(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, * durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ nernee der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſes „Journal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. 6 aufſchlag 129.42 pro Juartal. Einze ⸗Nummer 5 Pfg— ee, erſcheine wöchentlich zwölf mear Lacken Siane an ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. 8 1 Druckerei: Nr. 341 E 6, 2. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2.„ Redaktlon: Nr. 877 die& 9275„ Expedition: Nr. 218 Niswertige Fſeate 15 1 Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr.„ Filiale: Nr. 815 Die Reklaue⸗Zeile. 60„ 1 Freitag, 2. Januar 1905.(Mittagblatt.) Für unverlangt eingehende Manuſkripte wird reinerlei Gewähr geleiſtet. —— 4 4 7 8 N Politische(ebersicht. Mannheim, 2. Januar 1908. Neujahrsfeier am Kaiſerhofe. Jur Feier des Neujahrsfeſtes im königlichen Schloſſe trafen der Kaiſer und die Kaiſerin, die kaiſerliche Familie und Prinz Heinrich um 9½ Uhr geſtern Vormittag aus Potsdam in Berlin ein. Prinz Arnulf von Bayern war bereits früher angekommen und hatte im Schloſſe Wohnung genommen. In der Schloßkapelle bereitete ſich inzwiſchen der feierliche Gottes⸗ dienſt vor, an dem theilnahmen die anweſenden Prinzen aus fouveränen und fürſtlichen Häuſern, die Bevollmächtigten zum Bundesrath, die Staatsminiſter, Generale, Admirale, die Prä⸗ ſidien der parlamentariſchen Körperſchaften, ſowie die Ritter des Schwarzen Adlerordens. Den Reichskanzler Grafen v. Bül o w erblickte man in längerem Geſpräche mit dem ſächſiſchen Ge⸗ andten, dann mit den Herren v. Kröcher und Frhr. v. Man⸗ teuffel, ſowie dem Grafen Walderſee. Um 10 Uhr hielt ſer Hof unter Vortritt der ſächſiſchen Hofchargen ſeinen Einzug in die Kapelle. Der Kaiſer führte die Kaiſerin, der Kronprinz die Herzogin von Albany, Prinz Arnulf von Bayern die Prin⸗ Azeſfin Friedrich Leopold. Nach Schluß des Gottesdienſtes ſchrit⸗ Men die Majeſtäten und Fürſtlichkeiten in feierlichem Zuge zum eißen Saal zur Abhaltung der großen Gratulationscour. Das Kaiſerpaar nahm vor dem Thron Platz, die Prinzeſſinnen links, die Prinzen rechts. Dem zuerſt vorüberſchreitenden Reichs⸗ anzler reichte der Kaiſer die Hand und richtete freundliche orte an ihn, ebenſo die Kaiſerin. Durch Händedruck und An⸗ rachen zeichnete der Kaiſer auch den Grafen Balleſtrem, den Grafen Udo zu Stolberg, den Fürſten zu Wied, den Frhrn. on Manteuffel, ſowie die Herren v. Kröcher und Krauſſe aus. fachdem der Kafſer die Glückwünſche der Botſchafter, komman⸗ renden Generale und Miniſter entgegengenommen hatte, begab Er ſich in Begleitung des Kronprinzen, der Prinzen Eitel Friedrich aind Adalbert, ſowie der Herren des Hauptquartiers nach dem ughauſe, von der auf den Straßen angeſammelten Menge mit lauten Hochrufen begrüßt. Im Lichthofe des Zeughauſes, wo pie kommandirenden Generale und die Offiziere der Garniſon herſammelt waren, fand Paroleausgabe ſtatt. Die Parole lau⸗ te, wie immer am Neujahrstage,„Königsberg⸗Berlin“. Nach⸗ —212422 bem der Kaiſer die Rapporte der Leibregimenter und militäriſche 9Frühſtückstafel ſtattfand, an der die Prinzen⸗Söhne, die nzeſſin⸗Tochter, Prinz Arzult von Bayern, Prinz Heinrich, ie die Damen und Herren der Umgebung und vom Dienſt mahmen. Nach der Frühſtückstafel empfing der Kaiſer die Rasttion der königlichen Porzellanmanufaktur, welche Proben uer Erzeugniſſe der Manufaktur vorführte. Im Laufe des achmittags gab der Kaiſer ſeine Karte bei den Botſchaftern ab. war Familientafel. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Ausgleich nachdem er kurz vorher als geſcheitert gemeldet worden, in anſcheinend durch die Nachgiebigkeit des öſterreichiſch er Stunde des verfloſſenen Jahres noch zu Stande gekommen Der ungariſche Miniſterpräſident v. Szel! ſagte darüber beim Neujahrsempfang: Ich komme ſoeben aus einer Schlacht; an mir klebt noch der Staub des Kampffeldes. Erſt vor wenigen Stunden hat der große Kampf und die große Arbeit den Abſchluß gefunden. Es gibt jedoch in dieſem Kampfe keinen Sieg und keine Niederlage, und doch hat es in dieſem Kampfe einen Sieger gegeben. Sieger iſt der Gedanke geblieben, daß zwei Staaten, die, wie Ungarn und Oeſterreich, durch die Gemeinſamkeit des Herrſchers und durch unlösliche Bande ver⸗ knüpft ſind, richtig handeln, wenn ſie beſtrebt ſind, auch die wirth⸗ ſchaftliche Gemeinſamkeit aufrechtzuerhalten, indem ſie ſich mit Be⸗ rückſichtigung ihrer wechſelſeitigen Intereſſen verſtändigen und eine billige Ausgleichung dieſer Intereſſen verſuchen.(Lebhafter Beifall) Der Miniſterpräſident erklärte hierauf, er werde über den Inhalt der mit Oeſterreich geſchloſſenen Uebereinkunft im Reichstage Er⸗ öffnungen machen, er hoffe, die Volksvertretung werde dem Ausgleich ihre Anerkennung nicht verſagen. Dieſer ſei mit vollſtändiger Wahrung der Intereſſen Ungarns und gerechter Be⸗ rückſichtigung der Intereſſen Oeſterreichs geſchloſſen worden. Falls jedoch ein Uebereinkommen mit Oeſterreich auf der Grundlage der Billigkeit nicht möglich geweſen wäre, ſei er entſchloſſen geweſen, ein getrenntes Zollgebiet zu errichten.(Beifall.) Coloman Szell, der am Mittwoch Nachts 11 Uhr nach Buda⸗ peſt abreiſte, wird in den nächſten Tagen wieder in Wien ein⸗ treffen, um die Formalitäten des Ausgleiches zu erledigen. Die getroffenen Vereinbarungen beziehen ſich nicht nur auf alle Haupt⸗ fragen des Ausgleiches, ſondern auch auf die Nebenfragen, beſon⸗ ders die Transportſteuer, die Aufnahme der Baarzahlungen, die Renten⸗Konverſion.— Auf die Miniſter hat der Kaiſer einen Druck ausüben können, indem er ihr Rücktrittsgeſuch nicht an⸗ nahm, und Szell, der die ſtärkere Poſition hatte, wird den Aus⸗ gleich im ungariſchen Reichstage vermuthlich durchbringen. Was für Schickſale ſeiner aber im öſterreichiſchen Reichsrath harren, darüber wird man lieber keine Vermuthungen anſtellen. Denn daß Oeſterreich die Zeche bezahlen ſoll, geht auch aus den Aus⸗ laſſungen der ungariſchen Preſſe hervor. So ſchreibt der„Peſter Lloyd“:„Wie wir erfahren, hat Ungarn alle Urſache, mit dem zu Stande gebrachten Ausgleich zuf rieden zu ſein. Die unga⸗ riſche Regierung widerſetzte ſich den ungerechten Forder⸗ ungen v. Körber's ſo lange, bis dieſe im letzten Augenblick fallen gelaſſen wurden, und erſt, als dies geſchehen, gelang es auf Grund der Vorſchläge v. Szells, der ſich ein unvergängliches Verdienſt um den Ausgleich erwarb, ſowie dank der Geſchicklich⸗ keit v. Körber's, der für die Intereſſen Oeſterreichs mit Zähigkeit kämpfte, einen Modus dafür zu finden, daß Ungarn volle Kom⸗ penſation für die an Oeſterreich gemachten Zugeſtändniſſe erhalte und umgekehrt.“— Das„umgekehrt“ klappt etwas nach! Tungfuſhiang auf dem Kriegspfade. Auf Anfragen der Geſandtſchaften erklärte das Auswärtige Amt in Peking die Berichte von kriegeriſchen Vorbereitungen Tungfuſhiangs allerdings für begründ et, wenn ſie auch über⸗ trieben ſeien. Das Auswärtige Amt verſicherte, die Vicekönige der nördlichen Provinzen verfügten über eine hinreichende An⸗ zahl Truppen zur Unterwerfung Tungfuſhiangs. Der letztern Erklärung wird kein Glauben beigemeſſen, da man erwartet, daß die Regierungstruppen ſich Tungfuſhiang anſchließen en Kabinets. werden für den Fall daß er einen Aufſtand unternimmt. Die öffentliche Sympathie iſt auf Seiten Tungfuſhiangs, der der⸗ bannt wurde, weil er bei dem Angriff auf die Geſandtſchaften dem Befehl Höherer gehorchte. Auch ſonſt ſcheinen neue Schwierig⸗ keiten mit China bevorzuſtehen. China weigert ſich, die Enk⸗ ſchädigung an die Mächte auf der Goldbaſis zu zahlen und wird darin von der amerikaniſchen Regierung unterſtütßt, Die Chineſen begnügen ſich damit, die weitere Entwickelung abzu⸗ warten, weil ſie glauben, die Mächte würden es ſo ſchwierig finden, ſich über irgend ein Vorgehen zu einigen, daß die Ange⸗ legenheit auf unbegrenzte Zeit völlig zum Stillſtand kommt. Die ESheſcheidung des fächſiſchen Aronprinzen. Es iſt bereits mitgetheilt worden, daß der König von Sachſen einen beſonderen Gerichtshof zur Erledigung der Klage des Kronprinzen auf Aufhebung der ehelichen Gemeinſchaft ein⸗ geſetzt. Der Erl aß über die Berufung dieſes Gerichtshofs und über das Verfahren liegt jetzt vor. Er lautet: Wir, Georg, von Gottes Gnaden König von Sachſen ꝛc. ꝛc. verfügen hiermit auf Grund des§ 12, 1. Nachtrag zu unſerem Hausgeſetz vom 20. Auguſt 1879, was folgt: Nachdem Seine königliche Hoheit, der Herr Kronprinz Friedrich Auguſt die Abſicht kundgegeben haben, die mit Höchſtſeiner Gemahlin, Ihrer kaiſerlichen und königlichen Hoheit, der Frau Kronprin⸗ zeſſin Louiſe beſtehenden Eheirrungen auf gerichtlichem Wege zum Austrag bringen zu laſſen, ſetzen Wir zur Entſchei⸗ dung dieſer Eheirrungen ein aus ſieben Richtern gebildetes be⸗ ſonderes Gericht nieder. Zu Richtern ernennen wir den Prä⸗ ſihenten des Oberlandesgerichts Loſchwitzer als Vorſitzenden, die Oberlandesgerichtsräthe Hallbauer, Schmede, Flemming, Dr. Meier, Dr. Bellmann und Dr. Schmidt als beiſitzende Richter, zum Stellvertretr des Vorſitzenden Senatspräſtdenten beim Oberlandesgericht, Seyffert, zu Stellvertretern der übrigen Rich⸗ ter die Oberlandesgerichtsräthe Rühl und Rudert. Wir be⸗ ſtimmen zugleich, daß für das Verfahren vor dem beſonderen Gericht das Verfahren in Eheſachen nach den geltenden Vor⸗ ſchriften der Civilprozeßordnung und des Gerichtsverfaſſungs⸗ geſetzes nach den Grundſätzen, welche zur Anwendung kommen, wenn die Eheirrungen in erſter Inſtanz einem Landgericht zu⸗ wiefen werden, maßgebend ſein ſoll, jedoch mit folgenden weichungen: N 1) Die Oeffentlichkeit iſt für alle Verhandlungen und Anträge ausgeſchloſſen. 2) Eine Mitwirkung der Staatsanwaltſchaft findet nicht ſtatt. 