wWi: —5 reltag, 18. November Neue Mannheimer5 Mannheimer General Amzeiger Vezugs Seer durcddiſe; In Manndeim u. Umgedung fret ins Haus Feientl g die Poft 5 N. M..80 ohn eſelg eld Gäberung vorzamg der wirſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Naut⸗Geſchaftedolten. Poftſchecktonto 17850 Korlernhe. Fafeembenſ E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4⸗6, Ahbeenngerfe 0 heſchaſte⸗Rebenſtellen Walvhoſſtrt er Mannheim. Erſcheint wöchentl. Jernſprechet 24044,2494,24951.24952 u. 24958 Beil 8 agen Spori und Spie Aus Seit und Leben Mannhoimor Frauenzeitung Witkkag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 534 ung Anzei relſe nach Tarhß, del lung je einſp. Kalbnelzelle 05 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher Anzeigen⸗Vorſchriften füt 1 770 Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung Übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen ee ausgefallene od. beſchrantte Nusgaben oder eil aige dur annheim. Unterhaltungs-Beilage.. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Au Fern 808 ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt England in ernſter Kriſis Daßs Rabinelt Valdwin in ſchwerer innen⸗ und außenpolitischer Vedrängnis Der Vorſtoß des Preſſelords vatſpon, 18. Nor.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Der ente in ſe Preßemagnat Lord Rothermeer richtet am den geiner Zeirung„Daily Mail“ einen offenen Brief eſſante 9u emierminiſter Baldwin, in dem er ſehr inter⸗ macht. Notſehlüne über die Kriſe in der Konſervativen Partei iſche cermeer hat ſeit einiger Zeit eine ſehr unbeſtimmte u Kaltung eingenommen, die ihn in direkte Nachbar⸗ wd dieſe g.d Ceerge gebracht bat. In liberalen Kreiſen m 10 Nachbarſchaft jedoch mit großer Sympathie auf⸗ ußerorde Heute erklärte Rothermeer offen daß er ſeinen batſpen zentlichen Einfluß dazu benutzen werde, ſeine konſer⸗ nebergabänger zur Wahlenthaltung oder ſelbſt zum Lord— gzu eimer anderen Partel zu veranlaſſen. le die kondtbermeer hat den Ausgang der letzten Wahlen, die J; 7* ſeervative Mehrheit ergab, durch den Ankauf und eutſchei end blihune des bekannten Sinowje w⸗Briefes zͤlitiſche beeinflutzt. Seine Abſichten ſind jetzt für die innen⸗ lonſe dieſer ſchei utwicklung überaus wichtig. Die Veranlaſſung zu wWab! inbaren Linksſchwenkung liegt in der beabſichtigten 10 ſe Refolm vn, auf die ſich Baldwin feſtgelegt hat. Durch Jahlrerm werden künftig 6Millionen Frauen das England cht erhalten. Rothermeer erkennt, daß heute in vutſce zuur noch eine begrenzte Schicht als ſichere konſer⸗ kubefmmterſchot in Betracht kommt und daß eine politiſche Uuks e Maſſe, wie die Frauen, von der Strömung nach Strb en würden. Rothermeer hat Geld genug, dieſer er wil ſeinmit Ausſicht auf Erſolg entgegenzuarbeiten. Aber gus, Dies Celd offenbar für nützlichere Zwecke verwenden. reiſ ſt jedenfalls die Verſion, die in unterrichteten er die eigenartigen Schachzüge des Preſſelords ge⸗ gehen w meer In ſeinem heutigen offenen Brief nennt Rother⸗ died fäaungankreſorn eine Revolution, die für die kommende e Regierung einen Präzedenzfall dafür liefere, ähn⸗ da Vählerf onäre Maßnahmen ohne vorherige Befragung zaß emige Maz durchzuführen. Rothermeer weiſt darauf hin, ſüadt durchan uiſter, darunter Churchilt, das Franenwabl⸗ chten nicht befürworten und fügt hinzu:„Die Aus⸗ mar bente Konſervativen Partei für die nächſte Wahl ſind Tͤrt, ſo pr noch nicht ſchlecht, aber wenn ſie ihr Projekt durch⸗ kenge nach zebezeie ich mit voller Gewißheit, daß am nächſten ſen Abgrund nn Generalwahlen die konſervativen Führer in dan wir arren werden. in dem ihre Partei verſchwunden dal ein ſehr Rothermeer ſagt, oder vielmehr er droht an, lü Regjern großer Teil der Partei einen ſolchen Mißbrauch cheer Wemunmamtes als unerträgliche Politik betrachten und enfalls gung bei den Wahlen durch Stimmenthaltung nun 5 em o usdruck geben würden. Alliſce Nenen Brief Rothermeers kommt mehr als partei⸗ wielſen amedentung zu. Er leitet, wie in den konſervattven müung ein enommen wird, in aller Oeffentlichkeit eine Be⸗ 951 der Vildie mit der Spaltung der Konſervativen Partei * en aung einer Mittelpartei, wie es Lloyd George getan hat, enden könnte. Cetils Kritik an Churchill 90 zeſenter aus kam es am Donnerstag abend zu einer Hi 5d Cecil bie rcſprache über das Abrüſtungsproblem. bei der bubel ganz neründe ſeines Rücktritts darlegte. Es traten deuechill fär zueue Dinge zutage inſofern, als Lord Ceeil rantwor den Abbruch der Genfer Seeabrüſtungskonferenz der Krevoluti liſchen Flottenſachverſtändigen auf der entſcheidenden Kabi⸗ nettsſitzung in London unterſtützt habe, daß eine mathe⸗ matiſche Gleichheit der amerikaniſchen Flotte mit der eng⸗ liſchen nicht möglich ſein könne. Die erſte ſchwere Differenz zwiſchen ihm und der Regierung ſei entſtanden, als das Kabinett das Protokoll und den Vertrag gegenſeitiger Hilfe⸗ leiſtung, über den ſchon von dem Kabinett Macdonald ver⸗ handelt worden war, ablehnte. Der Schlußſtein ſei das Schei⸗ tern der Flottenabrüſtungskonferenz infolge ungenügender Vorbereitung geweſen. Der Mittelpunkt des Widerſtandes gegen eine Einigung ſei eine Gruppe geweſen, die ſich um Churchill geſchart habe. In rigoroſer Weiſe habe dieſe Gruppe jede Einigung in der Frage des 15 em-Geſchützes und ſpäter des 18 em-Geſchützes unterbunden. Damit nicht genug, habe man ſogar einen amerikaniſchen Vermittelungsvorſchlag, die Geſchützfrage für⸗ſich auf einen ſpäteren Termin zu vertagen. kurzerhand abgelehnt. Er verteidige nicht den amerikaniſchen Standpunkt, aber die Hartnäckigkeit der britiſchen Regierung ſei ihm unverſtändlich. Sie bedrohe die Möglichkeit aller zukünftigen Abrüſtungsverträge. Lord Balfour ſuchte namens der Regierung dem Angriff Lord Ceeils die Spitze abzubrechen. Das weſentliche ſei— und das habe Lord Ceeil nicht geſagt—, daß die ame⸗ rikaniſchen Delegierten keine Bereitſchaft gezeigt hätten, den beſonderen Bedingungen des britiſchen Weltreiches entgegenzukommen. Lord Cecil habe ſein inneres Gleichgewicht über Fragen ganz untergeordneter Be⸗ deutung verloren. Die engliſche Admiralität habe geglaubt, daß der Plan eine unmittelbare Verhandlungsgrundlage in Genf ſein würde. Jedenfalls ſei die britiſche Regierung nie⸗ mals abgeneigt geweſen, Amerika die Gleichberechtigung zu⸗ zubilligen, aber England müſſe genügend Bewegungsfreiheit haben, um in den Grenzen dieſer Gleichberechtigung ſein Volk verteidigen zu können. Verhängnisvolles Wellrüſten § London, 18. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das engliſch⸗amerikaniſche Wettrüſten zur See, das nach dem Zuſammenbruch der Genfer Konferenz begonnen hat und als die ernſteſte Gefahr für den Weltfrieden gelten muß, hat durch zwei Ereigniſſe der letzten Tage eine letzte Atempauſe erhalten. Der Beſchluß der engliſchen Regierung, von den drei bewilligten Kreuzern zunächſt nur einen aufzulegen und die gleichzeitige Oberhausrede Lord Ceeils zeigen, daß ein Einlenken Englands in der Frage des Marinerechts noch immer möglich erſcheint. Aus Amerika kommen täglich Nachrichten, die ein Ab⸗ weichen der Vereinigten Staaten von dem bereits beſchloſ⸗ ſenen Schiffsbauprogramm ausgeſchloſſen erſcheinen laſſen. Die amerikaniſche Admiralität werlangt jetzt neben den be⸗ reits bewilligten 8 ſchweren Kreuzern weitere 18, die bis 1932 aufgelegt werden ſollen. Cvolidge ſoll ſich damit einverſtanden erklärt haben, wenigſtens 7 Schiffe dieſes neuen Programms zu befürworten. Trotz alledem ſcheint aber die Entſcheidung noch nicht endgültig gefallen zu ſein. Der gewöhnlich un⸗ mittelbar von der amerikaniſchen Regierung informierte Waſhingtoner Korreſpondent der„Times“ ſchreibt heute, daß eine Wiederaufnahme der Genfer Marineverhandlungen nur dann möglich ſei, wenn England die Initiative dazu er⸗ — machte, weil dieſer den Standpunkt der eng⸗ areife. Schacht dankg Berlin, 1 zu Gilberts Memorandum zurpräft 8. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Reichs⸗ ſun—1 2 Dr. Schacht kommentiert im„Deutſchen Volks⸗ aben Finan ellungnahme des Reparationsagenten zur deut⸗ zdu lett wieulitik. Schacht ſteht Gefahren einmal darin, daß mune im die Warnungen des Gilbertſchen Memoran⸗ deielle verlaufen und zweitens darin, daß prin⸗ nults taa f nanderſetzungen über die Frage des Ein⸗ 8 twend 9 5 s uns daran hindern werden, das nächſte und 1u or m, die iſchſte zu tun, nämlich die Verwaltungs⸗ dhenebmen. Ceentralanfſicht der lokalen Finanzen in Angriff tiſh die gro ͤ ſei notwendig und müſſe möglich ſein, ſofort, nche inan be Fragen des Unitarismus aufzurollen, prak⸗ nähe egelnritſchaft zu treiben, die allein uns einer defini⸗ mubtebringen des Dawesplanes auf friedlichem Wege mach ausgehe une.„Der Reparationsagent ſagt, daß wir krüſche die zn und zuviel borgen und es gibt zahlreiche d drahnung es gleiche ſagen. Es gibt aber auch ſolche, die * 0 Forderun⸗ weniger auszugeben und weniger zu borgen, deun ärketer gaentacgenſetzen nach Erhöhung der Kaufkraft gent wir dieſe pitalzufuhr im Wege des Kredits. Aber auch, wüßtten überzen Anſicht wären, würden wir entweder den en zeugen müſſen, daß er Unrecht hat oder wir a8 m mit ſeiner Auffaſſung zu einigen ſuchen, erreichen wollen,“ Um eine definitive Rege⸗ cht Seflanes auf friedlichem Wege zu erreichen, for⸗ Iöpſtzucht und Selbſtkontrolle. Wir wenn! uns t n w rotzde ſung ir etw müßten der Welt durch Taten beweiſen, daß wir uns ſelbſt kontrollieren können. Man wird ſich erinnern, daß Dr. Schachts Kritik der Finanzgebahrung ſich von jeher in ſtarker Uebereinſtimmung mit den Beanſtandungen Parker Gilberts befunden hat. Ber den füngſten Auseinanderſetzungen im Hauptausſchuß des Reichstages ſchien es, als ob Dr. Schacht ſich der optimiſtiſche⸗ ren Auffaſſung des Finanzminiſters und des Reichswirtſchafts⸗ miniſters genähert habe. Seine Ausführungen im„Deutſchen Volkswirt“ zeigen indes, daß ſein Standpunkt ſich nicht ge⸗ ändert hat. Am das neue Studentenrecht in Preußen EJ Berlin, 18. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.]) Die Rektoren der preußiſchen Univerſitäten waren geſtern in Ber⸗ lin verſammelt, um vom Kultusminiſter Becker Aufklärung über die Handhabung des neuen Studentenrechtes zu erhalten. Das„Berliner Tageblatt“ behauptet übrigens, im preußiſchen Staatshaushalte für 1928 ſeien Mittel für eine Akademie auf⸗ geführt, die katholiſch konfeſſionell ſei und nur weibliche Stu⸗ denten zꝛ aſſe. Mon muß vorläufia in dieſe Meldung Zweeſ fetzen. Unterſuchung der Maf⸗wakataſtrophe. Um die Urſachen des Untergangs der Princip ſa Mafalda feſtzuſtellen, iſt von der italieniſchen Regierung ei“ Unterf chungdausſchuß ein⸗ geſetzt worden. bei dem ſi.)„ die(chädiaten Paſſagiere oder ihre Angehörlgen ver!„fen laſſen können. Vom Geiſt des Widerſpruchs in Frankreich ([Von unſerem Pariſer Vertreter) Von ſeinen großen Geiſtern wird Frankreich als die Heimat der Logik bezeichnet. Dieſes„Axiom“ iſt ſo tief ins Denken und Fühlen des Volkes eingedrungen, daß man im Geſpräche mit einem ſimplen Mann der Straße die Belehrung empfängt:„Wir ſind Logiker..“ Umſomehr ſpricht der Polt⸗ tiker von dieſer Haupteigenſchaft. Den Wählern ruft er zu: „Wenn Ihr logiſch denkt, ſo werdet Ihr einem Kandidaten meiner Partei die Stimme geben.“ Zur Logik gehört aber der„geſunde Menſchenverſtand(bon sens), den die Zeitungen — im Namen ihrer Leſer— mit Beſchlag belegt haben. So oft ſie etwas beweiſen wollen, appellieren ſie an dieſen „Grundzug des franzöſiſchen Volkscharakters“ und erzielen damit den gewünſchten Erfolg. Wer ſeinem Landsmann gut zu ſchmeicheln verſteht, der gewinnt das Rennen— das wiſſen ſie. Je fleißiger man die Logik des Franzoſen in der Boule⸗ vardpreſſe lobt, je beharrlicher Herr Poincaré auf dieſe Tu⸗ gend Hymnen ſingt, deſto deutlicher werden die Symtome des Widerſpruches, der Zerſahrenheit und Zwieſpältigkeit. Mehr und mehr geraten diejenigen Politiker, die logiſches Handeln verherrlichen, in Widerſpruch mit ſich ſelbſt. Sie tun ſo, als ob Alles in Ordnung wäre, proklamieren, daß ſie einer klaren, beſtimmten innen⸗ und außenpolitiſchen Linie ihr Handeln an⸗ paſſen, doch in Wahrheit verwickeln ſie ſich in immer ärgere Wiederſprüche, geraten immer mehr auf die abſchüſſige Bahn ſozialiſtiſcher Verdrehungen. Ein eklatantes Beiſpiel unlogiſchen Den⸗ kens und Handelns iſt es, daß die franzöſiſchen Demokra⸗ ten— die Linksparteien— den Freundſchafts⸗ oder Allianz⸗ vertrag mit Südſlawien unbebingt verteidigen. Ste erſtreben den Vergleich, ja, die Verſöhnung mit Deutſch⸗ land und geben zu, daß der Verſailler Vertrag mit Dilfe des Völkerbundes allmählich einer„Anpaſſung an die wirtſchaft⸗ lichen, politiſchen und nationalen Notwendigkeiten Europas“ unterzogen werden müſſe. Es leuchtet ihnen ein, daß die Idee, das enzonziſche Geſamtintereſſe über die Sonderziele gewiſſer Kleküſtaaken mit Großmannsſucht zu ſtellen, nur dann gefördert werden könne, wenn die Unmöglichkeiten des Diktatfriedens beſeitigt würden. In ihren parteipolitiſchen Veranſtaltungen, auf ihren Kongreſſen erklären ſie dem Pu⸗ blikum, den ausländiſchen Journaliſten, es müſſe unbedingt an einer„Befriedung Europas durch Retouchen des Verſailler Vertrages“ gearbeitet werden. Sie ſprechen den gleichen Ge⸗ danken im Zuſammenſein mit gleichgeſinnten deutſchen Poli⸗ tikern aus. Und ſchließlich erblicken ſie in dieſen Gedanken das Um und Auf einer„unerbittlichen Logik“, wobei ſie freilich be⸗ dauern, daß man nicht im Jahre 1919 loder noch früher) logiſch dachte und handelte. Stellen wir dieſen Kundgebungen nach Innen und nach Außen das Vorgehen gegenüber, beſſen ſich die franzöſiſchen Demokraten bei Erörterung des Freundſchaftsvertrages mit Südſlawien befleißigten, ſo konſtatieren wir den denkbar ſchärfſten Widerſpruch. Der Pakt zwiſchen Paris und Belgrad ſteht— wie Briand erklärte— auf derſelben diplomatiſchen Linie, wie die Allianz mit Polen und mit der Tſchechei. Er beſitzt ſeine Grundlage in der Unantaſtbarkeit der Verträge von Verſailles, St. Germain und Trianon. Frankreich nimmt die Verpflichtung auf ſich, für die Integrität und die„Rechte“ Südſlawiens mit der Waffe in der Hand einzutreten. Es be⸗ trachtet, wie aus einem Schriftſtück des Quai d Orſay hervor⸗ geht, Südſlawien nicht etwa als„Kleinſtaat“, ſondern als „Großmacht“ mit einer ansgezeichneten Armee. Durch dieſen Vertrag übernimmt Frankreich eine ungeheure Verpflichtung, nämlich die der Vertragsſtabilität um jeden Preis. Allein, dieſelben Demokraten, die mit beſorgter Miene auf Polen blicken, deſſen Grenzen Frankreich garantiert, klatſchen dem Quai d' Orſay Beifall zu dem analogen Pakt mit Belgrad. Er⸗ innert man ſie daran, daß Frankreich auch Beſſarabien garan⸗ tiere, ſo runzeln ſie die Stirn und erklären:„Wir nehmen allzu große Laſten auf uns.“ Und weshalb verleugnen ſie ihre Grundſätze, deren Logik von ihnen gerühmt wird? Weil ſie wiſſen, daß der franzöſi⸗ ſchen Rüſtungsinduſtrie ein ergiebiges Abſatzgebiet in Europa nottut, und daß dieſes Gebiet zwangsläufig in Oſt⸗ und Süd⸗ oſteuropa vorhanden iſt. Weil ſie— aus höherem Intereſſel — es nicht zulaſſen konnten, daß die engliſche Hochfinanz, deren Beziehungen zu Südſlawien noch nicht geregelt ſind, einen„kleinen Dawesplan“ in Belgrad vorlegte und bereits im Endſtadium der Unterhandlungen war. Die„finanzielle“ Unterwerfung Südſlawiens ſollte verhindert, das Land durch eine Allianz mit Frankreich in den Machtbereich der oſteuro⸗ päiſchen Politik des Quai d' Orſay eingefügt werden. Dieſen rein franzöſiſchen Intereſſen opferten die Demokraten ihre Grundſätze auf. Nach außenhin machen ſie Front gegen das faſziſtiſche Italien, deſſen Balkanpolitik merkbar auf eine Sicherung gegen Frankreich gerichtet iſt... Der linke Flügel der Demokraten, einige Politiker um Caillaux, ſehen die Dinge anders. Man wirft ihnen vor, daß ſie traditionelle Freundſchaften verraten wollen. Damit ſchlägt man ihre Logik ſcheintot. 8 * In Genf kam aus dem Kreiſe Ariſtide Brlands bdas hoffnungsvolle Wort:„Die Neuwahlen werden in Frank⸗ reich nach Links gehen. und dann iſt es möglich, ein Kabinett zu bilden, das entſchloſſen an die Löſung der franzö⸗ ſiſch⸗deutſchen Fragen herantreten kann.“ Der fransöſiſche Außenminiſter ließ oft genug durchblicken, daß er die Regie⸗ rung der„Union nationale“ als Haupthindernis einer logi⸗ ſchen Fortführung der Polltik von Locarno 2. Sette. Nr. 534 „ Oppoſition gegen Thoiry kam von Poinears und Marin. Ge⸗ krän't zog ſich Briand für einige Monate nach Cocherel ſeinem Landgute, zurück. Man holte ihn aber nicht, wie Eineinnatus von der Pflugſchar, nach Paris. Nein, er kam ſelbſt wieder. Aus dem Mann der Friedensoffenſive iſt er zum Verteidiger ſeiner bisherigen Politik geworden. Geſtern ſprach er ſich in Nantes für eine Regierung der„nationalen Einigung“ aus, für Poincars. Den logiſchen Zuſammenhang zwiſchen ſeiner früheren Auffaſſung und ſeiner jetzigen ſuchte er in dem Satze herzuſtellen:„Herr Poincaré hat mir nie⸗ mals ein Hindernis in den Weg geſtellt.“ Er verteidigte das Werk von Locarno gegen den Vorwurf, es habe die Sicher⸗ heit Frankreichs geſchwächt. Er, deſſen Genfer Reden den Rheinpakt als Unterpfand des Friedens zwiſchen Frankreich und Deutſchland kennzeichneten! Eine rückläufige Bewegung, wird man ſagen. Der Widerſpruch läßt ſich gleichwohl nicht Beſtreiten.... Während Briand in Nantes Defenſivppolitik Betrieb, ließ ſich Potncars von zwanzigtauſend früheren Frontkämpfern mit dem Rufe:„Es lebe Frankreichl“ be⸗ jubeln. Poincaré ſtand auf einem Balkon und vergoß Tränen der Rührung. 930 Die Entrüſtung über die elſäſſiſchen Autono⸗ miſten, denen„deutſches Geld“ ſoll, will kein Ende nehmen. Die Linke ſamt den Sozialiſten, die Mitte und die Rechte ſtimmen dem Zeitungsverbote zu. Ueberhaupt die deutſche Sprache! Pure Propaganda! Im„Journal“ ver⸗ langt ein ſogenannter Elſaßkenner, daß das Hochdeutſch(als zallemand prussien“ bezeichnet er es) als fremdländiſche Sprache behandelt und demgemäß unter Kontrolle geſtellt werde. Vor Tiſche— 1914— las man's anders. Die Auto⸗ nomiebewegung im Elſaß wurde in ſämtlichen franzöſiſchen Zeitungen als legitim angegeben. Andrs Tardieu för⸗ derte ſie als Chefredakteur des damals noch hochoffiziöſen „Temps“. In zahlreichen Schriften wurde für die Autonomie des Elſaß Stimmung gemacht, und ein knappes Jahr vor Kriegsausbruch kam es darüber zu einer Ausſprache zwiſchen franzöſiſchen und deutſchen Politikern der Linken. Den Poin⸗ kariſten genügte aber die Autonomie nicht. Sie gaben der Desannexion“ den Vorzug. Deshalb befinden ſie ſich im Recht, wenn ſie die Autonomie ſcharf zurückweiſen. Aber die Demokraten? Die Sozialiſten? Warum billigen ſie die Zeitungsverbote im Elſaß und ſind empört, weil gegen die Wiesbadener„Rheinlandbefreier“ und Werkzeuge einer er⸗ bärmlichen Hetzpropaganda gebührend vorgegangen wird? Der Neichskanzler in Mänchen Amtlich wird mitgeteilt: Unter dem Vorſitz des Miniſter⸗ zäſidenten Dr. Held fand am Donnerstag nachmittag im Miniſterium des Aeußern die vorgeſehene Beſprechung zwi⸗ ſchen der bayeriſchen Staatsregierung und dem Reichskanzler Dr. Marx ſtatt. In der Beſprechung wurden die das Reich und Bayern betreffenden aktuellen Fragen eingehend er⸗ örtert. 