forderung ſcue Haſſermannhaus) Geſchäfts⸗ Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, 8 W erſtr 19½0 u. Meerfeldſtraße 13. Telegramm⸗ 85 Freitag, 30. Dezember 605 epreiſe: In Mamieim u. mgebun Seſnaß aus Serg die Poſt monatl. R. 2 8 80 ohne Beſtelg Bei evtl. Aenderung der wielſchaſticchen Verhältniſſe 155 ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtele E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,•6, Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. L2mal. Jerniprecher 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24053 Beilagen Spori und Spie Aus Zeit und Leben Mannbeimer Frauenzeitung Abend⸗ auegabe eue Mannheimer MannheimerHeneral Anzeiger Aus der Welt der Cechnit Umterbaltunge-Beidage Preis 10 Pfennig 1027— Nr. o04 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 2 3 je einſp. N ile Allgem. Anzeigen 0. 40 N. M. wueer —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden böberbetechnet, Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u.* gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſazanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für veripätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht llülenleſe aus demm Neichshaushalt Die neuen„Spar“ Maßnahmen Sprechende gahlen Berlin, 30. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus em Reichsetat für 1928 bringt die„..“ heute eine Blüten⸗ lf e von„Kleinigkeiten“. Den Reichstagsabgeordneten ſollen die. Koſten für Flugzeugbenutzuug nach beſtimmten Grund⸗ ſätzen teilweſe erſtattet werden(25 000 Mk.)]. Den vielfachen Klagen über den Wirtſchaftsbetrieb im Reichstagsgebäude kann durch einen Umbau der Küchen⸗ anlagen und die Herſtellung elektriſcher Speiſeaufzüge ab⸗ werden. Der Koſtenanſchlag beläuft ſich auf 130 000 ar Die Vertretung der Reichs regterung in München koſtet wieder 7830 Mark mehr als im vorigen Jahr. Zur Durchführung der Reichstags wahlen im De⸗ zember 1928 wird ſchon jetzt ein Betrag von 2 Millionen eingeſetzt, während die Reichstagswahlen 1924 nur 1,6 Mil⸗ lionen erforberten. An den Grenzen des Reichs ſtehen noch immer Hoheits⸗ ſtöcke mit den alten Hoheitszeichen. Jetzt ſind 30 000 Mark dafür ausgeworfen, daß an den Grenzen Hoheitsgrenz⸗ ſtöcke mit den verfaſſungsmäßigen Hoheitszeichen und den Meichsfarben aufgeſtellt werden. Die Oberprüfſtelle für Schund⸗ und Schmutzvorſchriften Iim Leipzig und die Prüfſtellen in Berlin und München koſten zuſammen 280 000 Mark er Etat des Reichsſparkommiſſars ſelbſt iſt in dieſem Jahre um 200 000 Mark böber als im vorigen.(.) Das Verliner Neinahrsprogramm 5 Berlin, 30. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.] Am Reufahrstag findet die übliche diplomatiſche zund politiſche Ahr zieht in der Wilhelmſtraße eine Ehrenwache in feld⸗ marſchmäßiger Uniform auf, die im Ehrenhof des Präſiden⸗ tenpalais Aufſtellung nimmt. Die Glückwünſche des diplo⸗ matiſchen Korps überbringt der Nuntius Pacelli. Reichs⸗ präſident von Hindenburg wird auf ſeine Anſprache kurz ant⸗ worten und dabei dem Wunſche Ausdruck geben, daß die Sehnſucht der Völker nach einer wahren Friedensgemein⸗ ſchaft ihrer Erfüllung näher kommen möge. fang des diplomatiſchen Korps nehmen neben dem Staats⸗ ſekretär Dr. Meißner Reichskanzler Dr. Marx, Reichs⸗ nußenminitker, Dr. Streſemann und ee Dr. [Polen umlagert ſeien, das zwei Keile gegen die Oſtſee vorge⸗ Schubert teil. Daran ſchließt ſich die Glückwunſcheonr der Neichs regierung Das Kabinett erſcheint vollzählig unter Führung des Reichs⸗ anzlers und die Staatsſekretäre. Die Neujahrswünſche des Reichskabinetts überbringt Reichskanzler Dr. Marx. Reichs⸗ präfident von Hindenburg wird ſeinen Dank für die Glück⸗ mitaſche und für die von der Regierung geleiſtete Arbeit mit dem betonten Wunſche verbinden, daß die in Angriff ge⸗ mmenen Geſetzesarbeiten, Reichsſchulgeſetz. und Strafgeſetz⸗ entwurf, ihre baldige und harmoniſche Erledigung finden, evor der Kampf um das neuzuwählende Parlament die Wufte in Anſpruch nimmt. N Wie alljährlich, ſo werden auch diesmal zwiſchen dem eichspräſidenten und dem Aeerpelchiſchen Bundespräſidenten elegramme gewechſelt werden. Walters Neujahrsgruß 9 101 beotſche Volk Ne Bürgermeiſter Walker von Newyork richtete folgenden eujahrsgruß an das deutſche Volk: Es bereitet mir große reude, der Bevölkerung Berlins ſowie dem geſamten deut⸗ Ichen Volk zum neuen Jahr viel Glück und alles Gute zu ſalnſchen. Die Bevölkerung der Stadt Newyork, unter der ch piele Bürger deutſcher Abkunft befinden. ſchließt ſich mir, eſſen bin ich ſicher, in ihren Wünſchen an. Möge das neue vabr die Freundſchaftsbande. die unſere beiden Nationen erknüpfen, weiter ſtärken.“ Der Kampf um den Wahltermin Au e Berlin, 29. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ˖ useinanderſetzungen über den Wahltermin haben durch die ihrer Beſtimmtheit überraſchende Erklärung der„Ger⸗ 1 nia“, daß weder der Kanzler, noch das Zentrum, noch die kageriſche Volkspartei eine vorzeitige Auflöſung des Reichs⸗ us für richtig halten, zunächſt ihren Abſchluß gefunden. Zu + n zener Zeit, das heißt nach Beendigung der Etatsberatun⸗ lich n im April oder Mai, wird man die Diskuſſion wahrſchein⸗ a0 mit mehr Ausſicht auf eine Klärung wieder aufnehmen 15 en. Denn dann wird ſich ja wohl erkennen laſſen, ob —2 inwieweit Regierung und Koalition in der Lage ſein aalt en, ihr Arbeitsprogramm tatſächlich durchzuführen. Das Ze namentlich für das Schulgeſetz, das neuerdings vom entrum wieder auffallend in den Vordergrund gerückt wird. ezwer„Vorwärts“ charakteriſtert den Kampf um den Wahl⸗ in als„eine innere Streitfrage des Bürgerblocks“ und ſich die Taktik des Zentrums ſo aus:„Herrn Streſe⸗ 45 iſt aus außenpolitiſchen Gründen an früheren Wahlen 4— gelegen. Die Partei Streſemanns aber bereitet der abſchiedung des Schulgeſetzes im Sinne des Zentrums 15 ierigkeiten. Alſo bält dan der Partei Streſemanns An dem Emp⸗ den Stock der Schulvorlage vor, über den ſie ſpringen muß, wenn der Außenminiſter Streſemann die Reichstagsauf⸗ löſung bekommen ſoll, die er für ſeine Außenpolitit braucht.“ Bald nach Neufahr ſoll, wie es heißt, im Reichskabinett nochmals über den Zeitpunkt der Neuwahlen geſprochen wer⸗ den. Man darf indes nicht vergeſſen, daß nicht die Regierung den Reichstag auflöſt, ſondern das die eigentliche Entſcheidung beim Reichspräſidenten ruht. Eine Erklärung von volksparteilicher Seite ſeBerlin. 30. Dez.[Von unſerem Berliner Büro.) Die N. L. C. ſchreibt. die„Kreuzzeituna“ hat durch einen höchſt überflüſſigen Artikel über angebliche Wünſche Streſemanns zum Wahltermin der Oppoſitionspreſſe willkommenen Anlaß gegeben. über die Wahlanaſt der Deutſchnationa⸗ len aroße Leitartikel zu ſchreiben. Ob das im Intereſſe der deutſchnationalen Partei lieat. wollen wir der Beurteiluna der deutſchnationialen Inſtanzen überlaſſen und uns darum nicht weiter mit der angeblichen„Senſation“ der„Kreuzzeitung“, die ja gar keine iſt. befaſſen. Daß die Auffaſſungen über die Zweckmäßiakeit eines Wahltermins auseinandergehen. wenn nur zwei Menſchen darüber ſprechen, iſt ſo ſelbſtverſtändlich. daß man deshalb keine Rotationsmaſchine in Beweguna ſetzen ſollte. Wenn wir nicht falſch unterrichtet ſind, aibt es ſogar in deutſchnationalen Wirtſchaftskreiſen Perſönlichkeiten. die empfohlen haben, den Wahltermin in die Zeit der wirtſchaft⸗ lichen Hochkonfunktur zu legen. Umſo weniger verſtehen wir. daß die„Kreuzzeitung“ es fertia bringt, die Diskuſſion über den Wahltermin zu der nationalen Würde der Diskutierenden in Beziehuna zu ſetzen. Hierfür aibt es nur die eine Erklärung. daß die„Kreuzzeitung“ zu jenen rechtsſtehenden Blättern ge⸗ hört, die das Wort von der nationalen Würde ſo oft, ſo leicht und au ſchwerlich über die Zunge oder in die Druckerſchwärze hinein⸗ gehen. Schickfalsgemeinſchaft zwiſchen Oſipreußen und Litauen AJn einem Leitartikel der Litauiſchen Rundſchau tritt einer der hervorragendſten Führer des Deutſchtums in Litauen, Rechtsanwalt Baumgärtel, für den Gedanken einer Schick⸗ ſalsgemeinſchaft zwiſchen Oſtpreußen und Litauen ein, die darin beſtehe, daß ſowohl Oſtpreußen als auch Litauen von trieben habe. Darum müſſe nach der Meinung Baumgärtels der Weg Litauens auch der Weg Oſtpreußens ſein. Die kom⸗ menden polniſch⸗litauiſchen Verhandlungen hätten auch im Hinblick auf das Problem Oſtpreußen eine große Bedeutung. Für Ofepfeußen ſei ein paſſives Intereſſe an den Verhand⸗ Litauens mit Beuen nicht angebracht. Die Wiriſchaſtsverhandlungen mit Polen Berlin, 30. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Berliner Blatt behauptet, daß aller Wahrſcheinlichkeit nach der Rahmen für die im Januar nach der Unterbrechung durch die Weihnachtspauſe wieder aufzunehmenden deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen weiter geſpannt werden würde. Es werde ſtatt nur über einen Vorvertrag über einen endgültigen verhandelt werden können. Wir haben von dieſer Darſtellung keine Notiz genommen, da ſie uns von vornherein unglaubhaft erſchien. DieſeAuffaſſung wird uns jetzt an zuſtändiger Stelle beſtätigt. Es beſteht an deutſcher Stelle keinerlei Neigung, über einen endgültigen Vertrag ſchon jetzt mit Polen in Verhandlungen einzutreten. Dadurch würde ſich der Gang der Beſprechungen naturgemäß weſentlich ſchwieriger geſtalten. Rückgabe von Amerikapoſt Das Reichsvoſtminiſterium gibt bekannt: Die zur Luft⸗ poſtbeförderung nach Amerika aufgelieferten. dem Junkers⸗ Flugzeug D 1230 am 4. Oktober mitagegebenen Briefſen⸗ dungen werden. da der Flug nicht durchaeführt iſt. den Abſen⸗ dern in den nächſten Tagen wieder zugehen. Die Sendungen erhalten beim Poſtamt in Deſſau einen Stempel„Zurück! Fluag nicht durchgeführt!“ Die entrichteten Freigebühren werden den Abſendern auf Verlangen und unter Rückaabe der Briefumſchläge oder Poſt⸗ karten erſtattet, wenn die Abſender dieſes 1 bis zum 81. März 1928 ſtellen. Die Schuldenfrage Der Leiter der Wirtſchaftsabteilung der Univerſttät Illi⸗ nois, Profeſſor Forgat. erklärte in einer Rede vor den amerikaniſchen Wirtſchaftsverbänden, eine Reviſion der Kriegsſchulden ſei innerhalb zehn Jahren zu erwarten, da die Regierung bis dahin gefunden haben werde, daß die Wirkung der Schuldenzahlungen auf die Finanzlage der Ver⸗ einigten Staaten nicht den Erwartungen entſpreche. Pro⸗ feſſor Edis von der Univerſität Chicago ſchlug vor, eine Art Gold⸗Völkerbund zu ſchaffen, um dadurch Kriſen zu vermeiden, die auf die Unterproduktion von Gold zurückzu⸗ führen ſeien. ſo leichtfertia in den Mund nebmen. daß man annen⸗ Pratulationscvur beim Reichspräſidenten ſtatt. Kurz vor 11 ͤ 5 Oeſterreich an der Jahreswende (Von unſerem Wiener Vertreter) Das Jahr 1927 iſt für Oeſterreich ein überaus ereig⸗ nisreiches Jahr geweſen, leider nicht durchwweg in gutem Sinne. Der Schwerpunkt der öſterreichiſchen Politik lag auch in dieſem Jahre auf dem Gebiete der inneren Politik. In der äußeren Politik ſpielt das zu einem Zwergſtaat ver⸗ ſtümmelte Oeſterreich mit ſeinen ſtrategiſch ganz unmöglichen Grenzen nur noch eine paſſive Rolle, was natürlich nicht aus⸗ ſchließt, daß es alle Vorgänge an ſeinen Grenzen mit beſon⸗ derer Auſmerkſamkeit beobachten muß. Mitteleuropa und mehr noch Oſteuropa ſind noch immer ſtändige Herde von Unruhen, bei denen auch die verſchiedenſten Großmächte nicht ſelten die Hand im Spiele haben. Was die Kleine Entente tut, was Jugoflawien und Frankreich, was Italien und Albanien ab⸗ machen, und was ſchließlich in Ungarn, Rumänien und Bul⸗ garien vorgeht, berührt meiſt Oeſterreich aus unmittelbarer Nähe. Eine ſtändige, beſonders ſchwere Belaſtungsprobe bildet für Oeſterreich die Unterdrückung und Vergewaltigung Deutſch⸗Südtirols. Abgeſehen von dieſen Vorbehalten war das außenpolitiſche Verhältnis Oeſterreichs zu allen ſeinen Nachbarn und auch zu den übrigen Mächten ein durchaus nor⸗ males. Ein ungleich wärmeres Epitheton kommt natürlich den Be⸗ ziehungen zwiſchen Oeſterreich und dem deutſchen Bruder⸗ reiche zu. Der Beſuch des deutſchen Reichskanzlers Dr. Marx und des deutſchen Außenminiſters Dr. Streſe⸗ mann am 14./15. November in Wien hat Gelegenheit ge⸗ boten, für die unveränderte Herzlichkeit der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Beziehungen ein weithin ſichtbares Zeugnis abzu⸗ legen. Für die immer weitere Verengerung der Beziehungen zwiſchen den beiden ſtammverwandten Bruderſtaaten bilden auch der am 4. Januar erfolgte Anſchluß des öſterreichiſchen Fernkabels an das deutſche Kabelnetz bei Paſſau, ſowie die Ende Juli erfolgte Einbringung des gemeinſamen deutſch⸗ öſterreichiſchen Strafgeſetzentwurfes im öſterreichiſchen Nationalrat, ſowie die Einſetzung gemeinſamer Sonderaus⸗ ſfetten aur Beratung ſteſes großen Geſetzgebungswerkes, ſowie lreiche kulturelle emeinſchaftskundgebungen, ſo anläßlich der 250 Jahrfeier des Beſtandes der Univerſität Innsbruck und zahlreicher in Wien abgehaltener gemeinſamer Kongreſſe, ſo des 14. deutſchen Bahnärztetages, der 53. Hauptverſammlung des deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereines, der Tagung für Sozialpolitik, der Tagung der deutſchen Irrenärzte u. a.., unzweideutige Beweiſe. Innerpolitiſch ſtand das erſte Quartal des Jahres im Zeichen des ablebenden alten Nationalrats, der am 5. April recht ſang⸗ und klanglos ſeine letzte Sitzung abhielt. Am 24. April fanden ſodann in ganz Oeſterreich die Neuwah⸗ len des Nationalrats und gleichzeitig auch Neuwahlen für den Wiener Gemeinderat und zahlreiche andere kommu⸗ nale Körperſchaften in den Bundesländern ſtatt. Die Chriſt⸗ lichſoziale Partei, die großdeutſche Volkspartei und die natio⸗ nalſoziale Partei hatten ſich zu einer Einheitsliſte zu⸗ ſammengeſchloſſen. Selbſtändig kandidierten auf bürgerlicher Seite nur noch der Landbund und die Ühdepartei, von denen aber die Letztere kein Mandat erringen konnte. Die Wahr⸗ beteiligung war ſehr ſtark und betrug ſtellenweiſe über 90 v. H. Die Vergrößerung der Wählerzahl, die faſt 10 v. H. betrug, kam zum großen Teile der Sozialdemokratie zu Gute, die faſt eine Viertelmillion Stimmen gewann. Aber in Mandaten wertete ſich dieſer Gewinn nur ſehr geringfügig aus. Wohl verlor die chriſtlichſoziale Partei neun Mandate, aber davon gewannen der Landbund vier, die Großdeutſchen 2 und die Sozialdemokraten nur 3 Mandate. Der großen politiſchen Kunſt des Bundeskanzlers Seipel gelang es, unmittelbar nach dem Abſchluß der Wahlen eine Koalition aller bürger⸗ lichen Parteien zuſammenzuſchweißen, ſodaß der oppoſitionelle Gewinn den Regierungsparteien gegenüber auf die drei ſo⸗ zialdemokratiſchen Mandate beſchränkt blieb. Das Kräfte⸗ verhältnis im neuen Parlament waren danach 94 bürgerliche Regierungsmehrheit gegen 71 Sozialdemo⸗ kraten. Der Eintritt des Landbundes in die Regierungs⸗ koalnton machte eine Rekonſtruktion des Kabinetts Seipel notwendig, das als Kabinett Seipel JII ſich dem Lande präſen⸗ tierte. Der Landbund hat in dieſer Regierung die Vizekanz⸗ lerſtelle und die Großdentſchen die Portefeuilles der Juſttz und des Handels inne. Die übrigen Portefeuilles unter der ſind von der chriſtlichſozialen Partet eſe Die Enttäuſchung bee Sozialdemokratie, die dem Bürger⸗ tum eine Entſcheidungsſchlacht hatte liefern wollen. über die geringe politiſche Auswirkung der Wahlen machte ſich alsbald dadurch fühlbar. daß das neue Parlament nur ſehr ſtockend ar⸗ beitete. Die ſozialdemokratiſche Oppoſition ſchien es eine Zeit⸗ lana darauf angeleat zu haben, den Nationalrat arbeitsunfähig zu machen. um Neuwahlen zu erzwingen. In dieſe Phaſe der volitiſchen Gereiztheit hinein vlatzte der Schattendorfer Prozeß. in dem die Geſchworenen einige Frontkämpfer. die bei einem örtlichen Zuſammenſtoß auf ſozfaldemokratiſche Schutzbündler geſchoſſen und dabei einen Invaliden und ein Kind erſchoſſen hatten, freigeſprochen hatten. Die aufreizende Sprache der Ar⸗ beiterzeitung und der übrigen äußerſten Linkspreſſe hatte dann die Wiener blutiaen Krawalle vom 15./16. Juli zur Folge. die in der Erſtürmung und Einäſcherung des