2 Vlensfag, 27. Dezember Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne 2 Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. R1, 4·6, (Baſſermannhaus] Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19½20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 WMorgen⸗Ausgabe eue Mannheimer Sei Mannheimer General Anzeiger 2 ein Kolonelzele Allgem. Anzeigen 0,40 + 3 walt, Streiks, uſw. e——— Preis 10. Plennig 2 Voraus 4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzei erden höherb et. gen Berſch en fit etamte Tage Sielen b. Fee 5. 1927— Nr. 597 ae ſl nach Tartf, bei An 22 15 wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ precher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Celtjame Parijer Enthüllungen Deulfchfeindliche Wahlmansver der englijchen Konſervaliven in Frankreich? LA 9 L4 2 Waͤr's möglich? Paris, 26. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Bereits vor einiger Zeit veröffentlichte das Blatt„La Rumeur“ aufſehenerregende Enthüllungen ſeines Lon⸗ doner Korreſpondenten über eine Unterſtützung der Wahl⸗ propaganda der franzöſiſchen Rechtsparteien durch die eng⸗ liſchen Konſervativen, wobei der ehemalige Flieger⸗ offizier und Mitarbeiter des„Echo de Paris“, de Kerillis, als Vertrauensmann bloßgeſtellt wurde. de Kerillis ſtellte einige Tage ſpäter die diesbezüglichen Informationen des Blattes kurzerhand in Abrede. Heute jedoch kommt der Lon⸗ doner Mitarbeiter von„La Rumeur“ von neuem auf die An⸗ gelegenheit zurück. Er veröffentlicht Einzelheiten über den von ihm bereits ſignaliſierten Propagandaplan, der nach ſeinen Ausſagen von den engliſchen Konſervativen unterſtützt wird, wobei er auch einiges über den Zweck der überall in Paris angeſchlagenen, gegen Deutſchland gerichteten Hetzaffichen verrät. Die engliſchen Kon⸗ ſervativen hätten ſich bei der Affäre Rakowski überzeugt, daß in Frankreich mit dem Schreckgeſpenſt der kommuniſtiſchen Propaganda nicht viel auszurichten wäre. Deshalb hätten ſie beſchloſſen, in Frankreich die Furcht vor einer angeb⸗ lichen deutſchen In vaſion für ihre Zwecke aus⸗ zubenten und ein falſches Dokument zu lanzieren. mt dem ſte die Exiſtenz eines deutſch⸗ruſſiſchen Mi⸗ litärbündniſſes und eines Angriffsplanes gegen Frank⸗ reich beweiſen wollten. Kerillis habe daher den Auftrag er⸗ halten, die öffentliche Meinung in Frankreich vorzubereiten, daß ſie beim Erſcheinen dieſes Dokuments in einem der Außenpolitik der Kartellparteien feindlichem Sinne reagieren werde. Gleichzeitig ſei Kerillis eine Kiſte mit echten Doku⸗ menten zugeſtellt worden, die bei der Hausſuchung im Ge⸗ häude der Arcus⸗Geſellſchaft aufgefunden wurden. Dieſe echten Dokumente ſollten unter die falſchen geſchoben werden, um letzteren einen Schein der Echtheit zu geben. Dieſe mit Dokumenten angefüllte Kiſte ſei aus gewiſſen Gründen, deren Erörterung„La Rumeur“ für einen ſpä⸗ teren Zeitpunkt verſpricht, durch die franzöſiſchen Zollbehörden nicht geöffnet worden. Schließlich ſei Kerillis angewieſen worden, falſche Dokumente herzuſtellen, wonach Deutſch⸗ CFCFCCãͥ0ãã ͤ ͥqyͥad dd Veamten⸗Jorderungen zum Notprogramm der Wirtſchaft Der Deutſche Beamtenbund nimmt in einer Er⸗ klärung zu dem am 20. Dezember veröffentlichten Finanz⸗ programm der großen Wirtſchaftsverbände Stellung. Der Beamtenbund verhält ſich in ſeiner Erwide⸗ rung zu den Details dieſes Programms ſcharf ablehnend. In der Erklärung heißt es: Wenn zur Zeit die deutſche Wirtſchaft ſich in einem Zu⸗ ſtand der Selbſtkoſtenkriſe befinde, ſo ſei es abwegig, die Urſache dafür nur in einer Steuerüberlaſtung in Reich, Län⸗ dern und Gemeinden und in einer mangelnden Einheitlichkeit der öffentlichen Finanzpolitik ſehen zu wollen. Eine auf Ein⸗ ſchränkung der Zollſchranken und auf Eindäm⸗ mung der Abſatzſchwierigkeiten im Auslande bedachte Außenpolitik erſcheine daher dem Deutſchen Beamten⸗ bund vordringlicher als innerpolitiſche Maßnahmen. Wenn die Kundgebung der wirtſchaftlichen Spitzenverbände dahin zu verſtehen ſein ſollte, daß die Kapitalneubildung in Deutſchland nur von der Unternehmerſeite her zu erfolgen habe, daß alſo die Arbeitnehmerſchaft in einem Lohnniveau gehalten werden müſſe, das ihr Erſparniſſe nicht ermöglicht, ſondern gerade zum Leben ausreicht, oder wenn damit gemeint wäre, daß die rfüllung ſozialpolitiſcher Aufgaben im jetzigen Umfang ein Luxus ſei, dann wäre der Deutſche Beamtenbund nicht in der Lage, ſich ſolchen Auffaſſungen anzuſchließen. Eine glückliche Zukunft des Deutſchen Reiches liegt nicht in einer Verewigung es Gegenſatzes zwiſchen Beſitzenden und Beſitzloſen, ſondern es liegt im Weſen des Volksſtaates, daß die Schichten des Arbeitnehmertums als gleichberechtigte Faktoren in die Erfüllung der öffentlichen Aufgaben und in den geſam⸗ ten Wirtſchaftsprozeß eingegliedert werden, ein Ziel, von dem wir heute noch recht weit entfernt ſind.“ Eine Beamteninflation in dem von den Wirtſchaftskreiſen behaupteten Sinne wird in der Erklärung entſchieden beſtritten. Der rein mechaniſche eamtenabbau habe zu einem finanziellen Fiasko führen müſſen; zu dem gleichen Ergebnis würde die Maßnahme, jede ritte freiwerdende Stelle nicht mehr zu beſetzen, führen, ſo ange man nur Beamte entferne, aber ihre Arbeit belaſſe. Dle rklärung fährt fort:„Auch die endlich erſchienene Reichs⸗ imanzſtatiſtik zeigt, daß die Hauptanſchwellung der öffentlichen usgaben im weſentlichen eine Folge der Kriegslaſten im eugeren und weiteren Sinne darſtellt. Dagegen haben dte Wirtſchaftskreiſe, welche die Kundgebung erlaſſen haben, bis letzt noch nicht die öffentlich behauptete ſtarke Inflation an irektoren⸗ und Syndici⸗ uſw. Poſten in der Wirtſchaft oder die Aufblähung in der Warenverteilung beweiskräftig wider⸗ großen land einen Luftangriff und ein Bombardement mit Gasbomben vorbereite, der gegen diejenigen fran⸗ zöſiſchen Gegenden gerichtet ſein ſoll, wo die linksſtehenden Wähler in der Mehrheit ſind. Dieſe Fälſchungen ſollten nach den Angaben des Londoner Korreſpondenten von„La Rumeur“ 10 Tage vor den Wahlen lanziert und von einer Anzahl großer franzöſiſcher Blätter als echt erklärt werden. Miniſterrat an Weihnachten yParis, 26. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Unter dem Vorſitz des Präſtdenten der Republik, Doumergue, fand heute im Elyſé ein Miniſterrat ſtatt, der in der Hauptſache außenpolitiſchen Fragen gewidmet war. Außenminiſter Briand hielt einen längeren Vortrag über die in ſein Reſ⸗ ſort fallenden aktuellen Probleme, beſonders über das Ver⸗ hältnis Frankreichs zu Rußland und IJtalien. In den hieſigen offiziellen Kreiſen begrüßt man das Zuſtandekommen einer Entrevou zwiſchen dem italieniſchen Geſandten in Bel⸗ grad Bodrero und dem jugoſlawiſchen Außenmieniſter Marinkowitſch lebhaft, da man in ihr eine Beſſerung der italieniſch⸗jugoſlawiſchen Beziehungen erblickt und im Zuſam⸗ menhang damit auch eine Entſpannung zwiſchen Frankreich und Italien erhofft. Franzöſiſcher Senat Im franzöſiſchen Senat, der am Samstag mit der zweiten Leſung des Budgets für 1928 begann, wies der Berichterſtatter Chéron darauf hin, daß durch die Beſchlüſſe vom Freitag der Kammer der Einnahmeüberſchuß von 196 Millionen auf 33 Millionen Franken reduziert worden ſei. Von 88 Punkten, in denen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den beiden Häuſern beſtünden, rate die Finanzkommiſſion, etwa 50 anzu⸗ nehmen. Der Einnahmenüberſchuß ſteige damit wieder auf 71 Millionen Franken.— Der Senator Eccard brachte eine Interpellation ein, in der angefragt wird, welche Haltung die franzöſiſche Regierung gegenüber gewiſſen Handlungen der deutſchen Regierung einzunehmen gedenke, die mit den Locarnoabkommen unvereinbar ſeien. Das Datum für die Diskuſſion dieſer Interpellation wird ſpäter feſtgeſetzt werden. legt. Es wäre auch eine intereſſante Aufgabe feſtzuſtellen, welchen zahlenmäßigen Beſtandteil die Steuerleiſtungen in den Gewinn⸗ und Verluſtrechnungen der wirtſchaftlichen Un⸗ ternehmungen ausmachen und welche anderen Beſtandteile ihrer Bilanzen zu der Selbſtkoſtenkriſis beitragen. An einer vernünftigen organiſchen Verwaltungsreform mitzu⸗ arbeiten, ſei der Deutſche Beamtenbund bereit. Eine mecha⸗ niſche Verwaltungsreform, die lediglich eine neue Auflage des Beamtenabbaus und als ſolche finanziell unwirkſam wäre, lehne der Deutſche Beamtenbund ab. Zum Schluß verlangt der Beamtenbund, daß er bei den Maßnahmen zur Erzielung einer einheitlichen Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik als gleichberechtgter Faktor neben den an⸗ deren Sachverſtändgengremien zur Mitarbeit heran⸗ gezogen werde. Dr. Marx tauſend Tage Kanzler Dr. Marx iſt am 25. Dezember genau tauſend Tage im Reichskanzleramt geweſen. Vom 30. November 1923 bis 15. Januar 1925 bekleidete er dieſes Amt 413 Tage. Seit dem 17. Mai 1926 iſt er wieder im Amt, das er jetzt ohne Unter⸗ brechung 587 Tage innehat. Auch dieſe Amtszeit ſtellt einen Rekord dar, da die Reichskanzlerſchaft Dr. Wirths nur 559 Tage währte; die des Dr. Lüther währte nur 479, wäh⸗ rend Fehrenbach 324, Bauer 280, Cun o 265, Scheide⸗ mann 130, Streſemann 111 und Hermann Müller 86 Tage Reichskanzler waren. Marx war bisher viermal Reichskanzler. Den Rekord an Miniſterernennungen hält der Reichswehrminiſter, der bereits fünfzehnmal zum Miniſterernannt worden iſt. Brauns iſt dreizehn⸗ mal ernannt worden, Streſemann elfmal und Luther, Marx und Schmidt je neunmal. Rückkehr des Tiroler Rechtsanwalts Noldi Wie der„Tiroler Anzeiger“ meldet, wurde die Ver⸗ bannung des Rechtsanwalts Dr. Joſef Noldi von fünf auf zwei Jahre herabgeſetzt. Noldi war vor ungefähr zwei Jahren beſchuldigt, den deutſchen Privatunterricht in Süd⸗ tirol gefördert zu haben. Er wurde deshalb vor Gericht geſtellt und zur Verbannung nach den Lipariſchen Inſeln ver⸗ urteilt. Da die Verbannung nunmehr zwei Jahre dauern, dürfte Dr. Noldi ſich unter den 300 jetzt freigelaſſenen Depor⸗ tierten befinden und in ſeine Heimat zurückkehren. 1. Vorarbeiten für den Elbe⸗Oder⸗Kanal. Das Reichsver⸗ kehrsminiſterium hat beſchloſſen, am 1. Januar 1928 in Senf⸗ tenberg in der Lauſitz ein Vorarbeitsamt für den geplanten Elbe⸗Spree⸗Oder⸗Kanal zu errichten. Angarn ſucht einen König (Von unſerem öſterreichiſchen Mitarbeiter) Wien, 24. Dezember. Die Tage vergehen und ſie gleichen einander nicht⸗ Zweimal hat Exkaiſer Karl den Verſuch unternommen, den ungariſchen Thron für ſein Haus zurückzugewinnen und die Herrſchaft der Habsburger äufs neue zu begründen. Beide Male aber endete das abenteuerliche Beginnen mit ſchweren Mißerfolgen, mit empfindlichen Einbußen des Anſehens. An den letzten romantiſchen Zug nach Budapeſt ſchloß ſich un⸗ mittelbar die Verbannung auf die Inſel Madeira an, die an dem frühen Tod des unſteten und unglücklichen Monarchen nicht ohne Schuld war. Ungarn wurde gezwungen, im November 1921 durch ein eigenes Geſetz die Habsburger für immerdar des Thrones verluſtig zu erklären und die Wahl eines Herrſchers auf„ſpätere Zeiten“ zu verſchieben. Doch ſeither iſt die Königsfrage in dem ſo verſtümmelten ehe⸗ maligen Reich der heiligen Stephanskrone nicht mehr zur Ruhe gekommen; ſie hat die Gemüter bisweilen leidenſchaftlich bewegt, und wenn es manchmal ſchien, daß andere Probleme die Aufmerkſamkeit völlig in Anſpruch nehmen würden, ſo war dies nur eine Täuſchung. Der Miniſterpräſident Graf Bethlen hat zwar vor Jahresfriſt erklärt, daß die Berufung eines Herrſchers nicht aktuell ſei, aber man weiß, wie raſch ſich der Szenenwechſel in der Politik hin und wieder vollzieht, wie ſchnell unter Umſtänden Probleme eine unerwartete Aktualität gewinnen können. Jedenfalls haben die Legitimiſten in Ungarn, das heißt die Anhänger des„Königs“ Otto, wie ſie den älteſten, nunmehr ſechzehnfährigen Sohn des verſtorbenen Monarchen nennen, keine Minute geruht, um die wandelbare Stimmung der Bevölkerung in ihrem Sinne zu beeinfluſſen. Dieſe Ar⸗ beit hat ſich nicht ſo ſehr in der Oeffentlichkeit wie in aller Stille vollzogen; die Agitation iſt von Gutshof zu Gutshof, von Bauerngehöft zu Bauerngehöft, ſa von Mann zu Mann mit unleugbarer Geſchicklichkeit getrieben worden. Dieſe Rührigkeit hätte jedoch nicht genügt, um den unbeſtreitbaren großen Erfolg zu erzielen, auf den die Legitimiſten heute ver⸗ weiſen können; es mußten vielmehr beſondere Umſtände zu Hilfe kommen. Einſt war das Glück des Hauſes Habsburg ſprichwörtlich. Etwas davon ſcheint nun dem jugendlichen Kronprätendenten zu leuchten. Der eine Glücksfall beſtand darin, daß ſich die Wege der Volkstümlichkeit, die den Erzherzog Albrecht eine Weile umbrannte und in die Höhe trug, raſch verebbte, als er das Präſidium der mächtigen Vekeinigung der geſellſchaftlichen Organiſationen niederlegte. Auch der andere habsburgiſche Prinz, der ſich in Ungarn um die Gunſt der Menge und der einflußreichen Perfönlichkeiten offenſichtlich bemühte und der ſich der Hoffnung hingab, den verwaiſten Thron des Königs⸗ reiches ohne König beſteigen zu bürfen, vermochte nicht recht Fuß zu faſſen. Erzherzog Joſef Franz war niemals ein ernſtzunehmender Kandidat. Dieſe Tatſachen geben je⸗ doch nicht den Ausſchlag. Viel wichtiger iſt ein anderer Um⸗ ſtand, ja man kann ihm eine maßgebende Bedeutung zu⸗ ſprechen. Papſt Pius XI. hat vor kurzem einen neuen Fürſten⸗ primas von Ungarn ernannt. Seine Wahl fiel auf den ſchlichten Profeſſor und Benediktinerpater Dr. Juſtinian Sere di, der erſt 43 Jahre alt, eine geradezu traumhafte Karriere macht. Als Sohn blutarmer Handwerksleute in einem elenden ſlowakiſchen Dorf geboren, vom Vater zum Zimmermann beſtimmt, wurde er nur durch einen Zufall, durch die Aufmerkſamkeit des Ortspfarrers auf andere Wege geleitet. Dr. Seredi gehört jetzt als Kardinal und Fürſtprimas nicht bloß zu den einflußreichſten Menſchen in Ungarn, zu den Gebietern einer der reichſten Diözeſen der Welt, zu den Wür⸗ denträgern, deren Rang ſelbſt die adelsſtolzen Magneten in den Schatten ſtellt, ſondern er iſt vor allem nach dem ungari⸗ ſchen Staatsrecht berufen, dem künftigen Herrſcher die Krone aufs Haupt zu ſetzen. König kann nämlich nur der werden, den der Fürſtprimas ſalbt. Man begreift alſo, weshalb die ungariſche Regierung alle Hebel in Bewegung ſetzte, um einen Mann ihres Vertrauens auf den fürſtbiſchöflichen Stuht von Gran zu bringen und man kann ſich vorſtellen, wie groß die Enttäuſchung war, als die römiſche Kurie alle diesbezüg⸗ lichen Vorſchläge ablehnte und nach eigenem Ermeſſen vor⸗ ging. Was mag in den ſtillen Gemächern des Vatikans ge⸗ ſchehen ſein, ehe die Entſcheidung fiel? Dr. Seredi iſt ein augeſprochener Legitimiſt und ein unbeugſamer Charakter. Er wird es ſich gewiß nicht nehmen laſſen, bei der Löſung der Königsfrage ein gewichtiges Wort mitzuſprechen, das heißt alſo, den Erzherzog Otto mit ſeiner vollen Kraft zu unterſtützen. Um zu ermeſſen, welche Wichtigkeit der Tatſache zukommt, daß der Papſt fuſt einen legitimiſtiſchen Benediktinermönch auserkoren hat, die geſchichtliche Rolle eines Fürſtyrimas von Ungarn zu ſpielen, muß man ſich mit einigen ſcheinbar neben⸗ ſächlichen Begleitumſtänden vertraut machen. Die Benedik⸗ tiner haben am Hofe der Exkaiſerin Zita in Lequeitio eine be⸗ vorzugte Poſttion innegehabt. Erzherzog Otto wurde in der ungariſchen Sprache von einem Angehörigen dieſes Ordens unterrichtet und er ſtudiert jetzt in Luxemburg an einem be⸗ rühmten, von den Benediktinern geleiteten Gymnaſium. Als der Kaiſex⸗ und Königsſohn nach dieſer Lehrſtätte gebracht wurde, hieß es, daß man ſich für Luxemburg entſchieden hätte, weil dort ein Onkel des Jünglings. Prinz Felix von Parma, ſeinen Wohnſitz habe. Die eigentliche Urſache mag aber der Wunſch geweſen ſein. den Zuſammenhana mit dem einfluß⸗ reichen Orden aufrechtzuerhalten. Hat doch zum Beiſpiel bei der letzten Geburtstagsfeier in Budapeſt. die für„König“ Otto * —... ͤ ͤ—————5ĩ eette. Nr. bor Reue Naunzeimer Zettung(Morgen⸗Audgabel Dieustag, den 7. Dezember 1927 veranſtaltet wurde, die Prediat in der St. Stephansbaſilika ein Benediktiner gehalten. Und nun iſt gar ein Mitalied dieſer Ordensvereinigung Fürſtprimas geworden, alſo eine Perſön⸗ lichkeit, ohne deren Mithilfe kein König von Ungarn den Thron beſteigen kann. Denn mag ſich in dem ſchwergeprüften Lande noch ſo piel ändern, mögen Revolutionen noch ſo heftige Er⸗ ſchütterungen hervorrufen: das muſteriöſe Staatsrecht. das im Saufe der Geſchichte oft zur ſtärkſten politiſchen Stütze der Ma⸗ gyaren wurde. bleibt von allem Wandel unberührt Die Legittmiſten empfinden deutlich, daß die Zeit für ſie arbeitet, daß die Entwicklung ihnen A dei Sie wiſſen guch, daß Graf Bethlen, der machtvolle Miniſterpräſtdent, ſehlteßlich nichts unternehmen wird, was ihn der Gefahr einer Niederklage auszuſetzen vermöchte. Die Legitimiſten fühlen ſich alſo ſo ſtark, daß ſie bereits Luſt und Muße zu theoretiſchen Auseinanderſetzungen, zu Haarſpaltereien fin⸗ den. So hat dieſer Tage der Präſident der ungariſchen Akademie der Wiſſenſchaften und ehemalige Miniſter Ber⸗ eviezy die Forderung aufgeſtellt, daß die Regierung eine Aktion, einleiten ſolle, um die Aufhebung des Ent⸗ thronungsgeſetzes zu ermöglichen und daß zweitens das Herrſcherhaus offiziell und nachdrücklich auf alle An⸗ ſprüche auf den öſterreichiſchen Thron verzichten und ſich zum Gedanken des ungariſchen nationalen König⸗ tums bekennen möge. An dieſe Auslaſſung knüpfte ſich eine überaus intereſſante Erörterung. Graf Apponyi, der ein⸗ lußreichſte Fürſprecher für Erzherzog Otto, gab der Anſicht Ausdruck, daß für die Dynaſtie kein Anlaß vorliege, den ihr „durch die Revolution geraubten öſterreichiſchen Thron“ preis⸗ zugeben, und Graf Julius Andraſſy, der an der Spitze der legitimiſtiſchen Adelsgruppe marſchtert, verwahrte