5 Empfang im Münchener Rathaus Nachdem Dr. Marr bet Kardinal⸗Erzbiſchof Dr. v. Faul⸗ haber und Kirchenpräſident Veit ſeine Karte abgegeben atte, fuhr er in Begleitung des Miniſterpräſidenten Dr. Held, des Staatsminiſters Dr. Stützel, des Geſandten Dr. von Preger, des Landtagspräſidenten Dr. Königbauer und der Herren ſeiner Begleitung am Rathaus vor, wo er von den beiden Bürgermeiſtern und Mitaliedern des Stadtrates emp⸗ fangen wurde. Oberbürgermeiſter Scharnagl begrüßte den Reichskanzler mit herzlichen Worten. Er verwies dabei urz auf ſeine in Magdeburg vorgetragenen Ausführungen über 5 kulturelle Bedeutung Münchens und gab der Freude der Stadt Ausdruck, daß der Reichskanzler das Leben And Treiben und die kulturelle Arbeit Münchens kennen ler⸗ nen wolle. Reichskanzler Marr gab dem Bedauern Ausdruck, gur ſo wenig Zeit für München und den Beſuch des Rat⸗ hauſes zur Verfügung zu haben; er würde von Herzen gern länger bleiben. Wenn er auch zum erſten Male in amtlicher Eigenſchaft hier weile, ſo kenne er doch die Stadt und ihre hohe kulturelle Bedeutyng. Den Abſchluß der offiziellen Veranſtaltungen bildete ein Feſteſſen, das die Stadt München dem Reichskanzler und ſeiner Begleitung im Grützner⸗Stübl des Rathauſes gab und u dem die Staatsminiſter und die führenden Perſönlichkeiten 17 ſtaatlichen und ſtädtiſchen Verwaltung, die Chefs der eichsbehörden in München und einige andere Ehrengäſte ge⸗ laden waren. Vom Rathaus aus begab ſich Dr. Marx mit Gefolge auf den Bahnhof, wo nach herzlicher Verabſchiedung vom Mini⸗ terpräſidenten um 10,55 die Rückreiſe nach Berlin mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug angetreten wurde. Tumult im Verliner Stadtparlament Berlin, 18. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Stadtparlament war geſtern wieder einmal der Schau⸗ platz wüſter Lärmſzenen. Bei der Beratung der Vorlage über die Durchführung der Bekämpfung der Geſchlechtskrank⸗ beiten richtete die Kommuniſtin Frau Hoffmann⸗Gwin⸗ ner ſchwere Angriffe 4 i die geſamte Aerzteſchaft, der ſie vorwarf, daß ſie ſich nicht im Sinne der Volksgeſundheit, Jondern nur im Intereſſe des eigenen Geldbeutels betätige. Der Volksparteiler Dr. Faltz, der bereits einmal im Mittel⸗ Punkte einer Parlamentsprügelet ſtand und deſſen Prozeß gegen zwei Kommuniſten wegen tätlicher Beleidigung nächſten Monat zum Austrag kommt, ließ ſich, in ſeiner Berufsehre gekränkt, dazu verleiten, in den gleichen Ton, wie die Kom⸗ KHuniſtin einzuſtimmen und in einigen perſönlichen, ſtarken Bemerkungen jſene Anſchuldigungen zurückzuweiſen. Einige Kommuniſten bebrohten den Redner mit Tätlichkeiten, falls er nicht ſofort eine„Ehrenerklärung“ für Frau Hoffmann ahgebe. Da der volksparteiliche Redner ſich weigerte, er⸗ ſtürmte die kommuniſtiſche Fraktion das Pult. Die Sitzung mußte abgebrochen werden. Als nach einſtündiger Beratung des Aelteſtenausſchuſſes Her Vorſitzende aufs neue die Sitzung eröffnen wollte ſetzte guf der Linken ein ohrenbetäubender Lärm ein, der dem Redner nicht geſtattete ſeine Erklärungen zu beenden. Unter Dieſen Umſtänden ſah ſich der Vorſitzende gezwungen die Sitzung zu ſchließen. 2 eeee eee beeeee Aarmbereitſchaft der Litauer im Memelgebiel Der Warſchauer„Robotnik“ veröffentlicht eine Kownoer Meldung, wonach der Militärkommandant der Memel⸗ gebietes höchſte Alarmbereltſchaft für die litauiſchen Truppen in ſeinem Befehlsbereich angeordnet habe. Grund zu dieſer Maßnahme ſoll die Beſchlagnahme eines Laſtautos geweſen ſein, das mit einer roten Fahne nach der Stadt Memel unterwegs war. Unter den verhafteten Inſaſſen des Autos ſollen ſich auch zwei Abgeordnete des memelländiſchen Landtages befinden. Im Zufammenhang mit dieſer Meldung kurſtert das Gerücht, daß in Memelland ein kommuniſtiſcher Putſch geplant ſei. Auflöſung rumäniſcher Offiziersverbände. Die„Times“ melden, daß in Bukareſt, Clauſenburg und Krajewo Offtziers⸗ derbände, die zur Oppoſition gehören, aufgehoben worden ſind. „ Ruſſiſch. Auszeichnungen. Nach einer aus Moskau vor⸗ ltegenden Mell ing wurden Klarg Zetkin und Max Hölz ſowie der ungariſche Revolutionär Bela Kuhn mit dem Orden der Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die deutſch-polniſchen Berhandlungen Berlin, 18. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei den Beſprechungen Dr. Streſemanns mit dem polniſchen Miniſterialdirektor Jackowſki, die geſtern nachmittag be⸗ gonnen haben, ſoll es ſich, worauf von uns bereits hingewieſen wurde, nur um grundſätzliche Fragen handeln. Irgend ein poſitives Ergebnis iſt von ihnen vorerſt nicht zu erwarten, weshalb denn auch die Abſicht beſteht, einſtweilen keine Kommuniques herauszugeben. In Deutſchland legt man großes Gewicht darauf, die zwiſchen dem Reich und Polen ſchwebenden Streitfragen wirtſchaftlicher oder vorwiegend wirtſchaftlicher Natur zu bereinigen. Die Handelsvertrags⸗ verhandlungen ſelbſt werden wohl erſt in der nächſten Woche beginnen. Wo man ſie führen wird, in Berlin oder in Warſchau, ſteht, wie uns verſichert wird, im Augenblicke noch nicht feſt. Daß gerade geſtern die Enthebung des Staats⸗ ſekretärs Lewald von der Führung der deutſchen Delegation veröffentlicht wurde, iſt vielleicht nicht anders als eine an Polen gerichtete freundliche Geſte zu bewerten. Herr Lewald war mit der Zeit bei den Polen ſehr unbeliebt geworden. Schreiben Hindenburgs an Lewald Der Reichspräſident richtete an Exzellenz Lewald nach⸗ ſtehendes Schreiben:„Sehr geehrte Exzellenz! Auf Ihren an den Reichskanzler gerichteten Autrag vom 3. November entbinde ich Sie hiermit von Ihren Obliegenheiten als Führer der deutſchen Delegation für die deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen. Gleichzeitig ſpreche ich Ihnen für Ihre bisherige Tätigkeit und Ihre dauernden und ernſthaften Bemühungen, die Vertragsverhandlungen zwiſchen den beiden Nachbarländern zu fördern und zu einem befriedigenden Ab⸗ ſchluß zu bringen, namens des Reiches beſonderen Dank aus. Ich hoffe, daß Ihre Erfahrung und Arbeitskrat, die Sie künftig mehr noch als bisher der Förderung des deut⸗ ſchen Sports widmen wollen, dem Deutſchen Reſche, dem Sie ſeit vielen Jahren in aufopfernder Pflichttreue gedient haben, noch lange erhalten bleiben mögen.“ Ueber den Nachfolger Lewalds verlautet bisher an zu⸗ ſtändiger Stelle noch nichts. Die Parteikämpfe in Frankreich Paris, 18. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der Radikalen und Radikalſoztaliſtiſchen Partei werden die Beſchlüſſe des Parteikongreſſes nicht eingehalten. Um die Mitglieder der Linksgruppen wenigſtens in den entſcheiden⸗ den innerfranzöſiſchen Fragen zu einer einheitlichen Haltung zu gewinnen, fand geſtern in einem Sitzungsſaal der Depu⸗ tiertenkammer eine Beſprechung der Fraktionsführer ſtatt, die ſehr lärmend verlief und ſchließlich in einer inhaltsloſen Reſolution ihren Abſchluß fand. Die Differenzen bleiben nach wie vor beſtehen und laſſen ſogar vorausſehen, daß ſie ein geſchloſſenes Auftreten der Radikalen und Radikalſozia⸗ liſtiſchen Partei während der Wahlen ernſtlich erſchweren werden. Der Deputierte Malvy, der Präſident der Finanz⸗ kommiſſion, erklärte in der geſtern veranſtalteten Zuſammen⸗ kunft, daß ſich innerhalb der Partei verſchiedene Strömungen geltend machen. Insbeſondere werden während der Budget⸗ debatte Zuſatzanträge, die von einem Teil der Radikalſozia⸗ liſten eingebracht werden, von einem anderen beim Votum abgelehnt. Die Gruppen, ſo erklärte Malyy, bekämpfen ſich untereinander, ſo daß man den Eindruck habe, als ob es ſich um einen ofſenen Kampf zwiſchen den Fraktionen und nicht um eine gemeinſame politiſche Aktion handele. Das könne nicht ſo weitergehen, denn die Wahlen ſtehen vor der Tür, erklärte Malvy. Er müſſe feſtſtellen, daß, nachdem im Kongreß eine übergroße Mehrheit ſich für die Partefdiſziplin ausgeſprochen hatte, die Beſchlüſſe in der Parlamentsdebatte nicht befolgt würden. Drei Strömungen machen ſich geltend. Die einen gehen mit der Regierung durch dick und dünn, die anderen verweigern dem Kabinett das Vertrauen und noch andere enthalten ſich der Abſtimmung. Malvy drohte mit ſeinem Rücktritt als Präſident der Finanzkommiſſion, falls dieſe Gegenſätze nicht ſofort beſeitigt würden. Da Malyy auf dem Kongreß den Standpunkt vertrat, daß dem Kabinett Poincarcé bis zur finanziellen Wiederaufrichtung Frank⸗ reichts das Bertrauen nicht entzogen werden könne, beriet er mit dem linken Flügel der Partei, der unter der Führung Montignys ſteht, den offenen Konflikt. Es gab Paßer in der Verſammlung der Parteiführer ſcharfe Auseinanderſetzun⸗ gen. Obwohl man an der Finanzpolitik Poineares Kritik übte, kam neuerdins das Ergebnis zuſtande, daß die Regte⸗ rung bis zur Durchführung des Programms und anderer finanzieller Reformen am Ruder gelaſſen werden ſollte. Mon⸗ tigny verharrte in Oppoſition und der neugewählte Partei⸗ präſident Daladier trat für die Auffaſſung Malvys ein. Die Rechtskreiſe ſind über die fruchtloſen Anſtrengungen der Radikalen und Radikalſozialiſten, einheitliche Richtlinſen zu finden, ſehr erfreut und jubeln in der heutigen Morgenpreſſe. Die Linksgruppe will ſich in den nächſten Tagen mit dem Programm des allgemeinen Arbeitervereins beſchäftigen, der die Forderung aufſtellt, daß eine verſchärfte Kontrolle aller wirtſchaftlichen Kräfte des Landes durchgeprüft werde. Man beabſichtigt ferner, das von Miniſterpräſtdent Poincaré eingebrachte Projekt des nationalen Wirtſchaftsrates entſprechend abzuändern und zwar deshalb, weil in dem Regierungsentwurf den Intereſſen der Landwirtſchaft nicht genügend Rechnung getragen wird. Das Profekt Poincarés beſagt, daß der nationale Wirtſchaftsrxat aus 150 Mitgliedern aller Produktionsgruppen Fraukreichs gebildet werde. Ein permanentes Ausgleichskomttee ſoll für eine Verſtändigung zwiſchen den verſchiedenen Repräſentanten der franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ und Produktionszweige Sorge tragen. Die Regierung hofft, noch im Laufe dieſes Jahres den nationalen Wirtſchaftsrat zuſtande zu bringen. Der Fall Manoileſtn vor der rumäniſchen Kammer In der Dounerstags⸗Sitzung der rumäniſchen Kammer wurde eine Interpellation des Abg. Junian über den Pro⸗ zeß Manoilescn behandelt. Der Abgeordnete warf der Regie⸗ rung vor, ſie habe in jeder Weiſe verſucht, das Urteil zu beeinfluſſen. Im Namen der Regierung ſprach der Innen⸗ miniſter Duca, der u. a. ausführte, die Regierung ſei zu ihrem Vorgehen durch die Haltung der Oppoſition gezwungen wurden, Die Oppoſttion habe einen ſcharfen Angriff auf die Regierung unternehmen wollen und habe gleichzeitig eine Sihwenkung in der Frage der verfaſſungsmäßigen Oroͤnung vorgenommen, was die Regierung zu Gegenmaßnahmen be⸗ rechtige. Rurränien ſei von Sowjetrußland und Ungarn beödroht und es ſei unpatriotiſch, etwas gegen das Land zu unternehmen. Derartige Beſtrebungen würde die Regierung mit allen Mitteln unterdrücken. Der Miniſter verlangte, daß die Bauernpartei in der Thronfolgefrage ihren Stundpunkt klerlege. Die Regierung würde bereit ſein, der Baueruparte wertgehende Zugeſtändniſſe zu machen. Die Er⸗ klörungen des Miniſters wurden von den Liberalen mit ſtürmiſchen Veiſallskundgebungen, von der Oppoſition mit ſcharfem Proteſt, aufgenommen. Abg. Man iu ſtellte gegenüber der Aufforderung des Miniſters, zur Thronfolge klare Stellung einzunehmen, feſt, daß es für die Bauernpartei nur ein Ziel gebe. nämlich die gegenwärtige Regierung zu be⸗ ſeitigen, um wieder geordnete Verhältniſſe in Rumänien herzuſtellen. Eine Annäherung zwiſchen Bauernpartei und Regierung bezeichnete er als ausgeſchloſſen. Die Verhandlungen wegen der Bildung einer Oppoſittons⸗ MRoten Fahne“ dekoriert. ee ront dauern an. Jorga bemüht ſich, zwiſchen der Gruppe vereseu und der Bauernpartei zu vermitteln, Freitag, den 18. Noventber Deutiche Volkspartel Heute Freitag abend 8 Uhr pünktlich findet in Ebi gen im Gaſthaus zum„Lamm“ eine geſellige Zuſammenkunft der Frauengruppe mit einem Lichthildervortegg über„Verlorenes Land Frau Emma Schmidt⸗Mannheim ſtatt. Wir bit 5 vollzähliges Erſcheinen. Der Frauenansſchuß, Monatsbericht der Reichsbahn ⸗ Die Reichsbahngeſellſchaft veröffentlicht ſeen ihren ſh fenden Monatsbericht. Die Einnahmen der Reichsbauge ten ſeit Beginn des Geſchäftsjahres bis zum Monat blei⸗ eine zunehmende Beſſerung. Die Septembereinnahmen ben dagegen um 36 Mill. hinter dem Auguſtergebnis wende 0 Für Anlagezuwachs ſind im September 48.2 Mill. aufgem zut worden. Die Reichsbahn hat in Ausſicht genommem ze Finanzierung des Anlagezuwachſes im Jahre 1927 nebegc Verwendung der hierfür im Vorfahre ausgewieſeng ueh ſtellung für Arbeitsbeſchaffung ſich Kreditmittel durch ſicht vol⸗ von Vorzugsaktien zu verſchaffen. Da dieſe Abſich un erſt nicht verwirklicht werden kann, mußte vorläufia 1926 l dieſe Rückſtellung, ſondern auch der Vortraa aus 10 Deckung herangezogen werden. Dieſe Finanzierung iperdel vorübergehend möalich. Grundſätzlich muß angeſtrebt nendel Aufwendungen für werbende Anlagen nicht aus Lantheln Mitteln zu heſtreiten. Die Einnahmen im Geſan von 435.63 Mill. ſetzen ſich wie folat zuſammen: Perſandeg m Gepäcknerkehr 122.84. Güterverkehr 275.63 und ſonſtige. äh⸗ 37.20 Mill. Mk. Bei den Ausgaben iſt beſonders Mil. N. nenswert der Poſten für Reparationsdienſt mit 54.97 Der Güterverkehr im Oktober ſendel war der bisher ſtärkſte unter den Monaten des 1 Fahres. Seine Steigerung iſt in der Hauptſache auf 30 dem Einbringen der Ernte zuſammenhängenden Trgetreiſe (Kartoffeln, Obſt, Gemüſe. Zuckerrüben, Zucker und OGe zurückzuführen, Da die Induſtrie im allgemeinen 0 ft aut beſchäftigt blieb, war auch der Kohlenverſan 0 5 Der Kohlenverkehr brachte insgeſamt eine Steigern in rund 75300 Wagen gegenüber September 1927, obw 75 mitteldeutſchen Revier vom 17.—22. Oktober geſtreikt 35 Ueberall ſetzte lebhafte Nachfrage zur Deckung des Hau chte bedarfes im Winter ein. Auf dem Auslandsmarkte ma eine weitere Verſtärkung des engliſchen Kohlenwet bemerkbar. Der Kartoffelverſand erreichte nicht die 40 Oktober 1926. Die Ernte befriedigt hinſichtlich Meucße Güte nicht überall. Auf den Empfangsſtationen wunggeh Ware häufig beanſtandet. In den öſtlichen Erzengung den ten machte ſich aus dieſem Grunde ſtärkere Zufuhr 5 mach Flockenfabriken bemerkbar. Im Düngemittelverſand Poß⸗ ſich ein ſtarker Rückgang von 45 Prozent gegenüber 2 aub⸗ monat infolge Zurückhaltung der in⸗ und ausländiſeſf vechend wirtſchaft bemerkbar. Der Perſonenverkehr war entſy der Jahreszeit merklich ſchwächer als im Vormonat⸗. Letzte Meldungen Schwerer Straßenbahnunfall in Ludwigshafen en „Lubwisshaſen, 18. Non. Heute morger hen 8 Uhr fuhr ein Straßenbahnzug der Linie 8 in der G u der ſtraße in der Nähe der Unterführung einem m ö Linie 11 mit Anhänger mit ſolcher Wucht in die Flaue g⸗ der Anhängewagen umgeworfen wurde. Da aen 4 v0f ie⸗ hänger ſtark beſetzt war, erlitten eine ganze Anzahl bechee Verletzungen, die erfreulicherweiſe mit zwei Aus nicht leichter Natur ſind. Zwei Perſonen, die ſchwer, abe h⸗ lebensgefährlich verletzt wurden, mußten ins Krankenhaus aufgenommen werden. General Booth beim Reichspräſidenten e den — Berlin. 17. Nop. Der Reichspräſident nahm bgen, de Beſuch des General der Heilsarmee, Booth, en eain be von ſeiner Tochter Mary Booth, der Kommande Heilsarmee für Deutſchland, begleitet war. N Der Hamburger Schiffsverkehr lahmgeleg 75 über — Hamburg, 18. Nov. Der ſeit Mittwoch morge ſchte der Unterelbe und dem Hamburger Hafen liegende n Se Nebel hat den geſamten eingehenden und ausgehen ſe alle ſchiffahrtsverkehr ſtillgelegt und etwa 70 Seeſchiſ⸗ 10 Größen wurden bei Euxhaven zum Ankern gezwun ſantenel aus Hamburg auslaufenden Schiffe mußten bei ſet ſtielliegen. Nur ein einziger Dampfer, der engliſche „Olivine“ kam geſtern nachmittag im Hafen an. Sultan Muley Juſſuf geſtorben e. bereig — Paris, 18. Nov. Der Sultan von Marokko, 19 N ſett längerer Zeit ſchwer leidend war, iſt geſtern. .30 luhr in ſeinem Palaßt in Rabat geſtorben zen eſſt Aus Rabat wird berichtet: Zum vorausſicht der bi 9 folger des verſtorbenen Sultans Muley Juſſuf wir Alter 15 Sohn des Sultans, Muley Iödriß, der im degtun g 20 Jahren ſteßt, wahrſcheinlich durch das 75 er Le Olemas gewählt werden. Muley Idriß war bishe ptſtadt. nant des Sultans in Marakeſch, der ſüdlichen Hau bn Die Schuldenaffäre des Prinzen von Be e l VParis, 18. Noy.(Von unſerem Pariſer Waiſche 950 einen weiteren Skandal zu verhüten, hat der ſvan phon Schulden des Prinzen Fernando von Bon⸗ ſeines Ordonnanzoffiziers bezahlt und die Gläubtguf ßt. lichem Wege zur Zurückziehung ihrer Klage ben beiden Verkafteten werden nach dieſer Regelung ahre fängnis entlaſſen und aufgefordert werden, ſich in in⸗ zu begeben. Trotzki erſchoſſen? reſe rotzki erſchoſſen g016%, Worſchau. 