Juſtiz⸗ valaſtes am Ringa in unmittelbarer Nachbarſchaft des Parla⸗ ments ihren Höhepunkt erreichten und mit einem Facit von 87 Toten abſchloſſen. Bet dieſer Revolte zeiate es ſich, daß der ſozialdemokratiſchen Parteileitung die Zugel faſt völlig aus der Hand gealitten waren und daß andererſeits Moskau auf dem beſten Wege war, die Leitung an ſich zu reißen. Das be⸗ 2. Seite. Nr. 604 „Neue MNaunhelmer Zeſtung(Abend⸗Ausgabe) Breltag. den d0. Degemder 1927 Heutete eine Niederlage der ſozlaldemol ratiſchen Parteileitung. umjo mehr, als der von dieſer proklamierte Verkehrsſtreik bin⸗ nen 48 Stunden an dem Widerſtand der Bundesländer zuſam⸗ menbrach. Bei der Niederwerſuna der ſozialdemokratiſchen Streikpoſten ſpielten die in Aktion tretenden Heimwehren eine aroße Rolle und ſo ſäbrten die Wiener Revolutionstaae zu Liner Neubelebung der Heimwehrbeweguna in aanz Oeſterreich. Als Gegenaewicht ſuchte der Wiener Bürgermeiſter Seitz eine bewaffnele Rathausgarde aus Mannſchaften des ſozialdemo⸗ Fratiſchen Schützbundes ins Leben zu ruſen, was zu ſcharſen Profeſten nicht nur der öſterreichiſchen Bundesregieruna. ſon⸗ bern auch der interngtionalen Militärkömmiſſion führte, die den Bürgermeiſter zwangen, die Nathausgarde in eine weniger perdachtkae Gemeindewache ohne Polizeicharakten umzuwan⸗ deln. Doch iſt auch in dieſer Phaſe vielleicht das letzte Wort Aber die Gemeindewache noch nicht geſprochen. Die Feſtigkeit der Meeirung Seipel in den Juliſturm⸗ fkagen hatte nicht nur zur Folge, baß das Vertrauen des Aus⸗ lalldes nicht verloren ging, ſondern auch⸗ daß in 1 8 ltung der ſozialdemokratiſchen dee eine deutliche Schwen⸗ ſane eintrat, Da die Sozlaldemokratie es nach ihrer Nieder⸗ age nom 15/16, Jull nicht mehr auf ſpfortige Neuwahlen an⸗ zommen laſſen koünte, wurbe ihr Widerſtand gegen die parla⸗ Menkariſche Arbeitstätigkeit weſentlich ſchwächer, und das hohe Haus fing zum allgemeinen Erſtaunen mit einem Male An, fruchkbare Arbeit zu leiſten. Andererſeits machte ſich innerhalb der Sozialdemokratle ſelbſt eine ſcharke Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen dem auſ die Gewerkſchaſten geſtütz⸗ zn gemäßigten Iiaget unter dem ehemaligen Kauzler Dr. Renner und den Radikalen unter Dr. Otto Bauer bemerkbar, der zu einem offenen Koalitſonsaugebot Renners an die Piſtlichſoziale Partet führte, Auf dem ſozlaldemokratiſchen Parteſtage in Wien Ende Oktober wurden die beiden Rich⸗ kungen innerhalb des Auſtromarrismus, nachdem ſie un⸗ verblümt genug auſeinander geplatzt waren, durch eine Kom⸗ prgmißformel notdürftig überhrückt. Ein lebhaftes Echo balten auf dieſem Parteſtag auch die Niederlagen gefunden, elche die ſozialdemokratiſche Partef kurs porher bei den Neupahblen der Vertretungen im Wiener Polizeikorps und im Bundesheere erlitten hatte. Unter den Ereigniſſen der ketzten Wochen ſei noch beſunders erwähnt die am 18. Nov. erfolgte Ankfündigung der Einſteuung der Elektriſizlerung der Fſterreichiſchen Bundesbahnen, über die ſich ſeitſſer ſowohl im Nationalraf wie auch in der Preſſe und in öffentlichen Korßsorationen eine lebhafte Auseingnderſetzung entſponſien Pat, die derzeit noch nicht als abgeſchloſſen angeſehen werden kaun. Endlich bringt das Fahresende auch das Ende der militäriſchen Kontrolle über Oeſterreich, die gegen⸗ über dem völlja entwaffneten und ainzlich wehrloſen Oeſter⸗ geich ſchon reichlich überflüſſig aeworben war. So hat das alte Jahr auf der ganzen Linſe mit einem Erfolg der bürgerlichen Mehrheitsvarteien und der Regie⸗ fung Seinel geſchſoſſen, Die Fortbauer dieſer Koalition Fürfte auch im kommenden Jahre Oeſterreich ruhige und Fabile politiſche Verhältniſſe gewährleiſten. 15 Orutſche Weinausſtellung in Borlin e Berlin. 30. Dez. ibe unſerem Berliner Bürp.] Heute abend wird in der Funkhalle die Ausſtelluna„Deutſcher Rhein deulſcher Wein, in Bild und Lied“ eröffnet, die die ganze Zeit des Faſchinas dauern ſoll 915 elgentliche Propaganda für den Wein ſoll darin beſtehen, daß den Beſuchern Gewächſe aus allen Weinbaugebieten Deutſchlands in allen Speziallagen zu einem äußerſt wohlfeilen Preis ſerviert werden. Rund 750 Sorten deutiche Weine werden auf dieſer Ansſtellung zu haben ſein. In der erſten Etage iſt eine Kunſtausſtellung Fufsgmocht worben, zu der u. a, das Rheinmuſeum in Kohlenz, das Stadtgeſchſchtliche Muſeum der Stadt Köln und das Wall⸗ Taf⸗Risbartz⸗Muſenm in Köln eine große Anzahl Bilder bei⸗ geſteuert haben. Keudell als Zeuge im zweiten Prozeß Tresow? Berlin, 30. Dez.(Von unſerem Berliner Büro Am 9. Jauuar findet in Berlin die Berufungsverhandlung in dem Prozeß des Rittergutsbeſitzers von Tresckow gegen den Major Badſcke ſtatt. Bekanntlich iſt gegen Hru. v. Tresckow ber Vorwurf des Vertrauensbruches erhoben worden. Er ſyll eine ihm angeblich unter dem Siegel 5 Verſchmiegenfelt gemachte Mitteflung über die Aufſtellung ilegaler Formerid⸗ nen dem Reichswehrminiſterſum zur Keüntnis gebracht haben und iſt infolgedeſſen von ſeinen Bundesgenoſſen unter Be⸗ lelkigung des Reichstnnenminiſters non Keudell bonkottiert worden. Die erſte Inſtanz hat jedoch zu Gunſten des Herru i. Tresckow entſchieden und den Maſor Badicke zu einer eꝛ⸗ heblichen Geldſtrafe nerurteilt⸗ Die Verireter non Tresckams baben für die Berufungsinſtanz die Vernehmung des Reichennenminſſters als Zeugen veranlaßt. Dieſer Ausſage ſieht man in politiſchen Kreiſen mit großer Spannung enkgegen. Sie iſt inſofern von Bedentung, als, wie erinnerlich. der Reichskanzler Marx ſich ſeinerzeit im Reichstag vor Herrn von Keudell geſtellt hat. Von dem Aus⸗ gang des Prozeſſes wird es abhängen, ob Dr Mars ſich vere änlaßt ffeht, ſeine damalige Stellungnahme zu reyfdieren. ——— ebiziniſche Amſchau Aeber die Lungenentzündung Von Or. med. Otto Mosheim Die Lungenentzündung iſt eine ſehr häufige Krankhell. urch Batterien hervorgerufen, gethört ſie zu den ſogenannten Infectlönskrankheiten, ohne jedoch epidemieartig aufzutreten. Denn wie ſie ſeuchenartig wäre, müßten wir alle guernd an Lungenentzündung krank ſein. Es iſt nämlich feſtgeſtellt Worben, daß ſeder Menſch, auth in geſunden Tagen, ſtets die Erreger der Lungenentzündung in ſeinem Munde beherbergt. Es muß alſo noch ein weiterer Grund hinzu kommen, um eine Jungenentzündung entſtehen zu laſſen. In der Tat be⸗ 155 der Menſch natürliche Naaned die ſich gegen ie Entſtehung einer ſolchen Krankhelt zur Wehr ſetzen, Erſt wenn der Körper geſchwächt iſt, etwa durch ſtarke Durch⸗ Räſfung oder Ertältung, oder wenn durch eine andere gleich⸗ zeilig beſtehende Krankheit die Widerſtandskräfte ſchon in Au⸗ ſpruch genommen ſind, führen die Erreger der Lungenent⸗ zündung, die Pneumokokken(das ſind Baktekien, die unter dem Mikrofkop bei ſtarker Vergrößerung wie Punkte oder Kugeln ausſehen), zu dieſer Krankheit. Hleraus geht hervor, daß die Lungenentzündung beſonders in ſolchen Zeiten zu be⸗ fürchten iſt, wenn Erkältungen und Durchnäſſungen zahlreich guftreten, alſo in den Uebergangszeiten des Frühtahrs und des Herbſtes. Die Lungenentzündung gehört nicht zu den Er⸗ krankungen eines beſtimmten Lebensalters; ſie befällt viel⸗ wehr Säuglinge wie Greiſe, Kinder und Exwachſene. Jutereneren dürſten einige Angaben darüber, was bei Lunzenenkzündung in den Lungen pör ſich geht. Die Krank⸗ heit hat die Eigenart, daß bei dieſer Entzündung ſtets ein ganzer Lungenlappen betroffen wird, niemals nuf ein eil eſnes Lungenlappens; es kann auch vorkommen, daß gleich⸗ deuſc mehrere Lappen entzündet ſind; wodurch die Krankhbeit verſchlimmert wird. Man unterſcheidet ber dieſem Leiden vier Stadien. Im erſten Stadium beginnt die Entzündung, indem die lufthal⸗ 1115 Lungenbläschen ſich mit einem bluthaltigen Sekret an⸗ küllen. Im zweiten gerinnt dies zu einer foſten und wegen ſeines Blutgeheltes, roten Maſſe. Dadurch wird der be⸗ Wufſende Lungenlepen vollfändig luftleer und füßlt ſich, was ſeit jeher über die Forderung der baldigen Beendigung der Ausſchuß gehhren insgeſamt 21 Mitalieder an, unter ihnen Ehrenvorſitz des Vereins zu übernehmen. Die Repreſſallenklauſel von Verſailles Im Zuſammenhang mit den deutſch⸗griechiſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen erinnert die„Tägl. Adſch.“ an die Repreſ⸗ ſallenklauſel im Verſailler Vertrag, die in dem 8 18 der An⸗ iage 2 zum Teil 8 des Verſailler Bertrages enthalten iſt. Es handelt ſich um das Recht, für den Fau„ſachlichern Aicht⸗ erſüffung' ſeitens Deutſchlands irgendwelche wirtſchaft⸗ lichen und finanziellen Zwangsmaznahmen und„überhaupt alle Maßnahmen, die den bekkeffenden Regierungen durch die Umſtände geboten erſcheinen können“ zu ergreifen, ohne daß Deulſchland berechtigt wäre, ſie als ſeindliche Handlung auf⸗ zufafſſen. Von dieſer Beſtimmung wird beſonders das deulſche Privateigentum betroffen.„Mancheſter Guardian“ hat dieſe Klauſel als einen der zahlloſen Flecken auf dem Verſailler Vertrag und als die Sanktionſerung der Ungerechtigkeit bezeichnet. Nachdem die Mehrheit unſerer ebemaligen Kriegsgegner vertraglich + die Anwendung der Repreſſalien⸗Klauſel verzichtelt hat, fehlen noch gleich⸗ artige Erklärungen von Auſtralien, Bolivſen, Brafilien, Griechenland, Haiki, Liberia, Rumänien und Uruguay. *. Die„Tägl, Roſch.“ fordert die reſtloſe Beſeitigung dieſer Beſtimmung, die, da ſie das Privateigentum von Staatsange⸗ hörigen eines ehemaligen Kriegsgegners auf die Dauer vogel⸗ frei macht, mit friedlichem und gemeinſamem Arbeiten der Völker pöllig unverträglich ſei, Sozialdemokratiſche Amwort an Vontour Der Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands veröffentlicht eine Erklärung zur Rede Boncburs auf dem ſozlaliſtiſchen Parteitag. Um Miß⸗ verſtänduiſſen vorzubeugen, führt der Parteivorſtand zunächſt einen Teil der Luxemburger Reſolution an, in dem betont wird, daß die wirkliche und dauernde deutſch⸗franzöſiſche An⸗ näherung notwendig das Ende dermilitäriſchen Ba⸗ ſezung deutſchen Bodens einſchließe. Der internattionale Sozialismus halte die baldige Räumung für unerläßlich. Ferner wird die Abrüſtungsfrage erwähnt und emp⸗ ſohlen, daß der Völkerbund eine aus Vertretern vön Bundes⸗ mitgliedern beſtehende zivile Kommiſſton bildet, die in Zu⸗ kunft die Kontrolle der deutſchen Abrüſtung durchführe. Deutſchland müſſe in dieſer Kommiſſion vertreten ſein. Aus der Luxemburger Debatte hebt der Parteivoxſtand hervor, daß Beſatzung zwiſchen den beteiligten ſozialiſtiſchen Parteien volle Einmütigteit beſtanden habe. Ein Versicht Frankreichs wäre indeſſen nicht ohne deulſche Gegenleiſtungen möglich, die jedoch nicht auf fingnziellen, ſondern auf pſycho⸗ logiſchem Gebiet gefunden werden müßen, nämlich in eine Vereinbarung bezüglich der Sicherheit⸗ Belgiſche Munär und Sicherungsvolittk Der unter dem Vorſitz des Kriegsminiſters de Broecgue⸗ ville gebildete Ausſchuß zum Studin mder Frage der Heeres⸗ braanfjation hielt geſtern ſeine Eröffnunasfitzung ab. Dem kechniſche und militäriſche Sachverſtändige ſowie Kammerabae⸗ orduete, Aufaabe des Ar iſt die Abaabe eines Gut⸗ achtens in der Frage der Mititärdſenſtzeit. Brocgueyille er⸗ wähnte in einer Anſprache als Progtammpuünkte die Verteidi⸗ aungsmaßnaßmen, die jnfolge der Kleinheit des Staatsgebjetes und des Mangels natürlicher Verteldioungslinien ſowie der erponierten Lage des belaiſchen Induſtriegebietes geboten ſeien. die Dauer der militäriſchen Einzel⸗ und Geiamtausbil⸗ dung und die geeianeten Methöden, um auf dieſem Gebiet in, kürzeſter Friſt zum Ziele zu gelangen. die Aenderungen und Eraänzungen. die an den allgemeinen Rüſtungen vorzunehmen ſeien. Ferner erwähnte der Miniſter die zu unterneßmenden Befeſtlaunasarbeften die der bedrohten Grenze eine ſo aroße Feſtiakeit geben ſollen, daß in der Stunde der Ge⸗ fahr die dort aufgeſtellten Verteidigungskräfte das aanze Land gegen überraſchende Anariffsperſuche oder gegen die erſten Vorſtöße zu decken in der Lage wären Eine aute Ge⸗ ſamtlöſung all dieſer Fragen werde nach Anſicht des Miniſters eine Einſchränkung ber Militärdienſtzeit erleichtern. Ein beutſcher Hüfsverein in Paris chen Botſchaffers von Hoeſch Deutſchen Schritie ein⸗ der es ſich zur Aufgabe in Paris hat auf Wunſch des deutſch eine Gruppe von in Paris anſäſſigen geleitet, um den Deutſthen Hilfsverein, macht, hilfsbedürftige Deutſche zu unterſtützen und der im Fahre 1914 nach 70jährigem Beſtehen eingegangen war, wieder ins Leben zu ruſen. iſt die Einrichtung einer mit der deutſchen Botſchaft in Verbindung ſtehenden Beratungsſtelle geplant. Botſchaſter v. Hoeſch hat ſich bereit erklärt, den. bel Sektionen ſeſtgeſtellt Gaidie feſt und ſchwer an. Im dritten Stadium bleiben Gewicht und Beſchaffenheit unver⸗ inderlich, die Farbe jedoch iſt in eine grau⸗gelbliche über⸗ jegangen, Im vierten Stadium verflüſſigt ſich das geronnene Sekret wieder und wird zum Teil ausgehuſtet, zum Teil auf⸗ gelöſt. Daburch wird die Lunge wieder lufthaltig, und die Heilung ſetzt ein. Die ganze Krankheit perläuft— abgeſehen natürlich von ſchweren Fällen— bereits in ſieben bis elſ Tagen; im Volksmunde iſt die Meinung verhreitet, daß die Lungenentzündung neun Tage dauere; das ſtimmt jedoch nicht immer, beſönders bei kleinen Kindern dauert ſie in der Regel nur drei bis fünf Tage. Die Krankheit beginnt faſt immer ganz plötzlich, meiſt mit einem Schüttelfroſt. Starke Kopſſchmerzen, hohes Fieber und Appetitloſigkeit ſind die erſten Erſchelnuſgen. Kurze Jeil darauf beginnen die Bruſtſchmerzen, und zwar perſpürt der Kranke bei jedem Atemzug auf der betreffenden Seite, wo die ineegen eeg ſich entwickelt, einen ſtechenden Schmerz. Da die Lunge ſelbſt keine ſchmerzempfindenden Nerven hat, können dleſe nicht von der Lunge herrühren; vielmehr werden die Schmerzen pon der ſtets in kleinerem oder größerem Um⸗ ſange aleichzeitig auftretenden Rippenfellentzündung hervor⸗ gerufen,. Es iſt gar kein Wunder, daß das Rippenfell mit an der Entzündung teilnimmt, da bekanntlich die ganze. Lunge, alſo nakurgemäß auch der befallene Lappen, vom Rippenfell uberzogen wird. Infolge der bei ſedem Atemzug auftretenden Schmerzen atmet der Kranke unwillkürlich öoberflächlich, um dieſe nach Möglichkeit zu lindern. Dadurch, und durch die Ausſchaltung des erkrankten Lungenteits von der Atmung, entſteht Atemnot. Gleichzeitig ſtellen ſich ſtarker Huſten und Auswurf ein. Letzterer iſt in der Regel ſehr charakteriſtiſch; er weiſt eine roſtige Farbe auf, und zwar durch das oben ge⸗ ſchilderte bluthaltige Sekret, das ſich in den Lungenbläschen befindet. Zuweilen entwickett ſich überdles um die Mund⸗ gegend ein bläschenartiger Ausſchlag. 85 Das Wichtigſte aber bei der Lungenentzündung, wichtiger noch als die erkrantten Lungen, ſind das Herz und der Blut⸗ kreſslauf, Bekannklich iſt die Lungenenſzündung keine harm⸗ loſe Krantheit, und ſo mancher muß dabel ſein Leben ein⸗ büßen. Elgentümlicherweiſe ibe Tod niemals durch die Lungenerkrankung unmittelbar, ſondern ſtets durch das Berſagen der Herztätigkeit. Bei der Behandlung der Lungen⸗ entzündung komm eß daher für den Arzt vor allen Dingen ſei überzeugt, daß die öſterreichiſch⸗ungariſche Grenze aeſtern eingeſtellt. 