Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pieunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quaital. Einzel Nummer 5 Pig Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfeunig monatlich, s Haus od. durch die Poſt 28 Pf. Inſerate: Oie Colonel Zetle.. 20 Pfg⸗ Auswärtige Juſerate.. 28„ Die Reklaue⸗Zeile. 60„ Gadiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Stleſenſte und verbreiletſte Jeitung in Maunheim und Amgebunz. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe? »„Journal Mannheim“« In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3022. 5 Telephon: Direktion und 865 Druckerel: Nr. 3444 k, Redaktion: Nr. 377 „ Erpedition: Nr. 218 „ Fillale: Nr. 818 E G, 2. Nr. 40. Sonntaa, 25. Januar 10053. (1. Blatt) Für unverlangt eingehende Manunſkripte wird keinerlei Gewäßr geleiſtet. —— Die heutige Sountagsausgabe umfaßt im Ganzen 16 Seiten. ———— Chronit der ooche.— Sonntag, 18. Januar. Parteitag der pfälziſchen Natio⸗ nalliberalen in Neuſtadt a..,— Landesverſammlung der deutſchen Partei Württembergs in Stutt⸗ gart.— Der Dampfer„Lahn“ kommt bei Tunara feſt.— Karnevaliſtiſches Konzert der Geſellſchaft „Jeuerio“. Montag, 19. Januar. Die erſte Berathung des Reichshaus⸗ haltsetats im Reichstage. Rede Bülows über ſeine Ver⸗ antwortlichkeit.— Profeſſor Paaſche in Karlsruhe. — Die Gläubigerverſfammlung der Maſchinenfabrik Gebr. Hemmer.⸗G. in Neidenfels beſchließt die Anmeldung des Konkurſes.— Aufführung von Schillers „Räuber“ im Hoftheater.(1. Gaſtſpiel des Herrn Joſe Berger.) Dienſtag, 20. Januar. Die Affaire Balleſtrem⸗Vollmar im Reichstage.— Der Fall Löhning im preußiſchen Ab⸗ geordnetenhaus.— Die deutſch⸗tſchechiſche Ver⸗ ſtändigungskon ferenz ſcheitert.— Gründung eines jungliberalen Vereins in Konſtanz.— Ein⸗ weihung des Innungshauſes der Bäckerinnung Mannheim.— Fünfter akademiſcher Vortrag. — Aufführung von Sudermann's„Ehre“ im Hoftheater. (2. Gaſtſpiel des Herrn Joſe Berger.) Mittwoch, 21. Januar. Abg. Baſſermann lehnt die Kandidatur Jena⸗Neuſtadt endgiltig ab. Reichstags⸗ erſatzwahl im 3. Hannoverſchen Reichstagswahlkreis.— Die deutſchen Kriegsſchiffe eröffnen das Bombardement auf das Fort„San Carlo“.— Im Konkurs der Sü d⸗ deutſchen Asbeſt⸗Induſtrie Mannheim⸗ Rheinau findet vor dem hieſigen Amtsgericht die erſte Gläubigerverſammlung ſtatt.— Erſte Aufführung des Ballets „Liebesthränen“ im Hoftheater. Donnerſtag, 22. Januar. Reichstagsſtichwahl im Wahl⸗ kreiſe Danzig.— Vortrag des Prof. Herm. Klaatſch⸗ Heidelberg im Kaufmänniſchen Verein.— Duetten⸗ und Liederabend Stavenhagen⸗Choinanus. Freitag, 23. Jannar. Rücktritt des Grafen Balleſtrem.— Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus lehnt die Anträge auf Abänderung der Geſchäftsordnung ab.— Im Hochverrathsprozeß gegen das iriſche Parlaments⸗ mitglied Lynch wird dieſer zum Tode berurtheilt.— Im Prozeß wegen Ermordung des Unteroffiziers Biederitzki an Bord der„Lorelehy“ wird der Matroſe Kohler zum To de verurtheilt.— In Hanau brennt die Fabrik The Dunlope Pneumatic Tyre Company völlig ab.— Aufführung von Donizetti's„Regimentstochter“ im Hoftheater(1. Gaſtſpiel von Frl. Suchaneck.) 0 Samſtag, 24. Jannar. Erſtes Gaſtſpiel Auguſt Junkerman's im Hoftheater. Polftische Wochenschau. Im Reichstage ſtand dieſe Woche angeblich der Etat zur Erörterung. In Wirklichkeit tümmert ſich um die Reden, ſoweit ſie des Reiches betrüblichen Finanzzuſtand berühren, kein Menſch. Eigentlicher Gegenſtand der Debatten war— der Kaiſer. Darin bekundet ſich ja lediglich die Thatſache, welch bedeutende, politiſche Größe bei uns die Perſönlichkeit des Kaiſers geworden iſt. Aber bei dieſen ausgedehnten kritiſchen und gegenkritiſchen Betrachtungen, die ſich wieder und immer wieder um die Perſon Wilhelms II. drehten, wurde ſchließlich nicht nur manchem er⸗ grauten Parlamentarier unheimlich, ſondern auch dem Kanzler. Der war Anfangs gern und fröhlich auf das Thema eingegangen, als ſei es ihm eine Erleichterung, der Rede plätſchernden Strom, den er beim Zolltarif ſo lange zurück⸗ gedämmt hatte, nun endlich ſchießen zu laſſen. Aber hier wäre weniger mehr geweſen. Was iſt denn Neues an dieſer gefälligen Dialektik, was bleibt davon haften, wo dringt ſie merklich unter die Oberfläche der Dinge? Graf Bülow zeigt uns den Kaiſer in bengaliſcher Beleuchtung, daneben, ein paar Stufen tiefer, ein paar Schritte weiter zurück, in ſtolz⸗beſcheidener Haltung ſich ſelbſt, den Kanzler. Auch dem„litterariſch“ angehauchten Grafen Bülow ſteht für die polemiſche Erörterung nur die eine Form zu Gebote, die in Deutſchland landesüblich iſt: die Ueber⸗ treibung. So Jemand es mißlich findet, wenn der Kaiſer in ungeklärte Verhältniſſe mit ſeiner vollen Perſönlichkeit eingreift, wenn er ohne die geringſte, zwingende Nöthigung zum Tages⸗ ſtreit der Parteien ſchroffe Stellung nimmt: ſo glaubt der Kanzler das Alles mit dem nicht mehr neuen Einwurf abgethan zu haben, der Deutſche wolle gar keinen Schattenkaiſer. Oder vielmehr: er glaubt wohl ſelbſt nicht, damit jegliche Kritik ſiegreich aus dem Felde geſchlagen zu haben. Aber da er die Kritik doch nicht unbeantwortet laſſen darf, da er irgend etwas ſagen muß, ſo ſieht er nicht ein, warum er ſich bei dieſer Gelegen⸗ heit ſeinem Herrn nicht als gewandten Vertheidiger ſeines perſön⸗ lichen Regiments nochmals empfehlen ſoll. Mag auch ſein, daß Graf Bülow gar nicht anders reden kann, als er redet; mag ſogar ſein, daß es nützlich iſt, wenn er ſo und nicht anders redet. Das Alles braucht uns nicht abzuhalten, den Dingen klar ins Geſicht zu ſehen und uns der Thatſache bewußt zu bleiben: Graf Bülow ſpricht über den Kaiſer nicht als Kanzler, ſondern als Höfling. Als ein Höfling, der den unſelbſtſtändigen Charakter ſeiner Stellung elegant und wirkungsvoll zu drapiren verſteht, aber doch als Höfling. Sein ſcheinbarer Freimuth, der ſich ſo ungezwungen zu geben weiß, hört immer haarſcharf an der Grenze auf, wo der Staatsmann anfangen müßte, minder an⸗ genehm zu werden. Der Kanzler hat denn auch wohl empfunden, daß maon in dieſer Art nicht tagelang weiter reden kann obne der Reichskanzler ſeine Abſchlagszahlungen macht. daß die Oberflächlichkeit ſeiner Antworten offenkundig wir ohne daß die Dürftigkeit ſeiner Gegenkritik ſchließlich zu einer peinlichen Beſtätigung der Kritik führt. So ſprach er denn ſelbſt den Wunſch aus, dieſe„Kaiſerdebatte“ möchte aufhören, un überließ das Antworten dem Grafen Poſadowsky. 5 Sich ſelbſt aber hatte er die Mittheilung vorbehalten, daß einem alten Wunſche des Reichstags bei den Neuwahlen ent⸗ ſprochen werden und das Wahlgeheimniß durch die ſo⸗ genannte„Angſtkammer“ beſſer geſchützt werden ſoll. In Ex⸗ manglung von Beſſerem iſt natürlich auch das dankend an nehmen. Man erkennt aber auch hierbei wieder, wie 128 ö äre ihm im Ernſt darum zu thun, unſern Parlamentarismus vo der Erſtarrung in todtem Formelkram zu bewahren, ihm friſche Blut zuzuführen und ihn zu neuem Leben zu wecken, ſo hätte auf Bewilligung von Anweſenheitsgeldern d müſſen. Denn er ſelbſt hat ja keinerlei Bedenken dagegen. wo gewiſſe Widerſtände zu überwinden ſind, da begnügt ſi aufgeklärte Freimuth des Grafen Bülow doch lieber mi Rolle des Zuſchauers.—5 Was während der Obſtruktionsſtürme einmal droht damals aber durch Abänderung der Geſchäftsordnung vermiede wurde, eine Präſidialkriſe, das haben uns die„Kaiſer debatten“ auch noch beſcheert. Bezeichnend für dies Ereig iſt die Ungetheiltheit der Meinungen darüber; ſo einſtimmig Unrecht hat noch kein Präſtdent bekommen, wie Graf Balleſtre bei ſeinem Zuſammenſtoß mit Vollmar. Darin liegt aber au zugleich ein mildernder Umſtand. Es handelt ſich hier eben um einen ganz perſönlichen Mißgriff, wie er Jedem durchſchlüpfen kann. Was der Präſident verhindern wollte, waren perſön Erörterungen im Fall Krupp; daß ſich deſſen politiſche Beg und Folgeerſcheinungen nicht todtſchweigen laſſen, wird er mit weile eingeſehen haben. Und da ſich ihm kein glücklicher bot, aus der Sackgaſſe präſidialer Eigenwilligkeit herauszukom men, ſo benutzte er einen mittelmäßigen. Nun, man am Donnerſtag wiederwählen, wenn er will, und es wä⸗ zu wünſchen, er möchte ſein Amt wieder übernehmen. trotzalledem der beſten Präſidenten einer, und es liegt ke vor, warum er's nicht bleiben ſollte. Im öſterreichiſchen Abgeordnetenha man inzwiſchen die Obſtruktion der neuen mißvergni Tſchechenknaben auf ſtreng geſchäftsordnungsmäßigem Wee mittels des Sitzfleiſches überwunden. 