17. Nov. Die Warſchauer Senſat Fla, veröffentlicht eine Meldung. wonach Trotzki bei eſchoſſen u perſuch aus Rußland von Beamten der Tſcheka erſcholl den ſei. wie der ⸗ Wir geben dieſe Meldung mit allem Vorbehalt! Eine Windhoſe über Waſhingtun„ — Waſhington, 18. Nov. Ueber den füdweſtlich 655 glubl ßen Haus, etwa ſechs Kilometer entfernten Teil ſierbolt, gina geſtern ein Wirbelſturm, bealeitet von einer 05 binweg. durch den nach den bisherigen Feſtſtellunde. gal, Perſonen getötet und 258 verletzt 7 Echn reiche Häuſer wurden beſchädiat. U. a. wurde hrerin 75 gebäude vollſtändia zerſtört, jedoch blieben eine Zabl 10 26 Schülerinnen unverletzt. Man hefürchtet, daß die aßen be Opfer ſich noch bebeutend erhöten wird. Der +55 läuft ſich auf viele Millionen Dollars. Wie verlau brt auch die Städte Hnattsville. Maryland und Alene ge mitgenommen. Auch die Fluaſtation Anacoſta fol 1 Sachſchab then ſtar a worden ſeen. a „Erettag, den 18. November 1927 Neue Naunhelmer Zeltung Mittag⸗Auk gabe) . Seite. Nr. 534 Nlanetariums⸗Sorgen Lei 3 gen 3 des ſtädtiſchen Planetariums erließ in dieſen neuen Beſuchszeittedeitungen eine Bekanntmachung über die noch angeſa Vier Vorträge ſind wöchentlich 8 dief Schrecken lieſt der Freund des Plane⸗ Jahr eröffnete eröffentlichung. Vor etwas über einem halben luſtitut. Endeman mit wöchentlich etwa 16 Vorträgen das führungen Lare des Sommers ging man auf 8 Wochenvor⸗ Wi en erunter. Und nun werden es vier; und dann? Die die— 888 nie Planetariums⸗Enthuſiaſten in dem Sinne noch in 5 enannten Gründer des Planetariums— die ja heute ſind. Wir r. betreffenden Sonderkommiſſion des Stadtrates hier etwa Aeer, nie verſtehen, wie Pläne erörtert wurden. zu ſchaffen nezweite Urania mit eigenen Forſchungsinſtituten ehrer dieſer her waren aber ſtets warme Freunde und Ver⸗ durch ni herrlichen Schöpfung und haben dieſer Freude gegeben. Aber einmaligen Beſuch und Beſprech ung Ausdruck kommen brauchere rade deshalb ſagen wir: ſo hätte es nicht zu We ſind u Wanund die Gründe dieſes Rückganges? Gar viele zein Menſch Gleich bei der Eröffnung fina es an. Faſt Anungstermiußte etmas Genaues über den wirklichen Er⸗ e wieſen in. Künſtleriſch ſehr ſchöne aber winzige Pla⸗ Aauffallig. die Eröffnung hin. aber ohne Datum. Ganz N ein 9 nerſtreifen darüber kamen dann viel zu ſpät. der er albes hundert Perſonen konnten wir deshalb in f orſtellung feſtſtellen. Lanaſam wurde es dann Wie un an den Sonntagen war der Beſuch ſehr aut. in d unterrichteter Seite mitgeteilt wurde, rentierte aing eg a8 angsmonaten das Planetarium ſogar. Dann *„Immer noch keine Abwechſlung im Programm. n vielen, unglücklicherweiſe oft gerade ſehr Trockenheit n Vorführungen eine Art des Vortrages. die an au anderer S zu wünſchen übria ließ. Darüber wurde ja Herz:—1 telle dieſes Blattes ſchon geſchrieben. Hand aufs zommiſſton 5 den verantwortlichen Herren der Planetariums⸗ Vorführun at ſchon öfters das Planetarium in öffentlichen lernen? dgen beſucht. um die Art der Vorträae kennen zu nn beſuchte WI * wohl ein man nun den Beſuch heben? Das Planetarium Schule mit ildungsinſtitut in erſter Linie, aber es iſt keine eiwilkt zwanasmäßigem Beſuch. Die Beſucher kommen Fächſt überhan alſo müſſen die Darbietungen ſo ſein. daß zu⸗ ſet Und 1t einmal der Beſuch lohnens wert er⸗ ache— die 9 dann muß— und das halten wir für die Haupt⸗ Kreiz lnicht rt der Darbietung derartia ſein. daß ein größerer 0 und für wenige Intereſſenten. die ſchon die Materie um wird ich beherrſchen) in gewiſſem Sinne Stammpubli⸗ dublikum, nd daran bats gefehlt. Das einmalſae Beſucher⸗ en Beſuch das Mannheimer Publikum überhaupt für juckrungen Frage kommt, war dageweſen:; aber viele Vor⸗ hach lodnensweern nicht ſo. daß den Beſuchern ein zwefter Be⸗ In Beſuch wert dünkte. Und weiter: das Planetarium ſoll Nann beſonderht nur belehren ſondern auch erbauen, zurch trockene bat aber der Nortragende die Pflicht. nicht en Juhörere, Sachlichkeit ſede Begeiſterung zu ertzten und antftamme r zu ermüden, ſondern ſie durch eigenes Teuer zu er z. mitzureißen. Das iſt der vopuläre Vortrag. miſenſchaftlicten Bölſche zu einem ſo weltberühmten natur⸗ chen Führer breiter Maſſen gemacht hat. dag Bu aber ein St 0 ammpvublikum zu ſchaffen, muß daß nacß ſewanascheme raſcher gewechſelt werden, etwa ſo, geß Hälfte z eils vielleicht zwei Monaten ein neues Thema in der Tage geboten wird. während in der andern eſwnat wei orfüßrungstage das ſeitheriae Thema noch einen 915 anderer erläuft. Zwiſchendurch könnte jeden Sonntaa noch wößtbildern Vortrag aus dem Gebiete der Aſtronomie mit Hulen keine Shalten werden. Aber bei all dem: um Himmels Juhbrer pie, Schulſtunden. ſondern Feierſtunden die den egeiſtern und mitreißen. zus Erſpars igegenwärtiae Einſchränkung der Vorfübrungen din ſind 15 Sgründen erfolat, wiſſen wir nicht. Wenn ſa. des weit her⸗ über den Erfola gegenteiliger Meinung. Denn 180 etma 950 0oegenden Ausgaben ſind doch die Verzinſung 00 R ˖ 000 RM. betragenden Anlagekapitals. alſo etwa ſwſten einer HNongt. Demaegenüter ſwielen die laufenden aas: etwa 5 urführung(wenn unſere Informationen richtia züllen werza, Remt. ohne Heiaung die ſa ſo wie zu im Gang ge⸗ ſſe 11 gichn muß!) aar keine Rolle Und fede Mark. die über talt, Denn 5 eingenommen wird, iſt Abtraauna der Zinſen⸗ irreſſenten die wird doch niemand annebmen. daß die In⸗ 0. gleicher te vorher auf 8 Vorführungen ſich verteilten, nun en unnten aßl auf 4 Vorführungen zuſammenaedränat wer⸗ je ſen. denm Geſcd manches mu vieter Begeiſterung hier in Mann⸗ an für diaflene. leidet eben auch das Planetarium not, weil Fiusrichtig ergmdiehung der großen Maſſemicht n dese Verſtändnis hat. So geſellt ſich ein n andern. Iſt es nicht unglaublich. daß die ſtädtiſche Kommiſſion, die darüber zu beſtimmen hat, kürzlich zehn geſchloſſene Vorſtellungen, für die 1000% und die Garderobegebühren angeboten waren, u. A. desgalb abgelehnt hat, weil der Eintrittspreis für die einzelnen Per⸗ ſonen auf 50 Pfg. feſtgeſetzt iſt. Wir gingen mit der Abſicht um, mit einer beſonderen Propaganda für das Planetarium den Eintritt unſeren Abonnenten koſtenfrei zu ermöglichen und machten deshalb obigen Vorſchlag. Wir konnten zwar vorher ſelber nicht wiſſen, ob eine ſolche Vorſtellung nur von hundert oder von mehreren hundert Perſonen beſucht werden würde. Immerhin glaubten wir doch mit vielen Hunderten rechnen zu können und mußten erwarten, daß man uns auch wegen des Eintrittsgeldes umſomehr entgegenkommen könnte, als es ſich um zehn geſchloſſene Vorſtellungen handelte, die doch je 100/ Einnahme brachten. Man ſoll uns einmal die Tage nennen, an denen das Planetarium 100/ Einnahme hat! Es lag aber hier nicht allein eine Kurzſichtigkeit vor, unſer Vorſchlag wurde wohl auch kaum ſachlich gewürdigt, ſondern es war mehr die politiſche Einſtellung, die die Kommiſſion zur Ablehnung bewogen hat. Es wird in Mannheim leider manches aus unſachlichen und unwirtſchaftlichen Gründen und einer bürokratiſchen Einſeitigkeit heraus unmöglich gemacht und dadurch einem Unternehmen, wie das Planetarium eine nicht unbedeutende und ſehr leicht gewonnene Einnahme und natürlich auch die damit verbundene nicht unbedeutende Pro⸗ paganda entzogen. Es gibt in Mannheim leider noch mehrere derartige Einrichtungen, die infolge übertriebener Gehühren die weiteſte nutzbare Verwendung verhindern(3. B. Roſen⸗ garten, Sportplatz uſw.) Wir behalten uns vor, darauf noch zurückzukommen. Auch dieſes Thema hängt nicht unweſentlich mit der Mann⸗ heimer Verkehrswerbung zuſammen. Die Stadt baut mit un⸗ geheueren Mitteln manches und zerſchlägt es nachher ſelbſt wieder durch ihren Bürokratismus und die unpraktiſche Ein⸗ ſtellung. Dennoch wollen wir hoffen, daß der Zeitpunkt nicht mehr ferne ſei, an dem Stadtverwaltung und Publikum mit Freuden wenigſtens vom Planetarium ſprechen werden. Stäbtiſche Nachrichten Förderung des Wohnungsbaues in Mannheim Das Statiſtiſche Amt der Stadt Berlin hat nach reichs⸗ ſtatiſtiſchen Veröffentlichungen für 34 deutſche Großſtädte feſt⸗ geſtellt, daß in dieſen Großſtädten ſeit dem Jahre 1919 6,1 v. H. aller Mitte 1927 vorhandenen Wohnungen errichtet worden ſind. Die Stadt Mannheim ſteht mit 10,6 v. H. an vier⸗ ter Stelle. Auf 1000 Einwohner wurden in derſelben Zeit in den Erhebungsſtädten 16,6 Wohnungen erſtellt. Mannheim ſteht hier an fünfter Stelle mit 26,1 Wohnungen. Für das Jahr 1926 allein ſteht Mannheim hinſichtlich des Reinzu⸗ gangs an Wohnungen im Verhältnis zur Bevölke⸗ rungszahl unter den 43 deutſchen Großſtädten an zweiter Stelle mit 1450 Wohnungen. Für das Jahr 1927 wird mit einem Zugang von rund 2000 Wohnungen gerechnet. Die Ausſichten für 1928 ſind leider ſehr ungünſtig, da den Städten die nötigen Mittel zur Gewährung von Baudarlehen im bis⸗ herigen Umfang kaum zur Verfügung ſtehen werden. St. N. A. 1* *9265 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim. Am 9. November betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mann⸗ heim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mann⸗ heim, gemeldeten Arbeitsſuchenden 9265(6065 männliche, 3200 weibliche). Davon entfallen 7855 auf den Stadtbezirk und 1410 auf den Landbezirk. Von den Hauptunterſtützungsempfängern erhalten 2442(1899., 543.) Arbeitsloſenunterſtützung und 1313(925., 388.) Kriſenunterſtützung. Da am 19. Oktober die Zahl der Arbeitſuchenden auf 8626 ſich belief, iſt eine Steigerung um 633 eingetreten. Der Arbeitsmarkt nahm in den letzten Wochen infolge von Entlaſſungen in der Land⸗ wirtſchaft, in einzelnen Betrieben der Metallinduſtrie und des Holzgewerbes, bei Großhandelsfirmen und bei Bauunter⸗ nehmungen eine rückläufige Entwicklung an, die zu einem allmählichen Anwachſen der Erwerbsloſenzahl führte. Den Entlaſſungen ſtanden indeſſen auch zahlreiche Neueinſtellungen gegenüber. Die offenſichtliche Verſchlechterung der Arbeits⸗ marktlage hat jedoch bis jetzt nur Teilgebiete unſerer Wirt⸗ ſchaft, bei denen um dieſe Jahreszeit regelmäßig Arbeits⸗ loſigkeit eintritt, ergriffen. * Ein Mannheimer erhält die ſpaniſche Rettungsmedaille. Wie aus Barcelona berichtet wird, iſt der Techniker Wilhelm Dietrich aus Mannheim, der am 30. Auguſt dieſes Jahres in Torredembarre(Tarragona) die Tochter eines Rechtsan⸗ walts vom Tode des Ertrinkens rettete, mit der ſpaniſchen Rettungsmedaille ausgezeichnet worden. Nationaltheater Mannheim Zum erſtenmal:„Zwölftauſend“ chauſpiel in drei Akten von Brund Frauk Nuif 15 dem Stück 2 2„: e Mi ick, das fälſchlich„Kabale und Liebe“, richtig figni heißt, iſt der Gegenſtand dieſer„Zwölftauſend“ ar Jahrhundentſche Männer wurden von Souveränen des ülel kaniſchoerts an die Engländer als Kanonenfutter für den kezenſ. Schiller Unaphängigkeitskrieg verkauft und ver⸗ 15 ergreifeilter hat das in einer einzigen Szene ſeines Wer⸗ eg dößeben merdeſtelt, daß eigenflic nichts mebr zaran rund dmang n Frank, der erfolgreiche Verfaſſer des Trenck⸗ 85 15 Wat Sdennoch 50 Schiller nicht belaſſen, ſondern chiller eiem Stoff Leiutändis machen wollen. Was bei 0 zuf außerordentlicher Mut war, es gerade zu jener i heben was 15 Etun Vorden emeine recht ungefährliche Sache geworden. dedt geihrugne Anlaß ſcheint auch Brund Frank ſein Stück ſche Diskuſſtchen zn haben ein klein wenig ſchmeckt es nach eid kommt dn über die Fürſtenenteignung; zum Volksent⸗ — das Stück immerhin hier etwas ſpüt. rs eche überhaupt der ganze Lärm? Weil ein paar be⸗ elcce te ſeroier ircldert wollten, daß ſich inzwiſchen geſchmal ſo viel geändert habe. Na. na, heute finden R Franb'ſchnackten Beinprüfungen, wie Hie im erſten Akt evnegirlg ſtaft Stückes an den Soldaten, höchſtens bei den Stück u. dramatiſt ierte Kulturgeſchichte, die Frank in dieſem 5—— diner verblüffend— Aneinanderreihung von 10 kümmentereſſanten Einzelheiten gibt, würde allerdings aßes ulvliches Daſein führen, wenn nicht ſo ein drama⸗ fal 5 ertter hineingemengt wäre. Das heißt in dieſem e r ebenſo einen Kuhhan enſchen⸗ beug desdeſchloſſen at,— Mann aus dem Volke, das Werk⸗ Nachen en in der Hand Bruno Fraüks. er ein eine r ein auen Brief an den großen Preußenkönig zu ſchreiben, 150 Nurthaaworener Beind dieſes Menſchenhandels war, und 80 dag Frch durch preußiſches Gebiet verbot, d. h.— warum Vaaſete Em wühe?—ihn Nee Heen die beeerien lcdenfrſten slänzender Hieb gegen die habgkerigen Der g Wii und mokönig gelingt, ein Offigl 5 5 zier des Preußenkönigs damit die Erlb ung. Der Herzog muß ſichs wut⸗ gelingt es durch einen jedes Filmes würdigen D ſchnaubend gefallen laſſen, daß ſeine zwölftauſend verkauften Landeskinder da bleiben. Wenigſtens an dieſem verfluchten Piderit will er ſich rächen, ihn aufs Rad flechten laſſen uſw., aber den nimmt nach einigen aufregenden Momenten der Spannung der preußiſche Offizier laut Vollmacht unter ſeine Fittiche; Piderit läßt ſich von dieſem Deus ex machina nur ſicheres Geleit geben; er will nirgends mehr dienen, auch in Preußen nicht. Mit ſeinen beiden Brüdern, die er aus der verkrachten Anabaſis der Zwölftuſend befreite, geht er übers Meer ins Land der Freiheit, bezw. der heutigen Dollars. Und wenn ſie nicht geſtorben ſind, leben ſie heute noch. Das Ganze iſt ein auf Spannung und Effekt zurecht⸗ gezimmertes Theaterſtück. Nichts weiter. Das bißchen Ten⸗ denz läßt nur erkennen, daß es heute keinen Dramatiker gibt, der den Weg vom Menſchen zum Menſchen zu weiſen vermag. Das happy end bei Brund Frank wirkt durchaus nicht wie ein Ausgleich, dazu iſt es viel zu gezwungen und zurechtgemacht, Wo die Frau iſt? Sie rauſcht in Geſtalt einer„Gräfin“ durch das Stück. Auch ein Kind des Volkes, die geadelte Ge⸗ liebte des Herzogs. Sie hat ſich ihr Herz bewahrt, macht eine Wandlung zur edeldenkeriſchen Frau durch(die keinen Men⸗ ſchen intexeſſiert), und geht ſchließlich aus lauter Edelmut nach Paris. Ein paar Backfiſche meinen vielleicht, daß der Pidertt, der Prachtkerl, der ihr edles Herz entdecken hilft, ſie noch hei⸗ ratet. Aber ſo weit kommts nun doch nicht. In dem von bloßer Zufallsdramatik lebenden dritten Akt wird noch ein bißchen Weltgeſchichte in der Weſtentaſche ge⸗ rtieben, dem Herzog einige Anregungen für Steuern gegeben, wobei man über den engen Bereich des Beſteuerungsfähigen im 18. Jahrhundert höchſt erſtaunt iſt— wie hat ſich das in⸗ zwiſchn geändert!— und ſonſt kommen noch ſo ein paar Heiter⸗ keitserfolge zuſtande, für die vielleicht der Dichter am aller⸗ wenigſten kann. Kurz und gut: wir haben es in der heute gangbaren Dramatik— Bühnen führen das Stück auf— herr⸗ lich weit gebracht. Alle Zwölftauſend kommen nicht auf die Bühne, und der Regiſſeur hat es nur mit Qualitäten, nicht mit Quantitäten zu tun. Hat er. den Herzog, den Johannes Heinz in ſtrotzen⸗ der Souveränität darſtellte, abſichtlich in der Maske Karl Theodors ſpielen laſſen? Dann ſoll der Dramaturg ürr dem gleichnamigen Regiſſeur mitteilen, daß ausgerech⸗ net Karl Theodor ſich mit aller Macht gegen den Soldaten⸗ ſchacher mit England ſträubte. Mag noch ſo viel Korruption am Kurpfälziſchen Hof geherrſcht haben,— den einen Ruhm wollen wir dem Bauherrn des Mannheimer Schloſſes denn doch nicht rauben. Man hüte ch vor dem Mannheimer Alter⸗ tumsverein! Den Piderit ſpielt Hanns Barthel; man fragt ſich, wie dieſer Sekretär das wurde, was er iſt, aber in ſeinem * Ein ſpäter Auswanderer. Der Tapeziermeiſter Franz Pfeiffer, deſſen Wiege zwar in Speyer ſtand, der aber ſeit einem Menſchenalter hier anſäſſig ö Freundes⸗ und Bekanntenkreis beſitzt, beliebt wegen feiner fröhlichen Pfälzer Natur, hat vorige Woche im 783. Lebens⸗ iſt und einen großen jahre die Reiſe über das große Waſſer angetreten. Zwer Söhne von ihm ſind Zahn⸗Dentiſten in Buenos Aires und haben ihrem Vater die Fahrkarte geſchickt, damit er ſie in ihrer neuen Heimat beſuchen kann. i Freunde verabſchiedeten ſich am Bahnhof von ihm mit dem frommen Wunſche einer glücklichen Reiſe und geſunden An⸗ Viele ſeiner hieſigen kunft im fernen Lande. & Schwerer Unfall eines Motorradfahrers. Eine erheb⸗ liche Verletzung am Hinterkopf und einen linken Ar m⸗ bruch, erlitt ein Motorradfahrer aus Eberbach, dem ein Rad⸗ fahrer, der die Herrſchaft über ſein Rad verloren hatte, in der Tullaſtraße, ſeitlich ins Motorrad fuhr. Der Verunglückte ließ ſich mit einem Auto nach dem Krankenhaus bringen. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Ein zweireihiger, grauer Ulſter mit Rückenſpange, ſowie eine grüne Schülermütze mit ſchwarz⸗weißen Samt⸗ ſtreifen in einer Schule am Friedrichsring.— Ein hellgrauer, mit ſchwarzen und weißen Fäden durchwirkter Herrenulſter, zweireihig mit Rückenſpange, für mittlere Perſon paſſend. in einem Lokal in O 7.— Ein Bilderrahmen mit Glas, 141 Meter zu 0,22 Meter groß, mit einigen Anerkennungsſchreihen und Photographien über Haarpflege, an einem Hauſe in P 8. — Ein zweiräderiger Handwagen mit eiſernem Untergeſtell und Stütze vor R 3, 5.— Zwei Patentbettröſte, 0,88 zu.98 Meter, vor R 3, 10. 50 Fahre Fernſprechverkehr „Das erſte Telephon iſt wirklich in Dienſt geſtellt, und zwar vom Arbeitszimmer des Generalpoſtmeiſters Stephan in der Leipziger Straße zu dem Arbeitszimmer des Direktors des Generaltelegraphenamtes in der Franzöſiſchen Straße. Der Generalpoſtmeiſter ſpricht in das auf ſeinem Arbeitstiſch be⸗ findliche Inſtrument, erläßt mündliche Verfügungen und An⸗ fragen, erteilt mündliche Aufträge und erhält ebenfalls auf mündlichem Wege die Berichte und Antworten von dem Direk⸗ tor des Generaltelegraphenamts, auf deſſen Arbeitstiſch ſich das andere Inſtrument befindet. Die Verſtändigung erfolgt unmittelbar, als ob beide Herren ſich in ein und demſelben Zimmer befänden...“ Das„vollſtändige Telephonfieber“, das nach den Worten von Werner Siemens damals in der Hauptſtadt herrſchte, führte zu Stürmen auf die Verkaufs⸗ ſtellen der„Wunderapparate“, die von der Firma Siemens damals zum Preiſe von zehn Mark abgeſetzt wurden. Im Laufe der Jahre hat ſich das damalige„Telephon⸗ fieber der Senſation“ in ein„permanentes Telephonſieber umgewandelt, das mit der Einrichtung des neuen Verkehrs⸗ mittels im Reiche überall ausbrach und heute noch jeden be⸗ fällt, der in den Wirkungsbereich der heute allerdings aufs höchſte vervollkommneten„Wunderapparates“ kommt. Die erſte ſüddeutſche Stadt, die ein eigenes Fernſprechamt erhielt, war Frankfurt a.., in deſſen Bezirk auch das Tätig⸗ keitsfeld des Mannes fällt, der die erſten Verſuche mit einem ſelbſtgebauten Fernſprechapparat unternahm: Johann Philipp Reis war es, der in dem Taunusdorf Friedeichs⸗ dorf von ſeinem Wonhaus aus die erſten Fernſprechverſuche nach dem benachbarten Schulgebäude führte. In Frankfurt wurde das erſte Fernſprechamt im Anſchluß an das Tele⸗ graphenamt im Jahre 1881 eingerichtet. Mit der Einrichtung eines ſelbſtändigen Fernſprechamtes im Jahre 1892, das zu Beginn rd. 1700 Teilnehmer umfaßte, wurden auch die erſten Fernleitungen nach den benachbarten Städten eröffnet, die in den Jahren kurz vorher eigene Fernſprechämter erhalten hatten. Es waren dies Darmſtadt, Hanau, Mainz, Mann⸗ heim, Wiesbaden und Würzburg. Frankfurt erhielt zu glei⸗ cher Zeit auch die erſte größere Ueberlandleitung nach Berlin. Die Jahre vor dem Kriege brachten eine gewaltige Aus⸗ dehnung des Fernſprechverkehrs, die viele bauliche Anpaſſun⸗ gen und Vergrößerungen in all dieſen Städten brachte. Den letzten Jahren aber war es durch die Hemmungen des Krie⸗ ges vorbehalten, auch in techniſcher Hinſicht den Fernſprech⸗ verkehr aufs modernſte auszugeſtalten. Es wurde das Auko⸗ matiſierungsprogramm in Angriff genommen, das mit der Zeit die ſämtlichen ſog. Handämter mit Damenbedie⸗ nung in Selbſtanſchlußämter, die ſog.„eiſerne Jungfrau“, um⸗ wandeln ſoll, und zwar nicht nur die großen, ſondern auch die kleinen Aemter auf dem flachen Lande. Eine andere Ver⸗ vollkommnung, die dem ſteigenden Lebens⸗ und Arbeitstempo Rechnung trägt, iſt der Ausbau des Schnellverkehrs innerhalb der einzelnen Wirtſchaftsbezirke. Schnellverkehr be⸗ ſteht von Frankfurt aus mit Mainz, Hanau, Wiesbaden uſw., erwogen wird deſſen Einrichtung zwiſchen Frankfurt und Mannheim. Recht und billig iſt es, auch vom ſprachlichen Standpunkt aus aus Anlaß des 50jährigen Fernſprech⸗ verkehrs⸗Jubiläums auch des Vaters des„Fernſprechers“ zu gedenken des Generalpoſtmeiſters Stephan, der in den erſten Vorſchriften über den Fernſprechverkehr beſtimmte, daß der bisher überall„Telephon“ genannte Apparat fortab den Namen „Fernſprecher“ führen ſolle. sp. Handeln löſt der Darſteller einigermaßen dieſes Rätſel durch ſeine kraftvolle Verkörperung des tapferen Sohnes aus dem Volke. Karl Marx gibt als Miniſter ein Kabinettſtück, einen glatten Schurken, der nach unten tritt und nach oben kriecht. Hans Godecks einfache, natürliche überzeugende Art kommt der Rolle des engliſchen Unterhändlers aufs glücklichſte entgegen. Willy Birgel ſah als Preußenoffizier aus wie ein friſchlackierter Zinnſoldat. Joſef Renkert ſpielte den einen Bruder Piderits mit plebefiſcher Wut, Sims häuſer gab ein gutes Gegenſtück. Eliſabeth Stieler, die einzige Frau im Stück, mußte unter ſo viel Männern einen ſchweren Stand haben, den ſie ſo gut als möglich zu behaupten ſuchte; im Grunde liegt ihr dieſe Rolle nicht. Das Publikum lernte ein wenig Kulturgeſchichte, amüſterte ſich und klatſchte ſogar. Zwölftauſend Leute waren nicht im Theater. Dr. K. eeeeeeee 4% Heidelberger Konzerte. Hermann Dieners ll. Hautz⸗ muſikabend ſtand unter dem Stern Schuberts. Mit Rudolf Hindemith(Cello) und Alwine Mößlinger(Klavier] ſpielte er das Es⸗Dur⸗Trio. op. 100. mit beſtem Gelingen in den beiden Mittelſätzen. Dieners ſtärkſte Begabung wirkte ſich im Konzertſtück D⸗Dur für Violine und Streichorcheſter aus. Wie präzis und delikat dieſes kleine. durchweg muſikaliſche Orcheſter ſpielt. das iſt eine wahre Freude und zeugt von der ſtarken pädagoaiſchen Begabung Dieners. Den Abſchluß des Abends bildete das Forellenauintett(Viola: Rudolf Stolz. Kontrabaß: Mar Flechſig).