80„Eine Kinderentſührung erx hier 5urd Fuhteen er Genera 57 6 1 123 Angeſichts des ſtarken Auwachſens der deutſchen Kokonie Emmpfänglichkeit. auf die Erbaltung der Herakraft an. Wenn dieſe guf der Höhe Hleibt, pird der Vatient geneſen. Die franzöſiſch⸗ talleniſche Annäherung Die franzöſiſch ⸗ italieniſchen Verhandlungen über die Wiederannäherung ſollen am 20. Januar in Röm aufgene mn men werden. Der neue franzöſiſche Botſchafter in Hiomm wird dann ſeinen Poſten angetreten haben. Er hat in der letzten Zeit mehrſach Vorbeſprechungen mit dem italieniſchen B9. ſchafter in Paris geführt, Wie verſichet wird, ſoll man 0 im großen und ganzen bereits verſtändiat baben, und 11 endgültige Abſchluß ſoll durch 110% Zufammenkunf Briands mit Muſſolin erfolgen. Die polniſch⸗litauiſche Verſtändigung Nachdem man in Warſchau geſtern in der Beurteilung der Lage noch verhältnismäßig oßtimiſtiſch war erklären die Blätter jetzt, daß au eine polniſch⸗likauſſche Verſtändigung vorläufig nicht zu denken iſt. Beſonders die Lypoca, das Organ des Vizeminiſters Bartels, zieht den Schluß, daß Woldemaras gar nicht an die Verſtändigung denke. Un zwar glaubt das Blatt dies aus den Artikeln der halbamt⸗ lichen„Lietuva“ und denen der Litauiſchen Telegraphen⸗ agentur erkennen zu können. Beſondeke Aufregung hatke die Nachricht ausgelöſt, wonach Litauen von deutſchen Banken eine Anleihe von 2 Mill. Lett erhalten ſolt. Wolbe⸗ maras habe bereits mit dem deutſchen Geſandten in Kowno über die Disponierung der Wechſel litauiſcher Firmen bei deutſchen Banken verhandelt. Reue Ausweiſung aus Süstirol einer Meldung aus Bozen wurde auf eine Ver⸗ es italieniſchen Innenminiſteriums hin der frühere Sömann des Südtirsler Bauernbundes, Oberhamme 2 aus Südtirol ausgewieſen. Oberhammer, der auf Grund der Friedensvertragsbeſtimmungen italieniſcher Staatsbürger geworden war, war den italieniſchen Behörden von ſeher ein Dorn im Auge. Sie verſuchten, Oberhammer als Führer der ſüdtiroler Bauern unmöglich zu machen und brachten es fertig, ſieben Jahre nach dem Abſchluß des Friedensvertrages die Eintragung Oberhammers in die italieniſche Staatsbürgerliſte für ungültig zu erklären. Der Präfekt von Bazen hat eine Verfügung erlaſſen, 1n der beſtimmt wird, daß ſich Abordnungen zur Darlegung von Wünſchen und Beſchwerden nur dann nach Rom begeten düürfen, wenn derartigen Reiſen die Genehmigung durch den Präfekten erteilt worden iſt. Das Burgenkand bleibt öſterreichtſch In der Donnerstagſitzung des öſterreichiſchen National⸗ rates beantwortete Seipel eine Aufrage des ſoslaldemakre⸗ tiſchen Abgeordneten Ritter betr. den angeblichen ungariſchen a e e ee e e 55 Diskuſſion dieſer Frage für untunlich halte. Oeſterreiet werde ſeine Rechte auf das Burgenland niemals aufgeben, in keiner Ungarn⸗ Na fügung Weiſe bedroht ſei und zweifle nicht an der Lopalitzt Letzte Meldungen Schneefälle in der Bukowina 5 — Bukareſt, 30. Dez. Der Verkehr zwiſchen Rumänien Polen iſt inſolge beſklaer Schneeſalle in der Bukgwing Senſationelle Kinderentführung regle der Gulgariſchen Regierung, Georg Liitcheſ. der u Kifer Frau in einem Scheidn den 9 150 haf aus 215 Hotel Riez heute früh ſeine beſden Klüder der Mukter en führt bulgariſchen Geſandtſchaftsgebäude gebracht. Frau Lit cheff hat ſich telegraphiſch an den Konſe von Bulgarien um Hilfe gewandt und gleichzeitig an den 99 gariſchen Anßenminiſter eine Eingabe gerichtet, daß ſich de⸗ bulgariſche Geſandte in Büdaveſt wenen unrechtmäßiger Ein⸗ en hals und im miſchung in Privatangelegenhelten zu berantwort Ermordung eines ſlowakiſchen Abgeordneien 80. Dez. Im rgger Parlamenl traſ gettehagli⸗ Prag. 3 ach zicht ein, daß der flowakſſche Abgeordnete de Repun. Nach icht ein, daß der ſloakſar en Heiinatorte kaniſchen Parteſ, Joſeph Zaſob flä Niung ermordel worden kei. In ſeiner Partei wird 1 Zalobin habe gor den Weſhnachtsferſen ſich geäußerk Elh Gegner bätten gedrößt, iön zu erſchießen. Die Suche aufgegeben Newyork, 30. Dez. Die Nachforſchungen nach dem 965; ſcholfsnen ngkeng der Miß 9 n ſind ergee abgehrochen worden. Das Luftſchiff Los Angeles iſt be bat vor einigen Tagen in ſeine Halle debn 133 lug⸗ jede Hoffnung aufgegeben, daß ſich die Beſaßung des Flug zeugs noch am Leben beſindet. FPEEVCFECCCCCCCoo——ů— durch Gefährlich kann eine Lungenentzündung auch dannte werden, daß Komplikationen hinzutreten, Wir erweſugn ſchon, zaß bei ſeder Lungenenkzündung das Mippenſen in jener Stelle, die den erkrankten Lungenlappen überen 110 Mitleidenſchaft gezogen wird. Es kann leſcht eine wenge eitrige Rippenfellentzündung enkſtehen, 08. Befinden. acht verſchlechtert und die Entfernung des Eiters nötig magzel unter Umſtänden muß der Kranke ſogar operiert weideit ſehr Trinkern ſowie bei Morphiniſten verläuft die Kranche Gifte ſchmer mae unthe weil der Körver durch andere u ſehr geſchwächt wurde. ei 1005 29745 ſchon erwähnt, daß die Lungenentzündung 00 Kindern meiſt ſchneller verläuft: bei dleſen bietet ſie ſont noch ginige Eigentümlichkelten. Bel Aindern elme die Erkrankung faſt nie mit einem Schüttelffo an auch tritt an ſeiner Stelle häufig Erbrechen auf: es neene oft vor, daß die Krankheit init Krämofen und Aöruch eines ſihrungen aufängt, ſo daß der Arzk zuerſt den Ausbrn Wäbnte ganz anderen Leidens erwartet Ebenſo i ded egleinen roſtige Auswurf bei Kindern nicht anzutreſſen. Die 4n Er⸗ überſtehen die Krankheit in der Regel auniegr echt und Fat weil das ſageenhe Herz noch unverbrau omit widerſtandsfähiger iſt⸗ e⸗ Es ſcn Woer erklärt worden daß ſich 5 1110 ronnene Sekret im pierten Stadium wieder verſzſet dieie dann verſchwindet. In einigen wenigen Fällen öle be, ber Löſung aus. Das Sekref dulchwächſt mit Rarbengeſeh znehr Lungenlappen bleibk kuftleer und iſt zur Aimung ein fähig. Dann tritt die chroniſche Lungenentzündung ein —— Gedanken 8 8 Von Nichath van Schaukal Mau kaun ſich wohl in die Lage eines andern verſeben nicht aber in ihn ſelbſt, dlich zertohung des Gefüblstebens gilt dem Unemm in als Wernüntiges Verbalten. Weil er daran vegaäbenpen lächelt er geringſchäszig über die Regungen einer der 20 Wer er enee enece leich auf dle tätigung feine indrucksfähigkeſtt der mit gech me 9 75 1 in 18 p. f nichte 9e ac e ech des 50 0 Weiſ Metriebenen iſt Rea 5 im Weiſte 7215 — ——— ſ— ee, — ————— Seeeeee SW‚AuAdsmnS. anderer Verſorgungsgeſetze macht eine Gebührniſſe zwor äner, der folgte: Die FEBrenadiere. lemort ausgegeben, meiſt der Name einer Stadt oder Freltag, ben 80. Bezember 1027 Reue Mannhekmer geitung kubend⸗Atusgabey 8 Seite. Nr. 604 Am Silveſtertag erſcheint unſere Zeitung wie gewöhnlich zwei Mal. Am Montag, den 2. Januar 1928 Frũhauss abe um 6 Ahr. Wirtſchaftliches · Soziales erſcheint eine Z3ur Durchführung des Reichsverſorgungsgeſetzes Das Hauptperſorgungsamt teilt mit: Das 5. Geſetz zur Abänderung des Reichsverſorgungsgeſetzes und 50 Umrechnung der ſe ſämtlicher Rentenberechtigter notwendig. Dieſe Umrechnung hat bereits begonnen. Nach den Anordnungen des Reichsarbeitsminiſteriums müſſen die Umrechnungen ſo beſchleunigt werden, daß ſämtliche Beſchä⸗ digten bis zum 15. Jauuar die noch zuſtehende Nachz ah⸗ lung erhalten. Die Umrechnung der Gebührniſſe der Hinter⸗ bliebenen muß bis zur Zahlung der Februarrente(29. Jau.) beendet ſein. zahlung mit der Rente am 29. Januar. über die Umrechnung geht den Rentenberechtigten nicht zu. Städtische Nachrichten Kalenner Des iß jo dieſes Johr die reinſchde Sintflut vunn Ka⸗ lenner— wenns ſchunn vorem Krieg arch war, ſo iſſes dies⸗ mol noch ſchlimmer. Friher hott mer als bettle miſſe: Sinn ſe ſo gud unn gewe ſe aach en Kalenner dezu; unn 155 weiß noch, wie mer uns als gfreet hawe, wenn mer an Neijohr als ſoviel ghatt hawe, daß mer in jede Schdubb äner hawe uffhänke känne. Unn wenn mer als käner gſchenkt gekriggt hawe, dann hawe mer e Wud ghatt unn uns gſchore, daß mer des Gſchäft nimmer betrete dhähte— wie oft hawe doch die Gſchäftsleit nix defür gekännt, weil ſe die Dinger all ſchunn hergſchenkt ghatt hawe unn mir als viel zu ſchbät kumme ſinn. Unn dann ſinn die Johre kumme, wo mer nit emol än Kalenner am Johresſchluß ghatt hott unn wo mer dann ſchnell hott äner kaafe miſſe, damit mer bloß gewißt hott, wauns neie Johr anfauge dhuht. Awer aach die Zeide ſinn vorbei unn fetzt kriggt mer iweral Kalenner gſchenkt, manchmol vunn Leit, wo mers nit glaawe ſollt. Bei uns dehäm ſinn szwor die Ka⸗ leuner jedzt erſcht zum Vorſcheiln) gekumme, obgleich die ſchun vor Weihnachte dahäm ware. Die ſinn awer ſo gut ver⸗ ſchdekkelt worre. damit mer aus dene Reklame nit feſchtſchdelle gekännt hawe, wo unſer Chriſchtkindel gekaaft worre iß. ZJedzt ſinn ſe awer do unn mer wiſſe nit wohiln) demit, unn wo all uffhänge. Herſchenke kann mer ſe aach nit. denn wem mer ſe aach alnhbiete dhuht, dankt vielmols, weil er ſelwer ſoviel dahem hett, daß mer ball kä Tapet mehr brauche dhäht. Unn zum verbrenne ſinn die Dinger doch viel zu ſchad, ſchunn vunn wege de ſchäne Bilder, die do als druff ſinn. Ich kenn ſammelt die Kalenner wie en Beſeſſener unn nimmt ſe ſeine Buwe mit häm Unn uff dem Büro, wo er iß, do gibts doch aach viel Kalenner, unn wenn äner gebrocht wird, dann ſchdürdzt er ſich druff als wenn ſeiln) Seligkeit devun abhänge dhäht. Er nimmt awer aach alles mit häm: große unn kläne Abreißkalenner, Wand⸗ kalenner, Daſchenkalenner— unn dabei weeß ich noch lang nit, ob die all ſei Buwelin zum ſchbiele brauche. Vielleicht ſedzt er ſich gach ſelwer owends hiln) unn babbt ſe zuſamme unn ſchdellt ſich uff die Weis ſchunn en Kalenner fürs negſchte Johr zuſamme, falls er dann do känner kriggt. Aber ſoweit werds wohl nit kumme, ich glaab als, daß des noch viel ſchlimmer werd. Wenn mer bedenkt, daß es dleſes Johr ſogar im Herſchelbad en Kalenner gibt— nit zu vergeſſe, iß des en ſchdädtiſcher Bedrieb— ſo kann mer ausmole, daß nielleicht negſchdes Johr die Schdroßebahn gach Kalenner verdeilt unnn wenn ſe die uff die Rickſeit vunn de Heftche drucke miſſe. Do ſchdeht dann gleich dabei, wann ſe verfalle ſinn unn wann die nei Tariferhöhung kummt. So hott mer dann die ſchäne Ausſichte immer vor Aage. Unn wer kä Heftel kaaft, der kriggt zur Belohnung vum Schaffner dann zwee Kalenner gſchenkt, ſo oft er en änzelne Fahrſcheiln) löôſt. Bielleicht bringt ſich dann aach des Finanzamt mit am ſchäne Wandkalenner in empfehlende Erinnerung, uff dem gleich die Schdeuernummer unn die Datums druffſchdehe, wann mer die⸗ neaſchde Schdeuer zahle derf. So dhähte ſicher viele Mahnunge erſchbart werre. Jedzt wolle mer awer Wieder„Berliner Wachlparade“ Eine hiſtoriſche Erinnerung Wenn in der Vorkriegszeit der Fremde zwiſchen J. Uhr nachmittags Unter den Linden wandelte, konnte er im Publikum eine ſtändig wachſende Bewegung bemerken. Die Menge wurde immer größer, vor allem wuchs die Zahl der 125 und Einheimiſchen. Bald hörte man von jenſeits des Branden⸗ burger Tores oder aus dem füdlichen Teile der Friedrich⸗ ſtraße Paukenſchläge, auf die ein ſchneidiger Militärmarſch Wachtparade rückte an! Ein Berliner Garde⸗Regiment löſte das andere auf der Haupt⸗ und auf der Schloßwache ab! 7 Dle Wachtparade iſt mit dem Stadtbilde Berlins ſchon e lange verknüpft, als es ein preußiſches Heer und eine Berliner Garniſon gibt. In den Söldnerheeren des 18. Jahr⸗ hunderts ſpielte der Garniſon⸗Wachtdienſt eine ganz beſon⸗ dere Rolle, war er doch für 9 bis 10 Monate der eigentliche und einzige Dienſt der Geworbenen. Das Exerzieren und die Handgriffe zum Laden und Feuern waren dem„Aus⸗ länder“, d. h. den in nichtpreußiſchen Ländern angeworbenen Soldaten in Fleiſch und Blut übergegangen und brauchte kicht erſt viel geübt zu werden. Die Kantoniſten“, d. h. die im Lande ſelbſt von den einzelnen Bezirken(Kantonen) geſtellten Rekruten wurden in den„Exerziermonaten“, meiſt im April und Juni eingezogen. Dann herrſchte für fünf bis ſechs Wochen auf den Uebungsplätzen lebhaftes Treiben vom frühen Morgen bis zur Dämmerung. Der Einzel⸗ ausbildung folgte das Exerzieren in der Kompagnie und im egiment, hin und wieder wurde auch, allerdings nur wenig, nach der Scheibe geſchoſſen, den Schluß der Uebungszeit bil⸗ zete die große Revue vor dem Regimentschef, der auch meiſt der König beiwohnte. 3 Dann war für den Reſt des Jahres der Garnſſonwacht⸗ dienſt faſt die einzige Beſchäftigung des Soldaten. In Berlin kraten alltäglich um 11 Uhr vormittaqs im Luſtgarten, etwa , wo heute das Natlonalmuſeum ſteht, die ſehr ſtarken achen an. Sämtliche Offiziere waren im Dienſtanzug, d. it 1 2 Schärpe und Degen zur Stelle. Befehle wurden von 8 gimentschefs gegeben, auch wurden die Tagesneuig⸗ zouverneur mit ſeinem Stabe, ſchritt die Front der Wachen und beſichtigte mit ſcharfem Auge den Anzug der Mit dem Glockenſchlage 12 Uhr wurde das Die Hinterbliebenen erhalten alſo die Nach⸗ Beſondere Nachricht entwendet: Abends von zwei mittelgroßen vermutlich jungen erſcht des negſchde Johr kumme loſſe, eh mer uns ſo viel Luft⸗ d. h. wache und die Brandenburger Tor⸗Wache merſchierten mit n iten ausgetauſcht. Wenige Minuten vor 12 Uhr erſchien der] ſchlöſſer baue unn wolle ſchäln) än Zeddel noch em annere ab⸗ robbe, bis de Block al iß. Un daß er ſchneller all werd, habb ich ſchun geſchdern damit alnigfange abzureiße unn reiß jeden Dag gleich zwee Zeddel ab— obs zwor en Wert hott, weeß ich nit, die Dage werre aach nit ſchneller rumgehe, awer probiere kann mers immerhin emol. H. J. * 9 Oeffentliche Sparkaſſe Mannheim. Zur Förderung der Spartatigkeit und zur Vertiefung des Spargedankens in der Jugend überreicht die Oeffentl. Sparkaſſe Mannheim jedem Sparbuchinhaber unentgeltlich ein originelles Geſell⸗ ſchaftsſpiel, das beſonders in den Wintermonaten ge⸗ eignet ſein dürfte, für Unterhaltung im Familienkreiſe zu ſorgen. Nach der Spielregel ſind die in einem Spiel erziel⸗ ten Gewinne einer von der Oeffentl. Sparkaſſe Mannheim ebenfalls koſtenlos zur Verfügung geſtellten Hausſpar⸗ kaſſe zuzuführen. Die Entleerung dieſer Hausſparkaſſe zur Gutſchrift des Inhalts auf das beſtehende Sparbuch und Verzinſung kann beliebig oft erfolgen. Die Spiele finden bereits guten Abſatz und werden im Sekretariat 2 der Spar⸗ kaſſe ausgegeben. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern abend infolge mangel⸗ hafter Reinigung im Hauſe IL. 6, 7. Die Gefahr wurde durch die um.56 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigt. * Unantgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. Burſchen aus einem Büro im Verbindungskanal, lintkes Ufer, eine lederne, hellbraune Aktenmappe ohne Griff, in der ſich ein Kommiſſionsbuch der Fa. Kahn u. Goldmann, ſowie verſchiedene Preisliſten für Eiſen vom Stahlwerksverband befanden.— Zwei Seidenſchale und zwei Klöppelſtickereien im Werte von 182% in einem Laden in N 2, 0.— Ein grau und ſchwarz geſtreifter Pelz, ſogenanntes Halstierchen, mit Hakenverſchluß in einem Hauſe in der Langſtraße.— Aus einem Garderoberaum einer Firma in E 1 ein ſchwarzer zweireihiger Herrenmantel mit Samtkragen und ſchwarzem Seidenſutter, ein Paar braune Glasehandſchuhe ſowie eine Straßenbahnſtreckenkarte für die Linie 5.— Im Hauſe Luiſenring 1 ein Herrenmantel für große ſtarke Figur aus köperartigem 85 grauſchwarz mit kurzer Taille und Rückengurt, Der Mantel iſt zweireihig mit dunklen Stein⸗ knöpfen beſetzt.— Einer Frau aus ihrer Manteltaſche eine Geldmappe mit 28% in einem Wareuhaus in U 1.— Aus einem Keller am Friedrichsring 36 Flaſchen 1925er Dürk⸗ heimer Feuerberg, etwa 6 Flaſchen 1925er Nefer Frauen⸗ berg und je eine Flaſche Kirſchwaſſer und Kognak.— Aus ſeiner Kantine in der Garniſonſtraße et,ba 200 Zigaretten, Marke ODverſtolz, Mocca, Greiling und Sleipner, etwa drei Pfund Wurſt, 3 Flaſchen Likör, Marke Kakabo und Cherry⸗ Brandy; außerdem 8 Flaſchen Bier.— Nachts in den Spel⸗ zengärten drei graue belgiſche Rieſenhäſinnen. Beranſtaltungen Feſtkneipe im Turnverein von 1846 Es iſt nicht Turnerart im allgemeinen, offizielle Feiern zu begehen, fondern nur bei beſonderen Anläſſen damit an die Oeffentlichkeit zu treten. Ein ſolcher Anlaß war für den Turnverein Mannheim von 1846 am 28. Dezember gegeben, ſan welchem Tage ſein 2. Vorſitzender Franz Schweizer 50 Jahre alt wurde. Ihm zu Ehren veranſtaltete der Verein eine ſchlichte Turnerkneipe, bei der der 1. Vorſitzende des Vereins, Obering. Sattelmeier nicht nur die zahlreich erſchienenen Vereinsmitglieder und Abteilungen, ſondern darüber hinaus vom Bad. Turnkreis Kreisvertreter Weiß, Schwetzingen. und Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, den Turnrat des Mannheimer Gaues und viele weitere Freunde der Turnſache und des Geburtstagskindes im Vereinshaus begrüßen konnte. In trefflicher Weiſe zeichnete Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard für den Verein das Lebensbild, den turneri⸗ ſchen Werdegang und das über 25jährige Wirken des Turner⸗ führers Franz Schweizer, der im Jahre 1903 ſeine turneriſche Laufbahn als Vorturner im Turnverein Mannheim von 1816, wo er ſämtliche turneriſchen Aemter bis zum 1. Turnwart innehatte und wo er heute noch als Oberturnwart und 2. Vor⸗ ſitzender wirkt, begann. Was Schweizer in die Hand genom⸗ men, war von Glück und Segen begleitet. Als ein Sinner der Deutſchen Turnſache wie Dr. Wolfhard in zutreffender Weiſe ausführte, hing Schweizer nicht am Alten, ſondern verfolgte mit zielſicherem Blick die neue Geſtaltung des Turn⸗ weſens, an deſſen Ausbau er ebenſolchen Anteil hat, als in beſonderem Maße an der Geſtaltung des Wettkampfweſens und der Ausbildung der Kampfrichter im Bad. Turnkreis. Als Führerperſönlichkeit brachte es Schweizer im Weltkriege innerhalb 13 Monaten vom Landſturmmann zum Komp.