗Obli⸗ gationenverpflichtung eine neue Obligationsanleihe von 8 Mill. Lire aufzunehmen. *Baſtfaſerkontor.⸗G. in Berlin. Das Unternehmen, deſſen Aktien ſich in den Händen der Verbände, der Flachs⸗, Hanf⸗, Hart⸗ ſaſer⸗ und Juteinduſtrie, ſowie einzelner Unternehmungen dieſer Induſtrie befinden, hat 1926/27 günſtiger abgeſchloſſen als im Vor⸗ jahr. Es konnten Ueberſchüſſe von zuſammen etwa 130 000 R. er⸗ zielt werden, durch die ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorfahr von 314050.“ ermäßigt. Im laufenden Jahr hat der Geſchäftsgang bis jetzt einen befriedigenden Verlauf genommen. Allerdings ſind die Preiſe in letzter Zeit etwas zu hoch geworden, ſodaß nicht nur bei der Geſellſchaft, ſondern auch im allgemeinen das Flachsgeſchäft etwas nachgelaſſen hat. Papier⸗ und Tapetenfabrik Bammental AG. in Bammental. Der von uns in Nr. 510 beſprochene Abſchluß auf 31. Mai 1927 fand in der heute unter dem Vorſitz von RA. Dr. F. Roſenfeld ab⸗ gehaltenen o. GV., in der 10014 StA. und 8520 VA. vertreten waren, einſtimmige Annahme. Die GV. beſchloß antragsgemäß die Aus⸗ ſchüttung von 5 v. H. Dividende auf die StA. und von 7 v. H. auf die VA., während der Reſt von 3925 auf neue Rechnung vor⸗ getragen wird. Der Vorſitzende führte zur gegenwärtigen Geſchäfts⸗ lage aus, daß ſich das fd. Jahr bisher gut angelaſſen habe. Im Hinblick auf die hohen Steuern und ſonſtigen drückenden Belaſtungen könne man aber nicht vorausſehen, wie ſich das endliche Reſultat geſtalten wird. Neue Warenhaus⸗Einkaufsgemeinſchaft. Die Firmen Gebrüder Karger⸗Stettin, Gebrüder Baraſch, GmbH.,Breslau, Gebrüder Baraſch, GmbH.⸗Magdeburg, Willy Cohn⸗Halberſtadt. Singer u. Co.⸗Berlin haben, laut„Konfektionär“, eine Einkaufsgemeinſchaft geſchloſſen, die von dem Inhaber der Firma Gebrüder Karger, Stettin, Max Friedländer, geleitet wird. Verhandlungen mit wei⸗ teren ähnlich gelagerten Waren⸗ und Kaufhäuſern zwecks Abſchluſſes ſollen ſchweben. Die Gründung einer beſonderen Einkaufs⸗ organiſation als Dachgeſellſchaft iſt zurzeit noch nicht beabſichtigt, vielmehr will die Vereinigung vorerſt ohne Bindung der einzelnen 0 ee an beſtimmte Warengattungen und Warenabnahme arbeiten. 3 Günſtige Ausſichten der engliſchen Wirtſchaft. In dem viertel⸗ jährlich erſcheinenden Wirtſchaftsbericht der Federation of Britiſh Induſtries wird feſtgeſtellt, daß, obwohl der inter⸗ nationale Horizont noch bei weitem nicht klar iſt, der Ausblick für den britiſchen Handel in jeder Beziehung günſtiger iſt, als zu irgendeiner Zeit nach dem Kriege. Die Federation hält es nicht nur für möglich, daß der Rückgan des internationalen Preisſtandes, der ſeit fan zwei Jahren in ununterbrochenem Fortſchreiten war, aufhört, ſondern daß auch diejenigen Kräfte, die einer Ausdehnung der britiſchen Ausfuhr entgegenwirken, in immer größerem Maße erlahmen. Die Erholung in vielen bedeutenden britiſchen Induſtrien hält an. Die vorliegenden Arbeiten in der Maſchinen⸗ und Schiffs⸗ bauinduſtrie entwickeln ſich günſtig. Beſonders nach der Exportſeite können zuverſichtliche Angaben aufrecht erhalten bleiben. In der Eiſen⸗, Stahl⸗ und Kohlenwirtſchaft werden Gewinne erzielt, Auch in der Stahlwaren⸗, Meſſer⸗ und keramiſchen ſowie der Schuh⸗ induſtrie iſt eine Aufwärtsbewegung feſtzuſtellen. * Schonung der amerikaniſchen Erdölvorräte. Unter Mitwirkung der amerikaniſchen Regierung und Vertretern der Petroleum⸗ induſtrie, ſowie der Amerincan Bar Aſſociation iſt unter dem Vor⸗ ſitz des amerikaniſchen Innenminiſters Herbert Work ein Komitee zur Erhaltung der Petroleumvorkommen gegründet worden. Der Zweck dieſer Kommiſſion iſt die baldmöglichſte Vorlage eines Geſetzes, um die Verteilung der Petroleumförderung zu regeln.