— —— boder private Geſellſchaften an Deutſchland und enthalte keiner⸗ fkranzöfiſche Haushaltplan nach dem üblichen Hin Laſchung nach dieſer Richtung zu erwarten. Wittwoch, 28. Dezember Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Hau⸗ oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung ſhaſteſtelke Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 4⸗6, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ 1 5 F eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗ Ausgabe Mannbeimerö MannheimerGeneral Amzeiger Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage„Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Preis 19.Plenuig 102— Nr. 600 Un Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Koldnelzeile 5 Allgem. Anzeigen 040-M. Nellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, uſw. 2 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene ad. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, —— Dawesplan und Kriegsſchulden Ein amerikaniſcher Plan zur Ein Vorſtoß Parker Gilberts? Die„Newyork Herald Tribune“, die enge Beziehungen zur Regierung unterhält, veröffentlicht einen Artikel über Dawesplan und Kriegsſchulden. Ohne Quellenangabe wird ein Plan zur Geſamtlöſung des Problems entwickelt, der eine ſo intime Kenntnis der Materie und der politiſchen Schwierigkeiten verrät, daß man vermutet, daß hinter dem Korreſpondenten entweder das Schatzamt ſelbſt oder der gegenwärtig in Waſhington weilende Reparations⸗ agent als Urheber ſteht. Das Blatt ſagt, in Waſhington beſtehe allgemein die Empfindung, daß der Zeitpunkt heran⸗ nahe, in dem die alliierten Kriegsſchulden herabgeſetzt und gleichzeitig die deutſchen Reparationsverpflichtungen konſo⸗ lidiert werden müßten. Seit dem Bericht Parker Gilberts ſeien dieſe Fragen Gegenſtand eingehender Erwägungen und Beratungen in amtlichen Kreiſen geweſen. Als Ergebnis dieſer Beſprechungen hätten ſich allmählich folgende Punkte herauskriſtalliſiert: Deutſchland muß mitgeteilt werden, welchen Teil der Repara⸗ tionsrechnung es den Alliierten noch zu zahlen hat. Wenn Deutſchland und die Alltierten ſich über dieſe Summe geeinigt haben, müſſen umfangreiche finanzielle Transaktionen vor⸗ genommen werden, um Deutſchland die ſofortige Zahlung zu erleichtern. Eine ſolche Regelung wird nach Auffaſſung der Waſhingtoner Stellen eine erhebliche Beſſerung der inter⸗ nationalen finanziellen Geſamtlage und internationalen Handelsbeziehungen herbeiführen. Die Vereinigten Staaten würden durch dieſe Regelung für das hierfür bedingte Opfer reichlich entſchädigt werden durch die Klärung der inter⸗ nationalen finanztiellen Atmoſphäre, die von größter Bedeu⸗ tung für den amerikaniſchen Warenabſatz im Auslande ſein werde. Den größten Widerſtand gegen die Feſtſetzung der deutſchen Geſamtſchuld habe man bis vor kurzem noch von⸗ der öffentlichen Meinung Frankreichs erwartet. Doch habe man in Waſhington„aus Quellen, die über ſolche Fragen ungewöhnlich gut informiert ſind, erfahren, die fran⸗ zöſiſche Meinung werde ſehr ſchnell dahin umſchlagen, daß die Fixierung der deutſchen Leiſtungen nicht nur für Deutſch⸗ land, ſondern für Frankreich und die übrige Welt begrüßens⸗ wert ſei.“ 55 65 Der erſte Wiberhall Der Bericht des Reparationsagenten hatte in Amerika einen lebhaften Meinungsaustauſch hervorgerufen, da eine Reihe von Newyorker Bankiers und deren rechtliche Berater auf einem anderen Standpunkt als Parker Gilbert ſtehen. Eine Gruppe Bankiers hatte die Firma Horblover, Miller u. Galliſon um eine rechtliche Auslegung er⸗ ſucht. Die Firma veröffentlicht nunmehr ihren Bericht. Es heißt darin, der Dawesplan ergebe keine Schwierigkeiten gegen die Ausgabe von Auslandsanleihen durch öffentliche lei Einſchränkung in dieſer Hinſicht. Es laſſe ſich auch keinerlei Einſchränkung in der Kontrolle über die Erwerbung auslän⸗ diſcher Währungen daraus ableiten. Man müſſe den Transfer im Zuſammenhang mit den anderen laufenden Währungsforderungen betrachten und darauf achten, daß die Stabilität der Währungen nicht gefährdet werde. Stabiliſierung des Franken? Am frühen Morgen des erſten Weihnachtstages iſt der und Her zwiſchen den beiden Häuſern von der Kammer ver⸗ abſchiedet worden. Das Parlament hat ſich dann bis Mitte Januar vertagt. Vorläufig ruht alſo ſicher auch die Frage, db der Miniſterpräſident Pbincarée zur Stabiliſierung der franzöſiſchen Währuiig ebenſo unvermutet einen raſchen Schritt zu tun gedenkt, wie Muſſolini ihn zur Stabi⸗ liſterung der Lira unternommen hat. Es iſt ein großes Ge⸗ heimnis, ob Poincaré überhaupt beabſichtigt. vor dem Ab⸗ ſchluß der Neuwahlen zur franzöſiſchen Kammer im Mai des kommenden Jahres dem Beiſpiel Muſſolinis zu folgen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat trotz gelegentlicher Aeuße⸗ rungen nichts Beſtimmtes darüber verlauten laſſen, und er iſt ganz der Mann, um ſein Geheimnis bis zum letzten Augenblick zu wahren. Man neigt in den unterrichteten Pa⸗ riſer Kreiſen indeſſen zu der Anſicht, daß ein nahe bevor⸗ ſtehender Verſuch, die franzöſiſche Währung wieder auf feſte Füße zu ſtellen, nicht im Bereiche der Wahrſcheinlichkeit liegt. Während der Parlamentspauſe iſt jedenfalls keine Ueber⸗ Die Newyorker Handelskammer hat kürzlich in einem Bericht die Meinung geäußert, daß neue Anſtrengun⸗ gen zur Stabiliſierung der franzöſiſchen Währung in Ausſicht tehen und daß die franzöſiſche Regierung in den Vereinigten Stagten eine Anleihe von 40—50 Millionen Dollars aufnehmen wolle, um früh im Jahre 1928 zur Tat zu ſchrei⸗ ten. Dieſe amerikaniſche Mitteilung iſt natürlich in der franzö iſchen Preſſe ſehr eifrig diskutiert worden. Im„Ma⸗ tin“ 5 der bekannte und gewöhnlich gut unterrichtete Be⸗ richterſtatter Jules Sau er we in der Newyorker Handels⸗ Geſamtlöſung des Problems kammer widerſprochen. Nach ſeiner Anſicht ſind die jüngſten Reden Poincarés in der Kammer und im Senate eher ein Beweis dafür, daß man vorerſt nicht die Abſicht hat, auf dem Wege zur Stabiliſierung des Franken weitere Schritte zu unternehmen. Das Linksblatt„Oeuvre“, das für eine raſche Stabiliſierung der franzöſiſchen Währung eintritt, unterſtützt die Anſicht des„Matin“. Er bemerkt ironiſch, daß die franzöſiſche Regierung die„Kataſtrophe“ eines allzu ſtar⸗ ken Anſteigens der franzöſiſchen Währung gehindert habe, indem ſie engliſche Pfunde mit franzöſiſchen Inflationsbanknoten kaufte, alſo genau dasſelbe tat, was ſie früher ſo heftig verdammte. Es hat alle Wahrſcheinlichkeit für ſich, wenn in dem „Echo de Paris“ vor kurzem mitgeteilt wurde, Poincaré habe in einer Unterredung die Aeußerung getan, vor dem Abſchluß der Kammerwahlen im Mai des nächſten Jahres könne für die Stabiliſtierung des Franken nichts getan wer⸗ den. Gegen eine raſche Stabiliſierung ſpricht an ſich ſchon die Unſicherheit, die immer noch über die Ratifizierung des eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen und des amerikaniſch⸗franzöſiſchen Schulden⸗ abkommens durch die franzöſiſche Kammer beſteht. Die fran⸗ zöſiſche Währung wird ſich kaum auf ſichere Füße ſtellen laſſen, ſolange die Zahlungsverpflichtungen Frankreichs gegenüber England und den Vereinigten Staaten nicht ganz feſt durch geſetzliche Abmachungen geregelt ſind. Noch ſtärker aber wiegt die politiſche Unſicherheit, die über den Ausgang der franzöſiſchen Kammerwahlen herrſcht. Es kommt eine weitere Erwägung hinzu. Die Stellung Poincarés würde im Wahlkampf nach einer Stabiliſierung des Franken zweifel⸗ los viel ſchwächer ſein, als in dem gegenwärtigen Stadium der Entwicklung, in dem Furcht und Hoffnung noch in der Schwebe ſind. Wie die Dinge gegenwärtig liegen, braucht Poincaré ſich im Wahlkampf noch nicht damit abzufinden, daß der Franc mit einem Fünſ⸗ tel ſeines früheren Goldwertes ſtabiliſiert wird. Auf der anderen Seite kann er immer noch den Un⸗ glückspropheten ſpielen und die Rückkehr des Linkskartells zur politiſchen Macht als eine furchtbare Finanzkataſtrophe an die Wand malen, ſolange der Frane noch nicht ſtabiliſiert iſt. Um dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten dieſes Argu⸗ ment zu entwinden, treten die Radikalen und Sozialiſten für eine raſche Stabiliſierung des Franken ein: Die Finanz⸗ welt ſteht aber auf der Seite derjenigen, die vor einem raſchen Vorgehen warnen. Die Finanzſachverſtändigen weiſen darauf hin, daß man noch garnicht weiß, ob man mit dem heutigen Kurs des Franken die richtige Mitte zwiſchen den Lebens⸗ bedürfniſſen der Induſtrie und den Wünſchen der Beſitzer von Staatsanleihen und anderen Rentenpapieren erreicht hot. Sie ziehen auch in Zweifel ob Muſſolinti die richtige Mitte getroffen hat und ob die Stabiliſierung der Lira die finan⸗ zielle und wirtſchaftliche Ablhängigkeit von England und Amerika wert ſei, in die ſich Italien zu noch un⸗ bekannten Bedingungen begeben habe. Das Beiſpiel Muſſo⸗ linis reizt alſo in Paris nicht zur Nachahmung. Italien zum Reparationsproblem Der Muſſolini naheſtehende„Popolod Ftalia“ nimmt zu der Erklärung Poincarés hinſichtlich einer Reviſion des Dawesplanes Stellung und erkennt auch ſeinerſeits die Rechts⸗ gültiakeit der von der Reparationskommiſſion 1921 vorgenom⸗ menen Feſtſetzung der Reparationsſumme auf 132 Milliar⸗ den Markan. Das Blatt erklärt weiter, daß eine Reviſion nur mit Zuſtimmung aller Alliierten erfolgen könne. Ander⸗ eits bemerkt„Popolo'Italia“ dann aber. daß in der öffent⸗ lichen Meinung Italiens eine Verminderung der Reparatio⸗ nen keinen Schwieriakeiten begeanen würde. vorausgeſetzt. daß Italien dadurch keine arößeren Laſten zu tragen habe. Solange aber die Amerikaner bei ihrer Auffaſſung verharrten, daß dfe Alliierten England, Frankreich und Italien ihre Schuld bis zum letzten Heller bezahlen müßten. könnte die deutſche Hoff⸗ nung auf Verminderung der Reparationen nicht verwirklicht werden: Ja, es erſcheine zweifelhaft. ob die Fran⸗ zoſen den Rhein verlaſſen würden ehe nicht der enge Zuſammenhang zwiſchen alliierten Schulden und Repara⸗ tionen in aller Form anerkannt ſei. Deutſchland gebe ſich in dieſer Beziehung Illuſionen hin. Die Hausſuchungen im Elſaß „Echo de Paris“ peröffentlicht einen Bericht aus Straß⸗ burg über die bei den Autonomiſten vorgenommenen Haus⸗ ſuchungen. Geſtern ſei ein ganzes Laſtauto voll beſchlagnahm⸗ ter Dokumente, deren Sichtung 48 Stunden gedauert habe, dem Unterſuchungsrichter nach Mülhauſe überſandt worden. Die Staatsanwaltſchaft habe auch in der Wohnung des Korre⸗ ſpondenten der Kölniſchen Zeitung und der Frankfurter Zeitung eine Hausſuchung vorgenommen, ebenſo bei einem Forſcher, der ſich vor dem Kriege in den deutſchen Kolonien befand und kürzlich ins Elſaß zurückgekehrt ſei. Die Büro⸗ räume der Zukunft ſeien völlig ausgeräumt worden. ferenz wird wohl. richtig ſein. Neue Finanzanſprüche der Länder an das Reich? Für den Monat Januar wird eine Beſprechung des Reichsfinanzminiſters mit den Finanzminiſtern der Länder in Berlin angekündigt. Es wird hinzugefügt, daß es ſich da⸗ rum handele, neue Reichsgelder für die Länder flüſſig zu machen. Die Meldung über das Zuſammentreten der Kon⸗ Bekanntlich iſt gegen Mitte Januar in Berlin eine große Konferenz geplant, auf der die Reichsregierung mit den Vertretern der Länder über die möglichſt raſche Inangriffnahme einer durchgreifen⸗ den Verwaltungsreform beraten und Beſchluß faſſen will. Da die Verwaltungsreform zum großen Teil eine Finanzfrage iſt, ſo werden aus dieſem Anlaß die Finanz⸗ miniſter aller Länder an ſich ſchon in Berlin weilen. Es ver⸗ ſteht ſich eigentlich von ſelbſt, daß dieſe Gelegenheit zu Son⸗ derbeſprechungen zwiſchen dem Reichsfinanzminiſter und ſeinen Länderkollegen benutzt wird. Durch die Beſoldungs⸗ reform ſind eine ganze Reihe von Finanzfragen akut ge⸗ worden und es beſteht ſowohl bei dem Reiche wie bei den Ländern ein dringendes Intereſſe, ſich über dieſe Fragen klar zu werden. Ob dabei neue Reichsgelder für die Länder flüſſig ge⸗ macht werden können, dürfte allerdings eine Frage für ſich ſein. Bisher hat der Reichsfinanzminiſter es aus reinem Un⸗ vermögen ſtets ablehnen müſſen, den Ländern und Gemeinden für die Erhöhung der Beamtenbeſoldung Zuſchüſſe zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Wenn jetzt in einem Teil der Preſſe ein Plan erörtert wird, der ſolche Zuſchüſſe den Ländern auf einem Umwege doch noch ſichern ſoll, ſo geht man wohl nicht in der Annahme fehl, daß die preußiſche Regierung damit einen Verſuchsballon ſteigen läßt. Sie hat im neuen Haushaltplan einen Fehlbetrag von 73 Millionen Mark zu decken und ehe ſie in den ſauren Apfel beißt und ſelbſt einen Sanierungsverſuch unternimmt, ſoll offenbar der Reichsfinanzminiſter noch einmal beſtürmt werden. Der Plan, der zu dieſem Zwecke vorgebracht wird, läuft darauf hinaus, daß das Reich die bei den Ländern kontrahierten Schulden mit 4 Prozent verzinſen foll. Als Schulden rechnet man dem Reiche die Schäden und Verluſte an, die den Län⸗ dern durch den Krieg und durch die Verreichlichung der Bahnen entſtanden ſind. Preußen beziffert ſeine Kriegs⸗ ſchulden allein mit. 2½ Milliarden Mark, hätte alſo demnach bei 4prozentiger Verzinſung vom Reiche 100 Millionen im Jahre zu verlangen. Es kann ganz gewiß nicht beſtritten werden, daß Preußen durch die Kriegsverluſte beſonders hart betroffen worden iſt. Die Verſtümmelungen des Reichskörpers haben aus⸗ ſchließlich preußiſches Gebiet in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Preußen hat wiederholt den Verſuch gemacht, für dieſe Verluſte von reichswegen eine, Entſchädigung zu verlangen. Alle dieſe Bemühungen ſind aber an dem Unvermögen des Reiches geſcheitert, auch für dieſe Verluſte noch die finan⸗ zielle Deckung zu übernehmen. Daran hat ſich inzwiſchen wohl nichts geändert. Mit den Bahnanſprüchen verhält es ſich nicht anders. Preußen hat ſich wiederholt bemüht, über den Betrag hinaus, der für die Uebertragung der Bahnen an das Reich gezahlt worden iſt, noch eine Entſchädigung zu erlangen. Auch hier fehlt es nicht etwa an dem guten Willen, wohl aber an der finanziellen Leiſtungsfähigkeit des Reiches! Was aber das Reich bisher nicht zu tun vermochte, kann es in Zukunft erſt recht nicht auf ſich nehmen. Die bevorſtehenden Etatberatungen im Reichstag werden es zur unumſtöß⸗ lichen Gewißheit machen, daß der Haushaltplan für das Jahr 1928 auf das allerſchärfſte angeſpannt iſt. Sein Gleichgewicht iſt von einer Reihe von Möglichkeiten abhängig, die weit da⸗ von entfernt ſind, Gewißheit zu ſein. Wie unter dieſen Um⸗ ſtänden in dem Haushaltplan Raum für hundert Millionen jährlichen Zinſendienſt an Preußen geſchaffen werden ſoll, iſt ein Rätſel. Es würde ja auch nicht bei der Einſtellung dieſes einen Poſtens bleiben, ſondern es würden die anderen Länder mit denſelben Anſprüchen nachfolgen und man könnte unmba⸗ lich den andern verſagen, was man Preußen zubtlligt. Man kann ſich alſo ſchon im voraus denken, welche Gründe der Reichsfinanzminiſter etwaigen Wünſchen der Länder nach neuen, regelmäßigen Reichszuſchüſſen entgegenſtellen wird. Es werden ſich in den Januarbeſprechungen zwei Linien kreuzen, die eine, die auf dem Wege einer durchgreifenden Verwaltungsreform abwärts zu einer Senkung der Aus⸗ gaben und die andere, die durch die Verpflichtung des Reiches zu neuen Zuſchüſſen aufwärts zu einer Er⸗ höhung der Ausgaben führen ſoll. Zugleicher Zeit laſſen ſich dieſe beiden Linien nicht verfolgen. Man wird ſich für die eine oder für die andere entſcheiden müſſen. In dieſem Zuſammenhange kann darauf hingewieſen werden, daß der Bremiſche Senat ſich die Mittel für die Erhöhung der Be⸗ amtenbeſoldung durch eine energiſche Verwaltungsreform aus eigener Kraft bereits geſichert hat. Die Senatsſitze ſind von 14 auf 10, die Mandate im Bürgerſchaftskollegium von 120 auf 80 herabgemindert worden. Außerdem wird durch Verein⸗ fachung und Moderniſierung der Verwaltung erreicht, daß eine ganze Menge von Behörden überflüſſig werden. Im preußr⸗ ſchen Kabinett, das als Regierung des größten Landes mit gutem Beiſpiel vorangehen ſollte, hört man von ähnlichen Abſichten nichts. Nach der Anſicht des preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten iſt die Frage der Verwaltungsreform zwar aktuell, aber nicht akut. Hoffentlich gelingt es in den Januar⸗ beſprechungen, die preußiſche Regierung von der Unhaltbarkett dieſer Aufſaſſung zu überzeugen und ihr zum Bewußtſein zu bringen, daß finanzielle Sanierung nicht möglich iſt, wenn man Unmögliches vom Reiche verlangt. 