54 Stunden dauerte Scherz. Das beweiſt, von der Zerfahrenheit öſterreichiſchet ſtände ganz abgeſehen, denn doch, wie reformbedürftig dort d Geſchäftsordnung iſt, namentlich die Einrichtung der Dringlich keitsanträge iſt längſt zum Kinderſpott geworden. Eine geſur Reform wird freilich hier wie überall in Oeſtetreich ni ſein, um ſo mehr, als die tſchechiſch⸗deutſche Verſtändigt eben wieder in die Brüche gegangen iſt. Man hat ja k andern Ausweg erwartet, aber etwas plötzlich kam's diesmal Nun kann Herr von Koerber wieder daran gehen, den bergauf zu rollen! 2 85„ Ein Ereigniß von mehr als örtlicher Bedeutung wa Rede, die geſtern der franzöſiſche Sozialiſtenführer Jaurss der franzöſtſchen Kammer— halten konnte. Er benutzte ein Interpellation von untergeordneter Bedeutung, um auf vini ſtiſche Angriffe zu erwidern, die der frühere Kamm Münchener Jeremiade. (Von unſerem Münchener Mitarbeiter.) München, 28. Jan. Ehe man's nicht ſelbſt erlebt hat, macht man ſich keinen Begriff davon. Man wacht auf und hört ein Geräuſch. Da man ſich erſt vor wenigen Stunden niedergelegt hat, kommt man zu keiner rechten Klarheit über das Gehörte und ſchläft weiter. Aber nun wieder⸗ holt ſich das Geräuſch, man fährt ſich über die Augen, lauſcht ius Dunkel. In der That, da muß irgend etwas„los“ ſein! Aber was? Man richtet ſich empor und ſpitzt die Ohren. Horch, wieder dieſes ſelt⸗ ſame Knarren! Sollte es wohl eine Maus ſein? Ueber eine Maus regt ſich ſonſt kein Menſch auf, aber merkwürdig: in dieſer nächtlichen Stille, dieſem faſt verbrieften Frieden des Schlafes bereitet der Ge⸗ danke, nicht allein zu ſein, wie man geglaubt hatte, Herzklopfen. Man hält den Athem an ſich. Und da— was iſt das?— war das nicht das vorſichtige Pochen eines Holzhammers auf einen Meißel? Sollte möglicherweiſe ſtatt des hungerigen Nagethiers ein hungeriger Menſch — ein Einbrecher—— Nun iſt man mit einem Schlag gans kalt⸗ blütig. Mit der Ruhe eines wiſſenſchaftlichen Beobachters fitzt man auf dem Bettrand, die Beſtätigung der gefährlichen Muthmaßung beſtimmt im nächſten Augenblick erwartend. Noch einmal das gleiche vorſichtige Hammerpochen und man iſt ſchon dabei, ein paar Klei⸗ dungsſtücke anzulegen und ſich zu bewaffnen. Den Revolver in der Rechten, ein Licht in der Linken, verläßt man das Schlafzimmer, und indem man auf den Flur hinaustritt, iſt man ſich bewußt, aus den gewohnten Schutzwällen des Rechtes in eine Welt einzudringen, wo der urſprüngliche Zuſtand der Geſetzloſigkeit, das alte„Aug um Aug, Zahn um Zahn die Würfel in Händen hält. Ich will das, was ſich weiter begibt, nicht näher ſchildern, genug, ich habe dieſe Nacht einen Mann verſcheucht, der ohne Zweifel meine Thür geöffnet hätte, wenn ihn meine Wachſamkeit nicht geſtört hätte. unter der wir ſeufzzen, hatte ſich dahin ber⸗ liſten Geld zu vermuthen! Der Hunger hazte , Are Aedet ang dieleide B5 Leben an das bischen Speck im Hauſe eines Schxiftſtellers zu wagen! Ich habe nachher bis zum Morgengrauen von jenen alten Bauern in den Ardennen und auf dem Hohen Venn geträumt, die den Fremden früher gern zu erzählen pflegten, daß ihnen zur Winterszeit die mageren Wachthunde unter dem Fuhrwerk weggeraubt würden. Jetzt, wo ich ſchreibe, lacht draußen die helle Winterſonne, und wenn ich den Kopf zum Fenſter in die eiſige Luft hinausrecke, überſchaue ich die gefrorene Iſar, die im Werden begriffenen Brücken, die unzähligen Arbeitsgeräthe, Maſchinen, Schiebkarren, bei denen Tauſende von armen, hungrigen Menſchen Erwerbsgelegenheit finden könnten, wenn nicht eben die Winterſonne ſo hell und eiſig von dem ſchönen blauen Himmel heruntergrüßen wollte. Ja, ſobald es ein wenig dunkel werden und ſchneien wollte, ha, da brauchten wenigſtens die 1200 Schneeſchaufler, die wir auf dem weiten Areal Münchens(einem der umfangreichſten ſelbſt unter den an Einwohnerzahl überlegenen deutſchen Städten) nicht länger treppauf, treppab auf Bettel aus⸗ zuziehen oder in der Verzweiflung ihrer kalten Wohnſtätten Ge⸗ danken auszuhecken, die weit beſſer ungedacht blieben! Man wird heute kaum zu viel behaupten, wenn man die Zahl der in München arbeitsloſen auf rund 2000 veranſchlagt, was unter Berückſichtigung der Kinder, Frauen, Greiſe etwa 8000 Menſchen ergeben mag, die entweder nichts zu beißen haben oder den kleinen Krämern, Haus⸗ beſitzern etc. in den Vorſtädten die Nahrungsmittel und die Miethe ſchuldig bleiben. 15 5 Zu dieſer wirthſchaftlichen Noth geſellt ſich aber eine andere, die ſicherlich noch tiefere Wunden ſchlägt und die Stimmung der Stadt ganz beſonders nachhaltig beeinflußt: die Sterblichkeitsziffer über⸗ ſchreitet gegenwärtig alle bisherigen Wintererfahrungen dermaßen, daß die Leichenhallen mancher Friedhöfe die eintreffenden Leichen gar⸗ nicht mehr zu faſſen vermögen. So z. B. iſt der allgemeine Auf⸗ bahrungsſaal des ſüdlichen Friedhofs nicht nur ſelbſt mit Leichen pollſtändig belegt, ſondern es muß auch der für nicht öffentliche Auf⸗ bahrung beſtimmte Saal herangezogen werden, der aber ſeinerſeits auch nicht genügt, ſodaß die Verwaltung ſich gezwungen ſieht, neu⸗ ankommende Leichen zunächſt beiſeite zu ſtellen, bis durch Beerdig⸗ ungen Naum für ſie frei wird⸗ Iufluenza und Lungenentzündung!] in den Zeitungen die Detektivinſtitute hereits werden als die hauptſächlichſten Urſachen der abnormen keit angegeben. — Wenn die Hand des Schickſals ſchwer auf den Iiegt, ſo pflegt zweierlei zu geſchehen: entweder man rauſchenden Vergnügungen Vergeſſen und Betäubung, ode nieder und betet an. Ein bekanntes und zum Adel de hobenes Beiſpiel der erſteren Art haben wir an der von ſchilderten„Peſt in Florenz“. Das Gemälde ſchildert di aller ſittlichen Bande durch eine Seuche, welche im Jahre Arnoſtadt wüthete. Männer und Frauen, die ſich dem Tod wähnen, wollen ihre letzten Augenblicke in bacchantiſcher genießen. Vor einem Luſthauſe fängt die Taumelſzene an, mit Männern und Frauen gefüllten Badeſaal errei⸗ Höhepunkt, und in eine grelle Diſſonanz von Eiferſucht, klingt ſie aus.— Ein charakteriſtiſches Beif Kehrſeite der Medaille liefert ebenfalls das mittelalt Ich denke an Savonarolas Predigten, die wie Blitze holden Lenz der Frührenaiſſance hineinpraſſelten, ich den unbegreifliche Wandlung in den Künſten, die von der nai lichkeit des wiederentdeckten Heidenthums plötzlich zu der himm! Verſtiegenheit Boticellis und der Umbrer führte. In München finden wir natürlich von ſo erlauchten Vorbi nur einen matten Abglanz. Das moderne Leben in ſeinem Materialismus iſt durch die Hand des Schickſals bei Weit ſo leicht aus den Angeln zu heben, wie die aus dem Spirituali des Mittelalters eben hervorwachſende Quattrocento. bleibt ja allerdings Bacchanal, aber man würde ſich machen, wenn man das von Makart geſchilderte mit jenem ver wollte, das ſich jetzt auf unſeren Redouten abwickelt. Alle behauptet werden, daß die Narrheit heute toller tobe, Langem. Kaum die Hälfte der ſonſtigen Satyrgemeinde i beim Handwerk, dieſe Hälfte aber legt ſich mit einem Nachd Geſchirr, als gälte es den Blocksberg zur Zeit der W zu ſtürmen. Ueber Mangel an Beſuch, nicht iber Mang Sit bildern ſeufzen die Ballhäuſer. Alſo hoch luſtig geht's her, d 2. Selte. 