— Bekannt⸗ lich baben die von Coolidge angeordneten Unterſuchungen ergeben, daß die amerikaniſchen Erdölvorräte nach dem fetzigen Verbrauch nur noch etwa—15 Jahre reichen würden. Für die Landesvertei⸗ digung wurden daher ſchon verſchiedene Erdölvorkommen aus der allgemeinen Erſchließung ausgeſchieden. ꝛ: Normungsfortſchritte in der Textilmaſchineninduſtrie. Die Arbeiten des Fachnormenausſchuſſes für Textilmaſchinen beim Deutſchen Normenausſchuß haben in dieſem Jahre weitere gute Fortſchritte gemacht. Bis zum 1. Oktober wurden zwei Normblatt⸗ vorſchläge für Weberei⸗ und vier für Spinnereimaſchinen endgültig angenommen. Die Zahl der veröffentlichten Entwürfe iſt für We⸗ bereimaſchinen ſeit dem 1. Januar von 8 auf 17 angeſtiegen. Frankfurt feſter, im Verlauf wieder abgeſchwächter Die Börſe eröffnete feſter, doch hielt ſich die Geſchäftstätigkeit in engen Grenzeu. Die Spekulation nahm wieder Deckungen vor. Vor allem war wieder das Ausland mit niedriger limitierten Kaufordres am Markte. Etwas freundlicher ſtimmte die Börſe der Reichsbank⸗ ausweis, der die Erwartung der Börſe voll erfüllt hat. Außerdem regten die Ausführunger Peter Klöckners an. Nach Erledigung der vorliegenden Kaufaufträge erfuhr die Stimmung eine Abſchwächung und die Kurſe gaben allgemein nach, da ſich die Spekulation in Anbe⸗ tracht der morgigen Prämienerklärung zurückhaltend verhielt. Man verwies auf den Streik der Textilinduſtrie im Wuppertal, wovon 55 000 Arbeiter betroffen ſind. U. a. iſt der geſamte Betrieb der J. P. Bemberg.⸗G. ſtillgelegt. Dann verſtimmte die Spannung inner⸗ halb des Reichskabinetts im Zuſammenhang mit der Frage der Be⸗ amtenbeſoldung. Bei der erſten Kursfeſtſetzung ergaben ſich bereits für die Mehrzahl der Papiere Kursrückgänge von ½ bis 2 v. H. Zellſtoffwerte verloren 3 v. H. J. G. Farben eröffneten knapp be⸗ hauptet. im Verlauf jedoch ebenfalls abgeſchwächt. Am Automarkt gaben Adlerwerke 2 und Daimler v. H. nach Neckarſulmer jedoch geſucht und 5 v. H. höher auf die 4 Mill. Dollaranleihe. Gut be⸗ hauptet blieben die Werte des Metallbankkonzerns, ebenfalls Schiff⸗ fahrtswerte auf die Lloyd⸗Anleihe. Am Rentenmarkt konnte ſich Ab⸗ löſungsſchuld etwas erholen, von Ausländern waren Türken gefraot und etwas höher. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft noch kleiner. Die Kurſe bröckelten weiter ab. Es gaben neue Abſchwä⸗ chungen von durchſchnittlich 2 v. H. Am Geldmarkt trat etwas ſtär⸗ kere Nachfrage nach Tagesgeld ein. Der Satz wurde auf 6 v. H. erhöht. Berlin erneut abgeſchwächt Der geſtrige Börſenverlauf konnte das Privatpublikum nicht zu neuen Käufen anregen, ſondern hatte eine ſtärkere Abgabenei⸗ gung aus der Provinz zur Folge. Dieſes Material trat aber erſt zum ofiziellen Beginn in Erſcheinung, ſodaß man vorbörslich noch recht feſte Kurſe hören konnte. Die Ausführungen Klöckners fanden geteilte Aufnahme und hatten keinen Einfluß auf die Allgemein⸗ tendenz. Man verwies nur in dieſem Zuſammenhang auf das in den letzten Tagen ſtärker in den Vordergrund getretene Arbeits⸗ zeitproblem. Der Reichsbankausweis brachte zwar eine weſent⸗ liche Entlaſtung, die aber anſcheinend ſchon in der dergeſtrigen Börſe eskomptiert war. So waren die erſten amtlichen Kurſe nicht einheitlich und nur noch auf geſtriger Schlußbaſis behauptet. Höher eröffneten Holzmann(plus 372 v..). angeregt durch verſchiedene in den letzten Tagen perfekt gewordene Bauauſträge, Laurahütte(474 Vörſenberichte vom 10. November 1927 Glanzſtoff(), Chade Aktien(870). Weſentlich ſchwächer nane anfangs nur Kaliwerte, die 2 bis 4 v. H. einbüßten. Im Berlau gingen die Kurſe um mehrere Prozente zurück. Man verwies au die überwiegend ſchwache Veranlagung der Auslandsbörſen⸗„ das Fehlen neuer Käuferſchichten machte ſich ſtärker bemerkbar, 51 mal das Deckungsbedürfnis der Spekulation befriedigt zu ſeln ſchlen Die Streikgefahr in der