ſich 7 alles, was die Wiederaufrichtung der gemein⸗ amen ungariſchen und öſterreichiſchen Herr⸗ ſchaft beeinträgtigen könnte. Mit dem Eſſen wächſt eben der Appetit, wie das Sprichtwort ſagt. Noch iſt der junge Otto fern von Ungarn, noch liegt für ihn der Weg, der nach Buda⸗ peſt führt, nicht frei, aber ſchon ſtreiten ſich ſeine eifrigſten Anhänger darüber, ob ihm künftig bloß Ungarn untertan ſein ſolle oder ob ſein Machtbereich weitergezogen werden müſſe. So ſicher wähnen ſich die Legitimiſten bereits, daß ſie ſich wegen der Widerſtände der kleinen oder der großzen Entente keine Sorgen machen, daß ſte ſich um die Meinung Europas kaum mehr kümmern. Bezeichnenderweiſe ſich auch im Lager jener Politiker, die für die freie Königswahl eintreten, ein bemer⸗ kenswerter Umſchwung. Der Abgeordnete Gömbös, wohl der markanteſte Vertreter dieſer Richtung. ſcheint allmählich klein beigeben zu wollen, denn er. der den Exkaiſer Karl bet Budaörs mit einigen Hundert Studenten in die Flucht ſchlug, als er zum zweitenmal nach dem Umſturz in Ungarn auftauchte, lehnt nun nicht mehr mit voller Entſchiedenheit den Gedanken ab, daß ein Habsburger durch die freie Wahl zur Regierung gekange. Ja, noch mehr! Der Verein der Erwachenden Magyaren, der lange Zeit ſtärker war als die jeweiligen ungariſchen Regierungen, der den weißen Terror allzu lange begünſtigte, der den Legitimismus auf das erbittertſte bekämpfte, hat in den letzten Tagen einen Frontwechſel vollzogen und ſich der chriſtlichnattonalen Wirt⸗ ſchaftsvartei genähert, an deren Spitze niemand anderer als Graf Johann Zichy einer der rührigſten Herolde des„Kö⸗ nigs“ Otto ſteßt. Täuſcht daher nicht alles dann haben ſich die Ausſichten für das Haus Habsburg und für ſeinen legi⸗ iimen Thronwärter in der jüngſten Vergangenheit weſentlich ebeſſert. Ungarn ſucht einen König. Hat es ihn ſchon ge⸗ unden? R. Ch. Abſurde Deutſchen⸗Verleumdung durch einen lettländiſchen Abſtinenten Der Rigaer Lanbtag hat nach 19½%ſtündiger Sitzung die Er⸗ gänzungen und zum Trunkſuchtsgeſ ſc angenommen. Unter den Gegnern der Vorlage machte ſt der chriſtlich⸗nationale Abgeordnete Dr. Reinhard beſon⸗ ders unliebſam bemerkbar. In ſeinen be⸗ ſchäftigte er ſich ſtundenlang mit der deutſchen Fraktion und den Deutſchen überhaupt und ließ ſich hierbei zu unerhörten nſinuationen hinreißen. So behauptete er, daß die Deutſchen ie Initiatoren des Geſetzes das lettiſche Volk durch Alkohol zugrunde richten wollten. Die Vorväter dieſer deutſchen Abgeordneten hätten die Vorväter 1(Rein⸗ 3 Volksgenoſſen geprügelt und dazu gelacht, fetzt wollten ie Deutſchen au Kinder vergiften und lachten dazu. Das deulſche Volk ſei im Krieg nicht den Feinden ſondern dem Alkohoterlegen, bie deutſche Wiſſenſchaft habe ihr ganzes Anſehen eingebüßt. In dieſer Tonart erging ſich der Abgeorbnete Reinharb ſtundenlang. Die deutſchen Abgeordneten haben es un⸗ terlaſſen, dieſe einer Antwort zu würdigen. Ihr Vorſitzender, der Abg, Schiemann, veröffentlicht in der„Rigaſchen Regeslchefn eine Erklärung, in der er die Unehrenpaftigkeit der Geſinnung Dr. Reinhards, die ſich in —— offenbart hat, vor aller Oeffentlichkeit eſtſtellt. Der Senior der bayeriſchen Literatur Es gibt Perſönlichkeiten, deren Wirken für unſer Gefühl ſo ſehr ſchon Hiſtorie iſt, daß ihr Wandeln unter uns alſo wirkt, als ſeien ſie Denkmäler ihrer ſelbſt. Ihr leiblicher Tod trifft uns, tritt er ſpät einmal ein, ſo unerwartet, als ſei irdiſcher Ablauf gerade dieſes Lebens etwas Unerhörtes. Am 20. Dezember hat, ichael Georg Conrad, der Senior der Münchner Literaten und des geſamten bayeriſchen Schrifttums, ſeine Augen geſchloſſen, der hünenhafte Recke aus dem Frankenland, der blonde Rieſe mit den blauen Augen, ehedem der ſtreitbarſte Geiſt eines kampffrohen literariſchen Zeitalters, in den letzten Jahrzehnten aber ganz Neſtor und, wenn auch noch Fleiſch und Blut, doch ſchon ganz literatur⸗legendäre Figur. Sein Ruhm, der ihn, vor mehr als einem Menſchenalter, zum Protagoniſten der naturaliſtiſchen Literaturbühne machte, iſt der Ruhm des Naturalismus. Der Feuerkopf, edler Be⸗ geiſterung und edlen Zornes in gleicher Weiſe fähig, glühend wie Luther und ſtreitbar wie Hutten, kämpfte er für die Fokaſc des Geiſtes und für die Natürlichkeit in der Kunſt, blaſche Ideen und Zola'ſche Kunſtform wollte er nach Deutſchland verpflanzen, und er war es, der München in den Mittelpunkt der kunſtrevolutionären Bewegung ſtellte, die damals allenthalben aufflammte und die jungen Künſtler der Zeit, die bildenden wie die dichtenden, mit fortriß Conrad war Rufer im Streite und Sammler der Heerſcharen. Er begründete die Zeitſchrift„Die Geſellſchaft“, in der er eine neue Geſellſchaft propagierte und zu ihrer Formung bei⸗ tragen wollte. In dieſen Jahren war Michael Georg Conrad der deutſche Literatur⸗Arbiter“. Viele, die heute Weltgeltung haben, ſcharten ſich um ihn, viele auch, die man für große Geſtirne am Literaturhimmel hielt, ohne daß ihr Licht ſtärker geweſen wäre als der Tag, der ſie hervorgebracht. Auch Conrad, der Dichter, gehörte dazu. Seine Romane, die, als große Reihe nach dem Vorbilde Zolas geplant, aber über ein Terzett„Was die Iſar rauſcht“,„Die klugen Jung⸗ 3 und„Die Beichte des Narren“ nicht hinausgediehen, as München der achtziger Jahre ſchildern wollten, geben Bilder und Szenen, entbehren aber jeder Konzentration und ſtraffen Kompoſition und wollen für Ideen werben. Stärker als der Eindruck dieſer Werke war der Künſtler⸗Roman „Majeſtät“ der den unglücklichen König Ludwig II. feiert und n purpurner Finſternis“. Dieſe Bücher finden heute noch eſer. Aber weder ſie noch die Novellenbände werden im Staliſliſche Anterlagen zur Verwaltungsreform Das erſte Dezemberheft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ gibt intereſſante Aufſchen ſe über dle Grbge und Einwohner⸗ zahl der kleinen Verwaltungsbezirke und über die Enklaven im Reich. Von den 18 Ländern haben nur 8 eine Einwohnerzahl von mehr als 1 Million, 3 eine Einwohnegahl von weniger als 1, aber mehr als eine halbe Millton, während die übrigen 7 weniger als eine albe Million Einwohner zählen. Die der kleinen Verwaltungsbezirke(Kreiſeſ betrügt im Reich 59 382, in Preußen 71 120, wobei die Stadtkreiſe im Durch⸗ ſchnitt mehr als doppelt ſo groß ſind(129 515) als die Land⸗ kreiſe(54 455). Unter dem Reichsdurchſchnitt liegen Ba den, Mecklenburg⸗Schwerin, ayern, Oldenburg, Waldeck, Schaumburg⸗Lippe, Me lenburg⸗Strelitz, Lippe. Schon in Bayern beträgt die durchſchnittliche Einwohnerzahl der kleinſten Verwaltungsbezirke nur 83 544 Einwohner. Bei Waldeck ſinkt ſie auf 18 600, in Mecklenburg⸗Strelitz beträgt ſie nur 7876, in Lippe gar nur 7115 Einwohner. Für jeden dieſer kleinſten Verwaltungsbezirke oder doch für piele von ihnen beſteht ein eigener Verwaltungsapparat. Man kann ſich alſo vorſtellen, welche Erſparniſſe allein durch Zuſammen⸗ legung kleinerer Verwaltungsbezirke zu größeren Einheiten gemacht werden können, insheſondere dann, wenn man auch noch zur Zuſammenlegung der lebensunfähigen Gemein⸗ den zu leiſtungsfähigen Geſamtgemeinden ſchreitet. Wirklich großzügige und erfolgverſprechende Zuſammenlegung wird aber in manchen Fällen nur möglich ſein, wenn die Verwal⸗ tungsreform nicht durch die Landesgrenzen gehemmt wird. Wir haben im Deutſchen Reich nach den amtlichen Feſt⸗ ſtellungen von„Wirtſchaft und Statiſtik“ nicht weniger als 196 wirkliche Enklaven bzw. Exklaven, d. h. ungefähr 200 Gebiete ſind von ihrem eigentlichen Stammlande abge⸗ trennt und, ſoweit ſie nicht zufällig an einer Reichsgrenze liegen, vollſtändig von anderen Ländern umgeben. Die größte Zahl von Einſchlüſſen fremden Gebietsteilen insgeſamt 77, aber auch die höchſte Zahl von Gebietsansſchlüſſen, nämlich 71, entfallen auf Preußen. Bayern hat keine Exklaven ſon⸗ dern nur eine Enklave, nämlich den thüringiſchen Amts⸗ gerichtsbezirk Oſtheim mit 5000 Einwohnern. Vom Lande Sachſen liegen 14 Gebietsteile in Thüringen, umgekehrt lie⸗ 305 7 thüringiſche Gebietsteile in Sachſen. Von den übrigen ändern hat insbeſondere Braunſchweig eine ſehr zerſplitterte Fage. Es beſteht nämlich aus 28 verſchtedenen vom preußiſchen Gebiet eingeſchloſſenen Gebietsteilen. All dieſe 196 Enklaven bzw. Exklaven haben zuſammen noch nicht 1 Milllon Einwohner. Genau genommen bilden dieſe 196 Enklaven und Exklaven eine Geſamtfläche von 974 000 Hektar mit 971000 Efnwohnern, Nicht weniger als 53 dieſer abgetrennten Gebiete haben überhaupt keine Einwohner, weitere 58 haben nur bis 100 Einwohner, 39 bis 5000 Einwohner, 4 bis 20 000 Einwohner und nur 3 haben mehr als 100 000; ein ſtatiſtiſcher Beweis für die Notwendig⸗ keit, durch eine Flurbereinigung dieſe 196 Enklaven und Ex⸗ klaven zu beſeitigen. Es gibt alſo ſchon Arbeit für die im Fanuar ſtattfindende Konferenz der Länderregte⸗ rungen mit der Reichsregierung, wenn dieſe Kon⸗ ferenz praktiſche Arbeit leiſten will. Zur Stabiliſierung der Lira Der Korreſpondent des„Corxriere della Sera“ in New⸗ Vork meldet: Der ungeheure Kauf italteniſcher Titel für ungefähr eine Million Dollar an der Newyorker Börſe habe bewirkt, daß alle italieniſchen Titel weiter ſtiegen, anſtatt im Verhältnis zum neuen Lirakurs leicht zu ſinken. Das ſei der beredtſte Kommentar der amerikaniſchen Finanzwelt zur Sta⸗ biliſterung. Auf die Frage, ob die Waſhingtoner Reaierung die der Bank von Italien gemachte Krediteröffnung für etwaige Verteidigung der Lira zugelaſſen habe, erwiderten die Beamten des Schatzamtes. die amerikaniſche Regterung widerſetze ſich nur Anleihen von ſolchen Ländern, die ihre Schulden bei den Vereinigten Staaten noch nicht geregelt haben. Dieſe Warnung wird auf Frankreich bezogen, deſſen Schuldenregelung in Amerika als unerläßliche Vorausſetzung für eine Stahiliſierung des franzöſiſchen Franken betrachtet Babiſche Politif Baden und das Arteil des Staatsgerichtshofes Nachdem der Staatsgerichtshof in Leipzig die Landtags⸗ wahlbeſtimmungen einiger Länder als mit der Reichsverfaſ⸗ ſung nicht in Einklang ſtehend bezeichnet hat, prüft auch die bad. Regierung, ob etwa aus dem Urteil des Staatsgerichts⸗ hofes Folgerungen für das badiſche Landtagswahlgeſetz vom 1, Juli 1927 zu ziehen ſind. Sie hat zu dieſem Zweck den Staatsgerichtshof um die Ueberlaſſung der Urteilsbegrün⸗ dung erſucht. Gedächtnis der Menſchen fortleben. Conrads Andenken iſt das des tapferſten Führers und beſten Anregers ſeiner Epoche. Und das iſt auch das Andenken eines bezaubernden, bis ins ſpäte Alter ſuggeſtiv wirkenden Menſchen, einer Perſönlich⸗ keit von Kraft und eigenem Schnitt. Der fränkiſche Bauern⸗ ſohn, der Lehrer geworden, ja zeitweiſe zur Politik hinüber⸗ geſchwenkt war und ſich im bayeriſchen Landtag betätigt, für den deutſchen Reichstag kandidiert hatte, war uns Jüngeren ſtets weniger das Bild eines Dichters als das einer Geſin⸗ nung. Mit Ehrfurcht begegneten wir ihm, dem es bis zu ſeinem Tode Glück bedeutete, Talente zu erkennen und auf ſie hinzuweiſen, begegneten ihm überall, wo Geiſtiges und Künſtleriſches ihren Ausdruck ſuchten: in den Vortragsſälen und bei allen Theater⸗Premieren. Conrab war mit der Zeit zu einem Patriarchen geworden. Jeden ſeiner Bekannten redete er mit„du“ an, denn in ihm lebte das Gefühl der großen Bruderſchaft der Kunſt und des Geiſtes. Materiell ging es ihm in den letzten Jahren nicht gut. Gelegentliche Zeitungs⸗ mitarbeit reichte nicht aus, ihm das Wenige zu ſchaffen, deſſen der beſcheidene Mann bedurfte. In den letzten Monaten ſprach der ſtets ſo lebensfrohe Mann oft vom Nahen des ſchwarzen Gottes in dem er langſam einen Freund erblickte. Nun iſt ihm wohl. Rich, Riess. Noch ein Wort zum Kinderwettbewerb des National⸗ theaters. Die Städtiſche Kunſthalle ſchreibt uns: Bei der Leitung des Nationaltheaters und der ſtädtiſchen Kunſthalle ſind zahlreiche Klagen von Eltern und Kindern eingelaufen, die ſich mit dem Urteil des Preisrichterkollegiums nicht abfinden wollen, wie es in der Verteilung der Haupt⸗ preiſe, Troſtpreiſe und lobenden Erwähnungen zum Ausdruck gekommen iſt. Es hat den Anſchein, daß in breiteſten Schich⸗ ten des Publikums keine klare Vorſtellung über den Vor⸗ gang bei jeder Art von Jurierung beſteht. Selbſtperſtändlich ſind auch beim Kinderwettbewerb die geſetzlichen Vorſchriften, wie ſie für jeden Wettbewerb beſtehen, genau ſo durchgeführt worden, als handle es ſich um Arbeiten von Erwachſenen. Das Preisgericht ſetzte ſich aus 13 Perſönlichkeiten zuſammen, deren Namen vorher in den Zeitungen und Anſchlagsſäulen bekannt gegeben worden ſind und die ſich vorzugsweiſe aus Vertretern der Stadtverwaltung, der Schuldirektion, des Nationaltheaters, der Kunſthalle und aus Künſtlern zu⸗ ſammenſetzten. Die Beurteilung erfolgte vorſchriftsgemäß vor Oeffnung der mitgeſandten Umſchläge, ſo daß alſo Namen und Adreſſe der zu beurteflenden Kinder durchaus unbekannt blieben. Es wurde beſonders darauf Bedacht Letzte Meldungen Schlagwetterexploſion— Fünf Tote — Dortmund, 25. Dez. JIn der vergangenen Nacht er⸗ folgte auf der Schachtanlage II der zum Harpener Bergban gehörigen Zeche„Neu⸗Iſerloh“ in Lütgen⸗Dortmund eine Schlagwetterexploſion auf der dritten Sohle. Durch Exploſd wurden fünf Mann getbtet. Die Verunglückten ſin bereits geborgen. Schwerer Autounfall eines Diplomaten — Berlin, 26. Dez. Der Legattonsſekretär der Nieder⸗ ländiſchen Geſandtſchaft in Berlin. Jonkheer A. T. Baud, wurde am Weihnachtsabend das Opfer eines ſchweren Auto⸗ unfalls. Eine von ihm benutzte Kraftdroſchke ſtieß am Platz der Republik mit einer anderen Autodroſchke zuſammen. Lega⸗ tionsſekretär Baud erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung und fand in der Charité Aufnahme. In Schneeſtürmen geſtrandet — Kopenhagen, 28. Dez. An der däniſchen Küſte ſind infolge von Schneeſtürmen vier Schiffe geſtrandet, darunter die deutſchen Dampfer„Georg“ aus Weſer⸗ münde und„Pommerania“ aus Stolpmünde. Das deutſche Motorſchiff„Elſe Maria“, das am 28. November mit einer Kohlenmadung Stettin verließ, ſoll mit der geſamten Be⸗ ſatzung untergegangen ſein. Verunglücktes Poſtflugzeng — Wien. 26. Dez. Das Poſtflugzena Wien-Krakau erlitt einen ſchweren Unfall. Es mußte infolge Motordefektes in den Beskiden an der volniſch⸗tſchechoſlowakiſchen Grenze eine Not⸗ landung vornehmen, geriet dabei in einen Graben und über⸗ ſchlug ſich. Das Flugzeug wurde zertrümmert, die Poſtſendun⸗ gen größtenteils vernichtet und ein Inſaſſe des Fluazeuges leicht verletzt, während der Führer unverletzt blieb. Saſonow VParis, 23. Dez. In Nizza ſtarb der frühere ruſſiſche Außenminiſter Saſonow an einem Gehirnſchlag. Die Beiſetzung iſt bereits am 2. Feiertage unter Teilnahme zahl⸗ reicher ruſſiſcher Perſönlichkeiten erfolgt. Auto und Schnellzug V Paris, 28. Dez.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Tours berichtet wird, wurde in der vergangenen Na t bei Ehinon ein mit 5 Perſonen beſetztes Auto von einem Schnellzug überfahren. Der Eigentümer des Wagens ließ eine geſchloſſene Barriere öffnen, um mit dem Auto das Gleiſe zu überqueren. Im gleichen Augenblick ſauſte jedoch der Schnellzug heran, warf den Wagen zur Seite und zer⸗ trümmerte ihn vollkommen. Von den Inſaſſen wurden auf der Stelle getötet, die übrigen 2 Perſonen trugen ſchwere Verletzungen davon. Erdbeben in den Pyrenäen — Paris. 28. Dez. In der Nähe von Gabas in ben fran⸗ zöſtſchen Pyrencen wurde geſtern ein heftiges Erdbeben ver⸗ ſpürt. Die Waſſerzuleitungskanäle zum Elektrisitätswerk von Miegebat ſind zerſtört worden, ſodaß 13 Turbinen von 10 000 PS außer Betrieb geſetzt worden ſind. Mit 115 Jahren geſtorben — London, 26. Dez. In Newport ſtarb die Irin Ma 'Shea im Alter von 115 Jahren. Sie hinterläßt 41 En und 68 Großenkel,. Einer ihrer Enkel kommandterte die er Schlacht im Weltkrieg gegen die Deutſchen. Hochwaſſerſchäden in England — London, 26. Dez. Schwere Seen brachen Deiche in die Stadt der Nähe von Weymouth. Etwa hundert ſchwere Schäden. Aus zahlreichen Teilen Englands werden Ueberſchwemmungen infolge des hohen Waſſerſtandes der Flüſſe gemeldet. Internationale Anleihe für Ingoſlavien 9 — Belgrab. 26. Dez. Das Wirtſchaftsblatt Tr Glasnikꝰ meldet, daß die Verhandlungen des jugoflawiſcher Finanzminiſters Dr. Markowitſch und des Direktors int tionalen Anleihe für Jugoſlawien Erfolg hatten. ſtehe ber dem Abſchluß einer 100 Millionen Dolla⸗ Anleihe. Bombenanſchläge auf Banken — Buenos Aires, 26. Dez. Am Samsta nachmittag en plodierte eine Bombe im Büro der National City, Bank 25 eine andere in der Firſt Nattonal Bank of Boſti n. Be 175 Gebäude wurden erheblich beſchädint. Glücklicherweiſe ſi 70 keine Verluſte an Menſchenleben zu beklagen, doch wur e verſchiedene Perſonen verletzt, und zwar einige von ibnen ſchwer, daß ſie in ein Krankenhaus gebracht werden mußt Nach einer Reuter⸗Meldung ſoll es ſich um ko m mu niſtiſche Anſchläge handeln. genommen, die Bewertung im Verhältnis zu den Alterz⸗ ſtufen zu geſtalten und alle Altersklaſſen möglichſt gleich⸗ mäßig zu berückſichtigen. klten 0 4 OEin Roman als Schlafmitte teronymus Cardaß lun z der bertthrne iialzencde undes Fer Medtolner ung Philöſoph, dem Leſſing die„Rettung des Hier. Cardanus widmet hat, beſaß einen Roman. Ueber welchen er, ſo olna darin las, Jelcen einſchlief. Cardanus gedenkt dieſes an verſchiedenen Orten. Sein Titel iſt„Poliphili opnee e) machia“,(Des Poliphilus Kampf des Schlafes mit der Vie 92 Der Verfaſſer iſt Franciscus Colonna. Trotz des lateinischr Titels iſt der Roman doch italieniſch geſchrieben oder kienne 5 in einer ganz eigenen Sprache, die ein ſeltſames Miſchmtalt von griechiſchen, lateiniſchen, langobariſchen Worten barfeen und die ſogar mit hebrälſchen, arabiſchen und chalpeiſchſte Worten untermengt iſt. Oettinger hat Ataaneuz daß die Auflage dieſes Romanes 1499 zu Vendig, und die erſte—90 351 1 Ueberſetzung davon 1546 zu Paris erſchienen iſt. laf⸗ ie folgenden Jahrhunderte haben Romane, die als e mittel wirken, hervorgebracht, und auch unſere Zeit mag. ſpiele dafür kennen. 