57 SGeneral⸗Anzefaer. Mannheim 25. Januar. Deschanel, der„ſchöne Paul“, gegen ihn gerichtet hatte. Was Jaures über ſeine Auffaſſung von Dreibund und Zweibund, von der elſaß⸗lothringiſchen Frage und von den Beziehungen zu Deutſchland ſagte, war eine Wiederholung früherer Darlegungen, aber es war tapfer und ehrlich. Daß man in der franzöſiſchen Kammer das ruſſiſche Bündniß ſo unbefangen auf ſeinen wahren Werth zurückführen, daß man mit den hinterhaltigen Revanche⸗ gedanken der Chaupiniſten ſo gründlich abrechnen kann, das iſt ein Fortſchritt. Der Vicepräſident der Kammer hat mit ſeiner muthigen Rede eine That gethan, die im Stillen weiter wirken wird als in der Oeffentlichkeit. Das ſoll ihm auch von deutſcher Seite gedankt werden. In Venezuela iſt nun, trotz Monroedoktrin und Haager Schiedsgericht, doch noch geſchoſſen worden. Den näheren An⸗ laß zur Zerſtörung des Forts San Carlo kennt man noch nicht, es iſt aber auf jeden Fall erfreulich, daß die Venezolaner den Ernſt der Blockade zu ſchmecken bekommen haben. Das wird auf ihren guten Willen einen ebenſo wohlthätigen Einfluß üben, wie es auch ihre Einſicht bei den Verhandlungen ſchärfen dürfte. Wirthſchaftliche Wochenſchau. (9) Die Klagen über die ungünſtige finanzielle Lage im Reiche und in den Einzelſtaaten vermögen die zuverſichtliche Stimmung in den Geſchäfts⸗ und Handelskreiſen nicht zu unter⸗ drücken. In der That gibt auch der gegenwärtige Beſchäftigungs⸗ grad in den hauptſächlichſten Induſtriezweigen Anlaß zu einer freundlicheren Auffaſſung über die fernere Geſtaltung des Wirth⸗ ſchaftslebens. Im Berg bau ſind die Abſatzverhältniſſe gegen⸗ über dem Vorjahre beſſer; die Lagerbeſtände der Syndikatszechen betrugen Anfang 1903 nur noch 142,465 Tonnen, während ſie Ende 1901 ſich auf 270,371 und Ende Januar 1902 ſogar auf 346,817 Tonnen beliefen. Gegenwärtig fallen nicht nur die Feierſchichten weg, es vermehrt ſich auch langſam wieder die Zahl der Belegſchaften. Auch im Eiſengewerbe läßt ſich für einige Zweige eine Zunahme der Arbeitsgelegenheit feſtſtellen. So ſind die Drahtſtiftfabriken gegenwärtig ſogar lebhaft be⸗ ſchäftigt. Bei den dem Verbande deutſcher Drahtſtiftfabriken angehörigen Betriebe ſtellten ſich die Lieferungsverbindlichkeiten am 1. Januar 1903 auf 22,000 Tonnen gegen 10,700 Tonnen am 1. Dezember 1902. Die Aufträge ſind ſo zahlreich und be⸗ trächtlich, daß die Werke des Verbandes für die nächſten drei Monate reichlich Beſchäftigung haben werden. In den im Lenne⸗ chale anſäſſigen Eiſenbranchen ſind die Draht⸗ und Stahlwerke, die Nadel⸗ und Meſſinggußwaarenfabriken, die Patronenhülſen⸗ werke, ſowie die Kupfer⸗ und Nickelfabriken weit beſſer beſchäftigt, als dies in den letzten Jahren der Fall war. Um alle Aufträge bewältigen zu können, müſſen ſogar vielfach Ueberſchichten ein⸗ gelegt werden. Auf den Hüttenwerken macht ſich auch eine Ab⸗ nahme der Beſtände bemerkbar. So iſt der Roheiſenbeſtand der oberſchleſiſchen Werke gegenwärtig niedriger als im vorigen Jahre. Der Beſchäftigungsgrad im Tertilgewerbe iſt für die jetzige Jahreszeit durchaus zufriedenſtellend. Selbſt in der niederrheiniſchen Spinnerei und Weberei haben ſich Preiſe wie Abſatzverhältniſſe vortheilhafter geſtaltet. Die Betriebe ſind auf Monate hinaus mit Aufträgen, die eine volle Beſchäftigung geſtatten, verſehen. Im Baugewerbe ruht infolge des Froſtwetters der Betrieb faſt gänzlich; doch iſt bei einem Witterungsumſchlag Arbeitsgelegenheit meiſt ſchon genügend vorhanden. Im Hinblick auf eine lebhafte Baukonjunktur ſuchen vielfach jetzt ſchon die Arbeitgeber, durch Vereinbarung von Tarifverträgen mit den Arbeitern Differenzpunkte, die zu Aus⸗ ſtänden führen könnten, wird Das Volk iſt ruhig, aber in den Regionen, wo der Pleitegeier kreiſt, geht es, wie man zu ſagen pflegt, drunter und drüber. Der Kurioſität halber ſei erwähnt, daß wir es ſogar zu einem„Hüttenbeſitzer“ gebracht, das heißt zu einem GEhemann, deſſen junge Frau am Abend nach der Trauung erklärte, swar ſein Geld mit ihm verthun, nicht aber ſeine Gattin werden zu wollen. Der Hüttenbeſitzer, ein reicher Kaufmann, hat ſich übrigens keineswegs auf die heroiſche Nachſicht ſeines Vorbildes vom Theater zurückgezogen, ſondern bei den Gerichten die Löſung ſeiner Eintags⸗ ehe beantragt. Ein Gegenſtück zu Savonarola würde man in München ebenfalls bvergeblich ſuchen. Dennoch gährt es in den Gemüthern der Kirchen⸗ gläubigen ſowohl wie der Konfeſſionsloſen in der heftigſten Weiſe; zene große Welle religiöſer Erneuerung und Vertiefung, die in ganz Dentſchland täglich ungezählte Broſchüren, Bücher, Zeitungsartikel auf den Leſetiſch wirft, hat ſich auch über das ein wenig abſeits ge⸗ legene Bayern ergoſſen, und wenn ich die Namen Dr. Klaaſen, Pro⸗ feſſor träge über innere Miſſion, Wiedervergelkung, Gerechtigkeit, perſön⸗ liche Fortexiſtenz nach dem Tode verweiſe, der immer zahlreicher werdenden Leitartikel katholiſcher Geiſtlichen in liberalen Blantern gedenke, endlich den ſtarken Eindruck nicht überſehe, den gerade in München Gerhard Hauptmanns tiefreligiöſes Drama vom Armen Heinrich hinterlaſſen hat, ſo kann man ſich ungefähr ein Bild davon machen, wie es um die ſeeliſche Verfaſſung des ernſteren Theiles unſerer Bevölkerung beſtellt iſt und wie intenſiv dieſe Tage ſchwerſten Außeren Geſchicks den Kulturboden aufwühlen. Alles in Allem wird man wahrſcheinlich in München wie üterall der großen Kriſe, unter welcher wir ſeufzen, eines Tages mehr Gerechtigkett widerfahren laſſen, als heute ſchon möglich iſt. Man wird ſie jenen Winterſtürmen vergleichen, die ſo erbarmungslos die Erde zerzauſen und doch, indem ſie alles Morſche und Lebenshinder⸗ zur Entfaltung ſeiner Blätter und Blumen bereiten. Ohne Winter könnte die Natur nicht haushalten, ohne Winter ſcheint auch die Kul⸗ tur nicht auskommen zu können. Monadus. Schell nenne, auf die an den Litfaßſäulen angekündigten Vor⸗ liche aus dem Wege räumen, einem jungen ſchönen Frühſahr Platz Im Poſamentiergewerbe hat der Beſchäftigungsgrad nach Weihnachten ſtark nachgelaſſen, obgleich in Annaberg für das Frühjahr doch ſchon recht umfang⸗ reiche Aufträge eingegangen ſind. Dagegen iſt in denjenigen Orten, wo das Poſamentiergewerbe nur ſchwach vertreten iſt, die Arbeitsgelegenheit augenblicklich ſehr knapp. In Hamburg, wo die Hauptgeſchäftszeit in die Monate März bis Juni und September bis Dezember fällt, haben Ende Dezember wie jedes Jahr erhebliche Entlaſſungen ſtattgefunden, und die jetzt noch Beſchäftigten arbeiten ungefähr bis zu zwei Drittel täglich 2% Stunden unter der normalen Arbeitszeit. Bemerkens⸗ wertherweiſe iſt trotz dieſer flauen Geſchäftszeit der Zuzug von Arbeitſuchenden verhältnißmäßig lebhaft. Denn faſt täglich kommen ca. 3 bis 5 Zugereiſte, um nach Arbeit zu ſchauen. Der Facharbeitsnachweis, der nur in der Hochſaiſon von den Arbeit⸗ gebern benutzt wird, vermag gegenwärtig offene Stellen über⸗ haupt nicht zu vermitteln. Parlamentsbrief. [! Berlin, 23. Jan. Nach Verlefung der überraſchenden Mittheilung des bis⸗ herigen Reichstagspräſidenten Graf Balleſtrem, welche ſeinen Rücktritt vom Präſidium anzeigt, und den kurzen Erklärungen der Abgg. v. Normann und Dr. Sattler und dem von Singer gegen den Graſen Balleſtrem gerichteten Mißtrauensvotum, lenkte das Haus wieder in die Generaldis⸗ kuſſion zum Etat ein, die nach den Beſchlüſſen des Senioren⸗ konvents heute zu Ende gelangte.— Vor leider ſehr ſchwach beſetzten Bänken gelangten der Reihe nach zu Wort Abg. Dr. Oertel, Staatsſekretär Graf Poſadowsky, Staatsſekretär Frhr. v. Richthofen, die Abgg. Graf Oriola, Dr. Hahn, Dr. Arendt und Stöcker. Nach ungemein ſcharfer perſönlicher Kritik gegen den Reichskanzler ſtellte ſich Abg. Dr. Oertel als alleiniger Hüter des Mittelſtandes, der einzig und allein in der Landwirthſchaft wurzle, der induſtriellen Entwicklung gegenüber. In Form zwar verbindlich, war die Rede Oertels krotz ihrer bilderreichen Sprache doch der Ausdruck eines unverbeſſerlichen Mißtrauens des Bundes der Landwirthe gegen die Regierung. Wie unbe⸗ gründet und ungerecht dieſe Stellungnahme des Bundes ſei, wies der Staatsſekretär Graf Poſadowsky unter leb⸗ haftem Beifall der Linken im Einzelnen nach. Beſondere Zu⸗ ſtimmung erntete der Staatsſekretär durch ſeine Ausführungen über die neulich vom Reichskanzler angekündigten Maßnahmen zur Sicherung des geheimen Wahlrechts. Das vom Abg. Dr. Oertel betretene Gebiet der auswärtigen Politik gab dem Staats⸗ ſekretär Frhr. v. Richthofen willkommene Gelegenheit, die namentlich vom Auslande und leider auch von einigen deutſchen Blättern großgezogene Legende zu vernichten, als ob Deutſch⸗ land in der Benezuela⸗Angelegenheit in brüsker Weiſe vorge⸗ gangen ſei. Die Vorlegung des amtlichen Materials durch den Staatsſekretär Frhr. v. Richthofen beweiſt aber, das Deutſch⸗ land ſeit zwei Jahren das äußerſte Maß von Geduld übte und auch jetzt zur Schlichtung ſich durch Annahme eines Schiedsgerichts bereit erklärte. Zu dieſer Konzeſſion konnte Präſtdent Caſtro aber auch erſt durch die Blocka de bewogen werden, ohne dieſelbe wären wir auch jetzt noch nicht ſo weit und Präſident Caſtro würde ſein allem Völkerrecht hohnſprechendes Spiel in Seelenruhe noch weiter zu treiben verſuchen.— Während der nat.⸗lib. Abg. Graf Oriola mit großer patriotiſcher Wärme und unter lebhaftem Beifall die Einbringung des Militär⸗ penſionsgeſetzes befürwortete, gebrauchte Abg. Dr. Hahn die Rednertribüne zur einſeitigen Polemik namentlich gegen die Nationalliberalen. Wir werden bald Gelegenheit finden, uns mit dem Herrn Bundesdirektor auseinanderzuſetzen.