— Das zweite ſtädtiſche Sym⸗ phoniekonzert hatte zwar keinen Miniſter⸗ oder Ober⸗ bürgermeiſter⸗, aber einen viel ſtärkeren Publikums beſuch zu verzeichnen. Auch die poſitive muſikaliſche Ausbeute war etwas größer. Dr. Hermann M. Poppen hat nach einer belebten Wiedergabe der Anacreon⸗Ouvertüre von Cheru⸗ bini, der man immer wieder gerne im Konzertſaal begegnet. Handns Symphonie mit dem Paukenſchlag, beſonders im zweiten und letzten Satz, plaſtiſch erklingen laſſen, die erſten acht Takte des dritten Satzes dürften ruhig noch breiter ge⸗ nommen werden. Für Mozarts Klavierkonzert B⸗Dur und Schubert⸗Liſzts„Wandererfantaſie“ ſetzte Elli Ney ihr ganzes. aroßes muſtkaliſches und pianiſtiſches Können ein. Das Spiel der Künſtlerin iſt in den letzten Jahren noch viel verinnerlichter, fraulicher geworden. die bisheriae Klavier⸗ „Titanin“ zeigt immer mehr. daß ſie eine wahre Nachdichterin geworden iſt. Das zahlreiche Publikum feierte die Soliſtin. den Dirigenten und das Orcheſter außerordentlich bersſc 0 4. Seite. Nr. 584 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) iee Trettag, ben 18. Noventder W Beranſtaltungen * Stiftungsfeſt der Landsmannſchaft Rheno⸗Palatia. Unter den Klängen des Hohenfriedbergers zogen am Samstag in * Der Verband Mannheim im Bund der Verſicherungs⸗ vertreter Deutſchlands kann in dieſem Monat auf ſein 25jähri⸗ ges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß begeht er am 19. Nov. in ſchlichter, einfacher Form ſeine Stiftungs⸗ feier. Als im Jahre 1902 einige hieſige Verſicherungsver⸗ Veranſtaltungen Freitag, den 18. November 1927 8 15 5 15 vollem ſtudentiſchen Wichs die Chargierten in den Ballhaus⸗ treter ſich daran machten, die Kollegen in einem Verband zu⸗ Theater: Nationaltheater: ites Richard Strauß ⸗Gaßſonn ſaal, an deſſen langen Tafeln die Alten Herren. Aktiven und ſammenzuſchließen, fand dies Beſtreben lebhaftes Intereſſe 5 E 8 5 5 055 730 Ahr. 5 Künglertheater Avole zahlreiche Vertreter anderer ſtudentiſcher Korporationen Platz und bald war eine ſtattliche Mitgliederzahl vorhanden. Die]„Wifſen Sie ſchon.“(Revue)..00 Uhr. über genommen hatten. Der erſte Salamander auf den Verlauf Ziele des Bundes der Verſicherungsvertreter Deutſchlands, des Abend rollt über die Tiſche. Das erſte„Allgemeine“:„Es dem der Verband Mannheim angehört, ſind ideeller und wirt⸗ klingt ein hoher Klang..., ſo grüßt es Deutſchland und ſeinen„König Rhein“. Abermals ein Silentium; der Senior ſpricht. Er heißt die Korona willkommen, begrüßt die Er⸗ ſchienenen, insbeſondere die Gäſte und Vertreter, die Alten und Jungen, die von Fern und Nah Herangeeilten. In ſeiner weiteren Rede gedenkt er der Toten. Man erhebt ſich. Leiſe tönt's:„Ich hatt' einen Kameraden.. von der Muſik⸗ tribüne. Dann führt die Rede in die ſonnige Pfalz, wo einſt die Wiege der Landsmannſchaft ſtand. Er gibt ein anſchau⸗ liches Bild von der Entwicklung der Landsmannſchaft in ernſten und heiteren Stunden, betont die Bedeutung der Bannerweihe und ſchließt mit einem donnernden Salamander auf das Vaterland. Den Höhepunkt des Kommerſes bildet die Uebergabe des am Vormittag in der Chriſtuskirche ge⸗ weihten Banners durch den erſten Vorſitzenden, der Alt⸗ herrnſchaft an die aktive Landsmannſchaft. Mit kernigen Worten fordert er Treue zu den Jarben gold⸗weiß⸗grün und dem deutſchen Vaterlande und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die ſtudentiſche Jugend ihrer für alles Deutſche entſchet⸗ denden Aufgabe gerecht werde. Den Schluß der feierlichen Handlung bildet das Farbenlied der Landsmannſchaft, das ſchaftlicher Natur. Neben der Pflege der Kollegialität gilt es für Reinhaltung des Standes von unlauteren Elementen zu ſorgen. Nur ehrenwerte Kollegen haben in ſeinen Reihen Platz. Der Verſicherungsvertreter ſoll der Vertrauensmann ſeiner Kundſchaft in Verſicherungsſachen ſein und nur Per⸗ ſonen, die ſich der ihnen geſtellten verantwortungsvollen Auf⸗ gabe bewußt ſind, ſollen eine dauernde Stätte in dieſem Be⸗ rufe finden. Die wirtſchaftliche Bedeutung des Verſicherungs⸗ Vorträge: Mannheimer Sängervereinigung: Lichtbildervortrag 0. Wien und das 10. deutſche Sängerbundesfeſt. Grlercc en .00 Uhr.— Freier Bund: Dr. Gutkind.„Städte und Italiens.“—3..15 Uhr. Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett.„ Lichtſpiele: Alhambra:„Sturmflut“. Palaſt⸗T 0 onne „Quo vadis.“ Scala:„Erinnerungen einer aten 55 anburg:„Der Kampf Donald Weſthof.“ ufa⸗The „Es war“. Muſeen und Sammlungen: 4 weſens iſt allgemein anerkannt; ohne ſie kann die Wirtſchaft Schloßmuſeum: 101,—4 Uhr.— 25514f0n dreaſehn für nicht exiſtieren. Da die Verſicherungsvertreter die Haupt⸗— Uhr. Städt. Kunſthalle: 11—1,—4 träger des Verſicherungsgedankens ſind, und die Stellung von Vertrauensperſonen zwiſchen Geſellſchaften und Kundſchaft einnehmen, ſo muß deren Tätigkeit auch entſprechend aner⸗ kannt werden. Im Intereſſe der Wirtſchaft und des Standes der Verſicherungsvertreter wird der Verband Mannheim, ebenſo wie der über das ganze Deutſche Reich verbreitete Bund der Verſicherungsvertreter an ſeinen Zielen auch in Zukunft unbeirrt weiterarbeiten. Gut abgegangen. Bei Auffüllungsarbeiten in der mit Sand gefüllten Töpfen. Heute früh wurde mit Natur und Volkskunde:—7 Uhr. Aus dem Cande Kr. Heidelberg. 17, Nov. Heute nachmittag fand anga dritten Neckarbrücke das Richtfeſt für die an lg, beteiligten Arbeiter ſtatt. Die Brücke iſt jetzt im Rohbau 16 en, Das Holzgerüſt ſtand bis jetzt auf etwa 700 halbmetergr V. der 5 5 teſer Arbel Gelöbnis der T der old⸗weiß⸗grün. Und Garniſonſtraße rutſchte geſtern nachmittag ein mit Schutt be⸗ laſſung des Sandes begonnen. Nach Beendigung dieſer Zenf⸗ folat Lied 0 Nez, daawiichen e ladenes Pferdefuhrwerk ungefähr 9 Meter die Böſchung werden ſich die einzelnen Brückenbögen um rund 7 lane und Glückwünſche der Herren Vertreter. Spät, ſehr ſpät, hinunter und überſchlug ſich, wobei die beiden Pferde neben⸗ meter ſenken.— Die neugegründete Sport⸗ und Re lichteten ſich die Reihen. Mit dem gemeinſamen Liede„Der einander auf den Rücken zu liegen kamen. Da ſich der Fuhr⸗luggeſellſchaft hat den bekannten Piloten Sl Sang iſt verſchollen.... nahmen die Letzten Abſchied von mann nicht alleir zu helfen vermochte, mußte die Berufs⸗ Schiudler und die Fallſchirmahſpringerin Heddß 1 pro, der ſchönen Feier. * Der Geſananerein Sängerklauſe feierte dieſer Tage mit einem muſikaliſchen Abend ſein diesjähriges Stiftungs⸗ feſt. Der numeriſch nicht ſehr ſtarke Chor brachte unter der zieſbewußten Stabführung ſeines Leiters, Herrn Ha⸗ Jenz, Chöre von Werth, Ottegraven und Schrader zum Vor⸗ trag. Gute Tertbehandlung und ausgezeichnete dynamiſche Schattierung ließen die Darbietungen zu eindrucksvoller Wir⸗ kung kommen. Fräulein Klee⸗Ludwigshafen ſang die Glöck⸗ chenarie und Lieder von Cornelius und Franz. Ihr gut⸗ geſchulter Sopran kam vortrefflich zur Geltung. Herr Die⸗ mer ſpielte die Berceuſe von Godard, die Träumerei von Schumann und eine Mazurka von Wieniawski mit innerlicher Wärme und guter Technik. Im zweiten Teil des Abends wochſelten humoriſtiſche mit heiteren geſanglichen Vorträgen. Mit einem flotten Tänzchen ging das Feſt zu Ende. * Theaternachricht. In der heutigen Aufführung von „Intermezzo“ unter perſönlicher Leitung von Dr. Richard Strauß findet das Gaſtſpiel von Maria Huſſa nicht 55 An ihrer Stelle ſingt Sofie Karſt die Partie der hriſtine. Mannheimer Sängerkreis e. V. Wir machen nochmals auf das am Sonntag, den 20. No v. 27, nachmittags, im Muſenſaal des Roſengartens ſtattfindende Konzert mit Werken altklaſſiſcher Meiſter des 13.—18. Jahr⸗ Hunderts aufmerkſam. Namen wie Paleſtrina, Orlando di Laſſo, Purcell, Frescobaldi, Vivaldi, Arcadelt ſchmücken die abwechſlungsreiche und intereſſante Vortragsfolge. Als So⸗ liſten wirken mit: erſter Konzertmeiſter Fliege vom ſtaatl. Kurorcheſter Wildbad und unſer rühmlichſt bekannter ein⸗ eimiſcher Orgelvirtuoſe, Herr Kirchenmuſikdirektor Arno andmann. Die Leitung des Konzerts liegt in Händen des Muſikdirektors Edgar Hanſen. * Radio⸗Ausſtellung. Der Arbeiter⸗Rabiobunbd, Ortsgruppe Mannheim, veranſtaltet in der Zeit vom 19.—27. Nov. im„Großen Mayerhof“, Q 2, 16, eine Radio⸗ und Eſperantboausſtellung, die in Theorie und Praxis einen Ueberblick über den heutigen Stand des Radioweſens geben wird,(Näheres Anzeige.) feuerwehr bemüht werden, die die Pferde wieder auf die mann veryflichtet. Das badiſche Miniſtertum 1. allenuhe Beine brachte. lektierten Fliegerſchule die Unterſtützung und auch di 4 Aufklärung Uber Bahnhofsmiſſion. Der Verband der Lisenz für Veranſtaltung von Flugtagen in Ausſicht von Evangeliſchen deutſchen Bahnhofsmiſſion und der Deutſche Neckargemünd, 18. Nov. Das mit einem Darlehen für in Nationalverband der katholiſchen Mädchenſchutzvereine hahen 120 000 aub bem Landeswohlfahrtsfonds vom Vere das bayeriſche Staatsminiſterium für Unterricht und Kultus badiſche Taubſtumme als Taubſtummenheim aurſic e um die Berfügung gebeten, daß in den Volksſchulen die vor Schloß Brugghalden wurde geſtern mittag kcktaatst le⸗ der Entlaffung ſteßenden Schülerinnen über den Zweck und geweiht. Zu der Feier waren Vertreter der die Einrichtungen dieſer Verbände aufgeklärt werden. Dieſer rung der kirchlicken Behörden aller drei Bekenn rſchlenen. Bitte iſt entſprochen worden; denn Bezirks⸗ und Stadtſchul⸗ Wirtſchaft oes Kreiſes und der Gemeinde als Gäſte 212 behörden, Lehrer der Volkshaupt⸗ und Volksfortbildungs⸗ Der baßiſche Miniſter des Innern, Dr. Remmee aen ſchulen, wurden von der Regierung der Pfalz, Kammer des knüpfte ſeinen Wunſch für das Wohlergehen und 97 giſen Innern, angewieſen, die weibliche Jugend bei paſſender Ge⸗ Erſolg des Heimes mit der Hoffnung, daß es möguß dieſe legenheit, beſonders vor der Schulentlaſſung, in geeigneter werde, in allen Geſellſchaftsſchichten das Intereſſe Regn, Weiſe über die Gefahren der Abwanderung und über wichtigen Aufgaben zu wecken und daß Landtag act blebke, die beſtehenden Schutz⸗ und Hilfseinrichtungen der beiden Verbände zu belehren. * Starker Andrang zur Fremdenlegion. In Bitſch treffen tagtäglich junge Leute ein, um in die Fremdenlegion einzutreten. Die Zahl der Anmeldungen überſteigt unglaub⸗ licherweiſe bei weitem den Bedarf, ſodaß die Franzoſen weitere Einſtellungen nicht vornehmen. Tagungen Ratſchreibertagung des Kreiſes Mos bach Am vergangenen Sonntag fand in Lauda eine Tagung der im Badiſchen Ratſchreiber⸗Verein organiſterten Rat⸗ ſchreiber des Kreiſes Mosbach ſtatt. Aus den verſchiedenen Bezirken waren über 100 Mitglieder erſchienen. Grundbuch⸗Urban überreicht wurde, erfreut. Auch die Gemeinde; Ge⸗ rung auch in weiiterer Zukunft ihrer Pflicht bewußt berreg⸗ Im Aufkrag des badiſchen Kultusminiſters ſprach Obeſche Rat Dr. Heidelberg⸗Karlsruhe dem Verein die Glückw durc di Feſtanſprachen folgte ein Rundgang e Anſtalt. * Meckesheim, 16. Nov. Infolge Betriebsausſperrutheiſ die hieſige Zigarreufabrik der Firma S. A. Kah n eies bronn, ſeit einigen Tagen geſchlofſen. Dadurch ſin 100 Arbeiter auf unbeſtimmte Zeit brotlos geworden. f onnte „Spöc, 10. Nov. Ein ſchönes Familienſeſt ſehern am Samstag Kaufmann Lang und ſeine Ehefrau en die Mit der Vermählung ihrer einzigen Tochter peging feier⸗ Eltern das Jubiläum ihrer Silberhochzeit. Gleichzet helel ten die Großeltern des jungen Bräutigams, die Das Karl Fetzuer, ihr goldenes Ehefubtläum eine goldene Jubelpaar wurde ſchon vor einigen Tagen pfartel Prachtbibel der oberſten Kirchenbehörde, die dur itber⸗ amtsrat Perſon⸗Durlach ſprach über das Thema:„Wie voll⸗ gab durch Bürgermeiſter Hofheinz ein anſehnli e zieht ſich der Uebergang eines Grundſtücks von der Vertrags⸗ ſchenk beurkundung bis zur Eigentümer⸗Eintragung.“ In einem zweiten Vortrag behandelte Standesamtsdirektor Derſchum⸗ nehmer Fritz Stefert legte ſich bei dem Tunneleing nk. ter⸗ Iſtein, 10. Nov. Der 90 Jahre alte Reichsbahnbaumg 0 3 Mannheim das Rechtsgebiet des Standesbeamten und ſeine] Efringen auf die Eiſenbahnſchienen und wurde vom Feweh⸗ Tätigkeit. Im geſchäftlichen Teil der Tagung wurde Rat⸗[überfahren. Der M ſchreiber Schumann aus Neunkirchen wieder zum Vorſitzenden grund zu dieſer Tat iſt noch unbekannt. Schon vor gewählt, Als Tagungsort für die nächſtjährige Verſammlung hatte ſich Siefert von zu Hauſe entfernt und Abſchi iſt Walldürn beſtimmt. ann war ſofort tot. Dene Toſee chiedsbrie hinterlaſſen. Wilhelm Hauff Zu ſeinem 100jährigen Todestag am 18. November 1927 Von O. E. Heilig⸗Mannheim Der Dichter iſt geboren am 29. November 1802 zu Stutt⸗ gart als Sohn des Regierungsſekretärs Joh. Wolfgang Hauff und der Hedwig Wilhelmina, geb. Elſäßer, der Tochter eines hervorragenden Juriſten. Die Hauffſche Familte war erſt im 17. Jahrhundert nach Schwaben gekommen, nachdem ſie als Anhänger des Proteſtantismus ihre niederöſterreichiſche Heimat hatte verlaſſen müſſen. Nach des Vaters Tode zog die Mutter mit ihren Kindern nach Tübingen zu ihrem dort wohnenden Vater, in deſſen an Klaſſikern reiche Bücherei ſich der junge Wilhelm allzugierig vertiefte, ſo ſeine Einbildungs⸗ kraft in hohem Grade befruchtend und ſein Geſtaltungstalent mächtig fördernd, im übrigen aber durch die allzufrüh auf⸗ enoömmenen Ideen zu ſtark abgelenkt, um als muſterhafter kler erſcheinen zu können.. Jahr 1817 kam er auf bie Kloſterſchule nach Blaubenren. Bezeichnend für die Richtung, die ſein Geiſt ſchon früh genommen, ſcheint das Zeugnis zu ich im Hauſe des Präſidenten bald heimiſch. Die feingebildete Battin Hügels hatte oft Gelegenheit er der Verhältniſſen vollendete Herzensneigung geſchildert Hauslehrer ihren Söhnen Märchen erzählte. wog ſie Hauff, ſeinen„Märchenalmana — fligen Umſtänden begonnene und unter nicht weniger eigench 110 wirp, ein it klugem die„Phantaſien im Bremer Ratskellean hel, Blick die Beſonderheit und Eigenart derſelben erkennend, be⸗ Traumbild, aus der lebendigſten Erinnerung glei einlan ch 1 für Söhne vorgezaubert, phantaſtiſch, keck, vom Humor echter 2 und Töchter gebildeter Stände“(1825) herauszugeben. In durchfeuchtet, märchenhaft, doch ſo natürlich, als wär es in dieſen Märchen hat ſich Hauffs ureigenſter Schöͤpferdrang in Augenblick eines luſtigen Rauſches niedergeſchrieben ger⸗ dem Bewußtſein köſtlicher Freiheit ausgelebt und dabet die Möglichkeit gefunden, das Charakteriſtikum der Märchendich⸗ fügung des Konſiſtoriums, die ihn für drei tung, unendliche Vielfalt des Geſchehens und unwiderſtehliche Anſtellung im Kirchendienſt zurückſtellte. Januar 8 Na der Geſtaltung, von Stufe zu Stufe neu und lebens⸗ nahm er die Redaktion des belletriſtiſchen Teils de ehal kräftig auszuprägen. Inzwiſchen hatte Hauff bereits den erſten Teil der Die neue Steuung gab ihm die Meglichkeit zu eicn „Memoiren des Satan“ und den Roman„Der Mann im Monde“ veröffentlicht. Jene, die Memoiren, ſind kein einheitliches, in ſich abgeſchloſſenes Werk; ſie ſetzen ſich aus einer Reihe der verſchiedenartigſten, ſchou in Hauffs Stu⸗ Lichtenſtein mit kroler Stoff vorſchwebte, nach de dentenzeit entworfenen Skizzen und Szenen ſtber Literatur, tale, um dort Lokalſtudien zu machen. Bald na Dezember desſelben Jahres erwirkte der 8 einon be⸗ ahr Aben, Colg ſchen Morgenblatts in Stuttgart mit 1400 Gulder 1 Heirat. Die Trauung mit ſeinem Bäschen erfolgte im us Monat. man 4 5 Im Auguſt reiſte Hauff, dem ein hiſtoriſcher a0 Peſch ch ſeiner am 8 155 Profeſſoren⸗ und Studententum u. dgl. zuſammen, nur durch kunft erkrankte er an einem Nerpenfteber, dem Dichter die Perſon des Salan loſe zu einem Ganzen verbunden Daß 18. November 1827 erfag. Der Tod des jugendlche fer 100 Werk d weht goldner Humor. wird von den einen als Der„Maun im Monde“ der in ſeinem letzten Lehensjahr ſich die Herzen pin ein HZeug arodte oder Satire auf den etwas durch den Schluß 115 Märchenalut Pade puge bdeß ein das ibm der dorzige Rektor en das Konſiſtorſum in ſchlüpfrigen Moderomanſchriftſteller glauren angeſehen— kreſſliche Rovellen(Itzelln, Die Sängerin, Das gurth en Skuttgart behufs der Aufnahmeprüfung für das theologiſche Hauff ließ das Buch unberechtigterweiſe auch unter deſſen Katſers, Jud Süß, Die letzten Ritter von Mariertt, 8 Zanbesſeminar mitgab: er ſei in litteris, beſonders in der Namen erſcheinen—, gilt aber bei den andern als eine obert 50„wurde im gantzen Jande tief betraue! ſeißen Hhebräiſchen Sprache ſehr mittelmäßig eudiger doch werde muſterhafte Nachahmung ſeines Vordpikds, als ein ernſt⸗ Grab bedeckt ein Felsblock vom Lichtenſtein, nur auf 75 FF 17 1995 5 be gemeintes Original. Namen und der Leyer als Symbol verſehen. Grzeugſ 5 merkſam gemacht, damit der Arme as für ſich hätte, Das 19. Hauff iſtreiner Proſaiker. Nur wenige En Bla Jahr 1825 iſt noch deshalb merkwürdig, weil Hauff; 5 die das ihn als dereinſtigen Redner empfehle in ihm ſeine höheren Prüfungen und ſein Doktorexamen be⸗ ſeiner Muſe ſind Gedichte, von denen einige bbedene f N beuerner Kloſterſchulzeit zurückgehen. So un 1820 bezog Hauff als Studioſus der Theologie die ſtand. Wahrlich ein reiches Arbeitsfahr, wenn man bedenkt, ſt, Sariner osverſtell Ate Stodent Fahrte er ein feiſches daß er dazu auch ſeinen in der Zeit Herzog Ulrichs ſpielenden doch aweſch end neſe alfalged geung ae 0 ich fröhliches Leben. Er war Mitglied einer Burſchenſchaft, bei Ritterroman„Lichtenſtein“ bearbeitete, mit dem er den 99 die 6 ch finſtrer 1 der er ſich beſonders als Gelegenheits⸗ und Kneipzeitungs⸗ Deutſchen zeigen will, daß auch die Vorzeit unſeres Volkes nacht“ 55 Aeoz e 15 10— 1 1 i1 5 ahnung ſahre dichter hervortat. Im Jahre 1823 machte er einen Ausflug von würdigen Ereigniſſen und Perſönlichkeiten voll iſt und früh Tob geſchrieb Si er ud airslieber im wabhgz nach Nördlingen zu einer dort wohnenden, ihm perſönlich mit dem er Walter Scott, in deſſen Fußſtapfen er tritt, ge⸗ Sinn d W5 125 chrie 795 8 olks Krlegen, Haahren noch nicht bekannten Tante. Deren pübſche Tochter Luife wiſſermaßen erſetzen will. Lichtenſtein iſt ein Heimatbuch im 5 ulf olk bährend d 29 5 5 9 gren bal fanen 5 Smeckte ſeine junge Llebe. Nach der Verloßung(182) dachte volltommenſten Sinn des Vortes, ein Preislied des Schwa⸗ müß 1 eee 1 Abermiſiche⸗ Hauff zunächſt daran, ſein Studium zu vollenden und ſich in benlandes und Schwabenvolkes.