3) Die ordentliche Gerichtsſtelle des beſonderen Gerichts ſind die Räume unſeres Oberlandesgerichts. Jede Partei hat ſich durch einen bei dieſem Gericht zugelaſſenen Rechtsanwalt vertreten zu laſſen. Zum perſönlichen Erſcheinen vor dem Gericht oder vor einem erſuchten oder beauftragten Richter ſind die Parteien nicht verpflichtet. 5 8 4) Anwendbar oder entſprechend anſwendbar iſt die Vorſchriſt des§ 6, 1 und des§ 7, 1 des Nachtrages zum Hausgeſetz bom 20. Auguſt 1879. 5) Die Vorſchriften der§8 9, 608, 611, 627 und 630 der Zivil⸗ brozeßordnung über die vorgängige Anberaumung eines Sühne⸗ verſuchs, über die Erlaſſung einer einſtweiligen Verfügung und Schloß Eichgrund. Kriminal⸗Roman von Hans v. Wieſa. Nachdruck verboken.] (Fortfetzung.) Frau Mertens wirft einen angſtvoll ſuchenden Blick nach dem entiſchchen— der eiſerne Briefbeſchwerer iſt verſchwunden! Sie te es, daß ſie ſhn vergeblich ſuchen werde, denn mit ihm wurde ihr te erſchlagen. Unwillkürlich ſchreitet ſie näher, ſie muß die Mordwaffe ſehen, Fuß ſtößt an einen harten, ſchweren Gegenſtand auf dem Teppich, erſchreckt zurück, dort liegt das, was ſie ſucht, blut⸗ ntſetzlichl Entſetzlich, Ludwig!“ flüſtert ſie, die Hände vor das ſchlagend,„mein armer Gatte!“ So ein Ende!“ klagt der Diener. „Iſt denn keine Hilfe mehr möglich? and an einen Arzt gedacht?“ Der Alte ſchüttelt den Kopf. Der gnädige Herr iſt todt, kein Arzt kann helfen!“ ie aber flieht mehr als ſie ſchreitet aus dem Todesgemach. Mein Gott, hat denn en; beim Eintritt der Herrin verſtummte Alles und blickte neu⸗ auf ſie hin. ühr Geſicht zeigt das Entſetzen, aber keine Thränen! at denn Niemand daran gedacht, nach dem Arzt zu ſchicken?“ e den unthätig verharrenden Leuten zu.„Iſt denn kein Ein⸗ 72 55 Euch, der mir in einer ſo ſchrecklichen Stunde eine 12“ 155 ch habe ſofort einen reitenden Boten nach der Stadt geſchickt, e Frau,“ bemerkte der jüngere Diener, Joſef, der bisher im en Dienſt des Schloßherrn geſtanden,„auch ein Wagen für iſt dem Boten gefolgt, ſo raſch ſich die Pferde einſpannen Nraußen wartet ſchon die Dienerſchaft. Sie hatte flüſternd Rath lHießen. Und zum Herrn Inſpektor iſt borhin die Luiſe gegangen, er muß jeden Augenblick hier ſein.“ „Dort kommt er ſchon!“ fügte ein Mädchen hinzu. Alles athmete auf. Draußen auf dem Korridor wurden raſche, kräftige Schritte laut, und im nächſten Augenblick erſchien der Erwartete. Es war ein Mann in mittleren Jahren, kräftig, unterſetzt, und auch jetzt, in dieſer aufregenden Minute zeigte ſein Geſicht die ge⸗ wohnte, friſche Röthe der Geſundheit. Seine Beine ſteckten in Stulpenſtiefeln. Bei ſeinem Eintritt neſtelten ſeine braunen Hände eben noch an den Hirſchhornknöpfen ſeiner grauen Joppe. Man ſah, er war eben erſt raſch in die Kleider gefahren. SEr warf einen fragenden Blick auf ſeine Gutsherrin und auf die kings umherſtehende Schloßbewohnerſchaft. Ja, da ſchien kein Zweifel an der Wahrheit der ſchrecklichen Nachricht zu ſein. Als ſtellvertretender Amtsvorſteher, der ſeinen Herrn, eben den hier Ermordeten, oft zu vertreten hatte, kannte er ſeine Pflichten. Als praktiſcher Mann wußte er ſofort, was die Situation verlangte. „Wünſchen die gnädige Frau, daß⸗die Leute da alle hier herum⸗ ſtehen?— Nein? Dann geht auf Eure Stuben und wartet, bis Ihr Aufträge bekommt! Das Schloß ſelbſt verläßt Niemand!“ Als man ſich zögernd der Thür zuwandte, rief er:„Wer hat den gnädigen Herrn zuerſt gefunden?“ Der alte Ludwig trat vor. „Ich, Herr Inſpektor und dann der Joſef.“ „Gut. Bleiben Sie Beide hier, die Uebrigen gehen und thun, wie ich geſagt habe: Keiner zum Schloß hinaus. Nach dem Doktor iſt geſchickt worden, wie ich höre. Sie“, wandte er ſich an eines der Küchenmädchen,„laufen rüber zu den Pferdeſtällen und ſagen dem Stalljungen, er ſoll für alle Fälle den Schecken ſatteln.“ Das Zimmer leerte ſich. „Wollen ſich die gnädige Frau zurückziehen,“ ſagte er, reſpekt⸗ voll ſich der bleichen Herrin nähernd,„ich werde alles Nöthige in die Hand nehmen.“ „Ich danke Ihnen, Herr Schmidt,“ erwiderte Frau Mertens, ſicht⸗ lich aufathmend in Gegenwart des entſchloſſenen ruhigen Mannes, „ich bedarf wirklich Ihrer Hilfe.“ Sie reichte ihm ihre Hand, die dieſer kräftig drückte. „Mein Beileid auch, gnädige Frau,“ fügte er noch raſch hinzu. Als ſich die Thür hinter Fran Mertens geſchloſſen, winkte er einem der Diener, den Armleuchtet vom Tiſch zu nehmen, er wolle in das Zimmer des Ermordeten gehen Der jüngere Diener ſchritt ihm voraus. 5 Er fand hier Alles, wie ſchon geſchildert, und wies die beide Männer an, Alles unberührt zu laſſen. Als er am Schreibtiſch ſtan berührte er prüfend mit ſeiner Hand die auf der Platte liegend zuſammengekrampften Hände des Todten. „Schon kalt.“ Dann ſah er ſich ſuchend im Zimmer um. „Hier liegt die Kugel!“ ſagte Joſef, die Gedanken des Inſpektors errathend und auf den Teppich weiſend,„damit iſt der gnädige Herr erſchlagen worden.“ 5 „Leuchten Sie mal!“ Der Inſpektor beugte ſich tief hinab und betrachtete aufmerkſam die blutbefleckte Kugel. 1 „Ja, das iſt richtig, damit hat der Mörder den Herrn erſchlagen. Und Sie haben keinen Laut gehör?“ bandte er ſich von Neuem an die Diener,„dort, der Hund muß doch angeſchlagen haben!?! Er wies auf Lord, der von Ludwig am Halsband feſtgehalten und fortwährend beruhigt werden mußte, da er wiederholt mit drohendem Knurten ſich dem Inſpektor nähern wollte „„Nichts, keinen Laut haben wir gehört, bis es dann zu ſpät war“ „Wer hat das Zimmer zuerſt betreten? Sie müſſen doch irgend etwas Verdächtiges gehört haben, wie kommen Sie denn mitten in der Nacht hier herauf?“ „Joſef weckte mich,“ berichtete der alte Diener,„ob ich nicht d⸗ Lord winſeln hörte.“ „Das kann man unten bei Euch hören?“ FVFFF zeig Mannheim, 2... theils an das Vormundſchaftsgericht ber die Mittheilung des Ur finden keine Anwendung. 6) Die Einlaſſungsfriſt muß mi öchſtens vier Wochen betragen. 7) Eine im Auslande zu bebpirkende Zuſtellung erfolgt, eit die Parteien noch nicht durch einen bei unſerem Oberlandes⸗ gericht zugelaſſenen Rechtsanwalt vertreten find, mittels Erſuchens des im fremden Staate reſidirenden Konſuls oder Geſandten des Deutſchen Reiches oder des Königreiches Sachſen. Bei der Zuſtellung der Klage⸗ ſchrift iſt unſere gegenwärtige Verfügung mit zuzuſtellen. 5 8) Rechtsmittel jeder Art(Berufung, Rebiſion, Beſchtwerde) ſind ausgeſchloſſen. 99) Das vom Gericht beſchloſſene Endurtheil iſt Uns vor deſſen Verkündigung vorzulegen. Mit der Verkündigung tritt es auch in Rechtskraft über. Sollte eine öffentliche Zuſtellung erforderlich werden, ſo ſind von uns weitere Befehle einzuholen. Wir behalten uns im Uebrigen vor, im Falle des Bedarfs an⸗ dere Weiſungen über das Verfahren zu geben. Gegeben zu Dresden, 30. Dezember 1902. Georg. Dr. V. Alexander Otto. Die 8s 6, 1 und 7, 1 des Nachtrags zum Hausgeſetz vom 20. Auguſt 1879, auf die im vierten Abſatz Bezug genommen wird, beſtimmen, daß die Vernehmung eines Mitgliedes des königlichen Hauſes durch ein vom Präſtdenten des Oberlandes⸗ gerichts beauftragtes Mitglied dieſes Gerichtshofes geſchehe, enſo die Abnahme des einem Mitgliede des königlichen Hauſes a zufallenden Parteieides. Deutsches Reſch. * Berlin, 1. Jan.(Das Denkmal) für den ermordeten deutſchen Geſandten v. Ketteler iſt vollendet und ſoll am 8. Januar in Peking eingeweiht werden. An der Feierlich⸗ it werden deutſche und chineſiſche Beamte theilnehmen. Die eutſche Geſandtſchaft hatte vorgeſchlagen, die Einweihung am eburtstage des deutſchen Kaiſers ſtattfinden zu laſſen, China endete aber ein, daß die Feier an dieſem Tage mit der Feier des chineſiſchen Neujahrstages zuſammenfallen würde. Die Einweih⸗ ng wurde deshalb auf den 18. Januar feſtgeſetzt. Das Denk⸗ al beſteht in einem impoſanten weißen Bogen, der ſich zer die Hauptgeſchäftsſtraße an dem Punkte ſpannt, wo der Ge⸗ andte ermordet wurde. In den Bogen ſind Bußinſchriften in ſeutſcher, lateiniſcher und chineſiſcher Sprache eingemeißelt. ndeſtens zwei und ſol ſow Dier Arönungsdurbar. Dehli, 31. Dez. Unter größter Prachtentfaltung wurde heute die Krönung des Königs in dem herrlichen Amphitheater erkündet, in welchem die Königin Viktoria zur Kaiſerin ausgerufen vorden war. Ungefähr 15000 Perſonen nahmen an dem Durbar Nachdem der Vizekönig auf dem mit goldenen Löwen ver⸗ ierten Throne Platz genommen hatte,verlas ein Herold die Prokla⸗ ſtion. Der Vizekönig hielt dann eine Anſprache, in der er ſagte, m Durbar ſei faſt ein Fünftel der ganzen Menſchenraſſe ver⸗ reten; alle beugten ſich vor dem einzigen Throne. Eine ſolche Herr⸗ ſch gewinnen, ſei ein großes Werk geweſen, ſie aber zu einem ein gen Ganzen zuſammenzuſchweißen, ſei das größte Werk. Der Big könig verlas dann eine Botſchaft des Königs, in der r König dem Wohlwollen, das er für Indien hegt, und der An⸗ rkennung der von den indiſchen Truppen geleiſteten Dienſte Aus⸗ druck gibt und die zuverſichtliche Hoffnung ausdrückt, daß der Prinz die Prinzeſſin von Wales binnen Kurzem Indien be⸗ iuichen werden. Der König, heißt es in der Botſchaft weiter, wäre ern nach Indien gekommen, wenn es möglich geweſen wäre, er eſſen ſeinen Bruder geſchickt. Schließlich gibt der König in Botſchaft all ſeinen Vaſallen und Unterthanen in Indien die er⸗ chaft verkündete der Vigekönig, daß die Regierung für drei Jahre e Zinſen von den Anleihen beanſpruche, welche die e Regierung den Eingeborenen⸗Staaten aus Anlaß der rsnoth gewähre. Nachdem der Vizekönig dann noch auf die enzte Leiſtungsfähigkeit Indiens hingewieſen, wurde ein drei⸗ och auf den König ausgebracht. Hierauf wurden die indiſchen n dem Vizekönig und dem Herzog von Connaught vorgeſtellt. fürſten baten den Herzog, dem Könige ihre Glückwünſche zu Tabak im hamburgiſchen Aeberſee⸗ handel. Mit einer Einfuhr im Werthbetrage von 46,1 Mill. Mark pro 1901 rechnet roher Tabak im Hamburger Seehandel, zu den meiſt eingeführten Importgütern. Nur Kaffee(150 Mill. Mark), Schafwolle, Baumwolle