Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel-⸗Nummer 5 Pig Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„, Die Reklalne⸗Zeile 0 der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗ Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021 —— (Mannheimer Volksblatt.) Telephon: Direktion und Druckeref: Nr. 341 E 6. 2.„ Redaktion: Nr. 877 „ Expedition: Nr. 218 Filiale:? Nr 818 * — r. 30. Montag, 19. Januar 005. (Avendblaſtt.) Für unverlaugt eingehende Mauuſer ipte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Ein Kückblick. Von unſerem Korreſpondenlen.) 5( Berlin, 18. Jan. Eine der groteskeſten Epiſoden im politiſchen Kleinkrieg der letzten Wochen hat am Freitag ihr Ende erreicht: Bund und Konſerbative haben ſich wieder vertragen und in der partei⸗ officjellen„Conſerativen Correſp.“ iſt mit feierlicher Umſtändlich⸗ keit das Friedensinſtrument publicirt worden. Es iſt nicht ſo geweſen wie anno dazumal, als der König und die Kaiſerin Frieden machten: der Hader war nicht lang heuer und harten Sinn zu erweichen gab es auch nicht. Ein einziger Mann,(er iſt ſonſt nicht unſer Freund, aber hier muß er doch mit ſchuldigem Reſpekt genannt werden) Herr von Kardorff, hatte eine Empfin⸗ dung für das Schmachpolle der Situation; der wandte dem mit ſchnöden Scheltworten um ſich werfenden Bunde den Rücken. Die Anderen ſuchten zu deuten, was ſchlechthin eindeutig war; ſie druckſten und kluckſten; nur um zu retten, was ſich zur Noth noch retten ließ. So gewannen ſie„cum acho krachoque“, wie der klaſſiſch gebildete Zeitgenoſſe ſagt, den Anſchluß an den machtvoll im Lande bramarbaſtrenden Bund; ſich ſelbſt aber gaben ſie dabei auf Die Herren vom„engeren Vorſtand der Partei der Deutſ ch⸗ Conſervation“(wie unnatürlich geſchraubt ſchon dieſe Partei⸗ bezeichnung klingt!) ſind gewiß fromme Leute; ſo fromm, wie das zum Schnitt der modernen Gutgeſinntheit paßt, bei der allweil der Thron vor dem Altar zu ſtehen kommt. Aber für ſe wortgläubig und urchriſtlich demüthig, wie die vorgeſtern ver⸗ öffentlichte Friedensurkunde ſie zeigt, hätte dieſe Männer, denen bis auf die drei„Conceſſionsſchulzen“ Dr. Irmer, Dr. Klaſing und Dr. Mehnert doch rechtſchaffen Ritterblut durch die Adern fleußt, Niemand gehalten. Wie hatte Jordan v. Kröcher zu Gardelegen oder Pritzwalk noch ſo ſtolz und ſo hochgemuth dermeldet:„Wenn Jemand mir den Fehdehandſchuh vor die Füße wirft, hebe ich ihn auf!“ Ach, nun hat er ihn doch liegen laſſen, den von den Bundeswaibeln geſchleuderten Handſchuh! Denn auch ſein Name ſteht unter der Erklärung, die zwar„wünſcht“, daß„die im Bunde der Landwirthe organiſirte Landwirthſchaft darauf hinzielende Angriffe vermeiden möge“, aber im Uebrigen ſehr lebhaft der„Ueberzeugung“ Ausdruck gibt, daß Bund und Conſervative„einmüthig“ zuſammgehen müßten, um die gemein⸗ ſamen Ziele zum Wohle der Landwirthſchaft zu erreichen“. Da iſt, wie man ſieht, Alles auf Vergeben und Vergeſſen geſtimmt; die urchriſtliche Demuth des Herzens, die auch die andere Backe zum Streiche beut; kein Wort empfindlicher Erinnerung mehr an erlittene Unbill und für die Zukunft noch das ſtürmiſche Ver⸗ ſprechen: falls die bevorſtehenden Handelsverträge nicht das nothwendige Maß des Schutzes der Landwirthſchaft darböten, würde die Conſervative Reichstagsfraktion„ebenſo wie früher dieſelben ablehnen“. Wie ganz anders führt der Freiherr von angenheim doch ſeinen Federkiel! Am 13. ds. Mts. iſt ihm die Erklärung des conſervativen Parteivorſtandes belannt Meſſidor. (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) * München, 17. Jan. Als die franzöſiſche Revolution noch davon überzeugt war, daß ſich in ihr der Beginn einer neuen Zeit verkörpere, da kam ihr eines Lages der Gedanke, daß eine ſolche neue Zeit wohl auch eine neue Heitrechnung haben müſſe. Man verabſchiedete alſo mit der damals üblichen Schnellfertigkeit den alten Kalender und begann munter ſtatt 1792 das Jahr 1, und ſtatt der üblichen Monatsnamen neue Be⸗ heichnungen wie z. B.„Meſſidor“ zu ſchreiben. Natürlich konnte die neue Mode ſich nicht lange halten, da das Ausland ſie nicht mit⸗ machte, allein die Erinnerung des Volles hat jenen Kindereien immer⸗ bin ein ſo gutes Andenken betwahrt, daß noch heute ein franzöſiſcher Komponiſt ſeine neueſte Oper unter dem Titel„Meſſidor“ vortrefflich laneiren zu können glaubte. Der Komponiſt, von dem ich rede, nennt ſich Alfred Bruneau, und die Oper„Meſſidor“, über die ich berichten will, wurde am hieſigen Hoftheater zum erſten Mal in Deutſchland aufgeführt. Kein Geringerer als Zola hat das Libretto verfaßt. 5 Betrachten wir zunächſt dies Libretto. Ueber einem franzö⸗ ſiſchen Gebirgsdorf hängt der bleierne Himmel des Erntemonats, des Meſſidor, Kein Tröpfchen Regen will die Erde erquicken, die Menſchen, ſie hungern und zürnen. Denn auf ihren Aeckern iſt in⸗ folge der Dürre nichts gewachſen, aber nicht der Himmel iſt Schuld an dieſer Dürre, ſonden die Habgier eines ihrer Mitbürger, der den lebenſpenden Dorfbach abgeleitet hat, um ſein Waſſer für die Zwecke der Goldwäſcherei auszubeuten. In dem Namen Kaſpar, ſo nennt ſich der Goldmann, konzentrirt ſich aller Haß und aller Zorn der ganzen Gegend. Darf ein Einziger ſein Glück auf Koſten Aller niachen? Das Volt rottet ſich zuſammen, um mit Gewalt zu er⸗ langen, was durch Güte nicht zu erreichen iſt. er der Aufrührer wird der junge Bauer Wilhelm⸗ 4 WII der Haß gegen Mathias ſeit Jahren anſäſſig: Sein er auch ein Goldwäſcher war, iſt nämlich eines Tages mit geworden“, am 14. zimmer nieder und ſchreibt. Schreibt nominell als conſervatives Fraktionsmitglied, in Wirklichkeit aber als machtgebietender Bundeshäuptling an ſeinen„freundwilligen“ Vetter und viel⸗ lieben Collegen vom conſerativen Parteivorſtand, den ſchweig⸗ ſamen v. Normann folgendes— ſozuſagen— huldvolle Hand⸗ ſchreiben: Selbſtverſtändlich hielten die Herren vom Bunde die Conſervativen, die für den Antrag Kardorff geſtimmt hätten, im großen Ganzen für anſtändige Kerle. Und den guten Glauben billigten ſie ihnen auch zu. Herr v. Wangenheim füt ſeine Perſon hoffe ſogar, daß„das von der conſervativen Parteileitung (von ihm alſo weniger intenſiv) gewünſchte einmüthige Zu⸗ ſammengehen gewahrt werden möge“; er ſelbſt würde ſich nach der Richtung auch künftighin bemühen und er„könne nur wünſchen“, daß man ihn in dieſem Beſtreben unterſtützt. Dann aber reckt ſich Bundesvater Wangenheim zu faſt Diederich Hahn⸗ ſcher Hoheit empor: natürlich könne ſich der Vorſtand des Bundes ſeinen Vertrauensmännern von keiner Seite als von ſeinen ver⸗ faſſungsmäßigen Organen unterwerfen; ihnen allein gebühre die Entſcheidung„bezüglich“ derjenigen Männer, welchen ſie ihr Vertrauen gewähren wollten.— Der Bundesvorſitzende hat ſein Handſchreiben nicht als Ew. Liebden wohlgeneigter und wohl⸗ affectionirter“ gezeichnet. Ganz weltbürgerlich modern ſteht Hochachtung ergebenſt“. Aber in den Stil des Ganzen hätte jene Unterſchrift beſſer gepaßt. So ſpricht ein Gebieter zu ſeinen allzeit getreuen Unterihanen. Gar beweglich ruft der conſer⸗ vative Parteivorſtand die alte Studentenweiſe:„Hat ein Schmiß geſeſſen, iſt der Tuſch vergeſſen.“ In alle Zukunft will er ſo ſtimmen, tdie der Bund es für die Intereſſen der Landwirthſchaft für nothwendig hält; gewährt uns nur Frieden, Ihr dräuenden Herren! Herr von Wangenheim aber bleibt ungerührt und er⸗ klärt mit aller Beſtimmtheit: Thut mir außerordentlich leid, meine verehrten Herren; aber wenn unſer engerer Verband es demnächſt wieder einmal für nützlich erachtet, Euch Verräther zu nennen, ſo kann er ſich„bezüglich ſeines Verkehrs mit den Ver⸗ trauensmännern natürlich keiner Kritik unterwerfen. Netter Verkehr das, das muß man ſchon ſagen! Und ferner: Ob wir Euch, nachdem Ihr ſo hübſch klein beigabt, nun auch wieder zur Wahl empfehlen werden, tja— möglich iſt's ſchon, aber ver⸗ ſprechen kann ich nichts Der Vorgang iſt grotesk und ſchreit nach einer Karrikatur: dieſe Erbangeſeſſenen, deren politiſchen Intellekt neulich erſt Pro⸗ feſſor Hans Delbrück mit klugen Worten zu rühmen wußte, die als biegſames Wachs in der Hand der„großen“ Taktiker Roeſicke, Hahn und Oertel, die noch nie einen Acker bebauten und von den Erforderniſſen der Landwirthſchaft nur von Hörenſagen reden! In einer Zuſchrift an die„Tägliche Rundſchau“ rechnet ein opti⸗ miſtiſch veranlagter Abgeordneter der Rechten aus: der Bund würde, ſeit er ſo maßlos geworden, verlieren; bei den kommenden Wahlen würde er nicht mehr ſo viel Einfluß auf die übrigen Parteien üben können wie anno 1898. Das mag in gewiſſem Sinne richtig ſein; aber uns will ſcheinen, was der Bund auf die Weiſe verliert, hat er gleichzeitig auch ſchon wieber gewonnen: ſeit dem 13. Januar haben ſich die Konſervativen endgültig in ſeine Gewalt begeben und der Wunſch abermals wider den bünd⸗ ſchon ſetzt er ſich in ſeinem Berliner Hotel⸗ auch in Zukunft einer Kritik„bezüglich“ ſeines Verkehrs mit unter den Zeilen des gewichtigen Mannes, ein„Mit vorzüglicher „So kann nur eine Beſtie in Menſchengeſtalt ſprechen! Aber das Begebniß hat doch auch noch ſeine ernſthaften Seiten. leriſchen Stachel zu löken, wird ihnen nach dem grotesken Miß⸗ lingen ſo bald nicht wieder kommen. Hyperagrariſch iſt auf der Rechten Trumpf— das bedeutet eine Verewigung der Verhetzung, der kein Staatsmann und keine Regierung es mehr recht machen, die keine Maßnahme mehr be⸗ friedigen kann. In der Beziehung aber ſteht es nachgerade auch ſo ſchon ſchlimm genug mit uns. Herrn Möller's Mahnung neulich an die Kölner Kaufleute, ſich doch guch zu rühren, damit man merke, daß ſie auch da ſeien, klang wie ein Schmerzensſchrei aus eines gepreßten Herzens tiefem Grunde. Auch die Regierung ſehnt ſich nach Befreiung, denn ein Regieren mit einem„ſo alten Machtfaktor“, für den Phantaſten wie Ruhland und Hahn die Erforderniſſe„wiſſenſchaftlich“ berechnen, iſt auf die Dauer ſchlechterdings unmöglich. Eine 34⸗ſtündige Sitzung. Nach dreimonatlicher Tagung und nach einem vierundfünf⸗ zigſten Schlußkampfe mit den Nachzüglern der tſchechiſcher Obſtruktion iſt das öſterreichiſche Abgeordneten⸗ haus am Samſtag endlich in die Tagesordnung eingetreten. Am Donnerſtag Mittag begann die Sitzung. Freitag früh wurde ſie um 6 Uhr auf 4 Stunden unterbrochen, damit der Aus⸗ gleich vorgelegt werden könne. Dann ging's weiter bis Sams⸗ tag Nachmittag, da war die Obſtruktion der neun Mann mürbe genug, um ſich zu einem Vergleich zu verſtehen. Ueber den Ver⸗ lauf der Sitzung wird noch berichtet: 4 Freitag Abend 6 Uhr hatte Herr Praſchek ſeinen Speech über die Einführung kal k⸗ blütiger Zuchthengſte in den Staatsgeſtüten begonnen, um 9 Uhr wieherten dieſe Hengſte noch immer. Die Alldeutſchen be⸗ ginnen die Tſchechiſch⸗Radikalen zu höhnen; man ſchimpft den Redner „ bub, Haderbump!“ Er läßt ſich arber nicht ſtören und erklärt, er habe noch ſtundenlang zu ſprechen und bedürfe zur gründung der Dringlichkeit der Ruhe. Um 10 Uhr Abends fe Praſchekl. Nun kommt der ſiebente Dringlichkeitsantrag:„ ſtützung der Arbeitslofen durch öffentliche Arbeiten“, an die Es ſpricht Herr Kubr. Der alldeutſche Malik thut 1285 Niederträchtigkeit, arme arbeitslofe Leute zu Obſtruktionszid auszunützen! Sie frivoler, niederträchtiger Kerl!“ Malik erhä den Ordnungsruf, ruft aber unmittelbar darguf:„Sie ausg freſſener Kerl!“ Der Alldeutſche Doetz ruft:„Elend Betrüger!“ Kubr verlangt die Einſetzung des Mißbilligun ausſchuſſes gegen Malik und Doetz, ſein Parteigenoſſe Zazworke erhält das Schlußwort zu dem Dringlichkeitsantrage. Um 11 Uhr 7 erſcheint der Ackerbauminiſter Baron Giovanelli im Saale, um bald darauf wieder zu verſchwinden. Um Mitternacht iſt Herr Zagworka zu Ende. Der tſchechiſche Vizepräſident Zaczet hat das Haus verlaſſen, er iſt ſchlafen gegangen. Die Laſt des Präſidiums ruht allein auf den Schultern des deutſchen Vizepräſidenten Kaiſer. Die Glocken ertönen im ganzen Haus. Heute ſchlafen die Abgeordneten nicht. Sie ſpielen in den Klubzimmern Karten. Alles eilt in den Saal. Das Haus iſt glänzend beſchlußfähig. Es wird algeſtimmt. Ein neuer Antrag folgt:„Ueber die ſprachlichen Ver⸗ hältniſſe bei den politiſchen Behörden in Böhmen“: Das iſt bereits ein Dringlichkeitsantrag der Klofac⸗Gruppe. Die Anträge der tſchechiſchen Agrarier ſind alle erledigt. Man hofft, daß dieſe jeszt nicht mehr ſo eifrig an der Obſtruktion theilnehmen w ordneter Choc ergreift das Wort. einem Klumpen Gold in der Hand todt aufgefunden worden und der Volksmund behauptet, Kaſpar ſei der Mörder geweſen. Im Uebrigen iſt Wilhelm ſelbſt faſt weniger gegen Kaſpar, an deſſen Schuld er nicht glaubt, voreingenommen, als ſeine Mutter Veronika, eine jener unergründlichen Bauernnaturen, der das Unglück ein wenig den Ver⸗ ſtand verrückt zu haben ſcheint, da ſie feſt überzeugt iſt, irgendwo nißvollen Goldbach aus ſeiner Hand entſpringen laſſe. Sobald es das Wunder ſofort erlöſchen und mit dem Golde des Baches auch der Wohlſtand Kaſpars verſchwinden. Mutter Veronika, ſo eifrig ſie auch ſucht, findet zwar den Zugang zum Dome mit nichten; allein elnies Tages hat ſie einen biſionären Traum, in welchem ſie in den Gold⸗ tempel thatſächlich eindringt, und es ſcheint, daß ſchon dieſer Traum— wir erleben ihn leidhaftig auf der Bühne— Zzur Aenderung der Verhältniſſe genügt. In dem Augenblick, wo die Auf⸗ ſtändiſchen unter Wilhelms Führung in das Haus Kaſpars ein⸗ dringen, geht eine Lawine nieder, die das ganze Glück des Gold⸗ wäſchers vernichtet und den Bach in ſein altes Bett zurückleitet! Bei der Kataſtrophe kommt Niemand ums Leben, aber es ſtellt ſich heraus, daß einer der Aufrührer, nicht Kaſpar der Mörder von Wilhelms Vater war, und der wahre Schuldige zahlt ſein Verbrechen mit dem Leben. Wilhelm aber führt ſeine Jugendgeſpielin, die ſchöne Tochter Kaſpars als Gattin in ſein Haus und eine Dankprozeſſion zieht durchs Dorf, die Aecker ſegnend.. Wie ſchon dieſe kurze Skizze zeigt, iſt das Libretto für eine Atbeit des großen Naturaliſten opernhaft und naiv geung. Es leidet außerdem an einer gewiſſen Weſenloſigkeit faſt all feiner Figuren, die in den unbeſtimmteſten Linien gezeichnet ſind und, obwohl Bauern, zielfach wie die Bücher reden. Die poetiſche Grundidee des Ganzen iſt aber noch weniger glücklich zur Erſcheinung gebracht worden: kein Menſch vermag zu ſagen, was für ein Geheimniß ſich hinter den niancherlei Zeichen und Symbolen verbirgt. Die Muſik, ſo viel Gutes ſie bieten mag, iſt jedenfalls außer Stande, die Mängel des Librettos wett zu machen. Brunneau, der don Maſſenet den Weg zu Wagner geſucht, aber offenbar noch nicht recht gefunden hat, iſt ein feiner, geiſtreicher, ab unter der Erde exiſtire ein Dom, worin das Jeſuskind den verhäng⸗ gelinge, den Zugang zu dieſem unterirdiſchen Dom zu finden, würde ütber die wir an einem ſcharfen Abhang von 30 bis 50 Fuß h eine Maſſe von Dämpfen ſehen konnten. Der innere Abhang Schornſtein empor. ſtlicks auf dem Rande lagen wir und bebten bei dem 9 atzregen. Plotz ehr wenig ſchößpferſſcher Maun. Man hört ihm zu, intereſſirt ſich für ihn und bleibt doch kalt bis ins Herz hinein. Alles in Allem: es war kein Ereigniß. Die Oper zpird ſehr bald wieder verſchwinden und es iſt wahrſcheinli⸗ daß es ihr anderwärts nicht beſſer gehen wird. Monaus. Tagesneuigkeſten. — Im Krater des Peléee während eines Ausbruchs. außerordentlichen Muth hat der amerikaniſche Geologe(g bewieſen, der als Erſter den Fuß auf den Krater der ſetzte und als Erſter den Gipfel des Mont Pelse erreichte den Aufſtieg ſogar, während die Krater noch in Thät Im„Century Magazine“ beſchreibt er, was er vom Rande de ters des Mont Pelée aus ſah:„Es war eine abgerundete Aſchenkuppe ab einer leichten pulverförmigen ſchwefligen Maſſe bodeckt und fiel ſte ab. Erſtickender Schwefel drang uns in den Hals, und wir mußte unſere Augen gegen die beißende Säure ſchließen. Der friſche Win in unſerem Rücken machte es uns zwar ſchwer, in die Aſche zu grab um Faß zu faſſen, aber er brachte auch ein ſtändiges Gegengift ge⸗ die Ausdünſtungen. 'ie Stürmiſch ſtiegen weißliche Ballen zuſammen⸗ gerollten Dampfes ſtändig aus dem Abgrund wie in einem ſpeier Im Schutze eines großen ausgeworfenen Bruch⸗ lich kam von unten ein mächtiges wiederhallendes Donner Rollen wie von einer großen dahinraſenden Lokomotive; die ſich denden Dämpfe öffneten ſich, und es wuchſen duntlere Maff ihnen herauf. Dann krachte es wie beim Sprengen großer und es klang, als ob Maſſen einen Steinbruch hinunterrollter Da kam ein drei Minuten währendes Klirren wie von 1 Porzellan oder wie das Zerſchmettern ferner Granitblöcke, da ſchwächer und gedämpfter wurde. Um uns fiel wolken ſprangen heraus und wurden dar zuei Stunden auf dieſer grimmigen e N Ssle. War r rul“Angerger, Maunheim 19. Jauuar. AKnt geſchlagen haben beim Zol Abhang und riß ihn nieder. Er ſch Dobron noc(gute Nucht). Alles verläßt den Saal. Um 2 Uhr Nachts ſpricht Choc noch immer Die meiſten anderen Abge ordr neten weilert im den Klubgiemmern. Mart 1 bereits davon, die Sitzung nicht fur heute Nacht, ſondern auch S er zu führenn, Uurt 28 Uhr ftellen 00 Het Choc ich en der Ermüburtg ein. Er und Sresl ſpre N ferſt Urnctt Er 1rinkt fortwö⸗ Thee, um ſich aufzupulb Erkt. Aher ſeine Srame zbird immer Wiederholt ſchreit Schönerer: Lckuter, Herr Hollege 5 Plötzli vt Beweg erien heute voll. waren es L r kamen, Ballbeſucher, die 55 in großer Toil 12 Nach Mitternacht ſind j Da tönt von der ie N1 (Gute Nacht, Herr Chocl) Die Vergnügungslokale geſe „Dobrou noc, pane Choc!