3 kene Masbeines Helkrnz(ubenb-Aus0bg —— Dias Wettrüſten zur See Der Ausbau der Kriegsrüſtung. der trotz aller platoniſchen emſthungen des Völkerbundes ſeinen ſteten Fortganga nimmt, t ſich in der letzter Zeit mehr der Flotte als dem Land⸗ kere zugewendet. Auf dem Lande haben ſich durch die erzwun⸗ gene Ahrüſtung Deutſchlands die Verhältniſſe doch in ſo erheb⸗ lichem Maße geändert, daß zu einem fieberhaften Wettrüſten keine Veranlaſſung mehr gegeben iſt. Auf dem Meere aber ſind trotz der Ausſchaltuna der deutſchen Flotte die aroßen See⸗ mächte noch genau ſo wie früher Rivalen geblieben. England. Frankreich, die Vereinigten Staaten und Japan beobachten ſich mit gegenſeitigem Mißtrauen und auch Italien läßt es nicht an Anſtrengungen fehlen, in den Kreis der alten Seemächte aufzurücken. Es war deshalb durchaus berechtigt, wenn Coolidge au dieſem Punkt den Hebel anzuſetzen verſuchte. Nach⸗ dem die Abrüſtungskonfereuz der Seemächte geſcheitert iſt, werden, abgeſehen von den großen Kriegsſchiffen, dem Wett⸗ rüſten zur See keine Schranken mehr zu ztehen ſein. Die Ver⸗ einigten Staaten von Nordamertika haben ſa bereits den erſten Schritt getan, um England im Bau von raſchen Kreuzern möa⸗ lichſt nahe zu kommen. Das Wettküſten zur See macht ſich beſonders auf einem Gebiete bemerkbar, das erſt neuerdingas ſich zu einem wichtigen Teil der Seekriegführung entwickelt hat. Das Unterſee⸗ boot, deſſen Verwundbarkeit erſt fetzt wieder durch einen tra⸗ giſchen Unglücksfall in der amerikaniſchen Marine offenbar ge⸗ worden iſt, hat in der Luft eine zum minbeſten ebenbürtige Ergänzungswaffe erhalten. Mehr und mehr iſt das Seefluazena in ſeinem außerordentlich großen Werte als Angriffs⸗ und Verteidigungswaffe im Seekriege erkannt worden und deshalb geben ſich alle Seemächte die denkbar arößte Mühe, auf dieſem Gebiete den Vorrang zu gewinnen. In Frankreich wird eine Kreuzerklaſſe gebaut, die zwei bis drei Seeflugzeuge an Bord führen kann und außerdem einen Apparat beſitzt, der den Flugzeugen ein glattes und raſches Aöfliegen ermbalicht Weiter iſt in der franzöſiſchen Marine ein Flugzeug⸗Mutterſchiff im Bau, das 40 Flua⸗ geuge an Bord führt. Der Startapparat ſetzt die Flug⸗ zeuge mit Hilfe von komprimierter Luft in Bewegung, un zwar ſo, daß das Flugzeug nach einem Anlauf von etwa 20 Me⸗ tern ſich mit einer Stundengeſchwindigkett von 70—75 Kilo⸗ meter in die Luft erhebt. In der italieniſchen Marine wird eine Kreuzerklaſſe gebaut, die zwei Bombenfluazeuge an Bord führt. Auch hier iſt ein Startapparat vorhanden. Die Japaner bauen 10 000⸗Tonnen⸗Kreuzer, die vier Flugzeuge mit ſich führen können. Das japaniſche Fluazeug⸗Mutterſchiff iſt imſtande, fünfzig Flugzeugen Raum zu gewähren. Die VBereinlaten Staaten ſcheinen vorläufig mit der 5 dieſer Spezialwaffe an der Spitze zu marſchieren. e bauen Fluazenamutterſchifſe, die 72 Fluazenge befördern können. Sie beſitzen einen ganz neuartigen Startapparat, mit deſſen Hilfe auch das ſchwerſte Fluggeug ſich nach einem Anlauf von 20 Metern ſpielend leicht in die Luft erheben kann. Daneben gibt es noch eine ältere Klaſſe von Flugseug⸗ Mutterſchifſen, die 34 Flugzeuge an Bord führen. Sie be⸗ ſitzen einen Apparat, der die Flugzeuge mit einer Stunden⸗ geſchwindigkeit von 47 Meilen in die Luft ſchteßt. Soweit die Tatfachen bekannt ſind, iſt England im Vergleich zu dieſen kechniſchen Leiſtungen der amerikaniſchen Marine im Rück⸗ ſtande. Man weiß nur, daß auch die engliſche Marine Kreu⸗ zer baut, die Flugzeuge an Bord haben und in die Luft ſchießen können. Nähere Einzelheiten ſind aber nicht bekannt. Damit iſt keineswegs geſagt, daß England in Wirklichkeit hinter den Vereinigten Staaten zurückſteht. Es iſt ſehr wohl möglich, und ſogar wahrſcheinlich. daß es genau ebenſo eifrig baut und rüſtet wie die anderen Seemächte, baß es aber klug und geſchickt genug iſt, den wirklichen Stand ſeiner Rüſtungen unter einem Schleter zu verbergen. Die neuen Kreuzer, die von den Seemächten gebaut wer⸗ den, ſind vielfach ſtärker und beſſer armiert als urſprünglich in Ausſicht genommen war. Die amerikaniſche Marine hat das Kaliber auf achtzöllige Geſchütze eingeſchränkt, zahlen⸗ müßig indeſſen keine Grenzen feſtgeſetzt. Die meiſten See⸗ mächte begnügen ſich mit acht ſolcher Geſchütze. Die neuen amerikaniſchen Kreuzer ſollen indeſſen mit zehn Geſchützen ausgerüſtet werden. Die fapaniſche Marine wird dieſes Bei⸗ ſpiel vorausſichtlich nachahmen. Die Amertkaner und die Ja⸗ paller bauen alſo die ſtärkſten Kreuzer. Ob England ihnen Vorſprung ſehr lange überlaſſen wird, iſt recht zwet⸗ elhaft. In Ftalten legt man neuerdings beſonderen Wert auf die Geſchwindigkeit. Die beiden neuen Kreuzer„Trento“ und„Trieſto“ ſind ſehr leicht gebaut, Dafür haben ſie aber eine Geſchwindigkeit von 36 Knolen, während die Kreuzer der übrigen Seemächte nur d1910 die Leitung der ruſſiſchen Außenpolitik und außerdem mit einem neuen und leiſtungsfähigen ſechs⸗ zölligen Geſchütz ausgerüſtet ſein. So treibt eine Seemacht immer die andere vorwärts. Die eine Nation ſucht hier, die andere dort in ihrer Marine einen be⸗ ſonders hohen Stand der Leiſtungsfähigkeit zu erreichen. Man muß ein großer weltremder, Schwärmer ſein, wenn man dem⸗ gegenüber noch an eine nahe Abrüſtung glauben will. Das neue Voölkerbundspalais In einer Mitteilung des Genfer Fünferkomitees zur Aus⸗ wahl des Bauprojektes für den Völkerbundspalaſt wird die Entſcheidung zu begründen verſucht. Der Entwurf der Firmen Nenot—Flegenheimer ſet als der praktiſchſte und enr⸗ ſchieden beſte Entwurf angeſehen worden. Beſtehende Unvoll⸗ kommenheiten ſollen ausgemerzt werden. Daher ſei die Her⸗ anztehung weiterer Architekten erfolgt. Die Verfaſſer des Baſisprojektes würden alſo mit den ihnen zugeteilten Mit⸗ arbeitern auf der Grundlage der ihnen vom Komitee ange⸗ zeigten Aenderungen ein neues Projekt verfaſſen, demgegen⸗ über das Komitee und der Rat volle Freiheit hätten. Das Komitee habe empfohlen, die Front des Neubaues dem Mont⸗ blane zuzuwenden. Die Geſamtkoſten einſchließlich aller Architektehonorare dürften 19½ Millionen Schweizer Franken für das Sekretariat und den Verhandlungsſaal und 4 Millionen für die Bibliothek nicht überſchreiten. gum Tode Saſonows Der ruſſiſche Staatsmann Saſonow, der im Alter von 67 Jahren in Nizza geſtorben iſt, hat in der Vorgeſchichte des Weltkrieges die Zügel der Ereigniſſe nicht ebenſo in der Hand gehalten und den Lauf der Dinge nicht ebenſo rückſichts⸗ los und entſchieden auf die Kriegsbahn gelenkt, wie Poin⸗ caré und ſeine ruſſiſchen Mithelfer Jswolſki und Großfürſt Nikolajewitſch. Er trägt aber doch an dem Ausbruch des Krieges ein Maß von Schulbd, von der er ſich in ſeinem Memotrenwerk„Sechs ſchwere Jahre“ ver⸗ gebens zu reinigen verſucht: Saſonow übernahm im Jahre anſtelle Is⸗ wolſkis, der zum ruſſiſchen Botſchafter in Paris ernannt wurde. Seine Politik blieb zunächſt nach außen hin zwet⸗ deutig. Er ſtellte ſich den deutſchen Annäherungsverſuchen, die der Kalſer in wiederholten perſönlichen Zuſammenkünften mit dem Zaren unternahm, nicht hindernd in den Weg. Gleichzeitig trieb er aber doch auf dem Balkan eine Politit, die letzten Endes zu einem kriegeriſchen Zuſammenſtoß mit Oeſterreich führen mußte. Auf der anderen Seite 48 5 ſich Saſonow vollſtändig auf den Boden der franzö⸗ iſchen Kriegspolitik, als Poincaré im Jahre 1912 in Peters⸗ burg einen Beſuch machte, um die gemeinſamen ruſſiſch⸗fran⸗ zöſiſchen Kriegsvorbereitungen ins Reine zu briugen. Da⸗ mals wurde die Abberufung des franzöſtſchen Botſchafters Louis von fſeinem Petersburger Poſten vereinbart, da Saſo⸗ now in ihm ein Hindernts ſür das vertrauensvolle Zu⸗ ſammenarbeiten der franzöſiſchen und ruſſiſchen Kriegspartei ſah, eine Befürchtung, die durch die nachmaligen Veröffent⸗ lichungen des Botſchafters Louis in der Tat als berechtigt er⸗ wieſen worden iſt. 5 Saſonow hat in den kritiſchen Tagen des Sommers 1914 bewieſen, daß er des Vertrauens ſeines franzöſiſchen Freun⸗ des Poincarè durchaus würdig war. Wenn es im Lauſe der wiederholten Balkankriſen vor dem Weltkriege nicht zu einem offenen Konflikt zwiſchen Oeſterreich und Rußland kam, ſo iſt das ſicher nicht ſein Verdienſt. In den gewitterſchwülen Juli⸗ kagen des Jahres 1914 hätte Saſonow Gelegenheit gehabt, em europäiſchen Frieden einen großen Dienſt zu erweiſen. Wie geſchichtlich aren erwieſen iſt, hat der Befehl 1151 allgemeinen ruſſiſchen Wanals der die Kugel ins Rollen gebracht. Der Zar war damals durch ein Telegramm des deutſchen Kaiſers veranlaßt worden, den Mobilmachungs⸗ befehl in einem Geſpräch mit dem ruſſiſchen Genexralſt rbs⸗ chef wieder zurückzunehmen. Daraufhin begab ſich Saſoynow am 30. Jult 1914 zum Zaren und ſetzte ſich mit ſolcher Ent⸗ ſchlebenheit für die Aufrechterhaltung des Mobilmachungs⸗ befehls ein, daß der Zar wieder wankend wurde und nach⸗ Nan Dies war für die weitere Entwicklung der Dinge ver⸗ ängnisvoll. Nennt man die Schuldigen des Weltkrieges, ſo wird man Saſonow in erſter Linie namhaft machen. Als treuer Helfer Poincarés aber wird er in der Ge⸗ ſchichte fortleben. Das Vermögen König Jeroinands Wie die Blätter melden, iſt der Wert der geſamten Hinter⸗ laſſenſchaft des Könias Ferdinand von Rumänien auf rund 390 Millionen Lek geſchätzt worden. Das Erbe des ver⸗ ſtorbenen Königs wird in fünf Teile geteilt werden, die bis auf den Anteil Könta Michaels aleich ſind. Letzterer wird außer eine Geſchwindigkeit von 32 und 38 Knoten erreichen. Die neuen 5000 Tonnen⸗Kreuzer der italteniſchen Colleoni⸗Klaſſe ſollen noch geſchwinder ſein. Sie ſollen 37 Knoten erreichen Neues von der alten Nömerſtadt Nida Während die Ruinen der Saalburg, des alten Römer⸗ kaſtells bei Homburg im Taunus, bereits ſeit 1871 aufgedeckt und von Jacobi wieder hergeſtellt worden ſind, war biskang über die weiteren römiſchen Siedelungen in dieſem Gebtete kaum etwas bekannt. Zwar wurden ſchon vor 25 Jahren durch Fnſchriften die erſten Spuren der einſtigen römiſchen Siedelung Nida wiederentdeckt, doch kam man bis auf die Zeueſte Zeit dem Geheimnis dieſes Nida nicht näher auf die Spur. Erſt jetzt, ſeit den im März d. J. durch das Hiſtoriſche Muſeum in Frantfurt a. M. im großen Stil aufgenommenen Ausgrabungen beginnt ſich das geſchichtliche Dunkel über dem Autergegangenen Nida, das ſich als der wichtigſte römiſche Verwaltungsmittelpunkt rechts des Rheins herausſtellt, immer mehr zu lichten. Es war aber auch allerhöchſte Zeit zur Vornahme dieſer Forſchungen, da aus den begrabenen römiſchen Ruinen— zum erſten Mal, ſeifdem die Römer das Gebiet verlaſſen mußten— neues in⸗ tenſtbes Leben in Geſtalt der Bauarbeiten zu einer Siedelung „In der Römerſtadt“ zu blühen begiunt. Was die Ehronologie der römiſchen Bauten von Nida an⸗ belangt, ſo ſtehen jetzt nach den unter Leitung von Kuſtos Dr. Woelcke vorgenommenen Ausgrabungen die Jahre 83/84 A. Chr, als Anſang der Röwerſiedelung feſt. Die Stadtmauer, deren Ausführung man zuletzt zu Hadrigns Zeit angenom⸗ men halte, dürfte nach den neueſten Funden ſpäter errichtet worden ſein. Als der erſte 1 Fund, den man daneben in der neueren Ausgrabungsperlode machte, iſt die Feſt⸗ ſtellung des Oſttors der Stadt Nida zu nennen. Höchſt wertvoll iſt auch der bereits bekannte Fund einer ſtattlichen Ne von 5 Meter Höhe, bekrönt von dem Doppelbild upiters und der Juno, Die derzeitigen Arbeiten des rankfürter Hiſtoriſchen Muſeums beſtehen außer den ſelb⸗ ſtändigen Ausgrabungen in der dauernden Beobachtung aller Erbausſchachtungsarbeften zum Bau der neuen Siedelung. Dabei wird nicht nur eine Menge wichttger Einzel⸗ funde gemacht, ſondern auch für das alte Stadtbild und die hporrömiſche Periode wichtige Feſtſtel⸗ kungen. Augenblicklich iſt man mit der Ausgrabung eines großen Feldes beſchäftigt, in dem außer römiſchen Häuſern verſchledener Bauarten und Zeiten ein großer mehr⸗ 1001ft er Hallenbau mit Längsmauern von 60 Metern feſtgeſtellt wurden; ein Bau, der, ſpweit ſich läßt, ohne Analogte iſt und deſſen Erklärung von der ganz ſeinem Anteil noch Schloß Peleſch in Singifſa und verſchiedene andere Grundſtücke und Liegenſchaften erhalten. Innerhalb dieſes Bauwerks hat man aus einem Werkſtätteraum unter—5 80 Mengen von Eiſen⸗ und Broncegegenſtänden die Reſte eines faſt vollſtändig erbalte⸗ nen, mit plaſtiſchen und gravterten Ornamenten verzierten Broncehelms mit Buſchträger gefunden, eine Rarität von höüchſtem Wert und beſonderer Art. sb. Menſchengüte Von Luiſe Oettinger Es war einmal ein ſtarker und reiner Menſch. Alle waren zu klug, um nicht zu wiſſen. daß er nur ein Heuchler ſein könne. Das trat nie zutage. Man mußte Aergernis nehmen. Ihn zu entlarven, griffen ſie Steine und Schmutz von der Straße auf und bewarfen ihn damit. Bald lag der Ge⸗ ſteinſgte am Boden. Sein Weſen war in viele Stücke zer⸗ riſſen. Da kamen ſie voll lüſterner Neugier näher. Intereſ⸗ ſiert betrachteten ſie, was ſie zerſchlagen hatten. Der Ver⸗ ſtändnisvollſte und Klügſte Unter ihnen rief; „Echt!— Er iſt wahrhaftig echt geweſen! Aus wertvollem Material war er gebtldet!“ Betroffen ſammelten ſie die Scherben. Sie ließen den beſten Arzt des Landes kommen. Der mußte mit viel zauber⸗ kräftigen Salben die Stücke deſſen zuſammenſetzen, der ein⸗ mal ein ganzer, reiner und ſtarker Menſch geweſen war. Das Werk gelang. Sie jubelten ſeiner künſtlichen Gauzheit zu. „Seht“, jubelten ſie,„er lag zerbrochen am Boden. Wir ermannten ſeinen Wert! Wir retteten ihn!!“— Aber der Gerettete ſtand und fühlte, daß er für immer zerbrochen war. Weh fühlte er die Narben ſeiner Wunden brennen. Um Schwäche wußte er nun und um Schmutz und um die Gebundenheit des Lebens Darum beugte er das Haupt, das früher zu ſtolz geweſen war, um ſich zu neigen: „Ich danke Euch. Ihr Gütigen,“ ſagte er. 0 FJames Enſor⸗Ausſtellung in der Mannheimer Kunſt⸗ halle. Vom 8. Januar bis 5. Februar zeigt die Mannheimer ſtädtiſche Kunſthalle eine Ausſtellung von zirka 5) Gemälden des 1860 geborenen belgiſchen Malers James Enſor aus belgiſchem, deutſchen und ſchweizeriſchen Muſeums⸗ und Pri⸗ hängt. Die Studentenbewegung in Preußen gehört haben, geht die Bewegung dahin, daß die Studenten ſi in ihrer Geſamtheit oder nach Gruppen zu freien Vereintaun⸗ gen zuſammenſchließen. An der Unſverſität Berlin hat ſich be⸗ reits eine freiheitliche Studentenſchaft gebildet. Auch die Rechtsſtehenden denken jetzt an die Zuſammenfaſſung einer ſolchen Vereinigung. Die Vorarbeiten ſollen, dem Lokalanzei⸗ ger zufolge, bereits ſo weit gediehen ſein, daß die neue Studen⸗ tenſchaft, deren Name noch nicht feſtſteht, in den erſten Monaten des nächſten Fahres ihre Tätiakeſt aufnehmen dürfte. Als das Ztel der neuen Vereinigung wird eine allgemeine Studenten⸗ ſchaft mit ſtaatlicher Anerkennung bezeichnet, doch unter an⸗ deren Bedingungen, als der Kultusminiſter Dr. Becker ſie ge⸗ ſtellt hat. Die Phobusfilmaffare EBerlin. 28. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der Mitteilung des Reichsdienſtes der Deutſchen Preſſe, daß der Bericht des Sparkommiſſars Sämiſch in der Phö⸗ busangelegenheit anfangs Januar den Reichstagsabgeordne⸗ ten zugehen ſoll, wird an zuſtändiger Stelle darauf hingewie⸗ ſen, daß die Unterſuchung zur Stunde noch nicht ganz abge⸗ ſchloſſen iſt und es ſich erſt um einen vorläufigen Bericht des Sparkommiſſars handelt. Dieſes vorläufige Unterſuchungs⸗ ergebnis iſt wohl den Parteiführern bekanntgegeben worden. es liegt aber z. Zt. noch keinerlei Beſchluß des Reichskabinetts darüber vor, auch die Reichstagsabgeordneten in der Stan der Dinge einzuweihen Es ſteht im Augenblick auch noch nicht feſt, wann die Unterſuchung abgeſchloſſen ſein wird. An zuſtändiger Stelle lehnt man es nach wie vor ab, nähere Angaben zu machen, um nicht in die geſchäftliche Abwicklung der Angelegenheit einzugreifen. Bekanntlich ſollen nach neuerer Meldung nicht nur wie es anfangs hieß—7 Millionen, ſondern insgeſamt etwa 10 Millionen der Phöbus ⸗Filmgeſellſchaft durch den inzwiſchen kaltgeſtellten Kapitän Lohmann zugeführt wor⸗ den ſein, wobei es ſich zum Teil allerdings nur um Bürg⸗ ſchaften handelt. Die Einreiſe nach Norwegen J Berlin, 28. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Am 1. Januar tritt das norwegiſche Geſetz„über den Zutritt von Ausländern zum Reich“ in Kraft. Nach dieſem Geſetz muß jeder Ausländer vor ſeiner Einreiſe nach Nor⸗ wegen ſich eine beſondere Arbeitserlaubnis verſchaffen, wenn er irgend welchen Erwerb in Norwegen ſuchen will. Von einer Aufhebung des Viſumzwanges, die ja bereits ſeit langem er⸗ ſtrebt wird und eigentlich gleichzeitig mit dem Inkrafttreten des neuen Ausländergeſetzes erfolgen ſollte, verlautet vor⸗ läufig nichts. Die Stürme über Frankreich und dem Kanal Die ſchweren Stürme über dem Kanal und Nordfrank⸗ reich dauern au. Die Telephon⸗ und Telegraphenleitungen in Nordfrankreich ſind noch immer geſtört, worunter die Ver⸗ bindung Paris⸗London außserpenic leidet. Die Eiſen⸗ bahnen verkehren mit erheblichen Verſpätungen. Auch der N r iſt im Kanal höchſt unregel⸗ mäßig. Mehrere Schiffe befinden ſich in Seenot. Aus Rams⸗ 5 wird gemeldet, daß der italieniſche 4000 To.⸗Dampfer apo Vado auf der Goobwinſandbank geſtrandet iſt. Der deutſche Schleppdampfer Humber bemühte ſich vergeblich, Schiff freizubringen. Von Ramsgate iſt das Motorrettungs⸗ bobt zur Hilfeleiſtung abgegangen. Die Lage der Beſatzung des Schiffes iſt infolge des Sturmes ſehr gefährlich. Letzte Meldungen Der Krieg in China — London, 28. Dez. Nach einer Timesmeld aus nommen und rückt gegenwärtig gegen Kanton vor wo neue Unruhen ausgebrochen 285 ſollen. 30 Bolfſ ewiften größten Teil Frauen, ſeien in Kanton verhaftet unb gerichtet worden. Die Millionenunterſchlagung in Belgrad — Belgrab, 28. Dez. Der Prozeß Niest den Chefkaſſierer im Miniſterium des Innern, Simon Repitſch, der mehr als 1,5 Mill. Dinar aus der unterſchlagen hatte, endete mit der Verürteilung des Angeklagten zu 28 Jahren ſchweren Kerkers. Die Unterſchlagung des Miniſterialbeamten baln ſeinerzeit zu heftigen Auseinanderſetzungen im Parlamen geführt. Tobeserklärung der Beſatzung des 8 4 — Waſhington, 28. Dez. Die Beſatzung des geſun⸗ kenen U⸗Bootes iſt geſtern offiziell für tot erklärt wor Die Vorbereitungen für die Hebung des Wracks werden burch Taucher weiter fortgeſetzt. Verühmte Vosheiten Adolf Sonnenthal, der unvergeſſene Darſteller deg Burgtheaters in Wien, 11 ſich einmal in einer kleinen Stad guf und ſah ſich eine herumzlehende Schauſpielertruppe an. Nach Schluß der Vorſtellung begegnete er im Gaſthauſe erſten Helden jener Truppe, der gönnerhaft auf ihn zukam und fragte:„Sind Sie auch vom Bau?“„Zu dienen,“ ant⸗ wortete lächelnd.„Nun“, fragke der anderg immer von oben herab und gönnerhaft,„welche Stelle meine Spieles hat Ihnen am beſten gefallen?