7 85 Liſzt und Liſt. Als Friedrich Liſt, der kürzlich Leipzig durch Errichtung eines Denkmals geehrt word fol⸗ 1846 geſtorben war, brachte die Wiener„Theater⸗Zeitung en gende Gloſſe: Großes Geſchrei entſtand in unſerer antotl Stabt, als ſich die fürchterliche Kunde verbreitete, Liſzt ſet her Die Liſzt⸗Enthuſtaſten gingen mit tiefgeſenkten Köpfen einhee⸗ und die Liſzt⸗Enthuſiaſtinnen machten Beſtellungen auf ſch Trauerkleider. Ein Wehe⸗ und Klageruf ſcholl durch ſten⸗ Salons: der Fammer über das plötzliche Ende des hianiſter⸗ Königs“ wollte kein Ende nehmen.— Mit einem Male dern breitete ſich das Gerücht, nicht Liſat der Klavier⸗Gott, ſon de Liſt, der„Oekonom“ ſei geſtorben. Und die Geſichter wufſen wieder heiter, und Jubel kehrte wieder unter den Menſe 11e ein. Wer iſt dieſer Liſt, fragte man ſich. Hat er Komzenn gegeben?— Pah, er iſt nur ein Nationalökonom, ein Mhloß der Wiſſenſchaft, Erfinder des Zollvereins, ein Mann, der trte für Menſchen⸗ und Staatenwohl, für Handel und Indume unermüdlich gewirkt und durch Theorie und Praxts 40 Autorität geworden iſt. Pah, was kümmert uns das! Beim Friſeur Kunde:„Jetzt iſt es aber höchſte Zeit, daß ich zum raſieren komme; ich ſehe ja aus wie ein Stachelſ wein. rben Friſeur:„Einen Moment bitte, die Stacheln we wir gleich weghaben!“ Shiswell in der Grafſchaſt Dorſet im äuſer erlitten Staatlichen Hypothekenbank wegen Abſchluſſes einer größeren ——— —.⁴.— — — 5 lag, den 2. Dezemder 10r * Rene Maunbelmer geltunt(morgen⸗AHusgabe) B. Seite. Nr. 307 Stäbdtiſche Nachrichten Weihnachten 1927 Der hl. Abend Es iſt eine alljährliche Beobachtung, daß am letzten Nach⸗ mittag vor dem Feſte ein ſtarker Andrang in den Geſchäften ſich bemerkbar macht, um noch die letzten Weihnachtseinkäufe zzu beſorgen. In der Hauptſache waren es die Junggeſellen und die erſonen, denen die Wahl Qual macht und die des⸗ halb die Entſcheidung bis auf die letzte Minute aufſchoben. Aber auch manche Hausfrau beſorgte noch raſch ihre Einkäufe für ihre Lieben zu Hauſe. So herrſchte am Samstag nach⸗ mittag ein außerordentlich lebhafter Verkehr in den Straßen. Der Regen, der ſchon nachmittags einſetzte, hatte an Stärke 90 zugenommen, daß die Straßenbahn alle verfügbaren Wagen einſtellen zußte, um dem Anſturm auf die Elektriſche zu ge⸗ nügen. Bald nach Eintritt der Dämmerug zog der Chriſtbaum am Waſſerturm die Aufmerkſamkeit der Straßenpaſſanten auf ſich. Infolge der ungünſtigen Witterung hatten 05 jedoch nur wenige Leute eingefunden. Der Evang. Pafaunenchor brochte unter jeinem eifrigen Dirigenten Alfred Jahn drei der bekann⸗ teſten und ſchönſten Weihnachtslieder zu Gehör. Um 6 Uhr abends läuteten die Kirchenglocken den Heiligen Abend ein. Nach 8 Uhr war es in den Straßen der Stadt ſtille geworden. Hinter den Fenſtern flammten die Chriſtbäume auf. Wetih⸗ vachtsfriede durchzog das Häuſermeer. Stille Nacht, heilige Nacht jubilierte die Orgel in den Kirchen bei der Chriſtveſper. Das Chriſtkind zog durch die Straßen der Stadt und ließ auch in die Hütten der Armen durch mitfühlende Menſchen einen Lichtſchimmer der Weihnachtsfreude hindurchdringen. Ueberall, namentlich aber bei der Jugend war es ein willkommener Gaſt. Bei der Berufsfeuerwehr, die ſonſt in der Ehriſtnacht regelmäßig alarmiert wird, war erfreulicherweiſe keine Brandmeldung eingegangen; dagegen entſtand in der Wald⸗ hofſtraße eine ſchwere Schlägeret und Meſſerſtecherei, über die wir an anderer Stelle berichten. Am erſten Weihnachtsfetertag erſchallten morgens 6 Uhr die Kirchenglocken und verkündeten mit ehernem Munde das Lied der Engel:„Ehre ſei Gott in der Höhe und Friede au Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen“. Der erſte Bli galt dem Wetter. Der Regen 14 57 aufgehört; es war ch ön. Zwar blieb der Schnee, der dem Chriſtfeſt das charak⸗ teriſtiſche Gepräge gibt, aus, dafür war es aber trocken und „die Sonne ſchien wie im Frühling warm und mild. 5 Die Gottesdienſte um erſten—— waren in allen Kirchen ſtark 1 7 Wäh⸗ krend im letzten Jahre die vom Chriſtkind unter den Chriſt⸗ aum gelegten neuen Schlittſchuhe auf dem Tennisplatz, dem Schnickenloch und an der Einmündung des Bellenkrappens Fgleich ausprobiert werden konnten, mußte in dieſem Jahr in⸗ ſolge der frühlingsmäßigen Temperatur von der Ausübung dieſes geſunden Sports Abſtand genommen werden. Grüne Weihnachten, weiße 0ſſentl heißt eine alte Bauernregel, deren Faunf Teil ſich hoffentlich nicht verwirklichen wird. Im egenſatz zum vorfjährigen Weihnachtsfeſt, wo wenige Tage orher die Frleödrich Ebertbrücke eingeweiht und dem erkehr übergeben wurde und deshalb einen großen Anzie⸗ kunespune bildete, 19 es diesmal die Mannheimer hinaus in den Waldpark und die anderen ſtädtiſchen Anlagen, wobei an feſtſtellen konnte, daß viele Veranlaſſung genommen atten, die Feſtgeſchenke zur Schau zu tragen und damit zu aradieren. Was den Ausflugsverkehr anbelangt, ſo wurde uns von der Bahn mitgeteilt, daß die beiden vormittags ab⸗ gelaſſenen beſchleunigten Richtung, Würzburg Aund nach dem 1. berland doppelt gefahren rden und daß beide Züge gut beſetzt waren. Sonſt war der rüh⸗ und Nachmittagsverkehr nur ſchwach. Als ſich die Nacht heraßbſenkte, gab die Kapelle Becker ein Standkonzert am Waſſerturm das um 8 Uhr begann und bald eine große Zuhörerſchaft an⸗ Naockt hatte, zumal der Kfete Weihnachtsbaum wiederum im erzenglanze erſtrahlte. Die Kapelle ſpielte zunächſt den Choral re ſei Gotk, dann den Friedensmarſch aus„Rienzi, von agner, das Gebet aus dem„Nachtlager pon Granada“ von reutzer und zum Schluß das Weihnachtslied„O du fröh⸗ iche“, Es war halb neun Uhr, als die Lichter des„Chriſt⸗ aums für alle“ erloſchen. Von einem I51 Akt der Pietät noch bertchtet, Der„Bexein ehemaliger 110er“ widmete ſeinen im Weltkrieg gefallenen Kameraden einen Weih⸗ achtsbaum, der am Fuße des Denkmals am hl. Abend Aufſtellung fanb.—*5 des Regens brannten die Kerzen ſlis ab. Ihr mattes Flimmern und endliches Verlöſchen der ktrüb 5 regneriſchen Weihnacht ſymboliſierte, wenn duch ungewollt, ſo recht das Sterben unſerer fürs Vaterland defallenen Helden. e n den Abendſtunden ſetzte in der Stadt ein überaus deged Betrieb ein. Die Kaffees und Vergnü⸗ ngslokale waren teilwei o ſchön der Sonntag verlief, ſo ungemütlich war der geſtrige wekte 7 wo es den ganzen Tag nahezu ohne Unter⸗ echung vom Morgen bis zum Abend regnete, was es konnte und fo alle Tags vorher geſchmiedeten 1 7 9 über den Haufen war. So blieb nichts anderes übrig, als zu Hauſe ſ bleiben und ſich von den Strapazen der Feſtvorbereitungen in Famflienkreiſe zu erholen. Der Witterung entſprechend war auch der Baßnverkehr. Die vorgeſehenen Bedarfszüge Kurden nicht gefahren. Man beſchränkte ſich lediglich auf die urszüge und die vorgeſehenen Weihnachtszüge, welch letztere zut Rückſicht auf den Rückſtrom der Ausflügler gefahren wer⸗ gen mußten. Die bekannten Ausflugsorte im Neckartal und .der Bergſtraße warteten vergeblich auf die Fremden aus täaunheim. So brachte der geſtrige Tag eine ſchwere Ent⸗ äuſchung für viele. 5 ch. bane Hochwaſſer und Eisgang. Die Waſſer⸗ und Straßen⸗ fandirektion Karlsruhe teilt mit, daß während der abgelau⸗ knen Froſtpertode vom 20. Dezember ab die 574 0 Muterbalh Mannheim eingeſtellt war, oberhalb tuaunheim konnte Berg⸗ und Talſchiffahrt trotz leichten Eis⸗ Neibens in vollem Umfang aufrecht erhalten werden. Der 4 eckar führte ſeit 18. Dezember Treibeis und hatte in den galgenden Tagen ſtreckenweiſe auf der ganzen Breite eine külchloſſene Efsdecke. Der Eisabgang iſt am 23. Dezember zungetreten, bis dahin ruhte die Neckarſchiffahrt. Während es Eisgangs iſt die Schiffbrücke bei Diedesheim abgefahren. * Ein Mainzer Defraudant in Mannheim verhaftet. Der auer Weihnachts⸗Sparkaſſe in Mainz, in Höhe von 3015 Aterſchlagen hatte, wurde in Mannheim, wohin er ſich, um Miseinanderſetzungen der wütenden Sparer aus dem kuege zu gehen, begeben hatte, verhaftet und ins Mainzer aterſuchungsgefängnis eingeltiefert. Die betr. Spargeſell⸗ Ne katte ſich den bemerkenswerten Namen„Gebrannte Fbrüder“— wohl in Vorahnung der kommenden Dinge— Saelegk Größere Unſtimmigketten haben ſich auch in der Aeberkaſſe einer größeren Mainzer Faſtnachtsgeſellſchaft er⸗ n. 1% Exploſion. Am Samstag abend gegen 4110 Uhr ent⸗ dunz in dem Transformatorenſchacht vor dem Hauſe 8 1,8 aus gisger unbekaunter Urſache eine Erplofkon, wobei der 5 8 ehweg im Umkreis von etwa drei Meter auf⸗ zeziſſen wurbe. Verfonen wurden nicht verletzt. e bis auf den letzten Platz beſetzt. ö aſtwirt Phil. Manz, der die bei ihm eingezahlten Gelder H Eine Schlacht in der Chriſmacht Fünf Perſonen durch Meſſerſtiche vetletzt Zu einer ſchweren Schlägerei und Meſſerſtecherel, an der gegen 830 Perſonen beteiligt waren, kam es in der Chriſtnacht zwiſchen 12 und 1 Uhr in der Waldhofſtraße. Die Schlägerei entſtand zwiſchen Hamburger Zimmerleuten der „blauen und der ſchwarzen Zunft“, zwei Parteien, die ſich gegenſeitig ſpinnefeind gegenüberſtehen. Die blaue wie die ſchwarze Zunft hat der Polizei ſchon viel Arbeit gemacht. Welche Urſache den Anlaß zu der ſchweren Schlägerei gegeben hat, konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. Beide Parteien ſind mit aller Heftigkeit aufeinander geſtoßen, wobei eine Reihe von Zimmerleuten ſchwere Meſſerſtiche erlitten. Einer erhielt einen ſchweren Stich durch die Lunge und lag wie leblos am Boden, andere dagegen erlitten Verletzungen an den Armen und einem wurde die Hand bhurchſtochen. Einer der Beteiligten erhielt einen Stich in das Geſäß. Fünf Perſonen mußten mit dem Krankenauto nach dem Allgemeinen Krankenhaus befördert werden. Die übrigen Teilnehmer an der Schlacht, im Ganzen über 20, wurden von der Polizei verhaftet und nach dem Amtsgerichts⸗ gefängnis im Schloß abgeführt. Ein Teil der Verhafteten dürfte jedoch im Laufe des heutigen Tages auf freien Fuß ge⸗ ſetzt werden. Der Polizeibericht meldet über die Schlägerei wie folgt: „In der Nacht von Samstag auf Sonntag kurz nach Mitter⸗ nacht entſtand an der Ecke Waldhof⸗ und Mittelſtraße eine Schlägerei zwiſchen Zimmerleuten der ſchwarzen und blauen Zünfte. Fünf Perſonen mit Stichverletzungen mußten ins All⸗ gemeine Krankenhaus überführt werden. 22 Beteiligte wurden in das Bezirksgefängnis eingeliefert.“ * *k Zurückgenommen wurde die Zulaſſung des Rechtsan⸗ walts Hermann Birkhofer beim Landgericht Mannheim. * Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 11. De⸗ zember bis 17. Dezember wurden 7 432 Badekarten ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 3 101(Männer 1936, Familienbad 1137. Schülerkarten 28), Frauenhalle 869 (darunter Schülerkarten 17), Halle III 773, Wannenbäder I. Klaſſe 551, Wannenbäder II. Klaſſe 943, Dampfbäder 345, Licht⸗ bäder 11, Kohlenſäurebäder 4,. Krankenkaſſenbäder 835(Dampf⸗ bäder 227, Lichtbäder 56, Fichtennadelbäder 459, Solbäder 57, Kohlenſäurebäder 24. Schwefelbäder 12). * 85. Geburtstag. In körperlicher und geiſtiger Friſche beging am geſtrigen zweiten Feiertag Herr Gottlob Kling⸗ ler, Werftſtr. 31, ſeinen 85. Geburtstag. Klingler iſt Veteran von 1870/71. Trotz ſeinen vorgeſchrittenen Alters verſieht er bei der Fa. Seebohm u. Dieckſtahl, Stahlgroßhandlung, zur vollen Zufriedenheit der Firma ſeinen Hausmeiſterpoſten. * Das übliche Sonntagsvergnügen. Bei fünf Zuſa m⸗ menſtößen entſtand nur Sachſchaden.— Wegen Ruhe⸗ ſtörung gelangten in der Nacht vom Samstag auf Sonn⸗ tag neun und in der Nacht vom Sonntag auf Montag 31 Perſonen zur Anzeige.— Feſtgenommen wur⸗ den weitere 10 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. * Unfälle. Ein 53 Jahre alter Straßenbahnführer. der im Straßenbahndepot Hohenwieſenſtraße in eine zwei Me⸗ ter tiefe Grube ſtürzte und ſich eine Kopfverletzung und eine Gehirnerſchütterung zuzog, wurde am Chriſtabend in das All⸗ gemeinen Krankenhaus eingeliefert.— Eine 84 Tah re alte Witwe die auf der Seckenheimerſtraße ausrutſchte und mit dem Kopf gegen einen Gehwegrandſtein ſtieß, mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Veranſtaltungen Die Vereinigung ehemaliger Landwehr 40er beging am Sonntag im Saale der„Rennwieſen“ ihre Weih⸗ nachtsfeier mit Gabenverloſung. Die gut angelegte Ver⸗ anſtaltung war ſtark beſucht. Neben einem reichgedeckten Gabentiſch bot man ein reichhaltiges Programm. Muſikſtücke der Kapelle Bitterwolf leiteten die Feier ein. Nach einem Prolog, den Frl. Johanna Koch ſehr ſchön vortrug, betrat der 1. Vorſitzende Schnitt das Podium zu einer kernigen Be⸗ grüßungsanſprache. Die Geſangsabteilung des Benzſchen Männerchors verſchönte die Feier durch wohlgelungene Geſangsvorträge. Als Soliſtin fand Frl. Reſi Koch für die guten Darbietungen reichen Beifall, ebenſo die übrigen Mit⸗ wirkenden, Frau ütterer, Humoriſt Schäfer und Lauermann. Nach der Gabenverteilung ſprach der erſte Vorſitzende allen Mitwirkenden, ſowie dem Vorſtand und der Bergnügungskommiſſion ſeinen Dank aus. Das gemeinſam ge⸗ ſungene Deutſchland⸗Lied beſchloß die wohlgelungene 9 Feier. 0 4. Stiftungsfeſt der.C. Burgundia⸗Mannheim⸗ Ludwigshafen a. Rh. Am 16. Dezember fand in den oberen Sälen des Ball⸗ auſes der Feſtkommers anläßlich des 4. Stiftungs⸗ eſtes der.C. Buraundia ſtatt. Gegen 849 Uhr mar⸗ ſchierten die Chargen unter den Klängen eines flotten Mar⸗ ſches in den Saal. Nach dem 1. Kantus„Sind wir vereint“ begrüßte der 1. Chargterte, Herr Joſ. Höß jun. die erſchie⸗ nenen Gäſte, ſowie die.C. Boruſſia Mannheim..C. Ba⸗ paria Kaiſerslautern..V. Palatia Ludwigshafen a. Rh. und .C. Ascania Mannheim. Nach dem feierlichen Ehrenſala⸗ mander hielt A. H. Slangen die ſehr beifällig aufgenom⸗ mene Feſtrede. Den erſten Teil beſchloß das Lied„Wo Mut und Kraft“. Nach dem gemeinſamen Geſang„Burſchen her⸗ aus“, der den zweiten Teil des Programms einleitete, trug Herr Naber i, a. B. einen ſtimmungsvollen Prolog vor. Hierauf wurde der Bundeskantus der.C. Burgundia von den Bundesbrüdern geſungen. Nach der Worterteilung er⸗ folgte der Chargenauszug, dem ſich ein Feſtball unter der Lei⸗ tung des Tanzlehrers Stündebeek anſchloß. Während des Feſtballs traten der Humoriſt Kunz und der Sänger Huith auf, die mit ihren Vorträgen viel zur Erheiterung der Feſtverſammlung beitrugen. Am Sonntag beſchloß ein Exbummel nach der Fuchsſchen Mühle im Birkenauertal bei Weinheim a. d. B. das ſchön verlaufene 4. Stiftungsfeſt. Kö6l. te * Vom Alt⸗Herren⸗Verband des Maunheimer Gymna⸗ ſiums. Es iſt 1 ehemaligen Mannheimer Gymnaſiaſten bekannt, daß die Mitgliedſchaft zum Alt⸗Herren⸗Verband des Karl⸗Friedrich⸗Oymnaſtums zu Mannheim ein jeder erwer⸗ ben kann, der überhaupt einmal dieſer Schule angehörte. Es herrſcht die irige Anſicht, das nur ehe⸗ malige Abiturienten des Mannheimer Gymnaſiums dem Alt⸗ erren⸗Verband angehören dürften. Dieſen Irrtum erkennt man daraus, daß die Mitglieder ſehr in der Minderzahl ſind. die weder Abitur noch„Einjähriges“ auf dem Gymnaſium gemacht haben. Dieſer Irrtum iſt ſehr bedauerlich, zumal die Zuſammenkünfte des Alt⸗Herren⸗Verbandes immer ſehr harmoniſch und fröhlich verlaufen und ſo ein herzliches Zu⸗ ſammengehörigkeitsgefühl zwiſchen ehemaligen Schülern untereinander zeitigen. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß alle „ehemaligen Mannheimer Gymnaſiaſten“ ihre Mitgliedſchaft bei dem Vorſitzenden, Geheimen Hofrat Wilhelm Caspari, Friedrich⸗Karlſtraße 5, recht bald anmelden. Die nächſte ge⸗ ſellige Zuſammenkunft findet am morgigen Mittwoch abend mit muſikaliſchen Vorträgen der Herren ſtud. jur. Gerd Bodenheimer und ſtud. jur. Kurt Weber im Hotel National ſtatt, wo der Vorſitzende hoffentlich ſehr viele alte und neue Mitglieder begrüßen darf.(Weiteres Anzeige.) Veranſtaltungen Dienstag, den 27. Dezember 1927 Theater: Nationaltheater:„Das MArchen vom kletinen Teufelein“..30 Uhr.— Apollo: Großes intern. Barists⸗ Programm..00 Uhr. Unterhaltung: Kleinkunſtbühne„Libelle“, 38.00 Uhr. Lichtſpiele: Aldambra:„Die Jugend der Königin Luiſe“. Palaſt⸗ Theater:„Rätſel einer Nacht.“— Scala⸗ Theater?!„Steh ich in finſtrer Mitternacht“.— Schen⸗ burg:„Die indiskrete Frau“.— Ufa⸗Theater:„Der Weg allen Fleiſches“. Planetarium: Vorführung: .00 Uhr. Jiln⸗Rundſchau Der Weg allen Fleiſches Der Film iſt ein Ereignis. Er wird zu einem Erlebnis durch das herrliche Spiel Emil Jannings, des Meiſters der Mimik und der Maske. Die Amerikaner haben es ver⸗ ſtanden, ſeine Kunſt in das rechte Rampenlicht zu ſtellen. Es iſt nicht mehr der alte Emil Jannings, der in ſo und ſo vielen hervorragenden Filmen zum Liebling des deutſchen Volkes wurde. Hier iſt er in den Mittelpunkt einer ergrei⸗ fenden Handlung geſchoben, in der er ſein großes Können voll entfalten kann. Und dann wirkt er vor allem durch die innere Wahthaftigkeit ſeiner Maske. Die Handlung iſt kurg folgende: Schilling, ein biederer Familtenvater, der nichts anderes kennt, als ſein Arbeitsfeld, und deſſen Erholung in den abendlichen Familienkonzerten und ab und zu in einer Partie Kegel liegt, wird beauftragt, ein Paket Aktien fortzu⸗ bringen. Er gerät in die Hände einer Kokotte, die ihn beraubt, und begeht in der Notwehr noch einen Mord. Der Tote hat ſeine Papiere und ſo wird Auguſt— für tot erklärt. Er ſelbſt aber irrt draußen als Vagabund umher und kommt in die Stadt, in der ſeine Familie wohnt. Er ſieht ſeinen Sohn, der zu einem gefeierten Künſtler wurde, hört deſſen Spiel und erhält von ihm ein Trinkgeld, weil er die Türe des Autos ſchloß. Auch ſeine Gattin und die übri⸗ gen Kinder ſieht er und ſeinen eigenen Grabſtein, der von den Angehörigen mit Kränzen geſchmückt worden war. Nebenan ſind zwei kleinere Gedächtutsſteine für zwei Söhne, die im Feld geblieben. Die ſonſt ſo viel beſchriene Senti⸗ mentalität amerikaniſcher Filme hat Emil Jannings in dieſem Bildſtreifen in ein erſchütterndes Geſchehen verwandet, das uns ſonſt bei den wirklichkeitsfremden Schöpfungen dieſer Art vollſtändig unbekannt iſt. Das Ufatheater aber hat mit dieſem Film dem Mannheimer Publtkum eine ſchöne Weih⸗ nachtsgabe beſchert. Hierzu kommt noch das übrige Bef⸗ programm. DZ. Kommunale Chronik Aus dem Heidelberger Stadtrat Der Einbau eines neuen Luftkühlers im ſtädti⸗ ſchen Schlachthof wird genehmigt. Die auf 65 000 RM. veranſchlagten Koſten werden aus Fondsmitteln gedeckt.