Metallinduſtrie wurde ebenfalls als i für die Abſchwächung angegeben, ebenſo, daß der Reichsbankonn weis dadurch, daß ein großer Teil der Rückflüſſe nur eine vorü itt⸗ gehende Anlage aus der Antieihe der Deutſchen Rentenbankkred anſtalt ſind. Die Rückgänge betrugen ſchließlich bis zu 5 15 57 Auleihen lagen ruhig. Ausländer ükerwiegend feſter, beſondeß, Anatolier Bosnier und Mexikaner 33 bis 177 v. H. erhöht. Pfant⸗ briefmarkt uneinheitlich, aber im allgemeinen behauptet. Renn⸗ briefe notierten etwas höher. Der Geldmarkt wies keine nennen werten Veränderungen auf, am Deviſenmarkt tendierte das Dau international feſt, Mailand kchwach, die Mark, Spanien und Sto holm etwas erholt. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbaukt 7, Lombard 8, Privat 6¼ v. H. Imelſch J. Nopember IJ. Nodemger axität in.-M. für 6. 2 8. B. M. labe Holand. 100 Gulden 169.14 169,43[169,07 169,99 168,76 4% Atben 100 Prachmen.88.576.50 15870 81.— 13 Prüſſel. 100 Belga 800.-Fr.] 88.4488,5838,445 38,565 56.— 6 Danzig 100 Gulden] 81,6481.80 81,63 81,79 81.— 7 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.558 10.578 10,558 10,578 81.—.5 Italien. 100 Lire 22.89 22,.9322,8422,88 7 Südſlawien.. 100 Dinar] 7,388 7,40.383].397[ 81.— 5 gaßenbagen.. 90 Lronen 113,3112.51 113.3118 11250 3 Liſſabon.„ 100 Eskudo] 20, 20,62[ 20,58 20,62 58.57 5 Bele 00 Kronen 119,54119.86119.62 110,88112.50 5 Paris. 00 Franken 16,416,50 16.465 16,508 81.— 5 Srag f190 Kronen 13.478 12.248] 12.421 12.481 8696 35 Schweis..„. 100 Franken] 30.845 81.005] 86,835 80,995 81,20 10, Sofia 100 Leva].03„03 3,032] 3,038] 681.— 5 Spanien. 00 Peſeten J1,21 71,35 71,2971,43 81,.— 4 Wiendolm. 0 erenen 113½7 118.0 112.64 112/ 1 65 Wien„ 100 Schilling 59.17]59.29 59,1338.25 17, 6 Vudnpelt 200 Bengs ⸗12 880 r.f.58,.% 788,82 10 Buenos Aires,. I Peſ.] 1,788 1,792.,7.795.78 Canada.. 1 Canad. Dollar] 4,198.,206 4,198 4,203* 5,8 Japann.. I Hen].849 1844] 1,536 1˙940 2,002 8 Kairo... I Pfd. 20,948 20.886 20.942 20.982—.— 10 Konſtantinopel.„ 1 türk. Pfd..240].244 2,243].247 16,45 4⸗5 Londonn I Shfd. 20,422 20,462] 20,425 20,465 20,48 355 Nem Dorrt Dollar 4,9535 4,2015 4,1925 4,2005.,198 Rio de Janeiro. 1 Milreis ,501 0,503 J,501] 0,508 1,878 Uruguag... 1 Gold Peſ..308].314] 4..314— Mannheimer Produktenbörſe vom 10. Nov.(Eigenbericht). 1155 Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt ſtetig bei kaum veränderte Preiſen. Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba 2 53 bfl. 14,90, 3hfl. 13,85, 4 hfl. 13,10, Auſtral hfl. 14,70, Kanſas b⸗ bfl. 12,75, Baruſſo 70 Kilo bfl. 18,35, Rofafe 79 Kilo hfl. 14, fieg, winter 2 hfl. 13,50, ausl. Roggen 25—25,50, inl. Roggen er bis 25,75, inl. Wetzen 26—27, ausl. Hafer 24,50—25. inl. Hae⸗ 22—24, inl. Braugerſte&4 27—30, ausl. Braugerſte 34—36, Futteg, gerſte 4 285 24, Mafs gelbes mit Sack 19,50 Biertreber 4 05 %8 17½0, Weizenmebl fübd. 3,.758, Weizenbrotmehl ſen 209,50—30; Roggenmehl 60—70proz. I 34—35, Weizenfutterng 15—16, Weizenkleie fein 12,75—13, Roggenkleie 14—14,50. Viehmarkt in Mannheim vom 10. November. Preis 1 5 50 Kg. Lebendgewicht in J/. Zufuhr insgeſamt 854 Stück. 70 Käl 0 6—80; e) 68—75; d) 62—70. 36 Schafe. 42—48. 143 Schweker, 5 66—ö7, c) 06—67, d) 64—65; eh—64. 60f Fertel und Lünen Das Stuck—25 4. 