“„Die, wo Sie in de Verfenkung verſchwanden“, autwortete Adolf Sonnenthal. Franz Liſgt haßte nichts mehr als wenn man kedete, während er ſpielte. Einmal konzerkferte er vor dem Zaren und dieſer begann zu ſeiner Nachbarin zu reden. Liſzt unter⸗ brach ſein Spiel ſofort. Auf die Fräge, warum antwortete er: „Wenn der Zar ſpricht, hat jeder andere zu ſchweigen. men Der berühmte Chemiker von Baver war von ſeine. Studenten als Examinatox gefürchtet. Einmal bekam 555 einen jungen Mann ins Examen, von dem er wußte, daß 125 ebenſo anmaßend wie unwiſſend, ſei. Um ihm eine leicht Aufgabe zu geben, fragte er ihn:„Was iſt Pottaſche? 1 Kandidat ſchwieg.„Nun“, ſagte Bayer,„wenn Sie das u. wiſſen, iſt der Fall für mich erledigt— bitte den nächſten Herrn.“ Der Student fuhr auf und rief im ſcharfen Ton: „Herr Geheimrat, ich habe das Recht, zwanzig Minuten lang geprüft zu werden.“„Was Recht iſt muß Recht bleiben, ch wortete Bayer, legte ſeine Uhr auf den Tiſch und ſhrali, A Sie mir zwanzig inuten lang, was aſche iſt.“ Pott⸗ pwd. Die Uraufführung der„Aegyptiſchen Helena“ 22 Richard Strauß findet endgültig am 6. Juni in Dres2 unter Leitung von Fritz Buſch ſtatt.(Regtie: Otto Erhard Am 10. Junt folgt die Wiener Staatsoper, an der Rlchar⸗ Strauß ſelbſt ſein neues Werk dirigleren wird. Die Juſde nierung leitet Dr. Lothar Wallerſtein. K. Du biſt erkannt! 5 Huber, verheirgtett„Sehen Sie nur mal meinen kluger Dackel, wie er ſchön macht und mit den Pfoten bettelt, ach ill damit fagen: Es iſt jetzt 10 Uhr, komm, wir gehen auſe!“ Bollig, Junggeſelle:„Nicht wahr, es hat aber viele Mube difficilen Unterſuchung des Bauſchutts und der im gewachſe⸗ nen Boden ſich abzeichnenden Balken⸗ und Pfoſtenreſte ab⸗ vatbeſitz. Gleichzeitig wird das graphiſche Werk des vorgeführt. Ein illuſtrierter Katalog wird er⸗ einen. gekoſtet, bis Ihre Frau ihm das beigebracht hat?“ Diittwoch, den 28. Dezemder 16. dem in Preußen die alten Studentenſchaften zu exiſtieren auſe das Hongkong hat General Litſchalſum die Stadt Samſchut ge⸗ ün- 1 ant⸗ N 1 ee 3 — meue Maunhetmer Zeitung(ubend⸗Ausgabe) 8 cene N. Denttwoch, den 70. Oegemder 1077 Wurtſchaſtliches. Soslales Wettbewerb um die Nord⸗Süd⸗Autoſtraßenführnung sp. Frankfurt a.., 26. Dez. Während das deutſche Gaf⸗ raba⸗Autoſtraßenprojekt in ſeiner bekannten Linienführung die ſichere Gefolaſchaft der daran beteilſaten Städte. Provinzen und Länder hinter ſich hat. macht ſich in der Schweiz der tradi⸗ tionelle eigenbrödleriſche„Kantönli⸗Geiſt“ bemerkbar. Die ein⸗ zelnen Kantone ſtreiten ſich darum, wem das Vorrecht gebühre. die Schweizer Strecke der Nord⸗Süd⸗Autoſtraße bis zum An⸗ ſchluß an die oberitalieniſche Autoſtraße durchzuführen. Dieſe innerſchweizer Streitigkeiten kommen den in Wettbewerb mit der Schweiz ſtehenden Nachbargebiete ſehr gelegen. Wie wir von authentiſcher Stelle hören. ſind deutſche Kreiſe in Südtirol. ſowohl Behörden wie Wirtſchaftsſtellen, namentlich auch in Innsbruck, auf das lebhafteſte bemüht, die Weiterführung der Hafrabaſtraße über Innsbruck und den Brenner zu errei⸗ chen. Die Aktion iſt bereits ſoweit gediehen, daß man ſchon mit beſtimmten Vorſchlägen über die Linienführung an die Haf⸗ raba⸗Verwaltung herangetreten iſt. Der eine Vorſchlag. der auch die meiſten Sumpathien in den intereſſterten bayeriſchen und württemberaiſchen Kreiſen findet. möchte eine Linienführung von Mannheim als Aus⸗ ganaspunkt der Hafraba über Stuttaart(wodurch die ſchon früher erſtrebte Einbeziehung Württembergs in die Nord⸗Süd⸗Straße in Frage käme] durch Bayern nach Südtirol über Innsbruck und den Brenner. Dieſem Vorſchlag dürften ſich auch die um die Projektierung der holländiſchen Anſchluß⸗ ſtraße an die Hafraba bemühten holländiſchen Kreiſe anſchlie⸗ ßen. Weniger Beifall findet die von anderer Seite vorgeſchla⸗ gene, weniger günſtige Linienführung über Würzburg—Auas⸗ burg. Im Vergleich mit der Weiterführuna der Hafraba durch die Schweiz würden für dieſe⸗neueſten Bemühungen zur Um⸗ gehuna der Schweiz doch manche gewichtige Momente ſprechen. Auf der Strecke Innsbruck—Brenner ließe ſich mit arößerer Leichtigkeit ein Netz von Anſchlüſſen nach Italien hinein her⸗ ſtellen. Die Straße von Bergano—Brescia—Verona iſt be⸗ reits in Angtiff genommen. Turin—Mailand wäre leichter zu erreichen und ebenſo wäre gleichzeitia die Möalichkeit der Linienführung ins Herz von Ftalien und der ſchnellere An⸗ ſchluß an den oſtindiſchen Seeverkehr gegeben. Auch vom natio⸗ nalen Standpunkt aus würde manches für die Einbeziehung des Deutſchtums in Südtirol in den Nord⸗Süd⸗Autoſtraßen⸗ bereich ſprechen. Stäoͤtiſche Nachrichten Der Ausdehnungsdrang der ſtädtiſchen Werke Wie mitgeteilt, werden beim Bürgerausſchuß 940 000 Mk. zur von Waſſermeſſern, Gasmeſſern und Elektri⸗ zitätszählern, ſowie zur Erweiterung des Waſſerrohr⸗, Gas⸗ rohr⸗ und Kabelnetzes und für den Bau von Transforma⸗ torenſtationen für das Rechnungsjahr 1928 angefordert. Von dieſer Summe entfallen 25 000 Mk. auf das Waſſerwerk, 405 000 Mk. auf das Gaswerk und 510 000 Mk. auf das Elektrizitätswerk. Für den gleichen Zweck wurden am 30. März und 20. Mai 1250 000 Mk. für das Rechnungsjahr 1927 bewilligt. Der bis 31. März 1929 angeforderte anſchei⸗ nend hohe Betrag für Betriebserweiterungen erklärt ſich, ſo wird in der Begründung der Vorlage ausgeführt, dadurch, daß die Stadt Mannheim auf dem Gebiet des Wohnungs⸗ baues eine außerordentliche Tätigkeit entfaltet hat. Seit Kriegsſchluß bis Ende November 1927 wurden rund 7700 Wohnungen erſtellt. Etwa 1100 Wohnungen ſind noch im Bau begriffen. Für eine große Zahl weiterer Wohnungen liegen Geſuche um Gewährung ſtädtiſcher Baudarlehen vor. Zur Beſchaffung von Gasmeſſern ſind im ganzen erforderlich 300 000 Mk., für kleine Gasrohr⸗ netzerweiterungen, alſo hauptſächlich für kurze Verlänge⸗ rungen oder Ergänzungen bereits beſtehender Rohrleitungen 55 000 Mk., für Gasrohrnetzerweiterungen in neu zu er⸗ ſchließenden Baugebieten 50000 Mk.; dieſe Mittel werden Verwendung finden für einzubauende Gashauptleitungen. Das Elektrizitätswerk benötigt für Hochſpannungsnetzerwei⸗ erungen, und zwar für laufend auszuführende Hochſpan⸗ nungsnetzerweiterungen 30 000 Mk., für Erweiterungen des tederſpannungsnetzes 130 000 Mk., für den Bau von Trans⸗ ormatorenſtationen im Neubaugebiet Lindenhof, im Innen⸗ ſtadtgebiet, Garnifonſtraße, Käfertal, Feudenheim, Sandhofen, Schwetzingervorſtadt und Almengebiet, zuſammen 150 000 Mk., endlich zur Beſchaffung von Wechſel⸗ und Drehſtromzählern mittleren Meßbereichs 200 000 Mk. Erweiterung des Werkſtättenbetriebs der Werke Durch die an ſich erfreuliche Zunahme des Verbrauchs von Waſſer⸗, Gas und Strom, durch den dadurch bebingten erhöhten Stand der Verlegungsarbeiten für Waſſer⸗ und asrohrleitungen und Kabel und durch die ſtändige Steige⸗ rung des ganzen Inſtallationsbetriebes wächſt von ſelbſt von Das Meiſterſtück der Polizeiagentin iſt der Titel unſeres neuen Romans von Otto Schwerin, mit deſſen Abdruck wir am kommenden Freitag beginnen wer⸗ den. Der Name des Verfaſſers iſt unſeren Leſern ſeit langem bekannt, ſeine fachwiſſenſchaftlichen, belehrenden und flüſſig ge⸗ chriebenen Plaudereien fanden ſtets das Intereſſe und die Aufmerkſamkeit, die ſie verdienen, und nach einer kleinen hiſtoriſchen Novelle„Die Piſtole des Kornetts“(im Frühjahr 1925) freuen wir uns heute, einen großen Roman von Otto Schwerin veröffentlichen zu können. Schwerin, der Schöpfer er Dr. Lutzromane, gilt heute, mit einer Buchauflage von mehr als einer halben Million, als einer der meiſtgeleſenſten kriminalſchriftſteller. Er iſt im Jahre 1890 in Frankfurt ge⸗ Oren, ſtudierte Jura und war mehrere Jahre praktiſch im ſttagtlichen Kriminaldienſt tätig. Er war, nachdem er ſich der Journaliſtik zuwandte, der erſte Autor, der mit dem herkömm⸗ ichen Kriminal⸗ oder Detektivroman brach und in ſeinen blizeiromanen einen ganz neuen Typ herausbrachte. Er läßt en Leſer den„Fall“, der immer logiſch aufgebaut iſt, aber ſich och ſtets anders entwickelt als man glaubt, gewiſſermaßen mit⸗ erleben und ermöglicht einen Einblick in den intereſſanten tenſtbetrieb einer modernen Großſtadtpolizei. In ſeinem Roman„Das Meiſterſtück der Polizeiagentin“ dat er wieder ein Werk von außerordentlicher Spannung in inreißendem Tempo niedergeſchrieben. Der verwegene und reche Juwelenraub, der in der Tauentzienſtraße n Berlin zur Zeit der großen Polizeiausſtellung verübt urde, iſt noch in aller Gedächtnis. Dieſes Verbrechen hat der w Autor in den Mittelpunkt ſeines Romans geſtellt. Das Einzig⸗ Schl. rtige und Originelle des Romans liegt in der eingehenden uſammenarbeit, die Dr. Lutz, der bekannte Held bereits vor⸗ Peigegangener Romane, mit ſeiner jungen Sekretärin Carlotta eterſen leiſtet. Es würde der Spannung Abbruch tun, woll⸗ wir mehr von dere Handlung erzählen, als zur Einfüh⸗ ſeme unumgänglich noͤtwendig iſt. Wir glauben unſeren Le⸗ ern mit dieſer Arbeit eine wirkliche Freude zu verſchaffen. —— e ihn herantrat. or zu Jahr an Werkſtätten und Lagerräumen. urch den Erwerb des Hauſes Luſſenring 66 2 konnten die Räume des Hintergebäudes bieſes Anweſens für Werkſtätten⸗ und Magazinzwecke der Werke verwendet werden. Der ſchon damals vorhandene Bedarf wurde aber nur teilweiſe gedeckt; es war erforderlich, weitere Räume des angrenzenden An⸗ weſens des Fabrikanten Merck mietweiſe in Anſpruch zu nehmen. Wegen der Erwerbung dieſes Anweſens ſind ſchon ſeit Jahren Verhandlungen geführt worden; es iſt nunmehr der Direktion der Werke gelungen, mit dem Eigentümer einen Kaufpreis zu vereinbaren, der als durchaus annehm⸗ bar bezeichnet werden muß. Das in Frage kommende, unmittelbar anſtoßende Merck⸗ ſche Anweſen beſteht aus den zwei im Grundbuch ſelbſtändig eingetragenen Grundſtücken Neckarvorlandſtraße 13 und 14. Der Steuerwert des erſteren betrug i J. 1914 100 400 Mk., der des zweiten Grundſtückes 88 000 Mk.; die Schätzung des Vorkriegswertes betrug für das Anweſen Nr. 13 86 000 Mk., für Nr. 14 78000 Mk. Im Verhältnis zu dieſen Beträgen iſt der jetzt geforderte Preis für beide Grundſtücke, alſo für das ganze Anweſen, mit zuſammen 135 500 Mk. vertretbar. Das Grundſtück Neckarvorlandſtraße 13, mit einem Flächen⸗ maß von 1618 am, iſt bebaut mit einem zweiſtöckigen unter⸗ kellerten Wohnhaus anſchließendem einſtöckigen Fabrik⸗ gebäude und einem einſtöckigen Schuppen, das Grundſtück Neckarvorlandſtraße 14, mit einem Flächenmaß von 1214 qm, mit einem zweiſtöckigen unterkellerten Wohnhaus mit Gau⸗ pen, einem gleichartigen rechten Seitenbau nebſt anſchließen⸗ dem Büro und Garagenbau mit Dachausbau, einem daran anſchließenden maſſiven Schuppen und einem einſtöckigen Magazinquerbau. Zu dem Geſamtpreis von 135 550 Mk. ſind noch die Koſten der Erwerbung mit rund 9500 Mk. zuzu⸗ ſchlagen, ſo daß ein Geſamtaufwand von 145 000 Mk. entſteht, der vom Bürgerausſchuß zu genehmigen iſt. * * Sicherung der Bauforderungen. Seitdem die Bautätig⸗ keit eingeſetzt hat, hat ſich auch wieder das alte, vor dem Kriege vielfach beobachtete Uebel eingeſtellt, daß bei Zah⸗ lungsſchwierigkeiten des Bauunternehmers zwar die geld⸗ gebenden Banken gedeckt ſind, die Bauſtofflieferanten und Handwerker aber das Nachſehen haben. Meh⸗ rere in der letzten Zeit vorgekommene Fälle gaben Veran⸗ laſſung, daß Donnerstag, 22. Dezember, in Mannheim eine Verſammlung der Bauſtofferzeuger und der Bauſtoffhändler ſtattfand. Es ſollten Mittel und Wege gefunden werden, um die Intereſſenten vor ſolchen Verluſten zu ſchützen. Zu dieſem Zwecke wurde beſchloſſen, eine Ar⸗ beitsgemeinſchaft(Schutzgemeinſchaft! zu gründen, die durch eine Kommiſſion, in der die Beteiligten Sitz und Stimme erhalten, vertreten iſt. Dieſe Kommiſſion, die ihre Arbeit ſofort beginnt, iſt beauftragt, die näheren Einzelheiten auszuarbeiten, um den ungenügende ngeſetzlichen Schutz durch Selbſthilfe zu beſſern. Mannheimer Steuer⸗Kalender für den Monat Jannar 1928. a) Stadtkaſſe: Bis 5. Januar: Gebäudeſonderſteuer für Dezember 1927. Bis 5. Januar: Schulgeld der höheren Handelsſchule für Januar 1928. Bis 7. Januar: Wohnungsluxusſteuer, letztes Viertel 1927/8. Bis 16. Januar: Vorläufige Gemeinde⸗ und Kreisſteuer 1927. viertes Viertel. Bis 23. Januar: der höheren Lehranſtalten für das III. Tertial 19277/28. Bis 24. Januar: Gebühren aus dem Monat Dezember 1927. b) Finanzamt: 5. Januar: Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Zeit vom 16. bis Ende Dezember 1927. 10. Januar: Börſenumſatzſteuer für Dezember 1927. 10. Januar: Einkommen⸗ und Kirchenſteuer für Oktober bis Dezember 1927. Die Vorauszahlungen betragen ein Viertel der zuletzt feſtgeſtellten Jahresſteuerſchuld. Iſt die Steuerpflicht neu begründet, ſo richten ſich die nach den beſonderen Feſtſtellungen § 95 ff..St. G. 10 v. H. ſind als Landeskirchenſteuer mit zu entrichten. Für das Rechnungsjahr 1927 beträgt die israelitiſche Landeskirchenſteuer ſowohl bei der Ein⸗ kommen⸗ als auch bei der Grund⸗ und Gewerbeſteuer nur 6 v. H. 10. Januar: Umſatzſteuer Oktober bis Dezember 1927. Vor⸗ anmeldungen ſind mit abzugeben. 15. Januar: Grund⸗ und Gewerbeſteuer IV. Rate 1927. Die ſind nach dem Beſcheid für 1926 zu entrich⸗ ten. Iſt ein ſolcher noch nicht ergangen, ſo iſt auf Grund des Beſcheides für 1925 zu zahlen. 20. Januar: Abführung der Lohnſteuerbeträge für die Zeit vom 1. bis 15. Januar 1928. 9 motritat Al ſchehen Mannheim au dem Rheine gegen 12 9 e des Jaßres 1927 ört ihr Leut⸗ und laßt euch ſagen, as ſich 1. zugetragen n der Stadt, die ganz alleine 1* iegt am Neckar und am Rheine. Nämlich, weil und deſſentwegen Man ſich tat dort überlegen, Daß es ſei ein großer Jammer, Wenn in Keller, Küch' und Kammer Hinter Kiſten, Stroh und Latten, Fünfmal hundertauſend NRatten, Treiben nächtlich viel Zerſtörung, Und auch ſorgen für Vermehrung. Hat man ſich gar viele Wochen, Hin und her den Kopf zerbrochen. Bis dann ſchließlich dieſen allen, Iſt das Phosphor eingefallen. Denn dies Gift, das iſt gar graulich Erſtens iſt es ſchwer verdaulich, Zweitens, hat man es im Bauche, Stirbt man und iſt eine Lauche. Und nun hat man ungenieret In der Zeitung dekretieret, Daß die Ratten unterdeſſen, Dürfen nur noch Phosphor freſſen, Bis das ganze Lumpenchores Futſchikat iſt und kapores. Und nun kam ein großes Morden— Als die Römer frech geworden— Preiſend mit viel ſchönen Reden— „Wenn ſie es nur freſſen täten“. Aber ach, die Ratten, leider, 5 Waren nämlich viel geſcheiter,—— Haben alles gleich begriffen Haben uns etwas gepfiffen.— Doch die gift'gen Phosphorkrutzen, Brachten einen andern Nutzen: Hundertfünfundzwanzig Katzen Liegen tot auf den Matratzen, Zwanzig Hühner, ſiebzehn Gänſe Starben in des Lebens Lenze, Auch ein Hund mit ſieben Jungen, Wurden dabei umgebrungen, Und ein Kalb und eine Kuhe, Fanden auch die ew'ge Ruhe. Nur die Ratten, die ſind munter, Pfeifen auf den ganzen Plunder, Sind veranügt in jedem Haus Und die Moritat iſt aus. Jakob Frank. * 20 ein 29 Jahre alter verheirateter Taglöhner eingeliefert, dem auf einer Bauſtelle in der Richard⸗Wagnerſtraße ein Back⸗ davontrug. Frankiert mit Wohlfahrtsbriefmarken! In Dänemark, Schweden, Norwegen und in der benach⸗ barten Schweiz iſt es längſt üblich, daß alle Neujahrsſendungen ſtatt der gewöhnlichen Freimarke eine Wohlfahrtsbriefmarke tragen. In Deutſchland hat ſich dieſe Sitte noch nicht durch⸗ zuſetzen vermocht. Und doch, wie ſchön wäre es, wenn auch bet uns die Tauſend und Abertauſend Briefe und Karten, die um die Neufahrszeit Freunden zund Bekannten ein 10 2 liches Gedenken und frohe Wünſche übermitteln, eine Wohl⸗ fahrtsbriefmarke tragen würden zum Zeichen, daß der Schrei⸗ ber nicht nur derer gedenkt, die ihm naheſtehen, ſondern auch der Vielen, die Not und Elend bedrückt. Wieviel kleine Spen⸗ den zur Linderung der Notſtände würden auf dieſe Weiſe zu⸗ ſammenfließen, Spenden, die den Gebern nicht beſchweren, die aber in ihrer Geſamtheit eine ſtattliche Summe darſtellen wür⸗ den, mit der manche Not behoben werden könnte. Dankbar würde die freie Liebestätigkeit, der der Aufſchlag der Wohl⸗ fahrtsbriefmarken zufließt, all dieſe kleinen Spenden den Not⸗ die in Neujahrsſendungen dieſem Jahre mit 31. Januar: Verſicherungsſteuer für Dezember 1927 bei 3 m monatlicher Abrechnung und fürs IV. Kalenderviertel⸗ Wohlfahrtsbriefmarken! Sie ſind erhältlich bei der Zentral⸗ jahr 1927 bei vierteljährlicher Abrechnung. leitung für Wohltätigkeit und in einer Reihe beſonders kennt⸗ St..-A. lich gemachter Verkaufsſtellen. 5 fpaar eine Doppelkabine bewohnen S 8 St nal ſtehen, ob ſie und die mit ihnen reiſende 0 9 ſind, erſuche ich ſie um ihre Legitimationspapiere.“ 72 38) Roman von Frank Arnau Bellmar war wie vor den Kopf geſtoßen; dann aber lachte (Schluß). Ein neueres, längeres Sirenenſignal durchſchnitt die Luft. Kleine Dampfer, Pinaſſen und Barkaſſen löſten ſich aus der Nähe der„Carpathia“ los. Nur ein kleiner gedrungener Schleppdamafer hatte ſich weit vorne mit ſeinem Seil an den Bug feſtgemacht. 3 Eine eigentümliche Bewegung bemächtigte ſich der Men⸗ ſchen, die zurückbleiben ſollten und jener, die dahinzogen. Tücherſchwingen und lautes Rufen, das aber in der Wirr⸗ nis der Stimmen und Geräuſche unterging, zeigten die be⸗ ginnende Ausfahrt an. Bellmar fühlte in dieſem Augenblick, da das Schiff ſich losmachte, all das Geſchehen der letzten Jahre in raſender Haſt an ſich vorbeiziehen. Er empfand mit ungeheurer Kraft die Wirklichkeit des Lebens und es war ihm, als ginge er erſt jetzt einem neuen Daſein in die weitgeöffneten Arme. Unten ſah er das kleine, im Winde flatternde Taſchentuch Mrs. Playmours und die Männer um ſie herum gaben ihm frohen Abſchied. Als würde die Stadt kleiner werden, als würde das Feſtland ſich in ungewiſſe Tiefen zurückziehen— ſo war das erſte Gefühl der Reiſenden an Bord des auslaufenden Schif⸗ fes. Es mochten einige hundert Meter ſein, die ihn vom Ankerplatz trennten, als plötzlich ein leiſer und doch vernehm⸗ barer Ruck durch den rieſenhaften Körper des Dampfers bebte. Der kleine Schleppdampfer war ſeitwärts ausgewichen, Zugvorrichtungen rollten das ſtählerne Tau empor und das Schiff bewegte ſich mit eigener Kraft. Immer kleiner und kleiner wurde der Hintergrund, vor die Häuſer und Straßenzüge legten ſich ganz dünne eier... und oben auf dem Deck ſchmetterte die Schiffs⸗ kapelle nach dem erſten Aufklingen der Hymne nun luſtige eiſen hinaus. Bellmar dachte nun erſt daran, ſeine Kabine aufzuſuchen. Was mochte es wohl für eine Ueberraſchung ſein, die ihm an A dort bereiten wollte? Ein Steward führte ihn hinauf. Er wollte eben eintreten, als der Kapitän mit ſtreuger nd ſie Mr. Bellmar?