— Mit einer unter großer Aufmerkſamkeit des Hauſes angehörten Rede des Abg. Stöcker, der bei den Sozialdemokraten an deren deut ſches Herz und Empfinden appellirte, ſchloß die Generaldiskuffion zum Etat. Die nächſte Sitzung findet erſt Donnerſtag, den 29. Januar, ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht die Präſtdenten⸗ wahl und die zweite Leſung des Kinderſchutzgeſetzes. Am Frei⸗ tag ſoll die Polen⸗Interpellation auf die Tagesordnung geſetzt werden, zu deren Beantwortung ſich Staatsſekretär Graf Poſa⸗ dowsky ſchon heute bereit erklärt hat. Deutsches Reich. * Berlin, 24. Jan.(polniſcher Grundbeſitz in Deutſchland.) Nach einer Zuſammenſtellung des„Lech“ beträgt der in polniſchen Händen befindliche Grundbeſitz des Kreiſes Gneſen 35,788 Morgen, während der deutſche Grundbeſitz desſelben Kreiſes 83,795 Morgen beträgt. Danach befinden ſich in deutſchen Händen 48,000 Morgen mehr als in polniſchen Händen. Im Kreiſe Witko wo zählt der polniſche Grundbeſitz 79,311 Morgen, im Beſitz der Deutſchen dagegen be⸗ finden ſich nur 28,947 Morgen. In dieſem Kreiſe beträgt alſo der polniſche Grundbeſitz über 50,000 Morgen mehr als der deutſche Grundbeſitz. —(Zum Zolltarif.) Ein Angeſichts der Neuwahlen ſehr willkommenes Material liefert eine vom Centralbureau der nationalliberalen Partei bearbeitete Publikation:„Die Kämpfe um den Zolltarif und die Obſtruktion im Reichstage.“(Verlag von W. Baenſch, Berlin. Preis 1 Mark.) —(Im Wahlkreiſe Lublinitz⸗Toſt⸗Glei⸗ witz) beſchloß eine Verſammlung von Vertrauensmännern der Cenkrumspartei, an der Kandidatur des bisherigen Vertreters des Wahltreiſes Lubl'nitz⸗Gleiwitz für den Reichstag, Grafen v. Balleſtere m, feſtzuhalten. — Als Arbeiterkandidat des Centrums) im Wahlkreiſe Bochum wird von den Bergleuten der Berg⸗ mann Berſe auf Zeche Hannibal genannt. Ein definitiver Beſchluß iſt noch nicht gefaßt. —(Der deutſche Klerus in Ro m) veranſtaltet in dieſem Jahre zum erſtenmal eine große Kaiſer⸗Geburts⸗ tagsfeier. Aus Stadt und Land. Maunheim, 24 Januar 1903. Aus der Stadtrathsſitzung vom 22. Januar 1903. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) (Schluß.) Die Lieferung der Graniteinfaſſung für die Ein⸗ friedigung zum Schulhausneubau Neckarau wird der Firma Mannheimer Sandſtein⸗ und Granitwerke Georg Hartmann hier um deren Angebot von 150 4 pro Kubikmeter übertragen. Der Stadtrath erklärt ſich mit der von Gr. Waſſer⸗ und Straßeſr⸗ bauinſpektion Heidelberg in Ausſicht genommenen Zierpflanz⸗ ung längs der neuen Korrektion Kreisſtraße 146— bei Wohlgelegen einverſtanden. Durch die Vereinigung der 7. und 8. Querſtraße„zur Humboldtſtraße“ wird eine Neunummeriru nug dey Häuſer und Grundſtücke daſelbſt nothwendig; das hiernach Er⸗ forderliche wird deranlaßt. Die Vermiethung einer Zweizimmerwohnung in der vor⸗ maligen Dragonerkaſerne an einen ſtädtiſchen Arbeiter wird genehmigt, ebenſo die miethweiſe Abgabe von Räumen zum Trocknen von Wagendecken. Die Stelle eines Wärters für die neue Leichen⸗ halle wird dem ſtädt. Vorarbeiter Wilhelm Hurſinger hier über⸗ tragen. Die von der Friedhofkommiſſion in Folge Einführung des Leichenhallenzwangs vorgeſchlagenen Aenderungen der Tay⸗ ordnung für den ſtädt. Hauptfriedhof werden ge⸗ nehmigt. Der Firma Biſchoff& Henſel hier wird die Lieferung der Glüh⸗ lampen für die Feſthalle übertragen. Die Herſtellung einer Verkleidung für die Rampenbeleuchtungs⸗ körper der Theaterbühne in der Feſthalle wird an die Firma Fraufl & Kirchner hier vergeben. Die Firma Stotz& Cie hier wird mit der Erweiterung der Be⸗ leuchtungseinrichtung in den Theater⸗, Chor⸗ und Soliſtenräumen der Feſthalle beauftragt. Derſelben Firma wird die Einrichtung der Beleuchtung des Schnürbodens des Feſthalletheaters übertragen. Die Herſtellung der Dekorationsarbeiten zu den 4 Logen der Kongzertſgalgallerie der Feſthalle wird an Heinrich Scharpinet hier vergeben. Der Tünchermeiſter Jean Mangold hier wird mit der Aus⸗ führung des Kalkanſtrichs der Wände und des Oelfarbenanſtrichs der Fenſter der beiden Lichthöfe der Feſthalle beauftragt. 5 Die Lieferung der Gardinen und Spannvorhänge zur Tages⸗ reſtauration der Feſthalle wird an Tapezier W. Cronberger hier vergeben. Schloſſermeiſter Andreas König wird mit der Herſtellung von Bogenlampengehäuſen zu den Beleuchtungsmaſten des Feſthallen⸗ gartens beauftragt. Im abgelaufenen Jahre 1902 ſind auf Grund der neuen Be⸗ ſtimmungen über Vergebung ſtädt. Arbeiten und Lieferungen nur in 35 Fällen mit zuſammen 81 Looſen innerhalb derjenigen Koſtengrenze vergeben worden, welche früher für die Anwendung des Mittelpreis⸗ berfahrens beſtimmend war. Von dieſen 81 Looſen ſind 41 dem Mindeſtfordernden zugeſchlagen worden. Bei den übrigen 40 Looſen erfolgte der Zuſchlag an höhere Angebote, theils weil der Mindeſt⸗ ſordernde entweder nicht geeignet, oder hier nicht anſäſſig war, theils um bei den Vergebungen unter den hieſigen Handwerksmeiſtern thun⸗ lichſt abzuwechſeln. Die Vergebungsſumme für obige 81 Looſe bezifferde ſich auf 140 397, 15 8. Die Armenkommiſſion theilt mit, daß ihr von„Un⸗ genannt“ zum ehrenden Andenken an einen theuren Verſtorbenen 2 0˙0 0% zum Beſten verſchämter Armen übergeben worden ſeien. Von dieſer Mittheilung wird mit herzlichem Danke Kenntniß ge⸗ nommen. Die Armenkommiſſion hat im Monat November b. Js. folgende Unterſtützungen verabfolgt: a) Baarunterſtützungen an 1181 Familien und Einzelperſonen 19 471.56., b) Geſchenke 280 KA, c) Pflegegeld für arme Kinder: in Familien 181.20, in Anſtalten 2883.63, zuſammen 2464.83 K4, d) Brod 9089 Kilo, e) Suppe 45 520 Portionen. Außerdem hat eine Anzahl Sladt⸗ armer, Lehr⸗ und Pfleglinge Schuhe und Kleidungsſtücke erhalten. *Verſetzung im höheren Poſtdienſt. Dem Vernehmen nach wird Oberpoſt⸗Direktor Thiele, welcher die Direktion ſeit dem 1. September 1900 verwaltete und kürzlich zum Geheimen Ober⸗Poſtrath ernannt wurde, demnächſt nach Köln ver⸗ ſetzt werden. Als ſein Nachfolger wird Poſtrath Kederer, z. Zt. in Hamburg, genannt. Letzterer iſt ein geborener Badener(Ober⸗ länder), welcher bereits früher im hieſigen Oberpoſt⸗Direktionsbezirk thätig war. Mit Genugthuung ſtellt der„Freib. Bote! ſeſt, daß Oberpoſtdirektor Thiele es beſſer als ſein Vorgänger verſtanden hat, für die Freiburger Verkehrsverhältniſſe— ſoweit ſie ſein Reſſork betrafen— geſorgt zu haben. Sowohl in poſtaliſcher, wie auch in tele⸗ phoniſcher und telegraphiſcher Hinſicht iſt unter ſeiner Leitung viel geſchehen, was dankbar anerkannt werden muß. * Agenten⸗Verein der Mannheimer Produkten⸗Börſe. Letzten Freitag Abend konſtituirte ſich im Effektenſaale der Neuen Börſe der Agenten⸗Berein der Mannheimer Produkten⸗Börſe. Derſelbe bezweckt die Wahrung, Förderung der gemeinſamen Intereſſen der Agenten der Produktenbranche in Mannheim, die Pflege der geſchäftlichen und geſelligen Kollegialität unter den Mitgliedern, ſowie die Hebung des Standes und des Standesbewußtſeins derſelben. In Verfolgung dieſer Zwecke erſtrebt der Verein insbeſondere die weitere Ausgeſtal⸗ tung der vorhandenen Rechtsnamen und Ortsgebräuche des kauf⸗ männiſchen Agenturgeſchäfts und bekämpft jeden Verſtoß gegen kauf⸗ männiſche Ehre oder gute Sitte. Der Verein ſoll in das Vereins⸗ regiſter des Großh. Amtsgerichts eingetragen werden. Die Verſamm⸗ lung tagte unter dem bewährten Vorſitze des Herrn Herm Glaſer⸗ Das Referat über die einſtimmig mit einigen redaktionellen Aende⸗ rungen angenommemen Statuten erſtattete in entgegenkommender und eingehender Weiſe Herr Dr. Eugen Weingart. Sämmtliche An⸗ weſenden traten dem Verein als Mitglieder bei. In den Vorſtand wurden gewählt die Herren: Hermann Glaſer i. F. Duttenhöfer u. Glaſer als Vorſitzender; E. Blum i. F. E. Blum u. Strauß als ſtellvertr. Vorſitzender; ferner wurden erwählt als Schriftführer Fritz Sternheimer, als Stellvertreter Herr H. F. Abenheimer i. F. Weill u. Co.; als Rechner Carl Jüdel i. F. Michael Borger, zals Stellvertreter Herr S. Liyſchin; als Reviſoren die Herren M. B. Freund und Iſidor Wuergweiler. Borträge über Richard Wagner. Wer es heute unternimmt, über Richard Wagner zu reden, dem mag doch etwas bange ſein um die Theilnahme des Publikums an ſeinem Wagniß. Man könnte meinen, Wagner ſei nichts mehr, was zieht; Wagnermüdigkeit könnte die Signatur unſerer Zeit ſein. Der Zauber Wagner'ſcher Kunſt iſt allerdings unvergänglich; und wenn