und Baumwollabfall, Weizen, Salpeter, Rindshäute, Mais, Wollen⸗ und Halbwollengarne kam Vorjahre in noch größeren Werthen in Hamburg ein. Außer rohem Tabak wurden noch für 1,0 Mill. Mark fabrizirter Tabak, für 8,3 Mill. Mark Zigarren, für 3,4 Mill. Mark Zigaretten und eine Kleinigkeit Tabaksſtengel und Tabaksabfall in Ham⸗ burg eingeführt. Roher Tabak kam direkt für 15,7 Mill. Mark aus Braſtlien, für 4, für je 3,0 Mill. Mark aus Mark aus Columdbien, für 2,0 Mill. Mark aus Niederländiſch⸗ Oſtindien und für 1,3 Mill. Mark aus Mexiko. Indirekt gingen über die Niederlande für 5,8 Mill. und über Bremen für de Mark rohen Tabak. Von den direkten Zufuhren erzielten die britiſch⸗oſtindiſchen, die argentiniſchen, die kubaniſchen und niederländiſch⸗oſtindiſchen den höchſten Durchſchnittspreis, den niedrigſten dagegen hatte Tabak von den Philippinen, aus Para⸗ faſt ausſchließlich von Cuba hergeleitet; von dorther trafen im Jahre 1901 35,1 Mill. Stück Zigarren für 7,0 Mill. Mark ein. Zigaretten wurden zum größten Theil aus Egypten geliefert, 330 000 Kilogramm für 2,8 Mill. Mark. Von den Zufuhren an Tabak und Tabakfabrikaten iſt 1901 mehr als die Hälfte mit Eiſenbahnen oder Flußſchiffen in das Inland weiter befördert worden. Auf dieſem Wege gingen für 20,8 Mill. Mark roher Tabak, für 14,1 Mill. Mark Zigarren und für 122 100 Mark fabrizirter Tabak aus Ham⸗ burg. Seewärts wurden dagegen für 28,8 Mill. Mark roher Tabak, für 3,4 Mill. Mark Zigarren und für 456 730 Mark fabrizirter Tabak abgegeben. Es iſt bemerkenswerth, daß unter den Beſtimmungsländern zahlreiche außereuropäiſche Staaten ſind, die den Urſprungsländern des Tabaks viel näher liegen als Hamburg, zum Theil ſogar ſelber zu den Urſprungsländern So gingen z. B. nach den Vereinigten Staaten am 1 für 88 000 Mark nach Braſtlien, nach Britiſch⸗Oſtindien für 15 230 Mark ꝛc. ꝛe. Im Uebrigen wurde ein bedeutender Theil rohen Tabaks nach Bremen(13,2 Mill. Mark), nach den Nieder⸗ landen, Frankreich und Dänemark zur See transportirt; auch die Rheinprovinz, die preußiſchen Oſtſeehäfen, Mecklenburg, Schleswig⸗Holſtein und Hannover empfingen große Partien auf dem Seewege von Hamburg. Als außereuropäiſche Abnehmer für die hamburgiſche Zigarrenausfuhr treten namentlich Kap⸗ land(480 000 Marb), China(278 000 Mark), das auſtraliſche Feſtland(264 870 Mark) und Argentinien(158 970 Mark) her⸗ vor; aber auch die afrikaniſchen Kolonien Deutſchlands empfangen anſehnliche Quantitäten ſowohl fertiger Zigarren als auch von rohem Tabak. Die Todten des Jahres 1902. Gelehrte. Geheimrath Hugo v. Ziemſſen, bedeutender Pathologe und Kliniker, 78., am 21. Januar in München.— Emil H o Iub, be⸗ kannter öſterreichiſcher Naturforſcher und Afrikareiſender, 54., in Wien am 21. Februar.— Prof. Dr. Edmund v. Pfleiderer, Philoſoph, 60., in Tübingen am 8. April.— Predeſſor Adolf Kußmaul, berühmter Mediziner, 80., in Heidelberg am 27. Mai.— Geh. Oberſchulrath a. D. Prof, Schiller, bedeutender Pädagoge, 63., in Leipzig am 12. Juni.— Hofrath Dr. Schrö⸗ der, Profeſſor der Mathematik an Karlsruhe, am 16. Juni.— Lord Acton of Aldenham, engliſcher Geſchichtsforſcher, in Tegernſee am 19. Juni. Hofrath Julius Fäcker, bekannter Rechtshiſtoriker, 76., in Innsbruck am 10. Juli. Kliniker, 69., in Schloß Gamburg(Baden) am 21. Juli.— Leopold Schenk, früher Profeſſor der Phyſiologie an der Wiener Univerſität, Erfinder der ſogen.„Schenkſchen Theorie der willkür⸗ lichen Geſchlechtsbeſtimmung“, 62., in der Steiermark am 18. Auguſt.— Geh. Rath Prof. Rudolf Vircho w, 81., in Berlin am 5. Sept.— Hofrath Richard Freiherr v. Kr afft⸗Ebing, 62 FJ., in Maria⸗Grün bei Graz am 22. Deg. Militürs. Köhler, Gouverneur von Togo, 19. Jan. in Lome(Deutſch⸗ Weſtafrika).— Hans Bartſch v. Sigsfe ld, Hauptmann vom deutſchen Luftſchifferbataillon, 41., am 1. Jebr. in Zwyndrecht bei Antwerpen.— Admiral Sampſon, in Waſhington, am 7. Mai. General der Infanterie William von Voigts⸗Rhetz, 90., in Montreux am 2. Juni.— Burengeneral Lukas Meyer, zu Brüſſel am 8. Auguſt.— Franz Sigel, einer der Führer des Auf⸗ 7 ſtandes in Baden 1849 und ſpäter Genergl im amerikaniſchen en im Mill. Mark aus den Vereinigten Staaten, St. Domingo und Cuba, für 2,2 Mill. 4 Mill. Mark ein. Die europäiſche Türkei ſchickte für ,4 Mill. guay und St. Domingo. Der Import ferkiger Zigarren wurbe lantiſchen Meer für 1,5 Mill. Mark roher Tabak, ferner der Techniſchen Hochſchule in — Prof. Dr. Karl Gerhardt, Geh. Medizinalrath, bedeutender Buürgerkrieg, 78., am 21. Auguſt.— Genekalleutnant 2 v. Walderſee, Bruder des Feldmarſchalls, 75., in am 6. Oktober.— General Chriſtian Botha, ein Bruder vor BVothas, in Coksſtadt am 28. Oktober.— Freiherr Schwarz v Müller, öſterreichiſcher Feldmarſchallleutnant, der älteſte Gene⸗ Europas, 94 J, in Wien am 27. Nob. und Land. 2. Januar 1902. Aus der Stadtrathsſitzung vom 30. Dezember 1902. ANus Stadt Maunheim, nlizgetbeilt vom Bürgermeiſteramt.“ 14 Wegen Gleichſtellung der Gütertarife des Induſtriehafens m jenen des Zentralgüterbahnhofs ſoll nach Benehmen mit der verehr Handelskammer wiederholt eine eingehende Vorſtellung dem Groß Miniſterium des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegeiß heiten ſowie der Großh. Generaldirektion der Staatseiſenbahnef unterbreitet werden. Von dem der Stadtgemeinde bis ſpäteſtens zum 1. Jan. 190 zuſtehenden Recht, den Pachtvertrag über das ſtädtiſche Elektrizität werk auf 1904 zu kündigen, wird kein Gebrauch gemacht. 0 Herrn Muſikdirektor Albrecht Hänlein, welcher am J. Ja 25jährige Jubiläum ſeiner Thätigkeit als Organiſt und Orge uſpektor am Gr. Hoftheater begeht, wird aus dieſem Anlaſſe Glückwunſchſchreiben mit einer Palme überſandt. Eine Einladung liegt vor zu dem am Samſtag, 3. Jan Abends 8 Uhr im Apollotkheater ſtattfindenden Winterfeſte d Deutſchen Reichsfechtſchule— Verband Man: heim. Ueber die Feſtſtellung der Tagesordnung für die demnächſt ſtatt findende erſte Sitzung desneuen Bürgerausſchuſſe wird vorläufiger Beſchluß gefaßt.. Die Bedingungen für die Vermiethung der Wirth ſchaft in der Feſthalle werden feſtgeſetzt; Aus alsbald erlaſſen werden. Mehrere Geſuche um Ausſtand zur Zahlung von um4 ſchieden. Der Verkrag mit der Firma J. L. Peter hier wegen Aus⸗ der Feſthalle wird genehmigt. 5 Dem Schloſſermeiſter K. Zucker hier wird die Lieferung der Heizgitterrahmen für das Veſtibül und Foher der Feſthalle über⸗ tragen. 8 Die Ausführung derelektriſchen Leitungsan lage zur Kaffeeküche in der Feſthalle wird an die Firma Biſchofff u. Henſel hier vergeben. 8 Das ſtädtiſche Gas⸗ und Waſſerwerk wird mit der Her ſt el lung der Gasleitung nach dem Theatergarderoberaum d Feſthalle beauftragt. Die Lieferung von Kerzenlaternen für die Feſthall⸗ wird der Firma B. Buxbaum hier übertragen. Der Vertrag mit Schloſſermeiſter Neuſer hier wegen Her ſtellung ſchmiedeiſerner Treppengeländer in de Feſthalle wird genehmigt. Die Firma Stotz u. Cie. hier wird mit der Ausführung der Erweiterung der elektriſchen Beleuchtung in den Küche⸗ und Kelleräumlichkeiten der Feſthalle beauftragt. Der Vertrag mit der Firma Otto Ghmüller hier wegeg Lieferung der Marmorſockel für die Pfeiler im Konzerſaal den Feſthalle wird genehmigt. Nachtrag zum Referat aus der Stadtrathsſitzung vom 24. Nop. 1902 Auf Antrag des Hochbauamts werden im Submiſſionsweg fo k⸗ gende Lieferungen vergeben: 5 a) Mobiliar für Schulhauserweiterungsbau in Waldhof: Loo an Auguſt Stoll um M. 2784, Loos 2 an Auguſt Grom M. 3526; 8 b) Mobiliar für den Schulhauserweiterungs Loos j an H. Widmaher um M. 1419, Loos 2 an Jakob Graal um M. 2100; e) Mobiliar für den Schulhauserweiterungsbau in Neckar⸗ Loos 1 an Speidel u. Germer um M. 2017.20, Loos 2 Jakob Gauß um M. 3190. In den Hausgängen des Schulhauſes K 5, 1 wurden E November von einer Schülerin der Klaſſe VI ein Filzhut, eine Ja ein Schirm, ein Sommerhut und ein Paar Schuhe entwend Nach Mittheilung des Rektorats wurde hierwegen Anzeige an d Polizei erſtattet. Der Vertrag zwiſchen Tiefbauamt und Gr. Bahnbauinſpek wonach die Stadt die Aufbereitung von 4000 Kbmetr. K Bruchſteinen zu Bahnſchotter durych Arbeitske um M..50 pro Kbmtr. übernimmt, wird genehmigt. Die Armenkommiſſion bringt zur Kenntniß, daß ihr in ed Mitgefühl mit der Lage unſerer bedürftigen Mitglieder fol Kohlenſchenkungen zur Vertheilung an Arme Verfügung geſtellt worden ſind: 1. von der Firma Raab, Karch u. Eie hier 400 Ztr., 2. von der Firma Mathias Stinn 5 Mülheim a. d. Ruhr, vertreten durch Herrn Leo Stinnes dal 600 Ztr., 3. von Herrn David Meyer⸗Picard hier 200 8 und 4. von der Firma Rhein. Gummi⸗ und Cellul Fabrik in Neckarau 1000 Itr.; guſ. 2200 Ztr. ens deullich gehört, 8 war ſchon miehr ein halbes forſchte der Inſpektor weiter. zas wird den gnädigen Herrn ſtören, ich werde mal bin ich aufgeſtanden und habe mich etwas angezogen.“ aben Sie nicht den Dienſt beim gnädigen Herrn?“ fragte der jungeren Diener. er Ludwig war aber ſchneller fertig mit den es iſt ja genug, wenn Einer geht.“ 0 den Sie den Herrn hier ſo am Tiſch, Ludtwig?“ ier liegt. Ich dachte zuerſt, der Herr wäre ohn⸗ wie ich näher trete hen Sie, daß er todt war. Haben Sie ſich überzeugt, ob Leben in ihm war?