2 Ziegen. Marktverlauf: mit Kälbert mittelmäßig geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft, m Ferkeln und Läufern mittelmäßig. ch * Die voraus ſichtliche Hackfruchternte im Deutſchen Reich. aiſe Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts, denen die Verhältni ſt zu Anfang des Monats Okkober 1027 zugrunde gelegt ſind, belne ſich die Erntevorſchätzung der Hackfrüchte für Kartoffeln(Spätkag: feln) auf 352 914 577 Doppelzentner(Novemberermittlung 1595, 300 306 860 Dz.), für Zuckerrüben auf 113 384 828(104 953 080) ſcht und für Runkelrüben auf 241 228 82ü(290 728 280) Dz. Das entſorgz einem Hektarertrag von 138,1 Doppelzentner bei Kartoffeln, 241 855 bei Zuckerrüben und 341,3 Dz. bei Runkelrüben. Gegenüber de⸗ Novemberermittlung 1926 zeigen die Ernteflächen folgende Verit 1⸗ rungen: Kartoffeln: 2 554 576 Hektar(1926: 2 759 715 Hektar), 39210 Kiler 434 205(402 935) Hektar und Runkelrüben: 706 832(725 8 ektar. * Vom Schwetzinger Tabakmarkt. Am 8. November wurde 175 Rathaus Schmetzingen das Sandbiakt verwogen. Die Oual tät iſt dieſes Jahr ſehr fein und edel; der Gefamtansze, in Schwetzingen dürfte für die Sandblätter roͤr 130 Zentner n tragen, die im Laufe des Tages bis auf kleine Reſtpoſten vermogſe wurden. In Oftersheim dürfte etwa ein Viertel der Ern durch den Hagelſchlag im Monat Auguſt vernichtet worden ſein, t⸗ Plankſtadt mehr als die Hälfte, in Eppelheim die Geſam ernte. Für das Sandblatt werden in Schwetzingen, je nach Qual 45—60 ¼ zuſchlägig eines kleinen Aufgeldes bezahlt. Käufer ſir, die Firmen J. K. Marx Söhne in Bruchſal und Vogelſang Bremen. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien 1 Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit 1 verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/e verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 10. November .J 10. 9. 10. 9. Bank 1862,0,162,0 Bad. Aſſekuranz 205,0(205,0 Karlsruh. Maſch. 19.—19.— 2184 Hopotg i. 25 85——Continent. Verſ. 85,.—85,—C. H. Knorr 157,01 Rh. Hüpoth. Be.—.——,— Mannheim. Verſ. 122,0121,0 Mannh. Gummi 35,.— 35,— Rh. Cedetbank 127,0127,0[Oberrh. Verſ. 161,5 161,5 Neckarſulmg§hrzg. 95.—.104,0 Südd. Disconto 136,0138,0 Pfälz. Mühlenw. 143,0143,0 .⸗G. für Seilind 76.—78,— Portl. Zem. Heid. 131,00133,0 Durlacher Hof. 149,0 180,0[Benz& Cie...————[Rh. Elektr..⸗G. 137,01 Kleinlein Heidelb. 205,0 205,0 J. G. Farben 253,5256,0 Rheinmühlenw. 140.0140.0 Judwigsh. Akt. Br 218,0 218,0[Rhenania... 56.—52,.— Wayß K Freytag 133,9,139,0 Schwarg⸗Storch.—.———Vebr. Fahr„. 49,.—48.— Jabd aldhof 286.0240 Werger Worms 170,0170,0 Deutſche Linol. 225,0225,0[Südd. Zucker. 128.001 Frankfurter Vörſe vom 10. November TGelſenk. Gußſt. 133,7.138,0 Baſt.⸗G. 127,04—,— Vanle⸗ Aletien. 0 8 179,5178,00Bayriſch. Spiegel 59,089,50 i„2 TIlſe Bergb. St. A. 203.5——Beck& Henkel.71,50—,— —— S 1290 1225 IKali Aſchersleb⸗ 147,5 145,3 TBergm. Elektr. 176,0 174.0 Bank f. Brau. Ind 166,0 158.5[Kali Weſteregel. 158,9189,0 Bing Metallwerke.—.— Bayr. Bodencr. B—.—138,0 JMannesmannr. 138,5 187,0 Brem.⸗Beſigh.Oel 71.—71.— Bayr.Syp. u. Wö. 141, 2 141, 1 Mansfeld Akt. 204.0 101.0 Fere gee 74,.—74,50 2 FBarmer Bankv. 128,5 125,2 JOberſchl. E. Bed. 99,50 90.—[Cement Heidelb. 133.7183.0 TBerliner Hand. 212,9215,5 1Otavi⸗Min. An. 35 5035,750Cement Karlſtadt 187,0,187,0 ICom. u. Privatb. 154.0153,2 IPhönir Bergbau 93.— 92,50Chamottednnaw 100..101,0 IDarneſt u. Natb. 201,0204,2 IRhein. Bräunk. 208,9.209,[Chem. W. Albert 110..110,0 D aetd ent 1490149.0 1190 110.[Cont. Kürnb. Bag. 145.0,5l.5 IDeutſche Bank 14 1 0 Wechf, 42310(l28.5 Ber u. aurahütte 67.5 78.— Pe e 0 D. Ueberſee⸗Bank 100.0 1018 Dockerh Wibm. D. Vereinsbank 99,5098,50 Crausport⸗Aktien. Olngler Zwelbr.—— IDisconto⸗Geſ. 141,5/143,0. Dürkoppwert St. 70.— 68.50 IDresdner Bank 142,8144,0 Schantungbahn 13f2873370 Düſſeld. Rat Dürt 66.— 66.— cefrt. Hyp.⸗Bank 131,5132,0 IHapag.. 1241,188,0 22 5 Metallb. u. M⸗G. 127,2126,5 INordd. Sloyd 140,0139,0.Etſen Kaiſersl. 35.— 5855 IMitteld. Cred B.—.——.—. Qeſterr.⸗U. St. B.—.——.—IElektr. Licht u. K. 181.0179, Nürnberg. Bs.⸗B. 150,0150,0 Baltimore& Ohio——98,.— Elſ. Bad. Wolle— 17257 ee n ee fälz. Hyp.⸗Bk.—,— 173, 1 Rhein. Creditbk. 126,5 126,0 Induſtrie · n. Enzinger⸗Union— 38 Reichsbank. 166,5186,5 Ei 271,027100Eßlinger Maſch. 98, 0066, Ahein Hyp.