man des langen Redens endlich ſatt geworden wäre und Wagner durch Wagner verſtehen lernen will, ſtatt durch die Brille ſeiner Kommentatoren, ſo iſt das ein Zeichen geſunder Kraft. Um ſo überraſchender war es, welch großen Zu⸗ ſpruch Wilh. Lacroix am Mittwoch Abend im Dieſterweg⸗ Verein gefunden, als er eine Vortragsreihe über„Richard Wagner“ mit der Aufrollung ſeines Lebens eröffnete. Vielleicht war aber der Ruf des Redners und ſeine programmatiſche Ankündigung für Biele ein Sporn geweſen, zu kommen, denn man durfte elwas Treffliches erwarten. Dieſe Hoffnung hat ſich nicht als trügeriſch erwieſen: es war bei ihm ein Schöpfen aus dem Vollen, gepaart mit hochentwickelter Geſtaltungsfähigkeit. war, hat ſeine Urſache vornehmlich darin, daß der Redner ſeillem Stoff gegenüber eine geſicherte Stellung einnahm: Schickſal iſt Ent⸗ faltung des Charakters. Bei Wagner entſchied ſich dieſe Entfaltung, im Gegenſatz zu ſeinem hochbewunderten Schopenhauer, nach der boſt⸗ tiven Seite, wodurch ſein Leben überaus anziehend, ja erziehend wirkt. Mag Wagner von den Bitterniſſen des fahrenden Künſtlers, von der Nichtigkeit des öffentlichen Kunſtlebens oder der beiſspiel⸗ loſen Verhetzung der Kritik im Innerſten betroffen ſein, mag er Kaiſer und Könige als Gäſte ſeiner Kunſt begrüßen, mag die Freund⸗ ſchaft eines Liszt oder König Ludwig, die Liebe einer verſtändniß⸗ bollen Frau den gefährdeten Glauben an die Zukunft ſeines Werkes Konſtanger Oberpoſt⸗ Daß ſo Alles aus einem Guß Mannheim, 25. Janucr.. Weneral⸗Aiefger „3. Sekte⸗ verfeſtigen oder der oft wiederkehrende jähe Wechſel bon Glanz Und Noth ſein Leben als groteske Komödie erſcheinen laſſen, mag die Kraft der Empörung gegen ekelhaften Kunſthandel, die Einſamkeit und die Wonnen der Selbſterkenntniß er durchkoſten: Alles findet ihn als Meiſter der Verhältniſſe, nicht als verängſtigten, ſich ſelbſt aufgebenden, ſein Werk verzettelnden Knecht,— als Lebenskünſtler, der ſeine Entwicklung abſchließt mit einer Apotheoſe des Gedankens: „Der Glaube lebt.“ Solch ein Genius fordert Ehrfurcht und Liebe von uns. Wenn wir ihm ſo nahen, ſo erfahren wir eine Bereicherung unſeres eigenen Weſens, die Verſenkung in ſein Werden entſchleiert unſer eigenes Ich. Vom Standpunkt der Ehrfurcht und Liebe er⸗ ſcheinen ſelbſt die Fehler ſolch eines großen Mannes in einem anderen Licht, nämlich als Nothwendigkeit im Hinblick auf ſein Werk. Ohne die vulkaniſche Heftigkeit Wagners wäre Wagnerſche Kunſt gar nicht denkbar. Ein bedeutſames Wort redete Wilh. Lacroix auch über die Grundlagen dieſes reichen Lebens. Im Beruf der Vorfahren waren Schullehrer und Organiſt eingebürgert. Das gab Wagner eine in Generationen genährte Liebe und Empfänglichkeit für Muſik, dieſer eigenartigen Weſensentfaltung, mittelſt deren der ins Innerſte zurückgedrängte deutſche Volksgeiſt nach dem 30jährigen Krieg ſeine Seele inne ward. Im elterlichen Hauſe war es die Liebe zum Theater und die Hingabe an die Mutter, deren bloße Anweſenheit als eine Liebkoſung wirkte, was andere Seiten ſeines Ich aufſchloß. Klaſſiſche Bildung, wie ſie etwa Goethe empfangen hatte, und philo⸗ ſophiſches Studium ſchufen das Gegengewicht. Aber wie er die Schriftſtellerei lediglich als Mittel werthete, um ſeine Erkenntniß dar⸗ zuſtellen, ſo war auch die Muſik für ihn nur Ausdrucksmittel. Alle Kräfte in ihm drängten eben nach dem einen Ziel: ſich ſelbſt zu er⸗ kennen und damit das höchſte Glück zu genießen: die Perſönlichkeit. Den Weg dahin wies ihm ein„nie zufriedener Geiſt, der ſtets auf Neues ſinnt.“ Als Siegfried beginnt er ſeinen Lauf, überſchäumend wie ein Wildbach; als eine Hans Sachs⸗Natur ſteht er in der Mannes⸗ blüthe, auch die abgeſchmackteſte Konvention mit ſeines Geiſtes Glanz zu füllen, als Reformator auftretend, zum Beſſern wandelnd, was Revolutionsfeuer früher zu verzehren drohten; und ſchließlich endigt er als ein Parſifal, der in prophetiſchen Geſchichten die Wiedergeburt ſchaut, damit das tiefſte Bedürfniß des deutſchen Geiſtes heraus⸗ ſtellend: Der Deutſche baut von innen.— So war auch dieſe Wagner⸗ geſtalt in den Augen der Zuhörerſchaft von innen gewachſen; der gewaltige Stoff hatte in Wilhelm Lacroipx einen Meiſter gefunden. Was in dem Zuruf an die Künſtler liegt: Der Menſchheit Würde iſt in Eure Hand gegeben! das hatte auch über ſeine Ausführungen ein verklärendes Licht geworfen. 5 *Kaiſerbankett des nationalliberalen Vereins. Wie ſchon mit⸗ getheilt, veranſtaltet der hieſige nationalliberale Verein am Montag Abend zur Feier des Geburtstages des Kaiſers im Ballhausſaale ein Feſtbankett. Es ſteht zu hoffen, daß ſich die vaterländiſch geſinnte Bevölkerung unſerer Stadt zu dieſem Feſte recht zahlreich einfindet, um ihrer unverbrüchlichen Treue für Kaiſer und Reich erneuten Aus⸗ druck zu geben. Wir erblicken in dem Kaiſer nicht nur den an der Spitze des deutſchen Volkes ſtehenden, energiſchen und kraftvollen Monarchen, ſondern wir feiern in ihm die Verkörperung des Reichs⸗ gedankens, für den unſere Väter geſtritten und gelitten und den hochzuhalten Pflicht eines jeden gutgeſinnten Deutſchen iſt. Möge deshalb kein Freund von Kaiſer und Reich, welcher Partei ex auch angehöre, der Feier fernbleiben, damit dieſe ſich zu einer recht impo⸗ ſanten patriotiſchen Kundgebung geſtaltet. Ein reichhaltiges, viel⸗ ſeitiges Programm iſt für den Abend aufgeſtellt worden. Es enthält außer den verſchiedenen Trinkſprüchen allgemeine Geſänge, Chor⸗ lieder, Geſangsſoli und Muſikpiscen. Herb.rragende Kräfte werden bei der Durchführung des Programms mitwirken. *Ein Eisfeſt ſoll morgen Sonntag Abend auf der Tennisplatz⸗ bahn ſtattfinden. Eine auswärtige Militärkapelle iſt dazu gewonnen. Italieniſche Nacht, bengaliſche Beleuch⸗ tung, Scheinwerfer, Lampionſpezialitäten ſind vorgeſehen. Polonaiſe und Frangaiſe werden arrangirt und last not least auch das Kunſtläuferpaar, das im Stadtpark ſolch' großen Beifall erzielte, wird erſcheinen. An Unterhaltung wird's alſo nicht fehlen. 5 * Die Reiſe nach dem Monde. Eine Londoner Aktiengeſellſchaft hat die glückliche Idee gehabt, die Jules Verne'ſche„Reiſe nach dem Mond“ zu einer großen kinematographiſchen Aufnahme zu benutzen, die alle einzelnen Phaſen dieſer phantaſtiſchen Reiſe in einer hoch⸗ intereſſanten Inſzenirung mit plaſtiſcher Deutlichkeit vorführt. Dieſe Reiſe nach dem Monde iſt jeden Abend im„Apollotheater“ zu ſehen und erregt außerordentliches Intereſſe. * Warnung. Das Großh. Bezirksamt Karlsruhe erläßt folgende Warnung: Wie zu unſerer Kenntniß gelangt iſt, beabſichtigt der frühere Verwalter für die örtliche Verwaltungsſtelle Karlsruhe, Gottl. Sauer, eine neue Krankenkaſſe in Lahr mit Zweigniederlaſſungen an anderen Orten unter der Bezeichnung„Allgemeiner Pri⸗ vat⸗Krankenkaſſen⸗ und Sterbekaſſenverein“ zu gründen und hat auch im hieſigen Bezirk Beiträge für den neuen Verein bereits eingezogen. Da die Vorlage entſprechender Statuten ſeitens des Genannten bisher nicht erfolgt, auch eine finanzielle Sicherſtellung der etwa geleiſteten Beiträge nicht gegeben iſt, war⸗ nen wir nachdrücklichſt vor dem Beitritt zu der neuen Kaſſe und fügen noch bei, daß die bereits unterm 15. Dezember vorigen Jahres Nr. 128 607 1(Karlsruher Tageblatt Nr. 350, 1. Blatt) diesſeitig verfügte Schließung der deutſchen Central⸗Zuſchuß⸗Krankenkaſſe (ze, Nr. 213) die Genehmigung des Bezirksraths dahier erhalten hat und daß der Zulaſſung einer neuen Kaſſe auf Grundlage der alten die Genehmigung gemäß Paragr. 32 des Hilfskaſſengeſetzes diesſeits auf alle Fälle verſagt werden wird. * Mißhandlung. Der Fabrikarbeiter Friedrich Zahnleiter in Sandhofen, ſchlug am 14. Dezember Abends 11 Uhr auf dem Kolonieweg dem Fabrikarbeiter Ludwig Seitz eine Weinflaſche auf den Kopf und bearbeitete ihn mit Fußtritten, ferner mißhandlete er den Weber Franz Richter in der gemeinſten Weiſe. Das Schöffen⸗ gericht verurtheilte ihn zu 4 Wochen Gefängniß. *Ein Wegelagerer. Maurer Johann Peter Schröder aus Heiligkreuzſteinach, wohnhaft in Feudenheim, gehört zu derjenigen Sorte Rowdys, welche harmloſe Paſſanten auf der Straße ohne jeden Anlaß verhauen. Am 14. Dezember mißhandelte er am Ortsaus⸗ gange von Feudenheim zwei nach Mannheim gehende unbekannte Herren und den Bäcker Ludwig Barth aus Feudenheim. Der Wege⸗ lagerer bekam vom Schöffengericht 3 Wochen Gefängniß. Sum Entwurf des Naufmannsgerichts⸗ geſetzes. Es wird uns geſchrieben: Der in der hieſigen Preſſe bereits beſprochene Geſetzentwurf für die Kaufmannsgerichte, der z. Zt. dem Bundesrath vorliegt, ſteht einen ſo nahen Termin für das Inkrafttreten des Geſetzes vor— 1. April I. Is.