——·— A reccccccccß(—— —— — ——4 Wittag⸗Ausgabe —— — — Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 530 —————— nenngeprei Ader düngeiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus del eull B Poſt monatl..-M. 200 hn Seſtelg eld. borderung aderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 75 88 8 „(dorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karl Anzeigen⸗Vorſchriſten für beſtimmte Tage, Stellen v. Aas⸗ ee 2. Heptgebenftee f44 125 2 gaen ae diee Veruntworlung Ubernominen. Höhere Ge⸗ Veenngerſe 0 Heſcefts Kebenftellen. Waldhofſtr.6, + EIbal,Seits Verricbsftörangen uſw werechege n teinen 120 F. Gen 10%20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ 2 Erſatzanſprüchen für ausgefallene ad. beſchräntte usgaben nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. fl Allgem. Anzeigen 0,40.N. Neklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Jür eralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. ſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Be 3 5 Aagen: Sport und Spiel Aus Zeit und Leben. Mannheimer Srauenze ader für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fern precher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. itung Unterhaltungs-Bellage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Große Streſemann Rede in Wien Neues Vekenntnis zu einer Politik der echten Verſtändigung 18 5 cmacbead, and anszugswelfe, verheten) Angeſichts der durch das Gilbert„Memorandum neu⸗ entfachten Debatte über den Dawesplan iſt die hier folgende ür e See, i irtſ der Vöt 175 Auslaſſung Profeſſor Caſſels von der allergrößken aktuellen Für ein„Lotarno der Welt“ n e ee 210 Winet neien ihn n ebichte Bedeutung für die Auslegung des Däwesplanes. eichsg 8*. Es iſt ein ſolches Chaos geſchaffen worden, daß derjenige, der 8 Dieustas außenminiſter Dr. Streſemann hielt in Wien am den geſunden Wiederanſtieg ehrlich, will, alles tun muß, da⸗ In einem Artikel über die Schwierigkeiten des Dawes⸗ Freſeverttend einem Empfang der in⸗ und ausländiſchen mit nicht ein zweites Mal ein ſolches Chaos herbeigeführt planes ſuchte ich vor einiger Zeit zu zeigen, daß die wirk⸗ bezeichnete or eine Rede, in der er es als ſelbſtverſtändlich werde. Es wäre ein Verbrechen, wenn irgend jemand auch lichen Schwierigkeiten, die mit den Repara⸗ egenhei 5 daß, wie die Staatsmänner in Genf jede Ge⸗ nur den Finger dazu bieten würde, um eine Wiederholung tionszahlungen verbunden ſind, durch die große ſie ſpeziel austen, um ihre Anſichten über die Fragen, die dieſer Kataſtrophe herbeizuführen. ö Kapitalzufuhr nach Deutſchland beiſeite geſchoben werden und zwiſchen; angehen, auszutauſchen, das naturgemäß auch Lloyd Ges 5 ſehr witz iſt deshalb in ihrem vollen Ernſte nicht eher in die Erſcheinung Ligentli ihm und den bſterxeichiſchen Miniſtern geſchehen ſei. enee of ehr witzig iſt treten werden, als bis es für Deutſchland unmöglich ſein deren 25 abe ich, ſo fuhr der Miniſter fort, einen ganz an⸗ hat neulich, ich weiß augenblicklich nicht, ob nur als Mann] wird, weitere Anleihen aufzunehmen. Auf dieſen Artikel nun ſei, 5 ommentar erwartet, nämlich den, daß es auffallend der Oppoſition, gegen ſeinen Außenminiſter oder gegen die hat Sir Joſich Stamp geantwortet, einer der Ur⸗ Aeichsk mehr als drei Jahre vergangen ſind, ſeitdem der Außenminiſter von Locarno, von dem Storch geſprochen, der heber des Dawesplans und ſicherlich einer von denen, 8 r und der Außenminiſter in Wien geweſen ſind. auf einem Bein in den Gewäſſern des Lago Maggiore ſtehe die das Problem am klarſten und tiefſten aufgefaßt haben. demeinſch Nachbarländer, wir ſind Länder derſelben Kultur⸗ und mit Selbſtzufriedenheit auf die Ergebniſſe von Locarno Meine Gegner behaupten nun natürlich, daß die Antwort gemeinſcha t, niemals hat das Feuer der deutſchen Kultur⸗ blicke. Es käme darauf an, nicht dauernd in dieſer Stellung Stamps meine Ausführung abſolut widerlegt hätte, und man wie zuſchaft alle die deutſchen Blutes ſind, ſo ſtark erwärmt, zu verharken. Lloyd George habe vollkommen recht. Er hat ſogar behauptet, ich hätte es bei der Beurteilung des ſhaſſen be Zeit, ſeit dem der große Krieg neue Grenzen ge⸗ hätte noch hinzufügen können: Mit dem Flügelgeklapper über Dawesplans an der nötigen Objektivitätfehlen laſen. das 6 hat. Gerade Not, Drangſale und Trübnis haben die Erfolge von Locarno iſt es auch nicht getan. Aber, wenn Daraufhin will ich zunächſt feſtſtellen, daß ich in allen Punkten reich und deinſchaftsfühlen nicht nur zwiſchen Oeſter⸗ man nachdenken wollte, was mit dieſer, Etappe der Neu⸗ im weſentlichen mit der Darſtellung Stamps Halb iſt Deutſchland, ſondern in allen Ländern entfacht, des⸗ orientierung in Europa beabſichtigt war, könnte man auch 3u einig g ehe mit Ausnahme nur einer gewiſſen Verſchieden⸗ durch— ſelbſtverſtändlich, daß die beiden Nachbarländer, die dem Ergebnis kommen— ich weiß nicht, ob ich das in der[heit in der Auffaſſung des hiſtoriſchen Hintergrun⸗ die Beziebade und Blut miteinander verbunden ſind, auch Rede Lloyd Georges geleſen habe—, daß beiſpielsweiſe mit[des des pPlanes, eine Sache, auf die ich gleich zurück⸗ ehungen ihrer Regierungen pflegen. einem etwaigen Frieden am Rhein mit der kommen werde. Zuſicherung, daß nie wieder der Kampf der Menſchen an Es iſt auf jeden Fall außerordentlich nützlich— beſonders wenn ich in Es hat mich ſehr heiter geſtimmt, dieſem Strome toben wird, und damit, daß eine der größtenin dieſen 5 977 viel Unklarheit— um nicht reine Vertra einem Blatt las, daß der franzöſiſch⸗ſüdſlawiſche Mächte der Welt die Verpflichtung übernommen bat, über Verworrenheit zu ſagen— ſich bezüglich der Deutung ſanter Wel enach Wien getrieben“ habe, und daß wir„über⸗ deſſen Frieden zu wachen, eine weitere Beſetzung des Dawesplanes geltend macht— datz wir jetzteine ſo crittwei ſe abgereiſt“ ſeien. Man hat entdeckt, daß wir deukſchen Bodens logiſch und moraliſch nichtautoritative Darſtell des eigentlichen In⸗ da verbe Weg des Anſchluſſes nähmen und„aller⸗ vereinbar iſt.“ haltes de 3 Planesbe bom m En e Nach Staup 105 Deſerreic B. 7 Vorher hatte der Miniſter auchh iſt dieſer Plan, ſoweit die Möglichkeit von Ueberführungen aan 0 andpunkt 7 7 55 den 3 Das Problem des Dawesplanes deutſcher. Zahlungen an die Forderungsländer in Frage die If de le früher deſto beſſer abgeſe afft n 5 geſtreift und dabei erklärt:„Man hat in letzter Zeit dem kommt, nichts anderes als eine Furm für empiriſche an Men zer deſto beſſer abgeſchafft werden ſollte, denn uUmſtand eini geſchenkt. daß der Möglichkeit Prüfung dieſexr Möglichkeit. Stamp meint, daß der auch enſchen, die man nicht gern im Lande ſieht, kommen Umſtand einige Beachtung geſchenkt, daß von der Möglichkeit un ing dieſer Möglichkeit. Skamp mein, daße Lande atzuiſum, diejenigen aber, dle wan gerne im einer Differenz bezüglich Vereinbarungen geſprochen Plan uicht daun e gebrochen bezeichnet wer⸗ Venn ſieht, wird durch das Viſum die Einxeiſe erſchwert. wurde, die mit dem Namen Dawes verknüpft ſind. Ich darf den könne, wenn ſich eventuel herausſtellen ſollte, daß die Zeit, a* an in der Zeit der Weltwirtſchaftskonferenz, in einer mich darauf beſchränken, demgegenüber darauf hinzuweiſen, Zahlungsmöglichkeiten ſehr begrenzt ſind: man 85 der daß bisher die feſte Ordnung des Reparationsplanes, wie er dannhatder Plannurſeine Aufgabe dieſe Tat⸗ von d vereinbart wurde, eingehalten worden iſt und daß es die ſache brar darzulegen erfüllt. Dieſer Standvunkt pricht ſcho en„Vereinigten Staaten von Europa? Abſicht der Reichsregierung und ihr feſter Wille iſt, dieſe iſt natürlich vollſtündig unanfechtbar, und man kann nur dwef don darüber nervös wird, daß das Paßviſum zwiſchen Grundlage feſtzuhalten. Wenn eine Neubildung„der wünſchen, daß alle Intereſſenten am Dawesplan enen fendern abgeſchafft wird, ſo muß die Nervoſität ſchon großen internationalen Finanzverpflichtungen eine Neuord⸗ zur aleichen Erkenntnis kommen möchten. Was ich in meinen, being nrnerren Grad angenommen haben und ſie verlangt nung auf der jetzigen Baſis auf Grund weltwirtſchaftlicher Artikel gegen geltend gemacht 15 iſt 12 1755 1 Wenn ach politiſch⸗ärztlicher Abhilſe. 91 Verhältniſſe bedingt, wird die Zeit gekommen ſein, durch die 9* 995 8 5 ee e echtsa ndekterhin davon geſprochen wird, daß wir an der Finanzſachverſtändigen der Welt zu prüfen, welche neuen Methode zur Prüfung der wirklichen Möglichkeit des Lraus dekerteateichung zwiſchen Deurſchlaud und Formen für die Löſung dieſer Frage zu fordern ſein werden“. ſers zu ſein, wird erfüllen können. Der Plan wird in der ber arbeiteten, ſo weiß jedermann, daß wir uns Tat nicht zur rechten Zeit in gewünſchter Weiſe reagieren. keit uen, daß u in Wi Falt 3353 Zum Abrüſtungsproblem Was hindernd im Wege ſteht, ſind die gewaltigen internatio⸗ haß uns unſer Beſuch in Wien die Möglich⸗ ude: 0 t, die 0 5 vo 50 den verehrten 01 neben de nahm der Miniſter ebenfalls Stellung. Dr. Streſemann ſagte nalen Kapitalbewegungen, die denjenigen des Dawesplanes Deutſeenden Gelehrten zu begrüß dabei: Organiſiert man den Frieden durch den Gedanken der entgegengeſetzt verlauf d daher den Plan vollſtän⸗ en egrüßen und da Oe terrei 8 und 2 8 U E 1 R n anken E gegengef verlaufen un 9 mei ſchlan 8 Parla 5 6„Schiedsgerichtsbarkeit, organiſiert man ihn durch das Suchen dig in den Schattenſtellen. Wſ e Grundl nach Löſungen des Problems der Sicherheit, von dem wir„„ i ndlage für das neuzuſchaffende Strafgeſetzbuch 8 ̃ ge zu b ieſe T ätert CCCC%%%%ꝙ%% ſamer 2 dem man ſich über die Grenzen hinaus zu gemein⸗ künftigen Tagungen des Völkerbundes unſere Mitarbeit durch⸗ ſtändlich ohne daß ich damit irgendwie eine Meinung aus⸗ der erſtändigung die Hand reicht. Wer überhaupt an aüs leihen werden, dann gehört zur Organiſation des Frie⸗ ſprechen will über das, was ein ökonomiſch ſo klarſehender darf ſie en internationalen Politik für Verſtändigug eintritt, dens auch unzweifelhaft die Bekämpfung der Organiſierung Mann wie Sir Joſiah Stamb von der kommenden Entwick⸗ Praxis da angreifen, wo ſie ſich aus Theorie in die des Krieges(Lebhafter Beifall) Daß auf dem Gebiete der lung hat überblicken können. Wir haben zwei Tatſachen, an Teeorie Wein den beginnt, wenn er es ehrlich mit ſeiner 1 dieſer 15 Triedens, die wir uns halten können: die erſtee iſt, daß die ganze Repa⸗ aß deint. ortſchritte gemacht ſind, das iſt das einzige, was den Peſſi⸗ ratiol„ 15 7 5 ̃ aſſen Sie ſich in dieſem Zuſammenhang miſten recht gibt.„Dr. Streſemann ſprach dann die Hoffnung an einige G 8710 auf erfolgreiche Abrüſtungsverhandlungen in Genf aus, des⸗ 2 95 arnet ee Deutſchland dei ausgezeichnek ſagen. 8. rundſätze über die deutſche Außenpolitik gleichen die Hoffnung auf ein befriedigendes Ergebnis der von ber eeee enn dalken w 85 in der letzten Zeit zwei bedeutſame Reden ge⸗ Deutſchland eingeleiteten Handelsvertragsverhandlungen mit von der Borſtenung ausaing das eventralle Papttamenn 0 5 00 8 e 57 7C0000( zwdentung der an d. Beide Staatsmänner heben die große Der Miniſter erklärte weiter, man müſſe den Frieden glaubte, befriedigt werden. Bei ſolchen Ausgangs⸗ deuſſhen den ſogerge hervor, die in den letzten Jahren organiſieren durch verſtändige Schiedsgerichtsbarkeit punkten konnte man ſich einfach nicht denken 1 u ſind und f genannten Locarnomächten abgeſchloſſen wor⸗ und Abrüſtung. Aufaabe der an der Locarnopolitik beteilig⸗ daß Deutſchland in den nä ch ſten Jahren⸗ nach lndd ſeine ie gedachten dabei des Anteils, den Deutſchland ten Mächte ſei es, eine Politik der echten Verſtän⸗ d des. D 8 p1 S. ge⸗ ung verantwortlichen Staatsmänner an dieſer Entwick⸗ digung weiterzuführen und ſich mit Locarno nicht zu be⸗ FVVEEC A 5 ⸗nötigt ſein würde, im Auslande feſte und m 15 0 1 b olderangen mich mit 80 ee, 5 8 dee de e zuſtande ſchwebende Anleihen zu einem Umfangs der jetzt zu 1 0 Stelle in Len e 7 ne. 15 233 K 55 55 5 1 991 9 5 17 0„ daß er d.—8 5 21 2 aufzunehmen. Tatſächlich ſind e⸗ dieſe Anleihen, die nicht nur 8 Dr. Marx vor den Wiener Reichsdeutſchen die ſchnelle wirſchaftlihe Geſundune Deniſchlands, ſondern dichtig änden zu kämpfen 5 Das iſt vollſtändig Zu Ehren der in Wien anweſenden deutſchen Staatsmän⸗ auch die bisherigen möglich ge⸗ Von aufDie Widerſtände kamen von außen und von innen. ner gab am Dienstaa abend die Wiener Staatsoper eine ann haben. Alle Sachverſtändigen ſcheinen von M n kamen ſie deshalb, weil es immer noch Gruppen Feſtaufführung der Oper„Gianni Schiecht“ von Nuceini. an darübereinig zuſein, daß das Aufnehmen nvon können knſchen gibt, die die Kriegspſychoſe nicht überwinden die ſich Balletts mit der Muſik non Johann Strauß, und Anleihen noch einige Zeit fortgeſetzt werden riand unb gegen jedermann von Mißtrauen erfüllt ſind. Franz Sthubert anſchroſſen aamlech nie„Geſchichten aus dem in uß. Awber nar daß die entenen die J hat davon geſprochen, daß eine Politik des Friedens Wiener Wald“ und„Die Jahreszeiten der Liebs“. Den deut⸗ für die Möglichkeit des Transfers auf unbeſtimmte Zeit Sdcherhen der Sicherheit nicht sſchließe. Die beſte ſchen Staatsmännern wurde eine herzliche Begrüßung durch aufgeſchoben wird, währen d Deutſchland immer käm eit für die Erhalt 4 d 721 dens iſt die Be⸗ das Pubukum Auiteilk FF drückender mit Schulden belaſtet wir d. Dieſe pfun a des Mi 138 es Frieden den Nationen. Ueber die Ausführungen des Reichskanzlers Marr vor Gefahr iſt es ja aber, auf die ich die Aufmerkſamkeit habe len⸗ ßtrau en s zwiſchen den en. ſden Reichsdeutſchen Wiens iſt noch ergänzend zu ken wollen, un dihre Aktualität dürfte von nie⸗ er Ged Für uns in Deutſchland berichten: Der Reichskanzler erklärte, man könne ruhig ſagen. mandembeſtritten werdenkönnen. Auch nacdem pt die anke, daß nur eine friedliche Entwicklung über⸗ daß Oeſterreich und Deutſchland in der letzten Zeit voran⸗ das außerordentliche Kapitalbedürfnis Deutſchlands befriedigt Miropas öglichkeit einer Wiederaufrichtung der Stellung gekommen ſind. Die Reiſe ſei unternommen worden, nicht ſein wird, wird ſich wahrſcheinlich ein Bedürfnis ausländiſcher Politit feht o eine Selbſtverſtändlichkeit. Hinter dieſer um irgendwelche pdolitiſchen Erfolge zu erzielen, ſondern um Anleihen zur Erfüllung der Reparationszahlungen geltend nigen teine ſo große Mehrheit des deutſchen Volkes, daß die Empfindung des ganzen dentſchen Volkes auszudrücken. machen. Deutſchland wird zwar, ſoweit wir nicht extremen Splitter von links und rechts, die ſich ihr Die reichsdeutſchen Vereine in Wien, bedeuteten eine Macht, jetzt ſchonkönnen, die 2½ Milliarden Markpro Feloſden ließen, keine Bedeutung beanſpruchen können. Dieſe wenn ſie einig ſeien. Jahr, dieder Dawesplan fordert, aufbringen können: — dud, ſond tändlichkeit gilt nicht nur ie, die unterlegen ee n ein ilee,wenn aber dieſe Mittel aus dem Lande ausgefü ir en„gilt nicht nur für die, die unterlegen Oeßerreich und Deutſchland könnten auch ohne ein ſchla⸗ 1 6 Mittel aus dem Lande ausgeführt werden für die 58 auch für diejenigen, die ſich Sieger nennen und 2 5 Heer eine Macht in der Welt darſtellen. wenn ſollen, wird die Kapitalverſorgung Deutſchlands in eine derart hunge„die in den e 0 2 ie⸗ ee e prekäre Lage kommen, d ied g nicht verwickelt waren. Die Bezie ſie einig ſeien. re Lage„daß wieder eine Kñapitalzufuhr Fertim zwiſchen den llendern und den Ländern mit CC[vom Auslande notwendig werden wird. So JJJJJVVVJV%VGVco zeit zerſtört worden. Der einſt zee Boden, auf(Fortſetzung auf Selte 2, binter Leitartikel). éferterungauchmöglicherweiſen. Sollte es ſich abet — —ů—— 2. Seite. Nr. 530 Reue Mannheimer Zeitung[Wittag⸗Ausgabe) eaene Wittwoch, den 16. Novenber 1 eines Tages zeigen, daß Deutſchland nicht länger ausländiſche Anleihen zu annehmbaren Bedingungen bekommen kann, ſo wird eine kritiſche Lageentſtehen, und man wird dann nichtleugnen können, daß dieſe Lage ein Ergebnis zulangefortgeſetzter Reparations⸗ zahlungeniſt, in der Tat von Zahlungen, die länger fort⸗ geſetzt worden ſind, als es ſich die Urheber des Dawesplanes eigentlich gedacht hatten. Sir Joſiah Stamp hat geltend gemacht, daß der Repa⸗ rationsagent bei ſeinen Transferierungen nicht nur auf den augenblicklichen Wechſelkurs, ſondern auch auf die Lage des deutſchen Kapitalmarktes und auf die wirkliche internationale Zahlungsfähigkeit Deutſchlands Rückſicht nehmen muß. Das iſt ganz meine Meinung. Vernünftigerweiſe müßte man zweifel⸗ 4os ſo verfahren, und es iſt von außerordentlich hohem Wert, daß dieſe Auffaſſung jetzt von der autoritativſten Stelle als die richtige Deutung des Dawesplanes geſtempelt wird. Leider kann man ſich indeſſen noch nicht der ſchönen Hoffnung hin⸗ geben, daß die Intereſſenten des Dawesplanes dieſe Auffaſſung einſtimmig gutheißen werden, oder daß ſie auch nur fähig ſein werden, ſie zu verſtehen. ITmmer noch dürfte viel Aufklärungsarbeitnötig ſein, bevor die poli⸗ tiſche Welt zu voller Klarheit über den wirk⸗ lichen Inhalt des Reparationsproblemes ge⸗ langen wird. Gegenwärtig dürften beſonders ein paar Bemerkungen zur Förderung einer ſolchen Einſicht nötig ſein. Es gilt in erſter Linie klar zu machen, wo die Verantwortung Deutſchlands endet, und wo dieſenige der Alliierten beginnt. In dieſer Hinſicht iſt der Dawes⸗ plan glücklicherweiſe vollſtändig klar. Er ſagt, daß die deut⸗ ſchen Zahlungen in Goldmark an das Konto des Reparations⸗ agenten an der deutſchen Reichsbank geleiſtet werden ſollen. Er ſaat auch ausdrücklich, daß dieſe Zahlung die endgül⸗ tige Leiſtung der deutſchen Regierung im Er⸗ füllen ſeiner finanziellen Obliegenheiten nach dem Plane(„the deſinite act of the German Go- Verment in meeting its finaneial obligations under the plan“) iſt. Die Ueberfühbrung der Mittel an die For⸗ derungsländer iſt ihre Sache. 