— Die Sehnſucht in die Ferne Soldale ſtebr e ketun, er 55 5 un der la 4 einer„gemütlichen Pfarre“ ein ſtilles Heim zu gründen. Doch und das ſchen an nach Erholung bewogen Hauff, die Stelle verhallk. en erklungen und im Pulverdamp warnte ihn ein naher Verwandter, der Konſiſtorialrat Ch. F. im Hügelſchen Hauſe im April 1826 aufzugeben und eine Bil⸗ Klafber, vor einer allzu übereilten Heirat. Er riet ihm, das dungsreiſe nach Frankreich, Belgien und Norddeutſchland zu Profeſſn Ziel einer Tübinger Profeſſur zu verfolgen und vermittelte machen. Ihre hauptſächlichſten literariſchen Ergebniſſe waren 6BVon der Univerſität Heidelbera. Der a. v. Frofeſſh⸗ ihm vorläufig eine Hauslehrerſtelle beim Kriegspräſtdenten außer dem zweiten„Märchenalmanach“ und den„Memotren Dr. Viktor von Weizfäcker in Heidelbera hat die 115 ab 100 Hügel in Stuttgart, die ihm Zeit genug zu wiſſenſchaftlichen des Satans II“ die Bettlerin vom Pont des Arts“, für innere Medizin und die Direktion der Poliklinit dtome⸗ Arbeiken und ſchriftſtelleriſchen Verſuchen ließ. Hauff fühlte ein novelliſtiſches Meiſterſtück, in dem eine unter ſeltſamen! folger von Prof. Dr. Thannhauſer angeboten be 2 35* A jel: lo: ber r. ren ihr rJ er. und fir —— 4 Tagen 1 Babdiſche Städteverband blelt vor einig⸗n nach V. vor Frettag, den 18. November 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 884 Kommunale Chronik 5 Badiſcher Städteverband unter dem Vorſi eidel orſitze von Oberbürgermeiſter Dr. Walo⸗ baunhele 05 Vorſtandsſſtzung im Nathauſe zu mit den aug Der Vorſtand beſchäftigte ſie, unter anderem zu erwartend er 129029 279 bes Reichsſchulßeſetzes na außerorde Mehrbelaſtungen, die aller Vorausſicht ncen Mehra entlich hoch ſein werden. Neben den perſön⸗ durch baulich ufwendungen ſtehen erhebliche ſächliche Koſten Trenuung 11 Aenderungen, Neuanſchaffungen an Lehrmitteln, dem Fin⸗ Bibliotheken uſw. zu erwarten. Da das Reich neue oder w ſenantsgleichsgeſes den Ländern und Gemeinden wenn es glei entlich erweiterte Aufgahen nur zuweiſen darf, Mittel Sor ichzeitig für die Bereitſtellung der erforderlichen werden, daß 1 krägt, muß unter allen Umſtänden verlangt laſten zu Padte,dürch da, Reichsſchulgeſetz entſtehenden Mehr⸗ el de aſten des Reiches gehen. deagen, daß pierdiſchen Regierung 12 ferner erneut zu bean⸗ ein Steuer e erforderlichen Mittel zur Uebernahme der nach Hälfte an deerteilun Sgeſetz von dem Lande zu tragenden takt eninedurch den Kusbau eer hüßerren Zehr⸗ angefordſ ehenden perſönlichen Koſten alsbald beim Land⸗ meindedperk werden. Zu der Aenderung der Ge⸗ eae enseendn en kann im ungsreform Stellung genommen werden, wenn die Beſol⸗ Gegen 0 die Reichs⸗ und Landesbeamten durchgeführt Fanern vom 2 Vollzugsverordnung des Miniſteriums detz eltsverm.September 1929 zum Reichsgeſetz über Ar⸗ rung die als Getung und Arbeitsloſenverſiche⸗ 25 die Bezi Gemeindeverbände im Sinne des Reichsgeſetzes ehörde im iesfürſoragverpände und als Gemeindeaufſichts⸗ un 755 des 8 6 des Geſetzes über Arbeitsvermitt⸗ eht, iſt eitsloſenverſicherung allgemein das Bezirksamt rung elner wiederholt zu erheben. Die Einfüh⸗ meindeſtene ewerbeanſchaffungsſteuner als Ge⸗ weznazie. erſcheint zur Förderung der Steuergerechtigkeit us flrt: Hasſ, ſonſtigen Punkten der Tagesordnung ſelen ange⸗ euer Verſorgung, Vorauszahlungen auf die Ge⸗ Ur Einrichtung von Frauenſchulen, Verdingungs⸗ auleiſtungen u. a. m. Die hohe Umlage in Ladenburg markung burg. 17. Nov. Ladenburg bat trotz ſeiner großen u Rufs und ſeines ausgedehnten Grundbeſitzes den trau⸗ du erhebeh nen der höchſten Umlageſätze von ganz Baden 20 Jußfide mußte geſtern abend in der Bürger⸗ as ſculd d sung felbſt Bürgermeiſter Koch zugeben. pusführern man ſet, ſo fügte er binzu, babe er den Frak⸗ bohung der Stentränkim mitgeteilt. Trotz einer durch Er⸗ ungedeck teuerüberweiſungen entſtandenen Verringerung kuergrungben ufwandes bleiben immer voch are“ der Eeminen. 0 f brn erhegen das ſin Wi npn ron Aiwerbeertr⸗ 1 Mk. vom Betriebsvermögen, 13,26 Mk. vom Wüitgeransſchaz Dieſe neuen Sätze wurden geſtern dem Pietſchaftlichen vorgelegt. Der Sprecher der Bürgerlich⸗ ſicd dieſe, n. 7 Vereinigung erklärte namens ſeiner Fraktion, —5 heute 107 ydem ſie im Mai den Voranſchlag abgelehnt habe, b. daß an der Debatte beteilige. Im Avrigen befürchte de Ende des Jahres noch mehr Pfändungen vor⸗ erden müßten als letztes Jahr. weſ nommen w e feſen deeachtenswerte Ausführungen, deren Stichhaltigkeit dueter Segner nicht er konnten, machte Gem.⸗ eilerhe er Fabrikant Kegker(D Volkep. Es ſei für lageſätze und Induſtrie abſolut unmd glich, ſolche hohen Um⸗ Aüeten dach andzerlieren, Wie ſolle ein Geſcheft des ſene kaln 18.26 Mit würks zll verkaufen hat, bei einer Umlage pon Zuturrengfä k. von ſe 100 Mk. Gewerbeertrag überhaupt noch ukunſtsenſioig blelben? Die gohe Umlage mache auch ſede uburg wicklung Ladenburgs unmöglich. Was nützten n ſreſſe. Neckarkanal, die Hafenanlage, die jährlich viele men te Anſchlußgeſeiſe“ Es werde doch nzemand Hün ummfah ie 11 bier ſtil liegenden Betriebe, wie ünden ihren Pit, und die Ehemiſche Fabkik, unter dieſen Um⸗ würz Betrſeb wieder aufnähmen. Und neue Induſtrie⸗ dide Seibn ſich bei dieſer Belaſtung auch nicht bier an⸗ zahmen wiieder„die ſcon in FLadenburg anſafſigen Unter⸗ be. Neſen Ort ſich vielleicht mit dem Gedanken kragen müſ⸗ koſtevaltung ſ zu verlaſfen. Dabei komme man ſeitens der 155 ten und ulcdeg wieder mit neuen großen Plänen, die nur Gagen wilt chts einbringen, ja ſich noch nicht einmal ſelbſt Faderbeſchenpie i. G. de Ertuctung einen ne ſeen angetton. die u be. Zum Schluß erklärte der Redner, ſeine dibe dieſe Bonteinerdetk den Voranſcdlag abgie der babe, müſſe krlaſſen, dielage ablehnen und denen die Berantwortung uus Selbſt** damals ihre Zuſtimmung gaben. dageden, zaer Sprecher der Sozialdemokraten mußte 2 5 bei dieſen Laſten in Ladenburg nicht möglich u. 9i tuſtrien hierher zu ziehen, es werde ſogar ſchwer och hier anfäſſige Induſtrie hierzuhalten. Leider untnis nicte Sozialdemokraten die Folgerung aus dieſer deite-Aleich 118 gezogen; gerade ihr kann es doch auch nicht maßr beſcheſtes ei oß burch die Judnfteie bier viele Kr⸗ ſchannte den Ger werben können oder nicht Ihr Redner er⸗ waer immie kinbsrat aut, einmal nach dem Gran iühel zu fra fer 8 dch e im ührigen aber der Borlage 255— Bürger⸗ 0 50 für Nen inſſahee im rachpaf ahre werde keine Nach⸗ dedcde man eg iteblung von Induſtree kommen; geſchehe es, lich Welaſtuns a immer noch in der Hand, eine Verſchiehena um Möglichtenntreten zu laſſen, indem man von der geſetz⸗ am 80 Praßchbeit den Grundbetrag für das Grundvermbgen gen Bei der 15 erhöhen, Gebrauch mache. Reg die Um bſtimmung wurde zunächſt einſtimmig beſchloſ⸗ guucnungsſahr devorauszahlungen für das verfloſſene ü Frage r 1926⸗27 als enögültt⸗ u betrachten. Die ver ühung etermulierte der Vorſitzende ſo: Wer gegen eine doß nögen oder Steuerſätze vom Grundvermögen, Betriebs⸗ Die ſcc nieman Gerverbzerkrag iſt, möge ſthen kleiben eeſer⸗ dur begriff die Bodor Vorſitzende wollte die Sitzung ſchließen. ſtiertdachten 8 ppoſitton, daß ſie einer, ſagen wir mal: ſehr „gegen diatzeſtellung zum Opfer gefallen war und prote⸗ eſe Art der Abſtimmung. Der Bürgermeiſter eventuelle Erhöhung des einen oder andern Steuergrund⸗ betrages abzuſtimmen, und das ſei hiermit Dem⸗ gegenüber erklärte.⸗V. Benne witz(D. Volksp.), die Frage hätte lauten müſſen: Iſt der Bürgerausſchuß mit der Um⸗ rechnung in der vorgeſchlagenen Weiſe einverſtanden? Selbſt ein Mitglied des Zentrums äußerte, daß die Frage bei der Abſtimmung ſehr unklar geweſen ſei. Die Bürgerlich⸗wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung zog ihre Zuſtimmung, falls überhaupt im Sitzenbleiben eine hätte erblickt werden können, zurück. Die Sitzung wurde dann geſchloſſen. Mag der Bürgermeiſter vielleicht auch rein formell durch die Art ſeiner Frageſtellung einen perſönlichen Erfolg erzielt haben, derartige Methoden ſind nicht geeignet, ein loyales Zufammenarbeiten zu fördern, ſondern nur Mißtrauen zu ſchaffen. Man wird eben in Zukunft bet der Oppoſitton vor⸗ ſichtiger ſein und alle Fragen und Aeußerungen des Bürger⸗ meiſters etwas genauer beſehen. Aber auch rein geſchäfts⸗ ordnungsmäßig erſcheint es zweifelhaft, ob eine ſolche negative Frageſtellung mit Sitzenbleiben als Abſtimmungsausdruck zu⸗ läſſig iſt. In einem Falle in einer andern Gemeinde hat die Aufſichtsbehörde dies unſeres Wiſſens verneint. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Freigeſprochen 1 Ein Wjähriges Fräulein hatte das Pech, mit ihrem Auto, das von ihr ſelbſt geſteuert wurde, zwiſchen Kaufhaus und Paradeplatz ein zehnſähriges Mädchen zu über fahren. In der Gerichtsverhandlung gingen die Zeugenausſagen ſehr auseinander, ſodaß man oft den Eindruck hatte, die Zeugen reden an der Sache vorbei und von ganz anderen Fällen. Der Vater des verletzten Mädchens geſchloſſen. Wenn man die Zeugenausſagen zuſammenfaßte, ſo ergab ſich folgendes Bild: Das überfahrene Mädchen hatte kurz vor dem Auto die Straße paſſtert, dann aber auf der anderen Straßenſeite plötzlich einen von rechts kommenden Radfahrer bemerkt, vor dem ſie erſchreckt zurückeilte und dadurch dem Auto in das linke Vorderrad lief. Ein Ver⸗ ſchulden der Angeklagten war nicht feſtzuſtellen, da ſie nach den Zeugenausſagen nicht 7 raſch gefahren war. Auch ſei zu einem Signaliſteren kein Anlaß geweſen, ſondern das Kind ſet aus eigener Unvorſichtigkeit in das Auto hineingeraten. Der Sachverſtändige vertrat die gleiche Anſicht. Staats⸗ anwalt Schmitz ſtellte eine Beſtrafung ins Ermeſſen des Gerichts. Aufgrund des durch die Zeugenausſagen gegebenen Tatbeſtandes und die Darlegungen des Sachverſtändigen er kannte der Einzelrichter, Gerichts⸗Aſſeſſur Dr. Cahn, auf Freiſprechung der angeklagten Autolenkerin. * Der im körrerlichen Wachstum ſtark zurückgebliebene an⸗ geklagte B. S. verkaufte wie früher ſo auch in dieſem Som⸗ mer, der an ſich ſchlecht war und wenig Verdienſt brachte, das an heißen Tagen beſonders bevorzugte Speiſeets. Er hat ſich teilweiſe in dieſer Gewerbetätigkeit durch einen Erwerbsloſen vertreten laſſen, der ihn aber eines Tages im Stiche ließ. So war er gezwungen, ſich ſofort eine Hilfs⸗ kraft zu ſuchen, um das fertiggeſtellte Eis zu verkaufen, damit es nicht zugrunde gehe. So kam er dazu, in der Zeit von vormittags 11 bis abends 6 Uhr ſeinen allerdings erſt zehn Jahre alten Neffen als Hilfskraft anzuſtellen und ver⸗ ſtieß dabei gegen das Geſetz über die Kinderarbeit. Ipfolge⸗ deſſen bekam B. S. einen Strafbefehl von 30 A gegen den er Cinſpruch einlegte. Der Einzelrichter, Amts⸗ gerichtsrat Schi ſtt, erkaunte die ungünſtige Wirtſchaſtslage des B. S an, der ſich in einer gewiſſen Notlage befand Und auf eine Hilfskraft angewieſen war. Wenn B. den Jungen nicht eingeſtellt hätte, ſo wäre das Ets verdorben. Schließlich wurde vom Einzelrichter auch der Umſtand berückſichtigt, daß die erſte treuloſe Silfskraft, die den Speiſeeisverkäufer im Stiche ließ, während deſſen Abweſenheit die Kaſſe an ſich genommen und mit der Tageseinnahme von.60 Mark durchgegangen iſt. Obwohl das Geſetz Über die Kin⸗ derarbeit ſtreng durchgeführt wird. 1 nahm das Gericht doch au, daß hier ein Aus nahmefall vorliegt und ſetzte den Strafbefehl von urſprünglich 30„ auf 5 erab. ch. Die Tragödie einer Jugendliebe Am 17. November begann vor dem Gericht in Franken⸗ thal die Verhandlung gegen den 18 Jahre alten Schuhmacher⸗ geſellen Rudolf Eweer s, der ſich wegen der bekannten Blut⸗ iat auf der Hardenburg. wo er ſeine Ulährige Geliebte Fohauna Gaß durch einen Schüß tödlich verletzte. au verantworten hatte. Der Angeklagte unterhielt ſeit eiwa 1 Jahren mit der bamals erſt 18jährigen ein Liebesberhältnis 111 würde des⸗ halb vom Fugendgericht Frankenthal ſchon im Mai ds. 98. azu einer Woche Gefängnis mit Strafausſetzung bis 1931 verurtellt. Der Verkehr blieb ſedoch der gleiche. bis ſchließlich das Mädchen alaubte. daß Folgen kommen. Sie tellte dies dem Angeklagten wiederholt brieflich mit. Am 28. FJult 1927 beſuchte Emers ſeine Geliebte in Laumersheim. 109 ſie bedienſtet war. Gr war damals ſchon mit einem Re⸗ volver verſehen. den er ſtets bei ſich krug. Am Morgen des 27. Kult, nachdem ſich das Pärchen nachts in der Geaend von Saumersheim und Bad⸗Jürkheim umhergelrieben halte er⸗ folgte die Tat auf der Hardenbuxg. Nach Schilderung des An⸗ geklagten bat er das Mädchen im linken Arm gehabt. ihr in die Augen geſchaut, ſie hat ſich an ihn aelehnt und aus einer Entfernung von 20 em die tödliche Verwundung erhalten. an der ſie am nächſten Tage im Krankenhaus ſtarh. Sich ſelbſt verletzte der Funge nur leicht. Er beſtreitet nicht. die beiden Schüſſe abgegeben zu haben, behauntet aber, er habe es nicht aus eigenem Antrieb ſondern auf Drängen der Gaß ge⸗ tan. Die von ihm als Beweismittel für das Tötungsverlan⸗ gen angegebenen Briefe der Gaß ſind nicht vorhanden. Ob Tötung auf Verlangen, oder Mord, um das Mädchen los zu werden. vorliegt. ergab weder die Vernehmung der Zeugen. noch die Verleſung der Briefe mit Sicherheit. Daß aber eine gewiſſe Einſakeit zwiſchen den beiden heſtand, iſt anzuneh⸗ 9815 jedoch iſt nicht erweislich. wer die treibende Kraft bei der at war. hatte ſich als Nebenkläger an⸗ darüber ſollen ſich die Mütter des Paares öfter unterhalten haben. Das Urteil: Entgegen der urſprünglich auf Mord lautenden Anklage nahm der Staatsanwalt nur Tötung auf Ber langen als vorliegend an und beantragte unter Hinweis auf ſtrafver⸗ ſchärfende Gründe zwel Jahre Gefängnit bet Aufrecht⸗ erhaltung der Haft. Der Verteſbiger Dr. Nachmann⸗Franken⸗ thal ſetzte ſich für mildernder Umſtände ein. beantragte Haft⸗ entlaſfung, Bewährungsfriſt bei möglichſt geringer Strafe. Das Urteil lautete auf ein Jahr Gefänantis mit Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. Bewäh⸗ rungsfriſt wirb vorläufig nicht gegeben; die Haft bleibt aufrechterhalten. Der Angeklagte nahm mit Genehmigung ſeine anweſenden Vaters das Urteil an. Hopfendiebſtähle vor dem Mainzer Gericht Aus Mainz wird uns gemeldet: In den Jahren 1028 und 1927 wurden der hieſigen Firma Loewensberg von dem ſeit neun Jahren hier tätig geweſenen 41jährigen Angeſtellten Hoffmann aus Marienboxn und dem 20jährigen Zerney für 80000 RM. Hopfen geſtohlen. Der mit Zuchthaus vorbe⸗ ſtrafte Fuhrmann Becker war dabei der Anſtifter und Ver⸗ mittler zu dem Diebſtahl und dem Abſatz der Ware. Der Wirt und Spediteur Hammer aus Weiſenau ſetzte die ge⸗ ſtohlene Ware, ungefähr 4120 Kilo für 340 RM. für den Zentner an den Dixrektor der Schöfferhofbrauerei ab. Hammer arbeitete mit geſälſchten Rechnungen und verkeitete den 20 Jahre alten Hartleb aus Weiſenan dazu, die Rechnungen zu fälſchen. ſten mann und Becker wurden von den Sachver⸗ ſtändigen ür geiſtig minderwertig erklärt. Sie erhielten zwei Jahre Gefängnis. Hammer wurde zu einem Jahr 10 Monaten Zuchthaus, Hartleb zu einer Woche Ge⸗ fängnis verurteilt. Becker und Hammer wurden auf fünf Jahre die bürgerlichen abgeſprochen. Ein Verkehrsunfall vor Gericht. Vor dem Strafgericht Bad Dürkheim ſtanden am 14. Nor. die Kaufleute Seopold Weinheimer aus Mannheim und Ferdinand Louis aus Saarbrücken wegen fahrläſſiger Körperverletzung. Im Mai dieſes Jahres hatte Weinheimer, wie die Verhandlung und eine Ortsbeſichtigung ergaben, bei einer Autofahrt nach Bad 1 55 in Ellerſtadt durch faßrläſſiges Verhalten einen Zuſammenſtoß mit dem Wagen des Louts, der von Bad Dürkheim kam, verurſacht. Frau Louis erlitt einen Bruch des Naſenbeins, ihre Schweſter einen Oberkieferbruch und der Inſaſſe bei Weinheimer, der Zigarrenfabrikant Simon Apfel, mehrere ſchwere Knochenbrüche am Fuße, die bis heute noch kicht geheilt ſind. Das Urteil lautete gegen Louis auf Freiſprechung von Strafe und Koſten, gegen Weinheimer auf 500 Mark Geldſtrafe. Beide Autos waren ſehr beſchädigt worden. §Betrug und Verſicherungsſchwindel. In der Strafſitzung des Amtsgerichts Kirchheimbolanden wurde der 25 führige Kaufmann Robert Schmidt aus Etſenberg wegen Betrug und Unterſchlagung zu zwei Monaten Gefängnis und den Gerichtskoſten verurteilt. Schmidt hatte in Eiſenberg und deſſen Umgebung Aufnahmen zur Krankenverſicherung„Gede⸗ vag“ geſammelt, behielt Anzahlungen und Mopatsbrämien aber für ſich. Einen Kaufmann in Eiſenberg legte er für Hergabe von ein Paar Schuhen mit einem ungedeckten Scheck hinein, bei der Bezirksſparkaſſe in Grünſtadt erſchwindelte er 20 Mark. Ferner verbrauchte er 190 Mark, die er für eine verkaufte Schreibmaſchine von einem Landwoirt in Göllheim zu kaſſieren hatte, für ſich. Zunächſt ſuchte der Angeklagte nach allerlei Ausflüchten, geſtand aber ſchließlich ſeine Ver⸗ fehlungen reumütig ein. J Friſtlofe Entlaſſung. Der Direktor des Skädt, Ein⸗ quartierungsamtes Weitzel war wegen Amtsunterſchlagung in Höhe von 40 000„ und paſſiper Beſtechung zu 2˙ Jabren Gefängnis verurteilt worden. Der Kreisaus 155 Mainz hat nunmehr den Antrag der Stadtverwaltung auf friſtloſe Ent⸗ 4— und Eutziehung des Titels ohne Ruhegehalt „berworſene Reuiſion elnes Separatiſten. Der wegen Totſchlags zu fünf Jahren Ae verurteilte bekannte Separatiſt Fuhrmann Hch. Kiefer Mainz hatte gegen das Schwurgerichtsurteil vom 11. Oktober v. J. beim Reichsgericht Reviſi on eingelegt, die jetz verworfen wurde. Bef den Separatiſtenunrußen wurden beim Zuſammenſtoßen mit der Bevölkerung und Separatiſten in Malnz zwei unbeteiligte Leute erſchoſſen. Als Täter wurde der Fuhrmann Kiefer ermittelt und ror dem Schwurgericht wegen Totſchlags zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt Seine hiergegen eingelegte Rebiſton beim Reichsgericht hatte inſofern 1 als das Urteil aus formalen Gründen aufgehoben und die Sache zur tochmakigen Verbandlung an das Schwurgsricht zurückver⸗ wieſen würde. Am 11. Oktober 192? wurde Kiefer erneut zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Seine auch hiergegen ein⸗ gelegte Revifton wurde nunmehr verworfen, ſodaß er ſeine Strafe im Zuchthaus in Marienſchloß verbüßen muß. § Schwere Beſtrafung eines Antoführers. Ein Automobi⸗ liſt aus Mülhaufen, ein ſunger Mann von 22 Jahren, über⸗ führ auf der Landſtraße bei Herlisgeim⸗Colmax mit ſeinem Auto einen Straßenwärter. Die Verletzungen waren ſo ſtark, daß der Verunglückte bald darauf ſtarh Vom Ge⸗ richt wurde der unvorſichtige Autofahrer zu 2 Monaten Ge⸗ füngnis mit Aufſchuß verurteilt, ferner zu 200 Fr. Geldſtrafe und zu 5 Fr. Strafe wegen Verſtoßes gegen die VBerkehrs⸗ ordnung. Sein Onkel, in deſſen Auftrag der funge 1 die Fahrt unternommen hatte wurde mit ihm gleich eitig aus Aivikrechtlich hafthar erklärt. Beide wurden verurteilt an die Witwe und an die Kinder des Verunglückten nachſtebende Entſchädigungen zu zahlen: An die Witwe 10000 Fr. und an die beiden Kinder je 5000 Fr. zuſammen 20 000 Fr. Ferner müſſen die Beiden der Witwe eine lebenslängliche Rente von 150 Fr. im Monat und den beiden Kindern bis zum 16. Le⸗ bensjahr 186 Fr. im Monat bezahlen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Dem Angeklagten wird allgemein ein günſtiges Zeuanis 1 1. Umrechnung ſelbſt brauche man keine Zu⸗ ürgerausſchuſſes, dieſer habe nur über eine 7⁴— schuhhau ausgeſtellt. Daß die beiden Liebenden nicht auseinander zu 2 975 Sefenpelnten, Ladn vonloflliaſlaslon Huisor Alleinverkauf für Mannheln: Jegenuber der„Hurmenie“ bringen ſeien, ohne daß ein beſonderes Ereignis eintrete. s Georg Hartmann Rheln-Pegel] I3. 1. J 18. 18. 17. 18. Medar-Peg⸗12.14. 18. 18.J 17.1 WiIpShu..U8 T mannbeſm.88 Schuſterinſen1.571/ ie ee eee 0% Sch 915 765 246.452.88, Jaaſtted.82,40.86 78 210 Maxau.874,95.7.584.4441 Mannbelm.80.81,4.22.83.55 3,88 Caub 4,72 4,52.34.89 3,17.58 Köln.08.63.05,4.45•894.51 Gdent und Pfund kampfslos Sieger, 4. eete Ku. 64 * Frettag, den 18. Novencber, Rene Mannzeimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Sportliche Rund ſchau Aihletik .f. K. 86 gegen..L. Neckarau 15:13 Der Vorkampf um die Gaumeiſterſchaft der-Klaſſe im Getoichtheben zwiſchen V. f. L. Neckarau und V. f. K. 86 fand am Sonntag im vollbeſetzten Vereinshaus des V. f. L. in Neckarau ſtatt und endete bei beiderſeits guten Leiſtungen mit 727 unentſchieden. Das im olympiſchen Dreitampf(beidarmig Reißen, Drücken und Stoßen) ausgetragene Treffen ergab folgende Einzelergebniſſe: Fliegengewicht: Schley⸗VfeL. 115, 125, 150= 390 Pfd.— Döbele⸗VfK. 86 120, 105, 165 390 Pfd. Unentſchieden.— Bantamgewicht: Harant⸗VfL. 125, 115, 170 410 Pfö.— E. Adam⸗Vfek. 86 145, 135, 180 460 Pfd. Sieger Adam.— Feder⸗ gewicht: Schleiz⸗VfL. 120, 120, 160 400 Pföd.— K. Adam⸗VfK. 86 160, 130, 200— 490 Pfd. Sieger K. Adam.— Leichtgewicht: Kehder⸗BVfe. 160, 145, 200 505 Pfd.— R. Maier⸗VfK. 86 160, 140, 190 490 Pfd. Sieger Kehder.— Mittelgewicht: Finken⸗ berger⸗Vfe. 155, 170 200= 525 Pfd.— Miltenberger⸗VfK. 86 150, 160, 200= 510 Pfd. Sieger Finkenberger.