“— fragte er und als Bellmar bejahte, ſagte der Kapitän:„Ich mache ſie darauf daß nach den Geſetzen der Vereinigten Staaten nur ein Ehe⸗ Da Zweifel be⸗ er hell auf. Er verſuchte, dem klar zu machen, daß er gar nicht verheiratet und daß die Kabine ganz eſtimmt 55 ihn allein reſerviert ſei. Aber der Kapitän ließ nicht ocker: 3 5 „Es iſt eine Dame im Beſitz der ordnungsgemäßen aſſage für das eine Bett der Kabine. Wenn 35 dieſer Dame ſind, ſo dürfen ſie den Raum nicht be⸗ reten.“ 7* Bellmar verwies alles auf ein Mißverſtändnis, jedoch der Kapitän zeigte die Kopie der Paſſagekarte für die Kabine. Die Auseinanderſetzung wurde etwas heftiger. 5 Stimme,—„ich bin zwetfellos berechtigt, zu wiſſen, wer mir meine Kabine vorenthält!“ „Gewiß!“— erwiderte der Kapitän,— ich ſagte ihnen nur, ſie dürfen die Kabine nicht betreten. will ich ihnen ausnahmsweiſe erlauben!“ Als Anton von Bellmar die Tür öffnete, waren Reve⸗ rend Wuppermann und der Schiffsarzt hinzugetreken. Auch einige Reiſende der erſten Klaſſe hatten ſich neugierig an⸗ geſammelt. Bellmar trat mit einem Fuß über die Schwelle. Er traute ſeinen Augen nicht. 23 Ihm gegenüber ſtand, an die Luke gelehnt, Liſa Beim Oeffnen der Türe hatte ſie ſich umgewandt un ſtarrte nun in faſſungsloſem Entſetzen nach dem Mann an der Schwelle. Ein Schri Bellmar war gerade geſprungen, um die Wan in ſeine Arme aufzufangen. Die Tür hatte ſich geſchloſſen. Draußen auf der Promenade ſtanden der Kapitän und Reverend Wuppermann mit lächelnder Miene. Und in der Kabine war Bellmar beſtrebt, ſo ſchnell er nur konnte, das eben wieder erwachte Mädchen zu beruhigen, ihr in raſender Haſt wenigſtens eine oberflächliche Erklärung der Begebenheiten verſtändlich zu machen. Und zwiſchendurch bedeckte er ſie immer wieder mit ſeinen — 2 und die ganze Seligkeit des Wiederſehens ſtrömte in ſie. Da wurde, nach vorſichtigem Pochen, ganz langſam die Tür geöffnet und in ihrem 5 0 Kap ln und Reverend Wuppermann mit ernſthafter Miene, die ihnen — Bauunfall. Ins allgemeine Krankenhaus wurde geſtern ſtein auf den Kopf fiel, wodurch er eine erhebliche Verletzung leidenden zuleiten. Darum ekgeht die Aufforderung: Frankiert ſie nicht der „Zum Donnerwetter,—“ erhob ſchließlich Bellmar ſeine Hineinſehen, das 5270 im rechten Augenblick hinzu⸗ kende * Dame verheiratt 4. Seite. Nr. 000 ene Maunhelmer Zettung(benb⸗ nsgabe) Veranſtaltungen 95 Weihnachts⸗Variete im Apollotheater Es war ein glücklicher Gebanke, zur Abwechſlung im Apollotheater wieder mal ein gutes Varietéprogramm zu bieten. Die Wethnachtsfetertage krachten ausverkaufte Häuſer. Man konnte dabet die Wahrnehmung machen, daß die meiſten Beſucher nicht etwa aus Mannheim ſtammten. Es hat iich wieder Parle daß vor allem das Intereſſe der Links⸗ kheiner für das Vartete ſich unvermindert erhalten hat. Wenn der Pfälzer hört, daß eine internationale 8 in das Apollotheater eingezogen iſt, dann ſcheut er ſelbſt eine längere Bahnfahrt nicht, Die abwechſlungsreichen Darbletungen ſind durchweg erſt⸗ klaſſig. Wenn wir dem 1. folgen, haben wir zunächſt den mexikaniſchen Tanz⸗ und kuſtkal⸗Akt lobend zu er⸗ wähnen, den Genta und Vittorio mit viel Temperament und Originalität bieten. Das Paar, das ſehr gut muſtziert, tanzt vor allem ausgezeichnet. Bei der Kapelle, die Vittorio ſpielt, denkt man unwillkürlich an den Untperſalmuſiker, der früher auf Jahrmärkten und kirchweihen auftauchte. Die auch ſehr farbenreiche Nummer iſt der denkbar beſte Eisbrecher. Heiterkeitsſtürme entfeſſelt die komiſche Hülfte des FJußanti⸗ poden⸗Duos Stutzbart und Coco. Die ſaubere Arbeit des Antipoden, der alle möglichen Gegenſtände, u. a. vier bren⸗ nende Lampen, mit großer Geſchicklichkeit ſongliert, tritt ganz in den Hintergrund vor dex unwiderſtehlich wirkenden Komik ſeines Aſſiſtenten, deſſen„Leiterakt“ 15 aus einer ganzen Reihe drolliger Tricks 10 5 ary und Alfred Ree ſind brillante Tanzhumoriſten. Wenn die Beiden zum Schluß à la Zille karikieren, dann durchbrauſen Heiterkeits⸗ ſtürme das Haus. Das Paar beherrſcht die Technik des Tanzes in hervorragender Weiſe. Aber während Alfred vornehmlich als Karikaturiſt wirkt, impontert Mary auch durch ihre Frauenſchönheit. Das zoologiſche Potpourri von Ellen Oetavlo bringt eine bunte und vier⸗ füßiger Künſtler auf die Bühne: Affen, Hunde, Katzen, Papa⸗ getien. Die Dreſſur iſt hervorragend. Man fleht eine ganze Anzahl neuer Tricks, die ihre ferönung in dem Sprung einer Katze aus Schnürbodenhöhe in ein Sprungtuch finden. Eine „Reyue moderner Illuſionen“ der Alfredo Uferini⸗ To m p. beſchließt den erſten Teil des Programms. Uferint iſt hier kein Unbekannter. Auch diesmal gefällt er außer⸗ ordentlich mit ſeinen ſtaunenerregenden Tricks, die mit vor⸗ Eleganz und verblüffender Geſchicklichkeit ausgeführt werden. Strody tiſt fabelhaft als„Strolch auf dem Drahtſeil“. Nur der Eingeweihte kann beurteilen wie ſchwierig die Aus⸗ führung der Tricks iſt, oͤte ſo leicht ausſehen, weil Strody eben ſo ſicher auf dem dünnen Seil einherſpaziert und Saltos ſchlägt, wie der gewöhnliche Sterbliche auf dem feſten Boden. Die Aufmachung verſtärkt weſentlich das Individuelle dieſer Nummer. Franks Kopfbalance am Stehtrapez iſt von gleicher Spitzenqualität. te lange mag wohl der Künſtler geübt haben, bis er auf dem Trapez auf dem Kopfe ſtehen konnte. Ganz fabelhaft iſt der Genickſtand auf dem ſchwingen⸗ den Trapez. In Eugenie hat der Künſtler, der ſeine ſenſa⸗ tionellen Tricks elegant in Frack und Zylinder, zigarre⸗ rauchend und ſingend, ausführt, eine reizende Aſſiſtentin mit⸗ gebracht, Die drei Jokers, feſche Deutſchamerikaner, ſind aus. als ſeribſe und humoriſtiſche Steptänzer, wäh⸗ rend die vier Burgas den Reigen der Darbietungen mit turneriſchen Exerzitien am ee e das von den zwei kräftigſten des weiblichen Quartetts gehalten wird. Die vorzügliche Theaterkapelle unterſteht der umſichtigen Lei⸗ tung des Kapellmeiſters Emil Neumann.* Weihnachtsfeiern in Feudenheim Alle Säle waren über die Feiertage von den Vereinen belegl. Der Geſangverein„Deutſche Einhett“ hielt am 1. Feſertag im„Schwanen“ eine vorzſtglich arran⸗ Feier ab. Neben präzis dargebotenen Männerchören, ie Chormeiſter Pfeifer überraſchte der Verein mit mehreren Volksſtücken und einer Operette. Die Dar⸗ eller machten ihre Sache gut und wurden dankbar appluu⸗ ſerl. Auch der Geſangverein„Frohſinn“, der den Jägerhausſaal beſetzt hatte, bot ſeinen Mitgliedern und reunden einige vergn— Stunden. Im„Stern“ beſcheerte der Geſangvereſn„Teutonig“, während der Turn⸗ vereln„Badenia“ im„Prinz Max“ verſammelt war. Alle Veranſtaltungen waren ſehr gut beſucht und verliefen in harmoniſcher Weiſe. K. Barbarafeier im Kanonierverein Mannheim Die Kameraden des Kanoniervereins verſammelten ſich dieſer Tage zur Barbarafeier, Die ſchönen Säle des Kaſinos konnten die zahlreichen Aſtgäſte kaum faſſen. Nach dem flotten Eröffnungsmarſch der Kapelle Mohr und nach einem von Frl. Fäfſer gefühlboll vorgetragenen Prolog begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr Kirrſtädter, in ſeiner gewohnt herzlichen Weiſe die Gäſte und Kameraben. Ins⸗ beſondere gedachte er auch der fürs Vaterland Gefallenen. Während das Orcheſter leiſe das Lied vom guten Kameraden und der Kapitän berief ſich wiederum auf das Geſetz Bellmar und Liſa blickten ihn mit großen an. „es tut mir außerordentlich leid.—“ meinte der Fapt⸗ tän,—„aber Ordnung muß ſein! Ehre dem weiſen Geſetz der Vereinſgten Stagken von Amerikal Einer von Ihnen Beiden muß die Kajüte verlaſſen, und da ich auch nicht ein einziges Plätzchen frei habe, wird mir nicht anderes übrig bleiben, als eine Ausbootun Beinahe ſtotternd verſuchte Bellmar Er⸗ klärung oder Ausflüchte. Aber ſie nützten nichts. Schließlich rief er ganz verzweifelt: „Ja, 95 tes denn gar keine Möglichkeit?“ Der Kapitän zuckte mit den Schultern. Da ließ ſich aber Reverend Wuppermann vernehmen. „Es gäbe wohl einen Ausweg „Und das wäre??!“ klammerte an dieſen Hoffnungsſchimmer,—„ſo Reverend!“ Der Paſtor ſchmunzelte. „Die Arznei gegen das hier ſich zeigende große Uebel iſt eine beſchleunigte 42 5 Es folgt ein Augenblick ttefſter Stille. „Aber wenn es weiter nichts iſt,—“ rief Bellmar —„damit wären wir beide ſofort einverſtanden! denn ſo etwas im Handumdrehen möglich?“ An Stelle einer Antwort gingen der Reverend und der Kapitän zu Bellmar, Nach wenigen Augenblicken waren die ormalitäten mit einer alle euxopäiſchen Behörden und misſtellen beſchämenden Schnelligkeit erledigt. Der Schiffsarzt wurde geholt und während der Kapitän als Trauzeuge Liſas fungierte, hatte der Doktor dieſe Rolle bei Bellmar übernommen. Eine kurze Anſprache des Prie⸗ rs leitete den Trauakt ein und es waren bloß wenige inuten verſtrichen, als Reverend Wuppermann dem Kapt⸗ tän die formelle Mitteilung machte, daß dieſe Luxuskabine nunmehr von einem regelrechten Ehepaar bewohnt werde. Draußen hatten ſich, von den handelnden Perſonen in 57 Kabine unbemerkt, lauter Neugierige angeſammelt. Biele Köypfe drängten ſich, um tunlichſt viel von dieſer teils ergrei⸗ ſenden, teils beglückenden Szene zu ſehen. Bis ſich ein Steward mit einem rieſenhaften Blumenarrangement mit der Karte Mrs. Manene und deren herzlichſten Glück⸗ wünſchen durch die Schar der Neugierigen einen Weg bahnte. Und als die ahbenteuerlſche Geſchichte ſich wie ein Lauffeuer ter den Paffagieren verbreitete, da verwandelte ſich die abine zu einem phantaſtiſchen Blumengarten und der Be⸗ glückwünſchungen war kein Ende. ſich Bellmar förmlich ſprechen ſie doch, röhlich, ber, iſt intonterte, verharrte die Verſammlung ſtehend in ſtiller An⸗ dacht. Unter dem Beifall der Anweſenden teilte Herr Kirr⸗ ſtädter mit, daß wie früher auch dieſes Jahr der Reinertrag der Barbarafeier den Altpeteranen des. Vereins zugute kommen ſoll. Eine ſchöne Vortragsfolge zog alsdann an den Zuhörern vorüber. Zunächſt erfreute Frk. lom mit ihrem klangvollen Sopran in dem„Lied der Mignon“ und im „Letzten Walzer. Hedi, die füngſte Ballettänzerin Mann⸗ heims, begeiſterte geradezu die Feſtgäſte mit ihrem an⸗ mutigen Tanzen. Auf eine ſtarke Probe ſtellte weiterhin der Humoriſt Fegbeutel die Lachmuskeln der Zuhörer. Un⸗ aufhörlicher Beifall nötigte ihn zu immer neuen Zugaben. Vielen Beifall fanden auch die von beſonderem nis zeugenden vierhändigen Klaviervorträge der beiden Fräu⸗ lein Faſſer. Der 2. Vorſitzende, Herr Wilhelm Berg⸗ dolt, gab in einer Anſprache der Hoffnung Ausdruck, daß endlich der deutſche Boden frei wird von fremder Beſatzung und daß auch unſere Volksgenoſſen, die der Friedensvertrag fremden Völkern unterſtellt gat, wieder frei ihr angeſtammtes Volkstum pflegen dürfen. Mit der Mahnung zur Einigkeit aller Volksgenoſſen in unſerem Vaterland und mit einem Hoch auf unſer deutſches Volk ſchloß Herr Bergdolt ſeine mit Beifall aufgenommene Anſprache. Zum Schluß der Dar⸗ bietungen erfreute, wie ſchon bei früheren Barbarafeiern die Eylophonvirtuöſin Frl. Lokei die Verſammlung. Um⸗ rahmt wurden alle Darbietungen von den ſchneidig vor⸗ getragenen Weiſen der Kapelle Mohr. Noch viele Stunden hielten hierauf die jungen und alten Tanzluſtigen beim Ball beiſammen. B. Weihnachtsfeier der Deutſchen Volkspartel. Die Mit⸗ glieder des Ortsvereins Maunheim der Deutſchen Volkspartei werden gebeten, recht rege in Bekannten⸗ kreiſen für die Weihnachtsfeier zu werben, die am Frei⸗ tag, 30. Dezember, im großen Caſinoſgale, R 1, 1, ſtattfindet, Die Vergnügungskommiſſion hat wieder ein Programm zu⸗ das alle Beſucher in höchſtem Maße befrie⸗ gen wird. Aus dem Lande Ein eigenartiges Selbſtmordmotiv »Schapbach(Amt Wolfach), 27. Dez. Ein trauriger Vor⸗ fall ereignete ſich hier in den Weihnachtstagen. Die Ehefrau des Beleuchtungsmeiſters Zimmermann hat ſich am 1. oder 2. Weihnachtstag im Transformatorenhaus, das neben threr Wohnung liegt, das Leben genommen. Sie hatte ſich am Samstag abend aus ihrem Hauſe entfernt. Geſtern fand man ihre Leiche an den Drähten des Transformatoren⸗ hauſes hängen. Der Grund zur Tat ſoll Liebeskummer ſein. Ihr Mann ſpielte in einem Theaterſtück, das am Stefans⸗ tag zur Aufführung kommen ſollte, eine Liebesrolle. Die Frau hörte beim Lernen der Rolle zu und verſetzte ſich dadurch in einen Rauſchzuſtand, der ſie zu der unglücklichen Tat führte. Die Tote iſt 34 Jahre alt und hinterläßt 2 kleine Kinder. Die Unterſuchung muß ergeben, ob bie Tat in geiſtiger Umnachtung begangen wurde. * Ix. Ladenburg, 26. Dez, Die Bezirksſparkaſſe Ladenburg kieß in den Schulen Sparkaſſen verteilen, um den Sparwillen und Sparſinn unter den Kindern anzuregen und zu pflegen.— Eine ſehr kunſtſinnige Aufmerkſamkeit er⸗ wies die Pforzheimer Kunſtprägeanſtalt Mayer unſerem Ehrenbürger, dem Autoerfinden h. c. Carl Benz: Die 0 fertigte das Bild des großen Mannes in naturgetreuer Darſtellung in Form einer künſtleriſchen Plakette und ließ es dem greiſen Neſtor der Verkehrstechnik als Zeichen der Berehrung unter den Weihnachtsbaum legen. Die Plakette iſt künſtleriſch fein ausgeführt. ULaudenbach, 27. Dez. Einem hieſtgen Wirt wurden an den Feiertagen arößere Mengen Fleiſch und Kuchen age⸗ ſtohlen. Der Täter iſt bis jetzt nicht ermittelt. SHemsbach, 27. Dez. Auläßlich des geſtern im Gaſt⸗ hauſe„Zur Krone“ abgehaltenen Konzert⸗ und Theaterghends des Gefangvereins„Liederkranz“ wurde der Dirigent Muſik⸗ direktor Dauer aus Mannheim in Auerkennung ſeiner erfolgreichen Wjährtgen Dirigenten⸗Tätigkeit durch den Ver⸗ einsvorſtand namens des Badiſchen Sängerbundes mit dem Bundesehrenzeichen ausgezeichnet. * Höpflingen(Baden), 26. Dez,. Im benachbarten Hard⸗ heim hatte der dortige Njährige Landwirt Ludwig Sauer noch einen Granatſpkitter im Fuß. Da der Mann immer Be⸗ ſchwerden durch den Splitter hatte, unterzog ſich Sauer einer Operation in Heidelberg, an deren Folge er trotz künſtlicher Zuführung von Blut, das ſeine Frau ihm gerne abgegeben hatte, kürzlich verſchted. * Söhringen bei Konſtanz, 24. Dez. Die Schülerin der 8. klaſſe, Emma Klopfer, rutſchte das Treppen⸗ geländer in der hieſigen Volksſchule herunter, bekam dabei das Uebergewicht und ſtürzte vom 2. Stock in den 1. Stock. Die Verletzungen, die das Mädchen davongetragen hat, ſind ernſter Natur. Mittwoch, den 28. Bezember 19727 Kaiſerslautern, 26. Dez. Für die Einfü einen uen en 45 Zö tenſtyf kcht fur 65 ahr trat 7 auern⸗ bundes ein, die ſich vor allem mit der Notlage der zer Weſtpfalz defaßte. Man vertrat den Standpunkt, daß für die Landwirtſchaft die 9 65 Laſten faſt noch unerträglicher ſind, als die Daweslaſten, weil bei an⸗ deren Brufsgruppen die Soziallaſten auf Arbeitnehmer un Arbeitgeber verteilt ſind, während der Bauernſtand ſie allein tragen muß. Darum wurde verlangt, daß mit dieſen Laſten endlich Schluß gemacht werden muß, weil der jetzige Weg all⸗ mählich zu einer kalten Sozial ſierung führt und dem Bauernſtand alle Freude an der Arbeit nimmt. Als uner⸗ träglich wurde die einſeitige übertriebene Form der Erwerbs⸗ loſenfürſorge bezeichnet, weil in den Stadt⸗ und Landgemein⸗ den ſehr viele Arbeitskräfte brach liegen, die auf dem Ja nde nicht arbeiten wollen. Es wurde verlangt, daß dieſe Kräfte dorthin geſchickt werden, wo ſie nötig ſind und daß in dieſer Frage die Arbeitsämter durchgreifen müſſen. Dem Ein⸗ zelnen müſſe klargemacht werden, daß nicht die Geſamtheit für ihn aufzukommen hat. In dieſem Zuſammenhang wurde Einführung einer allgemeinen einjährigen Arbeitsdienſtpflicht dergeſtalt verlangt, daß jeder junge Mann ein Jahr lang dem Reiche ſeine Arbeitskraft zur Verfügung zu ſtellen hat. Davon verſpricht man ſich auch eine Milderung der Gegenſätze zwiſchen den einzelnen Ständen, weil auf dieſe Weiſe die widerſtrebenden Elemente zuſammengeführt werden. Die troſtloſe Lage der Landwirtſchaft des Weſtpflaz iſt durch die anhaltende Regenzeit während der Einbringung der Ernte und die Wolkenbrüche und Hagelſchläge verurſacht worden. Die Hoffnung der Landwirte durch ein gutes Ernteergep⸗ nis einen Teil der Schulden abtragen und den ſiſtigen nicht geringen Verpflichtungen nachkommen zu können, wurde durch die Ungunſt der Witterung vernichtet, wekl der Land⸗ wirt keine marktfähige Ware geerntet hat. Nachbargebiete Die Stiefmutter ermordet eine eh Feſ e des * Hüningen(Elſaß), 27. Dez. Am Weihnachtsabend wurde die Frau des Chefs der Dieboldtſchen Petrolntederlagen in Hüningen. Strohl. in ihrem Zimmer in einer Blutla liegend aufgefunden. Ein Schuß in die Schläſe hatte ihrem Leben ein Ende gemacht. Die ſofort alarmierte Gendarmerie traf im Büro eine große Unordnung; die Schubladen desß Schreibtiſches und die Schränke waren geöffnet. Der Inhalt lag am Boden verſtreut, ſo daß man geneigt war, beſonders in Anbetracht der einſamen Lage des Hauſes inmitten eines öden Geländes mit alten, verlaſſenen Kiesgruben, auf einen Rau mor b zu ſchließen. Die weiteren Feſtſtellungen führten zur Verhaftung des Stiefſohnes der Exmordeten. Mordnachmittaa, nachdem Strohl nach St. Louis aeggnge war, war im Hauſe außer dem Stiefſohn und der Frau Stroh bis nach 4 Uhr abends noch eine Putzfrau anweſend. Was na deren Fortgehen zwiſchen Frau Strohl und ihrem Stiefſohn geſchah, iſt noch in tieſes Dunkel gehüllt. Auf Grund eines vor⸗ gefundenen Trambilletts konnte nur feſtgeſtellt werden. da Strohls Sohn um 6 Uhr mit der Tram nach Baſel fuhr, um gegen 9 Uhr abends wieder zurückzukommen. Aufgefallen war gleich, daß der Inhalt der geleerten Schreibtiſchſchubladen nicht durchwühlt, und daß auch noch Wertpapiere und Geld vorhan⸗ den waren. Bis jetzt hat der Verhaftete kein Geſtändnts ab⸗ geleat. 