⸗Bank—.— 151,0 H. Kempf⸗Sternb. 182,7—.— Ettling.Spinn. + 230,0280,0 Südd. Disconto 135.0135,0 5 St.-A.——282,0 Faber, Joh. Blei—.—— Wiener Bankver. 17,5017,25 S08 erh. Bindg. 301,03,0 Fabc chleicher 99.—98.— Württb. Notenbk.————Schwartz⸗Storch 172.0172,0 fJ. G. Farbenind. 256,0 255.0 Mannh. Verf.⸗G.—.—— Werger. 165.0165,00Fahr Gebr. Pirm. 46.— 47.— rant Aulg Berſ. 189.5 188 8 udt, Gebr. 42 50ſ42,— LSelt Gu. Carls 115,0l11l0 berrg. Verſ-G. 180,0 150.0 Adler Oppenheim 151,0 163.0 Feinmech. Jetter 25 — Frankf..u. Mitv.—.——,— Adler Kleyer.. 04.8084, 50 Feif Pok.& Wit. 63,7 IA. E. G. St.⸗A. 149,7148,5 Fuchswaggon +—„— Bergwerk⸗ Aletien. Auſchaff Fauſteff 188 0 183,2 5Geldſchmidt T. ee10ſ1000 IBochumer Guß.—.—. Af 07 Zellſtoff 185,0188,2 Gritzner M. Durl. 114,2114,0 IBuderus Eiſen 89,—89,— Bahnbed. Darmſt. 89,.—30.—rkrftw Mm.6%—— 7 1. Luxemb. Berg—.———Badenig Weinh.—.——.— Grün, Bilfinger 149,0 93 Eſch zell Bergwk.—.——.— Pad. Glektr.-———aidesReu, Näh⸗ 48,20047, JGelſenk. Bergw.—.——.— Bad. Maſch. url. 141,010,0lHammerſen 152,0180,0 9. J 10. 9. J 10..J 10. Hanfwerke Füßen 121,0122.00Neckarſ. Fahrzg. 98.—103,5 uhrenfabr. Furtw—.—71.— Sllper Kendtle 79,—.50 Orh. Hedes Spler 89.—.— 55 97,—87.— Hirſch Kupf u M. 291.0 103,0 peters unionßekf 101,0.102,00B.fch.Ind.Mainz 93,.—92,75 Hoch⸗ u. Tiefhau 55.—68.— ff. Nähm. Kayſer 52.— 51,— TVer. tahlwerke—.——.— Holzmann, Phil. 156.0187,0 Uhültppenl l. rk 57,——.—Per.ltramarinf. 133,0180.0 Holzverkohl.⸗Ind 60,—60,— Porzellan Weſſel 32.— 32,— Per. Zellſt. Berlin 140,0140.9 Junghans St.⸗A. 92,—84,50 Rein. Gebb ESch:—.—.—Vogtl. Maſch. St. 77,—77,50 Kammg.Kaiſersl. 188,5188,5 JRheinelekt. St. A 139.0138,5 Boigt& Häff. St.—.—170,0 Karlsruh. Maſch 17,5018,— Rh. Maſch. Leuder 18,—18,— Volkhom.Seil.K 69,5061.— Kaene 159 25910—— 1 5 52,——.—Wayß& Freytag 134,7.131,7 lei KBecker. ontan—.—.— 5—5 een 5 55 99— mue—.——— Tgeu Waldgof St 240.0J284. 7 „—[Rodberg Darmſt.—.——— D Gebr Roeder, B. 139.(J83,8 Sreiverkkehrs⸗Kurſe. Iahmeyer& Co. 149,0151.0 ITRüttgerswerke 78,1078,. Benz 373 Lech Augsburg! 112,0112,7 Schlincke C. Hbg.—.——.—[Brown. Bov& C.—.——.— Lederwerk Rothe—.— Schnellpr. rank. 80.5081.— Raſtatter Wagg. 30.— 0 Ludwigsh.Walzm 118,0118,5 Schramm Lackf. 112,0.114 fa... 60.——.— Lutz Maſchinen 34,.—34,.— ISchuckert, Nrbg. 160,0157/,0 ah e e Schhſ Berneis 64,—63, Mainkraftwerke 114,0.115,8 Selaahu 1 42,——.—P. Ant Ablöfgsſch 11.2511,35 Metallgef Frankf. 171,0174,5 fSiemensg dalsl 2500 2581 010/ Ph. Stadt 25 101.5102,5 1 5 Sihne Snd de 250,0251,0 8½ Mh Stadt. 22—.——.— iag, Mühlb.„ 121,128,0 S 15 11—.——.—ho ochldpfe 98,—98,— Moenus St. 1. 84.8088.— Südd. Zugeg er 123.7 125,7 bf Bpclbpſg 88.5088.50 Motoren Deutz. 68,— 66,— Südd. Zucker.. 128,7128,7/4 ½ D. Schutzg. 08 6,48 6,70 Motorf. Oberürſ. 78,25178,50 Tricotw. Beſigh⸗⸗—.——.—14% D. Schußg. 14—.—.— Verliner Vörſe vom 10. November Bauk⸗Aletien. Induſtrie⸗Aktien. Chem. Albert.. 109,0f109,0 161.51627 1 1 Concord. Spinner 125,0125,0 Bank f. Brauind. 161,„7J[Accumulatoren.. —— Bankver. 140,5 123 0 Adler& Oppenp. 1050 l62 70 1.5 7 85 Vant f. el. Werte dtects“ nterwere 450 br ee TSerl. Handeleg. 1574 215,½2 Aacahdernerk 515—1 1— e ..—, IDarniſtu. N. 203.204050 Tulg.Elektr.⸗Gef 148.,5,14,4.CElſenb.⸗Signal——.— e Bank. 149.2149.7 Ammendorf! 215..200,0 ITDeuſche Erdöl. 115,7118,0 JDeutſche Bank.„2149,7 Ammendorf.Pap. 215,2200, Deutſch. Gußſtagl 86,—86,80 JDt. Ueberſee Btk. 101,0101,0Anglo⸗Ct. Guano—.——.—. 75 abe 1Disc. Command. 142,0143,7 Anhalt. Kohlen 86,.—96.— Deutſche Kall IDresdner Bank 144,0144,7 Annener Gußſt.—.——.— 125 Maſch. 65.75 6 rankf. Allgem. 151,5150,0[Aſchaffbg. Zellſt. 160,9156,7 8 75 aſch. 9, Mitteld. Kredb. 194,0 184,0 Augsb.Nb. Maſch. 91,757,.25— e Wun 751 5— 85 Pelnnt. Herger—.=galtge Maſchin. 11358,110 0 Deutſch. Eiſenh. 