— Im Halb⸗ ſchwergewicht wurde Bundſchuh⸗VfL. mit—, 130, 180= 310 Pfund kampflos Sieger, da VfK. 86 hier keinen Gegner geſtellt hatte.— Schwergewicht: Hechler⸗VfL. 165, 130, 180= 475 Pfd. — Haier⸗VfK. 86 170, 185, 220 575 Pfd. Sieger Haier. Der Rückkampf am Montag abend in der Turnhalle der Mollſchule ſieht den VfK. 86 mit:6 als Sieger, der ſich da⸗ durch mit dem Geſamtergebnis von 15:13 die weitere Betei⸗ ligung ſeiner-Mannſchaft ſichert, während Vfe. Neckarau ausſchied. Einzelergebniſſe: Fliegengewicht: Döbele⸗Vfek. 86 110, 100, 150= 360 Pfd. — Laier⸗Vfe. 120, 95, 160 375 Pfd. Sieger Laier.— Ban⸗ tamgewicht: E. Adam⸗VfK. 86 140, 130, 170= 440 Pfd.— Harant:Vfe. 125, 110, 170 405 Pfd. Sieger Adam.— Im Federgewicht ſiegt Schley⸗VfL. mit 110, 110,—= 220 Pfd. kampflos, da K. Adam⸗VfK. 86 Uebergewicht hat.— Leicht⸗ gewicht: R. Maier⸗Vf. 86 150. 130, 190 470 Pfd.—. Kehder⸗ Vfe. 150, 130, 200— 480 Pfd. Sieger Kehder.— Mittelgewicht: Miltenberger⸗VfK. 86 150, 155, 210= 515 Pfd.— Finken⸗ berger⸗VfL. 150, 160, 200 510 Pfd. Sieger Miltenberger. — Halbſchwergewicht: Albrecht⸗VfK. 86 150, 130, 200— 480 Pfund— Bundſchuh⸗Vfe. 130, 130, 170= 430 Pfd. Sieger Albrecht.— Im Schwergewicht iſt Haier⸗VfK. 86 kampflos Sieger, da VfL. keinen Gegner ſtellte. VB.f. K. 86 gegen Stemm⸗ u. Ringklub Ludwigshafen 15:13 In der Ligaklaſſe ſiegte in der Mollſchulturnhalle die Reinfrank⸗Mannſchaft des Vfͤ. 86, die mit Erſatz für den verletzten Mühlberger antrat, im Vorkampf gegen Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen mit 10:4. Einzelergebniſſe: liegengewicht: Döbele⸗VfK. wurde mit 100, 90, 160= 350 da Schulz⸗Ludwigshafen Ueber⸗ gewicht hatte.— Bantamgewicht: E. Adam⸗VfK. 86 140, 130, 180. 450 Pfd.— Betz⸗L'hafen 110, 125, 160= 395 Pfd. Sie⸗ ger Adam.— Federgewicht: Seckel⸗Vfä. 86 140, 130. 180— 450 Pfd.— Winkes⸗L hafen 120, 100, 140= 360 Pfd. Sieger Seckel. — Leichtgewicht: K. Adam⸗VfK. 86 160, 130, 190= 480 Pfd.— Merling⸗L'hafen 160, 160, 210= 530 Pfd. Sieger Merling. — Mittelaewicht: Reinfrank:VfK. 86 180: 170. 230 580 Pfd.— Mobius⸗L'hafen 140.—, 180= 340 Pfd. Sieger Reinfrank. — Halbſchwergewicht: Miltenberger⸗VfK. 86 150, 155. 200 505 Pfö.— Rübmann⸗L'hafen!60, 150, 220 530 Pfd. Sieger Rübmann.— Schwergewicht: Fiſcher⸗Vfe. 86 180, 170, 240 —.—2— Gehring⸗L'hafen 160, 160, 230 550 Pfdö. Sieger iſcher. Beim Rückkampf in Ludwigshafen ſiegt Stemm⸗ und Rinaklub mit:5 über die Reinfrankmannſchaft, welche durch das Fehlen des erkrankten Fiſcher, durch die Verletzung von Müßhlberger und durch das Uebergewicht, von K. Adam von vornherein drei ſichere Siege an Ludwiasbafen abgeben mußte. Einzelergebniſſe: Fliegengewicht: Schulz⸗L hafen 110, 115, 140= 365 Pfd. — Döbele⸗Bfek. 86 110, 100, 155— 365 Pfd. Unentſchieden.— Bantamgewicht: Betz⸗Lhafen 120, 125, 155— 400 Pfd.— Seckel⸗ VfK. 86 140, 120, 180= 440 Pfö. Sieger Seckel.— Feder⸗ gewicht: Imbertro⸗L'hafen mit 110, 100, 150 360 Pfd. ſiegt kampflos, da K. Adam⸗BfK. 86 Uebergewicht bringt.— Leicht⸗ gewicht: Merling⸗Lhaſen 170, 160, 220— 550 Pfd.— Mühl⸗ berger⸗VfK. 160,—, 220 380 Pfd. Sieger Merling.— Mittel⸗ gewicht: Meixner⸗L. 130, 150, 190 470 Pfd.— Maier⸗VfK. 150, 130, 180 460 Pfd. Sieger Meixner.— Halbſchwergewicht: Rübmann⸗L hafen 160, 150, 220= 530 Pfd.— Reinfrank⸗ VfK. 86 170, 170, 230= 570 Pfd. Sieger Reinfrank.— Im Schwergewicht hat VfK. 86 für den erkrankten Fiſcher keinen Erſatz ſtehen. Gehring⸗L'hafen ſiegt ohne Kampf mit 170, 150, 220= 530 Pfd. Vorxkampf 10:4 für VfK. 86; Rückkampf:5 für Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen; Kesgeſamt 15:13 für VfK. 86. Neue Rekorde im Gewichtheben. Bei dem am Sonntag in Hamborn ausgetragenen Endkampf um die Meiſterſchaft im Gewichtheben zwiſchen Union(Hamborn) und Siegfried (Dortmund) ſtellte der bekannte Dortmunder Trzebia⸗ towſki im beidarmigen Drücken mit 217 Pfund einen neuen Weltrekord auf. Der bisherige Weltrekord ſtand auf 215 Pfund und wurde von dem Franzoſen Rigolett ge⸗ halten. Außerdem ſtellt der Dortmunder im beidarmigen Skoßen mit 247 Pfund eine neue deutſche Höchſt⸗ leiſtung auf. Der bisherige Rekord betrug 260 Pfund. Hotken Hockey⸗Auswahlſpiel in Hannover Die deutſche Elf aeaen Enaland Vor 800—900 Zuſchauern fand am Bußtaa ein Auswahl⸗ ſpiel zwiſchen zwei Mannſchaften ſtatt, um die gegen Enaland zu ſtellende Elf zu ermitteln. In der erſten Halbzeit ſpielten die Mannſchaften in der vorgeſehenen Aufſtellung, dann wurde eine Umſtellung vorgenommen. In der erſten Halbzeit waren beide Mannſchaften aleich gefährlich. Die Torwärter Brunner und Lincke mußten wiederholt eingreifen. aber trotz des ſchnel⸗ len Spiels der beiden Stürmerreihen. hinter denen die Läufer ſtark auf Angriff ſpielten. gelang es nicht, die im Stellunas⸗ ſpiel und in der Abwehr aleich ſicheren Verteidſger zu über⸗ winden. Die weiße Elf kam kurz vor der Pauſe trotzdem zu zwei Toren und zwar aus einer verwandelten Ecke ſowie einer verwandelten Strafecke. wo in beiden Fällen Heymann aut ſtoppte und Haußmann den Einſchuß ermöglichte. Nach der Pauſe fielen Wollmer und Schäfer, die vorher ſehr aut waren. ab, dagegen kamen Sprengel, Irmer und Haverbeck, beſonders der Letztere ſtark auf Die rote Elf kam dann noch zu einem regulären Tor, als Lincke einen Schuß ſo ſchwach abgewehrt hatte, daß Müller ihn überleat einvlazieren konnte. Das Spiel endete alſo 21 für Weiß.— Der Svielausſchuß ſtand vor einer ſchweren Aufaabe und entſchloß ſich dann. ßei der Aufſtellung der Elf. die am Z. Dezember gegen Enaland ſpielen ſoll. zwei Spieler vom BSV. 92 zu berückſichtigen, Boche und Zander. die zwar nicht am Auswahlſpiel beteiliat waren, aber am letz⸗ ten Sonntag im Spiel gegen den DSC. Hannover durch ihr autes Spiel aufgefallen waren. Die gegen England aufgeſtellte Elf ha nunmehr folgendes Ausſehen: Brunner(Leivziger SC.): Proft(Leipziger SC.). Hauß⸗ mann(Heidelberger HC.): Irmer(Cl. zur Vahr Bremen), Theo Haaa(SC. 80 Frankfurt]), Zander(Berl. SV. 92): Haver⸗ beck(DHC. Hannover), Müller(Berl. Sc.), Hohbein[Doc. Hannover), Boche(BSV. 92), Wollmer(Leipziger SC.) Er⸗ ſatz: Heymann(Berliner HC.) Voren 58 Amatenr⸗Boxkämpfe in Köln Der Kölner Bor⸗Klub Colonia veranſtalkete am Buß⸗ und Bettag einen internationalen Amateur⸗Boxkampfabend, deſſen Hauptanziehungspunkt das Erſcheinen der drei Furopameiſter Domgörgen, Müller und Dübbers bildete. hatte in dem Weltergewichtler lagen hartnäckigen Gegner, den er nur knapp nach Punkten ſch teur konnte. Müller beſtritt ſeinen letzten Kampf als Ama 75 überzeugend und gewann überlegen nach Punkten gegen tten Holländer Oly. Auch Dübbers ſiegte klar nach Biulz⸗ über den Holländer Gronewald. Van Maßen⸗ Tieſ⸗ burg wurde im Kampf gegen den Kölner Hever wegen be in ſchlags disqualifiziert, KRurth⸗Köln ſtegte durch Aufagelt⸗ der zweiten Runde gegen Scheidt⸗Duisburg, Dannz⸗ Köln gewann nach Punkten gegen ſeinen Landsmann ˖ 15 ezinfki, Henkel⸗Duisburg ſchlug Rogacoſche uglg Köln nach Punkten und die Kämpfe deievernagelg gegen Krüppel⸗Krefeld und Schmidt⸗Köln gegen 8 ler⸗Bonn endeten unentſchieden. Schach Um die Schachweltmeiſterſchaft Capablancas dritter Sieg— Aljechin führt jetzt 49 In der 29. Partie des Weltmeiſterſchaftsſchachkamozem Buenos⸗Aires zwiſchen Capablanca und Aljechin iſt der or⸗ der Remis⸗Partien endlich einmal wieder unterbrochen von den. Die Partie war ſehr langwierig und wurde Aljechin nach dem 70. Zuge aufgegeben.— Die 30. Par Zugt abgebrochen worden, nachdem Capablanca beim 28. Remis angeboten hatte. Brieffaſten Sir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen zufaaſe Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Ar h in⸗ können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher, An⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jedemend⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Na nennung werden nicht beantwortet. G. E. und W. H. Bis 5000„ iſt das Vermögen ſteuerfre von 20 000 4¼, wie im letzten Briefkaſten ſteht. Starke einen Fbem Stammtiſch Greiff Lindenhof. Das Hochrad wurde in dpenen Das Rab. 1kue land bis Ausgangs der 90er Jahre gefahren. das Vorderrad kleiner war als das Hinterrad war nur gan Zeit im Gebrauch. M. E. 53. Wenden Sie ſich an Herrn Buttkus L. 15, 2. ghrer Langlähriger Abonnent. Sie haben Recht, wenn Sie in Miete Wohnung ein Gewerbe ausüben, dürfen nur 120 Prozent berechnet werden, keine 134 Prozent. beß E. G. 1. Frbr. Wilbelm v. Tegettboff. 2. Der Edelmetal Geldes richtet ſich nach der Größe des Goldſtückes. ſein· Untermieter 1. Hiergegen wird kaum etwas einzuwenden ſe 9. und 3. Das brauchen Sie nicht zu dulden. 7 J. M. 40. 1. Organiſche Körper ſinken im Toten 105 unter., Eiſen ſinkt unter. 2. Der erſte Sonntag im Auau 5 war am 6. Holland⸗Erbe. wärtigen Amt in Berlin. C: Sta. Wenden Sie ſich an eine Marmorſchleiſerel. J. Gr. 100 Papiermark entſprachen am 1. Mal 1022 1 50 Golb⸗ mark. Was demnach 1 Papiermark Wert war, können Ste ſi ch ſelbt ausrechnen. 10 C. R. Die altratboliſche Religlonsgemelnſchaft beſtebt ſelt be vatikaniſchen Konzil im Jahre 1870. rrn E. D. Ja, hier in Mannheim. Erkundigen ſich del be Profeſſor Dr. Roſt im Städtiſchen Krankenhaus. Falle A. Sch. Sie können nur eine Rente bezlehen, in dleſem die Invalibenrente. 2 iſt, ſo, K. 10. Wenn jemand am 22. November 1888 geboren de an iſt der 70. Geburtstag am 22. November 1928, da der Betreffen dieſem Tage 70 Lebensjahre vollendet hat. ment B. Neckarſtadt. 1. Die Prüfungsgebühren muß der Konlaſler. des Stromes, in dieſem Falle alſo der Mieter(Sie ſelbſt) bez elner 2. Wegen der Erhöhung der Miete und Herrichtung eingen M. M. Die Sperre war im Jahre 1923. Herausgeber: Drucker und 5—8 Druckerei 2 24 f . eim. Neue Mannheimer Zeitung G. m. „ Man Direktion Ferdinand 15 eyme. 1 Cbefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik:§. U. mſger ⸗ Teuilleton: Dt. S Kayfer— Kommunalpolitik und Lolkles Ncart Schönf er Sport und Neues aus aſler Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmkt Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeioen l. B. Jac. faube 1 b Bei Nieren-, Blasen- und FPrauenleiden Harnsàur e, Eiweig 5 Zucker 1926: 16 300 Badegaàste Hauptnlederlagen in Mannhelm! 700 0 Gers Jr. Peter Rixlus, G. m b. H. Tel. Mannheim, Verbindungskanal t, 1 Brunnenzentrale Wilh. Münie Tel. 1636 Mannheim U 4, 12 Badeschriften durch die Kurersa— Denken Reichste Auswaß51: Soldene Herren- und Damen- Ringe 5 MHoderne Armbänder Vorteilhaſte Brillantcolliers GSoldene und goldplattierte Jhrkketten Moderne Herlketten Sie Heuie schon qn den Deihnqchtsfischl! Meßhis ertfreul mehr cs ein schones Schmuctesiiick. 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Preisliste,Punktal 342“, kostenfrel ien. Zeiss, Jena, Berlin, Hamburg. 2 * ö 7 Taag ee, Brene Siruße· Tel 21104 * * f 2 * 1— Dſio Zeflungs-Arzeige istdas bifigstg unü besis Merbemitel Domgirger es in — i. 1 nicht Vielleicht erkundigen Sie ſich einmal delm Aul, Räume wenden Sie ſich am beſten an das Mieteinigungsamt. Uebersichtigkeit ist das 15 2. an 1275 N —7 — Don n n r⸗ n ern eell —— e Weeltag, den 18. November 1927 Neue Mauuheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 584 Ein Blitt über die Welt Don Miguel binen in Matland eine Roue in der Geſellſchaft betannte zedann macht man das ſo wie lener große Un⸗ ucht, wie den die geſamte Polizet der Riviera vergehens olt ſich die gt in der„Rhein.⸗Weſtfäl. Ztg.“ meldet. Man hundert Ja Liſte der ſpaniſchen Granden, die vor mehreren längſt deen nach Mexiko ausgewandert und inzwiſchen herrlich klasſtorben ſind. In dieſer Liſte befinden ſich ganz Malland de Namen, und kein Menſch iſt imſtande, von Familien le zu kontrollieren, ob noch ein Mitglied dieſer aßfälſcherze t. Dann geht man in eine der italieniſchen ſich ein Dokantralen, die es ja in jedem Lande gibt, und läßt Shne auf den ausgewählten Namen ausſtellen. Miguel muß jeder zugeben, daß der Name Don zubört und fla Fuente v Hermoſa ſich ganz famos der Träger ſtark kreditwürdig klingt, ganz befonders wenn dreißig a9 dieſes Namens ein bildhübſcher Menſch von elegante Ga mit großem Temperament iſt und ſeine oder e erobe fabelhaft zu tragen verſteht. Don Miguel, Mailand gun der ſich ſo nannte, erſchien vor Jahresfriſt in Keganten We erſten Mal und war bald der Mittelpunkt der Seſelſchaft En⸗ In keiner Tanzdiele fehlte er, in keiner Spielſaal od ei keinem Feſt, keiner Premiere und in keinem meßrere Sprer Klub. Er war ungewöhnlich begabt, ſprach vollendeter ztaben ſpielte Geige und Klavier virtuos, war ein di in jeder Beziehung und beherrſchte ſo⸗ Liebe gleichwierige Kunſt, ſowohl im Spiel als auch in der Aürlfdetiß Glück zu haben. kücht echt g ſpielte er falſch, dafür war aber auch ſeine Liebe ſer, Gefellſch ald flirtete er mit dieſer, bald mit jener Dame ahr ſich die aft doch war ihm nie etwas nachzuweiſen, wie enünner wie 8 auch Mühe gaben und obwohl alle Ehe⸗ 8 nicht viel Schenhunde aufpaßken. Beim Kartenſpiel war 8 rechten Dinders. Wohl ahnte mancher, daß nicht alles wördacht offe ngen zugehen konnte, aber keiner wagte, den n auszuſprechen, da der Beweis nie gelungen ner beach wuchs te ſich langſam zu ſeinem Todfeind aus und züche—7 6 ſchließlich zu Fall, das war der ungeheuer Eich häßlich wie dicke und alte Seidenraupen⸗ Starts oder ano al. Hft ſaß er mit Don Fuente beim tadt, daß belde Pokertiſch, und gar bald wußte die ganze 7 ſich grimmig befehdeten. Gianiogli ſpielte —— 5 oker und war am Ecartetiſch kaum zu ſchlagen, Hanz n rachte es fertig, ihm große Summen abzuneh⸗ er d zu beknerbörter zu bluffen, noch beſſere Karten in die 1 at erlor Dabei war er ſtets bei guter Laune, ob toujours gewann, eben wie einer, der es in der Hand um Finmal f 9 rriger la fortune. ſich am 2 er Nacht verlor er an Gianiogli 750 000 Lire, age darauf in der Revanche 4 Millionen zu Deutſchland Eine eigenartiae Eutführung det⸗Ein; lcentat ſer Mann aus Conz, der in Dillingen(Saar) Anzteraan 50 wurde vergangene Woche bei einem Morgen⸗ anfgtunft nach zeeinem fremden Manne angeſprochen und um 8 ceinend nicht r. Wege zum Bahnhof gefragt. Da er nun Aebnzof Untot recht verſtanden wurde. aina er mit zum Manuch angendmeas erhielt er nun eine Zigarre angeboten. ſich un die Eri ommen wurde. Von da an fehlt dem jungen bamm Zuge Als er wieder zu ſich kam. befand er Be luer 8 der Station Stiringen. Dem fungen Manne Fialelter nicht ur daß er verſchlevpt werden ſollte und da ſein An cht, die 85 ſehen war. benutzte er die Gelegenheit zur in dleme. daß echegelana. Man geht wohl nicht fehl in der fra es ſich hier um eine gewaltſame Verſchleppung näöſiſche Fremdenlegion handelt. Kaug Das Laſtauto in der Stube ſels ante kürglich beim Einfabren in eine Straße 0 erfranken) die Kurve nicht richtig nehmen. Kußer den Rückwärtsgang ein und wollte dann Agegen ein ds zu nehmen verſuchen. Hierbei fuhr der zum großen Tei Haus, dürchbrach die Tür, zwei Fenſter und Halten. Gln der Vorderwand und kam erſt in der Stube ommen. ücklicherweiſe ſind Perſonen nicht zu Schaden in Dieſer Sckwere Bluttat Thenke Seden nach kurzem Wortwechſel auf der Straße lebigelas Dienſtknecl nach dem Verlaſſen der Wirtſchaft der fier. ſu 2 Jahr necht Wilhelm Regensburger von hier dem ſene ſein ſeftſtehe alten Maurer Georg Ferſtel, ebenfalls von ſetzunnnf der Stendes Meſſer in die Bruſt, ſodaß der Getrof⸗ na foll ein elle tot war. Der Grund zur Auseinander⸗ ganz nichtiger geweſen ſein. ae ders unerwartete Millionenerbſchaft N rtete M 1 il⸗ ahre 20 er 32 eee fiel der Familie Wil welm zu. Der Erblaſſer wanderte im ſein Illen. w ile erika aus und beſtimmte in ſeinem zebn Deftamk er ſich mit ſeinen Brüdern entzweit batze. gelaufl met werden t erſt 50 Jahrenachſeinem Tode beraufen, Bei d u ſolle. Dieſe Friſt war im Jahre 1925 ab⸗ 0 Niz daß dase z Seſfuung des Teſtaments ſtelte es ng insg lionen M Vermögen des Berſtorbenen inzwiſchen auf mehrlamt 29 Erber angewachſen war, wovon etwa 80 v. H. auf etwa ede en verteilt werden. Die Ermittlung der in e 2 wa zwei Jabrr. üchen Staaten wohnenden Erben dauerte „Verdamm 1 8 Auch ei ammte Angewohnheit! ſhict ener in Brecder kann eitel ſein. Und der blonde Willi trat.dand u. w erlin war beſonders eitel. Er hatte eine ge⸗ man gann verſtumm er im Scheunenviertel in ſein Stammlokal ſo weiſdtete und ehnten für eine Sekunde alle Geſoräche Deun griff i0 gebracht ihn, ihn, der es in fungen Jahren ſchon rtegen die Taſchertte. Willi ſab ſich dann ſtolz im Kreiſe um. aleich ſe ſich das holte einen eleganten Kamm hervor und allen del den Nacdken fle blonde Haar. das ihm. einer Mähne perfönſiltebt. An en fiel. Willi war ein hühſcher Kerl und bei ledte liche Beka ch bei der Polizei. Die Polizei hatte ſeine ſbrihn krotzdenntſchat zwar noch nicht gemacht. Aber ſie de ſuchsſtätten 105 Wenn Ne Kriminalbeamten an zahlloſen mmer ein Büſchel lange blonde Haare fan⸗ n. dan a n ſch 0 1Flung einunzekten ſie zufrieden und verleibten ſie einer en. i der 108 ſtelten der ſich ſchon niele ſolcher Büſchel vorfan⸗ Kriff halbvon ann einen hühſchen blonden Jungen vor, Als ſich die rachter Tat ſelbſtzufrieden nach dem Kamm riff man bei eſnre gusznkämmen.. em Pond ſich darungr Razdia allerlei verdächtige Leute auf⸗ demm lizeipräſtdimter auch ein hübſcher blonder Junge. Auf vor und ſtrtab er ſich ſiegesgewiß um, holte einen nsdriegelke das lange blonde Haar. Ein Be⸗ Siallenen Strähnen vom Boden auf und ſehs gan alles deammlung die beſeits da war. und dann Nee— ſagke bisonden— Will.»Berdammte An⸗ 8 Geteanonts Aber dann leate er ein um⸗ de la Juente Falſches Spiel und echte Liebe— Kampf am Kartentiſch um eine ſchöne Frau holen. Da war es, als der Kröſus zum erſten Mal davon ſprach, daß dieſer Ausländer ein Hochſtapler ſein müſſe. Dann kam die Sache mit Donna Beatrice. Nicht alle Mädchen, die dieſen Namen führen, ſind ſchön, aber wenn eine Frau in einer ſolchen Geſchichte den Namen Beatrice führt, ſie iſt immer ſchön. Und dieſe Beatrice war mehr als ſchön, ſie war bezaubernd. Mit 17 Jahren die junge Frau des alten Grafen Aeneas Chieramonte, mit 18 Jahren Witwe und Be⸗ ſitzerin eines ungeheuren Vermögens. Miguel verliebte ſich in ſie zu einer Zeit, als Gianiogli längſt unſterblich in ſie verliebt war, und ſo prallten die beiden Männer auch hier wieder aufeinander. Wenn ſie von nun ab am Kartentiſch ſaßen, war es wie ein heimliches Spielen um jene Frau, und es gab viele, die ein amerikaniſches Duell am Kartentiſch vorausfahen. hatte er getändelt, geſpielt, dieſe aber liebte er. waren ein Paaxr, ſchöner als ſie in den verhaften und der Staatsanwaltſchaft land nicht mehr geſehen worden. Carlo geſehen haben, aber das iſt ſicher eine Ente. Namen zugelegt haben. faſſch zu ſpielen. Jtalien Verbot moderner Tänze in Italien Der Präfekt der italteniſchen inn Chieta hat ein Verbot erlaſſen, wonach der Charleſton und laſſen werden dürfen. Er erklärt, daß dieſe beiden Tänze ſich weder mit der Moral noch mit der Anmut des italieniſchen Volkes vertragen. Man nimmt in Italien an, daß die Ver⸗ bannung dieſer beiden Tänze aus den öffentlichen Ver⸗ gnügungsſtätten nach dieſem Anfang weitere Fortſchritte machen wird. Ueber einen eigenartigen„Filmſkandal“ berichten die italieniſchen Blätter. In dem ehemals öſterreicht⸗ ſchen, jetzt Trieſt wurde ein Film mit einigen Szenen aus dem Welkkriege gegeben. Das Publikum erkannte bald, daß die Bilder von der öſterreichiſch⸗ruſſiſchen Front ſtammten. Als ſich herausſtellte, daß die Oeſterreicher die Sie⸗ ger waren und in dem Begleittext als unſere„tapferen Sol⸗ daten“ bezeichnet wurden, ſchlug ein Teil der Zuhörer Lärm. Die Polizei ſchritt ſofort ein und verbot die weitere Auf⸗ führung des Films. 