8 Die wirtſchaftliche Bedeutung dieſer Ueberführungen ſcheint dem Publikum nicht immer ganz klar zu ſein. Wenn der Reparationscgent ſo und ſo viel Millionen Mark dis⸗ poniert, ſo bebeutet dies, daß er über Kaufkraft in Deutſch⸗ land für reale Güter von entſprechendem Werte verfügt. Solche Güter ſind dann tatſächlich vorhanden, denn ſonſt würde ja„Reichsmark“ nur eine leere Fiktion ſein. Die Forderungsländer haben alſo nichts anderes zu tun, als ſich dieſe Güter zunutze zu machen. Sie haben ſogar die Möglich⸗ keit einer ſehr freien Wahl inbezug auf die konkreten Güter, die ſie ausnutzen wollen, da ſelbſtverſtändlich die deutſche Pro⸗ duktion ſich in dieſer Hinſicht nach der Nachfrage richten muß. Alles hängtalſo davon ab, wie weit überhaupt die Forderungsländer deutſche Waren und deutſche Dienſteentgegennehmen wollen. Wenn ſie ihre eigene Einfuhr von Deutſchland mit allerlei Mitteln zu verhindern ſuchen. ſo haben ſie es ſich nur ſelbſt zu danken, wenn ſie damit die Transferierung erſchwe⸗ ren oder gar unmöglich machen. Ich finde mich erfreu⸗ licherweiſe auch in dieſem Punkte in voller Hebereinſtimmung mit Sir Joſiah Stamp. Es iſt abſolut richtig, daß der Dawesplan die Verant⸗ wortung für die Transferierung ausſchließlich den Gläu⸗ bigern ſelbſt auferlegt hat. Dann iſt es aber auch ganz unmöglich zu fordern, daß dieſe Transferierung durch eine Priorität irgend⸗ welcher Art künſtlicherleichtert werden ſollte. Dieſe ganze Prioritätsfrage, die verſchiedene Preßorgane in der letzten Zeit zu einer ganz unnatürlichen Aktualität ge⸗ bracht haben, iſt in der Tat nur ein Ausdruck für die äußerſt nebelhaften Vorſtellungen, die in Bezug auf die Natur des Balutamarktes herrſchen. Von einer Priorität kann man überhaupt nur dann ſprechen, wenn man ſich an eine einzige Perſon zu wenden hat. In Bezug auf den Kauf von guslän⸗ diſcher VBaluta exiſtiert keine ſolche Zentralſtelle. Ausländiſche BValuten werden auf einem freien Markte gekauft. Was be⸗ ſonders Deutſchland anbetrifft, ſo werden ausländiſche Va⸗ luten an allen deutſchen Börſen notiert, und nicht genug da⸗ wit, die deutſche Valuta wird auch an allen ausländiſchen Börſen notiert. und an allen dieſen Börſen kann ein freker Austauſch zwiſchen deutſchen und auslän⸗ diſchen Valuten ſtattfinden. Dies iſt es eben, was Aunter einem Valutamarkt verſtanden wird. Wenn der Dawes⸗ plan ſagt, daß Transferierung in der Ansdehnung geſchehen ſoll, die der ausländiſche Valutamarkt(„ihe forelgn exchange market“) erlaubt, ſo iſt damit zweifellos feſt⸗ geſtellt, daß der Dawesplan fedenfalls das Vorhandenſein eines ſolchen Marktes voraus⸗ letzt. Dieſe grundlegende Tatſache wird vollſtändig über⸗ ſehen, ſobald man von einer Priorität zu ſprechen beginnt. Heder Verſuch einer autorftativen Begrenzung der Anſprüche aitf ausländiſche Valuta iſt mit einem Aufheben des freien Valutamarktes gleichſedeutend und würde nicht nur. um mit dem Damesplane zu ſprechen„eine Bedrohung der Stabilitiit der deutſchen Valuta“ darſtellen, ſondern in der Tat dieſe Baluta unmittelbar zerſtören. Der Einsige. der zuſeßen muß, daßt er ſeine Anſprüche ſo begrenszt, dak der Markt nicht übereuſtrenat wird, iſt eßen der Revaratlonsagent ſelßſt. Dieſe Sachlage iſt nicht irgendwie in unberecßti⸗ter Weiſe ungünſtig für die For⸗ derungslzuder, denn ſie können, wie kier gezeiet worden iſt, % lange ſie ein Gutßaßen auf ihrem Konto in der deutſchen Reichsbank haben, ſich immer bezahlt machen, wenn ſie nur ihre eigenen Grenzen für eine freſe Zufuhr vondeutſchen Waren und Dienſten öffnen wol⸗ Ten. Es liegt nur an ihnen ſelbſt, daß der wunderliche Gegenſatz zwiſchen dem Triebzu begehren und der Un luſt zu empfonaen vorhanden iſt. PPPP ·Gccccc(ceeee Die Reichsdeutſchen Wiens hätten eine geradezu beneibens⸗ werte Aufgabe unter den Auslandsdeutſchen zu erfüllen. Er Wage dieſes Wort aber garnicht anzuwenden, weil ſich die Reichsdeutſchen in Wien nicht im Auslande befänden, ſondern pielmehr mitten im deutſchen Volke lebten. In Wien ſei herr⸗ liche beutſche Kultur, deutſche Geſchichte, deutſches Weſen, deutſche Stammeszugenörigkeit zu erkennen. Wenn er be⸗ tont habe, daß er mit Dr. Streſemann gekommen ſei, um die Bande, die die Herzen des öſterreichiſchen und deutſchen Vol⸗ kes umſchließen, noch feſter zu geſtalten ſo könne man es Als die Aufgabe der Reichsdeutſchen in Wien bezeichnen, daß ſte es ſein müßten, die dieſen Gedanken in die Tat umfetzen. Peſſimismus dürſe man nicht aufkommen laſ⸗ ſen. Der große Gedanke, der das deutſche Volk aufrecht erhalte, ſei ſeine Mittlerſtellung in Mitteleuropa. Nach ſeiner Ueberzeugung ſeien die Waffentaten vergangener Jahre nicht mehr zeitgemäß, weil eine neue Zeit angebrochen ſei. Er habe das Empfinden, daß man an der Schwelle einer neuen Kulturepoche ſtehe, einer Zeit, in der die Völker wetteifern werbden, nicht die Waffen zu ſchmieden, wohl aber ihre kul⸗ tuxelle Entwicklung möglichſt zu entfalten. In dieſem Wett⸗ kampf werde das deut—5 Volk in Europa und in der Welt eine ganz bedeutende Rolle ſpielen. Man habe bereits jetzt ſchon erkannt, welch wertvolle Kulturentwicklung vom deut⸗ ſchen Volke ausgebe. Der Reichskanzler erntete für ſeine Ausführungen ſtür⸗ Miſchen Beifall 8 PPPPPPP ll — ———— Sitzungen endgültig über dieſe Frage Beſchluß faſſen. Ahſchauung nicht getellt. Man meint, En Schickſal der an Italien ausgelteferten kommen iſt. Sich als Gegner Italiens zu fühlen, Griechenland bei ſeiner Lage nicht leiſten. Ein gewiſſes Ent⸗ gegenkommen gegenüber den franzöſiſchen Wünſchen hat es aber doch gezeigt. Es hat trotz der großen Gegenfätze, die noch wegen Saloniki beſtehen, mit Handels⸗ und Schiffa rtsvertrag Sum Wiederbeginn der Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen ¶ Berlin, 16. Nop.(Von unſerem Berliner Büro.) Am Donnerstag wird gleichzeitig mit dem aus Wien zurückge⸗ kehrten Außenminiſter der deutſche Geſandte in Warſchau Rauſcher hier eintreffen. Er iſt nach Berlin berufen wor⸗ den, um den Außenminiſter vor Beginn der deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsbeſprechungen über die Auffaſſung in Warſchau zu informieren. Am Freitag kommt auch der polniſche Spezial⸗ geſandte Jackowſki in Berlin an. Wie bereits kurz gemeldet, iſt es gelungen, in der Frage der polniſchen Wanderarbeiter eine Einigung mit Polen zu erreichen. Damit iſt, nachdem die Frage des Niederlaſſungsrechtes bereits bereinigt werden konnte, ein neuer Streitpunkt aus!der Welt geſchaffen. Die Frage der volniſchen Wanderarbeiter iſt ſeit der Verſchlechte⸗ rung der Arbeitsmärkte für Deutſchland immer dringlicher geworden. Während der Kriegszeit hatte ſich nämlich der Brauch eingebürgert, daß die alliährlich aus Polen zur Früh⸗ jahrsarbeit hergewanderten polniſchen Landarbeiter auch in Deutſchland überwinterten. und ſomit nach und nach den Charakter der Saiſonarbeiter verloren. Die deutſche Regie⸗ rung katte mit dem Anwachſen der Zahl der Erwerbsloſen begreiflicherweiſe ein Antereſſe daran, den früheren Zuſtand wieder herzuſtellen. Die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Polen hahen mehr als drei Jahre in Anſpruch genommen, jetzt endlich iſt ein Kompromicß gefunden worden. daßkin⸗ gehend, daß ein Teil der anſäſſig gemordenen polniſchen Landarbeiter hier in Deutſchland verßbleiben darf. In Be⸗ tracht kommen jedoch nur diejenigen, die vor dem 1. FJantar 1919 nach Deutſchland gekommen ſind, während die übrigen nach und nach wieder in die Wanderbewegung eingereint wer⸗ den ſoſſen. Soweit ſich üßerſehen länt, haßen etwa 20 000 uylniſche Landarbeiter im Laufe der Fahre ſich in Deutſchland niedergelaſſen, während etwa die gleiche Zahl zu⸗ rüſckwandert. Der Vertrag, der ſoeben zwiſchen den beiden Regierungen vereinbart wurde, beziebt ſich außerdem aber auch noch auf die Regelung der Anwerbung und Vermittlung der volniſchen Arbeiter. ſowie auf deren An⸗ und Abtransvort im Früßhfahr und Herbſt jeden Jahres. Sowohl in Warſchau wie in Berlin kann man mit dem Abſchluß des Abkommens zufrieden ſein, da die Beſeitiaung auch dieſes Konkliktsſtoffes für die Atmoſphäre, der am Donnerstag beginnenden eigent⸗ lichen Handelsvertragsverhandlungen nur günſtig ſein kann. Vriands Voricht vorder Außenkommiſſion Die außenpolitiſche Kammerkommiſſion körte in Paris am Dienstag nachmittag unter dem Vorſitz Paul⸗Bon⸗ cours den Außenminiſter Briand über Fragen der fran⸗ zöſiſchen Außenpolitik an, insbeſondere den franzöſiſch⸗jugo⸗ ſlawiſchen Vertrag, das Tangerſtatut und die Anſchlußfrage. Briand wiederholte, daß der franzöfiſch⸗jugoſlawiſche Vertrag durchaus in den Rahmen des Völkerbundes paſſe, gegen keine dritte Nation gerichtet ſei und als der Beginn zu einem Balkan⸗Locarno gedacht ſei. Der Anſchluß an dieſen Vertrag ſtehe jeder anderen Nation offen. Er münſche ſugar, daß weitere Länder daran teilnehmen möchten. Auf eine Frage erklärte Briand, daß die mit Rom einge⸗ leiteten Verhandlungen über den Anſchluß Italiens an den Vertrag weiter gingen. Briand gab dann den Kommiſſions⸗ mitgliedern den Text des Bertrages vertraulich bekannk. Zu den Verhandlungen über das Tangerſtatut teilte Briand mit, daß ſie in einem freundſchaftlichen Geiſte wei⸗ tergeführt würden. Er ſei überzeugt, daß man zu einem be⸗ friedigenden Ergebnis kommen werde. Briand ſprach dann weiter über die Reiſe von Marx und Streſemann nach Wien. Auf die Fragen der Kommiſſions⸗ mitglieder antwortete er ausweichend und unbeſtimmt dahin, daß man es den deutſchen Miniſtern nicht verwehren könne, 1 85 einen Beſuch abzuſtatten und Beſprechungen zu ühren. Kammerkommiſſion für Auswärtiges Paris, 16. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der geſtrigen Sitzung der Kammerkommiſſion für aus⸗ wärtige Angelegenhßeiten bildete auch die Frage Gegenſtand lebhafter Erörterungen, ob der jugoflawiſch⸗franzöſiſche Freundſchaftsvertrag der Ratifikation durch das Parlament bebürfe. Außenminiſter Briand ſtellte ſich auf den Stand⸗ punkt, daß eine ſolche Genehmigung verfaſſungsrechtlich nicht unerläßlich ſei. Die Regierung werde in einer der nächſten Die Mehrzahl der Mitglieder der Kommiſſton war jedoch der Mei⸗ nung, daß das Parlament die oberſte Inſtanz für die end⸗ gültige Genehmigung des Vertrages darſtelle. Heute nach⸗ mittag wird die Kommiſſion von neuem zuſammentreten, um die außenpolitiſchen Probleme, über die ſich geſtern Briand ausſprach, eingehend zu diskutieren. Die Rolle Griechenlands im Balkankonflikt Berlin, 10. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Mehrfach iſt in der letzten Zeit zumal in ber außerdeutſchen Preſſe der Auffaſſung Ausdruck 12 85078 worden, Griechen⸗ land würde dem franzöſiſchen Plebeswerben nicht widerſtehen und ſich gleichfalls dem franzöſiſch⸗üdſlawiſchen Bündnis an⸗ ſchließen. An den hieſigen unterrichteten Stellen wird dieſe land habe eine zu ſtarke Poſttion in Griechenland. Es ſei ſchon um ſeiner An⸗ leihebedürfniſſe willen auf England angewleſen. England vermöge jederzeit einen mehr oder weniger ſanften Druck auf Griechenland auszuüben, das ein FJaktum bliebe, mit dem die engliſche Mittelmeerpolitik nun einmal rechne, die Spannung zwiſchen Griechenland und Italien nicht ge⸗ ring, ſie pergrößert ſich vielleicht ſögar Anſeich durch das nſelgruppen, über Jaſgismus mit allen ſeinen Schrecken ge⸗ kann ſich die nun auch ber Jugoſlawien neuerdings einen abgeſchloſſen. Abgelehnt und einmütig gutgeheißen DBerlin, 16. Noy.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der Deutſchen Evangeliſchen Korreſpondenz von gut unter⸗ richteter Seite beſtätigt wird, haben die evangeliſchen Pfarrer das Aufgebot und die kirchliche Trauung der Prinzeſſin Viktoria von Schaumburg⸗Lippe mit dem ruſſi⸗ ſchen Eintänzer abgelehnt. Das Presbytertum hat dieſen Schritt einmütig gutgeheißen. Gattenmord —Met. 15, Nov. Der Wagner Delvot hat in betrunkenem Zuſtande ſeine Frau, die ihm Vorbaltungen über ſein Treiben machte, aus dem ffenſter des zweiten Stockwerkes auf die Straße geworfen. wo ſie auf den Kopf fiel und tot liegen blieb. Der Täter wurde feſtgenommen. Schiffsunglück in Algier — Paris. 16. Nov. Wie aus Algler gemeldet wird. ſank 79 Kilometer von der Stadt entfernt während eines ſchweren Sturmes ein kleiner Küſtendampfer. Die 16 Mann zählende Geſatzung ertrank... e ———— Sicherlich iſt D Vadͤiſche Politik Aus der Deutſchen Volkspartei Als Vertreter Badens an der Sitzung des 814% ſchuſſes Baden in Berlin, nahm Generalſekretär der Den Anläßlich der Konferenz der Simultanſchulländer gellvertie ſchen Volkspartei in Frankfurt a. M. vertrat der 14 tende ee„ kircher, Fraktion und Parteivorſtand. Scho Am Eene wurde der Bezirksverband Lorrach 15 heim⸗Müllheim gegründet. Zum 1. Vorſitzenden wur Schmie⸗ direktor Kraſtel⸗Lörrach, zum 2. Vorſitzenden Notar bergl, der⸗Müllheim gewählt.— Am Samstag und Sonntaß 11 ſtaltete der Landesverband einen Werbeſerde er⸗ Lörracher Bezirk. Mehr denn fünfundzwaze Beſuc ſammlungen wurden an dieſen Tagen abgehalten; de Wurde war faſt überall ausgezeichnet. Neue Ortsgruppen. gegründet und zahlreiche Vertrauensleute gewonneg ne Redner beteiligten ſich von der Parteileitung ſlvertit⸗ vorſitzende Rechtsanwalt Steinel⸗Pforzheim, der ſtenegu tende Landesvorſitzer Hauptlehreer Hoſheins⸗Fretbitig; Abog Generalſekretär Wolf; von der Landtagsfraktion Bürge Brirner, Gündert, Dr. Mattes und Wilſer, ſowie tSgrubbe meiſter Zimpfer aus Helmlingen. Die Lörracher Or ur Vet⸗ batte ſich zur Begleitung der Redner in ſtarker Zahl auc eſolg fügung geſtellt. Das Ergebnis darf als erfreulicher gebucht werden. Eine halbe Million Erwerbsloſe in Deutſchland ler In der zweiten Oktoberhälfte iſt die Zahl der Saunten ſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung 12 1und 10 000 oder.1 v. H. und in der Kriſenunterſtützung uder Ar⸗ 3000 oder 2,7 v. H. geſtiegen, was auf die Entlaſſung Am beitskräfte in den Saiſonbetrieben zurückzuführen i er vl, 81, Oktober waren 340 000 Hauptunterſtützungsempfägaß der handen gegenüber 330000 am 15. Oktober. Die dun ö Hauptunterſtützungsempfänger in der Kriſenunterſtützuug trug 160 000. Die Fuſtiztragsdie eines Deutſchen in eube London, 16. Nov.(Bon unſerem Londoner Benſe Der ehemalige deutſche Staatsangehörige Slater ab nach 18%ähriger Haft aus dem Zuchthaus Peter uchſel laſſen worden. Die Oeffentlichkeft iſt durch dieſes ktion ſlt der furchtbaren Juſtiztragödie nicht beruhigt. Die urel die Wiederaufnahme des Verfahrens, die ſeit der Ver mt 10 Slaters vor vierzehn Jahren nicht geruht hat, nim ellalion ſtärkere Formen an. Im Parlament wird eine Iuterrfuhen eingebracht werden, in der eine parlamentariſche Unte ethoden der ſeinerzeit in Edinburgh angewandten Prozeßm verlangt wird. icht, baß Bekanntlich wird dem ſchottiſchen Schwurerfaſtungn, U Slater verurteilte, vorgeworfen, daß es wichtige 11 dlang momente für den Angeklagten während der Bernz unterdrückt habe und auch die Ausſagen der Kronzeen e Anklage durch polizeilichen Druck erreicht worden leden⸗ die zwiſchen ſind einige neue Tatſachen aufgedeckt worg nele Slater weiter entlaſten. Man glaubt allgemein, daß, 5 e. Dle Verfahren die Rehabſlitierung Slaters erweiſen könieden zuſtändigen Juſtizbehörden widerſetzen ſich jedoch der iegen, aufnahme des Verfahrens und leugnen. daß ſchwerm, edig⸗ neue Tatſachen vorliegen. Die Entlaſſung wird offtz 1 1 lich damit bearündet, daß zu lebenslänglichem Juchthaauete urteilte nach guter Führung ſtets nach 15 Jahren 1 lange werden können. Danach hat Slater alſo 31% Jahre pli im Zuchthaus geſeſſen. Das Haupthemmnis des ko 90 50 ten Prohlems iſt die Staatsangehörigkeit. Slater mit ſab, deutſche Staatgangehörigkeit verloren, da er bereitg zur daſ zehn Jahren Deutſchland verlaſſen hat und ſich da undſch Militärdienſtpflicht entzog. Wenn er aber die Gaſtfren ge⸗ desjenigen Landes in Anſpruch nehmen will, in 10 dern boren iſt, ſo iſt dieſes Land nicht mehr Dentſchland. Polen, da ſein Geburtsort Oppeln iſt. Weder Diich 0 noch Polen haben beſondere Luſt gezeigt, Slater bei 5 nehmen, ſodaß die engliſchen Behörden nicht wiſſen, län ihn ausweiſen ſollen. Aus dieſem Grunde ſoll Slater et i als üblich im Zuchthaus geblieben ſein. Er dürfte ſigen England bleiben und mit Hilfe ſeiger ma Freunde, au denen die bekannten Deteſtipſchriſch 908 9 8 und Edgar Wallace gehören, ſeine Rehab etreiben. Keine Wiederaufnahme der Sache 96b, Die Prüfung im Falle Hölz⸗Friehe hat, wie die ſaſg, Ztg.“ bört, hinſichtlich 25 Giaubwürdigkeit und Zurze 45 zelt deß Ausſagen des Friehe, der ſich ſelbſt des Mo wergehn dem Gutsbeſtber paß beſchuldlgt hatte, ein Keeh⸗ gezeitigt, das für die Einleitung eines Wiederaufnahme rens der Sache Höls keine Möglichkeit läßt. Die Arſache der Pittsburger Kataſtrophi,, Die gemeldete gewaltige Exploſion des Ga omeſel Gasanſtalt in Pittsburg ſcheint einer der ſchwerſten melb zeg phen der letzten Zeit zu ſein. Neben den bereits genhänſer 25 Toten ſiegen o0 Verleczte in den Krant ngun und etwa 50 000 Perfonen ſind obdachlos geworden. El Stadtteil Pittsburgs wurde von der Erdoberflä ken u wegraſtert. Auf dem ungebeuren Trümmerfeld wazivtz immer gewaltige Brände. Das heimgeſuchte Sta roſeß leb miolge zabiteichzr Rohrhrüche zum Teil auf lien ſehg as herabgeſtürzte Mauerwerk verſperrt die Straßen ee ſich die Rettungsmannſchaften durch Sprengungen bahnen müſſen. 1 bekaunt ühel Die Urſache der Exploſſon iſt, wie 425 Annabſe, 15 1 darauf zurückzuführen, daß Arbeiter, in 14 Gaſometer ſei leer, mit einem Schweißapparat Menazn an ihm vornahmen, Augenſcheinlich iſt burch einen worde 908, Has in dem Behälter zur Exploſſon gebracht, nen Gleich barauf erfolgte eine Reihe welterer Erploſher 00 den 200 Fuß entſernten Hauptbehälter elndrückten, 5 alls erpladierte. Die Wirkung war fürchterlſch. Deuff e des Haupttanks wurde mehrere hundert Meter in die ce ſchleudert. Wie eln glühender Rieſenball, der unge zen Hitze um ſich verbreitete und alle Häuſer ringsum inwel ſetzte, klog das gewaltige Stahlſtück über das Gelände Vier Opfer eines Irrſinnigen 1 — Morlaix(Frankreich), 15. Non. Hier ſind geſtern, gen durch eine Frrſinnige zwe 5 gethle hn zwei andere nerletzt worden. Das Dienſtmädchen des die wirts Alain in Keroven-en⸗St. Thegonnee kleidete, der Eheleute um 10 Uhr zur Kirche gingen, die vier Klih 3e lchlok die Türg zu und erſtach die Kinder mit enem! 1 meter langen Meſſer. Dann reinigte ſich die Mörderin fältig, wiſchte das Meſſer ab und beaab ſich ins Pfa wo ſie dem entſetzten Pfarrer alles erzählte. Al die Verzeihung für ein ſolches Verbrechen verweig ſie hieß, dem Bürgermeiſter ihre Tat zu geſtehen. ſter ſich zu dieſem. der ſie einſperren ließ. Als die Mu der Kirche heimkehrte, fand ſie den ſiebenſährigen So beſpritzt auf einer Bank ſſtzend. Die 18 Mongte a nette, die gewürgt worden war, atmete noch. Kinder wurden ins Spftal verbracht. Man hofft, Die beiden auderen Kinder ſind— r r „——————¼——ů——— 9 Awoch, den 16. November 1927 3. Seite. Nr. 530 Neue Mannheimer Zeitung(Mitiag⸗Ausgabe) der Rundfunk im Rahmen des Verkehrsweſens Von Dr. Fritz Runkel, Bensberg⸗Köln Ae een 555 uns ein Bild davon machen wollen, welche mlten wir zundlunk im geſamten Verkehrsweſen ſpielt, ſo riſtiſchen Eidarn zunächſt mit wenigen Worten die charakte⸗ wärtigen! igenſchaften dieſer Art der Technik zu vergegen⸗ Aulnahme kan Als der Rundfunk in weiteren Kreiſen in Schlagwort am. wandte man auf ihn das in Rußland geborene wir es mit„an Alle“ an, und mit Recht, denn hier haben im Gegenf einem Nachrichtenverbreitungsmittel zu tun, das, trieb geſegt engum Linienfunk, von einer Stelle in Be⸗ von Eue ſich an einen grundſätzlich unbeſchränkten Kreis Ausdehnnungern wendet. Dieſe Eigenſchaft tritt mit der kerer Weiſe ſeines Anwendungsgebietes in immer ſtär⸗ auntgfalt hervor, denn die von Tag zu Tag noch ſteigende etwas Int igkeit ſeiner„Programme“ bietet ſchließlich ſedem des alle Schrcltontes. ſodaß zu ſeinem Hörerkreiſe letzten En⸗ daß der ſungten, den Bevölkerung gehören. Es kommt hinzu, zuch keine mndfunk keine Grenzen ſeiner Verbreitungstätigkeit, das Her delitiſchen Grenzen kennt, und daß er ſich überall in er von der 90 einzelnen Familien Eingang verſchafft, indem welcher Art otwendigkeit hefreit, zu Veranſtaltungen irgend⸗ abwelsgbare zleweit die unmittelbare Anſchauung nicht ein un⸗ an w 18 Bedürfnis darſtellt, perſönlich zu erſcheinen; ja enges Vand den können, daß er in dieſer Art ein beſonders reiſe Ne um die Familien ſchlingt, weil man im trauten kann. einſam neue Errungenſchaften der Kultur genießen W gen 15 unn den Rundfunk als ein Glied der Einrichtun⸗ ſhnm, gan en Schnellnachrichtenverkehr angeht, ſo ſehen wir in J allgemein ausgedrückt, eine der bam! Verſcinerung des Nachrichtenapparates, ſeigerung eine früher nicht für möglich gehaltene Leiſtungs⸗ nünmehr erreicht hat, das letztere beſonders inſofern, als es Aufwand gelungen iſt, mit einem verhältnismäßig geringen debürf an Mitieln und Kraft ein Maſſenverkehrs⸗ der Sch nis zu befriedigen und dabei gleichzeitig hinſichtlich Feibiebenlüs keit, Pünktlichkeft und Nohlfeſk⸗ Differ ber nie Dageweſenes zu erztelen, ſchließlich in der ſchnedenz enzierung, d. h. in der Abſtimmung auf die ver⸗ Uchkeitenen Bedurfniſſe, alle nur irgend auftauchenden Mög⸗ al zu bendzuſchöpfen. Dieſe Leiſtungen haben ſchon manch⸗ Mupt zier Meinnng verleitet, daß der Rundfunk, wie über⸗ derdrgebe drabtloſe Telegraphie, die drahtliche Technſk man 110 könne. Das iſt zwar nicht zu erwarten, weil, wie kennt, fü eutlichſten am Beiſpiel der üeberſeekabel er⸗ zu entbehr gewiſſe Verkehrszwecke die Drahttelegraphie nicht beiden en iſt. Soviel wird man aber ſagen können, daß die zen und bun der Telegraphie ſichgegenſeitig ergän⸗ dem befruchten. Man denke an den Fall, daß eine auf gehen 1 wege angekommene Nachricht nach Gegenden weiter⸗ ſührbar Wo die Ausführung einer Drahtleitung nicht durch⸗ und die Kapeften eng aber auch im beſonderen der Rundfunk daran eet abeltelegrahpie zuſammenhängen, mag man am Ort e daß man die Beſprechungsſtellen, die ſich nicht durch 88 Rundfunkſenders befinden, mit dem letzteren lührung 90 zu verbinden pflegt, um eine ſtörungsfreie Ueber⸗ hach der 15 im Beſprechungsmikrophon ausgelöſten Wellen ſuſern e Sendeſtelle ſicherzuſtellen. Daß der Rudfunk auch in⸗ als an ne Vervollkommnung der früheren Technik bedeutet. Nrapt em im Gegenſatz zur Anwendung der Funktele⸗ deuntuiſſe leder, auch der nicht mit telegraphentechniſchen Woht uuren Ausgeſtattete, teilnehmen kann, braucht ja hier rz angedeutet zu werden. ſungser ert der Schnellnachrichtenmittel für alle Entwick⸗ ünhgceigengen in der Bolks⸗ und in der Weltwirtſchaft it eu, das geiſtige Eigentum jedes Menſchen gewor⸗ ſſt. Man bier große Zuſammenhänge nachzudenken gewohnt dle Heſuut, aucht nur daran zu erinnern, wie der Handel und Nerkrande gewerbliche Betätigung, wie das Arbeiten der Aizeet kieinehmungen. wie die Volksernährung, wie die Endes 8 Preſſe. der Dienſt der Behörden uſw. letzten weſen——7 dem guten Funktionieren eines Schnellnachrſchten⸗ ren beznaffagen werden. Dabei können wir aber im beſonde⸗ wirkfamer ich des Rundfunks feſtſtellen, daß er als ein höchſt zu betrach Forderer von Volks⸗ und Weltwirtſchaft auk e dten iſt Man vergegenwärtige ſich, daß dieſer Rund⸗ feuswer eentglicht, alles, was an irgendeinem Orte Bemer⸗ derlaßt des vörgefunden wird oder ſich ereignet, olme Zeit⸗ Elt allen oſanden intereſſierten Welt mitzuteilen. Es iſt da⸗ Geſcheinur telen Intereſſenten die Möglichkeit gegeben, ſolche efahr et in wirtſchaftlicher Art auszuwerten, ſo daß die 0 gerin aitmnlaltigen Ausnutzung durch einen einzelnen auf Ulche Wen mögliches Maß herabgrdückt wird. Daß auf alle duf die unde man denke ſich dieſe grundlegeude Erſcheinung eine gewaltige Anregung von Wirtſchaft und Ver⸗ kehr ausgelöſt wird, liegt auf der Hand. Eine noch deut⸗ lichere Anſchauung von dieſen Möglichkeiten wird man ge⸗ winnen, weun man beiſpielsweiſe an den Rundſpruch wirt⸗ ſchaftlichen Inhalts denkt, der auf dem Gebiete des Welt⸗ marktes nicht nur Preisnotierungen verbreitet, ſondern dieſen Notierungen durch ausführliche Berichte über die Marktſtimmung den entſprechenden Hintergrund gibt. Daß alle hier vorliegenden Auswirkungen für ein Deutſchland, das nach dem Kriege ſich mit allen Kräften in die weltwirtſchaft⸗ lichen Beziehungen von neuem einſchalten muß, von der größ⸗ ten Bedeutung ſind braucht wohl im einzelnen nicht erörtert zu werden. So iſt es denn auch, einem ganz natürlichen Be⸗ dürtnis folgend, dahin gekommen, daß der Rundfunkimmer mehr Beſtandteile wirtſchaftlichen Charak⸗ ters hat anfnehmen müſſen, und zwar beobachten wir dieſe Entwicklung, wenn wir wiederum an Deutſchland denken, in zwei Richtungen Einmal laſſen wir uns durch den Rundfunk von den anderen Wirtſchaftsgebieten her über die Weltmarkt⸗ lage unterrichten, und auf der anderen Seite klären wir das Ausland dadurch auf, daß wir die ausländiſche Preſſe mit Wirtſchaftsnachrichten von internationaler Bedeutung ver⸗ ſorgen, wie es heiſpielsweiſe im funktelephoniſchen Wirt⸗ ſchaftsrundſpruchdienſt„CEuropradiv“ der Berliner Eil⸗ dienſt..b. H. hervortritt, der über die Hauptfunkſtelle Königswuſterhauſen das europäiſche Ausland bedient. Die Wirkſamkeit des Rundfunks geht aber über den Rah⸗ men des Wirtſchaftlichen im engeren Sinne noch weit hinaus, wenn auch die noch zu erwähnenden Gebiete letzten Endes mit in engſtem Zuſammenhang ſtehen. So auf dem Hebiet des Wetterdienſtes. bedürfutſten der Allgemeinheit dient, iſt ja in erheblichem Um⸗ ſang auf die Mitwirkung des Rundfunks angewieſen. Er ſoll mit ſeinen gefunkten Spezialberichten dazu beitragen, den Be⸗ ziehern nvon Wetterkarten bezw. den Leſern der Zeitungen, die ihrerſeits ja auch Wetterkarten bringen, das Verſtändnis für den Inhalt dieſer Wetterkarten zu erleichtern und die anderen textlichen Wetterberichte zu ergänzen. Hier tritt als die Zentrale die„NNorddeutſche Rundfunk AG.