⸗ Führer. Von Beruf Pädagoge, unterzog er ſich nach dem Kriege trotz ſeiner ſchweren Verwundung der immerhin nicht einfachen Turnlehrerprüfung, um dann ſeine großen Fähig⸗ keiten einem noch größeren Kreis ſeiner Mitmenſchen zur Verfügung zu ſtellen. Bei der Schaffung der Stelle eines Fachberaters für das Turnweſen an den Mannheimer Volks⸗ ſchulen fiel die Wahl auf den Turnerführer Schweizer. Auch der Badiſche Turnkreis ſicherte ſich die wertvolle Arbeits⸗ eines Schlachtortes und lief dann in den Offizierkorps von Ohr zu Ohr weiter, bis es den Wachthabenden der Haupt⸗ wache erreichte. Dann erhielten die Wachen, wenn nötig, noch ihre beſonderen Inſtruktionen und marſchierten darauf in Parade vor dem Gouverneur vorbei, um dann ihre Wacht⸗ lokale an den Toren zu erreichen. 5„ In Potsdam der eigentlichen preußiſchen Reſidenz, gab der König meiſt die Parole ſelbſt aus und erſchien perſönlich zur Wachtparade. Noch in ſeinem ſpäten Alter, ſchon von Krankheit gebeugt, hielt es Friedrich der Große für ſeine Pflicht, ſich ſeinen Grenadieren und Offizieren zu zeigen und nahm hierbei auch die Meldungen entgegen. Ein bekanntes Bild zeigt den König bei einer der letzten Wachtparaden, wo er in ſeiner Galakutſche an den Wachen vorbeifuhr, weil er zu Fuß eine ſolche Strecke nicht mehr zurücklegen konnte. Nicht nur das Militär verſammelte ſich geſchloſſen zur Wachtparade, ſondern auch ſehr viele Ziviliſten, nicht zum mindeſten auch die Damen der Geſellſchaft ſtellten ſich im Luſtgarten ein, um Bekannte zu begrüßen und Neuigkeiten auszutauſchen. Natürlich fehlte auch nicht die Berliner Stadt⸗ jugend, die es meiſt ſich nicht nehmen ließ, die abziehenden Wachen bis an die Tore zu begleiten und getreulich mit den langen Grenadieren in gleichem Schritt marſchierte. Die Söldnerheere verſchwanden, an ihre Stelle trat das „Volk in Waffen“ Die Berliner Wachtparade blieb, wenn ſie auch im Laufe der Jahre ihr Bild veränderte. Gegenüber dem Schloß. erhebt ſich ſeit ungefähr 100 Jahren die von Schinkel kunſtvoll gebaute„Neue Wache“, ebenſo war das Brandenburger Tor von einer Wache beſetzt. Seitdem das Berliner Stadtſchloß der Wohnſitz des Kaiſers in Berlin geworden war, wurde auch hierhin eine Wache geſtellt, die bei der Anweſenheit des Monarchen eine Kompagnie unter Hauptmann, ſonſt ein Zug unter einem Leutnant Mr Die Wachen des geſamten Standortes Berlin wurden von einem Regiment der Garde geſtellt, wobei ſich die Infan⸗ terteregimenter regelmäßig ablöſten, während die Eiſenbahn⸗ und Pioniertruppen nur hin und wieder und nur im Winter zum Wachtdienſt herangezogen wurden. Hauptwache, Schloß⸗ den Spielleuten und der Regimentsmuſtk geſchloſſen Unter die Auden und rückten dann an ihre Plätze ab. Das Aufziehen der Wachtparade war zur Zeit Kaiſer Wilhelms I. ein Tagesereignis für Berlin. In ſeinem eiſernen Pflichtgefühl hielt es der greiſe Kaiſer bis in die abgaröſt. letzten Tage für ſeine Pflicht, den Vorbeimarſch der Wache von dem hiſtoriſch gewordenen Eckfenſter entgegenzunehmen kraft Schwelzers, indem er ihm auf dem Kretsturntag 1924 in Baden⸗Baden das verantwortungsvolle Amt des Ober⸗ turnwartes übertrug. Trotz iſt Schweizer der ein⸗ fache und liebenswerte Turnersmann geblieben, bochgeſchätzt als Perſönlichkeit und Führer im alten Jahn ſchen Geiſt. Dr. Wolfhard ſchloß die Würdigung Schweizers mit dem Wunſche, daß es ihm noch manches Jahrzehnt vergönnt ſein ſeine geliebte Turuſache und damit für unſer deut⸗ ſches Volk in der ſeitherigen Weiſe tätig zu ſein, mit einem aufgenommenen„Gut Heil“ auf das Geburtstags⸗ nd. Kreisvertreter Weiß, der es ſich nicht hat nehmen laſſen. am Ehrenabend für den Kreisoberturnwart von Schwetzingen herüberzukommen, ſprach Schweizer unter Anerkennung ſeiner Verdienſte den herzlichen Dank des Vereins für die bisher geleiſtete Arbeit aus. Der Mannheimer Turngau übermit⸗ telte ſeinen Dank durch den Gauvertreter Stalf und ver⸗ band damit die herzlichen Glückwünſche der Mannheimer Turnerſchaft, die Oberturnwart Schweizer in Anerkennung ſeiner Verdienſte an ſeinem 50. Geburtstag zum Ehren⸗ mitglied des Gaues Mannheim ernannt hat. äußeres Zeichen der Anerkennung überreichte Herr Sattel⸗ meier dem Geburtstagskind einen Schreibtiſchſeſſel. Auch die Vorturnerſchaft, die Aktivität, die Damenabteilung und die Film⸗ und Photo⸗Abteilung bedachten Schweizer mit ſiun⸗ vollen Geſchenken. In bewegten Worten dankte Fraus Schweizer für die zahlreichen Ehrungen und den Feſt⸗ abend, den er in einem derartigen Umfange nicht erwartet hätte. Er hofft auch für die Zukunft erſprießliche Arßeit weiterhin leiſten zu können, in dem Streben, das geſteckte Ziel zu erreichen, auf daß die deutſche Turnſache ihre Krö⸗ nung finden möge. 1 Der anſchließende gemütliche Teil erbrachte einige von Humor und frohem Turnerſinn gewürzte Stunden. In ge⸗ wohnter Weiſe verſtand es Turner Roſt, die Kneipe zu füh⸗ ren. Die Sängerriege des Vereins, die Turner Hentſchel und Stahl und nicht zuletzt Jakob Frank, unſer einheimi⸗ ſcher Lokaldichter und glänzender Vertreter des echten Pfälzer Humors, erfreuten durch beifällig aufgenommene, wohl⸗ gelungene Darbietungen. R. G. Die Vereinigung für Hauspflege e. V. hielt ihre Weihnachtsſeier im ſtädt. Verwaltungsgebäude R 5 ab. Es war eine ſtattliche Anzahl von Hauspflegerinnen, die ſich mit den Vorſtandsmitgliedern um den Weihnachtsbaum verſammelt hatten. Nachdem die J. Vorſitzende alleErſchienenen begrüßt hatte, darunter Direktor Schumacher vom ſtäbdt. Fürſorgeamt, Stadtpfarrer Kiefer vom Waldhof und Für⸗ ſorgeinſpektor Zeißler, von den Anweſenden ein Weihnachtslied geſungen. Alsdann lielt Stadtpfarrer Kiefer die Feſtrede. Er dankte zunſchſt Direktor Schumacher als dem Vertreter der Stadtgemeinde und ſeinem treuen Helfer, Inſpektor Zeißler, für die dem Verein jederzeit erwieſene wohlwollende Unterſtützung, dankte der umſichtigen Präſidentin, Frau Stadtpfarrer Dr. Leh⸗ mann, für ihre nie erlahmende Hingabe und Förderung der Vereinsintereſſen, ebenſo der 2. Vorſitzenden. Frau Adolf Pfeiffer ſen., und dem unermüdlichen Rechner, Hern Har⸗ tog, den Damen Frl. Raisber ger und Thur m. Mit be⸗ ſonders warmen Worten brachte Herr Stadtpfarrer den Dank zum Ausdruck für Frau Eva Grütter, die Geſchäfts⸗ führerin des Vereins, die am 1. Januar 1903 in den Haus⸗ pflegeverein eintrat und nun beim Jahresſchluß auf eine 25jährige vielſettige erſprießliche Tätigkeit in der privaten Wohlfahrtspflege zurückblicken kann. Nachdem Stadtpfarrer Kiefer noch allen Hauspflegerinnen für ihre aufopfernde Arbeit Worter der Anerkennung gezollt hatte, wurden ſie mit Kaffee und Kuchen, alles von gütigen Wohltätern geſtiftet, bewirtet und traten mit den ihnen noch zugeteilten Gaben ſehr erfreut den Heimweg an. 7 er 7 2 4 ylůubliiſus ununb Juler wünscht jeder Geschäftsmann seinen Kunden, Freunden und Bekannten. DerEinfachheit halber bedient er sich dabei am besten des leujahrswunsch-Anzeigers 2 46% der, Neuen Mannbeimer Zeitung der am 31. Dezember 1927 (Silvesternummer) erscheint. Sesos und ſich gleichzeitig dem Volke zu zeigen. Jeder Fremde in Berlin wußte, daß er um dieſe Zeit Kaiſer Wilhelm J. ſehen konnte, nur in ſeltenen Fällen, eigentlich nur bei Krankheit, fehlte der Monarch an dem bekannten Fenſter. War daun die Hauptwache abgelöſt, dann wurde auch der Poſten vor dem königlichen Palais abgelöſt. Dieſen Poſten ſtellten nicht nur die Berliner Garde⸗Infanterie⸗Regimenter, ſondern in täglichem Wechſel ſämtliche Truppenteile, alſo auch Kavallerie und Feldartillerie der Garniſon Berlin. Einmal haben den Poſten auch Matroſen bezogen, Angehörige der Beſatzung der Kreuzerkorvetten„Bismarck“ und„Olga“, die ſich in den ie 1884 in Kamerun beſonders ausgezeichnet hatten. Nach dem Weltkriege hat Berlin auf das Diktat der Entente hin aufgehört, Standort zu ſein; auch das Wacht⸗ regiment, das eine Zeitlang beſtanden hatte, mußte wieder aufgelöſt werden. Gegenwärtig gibt es in Berlin eine Wachk⸗ Truppe aus neun Kompagnien und einer Batterie, die auf drei Monate nach der Reichshauptſtadt kommandiert werden; ein Drittel der Truppe wird zum 1. eines jeden Monats Die Wacht⸗Truppe ſtellt die Ehrenwache vor dem Reichspräſidenten als dem Oberbefehlshaber der Deutſchen Reichswehr und eine ſtärkere Wache im Reichswehr⸗ miniſterium. Von intereſſierten Kreiſen der Hotel⸗ und Geſchäftswelt iſt nunmehr im Intereſſe des Berliner Fremdenverkehrs der Antrag geſtellt worden, daß die Wache, wie vor dem Kriege, durch die Linden ziehen ſoll. Die Wacht⸗Truppe iſt in der Kaſerne des früheren 4. Garde⸗Regiments zu Fuß in Moabit untergebracht, mithin könnte, da die Wachen nach der Wilhelmſtraße ſowie nach der Königin Auguſtaſtraße am Landwehr⸗Kanal marſchieren, dem Wunſche entſprochen werden. Viele Teile der Bevölkerung Berlins würden es ſicherlich mit Freuden begrüßen, wenn ſie um Mittag das alte Schauſtück wieder ſehen könnten, das ſicherlich die Fremden in hohem Maße anziehen würde. Auf der anderen Seite darf man aber auch nicht vergeſſen, daß Deutſchland kein Militärſtaat mehr iſt. Die Entſcheidung liegt beim Reichswehrminiſterium. Sollte dieſes ſich für die Wieder⸗ einrichtung des alten Berliner Militärſchauſpiels ausſprechen, ſo wird Berlin am 1. Januar 1928 ſeine Wachtparade wieder haben. deee ſen enmn „Ihr Puls geht ſehr langſam, lieber Mann.“ Ach, det maͤcht niſcht, Herr Doktor, ick habe Zeit.“ Als wurde mit Harmoniumbegleitung — — — 85 Neue Mannhelmer Zeitung[Abend⸗Hudgabe) Dreltag, den 30. Dezemder 197 4. Seite. Nr. 601 Gon der Weltreſe des Kreuzers Emden' Von Korvettenkapitän Adalbert Schüßler 19. Gucnaqull(Ecuador) Am 7. September 1927 paſſieren wir ſüdwärts ſteuernd tum 3. Mal den Aequator. Wieder erſcheint Neptun niit ſeinem Hofſtaat an Bord; hatten doch ſeine Späher ihm Lerichtet, daß ſich in Nokohama einige Angehörige der nörd⸗ lichen Zone, Nachſchub aus der Heimat, an Bord der„Emden“ Lingeſchlichen hatten, an denen jetzt die Linientaufe Kachzuholen war. Abermals zieht die uns ſchon bekannte Taufgeſelſchaft durch's Schiff. An raſſelnder Kette ſchreitet, nein; wird geſchleppt von Neptuns zähnefletſchenden Traban⸗ ten ein Unglücksmenſch, der ſich der letzten Taufe infolge Krankheit entzogen hatte. Jetzt haben ihn die Schwarzen Neptuns erwiſcht. Hin und wieder aus einer Steinhäger⸗ Kruke mit fragwürdigem Inhalt gelabt, wankt er ſeinem Schickſal entgegen. Vier weitere Täuflinge harren bleich und gefaßt am Badeſegel der kommenden Dinge. Und dieſelbe Zeit, die vor 4 Jahren zur Taufe von 500 Opfern nötig war, Wird auf res hundertſten Teils gründliche Reinigung ver⸗ wendet. Eine Pille nach der andern verſchwindet, nicht ohne „Nachhülfe“, im Munde der Delinquenten. Der mit grauer Miſchung getränkte Raſterquaſt ſorgt dafür, daß der ſich öffnende Mund ſtets geſchloſſen bleibt. Nicht eher laſſen Leibarzt und Barbier von ihrem Opfer ab, als bis ſich die vorräteriſch dicken Backentaſchen in normaler Weiſe entleert haben. Mit ſataniſcher Freude beſorgen Neptuns Trabanten ier nur allsu dankbares Geſchäft. Als das letzte Opfer end⸗ gich den Windſack verläßt, freut ſich wohl jeder Zuſchauer, daß er bei früberer Maſſentaufe ſo erheblich leichteren Kaufes davonkam. Aber nicht lange dauert die Freude: nach weiterer Beute lechzend holen Neptuns Trabanten ſich aus der ſchon getauften Zuſchauermenge zur Nachtaufe einige Opfer heraus, und alles rennet, rettet und flüchtet ſich von dem Kampfplatz, auf dem Feuerlöſchſchläuche fürchterliche Nachernte halten. Am 8. ſtehen wlr vor der Mündung des Guayas⸗ ufſes, an deſſen Ufer 50 Seemeilen aufwärts Ecuadors Bedeutendſter Hafenplatz Guayaquil liegt. Mit reißender Strömung wälzt er ſeine ſchmutzigen Fluten über unzählige Sandbänke und Untiefen dem Meere entgegen. Dauernden Aenderungen iſt das Flußbett unterworſen, ſo daß man nur wil Lotſenhilſe den Fluß befahren kann. Wir paſſieren die Barre bei Puna, über deren Grund unſer Kiel nur wenige Fuß höber hinweggleitet, zu beiden Seiten des S 28 ſchlickigen Grund aufrührend und binter uns eine bohe Heckſes herziehend. Aeußerſt feſſelnd iſt die Fahrt in dem Allmählich enger werdenden Fluß. Rechts und links gleiten Andurchdringliche, mit Mangroven bewachſene Inſeln vorbe! Verſchwiegene Flußarme reichen weit in das verzweigte Fluüßbelta kinein und laſſen uns die ſchönſten Jagdfreuden aähnen. Nach vierſtündiger Fahrt ſind die erſten Häuſer non Gugnagull querab. Der Landesſalut donnert über die Stadt und lockt wohl die letzten Einwohner auf die Straße; denn zehntauſende ſäumen die Uſer. Soweit das Auge reicht, drängt ſich flußaufwärts eine bicht⸗ Menſchenmenge auf Landungsbrücken, Booten, Balkonen und Dächern, die das Schiff freudig begrüßt. Dampfpfeifen und Sixenen von Schifſen und Fabriken heulen. Manche Flagge flattert uns ein luſtig' Willkomm entgegen. Vor dem Regie⸗ rungsgebäude fallen die Anker; denn bei dem ſtarken Gezeitenſtrom und dem beſchränkten Liegeplatz wird das Schiff vermoort, ſo daß es immer vor elnem Flut⸗ ober Gbbanker liegt. „Frau des Gugyas“ heißt Guayaquil noch von der Inka⸗ zeit her, Und noch vieles andere erinnert an die Blüte⸗ geit des Inkareiches mit ſeiner hohen Kultur. So manches Kunſtwerk hat die Zerſtörung des Reiches durch den Svanier Pizarro im Jahre 1521 noch über die durch Bolivar 1821 beendete Kolonfalzeit hinaus überdauert. So zeigt man auns im Stabtmuſeum indianiſche Kleidungsſtücke, Ge⸗ Prauchs⸗ und Schmuckgegenſtände, die von hohem Kunſtſinn zeugen, eigenartige Wafſen, von denen ein vergiftete Pfeile perſchießendes drei Meter langes Blasrohr beſonders in⸗ tereſſtiert. Seltſam iſt die Knotenſchrift, eine Reihe neben⸗ inander hängender Bändſel mit den verſchiedenartigſten Kneten, zu denen man aber den Schlüſſel nicht kennt. Ein hei den Inkas gebräuchlicher„Verlobungsring“ dürfte bei uns keinen Anklang finden: Drei durch die Unterlippe der Braut gebohrte Pfeile, die nur der Bräutigam herausziehen darf. eniger anziehend als intereſſant iſt eine ſog. Tſchanza, ein burch künſtliche Mittel zum Zuſammen⸗ ſchrumpfen gebrachter Menſchenkopf von nur Puvvengröße, der aber ſeine Geſichtszüge auch im kleinen unverändert be⸗ halten hat. Das Verfahren für dieſe unßeimliche, monatelang daustnude Prozebur hat man nie ergründen können. Sand und Oel, heiß in das Kopfinnere gebracht, ſpielen blerbel eine Hauptrone. Frübrs mußte jeder Brantwerber mindeſtens Eine ſelbſt verfertiar. Tſchanza eines Feindes vorzeigen kön⸗ nen follte ſeine Werbung Erfolg haben. Es ſteht Zuchthaus⸗ kraſe auf Verkauf einer ſolchen Tſchanza, da nach jetzt die Verfertiger ſolcher„Andenken“ ſelkſt vor einem Einbruch in Kirchhöſe nicht zurſſckſcheuen, um Material für ihr dunkles Ge zerbe zu ſammeln. Dle Stadt kietet ſonſt nicht niel Sebenswertes. Eine Auto⸗ Tundlabrt iſt ſchnell beendet. Ein Eiſenbahn führt zur 3000 Meter boch gelegenen Landezhauptſtadt QAuito wohin der Kommandant mit einem Teil der Beſatzung für fünf Tage eingeladen 1. Faſt 24 Stunden dauert die überaus ein⸗ deuckspolle, die Kordilleren in 4000 Meter Höhe überkletternde Fahrt bel der ber dogo Meter hohe Chimborazo in unmittel⸗ barer Nähe vaſſiert wird. In Quito vereint eine Reihe woßlvorßereiteter und ſtimmungsvoller Veranſtaltungen Unſere Ahbordnung und die deutſche Kolonie unter Führung des deutſchen Geſandten, Herrn Grunow auch die eeuado⸗ Tiiniſchen Behörden nehmen