5 Tſchechei Ueberwältigte Räuberbande Schon ſeit langer Zeit trieb in der Slowaket eine Räuberbande ihr Unweſen. Die Bewohner eines Dorfes hatten Meldung bekommen, daß die Banditen einen nächt⸗ reiteten ſich darauf vor, und als die Räuber nach Mitternacht in das Dorf kamen, ließen ſie ſie ungehindert in das Gaſthaus eindringen. Als die Räuber ſich dort verſammelt hatten, um⸗ tigten die 14 Banditen. fall den Tod. den er jedoch mit dem Tod bezahlte. 12 000 Meter Höhe ſtarb, und zwar durch Erſticken. wodurch er die Beſtleiſtung der Deutſchen Berſon Sürin geb agen waren. Der tende Höhen aufſteigen wollen, eine entſprechende Ballons bremſen zu können. fahren, das leicht Unglücksfälle hindert. als möglich zu kommen. Nachdem er dann raf Ballon nun der Erde zuſteuerte, würde dem waghalſtgen Ballonführer ſicher das Leben gekoſtet haben, wenn ſich nicht ſeine Erfindung bewährt hätte. Er warf zuerſt die ſchwerſten Ausrüſtungsgegenſtände, die an kleinen Fallſchirmen befeſtigt waren, über war, verließ er mit Hilfe eines Fallſchtrms ebenfalls die Donna Beatrice wäre vielleicht nicht abgeneigt geweſen, Herrn Gianivgli die Hand zu reichen, als ſie Don Miguel kennen lernte, und ſofort wußte ſie, daß ſie dieſen heiraten werde und keinen anderen. Es war echte heiße Liebe, die ſie zu dieſem Manne hinzog, und auch Miguel war zum erſten Mal in ſeinem Leben bis ins Innerſte getroffen. Mit vielen 1 Nach einem kurzen Geplänkel ſchon gab ſie ihm das Jawort, und man kann ſich die Wut des bereits ſiegesſicheren Gianiogli vor⸗ ſtellen, der eines Morgens eine Einladung zu dem Ver⸗ lobungsfeſt der Gräfin Chieramonte und des Don Miguel de la Fuente y Hermoſa auf ſeinem Frühſtückstiſch vorfand. Natürlich ging er hin, ganz Mailand war ja da, niemand wollte fehlen, um das Schauſpiel zu ſehen, denn die beiden Paar, Märchen beſchrieben werden. Während des großen Feſtmahles klopfte auch Gianiogli an ſein Glas, und man wunderte ſich ſchon, daß auch der abgewieſene Freier einen Toaſt ausbringen wolle, er aber ſchrie nur in den Saal, dieſer Don Miguel ſei ein Schwindler, ein Hochſtapler und ein Falſchſpieler, den man ausliefern müſſe. Totenſtille herrſchte im ganzen Raum, alle Fröhlichkeit war verflogen, nur Don Miguel erhob ſich, ging auf Gianiogli zu und ſtreckte ihn mit einem einzigen furchtbaren Fauſtſchlag zu Boden. Dann verließ er den Saal unb iſt ſeitdem in Mai⸗ Am anderen Tage ver⸗ ſchwand auch Donna Beatrice. Man will die beiden in Monte Don Miguel wird nicht ſo dumm ſein, ſich gerade dort aufzuhalten, er wird längſt über alle Berge ſein und ſich einen anderen Die Liſte der ausgewanderten Granden iſt ja ſehr groß. Und da Beatrice über ein großes Vermögen verfügt, braucht er vielleicht nicht einmal mehr Cl id der Black Bottom in den öffentlichen Tanzſtätten der Provinz nicht mehr zuge⸗ lichen Angräff auf die Ortſchaft planten. Die Bauern be⸗ zingelten die bewaffneten Bauern das Haus und ü berwäl⸗ Vor kurzem fand, wie gemeldet wurde, der bekannte amerikaniſche Kapitän Hawthörne C. Gray durch einen Un⸗ Der kühne amerikaniſche Ballonkommandant wurde am Fuße einer kleinen Baumgruppe in der Gegend von Naſhville im Unionſtaat Illinois tot aufgefunden. Die Leiche, die durch den Sturz verſtümmelt worden war, lag neben dem zerſtörten Korb und Ballon, mit dem er einige Stunden vorher aufgeſtiegen war, um einen neuen Welthöhenrekord aufzuſtellen. Aus den Aufzeichnungen, die man bei ihm fand, geht hervor, daß ihm dieſes Vorhaben geglückt iſt, ein Erfolg, Man darf onnehmen, daß Gray nicht etwa unvermutet abſtürzte und dadurch erſt das Leben einbüßte, ſondern daß er bereits in mehr als Am 4. Mai ds. Js. unternahm Kapitän Hawthorne C. Gray den erſten Verſuch, den Welthöhenrekord für Freiballons zu brechen. Er ſtieg an dieſem Täge allein auf und erklomm, wie die Regiſtrierapparate zeiglen, eine Höhe von 12 500 un überbot, die vor mehr als einem Vierteljahrhundert am 31. Juli 1901, mit einem Freiballon bis 19 800 Meter Amerikaner verdankte ſeinen Erfolg er neuen Methode, die er ſich zurechtgelegt hatte. Unter nor⸗ malen Umſtänden behalten die Luftſchiffer, wenn ſie in 1 enge Ballaſt zurück, um beim Abſtieg die fallende Bewegung des Dadurch wird zu raſches Ab⸗ .. Folge haben kann, ver⸗ Gray fedoch warf, unbekümmert um den Abſtieg, beim Aufſtieg ſeinen ganzen Ballaſt über e 17 hoch as aus⸗ gelaſſen hatte, erfolgte der Abſtieg. Die Raſchheit, mit der der Bord, und erſt als er auf 2500 Meter angelangt Polen Räuberiſcher Ueberfall In der Nähe von Breſt⸗Litowsk überfielen ſchwerbewaffnete und mit Masken verſehene Banditen auf offener Landſtraße 30 Bauern und Händler, die mit ihren Ge⸗ ſpannen Ware in die Stadt zum Verkauf fuhren. Die Räuber plünderten alle 30 Wagen vollſtändig aus, nachdem ſie die Bauern an den Bäumen feſtgebunden hatten. *. Verjüngung auf Stadtkoſten Vor den kürzlich ſtattgefundenen Magiſtratswahlen in Lodz äußerte ein Stadtrat einem ſeiner Beamten gegenüber, der Stadtingenieur ſollte von Steinach oder Voronoff verjüngt werden, damit er das Ende der von ihm geleiteten, ſehr langſam fortſchreitenden Kanali⸗ ſationsarbeiten noch erlebe. Wie ſtaunte aber der neugewählte Magiſtrat, dem der witzige Stadtrat nicht wieder angehörte, als ihm ein formgerecht ausgearbeitetes Aktenſtück vorgelegt wurde, durch das der obige Antrag zur Abſtimmung empfohlen worden war. Zum großen Kummer des Ingenieurs hat der unzeitgemäße Magiſtrat die Vorlage zurückgezogen. Dänemark Das Schloß Hamlets Das däniſche Schloß Kronborg am Oereſund, in dem der däniſche Prinz Hamlet gelebt haben ſoll, iſt wieder voll⸗ ſtändig hergeſtellt worden. Bis vor wenigen Jahren waren dort Militärbaracken untergebracht. Durch die Erneuerungs⸗ arbeiten hat es ſeine urſprüngliche Geſtalt wiedererhalten. Es ſoll jetzt als Muſeum eingerichtet werden, und zwar als treues Abbild jener Zeit, in der es vom König Friedrich II. erbaut wurde. Der größte Schatz des alten Schloſſes, ein be⸗ rühmter Thronhimmel, wird allerdings fehlen. Der Thron wurde von dem König Karl Guſtav von Schweden auf einem Kriegszug erbeutet und nach Stockholm verbracht, wo er ſetzt in dem nordiſchen Muſeum ausgeſtellt iſt. A Aſien Der Scheich als Mörder Der Führer des Zauba⸗Stammes im Gebiet von Moſ⸗ ſul, der Scheich Dari, der beſchuldigt wird, den britiſchen Oberſten Leachmann im Sommer 1920 ermordet zu haben, iſt jetzt nachſſeben Jahren verhaftet worden. Er wurde von einem Chauffeur erkannt und zum Büro des Ortsgouverneurs gefahren, wo er angeblich ſeine Schuld ein⸗ geſtanden hat. 7 5 7 5 Indien Blutige Zuſammenſtöße in Indien Wie aus Neu⸗Delhi gemeldet wird, kam es dort wieder zu äußerſt blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen Moslems und Hindus. Den Anlaß dazu bot die Hin⸗ richtung eines wegen der Ermordung eines Hinduführers verurteilten Moslems. Bei den Zuſammenſtößen zwiſchen demonſtrierenden Moslems und Hindus wurde eine Perſon getötet und 47 Perſonen wurden verletzt. In der ganzen Stadt herrſchte eine ſolche Erregung, daß die britiſche Militärpolizei mit Panzerwagen operieren mußte, um die Menſchenanſammlungen auseinanderzutreiben. Fünfzig Perſonen wurden wegen Widerſetzlichkeit verhaftet. Madagaskar Vielmeiberei auf Madagaskar. Ein amerikaniſcher Ethnologe, Dr. Linton, der im Auf⸗ trage des Naturgeſchichtlichen Muſeums in Chicago zwei Jahre mit Studien auf der Inſel Madagaskar zugebracht hat. ſtellt in ſeinem Bericht feſt, daß unter den Eingeborenen der Inſel Vielweiberei Sitte iſt, daß aber nicht alle dieſem Brauche huldigen, da die Vielweiberei mit erheblichen Ko⸗ ſten verbunden iſt. Die erſte Frau hat den Rang eines Ober⸗ hauptes den ſie nicht verlieren kann. Wenn der Mann eine zweite Frau zu heiraten wünſcht, ſo muß er das Einverſtänd⸗ nis der erſten nachſuchen, und ex erhält es nur, wenn er reichliche Geſchenke dafür bietet. Nimmt er eine dritte Frau, ſo muß er ſich auf dieſelbe Weiſe die Zuſtimmung der beiden erſten erkaufen. Das Verfahren wird alſo mit jeder neuen Frau koſtſpieliger und hat deshalb ſeine natürlichen Grenzen. Jede Frau erhält ein eigenes Haus und von dem Landbeſitz des Mannes einen Anteil, den ſie zu bebauen hat. Der Mann verbringt mit jeder Frau abwechſelnd einen Tag, Er lebt von den Speiſen. die die Frau ihm bietet, muß dafür aber bei der Beſtellung des Feldes helfen. Die Eingeborenen treiben mit ihren Toten einen eigentümlichen Kult. Wegen der Trockenheit der Atmoſphäre zerfallen die Leichen nicht. ſondern ſchrumpfen ein, bis ſie nur noch Haut und Knochen ſind. In dieſer Verfaſſung werden ſie auf dem Plateau der Inſel in aroßen, mit Steinen eingefaßten Famikiengräbern niedergelegt. Einmal in jedem Jahre werden ſie aus dem Grabe genommen, in friſche Seidentücher eingeſchlagen und wieder in das Grab zurückgelegt. Dabei erhalten die Leichen aber ſtets eine andere Stelle, damit ſie nach Anſicht der Ein⸗ geborenen vom Liegen nicht müde werden. Jn 12000 Meter Höhe erſtickt Gondel. Aber Grays Glanzleiſtung wurde von der inter⸗ nationalen Luftſchiffervereinigung nicht offiziell anerkannt, weil das Reglement vorſchreibt, daß der Ballon mit ſeiner vollſtändigen Ausrüſtung auf dem Erdboden landen muß. Kapitän Gray wollte ſich ſeinen Erfolg auf die Dauer nicht ſtreitig machen laſſen und kürzlich verſuchte er neuerlich den ſeit ſo vielen Jahren ungebrochenen Höhenweltrekord für Freiballons, und zwar diesmal offfziell, zu ſchlagen. Durch die genaue Erſorſchug der Urſachen der Kataſtrophe konnte ſeſt⸗ geſtellt werden, daß Kapitän Gray bei dieſem zweiten Ver⸗ ſuch wieder mehr als 12000 Meter Höhe erreichte und dort oben den Tod fand. Bei dem Durchſchneiden der Vorrichtung, an der ein Sack Ballaſt hing, öffnete er verſehentlich mit dem ſcharfen Meſſer, wie das„Wiener Neue Journal' meldet, auch den Gummiſchlauch, der ſeine Sauerſtoffmaske mit dem Sauer⸗ ſtoffzylinder verband. Dieſer Irrtum, der ihm das Leben koſtete, war höchſtwahrſcheinlich durch die leichte Betäubung. die Gray in der gewaltigen Höhe befiel, und durch die Schwere der Gliedmaßen, die unter ſolchen Umſtänden ſich fühlbar macht, verurfacht. Die plötzliche Unterbrechung der auto⸗ matiſchen Sauerſtoffzufuhr hatte den ſofortigen Tod durch Er⸗ ſticken zur Folge. Aus Grays Logbuch ergab ſich, daß der Ballon auf 19 500 Fuß durch ſchwere Schneeſtürme fuhr und dort den Gefrierpunkt erreichte. Gray vernahm, als er hößer ſtieg, durch ſeinen Empfangsapparat Radiomuſik und erhielt etwas ſpäter Grüße der Radioſtationen. Auf 40000 Fuß Höhe betrug die Temperatur 23 Gr. C. unter Null! Das Unglück Grays bringt die tragiſche Höhenfahrt des franzöſiſchen Ballons„Zenith“ in Erinnerung. Am 16. April 1875 ſtieg der Ballon mit den Luftſchiffern Spinelli, Sivel und Tiſſandier auf. Nachdem man eine Höhe von 8600 Meter er⸗ reicht hatte, fiel der Ballon bis auf 6300 Meter. Die Ballon⸗ führer, denen die primitive Ausſtattung der Sauerſtoffappa⸗ rate nicht genügenden Schutz gewährte und daher ſchon in ver⸗ hältnismäßig geringer Höhe betäubt waren, begingen die Un⸗ vorſichtigkeit, auf einmal zu viel Ballaſt über Bord zu werfen, ſo daß der Ballon neuerlich hoch ſtieg, Bei dieſem zwetten Aufſtieg büßten Spinelli und Sivel ihr Leben ein. —— Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3382 Frettag, den 18. Novenlder 1 Jandelszeit 8 0 4 5 1 Der Abſchluß der Gutehoffnungsh ütte Erhöhter Reingewinn und Diridende. Die beiden Stammgeſellſchaften der Haniel⸗Gruppe, die Gute doffuungshütte Aktienverein für Bergbaun und Hüttenbetrieb in Nürnberg und die Gutehoffnungshütte.⸗G. können für das G. 1020%27 ein erheblich günſtigeres Ergebnis ausweiſen. Die Beſchüftt⸗ gung war im Berichtsjahr im allgemeinen gut: weniger befriedigend das geldliche Ergebnis. Lohnerhöhungen, Arbeitszeitverkürzungen, ſteigende ſoziale und ſteuerliche Laſten erhöhten die Selbſtkoſten auf der ganzen Linie, während die Verkaufspreiſe im allgemeinen un⸗ vexändert blieben. Der engliſche Bergarbeiterſtreik erbrachte in der erſten Hälfte des GJ. eine Beſſerung des Abſatzes für Eiſen⸗ und Stahlerzeugniſſe zunächſt im Auslande, der ſpäter eine ſteigende Aufnahmefähigkeit des Inlandsmarktes folgte. Die Erzengung in Oberhauſen betrug: Noheiſen 1920½7: 930 4900(i. V. 650 262) To. oder mehr 43,09 v.., Rohſtahl 1031 144(723 817) To. oder mehr 42,40 v.., Kohlen 4 229 315(3 693 684) To. oder mehr 14,5 v. H. Für die von den Verbänden erfaßten Stahl⸗ und Walzwerks⸗ erzeugniſſe blieben die Inlandspreiſe während der ganzen Berichtszelt unverändert. Die Internationale Rohſtahlgemeinſchaft habe den Er⸗ wartungen nicht entſprochen. Der Hauptzweck der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft, den Stand der Weltmarktpreiſe für Eiſ. 2⸗ und Stahlerzeugniſſe auf eine ungemeſſene Höhe zu bringen, ſei nicht er⸗ keicht worden: das Gegenteil war der Fall. Der Kohlenbergban konnte in der zweiten Hälfte des Jahres 1920 als Folge des engliſchen Bergarbeiterſtreiks ſeine Haldenbeſtände nahezu räumen und die Förderung weſentlich ſteigern. Dank der weitſichtigen Verkaufspolitik des Kohlenſyndikats, der wie der Ge⸗ ſchäftsbericht betont, die Anerkennung nicht verſagt werden ſoll, iſt der Rückſchlag in der Beſchäftigung nach Beendigung des engliſchen Streiks nur allmählich erfolgt. Der ſeit Beginn des Kalenderfahres einſetzende Rückgang in der Förderung beeinflußte neben den bereits erwähnten ſteigenden allgemeinen Laſten die Selbſtkoſten in ungün⸗ ſtiger Weiſe. An Stenern zahlte die Gutehoffnungshütte für das GJ. 103%½7%4 Mill.(1928½8: 6,28, 1913/½4: ,38 Mill.). Die Auſwendungen kür geſetzliche und freiwillige Wohlfahrtseinrichtungen belrugen im G. 1026/27 8,18(1928/6: 6,78, 1913/14: 3,38) Mill. A. Bel ben anoeſchloſfenen Tochtergeſellſchaften iſt gegenüber dem Vor⸗ ſahre eine beſſere Beſchäftigung zu verzeichnen. Das vom Reichs⸗ arbeitsminiſterium verfüste Drei⸗Schichten⸗Suſtem für die Feuer⸗ betriebe werde den Hüttenwerken eine neue ſchwere Belaſtung brin⸗ gen, für die ein Ausaleich in den Preiſen gefunden werden müſſe. Einſchließkich 50 907(19 541)/ Vokkrag und nach Abzug der nicht angegebenen Unkoſten beträgt bei der Gute Hoffunngshütte Aktien⸗ verein für Bergban und Hüttenbetrieb in Nürnberg der Gewinn 358 512(4 309 408) /, Sierzu treten in dieſem Jähre die Gewilune der Gute Hoffnunashütte Sberhauſen.⸗G. von 6 106 427(— 4, ſo daß ein Geſamtbetrag von 6664 940 zur Verfütaung ſteht. Von dieſem Betrag ſollen.147 405(918.501) zu Abſchreibungen ver⸗ wendet werden. Auß dem Ueberſchuß von 5 317 445(4050 997 ſoll ſodann eine gegenüber dem Vorfahre erhößhte, Gewinnausſchſttung pun 5(8) v. H. voranommen werden. Die reſtlichen 517 445(50 907 ſollen zum Vortrag kommen. Bei der Gute Hoffunnashütte Oberhauſen.⸗G. iſt eine Steige⸗ rung des Betriebsgewinnes von 5 252 107 anf 10 027475„ zu ver. zeichnen. Bei etwas ermäßiaten Aßſchreibungen von 4047 165 15 1260800% verbleibt einſchl. 126117 Vortrag ein Ueberſchuß non 6 100 042(126 117J ½ der, wie bereits erwähnt, an die Gute Hoff⸗ nungshütte.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Nürnberg überwieſen wird, —— Pfalziſche Hypothekenbank Ludwigshafen. Die Verwaltung beruft ſett die aungekündigte go. GW. auf den 12, Dez. nach Ludwegshaten ein.(Siehe Anzelgentell). Vorlänfig keine Meliorations⸗Auslandsarreihe ver Renten⸗ bankkreditanſtalk. Wie wir aus Verwaltungskreiſen der Deut⸗ ſchen Rentenbankkredltanſtalt hören, treffen die Mel⸗ dungen, wonach das Inſtitut für Meliorationen eine Anleihe von etwa 30 Mill. Dollar aufnehmen ſoll, nicht zu. Es hätten keinerlei Verhandlungen oder Beſprechungen über die Aufnahme einer Aus⸗ kandsanleihe ſtattgefunden, und ſchon aus dieſem Grunde entbehren dieſe Meldungen der Tatſächlichkeit, gaß die Aufnahme einer Aus⸗ laudsanfeihe der Genehmigung des Reſchstags bedürfe. Außerdem ſei die Lage am Geldmarkt gegenwärtig nicht geeignet. Richtig ſei, daß zwiſchen dem Reiche und Preußen ein Einſgun über die Melto⸗ rattonen erztelt worden ſel, und daß im Mat ſich rein theoretiſch die Bergtungsſtelle fur Auslandsanleihen mit der Angelegenheit beſchüftigt habe. Man rechne erſt lm Laufe des nächſten Jahres mit der Auflegung einer derartigen Anleihe. *Zur AN,Sitzung der J. G. Farbenſnduſtrie. Wie man wiſſen will, könne bei der in der Ack.⸗Sitzung zu beſchließenden Kapitals⸗ erhöhung mit einem Bezugsrecht gerechnet werden, das bei dem Ver⸗ hälknis don:1 kiegen werde, Der Kapitalbedarf iſt nun nicht an die kürzlich von einem prominenten Mitglied des Unternehmens an⸗ gekündiglen, neuen Erfindungen wie Kautſchuk und Guttapercha, künſtliche Beiſe oder Etwelßoräparate geknüpft, da alle dieſe noch Verſuche ſind und man noch nicht an eine Produktion im großen, bege, Probnktionsanlagen in großem Ausmaß denken kann, Es hat vielmehr den Anſchein, daß die Aufagen zur Benzinprobnktion, die nun inzwiſchen 1 Produftion von 100 000 Tounen erreſchen ſoll, vergrößert werden und einen Umſang ähnlich dem der Stickſtoff⸗ erzeugung annehmen werde. Man darf bei der Kapttalbeſchaffung des Farbenttuſtes auch an ſeine internatjonale Verflechtung, bie ge⸗ rade augenblicklich ſehr im Wachſen begrlffen iſt, denken. Da anderer⸗ ſeits auch die Expantonsbeſtrebungen der J. G. Farbeninduſtrie in Deutſchkand noch nicht zum Stillſtand gekommen ſind(ſiehe nachſte⸗ hende Mokdung), ſo iſt anzunehmen, daß auch bet dieſer Kapitalzer⸗ Höhung wieder ein weſentlicher Betrag von Vorratsaktzen geſchaffen Wird, da bie alten Vorratzaktien ziemlich verwendet worden find. 229 Ueberdaug der Ruütherszwerke auf die F. G. Farbzen? Wie gerkautet follen Be⸗handlungen zwiſchen Rütgerswerks A. und der Farber udndrie A. wieder aufgenommen worden ſein, wobei ein Umtauſch 2 für Rutgers in Farbenaktien beabſichtiat fei. Wäß end von der einen Seite die Verhandlungen als nicht den Tatſachen entſorechend bezeichnet werden, werden ſie v. der anderen Seite weder zurückeewleſen noch hoſtättat. Sb. Dipidendenſchätzung des Metallbankkonzern. Wie wir er⸗ fahren, wird die Metallbank und Metallurgiſee Ge⸗ fſellſchaft Frankfurt a. M. auf das erhöhte Aktienkavital voraus⸗ ſichtlich eine Dividende von 8 v. H. zur Vertellung bringen. Die Metalkgeſeleſchaft ſoll dem Vernehmen nach ihre Divi⸗ dende von 10 auf 11 v. H. erhöhen. Aenderung des F..⸗Vertrages Lanz⸗Wolff. Wie wir hören, beabſichtigt die Heinrich Lanz AG. in Mannheim den mit der R. Wolff Ac). Magdeburg eingegangenen Gemein⸗ ſchaftsvertrag abzuändern. In welchem Umfange eine Ab⸗ änderung in Frage kommt, ſoll in der auf den 5. Dez. einberufenen HB. entſchieden werden. Die J. G. war bekanntlich im Jahre 1924 eingegangen worden. Die Heinrich Lanz AG. übernahm im Laufe der Zelk den geſamten Dreſchmaſchinen⸗ und Traktorenbau, die Wolff Ach. dagegen den geſamten Lokomobil- und ſtatlonären Mo⸗ toren bau. Maſchinenfabrit Buckan Ach., Magdeburg.