— Der Aenderung der ortspolizeilichen Vorſchrift, wonach die Bauamtsgaſſe nur von der Hauptſtraße aus befahren werden darf(ſtatt wie ſeither nur von der Unteren Neckar⸗ ſtraße aus) wird zu geſtimmt.— Die Straßen im Indu⸗ ſtriegebiet erhalten folgende Bezeichnung: Hans Bunte⸗ ſtraße, Siemensſtraße, Im Fuchsloch und Klingenbühl. Die Zeitungsmeldung, wonach der Stabtrat als Weih⸗ nachtsbeihilfe für die Erwerbsloſen einen Betrag von 20000 RM. genehmigt habe, entſpricht nicht den Tat⸗ ſachen. Zur Richtigſtellung wird bemerkt: Es war ſeither ſchon Uebung, daß vom Fürſorgeamt den von ihm unter⸗ ſtützten Perſonen durch die Fürſorger auf Weihnachten eine beſondere Beihilfe gegeben wird. Anſtelle der früher hierfür zur Verfügung ſtehenden Stiftungserträgniſſe hat der Für⸗ ſorgeausſchuß von ſich aus einen Betrag von 12 000 RM. aus⸗ geworfen. Der Stadtrat hat genehmigt, daß dieſer Betrag im laufenden Jahre bis auf 20 000 RM. erhöht wird. X 7 Heddesheim, 23. Dez. Zum Ehrenbürger bieſiger Ge⸗ meinde wurde Altbürgermeiſter Johannes Lehmann er⸗ nannt. Die Urkunde wurde ihm am geſtrigen 80. Geburtstage von Bürgermeiſter Hetterich feierlich überreicht. Es iſt das erſte Ehrenbürgerrecht, das die Gemeinde Heddesheim ver⸗ leiht.— Am geſtrigen Abend veranſtalteten die Feuerwehr mit Muſikkapelle, der Krieger⸗ und Artillerie⸗Bund und die Ge⸗ ſangvereine ein Ständchen mit aroßem Fackel⸗ und Lam⸗ pionzug. Dabei gab der ſtellvertretende Feuerwehrkom⸗ mandant Landenberager den Gefühlen und Wünſchen der Beteiligten dem Jubilar gegenüber freudigen Ausdruck. Beendigung dieſer Ovation begann im„Hirſch“⸗Saale das Bankett das bei Geſangs⸗ und Muſikvorträgen und Reden bis gegen Mitternacht andauerte. In den Reden wurden be⸗ ſonders auch die reichen Verdienſte dankbar erwähnt, die ſich der Jubilar während ſeiner über ein Viertelfahrhundert dau⸗ ernden Amtszeit als Ortsvorſtand auf den verſchiedenen Ge⸗ bieten der Gemeindeverwaltung erwarb. und wie ſich beſon⸗ ders auch die Ortsvereine ſeiner kräftigen Unterſtützung und Fürſprache ſtets verſichert halten durften. Der Gefeierte, der heute noch körverlich ung geiſtig rüſtia iſt und ſich noch im Gau⸗ Verband der Militärvereine und in örtlichen gemeinnſttzigen Vereinigungen betätigt, dankte gerührt für die ihm erwieſenen außerordentlichen Ehrungen. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat von Bretten bewilligte den Alt⸗ veteranen als Weihnachtsgabe den Betrag von 20. Außer⸗ dem bleibt die am 18. Januar zu zahlende Ehrengabe beſtehen. Indeſſen wird von einer ſtädt. Bewirtung bei der Belfort⸗ und der Nuitsſeier zukünftig abgeſehen.— Die bisher zum Schlittenfahren innerhalb der Stadt freigegebene Hildaſtraße ſneben dem Poſtweg) wird für Rodler im kommenden Winter aus Verkehrsrückſichten geſperrt werden müſſen.— Durch das Innenminiſterium iſt darauf hingewieſen worden, daß die ſoten zur Kläranlage baldmöglichſt aufgenommen werden ollen. wünscht jeder Geschäftsmann seinen Kunden, Freunden und Bekannten. DerEinfachheit halber bedient er sich dabei am besten des Neujahrswunsd-Anzeigers — 2* K der ,Neuen Mannbheimer Leitung der am 31. Dezember 1927 (Silvesternummer] erscheint. Sebos 3 re ——— — .. ˙———— — — 2 — 25 Schweſter ſtattfinde und ſtellte die Köchin hierzu ein. 4. Seite. Nr. 897 Keue Maunßeimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Dienstag, den 7. Dezember 1027 Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Hauptlehrer Robert Lederer Pforzheim zum Rektor daſelbſt. Verſetzt wurden die Landräte: Guſtav Wöhrle in Donaueſchingen nach Freiburg, Dr. Friedrich Pfaff in Mos⸗ bach nach Donaueſchingen, Adolf Rothmund in Neuſtadt nach Mosbach, Hermann Münch in Engen nach Neuſtadt, Dr. Camill Hofheinz in Wolfach nach Engen, Heinrich Groß in Adelsbeim nach Bretten: die Regierungsräte: Dr. Fritz Kauffmann beim Bezirksamt Heidelberg an das Be⸗ zirksamt in Konſtanz, Dr. Herbert Haſſencamp⸗Fiſcher beim Bezirksamt Raſtatt an das Bezirksamt in Heidelberg. Dr. Hubert Schneckenburger bei Bezirksamt Kehl an das Bezirksamt in Raſtatt, Paul Dufner beim Begirksamt Emmendingen an das Bezirksamt in Kehl. * schl. Hockenheim, 23. Dez. Die hieſige Städt. Spar⸗ raſſe verfügte am 1. Dezember über rund 1 Million Gold⸗ mark Neuſparkapitalien(1035 429 GM.), die ſich aus Erſparniſſen von 2200 Perſonen zuſammenſetzten, ſowie über durchſchnittlich 50—60 000 M. Giro⸗Gelder aus der Geſchäfts⸗ welt und bat.3 Millionen Goldmark Neu⸗Ausleihungen 1857 317 GM.), die 863 Perſonen und Firmen ſchulden. Beim Bergleich der gewöhnlichen Betriebsgelder(Neuſpareinlagen und Geſchäftsgirogelder) mit dem tatſächlichen Neu⸗Aus⸗ leihungs⸗Geſamtkapital ergibt ſich, daß die Sparkaſſe rund 267000 GM. mehr Neu⸗Ausleihungen hat, wovon ſie 200 000 Goldmark durch anderweitige Aufnahme in täglichem Geld mit Zinsſätzen bis zu teils 10%¼ Prozent beſchaffen mußte. Die Sparkaſſe fordert z. Zt. an Zinſen: a) von Baukrediten 8 Prozent, d) bei Hypotheken 9 Prozent, wie auch bei Krediten und Schuldſcheindarlehen. Die von der Sparkaſſe auswärts aufgenommenen Schulden ließen ſich vermindern, wenn alles zu Hauſe brachliegende Geld zur Sparkaſſe fließen würde, ſelbſt auch dann, wenn es nach kurzer Zeit wieder gebraucht wird. Dieſe Darlegung ergibt den klaren Nachweis, daß die Sparkaſſe mit dem Wohl und Wehe und dem Sparſinn der Einzelfamilien, ſowie auch mit dem Geſchäftsleben am Platze von neuem in achtenswerter Höhe verbunden iſt. J. Reihen, 22. Dez. Im Alter von über 93 Jahren iſt hier die älteſte Frau der Gemeinde, Katherina Geiſer, geb. Speer, geſtorben. Ein Bruder der Verſtorbenen im Alter von 89 Jahren befindet ſich noch am Leben, ein weiterer in den An⸗ fängen Fer 8oer. J. Waldangelloch, 22. Dez. Der älteſte Einwohner der Ge⸗ meinde, Altgaſtwirt Karl langjähriges Mitglied des — konnte dieſer Tage ſeinen 85. Geburtstag egehen. +. Gochsheim, 22. Dez. In dem Tonwerk der Gebr. Bott kam der Arbeiter Schmidt von Neckargemünd ſo unglücklich unter das LZaſtauto des Werkes zu liegen, daß er auf der Stelle getötet wurde. I. Reilingen, 23. Dez. Der am Sonntag in Betrieb genom⸗ mene Auto⸗Omnibusverkehr zwiſchen Reilingen und Hockenheim mußte leider bereits am Dienstag eingeſtellt werden, da der Betriebswagen an den beiden Fahrtagen derart defekt wurde, daß er vom Unternehmer in die Reparaturwerk⸗ ſtätte gegeben werden mußte. Der Verkehr wird jedoch vor⸗ ausſichtlich ſofort nach den Weihnachtsfeiertagen wieder auf⸗ genommen werden. Die erſten Tage haben gezeigt, daß die Sinie durchaus eine Verkehrsnotwendigakeit war. Die Beſetzung war immer außerordentlich gut.— In dieſem Jahr wurde an Sbergut, Sandblättern und Grumpen ein Geſamtgewicht von 2495 Zentnern eingewogen. Bei der Berechnung eines Durch⸗ ſchnittspreiſes von 65 Mark eraab die diesjährige Tabak⸗ ernte alſo eine Bruttoeinnahme von rund 189 700 Mk. Von den jeſigen Tabakbauvereinen wurde bemängelt, daß für den ualitätstabak, der von der badiſchen Landwirtſchaftskammer für die Tabakbauvereine verkauft wurde. im Veraleich zu dem 9 5 der wilden Pflanzer ein zu niedriger Preis erzielt wurde. OAus dem Lobachtal, 19. Dez. Die Hauptarbeiten des Landmannes beſtanden zurzeit im Umpflügen der Rübenäcker. Das Wetter war zu dieſer Arbeit ſehr günſtig. Auch war die Temperatur inbezug auf die Jahreszeit dieſer Tage noch ſehr mild. Aber jetzt iſt's vorbet! Winterſtimmung liegt über der Landſchaft! Sämtliche Arbeiten im Freien ſind eingeſtellt. Der Landwirt hat häusliche Arbeiten zu verrich⸗ ten, die er im Laufe des Sommers infolge der Feldarbeiten nicht gut ausführen konnte. Inbezug auf die Ernte⸗ ergebniſſe wird ein Jahresrückblick ergeben, daß ſämt⸗ liche Ernten dieſes Jahr durchſchnittlich gut ausgefallen ſind. Dieſe Gegend blieb ſowohl von Mißernten wie von Hagel⸗ ſchlag verſchont. 7 5 ſind die Landwirte auch mit dem maſchinellen Ausdreſchen der Halmfrüchte beſchäftigt. Der Körner⸗ und Strohertrag iſt im Durchſchnitt 1 705 aus⸗ gefallen. Ein Teil der Körner verkauft der Landwirt, damit er ſeine Steuern, Pachtzinſen u. dergl. bezahlen kann, wäh⸗ rend manche Bauern einen Teil gegen Düngemittel um⸗ tauſchen. Ein ſchönes Erträgnis hat dem Landmann auch die Tabak⸗ und Zuckerrübenernte eingetragen. Erſtere wurde dieſer Tage abgeſetzt. Der Preis beträgt im Durch⸗ ſchnitt für den Zentner Obergut 45—50.I. Ueber den Stand der Winterſaat kann man bis jetzt auch zufrieden ſein. Karlsruhe. 23. Dez. Geſtern kam ein 23 Jahre alter Handelsangeſtellter von Wien hier an und erklärte dem Po⸗ lizeibeamten am Hauptbahnhof, daß er kurz vorher Gift ge⸗ nommen habe, um ſich zutöte n. Da ſich bald Veraiftungs⸗ erſcheinungen bei dem jungen Mann zeigten. wurde er mit dem Krankenauto nach dem Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr heſteht nicht.— Der angebliche Gutsbeſitzer Lorch, der in letz⸗ ter Zeit in einer großen Anzahl von Städten Deutſchlands auf⸗ getreten iſt, hat am 8. ds. Mts. auch hier eine Gaſtrolle unter Anwendung eines alten Tricks gegeben. Er ſuchte eine Köchin auf, erklärte, daß bei ihm die Hochzeit ſeiner r ga vor, hier noch Einkäufe machen zu müſſen und ließ ſich von der Köchin hierzu ein Darlehen von 20 Mark geben, um welche dieſe nunmehr geprellt iſt.— Heute Morgen wollte ein 19 Jahre altes Mädchen an der Albbrücke beim Rheinhafen, auf einen ſich in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen ſpringen und wurde dabei überfahren. Das rechte Bein unterhalb vom Waden wurde abgefahren. Die Schwerverletzte wurde nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht.— Als Folgen des Glatteiſes wurden 5 Knochenbrüche gemeldet. Alle Ver⸗ letzten fanden Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus.— In der Böckſtraße ſcheute das Pferd eines Milchfuhrwerkes; da⸗ kippte das Milchfuhrwerk um und ca. 115 Liter Milch iefen aus. * Gengenbach, 24. Dez. In der vergangenen Nacht brannte der Hof des Landwirts Karl Müller in Hinterohlsbach ab. Der Gebäudeſchaden beträgt 19 000 ¼, der Fahrnisſchaden un⸗ gefähr 20 000. Verbrannt ſind außer dem Futter, Möber⸗ ſtücken uſw. eine Kuh, eine Zige und Geflügel. Ueber die Brandurſache iſt noch nichts bekannt. * Freiburg, 21. Dez. Das Badiſche Weinbauinſtitut teilt mit: Konſumweine, die ſich gehellt haben und nicht mehr viel Säuxe beſitzen, können jetzt abgelaſſen werden. Säure⸗ reiche Weine beläßt man noch auf der Hefe, um den Säure⸗ abbau nicht zu ſtören. Die 1927er Weine, die eine 25prozentige Zuckerung nötig haben, bisher aber nur auf 20 v. H. gezuckert wurden, dürfen in dieſer Zeit nachgezuckert werden. Für naturreine Weine früherer Jahrgänge hört die Zuckerungs⸗ friſt mit dem 31. Dezember auf. in Aus der Pfalz * Lubwigshafen, 23. Dez. 1 10 7— abend ſprang in der Wohnung eines Beamten in der Blücherſtraße in Abweſenheit der 7 ein Waſſerleitungsrohr und ſetzte die Wohnung unter Waſſer. Der Vorfall wurbe erſt be⸗ merkt, als das Waſſer durch die Decke der darunter wohnen⸗ den Familie drang. Der Rohrbruch iſt auf das Gefrieren der Leitung zurückzuführen.— Geſtern vormittag gegen 12 Uhr geriet der 44 Jahre alte verheiratete ArbeiterKarl Scheidt von Mundenheim in der Fabrik Giulini beim Auflegen eines Treibriemens zwiſchen dieſen und die Transmiſſion, wo⸗ bei ihm zuerſt die Hand beim Handgelenk und dann der Arm an der Armwurzel abgeriſſen wurde. Der lebensgefährlich Verletzte wurde durch die Unfallwache ins Krankenhaus überführt. „Grünſtadt, 23. Dez. Der bisherige Direktor der ſtädti⸗ ſchen Höheren Mädchenſchule hier, Hermann Bad, wurde zum Profeſſor für Mathematik und Phyſik an eine höhere Lehranſtalt in Pamplona im Staat Columbien in Süd⸗ amerika auf die Dauer von drei Johren ernannt. * Pirmaſens, 23. Dez. Nach Ablauf des Meldetermins wurden zum nächſten Faſching insgeſamt 83 Tanzveranſtal⸗ tungen, 3 Kinderbälle und 28 Kappenſitzungen angemeldet. Das Polizeiamt hat beſchloſſen, dieſe Veranſtaltungen ſämt⸗ lich zu genehmigen und hierfür folgende Gebühren feſt⸗ zuſetzen: 150 Mark für größere Lokalitäten, 100 Mark für mittlere und 50 Mark für kleine Säle. 4* Speyer, 22. Dez. Geſtern nachmittag um halb ein Uhr ereignete ſich in der Wormſer Straße ein Unglücksfall. Als das Auto der„Pfälziſchen Möbelfabrik“, das von dem Kauf⸗ mann Dr. Orth geführt wurde, durch die Straße ſtadtein⸗ wärts fuhr, überquerte der ſieben Jahre alte Sohn der Witwe Ludwig Schott von hier plötzlich die Straße, ohne auf das herannahende Auto zu achten. Obwohl der Autblenker raſch und heftig bremſte, ſodaß das Auto in Querſtellung geriet, wurde der Junge noch erfaßt und zu Boden geſchleudert, trug aber nur leichtere Verletzungen davon und wurde durch den Autolenker, der ſich für den Schadenerſatz ſofort bereit er⸗ klärte, in ärztliche Hilfe verbracht.— Die kürzlich verhifte⸗ ten Diebe Lehmann und Kritter von hier, die eine Reihe von ſchweren und leichteren Einbruchsdiebſtählen auf dem Kerbholz haben, zeigen ſich jetzt geſtändig. Zugegeben hat Kritter bis jetzt 7 und Lehmann 4 Einbruchsdiebſtähle, wovon 4 von beiden Tätern gemeinſam im badiſchen Wieſen⸗ tal ausgeführt wurden. Bei der noch im Gange befindlichen Vorunterſuchung wurden inzwiſchen auch bereits mehrere Hehler ermittelt. Gerichtszeitung Ein„lieber“ Schwiegerſohn Im Jabre 1921 hat der jetzt g7iährige Schuhmacher und Landwirt Alois Endres von Geußenheim in das Anweſee des verwitweten Landwirts Pius Spanheimer in Waldbütten brunn in Unterfranken eingeheiratet. Spanheimer überge⸗ ſein Gütchen ſeiner Tochter als ſeinem einzigen Kinde und be⸗ dang ſich den Austrag aus. Bald mußte er jedoch mit ſein Schwiegerſohn recht unangenehme Erfabrungen machen. 5 wurde ſchlecht behandelt und bekam nicht die nötige Koſt. ſoda 5 ihm mitleidige Nachbarn manchen Biſſen zuſteckten. Da ſi der alte Mann— Sy. ſteht jetzt im 70. Lebensfahre—auch nich mit der völligen„Entrechtung“ in ſeinem Hauſe abſinden konnte, kam es zwiſchen ihm und ſeinem Schwiegerſohn häufig zu Streitigkeiten, auch zu Prozeſſen. So machte einer— andern das Leben mönlichſt ſauer. Es kam ſchließlich ſowen⸗ daß Endres nach Mitteln und Wegen ſuchte, den Alten um die Ecke zu bringen“. Vor zwei Jahren ſchon wandte er ſich wie⸗ derholt an den Fabrikſchloſſer Pius Spanheimer, gleichnamigen Neffen ſeines Schwiegervaters, mit dem Anſinnen, den„alten Lumpen“(wie er ihn nannteſtotzuſchlagen oder zu er⸗ ſchießen; als Lohn verſprach Endres dem Sp. winen beſten Acker. Spauheimer aing natürlich nicht auf den Plan ein. Am 11. Auguſt ds. Js. kam es im Endresſchen Hauſe wieder zu einem großen Krach. Der alte Spanheimer verſuchte gewalt⸗ ſam in die Küche einzudringen. Endres erwiſchte eine ſo⸗ gennnte Holzheppe(Holzſpaltmeſſer) und verſetzte dem Schwie⸗ gervater zwei Hiebe auf den Kopf. Dem zuſammenſinkenden Manne brachte er dann noch zwei Schläge auf den Kopf un zwei Verletzungen an den Beinen bei. Spanheimer wurde ſo⸗ fort ins Juliusſpital nach Würzburg verbracht: die Verlebzu gen erwieſen ſich glücklicherweiſe als nicht ſchwer, ſodaß der alte Mann nach 14 Tagen wieder hergeſtellt war. Als Beweis die Dickköpfigkeit Spanheimers verdient erwähnt zu werdenz daß der Ortspfarrer ſich ernſtlich darum bemühte. Sv. gte Pfründner im Juliusſpital unterzubringen, aber der wollte nicht, er„will draußen bleiben“. Nun ſtand Endres 4 dem Würzburger Schwuraericht unter der Anklaſ⸗ der verſuchten Anſtiftung zu einem Verbrechen und des ſchlagsverſuchs. Als„Zuſchauer“ wohnten zahlreiche iungend⸗ liche männliche und weibliche Zöglinge der Taubſtummenanſtate zu Unterrichtszwecken der Verhandlung an. Der Angeſchuldig beſtritt, ſich ſtrafbar gemacht zu haben. Hinſichtlich des Vorfaßz vom 11. Auauſt machte er Notwehr geltend. Zu der Verhan lung waren nicht weniger als 16 Zeugen und 2 Sachverſtändig geladen. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung Angeklagten lediglich wegen Körperverletzuna zu 6 Wo ch. 0 Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. Nhadii —— 27 Aeilage Nr. 31 Oienstag. 2T. Oesember 192 Partie Nr. 364 65 Spielpaare zugerüstet. Tatsächlich betrug die Zahl 995 (Gespielt am 22. und. November 1927 in Buenos Aires) Weiß: Dr. Aljechin Schwarz: Capablanca 1. dz— d4 888— 16 39, IToi-c5 Kf5—es 2. 02 c4—ee 34. e3—el LIGd4 3. 8b1—03 d7-ds 35, Les cds Ld4-c3) 4. LoeI—85 Sbs- d7 36 Tdschs 27-—a6 5. 22.—60 C7-c6 37. LfA= c7 Le3-—ei 3. cA dß ebdõ 38. Kg3—g4 1b2—g2. 7. LfI— da 148 e7 39. Kg4- ha 182—12 8. Sgi-e2)—0 40. Khà—g4 112—82 + 17% 9. Se2— 83 Sfö—es 4J. Kga4—h3 1982—2 10. h2—h4 Sd7—-f6) 42. 13—4 112—13 11. Ddi- 2 108— es 43. Khͤ- g2 113—12 12. 883—15 Le xf5 44. Kgz—h3 112—f3 13. Lda& f5 Se8 dõ 45. Kh3 g2 113—12 14. LfS—da-h6 46. Kg2—g1 112—02 15. Lg5—f4 Tag8- c8) 47. Le7-be Tcz2—c. 16.—840 Sfö—ed 48. Kg1—82%0 736 17. g4—83 h6—h5 5) 49. Ih5—e5 Neb.dr 18 Lds xe4) Sd xe. 50. h4—h5 g hS 19. Scged dõ e. 51. Kg2—13 hS—h 20. Bez2 xe4 Dds—as.. 32. Les-hs Tea- e8 21. Kel- Da5- ds) 539. KI3—84 Icgs—c 22. Del dõ codõ 54. Kg4—15 Lel xa5) 28. KfI—g2 Tes-c2 55. Thö—h7= Kd7c6 24. Ih1ei) 118—08 56. IL.bõ a Tca4-c5 25. ILei*2 Jcs x 57. KI5—e6 Icb xaõ 26 Tal-bi Kgs- h7 58. f4—15 Tas-as 27 Kg2—g3 Kh7 g6 59. 