“ Orbdner eilen auf die Galerie und kutfernen den Ruheſtörer. »Samſtag früh ½4 Uhr. Um ½4 Uhr ſchl ließt Choe. kigungen bekommt Klofac ug über das Wahlrecht. 9 0 präſident Kaiſ Operuglas,„ 0b er Uüb Nach einigen thatſächlichen Ber 5 das Wort zum zel durch das hut ihn, lauter zu * lechen, 209. Dr. Kinderma denn? Iſt er ein⸗ geſchlafen!(Rufe lints: Wach auf, 5 Wach' auf! Nicht einſchlafen! Wir müſſen auch wach Abg. Pache Ab *ruhig 5 5 leiſer Rblicke er ſpringt der hochroth im Geſicht, empor:„Das Klofaec hat gefagt/, das Präſidium ſoll Klofac:„Das iſt eine Lügel“ Eiſenkolb (alldeutſch):„Einer von Euch 8 geſagt, das beeide ich!“ Za z⸗ worka:„Das iſt nicht wahr!“ Die Alldeutſchen und die Tſchechiſch⸗ Radikalen gerathen an einander. Iro:„Das darf man ſich nicht ge⸗ fallen laſſen!“ Man drängt beiderſeits vor, Fäuſte werden exhoben. Vigepräſident Kaiſer:„Ich u nter 9 re 0 e die Sitzung!“ Im Saale wird weiter gelärmt, der ber, der ſeit 42 Stunden ununterbrochen im Dienſ ans b Büffet Nach einer Viertelſtunde wird die Sitzung wieder eröffnet. Schönerer: „Wenn ſich das Präſidium von den Tſchechen ſo behandeln läßt, 1 es eine Schande, weiter an der Verhandlung theilzunehmen Schönerer und ſeine Getreuen verlaſſen das Haus. Klofa 0 ſpricht weiter. Auch ihm iſt die kurze Unterbrechung ſehr zu Statten 5 ommen. Um ½6 Uhr Morgens ſind insgeſammt 109 Abgeordnete im Hauſe anweſend, alſo nur neun mehr, als zur Beſchlußfähigkeit nöfhig ſind. Parlamentsdiener fahren in die Wohnungen der Abge⸗ ordneten, um Unterſtützung zu holen. Um 6 Uhr erſcheint Präſident Graf Vetter, der krank geweſen war. Minutenlanger Beifall der Linken begrüßt ihn. Klofac ruft ironiſch: „Heil!“ Damit iſt das Schickſal der Sitzung entſchieden: es wirdakeine Unterbrechung eintreten. Graf Vetter verhandelt mit den Tſchechen alsbald wegen Einſtellung der Obſtruktion, dieſe Verhandlungen hatten auch Erfolg. Man brachte dann noch raſch die Zuckerſteuervorlage an einen Ausſchuß, dann wird die Sitzung auf Mittwoch ver⸗ kagt. Die Beamten und Diener des Abgeordnetenhauſes waren während der ganzen Zeit ununterbrochen im Dienſt, da ihre Zahl für den Schichtwechſel nicht ausreicht. Die neunköpfige Obſtruk⸗ gion klagt weniger über Ermüvdung durch Reden, als durch un⸗ unterbrochenes Stehen⸗ Sie will jetzt in Böhmen einen heftigen Kampf gegen die Junglſchechen entfe ſſeln, die die Obſtruktion aufgegeben haben, ohne den Muth 10 beftten, dies der Wähler⸗ ſchaft einzugeſtehen. Bei ber Wehr zorläge wollen die Radikalen angeblich wiederum mit der Obſtruktion einſetzen. Die Rede des Abg. Baſſermann, welche dieſer auf dem geſtrigen Parteitag der pfälzi⸗ ſchen Nationalliberalen in Neuſtadt a. H. hielt, und die wir bereits kurz im heutigen Morgenblatt erwähnten, bringen wir ausführlicher, wie nachſtehend: Nur außa mit die tiafen Tön'! g. (zechiſch weiter. Wenige A Iro, der Tſchechiſch verſteht, iſt eine Gemeinheit! Schon zu wiederholten Malen hatte ich die Ehre, in Hieſem Saale zu den pfälzber Wählern zu ſprechen. Schon oft hat das, was hier in erſten Anfängen überlegt, berathen und beſprochen wurde, zu Erfolg und glänzendem Sieg der Natioualliberalen ge⸗ führt. Die Verabſchiedung des Zolltarifs, die Bergung dieſes großen nationalen Werkes, hochwichtig und bedeutungsvoll für alle Erwer⸗ benden Deutſchlands, die Niederwerfung der Obſtruktion im Reichs⸗ Aung hat in allen Kreiſen unſerer Wähler belebend gewirkt. Man hat üft die Empfindung, daß es wie ein Alp von bielen Kreiſen, die uns nahe ſtehen, benommen iſt, daß die bürgerlichen Parteien ſich eng Kneinander geſchloſſen haben und der Anmaßung, mit welcher dies Mal die Sozialdemokratie in den Kampf eingetreten iſt, ein Denffzertel für die Zukunft ertheilt worden iſt. Meine Herren! Es iſt ja nicht zu daß auch in unſeren Reihen mancher Zweifel laut gen orden iſt, ob der Weg, den wir ein⸗ vor allen Dingen aber beim An⸗ e Weg war, ob man nicht hätte einen krag Kardorff, der rich anderen Weg wählen ſollen. ob man;. B. die Geſchäftsordnung ändern ſolle. dieſen Weger abgekommen, gefürchtet habert weil man der Annahre war, daß ſich bieſer Weg mit unſerer Ge⸗ ſchäftsordrrung verträgt Wir machen heute die Erfahrung, daß nahczu über in Deut tſchland, wo nationalliberale Männer tagen, 5f jubelt, daß die Fraktion dem Antrag ſo das 3¹ weil wir dabei zu ſtarke Korſequenzen 7 iſtandefkommen der Vorlage en für einen Beru s zu Stande bringen. ahlen if rartigen extremen Anſchauungen kein Sieg zu erlangen; man wird nit nur der Sozialdemokratie Vorſchub leiſten und ihr den Sieg ermöglichen. Wir hatten uns darum im Reichs⸗ tag dahin entſchloſſen, das zu neßmen, was erxeichbar iſt und nicht nach ünerreichbaren Zielen zu jagen. Daß die Regierung an die äußerſte Grenze gegangen iſt, hat ja der Reichskanzler zu wiederhölten Malen klar dargelegt. Auf dieſen Boöͤden hat ſich die nationalliberale Partei geſtellt und es war Thorheit nach den ver⸗ ſchiedenen Erklärungen der Regierung in der Kommiſſion und im Plentum, zu glauben, die Regierung werde umfallen. Meine Herren! Die ugtionalliberale Partei hat in ihrem Programm immer auf⸗ geſtellt? erhöhten Schutz der Landwirthſchaft, aber auf der anderen Seite langfriſtige und dauernde Handelsverträge mit dem Ausland. Man hat uns vorgeworfen, wir hätten uns in dieſem Kampf als Partei der Induſtriellen exwieſen, welche Thorheit iſt dies! Sitzen doch in unſerer Fraktion ein großer Theil der Land⸗ wirthe. Das eine iſt richtig, eine einſeitige Agrarpartei ſind wir nie geweſen und werden es nie ſein; wir haben immer Ver⸗ ſtändniß gehabt für die Induſtrie und vornehmlich für die deutſche Exporkinduſtrie. Man hat uns weiter den Vorwurf gemacht, wir häkten uns dagegen geſträubt, daß die Induſtriezölle im General⸗ tarif herabgeſetzt werden. Gewiß haben wir uns dagegen geſträubt, weil wir uns ſagten, je mehr Kompenſationsobjekte der Regierung benommen werden, um Handelsverträge zu ſchließen, um ſo mehr werden die landwirthſchaftlichen Zölle von der Regierung benutzt werden als Kompenſationsobjekte. Auch das Centrum mußte ſich auf den Boden des Ausgleiches ſtellen, und auch die Konſervativen mußten ſich dem Gebot der Staatsraiſon beugen und mußten ſich ſagen, daß man im ſetzten Augenblick das nehmen mußte, was er⸗ reichbar iſt. Meine Herren! Die Landwirthe, welchen immer ge⸗ bredigt wird ſich von der nationalliberalen Partei ahzuwenden, ſte ſind ja von jeher Patrioten geweſen, auch ſie müſſen ſich doch ſagen, daß es eine patriotiſche That war, den Zolltarif zu Stande zu bringen. Wir haben in dieſem Kampfe harten Tadel erfahren von der Linken, es war die Sozialdemokratie und ihre Hilfstruppe, die freiſinnige Vereinigung, die uns den Vorwurf machten, wir hätten die Grundſätze des Liberalismus zu Falle gebracht. Wir waren überzeugt, daß die Zölle der Capriviſchen Handelsverträge ungenügend waren und waren feſten Willens der Landwirthſchaft z 3u helfen. Die große Bedeutung des Eiſenacher Parteitages liegt darin, daß mau faſt einſtimmig der Anſicht war, daß der Land wirthſchaft höhere Zölle gewährt werden müßten. In einer anderen Richtung iſt uns der Vorwurf gemacht worden, daß wir anti⸗ liberal gehandelt hätten. Meine Herren, ich ſollte glauben, es iſt gut, daß die nationalliberale Partei eine liberale Partei iſt und daß ſie eine liberale Partei ſein wird in alle Zukunft. der Liberalismus auf die Sozialdemokratie im Reichstage angewieſen, ſo waren die Geſchäfte des Liberalismus im deutſchen Reiche ſchlecht beſtellt. Das kann ich nicht für illiberal halten, wenn eine Partei ihre Macht gebraucht. Wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß wir uns um die weitere Entwickelung des ganzen parlamentariſchen Weſens in Deutſchland weſentlich verdient gemacht haben, daß wir mitge⸗ holfen haben, den Terrorismus der Sozialdemo⸗ kratie niederzuwerfen. Die ganze Entwickelung der Dinge, das Anwachſen der ſozialdemotratiſchen Strömung in Deutſchland, hat es ja fertig gebracht, daß gewiſſe Schärfen in den Parteien ver ſchwunden ſind. Bei dem bürgerlichen Geſetzbuch ſchon zeigte ſich die Nothwendigkeit, daß ſich Centrum und Nationalliberale einigten, auch bei der ſozialen Geſetzgebung war dies der Fall. Meine Herren! Man hat uns den Vorwurf gemacht, wir hätten antiſozial in unſerem ganzen Vorgehen gehandelt. Nun man ſehe ſich die ſoziale Geſetzgebune an, dieſe iſt ja gegen die Sozialdemokzatie erkämpft worden, welche immer geſagt hat, was geboten werde iſt nicht ge nülgend, nicht ſozial, Meine Herren! Wir werden unſeren liberalen Charakter trotz dieſer Angriffe nicht abſtreifen. Man hat geſagt, das Wahlrecht ſei bedroht. Ich habe dies ſchon in früheren Reden widerlegt. Ich ſollte glauben, daß das Verſtändniß in Deutſchland ſtändig dafür wachſen wird, daß dieſer Zolltarif eine hohe und große nationale Bedeutung gehabt hat, daß in dieſen Zolltarif die ganzen Grundlagen unſeres wirthſchaftlichen Lebens gefunden werden müſſen und auch gefunden ſind. Meine Herren! Wir haben uns hier in der Pfalz, in Neuſtadt, ja oft züuſammengefunden gehabt um das Signal zu den Wahle'n zu geben. Die Pfals war einſt die un⸗ Umſtrittenſte Hochburg der nationalliberalen Partei. Auch heute be⸗ ſitzen wir von 6 Wahlkreiſen der Pfalz noch 4, u. haben die feſte Hoff⸗ nung, daß unſer Beſitzſtand der nationalliberalen Paxtei erhalten and Zurdeal bei den Weg e Wir ſind aber von 0 die beiden anderen Wahlkreiſe für uns erobert we Man hat den Weg des Antrages Karborff gewäßhlt, wie d die Nachricht falſch war, der i voller Kraft in den Wahltampf eingetreten wird, ſo glaube ich, daßz erden können, Es geht jetzt an uns die Mahnung, die 4 Verſammlungen und überall, o cs Volk zu wirken. Tage ſchwerer Arbeit f ſtehen ung bebor, damit rechnen, daß der Kampf, der uns im ſchwer wird und daß zumal die Soztaldemokrati truppen in den Kampf eintreten wird ſammlung ein Anſporn ſein, in den und Freudigkeit einzutreten! Wahll L] Berlin, 18. Jan. (Die Wenn kürzlich gemeldet worden iſ, der Bunde srath habe be Militärpenſionen) ſchloſſen, den MilitärpenſionsgeſetzEntwurf zurüc cczuftellen und ihn dem Reichstag in der laufenden Tagung n 177 zugeen zu laſſen, ſo iſt das nach unſeren Erki 9tig ge ſezer ntwurf ſei„zurückgezogen“ worden. Einſtweil olcher dem Bundesrath noch gar nicht zugegangen. Er befindet ſich vielmehe noch in einem Stadium der Vorverhandlungen der nächſtbethei ligten Reſſorts auch in den in Betracht kommenden Einzelſtaaten. Hoffentlich können dieſe nicht allzu ſchwer zum Abſchluß geführt werden. Ob pari passu mit der Neuregelung des Militär⸗ penſionsweſens die anderweite Ausgeſtaltung der Civilbeamten⸗ Ne vorgenommen werden kann, iſt noch eine ſehr offene Frage. Deutſche Landwirthſech ch a auf den 3. bis 6. Februar d. J. zu ſeiner 31. Plen Aaberec einberufen. Auf der Tagesordnung ſtehen u. A. folgende Gegen⸗ ſtände: Aufgabe und Bedeutung der Kartelle und Syndikate in der Volkswirthſchaft, Maßnahmen gegen die Verunreinigung der Flüſſe, Vorſchläge für die Abänderung des Seuchengeſetzes, Vor⸗ gänge auf dem Gebiete des Aus stadt ut und Land. 82 19 Fernſprechverkehr. Rüſſelsheim iſt zum Sprechverkehr mit Maunnheim zugelaſſen. Sprechgebühr 50 Pfg. Kaiſerfeier im nationalliberalen Bezirksverein Neckarvopſtapt. Die am letzten Samſtag in der Reſtauration Drapp veranſtaltete Kaiſerfeier verlief glänzend. Der Saal war feſtlich geſchmückt. In einem Haine von einheimiſchen und exotiſchen Gewächſen erhoben ſich die Büſten unſeres Kaiſers und Großherz zogs. In dem außerordent⸗ lich zahlreichen Beſuche bethätigten unſere Parteiangehörigen und die Freunde der nationalen Sache ihre patriotiſche Geſinnung und ihre Liebe zu Kaiſer und Reich. Ein prächtiger Damenflor zierte die ſtattliche Corona. Muſikvorträge leiteten die Feier ein. Der Vor⸗ ſitzende des Vereins, Herr A. Hoffmann begrüßte die Er⸗ zahlreichen Beſuch aus, der belweiſe, daß der Verein ſich in aufſteigender Bewegung befindet. Herr Hoffmann ſchloß ſeine ſtimmungs sbolle Anſprache, indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß ein Jeder nach dem Verlaufe des Abends mit dem Bewußtſein nach Hauſe gehe, daß der Bezirksverein Neckarvorſtadt des Nationalliberalen Vereins niemals die liberalen Bahnen verläßt und ſeiner Deviſe: Für Fürſt, Kaiſer und Vaterland, ſo wie bisher auch immerdar treu bleiben werde. Darauf erhielt das Wort Herr Willi Weiß zur Feſtrede, in der in großen Zügen die Heſchicke Deutſchlands von 1806 bis auf die heutige Zeit kennzeichnete Mit warmen, von echt patriotiſchem Geiſte getragenen Worten wies er auf das Verlangen der deutſchen Völker nach einem geeinigten Vater⸗ lande hin, welches, wenn auch mit ſchweren Kämpfen verbunden, allmählich erſtand. Redner feierte ſodann die edlen Eigenſchaften unſeres Kaiſers und ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf den Monarchen. Jubelnd ſtimmten die Anweſenden ein. Ein lebendes Bild„Huldigung an den Kaiſer“ war vortrefflich guſammengeſteltt, Nach dem allgemeinen Geſange„Deutſchland, Deutſchland über Alles“ brachte Herr Otto Kaiſer in ſchlichten herzlichen Worten den Toaſt auf unſern Landesfürſten aus, woran ſich„Heil unſerm Fürſten Heil ſchloß. In der Charakterdarſtellung„Großſtadtleben“ bewies Herr H. Schadt großes Geſchick, während Frau J. Vollrath mit einigen recht gut zu Gehör gebrachten Liedern erfreute. Außer dem ſpontanen Beifall wurde ihr auch als Zeichen der Dankbarkeit ein prächtiger Nahenſttan Überreicht. Die altbekannte Humoreske„Der Junggeſelle oder in der Höhle des Tigers, um welche ſich die Herren H. Schadt, P. Schmidt und Frau Martha Staßer verdient machten, wurde mit Beifall aufgenommen. Auf das deutſche Vater⸗ land toaſtete Herr Steinmann, worauf„Die Wacht am Rhein“ geſungen wurde. Die Damen pries in beredten Worten Herr Heer wagen, der zugleich auch im Namen des deutſchnationalen Hand⸗ eee für die Einladung zu der Feier dankte. Herr Banbdirektor Skoll gab den Gefühlen der Danbbarkeit in einem ftsrath) iſt Januar 1908. ſchienenen und drückte ſeine Freude über den In langen Stunden iſt darüber] wird. Ich begrüße aber auch den Beſchluß, in allen 6 Hoch auf den rührigen Vorſitzenden, Herrn Hoffmann und den Verein guch bei uns berathen worden. Wir haben auch andere Wege erwogen, Rakfonallihertke Kandidaten aufzuſtellen. Und wenn überall mit] Ausdruck und ſprach damit aus dem Hergen Aller. Die Geſangs⸗ —————— 5 885 hatte in dieſem Jahre eine beſondere Wirkung, die eine Art von inter⸗ werden im Großen aus Honig und Piſtaziennüſſen hergeſtellt. Die Kemnonade in dem geheimnißvollen Aubgrund Aufſtieg drang er mit ſeinen Gefährten in den Krater des Mont Pelee hinein:„In dieſem unerforſchten Grund mit dem Durchein⸗ under bon Nebel, Regen, Dampf und Sbaub und dem Dröhnen des Kruters zu unſeren Füßen konnte man nur die wichtigſten Thatſachen guſſchreiben. Aus meinem vom Regen durchweichten Taſchenbuch entnehme ich daher direkt folgende Notizen: 3450 FJuß. Schwefel⸗ dämpfe. Mit Blöcken beſtreute Oberfläche. In der Luft Staub. Brüllen tntsbrechender Felſen. Brechen von Felſen. Feinpulveriſirter Schwe⸗ ſelniederſchlag, wie auf der öſtlichen Seite des Kraters..88 Nach⸗ Arittags. Großer donnernder Ausbruch; läßt allmählich nach. Fort⸗ geſetzter Regen; bläſt heftig. Schwefeldämpfe. Stürzerde Felſen .50. Noch ſchwere Wolke. Das Verſten und Fallen von Felſen hält an. Bleiben auf der Innenſeite des Kraters. Die ſchwerſten Schläge kommen von N. 60 W. durch Vergleich von Beobachtungen. Braumer Staub miſcht ſich nrit dem Dampf der Kraterwolke. Stän⸗ diger Ausbruch, der an Stärke verſchieden iſt..38. Ein Krachen. Fülen die Hitze davon..52. Zunahme der Exploſionen.