2 N Kaisers Brust- Ceramellen mit den. à ſanmer.“ Seht eintach— die mir anvettrauten Kinder sind gesund, Der gefahrllehe ducke Keuonhusten, Katatrh, Verschleimung sind bei mif undekannt. Warum? Ma⸗ Sie es Wie ich. Lassen Sie die ausgezeiehneten Kalser's Brust-caramellen mit den„3 Tannen“ nls ausgehen! Füt die Kinder ſeichzeſtig ein Nähtmittel Into! an Malzexttakt. Paket 40 Pig., Dose 80 Plg. Zu haben in Apotheken, Dtogerlen und wWo Piakate slentbar- der Paſſagiere erſt lange nach dem Feſteſſen, das der Kapitän zu Ehren des jungen Paares und des famoſen Reverend Wupvermann gegeben hatte, zurückziehen. Sie ſtiegen die Treppe vom Speiſeſaal hinauf und oben an Deck angelangt, ſtanden ſie beide ſchweigend und regungs⸗ los nebeneinander. Sie blickten in die Ferne, wo ganz weitab ſich die Nacht mit dem Himmel verhand. Dort ſtand, längſt unſichtbar, die rjeſenhafte Statue der „Liberty“, das Symbol der amerikaniſchen Freiheit. Doch Bellmar war in dieſen Minuten keineswegs böſe, daß— Freiheit nunmehr von den Feſſeln der Ehe abgelbſt wurde. Und während das jüngſte Paar an Bord das Prome⸗ nadendeck entlangſchritt, klopfte in ſeinem kleinen Raum der Marconi⸗Telegraphiſt mehrere Funkſprüche hinaus in den ewigen Aether. Sie gingen von unſichtbaren Wellen getragen, nach zwei Richtungen Mrs. Playmbour und Mrs. Parker waren bedacht worden und der Funkſpruch in der entgegengeſetzten Richtung zog über den Ozean hinweg in die deutſche Heimat. Dort im fenen Potsdam ſaß tags darauf in ihrem kleinen Zimmer eine alte Frau mit ſilberweißem Haar und weinte. Doch diesmal waren 6 8 der Freude e. Frankfurter Weihnachtsaufführungen Dieſer Lernet⸗Holenia iſt ganz ganz Schlauer! Hängt vor ſeine neue dreiaktige Komödie das aufreizende Aushängeſchild„Erotik“. Dann ſtellt er ſich in die Kuliſſe und lacht die Hereingefallenen, Senſattonslüſtlinge, mit aller⸗ hand Allotria aus. Denn der Titel iſt eine Fiktton, ein April⸗ ſcherz! Wie überhaupt das ganze Stück, das weder eine Ko⸗ mödie, noch überhaupt etwas Feſtgeformtes iſt. Eine Poſſe ohne Inhalt, ein verwäſſerter Neuaufguß von„Ollapotrida“ und der„Oeſterreichiſchen Komödie“, ein Sammelſurtum von Bonmots und Paradoxen. durch eine Anzahl burlesker Ein⸗ fälle gewaltſam zuſammengebunden. Zu Anfang ſchauts wirk⸗ lich wie der Auftakt zu einem guten Dialogluſtſpiel aus. Es dauert aber nicht lange und wir ſind wieder im Ollapotrida⸗ Topf. Eros hat ſich dabei längſt ſchnarchen gelegt, und das Weltbild, das öſterreichiſche Weltbild, das„die Herren Grafen Lernet und Holenia“ ein wenig auf den Kopf ſtellen und herumwirbeln, kommt wirklich nicht aus dem ſittlichen Gleich⸗ Bellmar und ſeine junge Fau, konnten ſich aus dem Ring Lernet⸗Holenias Schöpfertalent braucht Luftveränderune ſonſt verſickerts im Schematiſchen. Was bedauerlich wane denn er hat alles zur beſten Dialogkomödie. 875 echten Satyre! Die Bühne braucht aber Saneren. mäßiges und lebendige Geſtaltung ihrer Figuren. zuſammenhangloſes Spiel mit immer gleichen der an käme in Verlegenbeit, wollte man einen Inhalt de⸗ „Grotik“ zu ſkigzieren ſuchen. Der Schlußakt in der Tasz bar wirkt beinahe wie Improviſation. Vielleicht war e zum Teil! 10 Fritz Odemar, der Regiſſeur der Uraufführung, 105 Schaufpfelhaus, putzte die Geſchichte äußerlich recht bu und amſant heraus. Aber es blieb zu viel Schwergen ſu⸗ zu viel Reſerve und Gewiſſenhaftigkeit gegenüber dem To 15 wabohu des Rummels in der Nachtbar Am echteſten in⸗ Wieneriſchen war Georg Lengbach, als eine Art morao geimpfter Anatol. Dem ariſtokratiſchen Domeſlikenvathe⸗ des Dieners Meyerhöfer gab Toni Impekoven 7 Danegger mit feiner Oberkellnef Cäeilie Luons er ichnete ar lla ßt. hier Wie⸗ Ed⸗ 93 A rei⸗ miſche Würze. Theodor maske holte ſich einen Separaterfolg. macht reizvoll ſpieleriſche Konverſation. Von ausgeze natürlicher Lebendigkeit die Tänzerin der kleinen Salzer— ſie hat ungekünſtelten Humor! Aufgepa winkt den„Prominenten“ Zuwachs! Im Neuen Operettentheater gabs wohlige nerwalzerweiſenweihnacht. Deutſche Uraufführung von mund Eyslers„Die goldene MReiſterin“ Text Julius Bremmer und Alfred Grünwald. Rabbi würde 15 Sprüchlein ändern und ſagen:„Alles kehrt der“ ie Zeiten des ſeligen Zeller tauchen herauf, glers vierteltakt in Permanenz. Jazz iſt aus der Welt. Ennes Melodienſchatz iſt leichtgefügt, ſchmeichleriſch und anmutig as klingt und ſingt darin das„gold ne Weaner Herz“ lien Libretto iſt geſchickt und wirkſam gemacht. Spielt im Mi d⸗ des blühenden Handwerks, allwo der wackere Go er⸗ geſelle aus Nüremberg ſeine„goldne Meiſterin“ dem ſtart, ſchuldeten Ritter Jaromir“ abjagt.— Der Erfolg war des Näſtelberger aus Wien in der Rolle ſangesfriſch, beweglich und charmant. van Heer eine überaus reſche goldne Meiſterin“, Fuſtar Wiesner als Haushälterin. Karl Reul und Grrio. Rothe⸗Carey als verlumpte Ritter, ein famoſes war Die ſzeniſche Aufmachung(Regie Adolf Wiesner! fali⸗ farbenvoll lebendig. Kapellmeiſter Urack gab den 1 9 ſchen Schwung. 85 19 0 Robert eſellen gaſtierte, gewicht. 92 rr—. des hohen Gehelts * 8 —— EFPaererr — — — utwoch, den 28. Bezemzer 107 * neus Ressbelner Helleng lübest-unsvabe) ein Blit über die Welt Wie man in China Krien führt Von Aage Krarup Nielſen — IV (Nachdruck auch auszugsweiſe verboten). Es dauert nur eine Stunde, bis die Strecke wieder in Ordnung iſt. Aber die Nationaliſten haben unſere Bewe⸗ gungen wohl wahrgenommen. wir Halt ge⸗ macht haben, hört man ein erſtes Dröhnen in der Ferne, darauf ein unheilverheißendes Pfeifen und nun das Krachen einer Granatexploſion, die eine Wolke von Erde und Rauch etwa 100 Meter neben dem Zug hochwirbelt. Der Panzer⸗ zug des Feindes ſendet uns einen erſten warmen Gruß, und mehrere folgen raſch darauf. Der Gegner hat alle Vorteile auf ſeiner Seite, liegt gut verſteckt etwa—10 Kilometer ſüd⸗ lich von uns und kennt auf den Meter den genauen Abſtand bis zu der aufgeriſſenen Stelle— im Glaſe kann er erkennen, daß unſer Zug dorthin gelangt iſt. Die Granaten regnen in unangenehmer Nähe des Zuges herab, doch keine ſo nahe, daß ſie Schaden anrichtet. Die Ruſſen ſind ſofort Feuer und Flamme, eine Serie von Schüſſen dröhnt aus den ſchweren Geſchützen unſeres Zuges und von den beſten Ausſichtspunkten auf den Dächern ſpäht man eifrig nach den Einſchlägen an den feindlichen Zügen, die man ſchon lange ins Geſichtsfeld bekommen hatte. Gleichzeitig entdeckt man auf dem linken Flügel Gruppen von Soldaten in raſchem Marſch nach Süden. Das ſind augenſcheinlich Nationaliſtentruppen, die ſich zurückziehen. Der Panzerzug„Honan“ ſchickt ihnen ein paar Schrappnells über den Kopf nach. In demſelben Augenblick verſchwinden ſie wie Tau vor der Sonne in den davon gemunkelt, es wären doch Teile von der Vorhut der Nordtruppen geweſen, die überraſchend weit vorgerückt waren und nun zum Schaden noch den Spott bekamen. Die Ruſſen aber tröſteten ſich damit, daß es die eigene Schuld der Chine⸗ ſen geweſen wäre; denn ſie führten nicht die vereinbarten Signalflaggen, aus denen man hätte feſtſtellen können, 10 welcher der kriegführenden Parteien ſie gehörten. Es iſt nämlich unmöglich, mit Hilfe der Uniformen einen Unter⸗ ſchied zu entdecken. Sie ſehen bei beiden Parttzien faſt ebenſo aus. Trotz der Granaten, die auf unſern Zug gerichtet werden, wird die Reparationsarbeit an der Strecke unverbroſſen fort⸗ Unſere letzten Schüſſe werden nicht mehr beantwortet. er feindliche Zug hat es offenbar vorgezogen, ſich aus der Schußweite unſerer Geſchütze zu entfernen und ſich an einer ſicheren Stelle aufzuſtellen. Kurz darauf ſetzen wir die Fahrt nach Süden fort. Die nächſte Unterbrechung, auf die wir gegen Mittag treffen, iſt ernſtlicher, gegen 45 Schtenenlängen ſind hier Schienen und Schwellen herausgeriſſen und den hohen Bahn⸗ damm hinuntergeworfen. Die Beſatzung aller dret Züge geht ungeſäumt an die Wiederherſtellungsarbeit. Die Ruſſen haben eine mehrjährige Erfahrung in ſolcher Arbeit unter den willkürlichſten und verzweffeliſten Verhältniſſen und mit mächtiger Energie legen ſie ſich ins Zeug, trotz der Wärme und der Granaten, die der feindliche Panzerzug uns wiederum zu ſenden beginnt. Schienenlänge auf Schienenlänge wächſt die Bahnlinie wieder unter ihren hervor, raſch wie durch exeret. Eine Kolonne chineſiſcher Kulis, die ſtets den Zug er und von den ruſſiſchen Eiſenbahningenieuren aus⸗ gebildet ſind und unter ihrer Leitung arbeiten, beſitzt eine unglaubliche Fertigkeit, die ſchweren Schienen den ſteilen 15 51 hinaufzuſchaffen, ſie ſingen dabei im Chor und heben im Takt an. Noch einmal gelingt es dem Feuer unſerer Geſchütze, hin⸗ dröhnend über die Köpfe der Mannſchaften, die die Bahn⸗ Deutſchland Ein verhängnisvoller Scherz Neuſitz(Schwarzburg⸗Rudolſtadt) richtete der 10⸗ Nbrdde Alfred Leube im Scherz eine ole auf ein junges Mädchen. Als ſeine Braut zwi 125 beide trat, krachte aus ich unbekannter Urſache ein Schuß, und die Braut ſank tö d⸗ lich getroffen nieder. Darauf kötete Leube ſich ſelbſt durch einen Schuß in die Stirn. Eine„ölutrünſtige“ Geſchichte In einer großen Blutlache wurde auf der Landſtraße bei Eſſenberg ein Mann aufgefunden. Mehrere Meter von ihm tand ſein umgekippter Wagen mit Pferd. as war ge⸗ chehen? Raäaubmord?? Schwerer Unglücksfall??— Der kann rührte ſich nicht in ſeiner Blutlache. Er ſchien tot zu ſein. Das Gerlicht von einer Bluttat, wie man ſie 92 nicht erlebt hatte, verbreitete ſich im Nu. Aber die Feſtſte ungen ergaben ein heiteres Gegenteil. Der Mann Hate ſchwer gezecht. Er war„voll“, wie man zu ſagen pflegt, atte ſich auf ſein Wägelchen geſchwungen und wollte nach auſe fahren. Unterwegs paſſierte das Malheur! Er kippte um, fiel auf die Landſtraße und war infolge der Betrunkenheit nicht in der Lage, 50 zu rühren. Bei dem Sturz aber flog Lin Kübel mit Bkut, der ſich guf dem Wagen befand, mit berunter und ergoß ſich über den Geſtürzten. Daher die blut⸗ ünſtige Geſchichte Vierlinge zur Welt gebracht 16 Die Zljährige Frau des Buchhalters Derner bei der ädtiſchen Straßenbahn in Be uthen(Oberſchleſien) hat vier 8 ädchen das Leben geſchenkt. Die Kinder, die je drei ſfund wiegen, befinden ſich wohl. Erſt im Vorfahre war * Oberſchleſien, und zwar in Oppeln, die Geburt von Vier⸗ paigen zu verzeichnen. Außer Oppeln war es in Preußen im erblſate Jahr noch Düſſeldorf, wo Vierlinge das Licht der Welt erblickten Frankreich Einſturz einer 600jährigen Kirche 5 zun In Montelimar tſt eine Kirche aus dem 13. Jahr⸗ undert, an der bereits vielfach Aandbe n vor⸗ enommen worden waren, vollſtändig eingeſtürzt. Dänemark Gedächtnisſchwund 6 ei Wie aus Randers gemeldet wird, hat ſich dort ein ligenartiger Fall von Gedächtnisſchwund ereignet. Ein kürz⸗ ch von der Polizei gefaßter Verbrecher verübte am vprigen däennerstag im Gefäugnis einen Selbſtmordverſuch durch Er⸗ gengen. Er konnte ſeboch im letzten Moment ab⸗ ſeſchnitten werden und hat darauf vier Tage bewußtlos ſei Hoſpital gelegen. Nach Wiedererlangung des Bewußt⸗ uus ſtellte es ſich heraus, daß der Verbrecher ſein Gedächt⸗ bis verloren und alle Ereigniſſe der letzten Jahre voll⸗ ſi mmen vergeſſen hat, ſo daß er von keiner Strafe weiß und 900 für einen vollkommen ehrlichen Menſchen hält. Die Aerzte auben nicht, daß vorliegt, ſie ſind vielmehr der nſicht. daß der Dieb ſein Gedächtnis wohl kaum wieder voll⸗ mmen erlangen wird. Er muß unn ſeine Strafe abſitzen, e ſich einer verbrecheriſchen Tat bewußt zu ſein. Matsfeldern. Später wird S Ruſſen verſteckt hat, dafür können ſie ja nichts.(Fortſ. folgt.) — ee eee T bbern wurde einer verwundet. Die Beamten konnten es aber ſtrecke ausbeſſern, den Panzerzug der Nationaliſten zum Rückzug außer Schußweite zu zwingen, ehe er Unheil an⸗ richten kann. 5 Allmählich iſt die vorgehende chkneſiſche Infanterie in einer Linie mit uns aufgerückt. Als die Kolonnen, die in der Nähe der Bahnlinie vorgerückt ſind, hören, daß es mehrere Stunden dauern wird, ehe wir wieder weiterfahren können, ziehen ſie es vor, in einem verlaſſenen Dorfe Lager zu ſchlagen und auf uns zu warten; ſie Pan nicht ſonderlich hegeiſtert, vorzugehen, wenn ſie nicht die Panzerzüge vorweg haben. Erſt als der ſtrenge Befehl des oberſtkommandteren⸗ den Chineſengenerals, der ſich in einem der Panzerzüge be⸗ findet, ergeht, trippeln ſie weiter in ihren Lumpenſchuhen, mit ihren Regenſchirmen, Teekannen, Emaillekrügen, der ganzen phantaſtiſchen und barocken Ausrüſtung, mit der ein chineſi⸗ ſcher Soldat auf Kriegsfuß verſehen iſt. Draußen in der Landſchaft hört man nun auf beiden Flügeln lebhaftes Gewehrfeuer und das„Tradada⸗da, tradada⸗da“ der Maſchinengewehre, das verrät, daß man nun auf der ganzen Front Fühlung mit dem Feinde hat. Gegen Abend erreichen wir eine kleine Station: Kuan Khan. Hier ſind ſowohl Hauptgeleiſe wie Weiche und Neben⸗ geleiſe zerſtört und außerdem die Strecke ein gutes Stück weiter über die Station hinaus. Es wird ſolange gearbeitet, wie man ſehen kann und während dieſer Zeit gelingt es, die Geleiſe auf der tation in Ordnung zu bringen. Dann wird Feierabend gemacht; es war ein anſtrengender und langer Tag geweſen und wollte man die Arbeit des Nachts fortſetzen, müßte ſie bei ſtarken elektriſchen Scheinwerfern vor ſich gehen, die ſofort die Stellung des Zuges verraten und uns zu einer glänzen⸗ den Schießſcheibe für den Panzerzug machen würden, der im Schutze der Dunkelheit uns zudecken könnte, ohne daß es uns möglich wäre, es zu erwidern. Auf dem Vormarſch der Nordarmee waren wir nach einem ſchweren Kampftage mit unſerm Panzerzuge in eine kleine Station gekommen; das Häuſchen lehmerbauter Häuſer und Höfe, die um die Station herumliegen, ſind von den Be⸗ wohnern verlaſſen. Die einzigen Menſchen, die wir außer den Soldaten ſehen, ſind ein paar alte, ſchrecklich ſchmutzige Chineſenweiber, die neben der Bahnſtrecke mit einem ganzen Bottich fuſelſtinkenden Reisbranntweins erſcheinen und ihn den ruſſiſchen Soldaten verkaufen wollen. Ein paar von ihnen, die bereits einen kräftigen Rachenputzer genehmigt haben, geraten miteinander in Streit. Einer der Offiziere kommt dazu und ſchickt die Weiber weg; da das etwas zu gemütlich geht, werden ſie mitſamt ihrem Branntweinlager den Bahndamm hinabgeſtoßen. Groß und fuſelreich genug war es, der ganzen Beſatzung einen Bombenxauſch zu ver⸗ ſchaffen; nun läuft es in großen Strömen zwiſchen den Gras⸗ büſcheln der Böſchung hinab. Die Soldaten wie die alten Weiber ziehen ohne jeden Widerſpruch ab. Die ruſſiſchen Offiziere pflegen ſonſt nicht, ſich ſelbſt oder ihren Soldaten einen Schnaps zu verwehren; aber augen⸗ blicklich ſteht zuviel auf dem Spiel, als daß die Offiziere dieſe Wilden auf einen ganzen Eimer chineſiſchen Branntweis los⸗ laſſen dürften. Dagegen werden keinerlei Vorwürfe gegen ein paar andere Soldaten die in den Maisfeldern geweſen waxen und vier, fünf„feindliche“ Schafe gefangen⸗ genommen hatten. Das bedeutet für morgen kräftige Suppe mit reichlichen Fleiſchſtücken darin. Daß es nicht möglich ge⸗ weſen war, dem Bauern, dem die Schafe gehören, zu bezahlen, weil er in die Berge gelaufen iſt und ſich aus Angft vor den Die ſtartbereite Hebamme Der ſtrenge Winter bringt es mit ſich, daß ſehr viele Ein⸗ wohner des inſelreichen Dänemark während der Etsperiode völlig von der Umwelt abgeſchlagen ſind. Dieſer Zuſtand kann außerordentlich unangenehm werden, wenn auf einer der kleinen Inſeln, die nur von wenigen Familien bewohnt werden, ein Kind geboren werden ſoll und wegen der ein⸗ geſtellten Schiffsverbindungen kein Arzt und keine Hebamme geholt werden kann. Als dies vor einigen Tagen auf der Inſel Saltholm im Oereſund der Fall war, wo ein Hofbeſitzer Knudſen einen kleinen Knudſen erwartete, telephonierte der verzweifelte Ehemann in ſeiner Not an die Militär⸗Flie⸗ gerſtation und bat, eine Hebamme im Flugzeug nach Saltholm zu befördern. Das Flugkommando zeigte ſofort Entgegenkommen, ein Flugzeug war bereit und eine Hebamme war auch nach wenigen Minuten ſtartbereit, ſo daß dem Ehe⸗ paar auf Saltholm geholfen werden konnte. Schon vor Jah⸗ ren hat das däniſche Fliegerkorps bereits einmal in derſelben Angelegenheit freundliches Entgegenkommen gezeigt, und der Chef erklärt ſich auch in Zukunft bereit. in ähnlichen Fällen ein Flugzeug zur Verfügung zu ſtellen. Polen Schwere Exploſion in Kattowitz In der Villa des Direktors Porzyk in Hohenlohe⸗ hütte ereignete ſich geſtern eine ſehr heftige Küchenofen⸗ en Der Luftdruck war ſo ſtark, daß eine Wand pollſtändig zuſammenſtürzte und die Mauerſtücke 30 bis 40 Meter weit umhergeſchleudert wurden. Unter den Trümmern wurden die Frau des Direktors und ein elf Monate altes Kind begraben, während ſich ein Dienſtmädchen, das ſich im Nebenzimmer aufhielt, vor Schreck aus dem Fenſter ſtürzte. Die Frau und das Dienſtmädchen erlitten ſchwere Verletzungen und wurden nach dem Kattowitzer Kranken⸗ hauſe geſchafft. Die Exploſion iſt vermutlich darauf zurück⸗ 1 daß ſich in den Kohlen ein Sprengkörper be⸗ fand. Schweden Schwedens älteſter Einwohner geſtorben Schwedens älteſter Einwohner, der Landmann John Johnſſon aus Gunnarskog in Wärnland, iſt im Alter von 106 Jahren geſtorben. England Eine rührende Rabiogeſchichte Vor einigen Tagen hatten die Rundfunkhörer Englands eine kleine Ueberraſchung. 5 Radtoanſager hatte ihnen um 11. Uhr nicht wie gehöhnlich„Gute Nacht, meine Herr⸗ ſchaften!“ geſagt, ſondern nach Beendigung des Pro⸗ gramms klang es ganz ſchlicht und recht formlos:„Gute Nacht!