74.15 J,5 Reichebenlcher 2671 1857 Sarnag⸗Meguin 2080 20.30 Donnersmarckh.—.— Rhein. Erebubr. 12878129.8 5 P. Bemberg. 405,5407,0 Dürener Metall 172,8172,5 Khein. Ere 6. 136.0 135.5 Bergmann Elkt. 174,5174,5 Dürkoppwerke 68,—67,75 Handenſc n Heal gurler Jnd 6. 80 1 bnane Kobe 11751177 1 erl.Karlsr. Ind 60,5061,.— Cransport⸗Aktien. ſperlin. Maſchb. 113,0113,5 Elektr. Lieferung 150,5147,7 7 Reichsbahn———.— Bing Nürnberg JElktr. Licht u. Kr. 181,5 184,0 Schantun bahn 6,20.50 IBochum. Gußſt. Emaille Ullrich— 26,25 26,25 All Lok⸗ l Str 160 0162.00Gebr. Böhlers Co.———— Enzinger⸗Union 59,75 52,50 85 ig. 25008250 Praunk u. Brikekt J65..185.0 Eſchw. Bergwert 200,0200.0 Sgdenenelzand J8,887.— Or.⸗Beſigb. Oelf. 80.3669.75% — nebahne 97.50 Seee nebec—.—.— Fa Liſt& Co. 119,0120,7 Tocurſche Austral—.—Stemer Uulkan. 13,9J13, KJ..Farbenind. 23..288.8 Ianeſcd Auſtral 4701848“Premer Wolle 188.9f18778 Faene 1 1108 IS benerire e een ee. eeeeeee 105805 anſa Diſchiff 208,0198.0 Buderus Eiſenw. 88,50 85,80 R. 1 55—„ Feſtverziusliche Werte. 2 D — — I. eee ee 1Rordd, Flond. 139.7 189 8ſchem. Heyden. 108,9 110,5 Fuchs Waggon.—.——. Verein Elbeſchiff. 60,2561,85[ Chem. Gelſenk., 82,.—180,.— Gaggenau.⸗A. 35.— 37.— Felten& Guill. 113,5113,5 C 10 155 .10..10..184,0 Gebhard Textil 122,0120,0 Mans feld. Akt. 102,0103,0 TWeſte ral 156,0,16 IGelſenk. Bergw. 134,0,134,7 Markt⸗ u. Kühlh. 158.0 158,0 Wielng⸗Fement 139,6 145 1Gelſenk. Gußſt.—.———Mech. Web. Lind. 210,0209. WieslochTonwar 95.— 121.9 Genſchem& Es 2885 Mes Sene.8632 Wiſſener Metall 171.30 German. Bortl.⸗Z 190.5 180,5 Miag⸗Mühlen 120,5121.00 Wittener Gußſt. 146.0 86.75 Gerresheim. Glas 135.2 196,0 Mix& Geneſt 122,2120,0 Wolf, Buckau. 57.—5, 0 JGeſ. flelkt. Unter. 258.5256,9 Motoren Deutz, 66,—66,— ellſtoff Verein. 140.9 145 Fcherd coed arpt 105:0 900 motceen Maunz...—geug Waldhof 285.5ʃ76 5 JGoldſchmidt Th. 100,0100,0[Mühlheim Berg. 130,0123,0Zellſt. Wa 2 Goerz C....—.——.—Neckarſulm Fyrzg 99.—100,0 3 Kurſe. Cothaer gegeon—— Mordb Wöllk 148.8 150.0 Freiverkehrs⸗Kur Geigner Maſchin. 13,5 I185 Adler Kali..—— 1Oberſchl. E. Bed. 78.2578,50 2 Grkrftw. 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Hanſa Lloyd.—.———RheinfeldenKraft 172,5 169,0 Südſee Phosphat—.— 30.— 56g.Wien Gum. 78.—29.— Ngein Maſch.Led. 19.— 19. 25 flfa. 30,— 0, Harkort Bergwerk 26.—28,—IAheinſtahl. 155,01575 5 — — 2 Hartmann Maſch. 27.—27,.—[Riebeck Montan 140,0 140,0 65 e ee ee ilpert Maſch.„—71,75 er Braunk.—.——.— Poleete dufferm. 10 10.0 Roſizer Zucker 64.7862,—ahne, Ausloſgsr. 33.508785 4585.2506%½ Reichsanl. 27 8e. zeſc ausfes 109.0 lodts faleerg Ferd. 58158 denhe. 86,—.— 1 1Hirſchberg Leder 109,0 108,5 TRütgerswerke 78,—77,50 5ů.—— 7 Toosſchlf. u. Sr 443,80l40,0 Sachſenwere. 1070 106,2 5% Prß Kaltanl. 6, 8 Tpohenlohe⸗Wrk. 17.—1/—[TSalzdetfurth 210..219,0 10% Mh. Stadt. 25——— Phil. 153,5134,0[Sarott.. 168.5165,2 8% M. Stadt. 26—,.50 orchwerke. 196,0106,0 Scheidemantel 24,35 28,78 5ü/ Roggenwert.-90.61 HumboldtMaſch 33,—82.50JSchubert& Salz 315,5 918,0 5% Roggenrentb. 461 J1 96.01Schuckert& Co 160,0157,8 5.61 IIlſe Bergbau. 202,0196,0 74— 85% Landſch. Rogg Geseeulere 8 s FStenenskg 85.5 2 b) Ausl. Nentenwerke Geht. Juwbang—878 Saner Keg.. 0 wen.J50 Kahla Porzellan 99.7589.—Stettiner Bulkan 28,8529,754.„Oeſf. Schage. 30,5/305 Kaliw. Aſchersl. 145,0145,0[ Stoehr Kamamgrn 11..188.9 4% e Foldrente—.—4. Karlsr. Maſchin. 19.—17.— Stoewer Nähm..%— 52,35 4%„ conv. Rte.—7 C. M. Kemp——.— Sübd gen Zint 170,2170,041 Silberrte..70 ktlöcknerwerke 123.9128,0 Sudd Immobil. 66.50ſ80,— 4/% Papierrte.—. C.§. Knorr. 159,0.159.00Teleph. Berliner 85,— 65,50 4% Türk. Ad.⸗Anl. 8,(147 oume Jourdan 70,—78,28 Thoer Oelfabr. J. 92.—93.,25 4%„ Bagd.⸗Eiſ. 13•45 12.65 Gebr Körting 76,—79,50 Tietz, Leonhard. 149,0 149,54 11 12,1 Koſtheimer Cel.