“ Bei der Rücklehr enttam er mit ſeiner Ge chaft knapp einem Schlamm⸗ ſtrom, den er folgendermaßen beſch„Mit heftigem Erddonnern ſtürzte ein ſinkender Wall einer ſchn ichen Maſſe mit fürchterlicher Efle gegen die Seite des Hohln ſprang zum entgegengeſetzten ankte wie ein ſchwerer Frachtzug bon einer Seite zur anderen, er ſprang und ſchwankte und riß die Gide wie Papier fort. Dieſer Katarakt von Erde und Waſſer ſchoß Und ſtürmte das Thal herab, und ſeine lochende Maſſe trug das Ge⸗ röll oben. Der Grund wurde ordentlich geſchüttelt, es war ein be⸗ täubendes Donmern und die Erdſtöße um uns dauerten ſtändig. Wir ſahen die Wälle wie in einem böſen Traum fortſchmelzen; Sand, Kieſel und Feldmaſſen flogen in die Luft dor dem widerſtandsloſen Sturm, fielen in die raſende Fluth und wurden wie Spreu davon⸗ getrugen. Der Strom, der nur knöcheltief war, als wir ihn vor zwei Minuten gekreuzt hatten, war nun eine ſchwarze Maſſe kämpfenden Waſſers mit Schlamm und Felſen, die zehn bis fünfzehn Fuß hoch war. — Das große Bairamfeſt. Der Ramaſan, der mohammedaniſche an den ſich das große Baframfeſt unmittelbar anſchließt, Bei einem folgenden die„Sieben nationalem Intereſſe hatte. Man hat bemerkt, daß die Kämpfe um Fezz in merkwürdiger Art zeitweilig ausſetzten. Während des ganzen Monats Ramaſan faſteten die Truppen des Sultans urd des Prä⸗ tendenten den ganzen Tag. Das Kämpfen unter orientaliſchem Himmel iſt fedoch auch zu dieſer Jahreszeit eine ſchwievige Aufgabe, wenn die Kämpfer zwiſchen Sonnenaufgang und Untergang keinen Tropfen eines ekränks zu nehmen wagen. Sowie dann nach Sonnen⸗ untergung das Signal ertönte, mußten die nöthig gebrauchten Nahr⸗ ungsmittel gegeben werden. Das religiöſe Ritual im Islam hebt alle anderen Geſchäfte auf; ſelöſt die Kriegsführung muß den Ge⸗ boten des Korans und der Übemas weichen. Das große Ereigniß im Januar ds. Is. iſt im ganzen mohammedaniſchen Orient das Bairamfeſt. Vor ſiebzig Tagen findet kein anderes Feſt ſtatt; dann lommt das Kurban Bairam, das in Marokko„Feſt der Widder heißt und mit beſonderen Zeremonien gefeiert wird, die Marokko eigen⸗ thümlich ſind, wenn auch„Klein Bairam“ nirgends vernachläſſigt wird. Der Sultan der Türkei und der Sultan von Marokko ſind beide mit den Zeremonien dieſer beiden Feſte beſchäftigt. Und auch der Prätendent darf die Liſte der religiöſen Pflichten bei ſolchen Gelegen⸗ heiten nicht ſchmälern. Kein Feſt iſt Türken, Aegyptern, Perſern und Mauren ſo willkommen wie das Bairam, nach den erſchöpfenden Un⸗ regelmäßigkeiten des ganzen Monats Ramaſan, in dem jede Nacht zum Tage gemacht wurde. Von Damaskus bis Fez, von Konſtan⸗ tinopel bis zur entfernteſten Moſchee in Indien, im Sudan und in der Sathara ſieht man dem Großen Bairam mit größtem Verlangen entgegen. Es wird durch das Dröhnen der Geſchiitze, das Schlagen zählloſer Trommeln, das ſchrille Quiecken der Pfeifen und das Schreien der Volksmaſſen eingeleitet. Bairam iſt im ganzen Islam ein fröhliches Feſt; während des Feſtes werden alle Moſcheen Nachts offen gehalten. Während ſonſt Frauen aus den N Noſcheen au aAus⸗ gewieſen werden. 8 ſie in den Bairamnüchten freien Zutritt zu den Galerien. Die ſieben auf den Ramaſan folgenden Nächte heißen beiligen Nächte des Islams“. Sogar Ungläubige dürfen zu ſolcher Zeit die eiferſüchtig bewachten Heiligthümer be⸗ ſichtigen. Die großen Plätze um die Moſcheen ſind während des ganzen Bairams Stätten lebhafter Szenen. An vielen dieſer Orte wachſen prächtige Platanen. Unter dieſen werden Buden errichtet. Alle Orientalen lieben 52 und Kuchen und 5 Lakoumverkäufer bereiten ihre„türkiſche Süßigkeiten“ öffentlich, und der Vorgang zieht viele„uſchenter und Käufer an. Der ſtrahlende Sonnenſchein erleuchtet den Raum um die zierlichen Minarets, das dunkle Laub der majeſtätiſchen Bäume bildet einen großen Baldachin über die ſich bewegenden Männer, Frauen und Kinder, die mit Koſtümen in allen möglichen Farben bekleidet ſind. An zierlichen Tiſchen ſitzen Damen mit ſchönen, ſtenden Augen. Die langen Kleider der Frauen,„ferejehs“, ſind prächtig ſcharlachroth, roſa oder blau. Auch das andere Geſchlecht kleidet ſich in lebhafte Farben⸗ Nur Grün, die heilige Furbe, ſieht man nicht, aber Scharlach, Blau, Gelb, ein leuchtendes Lila u. reiches Purpurroth miſchen ſich. Bairam iſt auch eine Zeit allgemeiner Freude für die Kinder. In den meiſten mohammedaniſchen Ländern gehen die kleinen Mädchen nicht wie ihre Brüder zur Schule, ſondern lernen das Wenige zu Hauſe; Marolko bildet darin eine merkwürdige Ausnahme. Wenn die Bairamkanone das Zeichen zur glücklichen Freiheit gibt, trägt jedes kleine Mädchen, das man öffentlich ſieht, ein neues Kleid, das gewöhnlich aus weißer Seide oder Satin iſt. Die ganze Szene iſt charakteriſtiſch. Die Trernung der Geſchlechter iſt volltommen. Die Männer kennen die Frauen nicht, ſitzen mit ihnen nicht an den kleinen Erfriſchungs⸗ tiſchen, ſondern hocken rauchend und plaudernd in Gruppen gzuſammen. Auch die Knaben ſpielen zuſammen und geſellen ſich nie mit den Mädchen. An einigen Theilen des großen Platzes um die Moſcheen werden Schaukeln und Wippen aufgeſtellt, und lachend und kreiſchend ſchaukeln die Mädchen ſich hier ſtundenlang. Der Anfang des Bairamfeſtes iſt wie Alles, was damit derbunden iſt, überraſchend. Am letzten Tage des großen Faſtens ſagen die Leute zu einander: „Morgen ſtirbt Ramaſan!“ In der letzten Ramaſannacht feuert dann Jeder wiederholt ein Gewehr oder eine Piſtole ab, wenn er eine Waffe beſitzt, jede Trommel wird geſchlagen, und alle Leinder rufen auf den Straßen:„Ramafan iſt todt! Ramaſan iſt todt!“ Früh Morgens drängen ſich die Feiernden guf den Straßen. Die Männer umarmen einander, und der ganze Tag wird im Freien verbracht. Abends gehen die Frammen in die Moſcheen. Zahlloſe Lampen er⸗ leuchten das Aeußere der Heiligthümer, und innen glänzen Hunderte kleiner Nachtlampen in großen Eiſenreifen, die unter den Kuppeln hängen. Während der Bairamnächte werden auch die Gräber der Todten beſucht und mit ſchönen Blumen geſchmückt. — Weneral⸗Anzeiger. Mipeſtune des Mifttürgereins da mehrere Teeder z recht gut zum 5 Vortrag. Nach der Militärhumor ke„Auf Poſten in der Sylveſter⸗ niacht“ trat 155 Tanz in ſeine Rechte. f Der in der Deutſchen Sfeld beſchäftigte Arbeiter Hei 8 ſeierte geſtern ſein 25jähriges Dienſt⸗ dieſe im Anlaſſe wurde dem Jubilar Seitens der Direktion ein anſel hes Geldgeſchenk überreicht und die Feuerwehr⸗ kapelle der Fabrik brachte ihm ein Ständchen. 5 1 5 un ſer te Bibel die Offenborung Gottes ſein? Ueber dieſe ˖ es Herrn Prof. De litzſch in Berlin über ſehr aktuell geworden ie Thema ſprach geſtern en evangeliſchen Veve inshauſe Herr Pfarrer Gleis Teutſchneureuth. Er behandelte ſein Thema in einſtündiger Harer und allgemein verſtändlicher Weiſe. Es wären Bedenken zen Gottes Wort und die Bibel erſtanden, ſo führte er aus, doch hren dieſelben nur von ſolchen Menſchen her, die die Bibel nicht rſtehen oder nicht verſtehen wollen. Und dieſe Bedenken kommen don den Herzen der Menſchen und von einem Geſchlecht, das ſtolz darauf iſt, vorgeſchritten zu ſein wie kein anderes aber auf dieſem Gebiete nicht iſt. Die Bedenken, die unſer 9 gegen die Bibel erhebt, hat die Bibel ſchon ſeit d Jahrhunderten dur ggemacht. Auch der große Aufſchwung der Naturwiſſenſchaft in unſerer Zeit hat darin keine Aenderung gebracht. Es iſt bis zum heutigen Aur eine Meinung und ſonſt nichts, wenn behauptet wird, die Bibel ſtände mit dem heutigen Stande der Wiſſenſchaft in Widerſpruch. Zwiſchen Naturwiſſenſchaft, dem Chriſtenthum und der Bibel können zeine unlösbaren Widerſprüche beſtehen. Was ſich in Widerſpruch ſſe elt, das ſind nicht die Thatſachen, ſondern das ſind die Gedanken ger Menſchen über die Thatſachen. Bei vielen iſt der Sinn ihrer Gedanken eben der alte Adam. Die ehrliche Wiſſenſchaft habe bis auf den heutigen Tag noch keinen Widerſpruch zwiſchen ihr und der Bibel feſtgeſtellt. Es könne ſich ſeiner Meinung nach auch nie ein Widerſpruch ergeben. Aber der Widerſpruch werde bleiben, wo der alte Adam iſt. Da wird ſich immer Feindſchaft wider die Bibel zeigen und die Feindſchaft h hört erſt auf, wenn der alte Adam und ſeine Partner ſich bekeh haben. Alle Bedenken gegen die Bibel ſchwinden, wenn wir dieſelbe ernſthaft leſen und verſtehen lernen. Redner ging ſodann auf die Wund derfrage über, über die ſich ein exnſter Bibelleſer 5 klar ſei. Er für ſeine Perſon ſtehe nicht guf dem Standpunkt, daß Gott keine Wunder mehr thue, da wir dieſelben ja oft und in bielen Fällen erfahren. Je näher der Menſch ſeinem Gott ſtehe, ſchloß Redner, umſo beſſer berſtehe er Gokles Wege, deſto mehr verſtehe er den Anſchauungsunterricht unſeres Gottes, der den Namen Pädagogenmeiſter voll verdiene⸗ * Ueber Religions⸗Unterricht ſprach am Freitag Abend Herr Hauptlehrer Friedenauer im e Dieſterweg⸗Verein. Dieſes hochaktuelle Thema, da 3 mehr denn jedes andere die Geiſter in dauernder Erregung gefangen hat eine Hochfluth von Literatur ergeugt. Der Redner erſtattete mit tiefeindringendem Verſtändniß Rur ein kurzes Referat Über de n Stand der Angelegenheit, um zu kiner ausführlichen Ausſprache Zeit zu laſſen, die auch in ſehr ani⸗ Weiſe verlief. Mit Recht wurde dabei die Frage vorangeſtellt: Was iſt Religion? Es gibt keine wiſſenſchaftlich objektive Defination darüber, die b5n Geiſter haben dieſe Frage verſchieden be⸗ antwortet. Kant und Schleiermacher haben ſich daran verſucht, und guch die Gegenwart will zu einem unſerem Weſen entſprechenden Ausdruck vordringen. In jeder dieſer Form verkündigt ſich die Grund⸗ ſimmung einer Zeit und ihrer großen Sbrecher, mag es nun heißen: Du ſollſt Gott ljeben und deinen Nächſten als Dich ſelbſt— oder: Ihr ſollt vollkommen ſein, wie euer Vater im Himmel vollkommen iſt— oder: Religion iſt Sehnſucht nach Gott— oder: Abhängigkeits⸗ gefühl, Selbſtbeſinnung, Schöpfung. In all dieſen Umſehreibungen Pebt doch die Ueberzeugung, daß Religion etwas Lebendiges, etwas mit Kräften Begabtes, Geſtalten ſei, das uns hinausweiſt über die Schranken unter Begrenztheit in Zeit und Weſen. Darüber einig, iſt es unzweifelhaft, daß Religion aus der Wurzel der Per⸗ Fönlichkeit und gwar mitten im Leben durch die Ver⸗ kettung des Schickfals; aus der inneren Noth des Herzens wird Gott geboren. Iit es deshalb nicht eine ſchwere Verfehlung, ſchon bei der Jugend religiöſe Intereſſen zu erwarten? Es gibt Stimmen, welche verlangen, den Religionsunterricht aus der Schule zu verbannen, und zwar ſind's Männer, die es tief ernſt meinen mit dettt Volt wie mit der Religion. Aber klingt nicht durch die jugendliche Scele, die ſich für alles Hohe begeiſtert fühlt, auch ein ſtolzes„Ich will“, wenn ſie die religiöſen Geſtalten am inneren Auge vorüßerziehen ſieht? Ueberkommt ſie nicht ein wonniges Kraftgefühl, wenn ganz im Schooß der Zeiten ungewiſſe Revolutionen im Glaubensleben das Ich heraufdämmern 2 Und durchſchauert ſie s nicht beim Emporblicken zu jenem Einzigen, der das Leben in Gott am reinſten darſtellt? Aber freilich: Ta Steinzeugwagren⸗ fabrit 55 rich Bleickert, be jubiläum. 1Babel und Abend im von 5 ſoll ſich Herz am Herz entzünden, ſo kann dies nur der Umgang ertpirken. Es kann deshalb auch von allem dogmatiſchen 5 Unterriche kein Heil erwartet werden, und es liegt konſequenter Weiſe nur im Intereſſe der Religion, den Katechismusunt terricht aus der Schule zu verweiſen. Ob das alte Teſtament im chriſtlichen Religionsunterricht Berechtigung hat, iſt ein heiß umſtrittener Punkt, Wer ſich den Gegenſatz von„Geſes und Glaube“ zum Maßſtab macht, für den ergibt ſich allerdings keine Duldung. Wer ſich aber von der Entwicklung religibſer Perfönlichkeiten in innerſter Soele berührt fühlt, für den ſind ein Abraham und Jakob, ein David, Salomo und Elias Geſtalten, an denen er ſich erholt, wenn trübe Fluthen über ihm zufammenſchlagen und ihnen mühſam errungene Güter des Herzens zum Opfer fallen. Entwicklung, nicht Vollkommenheit iſt die Wegſpur der Religioſität:„Niemand iſt de außer Gott.“ In der Praxis leiſtet augenblicklich die evang.⸗liberale Vereinigung Dadens ihren Tribut an die Reformbewegung, indem ſie unter Ver⸗ gieht auf die dogmatiſche Unterweiſung ein einheitliches Lehrbuch ſchaffen läßt. Soll die oberſte Kirchenbehörde als konſtitutionelles Organ zu dieſem Lehrbuch oder ſeinen Tendenzen ſich bekennen, ſo muß natürlich die nächſte Generalſynode erſt in dieſem Sinne ſich Ksſprechen. Es muß deshalb die erſte Sorge aller reformfreund⸗ lichen Gemeindeglieder ſein, liberale Männer in die Synode zu entſenden. Auch ſollen im Laufe des Sommers die eva ingeliſchen Keligionslehrer Gelegenheit bekommen, als Korporation zu dieſer Frage des ur udogmatiſchen R eligionsunterrichtes Stellung zu nehmen. Zum Schluß ſei noch darauf hingewieſen, daß dem Unterricht an den Sonderklaſſen der Volksſchule im Benehmen mit den kirchlichen Organen der Diözeſe Heidelberg ein Lehrplan zu Grunde gelegt worden, der nach modernen Auffaſſungen gearbeitet iſt und ſeinem Urheber, einem Mitgliede des Volksſchullehrerkollegiums, alle Ehre macht. Aweifel darüber, ob der Mannheimer Dieſterweg⸗Verein all dieſe Fragen vor ſein For rum ziehen e wurden damit ent⸗ kräftigt, daß es ſich ja um eine rein päd dagogiſ che Angelegen⸗ heit handelt, bei der das Streifen konfeſſionellen Gebiets lediglich Hegleiterſcheinung iſt.— Der Saal war gefüllt; aber es iſt dennoch ein betrübendes Zeichen von Mangel an Intereſſe, wenn ſolche in das Leben des Einzelnen, der Familie, der Kirche und des Volkes tief einſchneidende Fragen nur ein Auditorium don 40 Leuten finden. Mehr denn je bedarf es heute der Mitwirkung des Volkes in allen Schichten, um dem Fortſchritt Boden zu ſchaffen; die Regierenden jind ſolange entſchuldigt, als die Regierten ſchlafen. 15 Polizeibericht vom 13, und 19. Januar. (Schluß.) n Theil ſchwere Körperverletzungen— im Hofe Querſtraße 59, zwwiſche! Acht gut aufes Q 1, 6, vor den Häuſern S 4, 21, 15. 6, is und J 2 215 auf der Straße 2, 21 2, auf dem Lindenhoſplatz und am Lindenhofſteg dahier aelangten gur Anzeige. ledige Pon noch unbekannten Thätern wurde zmittelſt Einbruchs in der Nachk vom 29./30. v. Mts. und in der Zeit bom.—3. d. Mts. aus dem Baubureau des Schulhausneubaues an der Käferthaler⸗ ſtraße enrwendet: 1 getragene Joppe aus ßpeißgrauem Wollſtoff, 1 grümer Filzhut, 1 Kleiderbürſte mit weißen Borſten, 1 Dreikant⸗ maßſrad, 1 K ohlenfchippe, 1 Reißzeug mit Stechzirkel, 1 Zirtel mit Bleieinſatz, 1 große und 1 kleine Ziehfeder, 1 Reichsbaukalender, 1 hölzerner Federkaſten,„Hiemenz“ gegeichnet mit Febern und Blei⸗ ſtiften, 1 Stehlampe mit Gußgeſtell, 1 emaillirte Petroleumkanne, 1 blecherner Malkaſten mit 12 verſchiedenen Farben, 4 Tuſchgläſer. Um ſachdienliche Mittheilungen an die Schutzmannſchaft wird gebeten. Verhaftet wurden 18 Handlungen.%%%C Rus gem Grosberz zoathum. EC. Karlstuhe, 18. Jan. Staatlich genehmigt worden iſt die 719111 7* niSfchnd 7 JToß 8 Beiß 81 bom Bürgerausſchuß am 7. Februar v. Is gut geheißene Einver⸗ leibung von! landen in die Gemarkung Karlsruhe, und zwar mit Wirkung vom 1. ds. Mis. Die Gemarkung Karlsruhe erſtreckt ſich nunmehr bis zum und umfaßt 20 889 285 Quadratmeter, während ihr bis⸗ heriger Flächengehalt 14 648 850 Quadratmeter betrug. Da die be⸗ theiligten Gemeinden mit den von Karlsruhe chädigungen nicht zufrieden ſind, ſo wird nunmehr die Regelung der Entſchädigung, ſofern nicht nachträglich noch eine ig erzielt wird, auf berwaltungsgerichtlichem Wege erfolgen. Dieſer Beſchluß iſt für die fernere Entwicklung der Stadt Karlsruhe von größter Be⸗ deutung und wird ihr ohne Zweifel zum Segen gereichen. BC. Karlsruhe, 18. Jan.„Die Einwohnerz zahl der Reſidenz nimmt langſam aber ſteti zu. Sie betrug am 1. Januar ds. Is,, laut Mitiheilung des ſtatiſtiſchen Amtes, 101 Seelen. .0. Karlsruhe, 18. Jan. Beim Bürgerausſchuß wird die Ge⸗ nehmigung dazu beantragt: 1. daß Seitens der Stadtgemeinde Karls⸗ ruhe ein zu 3½ Proz. verzinsliches Anlehen von 10 000000 M. durch Ausgabe von Schuldverſchreibungen auf den Inhaber auf⸗ genommen werde; 2. daß dieſes Anlehen durch den Stadtrath ent⸗ ſprechend dem Geldbedürfniß der Stadtgemeinde auf dem Wege öffentlichen Ausſchreibens in Theilbeträgen ver 0 werde; 3. daß die Kursdifferenz ſowie die Koſten des Anlehens im voraus⸗ ſichtlichen Betrag von 36 000 M. auf Autehens te berrechnet wer⸗ den.— Zum Zwecke der Errichtung einer Arbeiterkantine ſoll ein 300 QOm. großer Platz an der verlängerten Moltkeſtraße auf die Dauer der Bauarbeiten für das neue ſtädt. Krankenhaus im An⸗ gebotsverfahren vermiethet werden. Der Miether hat das Kantinen⸗ gebäude ſammt allem ſelbſt zu erſtellen und zu erhalten und⸗ die Koſten des Gas⸗ und Waſſerverbrauchs in der Kantine nach Maßgabe der ſtädt. Tarife zu bezahlen. Der Miether ſoll nicht be⸗ rechtigt ſein, einen Zwang zum Genuß alkoholiſcher Getränke aus⸗ zuüben, er ſoll vielmehr auch alkoholfreie Getränke(Kaffee, Mineralwaſſer) führen und insbeſondere vor Beginn der 3 arbeit und zur Zeit der Arbeitspauſen Milchkaffee in friſe ſtande vorräthig halten. Die Preiſe müſſen den in gutgeführten Wirthſchaften ähnlicher Art entſprechen. Der Zeitpunkt, in welchem der Wirthſcha wieder zurückzugeben iſt, wird vom Stadtrath mit dreimonatlicher Friſt beſtimmt, er ſoll aber nicht vor dem 1. September 1905 liegen. Limbach(A. Buchen), 18. Jan. Seit Kirchweih iſt hier eine ältere Frau ſpurlos ve rſchwunden. Man bermuthet, daß die Frau einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt, da ſie einige Hun⸗ dert Mark bei ſich trug. .6. Vom Mooſha 18. 