“ den Kopf. u Anziehen, üttelte Fortſetzung folgt.) untes Feuilleton. ährliche Naucherunſitte. Es iſt keine Uebertreibung, von„Chambers Journal“, wenn man ſagt, Zigarettenrauch einzuathmen, ſchneller eine ihr nachgeben, ausübt als irgend eine die Befriedigung der Sinne iſt. Dieſe ch hab' ſofort den Joſef geweckt Nervenſchwäche auf das Gehirn in Form einer angenblicklichen Halblähmung, d. h. wenn Jemand die Gewohnheit noch neu iſt Ich exinnere mich ſehr gut an die Erfahrung mit einem achtzehnjährigen jungen Menſchen, den man lehrte, zum erſten Mal den Rauch einer Zigarette einzu⸗ athmen. Eines Nachmittags überredeten einige Freunde ihn zu dem Verſuch, und er gab nach. Faſt in demſelben Augenblick fiel er der wurde leichenblaß, und ſein Puls ging ſchwach und unregelmäßig, ſodaß die Antveſenden eine Zeit lang in großer Furcht ſchwebten. Natürlich kam er wieder zu ſich. Einen oder zwei Tage ſpäter ver⸗ ſuchte er das Einathmen wieder mit einem nicht ganz ſo ſchlechten Erfolg, und infolge weiterer Verſuche iſt er jetzt ein Sklave dieſer Gewwohnheit. Dieſes überwältigende Gefühl der Ohnmacht wird faſt bei jedem erſten Verſuch des Einathmens empfunden, und es zeigt, wie ſtark die Wirkung auf die Nerven iſt, die niemals vorher einer ſolchen Prüfung ausgeſetzt waren. Daraus ergibt ſich, daß eine ſtändige ernſtliche Schädigung unvermeidlich iſt. Wenn das Fieber, Rauch einzuathmen, einen Menſchen erfaßt hat, ſo iſt der gewöhnliche Lebensgenuß geſtört. Jede Mahlzeit iſt nach den erſten paar Augenblicken eine Aufregung, weil dadurch das Rauchen verhindert wird. Die Pariſer führten vor Kurzem eine Neuheit beim Mittageſſen ein, die außerordentlich„einſchlug“. In der Mitte der Mahlzeit werden ruſſiſche Zigaretten gereicht, die gerade nur ſo groß ſind, daß ein halbes Dutzend Züge gethan und genug uuch eingeathmet werden kann, um das Sehnen zu befriedigen, das Rau in dieſem Stadium akut geworden iſt. Der merkwürdige Brauch wurde nur im wohnheit ſind. In der Mehrheit dieſer Fälle ſind die geiſtigen und körperlichen Folgen des übermäßigen, Einathmens von Rauch äußerſt bellagensw das Opfer. Der davon Betroffene befindet ſich in einem ſtändigen Zuſtande der Lethargie, die er nicht überwinden kann. Seine geiſtigen Kräfte werden ſehr abgeſtumpft, und ſeine Arbeits⸗ fähigkeit iſt ſtark gemindert. Der Puls wird unregelmäßig, das Herz geſchwächt, der Appetit nimmt ſehr ab, und die eingefallenen Backen und tiefliegenden Augen ſind handgreifliche Merkmale, daß Länge nach in einer todtenähnlichen Ohnmacht auf den Fußboden; er Intereſſe jener Leute gefunden, die Opfer dieſer Ge⸗ erth. An erſter Stelle befällt eine ſtändige und qualvolle ſchwere Schädigungen vorliegen. ßerdem aber ſind troffenen ſehr empfänglich für alle Erkrankungen der Lunge — Graham Bells Dracheuflugmaſchine. Aus wird berichtet: Die Zeitungen hatten gemeldet, daß Dr. Alex Graham Bell, der bekannte Erfinder des Telephons, ein maſchine erfunden hätte, worauf er folgenden Brief an Zeitungen ſchickte:„Die Meldung, daß ich an einer Flugma arbeite, war vorzeitig. Ich habe überhaupt keine Flugmaſchi habe auch nicht verſucht, eine herzuſtellen. Natürlich intereſf mich für die Frage und bin zu dem Schluß gekommen, daß eine konſtruirte Flugmaſchine wie ein Drache zum Steigen gebracht w ſollte, indem ſie am Boden verankert iſt, und daß umgekehrt ein konſtruirter Drache als Flugmaſchine gebraucht werden könr er mit den geeigneten Werkzeugen zum Vorwärtstreiben ve Meine Verſuche hatten den Zweck, einen Drachen von feſter herzuſtellen, der bei mäßigem Winde ein Gewicht, das Menſchen und einer Maſchine gleichkommt, tragen kann, und bildet iſt, daß er als Haußktheil einer Flugmaſchine gebraucht we kann, ſodaß der Drache, wenn er losgeſchnitten iſt, ſanft und herunterkommt und unbeſchädigt landet. Ich habe das vollendet, will die Einzelheiten des Baues aber jetzt nicht lichen.“ Man glaubt, daß dieſer Brief Graham Bells dar weiſt, daß ein weiterer Schritt in der Löſung des Flugp gemacht iſt. Dr. Bell iſt gut unterrichtet, was auf dieſem Je Frankreich geleiſtet worden iſt, und er hätte nicht von„erfolgr geſprochen, wenn er nicht einen Schritt weiter ge UAtte, Zu Fuß nach dem No einmal die Löſung eines großen Problems gefunden, nicht ſchwerer als beim Ei des Kolumbus. Kann man zu Schiff, mit Unterſeeboot, Ballon oder Automobil den No erxeichen, ſo— geht man einfach zu Fuß dorthin! Das Roh Pelletier aus Buffalo, Newyork, verſuchen. In Be⸗ Oliver Lawſon aus Bergen in Norwegen und zweier Eski rdpol. Ein Amerikaner ha d ſchreiben ſolff lagen werden nach den Anträgen der Haushaltskommiſſion verbe⸗ führung der Wandbertäfelung im Verſammlungsſaa bau in Käferthalff 7 Männheim, 2. Januar. FPPP General⸗ Anzeiger 35 Seilel Der Beſcheid des Bezirksrathes vom 4. Dezember 1902 r. 183 122, die Herſtellung der Gartenfeldſtraße betr., wird zur Nenntniß gebracht. Danach wurde dem Bürgerausſchußbeſchluß vom 3. Dezember 1901 über den Beizug der Angrenzer der Gartenfeld⸗ ſtraße zur Tragung der Straßenkoſten die Staatsgenehmigung mit der Maßgabe ertheilt, daß einige Poſitionen des Koſtenvoranſchlags für Geländeerwerb ermäßigt, bezw. geſtrichen werden, ſodaß die vor⸗ anſchlagsmäßige Geſammtſumme der von den Angrenzern zu tragen⸗ den Koſten von 153 000% auf 134288 M ermäßigt wird. Die Einſprachen des Philipp Mozin und des Johann Mozin, ferner des Privatmanns Aug. Becker und des Küfers Georg Scheiffele werden als unbegründet verworfen. Wegen Beſetzung einer Gewerbelehrerſtelle ergeht Antrag an Großh. Gewerbeſchulrath. Die Verzeichniſſe pro November über angewieſene Zahlungs⸗ koſten bei auswärtigen Dienſtverrichtungen ſowie über bezahlte Ueberſtunben⸗Vergütungen an Beamte werden vorgelegt. Die Schulgeldbefreiungsgeſuche der Oberreal⸗ ſchule wurden nach Antrag des Beiraths verbeſchieden. Jahresbericht der Mannheimer Handelskammer. (Fortſetzung.) Im Getreidegroßhandel war die Stimmung faſt un⸗ unterbrochen während des ganzen Jahres ruhig; der Verkehr hielt ſich in verhältnißmäßig engen Grenzen und auch in den Preiſen haben irgend erwähnenswerthe Schwankungen nicht ſtattgefunden. Eine kleine Belebung des Geſchäftes, die mit der Verſpätung der nord⸗ deutſchen Ernte im Auguſt und September einſetzte, konnte wegen der guten Ernteausſichten in Süddeutſchland nicht recht zur Wirkung kommen. Im Allgemeinen hat der Getreidegroßhandel kein erfolg⸗ reiches Jahr zu verzeichnen, insbeſondere ſind ihm auch in dieſem Jahre durch den günſtigen Waſſerſtand im Oberrhein verhältnißmäßig große Waarenmengen in den Häfen Karlsruhe, Kehl und Straßburg, entzogen worden.— Das Hülſenfrüchtegeſchäft verlief ziemlich ruhig; als Folge der geringen Haltbarkeit der heurigen Hartoffelernte und des kleinen Ertrages der Obſternte wird für das Rächſte Jahr eine Belebung der Nachfrage erwartet.— Das Geſchäft in Sämereien, namentlich Rothklee und Luzerne, war infolge ſchwacher Ernten der fremden Hauptproduktionsgebiete und des guten Ertrages der Ernte in Südweſtdeutſchland lebhaft und lohnend; die Ausſichten für die nächſte Zukunft werden als nicht un⸗ günſtig angeſehen.— Dem Hopfenhandel war das dauernde Darniederliegen des Erwerbslebens und die damit verbundene Ein⸗ ſchränkung des Bierverbrauchs nicht günſtig, doch kamen ihm die Ernteverhältniſſe wirkſam zu Hilfe. Die Vorräthe geringerer älterer Waare, die auf dem Markte laſteten, wurden im Jult und Auguſt von England, wo eine ſchlechte Ernte drohte, aufgenommen; die deutſche 190 ger Ernte war nach Menge und Beſchaffenheit erheblich beſſer als die vorfährige, während neben England auch Amerika einen großen Ausfall hatte. Dieſe Länder nahmen raſch große Mengen der neuen Ernte auf, die ſomit bald und zu ſteigenden Preiſen in den Handel überging. Am Jahresſchluß ſind die Produzenten ausgekauft und Vorräthe nur noch in zweiter Hand.— Der Handel mit friſchem Ob ſt war durch den Ernteausfall beeinträchtigt, die Steinobſt⸗ und Beerenernte war ſchwach, Trauben konnten wenig verſendet werden, Nepfel und Birnen waren zwar etwas reichlicher vorhanden, doch war das Geſchäft ſchleppend.— Der Spargelhandel hatte mit einer geringen Ernte zu rechnen.— Die Geſchäfte der Blumen⸗ und Pflanzenzüchter litten unter der Ungunſt der Lage. Für die Mühlenin duſtrie war die erſte Jahreshälfte wenig ünſtig; die Waſſermühlen konnten den ganzen Winter hindurch Arbeiten, die ſchlechte wirthſchaftliche Lage der Mehrzahl der Brod⸗ klonſumenten im Verein mit der großen Kartoffelernte des Jahres 1901 ſchränkte den Mehrverbrauch erheblich ein. Im zweiten Halb⸗ jahr beſſerte ſich zwar der Mehlabſatz der Großmühlen; die Vorräthe an heimiſchem Getreide und Kartoffeln gingen auf die Neige, für die ddeutſchen Mühlen gab der Verfandt hierher infolge der vor⸗ ährigen Fehlewite des Weizens keine Rechnung, die deutſche getreideernte verſpätete ſich, der Brodverbrauch ſtieg infolge der hohen leiſchpreiſe und der ſchlechten Kartoffelernte des Berichtsjahres. Die ierdurch verſtärkte Nachfrage übt aber auf die Verkaufspreiſe des Rehls nur einen geringen Einfluß aus, ſodaß der Mahllohn unbe⸗ ſfriedigend blieb. Die Mehrausfuhr iſt durch die unglücklichen Be⸗ immungen des Mühlenregulativs faſt unmöglich gemacht.— ſehnlich lagen die Verhältniſſe in der noggenmüllerei. bermittel, Kleie ete. fanden weniger ſchlanken Abſatz als n borigen Jahre.— Die Teigwaarenfabrikation war zwar und dadurch aufs Aeußerſte gedrückte Verkaufspreiſe geklagt. Die Usfuhr iſt dieſer Induſtrie durch die Ausfuhrerleichterungen, welche franzöſiſchen und italieniſchen Fabriken in weitem Ausmaße ießen, unmöglich gemacht.— Der Branntweinhande! iſt ch das Vordringen der Centrale für Spiritusberwerthung bis in änverkauf als ſelbſtſtändiges Gewerbe dem Erlöſchen nahe; itt noch beſonders durch den mit den ſchlechten Erwerbsverhält⸗ reiter Volksſchichten zuſammenhängenden Rückgang des Ver⸗ üchs.— Die Handelsbrennexrei, Herſtellung von Obſt⸗ eren⸗ Wein⸗ und Kräuterbranntweinen und feinen en findet mit ihren Erzeugniſſen in Deutſchland zunehmende ichtung, hat aber naturgemäß ebenfalls unter der nunmehr faſt imſchränkten Herrſchaft der Centrale auch für den Feinſprit ſchwer Die gewerbliche Spiritusfabrikation begrüßt e bon der Centrale angeordnete Produktionseinſchränkung der ffelbrennereien und die von denſelben zu Wege gebrachte Steigerung des Brenuſpriritusverbrauchs. Ihre Vertreter ſind der Meinung, daß auch die diesjährige Novelle zum Branntweinſteuer⸗ 4 nur einen Theil der berechtigten Wünſche der gewerblichen dexeien erfüllt hat und immer noch die norddeutſche Kartoffel⸗ ei bevorzugt iſt.