18—16 1Ta3—13 23. 12—13 0) 17.—16 60. 16—f7 b7-bs 29. gS f6 Le7 f6 61. Ih7- hS ha-h3 30, 32—24 Kg6—15 62. 1h5—15 113 +15 31. 24—25 Te2— ez 10 63. e4Nf5 Schwarz gibt auf 32. Ibi-ci Teꝛ b⁊ 1. Eine beachtenswerte Neuerung, die bezweckt, über g3 sofort den Angriff zu eröffnen.— 2. Das Beste. Schwarz darf den Lg5 nicht schlagen, wegen des bedrohten Punktes b7.— 3. Hier mußte II8—e8 geschehen. PDann ließe sich Ausgleich erzielen. 4. Das Angriffssignal. Jetzt muß Schwarz einen Bauern preisgeben.— 5. Schwarz darf es nicht wagen, den Bgö zu schlagen.— 6, Aljechin begnügt sich zunächst mit der Beute eines Bauern, ohne den Angriff fortzusetzen.— 7. Mit dem Abtausch bezweckt Capablanca, mit seinen Türmen die-Linie zu besetzen.— 8. Aljechin gibt den-Bauern um sich in der freien-Linie schadlos zu halten. Capablanca zieht es aber vor, den b- Bauern zunächst nicht zu schlagen, sondern die-Linie be- setzt zu halten.— 9. Droht mit dem-Bauern vorzurücken. — 10. Ein feines Manôver, um nach g7—g5 die Mitte zu sprengen. Um gegen diese Drohung ein Paroli zu bieten, opfert Aljechin den-Bauern. 11. Ein unbegreifliches Versehen, das die Partie kostet. Capablanca hätte mit Lf2- leicht den angegriffenen Bhö retten können.—. 12. In diesem Stadium der Partie macht Aljechin mehrfach Wiederholungs- züge, die bloß auf Zeitgewinn berechnet sind. Er denkt nicht daran, auf die Remisversuche Capablancas einzugehen.— 13. Ein genialer Zug, durch den Aljechin den Bed rettet, denn wenn Capablanca diesen Bauern nimmt, so erobert Al⸗ jechin nach KI3 den Lei durch Te5-F.— 14. Abermals genial gespielt. Aljechin opfert einen Bauern, um dadurch zwei verbundene Freibauern zu bekommen, die die Partie ent- scheiden.— 15. Ein genialer Versuch Capablancas, die schwer bedrohte Partie zu retten. Wenn nämlich Aljechin nimmt, dann tauscht Capablanca mit Teß-zt den Th5 ab, und der Bhi wird zur Dame.(“) Aljechin sieht indessen die Falle und hütet sich, in sie hineinzufallen. Hiermit ist für Capa- blanca der letzte Rettungsweg versperrt. Diese Partie dürfte mit die hervorragendste des gewaltigen Großmeisterringens in Buenos Aires sein. Der Massenkampf in Heidelberg Am Sonntag, 4. Dezember, fand in den Räumen des „Prinz Max“ in e e der mit Spannung erwartete Wettkampf des Verbandes Heidelberger Schachvereine gegen die Arbeitsgemeinschaft Mannheim-Ludwigshafener Schach- vereine statt. Die Kämpfe nahmen 3 Uhr hachmittags unter den ühblichen Begrüßungsansprachen der beiderseitigen Vorstände ihren Anfang und dehnten sich bis in die neunte Abendstunde aus, Wonach dann die Schätzungen der noch nicht erledigten Partien durch ein besonderes Schieds- kollegium vorgenommen wurden. Heidelberg hatte sich auf — von der Arbeitsgemeinschaft Mannheim-Ludwigshafen hbt⸗ Verfügung gestellten Mannen 54. Wenn also auch hinsie 95 lich der Menge der Kämpfer die Heidelber 54 nicht ganz erfüllt wurden, so War doch das vettspiel 5 Brettern eine der planmähig bedeutendsten Schachveranstel tungen der letzten Jahre in Baden. Das Ergebnis war? 6 knapper Sieg des Verbandes der Heidelberger Schachvereigs mit 27½2672. Der Sieg War knapp— wohl wahr— Sieg bleibt Sieg, und wenn auch Erklärungsgründe in Mengs zu finden wären, so können diese die Tätsache des 15 nicht aus der Welt schaffen. Und wenn auch der Sieg delbergs noch so knapp war, so bedeutet doch eben auch 7 ein einziger Punkt im Schlußergebnis eben die schachlin 5 Ueberlegenheit— wenn auch nicht in den Spitzenmam. schaften, so doch im Durchschnitt. Die Frage, ob die beitsgemeinschaft Mannheim-Ludwigshafener Schache mit der entsprechenden Vorbereitung in diesen keines an ungefährlichen Kampf hineingegangen ist, wollen WII die dieser Selle nicht untersuchen. Diese Frage mag sich ten betrefrende Instanz im eigenen Schoße zu beantwof 55 suchen. Jedenfalls müssen Wir die Arbeitsgemeinschaft 27 3 dem Verdacht in Schutz nehmen, als ob sie den Gegner nz zu leicht genommen hätte. Die Arbeitsgemeinschaft ist 21g genau davon unterrichtet gewesen, daß das Schachleben 6 Heidelberg dank der Initiative einer Anz bewußter und arbeitsfreudiger Männer einen gewaltig Aufschwung genommen hat. Einem solchen Gegner, Wie um Heidelberg heute darstellt, in einem Massenvwettkamplinch einen einzigen Punkt zu unterliegen, ist selbstverstän keine Schande, cher bloße Zufallssache. die Der Ausgang des Wettkampfes wWar für dleſenig ben mit den Heidelberger Schachverhältnissen nur eini ermgoch vertraut sind, nicht gerade überraschend, war aber gen, vom Heidelberger Standpunkte aus sehr hoch anzuschlaffe 1 wenn man bedenkt, daß der Schachklub Mannheim in 1 70 ge Erkenntnis der drohenden Gefahr seine nahezu vollza 1225 NMeisterklasse auf den Kampfplatz entboten hatte. Mif emnit Ehrenpräsidenten Gudehus an der Spitze stellten sich die wfe Recht gefürchteten„Kanonen“ der ersten Klasse zum Fingts⸗ und schlugen sich wacker. Keiner von diesen Qualita spielern hatte einen Verlustpunkt aufzuweisen, nach den Kampfespaaren an den Brettern—12 Sebte Wäre, bei denen Mannheim-Ludwigshafen etwa Pusjeg herausholte, so wäre für die Arbeitsgemeinschaft der—1— außer Frage gewesen. Dennoch muß den Heidelbersegd- und das War für sie weit bedeutungsvoller als der erste sieg an sich— zugestanden werden, daß gerade ihre larke Klasse sich entsprechend ihrem Rufe als eine spielstsge- Mannschaft von glänzenden Qualitaten auch bei dieser legenheit wieder erwies. Wenn Kämpen wie Pfützner gebe⸗ über einem Gudehus, Kirpitschnikoff gegen Dr. E Krauß gegen Hugo Hussong, Marfels gegen Bruno egen Harry Schulder gegen Dr. Staeble und Diamantstein 8 Jark Blum ihre Partien unentschieden machen konnten. 7 5 diese Widerstandsfähigkeit gegenüber der. Maung Meisterklasse getrost als ein Ruhmesblatt in der berger Schachgeschichte verzeichnet Verden. Ohne Widerstandsfähigkeit der Heidelberger Spitzenmanet ge⸗ wäre Heidelbergs Endsieg eine glatte Unmöglichkelt on wesen. Auf den Brettern 13 bis ſ8 Waren auf Seite Iir Mannheim-Ludwigshafen fast alles Versager. 80 Seneg mit den Grund für die Niederlage der Arbeitsgemeinschalt die aller Deutlichkeit darin, daß die sonst immer bei den Städte-Wettkämpfen den Aussc diesmal den Sieg des Schachklubs Mannheim gegeben hatte, diesem nur schwach vertreten war. Vielleicht sind auch aus Fum- Umstande für die Zukunft Lehren zu ziehen, die degß ann⸗ sichtigen Vereinsvorständen der Arbeitsgemeinschaft E 185 heim-Ludwigshafen sicher nieht entgehen werden. Flax“ sicher anzunehmen, daß der Massenkampf im„Prin“ und sich dahin auswirken wird, dem Schachleben h be⸗ drüben neue belebende Impulse zu geben, Was nur Iberger grühen ist. Ueber kurz oder lang werden die Heidenif uns zum Revanche-Wettkampf anzultreten haben, und es chaft, nur freuen, dann abermals einer ebenbürtigen Marg 1= wie sie sich am 4. Dezember uns entgegenstellte, gegen ir zutreten. Zu dem Erfolge vom 4. Dezember entbieten in- dem Verbande der Heidelberger Schachvereine neidlos sere besten Glückwünsche. Schach Heil! Mittelklasse Mannbeims: für 9 11 f 1 9 —— Neue Maunhetmer Zeituntz[Morzen⸗Austabe) — 8 et und Spie Das erſte Spiel der Meiſter⸗Runde Die große Neberraſchung in München Bayern München— Wormatia Worms:2(:1) Die Bayern können von Gluck ſagen, daß ſie das Sptel nicht verloren haben. Von dem heſſiſchen Meiſter hätte man ſolche Leiſtungen nicht erwartet, wie ſie den 18 000 Zuſchauern am 2. Feiertag in München geboten wurden. Wormatia prä⸗ entierte ſich als eine Mannſchaſt, die in den zukünftigen udſpielen noch ſtark beachtet werden muß und auf eigenem latze ſicherlich eine bedeutende Rolle ſpielen wird. Es war ein Zufallserfolg, der von den Heſſen in München ersielt wurde. Die Bayern konnten nicht gefallen, ihre Leiſtungen waren zeitweilig ſehr unausgeglichen. unb es iſt bezeich⸗ nend, daß die beiden Tore für München aus Fehlern der gegneriſchen Abwehr, nicht aus eigener Initiative entſprangen. ayern war in der 12. Minute durch ein unglückliches Selbſt⸗ r von Hartmann in Führung gegangen, aber bis zur Pauſe glich Worms durch den Halbrechten Winkler aus. In der zweiten Halbzeit war es wieder Winkler, der für Vorms erfolgreich war. Erſt im Endſpurt konnte Bayern urch Verwandeln eines dem Torwart aus der Hand ge⸗ glittenen Balles den Ausgleich herſtellen. Was man ſah 18 000 Zuſchauer waren zu dem großen Spiel erſchienen, das von Roſſi-Stuttgart vorzüglich geleitet wurde. Der Boden war tief wie ſchon am Vortage. Worms trat komplett an, der Torwart Phillips war allerdings durch eine Knie⸗ derletzung behindert. Bei Bayern ſpielte Bernſtein anſtelle don Schwab im Tor. Als rechten Läuſer hatte man Birker für beſſer gehalten als Peller, aber dieſe Annahme war ein erbängnisvoller Frrtum, da Birker vollſtändig verſagte. Als turmführer wirkte anſtelle von Pöttinger Häringer. Worms überraſchte ſehr angenehm, die Mannſchaft ſpielte zmen produktiven und ſehr ſchönen Fußball, in der Abwehr berragte der rechte Verteidiger Müller durch ganz präch⸗ ges Splel. In der Halbreihe war der Mittelläufer Fries r beſte Mann, die Außenläufer genügten. Der Angriff hatte feine Stärke im Innenſturm, wo der Halbrechte Wink⸗ ler hervorragend ſpielte und die kreibende Kraft war., Schwach war lediglich der Linksaußen Ruppert. Bei Bayern war Bernſtein im Tor ſchwach, wenn auch Fuſchuldia an den beiden Toren. In der Verteidigung war utterer vorzüglich, dagegen geftel Schmidt 1 nicht. Einen Kür guten Eindruck machte der Mittelläufer Nagelſchmitz, die lußenläufer, beſonders Birker, fielen aus. Im Sturm ent⸗ Kuſchte der Internattonale Hoffmann, der manchmal un⸗ zlaublich ſchwache Leiſtungen zeigte, auch Schmidt Il kam nicht keſonders zur Geltung. und der Mittelläufer Häring war zu Amerfahren. Huthſteiner wiederum war zu langſam im Er⸗ ſchen der Situationen. Der Aane Lichtblick im Sturm bot ch auf dem rechten Flügel in dem Außenſtürmer Welker, der keir nützliche Arbeit leiſtete. Mit den diesmal gezelaten deiſtungen können die Bayern keinen Staat machen und wenn ſin erfolgreiches Abſchneiden überhaupt in Frage kommen U, muß die Elf mit einem ganz anderen Elan und weit br innerem Zuſammenhang ſpielen. 2 — AEluftakt in der Nunde der Zweiten und Dritten Wacker München ſchlägt 1860:2(:0) Ein ſchönes Spiel vor 20 000 Zuſchauern 8n Die Runde der Zweiten und Dritten iſt in der Gruppe 700 l. mit dem großen Münchener Lokaltreffen Wacker gegen erfolgreich eingeleitet worden. 20 000 Zuſchauer bedeuten dale e Ziffer. Das auf ſchneefrelem Platz, allerdings 5 tem Boden ausgetragene Spiel verlief von der aoten bis zur letzten Minute feffelnd und falr. Es wurde enetter 1 udwigshafen anachen leitel. 1860 hatte die gleiche Aufſtellung wie gegen Bayern. Facker erſchlen nach langer Zeit erſtmalig wieder mit dem nken Flügel Hörmüller⸗Sommer.* Flügel gab den üsſchlag. 18690 gefiel nicht ſo wie gegen Bayern; erſt in der weiten Falbgelt kam die Maonnſchaft richtig in Schwung, als 1 in kurzem Abſtand zwei Tore 2910 Das Spiel endete Waun ſernn vordienten Sieg der technſſch beſſeren Mannſchaft, ſchon auf 1860 Siegeschancen hatte. Der Spielverlauf de Den Torreigen eröffnete Wacker in eborez war allein durchgekommen und gab ſbevor dieſer aufs Tor ſchoß, faßte Wendel den Auunglücklich, daß er ins eigene Tor ging. Wacker lag im Rariff, und hatte eine Reihe guter Torchaneen. Auf der an⸗ Men eite Feies Gabler eine glänzende Gelegenheit 155 Aisgleich. In der 42. Minute kam zwar 1800 zu einem Lor zuer der Schiedsrichter hatte ſügen vorher abgepfiffen. dac Altegenden Spielmomenten blieb es bei Halbzeit 110.— Na 5 Werbeginn griff 1860 mit 15 em Elan an, hatte aber nach der 168. Minute. u Sommer. all ab, aber Riesinuten ſein Pulver ver ſleerum das Kämmando. In der 7. Minnte brannte be ößtsaufen Lindner durch, nanaaz neg Unks, Hörmaller bte die Flanke ab und ſchoß in vollem Jauf zum 2. Tore ein. ſore Blertelſtunde ſpäter gab es vor dem 80er Tor eine ge⸗ rliche Situation. Der Bal hatte die Torlinſe auch ſchon karſchritten, was der Schiledsrichter aber aus ſelner Stellung 1 ſehen und deshalb auch nicht anerkennen konnte. Fünf Aletuten ſpäter kam 1860 1 1. Gegentor. Hornauer war Nian durchgebrochen und ſchoß flach in die Ecke ein. Vier liotten darauf brach wiederum Hornauer durch, gab zum karetlſtürmer Schäſer, der zum Ausgleich verwandelte. Kurz 10 guf, als 1860 mit verſtärkter Energie zum Sieg drängte, 15 der Wendepunkt des Spiels. Gabler war vorgeſtoßen ſtand in ausſichtsreicher Stellung vor dem Tore, als Ertl koihm auf die Füße warf und den Ball wegfiſchte. Dieſe dechelleiſtung Erkls verhinderte 1860 am Siegtor. Man uin nete ſchon mit einem Unentſchieden, nachdem Hornauer Aater Strafſtoß knapp über die Latte geſagt hatte, als in der en Spielminute doch noch die Entſcheidung zu Gunſten von ader fiel. Aus einem Gedränge heraus erwiſchte der lertermittelläufer Hutras den Ball und ſchoß hoch und pla⸗ 5 in die äußerſte Ecke ein. Damit war das Spiel für cker entſchieden. Die Entſcheiöung in Baden garlsruber. B.—.GC. Phöntz bet Tarls 500 Zuſchauer hatten ſich zu dem Entſche dungsſpiel em ruher Stadion eingefunden, die den vorfährigen Meiſter heiner in dieſer Spielzeit noch nie geſehenen Jurm ſpielen 0 n. Schon nach 16 Minuten führte der K. F. V. mit 310 Faſten, nachdem Reiß in der 3. Minute, Bekir in der 9. und kner in der 15. Minnte drei Tore nach wunderbarem — Außenſtürmern, ſonſt aber oſſen und Wacker 2 er ſeit langer Zeit in Saarbrücken vorgeführt Beginn der Eiddeulſchen Meiſterichaft Kombinationsſpiel vorgelegt hatten. In blendendem Paß⸗ ſpiel beherrſchte der.J. V. völlig das Spiel und drängte ſeinen Gegner, der von ſeiner anfänglichen Spielſtärke zu Beginn der Spielzeit weſentlich eingebüßt zu haben ſcheint, völlig zurück. In der 24. Minute flankte Quaſten vorbildlich von links und Link nimmt den Ball ebenſo ſicher mit dem Kopf und reiht damit das vierte Tor an. In der 27. Minute iſt es wiederum Lint, der eine Flanke des vorzüglichen Rechtsaußen Reiß in vollem Lauf unhaltbar in die Maſchen jagt. Phönix findet ſich erſt beim Stande von 50 etwas beſſer zuſammen und der durchlaufende Gröbel 11 kann durch einen Fehler des Verteldigers Trauth das Ehrentor für Phönix erzielen. In der zweiten Halbzeit flaut dann der Kampf weſentlich ab. Zudem ſetzt ein ſtarker Regen ein, der den Boden ſehr ſchlüpfrig machte. Dann aber fühlt ſich K. F. V. als nicht mehr zu gefährdender Sieger und legt keinen allzu großen Wert auf Torerfolge. Dennoch erzielt Kaſtner gegen Schluß des Spieles das 6. Tor, indem er mit einem für Freiseis durchaus haltbaren Weitſchuß das balbe Dutzend vollmacht. Phönix kam dann etwas auf, doch die.J..⸗Ver⸗ teidigung vermochte alle Angriffe des zu weichen Phönix⸗ ſturmes erfolgreich abzuſchlagen. Von ungehenerem Jubel be⸗ grüßt, verließen die 11 K...⸗Spieler den Platz. Fürths Triumph über die kſchechiſchen Verufsſpieler 7 Fürih— Slavia Praa:0(:0) Die Hoffnungen, die am 2. Weihnachtstag 20 900 Sport⸗ begeiſterte aus der deutſchen Fußballhochburg Nürnbera Fürth an den Kampf zwiſchen der frürther Altmeiſterelf und der tſchechiſchen Profisſpielermannſchaft knüpften. ſind nicht getäuſcht worden. Trotzdem Boden⸗ und Witterungsverhält⸗ niſſe nicht gerade ideal waren, iſt es am Fürther Ronhof au einem grandioſen Kampf gekommen, zu einem Spiel der Spiele. Zugleich wurde der Kamuf aber auch zu einem Triumph deutſchen, insbeſondere füddeutſchen Fußballkönnens, der dazu angetan iſt, die Sportgemeinde des Kontinents aufhorchen zu laſſen, denn die tſchechiſchen Spielermannſchaften Slavia und Sparta⸗Prag galten mit Recht in der letzten Zeit als die be⸗ fähiaſten des Kontinents. Die Syſteme der Mannſchaften wieſen ſtarke Unterſchiede auf. Slavia ſpielte einen raumareifenden, halbhohen Fußball. war dazu eminent ſchnell und körverlich in einer blendenden Verfaſſung. Fürth, das ſeinen bekannten enamaſchigen Flach⸗ paß pfleate, hatte einen ſehr guten Tag, obwohl der Mittel⸗ läufer Leinberger fehlte. Leinberger wurde durch Knößypfle er⸗ ſetzt. für den dann Kleinlein als rechter Läufer einſprang, Der Sieg der Fürther. insbeſondere das zu Null, iſt in erſter Linie ein Verdienſt der heiden Verteidiger Kauß 1— Hagen, die ein unüberwindliches Bollwerk darſtellten. Auch Neger im Tor war ſehr aut. Im Sturm waren der alte Internationale Franz und Auer die treibenden Kräfte. Etwas ſchwach ſpielte allein der etwas zu zaahafte Seiderer. Das Spiel begann mit wuchtigen Angriffen der Tſchechen. Aber alle Attacken wurden von der Fürther Deckung von vorn⸗ herein glatt abgewieſen. Dann ſetzten langſam aber beſtimmt die Fürther Gegenangriffe ein. In der 10. Minute ſetzte Kieß⸗ ling eine Bombe aufs Prager Tor. Slavias Hüter konnte nur knapp zur Ecke abwehren. Fürth hatte jetzt dauernd Ober⸗ waſſer und erzielte bis zur Pauſe ein Eckenverhältnis von 710. Kurz vor dem Wechſel fiel dann endlich unter ungeheurem Ju⸗ bel das längſt verdiente Führungstor für Fürth. Auf eine Flanke von rechts täuſchten Franz und Frank den tſchechiſchen Torwart geſchickt, Krauß II, der linke Läufer, konnte das Leder erwiſchen und einſchießen. Nach dem Wechſel ließ dann das Tempo für eine Weile nach. Dann ſetzte Slavia zu einem kräf⸗ tigen, ziemlich lang anhaltenden Zwiſchenſpurt an, wobei es oft zu kritiſchen Situationen im Fürther Strafraum kam. Immer aber zeigte ſich das Fürther Abwehrtrio allen Be⸗ drängniſſen gewachſen. So lief dann Prag langſam aber ſicher leer. Fürth ſetzte gegen Schluß noch einmal Dampf auf und war auch noch einmal erfolareich. Nach ſchöner Kombination des geſamten Angriffes konnte Seiderer 2 Minuten vor dem Abpfiff den zweiten Treffey erzielen. Nach dem Kampf waren beide Mannſchaften Gegenſtand begeiſterter Huldigungen. * Freundſchaſtsſpiele in Süddeutſchland FSV. 05 Mainz— Cricketer FC. Wien:2(:2) Maing, 25. Dez.