8 Morgen⸗ Zwei beim in Winzen⸗ hofen(Kreis 0 ſchäftigte Arbeiter, nämlich der 24jährige Taglöhner Guſtab Landwehr und der 25jährige Taglöhn ler Joſef Hoſt, beide von Weſt e(Württemberg) ſind dieſer Tage dadurch verunglückt, daß ſi bon einem ei utgleiſende en Rollwagen die 3 Meter hohe Böſchung hinabgeriſſen Albde n, wohei Hoſt V Verletzungen am Kopf und linken Unte ntel, Landwehr aber außer einem Arm⸗ bruch ſo ſchwere innere Verletzungen erlitt, daß ſein Leben in Gefahr ſchwebt und er in das Heilbronner Krantenhaus überführt werden mußte. Da Nachts lein Zug mehr nach Heilbronn abging, mußte der Schwerberletzte, wie der„Bauländer E Bole hierzu berichtet, im kalten, ungeheizten und unbeleuchteten Warteſaal des Bahnhofs auf einer Tragbahre, bewacht von einer bverzweifelnden Mutter, übernachten, da der Bahnborſteher ſich weigerie, Oel und Heizmaterial herzugeben. * Freiburg, 18. Jan. Ueber einen hier verübten Raubmord wird geſchrieben: Es hat ſich nunmehr herausgeſtellt, daß der am Donnerſtag Abend in ſeiner Wohnung todt aufgefundene Trödler Lazarus Bürgmeier getödtet worden iſt. Der 70jährige Trödler B. hewohnte in der Brunnenſtraße den unterſten Stock. Seit einigen Jahren war er verwittwet und lebte allein und ab bgeſchieden von der Welt. Tagsüber ging er ſeinem Handel nach; Donnerſtag iſt ſein Leben bon ruchloſer Hand beſch oſſen worden. Er kehrte gegen Abend heim; ſeine? Wirthsfrau hatte ihm ſein Abendeſſe n bereitet. Die That muß nun geſchehen ſein, als ſich B. ſtärken wollte, denn das Eſſen war noch unberührt. Der Mörder muß ſich entweder vorher in das Zimmer geſchlichen oder den Alten beim Eſſen überfallen baben— kurz: Als ein junger Hausbewohner ſich den Schlliffel vom Jusvirth B. holen wollte, fand er dieſen todt am Boden im dunklen Zimmer liegen. Der Mörder hatte leichte Arbeit: B. war eine kleine ſchmäch⸗ tige Geſtalt, mit der leicht zu kämpfen war. Er wurde von ſeinem Gegner zu Boden geworfen, zwei gebrochene Rippen laſſen darauf ſchließen, daß ſich der Thäter auf ſein Opfer gekniet hat, als er dieſem die Kehle zuſchnürte. Die Hoſentaſchen waren umgewendet, der Geld⸗ beutel fehlte, Schränke waren durchwühlt Alles läßt auf einen Raubmord ſchließen. Leider hat man gar keine Anzeichen, wer der ruchloſe Mörder ſein könnte. Pfalz, heſſen ur und Umgebun 9. * Frankfurt, 18. Jan. Blutige Szenen ſpielten ſich am Samſtag Abend im Hinterhauſe Wingertſtraße Nr. 8 ab. Dort lebten die im dritten Stocke wohnenden Eheleute und Gebhardt ſchon ſeit einiger Zeit auf geſpanntem Fuße. Der 24jährige Glaſer Rothfuß, deſſen Schwager, Dachdecker Röder, Tags zuvor aus der Fremde zurückgekehrt war, ſchoß gegen acht Uhr, angeblich 5 Freude darüber, im Zimmer einen Revolber los. Durch die Schüſſe erſchreckt, ſne der Schreiner Gebhardt, der in der S. Abt' ſchen Schreinerei in der Wingertſtraße beſchäftigt war, die Thür; er traf die Ehefrau des Rothfuß und ſtellte ſie zur Rede. Dabei fiel ein Schimpfwort gegen die Rothfuß, während die Ehefrau Gebhardt ihren Mann ins Zimmer zurückzog und die Thür abſchloß. Nunmehr dangen aber der Glaſer Rothf 15 und der Dachdecker Röder in das Zimmer Gebhardt's ein, indem ſie die Thür einſchlugen, und fielen über Gebhardt her. G. wurde über eine Nähmaſchine geſchleudert und erhielt vier Stiche in den Kopf und je einen Stich in Rücken und Unterleib. ſchenkel und verletzte die Schlagader. ſich wehrte, verwundete den Glaſer Rothfuß durch Stiche an Koof und Händen und den Dachdecker Röder an Kopf und Arm, wobei ihm die Meſßene abbrach und im Schädelknochen des Röder ſtecken blieb. Alle drei 2 Verletzten wurden ins Heiliggeiſthoſpital verbracht, wo Gebhardt nach zwei Stunden ſeinen V erlag. 4 1 F Chealer. Runſt ung Uiftent ſchalt. e Verein. Raummangel zurückgeſtellt. ſchule Philharmon iiſchen Vereins gab geſtern Vormittag Saale des Vernhärdushofes ihr der Veelhoper ſchen Csdur⸗Symphonie eröffne Des Weiteren bot das eee noch das Gebhardt, der (Wegen k ——— Perſonen wegen ſtrafbarer Theilen der Gemarkungen Knielingen, Bulach und Dax⸗ angebotenen Ent⸗ Thee, enm Zu⸗ sbetrieb wieder einzuſtellen und der vermiethete Platz % Voll⸗ Ein ſiebter Stich ging in den Ober⸗ Frage des Anſchluſſes der württembergiſchen Staatsbahnen in Fluß zu halten.“ Selte auus der P⸗ Tar⸗ eene o Hahdn, den en aus des „Zauberflöre“ und als Schluß des Ganzen einen Konzert⸗Marſch, don Herrn Bärtich, eine ſehr gefällige und friſch Eangidete Kou poſition. Die Durchführung dieſer ſämmilichen Nummern ließ vor, Altem den Ernſt erkennen, mit dem ſich die jungen Leute ihrer Auf gaße widmen; die Leiſtungen waren in Rückſicht darauf, daß min es 9 mit Berufsmuſikern zu thun hat, durchweg dorzügliche, und der Verein darf ſich dieſes muftkaliſchen Nachwuchſes auftichtig freuen. Ebenſo gebührt Herrn Bärtich für die ingabe und Sorgfalt, mit der er die Aufführung vorbereitet, gleichwie für dis bemperamentvolle Leitung höchfte Anerkennung. Am Klavier erfreute dann Frl. Hilda Gotthold durch eine ſehr gefäliige und ver⸗ ſtändige Wiedergabe des Weber'ſchen„Aufforderung 3 um Tanze“ Das kleine Fräulein Pelliſſier ſpielte ein Seitz' ſches WBioli⸗ konzert. Alle Achtung vor dem Muth und der Ausdauer der Kleinen, ſie hat ſich ſehr wacker gehalten. Ob es aber vom pädagogiſe chen Standpunkte aus gerechtfertigt erſcheint, Kinder in ſolch die Oeffentlichkeit treten zu laſſen, iſt m indeſtens ſehr fraglich. recht brave, wenn auch noch ziemlich rhafte Leiſtung war die Fantaſie aus dem„Troubadour“, don Werner Eifenkohr geſpielt, eine techniſch fortgeſchrittenere die der Deriot ſchen „Ballet⸗Fantaſie“ durch Rudolf Donath. bot Sigm. Marx mit der Romanze von Svendſen. Technit iſt auf acht⸗ barer Stufe angelangt, ſein Ton klangvoll und kräftig und der Vor⸗ trag zeugt von im Empfinden. Zwei Schubert ſche Lieder, „An die Muſik? und„An die Leyer“ ſang Herr Huge. Sein Bari ton iſt noch ſehr unausgeglichen und in den tieferen Lagen ſtört ein fortwährendes Tremoliren. Indeſſe n ſind ſeine ſtimmlichen Mitkel ſehr gute 85 15 er wird bei eifrigem Studium ein tüchtiger Sänger werden. Der reiche Beifall des Auditoriums me öge den jungen Phil⸗ arern ein Anſporn ſein, mit Eifer und Fleiß ihre waie ie Studien fortzuſetzen, ſich ſelbſt zur Freude und dem Verein zur Ehre. 15 Matinee bei Frau Konzertmeiſter Ottilie Schuſter.(Wegen Raummangels zurückgeſtellt.) Bei Beſprechung der fae Matinee 0 lönnen und müſſen wir vor allen Oingen boraus Konzerkmeiſter Schuſter als Lehrerin in Maunheim e eine 959 Bedeutung und ihr Name in der hieſigen Muſikwelt einen ſo guken K hat, daß es nicht Wunder nehmen kann n, wenn alle die geſtrigen Darbietungen ihrer Schülerinnen ausnahn über jeder Krit ſanden Wir bewunderten in erſter Linie die vorzügliche Technik, über welche die Schülerinnen Frau Schuſter's berfügten, nicht wenige aber auch das Eindringen in iponiſten und di warme Verinnerlichung des orkrages 50 0 wir nach dem Pro⸗ gramm an, die einzelnen Leiſtungen zu beurtheilen, ſo eröffneten den Reigen der Vorträge aufs Beſte vier der jüngſten Schülerinnen, Marie Bensheimer, Helene Wolff, Elſe Reiß und Lisl Löb, welehe Mozart's Ouverture zu„Titus“ zu Gehör brachten. Gertrud L Ladenburg erfreute durch den Vortrag von Bach's„Pr älu⸗ dium“ und Krauſe's Sonate in C⸗dur(1. Satz), worauf Elſa Reiß 57 welche bereits erwähnt wurde, nochmals mit einem Beethoven! ſchen Nonden überraſchte. Eine recht anſprechende Leiſtung war weiter der Vortrag einer Rubinſtein'ſchen Melodie von Frl. Kauffman n, welcher Frl. Dobriner mit der Wiedergabe des Heller ſchen Prä⸗ ludiums und d der Moskows n Serenade und Frl. Auna Mohr, mit Kompoſitionen von Rr ubinſtein und Paderewsky ebenbürtig Zur Seite ſtanden. Von Frau Emma Wachen heim hörten wir, mit meiſterhafter Tee durchgeführt, 5 Etuden von Eramer(⸗Henſelt) wobei Frl. Stern⸗Ellreich ſich der Begleitung auf dem Mit zarter Innigkeir und biel zweiten Klavier aufs Beſte entledigte. Poeſie ſpielte Frau Emilie Wachenheim Erotit von Grieg und mit großer Bravour die Ballade aus dem„Fliegenden Holländer“ Frau Weingart 5 mit dem Vortrag des Satzes aus dem Beethoven⸗Konzert die weitaus ausgereifteſte Leiſtung Technik— und was noch viel ſchätzenswerther— geiſtiges Erfaſſen der Aufgabe zeigten größten Ernſt und künſtleriſches Streben. Frl. Alice Reiß, deren Ausbildung Frau Schuſter von 9 erſten An fängen leitet, beſchloß die Aufführung und traf in der 12. Rhapfodi von Liſzt den Charakter des Stückes aufs Beſte. Auch bei dieſer Dame ſind Technik und künſtleriſches Erfaſſen beſonders lobend anz erkennen. Glänzend in Paſſagen und Trillern wurde ſie den meriſchen und dann wieder wild dahinjagenden Motibon gerecht erzielte mit ihrem temperamentvollen Vortrag, wie alle anderen Schülerinnen, außerordentlichen Beifall. Frl. Stern⸗Ellr hatte auch weiter die Liebenswürdigkeit, zu dem von Frau Weingar vorgetragenen Beethopen'ſchen Konzert die Begleitung zu übernehmen Und führte ſie in der That meiſterhaft durch. Wenn wir zum Schluß nochmals ein Geſammt fällen dürfen, ſo ſagen wir, da geſtrige Matinee für jeden, Laien wie Kritiker, ein hoher Ulnd rein⸗ künſtleriſcher Genuß war, den wir in erſter Linie Frau Konzerk⸗ meiſter Schuſter verdanken, welche hoffentlich rechl oft noch Ge⸗ legenheit geben wird, uns an guten Leiſtungen zu erfreuen. Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 20. 165 (Oper). Mittwoch, 21.: 4. Abonnemen e unter Mi⸗ 85 mirkung des Fräulein Elſa Berny, des Fräulein T unter Leitung des Herrn Dr. Ernſt Kunwald. Donnerſeng, 22.5 „Mignon“. Samſtag, 24., Nachmittags 3½ Uhr:„Frau Holle“, Abends 7 Uhr„Das Nachtlager in Granada“, hierauf: Ball vertiſſement. Sonntag, 25., Nachnt. 3½ Uhr:„Frau Holle“, ends 7 Uhr:„Romeo und Julie“. Frankfurter Schaufpielhaus.(Spielplan.) zu Leſſings Geburtstag:„Minna von Barnhelm“. zum erſten Male:„Sonnwendtag“. Donnerſtag, 22.„Monng Vanna“. Freitag, 23.:„Wilhelm Tell“. Sane 24.:„Sonn⸗ wendtag“. Sonntag, 25., Nachm. 3½ Uhr:„Im b Rock“ Abends 7 Uhr:„Sonnwendtag“. Montag, 26.:„Monna Vanna! Kleine Mittheilungen. Nach einer Meldung aus Nor d⸗ 0 auſen hat ſich der Direktor des dortigen Stadttheaters, Ludwig Hoffmann aus Nahrungsſorgen erhängt.— Im Münchener Reſt⸗ denztheater fand geſtern Hauptmann's„Armer Hein*1 ch“ einen großen unbeſtrittenen Erfolg.— Zu Ehren M a Maeterlincks fand geſtern im Hotel de Mönte ein Bankett 9895 über hundert Herren und Damen beiwohnten. Hermann Suber mann ſprach herzliche Begrüßungsworte. Macterlinck dankte Begrüßung und ſchloß mit Dankesworten an Alle, die ihm de liner Aufenthalt verſchönt und dieſes Feſt bereftet hätten⸗ Er mit einem Hoch auf das große, tiefer ernſte, mã 2 Deutſchland. Dienſtag, 20. Jan., Mittwoch, 21. orr 56t-Telegramme des„3 r. Stuttgart, 19. Jau. In einer geſtern ene Landes⸗Verſammlung der deutſchen Partei Württe berg 8. die von 700 Perſonen beſucht war, wurde folgende trag angenommen:„Der Landes⸗Ausſchuß wird beauftragt, reußiſch⸗ hefſiſche CEiſenbahn⸗Gemoeinſe im Auge zu behalten und keine Gelegenheit zu verfäumen, die Eif * Dortmund, 19. Jan. Auf dem hieſt ſigen Ran bahnhof ſtieß ein Güterzug auf einen haltenden Zug. iſt erheblich. Menſchen wurden nicht verletzt. * München, 19. Jan. Heute Morgen 7½8 U außerhalb des Zentralbahnhofs ein Vorortszug Schnellzugsmaf chine zuſammen. Der Lokomotivführe ſchwer, der Kondukteur leicht Von Paſſ ae Niemand verletzt Wenerüt- 5 Unzelger! Mannheim, 19. Sunnm Sabager 19. Jan. Großes Aufſehen erregt die Nachrieht, daß es zwiſchen dem Präſident ten des Abgeordnelen⸗ haufes, dem Grafen Aponyti, und dem Miniſterpräſidenten 57 Szell in der Angelegenheit der Wehrvorlage zu ern ſten Differenzen gekommen iſt. Semberg, 19. Jan. Aus Borhslaw wird telegraphirt: Heute Vormittag iſt in den Aetnaſchächten ein Br an 5 aus⸗ gebrochen. Das brenende Rohöl ergieß dt Ty aund i in der Richtung der Wachsgyuben. D je in 1— 9 gruben befindlichen Terrains ſind bei der herrſchenden hroht. Konſtantinopel, 19. Jan. In einer Spezerei⸗ andlun g wurden infolge Exploſion der Ladenbeſitzer und vier Kunden getödtet. Es heißt, der Beſitzer des Ladens habe heimlich Pulver hergeſtellt. eking, 18. Jan. Heute Abend fand die feierliche Enthüllung des von der chineſiſchen Regierung zum Andenken an Freiherrn von Ketteler errichteten ſtatt. An derſelben viele chineſtiſche Würdenträger, Mit⸗ Bider des diplomatiſchen Korps, ſämmtliche Offiziere, die Geſandt⸗ ſſchaft, ſämmtliche in Peking wohnhaften Ausländer, die deutſchen fistere, und die Beamten Tientſins und der anderen Städte theil, ner der frühere Dragoman der deutſchen Geſandtſchaft, Cordes, dvelcher bei der Ermordung Kettelers ſchwer verletzt wurde. Die Straße auf der Südſeite des Denkmals, welches Bogenform hat, wurde von deutſchen, die auf der Nordſeite von chineſiſchen Truppen beſetzt. Die Straßen und D Chineſen dicht beſetzt. Der Legationsſekretär der deutſchen Geſandt⸗ ſchaft, Irhr. von. der Goltz, fungirte bei der Feier als Vertreter utſchlands. Prinz Tſchun vertrat China. Vor dem Denkmal war adſtille nice cht Altar errichtet, auf dem ſich die Opfergefäße des kafſerlichen Hofes anden. Prinz Tſchun, der nach ſeinem Erſcheinen von dem Vegationsſetretär von der Goltz und dem Generalmajor von Rohr⸗ ſcheidt zu dem Altar geleitet wurde, begrüßte die Mitglieder des lomatiſchen Korps und brachte nach der chineſiſchen Sitte Trank⸗ er zu Ehren des Verſtorbenen dar. Der Prinz führte in einer ſede, mit der er das Denkmal übergab, aus, das Denkmal ſolle dem olfe eine Warnung ſein und ein Zeichen der Be⸗ iehungen beider Länder und das Symbol des Friedens. Legations⸗ ekretär von der Goltz ſagte in ſeiner Antwort, das Denkmal ſei dem enn Kaiſer und dem deutſchen Reiche von dem Kaiſer von als dauernder Betveis des Zornes gewidmet worden, den der ſche Kaiſer über die Ermordung des Freiherrn von Hetteler Mit der Errichtung des Denkmals komme China der Ver⸗ pflichtung nach, die es ſich ſelber nach den Ereigniſſen vom Jahre 1900 auferlegte. Das Denkmal ſolle der Nachwelt eine Predigt und dauerndes Symbol für die Wünſche der chineſiſchen Regierung n, die freundſchaftlichen Beziehungen mit den fremdländiſchen Re⸗ rungen zu fördern und zu erhalten. r und chineſiſcher Sprache verleſen. Nach dem Akt der Uebergabe arſchirten die deutſchen Truppen mit klingendem Spiele unter dem ogen hindurch. Bündleriſche Kandidaturen in der Pfalz. Landau, 18. Jan. attgehabten Verſammlung von Vertrauensmännern es„Bundes der Landwirthe“ aus dem Wahlkreis Bergzabern⸗Germersheim wurde beſchloſſen, dem ſeitherigen Reichstagsabgeordneten Herrn Philipp Lichten⸗ 1⸗Speyer ſeitens des„Bundes“ für die kommenden eichstagswahlen das Mandat wieder anzutragen, ſofern Herr enberger das Verſprechen abgiebt, der national libe⸗ Fraktion im Falle ſeiner Wahl nicht beizutreten. Lauterecken, 18. Jan. Die Vertrauensmänner des „Bundes der Landwirthe⸗ beſchloſſen in einer Verſammlung des ahltreiſes Homburg⸗Kuſel, den Landesvorſitzenden des Bundes“ für die Pfalz, Herrn Gutsbeſitzer Martin⸗Stan⸗ denbühl, als Reichstagskandidaten für den Wahlkreis Ho m⸗ rg⸗ Kuſe! aufzuſtellen. Der Kandidat ſoll ſich en, im Falle ſeiner Wahl ber n ationalliberalen Fraktion nicht zutreten. * Kaiſerslautern, 18 Jan. Die Vertrauensmänner „Bundes der Landwirthe“ für den Wahlkreis Kaiſers⸗ tern⸗Kirchheimbolanden beſchloſſen einſtimmig, erigen Reichstagsabgeordneten Dr. Roeſicke das für die kommenden Reichstagswahlen wiederum anzu⸗ Die Eheſcheidung der ſüchſiſchen Kronprinzeſſin. Genf, 19. Jan. Wie die„Frkf. Ztg.“ zuverläſſig er⸗ erfolgte die Abreiſe der Kronprinzeſſin und Girons weder itet noch für die Dauer. Der Grund war neben der inigen Tagen anhaltenden ungünſtigen Witterung die dige Beendigung der Verhandlungen mit Dresden. Genf. 15. Jan. Aus Genf wird uns gemeldet, daß gegenüber den Wunſch geäußert hätte, ſie möchte Süden zurückkehren. Lachenal rieth ihr dereitenden Verhandlungen. inberſtändniß mit Zehme. Die Kronprinzeſſin und d in Mentone unter dem Namen Herr und Frau r d abgeſtisgen. e und ermüdet ſei. 0 5 19. Zu der der e it zwei Monaten emmerfräulein! im 5 war, waren. ne Genfer Agentur befördert. Die Prinzeſſin und Giron ch zu Fuß durch eine kleine Nebenſtraße zum Bahnhof. zwei Abtheilungen des Schlafwagens ein. Um ſich den Im Zuge befanden ſich einige e Der Konflikt mit Venezuela. ewysork, 19. Jan.