“ Die höfliche Anrede fiel weg. Die Rundfunk⸗ abonnenten ließen ſich das nicht gefallen. Es kamen von allen Seiten Briefe mit der Anfrage, ob die höfliche und gute Sitte bei der Rundfunkgeſellſchaft abgeſchafft ſei. Die Erklärung folgte ſofort: Die geſamte Londoner Preſſe brachte ſpaltenlange Kommentare. Wenige Tage vor dem kritiſchen Abend hatte der Anſager aus einer kleinen Provinzſtadt den Brief einer alten Frau bekommen. Dieſe ſchrieb, ihre einzige Tochter ſei ſeit langer Zeit ſchwer krank 4* — 5 und es gebe mit ihr langſam zu Ende. Die einzige Freude der armen Kranken ſei das Radio und ſie habe für die Stimme des Anſagers eine ſehr große Sympathie. Jeden Abend hoffe ſie, daß einmal dieſe Stimme ihr allein und nicht dem ganzen Kreis von Hörern„Gute Nacht“ wünſchen möge⸗ Jeden Abend erlebe ſie aher die N den Zuſatz: „Meine Herrſchaften!“ hören zu müſſen. Die Mutter hat die Sendeſtelle, am nächſten Abend den Wunſch der Sterhenden zu erfüllen. Der Anſäger las das Schreiben, und am Ahend, als er den Schluß des Programms anuzeigte, fiel ihm die Bitte der Mutter ein. Er ſagte einfach:„Gute Nacht!“ Aegypten Ein Binnenſee in der Saharawüſte? Dr. John Ball, der Direktor des ägyptiſchen Wüſten⸗ amtes hat feſtgeſtellt, daß ſich weſtlich von der Oaſe Siwa ein Wüſtengebiet von vielen tauſend Quadratkilometern befindet, das tiefer 85 als der Meeresſpiegel. Er hat der ägyptiſchen Regierung den Plan unterbreitet, vom Mittelmeer aus einen Kanal zu bauen, der dieſes tiefliegende Gebiet mit der Küſte verbindet und ihm das Meereswaſſer zuleitet. Auf dieſe Weiſe könnte dort in der Wüſte Sahara ein großer Binnenſee ge⸗ ſchaffen werden. Dr. Ball iſt der Anſicht, daß die Anlage eines ſolchen Sees das Wüſtenklima günſtig und dem weſtlichen Aegypten nebſt der anſchließenden Wüſte aus⸗ giebigen Regen ſichern würde. Weite Strecken von Oedland könnten ſo dem Anbau erſchloſſen und reich bevölkert werden. Sicher würde ſich auch der Schiffsverkehr der neuen Gelegen⸗ heit bemächtigen und Vergnügungsfahrten in die Wüſte ein⸗ richten. Nur wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis der Wüſtenſee Wirklichkeit geworden iſt. China Sungersnot in Cbina Vor ein vaar Wochen wurde die Nachricht verbreitet, in der chineſiſchen Provinz Schantuna und im Sütden der Pro⸗ vinz Tſchili ſeien 9 Millionen Menſchen dem Hungertode preis⸗ gegeben. Die Nachforſchungen haben ergeben, daß dieſe Nach⸗ richt übertrieben iſt. Es wurde aber feſtgeſtellt, daß ein Gebie mit einer Bevölkerung von etwa 4 Millionen Menſchen ſich in einer furchtbaren Notlage befindet. Trockenheit. Heuſchrecken und erdrückende Steuern haben die vorhandenen Geld⸗ und Lebensmittel vollſtändig aufgezehrt. Hunderttauſende ſind mit ihren Familien auf der Wanderſchaft und auf der Suche nach einer neuen Exiſtenzmöaglichkeit. 25000 Hungernde haben Tſinanfu. die Hauptſtadt von Schantung. erreicht, wo die inter⸗ nationale Kommiſſion zur Linderung der Hungersnot in be⸗ ſchränktem Umfange Lebensmittel verteilt. Einige Bezirke ſind vollſtändig entvölkert, während an anderen Stellen die Aerm⸗ ſten der Armen zurückgeblieben ſind, die keine Nahrung haben und aus Mangel an Geld an ihren Wohnſitz gebunden ſind. Die Bevölkerung verzehrt in ihrer Hungersnot Baumwolle, Sa⸗ menkörner, Häckſel. Blätter und Unkraut mit etwas Mehl ver⸗ miſcht. Auch die Beſitzer von Grundſtücken befinden ſich in der⸗ ſelben Notlage, da bie Aecker ohne Ertrag geblieben ſind und das Laud unverkäuflich iſt. Junge Mädchen werden für wenſge Dollars verkauft. Durch das Eintreten der Winterkälte hat ſich 5 de 8 notleidenden Bevölkerung noch erheblich ver⸗ hlimmert. 8 Amerika Ranbfberfall auf einen amerikaniſchen Eiſenbahnzug Am vergangenen Dienstag nachmittag wurde etwa 30 Kilometer nördlich von Philadelphig ein Eilgüterzug von einer Bande von 15 ſchwer bewaffneten Räubern überfallen. Die Räuber, die ſich zum Teil in dem Zug verborgen hielten, adung Rohſeide im Werte von 100 000 hatten es auf eine Dollars abgeſehen. Einer von ihnen hatte das Blockſignal an einer einſamen Waldſtelle auf Halt geſtellt. Die beamten nahmen den Kampf ſofort auf und eröffneten mit ihren Revolvern ein heftiges Feuergefecht. Von den Räu⸗ nicht verhindern. daß die Räuber ſämtliche Seidenballen aus dem Zug holten und auf einen in der Nähe ſtehenden Motor⸗ wagen luden. Die Zugbeamten nahmen ſofort die Ver⸗ 475 auf, konnten aber die Räuber nicht mehr erwiſchen. nfolge der eiligen Flucht war der größte Teil der Ballen von dem Wagen wiedere herabgefallen, ſo daß das geſtohlene Gut zu einem erheblichen Teil wieber zurückgewonnen wurde. Die Zugräuber haben in den letzten Monaten in jener Ge⸗ gend wiederholt ähnliche Streiche verübt, konnten aber bis jetzt von der Poltzet noch nicht ergriffen werden. Unerwünſchter Beſuch Ein berüchtigter Verbrecherhäuptling von Chikaad, Al Capone, mit dem bezeichnenden Beinamen„Narbengeſicht“, traf Ende der vorigen Woche in Los Angeles in Kalffornſen ein, um dort ſeine Winterferien zu verbringen. Seine Banden ſind in Chikaao wegen ihrer Schreckensherrſchaft berüchtigt. Die Polizei von Los Angeles, die auf den auten Ruf dieſer Kur⸗ und Fremdenſtadt bedacht ſein muß. betrachtet das„Nar⸗ bengeſicht“ als unerwünſchten Zuwachs. Sie begab ſich in ſeine Wohnung. brachte ihn mit zwei Begleitern zum Bahnhof und ſchob ihn mit dem nächſten Schnellzug wieder nach Chikago ab. Die Polizeiaktion wurde infolge der Zeitunasberichterſtat⸗ tung nicht nur in Los Augeles. ſondern auch in Chikago be⸗ kannt. Durch das aute Beiſpiel der kaliforniſchen Kollegen an⸗ gefeuert, erklärte nun auch die Polizei von Chikago, ſie wolle mit Capone nichts zu tun haben. Wenn er in Chikago eintreffe,. ſo werde ſie ihn in den nächſten Zug ſetzen und ihn wieder nach Kalifornien abſchieben. Der Bandenhäuptling läßt ſich aber nicht verblüffen. Er erklärt, er zahle in Chikago Steuern und deshalb könne ihm niemand verbieten. auch dort zu wohnen. Das ſcheint die Pollzei von Chikgao denn auch inzwiſchen ein⸗ geſehen zu haben. Al Capone will ſich aber auch in Kalifornien durchſetzen. Er erklärt, er werde ſich dort ein Grundſtück kau⸗ fen und dann könne ihn die Polizei als Steuerzahler nicht wie⸗ der los werden. Man wird nicht leugnen können, ſtände in den Vereinigten Staaten wirklich originell ſind. So⸗ lange der Verbrecher dort ordnungsgemäß ſeine Steuern zahlt. kann ihm die Polizei nichts anhaben. Ein untrügliches Mittel gegen Scheckfälſchung iſt der Vereinigung amerikaniſcher Banken von Dr. Her⸗ mann Goodman, einem Newyorker Anſtaltsarzt, in prak⸗ tiſcher Probe vorgeführt worden. Es kann auch gegen Buch⸗ und Rechnungsfälſchungen mit demſelben Erfolg verwendet werden. Bisher hatte ein geſchickter Fälſcher immer die Möglichkeit, den Betrag eines Schecks durch eine höhere Summe zu erſetzen und auf dieſe Weiſe die Banken ſchwer zu ſchädigen. Das Verfahren, das Dr. Goodman erfunden hat, macht jeden Betrug in Zukunft unmöglich. Der Aus⸗ ſteller des Schecks füllt ſein Formular wie üblich aus. Außer⸗ dem aber ſchreibt er denſelben Betrag noch einmal guer über den Scheck mit einer Tinte, die nur in ultraviolettem Lichte ſichtbar iſt. Ohne dieſe Beleuchtung ſieht man nichts von der zweiten Ei zeit mit Hilfe eines ultravibletten Lichtapparates kontrolliert werden kann. u tun, als die Summe mit der unſichtbaren Tinte einzu⸗ ragen. Dr. Goodman iſt der Anſicht, daß dieſes Mittel ſchoon Fälſchungen im größten Umfange verhüten wird, ohne daß es allgemein zur Anwendung kommt, da jeder Fälſcher ge⸗ wärtig ſein muß, daß der Scheck, den er vorlegt, durch unſichk⸗ bare Schrift geſichert iſt. 195 daß die Zu⸗ ntragung, die von der Bank jedoch jeder⸗ Der Ausſteller des Schecks hat nichts weiten — Reue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ansgabe) 5 Mittwoch, den 28. Dezember 192 Wirtſehakts · und Handelszeitung 75 Vorbereitungen zum Jahresultimo? Anſpaunung der Reichsbank am 23. Dez.— Um 146.4 Mill. geſtiegener Wechſelbeſtand— Erhöhung des Notenumlaufes um 114,9 Mill. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Dezember iſt die Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, ombards und Effekten um 131,9 auf 2554,4 Millionen 4 geſtiegen. Die Baſtände an Wechſeln und Schecks allein ſind um 146,4 auf 2416,9 Mill. angewachſen, während ſich die Lombard be⸗ ſt ände um 14,5 auf 44,1 Mill.„ vermindert haben. Die Anlage in Effekten iſt mit 93,4 Mill.„ weiterhin unverändert geblieben An Reichsbanknoten ſind 114,9 Mill. in den Verkehr ab⸗ gefloſſen, ſodaß ſich 4046,4 Mill. im Umlauf befinden, während der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 14,8 auf 709,9 Mill. abgenommen hat. Dementſprechend und unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 13,3 Mill. 1, davon gemäߧ 11 des Geſetzes über die Liquidierung des Umlaufs an Rentenbankſcheinen der Reſtbetrag von 8,4 Mill. getilgt wurden, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen um 1,5 Mill.„ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 567,4 Mill. eint Zunahme um 42,3 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen De⸗ viſen insgeſam werden mit 2140,0 Mill. 4, im einzelnen Gold mit 1860,6 Mill.& und deckungsfähige Deviſen mit 279,4 Mill. ausgewieſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein ſtellte ſich auf 46,0 v. H. gegen 47,3 v. H. in der Vorwoche, diefenige durch Gold und und deckungsfähige Deviſen auf 52,9 v. H gegen 54,6 v. H. Aktienbrauerei Luowigshafen Nach auf 112 341/ erhöhten Abſchreibungen(i. V. 52 436 ¼ ergißt ſich auf 30. Sept. 27 einſchl. 55 000% Vortrag ein Rein⸗ gewinun von 321 188(i. V. 318 429), ein Ergebnis, das aus einem gegen das Vorjahr höhheren Um ſatz reſultiert. Dieſer war uneinheitlich, der milde Winter begünſtigte den Verkauf, ein verrregnetes Frühjahr und kalter Vorſommer hemmten ihn wieder; die Teuerung an Gerſte und Hopfen war enorm und die Steuer⸗ belaſtung iſt weiter ang wachſen. Die heutige o..⸗V., in der 1225 Stimmen vertreten waren, genehmigte einſtimmig die Verteilung von 12 v. H. Dividende mit 192 000 l, die Rückſtellung von 103 188(79 429) /, davon 48 188(51 463) für die Spezialreſerve, 35 000(20 000) für das Deleredere und 20 000%/(—) für den »Unterſtützungsſtock. Tanttemen erforderten 23 100(18 000) 4, wo⸗ nach ſich der Vortrag auf 63 900& erhöht. Bei 1,60 Mill. Grund⸗ kapital enthält die geſetzliche Rücklage 0,20(0,19) Mill. J¼, die Spezialreſérve 0,11(0,034) Mill. 4, das Deleredere 36 800(16 800) J, die Aufwertungsreſerve 19 864(20 823). Geſamtkreditoren von 0,35(0,23) Mill. ſtehen 0,24(0,13) Mill. 4 Bankguthaben und Barbeſtand, 0,61(0,47) Mill. 4 Darlehen und Hypotheken, 0,18 (0,11) Mill. diverſe Debitoren und 0,37(0,34) Mill. Vorräte gegenüber. Die Immobilien, Maſchinen, Fäſſer etc. ſind mit 1,29 (1,36) Mill.&4 eingeſtellt. In Ergänzung des Geſchäftsberichtes wies der Vorſtand auf die enorme ſteuerliche Belaſtung hin, die einen dreifach größeren Betrag erfordert habe, als zur Ge⸗ winnausſchüttung verwendet wird. Für das neue Geſchäfts⸗ jahr hat ſich die Geſellſchaft mit Gerſte und Hopfen gegen Bar⸗ zahlung vollkommen eingedeckt. Die diesjährige vorderpfälziſche Gerſte ſei von vorzüglicher Beſchaffenheit und liefere ein extrakt⸗ reiches Bier. Der Bierabſatz bewegte ſich bisher auf Vorjahrshöhe, ſodaß die Verwaltung mit Zuverſicht dem weiteren Verlauf ent⸗ gegenſehe. auch auf den europäjſchen Märkten entgegentreten will, ſoll in derGeſfürel 174, AC. 1¼ und Licht und Kraft 2 v.§ nach. Banken erſten Januarwoche zum Verkauf geſtellt werden. Von dieſem Zeit⸗ blieben dagegen im Für Nan e er⸗ punkt ab ſoll die Monatserzeugung 100 000 Wagen betragen. hielt ſich einiges Intereſſe. Von Autoaktien waren Daimler nach ihrer geſtrigen Kursſteigerung auf Realiſationen etwas ge⸗ oͤrückt, Adlerwerke d 1 v. 5 rek Die Bautätigkeit in den erſten 3 Quartalen 1927 Peie des Geſcafe uageme dor ner ml. Ablerngecnte lg Ein Plus von 13 883 Wohnhäuſern gegenüber 1926, bei ge⸗ etwas ſchwächer. Ausländiſche Renten behauptet. Die Renten⸗ 8 2 märkte blieben vernachläſſigt. Ablöſung lag etwas ſchwächer, werblichen Gebänden Abnahme um 13 v. H. ausländiſche behauptet.— Im 15 eite 27 n e 21 aufe belebte ſich Mit der fortſchreitenden Jahreszeit hat im 3. Vierteljahr die das Geſchäft etwas und die Ku 0 allge an. Zahl der fertiggeſtellten Wohnungen, Wohngebäude und ſonſtige Ge⸗ Siemeng ne 3 v. H ne 105 Nedis bäude in den Groß⸗ und Mittelſtädten gegenüber dem 2. Viertelfſahr Januar gehandelt Für Ablöſung zeigte ſich plötzlich erhöhtes In⸗ erheblich zugenommen. Mit 25 217 Wohnungen und 6600 Wohnge⸗ tereſſe(plus 3 v..). Am Geldmarkte blieb Tagesgeld in⸗ bäuden wurde auch das Ergebnis des entſprechenden Zeitabſchnitts folge der umfangreichen Ultimo⸗Vorbereitung leicht bei 57½ v.., des Vorfahres um 43 bzw. 36 v. H. übertroffen; an Gebäuden für Termingeld jedoch ſtark geſucht. Geld bis Medio 852—.½ v. H⸗ gewerbliche und ſonſtige wirtſchaftliche Zwecke wurden dagegen nur 8 1146 gegen 1197 fertiggeſtellt, alſo 4 v. H. weniger. Während 1926 Berlin luſtlos die Zahl der Bauerlaubniſſe im 3. Vierteljahr noch etwas Wie an den Vortagen, ſo litt auch heute das Geſchset an einer anſtieg, iſt in dieſem Jahr ein Rückgang eingetreten. Trotzdem wurde gewiſſen Luſtloſigkeit der Börſenkreiſe, ganz zu ſchweigen vom die Vorjahrszahl immer noch erheblich übertroffen. In den erſten Publikum, das als Auftraggeber gänzlich fehlte. Die Grund⸗ neun Monaten des Jahres zuſammen wurden in den 93 Groß⸗ und ſtimmung konnte im großen und ganzen doch als freundlich Mittelſtädten 17470 Wohngebäude und 67186 Wohnungen von der betrachtet werden. Eine gewiſſe Unſicherheit bereitete der jetzt er⸗ Baupolizei abgenommen gegen 13 883 Wohngebäude und 49 097 Woh⸗ ſchienene Reichsbankausweis, der nach Anſicht der Börſe wohl nur nungen von Januar bis September 1926, alſo 25,8 v. H. bzw. 36,8 in geringem Umfang Ultimovorbereitungen enthält. Am Geld⸗ v. H. mehr als damals. In noch ſtärkerem Maße übertraf die Zahl markt war die Situation unverändert. Tagesgeld blieb auch der Bauerlaubniſſe das Vorjahrsergebnis. Es ſind in den heute mit 5½—7½ v. H. angeboten. Monatsgeld und Geld über drei erſten Vierteljahren 1927 zuſammen 24 596 Wohngebäude und Ultimo war bei faſt unveränderten Sätzen weiter knapp. Rerort⸗ 67524 Wohnungen zum Bau genehmigt worden gegen 16 404 Wohn⸗ geld ſollte von einer Reihe von Spekulationsfirmen noch ſtark ge⸗ gebäude und 44561 Wohnungen Januar bis September 1926, d. h. ſucht ſein, bei einem Satz bis zu 11 v. H. Das Intereſfe der Börſe 50 baw. 5,2 v. H. mehr. An Gebäuden für gewerbliche und ſonſtige wandte ſich heute wieder hauptſächlich Montanwerten zu, die wirtſchaftliche Zwecke wurden von Januar bis September 1927 3483 allein lebhafteres Geſchäft zu verzeichnen hatten. Hier betrugen die gegen 3988 im entſprechenden Zeitabſchnitt des Vorjahres fertig⸗ Kursbeſſerungen—2 v. H. Laurahütte 3½ v. H. höher. Ilſe Berg⸗ geſtellt, alſo rund 13 v. H. weniger. Das Jahresergebnis bau konnten trotz ziemlich geringen Umſatzes 16 v. H. anziehen. Da⸗ dürfte jedoch, wie auch bereits die Oktoberziffern zeigen, etwas gegen lagen Rhein. Braunkohlen und Riebeck bis 3 v. H. ſchwächer günſtiger ausfallen, denn bis September ſind 12 v. H. mehr Bau⸗ Die Kursgeſtaltung auf den übrigen Märkten war zieml! 0 erlaubniſſe als 1926(8193 gegen 7303) erteilt worden uneinheitlich. Es überwogen die Abſchwächungen, die ſich 8 ebenſo wie die Beſſerungen im Rahmen von 1 v. H. hiekten. Elektro⸗ Verlängerung des Kölner Kohleuabkommens. Die Kölner werte überwiegend nachgebend, nur Chade 4/ feſter. Spritwerte, Konvention über deutſche Kohlen⸗ und Kokslieferungen auf Re⸗ Glanzſtoff und Hammerſen bei etwas größerem Angebot—5 v. H⸗ parationskonto ſollte am 31. Dezember ablaufen. Wie unſer Pariſer ſchwächer. Deutſche Anleihen lagen etwas niedriger, auch Aus⸗ Vertreter drahtet, wurden die zur Wiedererneuerung gge⸗ länder zeigten überwiegend eine ſchwächere Haltung. Am Pfand⸗ ſührten Verhandlungen in günſtigem Sinne abgeſchloſ⸗ briefmarkt war das Geſchäft äußerſt gering, doch war die ſen, dahingehend, daß die Konvention vorläufig bis zum Stimmung etwas freundlicher. Liqufdationspfandbrieſe bis auf 31. Dezember 1928 weiter in Kraft bleibt. Diſch. Hypotheken befeſtigt.— Am Deviſenmarkt herrſchte * Die Welt⸗Kunſtſeideerzeugung 1928. Der„Economiſt“ ver⸗ heute im Gegenſatz zur letzten Zeit wieder Nachfrage. Holland, öffentlicht neue vorläufige Schätzungen der Welt⸗Kunſtſeidenerzeu⸗ Schweiz, Japan und Italien lagen feſter, Spanien eher etwas gung im Jahre 1928, die 278 Millionen lb. betragen ſoll: Ver. Staaten ſchwächer.— Nach den erſten Kurſen wurde das Geſchäft 52 Millionen lb., England 38 Millionen lb., Deutſchland 38, Italien etwas belebter. Es konnten ſich faſt auf allen Märkten tleichte 34, Frankreich 24, Holland 16 und die Schweiz 10 Millionen lbö. Von Erhöhungen durchſetzen. Man tätigte faſt überwiegend Ge⸗ den Vereinigten Staaten wird bemerkt, daß zwiſchen Erzeugung und ſchäfte für Medio Januar. Im ſpäteren Verlaufe wurde Verbrauch ein Unterſchted von 5 v. H. zugunſten des letzteren beſteht. es fedoch wieder ſtiller, und die erztelten Gewinne gingen wieder Paſſive öſterreichiſche Handelsbilanz“ Die Endmonatszahlen verloren. Mannesmann, Geſfürel und Siemens blieben etwas ge⸗ des öſterreichiſchen Außenhandels zeigen im endgültigen Paſſivſaldo fragt. Der Kaſſamarkt log überwiegend feſter bei Gewinnen ein Gleichbleiben des Defizits mit dem Vorjahre. Nach von—2 v.., vereinzelt noch darüber. Ausgehend hiervon wurde der ungünſtigen November⸗Bilanz iſt nunmehr nicht mehr daran zu es im ſpäteren Verlaufe wieder freundlicher. Die Liaui⸗ zweifeln, daß das Geſamtpaſſivum Oeſterreichs auch in dieſem Jahre dattonskurſe, die im Durchſchnitt—5 v.., bei einzelnen Montan⸗ mindeſtens 1,1 Milliarden betragen wird. In der öſterreichiſchen und Elektrowerten bis 15 v.., bei Glanzſtoff 25 v.., über den Ausfuhr ſteht Deutſchland an erſter Stelle. Tie Medio⸗Dezemberkurſen lagen, trugen zur Belebung des Geſchäftes öſterreichiſche Ausfuhr nach Deutſchland iſt um 85 v. H. gegenüber bei. In Erdöl fanden auf Gerüchte einer höheren Dividende arbßers dem Vorjahr geſtiegen, die Einfuhr aus Deutſchland dagegen nur Umſätze ſtatt, der Kurs konnte um faſt 4 v. H. anziehen. Au um knapp 10 v. H. Elektrowerte, die vernachläſſigt waren, wurden wieder lebhafter ge⸗ *Deutſche Zuckerſtatiſtik im November. Nach den im Reichs⸗ handelt und konnten mehrere Prozente gewinnen. Stemens plus anzeiger vom 23. Deſember erſchienenen Nachweiſungen ſind im Sep. Verger plus 3 v.., Ilſe Bergbau büßten von ihrem anfänglichen tember—November 1927 12 478 136 Dz.