(Drahtber.) Die öſterreichiſchen Gäſte ent⸗ täuſchten am erſten Feiertag in Mainz ſehr. Wirklich an⸗ ſprechende Leiſtungen ſah man nur beim Toxwart und bei den r war es mit dem Können der Ericketer nicht weit her. In der erſten Halbzeit konnten die Gäſte das Spiel zwar offen halten und ſogar manchmal ſtark drängen, aber die Schuld hieran trug der Mainzer Erſatz⸗ mittelläufer, der verſagte. Wien kam hier zu zwei Toren, denen Mainz bis zur Pauſe aber doch noch drei entgegenſetzen konnte. Nachdem die Mainzer in der Halbzeit ihren Mitter⸗ läufer ausgetauſcht hatten, hätte Wien nichts mehr zu beſtellen und wurde vollkommen überfahren. Durch Zimmermann(), Greifbach(3) und den neuen Mittelläufer Brandner(), kam Mainz zu ſeinen acht Toren. Anteil an fämtlichen acht Erfol⸗ en hatte der als Rechtsaußen ſpielende bekannte Lipponer, er ganz vorzüglich disponiert war. JV. Saarbrücken— Dlympique Lille:2(:0) Saarhrücken, 25. cer randeſr 9000 Zuſchauer ſahen eins der ſchönſten, lebhafteſten und intereſſanteſten Spiele, die wurden. Die Franzoſen ſpielten einen überraſchend guten Fußball, ſehr ſchnell und vor allem rationell. 995 Sieg war auf Grund ihrer beſſeren Ballbehandlung und Kopftechnik durchaus ver⸗ dink. Der temperamentyolle, dabei ſehr ſchöne Kampf verlief in der erſten Spielhälfte ausgeglichen. Saarbrücken hatte in ſeinen Aktionen viel Pech, konnte aber in der letzten Minute doch zum Führungstreffer kommen. Nach dem Wechſel ſaß man von den Franzoſen ſehr ſchöne Leiſtungen, und durch Mittelſtürmer und Halbrechten konnten die Gäſte dem Saar⸗ meiſter eine einwandfreie Niederlage beibringen, Die beſten Leute bei Lille waren rechter Verteidiger, Rechtsaußen(bet⸗ des Engländer) und Mittelläuſer. Die Mannſchaft der Gäſte hinterließ den allerbeſten Eindruck. Oeſterreichs Länderſpiel⸗Bilanz In einer Zeitſpanne von rund 25 Fahren haben die Fuß⸗ baller des Nachbarlandes 118 Länderſpiele ausgetragen, davon nicht weniger als 61 gegen Ungarn. Weit ſeltener waren die Begegnungen Oeſterreichs mit anderen Jändern. Gegen die Schweiz wurde elfmal, gegen Italten achtmal, ge⸗ gen Deutſchland und Schweden ſe ſiebenmal geſpielt. Fer⸗ ner ſtehen die Tſchechoſlowakei(5J, Finnland ſh, England(), Belgien, Spanſen, Frankreich(ie), Norwegen. Holland, Jugoſlawien, Aegypten. Rumänien und Bulgarien(ie 1) auf der Liſte verzeichnet. Von den 118 Länderſpielen wurden 57 Das Wichkigite vom Sonntagſport Die ſüddeutſche Fußballmeiſterſchaft hat begonnen: Bayern München und Wormatia Worms ſpielen ae ee—In der Runde der Zweiten und Dritten ſchlägt Wacker München 1860 München 321. 3 Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Walbhof erring wieber die Spitze durch einen:1⸗Sieg gegen.f. Ne kae N ck. — Die erwarteten Siege von..., ſs Ludwigshafen Sandhofen. 4* Migoulet ſtellt in Paris einen neuen Schwerathletik⸗Welt⸗ rekord auf. * Frankreich ſchlägt Jtalien im Säbelſechten. * Eurspameiſter Schmeling ſordert den Deutſchen Meiſter Diener. gewonnen, 19 endeten Unentſchieden, 42 gingen verloxen, das Torverhältnis ſtellt ſich auf 263:225. Von den ſſehen deutſch⸗ öſterreichiſchen Begegnungen endeten nier zugunſten unſerer Narchbarn, zwel wurden von Deutſchland gewonnen wih⸗ rend eine Partie unentſchieden ausging. Hier ſtellt ſich das Torverhältnis auf 19:15 für Oeſterreich. Weitere Ergebniſſe Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft 4 a nen Bayern München— Wormatia Worms Runde der Zweiten und Dritten 115 8 Wacker München— SV. 1860 München Verbandsſpiele. 23 25. Dezember. 312 Gruppe Nordbayern: FC. Fürth— Würzburg 04 22d. 1. FC. Nürnberg— FSV. Nürnberg 60. Gruppe Main: Eintr. Frankfurt— Sport 60 Hanau:0. FC. Hanau 93— Offenbacher Kickers:1. Vikt. Aſchaffenburg — Germania 94 Frankfurt:1. Rotweiß Frankfurt— Vikt⸗ 94 Hanau:1. VfR. Offenbach— FSV. Frankfurt:2. Unſon Niederrad— Fechenheim 03:2. 26. Dezember. Gruppe Nordbayern: ASV. Nürnberg— VfR. Fürth 12ʃ. Gruppe Württemberg: Sportfr. Stuttgart— BfR. Heil⸗ bronn—:—. PfB. Stuttgart— FC. Birkenfeld 1020. Gruppe Heſſen: Haſſia Bingen— SV. Wiesbaden 020. Vfe. Neu⸗Jſenburg— SV. Darmſtadt 98 21. 5 Entſcheidungsſpiele in der Gruppe Baden. Phönix Karlsruhe— Karlsruher FV. 116. Geſellſchaftsſpiele. 25. Dezember. FSV. Maiuz 05— Cricketer Wien 82. V. Saarbrücken — Olympique Lille:2. Boruſſia Neunki en— Biktoria Neunkirchen:2. Kreuznach 02— Union Böckingen 328. Jahn Regenshurg— Union Ziskow ausgef. 26. Dezember. Eintracht Frankfurt— Cricketer Wien:0. Sport⸗Bg. Fürth— Slavta Prag:0. Sportfr. Saarbrücken— Union Böckingen:6. Eintracht Trier— Olympia Lille t. Schwa⸗ ben Augsburg— Union Ziskow ausgef. Süddeniſche Bereine auf Reiſen. FC. Straßburg 00— Sc. Stuttgart:10. Raeing Club Straßhurg— SC. Freiburg 018. SC. Red Star Straßburg— JV. Ofſenburg:5. 4 Lotken Internationales Hockeyturnier in Paris O. H. C. Hannover,..N. Maunhbetm, Kln 90 6ls Teilnehmer. Wie aus Paris gemeldet wird, gab der franzöſiſche Hocken perband in der letzten Woche 185 Zuſtimmung zu der Wie⸗ deraufnahme der ſportlichen Beziehungen zwiſchen franzöſt⸗ ſchen und deutſchen Hockeyvereinen. Die ſofort angebahnten VPerbandfungen hatten nun den Erfolg, daß noch Ende dieſes Jahres drei deutſche 17—— ſchaften an einem am 31. Dezember in Paris ſtattfindenden Hockeyturnier teilnehmen werden. Es handelt ſich um den Deutſchen Hockeyklub Hannover, den V. f. R. und den derzeit ſpielſtärkſten Kölner Verei Die Spiele gegen franzöſiſche Gegner finden im Anſchluß an ein Weihnachtsturnier ſtatt, an dem ſich die engliſchen Elubs von Oxford und Middleſſex beteiligen. Franzöfiſchen Nachrichten zufolge beſteht ferner die Abſicht, die Mannſchaften des V. f. R. Mangdeim— Köln 99 noch in Rouen, Le Havre und St. Omer ſpielen zu laſſen. Man ſieht dem Auftreten der deutſchen Mannſchaften mit großer Span⸗ nung entgegen und verſpricht ſich von dieſen Kämpfen eine gute Schulung für die Olympiſchen Spiele in Amſterdam Londball Süddeutſchlanbs Handballelf gegen Weſt Zur Zwiſchenrunde um den DeB.⸗Handballvokal Für das am 1. Februar auf dem Platze des 9⁰ Darmſtadt ſtattfindende Handballpokalzwiſchenrundenſpiel Süd — Weſtdeutſchland iſt folgende füddeutſche Mannſchaft nomi⸗ niert worden: Tor: Bender..R. Schwanheim, Verteidigung: Gußner S. V. Fürth, Reuter Darmſtadt 98, Läufer: Gellinger, Gebhardt(beide Sp. Vg. Fürth), Allwohn Darmſtadt 98, Sturm: Fiedler, Werner, Jans, Dietz, Hinnemann lalle Darmſtadt 98). Es iſt bemerkenswert, daß der Torhüter⸗ poſten nicht mehr Trautwein ſondern dem ehemaligen D..⸗ Spieler Bender übertragen wurde, der hekanntlich ſeit Jahresfriſt zur DSB. übergetreten iſt. In Gußner hat die Mannſchaft augenblicklich den beſten ſüddeutſchen Verteidiger gefunden, der durch Reuter gut ergänzt wird. In der Halb⸗ reihe erſcheinen der rechte und Mittelläufer als Neulinge, ſie ſollen aber bei der augenblicklichen Form der Fürther eine gute Verſtärkung des ſüddeutſchen W bilden. Ueber den rein Darmſtädter Sturm iſt nichts zu ſagen, er hat an Durchſchlagskraft gegen das Vorjahr no gewonnen. Süddeutſchland ſteht gegen die immer mehr auf⸗ kommenden Weſtdeutſchen vor einer zwar ſehr ſchweren Auf⸗ gabe, hat aber gute Ausſichten in ihrer Bor⸗ ſchlußrunde zu erreichen. Einen Tag vor dem Pokalſpiel, alſo am 11. Februar, trägt die ſüddeutſche Elf noch ein Hebungsſpiel gegen eine Bezirksmannſchaft aus. ee ——— „„ 5 Neue Maunheimer Zeſtung(Morgen⸗Ausgabe) Dienstag, den 27. Dezember 1927 Verbandsſpiele im Rheinbezirk S. V. Waldhof— V. f. L. Neckarau:1. Pfalz Ludwigshafen— Ludwiashafen 03:8. V. f. R. Mannheim— 08 Mannheim:1. Sv. Va. Sandhofen— Phönir Ludwigshafen:1. Germania Friedrichsfeld— Phönir Mannheim.8. 5 7 Die Lage im Rheinbezirk iſt immer noch nicht geklärt. Es kann zwiſchen Waldhof und Neckarau immer noch ein totes Rennen geben, wenn nämlich am nächſten Sonntag Waldhof gegen V. f. R. verliert und Neckarau gegen Sandhofen agewinnt. Auf dem dritten Platz iſt die Lage ähnlich, hier können 03 Lud⸗ wigshafen und V. f. R. noch däs Rennen machen. ie nacßdem das letzte Spiel der Vereine ausgeht. Ludwigshafen 03 hat hier die beſſeren Ausſichten, da man beſtimmt annehmen kann, daß 98 Mannheim gegen die Pfälzer unterliegt; nicht ſo ſicher iſt ein Sieg des V. f. R. über Waldhof. Der nächſte Sonntag wird wahrſcheinlich Waldhof die Meiſterſchaft bringen. Fraalich iſt Ee8, ob Neckarau den zweiten Platz behaupten kann, ob es nicht noch im letzten Augenblick durch 93 Ludwiashafen abgefangen wird. Alſo noch allerhand Verwicklungen. die erſt am nächſten Sonntag gelöſt werden können. 5 Die Ueberraſchung dürfte wohl der Spielausgana zwiſchen Waldhof und Neckarau ſein, Man hätte eher auf einen Sieg Neckaraus gerechnet. Das Vorſpiel gewann Waldhof mit :2. 03 Tudwig.shafen konnte ſeinen Siegeszug fortſetzen und ſchlua Pfalz Ludwiasbafen alatt mit:3. 03 Lud⸗ wigshafen hat ſich fetzt ſchon auf alle Fälle einen führenden Platz geſichert. Angenehm überraſchte auch der V. f., der den gefürchtete F. C. 08 Mannheimüberlegen mit:1 To⸗ ren ſchlagen konnte.(Vorſpiel:). ⸗Es hat aber faſt den An⸗ ſchein, als ob der Endſpurt zu ſpät käme, um noch den dritten Platz in der Tabelle erringen zu können. Die Sy. Vg. Sandhofen iſt durch den 21 Siea über Phönir Lud⸗ wigshafen allen Abſtieasſorgen enthoben. Phönix Lud⸗ wigshafen kommt durch dieſe Niederlage für den dritten Platz nicht mehr in Frage. Phönixr Mannheim und Fried⸗ richsfeld ſpielten unentſchieden 318, der Sptelausgang war für dieſe beiden, dem Abſtieng verfallenen Vereine, bedeu⸗ tungslos;: es handelt ſich hier lediaglich noch um Platzehren. Vom Abſtiea bedroht ſind jetzt. 08 Mannheim, Speyer und Pfalz Ludwiashafen, der letzte Verein anſcheinend am ſchlimm⸗ ſten. Auch hierüber wird wohl der nächſte Spieltag die Ent⸗ ſcheidung bringen. 8 eV. Waldhof—..L. Neckarau:1(115, Der entſcheidungsvolle ee Tabellenführer Hhatte dem Waldhofplatz einen Maſſenbeſuch gebracht; über 6000 Zuſchauer wurden Zeuge eines Größkampfes, der durch eine ganze Reihe ſchöner Situationen und aber auch techniſch her⸗ vorragender Leiſtungen wohl zu gefallen wußte. Faſt wäh⸗ rend des ganzen Spieles war Waldhof die Mannſchaft, die ſich ſtets kleine Vorteile zu verſchaffen wußte, doch währte es kxeichlich lange, bis dieſe auch in Erfolge umgeſetzt werden konnten. Neckarau hatte allerdings das Pech, gerade zu die⸗ ſem entſcheidungsvollen Treffen ohne Reinemuth und Broſe antreten zu müſſen, die beide nicht vollwertig erſetzt werden konnten. Dennoch waren Läuferreihe und Abwehr der Gäſte die beiden beſten Mannſchaftsteile, kein Wunder auch, denn der Sturm verſagte reſtlos. Zeilfelder bewies wohl in einten zußerſt gefährlichen Durchbrüchen ſein großes Können, aber die übrigen boten herzlich wenig. Dafür leiſtete ſich Zeilfelder noch kurz vor Schluß eine grobe Unſportlichkeit; bei einem Durchbruch war er über die Seitenlinie gelaufen und ſchoß nun den Ball mit aller Wucht in den Zuſchauerraum, wobei ein kleiner Junge ſchwer verletzt wurde. Sonſt verlief det Kampf ohne Zwiſchenfall, wenn man von Herausſtellung von Zöllner und Gaſt abſieht, die ſich beide noch in letzter Minute mit den Entſcheidungen des Unparteiiſchen nicht einverſtanden erklären wollten und ſo des Platzes verwieſen wurden. Eine ausgezeichnete Geſamtleiſtung bot diesmal Waldhof. Die 55 ſpielte in allen Reihen famos zuſammen und ergänzte ſich auch jeweils ganz brillant. Die Verteidigung war anfangs etwas unſicher, ſtellte ſich auch ſchlecht, ergänzte ſich nach der Pauſe vor allem in beſter Weiſe. Allerdings deckte jetzt auch Bretzing Il den einzigen gefährlichen Stürmer des Gegners, er folgte Zeilfelder auf Schritt und Tritt, während Decker als vierter Läufer dem Sturm mit exakten Vorlagen bediente. Auch die übrigen Läufer der Platzherren boten durchweg gute Leiſtungen. Im Sturm klappte es vor dem Wechſel nur vor dem Tore nicht, immer wieder konnten ausſichtsreiche Chancen nicht verwertet werden, ſodaß trotz ſtändig leichter Ueberlegen⸗ 5 der Ausgang durchaus ungewiß blieb. Dafür folgten ann aber in der letzten Viertelſtunde nochmals zwei ſchöne Treffer, die den in dieſer Höhe wohl nicht erwarteten aber verdienten Sieg zuſtande brachten. Das Spiel war vor allem auch wegen ſeines lange un⸗ gewiſſen Ausganges und der hervorragenden Leiſtungen ſtets intereſſant. Zunächſt bringen einige gefährliche Durchbrüche von Zeilfelder Gefahr, doch auch Waldhofs exakte Kombina⸗ tionsangriffe rufen immer wieder gefährliche Situationen hervor. Ganz überraſchend war Neckarau bereits 5 erſten Minute in Führung gegangen. Zeilfelder hat einen Strafſtoß von der Strafraumgrenze wuchtig und unhaltbar ins Tor gefjagt. Schon wenig ſpäter war Zeilfelder einer zu ſchwachen Zurückgabe von Sebaſtian nachgeſetzt, hatte aber knapp neben den Pfoſten geſchoſſen. Für die Folge wird dann Waldhof mehr und mehr überlegen, es geht heiß her vor dem Tor der Gäſte, einmal rettet nur noch die Latte, dann wehrt wieder Brucker hervorragend. Auch Kohl trifft nur die Seitenlatte, während Skutlarek aus kurzer Entfernung hoch übers Tor knallt. Doch die 40. Minute bringt den verdienten Ausgleich; die vierte Ecke bringt eine Kopfballſerie von Brückl zu Bretzing, zu Wolz, der hoch einlenkt. Nach dem Wechſel drängt Waldhof alsbald wieder und geht auch in der ſiebten Minute in Führung; Skutlarek nimmt eine Flanke von Kohl direkt und ſchießt unhaltbar ein, ein Prachttor,:1. Doch erſt zehn Minuten vor Schluß wird nach einer kurzen Drang⸗ periode der Gäſte der Sieg endgültig ſicher geſtellt, wieder iſt Skutlarek auf Flanke von rechts der Schütze, 311. den letzten fünf Minuten erhöht daun Brückl bei Zögern der Abwehr auf:1. Dann iſt der ſtets ſchnelle ſpannende Kampf zu Ende. H. * Pfalz Ludwigshafen—1903 Ludwigshafen 90:3(:2) Faſt 4000 Zuſchauer hatten herrlichſtes Wetter und, die große Bedeutung des Kampfes nach dem Pfalzplatz gelockt, wo das einzige Spiel des 1. Weihnachtsfeiertages bei beſten Bodenverhältniſſen einen faſt durchweg intereſſanten Verlauf nahm. Pfalz kämpfte ſehr unglücklich. Noch vor Ende der erſten Viertelſtunde mußte Rillig wegen eines Fouls gegen Feſer ſehr hart beſtraft den Platz verlaſſen. Noch nicht genug; wenig ſpäter kann Schmidt einen den Pfälzern zugeſprochenen Elfmeter nicht verwandeln. Was Wunder, daß 1903 nament⸗ lich nach dem Wiedereintritt von Feſer mehr und mehr in Front kam, wobei nicht verkannt werden ſoll, daß die Gäſte infolge beſſerer Geſamtleiſtung auch die komplette Elf der Pfälzer— wenn auch nur knapp— bezwungen hätten. Der Kampf begann in flottem Tempo mit wechſelſeitigen Angriffen. Noch vor Ablauf der erſten Viertelſtunde wird der ſonſt immer überaus faire Rillig des Platzes verwieſen, Schmidt tritt einen Elfer zu wenig ſcharf, ſo daß Walter hält. einem und B. ſchreiten von Müller, Baiertheim, in der durchweg fair. Hier ſah ſich Sauer gezwungen, einen Noch in Waddben fühm wieder Die Ausſichten der-Pfälzer ſchwinden, als Müller bei der 1. Ecke trotz guter Tordeckung den Führungstreffer erzielt. Die 2. Ecke bringt den Gäſten auch alsbald den 2. Erfolg. Nach mehrfacher Abwehr ſchießt Koch von außen hoch in die Ecke. Bis zur Pauſe bleibt 03 mit:2 in Führung. Nach dem Wechfel verſucht Pfalz vergeblich, aufzuholen. Als dann 03 durch Scherer, der ſchlecht gedeckt, den 3. Treffer bucht. ict der Kampf entſchieden. Selbſt ein energiſches Aufraffen der Platz⸗ herren bleibt ohne Erfolg. Im Endſpurt iſt 1903 wieder im Vorteil, doch, auch hier reicht es nicht zu weiteren Toren. „Im allgemeinen wurden recht gute Leiſtungen geboten. 1903 ſpielte. zuſammenhängender und hatte in der Läuferreihe das ausſchlaggebende Plus aufzuweiſen. Das eneraiſche Ein⸗ hatte zur Folge, daß der Kampf durchweg fafr durchgeführt wurde. Die Mannſchaften 1908: Walter— Breunig, Heckel— Links, Dauer, Gol⸗ ler— Schreier, Müller, Scherer, Feſer, Koch, Pfalz: Urban— Schmidt, Steudte— Rillig, Trumpf⸗ heller, Lelling— Winkler, Kühn, Doland, Keller, Arong. 5 N* V. f. R. Maunheim— F. C. 1908 Mannheim 621(:0) Nach der Vorſpielnſederlage der Raſenſpieler auf dem Lindenhofplatze kommt das Ergebnis des geſtrigen Rückſpieles auf dem V. f..⸗Platze in ſeiner Höhe etwas unerwartet. Die Lindenhöfer hatten zwar wieder Theobald eingeſtellt, doch das weitere Fehlen von Jöſt machte ſich immerhin bemerkbar. Ber der bekannt guten Verteidigung der Lindenhöfer iſt die An⸗ zahl der vom V. f..⸗Sturm erzielten Erfolge ſchon über⸗ raſchend. Das Spiel felbſt brachte den V. f. R. in der erſten Minute durch Fleiſchmann in Führung. Kurze Zeit ſpäter vermochte Fleiſchmann, durch einen ſeiner bekannten Straf⸗ ſtöße, auf 2·0 zu erhöhen. Die Durchbrüche des Lindenhof⸗ ſturms ergaben zwar gute Gelegenheiten, die jedoch an der Schußunſicherheit des Stürmers ſcheiterten. Dagegen ſtellte V. f. R. auf eine Flanke von rechts, durch den Halblinken, kurz vor der Pauſe das Torverhältnis auf:0. Nach dem Seitenwechſel lag V. f. R. erneut im Angriff. Durch Fleiſchmann, der im Gedränge vor dem 08 Tor klärte, wurde nach 10 Minuten das 4. Tor erzielt. Bei dieſem Stande kam 08 durch Hutter zum verdienten Ehrentreffer. Inzwiſchen war os durch Verletzung Franks ziemlich geſchwächt, denn dieſer konnte in der Folgezeit nur noch als Statiſt mitwirken. Bis zum Schluſſe erhöhte V. f. R. das Ergebnis auf 611. Schiedsrichter Seelbacher⸗Nürnberg konnte in ſeinen Ent⸗ ſcheidungen nicht immer befriedigen, obwohl er ſich ziemliche Mühe gab. ms. * Spielvereiniaung Sandhofen—Phönix Ludwigshafen 221(:t) Sanohofen konnte ſich geſtern auf eigenem Platze für die Niederlage im Vorſpiel revanchieren. Es war ein jederzeit faires Treffen, das von Schneider⸗Offenburg gut geleitet wurde. Sandhofen bot die beſſere Leiſtung, dank einer guten Läuferreihe, worin Staatsmann und Größle wieder hervor⸗ ſtachen. Der Sturm war nicht beſonders disponiert, die beſten waren Hildebrandt und Küchel. Phönix Ludwigshafen hatte in Torwart Weber III und im Verteidiger Weber 1 ſeine Stütze. Alles übrige der Mannſchaft ließ erkennen, daß das Spiel nach dem Siege von 1903 über Pfalz ohne Bedeutung war. Das 1. Tor erzielte Phönix in der 5. Min. durch Schorr. 