(Frankf. Ztg.) Nach 1 8 auẽ ahen bei dem Vatupfe zwiſchen dem deutſchen Kanonenboot dem Fort San Carlos bei Maracaibo mehrere 5 an ener; ſtattgefun⸗ General ndo auf dem Fort San Carlo führte, iſt der zuela, weil der Musgang des Bombardements t wird. Der General erklärte, das 0 eangen 1 0 der F Brauerei 160. Deu kaks ücher der umliegenden Häuſer waren don Beide Reden wurden in deut⸗ In einer heute Nachmittag hier 40% Rhein. Hyp.„B. unt. 1902 100.60 b: 2½%0% Lahr v. Dieſer Rath Lachenals ge⸗ Die Kronprinzeſſin aus dem Das Gepäck wurde nicht durch das Hotel, ſondern Pfülziſche Hudwigsbahn Neugierigen zu entziehen, wurden die Vorhänge herunter⸗ Die Geſellfchaft baut als Spezialität Tſchrrenbahner an und hat bereits in mehreren Grafſchaften Irlands derartige Bahnen ausgeführt. Vertreter der Geſellſchaft weilen gegenwärtig in Berlin, um das Projekt an Ort und Stelle auszuarbeiten und einen Koſtenanſchlag herzuſtellen.— Die Leiche des erſchofſenen Rechtsanwalts Dr. Aye wird nach Flensburg überführt werden. Oberleutnant von Grawert wird nicht nach Afrika zurück⸗ kehren, ſondern bis zur kriegsgericht tlichen Verhandlung hier ver⸗ weileg⸗ Ueber die Urſache zu dem Duell verlautet, daß dieſelbe eine ſchwere Beleidigung bilde, bei welcher der Beleidiger ſich in einem! Zuſtande ſtarker Erregung befand. Dr. Aye ſoll mit Rück⸗ ſicht auf ſeine Familie zu den weitgehendſten Konzeſſionen bereit geweſen ſein. Es wurde aber ein gütlicher Ausgleich für un⸗ möglich erachtet.— Im Hamburger elodrom fand geſtern ein Radrennen ſtatt, bei welchem Ellegaard über die Strecken von 2000 und 3000 Meter ſtegte. Kudela gewann den Lauf über 1000 Meter. Major Ruett wurde in allen drei Läufen Zweiter. Das Hauptrennen der Nizzaer Januar⸗Rennwoche, der Grand Prix der Stadt Nizza im Betrage von 100 0000 Francs übte nach einem Telegramm des„Berliner Tageblattes“ geſtern eine gewaltige Anziehungs⸗ kraft aus. 17 Pferde erſchienen am Start. Das Rennen wurde überaus ſchnell gelaufen und nach hartem Kampf um einen Kopf wider Erwarten von Clerval gewonnen. eee Deutſcher Keichstag. (241, Sitzung.) wW. Berlin, 19. Januar. die Staatsſekretäre Thielmann, irpitz, Kraetke, Miniſter Goßler u. A. Reichshaushaltsetat. 2 Der Präſident eröffnet die Sitzung 2 Uhr 20. Auf der Tagesordnung ſteht 955 erſte Berathung des Reichs⸗ haushaltsetats Thielmann Am Stiſch Poſadowsky, T führt aus: Der vorliegende Etat mache eine Anle ihe von 120 Mill. nothwendig. Das Jahr 1901 habe daran großen Antheil. Das Syſtem von Ueberwälzungen auf folgende Jahre laſſe alſo den Etat 1903 noch ſchlechter erſcheinen, als er iſt. Das mache ein genaues Eingehen auf die Etatsjahre 1901, 1902 nothwendig. Der Staatsſekretär gibt einen Rückblick auf dieſe Jahre und hebt hervor, daß der Reichstag im Jahre 1901 an verſchiedenen Aufgaben 9 Mill. abgeſetzt habe, die zur Schuldentilgung verwandt und nicht zur Ueber⸗ weiſung an die Einzelſtaaten gelangten. Nichts beweiſe mehr die Nothwendigkeit der Reichsfinanzreform. Aber wir ſind leider noch nicht ſoweit, daß wir zur Reichsfinanzreform übergehen köunten. Erſt nach Inkrafttreten des Zolltarifs, wenn wir den nöthigen Ueberblick über die Einnahmen des Reiches haben, alſo mindeſtens noch bis 1904, müſſen wir uns mit dem gegenwärtigen ungünſtigen Zuſtand behelfen. Uolkswirthschaft. Mannheimer Effektenborſe vom 19. Januar. Dbli 8 a ionen. 10 Ludwigshafen—.— 40% 5 102.25 G 3½0% 99.— G 10% Mannheimer Obl. 19010103.90 G 19000103.90 G 1885 99.50 1888 99.50 G 1895 99.50 G 1898 99.50 G 96.— G Stagatspapiere. %0% Bad. Oblig. v. 1900108,75 h. 3%0.d d. Oblig. v. 1902101.55 h; „ 1900(101.10 b ſabgeſt 9055 100.20 b3 5 Oblig. Mark 101.20b3/ 1886 101.10 668½ 1 1892/84 101 30 bö; 9180 bꝛ 146.— 101.50bꝛ „ 2„ 5 + 67 T. 100 Looſe Bayer. Obligationen 3½% Pirmaſenſer . Induſtrie⸗Obligation. 91.65 68U4½% ölkt.⸗Ge Seil Deültſche Reichsanleihe 102.80 baſ 101.80 G 191.50 b4% Bad.-..ghſchiff, 15 Preuß. Conſols 02 45 U. Seetr. 100.60 G , Pieuß. Fonſols ſ3004½ B. d⸗ailnen Sodaf 106.—b55 N 91.60 b50%ᷣ Kleinlein, Heidbg. M Elfenbahn⸗Aulehen. 40% Pfälz.(Lud. Max Nord 103.30 b; Maß chfab Neidenfels 100.50 b54% Herrenmüßle, Gen; 5„ convertir00,50 bz 11½% Manheimer Dampf⸗ Pfandbriefe. ſchleopſchifffahrts⸗Geſ. 4%% Mannh. Lagerhaus⸗ 96.20 5 Geſellſchaft 46.90 b4% 0½% Oberrhein. Elektri⸗ 97.75 b zitätswerke in Kerlsruße 4½ Speyerer Ziegelwerk⸗ 102.90 G 99.90 Bfa½% Südd. Draßtindu⸗ 60.— G ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.— G 1902 98.50 Ga½ Verein chem. Fabriken 101.50 G 4900 Wmpebase von 1900ʃ102.60 G 14½ Zellſtofffabrik Waldhof104.50 G Aktfen. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohr Brauer, Sinner Grünwinkel188.— G Shroedl, Heidelberg 186.— G Schwartz, Speyer 125.— G Ritter Schwetzingen—.— SonneddeltzSpeyer 125.— G .Storch, Sick„ 105.— 8 Perger, Worms 102.— B mormſer Brauhs. v. Oer ige 127.— Pfälz. Preßh. u. Spritfabr./ 95.—G Transvort und Verſicherung. 85 Mannh. Dampfſchleppſchiff 105.— 207.—„ Lagerhbaus 112.— B 141.— G Baß. Ruäck⸗ u. chtverſich. 120.— B 184.25 G„ Schifffabr⸗Aſſecuran525.— 96.— bz —.— — 102.20 B „ alte M. 101.25G 370* 5*„„ ͤunk.1904 3%„„ Commung Städte⸗Aulehen. % Freiburg i. B. 400 Karlsrußer 95 3 1896 —.— Banken. ee Badiſche Bank 114.90 Fred.⸗u Depoſitb., Zweihrck. 119.— Gewerbebank Speyer 5090 F/26.50 G Mannheimer Bank Oberrhein. Bank fälniſche Bank gfälz. Hyp.⸗Bank flz. Spar⸗n. Foh. Landau Mhbeiniſche Credithank Nhein. Hyp⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen. 91.— G 109 60 182.50 03 128.50 G 138.75 G 182.— G 100.70 G Marbahn Nordbahn 7 3½ Bayern„ 2 4 Heſſen Lahmeyer 71.— Heilbronner Straßenbahn. Chemiſche Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtrie Bidiſche Anilin⸗ u. Soda Ehem. Fabrik Goldenberg Verein chem Fabriken 2 Verein D. Oelfabriken Weſteregeln Alkal. Stamm —.— Continentale Verſicherung Mannheimer Verſicherung Oberrh. Verſ.⸗Geſellſchaft Württ. Transportverſich. Indyſtrie. Act.⸗Geſ. f. Seilinduſtrie N Dingler'ſche Maſchinenfabr. Emaillirfabrik Kirrweiler 300.— 420.— B 305.8 450.— G 108 50 G 135.— B —.— — Pfälz. Nordbahn Südd. Etſenb.⸗Geſ. Nordd. Lloyd HOeſt.⸗Ung. Staatsb. Oeſterr. Süd⸗Lomb. Vinger neen 1 6 Porzug 704. 50[Tmaillirwerke Maikammer Ettlinger Spinnerei Hüttenheimer Spinnerei 141.— GKarlsr. Nähmf. Haid u. 190.— U Mannh. Gum.⸗u. Asbeſt Durlacher Hof vorm. Hagen 920. 85 Dagersſeimer S ** Brauereien. Bad. Brauerei 76— 100.—B fantenbräuküßl; 910 anter, Freiburg l0 Pfälz. Nähm. u. Faß 8 Ses Mannheimer Gfettenbörſe vom 195 Jan. ſſigieller Bei ſtillem Verkehr notirten heute V 5 ch 0 Geſragt blieben: Pfälziſche Ludr Pi älziſche Maxbahn⸗Aktien zu 14¹ Aktien zu 184.25 Prozent. 85 erfuhren Coursperänderungen: Verein chemiſcher Fabriten 2¹⁰ Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie 10.50 Prozent bez., Petee Speyerer Siegeloa, Aktien 85.25 B. Aursblatt der Mannheimer vom 19. Januar. 16.50—46.75 1 17.——175 18.50—18.75 lziſche Nordb Weizen bierländ. rheiniſcher ruſſ. Azima Ulka Theodoſia Saxonska Taganrog Hafer, württb. Alyv—.——.. „ amerik. weißer Maisamer.Mixed „ Donau „ La Plata —.—13.50 — 187 Koßlreps, d. neuer 28.25—23.50 Wicken 20—— 20 50 Kleeſamendeutſch. 1114.—118.— 5„ II 100.—108.— „neuerpfälzer—.———. 75 110.—115.— „ Provene. 110.—130.— „Eſparſette 30.—— 32.— Leinäl mit Faß—.—55.— bei Waggon—.——54.— Rübzl in Faß „ bei Waggon—.——56.— Am. Petroleum Faß fr. mit 20% Tara—.——23.50 Am. Petrol. Wagg.—.——22.40 Am. Peſrol. in Eiſt. p. 100konettoverzollt—. n Ruſſ. Petrol. fr. Faß—.——22.50 17.——17.50 rumäniſcher 17.50—18.— am. Winter 17.50——.— Manitoba J—.——.— Walla Walla—.———.— Kanſas II 17.25—17.35 Californien—.———.— La Plata—.—.— Kernen Roggen, pfälz. 15.—.— „ ruſſiſcher 14.75—15.— „ rumäniſcher—.——.— „ norddeutſcher „ amerik. Gerſte, hierländ. „ Pfälzer „ ungariſche Futter 12.75—.— Gerſte rum. Brau—.———.— Hafer, bad. 15.—15.25 „ruſſiſcher 14.50—15.25 „norddeutſcher —.—59.— ————.— 16. 50—16. 75 16.75—17.50 ———.— Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ ſternen p. 100Konetto—.17.20 Rohſprit, verſteuert—— 115.— 70er Sprit—.— 48 50 90er do. unverſt. 33.—.—.— Nr. 11 Weizenmehl Roggenmebl Nr. 0) 23.25 1) 20.25. Weizen neuerdings höher. Roggen feſter. Gerſte höher. unverändert. Mais feſt. Frankfurter Efſektenböt örſe. Schluß⸗Kurſe. 0 der Continental⸗Telegraphen⸗ Gompagnie) Reichsbank⸗Disk, 4 9% Wechſel. Kurze Sicht Reichsmark Vor. Kurs Heut. Kurs Amſterdam Ul. 100—168.73 168.75 Belgien Ir. 1003—81 275 3130 Italien... Le. 1005—81.325 31275 Lvondon..„ Lſt. 13— 20.457 20.460 Madrid. Pf. 100——— New⸗QJork„Dll. 100—— BüiHHNN Fr. 1090—181416 31.40 Schweig. Fr. 100 81.80 31.80 Fetersburg S. R. 100—— Trieſt.... Kr. 100——— Wien Kr. 100 3½ 85 325 38.30 m S—— Staatspaptere, A. D Den uſche. 17,. 19 655 102 850 102.80 102.85 J02.80 91.550 91 60 be Staats⸗Anl. 102 40 102.55 „„„ 102.65 102 80 5 5 91.60 91653 37 Bad. St.Obl, f 100 15 100.15 N. 1.500 101.10 105 50 105.70 101 45 101.70 91.200 9140 105.75[05.70 106.— 105.90 Hafer 2½—3 Monate Vor. Kurs Heut. Kurs TrTbiiietz 103 50 103 25 101.50 101.50 50.3 31.3 100.80 98.— 88.20 30.85 101.— 5 italien. Rente Oeſterr, Goldr 4½ Oeſt. Silberr. 4½ Oeſt. Papierr. 4½ Portg. Sk.⸗Anl. dto. äuß. 4 Ruſſen von 1880 Aruff.Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit. PD. 4 Ungar. Goldrente 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 90 40 4 Egypter unificirte 100.45 5 ee BN inn.] 24 95 ½% Chineſen 1898 91.90 5 5 Bulgeken 92.95 Verzinsl Looſe. 9 Oeſt. Looſe v. 1880 156.15 8 Tärkiſche Looſe 130.40 er Unternehmungen. Parkakt. Zweibr. 106— Gichbaum Mannßb. 159.70 Seilinduſtrie„Wolff 109.— Weltz z. S. Speyer 24.— Walzmühle Ludw. 113.— Fahrradw. Klever 174 Maſch. Arm. Klein 105 20 Maſchinf. Gritzner 174.— Schnellprf. Frkthl. 157 50 Oelfabrik⸗Aktien 115.— Bwllſp Lampertsm.— Spin. Web. Hüttenh!—.— Zellſtoff Waldhof 218.8 120.25 120.Cementf. Kallſtadt] 82 70 75— 75.—[Friedrichsh. Bergb.] 141.90 Bergwerks⸗Aktien. 181 5,½18190 J Weſterr. Alkali⸗ A 18 90/ 10890 Oberſchl. Eiſenakt 27120 270.— Ver. Königs⸗Laura Gelſenkirchner 177 20177 80 Deutſch. Luxemb. V. Harpener 176.80177.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 226.“227.— Oeftlerr, Lit. B. Marienbura⸗Mlw.—.—-—.— Gotthardbahn Pfälz. Maxbahn 140.9 140.—] Jura⸗Simplon 13150184 50 Schwefz. Centralb. 123.— 123.—Schweiz. Nordoſtb. 103 20/ 10260 Ver.Schwz. Bahnen 97.1 95 60 Ital. Mittelmeerb. 91.40 148 50 148.90„Meridionalbahn 137.— 16 50/ 16 80 Northern prefer.—.— „ Nordweſtbkl———.— Ja Veloce Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 45 5 Frk. Hyp.⸗Pfdb.] 11.—100 9 8517 Rh....O 1 db. Wrs 102.—102.10J 3% Sttsgar. It Eif 3475 198.51 95 3% e Pr. Pfbr. B. 1205 9⁵ 4⁵ 53%½„ 1038— 5 5 Oſch. Reichsaul. 35 1*. * 2 4 bayer..⸗B.⸗A. 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 5 90er Griechen 41 800 41. Aktien induſtr Bad. Zuckerf. Wagh.] 72 40 Heidelb. Cementw. 107.— Anilin⸗Aktien 427.90 Eh. Fbr Griosheim 14.50 Höchſter Farbwerk 355.— Vereinchem. Fabrikſ 204.— Chem Werke Albert 188— Aecumul.⸗F. Hagen 124.— Aece, Böſe, Berlin 74.— Allg. Elek.⸗Geſellſch 180 80 Helios„ 5 9 Schuckekt 95 89.45 89 70 89.75 — b— 8 354.50 204 20 189.75 124.— 74.— 181.— 76.75 71— 77.80 Allg E⸗G. Siemeus Lederw. St. Ingberl Bochumer Buderus Concordia 198.75 101.90 101. 218.— 88.50 182.400 101.101 —.— Hamburger Packet Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——20.6 Muffnſerm, IV. Jannar „Generar⸗ Anzemer. Seit Bank⸗ und 2 eſchenmcseaketten. Delilſche Ne 15957015350 n de os Badiſche Ba 114 5ʃ 114. 50 ſtalt 218.— 218 80 Berliner B 95— 85.10 ſch 109.60109.70 : Berl. Handels⸗Gef 95 160— fäl:. r Bank 182.— 182.50 Darmſtädter Bank 187 80 Nbein. Kreditbank 3,758 75 Deutſche Bank 215 90 Abein. Hyp.⸗B. M. 182.5 183 0 5 Bankver 121.75 Diskonto⸗Commd Deutſche Gen⸗ 194 30 1215 10. 60 D. Effetten⸗ Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſ.⸗ 70 Geſellſchaft 55 Fyrkf..Hyp.Ereditv. 7˙ Nationalbank 119 80 Oberrhein. Bank 91 75 Oeſterr.⸗Ung. Bant 112.10 Privat⸗ Discont 29/ 18 Frauffunt a,., 19. Januar. Kreditaktien 219 25, Staats⸗ bahn 148 75, Lombarden 16 70, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 10190, Gotthardbahn 182 50, Disconto⸗Gommandit 193 90, Laura 218 75, Gelſenkirchen 177.80, Darmſtädter 136.70, Handelsgeſellſchatt 159.80, Dresdener Bank—.—, Deutſche Bank 215.60, Bochumer 181.75, Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 218 80, 170 16.80. Disconto⸗Commandit 134.70. Fraukſurter Effeeten ⸗Societät. 19. Januar. Kredit⸗ aktien 18.70, Diskontd⸗ Kommandit 194.15, Staatsbahn 148 75, Lombarden 16 70, Gotthardbahn 182.—, Vochumer 182.—, Gelſen⸗ kirchen 178.—, Harpener 178.—, Hibernig—.—, Laurahütte—.— Eaypter——, Ungar. Goldrente—.—, Spanier 189.10, Mexikaner 24.80, Tendenz: ruhig 9/ 105 Staatsbahn 148.90, Lombarden Frankfurter Börſenbericht. 1(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) 3 W. Frankfurt„19. Jan. Auf den meiſten Gebieten entwickelte ſich heute 11 und faſt überall ſind Kursbeſſe⸗ rungen zu 5 Deutſche Renten gut behauptet. Sächſiſche Renten auf plus 0,20 89,95. Italiener minimal abgeſchwächt. Bulgaren 93. Portugieſen feſt. Spanier haben nahezu ihren 1 höchſten Kurs wieder erreicht. Das Frankenſyndikat wird ſehr günſtig beurtheilt. Rumänier wenig verändert und ſehr feſt. Türkenwerthe in lebhaftem Verkehr auf Pariſer Anregung. Argentinier feſt im Einklang mit London. Chineſen 92. Lom⸗ bard⸗Prioritäten feſt. Elektriſche Werthe nachlaſſend. Banken durchweg beſſer k Montan beſſer belebt, auf un⸗ gefähr jüngſtem Niveau. Gotthard⸗Aktien gefragt. Norddeut⸗ ſcher Llohd matt. 0 Berliner Effektenbörſe. W. Berlin, 19. Januar. Anfangscourſe.(Telegr.) CEtredit⸗Aktien 218.—218.90 Diskonto⸗Comm. 193.—194.— Staatsbahn—.— 4 90Laurahlültte 216.50 218 70 Lombarden 16.50 16.50 Harpener 176.40 477.40 Tendenz: feſt. Berlin 19. Januar. Kreditaktien 218.— 218 60 Northern———.— Lombarden 16.50 16.50 3% Reichsanleihe 9140—.— Staatsbahn—.— 148.90 Marienburger—.—.— Disconto Fommand 193.— 194.— Bochumer 181 10 181.50 Dieꝛutſche Bank 214.75 215 90 Dortmunder 71.20 71.80 Dresdener 148.— 148 30 Laurahütte 216.50 218.80 HDiarmſtädter Bank 136.70 137— Gelſenkirchener 176.70(17780 Haundelsgeſellſch. 159.40 159.75 Harpener 176 40177.40 Fiuürkiſche Looſe 180.20 18160 Hibernia 174 80 17 20 Wotthard 182.— 181 606% Mexikaner—— Italiener—— 103.30 Spanier—.— 88.90 Tendenz: feſt. Berlin, 19. Jan. Schlußcourſe. 8 Ruſſennoten 216.30 216.25 Leipziger Bank.7.70 Ruſſ. Anl. 1902—.——.— Berg⸗Märk. Bank 157.75 158.— 3½% Reichsanl. 102.80 103.— Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.———— 3 0% Reichsanleihe 91.50 91.70D. Grundſchuld⸗B“B——— 3½ Bd...⸗Obl. 0o—.— 101.— Dynamit Truſt 169.20—.— 4 Bad. St.⸗A. 105.700 105,70 Bochumer 131.— 182.— 3%% Bayern 101.5% 101.60 Conſolidation 46.— 347.50 FJpr. ſächſ. Rente 89.80.80 Dortmunder Union 71.2 71.50 Heiſen—.— 105.70 Gelſenkirchener 177.10017820 Heſſen 89.60 89.60Harpener 176.4% 176.20 4 Italiener 103 40—.— Hibernig 175 100176.20 18860er Looſe 156 70 157.60Laurahütte 216.90¼219.20 Lübeck⸗Büchener—.— 153 50 Wurm⸗Revier 130.7 131.— Marienburger—.— 74.— Phönix 126.50 126.50 Oſtpr. Südbahn 70 10/ 81.20 G. u. H⸗V. 353.— 357.— Staatsbahn⸗Aktien 148.60 14.90 1. Licht u. Kraft] 93.20 93 50 Lombarden 16.51 10.60 Meſter Alkaliw. 193,75 193.75 Cianada Pacific. Sh 135.2 135.60 Aſchersleben Al. W. 140.90,141.—. Heidelb Str.&KB. B.———.— Steinz. Friedrichsf 277.— 277.— Freditaktien 218.4021850 Hauſa Damwpfſchiff———. Verl. Handels⸗Geſ. 159.50 159 60 Wolltämmerei⸗Ak. 145,.— 145.— Daentädter Bank 136.50 187.90 4 Pfbr. Rh. W. BeEr 101.20 101.90 Deutſche Bankak. 21490 215 40 Mannh.⸗Rh. Tr. 73.20 73— Disc. Comm Aktien 192.9, 194 60Kaunengießer 120.— 120.25 Dresdener Bank 148,20 148.60 JHörde: Bergw. 112.70 113.20 Privat⸗Diskont 29.— 90⁰ W. Berlin, 19. Jan.(Telegr.) Nachbörſe. FCredit⸗Aktien 218.90218.70 Lombarden Stagtsbahn 148.70(148.0] Diskonto⸗Comnt. 16.50[ 16.60 198.40 Berliger Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) V. Berlin, 1 ſeſter Veranlagung. Jörderungen verſtärkt haben, um der größeren Kohlennachfrage zu entſprechen. Von Hüttenaktien Bochumer ſchwächer. bevorſtehende Konverſion der 5 proz. rumäniſchen Schatzſcheine. Deutſche Bank, Handelsantheile, Darmſtädter und Dresdener Bahnenmarkt im Ganzen gut behauptet. Schifffahrtsaktien ſchwächer. Lloyd⸗Aktien 2½ Proz. ſchwächer auf Ausſichts⸗ loſigkeit einer 4 proz. Dividende für 1902. In der zweiten varen Prinz Heinrich Bahn, Warſchau⸗Wiener. Packetfahrt⸗ Aulten! 102 60 8 101,50 und ⸗Aktien 95, 505 5 94 175. 194.70 9. Jan. Die Woche eröffnete in allgemein Leitende Werthe des Lokalmarktes ſetzten in Bank⸗ und Kohlenaktien durchweg gegen Wochenſchluß höher ein. In Köhlenaktien wirkte hauptſächlich der günſtige Bericht vom Ruhrkohlenmarkt, der nach der„Köln. Ztg.