(alles in Rohwert) gegen Gewinn 5 v. H. ein. 12 675 507 Dz. in 1925/26 erzeugt worden. Ausbeute aus verarbei⸗ 7 5055 8 14 0 e 255 75 75 949 256 Dz.) bis Ende No⸗ Verliner Deviſen vember 14,69 gegen 14,67 v. H. Verbraucht wurden im November 8. .575 535 gegen 1 392 760 Dz.(darunter Auslandszucker 14 393 gegen Diekeutſüts; Amaten 2 e 85 ae 225 5— 7807 Dz. im November 1926) und ſeit Beginn des Betriebsjahres De: Deenber f „ Auch japaniſche Lokemottvanfträge kür Deutſchland? Die(1. September) 4408 147 gegen 387c 644 Oe.(darunter Auslangs⸗ ee lapaniſche Eiſenbahnkommiſſton, die ſich vor kurzem in London zucker 80 216 gegen 121337 Dz.). Ausfuhr im November 242 891———— wegen Beſtellungen für die füdmandſchuriſche Eiſenbahn gegen 646 668 Dz.; im September⸗November 689 520 gegen 995 713 Dz e. ee 128555 11.— 5 5—— 8— ihre Vorräte am 30. Nopember 9 870 580 gegen 9 867 158 Dz. rüſſer- 106 Beiga— 508, egr. 5944 88.88 88.455 888.— 19 erken unterbrochen und ver nglan d. Der Bedar Danzig.. 100 Gulden81,57 61,7681,6181,77 61.— 65 ſüdmandſchuriſten Bahn an Lokomotiven iſt noch nicht gedeckt. Es 8 5 0 Hellingfors... 1000 finnl. M. 10.815 19,888 10,819 10,899] 81,— 95 heißt, daß die japaniſche Abordnung die Abſicht habe, die in England Börſenberichte vom 28. Dezember 1927 Nalien.....400 eire 22.05, 22.00,22.008 22,108 81— 7 nicht untergebrachten Lokomotiven an deutſche Lokomotiv⸗ Füdſlauten. 300 Dinar.87887.2368.4402 ½ 5 fabriken zu vergeben. Einzelheiten über die Gründe der Frankſurt behauptet Seedenen 400 Crenen 108 129·6 13908 13%129 5 unterbrochenen Verhandlungen ſind bisher nicht bekannt geworden. Am heutigen Prämienerklärungstag eröffnete die Börſe nicht Oelo 100— 1119 1111 111.25 111.5 14250 5 *Die Ausdehnung der dewiſchen Warenhauskonzerne 1927. Im e 1 itlich, die Grundſtimmung blieb jedoch ſreundlich. Nach Paris 100 Franken 16,4 16,48 16,455 16,408 51.— 5 letzten Jahre haben ſich die großen deutſchen Warenhauskonzerne wie vor bewegten ſich die Umſätze in allerengſten Gr en⸗ Pragg„ 100 Kronen 12,381 12,01 12.388 12,408 86, 45 außerordentlich ausgedehnt. An der Spitze dieſer Ausdehnungs⸗ dem, da ſich das private Publikum im alten Jahr offenbar nicht Schweis.... 1008ranken. 80.755 60,888 80,84 61..20 9 bewegung ſteht das Kaufhaus Rudolf Karſtad't(Zentrale Ham⸗ mehr am Börfengeſchäft beteiligen will. In Börſenkreiſen ſcheint Soſa 100h, cero ·32„028].872 8957 94— 5 zurg mit 90 Filialen, daun folgen Guſtar Nameow(Zentrale iaantöit dehre Janmer ſedoch im Gulan menhang mit dem erwarkeſen Stochomn.. 100 feinen 112. 1305 1420 113.f 10 13.13112,50 Berlin) 30 Filialen, Leonhardt Tietz(Zentrale Köln) 27 Fi⸗ keichteren Geldſtand weiter zuverſichtlich geſtimmt zu ſein, da die Pien. 100 Schiling 29,08 89.18 89.07 189.%0 25 5 len, Spekulation per ultimo verkaufte und ſich ſofort per Sudapeſt 105 Pengö 12500 Kr. 73,0 73.24 8 lialen, Hermann Tietz(Berlin) 20 Filialen, M. Conitzer u. M 5 9 5 5 73,14 73,28 685,062 Söhne(Brandenburg) 15 Filialen, Schocken Söhne(Zwickauf Mebie wieder eindeckte. Deshalb beſtand weiterhin zwi⸗ Fuenos⸗Aires„.. pef. 148 se 1788 1780] 1½/8 10 14 Filtalen, Lindemann u. Co.(Berlin) 12 Filtalen, Gebr. ſchen Ultimo⸗ und Mediokurſen eine merkliche Differenz. Es Canada... 1 Canad. Dalar 71] 178 417 40 55 Alsbetg Ach.(Bochum) 11 Fillalen. Die Ausdehnungsbeſtre⸗ kiung teikmaſen berwon rerſih bdenen Seiten erwartet zatte zum Ult Lelo. 0. 20 2068. 2085 29.%/ bungen der Warenhauskonzerne ſind aber noch in weiterer Entwick⸗ Schdter 55 beträchtliches Materjal heraus, das aber ohne aroße Konſtantinopel... 1 Mrk Ild..185 2,170] 22.167] 22.71 185 10 gkeiten aufgenommen werden konnte, offenbar infolge von London 1 Pfd. 20,397] 20,437 20. 440 N 4ů5 lung begriffen. Käufen durch Großbankſeite. B 45 1 5 ö ſeite. ei der erſten Kursfeſtſetzung üßer⸗ New Nort. Dollar 4,1770.1880 4,1788 4,1885 4,199* 26: Der Konkurrenzwagen der General Mokors gegen Ford. wogen gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Kursverluſte von 7 bis Nio de Janelro.. 1 Milreis 6,5088 6,5075 0,5045.5058 1,8780 3 Das neue Modell, mit dem die amerikaniſche General Motors Ford[2 v. H. So gaben J. G. Farben 174, am Elektrmarkt lrugung... 1 Gold Peſ.].3261.364] 4326.834—— 8 7 77.J 28. 27. 28. 5 27..2 Kurszettel der NMeuen Mannheimer Zeltung Haettenne 3259 705 Megddder e 163 0403 ö ubrenfabe.Suren.—. Seohard Sertil. 128.o las 9 mansfen, Ar 1149 118 0 Npsferultet 1747 15 Auen und Auslondsanleihen in Progenten. pe Stüdenotterungen in Mark Je Stuc Hieſch Rupf..M. 105,0.108.2 ee 0108.0 Per. 15 1——— 3 595 e es gtech. Web. Sinz. 261..2895 Wie deee 780 ef Die mit T verſehenen Werte— in Leben ſich die mit + verſehenen Mannheimer Effektenboͤrſe vom 28. Dezember 27. J 28. 27.J 28. 27. 28. Bad. Bank.. 174,0174,0 Bad. Aſſekurangz 240,0245,0 Karlsruh. Maſch. 17,.—17.— Pfälz. Hypoth. Bk.—.——— Continent. Verſ. 98,—93,.—C. 5. Knorr.. 166,0 166,0 Rh. Hypoth. Bk. 175,0 175,0 Mannheim. Verſ. 182,0132.0 Mannh. Gummi 83,.—33,.— Rh. Ereditbank. 124.0/125,0Oberrh. Verſ.. 160,0162,0 Neckarſulmfhrzg. 104,0 104,0 Südd. Disconto 138,0140,0 älz. Mühlenw. 152,0152,0 .⸗G. für Seilind 68,—84,— Portl. Zem. Heid. 137,5 187,0 Durlacher Hof. 159,0158,0 Benz& Cie...——Ah. Elektr..⸗G. 159,0157,0 Kleinlein Heidelb. 187,5187,5 6. Farben 278,0274,0 Rheinmühlenw. 140,0140,0 Ludwigsh. Akt. Br 225,0225,0 Rhenania..52,—52,—Wayß& ibhuf 142,0141,0 Schwarz⸗Storch. 184,0184,0[Gebr. Fahr„50,—52,.— Sab albhof 266 0267,0 Werger Worms 163,0168,0[Deutſche Linol. 244,0244,0[Südd. Zucker.142,0ʃ147,0 Frankfurter Vörſe vom 28. Dezember 3 IGelſenk. Gußſt. 140,148,5[Baſt.⸗G.—.—. Bault⸗Aletien. 155—————— 75 0.— 99— ilb 144.5145,2JIlſe Bergb. 207.„OBe enkel.77—78.— 9 1———32 1935 17470 TRal Aſchersleb. 185,5 179,0 TBergm. Elektr, 198,8190,0 Bant f. Brau. Ind 184,7 182,0IKali Weſteregel. 174,8178,0 BingMetallwerke—,——.— 9 Bahr. Bodend r. B—.———ILMannesmannr. 156,2158,9 Brem.⸗Beſigh.Oel 72,—72.— —— 55 u. Wö. 172,2 172,0JT Mansfeld Akt. 116,5117,7 Ch. Brocth..⸗W. 88, 7585,— TBarmer Bankv. 144,0 148,2 J Oberſchl. k. Bed.—.— 89,25 Cement Ta 1370187,1 1 gerliner Hand. 275. d Tten. ereon 103.5 105.0 Cement Karlftadt 180,0183.0 ICöm.u. Privatb. 177,7 17, 1Poönir Bergbau 102,5102,0 Chamotteunnaw 104,0105,0 IDarmſt u. Ratb. 2370 288.0 Ißein. Braunk. 23:8ffg3'0 Shem. W. Aldert—.—127,0 D. Hypothekenbk.—138,0 Satzw. Heilbronn 189,5 109-5 Cont. Rürnb. B3g8.—.—1670 IDeuiſche Bant 185,0 158,5 Lellus Vergbau 128.0 117.0 fDaimler Motor 97.— 94.50 .Effekt. u. Wechſ. 128.8 128,5,Bk.u. Laurahütte 78.—86.— PGoldeu. S Anſt. 19,1194,0 D. Ueberſee⸗Bank 105,5 105,5 Dyckerh e e 25 1 5 33 1255 Crausport⸗Alelien. Dlagler Zweibr.—.——— IDisconto⸗Geſ.„„ üů— 1 resbner Bant 181. 188,% Schantungbahn 7g40%8 Püſßeld. döat.Dürt 74.—, rkfrt. Hyp.⸗Bank 140,7 140,7 IHapag 144,144,5 Mat.„ Metallb. u. M⸗G. 137,5 186,5 INorbd. Lloynd 150,5 151,0 Eiſen Kaiſersl.——34,50 Mi 9 2 eſterr.⸗.———.—.206, IMitteld. Cred. B. 214,0217,0 Qeſterr.⸗U. St. B IElektr. Licht u. R. 206,0204,0 Nürnberg. Bs.⸗B. 158,0 153,0 Baltimore& Ohio 106,2108,5 Elſ. Bad. Wolle—,—,— Deſterr. Ered Anſt. 39,50 39, 1 EmalusSeuleich Ae 78.— Pfälz. Bk. eee Abenn Gbenbt 123,0125,0 Indultrie Aketzen. Enzinger⸗Union 52, 52,— Reichsbank.1385,5 184,0 Eichb.⸗Mannh.. ee=Eßlinger Maſch. 87,1087,10 Rhein. Hyp.⸗Bank 175,5175,5 5. Kempf⸗Sternb 186,2186,2 Ettling. Spinn.+ 230,0(230,0 Südd. Disconts 140,0140,0 Mainzer St.⸗A. 235,0286,0[Faber, Joh. Blei 71.—72,.— Wiener Bantver. 17.65 17,85 Schöfferh. Bindg. 540,0342,0[Faber Schleicher 8,50 89,50 Hürtto. Noteabk. 137,0137,0 Schwartz⸗Storch 182,0f..Farbenind. 27,50274,5 Maunh. Verf.⸗G.———.Werger.. 163,0168,0 Fahr Gebr. Pirm. 50,—52,— Frankf, Allg. Berſ. 171,7175,0ſeldt, Gebr.. 54,1058,— LGelt. Guill. Carls 126,8,125,5 Oberch. Verſ.⸗G. 150,0 160[udler Oppenheim—.——.— Feinmech. Jetter 94,—95,— Frankf..u. Mito. 15,—15,50 Adler Kleyer.. 64,2585,50[Frkf. Pok.& Wit. 71,— 70,— -⸗Aleti TA. E. G. St.⸗A. 170,5168,7 Fuchswaggon—..— ergwerk⸗Akkien. Aſchaff. Buntpap.—.———[TGoldſchmidt T. 113,0113,5 TVochumer Guß.—.—- Aſchaff. Zeüſtoſf 178,0r75. 7Grigner ie Ducl l9 IZuderus Eiſen 67.75 97,80 Pahnbed. Darmiſt. 27.—87.—Grmtnginm 188 01980 1D. Lugemb. Berg———— Badena Weinh.—.——.—[Grün, Bilfinger 158,0 1580 Eſch veil. Bergwk. 194,0 194,0 Bad. Elektr.j-—— 55,— 55720 Fökelfenk, Bergw.———,Dad. Maſch. Durl. 180,0130,0Hammerſen„ 144,014½0 5 8 5 5 60Peters uniongfref 107,7107 2 Pfch.—Mech. Web. Lind. 231..239,5 Wi nwar 9,50 0, Bocdenanm e. 15..152 2 Pf. Kähm Lazfer.15 6l,i8 Ther Stahlwertz us Senſcho& Ge. 18870 10 c lng Sbbne.. 6780 loee Siſene Wetell 1 ernd 181.0f 30 Kbü e. G. Frt—.——.—perül remearfaf. J4g.9 lar,o Bermen. Boriteg 4g.09e,J diag⸗müblen 188.814 s iſſener gaßt 8 Lolzverkohl. Ind 55.(4,30 Porzellan Weſſel—.——.— Per. Zellſt. Berlin 1425140.2 Ferresbeim Gias 131.9134,0 Mir& Geueſt 1410 444,) Wolf. Buckau. 88 50“. Junghans St.⸗A. 88,8090,— Rein. Gebb e Sch; 112,0111,00Bogtl. Maſch. St. 77,50 77,.—JGeſ. flelkt. unter. 283.5292,2 Motoren Deutz: 60,801,— ellſtoff Verein. 144989g Kammg.Kalſersl. 204,0.208.00 Tötheinelekt. St. A 158,7 158,00Noſgt Häff. St. 10.188,0 1 5 Goedhardt 7 122,½ Motoren Mannh. Pgellſ. Waldhof 267,7 Karlsrüh. Maſch. 17.—17.— Rh. Maſch. Seuder——— Volthom. Seil.K 63.50—.— e 12,8114,2 Mühlheim Berg. 81 131.7 Kemp, Stettin. Rhenantia Aachen 52,1052,— Wayß& Freytag 141 0/148,0 9155 C... ne 190.1 105,0 Sreiverkehrs⸗Kurſe · Klein, Sch.& BBecker 108,0106,5 Riebeck Montan—.——.— rgell Waldhof St 266,0269,5 75 haer Waggon T5 125 or 0 1161,0 Adter n ETTT onſerven Braun 52, 5 odberg Darmſt.———. o 19, 25ʃ7 Koksw. 96,—.8656787 Kräus& Co. Lock. 58.———Gebr. Roeder, 188,0138,0 Freiverkehrs · urſe. Gebr. Großmann 112..110.0 een Werdel 133,5 1892 Deutſchepetrol. 155 5 16.62 12 Fatüttgerswerke 90,—81,— gen Grün& Bilfinger 158.0156,0„2 Diamond. 18, 1 Leg Magcberd 12 0120 0 Schuine C. ög——— Sen vog 4 f.———— Gruſchtulg Terit 107, 108.8 Tösnir Bergb. 10l,0103, 7 Seldfreg 485 0 Lederwerk Rothe———. Schnellpr. Far 79,— 79,— Naſtatter Wagg.———.— Hackethal Draht 99,—89.75 PRathgeb. agg 555—— Feleer e 140,0 1735 Ludwigsh. Walzm 129,0128,5 Schramm Lackf. 133,9133,7 Ufa. 90,—90.— Halleſche Maſch. 157..187,0— 2448 266,0 Petersh. Int.Fbö. 2,25.— Lutz Maſchinen.—.——.—ISchuckert, Nrbg. 185,9,185,5 Hammerſ.Spinn. 149.0144.0 7 8 Nonnenberg. ⸗ 5 55 Zuß ſche Induſtr.——— Sauſat er 72.—11,80 Feſtverzinsliche Werte. Hannon.Egeſt. 78,5078,0 1— 912 130.0J180.0 Suſſendank 569)6750 e 150.7191.0 fStemenss alsl. 23.295,7 Cͤßnn Füde—55— Vog.⸗Wien Gum. 89.—89,15 Pißein Maſch.Led. 10,18l s ufa. 00, 5 1 7 Südd⸗—— Sbelnſtabl. 1201788 Rieeg dtce: 38g59 Seerd. Sngdert—.——— e rcdofze 8e.80.88,. Poaeen ergz, 1020 J8575 labenenie ghen 5 8f8g s e) Reichs.Staatspap. 5 bed.8t. Ingbert——,—87.80 Harven. Bergö. 1979108,e Tbennen 1658½0 a) Rei a Botoien deun: 52— eg— Sind. Zuces. Tb 4h.4% f. Sgug ſg 7— 80 Serdmenn aſch.25 de ie ffeees nean i88 — Motoren Deutz 62,—02,— 4% D. Schutzg. nann! 5————duntublöſgsſchn 52.—— Motorf. Oberüri. 77.—½5.—Krleot.Seſtgb-.——.— 4 f b. Sh0.10—— 11 e eſde deent— 1 0 15„.— 1 ohne Aütsli 5 indr.& Aufferm. 20),0ſ108.0 Roſizet Jucer. 80.—83, 6% Reie ganl⸗ 27 87,508775 Verliner Vörſe vom 28. Dezember bir goer dede 24 220 fer 8 98.1250 160 5 9„5122, 5 5% B. Kohlenanl. 12,406, Chem. Albert.. 123.9124,0 IHoeſchckif. u. St. 149..151,2 Sachſenwerk.. 125,7128,05% Prß Kalkanl 6,40 6,— Bauk- Alctien. Induſtrie-Alktien. Conebrb. Spinner 138.5 13755 J Pobenlohe⸗körk. 18.8.5 PSalzdetfurth. 287,0 240.0f70% bid. Seatt. 9250 Bank f. Brauind. 184,7181,0 Nlecumulatoren. 156.0152,2 Phil. Holfmann 151,0.153,5 Sarotti.. 188.7185.08% Mg. Stabt⸗ 26 95,25.16 Barmer Bankver. 147,5147,0 Adler& Oppeng 165.5185,5 IDaimler Benz, 94,2595,.— orchwerke. 107,8107.0 Scheidemantel„26,.—25,75 5% Roggenwert. 9,16.20 Bant f. el. Werte 160,1182,0 Adlerwerte.. 684.5084,85JDeſſauer Gas 174,5 175,0 HumboldtMaſch 31.—31,65[Schubert& Salz 388,5842,9.%% Ro genrentb. 8,19.05 TPerl. Handelsg. 249..237,6 Aech.f. Berkorsw. 1862ſ1585 Pisch Atlant⸗rel 103.0102,0 f 209.5 ISchuckert& Co 187.0 186,7 55/ Landſch.9259 8,01J 65 ICom. u. Privatb. 177,20176,4 Alexanderwerk. 62.5062,25]1 Diſch.⸗Luxemb.—.—— JIlſe Bergbau. 709,5218,0 Schuhfabrit Herz 25,50 24,25 erte · 5 0 1 Darmſt..⸗B. 27.2237,0 Tuäg. Elektr⸗Geſ 171.0,188,8.Eiſenb. Sianal——. Jüdel e Co. 269,7170.0 FStemensäpalske 293..23.2 b) Ausl. Nentenw JDeuiſche Pant 159,0 168,5 Aunmendorf Pap. 228,7 227,8 ldeuſche Ervßk. 18158185,0 Gebr. Jungbans 90.—60,— Sfuner.. 07, 869,15 4 Mexikaner, 7,8.——. IDt. Ueberſee Bk. 105.0107,0 Anglo⸗Ct. Guano—.———[Deutſch. Gußſtahl 105.5—, Kahl Uan 108,0103,2 Stettiner Bulkan 21.—22,80 4½ exi 8 1dise Conimand. 181, J88,2 Undalt Koblen f. 62.5088,50 Deunſche Kabelw. g2,5004,50 Taalle Aſgergl. 105.5 188,7 Stoehr Kanungen J896 185.% Oelt dene IDresdner Bant 160,7160,5 Annener Gußſt.————— 1100 12555 g. 75.18 72·18] Karksr. Maſchin. 17.— 16,30 Stoewer Rähm. 50,50,4%„ cong. Mte. 1,60—.— rankf. Allgem. 174,5174.5 Aſchaffbg. Zellſt. 189,0185,0J Deutſche Maſch. 73,1572,15 C. M. Kemp—.——.— Stolberger Zint 202,0212,5 4½%„ Silberrte.— e geden 0 80 ⸗Noſc ollee deraſche Molte 40 400 Jiteneren. 189.c 158 Sibd Nanesbl. 8e Feee ⸗ Nelterr Frerelbr 6,—59,50 alce Maſchin. 120.0,110 Peutſch. Eiſeng. 3 175 4 C. H. Knorr.. 166,2 170,0 Teleph. Berliner 78,5074,— 4% Türkeld.⸗Ank 9 80 13.— Mannh Berſicher. 185.7 Samag⸗bieguin 29.—20,75 Donnersmarckh.—.——.— Follm.Ldeurdan 95,75088,— ThoerlOelfabr T 9078 100,84%„ Bagb⸗Eiſ 134544.— Reichsbent ze. 124 0,155⸗0J. B. Bemberg 483,5463,0 Pürener Metall, 184.2 1850 Jebr. Körting 85,2566,75 Tieg, Leonhard. 439.5 189,4%„„. Ghbeim, redune 139·0 145·0 Vergmann Eltt. 194, l01,0 Dürkoppwerke 77.579.— goſtheimer Cen.—.——— Transradio.. 127117,0 4% Furt.unkfefnl. 12.85 L8, Süddeutſch. Disc. 139.5140,8 Perl.⸗Gud. Hut. 344.0342,0 TDyndmit Nobel 133..132.8 Krauß& CEie Lok.—. Maſch 104.0 1040.4%„ Bollb.1911 J2.65% Verl.Karlsr Iud 72,— fl68 IDynamit Nobel 133,0132,5 Kronprinz Metall 123..122,0 UnionwerkMaſch 104,0 104,04%„ 200..-808 27.— 27.— 7* r* 1*—.——1 Cransport⸗Aktien. Perlin. Maſchb. 120,0115,0 gglertr. Lteferung 173,7178,2 Koffhäuſer⸗Hütte 65,—65,— e ee—559187.9 2 S Nt 2 15, Reichsbahn———Uing Rürnderg.—.——(eleir eichtu. er. 206,0204,0 Tgabmever& Co. 168.,187,0 Ber. Ehem Gparl 159,5 180.5%/% g, wete 2700f. Schantungbahn.90 690 JBochum. Gußſt.———.—Emaille Üllrich. 24,—23,— Laurahütte 80,— 82,85B Otſch Nickelw. 169,5169,5%„„ Goldr:85 Allg. Lok. u. Stt. 173,0174,0 Gebr-⸗BöhlereEo.—,Enzinger⸗union 52,—51,— Lindes Eismaſch. 149.0,140,0T8 Glanzſt. 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Cem.—.——.— Vanand Ae. 20—.80%% A at 6 * 8 — — IHanſa Diſchiff 214,0.213,0 Duderus Eiſenw F e e 4 ARordd, alen, 8t2 15 65 Cbenr Hegden 181e ducde Wusgen. ee Rlagtrus.-G. 32.35.80 Wanderer-Werke 218..218.05%%„ 111 U5 Verein Elbeſchiff. 76,7579,65[Chem. Gelſenk., 79,—178, JslGGaggenau.⸗AM. 28,7535,15 fMannesmann 155,0 159, Weſer. Akt.⸗Geſ.—.——8 Tehuantspee · — r eSs 2 R M R 8 W 9 wan 33 J,.... N Dentttwoch, den 28. Dezember 1927 Pichlrre an ſich. Im ganzen ſollen es el druch aus Dummheit ſel das Zeug, eine ſog. Zigeunerware, gera Aeztaates durch die Beweisaufnahme f 5 aber darauf, daß nicht feſtgeſtellt werden konnte, wieviele deklaate W. ee ee Nene Monubelmer geltung(ebe b⸗Aubgabej 7. Seite. Nr. 600 Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 29. Dezember Deutſche Sender Berlin(Welle 483,9), Konlgswuſterhauſen(Welle 1280) 20.30 Uhr: Theodor Fontane, dann Tanzmuſik. Breslau(Welle 322, 20.10 Uhr: Ralner Maria Rilke, 21.15 Uhr: Humoriſtiſche Geſänge. Frankfurt(Welle 428,6) 18.30 Uhr: Konzert v. Kaſſel, 16.80 Uhr: 28 20.15 Uhr: Norwegiſche Lieder, dann Kammermuſik⸗ onzert. amburg(Welle 394,7) 20 Uhr: Wunſchabend im Dezember, dann Tanzmuſik. Rönigsberg(Welle 329,7) 20.05 Uhr: Orcheſterabend. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Zwiegefpräche der Ote⸗ benden v. Düſſeldorf. Leipzilg(Welle 365,8) 20,18 Uhr: Die Famille Strauß. Münſchen(Welle 588,2) 20.40 Uhr: Geiſtliche Lieder, dann Unter⸗ haltungskonzert. Stuttgart(Welle 379,7) 12.80 Uhr: Schallplatten, 18.18 Uhr: Konzer t, 20.15 Uhr: Operettenbilderbogen. Ausländiſche Sender ventry(Welle 1604) 12 Uhr: Konzert, 17 Uhr: 22.35 Uhr: Militärkonzert, dann Tanzmuſik. dio Paris(Welle 1750) 20.30 Uhr: Radio⸗Konzert. iland(Welle 315,8) 20.50 Uhr: Konzert, dann Jazzband. m(Welle 450) 20.40 Uhr: Operettenabend. ren(Welle 411) 20 Uhr: Lieder⸗Abend, 20.35 Uhr: konzert, dann Orcheſter vom Kurſaal. rich(Welle 588,2) 20 Uhr: Konzert, Mozart und Beethoven. en(Welle 517,2) 20.05 Uhr: Orpheus in der Unterwelt, Oper. ag(Welle 348,0) 19.30 Uhr: Konzert. adio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6 Sämtliche Erſatz⸗ und Zubehörteile, Röhren aller Typen, nodenbatterien, fachmänniſche Beratung in allen Radio⸗ ngelegenheiten, neueſte ee Accumulatoren⸗Lade⸗ ation. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Eine dumme Pferdegeſchirr⸗Geſchichte Drei Arbeiter mußten durch den Lagerplatz einer Kohlen⸗ Fandleng in Rheinau eine Gasleitung legen. Dabei ſahen e, daß in einem Benzinfaß zwei oder drei Säcke mit Militär⸗ pferdegeſchirr aufbewahrt wurden, um das ſich anſcheinend niemand zu kümmern ſchien. Umſo größer war das Intereſſe kines der Arheiter, der wegen Diebſtahls ſchon rückfällig war und deshalb die anderen vor Torheiten hätte warnen können. Statt deſſen ſtiegen ſie zu dritt über den Bretterzaun des agers und nahmen die in den Säcken verpackten Pferde⸗ Konzert, 8 Symphonie⸗ 22 *— 2 komplette eſchirre im Werte von 350 4 geweſen ſein. Die Täter gingen dann zu einem Fuhrgeſchäft in Rheinau, wo ſie die anze Ware um 35 bei 15% Anzahlung verkauften. dein Dieb davon bereits verhaftet war, ſo bekam er nichts, während für die anderen beiden je 7,50 bei der Geſchichte herausſprang. Die Angeklagten waren geſtändig, ſte wollen dieſen Ein⸗ emacht haben. Eine längere Aus⸗ prache rief der Wert der Geſchirre hervor. Der Käufer erklärte, daß es nur zwei komplette Geſchirre waren, die ohnedies noch ſo ſchlechk waren, daß alles de ben Mit 35 ¼ e teuer genug be⸗ zahlt. Auch habe er nicht gewußt, daß die Geſchirre geſtohlen paren. Mit den Worten, daß er umfallen und nſcht mehr ge⸗ und heimkommen wolle, wenn er nicht die volle Wahrheit age, beteuexte er ſeine Unſchuld. Erſter Staatsanwalt Dr Luppold bezeichnete die An⸗ ür vollſtändig über⸗ ührt. Der Arbeiter.ä ſei ſchon viel vorbeſtraft. Mit Rück⸗ ſerbegeſchirre in dem Benzintank waren und welchen Wert leſe haben, beantrage er doch mildernde Umſtände. Die Mindeſtſtrafe für ſchweren Diehſtahl j. R. iſt jedoch nicht znter einem Jahr Zuchthaus. Für die beiden anderen Ar⸗ eiter ſtelle er die Strafe ins Ermeſſen des Gerichts. Bei em Käufer der Geſchirre beantrage er Freiſprechung wegen Tongelnder Beweiſe unter Aufbürdung der Koſten auf die taalskaſſe. Das Urteil: Der Vorſitzende, Amtsgerichtsrat Schmikt, erkannte auf olgendes Urteil: Wegen ſchweren Djebſtahls erhält der An⸗ ein Jahr und die beiden anderen Ar⸗ eiter ſe vier Monate Gefängnis. Die Haftſtrafe ſeaen den Angeklagten W. bleibt aufrecht erhalten, während für die anderen beiden aufgehoben und dieſen Straf⸗ du c n d auf Wohlverhalten bis 1. Jan. 1931 ge⸗ ührt wird. Der Käufer der Geſchirre wird freigeſprochen. en. * 8 Freigeſprochen. Das Amtsgericht Grünſtädt hatte ſich dat einem Unglücksfall vom 20. September ds. Is. zu defaſſen. Damals war die Angeklagte Marſa Reuter mit em Kinde des Gaſtwirts Rehg aus Kirchheim a. E. an der Fund über die Straße gegangen und dabei war der kleine 1 unge von einem vorüberfahrenden Motorradfahrer ſelaßt und mitgeſchleift worden, ſo daß er an den Folgen ſich.b. Die Anklage legte der Reuter zur Laſt, ohne er⸗ lachtlichen Grund plötzlich auf die andere Straßenſeite ge⸗ äufen zu ſein und dadurch den Tod des Kindes verſchuldet u haben. Der Motorradfahrer Rehm behauptete, er habe küs Unglück nicht verhindern können. In der Verhandlung Uunte das Gericht ſich von einer Schuld der Angeklagten Vor dem Amtsgericht Kalſers⸗ Jahre alte Martha Hammer die Sekretärin bei Frhr. v. Gienanth war, verhandelt. Sle hatte eine Quittung über 350 Mark mit dem Namen des Frhr. v. Gienanth ünterſtempelt und dem Rechner der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Eiſenberg vor⸗ gelegt, ſodaß der Betrag ausgehändigt wurde. Die An⸗ geklagte erhielt mit einer früher verbänglen Strafe eine Geſamtgefängnisſtrafe von 3 onaten mit Bewäh⸗ rungsfriſt. § Erfolareiche Berufung. Der 30jährige Landwirt Armin Gilcher von Nerzweiler hatte gegen das Urteil des Großen Schöffengerichts Kalſerslautern, von dem er wegen fahrläſſiger Tötung des Landwirts Auguſt Zimmer in Hundheim zu 400 Mark Geldſtrafe bezw. 40 Tagen Gefängnis verurteflt worden war, Berufung eingelegt. Die große Straf⸗ kammer Kaiſerslautern als Berufungsinſtanz ſprach Gilcher wegen ungenügenden Beweiſes unter Aufbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe frei. Sportliche Nundſchau Swölf Meilenſteine im Kraftfahrſport Rückblick auf die autoſportlichen Ereigniſſe von 1927 Von Siegfried Doerſchlag Das Sportjahr 1927 iſt tot— es lebe der Kraftfahrſport 19281! Gerade an der Jahreswende ſieht die Sſtuation nſcht erſprießlich aus. Der A. v. D. hat den O, N..⸗Vertrag ge⸗ kündigt und der ADAc als derjenige deutſche Automobil⸗Club, der mit ſeinen 66 000 Mitaliedern auanttitativ führend iſt, hat keine Luſt und, ſachlich geſprochen, auch keine Veranlaſſung, nicht auf Gleichberechtigung zu beſtehen. Doch es ſollen hier keine Werturteile über die Clubs abgegeben und dem A. v. D. ſeine Tradition und die Qualität ſeines Mitaliederbeſtandes reſtlos zugeſtanden werden— es ſei nur der Erwartung Aus⸗ druck gegeben, daß ſportſchädigendes und deutſches Kraftfahr⸗ weſen ungünſtig beeinfluſſendes Gegeneinander von beiden Seiten ſetzt und künftig vermieden wird. Vereinspolitiſcher Ehrgeiz in Ehren— aber es geht nicht um Vereine und Ver⸗ bände, ſondern um das Wohl und Wehe deutſchen Kraftfahr⸗ ſports und deutſcher Kraftfahrtouriſtik. a Das FJahr 1927 brachte durch die Gründung und Arbeit der O. N. S. eine Regelunga in den deutſchen Autoſport. Die Zahl der Veranſtaltungen wurde verringert, die Qualität hob ſich. Und doch und dennoch: es gab viel zu viele Klaſſen und deshalb viel zu viele Preiſe. Was der Sportkritiker bereits im Früh⸗ jahr feſtgeſtellt und wovor er gewarnt hatte. iſt erſt in den 9 Die gelälſAte lautern wurde gegen die aus Grevenbroich, Oktober⸗Sitzungen der ſterbenden O. N. S. für Sportregelung 1928 beachtet und für die Zukunft beſchloſſen worden. nämlich eine geringere Klaſſeneinteilung als bisher und Fortfall der zahlloſen Alleinaänge. 5 Was aber Spitzenleiſtungen anbelangt, war das Jahr 1927 ein Erfolg. Und ein Meiſterwerk, das insbeſondere von Sportsleuten anerkannt zu werden verdient. iſt auch jener a in der Eifel, die beſte Kraftfahrprüfungsſtrecke er Welt. Der Januar brachte Vorbereitungen. Quer durch Deutſchland, führte ſene Sternfahrt nach Monaco, die auch von einigen deutſchen Fahrern beſtritten wurde, die aber ſportlich ungeheuer darunter leidet. daß die Anzahl der im Wagen fah⸗ renden Perſonen entſcheidend bewertet wird. Ausſchreibungsmodus beibehalten wird, wird man die Stern⸗ fahrt nach Mongeo im weſentlichen als Propagandafahrt für dieſen Riviera⸗Ort anſehen dürfen. II. Der ebruar ſtand im Zeichen der Winterfahrt nach Garmiſch⸗Partenkirchen. Das Berarennen brachte Siege von Kimpel auf Bugatti⸗Rennwagen und von Karl Kappler auf Simſon⸗Supra. Im Motorradwettbewerb fuhr Bauhofer auf B. M. W. die ſchnellſte Zeit aller Fahrer. Das Eisrennen auf dem Eibſee war für Deutſchland eine Neuheit. Kappler war der Held des Tages. III. Im März begann die große Spankenfahrt bes Bayriſchen A. C. Sie war autotouriſtiſch ein Bombenerfolg. Die deut⸗ ſchen Automobiliſten wurden in Spanien allerorts herzlich be⸗ grüßt, und infolge geſchickter Vorbereitung und glänzender Durchführung wurde die Spanienfahrt nicht nur zu einem touriſtiſchen Ereianis für alle Teilnehmer, ſondern auch zu einer Propagandafahrt für das Deutſchtum, deutſchem Sport und deutſche Wagen. W3 Der ADAcC rief im April zu ſeiner Fünfländerfahrt. Groß war die Beteiligung und groß auch der Erfolg. Dieſe Fünfländerfahrt ſtand gleichfalls im Zeichen der herzlichen Aufnahme deutſcher Kraftfahrer durch Behörden und Bevöl⸗ kerung der durchauerten Länder zwiſchen Alpen und Balkan. Die Norbbayriſche Zuverläſſigkeltsfahrt und das Hainbergrennen bei Göttingen bildeten den Auftckkt der Sommerſaiſon 1927. Im Frankenland war Kimvel auf Bugatti ſchnellſter aller Wagenfahrer, im Motorradwettbewerb Buſſinger auf A.. S. ſchnellſter der Motorradfahrer. Im Mai fand auch der Hannbverſch⸗Weſtfäliſche Awigmobilwett⸗ bewerb in Bad Pyrmont ſtatt, der mit autem Erſola, aber mit zu vielen Klaſſenpreisträgern endete. Die Prüfungsfahrt Bre⸗ menHannover—Bremen brachte J. F. Kerſting[(Bremen] auf Bugatti für ſeine Überragende Rennwagenzeit die Senats⸗ medaille. Der Wiesbadener Automobjilwettbewerb zelgte einen Betellliaungsrekord von ütber 300 Teilnehmern. Die Wies⸗ badener Rennen Rund um den Nerobera und auf die Hohe Wurzel wurden auch von ausländiſchen Fahrern beſtritten. Schnellſter Fahrer im Neroberg⸗Rennen war der Schwelzer Merz(Zürich) auf Bugatti. Roſenberger auf Mereedes⸗Benz Solange dieſer Weſtdeutſche Gebirasvrüfungsfahrt des Kölner A. C. die am letzten Matl⸗Sonntan als Abſchluß der Kölner Internatlonalen Laſtkraftwagenausſtellung ſtattfand. hatte leider ein Proleſt⸗ nachſpiel, das erſt kurz vor Weihnachten in der oberſten In⸗ ſtanz ſeine Erledigung fjand. indem der gegen den Sieger Dr. auf Opel eingelegte Proteſt endaültig verwor⸗ en wurde. VI. Der Fun! begann mit der traditionellen Sachſenfahrt, die ſich durch oriainelle Wertung auszeichnete. Von den 32 Wagen⸗ und 28 Motorradfahrern erreichten nur 4 Wagenfahrer und 1 Motorradfahrer das Endziel ſtraſvunktfrei. Alle Favoriten hatten Strafpunkte wegen Ueber⸗ oder Unterſchreitens der vorgeſchriebenen Geſchwindiaketten erhalten. Mitte Junt fand die Eröffnung des Nürburg⸗Rinas ſtatt. Reichsverkehrsmini⸗ ſter Dr. Koch vertrat beim felerlichen Eröffnungsakt die Reichsrealerung. Miniſter Hirtſtefer repräſentierte Preußen. Stadtoberhäupter. Induſtrielle. Prominente aus Sport. Han⸗ del. Induſtrie, Journaliſten aus aller Herren Länder waren zugegen. Das Eröffnungsrennen war ein aroßer Erfolg. Der Motorradwettbewerb ſtand im Zeichen eines dreifachen Da W⸗ Klaſſenſteas. Bauhofer auf B. M. W. fuhr die ſchnellſte Zeit aller Motorradfahrer. Im Wagenwettbewerb gab es einen Doppelſiea von Mereedes⸗Benz mit Werner und Caracciola. Caracciola fuhr bier erſtmalia lene neue Mercedes⸗Benz 8 Sporttype, die im weiteren Verlaufe des Jahres überall ge⸗ wann, wo ſte ſtartete. Die Kartellfahrt war die große Prü⸗ fungsfahrt dieſes Sommers. Ihr Ergebnis bot eine Ueber⸗ raſchung. Völlia ſtrafvunktfrei waren nur 4 Teilnehmer. darunter 3 Damen: Frau Ernes Merck auf Mercedes⸗Benz, Willy Walb auf Mercedes⸗Benz, Fräulein Martha Pir auf Preſto und Frau Elſe Metz auf Wanderer. Auf Grund der Tatſache, daß in der Kartellfahrtausſchreibung für eine Son⸗ derprüfung auf die Hohe Wurzel bei Wiesbaden Sollzeiten vor⸗ geſchrieben waren, denen eine falſche Formel zugrunde gelegt war, wurden insgeſamt 24 von den 63 in Stettin geſtarteten Kartellfahrern für rgeeee erklärt. (Fortſetzung folgt) eeece zlinu, den 6³ !. —1 31 17 O wolken. G deuet halb bedect. d wollig W bededdt. o Regen GOruupeln. Rebel.& Gerwltter O Windſulle. O= ehr leichter Oſt H müßiger Südſüdweſt. E ſtürmiſchet Nordweſt. Schnee. Oie Pfelle fliegen mit dem Winde. Die dei den Stauonen ſtehenden Zahlen die Tempe· ratur an Dle Aunlen derbinden Ort⸗ mit olei dem auf Neeresniveau ümgere bneten Lutdruck Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) See. Zuft Ten 888828 Wind 2 8 drud vera- 8 8 2 böde Wetten 3 8 88 8352 8 2 Aicht. Störe A8 8 Wertheim 151— 22 8—8 N fſtarkſhalbbed. Königſtuhl 568 768,8—6—6 0 St. bedeckt 120767.—0 5—1 NO mäß. bedeckt Bad.⸗Ba 213765,60 0 441 N 5 Villingen 780 764.—2—2 5 7 5 Feldbg. Hof] 1275 629628=N0OSt. Nebel Badenweil.“ St. Blaſien] 780— 1 8—2 O ſmäß.] bedeckt Höchen ichw! Der Kaltluftvorſtoß hat überall Froſttemperaturen ge⸗ bracht. Gelegentlich trat vereinzelter Schneefall auf. Die Kalt⸗ luftfront äußert ſich heute bei ihrem Durchzug in friſchen böigen Nordoſtwinden, die in der Höhe als Oſtſturm auftreten. Das Hochdruckgebiet über der Nordſee verſtärkt ſich welterhin. Wir können 5 einige Tage mit Fortbeſtand des meiſt trockenen Froſtwetters rechnen. Wetterausſichten für Donnerstag, 29. Dezember: Meiſt 1255 18 Verſchärfung des Froſtes mit abflauenden Herausgeder: Drucket und Berieger Druckerei Dr Hagas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H5. Mannhelim. E 6, 2 Dlrektion Ferbimand eyme. Ebefredatteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A Meißner— Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder— vort und Neues aus aller Welt: 5 1 Müner— Handelsteil. Kurt Ehmer— Gericht und alles llebrige: Franz Kircher— Anzeigen 1. U. Jac. Faude (Aut überzeugen und ſprach ſie daher frei. war im Berarennen Hohe Wurzel ſchnellſter aller Fahrer. Die 1658 Tren areſſ R üemteten, Näh. 8, 18. 1 Treppe. *1788 ——— U„Schöne Anmeruchnung t B abh und Zubeh. heieubau in Feuden⸗ eger im Villenviert.) a5 en Dringk.⸗Karte ort zu verm. 11740 erfr. Fendenheim⸗ Unterfeld 78. 9. B. Z. Stock, 2 ſchöne leere Zimmer vermieten. 41090 Mferte Zimmer u r. Eingang, ſoſort vermiet. 1590⸗91 Dammſtr. 28, 4. El. Laden in Q5, 16, 50 am, 2 Schaufenſter u. Neben⸗ Gr. leeres Zimmer an einzel. Perſ. oder koͤl. Ebep. berufst., ſof, zu vm. Gr. Wall⸗ ſtadtſtr. 3. 2. Stock. 41744 Loeres Helzb. Zimmer an alleinſteh. Frl. od. Frau zu verm. 1724 Nüh. bei F. Fiſcher, Lortzingſtr. 48, 5. St. but möhl. 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Ludwig Schill, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Th. Goldſchmidt Aktiengeſellſchaft, Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim⸗Rheinau, Mann⸗ heim⸗Rheinau. Die Prokura des Dr. jur. Paul Brücher iſt erloſchen. Mechler& Co. Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Der Kaufmann Otto Wilſtermann in Mannheim iſt zum Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 12. De⸗ zember 1927 in 87 geändert. Von den Ge⸗ ſchäftsführern Karl Nagel und Otto Wilſter⸗ mann iſt jeder zur Einzelvertretung der Ge⸗ ſellſchaft berechtigt, auch wenn mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt ſind. Brown, Boveri& Cie. Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Das Vorſtandsmitglied Dr. jur. Franz Engelmann wohnt jetzt in Heidelberg. Bierbrauerei Durlacher Hof Aktiengeſell⸗ ſchaft vorm. Hagen, Mannheim. Die Satzung iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 14. Dezember 1927 in 8 7 Abſ.(Stimm⸗ recht der Aktien und Vorzugsaktien) und Abſatz 5(Hinterlegung der Aktien zwecks Ausübung des Stimmrechts) abgeändert worden. Ph. Oeſtreicher& Co. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Franz Wüſtenhöfer iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Hermann Wronker Aktiengeſellſchaft Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim, Mannheim. Das Grundkapital iſt gemäß dem bereits durch⸗ geführten Beſchluſſe der Generalverſammlung vom 22. November 1927 um 900 000.// auf 2 700 000.“I erhöht. Die Satzung iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 22. November 1927 in Artikel 4 Abſatz 1(Grund⸗ kapital und Aktieneinteilung) abgeändert worden. 180/31 Südbeutſche Kreditanſtalt Aktiengeſellſchaft Mannheim. Dem Dr. Alexander Porath in Heidelberg iſt Prokura erteilt. Amtsgericht Mannheim F. G. 4. (Bad. Odenwald) nt Taröffenicknn fer dtadtMshein Der Lerumittelbedarf für das Schuljahr 1928½9 ſoll vergeben werben, und zwar: Schulögcher, Schreibheſte, Tafeln aus Schie⸗ fer, Schreib⸗ u. Zeichenmaterialien, Material für den Mädchen⸗Hanbarbeltsunterricht— Strickbaumwolle, Wolle, Hemdentuch, Schür⸗ zenſtoff, Gminder Linnen, Stickmaterial, Nadeln ete.— Angebote müſſen bis ſpäte⸗ ſtens Samstag, den 21. Jaunar 1928, vorm. 11 Uhr beim ſtädt. Materialamt, L 2. 9, ab⸗ gegeben werden. Daſelbſt können die Vor⸗ drucke und Bebingungen gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhoben und nähere Aus⸗ kunft eingeholt werden. ſolche Angebote behandelt, zu welchen vorher bei uns die erforderlichen Unterlagen abge⸗ 36 holt worden ſind. Mannheim, den 17. Dezember 1927. Kiefern-Nutzrollen und Nadel-Grubenholz- Verkauf. Die Evang. Stiftſchaffnei Mosbach(Bad.) verkauft freihändig aus ihren Waldungen den unverbindlich auf 7000 Ster(Rm.) geſchätzten diesjährigen An⸗ fall an Nadel⸗Nutzſchichtholz mit Rinde, nämlich: 14 196 ca. 2100 Ster Kiefernnutzrollen(Sägholz) von 12—18 em Zopf, ca. 2300 Ster Kiefernnutzrollen(Sägholz) von 18—24 em Zopf, ca. 1500 Ster Grubenkurzholz, Zopf, 1,55 m lang, ea. 1100 Ster Grubenkurzholz, 4/—8 em Zopf, 1,25 m lang —12 em ab Wald zu den Zahlungsbedingungen der f Bad. Staatsforſtverwaltung(ie hältig nach g und 6 Monaten). Stundungszinſen 0,625, Verzugszinſen 0,897 monatlich. Sicherheitsleiſtung nach Ver⸗ einbarung. Ablängung der Nutzrollen nach Wunſch des Käufers. Günſtige Abfuhrverhältniſſe. Das Holz ſteht an guten Abfuhrwegen. An⸗ gebote in Reichsmark je Ster(Rm.) bis läng⸗ ſtens 16. Jaunar 1928 an die Verwaltung er⸗ beten. Die Abgabe eines Gebotes gilt als Annahme der Zahlungsbedingungen und un⸗ ſerer Verkaufsbedingungen. Der Bieter bleibt 10 Tage nach obigem Termin an ſein Gebot gebunden. Losverzeichniſſe und durch die Verwaltung. Z3wangsverſteigerung. Donnerstag, den 29. Dez. 1927, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6. 2 gegen bare nähere Auskunft Zahlung im Vollſtreckungswege öffentl. ver⸗ ſteigern: 1 Kredenz, 1 Grammophon, 1 Eis⸗ ſchrank, eine Partie Schuhleiſten u. ⸗ereme u. 1 Aquarium. Mannheim, den 27. Dez. 27. 4179g Götz, Gerichtsvollzieher. Es werden nur Julie Leclerer Ofto Hoœerdt Verlobſe NMerimelri Sechermelrmerlencddsfr. 5 8 Weirmecruen 1027 1790 Stolt Kerier. 1 8 wre Verrneblurig geben bekerwif Merriieirn P 7, 14 Dr. Peun WSHler umnd Fræu PœUl Oe. WoOlf Neckergernurd irm Dezernber 1027. Scruerheusstr. 58 Plüsck-u lüundnleum-Tenniche in allen Größen und besten Qualitäten Chaiselongues mit und ohne Decken empfiehlt E ITephidi- und Iinoleum- naus „9 BRUEHHLIK FE3, 0 Apparate RADI0 der Schlager der Saison m. direkt. 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