“ auf, die ſich von der Deutſchen Seewarte in Hamburg frühmorgens und ſpätabends die neueſten Wettermeldungen geben läßt, um ſie dann unter Mitwirkung der einzelnen Rundfunkgeſellſchaften über ganz Deutſchland zu verbreiten. Ein anderes Beiſpiel für die Mitwirkung des Rundfunks auf den Gebieten, die mittelbar im Dienſt der Weltwirtſchaft ſtehen, iſt die Verbreitung der internationalen Zeit⸗ zeichen. Die Organiſation dieſes Dienſtes geſchieht in einer Zuſammenarbeit der Deutſchen Seewarte in Hamburg mit der Großſfunkſtation Nauen, indem an der erſteren Stelle durch einen Stromſtoß die Neitzeichenuhr, die in Nauen ſteht, in Tätigkeit geſetzt wird und dieſe wiederum automatiſch den Sender arbeiten läßt. Da am Empfang der Zeitzeichen außer den Schiffsbordſtellen zahlreiche Berufskreiſe intereſ⸗ ſiert ſind, werden die Zeitzeichen auch durch die deutſchen Rundſunkſender verbreitet. Hingewieſen ſei auch auf den Hochſeerundfunkdienſt der Geſellſchaft„Deutſche Hochſeerundfunk G. m. b..“ in Hamburg, die über die Hauptfunkſtelle Norddeich den Schiffen einen drahtlos⸗ telephoniſchen Nachrichtendienſt mit Wettermeldungen, Sturm⸗ warnungen, Berichten über Schiffsunfälle, Eismeldungen, über Bunkerkohlenpreiſe, Fiſchmarktberichten uſw. gibt. Beſonders bemerkenswert iſt in dieſem ganzen Zuſammen⸗ hang der Preſſerundſpruchdienſt. Hier ſtoßen wir zwar auf eine Spezialeinrichtung für die Preſſe, die aber auf dem Weg über die Zeitungen der Allgemeinheit in breiteſtem Umfang zugute kommt. Es wird nämlich Nachrichten⸗ büros das Recht zur Einrichtung eines innerdeutſchen draht⸗ loſen Preſſerundſpruchdienſtes verliehen, und die Verbreitung der Nachrichten geſchieht in der Weiſe, daß die hierfür zur Berfügung geſtellten Sendeanlagen der Reichspoſt von den betreffenden ſendenden Nachrichtenbüros„beſprochen“ werden, Wir wollten im vorſtehenden nur einige bemerkezs verte Beiſpiele gebeu, um zu zeigen, in welchem Umfang der Rund⸗ funk in den Dienſt von Verkehr und Wirtſchaft geſtellt wird. Die Bedeutung dieſer Tätigkeit des Rundfunks iſt auch darin bervorgetreten, daß man ſich in Deutſchland zunächſt darauf beſchränkt hatte, durch den Rundfunk der Wirtſchaft und dem Verkehr zu dienen, und dann erſt ſpäter die neue Technik dem Unterhaltungsbedürfnis dienſtbar machte. was bekanntlich erſt ſeit Oktober 1923 ge⸗ ſchah. In anderen Ländern, in denen der Wiederaufbau der Wirtſchaſt nicht ſo ſehr im Vordergrund ſtand, iſt man vielſach —— zahlreichen Gebiete des Lebens übertragen— CCCͤ ͤvbcc Der Wetternochrichtendienſt, wie er abgeſehen von Sonder⸗ — einen anderen Weg gegangen, wie man beſonders an der Entwicklung in den Vereinigten Staaten von Amerika erkennt, wo gerade die Befriedigung des Unter⸗ haltungsbedürfniſſes dem Rundfunk von vornherein zu ſei⸗ nem unvergleichlichen Siegeszug verhalf. Welches Beſtreben aber auch den leitenden Gedanken für den Ausbau des Rund⸗ funks algeben mochte, das eine Moment hat ſich immer be⸗ ſonders ſtark geltend gemacht, daß man es hier mit einer Technik der Verbreitung von allgemein intereſſierendem Ma⸗ terial zu tun hat, die auf eine internationale Zuſam⸗ menarbeit hindrängt. Die Junkwellen machen ja an den politiſchen Grenzen nicht halt, und ſo hat man ſich denn ſchon im Jahre 1905, als die Funktechnik erſt wenige Jahre praktiſch gearbeitet hatte, zu einer Konferenz in Berlin zuſammen⸗ gefunden, um eine„Internativnale Radio Tele⸗ graphen⸗Union“ zu gründen, deren Abſchluß dann im Jahre 1906 zuſtondekam. In dieſem Vertrag ſtaatsrecht⸗ lichen Chorakters iſt zwar vorläufig nur der Verkehr zwi⸗ ſchen Küſt« und Schiffen ſowie zwiſchen Schiffen untereinander geregelt, noch nicht der radiotelegraphiſche Ueberlandverkehr und derjenige mit und unter Luftfahrzeugen. Es kann aber keine Frage ſein, daß auf den weiteren demnächſt zu erwar⸗ tenden Zuſammenkünften, vielleicht ſchon auf der diesjährigen Weltfunkkonferenz in Waſhington, auch dieſe Materien einer Weltordnung unterworfen werden, und daß dabei auch der Rundfunk, der ja ſchor jetzt international arbeitet, zu ſeinem Recht kommt. Dieſer Rundſunk hat aber inſofern ſchon eine, allerdings nur private, zwiſchenſtaatliche Regelung gefunden, als ſich im „Weltrundfunkverein“(Union Interngtionale de Radiophonie mit dem Sitz in Genf) die eüropäiſchen Haupk⸗ rundfunkunternehmungen zuſammengeſchloſſen haben, um ge⸗ meinſame Fragen(beſonders die Verteilung der Wellenlängen Unter die europäiſchen Sendeſtellen) zu regeln. eee Kommunale Chronik Schwetzingen, 12. Nov. Aus der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Vergeben werden: 1. für Herſtellung des steiligen Gruppenhauſes an der verlängerten Karlſtraße: a] die Grab⸗, Betonſer⸗, Maurer⸗ und Dachdecker⸗ arbeiten an die Arbeitsgemeinſchaft der Maurer in Schwet⸗ zingen, b) die Zimmerarbeiten an Zimmermeiſter Gg. Kürſch⸗ ner hier, e) die Schmiedearbeiten an Schmiedemeiſter Kark Laier hier, d) die Spenglerarbeiten an Spenglermeiſter Ernſt Mobs hier; 2. das Setzen von Randſteinen an der Goethe⸗ Auguſt Neuhaus⸗ und Friedrich Ebert⸗Straße an Maurer⸗ meiſter Fritz Fackel hier; 3. die Lieferung der für das ſtädt. Krankenhaus und die ſtädt. Kleinkinderſchule erſorderlichen Speiſekartoffeln an Gutsbeſitzer Boxheimer hier; 4. die Lie⸗ ſerung des für den Landbaumotor erforderlichen Betriebs⸗ ſtoffes an die Firma Th. Fr. Henking hier und die Lieſerung des erforderlichen Motorenöls an die Firma Herm. Müller hier.— Im Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1928 ſind die für Durchführung einer Grenzbeſichtigung erforderlichen Mit⸗ tel vorzuſehen.— Die Verſteigerung der Plätze zur Aufſtel⸗ lung von Schau⸗ und Verkaufsbuden zur diesfährigen Kirch⸗ weihe mit einer Geſamteinnahme von 2752 RM. wird geneh⸗ migt.— In der Kurfürſtenſtraße ſoll die Waſſerleitung und die Gasleitung verlängert werden. Der Aufwand hierfür iſt aus laufenden Mitteln zu beſtreiten.— Genehmigt werden: 1. die Ackerverpachtungen vom 31. Oktober und 1. November 1927, 2. der Kulturplan des Gemeindewaldes für das Wirt⸗ ſchaftsſahr 1928.— Die Mitglieder der Freiw. Feuerwehr ſollen beim Bad. Gemeindeverſicherungsverband gegen Unfülle verſichert werden.— An eine größere Anzahl Gasabnehmer werden Gaskocher und Gasbacköfen unter den allgemeinen Abgabebedingungen gegen Ratenzahlung abgegeben. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Zell i. W. genehmiate die Ausſchüttung von Baudarlehen an die Baugeſellſchaft Zell i. W. von 117000 Mk. und ferner an private Bauintereſſenten 19000 Mk. Der Voranſchlag für 1927 wurde angenom⸗ en. n dem Voranſchlag der Stadt Emmendingen für das Rechnungsfahr 1927(1. April 1927/28) betragen die Geſamtausgaben 1 268 064 Mk., denen an Einnahmen 1133 207 Mk. gegenüberſtehen, ſo daß ein ungedeckter Aufwand von 152 857 Mk. verbleibt, der durch Gemeindeſteuern auf Grund⸗ und Betriebsvermögen zu decken iſt. Die Stenergrundbeträge betragen für die Steuerwerte aus dem Grundvermögen 60 Pfg., aus dem Betriebsvermögen 24 Pfg., für den Ge⸗ werbeertrag 450 Pfg. von je 100 Mk. ſteuerpflichtigem Wert. Die ſtädtiſche Schuld, kerrührend meiſt aus Wohnungs⸗ bauten, beträgt zur Zeit 461 780 Mk., zu deren Verzinſung 16774 Mk. und Tilgung 7585 Mk. in den Voranſchlag ein⸗ geſtellt ſind. Einer der Hauptausgabepoſten iſt„öſſentliche Wege, Plätze, Anlagen uſw.“., wofür die ſtädtiſche Summe von 159 600 Mk. eingeſetzt iſt, darunter für Beſchaffung eines Motorſprengwagens 22000 Mk. 722——————— Legende von der Liebe Ain c Von Heinrich Leis ſu Keichangking. dem das Leben mit Klugheit und Anmut, ſchieden Num und Geſundheit alle irdiſchen Glücksgaben be⸗ ewu ſente. nerbrachte ſeiner Neigung und ſeinem Stande 7 auene Tage in freier und heiterer Sorgloſigkeit. die haden lie verwegenſter Wünſche Erfüllung leicht zuteil aften Neſter Er lud ſeine Freunde zu ſich zu prunk⸗ deß auf men. genoß die Gunſt ſchäner und lockender Frauen, tisgraues 50 Peiſen die bunte Mannigfaltigkeit der Erde, ſrodiſchen Mömmern der Polarnacht, blaugoldene Glut des enkte ſich dittaas vor trunkenem Auge vorüberziehen, ver⸗ olelcher 8 ſtillen Stunden in die Geiſteswelt der großen ele d. 550„Dichter oder veranügte ſich. einer wilden Laune ſues ungelrinitt und Jaad. Sein Leben ſtrahlte im Planz Ma⸗ träumte öten. ſelig⸗trunkenen Glücks, bis eines Nachts denſchen e pon einer tiefen, hingegebenen Liebe, die zwei ſcwutvolle n Inniakeit des Gefühls, in opferbereſtem und chal un 1 Verſtehen einte. Da ſchien ihm im Erwachen Halrsblich gerort alles, was er je gedacht und getan, und wie deucks Geneweſen mit den Vielen, Gleichgültigen die ſeines er Ginſaenoſſen waren fiel über ihn plötzlich ein Schatten 5 a e. Sein Wünſchen und Begehren aber ſah ein ſegerbereiten enen Menſchen zu ſinden der jener ſtarken, eliſchen Gin Hingabe fäßia ſei, um durch ihn das Wunder inklanas, erlöſender Liebe zu erfahren. r f mün mic ſedie Frauen willig und lockend wie zuvor, er be⸗ r nfüchtiaem Verlangen ihre Seelen zu prüfen, Jotter Stiun zu ſorſchen, was binter hellen Augen und nudelfel ezn vnerborgen ſei. und immer wieder füglte ar wing. ſeines ſeh nur zufällige Aeußerlichkeit ſeiner Erſchei⸗ Erune——* Reichtums, was ihm Gunſt und Neigung ge⸗ m emfans die letzte, bedingungsloſe Vereitſchaft der Seele. Nögender J den Skelz und die Verwöhnung ſchöner, woblver, Geglichen Frauen, die Begierde anderer, die ans engem und .eeinſche keben ſich ſehnten nach ſorgioſer und glücchaften umme aft ſeiner hellen Tage. Der Gedanke, der über ihn de aviheit war. wuchs in ſeinem Herzen wie eine zehrende alstete er Ein gleichgültiges Wort, eine geringe Gebärde 15 Gare im Sinne ſeines Argwohns. Bisweilen ſchien ihr!, tazte iher der Erfüllung ſeiner Sebnſucht nahe dann aber Liner 150 in feder auf, ein en Feel 5 n fremder Zukunft für ihn bereit. In tt derpraßte er 58 Gut; ihn lockte ein Einfall, alles Vermögen von ſich abzutun damit er wiſſe, nur ihm ſelber gelte eine ſtarke und treue Liebe. Sein glattes Geſicht wurde runzlig und fahl; es freute ihn faſt, ſeine Schönheit welken zu fühlen, als werde ihm leichter, die Herzen zu erkennen. wenn der Glanz äußerer Erſcheinung von ihm abgefallen. Doch wie immer er ſuchte und ſein Verlangen ruhelos durch bunte Erlebniſſe jagte, nirgendwo ſchien ihm das Glück aufzu⸗ blühen, das einzig Inbalt und Wert des Lebens dünkte: Da er Heimat und Ferne durchſtreifte in einem ewigen Fieher der Leidenſchaft. beherrſcht von dem einen Gedanken, der ſchon in wahnwitziger Vergrößerung über all ſeinem Emp⸗ finden ſtand, warf ihn eine plötzliche Krankheit nieder, der weder ſein geſchwächter Körper noch die in ihrem Lebens⸗ millen matt gewordene Seele Widerſtand zu bieten vermochte. Die letzten Kräfte verfielen bald, und müde dämmerte der Kranke nur ſich hin, nun ganz umſponnen von ſener Einſam⸗ keit, die ſeine letzten Jahre als ein Schatten begleitet hatte. Nach der quälenden Haſt der Zweifel aber kam mit dem nahenden Tod eine tiefe, verſöhnende Ruhe über ihn und ein wehmütiges Erkennen, daß dieſe Liebe, die er ſuchen ging, ihm auf ſeinem Weg in tauſendfacher Geſtalt begegnet 50 und daß er ſie nimmer begriffen habe, weil von ihr kein Echo aufgeklungen war in ſeinem eigenen Herzen. Theater und Muſik O Theaterkriſe in Heidelberg? Der Stadtrat hat dem ge⸗ genwärtigen Intendanten Eugen Keller mitgeteilt, daß mit ſeiner Weiterverpflichtung nach Beendtgung der Spielzeit 1927⸗28 vorausſichtlich nicht zu rechnen und dem geſamten Perſonal bis ſpäteſtens 1. Januar auf Ablauf der Spiel⸗ zeit zu kündigen ſei. Keller hat das Heidelberger Theater erſt im Herbſt 1926 übernommen. Mannigfache Gerüchte über zukünftige Theaterpolitik in Heidelberg gehen durch die Stadt, man ſpricht von Aufgabe der eigenen Oper, Gaſtſpiele von Karlsruhe uſw. Wir werden uns in den nächſten Tagen aus⸗ führlicher mit der Frage beſchäftigen. Städtiſches Theater Jeidelberg. Eduard Künneke iſt unter den 1155 modernen Operettenkomponiſten vielleicht der ſauberſte Muſikant, ſeine Erfindungsgabe iſt auch etwas größer als bei ſeinen Kollegen, aber ſein muſtkaliſcher Sprach⸗ ſchatz hat ziemlich enge Grenzen. Er zitiert deshalb ſich und andere des öfteren. Mit der„LFady Hamilton“ hat er ein ziemlich ſchlechtes Buch bekommen, das die Herren Bars und Jacobſen als einen faden Abklatſch der„Thereſina“ zu⸗ ſammengeſtellt haben. Künneke verwendet an dies Machwerk piel zu viel äußere Kraft, er inſtrumentiert ſelbſt an rein lyriſchen Stellen viel zu dick, nimmt ſtellenweiſe Opernallüren an, die in dieſer Umgebung etwas deplaciert wirken müſſen. Die letzte Wirkung der ganzen Operette ſcheitert aber am un⸗ tauglichen Buch. Der ſtärkſte Aktippoſten der hieſigen Auf⸗ führung war die geſangliche Leiſtung Max Oßwalds als ſpaniſcher Offizier. Stimmfundus und techniſches Können weiſen Oßwald auf ein viel höheres Gebiet als die Opexette hin, aber in dieſem Rahmen berührt es doppelt wohltuend ſchön und ſingen zu hören. Für die Lady Hamilton bringt Helene Reffert nur ihr urſprüngliches Bühnen⸗ temperament mit, das aber weder für daßs mangelnde äußere Format noch für die mäßige ſtimmliche Leiſtung entſchäbigen kann. Die Stimme klang faſt durchweg müde, falſche Beſchäf⸗ tigung und falſche Behandlung der Stimme an ſich zu rächen. Vom Dialog verſteht man bei Frl. Reffert kaum ein Wort. Auch die ſonſt als Kitty recht muntere Marga Maner hatte ſich ſtimmlich diesmal ſtark übernommen. Die Pſendo⸗ koloraturen im Finale des 2. Aktes ſollte ſie beſſer weglaſſen, niemand wird ſie vermiſſen. Recht nett, aher noch ziemlich mit den Eierſchalen des Bühnenkükens behaftet, gab Nowaß den Pereh, Fitz war ein echter engliſcher Lord, Felgilſch ſtellte eine gutgetroffene Kneipwirtsfigur, Noebert tat ſein Mög⸗ lichſtes, um die gräßliche Nelſon⸗Figur glaubhaft zu machen. Schulze⸗Holz, der ſelbſt den Romney ſpielte, hatte als Spiellejter mit dem erſten Akt den größten Erfolg, zweiter und dritter Akt— an ſich ſchon immer ſchwächer und ganz ſchwach werdend— verloren an Zuſammenhang. Dr. Fritz Henn muß das dicke Orcheſter oft noch viel mehr abdämpfen, zeigte aber ſonſt, daß er bei dieſen Rhythmen am richtigen Platz iſt.— In der letzten Wiederholung der„Carmen“ ſang Hanſel Orth die Micaela und erbrachte in jeder Beziehung den Beweis, daß ſie eigentlich die erſte Beſetzung iſt. Ligne 195 3 9 3 95 ee 955 897 ſicheren Muſikalſtät erfolgreich a rasquita ein. Max Lipmann⸗2 hei gab einen ſehr achtbaren Joſe. wene Wiesbadener Theater. Das Große 9 1 ſehr ſorgfältige und effektvolle Wentene 7 905 „Ernauti“. Das Werk, das ſeit mehr als fünfzig Jahren in Wiesbaden nicht mehr gegeben wurde, iſt von jugendfriſch⸗ feuriger Lebendigkeit. Eine muſikaliſche Neubearbeſtung würde für den Geſamteindruck zweifellos von Nutzen ſein, noch mehr eine textliche Auffriſchung, denn das reichlich ver⸗ worrene, pſychologiſch unklare Libretto Piaves(nach Biktor Hugv) haftet allzuſehr in äußerlich derber Theckralik Der 4. Seite. Nr. 0 — nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Miktwoch, den 10. Novenber 177 1 Stabtiſche Nachrichten Dee Wahien zur Angeſtelltenverſicherung Das amtliche Ergebnis Die Feſtſtellung des amtlichen Ergebniſſes der am Sonn⸗ tag vorgenommenen Wahl der Vertrauensleute der Angeſtell⸗ tenverſicherung dauerte geſtern auf dem Bezirksamt von 9 Uhr vormittags bis gegen 7 Uhr abends. Die Sitze der Mann⸗ heimer Vertreter verteilen ſich wie folgt: Liſte 4(Deutſchnationaler. Handlungsgehilfenverband) mit 2188 Stimmen zwei Vertrauensleute und zwei Erſatzleute. Liſte(Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten) mit 1429 Stim⸗ men ein Vertrauensmann und zwei Erſatzleute. Liſte O(Deutſcher Werkmeiſterbund. Sitz Eſſen. und Verband deutſcher Techniker) mit 75 Stimmen kein Vertrauens⸗ mann und kein Erſatzmann. Liſte D Deutſcher Werkmeiſterverband. Sitz Düſſeldorf), mit 1161 Stimmen ein Vertrauensmann und ein Erſatzmann. Liſte E(Zentralverband der Angeſtellten) mit 1833 Stimmen ein Vertrauensmann und ein Erſatzmann. Liſte k(Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten) mit 771 Stimmen ein Erſatzmann. Liſte G(Frauenberufsverbände) mit 612 Stimmen ein Erſatz⸗ mann. Liſte U1(Deutſcher Bankbeamtenverein und Allgemeiner Ver⸗ band der Verſicherungsangeſtellten) mit 346 Stimmen kein Vertrauensmann und kein Erſatzmann. Das Stimmenverhältnis der zwei Hauptaruppen der Angeſtellten Für die Liſten der Hauptausſchußverbände, auf die 3 Ver⸗ trauens⸗ und 5 Erſatzleute entfielen, wurden insgeſamt 4304 Stimmen abgegeben. Die Afaverbände, die 2 Vertrauens⸗ und 3 Erſatzleute durchbrachten, vereinigten 3765 Stimmen auf ſich. Die fünf neuen Vertrauensleute: Gewählt ſind zu Vertrauensleuten: Die Handlungsgehil⸗ fen Anton Böhler und Wilhelm Stephan(D. H..). Buchhalter Hans Schönbein(G. D..), Schmiedemeiſter Fritz Wöllner(Deutſcher Werkmeiſterverband) und Ge⸗ N Hans Meyer(Zentralverband der Angeſtell⸗ en). 