“ in Beſtätigung der jüngſten Meldungen dahin lautete, daß die Syndikate die Von lettenden Banken Diskontokommandit feſt 194,60, angeblich auf Börſenſtunde ruhig bei wenig Aenderung in den Kurſen. Höher Wiener Ween l; Treditaktien 696— Oeſt.⸗Ung. 15.55 Bau' u. Betr..⸗G—.— Unionbank Ungar. Kredft Wiener Bank Länderbank Türk Looſe Alpine Tab k⸗olktien Nordweſtbahn Elbthalbahn 45— Staatsbahn 693.— Lombarden 60.— Wien, 19. Jan. Kreditactien 690.50 Staatsbahn 692.— Lombarden 58 50 Marknoten 117.1 Ungarn 3% Rente 99 77 99.95 Italtener 192 10%102.05 Spanier 87.80/ 88.60 Türken D. 30.200 30.45 Paris, 19, Jan. Schlußkurſ 3% Rente 99.00] 99 80 Italiener 102.— 102 10 Egypter——.— Spanier 88 10 87.70 Portugieſen 81.50 381.50 692. 15.60 593.25 694 25 59.50 117.17 —— Effeftenboͤrſe. Pariſer Börſe. Paris, 19. Jan. Anfangskurſe. Buſchtelrad. B. 998.—997.— Oeſterr. Papierrente 101.20 101.30 „ Silberrente 101%½ 101 25 Oeſt. Go Iude 12110/ 1211% Ungar. Goldrente 121.05 121,10 Ungar. Ane 99.10] 99,17 Wceh. Frkf viſta—.— 117.16 „ London„ 239. 0 239.05 „atis 95.42.42 Amſtrd.„ 197.55 197 65 Napoleons 19,06 19.08 Marknoten 117.180 117.16 Bankdisk. 4% Tend.: ſtill. Oeſterr Papierrente 101.15 101.20 Oeſt. Kronenrente 10 20 101.20 Ungar. Kronenrente 99.— 9915 Alpine Montan 394.50396.50 Tend.: feſt. Türk. Looſe 128.50131.59 Ottoman 603.— 08.— Nio Tinto 10810 1084 Bankdisk. 3 9% e. Staatsbahn—.— 740.— Lombarden——— Ottomane 606.— 605.— Rio Tinto 10883 1073— Tend.: träge. Londoner Effektenbörſe. (Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. London, 19. Jan. 5% Reichsanleihe 907½/ 3% Chineſen 101— 4½% Chineſen 927. 92%% Conſols 98— 4 0% Italtener 1015%/ 4% Mon. Griechen 44½ 8% Portug. 62˙15 Spanter 875 Türken D. 29 ů5 4% Argenkinier 71 3 0% Mexikaner 24 5%5 100¼ Tend.: beh. Ottom. 14˙5⸗ 5% Rente 102.20 Mittelmeer⸗A. 465.— Meridional 687.— W. Genua, 19. 102.20 —.— 686.— Jan. Banca d' 9 901/ Rio Tinto 155 Southern Pal. 92% Chicago Milw. 93.— Denver Pref. 1014 Aichiſon Pref. 44% Louisv. Nash. 621% Union Pak. 87 Tend.: feſt. 30½ Debeers 21% Chartered 24½% J Golpſtels 100 ½ Randmines Eaſtrand 13 ½ Tend.: ſchwach. 43— 43— 57½/, 68½ 184— 184 4 91— 91— 102½% 102½ 132— 182¼ 105½ 105% 22/ 22ʃ 3 3½ 878 8½5 ee 8% 38½ Bankdiskont 3½%%0. Italieniſche Effektenbörſe. W. Maileand, 19. Jan.(Telegr.) Börſe. Wechſel a. Paris 100.10 100,12 Wechſel a. Berlin 122.95 122,97 Bankdisk. 5% Italia 923. Berliner produltenbö ſe. Berlin, 19. Januar.(FTelegramm.) Produkten bör ſe Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 17. 19. Weizen per Mai„„5 161— 161.— „ er ülfft! 162.75 162.75 per Auguſt„—.— Roggen per Mai 141 25 141.50 per üufft 142 50 142.75 Per Augüſtt—.—— Hafer per MMt.. 139.25 188.50 per ZJültt 440.50 Ma is DCC—.——.— e 11350 112 50 Rüböl per Januvr 48.80 48.90 o 49.— 49.— Spiritußs ſoer doed‚d—.— 42.— —.——.— Weizenmehl———.— Roggenmehl—.——.— per Or ktober—.——.— 5 Wetter: Kalt. Berlin, 19. Jan,(Tel) Produktenbörſe. Weizen und Roggen waren Anfangs unbeachtet, beſſerten ſich aber ſpäter im Lieferungshandel auf mäßige Kaufluſt. gLondon, 19. Jan Baltic. Anfang.) Wetter: Kalt. Weizen war bei E öffnung des Markles feſt, aber 1 Mais beieb bei Eröffnung infolge ſpärlicher Angebole feſt. Die feſte, unveränderte Tendenz hielt bet Eröffnung 0 Hafer in beſchr änktem Ver⸗ kehr preishaltend. Rüböl eine Kleinigkeit beſſer bezahlt, doch wenig belebt. 70er Spiritus 42 bei beſcheidenem Umſatz von 12 000 Liter. Wetter: Froſt. Wien, 19. Jan.(Telegramm.) Gotreidemarkt. 17 19. 6.„„ Weizen per Herbſt 788 78⁴ 783 784 per Frühjahr 0 00 00⁰0 900 000 Roggen per Herbſt 697 698 697 698 per Frühjahr 9 00 000 00⁰ 0 00 Mais per Sept.⸗Oktbr. 0 00 0 00 000 000 Hafer per Herbſt 6 42 6 43 642 643 per Frühiahr 00⁰ 00⁰ 0 00 000 Peſt, 19. Jan.(Telegramm.) Getreidemarkt. 17. 19. Weizen per April 778 774 ftil 772 7 78 ftill Roggen per April 668 669„ 667 668 ſtill Hafer per April. 616 617 ſtill 615 616 ſtill Mais per Mais, 580 581 ftill Nüböl per Nov. 10— 1050 10— 1050 Kohlraps per Aug. 1170 11 80 ſtill 1170 11 80 ſtill Wetter: Kalt. Liverpool, 19. Jan.(Anfangskurſe.) „ 19. 5 Weizen per Mürz.025ʃ½ ſtetig.027%½ ſteiig per Mat.01%½ Mais per Jan..075 ruhig.07% ſtetig per Mär; 404% 55 Holländiſche produltenbörſe. W. Amſterdam, 19. Jan. bee 16. 10. 1% 1% Weizen März—.ä——.— Leinöl 25— 251. Mat——ü—„ 5 25— 25 hoßgen Mär; Märt⸗Mal. Mat—„ uni⸗Aug. 23/ 24— „ Sept.⸗Dez. 28%½ von den Aktionären im Betrage don 300 Mark pro Aktj aA 1000 Mark gemacht worden ſind. Jun der Gläubigerverſammlung war die Stimmung eine tief ſie ſich auf nicht weniger als 340 000 bewilligen, jedoch fanden alle wenn auch nicht auf 8 Jahre. 0 Nach eirca Zſtündiger heftiger Debatte befchloß ſammlung, den Vorſtand der Geſellſchaft zu beauftre Konkurs in Neuſtadt au beantragen. Hundert Arbeiter. Konkurſes ein tief beklagenswerthes ſoll dem Gericht Rechtsconſulent Blum in Neuſtadt vorge werden. gaſe blieh bel G rßffrung 50 8 Martles ruht aber unver ſrder. aſaat wurde mit einer feſen Tendenz o 155 5 ſaat wurde mit einer unveränderten Tendenz erö London, 17. Jan 12 Uhr 30 Min.(Mark Lane Corn. Narcket Anfang.) Werter Naßkalt. Zahl der angebotenen Weizenladungen 0. Fremde Zufuhren ſeit letzten Monkag Weizen 55 610 Orts. Gerſte 252 Orts., Hafer 36413 Orts. Der Getreidemarkt blieb bei Erz ffnung feſt, aber unverändert. Meizen war bei Eröff ffnung de 2 Marktes ruhig. W̃ e ehl waren A Angebot e zu 3 f höhere n handen. WNew⸗Nork, 19. Jan.(Telegr.) öffnet. Preiſen vor⸗ Anfangskurſe. 2 6 19. Weizen per Mai niedrigſter Preis 891% 82 6 17* höchſter 5„ 82 14 feſt Mafs„„ niedrigſter„ 49˙ 49 1 böchſter„„5 49 ſtetig Baumwolle per Januarrr.73.74 „.88.79 ſtetig WChicago, 19. Jan.(Telegr.) Anfangskurſe. 75 19. Weizen per Mai niedrigſter Preis höchſter Mas 55 4350 „„ höchſter„5 Schmalz er U.47 Pork e 16.35 Sch marz. Paris, 9 Jan. Talg 73.—. Ruhig. 5 Antwerpen, 1 Jan. Schmalz. Amerilaniſches Schweine⸗ Schmalz 128.——12g.7 Kaffee. Hamburg, 19 Jan. Schlußkurſe. Santos zer März 27—, ver 27 Altwerpen, 19. Jan. 1 Suuto. good average per Jay. 38—, per März. 33½ per Mai 23 per Sept. 34% Zucker. Zucker per Kaſſee good aperags Antwerpen, 19. Jan. Jan. 197%, per Febr.⸗März per Mai⸗Juni⸗Juli 20%/ 5 Baumwolle und 205, Petroleum. Standard white loeo—. Bremen, 19. Jan. Petroleum. 13 Baumwolle 46.—. ruhig. Antwerpen, 19. Jan. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Tipe⸗ wies locb 21—, per Febr. 21 ½,, per März⸗April 21½. 5 Liverpool, 19. Jan. Baumwollmarkt. Umfaß 10000 Amerikaner feſt, /½% höher. Surats: unverändert. Etſeu und Metalle. 5 Jan. Zinnsauca loco 78½, Zinn Billton 7 Amſterdam, 19.3 755 Glas a0 W. 19. Jan. Roheiſen miceck numbers warrants per Kaſſa 53 ah 8— d, per Monat— sb— d. flau. Middl 8 15 ough, 19. Jan. Roheiſen per Kaſſg 47sh 3½% f per Monat 48 8h 6— l. flau. London, 105 Jan,(Anſang. 1 p. Kaſſa 56— Kupfer 3 Monate 53¼, ſchwach.— Ziun p. Kaſſa 129½, 1295%, ſtetig.— Blei ſpaniſch 11½¼6, 9 4, Zinn 3 Monate Blet engliſch 11½⁰16, feſt, Zink gewähnlich 20( Zink ſpezial. 20½, feſt.— Queckſilber 8¼½ ñ London, 19. Jan. Schluß. Kupfer per Kaſſa 53½, unregelm., Kupfer 3 Monate 53 9½1,— Zinn per Kaſſa 129%/, 3 ee 130.—— unregelm.— Blei ſpaniſch—, Blei engliſch— ** 2* 75 der Maſchinenfabrik Gebrüder Aktiengeſellſchaft in Neidenfels, Nachmittag 3 Uhr fand in Ludwigshafen eine Ver⸗ der Gläubiger der Maſchinenfabrik Gebr. Hemmer in ſtatt, um über die Frage der weiteven Exiſte Konkurs Bemmer, Heute ſammlung Neidenfels neuerdings in Zahlungsſchwierigkeiten gerathenen Etabliſſe beſchließen. In der vor einigen Wochen ſtattgefundenen G verſammlung war eine Kommiſſion ernannt worden zur Prüfung der Verhältniſſe des Etabliſſements Nach der heu Kommiſſion vorgelegten Bilanz ſind die Verhältniſſe der überaus traurige. Das ganze Akti enkapital ö loren und die übrigen Gläubiger werden auch 1 0 Nach der von der Direktion der 5 betrugen die Differenzen 175 000 formirt, ſodaß alſo eine e von 195 854, war. Dieſe Unterbilanz beſteht jedoch nur im Falle einer Samiru der Geſellſchaft; bei dem Konkurſe wird ſie noch größer⸗ kommen zu den Paſſiven weitere 133 000 /, beſtehend aus den Auf zahlungen, welche kaut Beſchluß der letzten Generalverſammlun Gegen den früheren Auffichtsvath wurden ſchere Vorwürfe erho Die Kommiſſion hat feſtgeſtellt, daß ſeit der Gründung der Geſellſchaf an Tautiemen 87 000/ an Dividende 340 000 /, ferner für den Bau einer Villa für Herrn Commerzienrath Hemmer 120 000 für einen Geleisbau 140 000% gezahlt worden ſind. Verd wurde in den letzten Jahren über Han pi nicht Geſchäftsſpeſen haben ſich ganz koloſſal geſteigert. Sie be trugen im Jahre 1895 noch 145 000%, im Jahre 1902 8 Im letzten halb wurden 151 000% ausgegeben. Die Kommiſſion beantragte, ein Wöngterun auf Vorſchläge keine Gene Gläubiger wären bereit geweſen, ein Moratortium zu Dagegen ſträubten ſie ſi ſchieden, weitere Mittel einzuſchießen, um zu ermöglichen. E tag können die Web er ans Bereits ſind zahlreiche Pfändungen Die Fabrit beſchäf 101 m Für das dortige Thal iſt der Ausbruch dez Ereigniß. Als Konkurz * . Par ſür Politik: redakteur für Lokales und Provinzielles: Genſt Müll ſür Fenſlee und Volkswirthſchaft: Georg Ghriſtman für den Inſeratentheil: Karl Apfel. „Drhk und.e Verlag der Pr. 1 G. m. b. H Maunheim, 19. Jauuar, Fünf Tage Baft in Rußzland. Von F. S. Raßmann. (Nachdrus erboteg.) Wie leicht ein ruhiger, ehrenhafter Familiendater in Rußland in die peinlichſte Situation gerathen kann, beweiſt folgende kleine Epiſode, die einem mir nahe befreundeten Herrn begegnete und die er mir ſelbſt ſchilderte. Auf dem Bahnhof der ruſſiſchen Stadt X. ſetzte ſich der lange, überfüllte Zug in Bewegung, welcher an jedem Nachmittage die FJamilienväter und Brüder aus der drückend heißen Stadt⸗ luft ihren im Walde oder an dem nahen Seeſtrande gelegenen Sommerwohnungen zuführte, um nach des Tages Arbeit in engen heißen Geſchäftsräumen Erholung zu ſuchen. In einem Coupee zweiter Klaſſe ſaß ein in Stadt und Umgegend allgemein bekannter und beliebter Herr von Rhaden, in eifrigem Geſpräch mit zwei Damen ſeiner Familie, denen er Privatangelegenheiten auseinanderſetzte. Ihnen gegenüber hatte ein fremder Herr Platz genommen, ſeiner äußeren Erſcheinung Hhach ein polniſcher Student, der ſich bald in unzarter Weiſe in ſas Geſpräch miſchte und der einen Dame läſtig zu werden be⸗ gann, was Herr von Rhaden ihm ſehr höflich aber nachdrücklich berwies. Die Wirkung dieſer Zurückweiſung war eine ganz Unerwartete; anſtatt ſich zu entſchuldigen oder zu entfernen, wandte ſich der Student lebhaft geſtitulirend an die übrigen Naeee des Salonwagens mit der Klage, man habe ihn ſchwer heleidigt, und forderte alle Anweſenden als Zeugen hierfür auf. Die Damen erhielten auf ihre erſtaunten Fragen die Auskunft, daß polniſche Studenten öfters darauf ausgingen, Streit mit gutſituirten Perſönlichkeiten herbeizuführen, um mit den er⸗ haltenen Schweigegeldern ihre Studien bezahſen zu können. Dieſe Mittheilung krug wenig zur Erk ing der peinlichen Situation bei, da alle Beſchwichtig e an einer vor⸗ bereiteten, abſichtlich herbeigeführlen ſcheitern mußten, in die man ahnungslos gerathen war. ie Richtigkeit dieſer An⸗ ähme zeigte ſich, ſobald der Zug die(in iom erreichte. Student ſprang von dem noch robbend⸗ herab und rief den nenſtthuenden Gendarmen herbei, a von Rhaden mit einen Damen beim Ausſteigen glei) afs Feſtſtellung der Perſonalien, in Empfang zu nehmen. Gileichzeitig tauchten von gllen Seiten polniſche Stubenten auf und boten ihrem Freunde ihre Zeugenausſage an, obgleich ſie gar nicht zugegen geweſen waren. Daß ein großer, den betheiligten Perſonen höchſt pein⸗ licher Menſchenandrang entſtand, iſt ſelbſtverſtändlich. Der Stationsvorſteher geleitete die Damen aus dem Bahn⸗ hofsgebäude und kehrte zurück, um perſönlich die Angelegenheit giederzuſchlagen. Inzwiſchen war aber der Student in ſeinen breiſten Anſchuldigungen ſo weit gegangen, daß Herrn von Rhaden im Gefühl ſeiner gerechten Empörung über ſolch flegel⸗ haftes Benehmen in Gegenwart von Damen die Geduld riß und ihm das Wort„Flegel“ entſchlüpfte. Aber mein verehrter Herr von Rhaden, Sie vergeſſen, daß zir in Rußland ſind, flüſterte der Stationschef ihm zu. „Das thut nichts,“ antwortete der Angeredete,„den Kopf ann es nicht koſten, und ein pgar Rubel iſt mir der Spaß werth, Mann einmal beim rechten Namen genannt zu haben.“ „Das ſollſt Du theuer bezahlen,“ ſchrie der Student nun en en eem wen n ee Innern hörte man das Zurückſchieben ſchwerer Riegel, knarrend drehte ſich ein Schlüſſel im Schloß, die ſchweren Thorflügel fielen ph als Entrüſtung, und alle Umſtehenden wußten gut, daß ſie recht behalten mürpen. Mehrere Monate vergingen, die ganze Angelegenheit wa von den Betheiligten faſt vergeſſen, als Herr von Rhaden eines Jages die Mittheilung erhielt, er ſei von dem Studenten wegen gerbalinjurie verklagt, derſelbe ſei aber bereit, die Klage zurück⸗ iehen, falls er ſich verpflichten wolle, bis zur Beendigung fiiner Studien die Koſten derſelben zu tragen. Dieſes Anſinnen lehnte Herr von Rhaden ſelbſtredend ab, orauf die Gerichtsverhandlung vor ſich ging und mit Frei⸗ ſprechung endete. Nach längerer Zwiſchenzeit tauchte die Angelegenheit wieder uf gelegentlich einer Mittheilung, daß der Student an eine zhere Inſtanz appellirt hätte, die aber ohne Frage die Sache ich ablehnen würde. Weihnachten ging vorüber und inmitten der vielen An⸗ derungen des geſchäftlichen und vielſeitig geſelligen Lebens te Herr von Rhaden der Sache gar keinen weiteren Ge⸗ n, bis eines Tages ein Telegramm aus Petersburg ihn g dahinrief, da er von der dortigen höchſten Inſtanz ver⸗ heilt ſei, und nur vielleicht durch perſönlichen Einfluß er⸗ n könne, daß die Haftſtrafe in Geldſtrafe umgewandelt be. Ohne Zögern reiſte er hin, bot Alles auf, erreichte aber Verſprechen, daß man höheren Ortes verſuchen wolle, ſeinen Gunſten zu wirken, aber auf wenig Erfolg hoffen dürfe, m Augenblick gegen Ausländer ſtark voreingenommen ſei. Wenige Tage ſpäter trat am frühen Morgen ein Herr in ſchäftslokal des Herrn von Rhaden und bat, einige Worte tit dem Chef allein ſprechen zu dürfen. Dieſer führte ihn in Privatkontor, wo er ſich als Polizeibeamter zu erkennen gab. jußerſt rückſichtsvoller Weiſe theilte er Herrn von Rhaden t, daß er den Auftrag habe, ihn auf fünf Tage wegen Be⸗ eidigung eines Studenten zu interniren, und daß er gekommen nur zu denig 5 von Rhaden von der Vorſehung mit einem faſt unverwüſt⸗ Humor ausgeſtaktet war, faßte er auch dieſe Sache von eichteſten Seite auf, gab dem Beamten zu verſtehen, daß er elbſtredend, ohne jede Schwierigkeit zu machen, bereit ſei, die i eiſe anzutreten, gerne aber einige diesbezügliche Wünſche ckſichtigt ſähe, wobei er mit der rechten Hand in ſeiner Taſche, fällig, Geld klappern ließ, ein Geräuſch, das jenſeits des n ruſſiſchen Grenzflüßchens ſelten ſeine Wirkung verfehlt. ſtredend war auch dieſer Beamte gern bereit, die Wünſche hören und für deren pünktliche Erfüllung Sorge zu tragen. bitte,“ begann Herr von Rhaden,„mich heute Abend, retener Dunkelheit, mit einem Schlitten abzuholen, Zipilkleidung, keine andere Begleitung darf ſich uns r Stapt zugeſellen. Am Beſtimmungsorte ange⸗ ange ich die Erlaubniß, mir das Eſſen aus der Stadt ſſen, und ein Zimmer für mich allein zu erhalten.“ Herr beſtimmen,“ erwiderte bereitwilligſt der entfernte ſich in ehrerbietigſter Haltung. tra ngen für eine fünftägige Ab it, ging in ſeine Wohn⸗ Der nun alles barg, was er aus dem Reich der Civiliſation mit hin⸗ err von Rhaden ſeine geſchäftlichen An⸗ i erſt nach langen Jahren.