— Gute Beſchäfti⸗ gung. Die Geſchäftsentwicklung des Unternehmens, das hauptſäch⸗ kich Eintichtungen und Maſchinen für den Braunkohlenbergbau her⸗ ſtellt, iſt in olge der Ratlonallſierungsmaßnahmen der Braunkoh⸗ keninduſtrie(permehrte Verwendung don Maſchinen) auch im lau⸗ fenden Jahre günſtig geweſen. Auch dle Aufträge für andere Ableilungen(Einrichtungen von Zuckerfabriten) ſollen im Vergleich zu anderen Gefellſchaften verhältnismäßig zufriebenſtellend geweſen ſeig. PDaher iſt für 1927 mindeſtens die gleiche Dividende von 10 v. H. wie für die Vorſahre zu erwarten. Großkraftwerk Mannheim AGG. Wir verweiſen auf die Be⸗ kanntmachung bezal. des Umtauſches von Ankeilſcheinen in Vorzugs⸗ aktlen im Anzeigenteil der vorllegenden Nümmer. Einigung bei der Voigt und Häffner Acß. Geſtern fanden Frankfurt a. M. Berhandkungen zwiſchen der Verwaltung der Voigt und Häffner AG., der Deutſchen Bank., der Oppoſitionsgruppe dem Hanndverſchen Bankhaus einer geführt ha Wie wir erfahren, zleht die Gumpel⸗ Gruppe Proteſt und Klage gegen die Vorzugsaktien zurück, nachdem es gekungen 10 eine eſehin der Führung der Stimmen der Vor⸗ zugsgktien allſeitig befriedigende Löſung zu finden. Eine ao.. am 10. Dezember ſoll die Zuwahl der bekannten vier Vextreter, d Ephraim Meher und Sohn früher ſchon präſentierten, bringen. phraim Meyer und Sohn ſtatt, die zu!] Paris⸗Sch Der deutſche und engliſche Kohlenbergbau ſtehen vor ſchwerwiegenden Entſcheidungen. Es iſt ja ſchon oft auf die ungünſtige Lage der beiden Konkurrenten auf dem Welt⸗ kohlenmarkt hingewieſen worden, jetzt aber hat dieſer krank⸗ hafte Zuſtand einen Grad erreicht, der beſondere Maßnahmen erfordert. Der Weltkohlenmarkt dess! heute ein Zerrüttung, die wohl einzig in der Geſchichte des Kohlenbergbaus daſteht. Es iſt bisher immer und zwar mit vollem Recht als ein großer Vorteil bingeſtellt worden, wenn ein Land über eigene Kohlenſchätze verrügt, nicht zum mindeſten aus dem Grunde, weil an Transportkoſten beträchtlich geſpart werden kann. Länder ohne alle Kohlenſchätze wie beiſpielsweiſe die Schweis oder Italien, ſind gezwungen, außerordentlich hohe Trans⸗ portkoſten für Brennſtoffe in Kauf zu nehmen, was natürlich die Konkurrenz ihrer Induſtrie außerordentlich erſchwert. Die induſtrielle Entwicklung Deutſchlands und Englands iſt ja bekanntlie in erſter Linie auf die Ausbeutung der eigenen Kohlenſchätze zurückzuführen. Dieſer Vorzug ſcheint heute in das Gegenteil umgeſchlagen. Heute haben teilweiſe diejenigen Länder die billigſten Kohlenpreiſe, die über geringe oder gar keine Kohlenſchätze zerfügen. Der Grund für dieſe merkwürdige Erſcheinung iſt der deutſch⸗engliſche Kohlen⸗ krieg, der ein gewaltiges Herabſinken der Kohlenausfuhr⸗ preiſe zur Folge gehabt hat. Tatſächlich ſind heute die Kohlen⸗ preiſe im Ausland faſt auf den Vorkriegsſtand zurück⸗ gegangen. Während der Durchſchnittsausfuhrpreis für engl. Kohlen im Jahre 1913 13/½12 Sh. betrug, hat heute der Aus⸗ fuhrpreis faſt 15 Sh. erreicht. Wir ſind heute ſoweit, daß die Deutſchen und die Engländer das Ausland mit Brenn⸗ ſtoffen verſorgen, deren Verkaufspreis weit unter den Selbſt⸗ koſten, liegt. Für jede Tonne Kohle, die ins Ausland geht, entſteht alſo dem Lieferanten ein Verluſt. Wie trägt ber Bergbau dieſe Verluſte? Das hat ben Kampf gegen bie engliſche Kohle und die Aufbringung der notwendigen Koſten für dieſen Kampf in der Weiſe organtiſtert, daß zur Beſtreitung des Mindererlöſes in dem beſtrittenen Gebiet, wozu auch das Ausland gehört, eine Umlage erhoben wird, die im April noch 40 Pfg. je Tonne betrug, und die im September auf 1,25/ und jetzt ſogar auf 1,88, alſo um mehr als das dreifache. geſtiegen iſt. Die Koſten dieſes Kampfes gegen die engliſche Kohle werden auf nicht weniger als 450 000% für den Arbeitstag berechnet. Für die engliſchen Werks⸗ beſitzer laſſen ſich die Verluſte bei dem jeglicher Organiſation leider nicht zahlenmäßig belegen. er deutſche und der engliſche Kohlenbergbau können dieſe Verluſte nur auf ſich nehmen, weil ſie ſich durch höhere Preisſtellung im Inlande beſondere Reſerven geſchaffen haben. Die In⸗ landspreiſe überſteigen die Ausfuhrpreiſe nicht unbeträchtlich. Wenn dieſe unterſchiedliche Preisſtellung, die auch bei anderen Ausfuhrgütern zu beobachten iſt, an und für ſich nichts Neues darſtellt, ſo nimmt die Kohle inſofen eine Sonderſtellung eim, als hierdurch die Konkurrenzfähig! der ausländiſchen In⸗ duſtrie bedeutend erhöht wird. Dieſe oft bekämpfte, aber durch die natürliche Entwicklung bedinſſte Preispolitik läßt ſich nur durchführen, weil der Inlandsmarkt eine gewiſſe monopoliſtiſche Beherrſchung zuläßt. Ganz beſonders gilt dies für den engliſchen Kohlenmarkt, auf dem bekanntlich auslün⸗ diſche Kohlen gar keine Rolle ſpielen. Für die Ruhrkohle liegen die Verhältniſſe inſofern etwas ungünſtiger, als ſie in ihrer Preispolitik immerhin durch die Konkurrenz anderer Kohlengebiete eingeſchränkt iſt. Außerdem iſt zu bedenken, daß das Ruhrſyndikat für den Inlandsverbrauch an Höchſt⸗ preiſe gebunden iſt. Nunmehr iſt aber ein Zuſtand eingetreten der deondere Kampfmethoden erfordert. Auf der einen Seite iſt ein wei⸗ teres Sinken der Kohlenpreiſe mit Sicherheit zu erwarten, während auf ber anberen Seite mit einer Steigerung der Kohlenpreiſe im Inlande in abſehbarer Zeit nicht gerechnet 1. 1 sDie Fuſion in der franzbſiſchen Röhreninduſtrie. Durch ao. 6B.⸗Beſchluß vom 16. Nov. hat nun auch die Speiste Metallurgique Montbarb⸗Aulnoge das mit dem Röhrenwerk Lonvraid et Reequignies genehmigt. Bekannklich Uberläßt erſtere Geſellſchaft der letzteren ihr Röhrenwert Aulnoye gegen Ueberlaſſung von 10 500 Aktien zu 400 Fr. nominal der Louproil et Reequignies, bie vermittels deren Käpttalerhöhung geſchaffen werden. Divibenden⸗ und Abſatzſteigerung beim Bayer. Braubaus Pforaheim(Ach.) in Pforzheim. In dem am 50. Sept. 1927 beendeten Geſchüftsfahr hat ſich der Bierabſatz in erfkeultcher Weiſe weiter geſteigert. Der Rohgewinn ſtieg von 1,08 auf 1,23 Mill., ſodaß nach 87 808(78 661)„ Abſchreihungen und 1,58 (0,33) Miſt. Unkypſten ein erhöhter Reingewinn von 80 526 70 2800 4 verbleibt. Der Gewinnanteil hieraut erhößt ſich auf 7(e) v.., guf neut Rechmung werben 18 027(2 2600 nor⸗ Die Bilauz woiſt 1 Sahlen auf, ihre belduft ch auf 2,00 gegen 10½ mill. /: Wirtſchaltshäuſer(in 70 991 48 77 694], Einrichtung 199 300(168 500), Vorräte 102671(4 110), aſſe uſw. Außenſtände 520 170 400 1950. Oie Aufwertungzanſprliche der EN ſeien enbgilltia erlebigt, es ſind noch 251 187(237 421) eingeſetzt, denen auf der Aktivſeite zum Ausalei 61.849((67 776) gegenüberſtehen. Sonſtige Verpflichtungen 635 46 (504 887), Hypotheken 185 500(415 562), Rücklage und AK. unv. 75 000 besw. 750 000 l. *Der Jahresabſchluß der franzöſiſchen Adt⸗Geſellſchaft. Die im Jahre 1919 als Fortſetzung der deutſchen Geſellſchaft Gebrnder Adt in Forbach begründete Sociétée nouvelle des Gtahlliſſe⸗ ments Adt(Geſellſchaftsſttz Parts) erweiſt für das Geſchäftsfahr 1976.27 einen Reingewinn, pach Vornahme der Abſchreibungen, im Betrage von rund 1,0 Millionen Fr. gegen 1175 448 Fr. i. V. Die Verwaltung ſchlägt der auf den 22. Dezember anberaumten ao. GV. die Ausſchüttung einer Dividende von 10 v. H. vor. Im abge⸗ laufenen Geſchältsfahr iſt das Stommfapital von 6 auf 10 Mil⸗ lionen Fr. erhößt worden. Die Geſellſchaft fabrizlert in Forbach und Maorienau(Lotßrinoenſ ſowie in Pont⸗AMouſſon Kartonnagen, e eeeee u. 206 Beteiliat iſt ein an⸗öſiſche jtalied der Gründerfamilte, der Fabrikant Louis Ad in Jeandelaincburt(Meurthe⸗et⸗Moſelle). Deviſenmarkt Reichsmark geſucht Die Reichsmark wurde geſtern wieder geſucht und der Dollar ging bis.19 zurück. Beſonders feſt lag Oslo, das ſeinen Stand von 18.40 gegen London auf 18.33 verbeſſerte. Mabrid und Mafland unverändert, Holland und London in Newyork etwas nachgebend, 4040%½ nach 4041½ bezw..8752 nach.8760. Heute vormittag notierten: 18. e. London ⸗Paris 14,05124,0 Maitd.Schwz.] 29,25 28,26 Lond.⸗Stoch. 18,108 18,10 Lond.⸗Hrüſſel 34.54 34,9⸗Holland⸗Scht. 208.80208,50 Sond.⸗Madrſd 28.55 28,4 Lond.⸗Malld. 89,45 8845 Kabel Holland.475 Malld.⸗Parfs 188,70188.50 Kabei Schweigſ 8,185.185 Lond.⸗Holland] 12,05] 12,06] Brüffel⸗Paris.5,00 855)55 Lond Schweig 25,27 28,28 Jondon⸗Oslo Sabe dnde 1628 10 0 welg! 20,37] 20.37J Lond.⸗Kopenh.] 18.19 18.18 London Znu.⸗Mk. laſſen ſich talgende Kurſe Lundon„. 20,48J 20,42 Prag 85 Jap 25 ee 180 18 30JBraſef:. E alland Stoctholm. 65] New⸗Dork,„ 487 48J 20 Madrid. 71.84 71.3 Paris. 16,47 1647/[Sslo 1105 Argentinſen.79 1½ ürſch„.83 Kopenhagen 1401 4 4 Vor ſchwerwiegenden Entſcheidungen 455 Kohlenbergbau werden kann. Bei dieſer Sachlage wöre das nachſtleeng natürlich eine Verſtändigung zwiſchen dem deutſchen un liſchen Kohlenbergbau, ein Weg, der aber praktiſch nich Frage kommt, da ein Vertragspartner in England garn vorhanden iſt. Solange ſich der engliſche Kohlenbergbau 1 zu einem engeren Zuſammenſchluß entſchließen kann, ig in Frage einer deutſch⸗engliſchen Perſtändigung vollſtändie diskutabel. Der Kampf wird alſo weitergehen, und eß e noch zu unterſuchen, auf welche Weiſe die belden Gegner Kampf durchfechten wollen. ge⸗ Ueber die Wege, die der Ruhrbergbau eimauſchlagechee willt iſt, geben die Ausfüührungen von Geheimrat Auf⸗ Klöckner in der Generalverſammlung der Klöcknerwerke ze⸗ ſchluß. Es wurde bereits darauf hingewieſen. daß die auf, luſte bei den Auslandslieſerungen durch eine Umlage ö gebracht werden, die nunmehr auf 1,38/ je Tonne ſeſtsegg worden iſt. Dieſe Umlage hatten bisher alle Werke Maßgabe der Auslandslieferungen zu tragen. Nunmeht die Organiſation des Ruhrkohlenſyndikats ſo umgeän werden, daß man die Ausfuhrgeſchäfte einer beſonderen ge teilung überträgt, an deren Belieferung ſich nur dieienn Werke beteiligen, die auf Grund ihrer Selbſtroſtenberechnn in der Lage ſind, das Ausfubrgeſchäft gewinnbringend Rerſf zuführen, Es würde alſo möglich ſein, daß dieſenigen an von der Umlage befreit werden, die auf Grund der Quſſchen ihrer Kohle, der geographiſchen Lage und ihrer be ͤh in Ausrüſtung für die Belieferung des Weltmarktes garpt nen Frage kommen, Jedenfalls wird das Nuhrſyndikat auf k Jall in dem Streit nachgeben. 10 Der engtiſche Kohlenbergbau beſinder ſich demgegengden eine, viel ſchwierigeren Lage, da keine Organ ſation vorhanee die ähnlich wie das Rußrſhndikat die Nuslandslieſerungen ihe So bleibt es dem einzelnen Werksbeſitzer überlaſſen, ſich kinden. Nach dret Richtungen hin ſucht man einen inden. Man will einmal die Bergarbeiterlzhne weſker ee ſeten, zum anderen bofft man wieder auf ein Entgegenkommenen Regierung und endlich ſon verſucht werden, auf irgendwelche ſe 11 Enata einmal eine Verſtändigung über die Ausfuhepre merh ngland ſelbſt herbeizuführen, um wenigſtens den Welabſſhlan, unterefnander auszuſchalten. Ueber den zweiten Worſcgge⸗ den Bergban zu ſubvenklonteren, kann ohne welteres inmenn gangen werben. Es wird 5 niemals eine engliſche Wegice finden, die die unerträgliche finanzielle Laſt, die eine, Su bie tionſerung erforbert, auf ſich nimmt. Der erſte Vorſchlaeß wen, Nattonaliſterung der Betriebe auf Koſten der Arbelter vorzun in iſt nicht ohne weſteres von der Hand zu weiſen. Es iſt won eit lich, daß der vollſtändig abgekämpfte engliſche Bergarbeiter 10 den wektere Lohnherabſetzung gefallen laſſen inuß. Was endl ebniſſe dritten Vorſchlag anbetrifft, ſo ſind hierfür greifbare Erg Eüd⸗ einwandſret feſtzuſtellen. Do ſteht die Kohleninduſtrie vongter⸗ Wales, die hauptſächlich auf den Export eingeſtellt iſt, in koffen⸗ handlung über den Zuſammenſchluß einer Organſſation, ne mmen bar in Anlehnung an das Beiſpiel des Ruhrfondikats vorgenen werden ſoll, Wenn auch die bekannte Einſtellung des engliſche e duſtriellen ſeber Art von Kartellterung ſeindlich geſſen. Pe Not werden ſich die Verhältniſſe eben als ſtärker erwelſen. je eng wird den Zuſammenſchluß erzwingen. Außerdem werden d liſchen Bergwerksbeſitzer dem Umſtand Rechnung tragen len daß⸗ daß bei einem in ihrem Sinne ungünſtigen Ausfall der bean be⸗ roblem der Verſtaatlichung des Kohl hin 15 nes erneut angeſchnitten und vielleicht nach dieſer Auhmer, ſind 1Maßnahmen ergriſfen werden, die ihnen noch unangene uluß lals die von thnen le gefürchtete Rartelllerung. Der Zufamme im enallſchen Kohtenbergbau wird kommen, das iſt keine Damit wäre dann auch der Weg zu einer Verſtändigung ngeben, Deutſchland und Cigiand im Intereſſe der belzen Länder dege all Vorher gilt es für den deutſchen Bergban auf ſeperſan auszußhalten. Die europätſche Kohlenkonvention wird erel ſo ſicher zuſtande kommen, wie die europälſche Stahle ung, und erfahrungsgemäß wird bei ben künftigen ungen berſenige am günſtſaſten abſchnelden, der die area Abfatzquoten in der Vergangenheit ins Treffen führen Mannheimer Produktenborſe Dle Rurſe berſtehen ſich per 100 Kiln netto waggonfret Mannheim mit Sack⸗s Amiliche Waneeen 17. Nodember 1827. Welzen int neuer 28.50.— 8 ausländ. „ dusl. 20-31.50 Rogden inf, neuerz8,78 28.—'mehl. Spez,O Sp..—.33.25 Bugz. Kleeh.werg Lenaugf..— 26.2 Weſgenbrohm n. g20,8.30 28 Uaverz⸗ Uran-Gerſte ini· Aaen Pate. 5 ausl.) 29.50-28.30 Weizenkleie m. Suck 13.—13.25 5. Faer ee 22.30.28.78] Trackentreber..28.J7 45 Naps mit Sac— e. afer inländ. 22.—-24.— J Rohmelaſſe—.—.— Kleeſamen e⸗ der 1 10. Pfälziſche Hauteverſteigerung Ludwigshafen. Auß ſtrigen Pfälziſchen Feen ee eree eiungeln e Pfund in Pfennigen folgende Preiſe erzteltt Kalbfelle un 9755 e 2,25 7 2. Klaſſe 0 7 1 1 Freſfer 128, 1 20,87 Sales Säule 25—29 5fb. 118.50(12400 buu F ee eere Dchſenhee 8% 100 168½-408 16 e Kinderhäu 198 10714¼ 11¼116% 17 0 15 Tuhvaute. 9175(8108% 103—11] 105 ml Farrenhauw“ 00 2½ 87% 8% 816 0ut 8 40 PI5 5 „25), m. H. bis 40 Pfd. 88,25.—89,25(88,25. 5 78,25(82), Schſenzaute dis 40 Pfd. 80,25(860; äber 50 9400 170 646 60 50 4035—0 25) mn g 5. 40 55. 86 88J m K. über 0 81,50—82(85,25), Farrenhäute o. K. 78,50(78.—80,50); i, 60 f Kubhäute bis 40 Pfd. 88,0(01, 28), Aber 0 Pfo. 88,2(oante eig bis 40 Pfd. 82(98,25), m. K. Eber 30 Pfb. 79,0(84); Schußſargiohn Gattungen, 79.28(75,25); Sammelfellewolle, 70,50(80,00 el 00(75). Der Beſuch war gut. Verkauft und Zuſchlag naheng 1 flotten Verlauf. Farrenhäute gingen bis zu etwa 8 pfe en logeg Pfund zurück, Kuhhäute 2. Klaſſe bis um etwa 5 Pfg., dang emelg, Kuhhäute 1. Klaſſe bis um 3 Pfg. ſe Pfund höher. Im Aug hlelten ſich die Preiſe auf gleicher Baſis wie bei der ſetteaute, 0 A igeboten waren 8530 Stück Kalbfelle, 980 Stuck Rinder Knbbahe Silick Ocenhäute, 62 Stüg Farrengänte, 740 Stüc zate des Fohh Stiſck Häute 2. Klaſſe und 100 Stück Hammelfelle. Nä ſteigerung 9. Dezember. Berlin er Metallbörſe vom 17. Novembel — Prelſe in Feſtmart füt 1 Kg. 16 1 Eleftrolyttupfen 126.80 180.— 209 ———J 2 Blel—.—— Zinn ausl. 770 Robzint Bb...„ ttenzinn— 20 rFrCr en—ů—— i 81- 45 Alumin um.10.10 Sliber far 1 Gr. 78.78•80 5 10 dondon. 17. Novembet. Metallmartt.(In Oft. f. d. eng. l. 6. 116 ee uecee b. ⸗ Zinn Raſſa 282.75 268.78. Regulus 1 Rupfet Raſſa 59 38 50.65 do. 3Monat 8935 59.75 do. Elektrol. 64.25 64,50 Frachtenmarkt in Duisburg⸗Muhrort vom 17. 8 Die Nachfrage nach Kahnraum war au der beutigſich 7 ür Bergreiſen ſowohl als auch für Talxeiſen ziemtels te Frachten baben ſich jedoch nicht geändert, % durch dle c be iſctunen entſtehenden Verluſten K88. ſſen- Tace, U Nur über den Zeitpunkt dürfte man verſchlebener Melnnzeeden 24.78.28.50J Wieſenheu loſt als geldes m Sack 20.——.— Rotfleehen 750. 15 —.—— ber 10 inderhäute bis 40 Pfd. 91—94 2K. dber 50 5 Acceng, den 18. Novenber 102r I alt Rene Maunheimer Zeitung[Mittatz⸗Ansgabe) b. Seite. Nr. 581 Innl. Verdftentlchungen ner dtaut Manhein N Waſſer⸗ und Gasrohrverlegungen. —— Die Ausführung der in der Zeit vom 11. Januar 1928 bis einſchl. 31. Dezember 1928 lvorkommenden Rohrverlegungsarbeiten ein⸗ 1606 ſchließl. der erforderlichen Erdarbeiten ſoll im Wege der öffentlichen Ausſchreibung ver⸗ geben werden. Die Unterlagen zur Vergebung können 90 6 5 lk Aa de 15 5 egr. IEII 7 2 3 Zimmer 415, in der Zeit von—2 Uhr ein⸗ g⁴* 7 5 geſehen bezw. gegen eine Gebühr von 5.- N ann h el m begr 1911 bezogen werden. Die Angebote ſind ſpäteſtens Samstag, den 19. November 1927, vormittags Ist das 15 125 ae ee A e 5 riſt verſehen, bei uns einzureichen. e 10 Zuſchlagsfriſt beträgt 4 Wochen. 47 des Kolumbus 0 U 7 Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas. und VFar nicht überraschender als das 4 8 d d 1 In 20 8 8 0 +I 9 nerke. Lassieb der„Kompletia“. Kanne, 6 klnummumm d4ieren Benutzung eine vollʒommene ſneeee meeeennnnuumunmmmmmnmmmmnmmmnunmnmmmnpnnncleee 1 Leebereitung ermöglicht und da- 1. Tobkraftwork annnem durren höchsten Teegenuß verbürgt. en U Uter Kraft 2983 Bie eevistef 92 I* men am 9 70 Alt 0 0 ft sind vol entwi elt. e Jee er 2 0 1 Jon 980 8⁰ 4 rationell ausgenützt. 8 f dunnummnmumumnnum Gemäß 8 17 Abſ. 5 der 2. Durchführungs⸗ Sie erhalten die Kompleſta“. Kanne tegen dtaünnnumgnnnmimnnunumunnmmümmnnmentminnun d e ee e 2— Aee iece reae 2 e 785 a00 bilanzen vom 28. 3. 1924 in der Faſſung des Ai. 50.—. Barusehenge Luckerdese oder 0 Sammel- Nummer ung vem 28. 4h. 1054 forbeln wig die Jr. RN 5 nung vom 23. 10. 1924 fordern wir die In⸗ im Teeverkaufswerte von BRrl. 10.— 15 bal, leſe Anteuſgeine 18 f e n die Techanne Co., Dresden- A. 1 auf, dieſe Anteilſcheine 8 ſpäteſtens zum 5 en 29. Februar 1928 zum Umtauſch in Vorzugs⸗ N ng ſaktien bei der Süddentſchen Disconto⸗Geſell⸗ ö ſchaft.⸗G., Mannheim, mit einem arith⸗ rkh metiſch geordneten Nummernverzeichnis ein⸗ 5 tülh zureichen. eeee, 2 ue,gnn,.en, B. ee,eeee, en 55 dct eldene aesge benregenb uent. irre werden, ebenſo eingereichte Anteil⸗ 28 N 1 108 8755 er 185 D fälzisdhe Hupothekenbank zugsaktien erforderlichen Betrag n er⸗ Mametos, hochelegante privatmistwagen! gerkang n Kehneng oee Beteſee,,„ rucigahefen a. Ahein. wertung für Rechnung der Beteiligten zur 1 1 5 eafttosretigeun werden, unterliegen der Wir laden e Aktionäre zur 11094 elt 5 Kraftloserklärung. 11 654 0 ‚ 0 0 5 ere de a. aegeee, dlssblodantichen Gsneraversammlung 1——5 5——— ſauf Montag. den 12. Dezember 1927, vormittags 100½, Uhr im ab⸗ 12 Framer 7 Sitzungsſaale der Pfälzischen Hypothekenbank Ludwigshafen aIRh. 27 nen ein. 0 du 7 292 r Tages-ordnung: 5 At der Männer Glück?“ Srgaene d8 Kebenger 1957 rages. erb Uerpiger Raare udwigshafen a. Rh., deu 16. November 5 al/ lsgesde 2. 10 Fare Brte 8 1 Die Direktion. in 9 4. Ellzier, 5— 70 eet g g.— 15 N 1 chts 0 8 e. 7 opt 8 K* 5 1 dehn 1 N 8 eeee e Feineres d abldeh. ipstentret s 17 1— ller Dr. Müller& Cg. Nach dem Müllern 95 als melne zarten, Wörzlgen 1 W. 21 Schinken Ich offeriere aus frischer Schlachtung „ 0 1 ninaueisdn 5u mn. 0 95.27u..90 555 bedterie er, 2 Drogerle b 6, 3/4;: Drogerie e Bur Lunder HKalpneisch per Pfd. 1 10 und.60 5 en en undrekeent nammeill. belltalehn. 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November 1927 düneeeeeeeee eeeee eeeeeeeeeeeeeeee— Uat Nr.78. außer Miete(Vorre er cher Leee Eine püe E R M E L EO 2wis enstterüche Komödie mit sinfonischen Strauh 98 in zwei Aufzügen von Richard Pechniser Pielleitung:; Dr. Richard Hein Aulan Aiche Einrichtung: Walther Un ruh 8 7½ Uhr Ende 10 Uhr Neute die ereignisreiche premiere des Hemorragenden deutschen Srogflms: Christine Personen: erkleinę p Sophie Karst Rotbadent Pranzl, iur Sohn 5 Bartsch uch neister Robert 4 iur Mann Alfred Jerger, Staats- una, inh oper Wien. à G. Deron Lunammeriungler Gussa Heiken 59 Notar mer Helmuth Neugebauer Line Frau 7 Tappolet abellmei ohanna Blatter En Kom 2 8 155 Heyer 88 — 5 e Ein aeerk 8 Alfted Landory In Ka Hugo Voisin Mmmersz 25 ceeera= Karl Mang APGLL F. u. Samstagz. abendlich 8S Uhr ee intermafkonsle Ausstattungs-Repus „Missen Sie schon.“ 20 Bilder von Emil Schwarz. 8 8 den 20. 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