mit der, an dem deutſchen Beſuch regen Anteil. In Guayaquil bereiten 7 . Aus dem Lande 7 Hebdesheim, 27. Dez. Die Ergebniſſe der Vilehzäh⸗ lung vom 1. Dez. ſind folgende: Pferde 283, Rindvieh(Kühe, Minder, Kälber, Ochſen, Farren] 405, Schweine 1612, Ziegen 243, Gänſe 428, Enten 88, Hahner 5028, Kananchen 54, Bienen⸗ pölker 23, Hunde 269, hausgeſchlachtet wurden 513 Schweine und 2 Ziegen. Hofgemeinde Straßenheim: Pferde 28, Rindvieh 133, Schweine 283, Ziegen 3, Gänſe 3, Enten 50, Hühner 301, Bienenvölker 12, Hunde 8. Hausgeſchlachtet wur⸗ den 5 Schweine. Hofgemeinde Muckenſturm: Pferde 20, Rindvieh 118. Schweine 67, Zlegen 2, Gänſe 31, Enten 17, Hühner 267, Hunde 6. Hausgeſalachtet wurden 19 Schweine. Hofgut Neutzenhof: Pferde 12, Rindpteh 36, Schweine 12, Enten 40, Hühner 42, Hunde 2. Hausgeſchlachtet wurden 4 Schweine. Adelsßeim, 29. Dez Die Bezirksſparkaſſe Adelsheim hat mit Wirkung vom 1. Jannar 1928 ab den Zins fuß für Spar⸗ einlagen auf 7 Prozent und den für Depoſitenein⸗ Isaen auf Vrozent fettbelest. turen erſtaunlicher Größe belebte Wildnis führte, Auf Celebes uns unſere Landsleute, bei denen ber Beſuch des Kreuzers „Berlin“ 1925 noch in beſter Erinnerung ſteht, einen herz⸗ lichen Empfang, an dem ſich auch Behörden und Einwohner der Stadt außs regſte beteiligen. Iſt doch Ecuador durchaus deutſchfreunblich eingeſtellt, was bel zahlreichen Anläſſen un⸗ vermittelt zum Ausdruck kommt. So mancher Deutſchen⸗ freund hat trotz„ſchwarzer Liſte“ während des Krieges aus ſeiner Geſinnung kein Hehl gemacht. Von den zahlreichen Veranſtaltungen ſeien nur erwähnt die Begrüßungsfeter im deutſchen Klub, wo übrigens Tag und Nacht eine Freibler⸗ guelle floß, die unſere Leute vergeblich zum Verſiegen zu bringen ſuchten; ſerner eine Wohltätigkeitsveranſtaltung zum Beſten des ſtädtiſchen Waiſenhauſes, bei der Kapelle und Barrenturner der„Emden“ den größten Teil der Vorfüh⸗ rungen beſtritten. ein Fußballwettſyiel und ein Preisſchießen der eeuadorianiſchen Armee und Marine, bei dem heiß um die Stegespalme gekämpft wurde. Zu einer Kranznieder⸗ legung durch den ſtellpertretenden Kommandanten am Denkmal Bolivars, des Befreilers von der ſpaniſchen Herr⸗ ſchaft, marſchierte unſer über hundert Mann ſtarkes Lan⸗ dungskorps mit Waſfen unter klingendem Spiel durch die Stadt und brachte halb Guayaquil auf die Beine. Einen be⸗ ſonderen Eindruck auf die Zuſchauer machte nach beendeter Feierlſchkeſt ein Parademarſch vor dem örtlichen Mili⸗ tärbeſehlshaber. Für uns Jäger gab's noch eine beſondere Freude: eine Krokodiljagd bei Tage, die uns 5 Stunden weit flußaufwärts mit dem Motorboot in eine vom Menſchenfuß kaum berührte, dafür aber von Alliga⸗ wir ſchon die Reize einer nächtlichen Krokodiljagd mit em Scheinwerfer genoſſen; diesmals galt's, den Beſtlen bei Tageslicht zu Leibe zu gehen, Um es gleich vorweg zu nehmen: dieſe Jagd iſt faſt reizvoller, weil man mehr von den Unge⸗ tümen und der prachtvollen Natur ſieht. Früh morgens geht's mit dem Flutſtrom in ſchneller Fahrt flußaufwärts, Allmählich verengt ſich der Fluß, Seitenarme führen in die Mangroven⸗ wildnis, kleine ſchwimmende Inſeln begegnen uns, die mit ſtolzen Reihern beſetzt ſind. Es lockt der Schmuck für den Hut der Gattin, und bald iſt ein weißer und ein blauer Reiher als erſte Jagdbeute an Bord. Ein waſſernder Pelikan hält uns für frledliche Wanderer; er muß ſeinen Irrtum mit dem Tode bezahlen und ſeinen langen Schnabel als Bereſcherung der Jagdtrophäen für die Bordkammer ſtiften. Plötzlich deutek unſer Führer auf ein langes Etwas, das langſam durch's Waſſer zieht: einen ſchwimmenden Alligator, deſſen Rücken und langen Kopf wir jetzt deutlich erkennen. Schon kracht der Schuß, aber das Tier verſchwindet. Auf ſchwim⸗ mende Krokodile zu ſchießen iſt bei der großen Entfernung(im Gegenſatz zur nächtlichen Jagd) wenig ansſichtsreich, da ſelbſt das tödlich getroffene Tier ſofort untergeht. So laſſen wir von ihrer Verfolgung ab, nachdem wir noch öfters vergeblich unſere Munition auf dieſe Art perfeuert haben. Dafür tritt die Jagd in ein ſpannenderes Stadium. Wir biegen in einen Sektenarm ein. Da ſehen wir 100 Meter vor uns eine ge⸗ abulic Maſſe am Ufer im Schilf liegen, einer Kuh an Umfang Ahnlich: ein rieſiger Alligator, der ſich ſonnt. Schon frohlocken wir, denn wie ſoll ſolch ein Kerl ſp ſchnell das Waſſer erreichen? Aber noch haben wir nicht zu Ende gedacht, wird durch das Abſtellen des Motors das Tier anſcheinend aufmerkſam; es kommt Bewegung in die Maſſe, wir reißen die Büchſe hoch: aber ſchon xauſcht das Schilf, platſcht das Waſſer und 5 iſt unſere ſchon ſichere Beute! Aha, ſagen wir uns; in Zukunft weniger denken und ſchneller ſchießen. Da ſehen wir auch ſchon den langen Schwanz einer gewaltigen Echſe am Uferſchlamm hinter einem Strauch herausragen. Drei Schlüſſe krachen faſt zur gleichen Zeit: das Tier bleibt liegen. Endlich, wagen wir wieder leiſe zu denken. Ein vierter Schuß fegt ins Tier, doch da rutſcht es auf dem weichen Schlick ins Waſſer und verſchwindet. Wir ſtochern noch ben ſchlickigen Grund ab, fühlen das Tier auch, verſuchen aber vergeblich, es ſeinem Element zu entreißen. Weiter geht die Fahrt. Plötzlich ſehen wir hoch oben auf bem Ufer einen Rieſenkerl von 8 Meter Länge, dem Fafner aus dem„Stiegfried“ gleich mit ſperrangelweit offenem Nachen liegen und ſich ſonnen. Diesmal verſuchen wirs mieder anders: wir ſteigen an Land, da das Geräuſch des Motors ſtört, und ſchleichen uns burchs Gras leiſe an die Beſtie ßeran, die mindeſtens 6 Meter vom Waſſer entfernt liegt. Aber noch ſind wir über 100 Meter ab, regt ſich panzerte Buckel; ſchnell kracht ein Schuß, aber im ſelben Mo⸗ ment ſchnellt auch ſchon das Ungetüm, den Rachen ſchnappend ſchließend, mit diesmal garnicht operngleichem Schwung ans Ufer und ins Waſſer. Von zwei nachgeſandten Kugeln läft die eine den Schlick, die andere das Waſſer hoch aufſpritzen. Wir baben das Nachſehen. Man ſoll es nicht für Wüne hal. ten. welche Schnelliakeit und Gewandtſeit dieſe ungefügen Tlere entwickeln! Immer enger wird der Fluß; immer lebendiger die allmählich trocken fallenden Ufer, auf denen hald hier, kalb da ein Krokodil, kaum vom Schlick unten⸗ ſchleden, ſich ſonnt und von unſern Kugeln aufgefagt wird. Mehrmals bleilt das Tier getroffen oder ketäubt liegen. Kracht dann der vermeintliche Gnadenſchuß ſchnellt mit ge⸗ waltigem Satz das Tier in ſein Element. Mit dem geräuſch⸗ vollen Motorbobot kommt man eben nicht naße genug heran, um die gevanzerte Beſtie gleich tödlich zu treſſen; man muß im Ruderhoot die Tlere beſchleichen., Doch der aufregenbe Tag geßt zu Ende. Weit oben im engen ereek machen wir kehrt und kommen ſyßt abends wieder in Gnayaguil an. Als letzte Beute holt die Flinte noch einen Gabilan, ein adlerähnliches Tier, ins Boot, deſſen ſtarke Fänge mit in die Kñammer wan⸗ dern. An Bord heißts ſchnell ſich umfehen, denn um 10 Uhr abends beginnt der Ball im Union⸗Club. Welch' Kontraſt! Eben noch mit Alllaatoren ſich geſchlagen, jetzt mit glut⸗ ſugigen Signoritas ſich vertragen: wer war wohl der gefähr⸗ lichere Gegner? Am 16. September verlaſſen wir dieſen recht abwechs⸗ lungsreichen Hafen; flußabwärts gehts der pernaniſchen Hafenſtadt Mollendo entgegen. 2 eeeee eeeee Weinheim, 29. Dez. Im Amtsbezirk Weinheim wurden am I. Dezember 1927 gezählt: 1351(1382) Pferde, 4182(4074) Stück Rindvieh. 7111(5826) Schweine, 172(589) Schafe, 3410 (3301) Ziegen, 39 540(38 584) Stück Federvieh, 1478(1626) Ka⸗ Rinchen, 688(577) Bienenvölker und 2016(2162) Hunde. Die eingeklammerten Zahlen bedeuten das Ergebnis der Vieh⸗ zählung vom 1. Dezember 19286. Neckargemünd, 29. Dez. Seit einigen Tagen ſind hier unter den Kindern einige Fälle von Scharlach vorgekom⸗ men. Bis jetzt iſt die Krankheit autartia verlaufen. «Langenhart(Amt Meßkirch), 28. Dez. In der Nähe von Langenhart war ſchon nor längerer Zeit eine Felſenhöhle entdeckt worden. Ein Wagemutiger hat ſich nun jetkt an einem Seil in die Höhle hinabgelaſſen und in 17 Meter Tiefe Tropfſteingebilde von anſehnlicher Größe gefunden. * Ueberlingen, 23. Dez. Eine amtliche Unterſuchung hat bei der hieſigen Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Verfeh⸗ lungen des Kaſſiers aufgedeckt, die ſich auf ungefähr 20 000 Mark belaufen. Anßerden murden Un egelmätigkeiten in rechten Seite der Luiſenſtraße die Rinne ien der Buchung feſtgeſtelt. Der Rehlhetrag iſt burch Bürgſchaf⸗ ten gedockt. Der Kaſſier wurde feſtgenommen. Kommunale Chronik Eberbach und Mosbach als Nivalen An einer vor Weihnachten in Mos bach abgehaltenen Ta⸗ auna des Badiſchen Waldbeſitzervereins für Nordbaden ente brannte einheftlaer Streitzwiſchen Eberbachun Mosbach über den Sit einer beabſichtiaten Zwelaſtelle des Badiſchen Waldbeſiserverbandes. Währen Mosbach ſeinen Charakter als Kreis⸗ und Amtsſtadt ſowis ſeine neutrale Lage ins Feld führte, verwies Eberbach auf ſei⸗ nen beſonders großen Walbreichtum ſowie auf die Abneiaung der Bewohner des Winterhauchs. des kleinen Odenwaldes un des vorderen Neckartales, das Schweragewicht der unterbadi⸗ ſchen und Odenwälder Wirtſchaft nach Mosbach verleat zu ſehen. Einheitliche kommunale Haushaltspläne Da bisher für die Aufſtelluna der Haushaltsvläne verſchle⸗ denartige Etatſchemata in den Gemeinden benutzt wurden. an es vielfach keine Möalichkeit. Vergleiche zwiſchen den feinanz⸗ gebarungen der einzelnen Städte zu zlehen. Aus dieſem Grunde hat die Stadt Düſſeldorf beſchloſſen, ſich vom Fahre 1928 ab der Schemas der Relchsfinanzſtatiſtik bel der Aufſtellung ihres Haushaltsplanes zu bedienen. Wenn die anderen Städte dieſem Beiſpiel folgen, ſo wird die wün⸗ ſchenswerte Einheitlichkeit bald bergeſtellt ſein. und es wird ſich ohne Schwlerlakeiten ein Veraleich zwiſchen den einzelnen Städten und ihren Finanzen durchführen laſſen. Trotz aller lokalen Beſonderheiten iſt auf dem Gebiete der Finanzwirt⸗ ſchaft eine ſoſche Vereinheltlichuna der Haushalk⸗ vläne durchaus durchführbar. und zwar auch ohne daß dieſe Vereinheitlichung etwa reichsgeſetzlich vorgeſchrieben wird. * 2· Brüßhl, 27. Dez. Aus der füngſten Gemelnderaks⸗ ſttzung iſt zu berichten: An Sozlal⸗ und Kleinrentner, Wal⸗ ſenkinder, bedürftige alte Leute und an verheiratete Erwerbs⸗ loſe in Brühl und Rohrhof wird eine Weſhnachtsgabe der Gemeinde in Form eines Gutſchelnes für Lebensmittel im Werte von 5„ verabfolgt.— Gegen das Geſuch des Schloſſers Karl Wenz in Rohrhof um pachtweiſe Betreibung der Wirt⸗ ſchaft„zum Schiff“ beſteßen keine Bedenken. Die Bedürſnix⸗ frage wird beſaht.— Der Waſſerverbrauch der Ge⸗ meinde im Mouat November betrug laut Mittellung der Waſſerwerksgeſellſchaft Mannhelm 5,352 ebm.— Die Gans, miete für die hieſigen Lehrerwohnungen wurde mi Wirkung vom 1. Januar 1928 an, auf monatlich 40 l feſtgeſetzt, — Die Verſteigerung des Führens von Ausſchachtmaterlal an die Rheinauerſtraße wird genehmigt. Friedrichsteld, 27. Dez. Aus der lungſten Gemelnde⸗ ralsſisung ſſt mittuteilen: Die Arbeſtszeit für die Koche frau in der Kinderſpeiſung wurde neu feſtgeſetzt.— Von Kaſſenſtandsdarſtellung der Stadtkaſſe auf 30. Noy. ldes wurde Kenntnis genommen.— Vier Hausgrundſtücke 15 Siedelungsgeſellſchaft Badiſche Pfalz in Pr.m heß, wurden geſchätzt.— Der Weihnachtsabend der Kath. Juge ⸗ vereinigung wird von der Vergnügungsſtener befreit, e 928 11 und Philipp Lück wurden als weitere Steinſetze eſtellt. Neckarhauſen. 27. Dez. rafsſibung iſt zu berichten: Das Ergebnſs der Fan muteten Kaſſenſtürze bezgl. Gemeinde⸗ und Almoſenſon 5 kaſſe wird zur Kenntnis genommen,— Der Ankauf eilun Rinderfarrens wird genehmigt.— An der Ecke der Luiſen und der Hilbaſtraße ſoll ein Senkkaſten geſetzt und auf de gelegt werden. Milch an Ainde — Am 15. Dezember wurde die Abgabe von non Exwerbsloſen eingeſtellt.— Die Beiſitzer für de Mieterſchutgericht und das Mieteinigungsamt Ladenbun werden beſtimmt.— Die von den Gemeindeangeſtellten beöe der Gemeindeangeſtellten⸗Satzungen geſtellten Anträge wer⸗ den abgelehnk.— Der Rhenanſq⸗Oſſag wird die Errichtuns einer Shell⸗Tankſteſle vor dem Haus der Och, Zieher 97 genehmigt.— Bezüglich zweier Wirtſchaftsgeſuche wird 7 Bedürfnisfrage beaht. Es handelt ſich um bereits gellihge Wirtſchaften.— Die mit den beiden Hebammen abgeſchlote⸗ nen Verträge ſollen zum Dezember 1928 gekündigt werdene Vier Erwerbsloſen wird eine Beſhilſe von ſe 10„ bewill 110 — Die Einführung der Schulzahnpflege wird und Mehrheit abgekenhnt.— Die Errichtung eines Bades der Zentralhelzung im Schulhaus wird bis zur Regeluns Finanzierungsfrage zurückgeſtellt. Kleine Mitteilungen In der füngſten Mos bacher Gemeinders aur liszung wurde beſchloſſen, fur das ſtädt. Schlachtha ie 5 Betäußung des Schlacdiehs zwel Bolzenſchußapparate ei⸗ zuchaffen.— Dem Kreisrat wird zur Beſchaffung eines 155 5 teren Einankerumformers für die Clektrizttätanerr ein zinsloſes Darlehen von 2500 bis zu Eude des Re nungslahres gewährt. 1 Nachbargebiete a Lampertheim, 290. Dez. Am Naeufahrsſonntag, 7—5 mittags 4 Uhr, veranſtaltet der Turnberein für 8 5 Schüler⸗ und Schülerinnenabtellung eine Weinngehent edes der Kinder wird mit einem kleinen Geſ—57 bedacht. Zuvor wird ein Weihnachtsſelel mt Geſang, deiaes und turneriſchen Darbietungen aufgeführt.— Frau Nohenge Münch i! Witwe konnte zu Weihnachten auf das Hahg Beſtehen ihres Kolonialwarengeſchäftes zurückblitken. de z⸗ wohl von ſeiten ihrer Lieferanten, als auch aus Freigie⸗ und Bekanntenkreiſen gingen der Ju ſlarin berzliche il ſie wünſche zu. Trotz ihres holen Alters von 75 Jahren noch täglich in ihrem Geſchäft tätig. b6r n sw. Darmſtadt, 29. Dez. In der Bachaaſſe gab es! 1 Wohnung einer Familie Streit zwiſchen den Eheaatten. 25 Mann wollte die Frau mit Petroleumübe aieb ger in ihr die Kleider anzünden. Glücklicherweiſe beſand ſich a 1 die der Kanne kein Petroleum mebr und ſo ſchlua er ſor neßun⸗ Kanne auf den Kopf. Die Frau mußte mit Kopſver ver⸗ gen durch die Rettunaswache in das ſtädtiſche Krankenbau bracht werden. endle b⸗ — Straßburg i. Elſ., 28. Dez. Ein Million a w ib den Bobrerunen der„Soleries de 8015 bourg⸗ im Rheinhafen entdeckt. 148 Zjehelſen aus ſind von den Maſchinen entfernt und geſtohlen Schaden, von dem die Fabrik betroffen iſt, ſoll au Million belaufen. Die Polizei hat eine Unterſuchun geleitet.— In Schweighauſen im Elſaß lehnte ſich der ahff alte Jagdhüter Philipp Kiſter, als er zu ſpäter Aben einen ein Wirtshaus verlaſſen hatte, mit dem Geſich: 2 vereiſten Telegraphenmaſten. Da er lange Zekt n, eine Stellung verharrte, ſo froren ihm beide Arme Bee Geſichtshälfte an dem Maſt feſt. Als man ſy Mühe, Mann in bewußtloſem Zuſtande fand, hatte man alle 9 ihn aus dieſer Lage zu befreien. Der Jagdhüter haſta rd. ſo ſch vere Verletzungen zugezogen. daß er bald darau Liebe Feletal e e Unſere ſchöne Wäſche iſt total ruiniert. Man batte mir ſo ein danke Waßehmnſttel onereſe, daß felpſteig waſche Jen due ben Nan für folche„Seſbſtbetktiaung“. Nie weder! Nare ſch deg blendend manns Keknfeiſe„Ertrafeine Qualttät“ geblieben, die qib Weitze Wäſche mit autem, friſchem Geruch und macht nicht Aus der füngſten Gemeinbe⸗ der 3* ratk⸗ —— F —— „ 1 FGreitag, den 80. Dezember 1927 0 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Selle. Nr. 004 Aus den Rundfunk⸗Prozrammen Samstag, 31. Dezember Deutſche Seuder Berlin(Welle 483,), K6 Agswuſterhauſen(Welle 1250) 20.30) Uhr: Otto zteutter ſingt:... dann Tanzmuſit. Breslau(Welle 322,0) 20.45 Uhr: In letzter Stunde, 24 Uhr: Turmblaſen v. Breslauer Rathausturm. Frantfurt(Welle 428,6) 16.30 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Konzert, 21.15 Uhr: Silpeſterſeier, dann Tanzmuſit. amburg(Welle 20½7) 20 Ubr:„Silveſter“. Ein heiteres Spiel. önigsberg(Welle 329,7) 20 Uhr: Fröhliche Abendunterhaltung, dann Konzert, 24.01 Uthr: Tanzmuſik. JDangenberg(Welle 468,8) 20.50 Uhr: Luſtiger Abend mit Karl Napp, 24 Uhr: Glückwunſch an Alle, dann— 2 Uhr: Nacht⸗ muſik und Tanz. 5 Veipzig(Welle 865,8) 20.15 Uhr: Dorine und der Zufan Overette, 22 Uhr: Silveſter⸗Sinſonie⸗Orcheſter, 24 Uhr: Glockenläuten. München(Welle 333,7) 20.15 Uhr: Orig.