— Im Preßhefegeſchäft war der Jang war Pelletier Poſtbote in Alaska; das Ergebniß ſeiner dortigen Erfahrung iſt, daß die Erpedition ganz und gar von Pflanzenkoſt wird. Er pflegte niemals Fleiſch zu eſſen und fand, daß die ihm nichts anhatte; auch erinnert er ſich nicht, erfrorene Glieder zu haben. Das Gepäck der Expedition wird auf einem von mden gezogenen Schlitten befördert werden, die Pelletier ſelbſt ukon zog. Wenn die Expedition über den Polarkreis hinaus iſt, ſie für ihre Nahrungsmittel ganz vom Meere abhängig ſein. elletier auch ein tüchtiger Photograph iſt, hofft er, mit einer biographie des Pols“ zurückzukehren Krügers Löwe. Der Zoologiſche Garten in Pretoria hat nd der letzten Monate ſeinen Thierbeſtand wieder bedeutend rößert. Unter den Erwerbungen befand ſich auch eine Löwin, cht die berühmteſte des jetzt lebenden Geſchlechts. Sie war 11 inglich auf den Namen„Beauthy“ getauft, wurde ſpäter aber ge⸗ öhnlich als Krügers Löwin“ bezeichnet. Sie wurde von dem ver⸗ benen Cecil Rhodes dem Zoologiſchen Garten in Pretoria im 899 zum Geſchenk angeboten, auf Veranlaſſung des Präſi⸗ drüger aber zurückgeſchickt. Rhodes ſandte ſie dann an den chen Garten in London, wo ſie zwei Jahre verblieben iſt. Jetzt den(1) in Pretoria eine beſondere Bitte um Rück⸗ gut beſchäftigt, allein es wird allgemein über Zuvielerzeugung Abſatz gut, die Preiſe ſind aber weiter gefallen.— Der Gemüſe⸗ konſerveninduſtrie war der gelinde Winter 1901⸗02 ſehr nachtheilig, da er abgeſehen von der herrſchenden Depreſſion den Ver⸗ brauch hemmte. Lieferungsaufträge für die neue Ernte waren ſchwer zu erlangen.— Der Handel mit Dürvobſt war namentlich im zweiten Halbjahr in Folge des geringen Ertrages der hefurkſchen Obſternte lebhaft und erzielte ſteigende Preiſe.— In dor Malgz⸗ induſtrie wird über zunehmende Ueberproduktion geklagt; der Abſatz litt unter dem Rückgang des Bierverbrauchs, der abgeſehen von dem ungünſtigen Sommer durch die allgemein ſchlechten Erwerbs⸗ verhältniſſe der Hauptkonſumenten herbeigeführt iſt; dazu kam der von der Errichtung neuer Mälzereien und von der öſterreichiſchen Uebererzeugung ausgehende Druck auf die Verkaufspreiſe, die keinen Nutzen mehr ließen.— Die Bierbrauereien haben aus den gleichen Gründen ſämmtlich einen zum Theil erheblichen Minder⸗ abſatz zu verzeichnen; wenn derſelbe nicht mit voller Schärfe in den * Abſchlüſſen der Aktienbrauereien zur Wirkung gekommen iſt, ſo iſt dies ausſchließlich den relativ mäßigen Preiſen von Hopfen, Gerſte und Malz zu danken.— Im Weingroßhandel ſpielt der geringe Wein, den der Jahrgang 1901 gebracht hat, keine Rolle; auch in den guten Jahrgängen 1899 und 1900 richtete ſich die Nach⸗ frage zum großen Theil auf die gewöhnlicheren Weine. Die Leſe des Berichtsjahres hat etwa einen Drittelherbſt ergeben mit biel Säure, man hofft jedoch, daß der 189 er ſich zu einem zwar kleinen, aber reintönigen Wein ausbauen wird.— In fr emden Verſchnittweinen und geſtampften Trauben hielt ſich der Umſatz annähernd auf derſelben Höhe wie ſeither, der Ver⸗ dienſt war aber beſcheiden und das neue Weingeſetz ſowie die Un⸗ lähmen der Zollverhältniſſe die Unter⸗ ([Fortſetzung folgt.) * Neujahrsfeſt am Großh. Hofe. Am Sylveſterabend nahmen die Höchſten Herrſchaften an dem Schlußgottesdienſt in der Schloß⸗ kirche theil, wobei Hofprediger Fiſcher die Predigt hielt. Der Groß⸗ herzog und die Großherzogin nahmen dann an der Abendsmalsfeier der Gemeinde theil. Am Neujahrstag empfingen die Höchſten Herr⸗ ſchaften nach dem Gottesdienſt in herkömmlicher Weiſe die Glück⸗ wünſche des geſammten Hofſtaates und danach die Mitglieder des Staatsminiſteriums, die Generalität und die beim Großh. Hof atkre⸗ ditirten diplomatiſchen Vertreter fremder Höfe. Hierauf fand Fami⸗ lientafel ſtatt. * Auf ein Glückwunſch⸗Telegramm zum Jahreswechſel an Ihre Kgl. Hoheit die Großherzogin lief an die Vorſitzende des Krippen⸗ Vereins, Frau Ida Ladenburg die telegraphiſche Antwort ein: „Die mir Namens des Krippen⸗Vereins geſendeten Segenswünſche er⸗ freuen mich um ſo mehr als Sie wohl wiſſen, welche herzliche Theil⸗ nahme ich dieſem ſegensreichen Unternehmen gewidmet habe und ſo möchte ich denn Ihnen Allen ausſprechen, daß ich für das neue Jahr Ihrer Anſtalt und Ihrer Fürſorge reichen Segen wünſche“. Groß⸗ herzogin. *Verſetzt wurden die Eiſenbahnexpeditionsaſſiſtenten Albert Metzmaier in Immendingen nach Freiburg, Philipp Scheerer in Konſtanz nach Immendingen, Karl Offner in Mannheim nach Konſtanz und Hugo Ungerecht in Emmendingen nach Mannheim. * Die Neujahrsnacht iſt diesmal ohne größere Zwiſchenfälle vorübergegangen. In den Straßen herrſchte Abends ein bewegtes Leben und Treiben. Als die Mitternachtsſtunde ſchlug, erreichte der Trubel ſeinen Höhepunkt. Es wurde wieder unglaublich viel Geld unnöthigerweiſe in die Luft gepafft. Gegen 1 Uhr flaute aber das Straßenleben raſch ab und es trat verhältnißmäßig frühzeitig Ruhe ein. * Errichtung von Thalabſperrungen in der Wutachſchlucht durch eine Mannheimer Firma. Die Firma Grün u. Bilfinger in Mannheim hat an Groß⸗ und Kleinbetriebe des Amtsbezirks Bonn⸗ dorf den Plan einer Waſſerwerksanlage durch Herſtellung von Stau⸗ weihern mittelſt künſtlicher Thalabſperrungen in der Wutachſchlucht gelangen laſſen, die auf Nutzbarmachung der Waſſerkräfte der Wutach für Licht⸗ und Kraftzwecke im großen Stile abzielt. In zwei Stau⸗ weihern mittelſt künſtlichen Thalſperren, die erſte bei dem ſogen. Räuberſchlößle, die zweite zunächſt oberhalb der Lothenbachmündung bei der Schattenmühle, ſoll ein Waſſervorrath aufgeſpeichert werden, welcher zur Ausgleichung der Schwankungen der Waſſerführung der Wutach, namentlich in waſſerarmer Zeit, ausreicht. Gleichzeitig ſollen aber auch durch die Errichtung der hohen Sperren große Gefälle ge⸗ ſicherheit hinſichtlich nehmungsluſt. wonnen werden, um mit verhältnißmäßig kleinen Aufſchlagwaſſer⸗ mengen große Betriebskräfte zu erzielen. Die an den Sperren ge⸗ wonnenen Betriebskräfte ſollen an Ort und Stelle in elertziſche Ener⸗ gie umgeſetzt werden, welche mittelſt Kabel an die Verwendungsſtelle geleitet wird. Die Koſten ſind auf 1 430 000 M. veranſchlagt. Die Verwerthung der elektriſchen Energie iſt in der Weiſe gedacht, daß die beſtehenden mit Dampf arbeitenden Betriebe— in erſter Reihe in Neuſtadt, Lenzkirch und Hölzlebruck— zur Verwendung von elek⸗ triſcher Energie übergehen, daß ferner die elektriſche Beleuchtung eine weitere Verbreitung, namentlich in Bonndorf, Löffingen, Stüh⸗ lingen erfahre und daß endlich in der Zeit neue Betriebe in der Nähe der Eiſenbahnſtationen entſtehen. *Vulksbibliothek. Im Monat Dezember wurden 7784 Bände nach Haufe entliehen, folglich 840 Bücher mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Während des Jahres 1901 wurden aus der Volksbibliothek 67 755 Bände entliehen, im Jahre 1902 betrug die Zahl der Entleihungen dagegen 77 893, die Steigerung beträgt dem⸗ nach 10 188 Bände. Während andere Städte, beiſpielsweiſe Stutt⸗ gart, Frankfurt, Jena, Bremen nicht allein ganz bedeutende Stif⸗ tungen für derartige Bildungsbeſtrebungen beſitzen und theilweiſe Hunderte von Mitgliedern mit jährlichen Beiträgen von 10—100 Mark und darüber haben, hat die hieſige Volksbibliothek leider kein Grundſtockskapital, erhielt wohl infolge der wirthſchaftlichen Lage im letzten Vereinsjahre keine nennenswerthen Geldſpenden und beſitzt leider auch mur eine wirklich geringe Zahl ſolcher Mitglieder, die mehr als den Minimalbeitrag von einer Mark bezahlen, der höchſte Jahres⸗ beitrag beträgt hier zehn Mark. Erfreuend iſt es daher, daß in der Stadtverwaltung und im Kreisausſchuß Männer ſich befinden, die für dieſen modernen Zweig der Volksbildung das Herz am rechten Flecke haben und 99 Prozent der Entleiher ihr Scherflein zur Er⸗ haltung und Erweiterung der Volksbibliothek gerne beiſteuern. * Neujahrsbierprobe der Mannheimer Liedertafel. Mit einigen Stunden gemüthlichen fröhlichen Beiſammenſeins begingen die Mit⸗ glieder der Liedertafel geſtern Nachmittag das Neujahrsfeſt. Wie alljährlich, ſo übte auch diesmal die Neujahrsbierprobe eine mäch⸗ tige Anziehungskraft auf die„Liedertäfler“ aus. Der Geſellſchaftsſaal war bis auf den letzten Platz beſetzt; Viele konnten keinen Stuhl mehr finden. Unter den Anweſenden befanden ſich die Herren Reichstags⸗ abgeordneter Baſſermann, Oberbürgermeiſter Beck, Bürger⸗ meiſter v. Hollander, Stadtſchulrath Dr. Sickinger, Polizei⸗ direktor Schäfer, Generalkonſul Kommerzienrath Reiß, Kom⸗ dent des badiſchen Sängerbundes, Richard Sauerbeck, Hofkapell⸗ meiſter Langer und Muſikdirektor Hänlein. Mit einem von der Hauskapelle unter Herrn Mangers bewährter Leitung geſpielten Muſikſtück wurde die Feſtlichkeit eröffnet, worauf die Aktivität den Chor„Sigurds Brautfahrt“ ſang. Der zweite Vorſitzende der Lie⸗ ſchaft Mannheimer Liedertafel bis jetzt auch noch keine Dividende ber⸗ theilt habe. Wenn es, ſo fügte er ſcherzhaft hinzu, nach dem Wjllem der jüngeren Mitglieder ginge, ſtünden den Aktionaren der Lieder⸗n tafel überhaupt noch ſchwere Tage bevor. Mik den beſten Wünſchei fütr die Zukunft der Liedertafel und einem Hoch auf dieſelbe ſchloßz. Perr Irſchlinget ſetug Rurfprache, ſbelcher der van den Aktioent ge⸗s ſungene Liedertafek⸗Waßſſpruch folgte. Horr Hauptlahret Fukfer⸗ erfreute hierauf die Antveſenden durch drei ſchöne und ausFrudsgent geſungene Tenorſoli: a) Der„Sieget“ von Kaun, b)„Himmliſche⸗ Zeit, ſelige Zeit“, e) Gruß von Bieling. Der gewandte ſtimmbegable Sänger erntete lebhaften Beifall. Viel Humor lag in dem don deg Herren Vomatſch, Meirner und Meurer geſungeneſt komiſchen Terzett„Eine Civiltrauung auf dem Lande“, das dank ſeiner vorzüglichen Durchführung große Heiterkeit erregte. Mit leh hafter Freude wurde das Auftreten des aus den Herren Fritz St 1⸗% ner, L. Treuſch, Niſchwitz und W. Hauk beſtehenden Lie⸗ dertafelquartetts begrüßt, das drei hübſche Lieder vortrug. Herzlicher⸗ Dank und wärmſte Anerkennung wurde dem beliebten Qugrtett nach jedem Lied von der Zuhörerſchaft zum Ausdruck gebracht. Hert Ceß⸗ kuchen erzielte mit zwei Geſangsvorträgen heiteren Inhalts gleich⸗ 151 falls ſtürmiſchen Beifall, ebenſo Herr Opernſänger Stützel, derr zwei Baßſoli vortrug und mit ihnen den Beweis von dem ſtetigem Fortſchreiten ſeiner Kunſt erbrachte. Einen Glanzpunkt des Abends 25 bildete der Vortrag mehrerer Szenen aus dem herrlichen Hch. Zöllner?