5 Minuten ſpäter glich Sandhofen durch einen Strafſtoß Staatsmanns aus. Nach der Pauſe war Sandhofen ton⸗ angebend. Nach vor Ablauf einer Viertelſtunde erzielte Hildebrandt auf Flanke von Küchel den Siegestreffer. Gegen Schluß zu lag Phönix mehr im Angriff, ohne aber die Nieder⸗ lage im letzten Verbandsſpiele verhindern zu können. Sand⸗ hofen hat ſich damit vor dem Abſtieg ziemlich geſichert und hat nun nur noch in Neckarau anzutreten. Für letzteres Treffen darf man Sandhofen nach ſeiner geſtrigen Geſamt⸗ leiſtung weiteren Punktgewinn, wenn auch nur aus einem Unentſchieden, zutrauen. M. S. Germania Fiedrichsfeld— Phönix Mannheim:3(:2) Trotz der 6 Tore war der Kampf der beiden Tabellen⸗ letzten ein Spiel der verpaßten Gelegenheiten, vor allem, was die Leiſtungen des Angriffes der Einheimiſchen an⸗ belangt, die auf Grund der zahlreichen Chancen unbedingt den Sieg hätten erringen müſſen. 14 Eckbälle in einer Halb⸗ zeit geben allein ſchon Torgelegenheiten genug, doch alles blieb unverwandelt. Zudem ermöglichte etwas unaufmerk⸗ ſames Spiel der Verteidigung dem Gegner auch noch den Ausgleich, während der Endſieg trotz großer Anſtrengungen gegen die jetzt verſtärkte Abwehr der Gäſte nicht mehr zu erringen war. Bei Phönix wußte wiederum Wühler beſon⸗ ders zu gefallen, die Abwehr war gleichfalls recht gut, der Sturm dagegen trotz der drei Tore ſchwächer. Aehnlich lagen die Verhältniſſe bei der Elf der Einheimiſchen, wo auch der Sturm bei guten Feldleiſtungen doch vor dem Tor durchaus nicht zufriedenſtellen konnte; dies gilt auch von Maus, ob⸗ woöhl er alle drei Tore erzielte. Der von Sauer ſehr gut geleitete Kampf verlief recht ſpannend und bis auf die letzte Viertelſtunde viellei pieler der Platzelf des Platzes zu perweiſen. Die Platzherren haben in der erſten Hälfte das Pech, zwei Elfmeter zu ſchwach zu ſchießen und ſo dieſe beiden großen Chancen zu vergeben. In der fünften Minute gab Maus Friedrichsfeld die Füh⸗ rung, doch vermag Phönix in der 30. Minute nach zu kurzer Abwehr auszugleichen. Wiederum iſt es Maus, der erneut die Führung erringt. Bereits nach zwei weiteren Minuten führt Friedrichsfeld mit:1. Der Sieg ſcheint bereits ge⸗ ſichert, doch Hälbrechts der Gäſte holt bis zum Wechſel ein Tor auf. Auch nach dem Wechſel hat Friedrichsfeld meiſt mehr vom Sviel, ſcheitert aber immer an der vorzüglichen Abwehr der Gäſte, die bei einem ſchnellen Durchbruch zum Ausgleich kommen. Vergeblich ſtrebt Friedrichsfeld nach dem Sieg, die verſtärkte Abwehr der Gäſte hält das * Tabellenſtand der Gruppe Rhein Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte Sportverein Waldhof 19 13 3 3 62:25 29 V. f. L. Neckarau 19 13 1 5. 46.22 27 1903 Ludwigshafen 19 11 4 4 48:40 26 V. f. R. Maunheim 19 12 1 6 48:29 25 Phönix Ludwigshafen 8 5 6 47.80 23 Spielvg, Sandhofen 18 9— 9 46:41 18 1908 Mannheim 18 7 1 10 37:38 15 Fv. Speyer 18 6 2 10 390.50 14 Pfalz Ludwigshafen 18 6 1 11 27:46 13 Phönix Mannheim 19 3 83 13 30:75 9 Germania Friedrichsfeld 19 2 3 14 21:46 7 Aorserpfalzkreis Die Weihnachtsfeiertage brachten nur drei Treffen, die ganz im Gegenſatz zum Vorſonntag alle einen ganz knappen Ausgaug nahmen. Bereits am erſten Feiertage ſtanden ſich in Landau die Sportfreunde und die 1914er aus Oppau gegen⸗ über; der Kampf endete mit einer großen Ueberraſchung, da es Laudau gelang, die ſpielſtarken Gäſte einwandfrei zu ſchlagen. Beiderſeits wurden recht gute Leiſtungen geboten, doch ſtellte Landau die einheitlichere Elf und kam ſo zu einem verdienten Sieg, der den Sieger ein gut Stück nach oben gebracht hat. In der erſten Halbzeit ging Landau in Führung, doch kann Oppau bis zur Pauſe ausgleichen. Tag dem Wechſel ſtellen zwei Tore der Platzherren deren 8 0 ſicher, während Oppau erſt in den letzten zehn Minuten, 8 ein zweites Tor aufholen kann.— In Oggersheim kam, 4 Platzverein vor allem durch das ausgezeichnete Spiel ſein Torwarts zu einem etwas glücklichen Unentſchieden. 1 beſſeren Leiſtungen geht 1904 vor der Pauſe durch eine ſchönen Schuß des Halblinken in Führung und iſt auch 77 5 terhin ſehr im Angriff. Doch nach der Pauſe wird Ogge heim weſentlich beſſer und kommt auch zu dem jetzt ten Ausgleich. Im Endſpurt verſuchen die Gäſte, zum Sies zu kommen, doch Oggersheim hält das Unentſchieden. 55 Union Ludwigshafen mußte trotz guter Leiſtungen von 3 ſenheim eine knappe Niederlage hinnehmen. Die Gäſte ging er bereits vor der Pauſe in Führung, als der Mittelſtürm eine Flanke von links ſicher verwandelte, erhöhten nach ded Wechſel durch ein Selbſttor von Union auf:0, währer a erſt in den letzten Minuten zum verdienten Ehren am. 775 Vereine Spiele Punke Mundenheim 15 28:2 Frankenthal 17 22:12 1904 Ludwigshafen 17 21:18 Rheingönheim 15 19:11 Oggersheim 17 1821 ppau 15 17·19 Herrbeim 16 17:15 Neuhofen 17 15217 Landau 15 13:17 Frieſenheim 16 18:17 Revidia Ludwigshafen 16 15:22 Union Ludwigshafen 10:23 Schifferſtadt 16 6·26 F. V. Speyer—.f. R. Pirmaſens:1(:0) Speyer hatte ſich zu Weihnachten einen Vertreter der be⸗ nachbarten Gruppe Saar veypflichtet; ſo bot die Begegnzen einen intereſſanten Vergleich für die Spielſtärke in den bei 5 Gruppen, ſtehen doch Pirmaſens und Speyer an gleicher Sider in ihren Gruppen. Der Vergleich fiel ſehr zu Ungunſten Gäſte aus, die zwar ein rechtes Spiel lieferten, aber lange nicht die Einheit darſtellten, wie die Elf der Platzherre Für Spever galt der heutige Tag der Vorbereitung auf, kommenden ſchweren Spiele, die für Speyer in der Abſtiag frage von entſcheidender Bedeutung ſind. Die diesmalige? 5 ſtellung bewährte ſich reſtlos und gibt zu guten Hoffnun Anlaß. Der Sturm, der in dieſem Treffen infolge ſeiner 149 größeren Durchſchlagskraft den entſcheidenden Ausſchlag 9 5 klief denn auch nach dem Wechſel zu ganz großer Form eſe während bei den Gäſten neben der Hintermannſchaft nu beiden Flügelſtürmer im Angriff zu gefallen wußten. lbe Bei wechſelnden Chancen währt es immerhin eine 1279 Stunde, bis Reis den Führungstreffer erzielt. Aus in Gedränge heraus folgt dann der zweite Treffer, währen dent Selbſttor der Gäſte den Stand auf:0 erhöht. Nach 5 Wechſel ſind in regelmäßigen Abſtänden Lang, Reis 2 Münch noch je einmal erfolgreich, während die Gäſte—5 beim Stand von 6ꝛ0 zu ihrem verdienten Ehrentor Ruderſport Die Spitzenvereine im deutſchen Ruderſport Neugeſtaltung der Punktwertung Der Ausſchuß des Deutſchen Ruder⸗Verbandes ſchloſſen, die ſchon ſeit vielen Jahren angewandte Pu che tung nicht mehr zu benutzen. Die Rangliſte der deutſ das Rudervereine als ſolche iſt nicht ganz verſchwunden. Verfahren ſoll geändert werden. Bisher galt in beſchr Rennen ein Sieg im Einer oder Doppelzweier 1 Punkt. i Zweier ohne, Vierer ohne oder Vierer mit 2 Punkte, ſe⸗ Achter 3 Punkte. Die korreſpondierenden Zahlen für en ſchränkte Rennen waren 2, 4 und 6, für Meiſterſchafts rener⸗ 4, 8 und 12 Punkte. Alleingänge wurden außer bei Mei ſchaftsrennen mit der Hälfte bewertet. Daß bei dieſem d, ſtem viel Ungerechtigkeiten entſtanden, liegt auf der Hahen weil Zahlen nicht immer das Verhältnis richtig wiedergen. oder der ſportlichen Leiſtung ganz gerecht werden köſſten Derartige Bedenken gibt es überall, wo ſolche Ranglauch überhaupt ausgeſtellt werden, und neuerdings ſind z. B. Art im Tennisſport Beſtrebungen vorhanden, eine anderenher⸗ der Klaſſierung vorzunehmen. Es kann aber auch nicht Unar. ſehen werden, daß die bisherige Punktwertung objektiv 5 In Zukunft wird jedenfalls ein anderes Syſtem eing werden, das den ſportlichen Leiſtungen hoffentlich ge⸗ nach wird. Für das Jahr 1927 wurde die Bewertung noch klaſ⸗ dem alten Maßſtab vorgenommen und ergab folgende ſierung: nd 2 1. Kölner Rc. 91 32 Siege. 9 zweite Plätze anftg Alleingänge 99 Punkte.— 2. Berliner RC. 15, 5, 2 05—5 — 3. Mainzer RV. 19, 2, 2 90 Punkte.— Berliner RC. las 28 Siege, 88 Punkte.— 5. Frankfurter RV. 65 31 79 Punkte.— 6. Heidelberger RK. 72, 22 Siah gam⸗ Punkte.— 7. Amieitia Mannheim und Hanſa B. burg ſe 66. 9. Dresdner RV. 62, 10. Offenbacher Punkte. 25 Punkte und mehr erreichten dann noch, Düſfeldorf 58, der Hamburger RC. 51, Kaſteller Rc5. tun Konſtanz 42, Halleſcher Rek. 41. Triton Stettin 88, ort⸗Duisburg. Germanig Frankfurt und Kölner Cleic un 37, Breslauer RB. 35, Wiking Berlin 34, 1. Kieler RC. und RG. Worms 33, RV. Münſter, Brandenburgig Ber Rhenania Koblenz f 32, Viktortia Danzig, Wiking Wratislavia Breslau je 81, Eſſener§c 30, RG. Frankfurter RG. Sachſenbaufen ſe 80, Sturmvogel mannia Donauhort Wien und Limburger RV. je 20, Ale Karlsruhe 28, Kölner RV. 77. Deſſauer RV., RV. Bamberg, WSV. Godesberg und Würzburger Berliner RG. 94 26. Regensburger RC. und Pruſſia berg je 25.— Das Streben der Kölner(., die im og be⸗ Jahre auf dem zweiten Platz ſtand, iſt alſo von 8 i⸗ gleitet geweſen. Auch der Berliner R& hat ſich wiaſten auf ter nach vorn gearbeitet, dagegen iſt Mainz vom erf den dritten Platz zurückgefallen. Athletik Neue Schwerathletik Woltrekorde Ein Rekordmeeting in Paris d vor Im Pariſer Wagramſaal fand am heiligen alehtshebeg völlig ausverkauftem Haus ein Meeting im Gewiecharles ſtatt, das eine Reihe von Rekordleiſtungen zeitigte · 10 er Rigoulot zeigte ſich wieder als großer Könner, it wieder im beidarmigen Reißen 176,5 Kg. hob und dammte brach⸗ einen neuen Weltrekord aufſtellte. Auch die Amaten oſeff ten anſprechende Leiſtung heraus. Der Bulgare armigen ſchlug im Mittelgewicht den Weltrekord im behielt des Drücken mit 100 Kg. Den hisherigen Rekord dge nene Deutſche Vogt mit 107, Kg. Es wurden auch ein franzöſiſche Rekorde aufgeſtellt. Billard Jack Schäfer— Billard⸗Weltmeiſter Zack Das in Newyork ausgetragene Match zwiſchee Pro⸗ Schäfer und dem Titelhalter Welker Cochran un,—25 elen feſſional⸗Billard⸗Weltmeiſterſchaft hat mit dem eig in 5 Siege von Schäfer geendet. Trotz brillanten S ie 1500715 beiden letzten Abſchnitten mußte ſich Cochran mi Points geſchlagen bekennen. Seine höchſte Gsric gaer 525 des Wettkampfes überhaupt, betrug 196 Points; in ſeiner Höchſtſeri auf 161 Points. 1 SSSSAne MRN S — . * DPaaaz g. E. Brnan⸗litrecht;. M. van der Feen⸗den * * — 7. Seite. Nr. 507 Otenstag, den 22 3 1927 Leichtathletitk Sieben Jahre deutſche Vereinsmeiſterſchaft „Die deutſche Sportbehörde für Leichtathletik gibt jetzt einen ſehr intereſſanten Ueberblick über die bisher ſiebenmal ausgetragene deutſche Leichtathletik⸗Vereinsmeiſterſchaft. Im Jahr 1921 wurde dieſe Form der Ermittlung des beſten Leicht⸗ athletik⸗Durchſchnitts in einem einzelnen Verein zum erſten⸗ mal eingeführt und iſt ſeitdem beibehalten worden. Wenn man die jeweiligen beſten Leiſtungen eines Jahres verfolgt, ſo ergibt ſich daraus deutlich der große Fortſchritt, der in den letzten Jahren in der deutſchen Leichtathletik zu verzeichnen war. Die bisherigen deutſchen ſeit 1921 ſind: 1921: Frankfurter Turn⸗ und S. V. 186 271 Punkte 1922: Stuttgarter Kickers 275 1923: Haſſia Bingen 31¹1 15 1924: M. T. G. Mannheim 290 25 1925: Stuttgarter Kickers 394 1926: Eintracht Braunſchweig 365 7 1927: Eintracht Braunſchweig 488 2 Der im Jahre 1925 mit 394 be Rekord der Stutt⸗ garter Kickers iſt alſo in dieſem Jahre um faſt 100 Punkte von Eintracht Braunſchweig verbeſſert worden. Dieſe groß⸗ artige Leiſtung der Braunſchweiger iſt ein Beweis dafür, wie wenig die einzelnen„Kanonen“ allein maßgebend ſind, und wie wichtig gerade die Heranbildung eines guten Durch⸗ ſchnitts für die Entwicklung der Leichtathletik iſt, Es iſt be⸗ Jeichnend, daß in keiner einzigen Diſziplin eine ausgeſprochene Spitzenleiſtung etwa das Geſamtergebnis entſcheidend nach oben getrieben hat. Die einzelnen Durchſchnittsergebniſſe in den Wettbewerben waren folgende: 100 Meter in 11,2, 800 Meter in 2,06,9, 3000 Meter in.36,3, Kugelſtoßen mit 11,43 Meter, Speerwerfen mit 46,268 Meter, Hochſprung mit 1,762 Meter, Weitſprung mit 6,70 Meter. Erfreulicherweiſe hahen auch die Leiſtungen der anderen Vereine eine ſtarke Auſwärtsbewegung aufzuweiſen gehabt. Trotz der überragenden Leiſtung von Eintracht Braunſchweig ſteht der nächſtbeſte Verein, Viktoria Hamburg nur 15 Punkte 1 den Baunſchweigern zurück. Die folgende Aufzählung er Vereine läßt erkennen. daß die Verbeſſerung eine gansz allgemeine iſt und keineswegs nur bei Eintracht Braunſchweig zu merken war. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, daß die deutſche Leichtathletik heute einen ganz hervorragen⸗ den Durchſchnitt aufzuweiſen hat, deſſen Vorhandenſein uns mindeſtens ebenſo wertvoll iſt wie die Spitzenleiſtungen ein⸗ zelner, beſonders hervorragender Leute, die uns zwar reprä⸗ ſentativ vertreten, andererſeits aber keineswegs den deutſchen Sport als ſolchen ausmachen. Die Reihenfolge der Vereine in der diesfährigen deutſchen Vereinsmeiſterſchaft iſt folgende: 1. Eintracht Braun⸗ Ichweig 488 Punkte, 2. Viktoria Hamburg 478 Punkte, 3. Schwarz⸗Weiß Eſſen 445., 4. V. f. B. Leipzig 443., 5. Polizei Hamburg 422., 6. Stuttgarter Kickers 414., 7..V. Eimsbüttel Hambpurg 407., 8. V. f. B. Stuttgart 201.] 9. V. f. B. Jena 399., 10 Viktoria 96 Magdeburg 382 P, 11. A..V. Nürnberg 379., 12. Jandespolizei Nürn⸗ berg 878., 13. Ulmer F. V. 94 370., 14. 1. F. C. Nürnberg 868., 15..Vg. Fürth 318., 16 Dresdner.C. 317., 17. S. V. Altenburg 310 Punkte. 12 neue franzöſiſche Leichtathtetik⸗Rekorde 1927 ELin Beweis für die großen Fortſchritte, die die Franzoſen auf dem Gebiete der Leichtathletik gemacht haben, iſt die Tat⸗ ſache, daß in der verfloſſenen Saiſon nicht weniger als 12 neue Landes⸗Beſtleiſtungen aufgeſtellt wurden, die zum Teil den Weltrekorden ziemlich nahe kommen. Die verbeſſerten Höchſt⸗ leiſtungen ſind: 100 Meter: 10,6 Sek. A. Mourlon am 17. 7. 27 lalter Rekord 10,8 Sek. A. Mourlon]: 300 Meter: 35 Sek. De⸗ Krelle am 6. 6. 27(35,2 Serbonns); 800 Meter:.52.8 S. Martin am 6. 8. 27(1,53,4 Min. S. Martin]: 1000 Meter:.26 Min.(S. Martin am 18. 9. 27(.20.8 S. Martin): 2000 Meter: 5,28.8 Ladoumegne am 16. 10. 27(5,34.8 Guillemaut): 3000 Meter: 8,40,8 Ladoumdane am 16. 10. 27(.42,2 Guillemaut): 4 mal 100 Meter⸗Staffel 422 am 18. 9. 27(42.): 4 mal 400 Meter⸗Staffel 3,18,4 am 21. 8. 27(3,20,4); 4 mal 1500 Meter⸗Staffel 16,42.6 am 19. 6. 27(16,53,4); Kugelſtoßen 14,87,.5 Meter Duhours am g. 10. 27(14,69 Meter Paoli): Speerwerfen 60,92,5 Meter Degland am 2. 10. 27(60,57 Meter Dealand): Stabhochſpruna.825 Mtr. Ventouci am 18. 9. 27(.81 Meter Vautier). Techten Frankreich ſchlägt Italien im Länderkampf Ein Länderkampf im Degenfechten, der am Mittwoch abend in Paris zwiſchen Frankreich und Italien mit je ſechs Fechtern ausgetragen wurde, endete mit einem Siege der Franzoſen. die von 36 Treffen 20 gewannen. Der franzöſiſche Sieg iſt zum aArößten Teil das Werk des Capitains der Mannſchaft, Lucien Gaudin, und des Meiſters Geb Buchard. Als Schiedsrichter amtierte der Holländer De Jonah. Voren —— Max Schmeling fordert Franz Diener 8 Der Manager des Europameiſters Max Schmeling, Arthur Bülow. hat an die Boxſport⸗Behörde Deutſchlands einen rief gerichtet, in dem es wörtlich heißt:„Als Manager des uropameiſters und deutſchen Meichers im Halbſchwergewicht Nax Schmeling fordere ich Franz Diener um deſſen Titel als Neutſcher Meiſter im Schwergewicht.“ Dazu iſt zu bemerken, aß die Kämpfe um die deutſche Schwergewichtsmeiſterſchiift uch gegenwärtig im Stadium der Ausſcheidungen befinden. ie Termine für die Vorſchlußrunde zwiſchen Haymann und f˖ agener ſowie für den eigentlichen Titelkampf ſelbſt ſind chon feſtgelegt, ſodaß Schmeling wohl oder übel wird warten 5 üſſen, bis Franz Diener ſeinen Titel mit Erfolg verteidigt at. Sollte dies aber nicht der Fall ſein, ſo käme auch als 1 egner für Schmeling auch nicht mehr Diener, ſondern der⸗ enige in Frage, der die Meiſterſchaft im Schwergewicht an ſich gebracht hat. Deutſche Boxer in Oslo 1 Am 30. Dezember veranſtaltet der Private Boxklub Oslo wnen Kampfabend, zu dem auch deutſche Boxer verpflichtet Nurden. Der frühere deutſche Leichtgewichtsmeiſter Richard Naufoks jetzt im Weltergewicht ſtehend, trifft mit dem Flirweger Alf Simonſen zuſammen, während der Kaſſeler enene ngewchtler Allmeroth den Norweger Leif Moe, Thält. Tennis Hollands Tennis⸗Rangliſte 1927 Die vom Niederländiſchen Tennis⸗Bund jetzt veröffent⸗ in Amerika gut erprobten Kämpfer, zum Gegner li Eßte holländiſche Tennisrangliſte zeigt das zu erwartende Statebnis bei den Herren, wo der junge Timmer an erſter Hielle ſteht vor dem faſt gleichſtarken Diemer⸗Kool und C. detvan. Van Lennep iſt zu wenig im letzten Jahre hervor⸗ nürreten, ſo daß eine Rangierung unterblieb. Bei den Damen Ramt Frl. Kea Bonman eine überragende Stellung ein. Die angliſte hat folgendes Ausſehen: 2 Herren: 1. H. Timmer⸗Utrecht; 2. Rosz. Caſtendijk⸗Rotterdam, J. Bryan⸗Utrecht und Knappert⸗ otterdam. : 1. Frl. Kea Bouman⸗Almelo; 2. Frl. M. Rol⸗ Eonquerque⸗den Haag; 3. Frl. Canters⸗Zutfen; 4. und 5. meiſterſchaft ſchlug St. Moritz nach Verlängerung Davos mit die Leiſtungskurve unſerer Eisſchnelläufer abwärts bewegt. Reue Mannheimer Zeitung[orzen⸗Nusgabey Aeberall Abſagen der winterſporllichen 0 0 Veranſtaltungen Nachdem der Winter mit Macht und großer Kälte emgeſetzt hatte, wurde überall für große Winterſportveranſtaltungen ge⸗ rüſtet. Die Winterſportler brachten ihre Geräte an Ordnung und freuten ſich auf die kommenden Feiertage. Dann kam der raſche Umſchwung, der über Nacht alle Hoffnungen auf einen Winterſportbetrieb hinwegſchwemmte. Der Regen und der ein⸗ ſetzende Föhnwind verdarben alle Freude am. Winterſport. Gerade die Weihnachtsfeiertage ſind immer für große Ver⸗ anſtaltungen und Touren vorgeſehen. So waren in Füſſen⸗ in Villars in der Schweiz und in Wildbad Winterſport⸗ kämpfe angeſetzt, die aber nicht durchgeführt werden konnten. Lediglich einige Eishockeyſpiele und Skiwettkämpfe kamen zur Durchführung, über die wir nachfolgend berichten: 5 SC. Rieſſerſee ſchlägt Wiener AC.:2 München, 25. Dezember.