1 Die acht Erſatzleute heißen: Buchhalter Jakob Rothacker(Schwetzingen) und Buchhalter Friedrich Rauſch(D. H..), Korreſpondent Gott⸗ hilf Güttinger(Oftersheim) und Oberingenieur Georg Gleißner(G. d..), Sortiermeiſter Alexander Weiſen⸗ ſeel⸗Schwetzingen(Deutſcher Werkmeiſterverband), Verkäu⸗ ferin Anna Engelhardt(Zentralverband). Oberingenieur Karl Hamm(Bund der techniſchen Angeſtellten) und Ge⸗ ſchäftsführerin Marie Heil(Frauenberufsverbände). Die Vertreter der Arbeitgeber Da die Arbeitgeber nur eine Liſte aufgeſtellt hatten, war eine Wahl nicht erforderlich. Die Vertrauens⸗ und Erſatzleute der Arbeitgeber ſetzen ſich wie folgt zuſammen: Direktor Guſtav Nied, Kaufmann Auguſt Job, Brauereidirektor Dr. Otto Kleinſchmidt, Schwetzingen. Syndikus Willibald Hach⸗ feld und Direktor Fritz Dü 8 « Ein ſchwerer Radlerunfall ereignete ſich heute früh an der Ecke Waldhof⸗ und Herzogenriedſtraße. Ein Laſtauto von Neckgrau überfuhr beim Einbiegen in die Waldhofſtraße einen von Waldhof auf dem Rade in der Richtung zur Stadt faheen⸗ den Arbeiter. Die Vorderräder des Autos gingen dem Mann über die Bruſt. Der lebensgefährlich Verletzte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Ein Kellerbrand enkſtand geſtern nachmittag im Hauſe F 7, 20 durch unachtſames Wegwerfen eines noch glimmenden Zigarrenſtummels. Das Feuer wurde durch die um.28 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr ſchnell gelöſcht. * 40jähriges Arbeitsjuhilaum. Am morgigen Donners⸗ tag kann Obermonteur Heinrich Kraft, ein Mainzer Kind, wohnhaft Krappmühlſtraße 7, auf eine vierzigfährige Tätig⸗ keit bei der Eiſenbahnbaufirma Joſeyh Vögele.G. zurück⸗ blicken. Der Jubilar erfreut ſich bei ſeinen Vorgeſetzten und Mitarbeitern durch unermüdlichen Fleiß. Gewiſſenhaftigkeit und große Fachkenntniſſe, ſowie inſolge ſeines kollegialen und beſcheidenen Weſens allgemeiner Beliebtheit und Wert⸗ ſchötzung. Seine Haupttätigkeit beſtand jahrzehntelang in der Aufſtellung der von ſeiner Firma gelieferten Bahnhofs⸗ Stellwerksanlagen. * Zuniel Kangreſſe? Wie verlautet, hat der Deutſche Städtetag den Organiſationen des Geſundheitsweſens, der Jugendwohlfahrt und der wirtſchaftlichen Fürſorge den Vor⸗ ſchlag gemacht, die Zahl der Kongreſſe auf dem Ge⸗ biete der Wohlfahrtspflege einzuſchränken, und ähnlich wie in anderen Ländern allfährlich nur eine Wohlfahrtswoche zu veranſtalten, in die dann alle die in Frage kommenden Wohlfahrtstagungen fallen ſollen. Veranſtaltungen SEdwin Fiſcher ſpielt! Die bekanntgegebene Vortrags⸗ folge für den zweiten Meiſterklavierabend am Donnerstag, den 17. November, in dem Edwin Fiſcher, der große Künſt⸗ ler. ſpielen wird. hat einige Aenderungen erfahren. Statt der Diabelli⸗Vartationen von Beethoven wird der Pianiſt die große Fantaſie und Fuge a⸗moll von J. S. Bach und drei Choralvorſpiele von Bach⸗Buſoni zum Vortrag bringen. Heute Karl Neumann⸗Hoditz⸗Abend! Der heitere Vor⸗ tragsabend des beliebten Künſtlers findet heute abend im Kaſinoſaal ſtatt. * Oeſterreich, Wien und des 10. Deutſche Sängerbundes⸗ feſt werden im Laufe des Juli 1928 nach den heutigen Vor⸗ anmeldungen rund 150 000 deutſche Sänger beſuchen. Als Einführung hierzu läßt die Mannheimer Sänger⸗ Vereinigung einen vom Hauptausſchuß des Deutſchen Sängerbundes veranlaßten Lichtbilder⸗Vortrag durch die Mitglieder des Wiener Schubert⸗Bundes Rudolf Schmidt und Rudolf Tirold am kommenden Freitag abend im„Friedrichspark“ für die Sänger mit ihren Ange⸗ hörigen vorführen.(Weiteres Anzeige.) * Warum brauchen wir eine weibliche Polizei? Ueber dieſes Thema wird Miniſterialrat Dr. Barck, Referent für das badiſche Polizeiweſen, heute abend im Verein für Mutterſchutz im großen Saal der Handelskammer Mann⸗ heim, L. 1, 2, ſprechen. Er wird beſonders darlegen, wie die weibliche Polizei ſich für Kinder, Jugendliche und erwachſene weibliche Perſonen einzuſetzen hat, um ſie vor der Gefahr körperlicher und ſittlicher Verwahrloſung zu ſchützen. Der Vortrag wird mit Lichtbildern erläutert. Frau Polizeirat Henne⸗Laufer aus Frankfurt a.., die dort in der Praxis ſteht, wird über ihre Erfahrungen berichten. * Deutſchlands Buttereinfuhr. Die wachſende Butterein⸗ fuhr Deutſchlands, die unſere Handelsbilanz ſtark bedroht, muß den Verbraucher zu der Ueberlegung führen, ob und in wieweit er zu der Verringerung der Einfuhr beitragen kann. Nicht oft genug kann der weit verbreiteten Auffaſſung ent⸗ gegengetreten werden, daß die ausländiſche Butter die Quali⸗ tät der deutſchen Butter übertrifft. Den vereinten Beſtrebun⸗ gen von Landwirtſchaft und Molkereien iſt es trotz der großen kapitalſtarken Auslandskonkurrenten gelungen, Butter und Käſe in guter Beſchaffenheit dem heimiſchen Verbraucher zur Verfügung zu ſtellen. Zur Unterſtützung dieſer Bemühungen der deutſchen Wirtſchaft iſt die Hausfrau in erſter Linie be⸗ rufen, denn Deutſchland führte 1913 für 2,8 Milliarden. Lebensmittel ein. Milch und Milcherzeugniſſe waren daran zu ein Fünfzehntel beteiligt. Die Lebensmitteleinfuhr betrug 1926 vier Milliarden und der Anteil der Milch und Milch⸗ erzeugniſſe war auf ein Siebentel geſtiegen. Der Geſamt⸗ wert des Einfuhrüberſchuſſes an Milch und Molkereierzeug⸗ niſſen betrug 1926 448,6 Millionen l. Die Jago im November Der November iſt der jagdreichſte Monat, denn faſt alle Wilbarten dürfen geſchoſſen werden. Des Herbſtes Herrſchaft macht ſich von Tag zu Tag mehr bemerkbar. Die letzten der gefiederten Sommergäſte haben uns verlaſſen. Es iſt ruhig geworden im Walde. Nur noch das Heer der Krähen erfüllt die Luft mit ſeinem Geſchrei. Dem Waidmann aber erfüllt dieſes Sterben in der Natur das Herz mit Freuden, winken ihm doch jetzt der Jagdfreuden ſo viele. Beginnt doch jetzt ſeine Ernte, der Lohn für ſeine Mühen, die er um Erhaltung und den Schutz ſeines Wildſtandes gehabt hat. So ſchreibt die in Cöthen(Anh.) erſcheinende illuſtrierte Jagdwochenſchrift St. Hubertus— Der Heger. Die Hirſchbrunft iſt vorüber, die Hirſche haben ſich vom Rudel zurückgezogen. Der Abſchuß iſt für ſie vorbei. Abſchuß gealteter und alter Tiere wird ſowohl beim Edel⸗ wie beim Damwild noch geübt. Die Rehe haben verfärbt und ihr graues Winterkleid angelegt. Der Bock wirft ab und darf danach nicht mehr geſchoſſen werden. Der Rickenabſchuß kann, wo er erlaubt und hegeriſch notwendig iſt, auch in dieſem Monat unter ſorgfältiger Aus⸗ wahl, namentlich ſchwacher Stücke, noch ausgeübt werden. Auf Haſen ſetzen jetzt die Treibjagden voll ein. Wildpret und Balg iſt in guter Verfaſſung, ſeltener trifft man Jung⸗ haſen, die meiſten ſind voll entwickelt. Für den Flachland⸗ und Feldjäger haben dieſe Treibjagden beſondere Bedeutung. Beſonders bei Schneelage bieten ſie einen erhöhten Reiz. Fafanen werden ebenfalls auf der Treibjagd geſchoſſen. Aber auch die Suche einzeln oder zu mehreren mit guten Vorſtehhunden iſt lohnend und bringt gute Beute. Bei den Treibjagden im Holze bringt die Herbſtſchnepfe bis⸗ weilen noch willkommene Abwechſlung. Rebhühner lohnen kaum mehr die Suche. Sie kommen bei der Treibjagd noch gelegentlich zu Schuß. Der Entenzug iſt im vollen Gange. Bei der Pürſch und beim Einfall bringen ſie oft gute Beute. Auch manche bei uns nicht heimiſche Art kommt da oft vor die Flinte. Das Raubwild hat ſeinen Winterpelz angelegt, weshalb ſich ſein Fang beſonders lohnt. Der Raubvogel⸗ zug iſt noch nicht beendet. Er gibt Gelegenheit, mit dem Auf ſein Glück zu probieren. Dem zwei⸗ und vierbeinigen Raub⸗ den Schlingenſtellern iſt beſonders auf die Finger zu ſehen. Komponiſt ſtellte je nach Geſchmack der Zuſchauer zwei Töſungen, eine glückliche und eine tragiſche, zur Verfügung;: die Wiesbadener Aufführung wählte mit Recht die(trotz eines ſchwachen Schlußaktes) noch überzeugendſte Faſſung mit Er⸗ nauis Freitod. Muſikaliſch, geſanglich und ſzeniſch bietet die Oper große Möglichkeiten, die in ſchöner Erfüllung zum imponierenden Erfolg des Abends verhalfen. Prachtvoll wirk⸗ ten die monumental ſtiliſierten, großflächigen Bühnenbilder von Buchholz, hervorragend betätigte ſich Hans Schülers Regie in der Gruppierung der Maſſenſzenen. Mit überlegener Sicherheit das Orcheſter führend, ließ Kapellmeiſter Roſen⸗ ſtock alle klanglichen Reize der Partitur erſtrahlen, die ſtimm⸗ ſchöne H. Müller⸗Rudolph(Elvira), Laholm(Ernani), Haäarbich(König), Hölzlin(Silva) boten ſehr gute geſang⸗ lich⸗darſtelleriſche Leiſtungen. H. L. OBerliner Theater. Die Piscatorbuchne hatte wie⸗ der einen ſeuſationellen und lärmenden Erfolg mit„Ra⸗ ſputin“ von einem gewiſſen Tolſtot, der nichts mit der be⸗ rühmten Familie zu tun hat, und Schtſchegotew und wohl einigen andern Mitarbeitern, die da propagandiſtiſche Element hineinbrachten. Die Geſchichte des bekannten Bauernprieſters, der durch ſeinen Einfluß auf die Zarin und ihre Umgebung viel zur Korruptior Rußlands beigetragen hat, wird in einem ſehr bühnengerecht gearbeiteten Stück vorgetragen. Raſputin iſt eine gute Rolle eines ſehr weltlichen, frechen und ſug⸗ geſtiven Lümmels, der ſeine Macht mit allen Mitteln aufbaut, Miniſter wie Kanaillen behandelt, Verbrecher zu ſeinen Helfern macht, dazwiſchen mit Wein, Weib und Geſang ſich amüſiert und ſchließlich von der Gegenpartei bei Hofe um die Ecke gebracht wird. In dies reale Gerüſt ſind Phantaſien ſymboliſcher Art eingeſetzt, wie die Selbſtrechtfertigung der drei Kaiſer in gleichzeitiger Erſcheinung, wobei man Gelegen⸗ heit hat, auch Wilhelm II. ſprechen zu hören. Und dann iſt der Faden weiter geſponnen bis zur kommuniſtiſchen Revo⸗ lution, die ſich aus dem Aufruhr und Zank der Parteien mit Lenins Perſon als Siegerin erhebt. Das übrige beſorgt Pis⸗ cator als Regiſſenr. Durch Filme und Inſchriften illuſtriert er Elend, Krieg und Befreiung. Sehr geſchickt macht er die Bühne zu einer Art Halbkugel der Erde, die ſich dreht u* für die einzelnen realiſtiſchen Szenen immer ſtellenweiſe öefnet. Auf ihre Oberfläche werden die Filme geworfen, ganz frei und phantaſtiſch, bisweilen laufen ſie gegeneinander und ind mander oder ſie wiſchen ſich in die Szene ſelbſt. Das iſt techniſch von außerordentlichem Intereſſe. Schauſpieleriſch kommt nicht gar zuviel heraus, am meiſten feſſelt eigentlich Edthofer als Fürſt Felix, der Verfolger Raſputins. Die Duieux ſpielt die fanatiſch gläubige Kaiſerin, Wegener, mit Aufwand ſeiner ganzen Animalität, den Raſputin. Haupt⸗ zweck bleibt doch der Schulunterricht in den Lehren der Re⸗ volution, der mit den wirkſamſten Mitteln Bühne und Film erteilt wird, während wahre Kunſt auch im Zuſammenhang mit der Zeit, den wir gewiß gern mit freudiger Erregung fühlen, nicht durch einſeitige Einſtellung diktiert wird, ſon⸗ dern das Leben in ſeinem Schickſal, das heißt in ſeiner runden und vielſeitigen und vielleicht ungerechten 277 99 scar Bie. ———— Kunſt und Wiſſenſchaſt Der Prozeß um Kemmerichs„Brücke zum Jenſeits“ iſt nunmehr entſcheidungsreif geworden. Vor der Zivil⸗ kammer wurden vonſeiten der Anwälte am 11. Nopbr. noch⸗ mals die beiderſeitigen Auffaſſungen vorgetragen, und man hatte den Eindruck, daß manches Material, das der Partei Gruber unbekannt geblieben, die Sache Kemmerichs erheblich zu ſtützen vermochte. Aus einem Briefe Schrenck⸗Nötzings an den Okkultiſten Dr. Tiſchner⸗München, der zur Verleſung kam, ließen ſich intereſſante Rückſchlüſſe auf die tiefere Urſache ziehen, die die Partei Gruber zu der ganzen Beſchlagnahme⸗ Erwirkung des Kemmerich'ſchen Buches veranlaßt haben. In dem Schreiben beklagt Baron Schrenck in heftigen Worten die— zu ſeinen eigenen Ungunſten ausfallende— Ueber⸗ ſchätzungs Grubers durch Dr. Kemmerich. Das Intereſſe, das Schrenck ſelber an einer Unterdrückung der„Brücke zum Jenſeits“ hatte, wird dadurch in helles Licht gerückt und es wird der Verdacht beſtärkt, daß der ſterbende Gruber, ber ſich Schrenck ſtark verpflichtet fühlte, den Proteſt gegen Kemmesrich nicht unbedingt aus„Empörung über den angeb⸗ lichen Mißbrauch ſeiner Forſchungs⸗Ergebniſſe“ unterzeichnet habe. Die Ausſage der Frau Dr. Kemmerich, die eine Ver⸗ wendungs⸗Erlaubnis Grubers bezeugte, gewinnt durch dieſe Vorgänge an Gewicht. Die juriſtiſche Prüfung wird nun von der Kammer vorgenommen und am 9. Dezember ſoll die Entſcheidung in München verkündet werden. 25. Aus dem Lande Die Wahlen zur Angeſtelltenverſicherung im Lanbe kr. Heidelberg, 15. Nov. Bei den Vertrauensmänn wahlen zur Angeſtelltenverſicherung wurden en Ganzen 1763 Stimmen* Von den ſechs aufliege und Liſten wurden nur aus drei Liſten Vertreter der. zwar: Carl Nohren(G...), Oscar Beuder(.O. und Otto Bunk(Afa). auten⸗ Wiesloch, 15. Nov. Bei den Wahlen zur Angengſlſen⸗ verſicherung erhielten der Deutſchnationale Handlungsgeh er verband 4 Sitze, Deutſcher Werkmeiſterbund 2, Deut An⸗ Werkmeiſterverband(Afa) 2, der Gewerkſchaftsbund der geſtellten 1 Sitz. Die Wahlbeteiligung war rege. ſiche⸗ * Buchen, 15. Nov. Bei der Wahl zur Angeſtelltenver bge⸗ rung wurden bei guter Wahlbeteiligung 75 Stimmen und geben. Es erhielten der Hauptausſchuß 3 Vertrauens⸗ 4 Erſatzmännerſitze, der Afabund 2 Erſatzmännerſitze. An⸗ * Staufen, 14. Nov. Bet den geſtrigen Wahlen zur.8 geſtelltenverſicherung wurden abgegeben für den D 19 Stimmen und für die Afa 9 Stimmen. * Ketſch, 15. Nov. Der ehemalige Gemelnderecne Johann Geiſt und ſeine Ehefrau Thereſia geb. Baro, könn heute das ſeltene Feſt dergoldenen Hochzeit feiern. ord⸗ rk. Heidelberg, 15. Nov. Für den verzogenen Aboſz ral neten Beck iſt der Maler Heinrich Kuſſel in den Krei Er⸗ getreten. Der Kreisrat hat den vorgelegten Plan zur in weiterung des Tuberkuloſe⸗Krankenhau es ie⸗ Heidelberg⸗Rohrbach grundſätzlich gutgeheißen; die Finanz rungsfrage muß noch geregelt werden. UJ Weinheim, 15. Nov. Auf einem von Oberbürgermedſe, Huegel veranſtalteten Vortragsabend ſprach den mann Eris Buſſe aus Freiburg i. Br. über die Anſatßz 5 des Landesvereins„Badiſche Heimat“. Archltekt 25 mann Eſch aus Mannheim hielt einen Lichtbildernnnz trag über„Ingenieurbauten und Heimatſchutz“. Han er Glückſtein aus Mannheim erweckte mit Vorträgen elacing Dialektgedichte große Heiterkeit. Zum Schluſſe wurde ſh Ortsgruppe Weinheim des Landesvereins„Babl 1 Heimat“ gegründet und zum Vorſitzenden Stadtrat ga Zinkgräf gewählt. en⸗ L. Übſtadt, 15. Nov. Das Fuhrwerk des hieſigen anfahe wirts, das ein junger Knecht führte, wurde auf der Heinn von Bruchſal von einem Auto der Firma Falk⸗Bruüchſa 1. gerannt, wodurch der Wagen zertrümmert und eine dem fahrende Frau verletzt wurde, während der Knecht mit e⸗ Schrecken davonkam. Auch das Auto wurde nur wenkg 000 ſchädigt. Die Schuld an dem Unfall trägt angeblich der Kne der ſeinen Wagen nicht beleuchtet hatte. Neckargemünd, 13. Nop. Auch heuer ſand am Sengelf und Montag der tradit. Bohrermarkt in Neckargemünd e⸗ Für die Neckargemünder bebeutete der Tag die Feier der e innerung an die Hinrichtung des Burgvogts Diether Ne% von Reichenſtein, der die Stadt ſchwer darniederhielt, n abt⸗ Befreiung deß Handwerks und die Verleibung des S1 im und Marktrechtes durch Kaiſer Rudolf von Haͤbsburg iſto⸗ Jahre 1286. Dieſen denkwürdigen Ereigniſſen krug der daag riſche Feſtzug Rechnung, der ſich gegen drei Uhr nachmittzng durch die Stadt in Bewegung ſetzte. Eröffnet wurde def izte, durch Herolde zu Pferd, denen der erſte Feſtwagen ſachlet der den gefeſſelten Burgvogt von Reichenſtein vor dem Micicht darſtellte. Bürger und Bauern klagen ihr Leid dem Gertig. Henker und Galgen harren, zu einer ſtrengen Strafe gewäpem Die zweite Gruppe zeigte Einwohner Neckargemünds, die de Sendboten Kaiſer Rudolfs, der zu Pferde die Privllegie heln. Stadt⸗ und Marktrechtes überbringt, huldigen und zuf ſlten Der zweite Feſtwagen zeigte in einem buntbewimpe nd Tahn die älteſte Neckargemünder Zunft der F und Schiffer. Recht ſchön war die Darſtellung des Töpfer⸗ ge⸗ Hafnergewerbes auf dem dritten Wagen. Ihnen folgten ufte ſchmackvoller Aufmachung und Folge all die alten ſner, und Gewerbe. wie die Nagelſchmiede, Leineweber, Malgga⸗ Schreiner, Glaſer, Bäcker und Metzger. Der vierzehnte hem gen verbildlichte Deutſchlands erſte Einfuhr von grechiſchen Wein in Neckargemünd am 30. Dezember 1875. Dann die erſten Fahrräder, zwei Draſſinen aus der Biederuca⸗ zeit. Den Schluß bildete der Wirtewagen, der das haus„Den Krug zum grünen Kranze“ darſtellte. Trotz zug und anderer Ablenkung kam der Kathreinermarkt ſels, Hauptſtraße nicht zu kurz. Mit ſeinen Schaubuden, Kabergan Verkaufsſtänden aller Art bot er zwiſchen den alten ſich be ziehenden Häuſern ein maleriſches Bild. brach * Pforzheim, 15. Nov. Heute früh gegen drei Uhr rie⸗ im Hinterhaus der Belfortſtraße 8, in dem ſich eine Biſoute ine fabrik befindet, im Erdgeſchoß Jeuer aus, das ſich über e Holztreppe bis in den dͤritten Stock ausbreitete. Der We ers linie gelang es, nach mehrſtündigem Bemühen des Ar ſehe Herr zu werden. Der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden iſt, tock bedeutend. Es gelang, eine Familie, die im dritten S wohnte, ſich noch rechtzeitig in Sicherheit Er bring 0 Das jdeole an aAbfb ſonbel Neue Vücher Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung des zu Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. 40, Stadtbuch. Etſenach. Verl. Hofbuchdruckerel Eiſenach H. Kable Carl Deutſche Bürgerkunde. Von Dr. Albert Müller⸗Payer. Grünninger Nachf. Ernſt Klett, Stuttgart(257). Münzauktion(Katalog). Otto Helbing Nachf. München(288). Bierteljahrsſchrift. Politik E. V. 925 b. H⸗ — 75 Jahrhunderts. Rudolf Bangel G. m. 9 Frankfur e „Liederftbel“. Heribert Krüger u. Johannes Krüger. Otdeuiſa Verlagsanſtalt, Breslau(280). du⸗ Amtliches Firmenhandbuch Süb⸗Weſt⸗Deutſchland 1927. Bad. 925ʃJ. 10 ſtrie⸗ u. Handelstag u. Iduſtrie⸗ u. Handelskammer, abalen. ie Wahrheit in dem Propagandafelözug und Deutſchland ſammenbruch.“ Von Dr. phil. Ludolf Gottſchalk b. Kneſebell 4 1 7 Un chen 260) „Lurufallewalla.“ Von Adolf Uzarſky. Delphin⸗„Mün 8 „Individualität“. een ben.— Wile Etwre und Han Reinhard. Amalthea⸗Verlag, Leipzig(264). Brock⸗ m Gottgegebenen Afghaniſtan. Emil. u. A. haus, Leipzig(265). eee el⸗ „Das Ochſenfurter Männerquartett.“ Von Leonhard Frank. Inſ Gemai 8 Bangel, emälde neuer Meiſter. Von Prof. W. udol Graukfurt 1200) Prof Lehmbruck. R Seine Bitte 0 Der Zug hatte ſich bereits in Bewegung geſetzt, als in de Abteil eine junge Dame erſchien und ſich auf 125 Sitz g ge⸗ über dem Herrn warf, der bis dahin der einzige Fahrgaſt a weſen war. Nach einer Weile erhoß ſich der Herr höflich gie ſagte:„Entſchuldigen Sie, meine Gnädige.„Wenn edie mich anſprechen oder ſonſt irgendwie beläſtigen, ziehe ich den Notleine“ unterbrach ihn die Dame mit einem wittenn 1 Blick. Nach einer längeren Pauſe machte der Herr aorz weiteren Verſuch zu ſvrechen, aber die Dame drehte ſich ſaner entrüſtet weg. Endlich fuhr der Zug langſamer vor t. Halteſtelle, und der Herr machte ſich 92 Ausſteigen berſer „Sie mögen tun, mas Sie wollen.“ ſagte er entſchloſſen, der ich möchte gern die Tüte mit Weintrauben haben, auf Sie die letzten zehn Kilometer geſeſſen haben.“ an⸗ f „ „ denn ASANSeratr 1. u⸗ 330 r — woch den 16. November 1027 Nene Maunzeimer Zeitung(Nittog— 5. Sette. Nr. 590 Aus der Pfalz * beim Tagl ſchenkelbru bahn lbruch. angieren L1 znwagens befindli f nicht findliche Bremſe bediente, ſtellten he rechtzeitig abbremſen, ſodaß dieſer auf einen hinter⸗ gitt 3 0 er des Der Verl * Ludw einen onnte den Iudwigshaſen, 15. Noy. Am geſtrigen Montgg erlitt in Dudweiler der 40jährige enin verheiratete uhner Jak, Licht 2 aus Germersbeim Ober⸗ Licht, der die auf der Plattform eines Lokal⸗ Wagen 12 5 aufſtieß. Hierbei wurde das Plattform⸗ d Licht z okalbahnwagens gegen deſſen Stirnwand gedrückt zwiſchen Wagenrand und Gitter eingeklemmt. Neuſtabt wurde mittels Kraftwagen ins rankenhaus „d. Hdt. überführt. der hieſig eniAsbaſen, 15. Nov. Vor einiger Zeit wurde von in Ja hat ſi jetz lanten geſtellt. Spe deg Neaße gen Stoff azu, f und ſchaffenburg. en e. Nov. In letzter Nacht wurde zum Nachteil 50 Schneidermeiſters Jäger in der Diakoniſſen⸗ Dlebe genewiterer Einbruchs diebſahf verüßt, einen halbf hafften ſich Eingang in das Anweſen und ſtahlen ertigen Lodenmantel, zwei Aermel und einen Kra⸗ erner 8 Rückenteile zu Lodenmänteln aus grünem Polizei ein Kraftwagenführer geſuch 0 ht, hren Niſcheen ein Ludwigshafener Auto durch unſinniges beſchädigt hatte. Der Fahrer des myſteriöſen Autos Es handelt ſich um einen Fabri⸗ Die duwaltſchaſk de blaue Weſte.— Die Frankenthaler Staats⸗ 2 iig hnned t hat gegen den am 4. d8. Mts. mit 10 000 Mark ern zum Nachteil der Baumwollſpinnerei flüch⸗ ge getelten Anen. am 14. Januar 1907 geborenen ledigen An⸗ ei g von 500 Mark ausgeſetzt hat. ngsfah U ſang zu 9 ung kämtlich 12 den Kraft ezeich n Alfred 8 azu Fuß einen Steckbrief erlaſſen und teilt ne Belöha r die Ergreifung des Täters der Geſchädigte fehrswachttdt 4. d. Haardt, 13. Nov. Von der hieſigen Ver⸗ wurde am Freitag nachmittag eine Beobach⸗ rt in der Umgebung veranſtaltet, bei der in euternobilen Vertreter der Behörden und Organi⸗ Straßenverkehr auf verſchiedenen Landſtraßen be⸗ unten. In einem Wager wurden auf einer drei⸗ Fahrt 73 Fälle feſtgeſtellt, die als Verkehrsgefähr⸗ 0 nen waren. U. a. wurde feſtgeſtellt, daß faſt Fuhrwerke, die in gleicher Fahrtrichtung lagen oder en hatten entgegenfuhren. die falſche Straßenſeite inne Wacht nuch falſch Bab 9 1* Aufgaben zu erfüllen hat. Joha rkheim, 14,. Nov. In der Schloßkirche zu St. n ſellte 0 99 auswichen, ein Beweis, daß die Verkehrs⸗ wurde geſtern die in der Leininger Kapelle aufge⸗ ſ Aroteſtangteaf für die im Kriege gefallenen Söhne hier ge unden biäiſchen„Kirchengemeinde eingeweiht. ie Bevölkerung und Vereine ſehr zahlreich ein⸗ ach Begrüßung der Teilnehmer durch Kirchenrat Predigt durch Pfarrer Heilmann, nahm Ober⸗ rieß die Weihe vor, der Kirchenchor gab ge⸗ Es eleg wur erbtetangen, worauf zahlreiche Kränze iſt 100 Nar Pfau⸗Bad Dürkheim gefertigt. nen auf. Rachbargebiete 10* tädter In Feenw 5 ungs onn Sälen dem flott 5 Ko 9 Rrad ihr diesjähriges hatten nieder⸗ n. Der Gedenkſtein iſt aus Kunſtmarmor durch Die Tafel mpertheim, 14. Nov. In den Räumen des„Darm⸗ Samstag abend die Ortsgruppe des ubs Wanderer⸗ eſt ab. Obwohl aus Anlaß der Landtagswahl in Wahlverſammlungen abgehalten wurden 8 doch der Veranſtaltung keinen Abtrag tun. zgeſpielten Marſch begrüßte der Vorſitzende Franz Ge Erſchienenen mit einem von 0 emiſchte Chöre, theatraliſche Aufführungen und gieſungene Wanderlieder wechſelten miteinander geiekorierung nahm der Vorſttzende vor. Das dol⸗ Kuben ergielten zum erſtenmal! Jakob Emrich, Otto Bock und Adam Schmitt; zum zweitenmal: ihm verfaßten Meyer Rohſchein und Joh. Münch; zum drittenmal: Franz Nal; Mich bert Kmietſch und Jakob Schärges; zum vierten⸗ Zehnbauer, Adam Maiſchein, Jakob Grieſer und Uhelm ſehlenmen zum fünftenmal: riztarl Gollnick und Jerdinanb Bückert Auch die Me Jugendgruppe wurden mit Abzeichen bedacht. arſch ſchloß der offizlelle Teil des Abends, dem anz folgte.