⸗Terzett, 22 Uhr: Konzert, dann Mit dem Expreß ins neue Jahr, 24 Uhr: Neufahrsglocken. Stuttgart(Welle 379,7] 12.30 Uhr: Konzert, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Religiöſe Silveſterfeier, anſchl. Die Wellenſchau: el. Ausländiſche Sender: Daventry(Welle 1604) 14 Uhr: Tanzmuſtk, 16 Uhrt Konzert, 20.,45 Uhr: Erinnzrun;en an 1927, 23.30 Uhr: Tanzmuſik, 00.30 Uhr: Gottesdienſt. RNadio Paris(Welle 1730) 17.43 Uhr: Konzert, 22 Uhr: bis 04.00 Uhr Variétäprogramm, Tanzmuſik. M e ene 815,8) 20.50 Uhr: Abendtonzert, 23—01 Uhr: Tanzmuſik. Num(Welle 450) nichts. Bern(Welle 411 21.20 Uhr: Orcheſter v. Kurſaal Bern, 22.05 Uhr. 's 00.20 Uhr: Bunte Stlveſternacht. Zürich(Welle 588,2) 20 Uhr: Bunter Abend, Kehraus 1927. Prag(Welle 348,9) 24,10 Uhr: Luſtiges Silveſterprogramm, 29.5 Uhr: Silveſterglocken. Hadio-Spezialhaus Gehr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6 Lum richtigen Jahresſchluß gehört unſer 4 Röhren⸗Monette⸗ Empfänger[Mk. 69.50). Er vermittelt Ihnen im Lautſprecher die Silveſterfeiern von ganz Europa. Gerichtszeitung Ein rablater Schußmann Vor dem Schöſſengericht Deidelberg wurde der Schutzmann Jakob Winter von Nußzloch wegen Körperve⸗⸗ letzung im Amte und ſein Sohn Ludwig Winter wegen Bei⸗ hilſe verhandelt, Winter hatte im Oktober dieſes Jahres kei einem nächtlichen Rundgang 6 Perſonen, darunter einen Bemeinderat, mit dem Gummiknüppel in ſträf⸗ licher Weiſe traktiert. Nach ſeinen Angaben ſollte es ſich um nächtliche Nuheſtörer gehandelt haben, die ihn nach ſeiner Ermahnung bedroht hätten. Sein Sohn leiſtete ihm in der Annahme der väterlichen Bedrängnis in der Prügelei Bei⸗ ſtand. Die Beweisaufnahme der 17 Zeugen ergab jedoch, daß Winter von ſeinen Rechten zu viel Gebrauch machte und auch auf Unſchuldige einſchlug, was hauptſächlich elne zolge ſeines angetrunkenen Juſtandes war. Der zater Jakob Winter wurde zu einer Gefängnisſtrafe von ter Monaten. ſein Sohn Ludwig Winter zu 150 Mark eldſtraſſe bezw. 15 Tage Geſängnis verurteilt. 19 * §Voerurtellter Weinfälſcher. Der 43 Jahre alte Winzer Fakob Klumb hakte ſich vor dem Schöffengericht Landau wegen Welnfälſchung und in Vertehrbringen von ge⸗ fälſchtem Wein, wegen Betrugsverſuches und wegen wiſſeut⸗ Iicher falſcher Buchführung der Weinbücher zu verantworten. Das Gericht Landau verurtellte ihn zu einer Geſamt⸗ gefängnisſtraſe von 3 Wochen und 300 Reichsmark Geldſtrafe oder weiteren 15 Tagen Gefängnts, wegen wiſſentlich falſcher Führung der Weinbücher zu einer Geldſtrafe von 100 Mk. und zu den Koſten.„Dle Einzlehung verſchiedener Weine wurde angeordnet. FJolgenſchwerer Autounfall. Mitte Juli ds. JIs. fuhr der Architekt Thomas W. nachts mit ſeinem Kraftwagen von Neu⸗Gilching nach München. Im Wagen hatten außer ſeiner rau noch drei Perſonen Platz genommen. In der Nähe von kandlheim ſoll nun W. eine Kurve in einem für die dortigen Straßenverhältniſſe viel zu ſchnellen Tempo genommen gaben, ſo daß der Wagen ins Schleudern kam und mit voller ucht an einen Baum anprallte. Frau W. wurde dabei aus dem Wagen geſchleudert; ſie erlſtt einen Schädelbruch, an eſſen Folgen ſie ſofort verſchled. Auch die übrigen In⸗ ſaſſen erlitten nicht unerhebliche Verletzungen. In der Ver⸗ andlung vor dem Schöffengericht München⸗Land, vor dem ich W. wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten hatte, erklärte er, daß er keineswegs bei der Beſchaffenheit der — 2 * baum etwas mehr als die anderen dortigen Straße eine zu große Schnelligkeit entwickelt habe. Er führte den Unfall auf eine unglückſelige Verkettung von Umſtänden zurück. Zur Zeit des Unglücks ſei er durch einen Scheinwerfer eines entgegenkommenden Laſtfuhrwerks ge⸗ bleudet worden, und dies an einer Stelle, wo ein Chauſſee⸗ in die Straße herein⸗ geragt habe. Das(Irteil lautete anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von einem Monat auf eine Geldſtrafe von 500 l. §Eine jugendliche Einbrecherbande vor Gericht. Am 28. Dezember hatte ſich vor dem Einzelrichter in Heidel⸗ berg eine jugendliche Einbrecherbaude zu verantwor⸗ ten, die in mehreren Nächten des Sommers in Heidelberg in verſchiedenen Geſchäften Zigaretten, Weine, Geigen uſw. entwendet hatte. Die Haupttäter ſind die jugendlichen Krä⸗ mer und Theiringer. Die Verhandlung ergab ein furchtbares Bild von der Bedenkenloſigkeit und Hemmungsloſigkeit der jungen Burſchen. Unter Zubilligung mildernder Umſtände wurde Theiringer zu 2 Jahren, der Mitangeklagte Schweickart zu 7 Monaten, ein Dritter zu 5 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Krämer war ſchon vorher durch das Jugendgericht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Der Hehler Linninger erhielt vier Monate Gefängnis. Allen Angeklag⸗ ten wurden drei Monate Unterſuchungsha't angerechnet. Freiſpruch im Wiederaufnahmeverfahren. Die Landwirts⸗ witwe Thereſe Ebersberger aus Biſchofsreuth wurde im Mai 1923 vom Volksgericht in Paſſan weagen angeblichen vor⸗ ſätzlichen Giftmordes an ihrem zweiten Ehemann zum Tode verurteilt, ſpäter aber zu lebenslänglichem Zuchthaus be⸗ auadie. Nach Verbüßung von vier Jahren wurde ſetzt im Wiederaufnahmeverfahren dieſer Prozeß nochmals aufgerollt und anfarund vollaültiaer Beweiſe die Verurteilte frel⸗ geſprochen. Ebersberger war 1021 nach dem Genuß einer Mittagsſuppe unter Veraiftungserſcheinungen erkrankt. Es ſtellte ſich herous. daß elne Strichninveraiftuna vorlaa. Der nunmehriae Freiſpruch aründet ſich u. a. darauf, daß nicht be⸗ wieſen werden konnte. ob die Ehefraun der Suppe Strichnin zu⸗ geſetzt hatte, weil ihre Schweſter das Eſſen bereitete. Die Ver⸗ khandlung nahm inſofern eine ſenſationelle Wenduna. als die Schweſter der Freilgeſprochenen mit ihrem damaliagen Geliebten und ſetzigen Ehemann. unter dem dringenden Verdacht des ge⸗ meinſamen Giftmordes im Gerichtsſaal perhaftet wurden. Sportliche Nunöſchau Winlerſvor: Die zweite Runde um den Spengler⸗Pokal Berlin mit Davos im Endſpiel In der zweiten Runde des Eisbockenturniers um den Spengler⸗Pokal in Davos traf der Berliner Schlitt⸗ ſchuh⸗Club nach ſeinem Siege über.C. Mieſſerſee auf die Mannſchaft der Univerſität Oxrford, Der Kamof nahm einen äußerſt intereſſanten und ausgeglichenen Verlauf. Die Berliuer ſicherten ſich im erſten Drittel mit:1 eine knappe Führung und erhöhten im zweiten Drittel auf 311. Damit war ihr Sieg ange Im letzten Drittel gingen deide Mannſchaften voll aus ſich heraus und kamen nach gleich vertigem verteilten Spiel zu je einem Treffer. ſo daß Perlin im Geſamtergebnis mit 42 Toren das beſſere Ende für ſich behiell. Im zweiten Spiel fertigte der EHg. Dauvos die Paris Canadilans 51 ab. Nach torloſem erſten Drittel aing Davos mit:0 in Führung und erhöhte den Vorſprung im letzten Spielabſchnitt auf:1. Damit haben ſich BSC. und Davos für das am Samstag auszutragende Finale qualiſiziert. Tußball V. f. L. Neckaran—.V. Waldhof In dem Spielbericht in unſerer Montagfrühansgabe iſt eine Unſportlichkeit des Neckarauer Spielers Zeilfelder erwähnt. Von dem Verein für veibesübungen Neckarau geht uns hierzu folgende Richtigſtellung zu: 1.„Tatſache iſt, daß Zeilfelder ſich im Augenblick des Schuſſes innerhalb des Spielfeldes beſand und ſo⸗ wohl die Abſicht, als auch die Möglichkeit hatte, einen Torſchuß anzubringen, Herr Zeilfelder erklärt ausdrücklich, daß er keineswegs die Abſicht hatte, einen Zuſchauer zu verletzen. Ein ſolches Verhalten iſt auch bel der über zehnjährigen von⸗ kommen einwandfreien Spielertätigkeit Zeilfelders von⸗ kommen ausgeſchloſſen. 2. Der Bericht Ihres Blattes über den Vorfaller wähnt ulſcht, daß das durch Zeilſelders Schuß verletzte Kind ſich zuſfammen mit anderen ganzentgegen den Ver⸗ bandsvorſchriften innerhalb der Barrieren befand und dadurch ſelbſt die Verletzung verſchuldete. Wären die Zu⸗ ſchauer ſeitens der Platzordnung ordnungsgemäß hinter die Barrleren verwieſen worden, ſo hätte ſich ein ſolch unglück⸗ licher Zufall niemals ereignen können. 3. Der Bericht Ihres Blattes erwähnt ſerner nicht das So geringſte davon, daß die ganze Menge der Burſchen, welche Nrnrr Amti Handelsregiſterelnträge a) vom 28. Dezember 1927: Hermann Berger, Mannheim. Kaufmann Karl Berger, Manuhelm, iſt in das Geſchäft eingetreten. Oſſene Handelsgeſellſchaft ſeit Januar 1927. Laufſmann Hermann Verger u deſſen Stelle iſt ſeine Witwe AUgnes dierger geborene Herzog in Mannbeim in ie Geſellſchaft als perſönlich baſtender Ge⸗ bellſchafter eingetreten. Der Karl Berger beſrau, Magda geborene Heberle in Mann⸗ im iſt Procura ertellt. D. Neuſchaefer Nachſolger, Mannheim, Fweignieberlaſfung, mit Sitz in Ludwigs⸗ baien g. Rh. Die Zweignlederlaſſung Mann⸗ em iſt aufgehoben. 9 Geſchrolſter Gutmann, Mannheim. Die tueuren ſind erloſchen. Die Geſellſchaft iſt taufgelöſt. Das Geſchäft mit der Firma wurde 6 die neugegründete Geſchwiſter Gutmann, Heſellſchaft 90 in mit beſchränkter Haftung annheim eingebracht. i Geſchwiſter Gutmann, Geſellſchaft mit be⸗ ſchtänkter Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ Iesſtsdertrag der Geſellſchaſt mit beſchränk⸗ er Haftung iſt am 28. November 1927 feſt⸗ geſtentt. cegenſtand des Unternehmens iſt 21s, Beſchaffung, Verarbettung und Veräuße⸗ Fang ron Modewaren, wie Damenhüten, nelden und Zutaten aller Art, unter Ueber⸗ uhme des Handelsgeſchäftes der Firma Ge⸗ wiſter Gutmann— oſſere Handelsgeſell⸗ laßt.— in Mannbeim und der Zweianteder⸗ täſlang in Berlin. Die Geſellſchaft i berech⸗ Die Firma iſt geändert in dermann Berger& Sohn. Der Geſellſchaſter iſt geſtorben. teltz ſich an gleichartigen Betrieben zu be⸗ 1 igen und im In⸗ und Ausland ähnliche ternehmungen zu gründen. Das Stamm⸗ Angtal beträgt 100 000 R. J. Geſchäftsführer Dr. die Kaufteute Lion Wohlgemuth und helr Martin Wohlgemuth, beide in Mann⸗ m. Jeder Geſchäftsführer iſt allein zur nigttreturg der Geſellſchaft berechtigt. Als ſellf eingetraden wird veröffentlicht: Die Ge⸗ 5 chafter Kaufmann Lion Wohlgemuth, annheim, Kaufmann De. Martin Wohl⸗ hefrau des Arztes Dr. Paul Rothſchilb in Berlin, bringen das bisher von ihnen in olſener Handelsgeſellſchaft unter der Firma Geſchwiner Gurmann in Mannheim geführte Geſchäft mit Altiven und Paſſiven nach dem Stand vom 1. Jannar 1027 und ſamt der Firma, ſowie den Altlven und Paſſiven der in Berlin geführten Zweignlederlaſſung in die Geſellſchaft um den Wert von 93 00%.&, wovon ſedem Geſellſchafter h mit 3100.4 auf ſeine Stammeinlage angerechnet werden, ein. Bekanntmachungen der Geſellſchaft er⸗ ſolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslolal G 8. 1. Baubetrlebsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Das Stammlapital iſt gemäß dem Beſchluſſe der Geſellſchafterver⸗ ſammlung vom 23. Dezember 1927 um 77 n.% auf ihn%.4 erböht. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag in durch Beſchluß der Ge⸗ ſellſchafterverſammlung vom 23. Dezember 1027 in 8 8(Stammkapital) geändert. Badiſche Handelsgeſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haſtung, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt durch Geſellſchalterbeſchluß vom 22. Dezember 1027 aufgelöſt. Der bisherige Geſchäſtsführer Julius Wachenheim, Rauſmann in Mann⸗ heim, iſt Liquldator. Die ſrirma iſt erloſchen. bi vom 29. Dezember 1927: Wereinigte Chininſabriken Zimmer& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haſtung, Mann⸗ beim. Der ſeltherige ſtellvertretende Ge⸗ ſchäftsführer Karl Zimmermann in Mann⸗ heim iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Kredlt⸗Verkehrsgeſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung mit Rückdeckung durch Verſiche⸗ rung, Mannheim. Der Geſchäftsführer Hans Barth wohnt ſetzt in Berlin. Mannheimer Immobllien⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Guſtav Schmid iſt nicht mehr Geſchäftsfübrer. Banf⸗ direktor Oscar Eppſtein in Mannheim iſt Geſchäftsführer. Ebinger Aktienbrauerei vormals Gräflich von Oberndorff'ſche Brauerei Aktiengeſell⸗ ſchaft in Liguldation, Edingen. Die Firma iſt erloſchen. 131/182 Amtsgericht Mannheim. G. 4. jemuth, Mannhelm, Kläre geb. Woblgemuth, Miet- 2 Gesuüche Handwerker- Verband sucht leeres Aimmer zu Bürogwecken. die Geſchäftsſtelle dieſes Blaties. Angebote unt. W U 18 an 20¹2 Twei miitlere Hüum für Büro und Lager. in Nähe des Güter⸗ bahnhofs od. l. Jung⸗ buſch zu miet, geſucht Angeb. u, V 72 an die Geſcht. Böstig 2 Anmer-Wougung mit Rüche od. 2 leere Räume von ig. Fran m. Kind zu mlet. geſ. Ev. auch geg. gering. Bauloſtenzuſchuß. Angeb. unt. U 51 an die Geſchſt. Bö844 Beſchlaanahmefreie Wohnung 1 Zimmer u. Küche ſucht berufst. Nränl, Angeb. u. T V 40 an die Geſchſt. B5887 Großes leeres Parterre⸗Zimmer od. heizb, Manſarde geſucht. Miete wird voraus bezahlt. B5877 Anceb. u. W p 97 an dle Geſchäſtsſtelle. Anſtänd. Fräul. ſucht für ſofort heizbares tbliertes Iimmer (mögl. ſey.) mit el. Licht. Preisang. u. 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O bee batd bedegt.& welng Sbedect. e Negen Ocraupein Nedel.& Gewittet Windſtile. O= ett leichten Ot. H mahiae Südiadwen.& Hürmiſcher Nerdweſt. Schnee egen mu dem Winde Die dei den Stattonen ſiehenden Zadlen geden dig 7. Aen nerdiaden Ort mit le de if Nerasftita Mntte intten in trnt Die Pfeite fit tatut an Die Wenernachrichten cer Rar.srunerLandeswenerware Beobachtungen badiſchen Metterſtellen(7* morgens) Sen Luüſt Tem. S 2 2 Wint ar de eee ae 1 12 m mm& S88 Se Richt. Storte 28 Weltheim 151— 4 9 1 Nſſchw.ſ bedeckt Konigſtuhn 50l 766,78—=8 0„ ſwolke 1 Karlsruhe 120 766.83—85 2=6[ONo ſleichtſ bedeg! Bad.⸗Vad 2183 765,15 90 7 NO 4„ Villingen 780705.83—-?7)——80 0 7* Feldbg. Oon 1275 Unz 48-=0 5 0„ wolkenl. Vadenweil]— 763.-6—0—6 N„ bedeckt St. Blaſien] 780b07—6 27 0— Oüchenichw!— In Baden war es geſtern beiter und trocken. Heute nacht führte die Ausſtrahlung überall zu ſcharſem Froſt. Steuen⸗ weiſe bildete ſich in den Morgenſtunden eine Hochnebelbvecke aus.— Der huhe Druck über Mitteleuropa verhindert zu⸗ nächſt eine durchgreiſende Oſtwärtoverlagerung der atlan⸗ tiſchen Zyklone. Nur in der Höhe ſind wärmere Luftmaſſen vorgedrungen und verurſachten auf dem Feldberg beute Temperatuxumkehr. Für Morgen iſt bei allmählicher Milde⸗ rung des Froſtes auf zunehmende Bewölkung mit Temßpe⸗ raturzunahme im Gebirge zu rechnen. 5 Im Gebirge herrſcht allenthalben ſtrenger Froſt. Von mittleren Lagen wurden—9 Grad, von Hochlagen bis zu 55 unter Null gemeldet. Schneefälle ſind noch nicht ein⸗ getreten. Vorausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 Uyr nach s Wolkig und noch meiſt trocken. Milderung des Froſtes bek Temperaturumkehr im Gebirge. aſſerſtandebeobachtungen m Morat Dezember Abein-Pegel] 28. 24.27.28. 28. 0. Kegor-PegelI 28. 24. 27. 28.J28.J0. Watt Shnt—1———14— 4— Sohnltenale Jo 7e.Js 0 f8ſo ge. 2500 75 Peggcn.78ſ.- 2348 S 8.782,052.J7 4 12 1 05 Jauſtfeld——15% Mapan 189.804.164..888.—5 Mannheim 79 78.28.152.58 Ceub 11632•408.582.882.6874 Köln 104 156.35.05 3 88.J8 Herausgenen. eincker und Vereget Druckerei 4r 8 Neue Mannneimer Zeitung G. m. 5. 5. Mannheim. E 6. 2 Direttlon fterdenand Heyme. Cremedatteuz Rurt Niſcher— Weran worti. Nebatteure: Für Votutkt H. A Meißner ⸗ Feuilleton. Dr. 8 Kayſer— Kommunalpollttk und Lokales. Richard Schönfelde ⸗ ort und Neues aus aller Weit, e Handelsteil. Kurt Eßmer Gericht und ates Hebriae Nrans Kirch Aneſ-en ſ. B. Jat. Raude pau zelverkauf Kauntrebenstelle: R 1, 1 U esssemansters Jurgburenstr. 38., Parkting 18, Net fefdstt. 11 Aenturen: eeeeee Waldbe!stra-e 8. 8 Strabenverkönfer- 2 Wuer vie, ketertet. Brolestrade K 1. Frlodtle sbreckes,. aun · vor cem Heuptbahnhot. Altes Rathaus F 1. Hiosko. am Wasserturm und an der Fnedrichsbreke. bahnkols⸗Juckhandthngan: weseen b. 4 Fenzt. Schwetzinge— Bruchsa!— Kerisruhe— Oltenburg Tahe— Freiburg— Ludwigshafen 8. Rnñ und CLendeu. Ein —* „ u —— .