⸗ ſchen Muſikwerke„Columbus“ durch die Aktivität, wobef Herr Kart Bomat ſch das in den beiden Konzertaufführungen von den Herre Hofopernſänger Rüdiger von hier, reſp. Buſſard⸗Karksruf durchgeführten Frühlingslied des„Rodrigo“ übernommen hatte Herr Bomatſch bot mit dem ſeelenvollen Geſang dieſes Liedes eine wa haft künſtleriſche Leiſtung, die mit gutem Gewiſſen derjenigen d Herren Rüdiger und Buſſard an die Seite geſtellt werden kann. D frenetiſche Beifall, der dem Chore folgte, galt wohl in erſter Li dem wackeren mit einer ſo herrlichen Tenorſtimmte ausgeſtat teſf Herrn Bomatſch. Den Schluß des intereſſanten Abends bildeten iniget Couplets des Herrn Sch ug. Luiigsbafen. Die Groſßze Carnevalgeſellſchaft„Jenerio“, e.., entbot geſt als am Neujahrstage der Einwohnerſchaft den gewohnten ſinnigen Neufahrsgruß. Um 2 Uhr Nachmittags ſetzte ſich eine glänzend Kavalkade vom Stammlokale„zum Habereck“ in Bewegung. De Jeuerioherold, 8 Knappen mit der alten Feuerioſtandarte, 6 Fanfar bläſer, 1 prächtig geſchmückter Wagen mit der leeren Karnevals⸗ zugskaſſe,„bewacht“ von 2 Pagen, ſowie ein Schlußreiter. Dur die Planken ging's, über den Ring, durch die Breiteſtraße. An je Ecke hielt der Zug und ſchmetternde Fanfarenklänge berkündet Geſellſchaft Feuerio Gratulationen. Wie wir hören, beginnt Jeuerio noch dieſe Woche mit der Ausgabe ſeiner Ehrenmitgliel diplome. Es ſpäre zu wünſchen, daß im Intereſſe des Zugsunt nehmens, das ſchon wiederholt ſo herrlich gelang, dieſelben üb, guter Aufnahme begegnen. Namentlich an die verehrten Dam die Bitte gerichtet, keine Spielverderber zu ſein und dem Herrn mahl Kappe und Stern nicht vorzuenthalten. Mit der Annah ja noch keine Zuwendung bedingt. So helft, denn den Mannheim Karneval, dieſes ſchöne Volksfeſt, in würdiger Weiſe bege 1 zeigt, daß Mannheim als Rheinſtadt auch in puneto Faſching ſein „Platz an der Sonne““ beanſprucht.— Ein hochmögender Gö Vereins ſandte dem„Feuerio“ vor einigen Jahren in Bezug alljährlichen Neujahrsumzug folgendes Akroſtichon, das hi einmal weiteren Kreiſen mitgetheilt ſei: Motto:„Narrheit, Einigkeit, Brüderlich Neujahr Neunzehnhunderteins war kommen: Auf, was hör' ich draußen auf der Straß e1 Reiter mit Trompeten ſind's und Trommen, Roſſe tummeln ſie von edler Raſſ'l Hochroth⸗gelb⸗blau⸗grüne Prachtgewänder Echt von Seid und Sammt umwallen ſie— „Iſt denn Faſtnacht ſchon in dem Kalender? Tagt denn ſchon die Feuerio⸗Kavall rie?!“ Eine Rotte von zehntauſend Buben Jauchzt und brüllt nur zu ein jubelnd:„Jal?“ Nun wohlan, Philiſter, aus den Stuben, In die Freiheit ſtürzt Euch, ins Allotria! Gaudeamus ſei uns„Feldgeſchrei!,, Karneval die frohe„Loſung“ jetzo, Einmal nur im Jahreseinerlei Iſt uns ja vergönnt dies Intermezzo— Tete hält die Feurjoh⸗Cumbaneh! Boshaft⸗witz ge Brüder ſind die Löſcher, Reiten können ſie— und ſaufen auch, Und es wackeln ſelbſt des Amtmanns Häſcher Ehrfurchtsvoll vor Ihnen mit dem Bauch. 1 Doch an Einem nur fehlt's leider immer: Ehrenmitglied iſt nicht Jeder noch! Reiche Gönner! Herrn und Frauenzimmer Leer iſt noch für Euch manch Kaſſenkoch! In der Armuth liegt zwar, ſpie wir wwiſſe Ehriſtenthumes höchſte Zier und Kron; Heide iſt jedoch, kann's Geld nicht miſſen, Karneval, der Prinz auf ſeinem Thron!! Eure Ehrenmitgliedswahl'rum nehm ich gern Jun gen Dankes an und ſchick mit kräft gem Hu Tauſend„Pfennig“ Eurer leeren Kriegskaſſ'⸗ Zum Schluſſe ſei noch erwähnt, daß die erſte karnebali Sitzung morgen Samſtag, Abends 8 Uhr 11, unter Mitwirki beſten Büttenredner und Koupletiſten im Habereck ſtattfinde⸗ * Iſt der 8 Uhr Ladenſchluß in Maunheim durch das Thema, das Montag, 5. Januar, Abends 9 Uhr im„B hof“ in großer öffentlicher Verſammlung zur Verhandl 1 Nicht nur bei den Ladenbeſitzeren ultd deren Angeſtellten, ſond der geſammten Kaufmannſchaft erregt dieſe Frage das allerle Intreſſe, Ein Veſuch dieſer Verſammlung dürfte ſich um lohnen, als durch die dem Vortrag ſich anſchließend 5 einem Jeden Gelegenheit gegeben iſt, ſeine Meinung; *Großſeuer in Seckenheim. Geſtern Nachm kurz 2 Ahr entſtand in Seckenheim auf bis jetzt noch unaufgeklärte in dem Anweſen des Landwirths Joſ. Volz Großft das raſender Geſchwindigkeit um ſich griff und Scheune n ſo Stallung in kurzer Zeit einäſcherte. Durch de wurde auch die Scheuer, Stallung und Remiſe Bühler bon den wandelt. Die und leiſtete die 1. merzienrach Zeiler, Amtsgerichtsdirektor Gießler, der Präſi⸗] heim, Neckarhauſen waren ebenfalls raſch zur Stelle ihre Kameraden bei der mühevollen Arbeit. kennung und Dank bei dieſem großen Brande gebt den Bürgern von Seckenheim, die durch ihr ihren Mitbürgern die erſte Hilfe leiſteten. ungefähr 30—40 000 Mark belaufen. 2 7225 Samſtag und Sonntag zwar mehrfach bewölktes, aber faſt ausnahms⸗ los trockenes Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 1. und 2. Januar. 10 1. Ein am 81. v. Mts., Nachmittags 2½ Uhr im Hauſe J 1, 3 entſtandener Kellerbrand konnte durch die Berufsfeuerwehr alsbald wieder gelöſcht werden. 2. Aus Unporſichtigkeit wurde am 81. v. Mts. Abends nach 9 Uhr auf der Straße zwiſchen F und G 7 ein verheiratheter Krahnenführer 'on einem 16jährigen Burſchen mit einer Flobertpiſtole in die linke Wade geſchoſſen. Die Verleßung iſt anſcheinend nicht gefährlich. 3. Am 81. Dezember Mittags 125% Uhr gab ein 15jähriger Spenglerlehrling auf der Dalbergſtraße einem 13 Jahre alten Volks⸗ ſchüler eine mit Knallblättchen geladene Schlüſſelbüchſe zum Abfeuern. Dieſelbe zerſprang und riß dem Knaben die vorderen Glieder des Zeige⸗ und Mittelfingers der rechten Hand ab. 4. Neun zum Theil erſchwerte Körperverletzungen gelangten zur Angeige. Dieſelben wurden verübt: auf der Straße zwiſchen kr1 2, ztoiſchen E 5 und 6, Hü 3 und 4, in der Wirthſchaft G 6, 18, auf der Beilſtraße, auf der Riedfeldſtraße, in der Wirthſchaft Seckenheimerſtraße Nr. 11, vor dem Hauſe Kurze Mannheimerſtraße 80 und auf der Luiſenſtraße in Neckarau. 5. In der Neujahrsnacht wurden 227 Perſonen wegen Ab⸗ brennens von Feuerwerkskörpern ete., darunter 26 wegen unerlaubten Schießens, zur Anzeige gebracht. 6. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Sport. »Deutſche Automobil⸗Ausſtellung. Prinz Heinrich von Preußen hat das Protektorat über die Deutſche Automobil⸗Ausſtellung Berlin 1903, welche in Charlottenburg veranſtaltet wird, übernommen. Gerichtszeitung. Mannheim, 31. Dez.(Strafkammer.) Vorſ.: Herr Land⸗ gerichtsrath Ketterer. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Groſſelfinger. 1. Die Ehefrau des Bürſtenmachers Joh. Dobler leidet an einer n Idee. Sie glaubt, daß ihr Eheherr— beiläufig ein guter giger— ein Auge auf eine Balleteuſe der hieſigen Hofbühne ge⸗ habe und er von dieſer gerupft worden ſei. Sie klagte aller It, ihr„Tölpel“ von Mann habe ſich von der Balletratte weiß achen laſſen, ſie habe ein Kind von ihm und er habe ihr eine Ab⸗ ung von 800 M. gezahlt. Weiter klatſchte ſie über die Balleteuſe lles Mögliche aus. Alle dieſe Geſchichten waren in dem Gehirn der au entſtanden, ſie vermochte vor dem Schöffengericht, wo ſie ſich egen Beleidigung zu verantworten hatte, auch nicht den Schatten nes Bebeiſes für die Wahrheit ihrer Ausſtreuungen beizubringen. Das Urtheil lautete nur auf 50 M. Geldſtrafe oder 10 Tage Haft. Frau Dobler legte Berufung ein, wird aber damit heute zurück⸗ ewieſen. Auch jetzt iſt ſie noch der Meinung, daß bei der ganzen ſie das Opfer ſei, und zwiſchen ihrem Manne und der Familie alleteuſe ein undurchdringliches Netz der raffinirteſten Intri⸗ geſponnen ſei. „allen Anlaß gehabt, ſich bei dem eigentlich zu milden Urtheil es erſten Gerichts zu beruhigen. Vertreter der Privatkläger:.⸗A. Freund.(Schluß folgt.) 1 Ys Cheater, Runſt und(0iſſenſchaft. roßh. Bad. Rof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. 1 Zauberflöte. or einem nur mäßig beſetzten Hauſe ging geſtern Mozarts te in Scene, trotz der neuen Ausſtattung, welche die Oper eſem Jahre erfahren. Ob nun dem heutigen Publikum das indniß und Intereſſe für Mozart entſchwunden, oder ob andere, Verhältniſſe als Grund des mäßigen Beſuches gelten mögen: as zu beleuchten wollen wir heute unterlaſſen. Wielleicht bietet ſich ter einmal Gelegenheit, dieſer Erſcheinung auf den Grund zu hen, Unter den Darſtellern nennen wir vor Allem Herrn Fenten, ſen vornehme Art zu ſingen in dieſer Parthie beſonders in die Er⸗ imung tritt. Nächſtdem bewährte ſich Herr Kromer, gefanglich Darſtellung gleich vorzüglich, als Papageno. Die Papagena Vertretung des Frl. Fladnißer Frl. Wagner übernommen hrte ſie nach Maßgabe ihres Könnens erfolgreich durch. Frl. ne gelangen einzelne Stellen recht gut, und wir anerkennen hr Streben, lebhafter dramatiſch zu geſtalten. Aber es macht vielfach den Eindruck des Angelernten, in Folge deſſen auch ihre „Ach ich fühl, es iſt entſchwunden“ des tieferen Empfindens und t einer imßulſiven Wirkung auf den Hörer entbehrte. Sehr gut rl. Pazofsky die„Königin der Nacht“, ihre Läufe und i waren ſehr ſauber und der Vortrag temperamentvoll. Den ren Monoſtakos ſang ein Herr Krauße a.., ohne Herrn idiger in Spiel und Geſang auch nur im Mindeſten erſetzen zu en. Herr Buckſath ſang den Sprecher mit ſchönem Stimm⸗ ie„Frauen der Königin“ gaben die Damen v. d. Vyver, ndfeld und Kofler mit gutem Gelingen, während die Ton⸗ ſeit der drei Genien ſowie der„Geharniſchten“ öfters nichts er als einwandfrei war. Die Oper leitete Herr Hofkapell⸗ Kähler; Herr Fiedler führte die Regie. 