(Drahtber.) Bei glänzenden Eis⸗ verhältniſſen trug der.C. Rieſſerſee am erſten Feiertag auf dem Rieſſerſee ein Eishockeyſpiel gegen den Wiener.C aus und gewann nach vorzüglichen Leiſtungen mit:2 Toren. Der deutſche Meiſter lieferte eine vorzügliche Parte und ſührte im erſten Spieldrittel mit:0. Im zweiten Drittel erzielte Rieſſerſee wiederum zwei Tore, aber auch Wien kam zu zwei Erfolgen. Das letzte Drittel ſah den deutſchen Meiſter dann noch einmal erfolgreich. Die Tore für Rieſſerſee erzielten Rammenberger Schmidthaus, Scheublein und Gruber(), für Wien war der bekannte Schnelläufer Schelling als Rechts⸗ außen erfolgreich. Oxfords Eishockeyſpieler in Wien Das zweite Spiel— eine hohe Niederlage. Nach ihrem mit:0 verlorenen Spiel gegen den Wiener Eislaufverein trugen die Eishockeyſpieler der Univerſität Ox⸗ ford ihr zweites Treffen in Wien aus, das diesmal mit einer kataſtrophalen Niederlage für die Engländer endete, die dabet noch nicht einmal ſo ſchlecht waren, wie das Ergebnis beſagt. Die Wiener Mannſchaft führte ein ſehr gutes und ausge⸗ glichenes Spiel vor, vor allem, da das Treffen auch als Aus⸗ ſcheidung für die St. Moritzer Winterſpiele gelten ſollte. Die Engländer vermochten ſich vor dem Tore überhaupt nicht durchzuſetzen und ſkorten während des ganzen Spiels nur einmal durch den bekannten Campbell, während die Oeſter⸗ reicher durch Walter Brück, Lederer und Sell neun Tore er⸗ zielten, die das Endergebnis auf 911 ſtellten. Eishockeyſpiele in der Schweiz Im Entſcheidungsſpiel um die ſchweizeriſche National⸗ 423 Treffern und qualifizierte ſich dadurch für das am 15. Januar ſtattfindende Endſpiel zu den weſtſchwefzeriſchen Meiſterſchaften. 8 5 Weitere Eishockey⸗Ergebniſſe Pariſer Canadias— Davos II 30. E. H. C. St. Moritz— London Canadians:2. Skiſpringen in St. Moritz Einige ſehr beachtliche Leiſtungen wurden bei dem am Montag auf der Olympia⸗Schanze in St. Moritz ausgetra⸗ genen Skiſpringen erzielt. Die beſten Sprünge vollführte der bekannte Schweizer Trojani, der 61,57 und 62 Meter ſprang und mit Note 18,305 den erſten Platz beſetzte. Ihm folgte der Norweger Verre mit 15,860, der 61 und 63 Meter ſtand, ber einem 64 Meter⸗Sprung aber zu Fall kam. Der Schweizer Fidenben, der bei den Olympiſchen Winterſpielen in St. Moritz den Olympiſchen Eid leiſten ſoll, konnte mit 2 Sprün⸗ galt von 51 und 4 Meter mit der Note 15,520 nur den 3. Platz alten. Eishockeyturnier in Füſſen abgeſagt Das vom EV. Füſſen an den Weihnachtstagen geplante Eishockeyturnier iſt abgeſagt worden, da der Wetterbericht ſehr ungünſtig war und man ſich nicht getraute, das Turnier durchzuführen. Als in der Nacht zum Sonntag das Eis feſt gefroren war, war es zu ſpät, die Abſage wieder rückgängig zu machen. Norwegens Ski⸗Mannſchaft für St. Moritz Der norwegiſche Skiverband hat jetzt ſeine Vertreter für die olympiſchen Skiwettbewerbe 1928 in St. Moritz namhaft gemacht. Es werden entſandt: 50 km Langlauf: St. Lördahl, Gjöslien, Hegge, Kjellbotn, Stba, Myrmaehl; kurzer Lauf: J. Gröttumsbraaten, Ole Heege, H. Haakonſen, O. Kjellbotn;: kombinierter Lauf: Gröttumsbraaten, Snersrud, Kolterud, Vinfarengen: Sprung⸗Lauf: A. Anderſen, S. Ruud, T. Thams, Tönsberg, Snersrud. Rückſchritt im Eisſchnellauf Ein vernachläſſigter Sportzweig Blättert man in der Chronik des Eisſchnellaufes, ſo kommt man leider zu dem unerfreulichen Ergebnis, daß ſich Darüber täuſchen auch nicht die Rekordverbeſſerungen hin⸗ weg, die in letzter Zeit über die international anerkannten Meiſterſchaftsſtrecken 500, 1500, 5000 und 10 000 Meter erzielt worden ſind. Den wirklichen Maßſtab bilden die Leiſtungen des Alt⸗ meiſters der deutſchen Eisſchnelläufer des Müncheners Sey⸗ Le r, der Ende des vorigen Jahrhunderts zur internationalen Extraklaſſe zählte, mehrere Europameiſterſchaften gewann und in den Weltmeiſterſchaftskämpfen, die er beſtritt, ebenfalls ausgezeichnet abſchnitt. Die Zeiten, die Seyler auf ausländi⸗ ſchen Bahnen im internationalne Wettſtreit erzielte, ſind weit beſſer, als die zurzeit geltenden deutſchen Höchſtleiſtungen. Seyler lief 1897 500 Meter in 47 Sekunden(deutſcher Rekord) Mayke⸗Berlin 48,7; 1500 Meter in:29,2(Vollſtedt⸗Altona :39,4); 5000 Meter im Jahre 1898 in:14,6(Mayke:33,6); 10 000 Meter im Jahre 1898 in 18:35(Mayke 19:36,7). J Bei dieſer Gelegenheit darf man auch zweier anderer großer deutſcher Läufer nicht vergeſſen: W. Sensburg und v. Salzen, die zwar nicht über das große Allgemeinkönnen Seylers verfügten, in ihren Strecken aber gute Könner waren. Von Sensburg beſtehen Zeiten über 5000 und 10000 Meter von:09,6 bzw. 19:19, von v. Salzen über 500 Meter von 47,2 Sek., die ſich ebenfalls ſehen laſſen können.— Zwiſchen dieſen und den heutigen Rekorden liegt die lange Jeitſpanne von rund 30 Jahren, in der, wie aus dem Vorhergeſagten klar erſichtlich, nicht nur ein Stillſtand, ſon⸗ dern tatſächlich eine erhebliche Rückwärtsbewegung eingetre⸗ ten iſt, die zum größten Teil ihre Urſache darin hat, daß es unſerem Nachwuchs an großen Vorbildern im eigenen Lande mangelt. Den beſten Beweis lieferten wieder die letzthin ausgetragenen Berliner Meiſterſchaften. Der für deutſche Verhältniſſe erſtklaſſige Mayte hatte ſeinen ſchärfſten Gegner über die 500 und 1500 Meter in dem ſchon 48jährigen W. Grund, dem die jüngere Garde, mit Ausnahme von 9 nichts 1 87 konnte. Es fehlt alſo hier an der richtigen Erziehung. Der Eisſchnellauf, ſeit langem ein Stiefkind des deutſchen Eislaufverbandes, iſt ſtets zugunſten des Kunſtlaufes vernach⸗ au 5 ink⸗Cords⸗ eie Amſterdam und Fean Stroink⸗Cords läſſigt worden. Man kann dem zwar entgegenhalten, daß die Diſe eulnlſchten Wintetpportlet Strecken 500, 1500, 5000 ten gelten gleichzeitig als Ausſcheidung für die Olympiſche gepflegte Bahnen beanſprucht, bei uns recht ungünſtig ſind. Dieſer Grund iſt aber nur zum Teil ſtichhaltig. Er recht⸗ fertigt keineswegs den geradezu kataſtrophalen Niedergang des deutſchen Eisſchnellaufes. Es nützt natürlich auch nicht, wenn man hin und wieder mal einen unſerer Leute auf nordiſche bzw. ſchweizeriſche Uebungsplätze zum Training ſchickt. Solange man daraus keine Regel macht und das Eis⸗ ſchnellaufen vor allem auch allgemein mit etwas mehr Liebe zur Sache und nicht nur nebenbei behandelt, wird es bei uns nicht anders werden. Die St. Moritzer Olympiſchen Winterſpiele werden uns, wie die Weltmeiſterſchaft 1925 in Oslo, wo der deutſche Ver⸗ treter Vollſtedt unter 24 Bewerbern den letzten Platz belegte von neuem eine empfindliche Niederlage einbringen, die ſi in dieſem Ausmaße ſicher hätte vermeiden laſſen. Weltmeiſterſchaft im Herren⸗Kunſtlaufen Der Berliner Schlittſchuhklub, der für die Durchführung der Weltmeiſterſchaft 1928 im Eiskunſtlaufen für Herren ger⸗ antwortlich zeichnet, veröffentlicht die Ausſchreibung für dieſe Veranſtaltung, die in der Zeit vom 25.—27. Februar im [Berliner Sportpal aſt zur Durchführung gelangt. Ver⸗ teidiger des Titels iſt der mehrfache Weltmeiſter Ingenieur Willi Böckl⸗Wien. Neben der Weltmeiſterſchaft gibt es noch vier internationale Senior⸗ und Inniorlaufen für Damen und Herren, ein internationales Paarlaufen ſowie Tans⸗ wettbewerbe. Die Beſetzung der Wettbewerbe dürfte hervor⸗ ragend ausfallen, da die Veranſtaltung eine Woche nach Be⸗ endigung der Olympiſchen Winterſpiele ſtattfindet, der Ber⸗ liner Schlittſchuhklub alſo Gelegenheit hat, die in St. Moritz konkurrierenden Läufer und Läuferinnen zu verpflichten. Entſprechende Verhandlungen ſind bereits eingeleitet. Deutſche Eislaufmeiſterſchaften 1928 Der Deutſche Eislauf⸗Verband hat die Ausſchreibung für ſeine Meiſterſchaften 1928 im Schnellaufen. Kunſtlaufen und Eishockey veröffentlicht. Die Meiſterſchaften fallen in zwei Abſchnitte. Schnellauf und Eishockey werden am 21. und 22. Januar vom SC. Rieſſerſee auf dem Rieſſerſee durchgeführt, die Kunſtlaufmeiſterſchaft eine Woche ſpäter, am 28. und 29. Januar auf dem Mitterſee bei Füſſen(Allgäu). Den Titel eines deutſchen Eishockeymeiſters hat der SC. Rieſſerſee zu verteidigen, der die Meiſterſchaft im vorigen Jahre, aller⸗ dings in Abweſenheit des Berliner Schlittſchuh⸗Clubs, er⸗ rang. Diesmal wird die Beteiligung Olympiſchen Winterſpiele zweifellos ſtärker ſein und vor⸗ nehmlich der BSc. wird verſuchen, den lange innegehabten Titel wiederzuerringen. Die von dem Berliner Mayke ver⸗ teidigte Eisſchnellaufmeiſterſchaft führt wieder über die zund 10000 Meter. Die Meiſterſchaf⸗ Schnellaufkonkurrenz, zu der der DEV. zwei Vertreter ent⸗ ſendet. Diejenigen Schnelläufer. die alſo in St. Moritz mit dabei ſein wollen, müſſen ſchon auch in Füſſen an den Start gehen. Im Anſchluß an die Meiſterſchaft erhalten die beiden Anwärter ein latägiges Training in Davos, wo abſchließend dann die Weltmeiſterſchaft am 4. und 5. Februar beſtritten werden ſoll. Die Kunſtlaufmeiſterſchaft der Damen wird von Frau Brockhöft⸗Berlin. die der Herren von Franke⸗Berlin und die im Paarlaufen von Frl. Kitzhauer⸗Gaſte⸗Berlin ver⸗ teidigt. Die Titelkämpfe in Füſſen werden von weiteren Kunſtlaufdarbietungen umrahmt. ort Rabrennen in Dortmun?ddn Oszmella gewinnt den Fliegerkampf— Suter⸗Richli Sieger im Mannſchaftsfahren Wie zu erwarten ſtand, konnten ſich die Weihnachtsrennen in der Dortmunder Weſtfalenhalle einer ſtarken Zugkraft er⸗ freuen, Auch ſportlich konnte die Veranſtaltung befriedigen. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand ein 100 Km.⸗Mannſchafts⸗ fahren, das ſchon bald zu Beginn eine entſcheidende Wendung nahm, als Groll⸗Miethe im Verein mit dem Paar Lorenz⸗ Göbel und Suter⸗Richli dem übrigen Feld eine Runde ab⸗ nehmen konnten. Bei der Schlußwertung ſicherte ſich dann das ſtarke Schweizer Paar Suter⸗Richli den entſcheidenden Vorſprung. Im Flieger⸗Vierkampf zwiſchen Lorenz. Oss⸗ mella, Richli⸗Schweiz und Cugnot⸗Frankreich erwies ſich der 8 ſtark fahrende Kölner Ossmella als der beſte ahrer. Die Ergebniſſe: 100 Km. Mannſchaftsfahren: 1. Suter⸗Richli⸗Schweiz 2724,46, 87 Punkte: 2. Groll⸗Miethe 30; 3. Lorenz⸗Göbel 29, eine Runde zu⸗ rück; 4. Oszmella⸗Dederichs 19 Punkte: 5. Dorn⸗Nickel 12 Punktez 5. Saldow⸗Hahn 9: 7. Bruskieſul. S..)⸗Jenſen⸗Dänemark 8 Punkte 8. Cugnot⸗Rouyer⸗Frankreich 8 Punkte. Fliegerkampf: Geſamtergebnis: 1. Oszmella⸗Köln; 2. Richli⸗Schweiz; 3. Cugnot; 4. Lorenz. 5 75 Runden⸗Maunſchaftsfahren für Amateure: 1. Harbecke⸗Kilian 14 Punkte; 2. Neumann⸗Karharbt 12 Punkte. Weihnachtsradrennen in Paris Das Weihnachtsradrennen auf der Pariſer Winterbahn brachte bei gutem Beſuch ausgezeichneten Sport. In den Fliegerrennen konnte der holländiſche Erweltmeiſter Moes⸗ kops wieder einen ſchönen Erfolg erzielen Weltmeiſter Michard mußte ſich mit dem 3. Platz begnügen. Bei den Stehern bildete der junge Franzoſe Sauſin eine Ueber⸗ raſchung. Als er im dritten Lauf an der Spitze liegend zu Fall kam, entſchloß ſich die Rennleitung, das Rennen abzu⸗ brechen und die Poſition für das Geſamtergebnis zu berück⸗ ſichtigen. Die Ergebniſſe: Großer Weihnachtspreis der Flieger.— Endlauf der Erſten: 1. Moeskops⸗Holland 5 Punkte; 2. Faucheaux⸗Frankreich 6.; 3. Michard⸗Frankreich 7 Punkte.— Endlauf der Zweiten: 1. Piani⸗ Italien; 2. Moreud; 3. Dempfey.— Endlauf der Dritten: 1. Marti⸗ netti⸗Ftalien; 2. Degraeve⸗Frankreich; 3. Schilles⸗Frankreich. Großer Weihnachtspreis der Steher.— 1. Lauf, 20 Km.: 1. Sauſin 17:03,4; 2. Graſſin 125 Mtr. zurück; 3. Linard 540 Mtr. zurück; 4. Pariſot 840 Mtr. zurück.— 2. Lauf, 20 Km.: 1. Graſſin 17134,8; 2. Sauſin 80 Meter zurück; 9. Pariſot 230 Meter zurück; 4. Linard 500 Meter zurück.— 3. Lauf, 20 Km.: 1. Sattſin; 2. Graſſin; 3. Pariſot; 4. Linard.— Geſamtergebnis: 1. Sau⸗ ſin 4 Punkte; 2. Graſſin 5 Punkte; 3. Pariſot 10 Punkte; 4. inard 11 Punkte. Gaumeiſterſchaften im BDR. Der Bund Deutſcher Radfahrer hat für die Austragung der Gaumeiſterſchaften im Straßenwettfahren für das Jahr 1928 folgende Tage feſtgeſetzt: 10. Juni Gaumeiſterſchaft im Einer⸗Streckenfahren: 24. Juni Gaumeiſterſchaft im Vierer⸗ Mannſchaftsfahren. Vom kommenden Sechstagerennen Für das Dortmunder Sechstagerennen vom 13. bis 19. Ja⸗ nuar ſind bisher folgende Mannſchaften verpflichtet worden: Suter⸗Richli, Wambſt⸗Lacquehay, Tonani⸗Lorenz. Rauſch⸗ Hürtgen, Ehmer⸗Kroſchel, Kroll⸗Miethe, Dewolff⸗van Kempen. Knappe⸗Dederichs. Stockelyncks noch ohne Partner. ö Herausgeber: Dructer und Verleger Druckerei Dr Haas Neue Monnheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kur: Ehmer— GBericht und alles Üebrige: Franz Kircher— Anzeigen: i. B. Jac. Faude Witterungsverhältniſſe für das Schnellaufen, das beſonders im Hinblick auf die Statt besonderer Anzelge. „Heute nacht entschlief zanft nach kurzer, schwerer Krankheit mein heisgehebter Mann, unser guter, treusorgender Vater, Oroßvater, Bruder, Schwager, Schwiegersohn und Onkel Herr Max Kahn im 68. Lebensjahr. Mannheim(Friedrichsting 20), Birkenfeld, Bingen, 25. Dezember 1927 im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Johanna Kahn geb. Kaufmann Dr. Leopold Kahn u. Frau Dr. Frie da geb. Kahn Paul Rosenmeyer u. Frau Mala geb. Kahn Liesel Kahn Lore Kahn und 2 Enkelkinder. Die Einascherung findet am Dienstag, den 27. Dezember, nachmittags 3½ Uhr in Mannheim gtatt. Kondolenzbesuche dankend verbeten. Unser Oesellschafter und Oeschäftsführer Herr Max Kahn ist heute nach sehwerem Leiden verschleden. Wir betrauern in dem Verblichenen elnen treuen Freund und Berater, der uns durch seinen eisernen Fleiß, seine Reelſtschaffenheit, sowie durch außerste Pflichterküllung ein leuchtendes Vorbild gewesen ist. Er hat duteh seine Kenntnisse und reichen Elfahrungen in fiervorragendem Maße zur Entwieklung unserer Oesellechaft beigetragen, zodaß sein Hinscheiden einen schweren Verlust für uns bedeutet. Wir werden ihm ſederzeit ein dankbares und ehrendes Gedenken bewahren. Mannheln, den 28. Dezember 1927. Kahn& Goldmann-Freudenthal& Co. Oesellschaft mit beschränkter Haftung Nachruf. Am. Dezember verschled nach schwerer Krankheit unser Seniorchef Herr Max Kahn Durch seine Arbeitsfreudigkeit. seinen lauteren Charakter, sowie seine stete Hilfsbereitschaft hat sich der Dahingeschiedene die Verehrung seiner Mitarbeſter erworben. Er war uns allen ein Vorbild treuester Pflichterfüllung, dem wir ein dauerndes, dankbares Andenken bewahren werden. Mannheim, den 27. Dezember 1927. Dle Angestellten und Arbeiter der Firma Kahn& Goldmann-Freudenthal& Co. Oesellschaft mit beschränkter Haftung. Statt Karten. Mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Oroßvater, Schwager und Onkel, Herr Oarl Berg ist heute von seinem schweren Leiden durch einen sanften Tod erlöst worden. Mannheim, den 24. Derember 1927. Viktoriastrasse 9 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen Kathinka Berg. Die Feuerbestattung findet Dienstag, 27. Derbr. 1927 12 Uhr vormittags statt. und Tante WInelmine fleith geb. Eraun Mannheim, den 26. Dezember 1927. Im Namen der trauetnden Hinterblſebenen: Familie Wilnelm Banschbach. Samstag nachmittag entsehllef sanft naeén langem, ichwrerem Leiden unsere liebe Mutter, Sehwliegermutter, Oroßmutter, Schwrester Die Beerdigung findet Dienstag, den 27. Derember, naehmſttags 1 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 1415⁵2 Todes-Anzeige. àm ersten Weihnachtstage entschlief sanft mein gellebter Mann, unser Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel Herr Deler Aegensbmper nach kurzer Krankheit im 68. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Die Beerdigung findet am Dienstag den 27. Derember, nachinltt. 3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Dorothea flegensburger geb. Heugel A. Ingenthron u. Frau flosa geb. Regensburger Karl Harpp u. Frau Lulse geb. Regensburger G. Corbet u. Frau Marla geb. Regensburger Familis Andreas Regensburger Mannheim, den 25. Dexember 1927. Schwetzingerstrasse 37. ter Nudolf Sctunidi Elsbeſn Scmmidi geb. Weigenend Em59 vermänlten sich am 26. Dez. 1087. Statt besonderer Anzelge. Sonntag nachmittag entschlief nach 1 schweren. Gsduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Neffe und Onkel Moritz Deeg Diplomingenieur im Alter von 80 Jahren. Im Namen der Hinterbliebenen; NMarmheim, Neerfeldsſraghe 80. Deffentilche Sparcasse Mannhelm Die Schalter der Sparkaſſe ſind am Sams⸗ Martha Deeg gob. Fanghänel tag, den 31. Dezember 1927 wegen des Rech⸗ Alfred Deeg 19 b0 105 e 91 Karl Deeg. Mannheim— 8,), den 25. Dezembetr 1927. Dresden, Elberteld, Kassel, Stockbolm. Feuerbestattung Donnerstag 11 Uhr. Von Belleidsbesuchen wölle man freundlichst absehen. gebraucht, aber gut erhalten, billig abzu⸗ geben. Nähereb zu erfragen in ber Ge⸗ 5 Wir Heber uris ern Velrmiecritseberd Verlobt: 1889 LIisbefhi Meer Walfer KRGbler Merreirn LuUlserwirg 60 8 2 Lidaftäene bleſes Blattes. Ses0l Trauerbrlefe ü Druckerel Dr. aas“Tzz= ſebichenaare Luise Maier lustitut für Jesichtspflege— Alſahr. Praxis Beraſun Nalr. Daulee Aerati. Empfent, Warzen. Leberfleceken entfernt mittels Hlektrolyse unter Garantie durch anerkangnt erfolgreiche Vertahren. Einzig bewüährte Methode:! 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