—————-—„-— dirtiehakts · und neue Maunhelmer Zeltunz lelbenb⸗Ausgabej FBreitag, bden 80. Dezemder 192 SHandelszeitung Die Geſamterträge der deutſchen Ernte im Jahre 1927 1 Willion Tonnen mehr Brotgetreide—.5 Millionen Tonnen mehr Kartoffeln als im Vorſahre— bei nicht unbeträchtlicher Qualitätsverichlechterung Nach den endgültigen Schätzungsangaben der amtlichen Ernte⸗ berichterſtatter ergeben ſich nach den Zuſammenſtellungen des Sta⸗ Alſt ſchen Reichsamts für die diesjährige Ernte im Deutſchen Reich tolgende Geſamterträge bei nachſtehenden Fruchtarten. in 1000 To. tn 1000 To. Winterroggen 1738Gemenge aus Hülſenfrüchten Sommerroggen 9 ohne Cen eide 40 Wenterweizen 2979 Gemenge aus Hülſe nfrüchten Sommerweizen 30¹ mii Geilre de 18⁵ Winterſpelz 133 ſruhkartoffeln 2701 Wintergerſte 898 pälkattoffeln 84 649 Sommergerſte 2330[Zickerrüben 10854 Haſer 634/ Nuntelrüben 24389 Gemenge aus Getreide aller Art 565 Kohleüben 6836 Eenſen a ter Art 131Mohirüben 593 Speiſedohnen 180 Weißkool 1022 Acterdognen 123 Raps und Rübſen 88 Wicken 45 Klee 9682 Lupinen 61 Lugzerne 1780 Bewuſſerungswieſen 2025 Aadere Wieſen 21911 Verglichen mit den vorfjährigen ungünſtigen Ernteergebniſſen weiſt die neue deutſche Ernie bei ſaſt allen wichtigeren Feldfrüchten höbere Mengenerträge auf, tusbeſondere auch an Hrotgetreide und Kartoffeln. An Brotgetreide ſtellt ſich das diesjährige Ernteergebnis nach den endgültigen Schätzungen u m übe 1 Mi11. To. oder 12 v. H. bhöber als im Vor⸗ fahre, darunter um rund 428 000 To.(6,7..) an Roggen und um 692 000 Tonnen(25,4 v..) an Weizen einſchließlich Winter⸗ ſpelz. An Kartofſeln ergibt ſich im ganzen ein um rund 75 Mill. To. größerer Ertrag, d. i. um 25 v. H. mehr als 1926 Dieſen Mehrergebniſſen ſtehen aber bei beiden Hauptfruchtarten nicht unbeträchtliche Qualttätsminderungen in⸗ ſolge des ſchlechten Erntewetters gegenüber, wie ſich ſchon allein aus dem diesjährigen nicht unweſentlich höheren Prozent⸗ fatz der erkranklen Karloffeln(7,1 v. H. gegen 4,2 v. H. im Jahre1926 erſehen läßt. Bei den ührigen Getreidearten be⸗ ſchrändt ſich das Mehrergebnis im Vergleich zum Vorfſahre haupt⸗ fächlich auf Winter⸗ und Sommergerſte(rund 272 000 To. gleich 1½ v..), während an Haſer im allgemeinen nur en um rund 22.000 To., d. i. 0,4 v. H. höherer Ertrag als 1926 zu ver⸗ e iſt. Neben den Kartofſeln iſt die neue Ernte auch an Zuckerrüben und Runkelrüben etwas eralebiger als im Vorfahre ausgefallen; der Mehrertrag an Zucker⸗ 2üben beläuft ſich auf 359 000 To.(3,4) v..), an Runkelrüben auf 12 Mill. Tonnen(5,7 v..). Beim Heu überſteigen die dies⸗ ſährigen Schä zungen die vorſährigen Angaben im ganzen um rund 1,87 Mill. To.(5,6 v..), wovon die verhältnismäßig böchſten Mehrerträge auf Klee(12,7 v..) und Luzerne 6,7 v. H. entſallen. Schmelzzementgewinnung der JG. Farben in Wieſteritz. Die letzthin gemeldete Zunahme der deutſchen Bauxitzuſuhr aus Ungarn iſt nicht etwa auf eine Leiſtungsſteigerung der deutſchen Aluminium⸗ induſtrie zurückzuführen, ſonder, wie aus einem Artikel in der„Chem. Zeitung“ vervorgeht, auf die Derſtellung von Schmelz⸗ zement. In den von der Bayriſchen Stickſtoff AG. und de. 3G. ankrie mitbewirtſchafteten Reichswerten in Pieſteritz wird Kach einem Verfahren der J6. Farben im elektriſchen Hochoſen Phos⸗ e für Miſchdungerzwecke gewonnen lauf ſe 1000 Tonnen hosphoxſäure etwa 3500 To. Schmelzzement). Durch Zuſas von etwa 2 To. Bauxit je To. Rohphosphat könne ein„Aluminlum⸗ gzemen!“ erhalten werden, der bei auter Qualität zurzeit mehr einbringen kann, als die auf Nitrophoska verarbeitete Phosphorſäure. Bei dem landerweit angewendeten) Superphosphatverſahren wird Bekanntlich der Kalk des Rohphosphates in Gips umgewandelt, wäh⸗ rend bei dem Reduktionsverfahren im Hochofen alſo mehrere wert⸗ Volle Produkte erhalten werden, nämlich Phosphorſäure, Schmels⸗ zement, Wafferſtoff, Kohlen⸗Oxid und eptl. Stickſtoff. Wie viel men im Laufe der Zeit von den in Deutſchland benbtigten 600 000 To. Phosphorſäure ſchließlich durch die verſchiedenen Hochofennerſahren kann, ſteht natürlich noch vollkommen babin. Jedenfalls önnte durch dleſe Erzenaung unter Umſtänden eine Zunahme des Welt⸗Bauxitbedaufs überhaupt entſtehen. Für Frankreich und Italien Haben die Phosphates Tunſſiens ein ähnliches Verſahren erworben. 2 Zellfoffabrik Waldhof.— Vorans ſichtlich Dividende in Nor⸗ jahrshöhe. Wie von unterrichteter Berliner Serte verlautet, beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß die Geſellſchaſt für das am 31. Dezember ablaufende Geſchäftsſahr eine Dividende etwa in Borjahrs98 be(12 v..) zur Ausſchüttung bringt. Der Geſchäftsgang habe ſich normal entwickelt. Deuntſche Edelſtahlwerk Acz. dividendenlos. Die Bochumer Ge⸗ ſellſchaft, deren Aktienmehrhelt im Beſitz der Bereinigten Stahlwerke Ach iſt, wird, wir wir von gut unterrichteter Seite erſahren, für das am 30. September abgelauſene GJ. eine Dividende nicht verteilen. Auflöſung der Schott u. Henſeler Gmbß., in Siegen. Die der Eharkottenhütte. Niederſchelden, gebörende Werksfirma Schott u. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Aktien und Ausl teihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Die mit k verſehenen Werte ſind Terminkurſe mährend ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗% verſtehen. Maunheimer Effektenborſe vom 30. Dezember 80. 11.— 157.0 32.— 7 29. 80. 29. 245,0½248.0 Karlsruh. Maſch. 1. H. Knotr. 157.0 Mannd Gummi 81.— Neckarſulmßhrza. 104,0 104,0 älz. Mühlenw. 152,0152.0 ortl. Zem Heid. 140,5144.0 01183,0 140,0 29. 30. Gad. VBant 174,0174,0 Bad. Aſſekura Sfüälz. Hypoth. Bk.——=Continent. Verſ⸗ Kh. Hopoth. Bk. 175,0175,0 Mannheim. Verſ. 132,8131.8 Rh. Creditbank. 127.0128,0 Oberrh. Verſ. 162,0162,0 Suͤdd. Disconto 140,0140,0 .⸗G. für Seilind 83,.—82,.— Durlacher Hof 159.0189,0 Benz& Cie... r⸗ Ag. Elektr..⸗G. 153, Kteintein Heidelb 187,5187,5 J. G. Farben 276,0 275.0 Rheinmühtenw. 140.0 Zudwigsh. Akt. Br 225,0215, Rhenania 52,—52,.— Wanß& Freytag 144.9145.9 Schzwartz⸗Storch. 184,0184,0 Febr. Fahr 52.—54.— an aldhof 2720273.0 Weger Woems 185.0J168,0 Deutſche Stasl. 245.0280,0 Sübb. Zucer. 188,5155.8 Frankfurter Voͤrſe vom 30. Dezember TGzelſenk. Gußſt. 145.7,143,2 Baſt.⸗G., ee ee 2 2 f 5143, uſe Bergb. 2.„ el 5 820 Ban 1728017509 Iali Aſchersleb. 176,2 173,0 TVergm. Eiekte. 180.7 Sant Brau. Ind 185,0 187,6[Fali Weſteregel J81.9 122.9 Pings etallwerte—.—. Bahr. Bodenct. B.— 1Mannesmannc. 181.8 189,8 Prem.⸗Beſgh. Oei 7³.— Bigryp. u. B6 174,0 173,9 T Mansfeld Akr 124.0 feoſco. Brocp..W. 8,50 10berſchl E. Bed. 2, 24,80 Cement Heldelb. 149,0 ITOtavi⸗Min. An. 37,503).—[Cement Kaclſtabt 182, TBhönir Bergbau 105,0 108, Chamotteunnaw 105,0 Igein. Braunk. 289.0440 0 Chem. W. Alben 128.0 Salzw. Heilbronn 488.9½188.9 Cont. Rurnb. Rzg. 170.0 Tellus Bergbau 118,0,117:0 TDaimter Motor 96.—97,50 B kn.-gauragükte 88,—J88.50 OGheld-n.aſt. 18510f197.3 Crausport⸗Aletien. Dpckerz K Widm.——.— Dingler Zweibr.——. 1 Dresdner Bank 189,2 Schantungbahn Dürkopowert St. 78,50 5.Bank 141,2143,0 TPapag Meta 15 84.—84.— —. —.— + 5 183,0 12.— — IBarmer Bankv. 143,0148,0 TBercliner Hand. 239.985-5 Tom. u. Privatb. 176,0180,0 Tumſt u. Nalb. 237.5235.0 DHypothekenbk. 139,0 FDeutſche Bank 167.0 D. Effekt. u. Wechſ. 125, F. Ueberſee⸗Bank 105,7 107, D. Vereinsbank 104.0104,0 I Disconto⸗Geſ. 88,0 0 182.0 10⁵.0 155.0 — 12800 1475 15¹.0 105.5 61.— Pa Düſſeld.Rat. Dürr 74.—74.— „u. Me⸗G. 139,0 1Nordd. Sloyd 152,4 Eiſen Kaiſersl. 35.— 38,.— Tolrteld. Gred 12 220,0 218,0 Ceſterr.⸗U. S. B.—. kEletetr. vicht.K. 208,8260 Nürn derg. Bs.⸗B. 153 775 Baltimore& Ohio 11.0 39. 55 9 95 1. 8 95. Deſterr. Cred. Anſt 39, mag Frankf.“—80.— ft Hyp.⸗Bk. EmailleSt.UUurich—.—.— Nheln. d 12370 129, Juduſtrie⸗Aktien. Enzinger⸗inien 81,50 51,58 Reichsdank 187.0 188,0 Eichb.⸗Mannh..—.——.— Eßlinger Maſch. 67,1009.50 Rhein. Hap.⸗Bank 175,875,05 Kempf⸗Sternb—.— Ettling. Spinn. 230,0280.0 Südd. Disconte 140.0144.0 Mainzer St.A. 239.0 FJaber, Jog. Blei 81.—85,.— —.—.—.— — Piener Bankver. 17.68 17705 Schöfferb Bindg. 342,034⸗.0 Faber„Schleicher 88.—90,—. Witb. Note ibk. 19,0136,0 Schraarg⸗Storch 182.0ſ1880 JJ. G Jarbenind. 275,7 77 Maunb. Verf⸗G. 147,0 142,0 Werger 190165.,0,Jahr Gebr. Pirm. 54.— 52750 Zrankf.Allg. Berf. 176,0 178, Audt, Gebr. 38,— 57,75 JJelt.Guill. Carls 127.5 130.0 Oberrh. Perf.⸗G. 181.0161,0% pennbeim———Feinmech. Jetter 98.— 90, Frantfdeen Mitv. 10.—(16.—- Apler Nieer.. 5J—.—, Kelf. Pat. Bir. 7850f878 .. E. G. St.⸗A. 16350770 Fuchswaggon.— Vergwerk⸗Alelian. aAſchaß Bunpov. TGoldſchmidt T. 116,1119,0 Gritzner N. Durt 121.5122.0 B. 8 Aſchoff. Zelſtoff 182.0f184,7 IBochumer Guß. Grkeftw. Mm.5½% 18.25 Iuderus giſen 100,510l0 Babnped Darmſt. 37.— 37,.— 1. Suxemb. Berg—.——,— Badenig Weinh. Grün, Bilfinger 158,0159.0 Jich vell Bergsel. 1040 184,0 Sab. Fler.. eeeabeen,g 88 Fagg Ichelfenk. Bergm.—.——Bab. Maſch. Durl. 43,0189,0 Hammerſen„„ 143,9445,0 155 Tb, Reichsbahn Henſeler Gmbch., Slegen, ſoll nunmehr aufgelot werden; die Ge⸗ ſchäfte follen von der Heinrich Augußt Schulte AG. weitergeführt wer⸗ den. Es geſchieht dies im Rahmen der Vereinigten Stahlwerke, da die Schott u. Henſeler Gmbd., bei dem Uebergang der Charlotten⸗ hütte auf die Vereinigten Stahlwerke gleichſalls einbezogen war. Die Heinrich Auguſt Schulte AG. befindet ſich bekanntlich ebenfalls im Beſitz der Vereinigten Stablwerke. «Die Kapitalserhöhnng der 85 Berthold Meſſinglinienfabrik und Schriftgießerei AG. in Berlin. Die av. HB. hatte über die Erhö⸗ hung des A K. auf 5,5 Mil l. 4 durch Ausgabe von 1,3 Mill. 4 WA. Beſchluß zu faſſen. Hierzu führte der Vorſtand aus: Durch den Beſitz an ruziſchen Fabriten war das Unternehmen ſchon vor dem Kriege weitgehend im Auslande tätig. Die G. hatte nor allem im Orient, Aegypten und Paläſtina Erfolg. In Gemeinſchaft mit der Schriſtgießerei D. Stempel in Frankfurt.M. aründete man eine Tochtergeſellſchaft in Wie n. Neuerdings habe man die Haas⸗ ſche Melallgießereiin Baſel erworben. Durch dieſe Aus⸗ landstätigkeit und die weitere Ausdehnung des Geſchäſtes ſeien ſelbſt⸗ verſtändlich größere Gelder notwendig, war in einer Steigerung um 40% 000 bis 500 000 4 der Ende 1926 mit 736 000 zu Buch ſtehenden Gläubiger zum Ausdruck kommt. Dieſer Kapitalbedarf wird durch die Kapitalserhöhung befriedigt werden. 1 Mill. 4 der neuen Altien werden von der Lettergieterla⸗Amſterdam V. H. N. Tetterode⸗Amſterdam übernommen, mit der die Berthold⸗ Geſellſchaft ein techniſches und wirtſchaſtliches Abkommen getroffen hat. Die reſtlichen 900 000 4 VA. werden vom Bankhauſe Jaculer u. Securius übernommen und bleiben zur Verfügung der G. Eine Einführung an der Berliner Börſe iſt in Ausſicht genommen. Die HV. ſtimmte den Anträgen der Verwaltung zu. In den AR. wurden die Vorſtandsmitglieder der Lettergieterig⸗Amſterdam Verriin, Stuart und Vandertunk neu zugewählt. ‚ „: Amerikaniſche Option auf A. E..⸗Aktien. Die im Dezem⸗ ber 1925 in den Ver. Staaten untergebrachte zweite 10⸗Mill. Dollar⸗ Anleihe der A. E. G. iſt betanntlich mit einer Option auf A. E..⸗ Aktien ausgerüſtet. Das Bezugsrecht kann vom 15. Febr. 1920 bis zum 1. Dez. 1930 jederzeit ausgeübt werden, und zwar zu einem Nurſe, der von 100,8 v. H. für den erſten Abſchnitt allmählich auf 142,9 v. H. für den letzten Abſchnitt anſteigt. Da auch dieſer erheb⸗ lich unter dem ſetzigen Börſenkurſe liegt, haben die amerikaniſchen Obligationäre bereits ausgiebig von ihrem Bezugsrecht Gebrauch gemachtt. Bisher ſind die erſten vier Abſchnitte voll und der fünfte etwa zur Hälft bezogen worden. Die Option iſt ſomit zu neun Zehntel bereits ausgeübt. Dementſprecheid hat ſich auch der Newnorker Markt für die mit Bezugsſcheinen aussoeſtatteten A. E..⸗Bonds ſehr verengt. Es werden nur noch gelegentlich Um⸗ ſätze in verſchwindend kleinem Umfange getätigt, während dieſe Bonds noch im vorigen Jahre von allen beutſchen Anuleihen(die Dawesſche Anleihe ausgenommen) den größten Marlt hatten. ꝛ5: Keine Kapitalerhöhung der Hohner AG. Zu der Mittei⸗ lung über den Zuſammenſchluß in der Troſſinger Harmonika⸗ induſtrie wird noch mitgeteilt, daß die Firma Ch. Weiß ab 2. Ja⸗ nuar 1928 auf die Hohner AG. übergeht. Eine Ver⸗ ſchmelzung kommt nicht in Frage, vielmehr hat die Matth. Hohner AG. das geſamte auf 600 000 lautende AK. der Familien⸗AG. Ch. Weiß erworben. Ein Beweis für die Stärke der Hohner AG. iſt es, daß ſie nach der„S..“ eine Kapitalerhöhung wegen dieſes Er⸗ werbs nicht vorzunehmen braucht. Wie wir ſerner erfahren, iſt der Geſchältsgang bei Hohner befriedigend. Von an⸗ derer Seite hören wir noch, daß der Betrieb der Ch. Weiß AG. von Hohner in de⸗ Aisherigen Weiſe weitergeführt wird; die befürchtete Stillegung erfolgt alſo nicht. Hohner, bisher ſchon die größte Har⸗ monikafabrik der Welt, hat alſo ſeine Stellung auf dem Markt ganz erheblich verſtärkt. Voͤrſenberichte vom 30. Dezember 1927 Frankfurt zurückhaltend Nach den geſtrigen Kursbeſſerungen eröffnete die heutige Börſe bei außerordentlich ſtillem Geſchäſt; die Grund⸗ ſtimmung blieb jedoch unverkennbar freundlich und weiter⸗ hin rechnet man in den Kreiſen der berufsmäßigen Spekulation mit einer merklichen Erleichterung am Geldmarkt. Es befriedigte, daß heute ſchon am Geldmarkt Termingeld nicht mehr ſo ſtark geſucht war, wie an ben Vortagen, ſo daß auch binſichtlich des morgigen Zahltages ſchon in Anbetracht der reibungsloſen Liquldation am Mittwoch keine Befürchtungen mehr gehegt werben. Die Hoſfnungen, daß nach der geſtrigen feſten Börſe das Publikum in ſtärkerem Maße am Geſchäft teilnehmen werde, erfüllten ſich dagegen nicht und die Spekulation ſchritt daher verſchiedentlich zu Gewinnumit⸗ nahmen. Das herauskommende Materlal wurde fedoch wieber glatt auſgenommen. Gegenüber den Kurſen der geſtrigen Abend⸗ börſe waren bei den erſten Notierungen im allgemeinen nur geringe Veränderungen feſtzuſtellen. Es überwogen kleine Beſſerungen, die aber nur vereinzelt über 1 v. H. binausgingen. Etwas bervor traten Metallbank mit plus 24 v.., am Murkte ber Autoaktien Daimler mit plus 152 v. H. Beachtet wurden auch wieder Th. Goldſchmidt, die 171 v. H. anzogen. Von Bau unternehmungen ge⸗ wannen Wayß u. Freytag 1 und Zement Heidelberg 177 v..; Holz⸗ mann blieben nach der geſtrigen Kursſteigerung nur behauptet. 80. 29. 80 103,9 fUhrenfabr. Furtw. 28.— ger. beutſch. Oelf.——. 109,0fl..ch. Ind. Mainz 103,0 ——Ver. Stahlwerke—.— —.— Ber.Ultramarinf. 146,0 Porzellan Weſſel———. 555 Naſcg St. Rein. Gebb à Sch: 111.9ſ110,0 Bogtt. Raſch. St. 71 IRheinelekz. 91 137,7 1237 Koigee paff. 8.—.—1 Nh. Maſch. Zeuder—— Volthom. Seil m. R Rhenanig Aachen 52,.—52,.— Baoß& Freytag 143 0 Riedinger Mascg.—Sen a0f St 213.0 Rodberg Darmſt.—— Gebr. beder, b. 129.0138,0 Srewerkehrs⸗Rurſe. TRüttgerswerke 92,—93.500genz———— Schlinck& C. öbg.— rown., Bor& K.—.— Schuellpr. Frank. 78.— 1850 Raſtatter Bagg.— eee chuckert, Nrbg. 188, Zuz ſche Juduſtr.——.—Sgqusf. Berneis 72.— 12.— Seſtverzinsliche Werte. aege 8h e e 8 Ree 35 Sudd Draht.%f95 2586˙50 e e e Reiaen Peud 5g— Sede Sre: ed oe 785 7— Motorf. Oberürf. 78,50/7/,.—Trieotw. Beſigg·-% D. Schußg. 16 Berliner Börſe vom 30. Dezember Chem. Albert. 128.0 Baul⸗Aletien. Juduſtrie-Alctien. Concsrd.Svianer 137.3 Bank f. Brauind 186,0 Accumulatoren 11 5 29. Neckarſ. Fahrzg. 104,0 e—— 103,0 Peters Unionßerkf 108,5 Pf. Nähm. Kahyſer 81.— Philippsu G. Frk. 29, 80, Hanfwerke Füßen 141..—.— HilpertArmaturf. 83,50 83.— Sirſch Kupf. u. M. 112.0112.0 Hoch⸗ u. Tieſbau 90.—90. 75 Holzmann, Phil. 156,0158,5 Holzverkohl.⸗Ind 75,—74,15 Jungbans St.⸗A. 92,.— 91.0 Kammg.Kaiſersl. 207,0210.0 18.75 168,.10 Kemp, Stettin—ee. Kleic, Sch. Becer 10.0 408,0 Knorr, Heilbronn 188.0 170.,0 Konſerven Braun 52,50 83,.— Kraus& Co Lock.—.—. Tgahmeher& Co 170.0 188,7 Lech Augsburg. 12ʃ,0/121,5 Lederwerk Rothe—r Ludwigsh. Walzm 180.0 Lutz Maſchinen.—.— —.— 2* 2 188,0 148, 17¹.7 25470 179,0 Barmer Bantver. 147.2 Adler&k Oppend 166(175,0 TDarmler Benz. 98.85 Bant ſ el. Werte 170.5 Adlerwerte. 81.—0%— Udeſſauer Gas. 175.5 TBerl. Handelsg. 25010 168,7 108.5100 IGom. u. Privatb. 17e,7 35,25 N—.—— 8 55 endorf. Dap. 228, 7e28,7 Pdalſche A 189,7 ſche„„2 Ammendorf.Bap. 28, robl J Le. Uderſer B57. 108.0 107,0 Anglo⸗Cr.Guano—,——.