— Es iſt zu begrüßen, daß in un⸗ em n ein Ludwig Loy un zum 0 80 drende ſtaubigen Gegend der Wunſch zum Wandern und die an 8 der N 4 eingetretene von gaser 40,3 tele 6658 W un 044 ei der J atur immer mehr Eingang finden und ganz ugend.— Ein Beiſpiel von der allent⸗ un Wahlmüdigkeit gibt die Betei⸗ liſchener hieſigen Wählerſchaft bei der geſtrigen Wahl zum 2080 dde Landtag. Von 7385 Wahlberechtigten machten nur Proz. Gebrauch. Vor drei Jahren ſtimmten Heen vertellte 4593 ader 69 Proz. ab. Auf die einzelnen e 5 en ſich die Stimmen: Sozialdemokraten 522(951), 1089), Demokraten 100(218), Heſſ. Landbund Par⸗ 325⁵ Leulſchn Bokzaeſchneslonale 69(148], Kommuniſten 283(844), ., Grb kspartei 756(960), Volksrechtpartei 76(—). er Zu 5 bsGerau, 13. Nop. Man ſchätzt die Verarbeitung in Jeniner kunune dankfurt a. be beu ſichtiar 8 vo 1 wohnende meßahrk in dieſem Jahr auf mindeſtens 400 000 ehr als im vergangenen Fahr. a.., 14. Nop. Die Frankfurter Bäcker⸗ alle geſetzlichen Schritte zu tun, um eine n ng des Berhotes des Brötchenaustra⸗ hr zu erzielen. Es ſei unmöglich, die ent⸗ ulg hede Kundſchaft ſo zu bedienen, daß ſie noch den berbeluchenden Kindern zunutze kommt. Der Kinder ee das frühe Austragen. 18 zurt a. M. 15. Nor. Das Hochwaſſer brachte am vn rankfurt den Pegelſtand mit.92 Meter. Diens⸗ rde von allen Stationen ein Zurückgehen der diener war ſonſt noch der Zweijährige Poſtmeiſter. Im großen n gemeldet Di üler 2 ldet. Die Großſchiffahrt ſoll Donnerstag auf 8 den Mainſtrecke wieder aufgenommen werden. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Ein Schwindler Der frühere Zigarrenmacher Höflein in Ladenburg hat ſich durch Fleiß und Sparſamkeit etwas Kapital erworben und damit einen Zigarrenhandel eröffngt. Da erſchien eines Tages der übel beleumundete Kraftwagenführer Albert Horbach von hier bei ihm, mißbrauchte den Namen ſeines Schwieger⸗ vaters und machte ihm das Anerbieten, einen Zigarrenver⸗ trieb bei ſeinen Bekannten und Wirten in Mannheim zu über⸗ nehmen. Es war dies Ende Juli 1927. Da Horbach mit groößer Sicherheit auftrat, ſchöpfte Höflein keinerlei Verdacht, zumal bei den Unterredungen mit Horbach dieſer immer auf ſeinen Schwiegervater, der einmal„Stadtrat“, das andermal „Stadtverordneter“ war, abhob. Leider hat ſich Höflein zur Hergabe von Zigarren im Werte von 4765/ verleiten laſſen, die Horbach weiter verkaufen ſollte. Er hat die Zigarren nicht nur verkauft, ſondern gerabezu zu Schleuderpreiſen abgeſetzt und ſeinem Lieferanten lediglich 150/ abgeführt. Vorher hatte er unter Berufung auf ſeinen Schwiegervater mit Wechſel hezahlt, die natürlich wertlos waren und infolge⸗ deſſen nicht eingelöſt wurden. Ueber den Abſatz der Zigarren hat Horbach keinerlei Bücher geführt. Er beſtreitet jede be⸗ trügeriſche Abſicht, muß aber im Laufe der Verhandlung zu⸗ geben, daß er die Zigarren der Menge nach erhalten hat. Die Nichtabführung der Gelder ſchiebt er auf das Konto der ſchlechten. wirtſchaftlichen Verhältniſſe, Seine Abnehmer hätten auch nicht bar bezahlen können. Außerdem ſei er von einem, ſich jetzt in Amerika aufhaltenden Kunden, dem er größere Mengen Zigarren verkauft hatte, betrogen worden. Seine Angaben finden aber nur wenig Glauben, denn in der Hauptverhandlung wurde feſtgeſtellt, daß Horbach alle Ein⸗ nahen ſofort an Höflein abzuführen hatte, dies aber nicht tat, Proviſton war keine ausgemacht, da er die Waren zu einem etwas hilligeren Preis erhielt und ſeinen Verdienſt auf die Zigarren drauf ſchlagen ſollte. Durch ſein großes Mund⸗ werk verſtand es Horlacher immer wieder, bei Höflein neuen Kredit zu erhalten. Auch die Frau des Horbach vertröſtete den Ladenhurger Lieferanten mit dem Hinmeis, daß ſie eine Tochter vermögender Eltern ſei. Durch ſeine Gut⸗ mütigkeit und Vertrauensſeligkeit iſt Höflein ein armer Mann geworden, deſſen ganze Exiſtenz von Horbach ruiniert worden iſt. Da ſich der Angeklagte ziemlich frech benahm, mußte er vom Vorſitzenden wiederholt zurechtgewieſen werden. Aus der Strafliſte des Horbach ging hervor, daß er ſchon reichlich Vorſtrafen hatte. So bekam er einmal wegen Betrugs 4 Jahre Gefängnis, von denen er üher 3 Jahre ab⸗ ſitzen mußte. Der Sachyverſtändige Dr. Götzmann bezeichnete den Horbach als einen außerordentlich haltloſen Menſchen. deſſen Morol ſo tief geſunken ſei, daß er die nolle Tragweite ſeiner Handlungsweiſe überhaupt nicht überſehe. Staatsanwalt Winder beantragte ein Jahr Gefängnis. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsrat Burger, nahm aufgrund des Gutachtens des Sachverſtändigen verminderte Zurech⸗ nungsfähigkeit an und nerurteilte den Angeklagten zu einer Gefüngnisſtrafe non 8 Monaten abzüglich einen Monat Unterſuchungshaft. ch. Sportliche Nundſchau Die erſolgreichſten Flachrennſtälle Seit mehr als 25 Jahren ſpielen die Frankfurter Groß⸗ induſtriellen A. und C. von Weinberg im deutſchen Renn⸗ ſport eine führende Ralle⸗ Das unter großen pekuniüärenn Opfern mit aller Liebe und Paſſion fried jſt die Grundlage der Exfolge, ſeltener Regelmäßigkeit wiederkehren. die jahraus, jahrein mit Nicht weniger als elfmal, ſchan ſeit dem Jahre 1002, konnten die Träger der populären blau⸗weißen Jacke für die Frankfurter Züchter die größte Gewinnſumme des Jahres erzielen, und nach dem großartigen Abſchneiden der Weinberger in der ſetzt beendeten Saiſon iſt es kein Wunder, daß der Stall auch diesmal wieder am erſolgreichſten war. Mit der Summe von 443 290 Mk wurde die des Vorjahres bis auf rund 5000 Mk. erreicht. Da⸗ bei ſtelfte der Stall Weinberg mit 73 gewonnenen Rennen einen Rekord auf; die allgemeine Kürzung der Rennpreiſe im letzten Jahre wirkte ſich alſo hier deutlicher als an jeder an⸗ deren Stelle aus. Andererſeits fehlte es dem Stall allerdings an guten Dreijährigen, doch ſtanden ſo ausgezeichnete ältere Pferde wie Lampos, Aurelius und Olympier zur Verfügung. Die Hauptverdiener waren indeſſen die großartigen Zwei⸗ jährigen Audax, Avalo, Farſnellt, Faro, Mallorka. Meton, Periander, Otis und Pelopea. Im Gegenſatz zum Stall Wein⸗ berg hatte Frhr. S. A. v. Oppenheim in dem Derby⸗ ſieger Mah Jong und dem großartigen Oleander zwei Drei⸗ jährige höchſter Klaſſe zur Berfügung, während Baba und Wanderer dicht an die erſte Garnitur heranreichten. Hier war dafür der jüngſte Jahrgang das Schmerzenskind des Stalles. Nicht einen Sieg konnten die Zweifährigen erringen. Bei 44 Erfolgen kam der Schlenderhaner Züchter auf 4279058 Mk Das erfolgreichſte Pferd des Jahres, der prachtvolle Torero, ſteht im Stall der Hamburger Rennleute O. Blumenfeld und R. Samſon. Dem Hengſt, der allein 181 200 Mark gewann iſt alſo der Hauntanteil an den an Renngewinnen zu verbuchenden 274 419 Mk. zuzuſchreiben. Ein guter Ver⸗ 2 und ganzen ſind die 44 Siege des Stalles aber in mittleren und kleineren Rennen erzielt worden. Das populärſte Pferd des Jahres und zugleich erfolg⸗ reichſte Zweifährige war unſtreitig das„kleine Wunder“ Con⸗ teſſa Maddalena, die dem Stall des Herrn R. Haniel an⸗ neben der Conteſſa der nützliche Dreijährige Forno und Hackebeil(70 827 Mk.n: ‚Lindenſtaedt(61361 Mk.); E. G. Butzke(58 000 Mk.]); L. u. W. [Sklarek(56 804 Mk.]: Stall Hönwalt(56 165 Mk.): Geſtüt eſchaffene Geſtüt Wald⸗ Bochumer Schützenhof ſtatt. Die Franzoſen hielten nicht das. was man von ihnen er⸗ wartet hatte. ſchwächt, daß ſie faſt alle verloren, Abört. In 34 Rennen leuchtete die weiß⸗grüne Jacke in ————2———— 2 Veranſtaltungen Mittwoch, den 16. November 1927 Theater: Nationaltheater:„Der Roſenkavalſe 1.— 1 11. Dirigentengaſtſpiel Richard Strauß)..00 Uhr. Neues Theater im Roſengarten:(Für die Freie Volksbühne):„Pygmalion“..00 Uhr. Künſtlertheater Apollo:„Wiſſen Sie ſchon. (Revue]..00 Uhr. Vortrãge: Kar! Neumann⸗Hoditz⸗Abend.(Kaſino⸗ aal.].00 Uhr. Freler Bund: Dr. Hartlaub:„Das Meiſterwerk“ IV.-Z..15 Uhr. Mannheimer Mufterſchutz: Miniſterial⸗ direktor Dr. Barck:„Die weibliche Polizei“. Handelskammer..00 Uhr. Unterbaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett..00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Kaufhaus Pleite“⸗ Palaſt⸗ Theater:„Quo vadis?“. Scala:„Der Mann mit der Peitſche“. Schauburg:„Die Hölle der Jungfrauen“. Ufa⸗Theater: „Napoleon Bonaparte“. Muſeen und Sammlungen Schloßmuſenm: 10—1,—4 Uhr.— Schloßbücherei: 11—1, —7 ÜUhr.— Städt. Kunſthalle: 11—1,—4 Ühr.— Muſenm fur Natur⸗ und Völkerkunde(Zeughaus):—7 Uhr.— Planetarium: Vorführung 5,00 Uhr. f 32222——2—————————— 2 ErE Yccccccccccccccccccßc 2 Front, 230 080 Mark waren die Ausbeute des Jahres, zu 5 e enorm ſchnelle Palü in erſter Linie beigetragen haben. Auf 43 gewonnene Rennen und eine Gewinnſumme von 172 471 Mark brachte es der Stall Halma. Für die noch verhält⸗ nismäßig jungen Farben traten der gute Frohſinn, die ſchnelle Adiantum, ſowie Aliela. Frankonia, Irländer, Portig und Vardar nachdrücklichſt ein. Es folgt nun das Ge ſtüt Wei 45 deſſen Vertreter 28 Rennen gewannen und damit 171221 Mark zuſammengaloppierten. Die Hoffnungen, die man auf ſo gute Dreijährige wie Oberwinter und Fockenbach ſetzte, konnten dieſe nicht ganz erfüllen, auch Rheinwein ſpielte in den Ren⸗ nen der älteren Pferde nicht die exwartete Rolle, trotzdem waren dieſe Vollblüter ſowie der ſpäter verkaufte Löwen⸗ herz II die beſten Brotverdiener des Stalles. Der nach der Kopfzahl verhältnismäßig kleine Stall des Herrn M. J. Oppenheimer gewann 23 Rennen und 163 304 Mk. Dabet hatte Libertas bekanntlich viel Pech, das Derbn zu verlieren; als Erſatz für dieſe gute Stute ſprang in den Herbſtereigniſſen Serapis ein, der ſich in der erſten Klaſſe mit aller Auszeich⸗ nung ſchlug. Als erfolgreichſter weſtdeutſcher Stall ranglekt der der Gebr. Rößler bei einer Gewinnſumme von 156623 Mark knapp vor Herr P. Mülhens, der ſeinen Stall erſt in dieſem Jahre auf größere Baſts geſtellt hatte und 153 721 Mark auf das Gewinnkonto ſchreihen konnte. Die in dieſem Jahr wieder in Hoppegarten gearbeiteten Pferde des Geſtüts Mydlinghoven galoppierten 141 930 Mk. zu⸗ ſammen, rund 20.000 Mk, mehr als die Vertreter des Haupt⸗ geſtüts Altefeld, das ſich mit einer Gewinnſumme von 125 732 Mk. begnügen mußte. Der Niedergang dieſes Stalles muß ſeden aufrichtigen Freund der Sache mit einiger Trauer erfüllen. Das meiſt mittelmäßige Material des Stalles H. p. Opel trug dennoch 109 392 Mk. zuſammen. Es folgen die Stälfe, die bis zu 35 000 Mk. gewinnen konnten: Graf Seid⸗ Üitz⸗Sandreczki(83 773 Mk.); A. Morawez(75 781 Mk.); G. Geſtüt Ravensberg 162 699 Mk.); W. Lauvenberg(86 161 Mk.]; Alf. Teske(53 392 Mk.)? A. Schu⸗ mann(50 290 Mk.J: Graf Helldorff(46 386 Mk.); M. Herding 45918 Mk.): O. Traun(30 110 Mk.); A. Vogdt(38 584 Mk.); O. Weinberg(38 015 Mk.). Boxen 18130 SUnünsiin; 8 0 Die franzöſiſchen Amateure geſchlagen Dentſch⸗franzöſiſche Amateurkämpfe in Bochum Vor ungefähr 1000 Zuſchauern fand am Montag im der deutſch⸗franzbſiſche Kampfabend Durch die vielen Kämpfe. die die Leute innerhalb waren die Vertreter ſo as⸗ Den beſten Kampf lieferte noch Nandin⸗Frankreich gegen Wieſer II⸗Bochum. Der Deutſche war auch hier glatt überlegen. Ergebniſſe: Fliegengewicht: Hummel⸗Frankreich gegen Reſtäht⸗Bochum. Sieger: Jeſtädt nach Punkten.— Bantamaewicht: Piotronski⸗ Bochum ſchlug Veiſon⸗Frankreich nach Punkten.— Leicht⸗ gewicht: Wieſer II glatter Punktſieger üher Nandin⸗Frank⸗ reich.— Weltergewicht: Gillme⸗Frankxeich ſſegte übe: Morenz⸗ Bochum nach Punkten.— Mittelgewicht: Meucher⸗Frankreich weniger Tage gemacht hatten. verlor gegen Wilkendorf⸗Bochum nach Punkten.— Mittel⸗ gewicht: Meucher ll⸗Frankreich verlor ebenfalls nach Punkten gegen Müller⸗Bochum. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monal Abeln- Peaei] 10. I. 12. 14[TI8.J ic. Hecer.Feg.I. I12, 4. I8.Ic. Saideee e 457 Nanpbein 4 7 7J8 884 F. Fana,85 J08 545 8. 24 anſes 45 949 270 200 1e0—13 Maxau.505.255.574.95 177.38— Monndeim.89.80.534.54/427 3083 Caub.673.20 4,72.52 4,34.69 Köm 188 3˙62.08.82.0544 4 Herausgeber: Drucker und Verlegen Druckeret Dr Hgas Reue Mannbeimer Zeitung G. m. d. 5. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur Kurt ffiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polittk: H. A Meißner— Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunaipolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Reues aus alker Welt: Wa— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige! Franz Kircher— Anzeigen: i. B. Kac. ffande — — ͤ— — — 8—— a 8 2— 298 0 5 0 5 eeee 2 8 2 2 IDG— 2 ABAs J 5— 77*— 5— 5 2 2 , 2 8 0 ⸗ 7 8 6. Seite. Nr. 530 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Wditittwoch, den 16. November 1087 dirtſehakts⸗· und Handelszeitung Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt Der als wichtigſtes Ereignis in die diesmalige Berichtszeit fallende Ausſtand im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier von etwa achttägiger Dauer hat auf den ſüddeutſchen Kohlenmarkt keine aroße Einwirkung auszuüben vermocht; nur vorübergehend war die Kundſchaft etwas beſorgt um ihre Verſorgung und hat in den erſten Tagen ſtärker abgerufen. Die Preisfrage iſt infolge der Bewilligung höherer Löhne dadurch allerdings erneut in den Vordergrund ge⸗ treten, es iſt jedoch anzunehmen, daß in der nächſten Zeit noch keinerlei Preiserhöhung kommen wird. Die Zufuhrverhältniſſe ſind bei dem andauernd guten Waſſerſtand ſehr günſtig geblieben. Die Anfuhren waren nur in der letzten Zeit infolge von Niedrigwaſſer etwas zurückgegangen, der inzwiſchen eingetretene Waſſerzuwachs ermöglicht jedoch wieder volle Abladung. Was die Wettbewerbs⸗ verhältniſſe anbelangt, ſo hat namentlich der holländiſche Kohlen⸗ handel ſehr viel Ware den Rhein heraufgeſchafft und dieſe mangels Abſatz auf Lager genommen und er iſt naturgemäß beſtrebt, dieſe Kohlen abzuſetzen. Die engliſchen Kohlen haben im allgemeinen bei der Induſtrie bisher keinen großen Erfolg zu verzeichnen; in der Hauptſache ſind es dagegen die ſtädtiſchen Betriebe, die den Eng⸗ fändern die Kohlen abnehmen, um ſie in ihren Gaswerken zu ver⸗ brauchen. Der engliſche Kohlenhandel verſucht ſelbſt bis nach Bayern hin vorzuſtoßen und es kommt ihm dabei zuſtatten, daß die engliſche Kohleninduſtrie in den letzten Monaten nochmals ein paar Schillinge mit ihren Forderungen heruntergegangen iſt und daß ſich die See⸗ und Rheinfrachten ſehr billig ſtellen. Die Abſatzverhältniſſe in Induſtriekohlen ſind bisher nicht als ſchlecht zu bezeichnen, denn der Verbrauch bei der ſüddeutſchen Induſtrie blieb bisher gut;zes wird im ganzen befriedigend abgenommen und abgeſchloſſen. Dagegen hat das Hausbrandgeſchäft unter dem warmen Wetter des letzten Mo⸗ nats ſehr gelitten und gerade in den Sorten, für die im Sommer Preisnachläſſe gegeben worden waren, von denen ſehr viel Gebrauch gemacht wurde, iſt das Geſchäft außerordentlich ſtill. Dies gilt neben Anthrazit namentlich für Brechkoks, da der Wettbewerb gegenüber dem Ruhrbrechkoks mit außerordentlich billigen arbeitet und ins⸗ beſondere Aachener und Eſchweiler Koks ſehr billig verkauft wird. Sehr klangſam wird in Eskohlen geliefert, was zum großen Teil mit dem Landabſatz zuſammenhängt, der jetzt vor Beginn des Win⸗ ters ſehr ſtark iſt. Auch in Gießereikoks, in dem noch größerer Bedarf beſteht, erfolgen die Lieferungen teilweiſe langſam. Bei den Gaswerken iſt der Gaskoks⸗Abſatz überall ſehr gut. Abgeſehen da⸗ von, daß ſie einen großen Teil ſelbſt verbrauchen, macht ſich doch auch ſchon der Umſtand bemerkbar, daß im Ruhrrevier und in der Nachbarſchaft die Gaslieferung von Seiten der Zechen großen Um⸗ fang angenommen hat und ſchon manche Gaswerke ſtillgelegt worden ſind. Der Brikestabſatz iſt befriedigend, namentlich ſind die rheini⸗ ſchen Braunkohlenbrikettfabriken voll beſchäftigt. Die Lagerverhält⸗ niſſe haben ſich wenig geändert und namentlich in holländiſchen Kohlen ſind die Beſtände am Oberrhein in den letzten Monaten noch gewachſen. Da die Waſſerſtandsverhältniſſe bis vor wenigen . die Schiffahr bis nach Baſel zulteßen, iſt die Schweiz von allen Gebieten her reichlich verſorgt worden. Um die Kohlenlie⸗ ferungen nach der Schweiz bemühen ſich neben Deutſchland auch Frankreich. England und ſelbſt Polen.— Die Saar hat bekanntlich ab 1. Oktober ibre Zoneneinteilung geändert. Für den Verſand nach Deutſchland ſtellt ſie die Preiſe nicht mehr frei Zollgrenze ſondern ab Zeche und der Verbraucher hat die ganze Fracht ab Zeche bis zur Empfanasſtation einſchließlich der Grenz⸗ und Jollgebühren zu zahlen. Dies aalt zunächſt für den Uebergang nach der Pfalz, wäß⸗ rend für Oberbaden bei den Uebergängen Wintersdorf, Kehl, Brei⸗ ſach, Neuenburg uſw. die Preiſe noch frei Grenzſtation geſtellt maren. Dies wird jetzt auch geändert, ſodaß für dieſe Leitungswege die Preiſe ebenfalls ab Zeche gerechnet werden. Während die erſte Neuregelung ab 1. Oktober eine Verbilliauna der Preiſe mit ſich brachte, dürfte die jetzige Anordnung eine Preiserhöhung bedingen, die ſich zwiſchen 50 Pienniag bis 1,80/ für die Tonne bewegt. Die Wettbewerbs⸗ perhältniſſe vom Oſten her(Schleſien) ſind unverändert geblieben: perſtärkte Bemühungen um den Abſatz waren nicht feſtzuſtellen, wohl aber iſt man beſtrebt, die errungene Stellung, namentlich in den öſtlicher gelegenen Teiken Süddeutſchlands, zu halten,— ——ů ů— Deulſch· franzö iſch · eugliſche Chemie· verhandlungen Wie unſer Londoner Vertreter drahtet, erhält ſich in der Lon⸗ doner Eity hartnäckig das Gerücht, daß zur Zeit Verhandlungen mber eine deutſch⸗franzöſiſch⸗engliſche Chemie⸗Ronvention gepflogen werden, die ſogar in dieſen Tagen bereits zu einem vorläuſigen Abſchluß gekommen ſeien. Es handle ſich um einen Vertrag zwiſchen dem deutſchen Farbentruſt, dem franzöſiſchen Zentralkomite der chemi'ſchen Induſtrie und dem kürzlich gebildeten engliſchen Chemie⸗ ktruſt. Das Abkommen beziehe ſich zunächſt hauptſächlich auf die Aufteilung der europäiſchen Märkte für Farben, Kunſtdünger und einige andere chemiſche Produkte, doch werde auch über die Aus⸗ dehnung der Abmachungen auf außerenropäiſche Märkte verhandelt, die gegenwärtig von der amerikaniſchen Induſtrie beherrſcht würden. Die Leitung des engliſchen Chemietruſtes verweigert jeden Kom⸗ mentar zu dieſen Gerüchten.— Wie wir nach Rückfrage bei der J. G. Farbeninduſtrie feſtſtellen können, enthält die Meldung, wie ja auch kürzlich Geh.⸗Rat Dr. v. Weinberg in Frankfurt aus⸗ führte, einen wahren Kern infofern, als es ſich um die Tatſache det Verhandlunasführung handelt. Die J. G. Farben beſtätigt uns, daß gegenwärtig Verhandlungen geführt werden, zu einem Abſchluß — auch zu einem vorläuficen iſt man jedoch nicht gekommen. Mann ſei aus dieſem Grunde noch nicht in der Lage, auf Einzelheiten ein⸗ zugehen, und damit entfallen zwar wie in der vorſtehenden Lon⸗ doner Meldung gegebenen Details, ohne daß damit geſagt ſein ſoll, daß ſie ſchließlich letzten Endes nicht doch zutreffen können. 1* Eine beutſchen Titan⸗Geſellſchaft der J. G. Farben. Die J. G. Farbeninduſtrie.⸗G., die ſich vor kurzem bekanntlich an der Norsk Hydro beteiligt hat, ſoll jetzt nach dem B..⸗A. Abmachungen mit der norwegiſchen.