—.——.— 3 11„Türkkunifünl.—7 Krauß& Eie dor. 84.— 78 ransradio 116,5116,7 4% Türk.unifein 35 12, een 5 0 1911 11.1 Kronprinz Metall 105,0.102,0 UnionwerkMaſch—.—102,0,4%» Haglob. 400⸗.-Los—·— Kyffhäuſer⸗Hütte 59,—59,— Varziner Papier 128,5129,04%%„1913—.—— Nahneper e Go. 50 d 150 oſGer. GdfCur. 88 e, 4 2489 5 eyer& Co. 805[Ver. Chem. Charl. 138,0138,0 4%%SGoldrte 25,5 2 Sindegis ae 1378.128.0 J. daſch. Nickelw. 159,0 180.0 4% e fe de e „De.Schuhförn. 163.— 3% F if KSr—.— e Neeelen a. v. d. Zyp„0479,5 9 0———.— Linke& Hofſm.——— Ver Miramadu 133,5132, 20% Südüee——— 75 8 132,12.6—.— ILud. Loewe Co. 221.0221,0 Boßel Telegraph. 88.8088,35 737„ 1 55— 0 1 „Lorenz 165.0 106.0 Poſgt& Haeffner 155.—.— 85.1 750 Lothr Bornl Cen.——. Bagftant Mac 46, fl.— 1 en 13 8 160 Maairus.⸗G. 43,2542.— Wanderer⸗Werke 206.2,206,25½%„„1136,J5½½5 IMannesmann 137..188,0 Weſer. Akt.⸗Geſ.—.——5% Tehuantspet. 1705ʃl ität IHarpen. Vergb. 179,0175,5 Thenanja Chem 54%8ſa) Aeichs⸗u. Staatepat 55—— P — ——— Do 8 585 — nerstag, den 10. November 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 521 „Dafür, daß Sie in einem gegebenen Augenblick meine Poliziſten. Riſt wechſelte einige leiſe Worte mit Fennesley. 55 0 Montanas Diamanten 5 der Taſche?“ fragte Riſt noch ance ſe a imi; Als ſie ins Zimmer drangen, hatten ſie einen merkwürdi⸗ Kriminalroman von Sven Elveſtad einmal. gen Anblick. 5 (Schluß.)„Natürlich alle Juwelen vom Rennplatz. Terdongens Generaldirektor Johannes Feiring ſtand gefeſſelt an der Robertſon warf Riſt einen Blick zu und murmelte: 90 8 Beute, eingerechnet Roſa Montanas Diamanten. Ich Wand. Zwei Poliziſten bewachten 2 755 e ee Saud ge i ſa f Schrz Schubfa Sgelneländiſche, vor allem engliſche Papiete gebe die Taſche Ihnen. deren damit beſchäftigt waren, Schränke un 0 0 Dann fragte er: „Und was bleibt Ihnen als Ausbeute der Reiſe?“ fragte durchſuchen. Das Erſcheinen der beiden Männer erregte Ver⸗ kann Hlauben Sie, daß Thomſon einen Ihrer Leute finden Schöne. Riſt weiter. wunderung. Beim Anblick Robertſons ließen die verkleideten ſaAlles übrige, was wir in dem bosniſchen Schrein der Räuber fallen, was ſie gerade in den Händen hatten. Fürſtin Czernova gefunden haben, ſozuſagen das ganze„Der Herr!“ riefen ſie aus. Es kl blüffend ſind 9 weiß, wo Fenneslev iſt. Nicht wahr, Thomſon, Sie Privatvermögen der Bande. Aber das iſt doch nur ein kleiner„Ja, ich bin es,“ ſagte Terdongen. Es klang verblüffen Mientierts“ Teil der Ausbeute. Ein anderer und größerer Teil beſteht in wie die Stimme des Holländers. Auftritt wWe weinerten beim alten Stall,“ erwiderte Thomſon immer nuch] der Freude, die mir die Jagd ſelbſt gemacht hat. Und ein„Sie dürfen dieſem bedauerlichen wir 7 99 71 ich.„Soll noch mehr Polizei herkommen?“ weiterer Gewinn iſt die Befriedigung meiner Rache. IchBedeutung beimeſſen, Mynheer,“ ſagte der Generaldirektor. Woertſon fragte: ſnd ollen Sie Beſcheid geben, Riſt, oder ſoll ich es? Sie Vullsles auch im Bilde?“ 25 mlſtändig“ entgegnete Riſt.„Es kommt nur darauf 15 ir gleich losſchlagen wollen, oder noch warten?“ 13 ihren 5 finde, daß die Leute erſt Gelegenheit haben müſſen, Merrn zu begrüßen,“ meinte Robertſon. 5 Nut ichriez Dann will ich meine Maßregeln treffen.“ i rie 2—4 1 N 3 8 Tbomfon Worte auf ein Stück Papier, das er ihn bittengen Sie dies Fennesley,“ befahl er,„und ich laſſe führen n, meink Anordnungen ſo leiſe wie möglich auszu⸗ Jomſon ging. Riſt Ich muß wirklich Ihren Weitblick bewundern,“ erklärte kiert Faden ,verſtehe ich, warum Sie ſich als Terdongen mas⸗ L 3 22 madt bat ich früher als Sie, das Spiel des Holländers durch⸗ auch Riſte. Jch gehöre eben zu den anderen. Das ſollten Sie dern N Sie arbeiten ja doch nicht, um zu verdienen, ſon⸗ Riſt der Spannung willen.“ Vorten. lächelte und antwortete mit Robertſons eigenen Porläufig nicht.