— Seine Zähne ſchlugen vernehmlich daß er auf fünf Tage derreiſen müſſe, währenddeſſen ſie aderſ keine Nachricht von ihm erwarten dürfe, nahm etwas beklommen Abſchied von den Seinen, ging in ein Delikateßgeſchäft, wo er ſich ein Kiſtchen mit Konſerven, Kaffee, Bis uits u. f. w. packen ließ, beſtellte im erſten Reſtaurant, daß eine Portion Eſſen täg⸗ lich einem von ihm inſtruirten Boten verabreicht werden ſollte, traf in ſeinem Stammlokal mit einigen Freunven zuſammen, denen er pon ſeiner bevorſtehenden Reiſe ſprach und trank ſich durch eine Flaſche Champagner die heiterſte Lebensguffaſſung an. Bei eintretender Dunkelheit kehrte er in ſein Burcau zurück, bereit, das Abenteuer anzutreten. Auf eine mehrſtündige Fahrt in ungewöhnlich kalter Nachtluft mußte er ſich gefaßt machen, daher zog er ſeine hohen Pelzſtiefel über die anderen, ſchlug den Kragen ſeines koſtbaren, warmen Pelzmantels hoch, zog die Pelz⸗ mütze tief in die Stirn und beſtieg ſo, jedem Auge völlig un⸗ kenntlich, den vorgefahrenen Schlitten. Der in Zivilkleidung erſchienene Polizeibeamte nahm, ihm gegenüber, auf dem Rück⸗ ſitz Platz. Der Kutſcher knallt mit der Peitſche und mit luſtigem Glockengeläut ſchoß das Fahrzeug dahin, durch die hell er⸗ leuchteten belebten Straßen der Stadt, durch die dunklere, ſtillere Vorſtadt und endlich hinaus auf die Landſtraße. Hier wurde Halt gemacht. Eine zweite, in Pelz gehüllte Geſtalt ſchwang ſich auf den kleinen, hinteren Dienerſitz des Schlittens, zwei be⸗ rittene Soldaten nahmen zur Seite des Gefährtes das Geleit auf,„zur perſönlichen Sicherheit auf der von Räuberbanden oft heimgeſuchten Landſtraße“, ſuchte der zartfühlende Beamte Herrn von Rhaden zu verſichern, und vorwärts ging es in raſen⸗ 11 0 Tempo, wie nur in Rußland die Schlitten dahinzuſauſen pflegen. Der ganze Vorgang hatte ſich ſo ſchnell abgeſpielt, daß zum Nachdenken wenig Zeit geblieben war, je weiter man aber nun die Stadt hinter ſich zurückließ, um ſo mehr ſchwand die heitere Auffaſſung der Situation, um einem beklommenden, unbehag⸗ lichen Gefühl der Vereinſamung und Ungtwißheit Raum zu geben. Ungerufen ſtiegen vor dem geiſtigen Auge des Herrn von Rhaden die ſo oft geſchilderten Mißſtände ruſſiſcher Gefäng⸗ niſſe auf; greuliche Geſchichten von dem völligen Verſchwinden einzelner Perſönlichkeiten, von den unter nichtigen Vorwänden erfolgten Exportationen nach Sibirien, ungezählte Schreckniſſe des weiten ruſſiſchen Reiches, wo das einzelne Menſchenleben wenig gilt und die Wilkür der kleinen Beamten jede Gerechtigkeit mit Füßen tritt, da die Stimme des bedrückten Volkes ſelten hinaufdringt zu den maßgebenden Perſönlichkeiten. Vergeblich ſuchte er ſeine Gedanken auf andere Dinge zu lenken; die weit⸗ gedehnte Schneefläche, hin und wieder durch dichte, dunkle Wald⸗ ungen unterbrochen, bot wenig Abwechslung, und ſeine Stimm⸗ ung verdüſterte ſich allmählich bis zur Unerträglichkeit, bis ſeine geſunde Natur ihm zu Hilfe kam. Die ſchnelle Bewegung in der kalten Luft unterſtützte die Wirkung des Champagners, und bald ließen ſeine regelmäßigen Athemzüge erkennen, daß ein ſorgenbannender Schlaf ihm Vergeſſenheit brachte. Ein ſcharfer Ruck ließ ihn zwei Stunden ſpäter jäh empor⸗ fahren und ſeinen Kragen zurückſchlagen. Der Schlitten hielt vor einem großen, eiſenbeſchlagenen Thor, das ſich in einer ſehr hohen Steinmauer befand. Ringsherum endloſe Schneeflächen, hie und da durch einzelne ſich im Mondſchein abhebende Kiefern unterbrochen. Einige aufgeſcheuchte Krähen umkreiſten mit ihrem unheilberkündenden Geſchrei das Gebäude und trugen weſentlich zur unheimlichen Stimmung des ganzen Bildes bei, an dem Wereſchtſchagin ſicher ſeine Freude gehabt hätte. Im weit zurück, das Gefängniß hatte ſeinen Rachen weit geöffnet, um ein neues Opfer zu verſchlingen, und als der Schlitten in den inneren Hof einfuhr, da war die goldene Freiheit draußen ge⸗ blieben. Zum erſtenmal erwachte das Bewußtſein in ſeinem Innern, daß es wohl kaum ein zweites Ding auf der Welt giebt, das ſo verſchiedenartige Kehrſeiten zeigt, wie eine Gefängniß⸗ mauer von außen oder von innen geſehen. Der begleitende Gendarm ſtieg ab, ſprach kurze Zeit in ge⸗ dämpftem Tone mit einem aus dem maſſiven einſtöckigen Stein⸗ bau heraustretenden Beamten, näherte ſich dann in ehrerbietigſter Haltung dem Schlitten, um zu melden, daß nun ſeine Miffion beendet ſei, da er zu ſeinem Dienſt in der Stadt zurückkehren müſſe, er aber das fernere Wohl des gnädigen Herrn ſeinem lieben Freunde Iwan warm ans Herz gelegt hätte. Den Zweck dieſer Mittheilung erfaßte aus alter Gewohnheit das ziemlich verwirrte Denkvermögen des Herrn von Rhaden inſtinktiv; er griff in ſeine Taſche und reichte dem Beamten mit freundlichem Dank die Hand zum Abſchied, wobei zwiſchen den Handflächen ein kleines Stück Papier die Innigkeit des Druckes bedeutend erhöhte. Das Thor ſchloß ſich wieder hinter dem zur Stadt zurückkehrenden Schlitten nebſt Reitern— der letzte Faden, der ihn mit der ziviliſirten Welt verband, war geriſſen! 85 Nach Erledigung einiger Formalitäten führte der Beamte ſeinen Schutzbefohlenen durch eine enge eiſerne Thür in einen dunklen, langen Gang, in deſſen Seitenwänden man in regel⸗ mäßigen Zwiſchenräumen verriegelte Thüren ſah. Die kleine Laterne in der Hand des Wächters warf einen ſpärlichen Schein auf die kellerartig gewölbten Wände aus rohem Stein, und es überkam den verwöhnten Bewohner vornehmer Salons ein un⸗ beſchreibliches Gefühl von Ekel und Grauen. Unwilltürlich ſchloß ſich ſeine Hand feſter um den Griff ſeiner Reiſetaſche, die übergerettet hatte, den einzigen Tröſter, der ihm üder diſes Elend hinweghelfen konnte: ſeine Cigarren! Vor ſeinem inneren Auge ſtieg das Bild ſeiner behaglichen Häuslichkeit auf, die reichgedeckte Familientafel, um die ſich die Seinen in frohem Kreiſe verſammelten, ſein Rauchzimmer, in dem ſich ſtets Abends Freunde einfanden, um beim Glaſe Wein mit ihm zu plaudern. Andere erwarteten ihn beim Abend⸗ ſchoppen im Stammreſtaurant, wo er ſtets der heiterſte unter ihnen war— ob wohl jemals einer unter ihnen von dieſem ſonderbaren Abenteuer Wind bekam?— Ob es überhaupt ein Abenteuer bleiben würde, oder ob man ihn vielleicht wie ſo manchen ſeiner Bekannten im Gefängniß„vergeſſen“ würde, da ſeine Freunde und Angehörigen keine Ahnung von ſeinem Ver⸗ bleib hatten? Ihm fiel das harte Schickſal des alten, ihm be⸗ freundeten General von Wrangel ein, der zwölf Jahte hindurch verſchollen blieb, ohne daß er ahnte, weſſen man ihn beſchuldigte. — Sollte man ihn vielleicht für einen Nihiliſten halten und unter anderem Vorwande hierher gelockt haben! War ſein Name dazu beſtimmt, als Held einer Schauergeſchichte der Nachwelt über⸗ liefert zu werden? Zu ſpät bereute er, nicht wenigſtens einem ſeiner Freunde das wahre Ziel ſeiner Reiſe mitgetheilt zu haben, dann hätten ſie vielleicht ſeine Spur finden können, wenn auch nber; w Wollte der Gang denn gar kein Ende nehmene Doch alles vergeht, ſo auch dieſe bangen Minuten; der Wär⸗ ter blieb ſtehen, ſchloß eine Thür auf und ließ ihn in ſeinen känf⸗ tigen Wohnraum einkreten. Mit einem langen Blick überſah er bei der ſpärlichen Beleuchtung den kleinen Raum, deſſen Wände und niedrige Decke weiß getüncht waren. An jeder Längswand ſtand ein Möbelſtück, das wohl ein Bett vorſtellen mochte; ztwet einfache Stühle, zwei kleine Holzſchemel mit Waſchnäpfen und Waſſerkannen und ein Tiſch von rohem Holz bildeten das ganze Inventaxr. Dieſes dürftige Domizil war es aber nicht, was ſein Herz faſt ſtillſtehen ließ, ſondern der Anblick einer Geſtalt, die, im ſchwachen Schein einer Kerze nicht erkennbar, ſich von dem einen der Betten langſam erhob und ihn mit neugierigen Blicken maß. Höchſt unangenehm berührt von dem Gedanken, mit einem ganz fremden Menſchen, vielleicht gar ruſſiſchem Verbrecher, Tag und Nacht eingeſchloſſen zu ſein, wendete Herr v. Rhaden ſich dorwurfsvoll an den Beamten, mit dem Hinweis darauf, daß ihm eine Zelle allein für ſich zugeſagt worden ſei. Dieſer zuckte die Achſeln und deutete auf die fremde Geſtalt. Verzweifelt wollte er nochmals ſeine ganze Ueberredungskunſt, in Geſtalt einiger Papierrubel, in Thätigkeit ſetzen, als eine wohlklingende Stimme ihn beim Namen nannte, und auf hochdeutſch bat, keine weiteren Schritte zu thun; es werde ihm bald alles klar werden. Ein deutſches Wort in dieſem ruſſiſchen Grabe wirkte elektri⸗ ſirend. Der Beamte erhielt trotzdem ſeinen gepolſterten Hände⸗ druck und entfernte ſich rückwärts ſchreitend mit tiefen Bücklingen, die Verſicherung ſtammelnd, daß die Herren ja nur zu befehlen brauchten, er, der alte Iwan, wolle ihnen jeden Wunſch erfüllen, auch jede Botſchaft übermitteln. Noch murmelnd ſchloß er hinter ſich die knarrende Thüre und ſchob den Riegel vor; die beiden Leidensgefährten waren allein. Sobald die ſchlürfenden Schritte im Gange verhallt waren, trat der Fremde vor, ſchlug nach Art der livländiſchen Edelleute die Hacken aneinander, indem er den Kopf kurz neigte, und ſtellte ſich als Baron Wolf, Beſitzer des Majorates., vor.„Ich bin ru. 7 + 7— 2 f 2 42 1 9 Ihnen Rechenſchaft ſchuldig für mein eigenmächtiges Eingreifen in Ihre Angelegenheiten“, begann er,„und hoffe auf Ihre Abſo⸗ lution. Sie ſehen in mir einen rückfälligen Bewohner dieſes gaſt⸗ freien Schloſſes; ich bin zum dritten Male hier und fürchte, daß es nicht das letzte Mal ſein wird, wenn es mir nicht gelingt, für meine Zunge eine Vorrichtung zu erfinden, die es mir ermöglicht, dieſelbe in Momenten höchſter Empörung auszuſchalten, wie beim Telephon. Ich benutze meine freie Zeit in dieſen Räumen dazu, über dieſes Problem zu grübeln, deſſen Löf ung allein im Stande wäre, ruſſiſche Staatsbürger vor ähnlichen traurigen Erfahr⸗ ungen zu ſchützen.— Doch davon ſpäter, erſt wollen wir es uns recht gemüthlich machen.“ „Dieſe Worte klangen wie Hohn in ſolcher Umgebung, doch ſchien es dem Sprechenden wirklich ernſt damit zu ſein, denn er entwickelte plöglich eine erſtaunliche Lebhaftigkeit. Im Hinter⸗ Hiſrete des Gemaches, unter dem kleinen, tiefliegenden Fenſter, öffnete f Tage, welche in dieſem Augenblick alle Schätze Indiens über⸗ trafen. Mehrere Kerzen erleuchteten bald die bisher ſo düſtere Umgebung, ein ſauberes Tiſchtuch verbarg den häßlichen Tiſch, auf welchem ein kleiner Spirituskocher, Gläſer, Zucker und eine Flaſche Rum geſtellt wurde. Leider habe ich in der verzweifelten Langeweile meinen Vorrath an Cigarren verbraucht, damit kann ich nicht aufwar⸗ ten“ entſchuldigte ſich der liebenswürdige Herr, als wäre es ſeine Pflicht, den Wirth zu ſpielen. „O, rief Herr von Rhaden, hocherfreut, daß auch ihm etwas geblieben war, womit er ſich reanchiren konnte,„Cigarren habe ich in ſehr reichlicher Menge mitgebracht, ich ſehe aber, daß Sie 5 73 in dieſer Situation ſind, Sie haben an Alles ge⸗ 5 4 17 Ja, man wird mit der Zeit praktiſch, Abends geht es ja, 1— früh die entſetzliche Mehlſahe und Miee rrr! Höchſt beluſtigt fing Herr von Rhaden, der inzwiſchen ſeinen ganzen Humor wieder gefunden hatte, an, ſeine Handtaſche aus⸗ zupacken und ſtellte ſeine mitgebrachten Vorräthe an feinem Kaffee, Kakao, Zucker, Biskuitdoſen und Cigarren in das provi⸗ ſoriſche Vorrathsſpind, theilte ſeinem Leidensgefährten mit, daß am nächſten Morgen eine Kiſte mit Konſerven und Wein eintreffen werde, und daß ihm Eſſen täglich vom Hotel Metropol herausgeſchickt würde. Baron Wolf hatte während deſſen den Spirituskocher in Thätigkeit geſetzt, es zog ein leiſes Summen durch den Raum und bald ſaßen beide Herren behaglich plaudernd beim Glaſe Grog und Zigarren, während der Dampf ſich mit den Rauchwolken vereinigte in dem Beſtreben, die harten Umriſſe der Zellen mildernd zu verſchleiern. Naun will ich Ihnen auch mittheilen, warum ich hier bin, und wie ich dazu kam, Ihre Dispoſttionen zu durchkreuzen,“ degann Baron Wolf.„Es wird Ihnen vielleicht nicht bekannt ſein, daß wir Großgrundbeſitzer einer unerträglichen Plage aus⸗ geſetzt ſind, die alle paar Jahre in Form eines Taxators auftritt, der unſern Grund und Boden ſowie Waldbeſtand etc. abzu⸗ ſchätzen hat. Dieſe Leute, meiſt Stockruſſen, ſind oft von ſs unerträglicher Weitläufigkeit und Bornirtheit, daß einen nach Verlauf einiger Tage die Geduld meiſt im Stich läßt und unver⸗ meiplich ein Ausdruck der Empörung der Zunge entſchlüpft. Solch ein Wort iſt aber in Rußland nicht mit Geld zurückzukaufen; den Beweis hierfür erbringen Sie wohl auch ſelbſt durch Ihre An⸗ weſenheit in dieſem Hauſe. Schon acht Tage war ich jetzt in dieſer Einſamkeit, als mir heute unſer geſprächiger Wärter mit⸗ theilte, es käme gegen Abend noch ein feiner Herr hierher, der den Wunſch hätte, allein zu wohnen. Ein Rubel lüftete mir das Dienſtgeheimniß Ihres Namens, fünf weitere Rubel durch⸗ kreuzten Ihre Dispoſttionen, denn ich kannte Sie zwar nicht perſönlich, wohl aber durch meine Jagdfreunde Ihren Ruf als liebenswürdigen Geſellſchafter, und ich ſagte mir, daß Sie bei näherer Einſicht in die hieſigen Verhältniſſe jede nur halbwegs annehmbare Geſellſchaft der entſetzlichen Einſamkeit vorziehen würden, und daß Ihnen gleichzeitig das Ergebniß meiner längeren Erfahrung in Geſtalt dieſer Annehmlichkeiten zu gute kommen würde, was auch nicht ganz zu verachten iſt,— ich rechne auf Ihre Verzeihung!“ In gehobenſter Stimmung ſchüttelten ſich beide Herren die Hand und nach längerem Austauſch ihrer gegenſeitigen Erlebniſſe Funs; Anſichien legten ſie ſich hochbefriedigt zur Ruhe. Der Grog hatte eine behagliche Müdigkeit herbeigeführt, die den Vergleich mit den weichen heimiſchen Beiten gar nicht aufkommen hieß, und das Gefühl der Einſamkeit war Bejden entwichen. In an⸗ regendſtem Verkehr ſtrichen die fünf Tage dahin, die neuen es wirklich ſo kalt, oder hatte er ſeine Nerven Freunde wetteiferten in kleinen Aufmerkſamkeiten und Ueber⸗ ᷑raſchungen für einander: denn Geld ermöglicht faft i ich ein Wandſchrank und förderte eine Menge Dinge zu 7. Seite dbon ganzem Herzen, das iſt der alte Iwan, der oft ſeinen Kame⸗ raden erzählt von den hertlichen Fagen, D die beiden vornehmen Herren dort weilten, und er pas ganze Eſſen für ſich behalten dütrſte, das in der Gefängnißküch e für ſie bereitet wurde, ſowie täglich alle Reſte nie geahnter Herrlichkeiten. Mit den bielen Trinkgeldern gedachte er im Dorf ein kleines Häuschen 3u kaufen.„Ach, wenn die Herren doch nur bald wiederk tämen!“ Am wenigſten Freude erntete der polniſche Student, der nicht mit der Beli der 1 den Herren gerechnet hatte, 15 15 nün von Lehrern diengenoſſen boykoktirt ſah, ſodaß it zu verſchwinden. Mannheim, 19. Januar. Rußland, und willige Boten gab es ſtets, 58 l ein 8edd den weiten Weg zur Stadt nicht ſcheuten. Mit Wehmuth ſahen beide Herren der Stunde der Treunung entgegen, denn Baron Wolf mußte noch einen Tag länger bleiben. An Abend des fünften Tages erſchien pünktlich der Stadt⸗ genbarm mit dem Schlitten und Eskorte, man nahm Abſchied mit ber ſe eſten Be kigekeung, N Baron Wolf, deſſen Familie im Auslande er Rücklehr auf ſeine Güter erſt einige Zeit im Hauſe uge wonnenen Freur ndes verweilen ſollte. Die Rückfahrt ging in gleic cher Weiſe vor ſich, wie die Hinfahrt, nur war die Stimmung eine ganz andere. In froheſter Laune General⸗Auzeiger, Fabc Alle Wd Empfang ſeines am nächſten Tage zu erwartenden Gaſtes.„Der Herr ſſt äußerſt verwöhnt, er muß Alles aduf das Luxutibſeſte vorfinden,“ ſagte er ge⸗ beimnizvoln zu ſeiner Frau, Der Empfang wur ein warmer, überaus herzlicher, und eine lange Reihe unvergeßlich froher Tage verlebte Baron Wolf in dem gaſtlichen Hauſe, deſſen Bekannten⸗ kreis ſich wohl fragte, woher es kommen mochte, daß die beiden bisher fremden Herren ſich ſo 5 befreundet hakten, als wären ſie alte Kameraden geßweſen, doch fra te Niemand darnach, wo ſie ſich kennen gelernt hätten, ohne Nas ſich ein undurchdringlicher Ausdruck auf Beider Geſicht legte. Den betreffenden —. 6155 iebtheit langte Herr von im Kreiſe ſeiner Jamilie an und kraf Tuſtige Gcke. Das alte“ Eled. abgekanzelt. dige, lleber Sohn,““ iſt die gemeſſene%%im Gegentheil, esflör 115 noch genau dieſelben!““ Der flotte Aſſeſſor CEuno Wisd von ſeinem Vater, den würdigen Herrn Rath, wegen ſeiner Verſchwendungsſucht „Aber Papa, Du begreifſt das nicht, die Weiber heut⸗ zutage, äh, ſind eben ganz anders, ioie zu Deiner Zeit!„Eutſchul⸗ Neues Nodell! Keine Belästigung, angenehmes Fragen, grösste Sicherheit, Extraanfertg., Reparat. 5. Nunten Telephon 1029. 2109 von Fachleuten erprabt 195 be währt bei Schnee u. Regen hat ſich Nur echt in boſben Doſen mit Schutzmarke Kaminſeger u. geſ. geſch Namen„Tranolin““ auf ſchrägem Gold treifen. Soll wieder gewichſt werden, ſo erzengt Gentner's Wichſe in rothel Doſen auch auf fettem Leder ſchöuſten Glänz! In deu meinen Geſchäften zezu haben Vertreter für Maunheim u d Umgebung: Garl Vosgile in Mannhbeim, BVBöckuraße 10.10387 4 Hemden⸗ inik! Klinikl!! Planken p 4, 2, 3 Tl. 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Falls ſich ein Empfangsberech⸗ liger nicht rechtzeitig meldet, geht 6 Ringe, das Etigenthum an den geſun⸗ denen Sachen binnen Jahresfriſt auf den Finder über. Maunheim, 15. Jaunar 1909. Großherzogl. Bezirksamt: Pollze birek ion: Schäfer. Bekauutmachung. No 68677. Au':gefunden u. auf der Polizeiwache des 6. Polizei⸗ keniers abzutzolen ſind 3 Tafeln Schwarzblech, welche auf der Dammſſraße, Ecke der 11. Quer⸗ ſtaße, auſgefunden wurden. 612 Mannheim, 15. Jannar 190g. Großh. Bezirksamt. Polizelbirektisu Bekauntmathung. Die Feuerſchau in der Stadt Maunheim betreffend. Nr. 4892 J. Wirl 1 zur Allgemeinen Kenntniß, daß im Jahre 1903 die Feuerſchau in bent Staptgebiel weſtlich der Areitenſtraße und ihrer Ver⸗ WAngerung bis zur Au ffahrt zur Rheinbrücke(Ouadlate 4 bis K, Jungbuſch und Hafen⸗ gebiet), ſowie in der Neckar⸗ vorſtadt.d att der Käfer⸗ tzalerſtraße bis zur ehemaligen (emarkungsgrenze vorgenom⸗ inen und mit derſelben alsbald begonuen wird. Die Hause'genthümer und Hausbewobhner ſind verpflichtet dem Fe ſerſchauer den Einkrikt 1 in alle Ha me g 8 6 DerVerorduung vom 23.2 1880 die Feuelſchau beir. ſtatten. Maunheim, 13. Jauuar 1903. Gr. Bezirksamt. Neff. Koukurgverfahren. Nr. 1985 J. Das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen der Kraia D. Kegler, Apparate⸗ und Maſchinenfabrik in Maun⸗ heim, Lindenhof, deckſtr. 