255 Theater⸗„An Stelle des erkrankten Herrn Gckelmann 1 5 be Edgar Bolz vom Frankfurter Stadttheater tz im„Bunten Rock“ ſpielen. Für Frl. Liſſle tritt Frl. Frankfurt ein. 5 Heidelberger Univerſität. Privatdozent Dr. Kohlrauſch hat einen Ruf als außerordentlicher Profeſſor für ſprozeß und Zivilprozeß an die Univerſität Königs⸗ en. 8 Karlsruher Hoftheater. Aus Karlsruhe, 1. Jan., wird uns Der Almanach des hieſigen Hoftheaters iſt erſchienen. hmen demſelben: Auf dem Gebiete des Trauerſpiels und gelangten zur Aufführung 13 Neuheiten, im Luſtſpiel 9. ichte 5 Novitäten. Im Ganzen eitere, 62 auf die große Oper und 42 auf die itfielen. Dazu kommen 41 Vorſtellungen in Baden. emaligen Heldentenors Gerhäuſer wurde Herr veibi d für das Baßbuffofach Herr Lordmann engagirt. rden engagirt für Frl. Tomſchik Frl. Ethofer aus Deſſau ach der dramatiſchen Sängerinnen Frl. Warmersperger Hachrichten und Telegramme. aden, 1. Jan. Wie der„Rheiniſche Kourier“ teldet, ging der Münchener Nuntiatur nprinzeſſin Louiſe ein Antrag er Ehe mit dem Kronprinzen von Sachſen gan den Vatikan zu. Die Begründung des Die Angeklagte hätte, ſo ſagt das Berufungs⸗ wurden 227 Vor⸗ von denen 69 auf die ernſte Gattung des Schau⸗ langjähriger Mitarbeiter und Procuriſt Herr —— eee,. e, gemeines Lob findet, iſt vor einigen Tagen in die Liſte der un⸗ fähigen Beamten eingereiht worden, die dem Palaſt zur Entſcheidung vorliegt. * Pretoria, 31. Dez. In dem erſten Budget der Transvaal⸗Kolonie für das mit dem 30. Juni 1903 endigende Finanzjahr ſind die Einnahmen auf 4 Millionen, die Ausgaben auf 3,702,755 Lſtr. veranſchlagt. *** Orivat-Telegramme des„General⸗Hnzeigers“. * Frankfurt, 2. Jan.(Frkf. Ztg.) Vor 4 Uhr entſtand in der Großen Eſchenheimer Gaſſe eine umfangreiche Schlägerei, bei der ſchwere Verletzungen vorkamen. Ein Metzgerburſche erhielt eine gefährliche Kopfwunde, ein Hauſierer zwei tiefe Stiche in den Hals. Zwei andere Perſonen trugen gleichfalls erhebliche Verletzungen davon. In der Tünnesgaſſe brachte ein junger Menſch einem verheiratheten Manne mit einem feſtſtehenden Meſſer eine tiefe und lange Stichwunde bei. Bei dem Transport eines Verhafteten aus der Altſtadt wurde ein Schutzmann in den Finger gebiſſen. * Dresden, 2. Jan.(Frif. Ztg.) Das Allgemeinbefinden des Königs Georg hat ſich gebeſſert. Die Nacht war verhält⸗ nißmäßig gut. Schonung des Patienten iſt dringend nothwen⸗ dig, da der Katarrh anhält. Die Neujahrsviſtte des Hofes wurde abgeſagt. Wien, 2. Jan. Graf Lam bsdorff iſt geſtern Abend nach Petersburg zurückgereiſt. Am Bahnhofe hatten ſich u. A. Graf Goluchowski zur Verabſchiedung eingefunden. * Paris, 2. Jan. Aus Anlaß des Jahresfeſtes empfing Präſident Lou bet mehrere Telegramme von Staatsoberhäup⸗ tern, darunter ein ſolches von dem Kaiſer von Rußland, dem König der Belgter und von dem König von Griechenland. Am Nachmittag empfing Loubet das diplomatiſche Korps. * Liſſabon, 2. Jan.(Frkf. Zig.) Die Regierung hat den Import von 60 Mill. Kilo Weizen dekretirt. Die Flucht der ſächſiſchen Kronprinzeſſin. H. Genf, 2. Jan. Die Kronprinzeſſin von Sachſen hat ihren Anwalt Lachanel erſucht, ein Memoran⸗ dum abzufaſſen, welches ſie unterzeichnet und worin die wahre Geſchichte über ihre Lage am Dresdener Hofe und ihre Flucht dargeſtellt werden ſoll. Die Kronprinzeſſin und Giron haben für ſechs Monate eine kleine Villa gemiethet. H. Ro m, 2. Jan. In vatikaniſchen Kreiſen verlautet: Der Pa pſt habe den Prnzen Max von Sachſen mit dem Auf⸗ trage betraut, eine Verſöhnung des Kronprinzen von Sachſen mit ſeiner Gemahlin herbeizuführen. Prinz Max habe ſofort darauf⸗ hin an Kardinal Rampolla telegraphirt: Er folge dem Auftrage des Papſtes, obgleich wohl jegliche Ausſicht auf Erfolg von vorn⸗ herein ausgeſchloſſen ſei. Die Unruhen in Marokko. * Paris, 1. Jan. Die Regierung verſtärkte wegen der Vorgänge in Marokko die Garniſonen an der algeriſch⸗ marokkaniſchen Grenze, um ein Eindringen marokkaniſcher Ban⸗ den in Algerien zu verhindern. Der in Oran befindliche Kreuzer „Duchayla“ hält ſich bereit, behufs Schutzes der Franzoſen ge⸗ gebenen Falles nach Tanger abzugehen. * Toulon, 2. Jan. Gin aus den Linienſchiffen St. Louis, Charlemagne, Gaulois und zwei Kreuzern beſtehendes Ge⸗ ſchwader hält ſich zur Entſendung nach Marokko bereit. Die Schiffe ergänzen bereits die Vorräthe an Lebensmitteln, Kohlen und Munition. Madrid, 31. Dez. Miniſterpräſident Silvela hielt dem König Vortrag über den Aufſtand in Marokko. Silvela drückte die Anſicht aus, daß der Bürgerkrieg gegen die Dynaſtie gerichtet ſei und fügte hinzu, die Mächte geſtanden Spanien das Recht der Intervention zu. Die Regierung werde die jetzigen Umſtände benützen, um die Zukunft Spaniens in Marokko ſicherzuſtellen. Schließlich theilte Silbela dem Könige mit, daß von den Mächten Schiffe nach Marokko entſandt würden. Der Nonflikt mit Venezuelg. „La Guahra, 1. Jan. Der Kreuzer Carlo Alberto iſt heute Mittag hier eingetroffen. * New⸗-Mork, 1. Jan. Nach einer Depeſche aus Wil⸗ lemſtaad trugen die Aufſtändiſchen den Sieg bei Barqui⸗ ſimeto davon. Die Verluſteder Regierungstruppen belaufen ſich auf 300 Mann. * New⸗Mork, 2. Jan.(Frkf. Ztg.) Nach einer Herald⸗ Meldung war Caſtros angeblicher Sieg eine große Nie⸗ derlage. Caracas, 1. Jan. Die Behauptung, daß der Kreuzer unwahr. Doſktswirthschaft. Mannheimer Börſe. Das Schiedsgericht der Mann⸗ heimer Produktenbörſe wurde im letzten Jahre in 47 Fällen in An⸗ deutender Streitfragen. Die Angelegenheiten wurden theils gütlich, mitunter große Rechtsſtreite erſpart, die Jahre lang die Gerichte bis zum Reichsgericht beſchäftigt haben würden. Das Verfahren iſt höchſt einfach, raſch und billig, die entſtehenden Koſten ſind unbedeutend und ein Theil der Gebühren fließt in die Kaſſe der Börſe. Die Er⸗ richtung von Schiedsgerichten kann mit Leichtigleit für alle Geſchäfts⸗ zweige eingeführt werden, und ſchon aus dieſem Grunde allein empfiehlt es ſich, als Mitglied der Börſe beizutreten.— Wie groß das Anſehen der hieſigen ſchiedsgerichtlichen Urtheile iſt geht daraus hervor, daß ſelbſt auswärtige Firmen, die nicht Börſenmitglieber ſind und deshalb dem Schiedsſpruch der hieſigen Börſe unterworſen Zwecke, um ſich bei etwa vorkommenden Streitfällen des hieſigen Schiedsgerichts bedienen zu können. Es iſt die Abſicht des Börſen⸗ vorſtandes, mit der Einrichtung der Schiedsgerichte auch für die anderen Geſchikftszweige unverweilt vorzugehn. 8 aus Berlin berichtet, mit dem Beginn des neuen Jahres den lange geplanten Kampf um daßs deutſche Tabakgeſchäft zu beginnen. Der Kampf wird in derſelben Weiſe geführt werden, wie vor Jahresfriſt in England. den engliſchen Intereſſenten ſchwebten Verhandlungen, die ſchließlich zu einer Vereinigung der beiden Parteien geführt haben. Perſonalien. Die Firma A. Nauen ſen. theilt mit, daß ihr L. Weill mit dem „Januar wegen anderweitiger Unternehmung ausſcheidet. Es wird e„Sohn des Herrn Heinrich Nauen, Prokura er⸗ ufirma Carl Geldner, Mannheim und Baſel, rheilt Mitarbeitern, den Herren Franz Bauerle imtprokura ertheilt worden iſt. i br R „Falke“ die Beſchießung von Maracaibo angedroht habe, iſt ſpruch genommen, darunter eine große Anzahl ſchwieriger und be⸗ kheils durch Urtheil erledigt. Die Intereſſenten haben ſich dadurch ſind, derſelben als Mitglieder beitreten, mit dem ausgeſprochenen Der anglo⸗amerikaniſche Tabak⸗Truſt beabſichtigt, ſo wird uns Zwiſchen dem amerikaniſchen Truſt und Die Kohlen⸗ macht die Mittheilung daß ſie ihren langjährigen Mitarbeitern, Herren Hch. Ludwig Schätzlein, Eugen Bauer und Friedrich Eich Kollektiv⸗Prokura in der Weiſe ertheilt hat, daß die rechtaperbindliche Zeichnung durch zwei Unterſchriften erfolgt. 5 8 London, 1. Jannar.(Baltie. Schluß.) Weizen im Allgemeinen wurde gegen Schluß des Marktes un⸗ thätig, blieb aber ruhig. Verkauft: 1 Ladung Californier in Ladung zu 30 sh 9 d. 1 Ladung Süd-Russischer in Ladung zu 29 sh 4½ d. Angeboten: 1 Ladung Calitornier ſchwimmend zu 31 sh 3 d, to 31 sh 6 d. 1 Ladung Walla-Walla ſchwimmend zu 29 sh 3 d, according position zu 29 sh 6 d. 1 Ladung Rosario Sante Fé per Jan.⸗Febr. zu 28 sh. 61 lbs. 1 Ladung Rosario Sante Fé per Februar⸗März zu 27 sh 7½ d. 2 Ibs. Mais blieb bis Schluß des Marktes unthätig, aber unverändert. La Plata-Mais war williger, ader ruhig. Für American mixed-Mais waren keine Verkäufer vorhanden. Verkauft: 1 Theilladung American mixed maize per Februar zu 19 sh 9 d. 1 Theilladung Odessa maize ½ alt ſchwim. zu 23 sh 6 d. Angeboten: 1 Ladung La Plata per April⸗Mai zu 19 h. 1 Ladung La Plata per Mai⸗Juni zu 18 sh 10½ d. 85 1 Ladung Galatz-Foxanian Bessarabian maize/ alt Verſchiffun verſchifft zu 24 sh 6 d. 1 Ladung Galatz-Foxanlan Bessarabian maize ½ alt per Dezbr.⸗ Januar zu 24 sh 3 d. Gerſte: Die ſtetige aber ruhige Tendenz hielt bis Schluß des Marktes an. Verkauft: 1 Ladung Süd-Russische 5 options per 20. Januar zu 17 sh 7½ d. 5 Angeboten: 1 17 sh 9 d. 1 Ladung Süd-Russische 5 options p. Febr.⸗März zu 17 sh 9 d. 1 Ladung Odessa Nicolaleff Barley per Dezember⸗Januar zu 18 1½ d. 49—50 Ibs. Hafer blieb bis Schluß des Marktes feſt, aber ruhig. Rapsſaat wurde mit etner ruhigen, aber ſtetigen Tendenz geſchloſſen. 61¹0 Ladung Süd-Russische 5 options p. Jan.⸗Fehr. zu Verſchiffung 31 sb. Caleutta old terms per Jan.⸗Febr. Verſchiffung 31 sh 6 d. Cawnpore old terms ver Jan.⸗Febr. Verſchiffung 31 sh 3 d. Leinſaat wurde mit einer ruhigen Tenden für nahe Termine, mit einer willigeren für entfernte Termine geſchloſſen. Angeboten: Bombay per Jan.⸗Febr. Verſchiffung nomingl. Calontta per Jan.⸗Feb. Verſchiffung 43 sb 6 d. La Plata per Jan.