—, daß es ſich ſchon jetzt empfiehlt, die betheiligten kaufmänniſchen Kreiſe eingehender auf die weſentlichſten Beſtimm⸗ ungen des Geſetzes hinzuweiſen, damit die Vorberejtungen, welche durch die Errichtung der neuen Gerichte bedingt ſind, rechtzeitig ge⸗ kroffen werden können. Es iſt nicht zu erwarten, daß durch die Be⸗ rathungen im Reichstage der Entwurf weſentlich abgeändert wird. Die in der Preſſe mit Recht ſchon hervorgehobenen Mängel des Ent⸗ wurfes, daß Handlungsgehilfen mit einem Jahresgehalt von mehr als 3000 Mark der Zuſtändigkeit der Kaufmannsgerichte nicht unter⸗ worfen ſind, daß ferner die Kaufmannsgerichte für alle Streitig⸗ keiten aus dem kaufmänniſchen Dienſt⸗ und Lebrverbältniß au⸗ ſtändig ſein ſollen, daß ſie aber in Streitigkeiten über Anſprüche aus einer Vereinbarung, durch welche der Handlungsgehilfe oder Hand⸗ lungslehrling für die Zeit nach Beendigung des Dienſt⸗ oder Lehr⸗ verhältniſſes in ſeiner gewerblichen Thätigkeit beſchränkt wird, nicht Recht ſprechen dürfen, werden wohl auch durch den Reichstag nicht beſeitigt werden. Das Geſetz für die Kaufmannsgerichte ſchließt ſich ſo eng an das Gewerbegerichtsgeſetz an, daß man bei etwaigen Ab⸗ änderungsanträgen ſtets auf die Beſtimmungen des letzteren Geſetzes hinweiſen wird, wonach nicht alle gewerblichen Arbeiter der Zu⸗ ſtändigkeit der Gewerbegerichte unterſtehen, ſondern für Betriebs⸗ beamte, Werkmeiſter u. dergl. mit einem Jahresarbeitsverdienſt von mehr als 2000 Mark eine Ausnahme geſchaffen iſt(§ 3 Abſ. 2) und wonach die Gewerbegerichte für Streitigkeiten über eine Konventional⸗ ſtrafe, welche für den Fall bedungen iſt, daß der Arbeiter nach Be⸗ endigung des Arbeitsverhältniſſes ein ſolches bei anderen Arbeit⸗ gebern eingeht oder ein eigenes Geſchäft errichtet, nicht zuſtändig ſind(§ 4 letzter Abſatz.) Nach dem Entwurfe iſt die Betheiligung der Laien bei den Kaufmannsgerichten, das Verfahren bezüglich der Wahl der Beiſitzer und das Prozeßverfahren in gleicher Weiſe wie bei den Gewerbe⸗ gerichten geregelt.— Der Vorſitzende Kaufmann noch Handlungsgehilfe oder ⸗Lehrling ſein. In der Regel iſt der Vorſitzende des Gewerbegerichts auch Vorſitzender des Kaufmannsgerichts. Die Zahl der Beiſitzer ſoll mindeſtens 4 betragen, 2 aus dem Kreiſe der ſelbſtſtändigen Kaufleute und 2 aus dem Kreſſe der Hand⸗ lungsgehilfen. Die Wahl der Beiſitzer erfolgt getrennt durch die Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Im Gegenſatz zu§ 16 des Gewerbe⸗ gerichtsgeſetzes iſt in 8 11 des Entwurfes für die Kaufmannsgerichte genau beſtimmt, wer von den leitenden Perſonen bei Aktiengeſell⸗ ſchaften, Genoſſenſchaften und dergl. wahlberechtigt iſt. Hierdurch werden alle unliebſamen Streitigkeiten vermieden, zu denen die etwas unklare Faſſung des§ 16. Gew.⸗Ger.⸗Geſ. öfters Anlaß gibt. Die Wahl kann nach dem Mehrheitswahlſyſtem oder nach dem Proportionalwahlverfahren vorgenommen werden. Letzteres wurde bei den letzten Gewerbegerichtswahlen mit gutem Erfolge hier durch⸗ geführt. Es wird Sache der betheiligten Kreiſe ſein, alsbald zur Art der Wahl und zur Frage, wer als Beiſitzer in Vorſchlag gebracht bezw. gewählt werden ſoll, Stellung zu nehmen.— Die Wahl er⸗ folgt auf mindeſtens ein Jahr und auf höchſtens 6 Jahre. Die Amts⸗ dauer näher zu beſtimmen iſt Sache des Statuts. Wahrſcheinlich wird man wie bei den Gewerbegerichtsbeiſitzern hier eine dreijährige Amtsdauer einführen. Die Beiſitzer erhalten eine Entſchädigung für Zeitverſäumniß. Die Zahl derſelben wird hier vorausſichtlich auf 30—35 von jeder Seite feſtgeſtellt werden, analog der Zahl der Gewerbegerichtsbeiſitzer. 5 Das Verfahren vor den Kaufmannsgerichten iſt ein raſches und billiges. Rechtsanwälte und Perſonen, welche das Verhandeln vor Gericht geſchäftsmäßig betreiben, ſollen nach dem Entwurf(§ 13 i Verb. mit § 31 Gew.⸗Ger.⸗Geſ.) als Prozeßbevollmächtigte oder Beiſtände vor den Kaufmannsgerichten nicht zugelaſſen werden. Ohne Zweifel wird die Rechtsanwaltſchaft bei den bevorſtehenden Reichstagsver⸗ Handlungen gegen dieſe Beſtimmung, wodurch ihr ein großer Theil ihres Thätigkeitsgebietes entzogen wird, ankämpfen, wahrſcheinlich jedoch ohne Erfolg.— Eine Berufung gegen Urtheile der Kauf⸗ mannsgerichte iſt nach dem Entwurfe(§ 13j. Verb. mit§ 55 Gew.⸗Ger.⸗Geſ.) nur dann zuläſſig, wenn der Werth des Streit⸗ gegenſtandes den Betrag von einhundert Mark überſteigt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß bei den Berathungen des Geſetzes im Reichs⸗ tag eine Erhöhung der Berufungsſumme angeſtrebt wird, nachdem ſchon früher gewichtige Stimmen ſich für die Feſtſetzung der Be⸗ rufungsſumme auf 300 Mark ausgeſprochen haben. Neben der richterlichen Thätigkeit haben die Kaufmannsgerichte auch die Funktionen von Sachverſtändigenkollegien. Sie müſſen in Fragen, welche das kaufmänniſche Dienſt⸗ und Lehrverhältniß be⸗ treffen, auf Anſuchen von Staatsbehörden etc. Gutachten erſtatten und ſind berechtigt, in den bezeichneten Fragen Anträge an dieſe Be⸗ hörden oder an die geſetzgebenden Körperſchaften der Bundesſtaaten oder des deutſchen Reiches zu richten.— In der Regel wird zur Abgabe von Gutachten und zur Stellung von Anträgen aus der Mitte der Beiſitzer ein ſtändiger Ausſchuß gebildet. Eine Thätigkeit der Kaufmannsgerichte als Einigungsämter iſt im Entwurf nicht vorgeſehen. Die Koſten für die Kaufmannsgerichte haben die Gemeinden oder weiteren Kommunalverbände, für welche die Gerichte errichtet wer⸗ den, zu tragen, ſoweit nicht eine Deckung durch die Einnahmen der Gerichte erfolgt. Dieſe Einnahmen ſind hauptſächlich Gebühren; dazu kommen die Ordnungsſtrafen. Ueber die Gebühren beſtimmt§ 58 Getw.⸗Ger.⸗Geſ. Jolgendes: Es wird eine einmalige Gebühr nach dem Werthe des Streit⸗ gegenſtandes erhoben. 8 Dieſelbe beträgt bei einem Gegenſtand im Werthe bis 20 einſchl. l.. Bort 20 0—— pon, und ſteigt bei je 100 Mark um 3 Mark. Die höchſte Gebühr iſt 30 Mark. Wird der Rechtsſtreit durch Verſäumniß⸗Urtheil, Anerkenntniß oder durch Zurücknahme der Klage ohne ſtreitige Verhandlung er⸗ ledigt, ſo wird nur die Hälfte der vorerwähnten Sätze berechnet. Wird der Rechtsſtreit durch Vergleich beigelegt, ſo wird über⸗ haupt keine Gebühr erhoben. Schreibgebühren und Ausſtellungskoſten kommen nicht in Anſatz. Hieraus iſt erſichtlich, daß das Verfahren vor den Kaufmanns⸗ gerichten weſentlich billiger als dasjenige vor den ordentlichen Ge⸗ richten iſt. Die Kaufmannsgerichte, wie ſie nach dem Entwurfe in Thätigkeit treten ſollen, werden ſich vorausſichtlich raſch einbürgern, da der Entwurf im Allgemeinen den Wünſchen der Kaufmannſchaft ent⸗ ſpricht. Mängel, die ſich bei der praktiſchen Durchführung des Ge⸗ ſetzes ergeben werden, können durch eine Novelle zum Geſetze beſeitigt werden, wie dies auch bei dem Gewerbegerichtsgeſetz der Fall war. Die Hauptſache für die betheiligten Kreiſe iſt zunächſt, daß ſie ſich über die Art des Wahlverfahrens ſchlüſſig machen und nach Genehmigung des twurfes dem Stadtrathe etwaige Anträge unter⸗ breiten und daß ſie ferner geeignete Leute als Beiſitzer wählen, worauf ſchon oben hingewieſen iſt. Die Beiſitzer ſollen das 30. Lebensjahr vollendet haben und in dem Bezirke des Gerichts ſeit mindeſtens 2 Jahren wohnen oder beſchäftigt ſein. Ludwigshafen, 23. Jan. Eigenthümliche Verhältniſſe haben ſich durch das neue vom Landtag beſchloſſene Gehaltsregulativ für die Geiſtlichen herausgebildet. Den prot. Vikaren wurde nämlich ein Zuſchuß bis zu M. 360 bewilligt, unter der Vorausſetzung, daß das Geſammteinkommen M. 1500 nicht überſteigt. Zwei hieſige Vikare, welche bisher M. 180 pro Jahr von der Stadt zur Ertheilung des prot. Religionsunterrichts bezogen, lehnten es ab, ferner dieſen Reli⸗ gionsunterricht zu ertheilen, wenn ſie nicht dafür beſonders entſchädigt würden. Ein Verſuch, den Religionsunterricht dem Stadtpfarrer pro forma zu übertragen, der alsdann die beiden Vikare als ſeine Stellvertreter ernennen und dafür honoriren könne, ſcheiterte an der Einwilligung des Konfiſtoriums, welches darin eine Geſetzesumgehung erblickte. Und ſo war nun der Stadtrath heute genöthigt, den Reli⸗ gionsunterricht an der ſtädt. höh. Töchterſchule zwei Lehrerinnen zu übertragen. Theater, Runſt und iffenſchaft. Spielplan des Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters Mannheim. Sountag, 25. Jan., Nachm. ½8 Uhr,(24. Vorſtellung außer Abonn. 