“ Wic feägte er: us haben Sie noch in der kleinen Taſche, Robertſon?“ hatte mit dem ſogenannten Terdongen von Berlin her eine Sache, die noch nicht ausgemacht war. Die ganze Verbrecher⸗ welt, die Terdongen und mich kennt, alſo unſere Ariſtokratie, wenn ich ſo ſagen darf, hat von dem Streich gewußt, den mir Terdongen geſpielt hat, und geſpannt auf meine Revanche gewartet. Wenn ſie nun jetzt von den Ereigniſſen in Kopen⸗ hagen hören, wiſſen ſie ſofort, daß ich das geweſen bin. Ich kann Ihnen verſichern, daß mein ganzes Anſehen auf dem Spiel geſtanden hätte, wenn es anders gekommen wäre. Jetzt bin ich wieder der Große, der Unüberwindliche.“ Thomſon war wieder erſchienen. „Nun ſind ſie alle da,“ lagte er,„ſie haben ſich unten auf der Treppe und im Korridor verſteckt. Großer Gott, ſo viele Poliziſten auf einmal habe ich noch nie geſehen.“ Er ſah Riſt an. „Wollen Sie etwas ſagen?“ fragte der Detektiv. „Es iſt noch ein Automobil gekommen,“ flüſterte Thomſon. „Es ſteht unten beim Hohlweg.“ Riſt runzelte die Stirn. „Noch ein Automobil,“ murmelte er.„Damit hatte ich nicht gerechnet. Wer fährt es?“ „Eine Dame, Herr Riſt.“ „Eine Dame,“ wiederholte Riſt. Plötzlich fiel ſein Blick auf Robertſon. „Warum lachen Sie, Robertſon?“ „Ich kenne die Dame,“ antwortete dieſer. „Das Ganze iſt ein wahnwitziges Mißverſtändnis. Wiſſen Sie, warum ich angeklagt bin?“ „Wegen Mordes, wie ich gehört habe. „So ein Wahnſinn.“ 7 „Wir wollen ſehen, was wir für Sie tun können,“ er⸗ widerte Robertſon mit Terdongens Stimme, und zu einem der Verbrecher gewandt, fragte er, immer noch in demſelhen verblüffenden Tonfall: „Haben Sie gefunden, was Sie ſuchen?“ „Ich glaube, ja,“ war die Antwort. „Und die Papiere aus dem Geldſchrank?“ „Man reichte ihm ein Bündel Papiere. Robertſon warf einen Blick darauf und überließ es dann Riſt. „Das ſind die richtigen, guten, engliſchen Papiere,“ ſagte er. „In dieſem Moment gab Riſt das Signal, und die Poli⸗ ziſten in Zivil ſtürmten herein. Die falſchen Beamten ſtau⸗ den überrumpelt vor den drohenden Revolvern und wurden ſchnell übermannt. Robertſon riß ſich die Maske ab. Durch ſeine natürlichen Geſichtszüge ſchienen Erinnerungen an Abraham T. Brats⸗ berg und Konſul Axelſon zu ſchimmern. „Der erſte Teil der Köpenickkade iſt vorbei,“ rief er,„nun überlaſſe ich es Ihnen, meine Herren, das Stück zu Ende zu ſpielen. Terdongen und Gripen warten Veſterbroſtraße 160 auf fünf Poliziſten. in ihrer Wohnung Die Rollen müſſen deſets eſtehen Sie, daß Sie es geraten haben,“ entgegnete böregd ich habe es erraten, aber ich möchte es doch gern A Gewiſſen zu beruhigen, nicht wahr?“ Doſdr Lusſpruch gibt mir eine gewiſſe Sicherheit.“ getauſcht werden, denn dort kommen nur uniformierte Be⸗ 110 amte hinein. Jetzt müſſen Riſts Leute Uniform anziehen.“ Jetzt lachte Riſt auch. 5 Robert Robertſon winkte zum Abſchied mit der Hand und „Ich verſtehe,“ ſagte er,„es klappt alles tadellos. war verſchwunden. Man hörte, wie die Haustür hinter ihm Der alte Thomſon blieb bei Michelina, während Riſt und ins Schloß fiel. Und kaum eine halbe Minute ſpäter erklan⸗ Robertſon raſch zu dem Generaldirektor hinuntergingen. Im gen die Hupentöne eines Automobils, die ſich ſchnell in der Korridor ſah man die Schatten von Riſts wartenden Geheim⸗Ferne verloren. „Es iſt Roſa Montana,“ flüſterte der alte Thomſon. Sundheit unserer Kinder eutet Gluck und— oblstand der Famllle. dees Kind muß im Laute— l Jahres einige den 0 die Quelle der Vitamine, beschf 5 ertran, nehmen. Dieses dewzn t am leichtesten durch die rte und wohlschmeckende Seffs LIIIIIU 165 t5 Es macht schlanle und erhält schlank! Ungenügendes Funktio- nieren des Stoffwetchsels nieren der Stoffumwand-ſund reinigt das Blut. 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