= Peutſch. Gußſtaol 103.5 Disc. Command. 159.0161,7 Aahalt. Ko len—.——.— 7 Kabelw. 98,. Aanener Gußft.— 19 1 103, Heutſche zeall.. 0 Aſcha fog. Zeaſt. 189,1[Deutſche Maſch. 73,59 Augs b. Ad. Maſch 109,114,0 e 25 155 3* eutſche o. lw..— 9 Verſt Balcke Maſchin. 117.0118.0 Zeutſeg Eiſenh. 85,15 Manng. berſicher. 185 50188,5 Pamag⸗ Regnin 28.ſ18,—Honnees macckg. Reichsbank. 188.189,5 J. P. 400,0 Myein. Eredtrbr. 129.0 1,0 TBergmann Gler. 123.4 Süoddeutich. Disc 147.0 145.0 Herl.⸗Gub Hut. 944.0 Berl.arlsr. Ind 71.5/71 Crauspori⸗Aktien.[Berlin. Maſchb 120,0121,8 Bing Nürnberg.—,—— IBochum. Gußſt.———.—Emaille Ukrich.—.——. Gebr. Böhlerktbo.—.———Enzinger⸗Union 31.—31.— Braunk. u. Britett 185,0J188,0 Eſchw. Bergwerk 195.2198,2 Be.Beſigh. Oelf. 72.257/8,50 Breater Linoleum—— 138,9 Bremer Bulkan. 149.0 278•0 218,5 Bremer Wolle 178,2 Drown, Bov.&& 157.0159,0 PFelten& Guil. 128,5 128,8 101,2 K. Friſter 108,0 Buderus Eiſenw 99,5. 133,0 Fuchs Waggon. Chem. Heynden 185.0185, Ebeus. Gelſenk. 18,5070,— Gaggenan.⸗U. 38,50187,25 — 28 8 4 anderwerk— T4lg.Cle-Gel 159.5170,0 TDresdner Bant 100.5 Frankf. Allgem. 177,5 Mitreld. Kredb. 219.002, Oeſterr. Creditbk. 39,25 —149,.— 150,2 194, 444.7 Durener Metal 139.0 Dürkoppwerte 78.—3,.— Dynanit Nobel 135.0134.2 Flektr. vieferung 174,7174 Eiktr. vicht u. er. 203. 3922 Schantun gbahn.80 6,85 Allg. Lok. u. Str. 175,0 180,0 Aachener Kleinb.—.—— Südd. Eiſenbahn 82,8588,15 Baltimore. 109,7109,0 IDeutſch⸗Auſtral—. IHavag„ 145.J47.2 18.⸗Südamerika 221.0222,7 IHanſg Deſchiff 213,0.—. 1 „—182,0 2 —.— Fahylb. Sißt& Co 188.8 148,0 f J..Farbenind. 276,0 179. feldmühleBapier 213.5 ———.— Rordb. Lloyd Versin Eibeſchiff. Elektrowerte und Banken eröffneten bis 17 v. H. nieb⸗ riger. Auch J. G. Farbeninduſtrie blieben nur knapp be⸗ hauptet. Montanwerte waren nur wenig verändert, nur in Ilſe ſetzte ſich die Kursſteigerung um 675 v. H. ſort. Süddeutſche Zucker, die ſchon an der Abendbörſe angeboten waren, verloren er⸗ neut 375 v..; man hielt die geſtrige Kursſteigerung für überſtürzt⸗ Am Anleihemarkt blieben Türken gut behauptet, Mazedonier abgeſchwächt. Deutſche Anleihen ſtill. Im welteren Verlaufe bröckelten die Kurſe überwiegend etwas ab, nur m Elektromarkt konnten Geffürel.⸗G. und Siemens bis 1½ u. 9. anziehen. Tagesgeld unverändert 655 v. H. Berlin nicht einheitlich, eher matter Nach der gut behaupteten, zumteil beſſeren Frantfurter Abend⸗ börſe war im Vormittagsverkehr heute die Stimmung eher etwas i e das Geſchäft äußerſt gering. Zu Beginn de oſſtsiellen Verkehrs legte die Börſe eine ziemliche Zurückhaltung an den Tag, ſo daß das Geſchäft, abgeſehen von einigen bevorzu ten Märkten, kaum nennenswert war. Die Grundſtimmung blieb aber ziemlich freundlich, da die Anſicht vorherrſchte, daß, wie bereits er⸗ wähnt, Anfang 1928 mit größerem Geſchäft u. wahrſcheinlich freund⸗ lichen Börſen zu rechnen ſei, da aus den fälligen Zinszahlungen aroße Summen Anlage an der Börſe ſuchen dürften. Die Bilans“ vorbereitungen ſcheinen im großen und ganzen getrofſen zu ſein. Die erſten Kurſe waren uneinheitlich, im Durchſchnitt ingen die Schwankungen nach beiden Seiten über—2 v. H. hinau zebhafteres Intereſſe zeigte ſich wieder für Banken, von denen Braubank 4 v. H. anziehen konnten. Von Montanwerten ſtanden wieder Ilſe im Vordergrund des Intereſſes, die 8 v. H⸗ gewinnen konnten. Auch Stolberger Zink und Leopoldsgrube ſeſter; Kaliwerte waren heute etwas vernachläſſigt. Feſt lagen bei etwas lebhafteren Umſätzen Acg. für Verkehr, Berger, Lorens, Hammerſen, Riedel und Baſalt, mit—4 v. H. Steigerungen. Auf⸗ ſallend ſchwäch lagen Akkumulatoren mit einem Verluſt von 5 v.., ebenſo Glanzſtofſ. Nach den erſten Kurſen ſchritt die Spekulation zu Realiſationen in den Werten, die ſie in den letzten Tagen übernommen hatte. Das Kursniveau ſenkte fich um 77 v.., doch konnten verſchiedene Papiere we Holzmann, Braunkohle, einige Elektroaltien bis 1 v. H. gegen 5 ſang gewinnen. Zu Beginn der zweiten Börſenſtun 52 ſetzte ſich, ausgehend vom Bankenmarkt, eine allgemeine Be“ feſtigung durch, meiſt waren—2 v. H. Erhöhungen zu zeichnen. Lorenz und Thür. Gas weiter—5 v. H. feſter. ver“ Aus⸗ ländiſche Anleihen überwiegend befeſtigt, nur Mazedonier leicht nachgebend. Am Pfandbrieſmarkt haben die Verkäuſe zur Geloͤbeſchaffung aufgehört. Es ſchlen kleines Anlagebedürſnis u beſtehen. Goldwerte v. H. ſeſter, ebenſo Ligquidatlons⸗ vfandbrleſe. Am Geldmarkt war Tagesgeld weiter auch unter Satz angeboten. Beachtenswert war heute die große Nach⸗ ſrage nach Depiſen über Ultimo; außerordentlich feſt lag Madrid⸗ der Dollar ſeſt. Etwas ſchwächer und international angeboten waren Pfunde⸗ Schweiz und Holland. Der Kaſſamarkt verkehrte heute in ſeſter Haltung bei—Apros⸗ Kursſteigerungen. Beſonders ſeſt lagen Deutſche Linoleumwerf“, bei einem Umſatz von 40 000 4 9 v. H. höher. Im ſpätere Verlaufe ließen die Reallſationen nach, das Geſchäft wurde in Bankaktlen, beſonders Dresdner Bank, und einigen Elektro⸗ werten ziemlich bedeutend; in Vanken beſonders ſollen gröbert Prämiengeſchäfte abgeſchloſſen worden ſein. Die Kurſe lagen zum Schluß größtenteils gegen den. Anfang unverände! Elektriſche Licht, Ilſe, Kali⸗Aſchersleben, Stolberger Zink, Norbb⸗ Wolle, Buſch Waggon, Deutſcher Eiſenhandel feſter. Verliner Deviſen diskontſätze: Reichsbank 7, Lombard 8, privat 6% v. f. a Werh . er[Paritdt . 8 Brr 5 Holland. 100 Gulden 169,1 169,47 169,0 189 4 Ahen.: 150 Hrachnen.58.8 3784 80826 5— 1 8 Brüſſel. 105 Belga⸗=300.Fr. 88.5088.888.8488.58 80.— Hanzig.. 100 Gulden 51.84 81.80.70 81.8 81.—- Helſingfors. 1500 fnnt M. 10.8210.5410.581 10.5851].— Italen 100 Lire 22.075 22,108 22,115 22,185 81. 7 — 7. 7. 81.— 3 openhagen nen 13 5 112.25 112.47 1 Liſfabon..„„„ 100 Estudo20,5820,82 20. 29.57 3257 4 §8lo..„100 Kronen 111.29 111.51 111,½ 11.83 1120 3 Paris 100 Franken 16.48 16.5018,47. 16.51 81.— 5 2—„„„„ 100 Kronen 12,368 12,406 12, 12.417 88,062 3 ſchweig 4 ranten 60,8481,.—80,8280,8881.20 10 Soſa. 100 Lers.024].080.522 2628 81.— 5 Spanien. 100 Peſeten 69,93 70.0770,7870.87 81.— 4 Slockbolm 100 Kronen 112,9 118.¼J4 112.7/ 118.18 11 35 Wien. 100 1 59.04 89,18 88,11 589.25 20. 8 Sudapeſt 100 Pengß= 14 500 Kr. 79.18,] 79.30.78.0 75. 88952 10 Buenos⸗Alres 1 Pe.781].719].788.752.78 Canada ad Deuar 4,178].181] 477 48s——=„ 38 Japan en.84 82.885.887 2½%— EFFFCVVV d 20,999 20,979„958 20.995— 10 eeee„„ 1 türt 5fd..170 2,174].172.178 16.45.5 Londen 1 Ffb 25,412 28,452 20,484] 20 474] 20,48•5 Nem ert. Dollar.1700] 41570 4,1840.18290.18 3 Nio de Janeire.„ 1 Milreis 0,5045 0,5065 0,5048 0 5065 1,. Uruguag. 1 Gold Peſ..326.384].350.3844.— N. 7 mebbard Textil—.—186, IMansfem, Art. 128,2 125,0 TWeft 11 188.5 Tchelſenk. Bergw. 144.,0144,0 Markt⸗ u. Kühlh. 1880 169,0—— 1507 IGelſenk. Gußſt.———,— Mech. Web. Sind. 241,0½242,0 Wiesloch Tonwar Genſchow& Co. 105..— 12½½7½,/ Piſſener Metall German. Portl.⸗5 208,0f208.0 Miag⸗Müblen 447,0142,0 Wittener Gußft. 577 56.I8 Gerresheim. Gas 138..135.5 Miz& Genen 140.0 148,0 Wolf, Duckau 57½75 Geſ.felkr.nnter. 28 5288.5 Motoren Deug 61.75,60,— genfoff Berein 1434.48,8 Gebe. Gacdherdi 183.780, Moteres Mannß. pgele Wald567 2728 265, 117.1011,0 Feenn 2 5 25 1 rle oerg C. DP.—,——.—Neckarſulm Forzg 5 8 ede d8e eee eee ner Maſchin.„ 1—+. Gekrftw. Mym8/——13.25 98.———5 Benz⸗Motor.789 11 5 Gebr. Großmann 110.0110.5 J0renſts Roppel 133,8 1375 DumanNeel 16 62 16•7 Grün& Büfinger 188.2188.0 Dlamond 75.80,76 Gruſchwin Tegtil 108.6,103, TWoöntz Bergb 103,8104.8 1 15 2 15504559 — 5 Draht 90,—93.— ochfreguenz 1³5⁵ alleſche Maſch. 160.0—ꝗ5 Meg Söpne — —— 888 .—.— 129.8130,0 181,2 175,0 TRathgeb. Wagg.—.—— 145. gachenn were 2eh⸗e 2 Serersd. Ja. pö. 2 Hammerſ Spinn. 148,2149,0 Rhein Draunkel. 22 2a845 Ronnenbder c7 g. Dannon. V. Sgeft. 71.— 78, 5 Pgein Fierure 187 8f20 0 Furensank 26728 aun. Waggen.—.,— INdein Elekrelzit 15.5157,0 Sloman Salpeter 82/7C— anſa Llopd——. Rheinfeldenſtraft 138,0 186,0 Südfee Phosphat Ae 50g.⸗Wien Gum. 90,— 91,50 geln. Maſch.Sed. 18,18% üfa 90.—00, 775 Bergwerk 26.— FNheinſtah! 177.277.8 teya köarpen. Vergb. 196,2197.0 IRdeneeden 547— 55 a) Neichs⸗ u. 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Carlotta Peterſen, Polſzeiagentin. Die Handlung ſpielt in einem Wiesbadener Juxusheiel, in Frankfurt am Main, in Baſel, Zürich, Berlin ünd Wien. Zeit Gegenwart. 2 2 1. Kapitel Der Zimmerkellner des Hotels Iberia in Bad Wies, baden hatke zweimal wider die Türe des Apartements Nr. 112 geklopft. Zuerſt mit jener leiſen vornehmen Diskretion, die ein ungeſchriebenes Geſetz den Hotelangeſtellten erſten Nanges porſchreibt, dann eſnen Grad kräftiger und energi⸗ ſcher. Als ſich auch ſetzt niemand meldete, erinnerte ſich der Kellner, da! dzr Mieter des Apartements, Herr Lukas Cornelius Suyder aus Amſterdam ja zwei Zimmer inne hatte, einen Salon und ein dahinter liegendes Schlafzimmer. Er öffnete daher langſam und vorſichtig, nachdem er auch fa ein drittes Anklopfen ohne Antwort geblieben war, und rat ein. Der mit der üßlichen verſtaubten Hotelelegans aus⸗ geſtattete Salon war tatſächlich leer, der Kellner klopfte a⸗ bie zweite zum Schlafzimmer führende Tür und trat auf ein lautes Herein näher. Ein Mann in mittleren Jahren erhob ſich hemdsärmelig von einer Chaiſelongue. 9 „Verzeihung Herr Snuyder“, ſagte der Keuner.„Es iſt ein Herr draußen, der Sie zu ſprechen wünſcht.“ Der Angereédete brachte ſeine Krawatte in Ordnung, fuhr in den Rock und fragte gähnend: „Hat der Herr ſeinen Namen genannt?“ „Jawohl, Mr. Robby Gladſtone aus St. Louls.“ Dede Müdigkelt ſchwand plötzlich aus den Mienen des Holländers.“ „Ich laſſe bitten“, ſagte er,— und folgte dem Kellner hinaus in das Vorzimmer. Nach einigen Sekunden öffnete ſich die Tür zum Korridor von neuem, ein elegant gekleideter, hochgewachſener Herr von etwa 3 Jahren trat ein und ſtreckte ohne jede Förm⸗ lichkeit dem Hölländer die hellbehanbſchuhte Rechte hin. „Ich freue mich ſehr, Mr. Gladſtone“, ſagte er in eng⸗ liſcher Sprache,—„Ich erwarte Sie ſeit drei Tagen.“— „Biite um Entſchuldigung“, antwortete der andere und legte ſeinen breitrandigen Filzhut gb.„Ich hatte drüben in Frankfurt Geſchäfte. Aber wollen wir nichl Platz nehmen?“— „Natürlich, bitte ſehr“, fiel der Holländer dienſtbefliſſen aut Weizelben Sie, daß ich Ihnen nicht gleich einen Stuhl anbot.“ Dann, nach einer kleinen Pauſe, die beide dazu benutzten. ſich 0 aber ſo eingehend wie möglich, zu muſtern, fragte Suyder: zEin ſeltener Name, den Sie führen, ſind Sie mit dem ehemaligen engliſchen Miniſter Gladſtone irgendwie verwandt? 1 Arbe andere zelgte lachend ſein geſundes gutgepflegtes e 15. „Ich glaube nicht.— Als mein ſellger alter Herr vor mehr als dreißig Jahren den ungaſtlichen Staub der galizi⸗ ſchen Kleinſtadt Stanſslau von ſeinen Sohlen ſchüttelte, und nach Amerika auswanderte, bieß ich noch heſcheiden Ruben Glattſtein. Der deutſche Name imponiert drüben nicht, Robhy Gladſtone klingt beſſer,— man muß mit der Zeit gehen, Herr Snyder, nicht wahr?— Ich vermute mit einiger Berechtigung daß 1 8 Ihr Name deütſchen Urſprungs iſt, und der Hok⸗ länder Suyder früher, plelleicht vor gar nicht allzulanger Zeit, ein braver deutſcher Schneider geweſen iſt.“ „Möglich“, meinte der andere und ſchlug die kurzen Bein⸗ übereinander.— Daun zog er ſeine Zigarrentaſche, dot dem Beſuch eine ſchwere Braſik an und ſagke:„Nach dieſer Ein⸗ leitung können wir, wennn Sie erlauben, vielleicht an unſer Geſchäft gehen.“ Statt ſeder hesonderen Anzeige. Dem Herrn über Leben und Tod hat es ge⸗ fallen, me nen innigs geliebten Mann, treubesorgten Vater, guten Sohn, Hruder, Sehwiegersehn, Schwager, Oakel, Neifen und Vetier 18 Herrn Dipl.-Kaufmann .Hans Zimmermann vereidigter Bdeherrevisor gestern abend 9 Unr, naeh kurzem, senwerem Leiden, Wohlversehen mit den heiligen Sakrament n, im Alter von 33 Jahten, zu sich in die swige Heimat abꝛubetufen. Mangheſm(Tattersallstr. H, Kß'n à. Rh, Straß. burg, Mei, den 30 Dezember 1927. Frau Dr. Hans Zimmermann, Marſe Hannsle Zimmermann Frau Brof. lda Zimmermann geb, Walz Dr. Erwin Zimmermann u. Familie Frau kuise Kammes geb. Fpltelbra prof, Morite Kammes u, Famſſis Bahnvorstand Alred Kammes u, Famille. Die Beeidigung findet hier am 2. Janusr 1928 um 2½ Unr von ger keichennatle aus stait. Seelenamt am Dienstag, den 3. Januaf, ver- mittags 9 Uhr, Heihggeist Nirche. Beileidsbesuche dankend verheten. geb, Kammes Todes-Anzeige. Allen Verwaudten und Bekannten die schmerz⸗ liche Miitellung, dag meine liebe Frau, uusere gute Mutter, Sehwisgermutter u. Großmuiter. Frau Anna Fink geb. Weie nach kurzem sachwerem Leiden im 53, Lebensjahre sankft entschlafen lst. 1989 MANNRHEIM., den 80, mber 1 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Ludwig Fink Joh. Fink n. Frau geb Assenheimer Fritz Heckmann u. Frau geb. Assenhemer Rudelf Zunzer u. Frau geh. Assenheimer nebst Verwandten u. 2 Enkel, inder Beerdigung: Samst achm. 1½ Uhr von der Lelchenhalle aus. 12 38 zu verm. Hobwieſen⸗ Landauef Fflednichspletz 5 Eingong Rosengaftensty. Inventu- Ausverkad ab 2. Januar NNöntel-Kleider-Pelze nur Wͤilelehe Quelltät ⁊u stert herebgesetgten prelsen. Die Gebust ibres Sohnes Peter Bernd faehnn 5 8 gebraucht. billia zu Siges e en 000 ae 1˙2 Dr. med. Ralph Mänzner Farl Winkel J. und Frau Bertel[( Kaufe Manabeim-Necharau 4. Z. Lulsenheim betr. Kleider, Stieſel uſw. 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Wenn Siz 1 enn nernünftiges Angebot machen— dann— nothing bing! „Wir werden uns einigen“, meinte der andere.—„Det Preis zichtet ſich naxürlich nach gewiſſen Umſtänden, oder ſagen wir mal beſſer, Vorausſetzungen.— Sie ſind ſelaſt Händler?“ „Nein, ich habe drüben, in St. Louis und in Chieago, je ein großes Juwelengeſchäft und benötige eine größerg Anzahl Diamanten mittleren Karats zu einem Diadam, das mir von Mr. Allan Clifford, Sie kennen doch Mr. Clif⸗ ſord, den Oelkönig, dem Namen nach— in Auftrag gegeben würde. Snyder tat einen kräftigen Zug aus ſeiner Zigarre— „Sthön!“ ſagte er.„Wie wollten Sie es mit der Be⸗ zahlung halten? Verzeihen Sie die Frage, aber mein Preig kichtet ſich natürlich nach der Art und Weiſe der Zahlung.“ Gladſtone zog die Brauen ein wenig erſtaunt in die Höhe, „Zahlung!?—— Zahlungsbedingungen!l?—— fragte er.„Hier kommt doch wohl nichts anderes als Barzahſung in Frage. Ich glaube kaum, daß Sie die Abſicht hatten, ir den Betrag auf längeres Ziel zu kreditieren?“ Snnyder lachte ein wenig verlegen.„Das könnte ich ſeloß⸗ verſtändlich nicht gut.“ „ecch hätte auch nie einen derartigen Wunſch geäußert“, erwiderte der Amerikaner trocken.— und zog eine di ee Brleftaſche, die er vor ſich auf den Tiſch legte,„Die Taſchs enthält 100000 Dollars in guten Kaſſenſcheinen“, fuhr er ſort, „Wenn wir einig werden. und bei vernünftigen Preiſen baltg ich eine Einigung für leicht, erhalten Sie Ihr Geld ſofort, hler im Aimmer, auf Heller und Pfennig.“ Der Holländer erhob ſich ſchneller, als man es ſeiner unterſetzten Figur zugetraut hätte. „Darf ich bltten“, ſagte er und ging feinem Beſuch inz Nebenzimmer voraus.— Dort öffnete er einen ſtabil ge⸗ bauten ſogenannten Schrankkoffer und entnahm iſm ein kleines flaches Lederkäſtchen. Tortletzung ſolgt! ——„—-—— mn—— S8ie können den Großen(Hevrolet zür wenig Geld erwerben Sinnvolle Serienherstellung ermõglichte zu niedrigstem Preis die FVoraũge großer Luxuswagen. I in Stadt und Land. in Jeder Chevrolerbesitzer lobt Cebirge und zuf der afeingeschrägkt die großen ibene millionenfach bewährier Vorzüge— Amußmement, Vagen. Der Metor ut kraft-*5 zoll und leistungsfähig, das gung„dieses auf dem ganzen Jhassis unverwüstlich 1 4 Erdball meistgekauften Schalt⸗ etriebewagens. glassig gelecdert. der Aufpau ge.- 8 raumig, behaglich und auch an Sie brauehen nieht auf die 8 Lieferung zu warten jedles den kältesten Wintertagen Maddell ist sofort liaferbar warm . Günstige Zahlungsbetlingun· Er macht sich schnell bezahlt gen, Ihrem laufenden Einkorn- durch Zuverläszigkeit. 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