⸗G. Titan in Frederiksſtad getroffen und beſondere Titanceſellſchaft gegründet haben, die ſich„den größten Teil der Erzengung“ der norwegiſchen Titan⸗Geſellſchaft geſichert und vor allem Mitteleuropa und Oſteuropa zu beliefern habe. Die Verſchmelzung Sachtleben⸗Harkort genehmigt. Die geſtrige V. der Sachtleben AG. für Bergbau und Chemiſche Induſtrie in Köln genehmigte ebenſo wie die vor kurzem ab⸗ ehaltene HV. der Harkortſchen Bergwerke und Chemiſchen Fabriken 206. die Verſchmelzung der beiden Geſellſchaften, wobei die Sacht⸗ leben AG. unter den bekannten Bedingungen der aufnehmende Teil iſt. Die Verſchmelzung erfolgt rückwirkend ab 1. Juni 1926, ſo daß die Harkortſche G. eine Vermögensaufſtellung für das Gg. 1926/27 nicht mehr vorlegen wird. Die HV. genehmigte gleichzeitig die Er⸗ höhung des Grundkapitals der Sachtleben AG. um bis zu 3 Mill. ./, wovon rund 500 000./ zur Durchführung der Verſchmelzung benötigt und 2,5 Mill..“ von einer Gruppe übernommen werden, die dieſe Aktien zur Verfügung der G. hält. · Die Nichtigkeitsklage Bubiag⸗Ilſe abgewieſen. In der An⸗ ſechtungs⸗ und Nichtigkeitsklage der Braunkohlen⸗ und Brikett⸗ induſtrie.⸗G.(Bubiag) in Berlin und der Gräflich Schaffgotſchen Werke in Gleiwitz gegen die Ilſe⸗Bergbau.⸗G. wurde von der ammer für Handelsſachen beim Landgerich Kottbus das Urteil gefällt. Die Beſchlüſſe der.⸗V. der Ilſe⸗Bergbau.⸗G. vom 28. April 1927 zu Punkt 2 der Tagesordnung betr. die Genehmigung der Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung und zu Punkt 3 betr. die Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrats werden für nichtig erklärt. im übrigen wird die Klage abgewieſen. Die Koſten des Rechtsſtreits werden zu neun Zehntel den Klägerinnen und zu ein Zehntel der Beklagten auferlegt. Die Nichtigkeits⸗ klage der Bubiag betr. das Abkommen zwiſchen Petſchek und den Mitgliedern des Aufſichtsrats der Ilſe Berabau⸗A.⸗G. ſowie bezüclich der Wahl der Grupe Petſchek in den Aufſichtsrat der Ilſe Bergbau⸗A.⸗G. wird koſtenpflichtiga abgewieſen. 4 Wieder 10 v. 5. Dividende bei Krügershall. In dem zu Ende gehenden GJ. der Kaliwerk Krügershall.⸗G. hielt ſich der Abſatz etwa auf der Höhe des Vorjaßres. Die Preiſe zeiaten dagegen bei einzelnen Erzeugniſſen eine Beſſerung. Vorausſichtlich dürfte es mölick fein, wieder eine Gewinnausſchüttung in der Höhe des Vor⸗ jahres(10 v..) vorzunehmen. „ Gebr. Schultheiß'ſche Emaillierwerke.⸗G. St. Georgen Oktober 1927 Gegen Ende des Vormonats ſah es ſo aus, als wenn auf Wi⸗ derſtände amerikaniſcher Regierungskreiſe hin die Zufuhr auslän⸗ diſchen Kapitals nach Deutſchland gewaltig eingeſchränkt würde. Auch die erſten 14 Tage des Berichtsmonats brachten keine Ver⸗ änderungen, bis nach den erfolgreichen Bemühungen in Sachen der Preußenanleihe die Ventile ſich drüben löſten und das angeſtaute und nach Betätigung drängende Geld mit Gewalt nach Deutſchland floß. So wurde denn trotz der Hemmniſſe aus dem Oktober noch ein Rekordmonat mit 580,7 Millionen(3. Quartal 1927: 722 Mill., davon im September 182 Millionen). Die Emittenten treten diesmal in buntem Durcheinander auf, nur die Städte fehlen, wie überhaupt die öffentlichen Ankeihen wegen der Neugeſtaltung der Beratungs⸗ ſtelle noch etwas auf ſich warten laſſen werden. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden die Rentenbank⸗ und die Preußenanleihe; über ſie iſt bei der Auflegung ſchon ſo viel geſagt worden, daß hier auf Angabe von Einzelheiten und Emiſſionsbedingungen verzichtet werden kann. Das gleiche erübrigt ſich für die Bonds der Commerz⸗ bank, die mit dieſer Art Kreditbeſchaffung in die Fußſtapfen der Deutſchen Bank getreten iſt. Holland betätigte ſich vorwiegend wieder in Kirchenanleihen und England fiel für die unmittelbare Kredithergabe völlig aus; nur im Umweg über Amerika kamen kleine Beträge zu uns. Ein Darlehen an die Vereinigten Metall⸗ werke Haller u. Co. AG. ſoll Erwähnung finden; beſondere An⸗ leihetitres wurden aber nicht ausgefertigt, wie man auch ſonſt nichts über den Abſchluß in Erfahrung bringen konnte. Die Zeichnungs⸗ und Zinsſätze hielten ſich auf der Baſis der Vormonate; jedenfalls ſind augenfällige Veränderungen durch die Diskonterhöhung nicht bedingt worden. Das mag daher kommen, daß die Vorverhandlungen ſchon Wochen früher lagen. Nur bei der Commerzbank mußte mit Rückſicht auf die zeitweilig zu bemerken geweſene amerikaniſche Ermüdung der zuerſt vorgeſehene Kurs non 95,5 v. H. fallen gelaſſen werden. Der Auszahlungskurs aber blieb der gleiche. 5 Schuldner Millionenbetrag Zins Kurs Amerika(in Dollars) Rentenbank 30 8 88,5 Preußen 25 8 96,5 Commerzbank.5 945 Landesbankenzentrale 10 6 98.0 WMürttembergiſche Wohnungskteditanſtalt 6 8 95,75 Schleſiſche Landſchaft 8 6 7 Hypothekenbank Saarbrücken 2 8 85,0 Deutſche Bau⸗ und Bodendan! 5 63 97.⁰⁰ Hamburg + 5 8 99,6 Holland(in Gulden) Gewerkſchaft Bictor 8 65 96,.0 Marienhiller Miſſronshaus*7 7 99⁰ Borromäus Schweſtern 0. 1 99.75 Joſefshaus 0,20 78 00,0 England(in Pfunden) Haller Metall 0,1 7 7 Geſellſchaft hat gegenüber der Vorkriegszeit noch immer einen be⸗ merkenswerten Rückſtand zu verzeichnen. Der Warenüberſchuß betrug 234 489(i. V. 210 675) J. Andererſeits erſorderten Abſchrei⸗ bungen 9 000(7 500), Löhne 119 748(106 635), Gehälter 30 305)(31 157), Zinſen 7694(8 411), Steuern 10 003(8 441), allgemeine Unkoſten 47.506(41 160)“, wonach einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 10 258(7817) verbleibt, woraus die Dividendenzahlung wieder aufgenommen und 4 v. H. verteilt werden. Das begonnene Geſchäftsjahrhat ſich in allen Artikeln bis jetzt gut angekaſſen und für die nächſte Zeit iſt genügender Arbeitsſtoff vorhanden. 7 de KKlein. Schanzlin u. Becker.⸗G. in Frankenthal: Die.⸗B der bekanntlich für 1926/ñ27 eine Dividende von wieder 6 v, H auf St. A. vorgeſchlagen wird, ſoll Beſchluß faſſen über die Herab⸗ ſetzung des Stimmrechts der V. A. Buchſt. B, die bis jetzt 28ſaches Stimmrecht gewähren. 125—* t &Nener Verluſt der Motorenwerk Gotha AG. in Gotha. Die der Heinrich Lanz AG., Mannheim(R. Wolf⸗Konzern) nahe⸗ ſtehende G. hat das GJ. 1926 mit einem Verluſt von 95111 ¼ abgeſchloſſen. Durch den Verluſtvortag aus dem Vorjahre von 13 103/ tritt eine Erhöhung auf 108 214/ bei einem AK. von 250 000/ ein. Unkoſten beanſpruchten 89 861(33 366), Abſchreibungen 5250(5420) l. * Poege Elektrizitäts⸗A.⸗G. Wie verlautet, findet die.⸗R.⸗ Sitzung am 23. d. M. ſtatt. Man rechnet in unterrichteten Kreiſen mit einer Dividende in vorjähriger Höhe(6 v..). Der augenblick⸗ liche Geſchäftsgang ſei weiter günſtig. *Wieder 8 v. H. Dividende bei der Peters Union AG. in Frank⸗ furt a. M. In der demnächſt ſtattfindenden Bilanzſitzung wird ſür 1056/27 auf das um 3 Mill../ erhöhte AK. wieder eine Gewinn⸗ ausſchüttung von 8 v. H. vorgeſchlagen werden. * Die zweite Zuckerkonvention unterzeichnet? Der Vorſitzende der Nationalen Kommiſſion für die Intereſſen der kuvaniſchen Zuckerinduſtrie, Oberſt Tarafa, weilt gegenwärtig in Paris, um mit Vertretern der Zuckerverbände Deutſchlands, der Tſchechoſlowakei, Polens und Hollands Rückſprache zu nehmen und die Möglich⸗ keiten einer Verſtändigung zwiſchen den Hauptatksfuhrländern der Welt zur Vermeidung einer Uebererzeugung zu prüfen. Es ſoll bereits zu einem weitgehenden Einvernehmen zwiſchen den Betei⸗ ligten gekommen ſein, was vorausſichtlich noch heute in der Unter⸗ zeichnung einer neuen Kovention zwiſchen Kuba einerſeits und den Produzenten der Tſchechoſlowakei, Polens und Deutſchlands anderer⸗ ſeits ihre praktiſche Auswirkung finden wird. Kuba ſichert darin die Einſchränkung ſeiner Erzengung auf 4 Mill. To. zu, während die europäiſchen Produktionsländer die Verpflichtungen übernehmen, ihre Anbauflächen in Zukunft nicht zu erhöhen. Die neue Verein⸗ barung ſieht ferner die Errichtung eines gemeinſamen Büros zum Zwecke der dauernden Fühlungnahme zwiſchen den Erzeugern der beteiligten Länder und der Sammlung von ſtatiſtiſchen Beobach⸗ tungen vor. Dagegen iſt der urſprünliche kubaniſche Vorſchlag auf Gründung eines gemeinſamen Verkaufbüros, der eine Kontingen⸗ tierung der Ausfuhr zur Bedingung gehabt haben würde, fallen⸗ gelaſſen worden. Oberſt Tarafa beabſichtigt ſodann nach Amſterdam zu fahren, wo er am Donnerstag mit den Vertretern de holländiſchen Produktion(Java) über ein ähnliches Abkommen verhandeln wird. * Der Staud der Elektrifizierung der Bahnen. Mr. Roger Smith— der Präſident des amerikaniſchen Transportinſtitutes— gibt für Ende 1926 die bereits in Betrieb(nicht Bau) befindlichen elektrifizierten Bahnlinien wie folgt an: Eſtland 13 Kilometer, Kanada 38 Km., Holland 39 Km., Mexiko 51 Km., Tſchecho⸗ ſlowakei 53 Km., Argentinien 64 Km., Ungarn 79 Km., Indien 123 Km., Norwegen 158 Km., Braſilien 171 Km., Japan 198 Km., Spanien 209 Km., Auſtralien 236 Km., Chile 261 Km., Südafrika 306 Km., Oeſterreich 387 Km., England 778 Km., Deutſchland 911 Km., Frankreich 1081 Km., Italien 1277 Km., Schweden 1319 Km., die Schweiz 1609 Km. und die USA. mit 3008 Km. Für das Jahr 1927 rechnet man mit einem durchſchſnittlichen Zuwachs von 18 v. H. neuer Linien. Dieſe Zahlen haben nicht auf Stadtbahnen Bezug. Die Frage des Film⸗Kontingents. Zu der Frage, in welcher 2 5 in Zukunft die zur Zeit kontingentierte Einfuhr ausländiſcher Fkilme geregelt werden ſoll, wird der„Lichtbild⸗Bühne“ von amt⸗ licher Seite folgendes mitgeteilt:„Die deutſche Delegation in Genf kehrt nächſte Woche nach Berlin zurück. Damit fehlt jede authentiſche Unterlage über die Form, in der künftig die Filmeinfuhr⸗Frage be⸗ handelt werden ſoll. Es kann heute ſchon geſagt werden, daß eine Eutſcheidung in der Kontingentsfrage keinesfalls ohne Anhörung der deutſchen Filminduſtrie getroffen werden wird. Erſt nach ein⸗ gehenden Beratunden mit den in Betracht kommenden Organiſa⸗ tionen der Filminduſtrie werde die Reichsbank an die Löſung des Kontingentierungs⸗Problems herangehen. Selbſt ein Beſchluß in ſchalten, da an eine ſofortige Aufhebung des Kontingents nicht zu denken ſei, vielmehr der Ablauf der Geltungszeit der jetzt beſtehen⸗ den Vorſchriften unter allen Umſtänden gewahrt wird. * Internationale Antomobilnutzwagenausſtellung 1928. Eine große internationale Automobilausſtellung wird nach einem Beſchluß der cdied ſich zwar von. . Das am 30. Juni 1927 beendete Geſchäftsjahr unter⸗ ea Uwſatzes, aber die Abſatzmöglichkeit für die Erzeugniſſe der vorhergehenden durch eine weitere Steigerung Loſtwagenkommiſſion des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie mit der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1928 verbunden ſein. Die Ausſtellung Genf würde die Stimme der deutſchen Filminduſtrie nicht aus⸗ Schweden. Der ſchloſſen. aber ſchon die Laufzeit auf. erfolg heraus. feiern. wagen. 8. 16. London⸗Paris 124,05124,08 Lond.⸗Brüſſel 34,95 34,94 Lond.⸗Maild. 89,67 89,60 Kabel Schweiz 5,105.185 Lond ⸗Schweiz 25,27 25,.27 Paris⸗Schweiz 20.37 20.37 In.⸗Mk. laſſen ſich 2J 20.42 16.47 90.82 50.85 22.80 8 5 2 2. —— — Holland. Elektrolyttupfer 128.50 Raffinadekupfer—.— Blei Rohzint Bb.⸗Pr.) „ fr. Verk.) Plattenzint Aluminium.10 do. 3Mona 5 35 89.15 do. Elektro!l.—(425 L Deutſche Auslandsanleihen und wird mit 90,2 v. H. abgerechnet. ſtellt ſich für dieſe die effektive Jahresbelaſtung auf 7,48 v. H. Württembergiſche Wohnungskreditanſtalt, Unternehmen, das in dieſen Tagen auch eine Inlandsanleihe an deutſchen Börſen einführte, erhielt ein nur dreieinhalb Jahre ſendes Darlehen. Die Anleihe der Schleſiſchen Landſchaft wur ihrer früheren Faſſung nicht genehmigt. weſene Laufzeit von 3 Jahren erſchien bedenklich. Bei der Ausdehnung auf 20 Jahre mußte jedoch der zuerſt geplante bungskurs heruntergeſetzt werden. Auszahlungsvaluta für die Landwirte. 7,5 v. H. Nominalaufbringung, gleich 8,1 v. H. ſtungen. In den Rahmen des 100 Millionen Baufonds gehört der Landesbankenanleihe die Emiſſion der Deutſchen Bau⸗ Bodenbank, früher Deutſchen Wohnſtättenbank. Dachgeſellſchaft t, gibt ſie die Valuta zu faſt gleichen Teilen a Deutſche Wohnſtättenhypothekenbank und die Preußiſche L pfandbriefanſtalt ab. Zur Zeit ſtehen aus dem Baukredit nur 0 27,8 Millionen 4 anderen Inſtituten zur Verfügung, für die Gemeinſchaftsgruppe, e Landesbank und Württemb. Hypothekenbank intereſſieren. privaten ſind inſofern in einer unangenehmen Lage, als ſie Verpflichtungen in ausländiſcher Währung eingehen dürfen. Da kommen ſie ſchwer an den amerikaniſchen Markt heran. erhielt zur Bewerkſtelligung von Terrainkäufen zu zwecken gegen 1jährige Schatzſcheine den Kredit. wurden nicht ausgefertigt, vielmehr Teilhaberzertifikate auf Schatzſcheine unter der Hand verkauft. brücken legte innerhalb 2 Wochen 2 getrennte Serien von verſchreibungen in Höhe von je 1 Million Dollar mit 20 Die in Holland als bedeutſamſte Anleihe u brachte, der, Gewerkſchaft Victor, ſtellte ſich als ein völliger Wegen Ueberſättigung mit papieren wurde die Anleihe nicht voll gezeichnet. Der Re gegebener Zeit erneut angeboten werden. Im Oxtober konnte der Dawesplan ſeinen släbrigen Gezurt der Es verdient dabei bemerkt zu werden, daß innerhalb letzten 3 Jahre allein aus Amerika 880 Millionen Dollar Deutſchland floſſen, von denen Dillon Read allein über 200 aufbrachten. 0 umfaßt Laſtkraftwagen, Lieferwagen, Feuerwehrwagen, reinigungswagen, Perſonenomnibuſſe und ſonſtige Nutz⸗ un An der Automobilausſtellung nehmen die ſind 7 Millionen Dollar in Europa placiert, und zwar Schweiz und England, 4 Millionen in Holland und 72 Auszahlungskurs war 92,5 v H. Preußenanleihe entfielen 5 Millionen auf Holland. bankenzentrale hatte ſich wegen der Unkoſten und leichteren bringung zu einer Sammelanleihe für ihre Bezirksinſtltute Der Erlös dient der mittleren und kleineren Einſchlielich aller U Im einzelnen iſt dazu folgendes zu ſagen: Von der Rentenbant je 12 Million 99 0 Landes“ Die unter⸗ ent⸗ Induſtrle ein öffentlich⸗ rechtl Er änderte aber nichts an deutſchen Firmen und zahlreiche ausländiſche teil, ſo 9 faſſende Ueberſicht über die neuzeitlichen Erzeugniſſe des Autom nutzwagenbaues gewährleiſtet iſt. Die Organiſation liegt in Händen des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie. Deviſenmarkt Deviſennachfrage Maild.⸗Schwz. Holland⸗Schw. Kabel Holland Lond.⸗Holland London-Oslo Lond.⸗Kopenh. zalgende Kurſe ſeſtſtellen: Prag Oslo Kopenhagen. Stockholm. Brüſſel —* 1107511007 15. 16. 28,17J 28,20 209.30209,38 2,477/ 2476 12,07 12.07 19,42 18.39 15.181 18.18 12.42J 12.42 112.0112.33 112480 112.85 58.43 59.47 Preiſe een für 1 Kg. 128,50 —.———.—.— * 2 .10 14. 15. Kupfer Kaſſa 55 59.15] beſtſeleei Nickel Zinn Kaſſo Aluminium Varren inn ausl. üttenzinn Nicke! Antimon 15, 14 69.75 264 50 62.— Schiffahrt Silber für 1 Gr. London, 15. November. Metallmarkt.(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Er blieb 92,5 v. tatſächlicher Da ſie Sächſiſche Boden, Regelre Die Hypothekenbank nur Ham chte T ausländiſchen Infolge geſteigerter Deviſennachfrage ging die mark geſtern etwas zurück und der Dollar ſtieg bis 4 nach.19. Bemerkenswert iſt die anhaltende Feſtigke europäiſchen Valuten in Newyork, beſonders die des G der mit 40.38 nach 40.36 bezahlt wurde; Schweiz ſtellte auf 19.29 nach 19.28¼ Mailand.44 nach.43, Oslo ebhen geſtiegen 26.50 nach 26.47, Madrid 17.03 naſt 16.99. notierte eine Kleiniakeit unter dem Höchſtſtand,.8740 .8750. Heute vormittag notierten: Lond.⸗Stockh. Lond.⸗Madrid Maild.⸗Paris Brüſſel⸗Paris Holland⸗Paris Kabel⸗London Madrid Argentinien Japann New⸗Dork. 14 2,14 —.— iu 79.75-60 Blei (.25 Zint ueckſlb. p. Reau lu⸗ *Preisermäßigung für Kupſerblechfabrikate. Das Kuß ſyndikat hat den Grundpreis für Kupferblechfabrikate a auf 181(182) feſtgeſetzt. Schiffsverkehr in den Maunheimer Häfen In der Zeit vom 29. Okt. bis 4. Nov. 1927 ſind angeko m talwärts: 1 beladener Dampfer mit 1 Tonne, 8 leere Schleppunfer und 26 beladene mit 5896 Tonnen, bergwärts: 21 bela bedeuten daß eine⸗ iſch el ſt muß ſten nlo iches lau⸗ de in 3 eſehen Gerade die vorg ſepäteren der bei eine andes och e ie Siedlungs, itre die Saor“ uld⸗ ähriger nterg i 25 511 3500 nach Mil gt. trahen⸗ S Spezial⸗ Kenle m⸗ bil. den 8⸗ 10² er en, uliſ 0 ſale London Verliner Metallbsrſe vom 15. November —. 1 7 0,91-05 75 60 .* dene Sang mit 2572 Tonnen, 2 leere Schleppkähne und 87 beladene mit nen, bergwärts: 22 beladene Schleppkähne, „ Karlsruher Hafenverkehr im Oktober. Die Großſchiffabr und von Karlsruhe hatte im Monat Oktober im weſentlichen günſtigen Waherſtand zur Verfügung. bereitete der dauernd ſinkende Waſſerſtand der Beladung der einige Schwierigkeiten. An einigen Tagen des Monats war Schiffahrt durch Nebelbildung behindert. Der Verkehr des Oktober übertraf denjenigen des Vormonats um rund 10 was in der Hauptſache auf eine ſtärkere Zufuhr an Kohlen, Getreide und Roheiſen zurückzuführen iſt. jenige des Vormonats nicht ganz erreicht, was ſich im gaus einem kleinen Rückhang der Abfuhr von Holz und klärt, während der Stückgutverkehr geſtiegen iſt. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 15. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war im ganzen ruhig. Es wurden verſchiedene Reiſen ab Abelßr Nur in den letzten Die Abfſuhr⸗ Tonnen. Abgefahren ſind talwärts: 22 beladene DampferTon⸗ 2595 Tonnen, 42 leere Schleppkähne und 33 beladene mit 1 1* 4 beladene Dampfer mit 488 Tonnen, Schleppkähne und 11 beladene mit 4249 Tonnen.— Auf de ſind talwärts angekommen: 2965 Tonnen, bergwärts abgefahren ſind: 2 beladene mit 34 Tonnen, 2 leere Schleppkähne und 26 beladene m n Ne it 27 au uilt weſen Alteiſen 901 großen Ruhrhäfen, wie auch ab Kanal zu den ſeitherigen ſätzen angenommen. Kg·) 21.25 110 25 75⁵ 3— plelh⸗ 0 5. Na 7799 40 n teinen Schiit Monl 0 Ta. g0, nach 70 10 uhne 10 leel 4% mlt le ach agen die — W acht⸗ „„d eeeeeeee— ensn eeereele ee eee 2 rr — 22 SSerrroscrg DD SS — — ee —— 7015 12 15 — 28— lech⸗ iob. 9 „Mittwoch, den 10. November 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 530 Ein Blicküber die Welt Ein neues üägyptiſches Königsgrab undterber Nähe von Sakkara iſt es dem äguyptiſchen Königsgrab für Altertumsforſchung gelungen, ein neues 55 b freizule 15 ſſen egen. Die Entdeckung iſt von großem Mangspnaflichen Werte und wird vorausſichtlich der Aus⸗ 5 weiterer wichtiger Funde ſein. koyptiſchen ame Sakkara iſt wahrſcheinlich von dem alten Totenſtadt Todesgott Seker abgeleitet. Er bezeichnet die Kairo an die etwas mehr als 20 Kilometer ſüdlich von gewiſſe gh em Rande der lybiſchen Wüſte liegt. Dort haben Fyramiden ert der. 3. und 4. ägyptiſchen Dynaſtien ihre önige von erbaut, und zwar 2000 Jahre früher, als die wurden. Dis beben in dem berühmken Königstal beſtattet Hauplatz ie alte Totenſtadt iſt ſeit vielen Jahren der wichtige Anze er Ausgrabungen und es ſind auch dort ſchon wirklich ude gemacht worden. Die erſte Entdeckung von Jahres großer Bedeutung gelang aber erſt im Winter des 5 1028/24, als man die Kapellen freilegte, die mit dem hramidentempel des altägyptiſchen Königs bindung ſtehen. Gbeitdem die Arbeiten fortgeſetzt und dabei ſtets eutdeckte m rabkammer des Königs zu finden. Schließlich 57 auch in feſtem Felsgeſtein einen Eingang, der ar un erdiſchen Treppengang führte. Man drang m Wege gewann bald die Ueberzeugung, daß man auf äumungsa zu einem ägyptiſchen Königsgrab war. Die wegen ernpte erwieſen ſich aber als ſo ſchwierig, daß ſie Fa nder Lebensgefahr für die Arbeiter längere Zeit en mußten. Drei gewaltige Kalkſteinwände n. ordringen den Weg und verhinderten das weitere nzwiſchen oßen den war man auf verſchiedene Oeffnungen ge⸗ geuf ſchließen ließen, daß an dieſer Stelle zu Uiten, 157 9 0 Diebe in das Königsgrab eingedrungen Weſnungen ort zu plündern. Man verſuchte durch dieſe 0 als zn Zutritt zu gewinnen, doch mußte auch dieſer delang 8 gefährlich wieder aufgegeben werden. Schließlich zu niffe Am purch einen unterirdiſchen Tunnel die Hin⸗ u drei kleinens ghen. Man gewann auf dieſe Weiſe Zutritt geſchloſſen wan Räumen, die durch große Alabaſtertüren ab⸗ Wan unter Uebert Von dieſen Räumen aus bahnte man ſich 0 e 8 8 erwindung großer Schwierigkeiten weiter einen ehllkenen Steinteichte das obere Ende einer ausgezeichnet er⸗ ner der ntreppe, die freigelegt werden konnte und zu de chönſte bopten entde—0 5 führte, die jemals in Deutſchland Münſter gegen Seidenſtrümpfe und Stöckelſchuhe . Münfte lenväter. H nſt„Hausſrauen. Erzieher und Aerzte kamen derum, von Mürnter Beratung zuſammen. Es handelte ſich mutige Dame ünſter aus einen Vorſtoß zu machen gegen die Familienode. ſpeziell gegen die Strumpf⸗ und Schuh⸗ ur die 18 Erzieher und Aerzte. waren ſich bald Anten ſich w eres angeht, die Hausfrauen und ihre Töchter. laßt urannin M550 als Opfer, aber auch als Anhängerinnen den die an Wmde Immerhin wurde eine Entſchließung ge⸗ ſränn 5 10 Frauenbünde Deutſchlands geſchickt wer⸗ ſen mupbrte“ amd bohen Lederſchuhen die Damenfußbekleidunas⸗ laſſen · ingen, von der„Fußbekleidungsmodetorheit“ ab⸗ Dagtenfals 9285 die„ſtarke Nachfrage“ allein wohl hilft? 