51 bis 58,(Juhaber Damel Kegler) wurde nach rehtskräftiger lätigung des Zwangsvergleichs volſt 1. Oerober 1903 und nach Abhallung des Schlußtermins turch Beſchluß Or Aunmtsgerichts vont 14. Januar 1903 wieder gufgehoben. 638b Maunheim, 10. Januar 190. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtggerichts l1 Mohr. Bekauntmachung. Durch Erlaß Großb Juſtiz⸗ Miniſtertums vom 20. Dezember 1902 Nr. 45375 wurde auge⸗ odnet, daß vom 1. Jaunar 1308 ab der dem Gr Notar Eſſelborn überliagene Noka⸗ Fiatsdiſtrikt an Stelle der herigen Bezeichnung ViIl die Nichnung v und der dem Groz Moiar Beßler übertra Diſtrikt ſtatt der ſeitberigen 5 die Vezeichnüng VII I 629 Malinheim, 17. Jaungr 1903. Wr. Notariat VII: Beßler Jwangsverſteigerung. Dienſtag, den 20. ds. Mis., Nachmiiteigs 2 uhr iin Pfandlokal 0 4. 5 treckun f 7 Maarza gery; 1 Pferd(braune deutheke mit Mat Wacgtenſchrauk, kaſten, nut. Meſſii Naäfſeuſchrank, 19 iru⸗ Mient, Schreibtiſche, Zeichen⸗ chränte, Zeſchentiſche, 1 aufger, Veit, verſchiedene Bilder, Spiegel, Vo lu Mlatte u. Sy Divan, Buffet, 1 ſchrauk und „Parth chalbretter, Nuth⸗ u. Wederbretter, Eichenholz, tannene liiid forlene Dielen Mäaunheim, 18. Jaunar 1903. 5 Lindeumgter, Gnterrechtsregiſter. ZJum Guüterrechtsregiſter Bd. 1v 3: Servos, Berthold, kannheim und ig geh. Leil No. 1. Durch 12. Dezember 1902 iſt Exrungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher beſchriebene Vermögensbeibringen derſelben. 2. Geite 64: Hab Jakob, Magazinarbeiter, Ma unk Makia Helena geb. Kaiſer: Mo. 1. Durch Vertra 16 Dezember 1902 in G ſchaftsgemeinſchaft verein 3. Seite 65: Krauip, ſt Kaufmann, Vertrag vom sahl, Reinhard Jakob, Mannſeim und Pauline geb. Helwig: No. 1. Durch Vertrag vom 2, Jaunar 1808 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbgarl. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögensbelbringen derſelben. 4. Seite 6s: Scheidel, Johann, Schloſſer, Mannheim und Anna Marie geb. Böſſenecker: Mo. 1. Duſch Vertrag vom 6. Jaunar 1808 iſt Gütertrennung vereinbart. 5. Seite 67: Bundſchuh, Johann Peter, 8 Spezereihändler, Maun⸗ Durch Vertrag vom 7. Jaunar 1903 iſt Gütertrenuung vereinbart. 6. Seite 68: Erhardt, Jakob, Bierbrauer, Feudenheim und Magdaleng geb. Meyer: No. 1. Durch Vertrag vom 10. Jannar 1303 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. 7. Seite 69: Fiſcher, Albert, Uhrmacher, Schriesheim und Magdalena geb. Mieiſter: No. 1. Durch Nertrag vom 9. Jauuar 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 621027 Mannheim, 17. Jaunar 1908. Gr. Amtsa richt E. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abth. A würde eingetragen: 1. Bd. II..Z 102, Firma „C. Leinhas“ in Mannhelm: Emil Leinhas in Maunheim iſt als Prokuxiſt beſtellt. Geſchäfiszweig: Del und ſeit⸗ waaken Agelnindckomnon. 2. Bd. III, O⸗3 Ib, Firma „Georg Dugeorge Nachf.“ in Maunheim: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, das Geſchäft ſammt der Firma auf den Geſellſchafter Hermann Roſenthal, Kaufmann in Manun⸗ heim, übergegangen. 3. Bd. V, Olegz. 36, Firma . Wieder“ in Mannbeim: Die Prokura der Reinhold Frahelſcheſrau, Mariegeb Wieder, iſt exloſchen. 5 5 f Putz⸗ Geſchäfiszweig: Modewaaren⸗ 4. Bd. IX,.⸗Z. 45, Firma „Brilmayer& Hillengaß“ in Mannheln: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Firma erloſchen. und 157, Firma Mannßeim: Ag 0 ſe 6. Bd. IX. 158, Firma „Guſtav Pfeiff Maunßeim: Inhaber iſt Guſtav Pfeiffer, Kaufmgun, Maunbeim. 8 olzhandlung. Bd. IX.„159, Firma „Emil Scharer“, Mannheim: Inhaber iſt Emil Kaufmann, Maunheim. Geſchäftszweig: chem. Produkte und Agentuüren. 614/620 Mannheim, 17. Jaunar 1903. Ar. Amt gerſcht I. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienſtaa, den 20. Jan 1903, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Ver⸗ ſteigerungslokale gegen baare Zablung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Peitſchen, 2 Spiegel, ein Wagen ſowie 1 Hobelbank⸗ Dielen und Bretter. 312 Letztgenannte Segenſtände werden beſtimmt verſteigert. Mannheim, ig Jan. 1903. Danquard Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Berſteigerung. Dienſtaa, den 20. Jan. d.., Nachmittaas 2 Uhr, werde ich impfandlokal g 4, 5 Scharer, dahier im Vollflreckungs⸗ wege gegen Vaarzah ung öffentlich verſteigern: 3510 Möbel perſchied. Art. Mannheim, 19. Jan 1903. Harder, Gerichtsvollzieher Jwaugs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 20. Jannar 1903, Nachmittaas 2 Uhr werde in Käferthal vor dem Nath baare Zahlung im Volſſtre swege öfſentlich verſteigern: Ein braunes Sintenpferd, 18 Nahre alt. Meaünbein, 19. Jaunar 19082. Augſtmaun, Gerichtsvollzieber. Montag, 19. Januar 1905. Belauntmachung. Den Rathhauskeller in Necarau betr. No, 4u2861. Der Keller im Rathhaus zu Neckgrgu iſt alsbald auf längere Zeit zu vermiethen. Mefleklauten wollen ihre An⸗ gebote beim Gemeindeſekretariat Nickarau— Rathyhaus— ab⸗ geben, woſelbſt jede weitere Aus⸗ kunft ertheilt wird. Maunheim, 8. Januar 1903. Bürgermeiſteramt: Martin. 5 Häling. Heu⸗Lieferung. Wir vergeben auf dem Sub⸗ miſſionswege die Lieferung von 500 Centnern prime ſüßes Wieſenhen und 300 SFtr. vrima Blaukleehen, ganz oder getheilt, lieferbar nach unſerer Wahl per Bahn franko Viehhoigeleiſe. Als Gewicht wird dasjenige uuſerer Fabrikwaage der Beiech⸗ uung zu Grunde gelegt, gleich⸗ viel oh das Hen loſe ausgeiaden, oder beim Ausladen gepießt wird. Angebote treten erſt nach Um⸗ lauf von 8 Tagen vom Er⸗ öffnungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Augebote auf dieſe Lieferung ſind verſchloſſen und mit Auf⸗ chrift„Heulieferung“ verſeben bis Donnerſtag, 22. ds. Mis., VBormittags 11 uhr auf unſerem Bureau im ſtädki⸗ ſchen Bauhof U 2, 5 frauko ein⸗ zureichen, an welchem Zeitpunkt die Eröſſnung derſelben in Gegen⸗ wart der erſchienenen Submit⸗ teuten erſolgt. 29500%29 Erfüllungsort iſt Mannheim. Städt. Fuhr⸗ un. GutseSerwaltung: Krebs. Hafer⸗Liefcrung. Aufdem Submiſſionswege ver⸗ geben wir dle Lieferung von 1000 Centger prime Hafer gauz oder getheilt lieferbar nach unſerer Wähl franko Compoſt⸗ Fabrik. Zur Berechnung gelangt das auf unſerer Waage eriſtittelte Gewicht. 29500/28 Offerten mit Muſter von min⸗ delleis einem Liter ſind mit eutſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens Montag, den 26. d. Mis., Vormittaas 11 uhr, auf unſerem Bureau im ſtädt. Bauhoſe U 2, 5 franko einzu⸗ reichen, zu welchem Zeitpunkte die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Subhut⸗ tenten exfolgt. Angebote treten erſt nach Um⸗ fluß don 8 Tagen vom Fröff⸗ unngstage an gerechnet, uuns geheee außer Kraft. Mausdeim, 12. Jauuar 190g. Städt, Fuh nhr⸗ Gutsberwa tung: Krebs. znnonciren will — seien es auch nur kleine Anzeigen, wie: Personal-, Vertreter-, Stellungs-, Kaufs., Ver- kaufs-, Pacht- u. Mieths- Gesuche— wendet sich mit Vortheil an die Annoncen-Expedition Rudolf Mosse MANNHEIN Heidelbergerstrasse O6, 6. eeeee eeeeeeee e Hierdurch erwachsen dem Inserenten keine Mehrkosten, dagegen eine Reihe von Vor- theilen, wie: kosten- frele fachmännische Beruthung hinsichtlich Zweckentsprechender Abfassung derAnnonce, auffälliger Auisstattung derselden, Wahl d. best- Seeigneten Blätter ete. Katalog gratis. Gerichtsvollzieher. 351“1 Bekanntmachung. Erlaſſung einer Begräbniß⸗ und Friedhofordnung für die Stadt Mannheim hier Inbetriebnahme der neuen Leichen⸗ halle betr. Nr. 4490 J. Nachdem die neue Leichenballe auf dem ſtädtiſchen Hauptfriedhof fertig geſtellt iſt und am 1. Febr. 1. Is. in Betrieb genommen werden ſoll, wird auf Antrag des Stadtraths hier gemäߧ Sl der Friedhof⸗ und Be⸗ gräbnißordnung für die Stadt Mannheim vom 23 April 1899(Amtsverkündigungsblatt Ni. 125) in der Faſſung der Bekanntmachung dom 28. September 1899 hiermit be⸗ ſtimmt, daß die Abſchnitte II(Leichen⸗ und Begräbniß⸗ ordnung) und III(Leichenhalle⸗Ordnung) der gedachten ortspoltzeilichen Vorſchrift am 1. Februar 1903 in Kraft zu treten haben. Von dieſem Zeitpunkte ab werden auch die 88 6— 28, 64—70 und 72 der bisherigen Leichen⸗ und Friedhof⸗ ordnung vom 30. Dezember 1877 aufgehoben. Die wichtigſten Beſtimmungen der genannten Ab⸗ ſchnitte, wodurch der allgemeine Leichenhallezwang ein⸗ geführt wird, ſind nachſtehend abgedruckt. 603 Mannheim, den 12. Januar 1903. Großh. Bezirksamt: Zoeller. § 10. Die Leichen ſämmtlicher hier verſtorbe⸗ uen Perſonen ſind, ſofern ſie nicht zur UHeberführung nach auswärts beſtimmt ſind, nach Vornahme der erſten Leichenſchau und ſpäteſteus vor Ablauf von 24 Stunden uach Eintritt des Todes mittelſt des klaſſen⸗ mäßigen Leichenwagens auf kürzeſtem Wege in die Leichenhalle zu verbringen und dort bis zur Beerdigung zu verwahren. Während der Stunden von 11 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags im Winter und von 10 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachnittags im Sommer follen— ganz drin⸗ ende Fälle ausgenommen— keine Ueberführungen in die eichenhalle erſolgen; während der Fahrt in die Leichen⸗ halle darf der Sargdeckel loſe aufliegen. Während der Ueberführung in die Leichenhalle wird die Leiche von der erforderlichen Anzahl von Leichenträ⸗ gern, auf Wunſch der Angehörigen überdies vom Begräb⸗ nißordner begleitet. Leichen von Kindern unter einem Jahr können ſofern nicht eine anſteckende Krankheit den Tod herbeigeführt gat, ohne Beuſtzung eines Leichenwagens durch das Leichen⸗ wärterperfonal in die Leichenhalle verbracht werden; in⸗ ſtat', in welch' deſſen ſind hiebei ebenfalls die Vorſchriſten des§ 10 zu beachten. 5 8 12. Leichen, welche von auswärts hierher geführt oder auf hieſiger Gemarkung aufgeſunden werden, ſind durch das ſtädtiſche Leichenperſonal und mittelſt des ſtädtiſchen Lei⸗ chenwagens ſofort in die Leichenhalle oder,— wenn die Beerdigung auf den Friedhöſen der Staditheile Käferthal und Neckarau erfolgt, mittelſt des Käſerthaler dezw. Neckarauer Leichenwagens in die Leichenhalle der dortigen Friedhöfe zur Beerdigung— 1 verbringen. 12 „Die Beerdigung der Leichen findet thunlichſt bald nach Ausſtellung des Erlaubnißſcheines(88—8 und 11 der .O. vom 16 Dezember 1875) von der Leichenhalle aus letzt rer auch die kirchlichen Feierlichleiten und etwaigen Anſprachen gehalten werden. Wäbrend der Stunden von 11 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags im Winter und von 10 Uhr Vor⸗ mittags bis 4 ÜUhe Nachmittags im Sommer ſollen keine Beerdigungen vorgenommen werden. § 20. Die Leſchenhalle dient zur Verwahrung und Beobacht⸗ ung der Leichen bis zu deren Beerdigung. 5 Die Aufnahme der Leiche in die Leichenhalle geſchiedt auf Vorzeigen und Asgabe des Erlaubnißſcheins(88—8 und 11 der Vererdnung vom 16. Degzember 1875) an den Leichenwart(Leichengallenaufſeher). 8 21. Die Obſorge für die Leiche in der Leichenhalle iſt für Alle ohne jede Ausnahme gleich und liegt ausſchließlich dem Leichenwart bezw. unter ſeiner Aufſicht dem ihm etwa beigegedenen Wärterperſonale ob. Für jede Leiche iſt eine Zelle beſtimmt, welche mit einer ausreichenden Ventilationssorrichtung verſehen ſeig muß. Iſt die Leiche in die Zelle verbracht, Deckel des Sarges entfernt und die Kopfe, das Geſicht nach oben gekehyrt, aufgebahrt. Sie muß, mit Ausnahme des Geſichts und der Hände bedeckt ſein. Die Hand der Leiche wird mit den Enden der Zelle vorbandenen, zum Läutewerk im Wächterzimmer führenden elektriſchen Leitung derart verbunden, daß bei ſo wird der in jeder Bewegung geſetzt wird. Ueber dem Sarge iſt ein Stramindeckel auzubringen, welcher verhindert, daß Fliegen und dergleichen zur Leiche gelangen. Auf Leichen, welche in geſchloſſenem Sarge von aus⸗ wärts in die Leichenhalle verbracht werden, ſinden die Be⸗ ſtimmungen dieſes Paragraphen keine Anwendung. offen, vorausgeſetzt, daß nicht eine anſteckende Krankheit die Todesurſache war oder ſtarke Spuren eintretender Ver⸗ weſung ſich zeigen oder aber der Kopf der Leiche in ab⸗ ſchreckender Weiſe verſtümmelt iſt. In den letztgenannten Fälleu, ebenſo dann, wenn es geſundbeitspolfzeilich ange⸗ orduet oder nach vorausgegangener Sektion von den An⸗ gehörigen verlangt wird, muß der Sarg alsbald nach der zweiten Leichenſchau geſchloſſen werden. 2 Den Angehörigen der Verſtorbenen iſt der Zutritt zu Zellen wäbreud des Tages geſtattet. Andere Perſonen haben keinen Zutritt, ebenſowenig darf der Leichnam der öffentlichen Beſichtigung aüsgeſetzt werden. den Zelle und Sarg können von den Angehörigen mit Nr zur 155 E h. 605 4. e. J. 8. 11. i. müſſen ſtezend 8 und ſein. gN g= geſtgttet II. Mindeſt werden IV. Art in erſtreckt, V. ſtattet VI. Bewerbeorduung, ewerbeordnung vom 29. Sepiember 1900 hat der Bezirks⸗ rath als höhere Verwaltungsbehörde heute für die Stadt Mann⸗ heim nachſtehende der Putz⸗ Hut⸗, Schirm⸗ und Zifſer 1 angeftibrten Geſchäftszweige geſchloſſen ſein der Verkauf von Waaren der U5. Jahrgang. Betanntmachung. Die Ein iug des Achtuhrladen⸗ ſchluſſes in der Stadt Mannherm betr. 39 vergl. mit 1839 e, 1463 Auf Grund der 88 15 Art. 1 Ziffer 4 der Bad. Vollz.⸗Verordmi 2490 J. Aunordnung Die offenen Verkaufsſtellen nachſtehender Geſchäftszweige: der Bapier⸗ und Buchhandlungen, der Eifeuwaaren⸗ und Haushaltungsartikelgeſchäfte, der Herrenkonfektions eſchäfte, der Schuhwaarengeſchäfte, der Mauufaktur, Seide⸗, Weiſt⸗ und Modewaaren⸗ (Damenkonſektion)⸗Geſchäfte, der Garn⸗, Kurz. und Wollwareugeftäfte, Korſettengeſchäfte, der Rohleder⸗ und Schuhmacherartikelgeſchäfte, der Wagrenhänſer, während des ganzen Jahres, mit Ausnahme der nach⸗ dulter Ziffer II bezeichneten Tage, auch in der Zeſt zwiſchen 9 Uhr Abends für den geſchäftlichen Verkehr geſchloſſen getroffen: au allen Samſtagen, ſofern ein ſolcher nicht mit einem geſetzlichen Feſttagen, Adventſountag ab bdis 18 nachſtehend nicht dttwoch vor dem Himmelfahrtstag, „Feltag und Samſtag vor Pfingſten, Mittwoch vor dent Frohnleichnamstag, „jeweils vom 8. Dezember ab an ſämmtlichen Werkiagen bis zum 24. Dezember einſchlüeßlich, 10. am Sylveſterlag e das Offeuhaften der offenen Verkaufsſtellen der unter 1 aufgefüt hrten Geſchäſtszweige ebenfals bis 10 uhr Abends Die geſetzlichen Vorſchriſten über die Gewäbrung der ruhezeit au die Angeſtellten(88 139e und 4 Gew.⸗Ord.) durch vorſtehende Anordnungen nicht berührt. Während der Zeit, wo die Verkaufsſtellen der unter ſ nüſſen, iſt in dieſen Verkaufsſtellen geführten 510 Läden, auf die ſich der Achtuhrladenſchluß nicht verboten. Hnſichtlich Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Anordnunugen werden gemäߧ 143 Gew.⸗Ord. mit Geldſtrafe bis zu 600 Mark, im Unvermögensfall mit Haft, gerich lich beſtrait. II. Vorfehende Anorduungen treten mit dem 1. Februar 5. Js. in Kraft. Maunheim, den 8. Januar 1903. 593 GSrofßherzogliches Bezirksamt: Frech. wird am Näh Maunheim, den 17. Jannar 1903. Holzverſteigerung. Das auf der Hiebsfläche in I. 12, ſowie in II 2 und 3 aufge⸗ arbeitete Gehölze, beſtedend in: 75 ſorlenen Stämmen II. und II. Klaſſe mit 52,0 fm.(ohne Rinde), 13 Ster ferlenen Rollen, 99 Ster ſorlenem Prügelholz und 6794 Stück ſorlenen Wellen Donnerſtag, den 22. Jaunar 1903, Morgeus 9 Uhr im Rahhauſe zu Sandhofen gegen Baarzahlung vor der Abfußhr loosweiſe öffentlich verſteigerk. ere Auskunft ertheilt Waldhüter Herbel in 10376 Evangeliſche Kollektur. Hühner 2 Sa Die Feldjagd der Gemeinde Eppstein — — Gemarkungsgrenze/ Stunde von der Bahn⸗ ſtation Oggersheim und eigene Bahnſtation— mit einem Erträgniß von ea. 1000 Haſen und 1000 im Jahre 1902 wird am mstag, 7. Februar 1903, Nachm. 2 Uhr, bra 0 auf dem Gemeindebureau dahier auf weitere 6 Jahre Leiche mit erhöhtem⸗ verpachtet. Eppſtein, den 17. Januar 1903. Das Bürgermeiſteramt: Weisbrod. 10371 der geringſten Veränderung der Lage das Läutewerk in Billiges Brennholz. Buchen u. Eich Taunenholz, kr en, zerkleinert Mk..25 f per Centner kurzgeſägt Mk..35 frei Tännen Anfeuerhalz, kleingemacht 5 Mk..60 in's Haus. DBündelbolz. Brikels und Holzkoblen billigſt. Wimelm Mahn, Holzhaublung, Neckarvorlanbſtraße 18. Biumen und Kränzen geſchmückt werden. Copier-Büch § 28. Der Sarg bleibt bis eine Stunde vor der Beerdigung OPler- UeC SEr 500 Folio von Mk..— an, 1000„ Hopfen-Einſiauſsliſten Reichsbanſi-Nokas empfiehlt die Il.. Neassche buchckuctelt G. m. b. H. Gigenigümer: Katbeiſſches Bürgerdeſeſeere Naner iitcher Nedaſtenr; Kart Ape— Dinc und Weriicd Dr. 5. Hags ſee PNdtucetel E. un. des Haufirhandels wird Nachſicht in der Weiſe beizilligt, daß derſelbe, wie bisher, bis 9 Uhr, bezw. an den oben 11 5 Ziffer II—10 bezeichneten Tagen bis 10 Uhr ge⸗