⸗Feb. Verſchiffung 39 sb 8 d. Eiſen und Metalle. New⸗Pork(Eiſen und 0. Eifen Iron Nr. 1 Northern 23.——25.— 22.——28.— Nr. 1 Suthern 22.—28.— Nr. 1 Soft 22.—28.— Stahlſchienen 28.— Beſſemer Stahl 29.— Kupfer 11.62—11.87 Zinn 26.85—26.45 Tendenz: ruhig. 5 Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Dez.⸗Jan⸗ Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 30.31. Fonſtauz 2,90 Waldshut 2,10 Hüningen 1,69 Rehk!.11 Lanterburg 4,88 Maxaun 8,88 Germersheim 3,82 Maunheim 3,52 Maiuns 1,29 Biugen 1,85 Aussßs 2,46 29.— 11.95—12.05 26.45—26.55 28. 29. 2,92 2,04 1,70 .17 3,91 3,88 Bemerkungen .11 .15 8,95 3,87 2,06 1,72 2,55 4,04 Abds. 6 Uhr N. 6 Uhr 3,86 8,82 1560 8,48 .25 .51 1,20 2,04 2,24 2,65 2,98 2,64 2,27 2,74 3,04 2,65 3,112 Koblenz 2,78 Nöo!!b 2,95 Nuhrort 3 2,64 vom Neckar: Maunheim Heilbronn 4,00 3,42 3,56.62 3 8,67 1,48 1,40 3,65 3,91 1,35 Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Wr. Paul Har für Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller, für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtmaun, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckere G. m. b..: Director Spoeer. 25 N V. 0 i 5 „Nähmaſchi 5— Lar Fämiliengebrauch und gewerb Zwecke, auch vorzüglich zum Sti. geelgnet, zu haben bei Martin Deeker, 4 3, 4. Telephon 1298. 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Januar 1903 iſt zum Aus⸗ nahmetarif für Holz u. Rinde, Theil IV, Heft Nr. 4, für den ſüddeutſch⸗öſterreichiſch⸗ ungariſchen Verband der Nachtrag II erſchienen. ſooe Karlsruhe, 30. Dezbr. 1902. Gr. Generaldirekiion. Konkursverfahren. Im Konkurſe über das Ver⸗ mögen der Firma Deutſche Kohlen⸗Induſtrie G. m. b. H. iſt der Betrag von Mk. 4569,85 zur Schlußver⸗ theilung verfügbar, wovon Mk. 1648,27 auf die nichtbe vorrechtigten Gläubiger ent⸗ fallen. Deren Forderungen ergeben die Summe von Mk. 34789,86. 1002 Mannheim, 30. Dez. 1902. Der Konkursverwalter: Dr. Alt. Iwaugs⸗Herſteigerung. Nr. 10926. Im Wege der waugsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ Uungsvermeiks auf den Namen des Carl Zahn, Schreiner hier eingetragene nachſtehend beſchrie⸗ bene Gruündſtück am Mittwoch, 7. Jaunar 1903, Vormittags 9½ uhr, durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Dienſträumen in Maunheim 1 Nr, 9 ver⸗ ſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt ent 20. Oktober 1902 in das Grundhuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittheilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betref⸗ enden Nachweiſungen, iusbe⸗ ſondere der Schätzungsurkunde iſt Jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden ünd, weun der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertheilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten lachgeſetzt werden. 28147 welche ein der 1 1 5 erungserlös au verſteigerten Geg Beſchreibung bes zu verſteigernden Grundſtückes. Grundbuch von Mauuheim, Band 255, Heft 28, Beſtands⸗ verzeichniß J. Lagerbuch⸗Nr. 5780b, Flächen⸗ inhalt 4 a 84 qm Hofraithe in der Schwetzinger⸗Vorſtadt. Schwetzingerſtr. Nr. 171. Hierauf ſteht elu vierſtöckiges Wohnhaus mit T E Beton⸗ keller, ein vier⸗ und fünfſtöck:ger Seitenbau, links Oekonomle⸗ gebäude. Schätung M. 86,000. Maunheim, 6. Novbr. 1902. Großh. Notariat I als Voflſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. 28147 Zwangs⸗Berſteigerung. Freitag, 2. Jauuar 1903, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier ev. am Pfaudorte Möbel aller Art, 1 Parthie Gläſer, Porzellangeſchirr, 1 Spie⸗ gelſchrank, 1 Parthie Bücher, Perſchiedene Werke, Flaſchenweine, Uiqueuxe, 1 Schaltappaiat zum Eleftriſtren, 1 Marmortafel, 1 Inhalatorium, 1 gold. Ring, Zweirad, 1 Centriſugenma⸗ ſchine, 1 Dynamomaſchine, Kaſſenſchrank, 2 Kaſſetten, 1 ten Firmenſchild, Tiſche, 2 iplomalenſchreibtiſche, 2 Acten⸗ ſchränke, 1 amerik. 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Jaunar 1903, Nachmittags 5 Uhr ſtattfindenden Weinnachtsfeier mit Oabenverloosung und Kinderbescheerung in den Sälen des„Ballhauſes“. Zu dieſem Feſte laden wir unſere Mitglieder und deren Angehörige, ſowie Freunde und Gönner des Vereins höflichſt ein. Das Vereinsabzeichen iſt anzulegen. 29200 Der I. Vorſtand. Deufſauattonaler Handurgsgehlr Verbund Ortsgruppe Maunhe m. Montag, den 5. Januar, Abends 9 Uhr (pünktlich im großen Saale des Bernhardushof K 1, 5a), Große öffentl. Jerſammlung für Kaufleute Tagesordnung: J. Vortrag des Herrn Gugen Clauß⸗Mannheim über:„Iſt der 8 Uhr Ladenſchluß in Maun⸗ heim durchführbar?“ 2) Freie Ausſprache. Die geſammte Kaufmannſchaft Mannheims hierzu höflichſt ein 10024 ladet Der Vorſtand. Allgemeine Radfahrer⸗Anion D. T. C. Hauptconſulat Maunheim. Wir beehren uns hiermit zur Kenntniß unſerer verehel. Mitglieder zu bringen, daß unſer 10013 Winterfes 5(große Unterhaltung mit Ball) am Samſtag, den 10. Januar, Abends 8 Uhr in den Sälen des Apollotheaters unter Leitung unſeres bewährten Vergnügungs⸗Commiſſärs Herrn Hofſchauſpieler Hökert fattfindel.— Schluß der Kartenausgabe Mittwoch, den 7. Januar, Abends im Hotel„Kalſerhof“, P 4, 4/5. — Näheres durch Rundſchreiben.— PS. Bis zum 5. Januar zur Mitgliedſchaft Angemeldete, deren Aufnahme nichts im Wege ſte t, können an der Feſtlichkeit theilnehmen. Die Haupteconſulats⸗Vorſtandſchaft. Deutsche Generalfechtschule. Verband Mannheim. — Am Samſtag, den 3. Jan., Einen Ffe wig Abends 3 Uhr findet im großen Saale des Apollo⸗ Nyr in Jahv Fr das Walse W Theaters eine Aays Larle 8 muſikaliſch⸗theatraliſche Abendunterhaltung unter gefälliger Mitwirkung des Gefangvereins,ſplora“, des Lang'ſchen Zitherver⸗ eins, des Maunheimer Damen⸗Zithervereins,eines Euſembles des Coloſſeum⸗ Theaters, des Herrn Opern⸗ ſängers Stützel und der Damen Frl. Breiſch, Faulhaber, Frl. Fiſcher, Frau Scheſſel, Frl. Schulz und Frl. Ziſch mit Verlooſung von Werthgegenſtänden und darauffolgendem Tanze ſtatt. 29169 85 5 Orcheſter: Kapelle des Apollo⸗ ———1 Theaters. Zu dieſer Unterhaltung laden wir unſere verehrl. Mitglieder, ſowie Gönner unſerer guten Sache freundlichſt ein. Das Neinakrägulg wird für das Reichswaiſenhaus Lahr und für hieſige Waiſen verwendet. Zum Eintritt die Mitgliedskarten pro 1902 und 1908 und ſiud letztere, welche für die im Oktober n. J. ſtattfindende Ortslotterie Gülügkeit haben, zum Preiſe von 50 Pfg. bei den Hochſchwen er, R 1, 7 und M. Herz⸗ berger, E 3, 17, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben. Der Vorſtand. Verein zur Förderung des iſraelil. Religions⸗Anterrichts. Unſere Schule befindet ſich von heute ab in MA, 7 Parterre ((Haus Ernst Levi) Neu⸗Aumeldungen von Schülern werden daſelbſt entgegengenommen. 10015 Der Norſtand. In der Synagoge. Freitag, den 2. Januar, Abends 4½ Uhr. Samſtag, den 3. Jannar, Morgens 9¼ Uhr. Nachmiitags 2¾ Uhr, Jugend⸗ ottesdienſt mit Schrifterklärung, Abends 5 Khr 25 M. An en Wochentagen: Morgens 7½ Uhr. Abends 4 Uhr. 55.5 Theodor Jüngt 83.5 Rechtsagentur. 10000 Beitreihung von Forderungen, Fertigung von Elngahen u. dergl., Versteigerungen. Zur Ballsaison empfehle mich zum Ausführen von modernen Jall- u. Gesellschaftz-Frisuren in und ausser dem Hause, sowie alle andere in mein Fach einschlagende Arbeiten bei bester Bedienung. 29195 Reiche Auswahl in Kämmen, Madeln ete, Parfümerien und Toilette-Artikeln⸗ Hochachtungsvoll Christian Richter. — DDr D 4. 12, beim Zeughausplatz. — ————ů— Haltestelle d. Apollo-Theater Maunkeim.ssseenn Freitag, 2. Jannar 1903 Grosse Speziafiläten-Vorstellung utit nur erſtklaſſigem 1 Künſtler⸗Enſemble. 26218 ——* 0 Turn⸗Verein Mannheim. Gegr. 1846. Eingetr. Verein AUnſerellebungs⸗ abende finden in der Turnhalle AK 6 ſtatt und ſind bis Weiteres eſetzt: Riegenturnen: Dienſtag und Donnerſtag. Turnen der Männerabthei⸗ lung Mittwoch und Samſtag. Turnen der Jugendabthei⸗ lung Mittwoch und Samſtag. e 115555 echten Mittwoch, jeweils? 7 von 8½ bis 10½ Uhr. Damenturnen Abtheilung A: Montag und Freitag jeweils Abends von 8½ bis 10 Uhr. Abtheilung B: Dienſtag und Freitag jeweils Abends von s bis 8 Uhr. Herren iſt der Zutritt zu den Uebungsſtunden der Wamenab⸗ theilungen nicht geſtattet. Sängerriege: Probe jeden Montag Abend um 9 Uhr im Reſtaurant zum „Kirchengarten“, R 3, 1. Anmeldungen behufs Aufnahme in den Verein be⸗ liebe man mündlich in der Turn⸗ halle bei unſeren Turnwarten und für die Damenabtheilungen bei deren Leiter oder ſchriftlich an den Vorſtand zu machen. 20196 Der Vorſtand. desdsss2 2222222 Wein- Restaurant: W. Knaus, Jungbuschstrasse 18 (rüher Schlosskeller). 2 Vorrügl Hittag-u. Abendtisch Speeialität 1* Mosel- Sow'ãe Pfälzer- 2 auf wie u. Bad. Welnen. 108½ SSDDi eDeeisdeens Flügel, Planos] belgemäldef Roproductonen (Gravuren, Radirungen ete.] 8 Moderne Kunstrapmungen A. Donecker, L. I, 2. 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Januar 1908. 5 Im Namen der trauernden Himterbliebenen: Angelina Geierhaas, geb. Kirchgeßner. Die Beerdigung findet Samſtag, den 3. Jaunar, Vormittags 10 Uhr ſtatt. Todes-Anzeige. 1 Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß unſere liebe Gattin, Mutter, Tochter, Schweſter, Schwä gerin und Tante, Frau Luise Behn geb. Mann, 5 heute Nachmittag ½4 Uhr im Alter von 34 Jahren ſanft verſchieden iſt. 10008 5 Mannheim, den 1. Januar 1908. Die trauernden Hinterbliebenen: Kurl Behn nebſt 3 Kindern. Die Beerdigung findet Samſtag Nachmittag a88 19 90 vom Trauerhauſe, 6. Querſtraße Nr. 21 aus ſtatt. Statt feder beſonderen 0 0 dition dieſes Blattes. 10905 Beilſtraße 3, parterre. Anzeige. Mannheim, 2. Januar neee— General⸗Anzeiger. Breiteſtr.,i. Storchen, ſchöner, großer Laden Fenen per 1. April 1908 Ed. Fehn, 2 Laden mit u. 95 Aroßr Käd e 0 4, 15, Kuuſtſtraße, aden mit oder ohne 4Zimmer⸗ zohnung per 1. April zu verm. 225585 4. Sdack⸗ aden i. A- 1917 vom Kaufhaus Nühe res: Gebr. 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