90 betein Paar 58 t a e wenn Sie lſtrümpfe— omme Seidenflor, fleiſchfarb 9. r meine Großmutter! u er m—45 duna eines Geiſteskranken in einer Hölle kaucllle in der ad bei Hamburg eentdeckten Paſſanten eine entweite, der auf aus Beuthen ſtammender Geiſteskranker dem Lanz war—5 Anſtalt n verwilderte w ächſt eskrankenhaus in Moelln dagefäürtt 1 Die Liebe braunte lichterloh. Ferſnalroltder elcnng eigener Art beſchäftiat die Berliner i. Ei Si u ne junge Hausangeſtellte in Mahls⸗ Fefe l 9 7 ſich mehreren Freundinnen ein Veranügen. Sa Fir. ihr eine Anzahl junger Burſchen, die alle an Ser 8ſchl 1 8 kinden ſchienen. Einer entriß ihr den Herztrucdem Eim! und verſchwand damit. Das Mädchen fand rb. Nach Mitternacht erwachte ſie durch ein nnte ſich nicht drichloſſenen Fir der Schlafkammer. Sie deles ruhig t darum und ſchlief bald wieder ein, nach⸗ eſed Tür einet worden war. Am nächſten Morgen fand ſie arif Da, Haufen Lumven und Stroh, der angeſteckt dung iſt aher—7 Feuer hatte auch bereits den Läufer er⸗ gemacangenomm eder erloſchen, bevor es weitere Ausdeh⸗ den 1 wurde, forſ. hatte. Die Kriminalpolizei. der Auzele er dener den Schlnſchte nun nach den Burſchen und fand auch WberlasSchlüſſel unl an ſich aeriſſen hatte. Er behauntet. daß Zweieſſen habe 5 benutzt. ſondern einem ſeiner Freunde dorläwer Burſchen u dem Fener will keiner etwas wiſſen. der ar e die am meiſten belaſtet erſcheinen. wurden r Stelle. nommen: der Schlüſſel iſt noch nicht wie⸗ Deſterreich Eelbſtmorz Ein Nörſin Wien h er dreiundzwanziajähriaen Morvphiniſtin Grotge Marletſet nch in einem Stadtbotel die drelundswangia⸗ und beinaviſtole 17 75 Liebig durch einen Schuß aus einer Rörzerim linkez Pzen Frozertil in die rechee Schläe drarg Reicherin iſt die Dhr den Koyf verließ getöket. Die Selbſt⸗ der ehenerg in Börochter des Barons Franz von Liebia aus war, vemaliaen Momen, eines der arößten Tertilinduſtriellen iter feließ vor etnrchie. Die ſunge Name. die Morobiniſtin ntwöhn ein Sa etwa 17, Jahren ihr Elternhaus und wurde dungskur durem bei Graz agebracht. um dort eine e FJ es Pri ſolte ildungen kan des Sanatoriums Morphiumrezepte. dem Gcß nunmehr men aber heraus und Fräuleſn von Liebig ziniaen Zer Gerich und zwar am kommenden Montaa. vor lellung Tagen a deswegen verantworten. Sie kam vor mord 9 der„Toska“ en. wo ſie, nachdem ſie noch eine Vor⸗ verübte. ka. im Overntbeater beſucht hatte. Selbſt⸗ un Böhmen din An dem böb ͤ muß ſich daktulofkovieren laſſen ders ganfigfährigeg den Dorfe Stablau bei Rokitzan war Ind pieporden Ste Dienſtmädchen das Hofer eines Luſtmör⸗ dem Mör Dorfburſch war ein liebebedürftiges Weſen geweſen rder keinen en ſtanden ihr nahe. Da die Suche nach änn, Erfola hatte verfate der Unterſuchunas⸗ der Wäſchen; 240 an Zahl, Fingerabdrücke abzuneh⸗ Nerder ter konnte che der Ermordeten Fingerabdrücke waren. danb ael das Mädchent unter den Daktvloßfopierten gefunden eſallen ſein den mußte alſo einem Auswärtigen in die will man durch„ſtarke Nachfrage“ noch Woll⸗ urchzumachen. Dort fälſchte ſie auf den Die Kammer beſtand aus zwei Räumen, deren Wände mit blauen Ziegelſteinen bedeckt waren. Der zweite Raum beſaß drei Türen mit prachtvollen Reliefbildern des Königs Zoſer. Auf der einen Tür war der König dargeſtellt, wie er vor⸗ wärtsſchreitet mit einer weißen Krone geſchmückt. Die zweite Tür zeigte ihn aufrecht ſtehend mit roter Krone. Auf der dritten Tür iſt er in derſelben Haltung wiedergegeben, trägt aber eine weiße Krone. Jede Tür trägt eine Inſchrift, die die verſchiedenen Titel des Königs aufsählt. Die Ausſchmückung der Wände mit Ziegelſteinen iſt außer⸗ ordentlich kunſtvoll. Man hat den Eindruck, als ſeien die Wände mit Strohmatten bedeckt. Die Reliefbilder ſind ebenfalls eine hochvollendete künſtleriſche Arbeit. Jeder Muskel iſt in der Geſtalt des Königs klar herausgearbeitet. Dabei ſind die Figuren verhältnismäßig klein. Die Ent⸗ deckung dieſer Bilder iſt deshalb von beſonderem Wert, weil man bisher nicht wußte, daß die Kunſt ſo frühzeitig in der dritten Dynaſtie bereits ſo hoch entwickelt war. Die bisherigen Funde laſſen den ſicheren Schluß zu, daß man ſich erſt am Eingang zu dem eigentlichen Königsgrab befindet. Es iſt deshalb mit Sicherheit zu erwarten, daß die weiteken Arbeiten noch zu wichtigen Entdeckungen führen werden. Man hat ſich auch bereits entſchieden, in welcher Weiſe die Räumungsarbeiten weiter fortgeführt werden ſollen. Die drei Türen, die mit den Reliefbildern des Königs ge⸗ ſchmückt ſind, führen nicht weiter. Sie ſind lediglich zu Schmuckzwecken in der Wand angebracht. Man hat aber hinter der einen Wand eine Reihe von Gängen freigelegt. Die Wand war an dieſer Stelle bereits durchbrochen. Offenbar ſind hier diebiſcherweiſe in früherer Zeit die blauen Ziegel⸗ ſteine, die als Wandverkleidung dienten, entfernt worden. Die Wand ziſt hier teilweiſe zuſammengebrochen und die Bruchſtelle öffnet den Weg zu mehreren Gängen, die zum Teil ſchmucklos, zum Teil auch mit Ziegelſteinen ausgelegt ſind. Sie alle führen zu einem großen Schacht, der bis oben⸗ hin mit Trümmern gefüllt iſt. Die Anlage deutet daraufhin, daß dieſer Schacht bis zur Erdoberfläche führte. Um weiter vordringen zu können, muß dieſer Zugang in die Tiefe frei⸗ gelegt werden. Es handelt ſich dabei um eine außerordentlich ſchwierige Arbeit, da mehrere hundert Tonnen von Bruch⸗ ſtücken unter ſchweren Arbeitsbedingungen entfernt werden müſſen. Die Räumungsarbeiten ſollen aber bald in Angriff genommen werden und man hofft, daß man dann an der Schwelle neuer wichtiger Entdeckungen ſteht. Die gefährliche Muſterſendung Kürzlich erhielt eine 70jährige Witwe in Wien eine „Muſterſendung“ Bohnenkaffee, als deren Abſen⸗ der eine bekannte Wiener Firma zeichnete. Da die Packung verdächtig erſchien, wurde bei der Firma angefraat und feſt⸗ geſtellt, daß ſie die Sendung nicht verſchickt hatte. Die ſtaat⸗ liche Lebensmittel⸗Unterſuchungsanſtalt ſtellte dann feſt. daß dem Kaffee ſtark giftige Subſtanzen zugeſetzt waren. Tſchechei „ Vom Boxmeiſter zum Schwarzbrenner Den ſtaatlichen Finanzbehörden iſt es gelungen. auf die Spur großer Unterſchleife mit unverſteuertem Spiritus zu kommen. der geheim in einer auf das mo⸗ dernſte eingerichteten Brennerei, die in den Kellerräumen der großen Nimburger Spiritusfabrik erbaut war, erzeugt wurde. Die Brennerei war für eine Tagesproduktion von 100 Hekto⸗ liter Spiritus ausreichend. In die Affäre ſind bekannte tſchechiſche Perſönlichkeiten nerwickelt. Die Leitung hatte der bekannte ehemalige tſchechiſche Bormeiſter Frank Roſe inne, der ſchon einmal wegen desſelben Deliktes verhaftet war. Vorläufig wurden ſechs Perſonen verhaftet. Ungarn Guter Wein, aber kein Trinkwaſſer. Die„Neue Freie Preſſe“ meldet aus Budapeſt: Bei der Beratung des Geſetzentwurfes über die Einſchränkung des Ausſchankes geiſtiger Getränke an Jugend⸗ liche erklärte der Volkswohlfahrtsminiſter, daß es im ungari⸗ ſchen Tiefland zahlreiche Ortſchaften gebe, wo zwar guter Wein erzeugt werde, aber kein gutes Trinkwaſſer zu haben ſei. Es gebe Ortſchaften, in denen fünfzig bis 86 Prozent der Kinder um acht Uhr früh in angeheitertem Zu⸗ ſtand in der Schule erſcheinen. In ſolchen Orten werde die Regierung artkeſiſche Brunnen bohren laſſen. Rumänien Der Gumnaſialdirektor und die 400 Schülerkrawatten Nach einer Meldung aus Bukareſt ließ der neuer⸗ nannte Gymnaſialdirektor Joan Dutulescu in Marosva⸗ ſarhely die Schüler in Linie antreten. Er hielt aber keineswegs, wie man erwartet hatte, an die verſammelten Schüler eine Anſprache, ſondern er aing die Reihen entlang und riß den Schülern mit einem rohen Griff die Krawatte herunter. Er wurde nicht müde, dieſe Exekution eigenhändig an 400 Schülern zu vollziehen. Die heruntergeriſſenen Kra⸗ watten wurden in einem Wäſchekorb geſammelt und vom Schuldiener in die Direktionskanzlei gebracht. Der Direktor erklärte, die Krawatte bedeute für die Gymnaſiaſten einen Luxus, den er nicht dulde. Der Vorfall hat in der Stadt große Erregung verurſacht und wurde dem Unterrichtsmini⸗ ſterium gemeldet. Polen Wenn zwei ſich ſtreiten— bezieht der Dritte die Prügel Durch die Gemeindewahlen war das Dorf Adany in Oſtgalizien in zwei Lager geſpalten, die ſich heftig bekämpften. Bei Verleſung des Wahlergebniſſes fielen die beiden Parteien übereinander her. An dem Kriege beteiligten ſich faſt ſämtliche männlichen Einwohner Als die Polizei die Ruhe wieder herſtellen wollte, ſtürzten ſich die beiden Parteien gemeinſam auf die Poliziſten, die ſie entwaffne ten. Aus der Umgebung zugezogene Poli⸗ zeiabteilungen konnten nur mit Mühe die Ruhe wieder her⸗ ſtellen. Italien Ein einträgliches Geſchäft iſt das Photographieren auf dem St Markusplatz in Venedig. Bekanntlich fliegen dort Tauben in großen Scharen umher, die ſich von den Beſuchern füttern laſſen und die ſo zutraulich ſind, daß ſie aus der Hand freſſen. In dieſer Situation laſſen ſich ſehr viele Beſucher mit den Tauben zu⸗ ſammen photographieren. Neuerdings haben die Platz⸗Photo⸗ graphen einen Verband gegründet, der die Preiſe feſtſetzt und auf dieſe Weiſe die Schleuderkonkurrenz verhindert. Der Ver⸗ band beſteht aus 60 Photographen, die nach der Verbands⸗ gründung eine ſtrenge Arbeitsteilung vorgenommen haben. Nur drei von ihnen ſind an einem Tage beſchäftigt, ſo daß jeder an zwanzig Arbeitstagen nur einmal an die Reihe kommt. Die übrigen 19 Tage kann er ſich dem Müßiggang läne hat ſich in New Vork in einem Hotel erſchoſſen. hingeben. Der eine Arbeitstag bringt infolge des hohen Preistarifs den Lebensunterhalt für zwanzig Tage ein. Das Geſchäft muß übrigens auch ſchon vorher geblüht haben, denn dieſer Photographen ſind im Beſitz eines eigenen botes. Vom Straßengeiger zum Millionär In Genua iſt im Alter von 65 Jahren der in der Kunſtwelt ſehr bekannte Louis Lombard geſtorben, ein Mann, der zuletzt über 21 Opernhäuſer verfügte. Der Tod bedeutet den Abſchluß eines abenteuerlichen Lebens. Louis Lombard verließ Frankreich im Alter von 14 Jahren und fuhr auf einem mit Vieh beladenen Frachtdampfer nach Amerika. Er begann dort ſeine Laufbahn als zerlumpter Straßengeiger. Die Geige war ſein einziger Beſitz. In kurzer Zeit arbeitete er ſich empor und war in verhältnismäßig jungem Alter der Dirigent eines erſtklaſſiſigen Orcheſters. Er entwickelte ſich dann weiter zum Finanzmann. Seine erſten Geſchäfte machte er mit der Gründung eines großen Konſervatoriums in New⸗ hork und der Finanzierung einer Gaſtſpielreiſe bekaunter ſchauſpieleriſcher Kräfte. Glückliche Börſengeſchäfte vermehrten ſeinen Beſitz, ſo daß er bald unter die amerikaniſchen Millio⸗ näre einrücken konnte. Louis Lombard, der ehemalige Stra⸗ ßengeiger, beſaß in der Schweiz ein Schloß, das mit einem Konzertraum und einem Theater ausgeſtattet iſt. Der Kon⸗ zertraum faßt 100 und der Theaterſaal 300 Perſonen. Holland Ein Kind auf einem Schiff verbrannt Aus der holländiſchen Stadt Maaſtricht wird be⸗ richtet, daß in der Kajüte eines vor Anker liegenden Schiffes die brennende Petroleumlampe umſtürzte, als nur die drei kleinen Kinder des Schiffers allein in der Kafüte waren. Der Brand wurde erſt bemerkt als die Kajüte in hellen Flammen ſtand. Zwei Kinder retteter ſich ſofort ins Freie, während das jüngſte, ein 14 Monate altes Mädchen, in der Wiege bei lebendem Leibe verbrannte. Amerika Tod zweier amerikaniſcher Flieger durch Räuberhand Seit dem 10. Oktober iſt das Schickſal der beiden amerika⸗ niſch Marineflieger Leutnant Thomas und Sergeant Dowdel ungewiß. Sie hatten den Auftrag, die Banden zu bombardieren die unter General Sandino Nicaragua beun⸗ ruhigten. Dabei ſtürzten ſie ab, konnten ſich aber unverletzt mit ihrem Maſchinengewehr aus den Trümmern des Flug⸗ zeuges retten. Dieſer Vorgang wurde von einem anderen Flugzeug beobachtet. Patrouillen der amerikaniſchen Marine und der Nationalgarde von Nicaragua haben ſeitdem ver⸗ gebens verſucht, die Spuren der beiden Flieger zu ſinden. Vor ein paar Tagen iſt das Geheimnis durch Eingeborene aufgeklärt worden, die aus den abgelegenen Gegenden des Landes nach den Städten kamen, um ihr Wahlrecht aus⸗ zuüben. Darnach gelang es den beiden amerikaniſchen Flie⸗ gern, ſich der Verfolgung eines Banditentrupps in dem dich⸗ ten Wald zu entziehen. Sie trafen dann zwei einzelne An⸗ gehörige der Bande und zwangen ſie durch vorgehaltenen Re⸗ volver, ihnen den Weg nach Jicaro zu zeigen. Beim Paſſieren dieſes Ortes verſuchte der eine der Banditen einen Ueberfall, wurde aber ſofort niedergeſchoſſen Der andere ergriff die Flucht und holte den Haupttrupp herbei. Im Verlaufe des Kampfes, der ſich nun entwickelte, wurde der eine der beiden Flieger verwundet und von ſeinem Kameraden in eine Höhle geſchleppt. Die Banditen verfolgten die Blutſpur und grifſen in einer Stärke von 40—50 Mann die Amerikaner in der Höhle an. Beide Flieger wurden getötet, bereiteten aber vor⸗ her mehreren der Angreifer das gleiche Los. Das tragiſche Ende eines Clowus Der ehemals in aller Welt berühmte Clown Mare 1 ſtammte aus Saragoſſa in Spanien, ging als Schneiderlehrlin im Alter von ſieben Jahren mit einem Wanderzirkus dur und entwickelte ſich dann vom Akrobaten zum weltgewandten Clown. Vor einigen Jahren ließ er ſich als vermögender Mann in New Vork nieder. Er eröffnete dort ein großes Reſtaurant, das ihm aber ebenſowenig einbrachte, wie ſeine Spekulationen. Schließlich ſtand er ohne alle ittel da. Furchtbarer Tod eines blinden Paſſagiers Der Kapitän des in Newyork eingetroffenen Dampfers der Munſonlinie„Weſtern World“ berichtet, daß im Unterdeck des Schiffs die Leiche eines blinden Paſſagiers voll⸗ ſtändig verkohlt aufgefunden worden ſei. Der Ver⸗ unglückte, der in Buenos⸗Aires an Bord gekommen ſein muß, iſt anſcheinend beim Verlaſſen ſeines Verſtecks gegen den Schornſteinſchacht gefallen, wobei er ſich den Fuß ein⸗ klemmte, ſich nicht wieder befreien konnte und infolge der an dieſer Stelle herrſchenden Hitze von rund 370 Grad Celſius völlig verkohlte. Feuer in einem Kinder⸗Schlafſaal In dem Schlafſaal eines römiſch⸗ katholiſchen Waiſen⸗ hauſes bei Gladſtone im Staate New Jerſey iſt nachts plötzlich Feuer ausgebrochen, bei dem durch die heldenhafte Rettungsarbeit mehrer Nonnen achtzig der ſchlafenden Kinder gerettet werden konnten Drei Knaben im Alter von zwei Jahren find in den Flammen umgekommen. Der Schlafſaal wurde vollſtändig durch Feuer zerſtört. Eine der Nonnen hat ſchwere Brandwunden an den Füßen davonge⸗ tragen. Der herbeigerufenen Feuerwehr gelang es, den Brand auf das Gebäude zu beſchränken. Der Briefträger kommt in den nàchsten Tagen zu unsere Postabonnenten. Er erkundigt sich wegen der Erneu- erung des Postbezuges. Wir empfehlen, die Einlösung der Postbezugsquittung sogleich vorzu- nehmen. Nur so können unl ebsame Unterbrechungen im Bezug vermie- den werden. Neue Mennheimer Zeitung 5 GPPPPPDPpPpPPPPpPpPpPpppfooc Mittwoch, den 16. November Abſonderlichkeiten der Mode Von Erna Reidel Launiſch und wandelbar iſt Frau Made. Doch iſt dem ſcheinbare Willkür keineswegs ohne enge Bindung mit Au⸗ Geiſt, der eine Epoche beſeelt, wenn ſchon dieſer innere ge⸗ 9 Das Vater⸗Sohn⸗Problem iſt in den letzten Jahren Wir leben in der Zeit des Uebergangs, durch die wir ſammenhang in ſeinen Wechſelwirkungen ſich nicht m igene ganz auffalend oft dramattſch behandelt worden, Es be⸗ bindurch müſſen, und deren Mißlichkeiten abzuſchwächen, ſich ſtimmtheit faſſen läßt. Darum beſitzt jede Zeit ihre 15 welſt dies, daß die ſtarken Wandlungen, die das erſte Viertel ſeder nach Kräften bemügen muß. Die Mütter heranwachſen⸗ Mode, die merkwürdigerweiſe allezeit zu Uebertreibüngen eß unſeres Jahrhunderts auf den verſchiedenſten Gebieten brachte, der Töchter müſſen die Brücke des Verſtändniſſes zu ſchlagen Wunderlichkeiten neigt, zu Abſonderlichkeiten, die 2 ugand die Schwierigketten des Verſtändniſſes zwiſchen der im Leben ſuchen zwiſchen der Welt ihrer Häuslichteit und der Welt des auch unbewußt ſein— zumeiſt nicht ohne erotiſchen dbertre ſtehenden Männergeneration und der erſt vom Jüngling zum öffentlichen Lebens. Die Töchter aber müſſen zu verſtehen und nicht ohne tiefere Urſache in Erſcheinung treten. 1 90 wie Mann heranreifenden, heute tiefer und ernſter empfunden zu würdigen lernen, welch wertvolle Kulturarbeit die Haus⸗ bungen der Mode waren oder ſind Schleupe und Reiſt große wird als früher. Dabei ging dieſer Uebergang auch in frau leiſtet, wie ſie an ihrem Teil der Volkswirtſchaft, der all⸗ knjefreier Rock der Gegenwart, Uebertreibungen waren gunl ſrüheren Generatlonen, deren Lebenstempo eln weit lang⸗ gemeinen Wohlfahrt und Geſundheit dient in Erfüllung der Decolletee wie„Vermümmelung“, Weſpentaille wie ren. ſameres als das heutige war, nicht ohne Reibuntzen vor ſich. Aufgaben, die Haus und Familie an ſie ſtellen. ſichtiges Ehemiſe der Empirezelt. um nur dieſe anzufü Mobe Jaſt unberührt davon blieb der welbliche Beyblkerungsteil] Die Serbſtverſtändlichkeit, daß heute jedes junge Mäd⸗ Auch an Abjonderlichketten zeigt die Geſchichte h nig Die Mutter gab ihr in Hauſe geſtötes wirtſchaftliches, cen einen Bernf ergreiſt ſei es, daß wirtſchaftliche Gründe bis in unſerer Zeit keinen Mangel. Erlaubt ſie dient. 6 ergieheriſches und hygieniſches Wiſſen an die Tochter weiter, dazu drängen, daß das Bedürſnis nach beſriedigender, zeit⸗ nur, was gefällt, ſondern alles was ihren Zwecken ſondel⸗ die das von der Mutter gegebene Beiſpiel ohne nieles füllender Betätigung porlſegt. oder daß für den Fal der Ehe⸗ erſand das zwar prachtliebende, aber durchaus ne 5 Prüſen und Wägen nachahmte. loſigkeit, der bei dem ſtarken Frauenüberſchuß in Deutſchland lich auf, Reinlichkeit bedachte 16, Hedehunder Dies änderte ſich erſt, als die Frauen in immer ſehr an Wahrſcheinlichkeit zugenommen hat, vorgeſorgt wer⸗ pelschen“, das dazu dienen ſollte, die läſtigen Inſek en größerer Zabl e ee.8 Indeia den ſoll, und die dadurch gegebene Möglichkeit frühzeitigen locken, weuhe damals ſelbſt in den Paläſten der Vornehaſch die Induſtrie ſich der Herſtellung vieler früher in Hauſe Geldverdienens erzeugt bei den jungen Mädchen leicht das zahlreich vorhandene Haustiere waren. Es hätte jedoch 100 geferkigter Gegenſtände bemächtigte, ſchränkte ſie den bäns⸗ Pefühl der Unabhängigkeit, oft auch der Ueberheblichkeit und dem Geiſt jener Epoche entſprochen, wenn die Mode ingen lichen Arbeitsbereich der Frauen ein und zwang dieſe, eine der Unterſchätzung häuslicher Arbeit. Dem würde am heſten dieſen vermeintlichen Gebrauchsgegenſtand zum Anbe ee außersäusliche Tätigkeit zu ſuchen, die mit ihren. Zuſtrom entgegengewirkt, wenn jedes junge Mädchen, ehe es einer von Schmuck und Kleinodien benutzt hätte. Der Linfach e in die Fabrikarbeit in der zweiten Hälfte des vorigen Berufsausbildung zugeführt wird, ſich zuvor die grundlegens kragen wandelte ſich bald in ein Pelztierchen; denk men Jahrhunderts ihren Anfang nahm. Die Frauen mit höherer den Kenntniſſe im Haushalte aneianete. Die Nelgung undſtalt eines Jobels oder Marders, eines Wieſels ode ael Schulbilbung folgten und eroberten ſich eine Ausbildungs⸗ Wirklt zu benee Abelten iſt bei den meißen worhanden. verlieh. Gold und Edelſteine ſchmückten ihm Kopf und endel möglichkeit, ein Arbeitsfeld nach dem anderen. Ein befonders k waenden Arbeht 17 M öchel g e ee eoglah ſchnelles Teupo nahm die Entwicklung dann während des büldeten fer Arbeiten iſt auch für das junge Midchen aus ge⸗ Schoßtier. Die ſchöne Philippine Welſer ſoll ein 1955 Ran nannt, en eten Kreiſen eine ebenſo gute Vorbereitung für ſpätere pelzchen“ in Form eines Zobels beſeſſen haben, deſſen on Kriezes an, indem die Frauen als Erſatzkräfte für die ſelbſtändige Tätiakeit wie, die Ausbildung ſür irgendsinen von Gold und deſſen Klauen mit Verlen, Rubiien fehlenden Männer auf allen Gebieten in Maſſen herangezogen anderen Beruf, denn die Nachfrage nach Hilfen für den Haus⸗ Di beſe 72 eck erfüll wurden. halt, die durch Erziehung und Takt die Gewähr leiſten, eine iamanten beſetzt waren. Ob es freilich ſeinen Zun Die Zuſammenarbeit mit den Männern, das Meſſen ſo angenehme Hausgenoſſin zu ſein, wie die enge Lebens⸗ hat, darüber weiß die Ueberlteſerung nichts an deene Er⸗ der Kräfte im Wettbewerb mit dieſen, gab zumal den jungen und Arbeitsgemeinſchaft ſie der Hausfrau erwünſcht machen, z Weit weniger koſtbar war eine andere abſonderl Frant“ Mädchen ein Selbſtbewußtſein und eine Selbſtſicherheit, die wird immer größer werden. Dabei wird es die Mutter, die gänzung der Damenkleidung dieſes Jahrhunderts in an ihren Müttern fremd war und fremd bleiben wird. Sie ſchufen ſich die Tochter zur Hilſe und Vertretung im Haushalt heran⸗ keich und England: die Maske. Sie ward als ſchwarge Peuß zieht, nicht an der nötigen Einſicht fehlen laſſen dürfen, nicht maske, welche das Geſicht mit Ausnahme von Augen Jabt, zung Miilter und Tochter Von Hedwig Keiler⸗Neuburger eine Kameradſchaft zwiſchen den Geſchlechtern, die, wie jede zie 4 e Kamerg dſchaft zwiſg ede ßei zen veralteten, unpraktiſchen Arheitsmethoden beharren, und Kiun bedeckte, von den Schönen des 16, und 17. inſtel Auswü icht frei iſt und eine 8s 5 5 0 neue Einſtellung von Auswüchſen nichte in die die mit unbefangenem Urteil an die Arbeit herangehende hunderts anſtelle des ſpäteren Geſichtsſchleiers als Ergän ö Geiſt der Zeit nicht unberüßrt geblieben. Der Memorierſtoff] die nimmt nicht 1 den früßeren breiten Raum im Unterricht die Freude an der Arbeſt zu erhalten und zu erhöhen. ein, es wird vielmehr auch bei dem Unterricht der Mädehen ie Mutter, te auf die Fähigkeit ſelöſtändigen Denkens Wert gelegt. Fürf trauteſten Arbeitsgebiet, beſchäftigt, wird es am 0 ſlic 81% Rentter aber, die es nicht anders kannken, als daß ſie, haben ſie auch geiſtig an ſich heranzuzſehen. Aber auch ſte wird Freilich nicht jeder hat Schönheitspfläſterchen, name er⸗ 11 bifdſam wie Wachs, ſich zuerſt ganz nach dem Willen der e⸗ nicht hindern können, daß Intereſſe und Beſchäftigungs⸗ in Menge, reizvoll gefunden. So weiß Moſcheroſch einnge 114 Eltern, dann nach dem des Gatten formten, iſt es ſchwer, ſich drang der Jugendlichen über das Haus hinausdrängen. An maßen hoshaft zu berichten:„Ich ſah einen Haufen der den Töchtern gegenüber mit den eigenen, ſelbſterworbenen die junge Franengeneratlon iſt der Ruf ergangen, neben die] die im Geſicht ausſahen, als hätten ſie ſich ſchröpfen. picken pe⸗ 5 Auſchauungen, den eigenen Meinungen, dem eigenen Willen, 0 Schaffung des hacken laſſen, denn an allen Stellen, die ſie gern wollten 1 die Autorität zu wahren und gar leicht laſſen ſie ſich, in der Polfsgemei c nd en ſane derſchaut haben, waren ſie mit kleinen ſchwarzen Pfläſterche glein 15 veränderten Welt ſich nicht mehr zurechtfindend, mut⸗ und iſt witedem Geiſt der Mutterkichkeit rbereſ 1 175 mit runden, langen, breiten, ſchmalen, ſpitzen Midei 1 kraf les die Zügel entgleiten. Mangelndes Verſtändnis der durchdringen Der Erfeb 7— Boden Wieſde Flöhen und anderen poſſterlichen, zum Anblick dringen“ Mutter pder Unduldſamkeit der Tochter führen dann wohl zu Geiſtes aufzulockern und vorzubereiten, ſich ſelbſt zur Erfül⸗ zum Zugriff zwingenden Mannsfallen beklebt.