5. Nachmittags⸗Vorſtellung):„Ein toller Einfall“, Abends 9½%7 Uhr (Abonn. B Nr. 46):„Figaro's Hochzeit“. Sufanna: Frl. Eliſabeth Suchanek als Gaſt. Montag, 26., Abends 7 Uhr,(Abonn. A Nr. 47) „Onkel Bräſig“. Bräſig: Herr Auguſt Junkermann als Gaſt.“ Dienſtag, 27., Abds. 7 Uhr,(Abonn. B Nr. 47): Zum erſten Male: „Samſon und Dalila“. Mittwoch, 28., Abds. 7 Uhr,(Abonn. Nr. 48):„Das Verſpvechen hinter'm Herd.“ Hierauf:„Liebes⸗ thränen“. Freitag, 30., Abds. 7 Uhr,(Abonn. B Nr. 48): Zum erſten Male:„Der arme Heinrich“. Samſtag, 31., Abds. 7 (Abonn. ſuſp. Nr. 25, ohne Vorrecht):„Boccacio“. io: Lina Ziegler als Gaſt. Sonntag, 1. Februar, Nachm. 128 Uhr (Abonn. ſuſp. Nr. 26, 6. Nachmittags⸗Vorſtellung):„Roſenmontag“ Abds. 7 Uhr,(Abonn. A Nr. 49):„Fidelio“. Kunſtverein. In der perm. Ausſtellung des Kunſtvereins ſind neu ausgeſtellt: Wilh. Nagel: 18 Gemälde, Herm. O ſthoff: 10 Gemälde, Paul Mathie u: 12 Gemälde, Erna Loog: 18 Ge mälde und Studien. 25 oe. Mannheimer Kunſtverein. Drei Künſtler ſind es beſonders, die gegenwärtig der Ausſtellung des Kunſtpereins einen intereſſanten Charakter verleihen: Otto Propheter, Wilhelm Nagel und Hermann Oſthoff. Propheter zeigt mit drei neuen Portraits ſeine Kunſt wieder in vollem Glanze. Auf einem der Bilder ſtellt er ſich ſelbſt mit ſeiner jüngeren Schweſter dar, da andere iſt ein Portrait aus den Kreiſen der Poeſie und mit dem dritten, einem Bildniß der Erbgroßherzogin von Luxemburg und der kleinen Prinzeſſin Antonie, greift er in jene fürſtlichen Regione⸗ hinauf, in denen ſeine Kunſt in ſo ehrervoller Weiſe Eingang ge⸗ funden hat. Dieſe drei Portraits ſind in der Art, in welcher ſich die Kunſt dieſes Malers bewegt, als vollendete Meiſterwerke zu zeichnen. Ein ganz anderes Gebiet der Kunſt hat Wilherm Nagel beſchritten. Die Landſchaft hat er ſich zum Objekt ſeine Darſtellung gewählt und er verzichtet darauf, über die Natur hinaus⸗ zuſchaffen. Er begnügt ſich damit, die Landſchaft in ihrer natür lichen Erſcheinung voll zu verſtehen und ſie uns in dieſer Erſcheinun getreu wiederzugeben. Es ſind im Grunde nur wenige Motfve, mit denen Nagel eine an intereſſanten Farbennuancen reich wechſelnde Darſtellung verbindet. Von der hier neu ausgeſtellten Kollekkios zeigen ſich beſonders die Landſchaften„Letzter Schnee“ und „Sommermorgen im Schwarzwald“ als mit großer Kraft behandelte Naturſtudien. Auch in die Radirung weiß det Künſtler ſeine tief ſtimmungsvolle Naturwiedergabe zu übertragen, wie dies einige vorzügliche Blätter beweiſen. Einen beſonderen Weg der Landſchaftsmalerei ſchlägt Hermann Oſthoff(Karls⸗ ruhe) ein. Er verſucht es zunächſt, ganz grelle und helle Farben d Natur in aller ungemilderten Schärfe wiederzugeben, ſo 3. B. mit den Bildern„Maimorgen“,„Mittagsſtimmung“ „Sonniger Aprilnachmittag“. Die hier auf die Spi getriebene Helle der Farben iſt die volle Abſicht des Künſtlers, denn andere Bilder, wie„Birken im Regen“,„Im Eichwal und„Feierabend“ vermag er in viel dunklerem und weicher Kolorit zu halten. Die Arbeiten HOſthoffs ſind jedenfalls ſehr be⸗ achtenswerthe, wagemuthige und in vieler Beziehung ſchon wohl⸗ gelungene Verſuche einer jungen künſtleriſchen Kraft. Gute Land⸗ ſchaften ſtellen u. A. noch Grna Loog, P. v. Ravenſtein und Paul Erhardt aus, und Paul Mathien erfreut wi durch eine große Zahl von Werken ſeiner hier ſchon oft gewürdigter Kunſt. Wie das Künſtlerblatt„Die Jugend“ übergibt jetzt auch der„Simpliciſſimus“ die Originalarbeiten zu ſeinem Bilder⸗ ſchmuck der Oeffentlichkeit. Leider war hier die Kollektion von ſolchen weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus berühmt geworden Blättern Heines, Thönys, Reczniceks, Bruno Pau u. A. nur zwei Tage ausgeſtellt. Sie gewährte die intereſſante Ein⸗ ſicht in die Feinheit dieſer Arbeiten, die man bisher meiſt nur in den die Darſtellung ſtark vergröbernden Dreifarbendrucken zu ſehen bekam. Kleine Mittheilungen. Die„Voſſ. Zig.“ meldet aus Thor⸗ Zur Erbauung eines Stadttheaters hat ſich d Re gierung in Rückſicht auf die Stärkung des Deutſchthums bereit einen Bauzuſchuß von 150 000 M. zu gewähren.— Das time Theater am Alexanderplatz in Berlin wurde geſtern feuerpolizeilichen Gründen geſchloſſen.— Die Enthebung cagnis von dem Poſten des Direktors des Liceo Roſſin! Peſaro ſteht nicht, wie vielfach geglaubt wird, im Zuſamment mit ſeinen jüngſten Abenteuern in Amerika. Die Mißhelligk zwiſchen dem Maeſtro und dem Gemeinderath von Peſaro, unter deſſen Verwaltung die dortige Mufikſchule ſteht, ſind älter und kam ſchon bald zum Ausbruch, nachdem Mascagni 1895 die Divel übernommen hatte. Sie gründen ſich im Weſentlichen darauf, daß ruheloſe Künſtler ſeine Direktorpflichten nicht ſo ernſt nahm, wie de cht auf das Jahresgehalt von 10 000 Franke glaubte verlangen zu dürfen. Seit etwa drei Jahren zieht ſich Entlaſſungs⸗Angelegenheit zwiſchen den Inſtanzen hin und her, ö ſie Ende Dezember 1902 durch den einmüthigen Schiedsſpruch eipes vom Unterrichtsminiſter eingeſetzten Unterſuchungsausſchuſſes zu Ut⸗ gunſten Mascagnis entſchieden wurde, worauf dem Miniſter nichts übrig blieb, als die Entlaſſung, die die Verwaltung in Peſaro am 13. Auguſt 1902 bereits beſchloſſen hatte, zu beſtätigen und die Neu⸗ wahl eines Direktors anzuordnen.— Gorkis neues Dram „Nachtaſyl“ weckte bei ſeiner Erſtaufführung im„Kleine Theater“ zu Berlin lebhafte Antheilnahme. Dem Drama fehl jede einheitliche Handlung, aber die Charaktere ſind ſo lebensvoll geſt 1710 ſein Realismus klebt ſo wenig am Aeußerlichen, daß man gefeſſelt wird.— Aus Straßburg wird telegraphirt: Prof, F. Bra machte geſtern im hieſigen Naturwiſſenſchaftlichen Verein di theilung, daß er bei ſeinen Bemühungen, die früher von ihm e Ergebniſſe auf dem Gebiete der drahtloſen Telegrapl zu vervollkommnen, jetzt neue Mittel gefunden habe, unbegren Energiemengen in Form elektriſcher Wellen in den Raum zu ſodaß Entfernungen dafür überhaupt nicht mehr exiſtirten. Wicht! noch ſei das Ergebniß, daß auch eine größere Sicherheit de tragung ermöglicht und durch eine neue Methode eine ſchärfere I ſtimmung zweier korreſpondirender Stationen, das heißt ih⸗ abhängigbeit von anderen erzielt worden ſei. Endlich ſcheine der Weg gangbar zu ſein, um telegraphiſche Nachrichten auf be bare Entfernungen weſentlich nur nach einer Richtung zu berſenden Dabei arbeitete die neue Methode in ſehr ökonomiſcher und einfache Weiſe.— Aus Erlangen wird uns telegraphirt: Dr. 2n ſeit 2 Jahren hier Profeſſor der Frauenheilkunde, früher langjähri⸗ Aſſiſtenzarzt, wurde heute Morgen todt in ſeiner Wohnung gefunden. Gerichlszeſtung. Der Mord an Bord der„Loreleß“ vor dem 5 Ariegsgericht. Wilhelmshaven, 23. Januar. Die idylliſch gelegene Hafenſtadt ſteht vollſtändig unter dem Ein⸗ druck des heute vor dem Kriegsgericht der zweiten Marine⸗Inſpektion ſtattfindenden Prozeſſes gegen den Matroſen Kohler, der bekanntl in der Nacht vom 15. zum 16. November 1902 auf der vor liegenden„Loreley“ den Unteroffizier Biedritzki ermordet hat einen im Rauchſalon des Kommandanten ſtehenden Geldſchr ſtört zu plündern. Wie erinnerlich, iſt ihm der Raub nicht ge da er den Geldſchrank ſelbſt mit Hammer und Meißel nicht konnte. Um den Glauben zu erwecken, daß Biedritzki von Geldſchrankkaſten ins Meer verſenkt. Tauchern gelana es indeſſen ſehr 8 4. Sete. General⸗einzeiger. Mannheim, 25. Januar. Der Angeklagte Kohler iſt ein mittelgroßer, kräftig gebauter Menſch mit kurz geſchnittenem, dunkelblondem Vollbart. Obwohl er erſt 24 Jahre alt iſt, macht er den Eindruck eines Dreißigjährigen. Er erſcheint in weißer Jacke und weißen Beinkleidern zwiſchen einem Gerichtsdiener und einem Seeſoldaten, welch letzterer während der Verhandlung vor der An⸗ Hagebank poſtirt wird. Nachdem der Verhandlungsleiter, Kriegs⸗ gerichtsrath Berg die Beiſitzer vereidigt hat, ſtellt Vertheidiger, Rechts⸗ anwalt Loomann aus den Akten feſt, daß der Angeklagte unehelich ge⸗ boren und erſt im Jahre 1890 von ſeinen Eltern adoptirt worden iſt. Der Protokollführer, Marineſekretär Knaup verlieſt darauf die An⸗ Hageſchrift. Die Ausführung der That. Verhandlungsleiter: Angeklagter, erzählen Sie ein⸗ mal, wie Sie dazu gekommen ſind, den Mord zu begehen und den Kaſten zu erbrechen. Nach einigem Zögern