“ ſten 5 Zank und Streit oder gRar zu Entfrendung zwiſchen denen, die lung der harrenden hohen Aufgabe reif zu machen wird piele Und wie ſeltſam iſt e8 doch: faſt immer vergeſellſche die durch die engſten Bande gleichen Blutes und gleichen Ge⸗Töchter von ihren Müttren entfernen, wenn dieſe nicht gelerntſſich dieſe winzigen, koketten, ſchwarzen Seidenſtüchgeneg ſchlechts verknünft ſind. Vielleicht laſſen ſich auch beim beſten haben, offenen Auges der Entwicklung zu ſolgen. Das Opfer bald in Geſtalt von Sternchen, Sonnen, Kreiſen Pierehel Willen von beiden Seiten Konflikte nicht immer vollſtändig] muß gebracht werden im Dienſt der Ben und im 1990 on gegenüber. ebenſo lockend durch ihre geheimnisvolle Verhüllung eß Die Mutter, die ihre Tochter auf ihrem eigenſten, ihr ver⸗„Luſtres“ und„Mouches“ durch ihr enthüllendes Hindeng eichteſten auf weibliche Reize. Herzen, Halbmonde, ja ſogar als Kutſche mit Pferden, und pflaſtergroß aus ſchwarzem Samt auftraten mit 12 Schminke, haben ſich ſelbſt hente ſchon da und dort, wenn 8 Fie eee Waie we e Nense B85 50f 5 Berlileß .. W 17 Schon 1616 weiß Graf Ehriſtoph Dohna von den Größeren Kindern lieſt man nicht mehr im Bett vor ſondern Hofdamen zu 0 ſte ſeien ſtark geſchminkt aud wählt die Stunde nach dem Abendeſſen; man läßt ſie zwang⸗ Pfläſterchen beklebt, die ſie„Luſtres“ nannten. Ihre Glaht⸗ 177 14 ſtill halten erlebten Mouches wie Schminke im 17 2 un, eten, zeichnen, malen, handarbeiten, undert; d. h, Schminke, hauptſächlich in Form von 8 Oſt, wenn ich Mütter mit ihren Kindern ſehe, fät mirf n an helehe ze 1 nde ichm 0 Wort ce 180 Wenſcger denle iate Eure 0 19555 d6 A 21 Konfirmatlon Eane 01 belegze macht. entfaltet auch beute wieder ihre leuchtende Here“ aud gegeben.“ Ich weiß, Schiuer rief es den Künſtlern zu. Krügers„Spitfrieb ämpfer“, ein Sommerbuch, und„Ben 8 0 Aber Multer ſind auch Künſtler, oder ſollten es wenigſtens Hur“, ein Winterbuch.— Bann, mit 15, 16 Jahren find als eeeee des Anmee notei ſein indem ſie ior Kind als Kunſtwerk betrachten und an ihm Unterſtützung für den naturwiſſenſchaftlichen Unterricht in der dige Folge der Pud 5 1 5 15 255 den nach beſten Kräften bilden. Einer der Wege, das Kind zu Schule die Kosmosbücher ſehr ſchön, vor allem„Die Höhlen⸗ perdarb 5 Gleichwohl 95 80 ink 15 90505 die 1150 elnem edlen Menſchenvild zu ſormen, iſt das Vorleſen, etwas kinder“ von Sonnleitner. Abweſhſelnd hamit greift man zu gabe zugefallen 771 naldrriche Schünbeit 68 herzuſte, vermeiden. der Verantwortung der kommenden Generat — 45 Eiwas über das Vorleſen Von Irma Dietzel⸗Mannheim llel, — das noch lange nicht in ſeiner währen Bedeutung erkannt wird. Die Mütter beſchränken ſich oft darauf, dem kleinen Kinde Märchen zu erzählen und geben dem großen Bücher in die Hand zum Selbſtleſen. Das iſt meiner Anſicht nach des⸗ halb nicht richtig, weil zu viel oder zu wenig, zu planlos und zu unbehütet geleſen wird, und die Kinder an einem ſchlechten Buch unendlichen Schaden haben können. Mütter ſollten ſchon deshalb vorleſen, damit ſie wiſſen, was für geiſtige Nahrung ihre Kinder zu ſich nehmen, dann aber auch, um die Kinder an elne ſtille Stunde zu gewöhnen, in der alles Toben aufhören muß, damit in dem müde geſpielten Körper neue Kräfte ein⸗ geſchichtlichen Romanen und zu Lebensbildern großer Perſön⸗ lichkeiten. Dahn's„Bis zum Tode getreu“, ſein„Kampf um Rom“, die„Lebenserinnerungen“ von Werner v. Siemens, Kügelgen's„Lebenserinnerungen eines alten Mannes“ werden immer feſſeln und Gedanken bilden, wie ſie das heranreifende Kind braucht. In dieſer Zeit der Entwicklung darf man ja nichts Schwüles, Schwaches, irgendwie Unreines an die jungen Menſchen bringen, das Reinſte, Edelſte, Zarteſte iſt ge⸗ rade gut genug. Die Parzivalſage, ſo wunderſchön erzählt von Willi Veſper, kann um die Oſterzeit geleſen werden, im Sommer darauf vielleicht„Walter von der Vogelweide“, dann 8 — das durfte ſie nur bei den Damen des galanten Berufe! ſondern„à tranchant“ aufgelegt, ſich oſſenſichtlich als künf Verſchönerung“ zu erweiſen, ja ſogar Stimmungen bei⸗ ſelbſt Standesunterſchiede ausdrücken. So malten lecken ſpielsweiſe die Damen des franzböſiſchen Hofes brandrote 8 man unter die Augen, wie denn überhaupt das Rot, wel Töpfen bezog, die Hauptrolle beim Schminken ſolelle Mo⸗ Wunder war es jedenfalls nicht, daß der biedere Leopol llen zart 1760 fber die„wie Nürnberger Puppen gema Frauen zu Paris nicht wenig entfetzt war IB in 10 Sorten herſtellte und gleich in mehreren Dutzenden en E durch häusliche Erziehung beſonders gefeſtigten Charakter er⸗] 1055 160 8 ädehenf Tochter raſch als ſolche erkennt. Sie wird der Tochter auch] der Straßentoilette gern getragen. Sie mag ſo manchem forzerk. Au der Unterricht in den Mädgenſchſtlen iſt vom]pald ein gewiſſes Maß ch Selbſtändigkeit zugeſtehen um ihr lichen Liebesabenteuer Vorſchub und Hilfe geleiſtet babe — 10 lehen können. Es iſt am beſten, täglich die gleiche Stunde zu Guſtan Frevtag s ⸗Soll und Haben, ſeine Ahnen Schofkele 5 Ande ie Kluſte ähten; es kommt dadurch die ſchöne, zellige Ordnung ins„Ekehard“ Eutes„Hinter Ilug und Schraußftoc“ und inſt eree e in all der nnatur ans Kinderzimmer, die unbedingt nötig iſt zum guten Gedeihen ſortſchreitendem Alter auch Wilter von Molo ſeinen„Schiller⸗ riſtſ Weeande meinr jener Epoche gerabebn edet der Kleinen ünd Großen. Am geeignelſten finde ich bei roman“ und den„Friderieus“ 11 e ee e ne meg parane jüngeren Kinder die Stunde vor dem Einſchlaßen, Die kleinen Eine unerſchöpfliche Anregung und Freude wird jede erſcheinen; es ſei denn, man ffenue de lchen weinen ſo lei ht, wenn man ſte kus Bett bringt, trö⸗ Mutter durch dieſe Borleſeſtunden haben und unmerklich wird Liebe zur Farbe begründen, welche in der Ge enwart t 1 deln auch wohl bein Ausdeſen und Waſchen, und ſo bleibt ſie ſo ihre Kinder zu Meuſchen bilden, die als Erwachſene die lich vorhanden iſt. Wie anders könnte man die heute 10 1. 1 notgegrungen oft ein Stheltwort der Mutter der letzte Ein⸗ Wahrheit des Jean Paul ſchen Wortes einſehen„wenn Bücher liebte Lipven⸗ und ſonſtige Schminke auf einen Nenh 100 druck des Tages. Steet aber das verlockende Vorleſen in Aus⸗ auch nicht gut oder ſchlecht machen, beſſer oder ſchlechter machen bringen mit Körperpflege, Sport, rhythmiſcher Gymnaſtik ön⸗ 5 11 ſicht, under der Weeee des anee Ausziehens und ſie doch.“ gllen anderen Heſrebungen welch die n 4 0 flinken Waſchens, ſo geht alles harmoniſch. heit des Frauenkörpers zu heben und zu erhalten kracſe Die lieben, ſauberen Schlingel liegen erwartungsvoll in Und iſt es nicht ſeltſam und hinwiederum parador. Dis Frau in der Lendy/ir tschaft u verwancten Beruten ihren Betten, und die Mutter ſetzt ſich dazu und beginnt zu Zeit der hisher größten Selbſtändigkeit der Frau ud Mit 57ſährigen Kindern lieſt man Märchen. b d größten Unabhängigkeit vom Manne, in ihrer Frauearh een Mit—zhhrlgen Keindern liel man neürchen Ert it doch den uralten weihlichen Reiztendenzen huldigt bäber f und überenger Rock, ſtarke Betonung der Beine und 80 einer ſo weiblichen Epoche, wie das Rocyeo es war, ſt. 505 Nit fonderlichkeit der Schminke geliehen hat! Es ſcheint 110 ſb die es in Dingen der Mode keinen wirklichen Fortſchritt 1 ſondern nur einen ewigen Kreislauf des Menſchlichen,[u3 menſchlichen. f Das Schiſf im Herzen Von Max Jungnickel 1l 5 m Ihre kleinen Hände können die Sterne vom Sgrel raffen. Sie kann den Heiligenſchein Gottes zum Speeinn, nehmen. Und ſie iſt nur ein kleines Mädchen. Tue, Wenn ihr Lächeln in das ſorgentrübe Antlitz des ader fällt, dann richtet ſic, der Tag auf und iſt ganz 5 kal Er kramt aus ſeinem Gurtelband vergeſſene Blume ſinge krängzt die Stunden damit. In ſeinen zotligen Brauen kleile Nd 7 8 die darin niſten.— Und ſie iſt nur mein!!“ Tochter. Aber durch ihr Herz fährt ein Schifflein, vom Fai bewimpelt und von den Sternen. Und wer fährt 3 in dem Schiffe? Bunte, wunderliche Paſſagiere, Eine eichel rolle fährt mit; daneben liegt ein blaugeflügeltes e wort, das zittert mit den Schwingen. Und ein buntge 5 Bilderbuch fährt auch mit, daneben ſteht eine Ziege aud gaud Da tönt das Rattern einer Nähmaſchine. Da ſtelgt den am einer Tahakspfeſſe, da blinzelt das Auge einer Küchen chenn Alle fahren ſie mit. Und vorn, am Schiffe, ſteht, pulel meine Frau. Und ich ſitze daneben und ſinge. Am Ke 15 liegt warm und gütig die ewige Hand des 2 e e aer Serusfüfgen, 0 Uung melbiltle 9 můnnli 4= umn 30⁰0 90o0-—— bekannten von Rotkäppchen und Schueewittchen. von Hänſel 10 und Gretel und dem Marienkind und dann dem Alter ent⸗ ſprechend die anderen, die uns die Brüder Grimm ſa in ſo herrlicher Sammlung geſchenkt haben. Vom 7. bis zum 7da 10. Jahr kann man kleine Geſchichten wählen, die den Kindern von Blumen und Käfern, von Wieſen und Wäldern, vom Bind und von der Sonne erzählen und ich möchte da zuerſt das reizend ausgeſtaktete Buch„Peterchens Mondfahrt“ emp⸗ ſehlen, Was ein Kinderherz entzücken kann. iſt hier vor⸗ handen, und ſelig werden ſie vom Sumſemann träumen, vom Ehriſtkind und von den Engelein und werden ſich vornehmen, auch ſo brav zu ſein wie das Peterle, damit ihr Sternlein keinen Flecken bekomme. Daran anſchließend greift man zu 1 Sophie Reinheimers Büchern„aus des Tannenwalds Kinder⸗ 5 ſütbe“,„Von Sonne, Regen. Schnee und Wind“, oder holt die„Puppe Wunderhold“ pon Großmutters Regal oder mal einen Vand„Herzblättchen“,„Spurts Heidi“, oder„Max und Moritz“ van Wilherm Buſch.— Dann vom 10. Jahr an, kann man die Kinder in die Sagen einführen, damit ſie langſam 500000. 05 die Wunderwelt ihres deutſchen Vaterlandes kennen lernen. 200000( 745668 Man kann mit Cöriſtoph Schmidts„Genovefg“ und„Roſa von Bobgogg. Sodd gog 1000 ö0 Zboo cao 2000 bag 100⁰ b00. 7540 41499—„ 15 1 Tannenberg“ anfangen, und geht dann über zu Guſtav Schwabs„deutſchen Heldenſagen“.„Siegfried“, König Rother, 100 000 Dietrich non Bern— den Kindern geht eine neue Welt auf. 30 000 Das Tapfere, Heldiſche. Edle erwacht ſo in ihnen von ſelbſt, 25000 ohne lange Ermahnung, allein aus Freude am Schönen. Ab⸗ wechſelnd mit den Sagen lieſt man Briaitte Augauſti's„Am e deutſchen Herd“,„am fremden Herd“, nimmt dann die Sagen tooof der 8 0 e eln Schulbuben⸗ buch,„Rudi der Tertianer“, oder für die Mägdelein„Liſſn“ von Schulze⸗Schmidt und die„Pfafflinaski er“ von Sapper. N — FF Wuuwog, den 18. November 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) D. Seite. Nr. 589 Verkündete: wonat November 1927 ektrom Kaufmann Richard Neter u. Minka Thalmann Henke onteur Wilhelm Keiſtler u. Katharina Kaufmann Hermaun Sinn u. Hedwig Hafner Kaufm Schiffer Heinrich Kinzler u. Katharina Hauck Fchoſer u. ae geb. Becker uslä ecker u. Gertrud Meiſer Kaufm. Alfred Roſenberg u. Johanna Burger Naganffer gart Weſtenhöfer u. Kath. Oswald Mechaniker Otto Berg rmann arl Weſtermann und Sofie Zim⸗ Schuhmachermeiſter Albert Schmidt u. Thereſia me Schfoſſer N ellner Ed * 1 2 Froſchmied Auguſt Fellhauer und Ida I Getraute: Monat November 1927 3. Kraftwagenf. Herm. Braun u. Maria Flicker Bäcker Heinrich Doll u. Heinrike Mühlburger Gaſtwirt Emil Grimm u. Maria Schork Buchhalter Alex Lingg u. Paula Reimling Fröber geb. Büchler ob. Irmſcher u. Magd. Hoffmann i ̃ — nard Graf u. Henrlelte Meher Eiſendreher Joh. Adameck u. Suſanna Gerber Eduard Werling u. Roſa Haag 5. Poſthelfer Heinr. Altmann u. Helene Ziegler Schloſſer Johann Baier u. Ida Rath Hokeldlemberz 5—5 Böhler u. Katharina Sigl lektenener Aug. Gaßner u. Kathar Achermontenr Anbreas ee e Feinmechaniker Ernſt Frank u. Anna Witzel Schteliſtine Schneider 5 Mechaniker Hermaun Frenzel u. Luiſe Rüdel ellner d Hermann Metorn u. Lina Eiſele Schloſſer Karl Hotz u. Anng Klein Betri 5 Theodor Lüddeckens u. Eliſabetha Reh Schloſſer Heinr. Jung u. Anna Eiſengrein Hauytl gleiter Heinrich Kühner u. Roſa Back Maurer Jakob Kaufmann u. Maria Schüle Spenglerer Karl Schreiber u. Karola Bayer Tagl. Heinrich König u. Jadwiga Mloeczynski 95 er Joſef Farrenkopf u. Elſa Friedel geb. Szkopek Hanzrnehmer Sch. Gund u. Mar Schnitzius Kaufmann Wilhelm Küchler u. Roſa Eichinger Landlungsget, Aug, Kleebach u 7 7 Bauarbeiter Guſtar Mack u. Marie Beckerle Fahntker Wilii Keßler u 9 5 Deroſé Büchſenmacher Auguſt Mönch und Margareta Aler en Karl Friedlein u. Mina Lauer Kühnkein Bäcker Eduard Frank u. Emma Butz erm. Derkmeiſter Wagner u. Erna Bartmann Anreißer Otto Pfrang u, Maria Lang 5 Schloſſer Friedrich Prier u. Lina Derſchum Dipl. Johann Hecker u. Frieda Jochim Spengler Jarob Soyez und Frieda Riegler Müler 0 Alphons Hüther u. Luiſe 8 Facettenſchleif. Friedr. Schmidt u. Nvonne 1 Sf eorg Janker u. Margareta Zettel 7 er ilsarb. H. Schnurr u. Barbara Hofmann Paris Cornellus Meulmeeſter u. Henriette Wachtmür Hobann Schwab u. Natg Diebold au Sglofe. grpmend Janſen u. Marta May Schloſſer—— Bleh u. Hilda Wetzler S eb. Baue Ecloſſer Kar Trpedient W Salle Heinri Brechner u. Anna Krug Metzger Mart. Wackenhut u. Emilie Bopp Schloſſer Georg Weber und Anna Hotz 1 110 Walther u. Friederike Roos Hilfsarb. Otto Weik u. Mina Jettinger Geſchäftsinh. Ad. Beſſel u. Roſa Oelſchläger Bäcker Friedr. Diefenbach u. Margareta Böhm ilhelm Ball u. Wilhelmine Berſch Maſchinenſchloſſer Rudolf Reitermann und gloſſe J010 Oſtertag u. Anna Hartmann Katharina Becker Flaſchen Joſef Geiger u. Maria Bi Aadtenbierbandl ger u. Maria Böhm Inſtall. Friedr. Eckert u. Luzia Reithmeyer .Joh. Kalb u. Maria Schwab Bildhauer K. Gansler u. Martha Marquardt Aaſtallat. feri, Kurz u. Pauline Schörg Kfm Landesölonomierat Adolf Hechinger und * Albert⸗ Bohlender u. Ebriſtine Kehr Wilhelmine Augspurger Arbeite Bizer u. Annelieſe Schneider[g. Schiffer Gg. Böhringer u. Wilhelmina Beiſel orner gilois Schuſter u. Eliſe Schol Arbeter Fearl Penz u. Eliſabeth Rickert ernmacz arl Lohrer u. Berta Möhle Hucdruder Emil Keßler u. Anna Ruf aibinengeichnern Vehres u. Emma Düring M Jungbuschstr. 32/34 ner Willi Schuh u. Lina Münch Statt besonderer Anzeige. 18 Heute frün entschlief sanft nach kurzem, schweren en meine liebe Frau, unsere guſe, unvergeßliche Mutter, Wiegermutter, Schwägerin und Großmutter 11602 frau Margarete k geb. Alt Mannheim, Caub, Laubenheim, 16. November 1927. In tiefer Trauer: Jakob Back u. Kinder Hermine u. Aenne Jakob Back u. Braut Margarete Specht Wilhelm Back u. Frau Mathilde geb. Reichert Beerdigung findet am Samstag, den 19. November mittags 2 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 11602 8 W. SGlüßhlampen und Sicherungen: Kaufm. Karl Heßer u. Wilhelmine Gramlich Ing. Alfr. Baumgärtner u. Wilhelmine Hamm Kaufm. Richard Dreher u. Veronika Dietrich Reiſeinſpektor Wilhelm Henne und Ilſe Koch Poſthelfer Arthur Herkel und Lina Herold Kaufm. Gg. Johann Wächter u. Roſa Haas. Geborene: Monat Oktober und November 1927. 27. Handlungsgehilfe Franz Anton e. T. Edith Thereſe Anna 28. Buchhalter Kaſpar Heinrich Haug e. S. Werner Heinrich Fabritdirektor Ludwig Henry Roger Roever e. S. Harry Otto 29. Bäcker Karl Ferdinand Uttilte e. S. Konrad Hermann 30. Keſſelſchm. Georg Glück e. T. Ruth Maria 81. Gewerbelehr. Dionys Schlegel e. T. Ingehorg Süter Gn. S. Richard Heinrich äcker Gg. Specht e. S. Kellner Theod. W. Clauß e. S. Horſt Günther 1. Hausmſtr. Ih. Götzelmann e. S. Willy Fherbert Oberſteuerſekretär Ernſt Endres e. S. Erich Kurt Werner Kaufmann Friedrich Franz Klumpp e. S. Rudolf Klaus Wilhelm Leitungsarbeiter Karl Mayer e. T. Elſa Luiſe Katharina Ing. Gg. Appel e. T. Ingeborg Lieſelotte Mont. Joſef Heinbach e. T. Ruth Hedwig Schloſſer Peter Junker e. S. Friedrich Heinz Maſchinenſchloſſer Valentin Martin Auguſt Drehm e. S. Manfred Dieter Gärtner Alfred Klumpp e. T. Liſelotte Eleonore Maria Arb. Joh. Fridol. Brückel e. T. Ellen Helena Taglöhner Wilhelm Bernhard Mattmann e. T. Elſa Hildegard Schloſſer Emil Burkhardt e. T. Käthe Irmg. Kfm. Georg Karl Heinze e. S. Werner Joſef Keſſelſchmied Friedrich Heinrich Wildermuth e. S. Karl Friedrich Heinrich Bankb. Herm. Blink e. T. Ruth Hannelore Zahnarzt Dr. med. dent. Erwin Joſef Schwarz e. S. Werner Julius Kapit. Ludw. Alois Schmitt e. S. Gg. Albert Schloſſer Wilhelm Strobel e. S. Willi 4. Schloſſ. Ad. Emil Loſer e. T. Luiſe Katharina Hilfsarbeiter Karl Reinhold Kunze e. S. Karl Reinhold Fabrikarb. Jakob Speck e. S. Willi Jakob Tagl. Rich. Phil. Klamm e. T. Hella Luiſe Kriminalaſſiſtent Franz Herweck e. T. Inge⸗ borg Charlotte Anni Maſchinenarb. Joh. Schmitt e. S. Theodor Architekt Heinrich Friedrich Philipp Haſſert e. S. Werner Fritz Werkzeugmacher Friedrich Wilhelm Schnecken⸗ berger e. T. Henny Roſa Kaufmann Wilhelm Baſel e. S. Curt Friedr. Wilhelm 8 8 5. Brunnenbohrer Georg Otto Arnold e. S. Sylveſter Karl Schiffer Gg. Wittmann e. T. Edith Maria Syfanne Kaufmann Akos Oetvös e. T. Suſa Katicza Etelka Mariska Schloſſer Wilhelm Schneider e. S. Siegfried Eugen Fritz 6. Arbeit. Otto Kratz e. T. Ella Emilie Eiſendr. Fr. Joſ. Rapp e. T. Sofie Giſelg Eifendreher Peter Wernz e. T. 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Seite. Nr. 530 ſſalongl. Theater Mannheim.]z Welle Woeh, den 16. November 1827 Gabag r Rosenkavalier. Musik von Hugo von Hofmanns. usik von Richard Strauß— Spiellei- Autang 1 U—5 Dr. Richard Hein 88 50 Feldmarschaſlin e Hetarianen Ochs Karl Mang Valagcehz Paula Weißweiler nnina Archur Hexer Erna Schlüter erkl derr von Paaglettd karsekalün Altred Landory Sophie aninal Vries un ussa Hei 55 Marlanne Klerianne Neler ILLni Nur noch heute und morgen! Reginald Denny in 5 neuen Lustspielschlager: anben de nunmemmunuudnpdadananung nü ug Nr. 70. außer Miete Vorrecht ter persönl heher Leitung des e Ende 11 Uhr Gertrud Bindernagel AuasTheater im fosengarten Mlttwoch, den 16. November 1927 kür dle Vorstellung Nr. 28 labde Kasd Thestergemeinde— Freie Volksbühne arteuverkauf) Gruppe C. G. L. S. u. W Ko malion 190 25 Naß Akten von Bernard Shaw Aulug 8 0 9— gesetzt von Erich Hürr Ende 10½% Uhr e Brof. 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