erzählt der Angeklagte: Ich hatte Gelegenheit, in dem Kaſten viel Goldſtücke zu ſehen, und faßte den Entſchluß, den Kaſten zu einer geeigneten Zeit zu erbrechen und mir die Goldſtücke anzueignen. Am 15. November war ich als Schild⸗ wache kommandirt, ich beſchloß daher, den Kaſten in dieſer Nacht zu erbrechen. Um 2 Uhr Nachts betrat ich den Rauchſalon, wo der wach⸗ habende Unteroffizier Viedritzki auf dem Diwan ſchlief. Ich ſt a ch Biedritzki das Meſſer in den Hals. Biedritzki erwachte und erhob ſich. In dieſem Augenblick flüchtete ich aus der Kabine. Biedritzki lief mir nach, er ſtand etwa 15 Sekunden vor mir und ſah mich an, dann fiel er zurück und ſank zu Boden. Als ich mich über⸗ zeugt hatte, daß Viedritzki todt war, bemühte ich mich, den Leichnam fortzuſchaffen. Ich wollte ihn zuerſt an der Backbordſeite ins Meer werfen; da aber dort zwei Boote lagen, ſchleifte ich ihn auf die andere Seite zur Fallreepstreppe und warf ihn ins Meer. Hierauf verſuchte ich, den Kaſten mit Meißel und Hammer zu öffnen. Da mir dies aber nicht gelang, warf ich auch den Kaſten ins Meer. Ich zog dann meine Jacke an und fuhr auf einem flottgemachten Boote ans Land. Ich habe zunächſt bis Mittag geſchlafen und bin dann bis zum anderen Morgen umhergeirrt. Kohler erzählt dann die bekannten Einzelheiten ſeiner Ver⸗ haftung. Verhandlungsleiter: Seit wann lag die„Loreley im Hafen von Piräus?— Angekl.: Seit dem 1. November.— Verhandlungsleiter: Sie haben ſchon einige Male vorher Fluchtberſuche gemacht?— Angekl.: Jawohl, weil ich von einigen Unteroffizieren ſchlecht behandelt wurde.— Auf weiteres Befragen des Verhandlungsleiters erklärt der Angeklagte, er habe eine Ge⸗ meindeſchule beſucht und dann zwei Jahre bei dem Bürgermeiſter als Schreiber gearbeitet. Der Bürgermeiſter ſei mit ihm zufrieden ge⸗ weſen, das Leben habe ihm aber nicht behagt, und er ſei deshalb in die Fremde gegangen. Er ſei fünf Jahre lang in amerikaniſchen Dienſten geweſen und habe weite Seereiſen gemacht. Vorſitzender: Sie haben, als Sie in amerikaniſchen Dienſten ſtanden, zweimal einen Unfall erlitten?— Angekl.: Ja⸗ wohl, ich bin einmal vom Deck gefallen und ein anderes Mal iſt mir ein Kohlenſack auf den Kopf gefallen.— Verhandlungsl.: Haben Sie dadurch einen Schaden an Ihrer Geſundheit erlitten?— Angekl,: Ich habe zutveilen Kopfſchmerzen.— Verhand⸗ lungs.: Sind Sie nicht auch etwas ſchwerhörig?— Angekl.: Jawohl. Das Moſſer. Vertreter der Anklage, Marinekriegsgerichtsrath Zeitz: Ich erſuche, dem Angeklagten die beſtimmte Frage vorzulegen, ob er nicht bei allen mit ihm vorgenommenen Verhören zugegeben hat, er habe ſich das Meſſer, ehe er auf Poſten zog, beſorgt, in der Abſicht, denjenigen, der ihm bei ſeinem Vorhaben hindernd in den Weg kreben ſollte, zu beſeitigen.— Angekl.: Das iſt richtig. VBerhandlungsl.: Weshalb haben Sie den Mord nicht ſchon um 1 Uhr ausgeführt?— Angekl.: Weil ich glaubte, daß um dieſe Zeit der wachhabende Offizier kommen könnte. Als dieſer um noch nicht erſchienen war, entſchloß ich mich, die That auszu⸗ führen.— Verhandlungsl.: Wo bverſchafften Sie ſich das Meſſer?— Angekl.: Ich nahm es aus der Küche.— Verhan d⸗ Tungsl.: Sie nahmen das Meſſer an ſich, um zunächſt den Bied⸗ ritzki zu beſeitigen und dann den Kaſten zu erbrechen?— Ang el.: Ich wollte den Biedritzki nicht tödten, ſondern nur kampfunfähig machen. Der Geldkaſten. Verhandlungsl.: Im Rauchſalon ſtanden zwei Kaſten, ein großer und ein kleiner; welchen haben Sie zu öffnen verſucht?— Angekl.: Den größeren.— Verhandlungsl.: Weshalb verſuchten Sie nicht den kleineren zu öffnen?— Angekl.: Weil ich in dem größeren das Gold vermuthete.— Verhandlungs!.: Wußten Sie nicht, daß ſich in dieſem Kaſten auch Dokumente be⸗ fanden?— Angekl.: Jawohl.— Verhandlungsl.: Es ſind Fußſpuren entdeckt worden, die kleiner als die Ihrigen ſind; ſind Sie vielleicht barfuß gegangen?— Angekl.: Nein.— Ver⸗ Hhandlungsl.: Haben Sie für die Fußſpuren eine Erklärung? 152 Angekl.: Nein.— Verhandlungsl.: Iſt nicht noch eine dritte Perſon zugegen geweſen?— Angekl.: Nein.— Ver⸗ handlungsl.: Sie haben die That gamz allein be⸗ gangen?!— Angekl.: Ja.— Verhandlungs.: Sind Sie auch von Niemand angeſtiftet worden?— Angekl.: Nein. Nach der That. Verhandlungsl.: Als Sie nun nach der That flüchteten, en Sie da Geld bei ſiche— Angekl.: Nein.— Verhand⸗ ungsl.: Hatten Sie Lebensmittel bei ſich?—. Angekl: Ja, Zgwwei kleine Brode.— Verhandlungsl.: Sie ſollen in der letzten Zeit an Bord der„Loreley“ nicht gut behandelt worden ſein. — Angekl.(mit weinerlicher Stimme): Biedritzki hat mir nie etwas zu Leide gethan.— Verhandlungsl.: Warum gefiel es Ihnen nicht an Bord?— Angekl.: Ich weiß es ſelbſt nicht, ich war ſehr erregt und mit mir ſelbſt unzufrieden.— Verth.: Iſt es richtig, daß Sie Ihre That bereut haben?— Angekl.: Jawohl.— Verhandlungs!.: Angeklagter, treten Sie einmal vor. Der Angeklagte wird von dem vor der Anklagebank poſtirten Seeſoldaten bor den Richtertiſch geführt. Er hat einen ſchlotternden, etwas un⸗ ſicheren Gang.— Vertheidiger: Wie kommt es, daß der An⸗ geklagte hinkt?— Verhandlungsl.: Weil er an den Füßen gefeſſelt war. Der Verhandlungsleiter legt darauf dem Angeklagten die von dieſem angefertigten Zeichnungen vor. Sie ſtellen dar, wie er dem Unteroffizier den Dolch in den Hals ſtieß, den Leichnam in das Meer warf und die Kiſte ebenfalls in das Meer verſenkte. Hierauf wird Marine⸗Generaloberarzt Kleffel als Zeuge Zeuge bekundet, der Angeklagte ſei ein gutmüthiger Menſch geweſen, der befonders zu ſeinen, des Zeugen, Kindern ſehr liebevoll war. Weil er nur wenig deutſch ſprach, habe er ſich aber nicht als Burſche für einen verheiratheten Offizer geeignet.— Verth.: Halten Sie den Angeklagten für fähig, einen Mord zu begehen?— Ze ug e: Ich habe ſchon geſagt, der Angellagte war ein gutherziger Menſch, einen ord hätte ich ihm nicht zugetraut. Die Plaidoyers. m Anſchluß an die Verleſung der Protokolle beantragt der Vertheidiger die Ueberweiſung des Kohler an eine Irrenheil⸗ unſtalt zur Erlangung eines Gutachtens über den geiſtigen Zuſtand des Angeklagten. Der Vertreter der Anklage wendet ſich gegen den Antrag, worauf ſich zur Verathung zurückzieht. rtheil. 5 Wie bereits im Morgenblatt telegraphiſch mitgetheilt, bean⸗ tragte der Vertreter der Anklage gegen den Matroſen Kohler wegen Ermordung des Unteroffiziers Biedritzki gn Vord der„Loreley“ die Todesſtrafe, 6 Jahre 4 Monate Zuchthaus, hrverluſt und Ausſtoßung aus der Marine.— Das Urtheil te auf Todesſtrafe, 6 Jahre 4 Monate Zuchthaus, Ent⸗ ernung aus der Marine und dauernder Verluſt der bürgerlichen Elrenrechte. vernommen, bei dem der Angeklagte einige Zeit Burſche war. Der * Wilhelmshafen, 24. Jan.(Frkf. Ztg.) Der Matroſe Kohler hat gegen die Verurtheilung Reviſion angemeldet. ——— Heueſte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. Köln, 24. Jan. Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Söu! vom 23. Januar: Auf Befehl ſeiner Regierung ſandte der japaniſche Geſandte der koreaniſchen Regierung eine Note, in der verlangt wird, den früheren Finanzminiſter Zonik nicht mehr in Staatsſtellungen zu verwenden. Das koreaniſche Miniſterium des Auswärtigen erwiderte, die inneren Ver⸗ hältniſſe Koreas ſeien lediglich Sache der koreaniſchen Regierung, in welche ſich einzumiſchen, Japan kein Recht zugeſtanden werden könne. Der japaniſche Geſandte hielt die Forderung in einer 8 weiten Note aufrecht und erklärt, Korea werde im Falle der Nichterfüllung der japaniſchen Forderung die Freundſchaft Japans verlieren. Köln, 24. Januar. Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Aachen: Die Wittwe Hugo Talbots hat aus Anlaß des Todtes⸗ tages des Gatten 100 000 Mar! für die Kinder armer Handwerker und Arbeiterfamilien zur Erlangung eines paſſenden Lebensberufs geſtiftet. Die Verwaltung der Stiftung iſt der ſtädtiſchen Armen⸗ berwaltung übertragen worden. München, 24. Jan. Die Denkſchrift der zur Unter⸗ ſuchung der Pfälziſchen Eiſenbahnen abgeſandten Staatskommiſſion iſt nun fertig. Nur dem Direktor der Pfälz, Eiſenbahnen wird der Inhalt vertraulich mitgetheilt werden. Die Denkſchrift beſchäftigt ſich u. A. ausführlich mit der Zolltarif⸗ frage und geht auch zunächſt zur Aeußerung an das Finanz⸗ miniſterium, das ſein Urtheil abgeben ſoll. * Berlin, 24. Jan. Der„Reichsanz.“ meldet: Der badiſche Geheimrath Prof. der Anatomie Karl Gegen⸗ bauer zu Heidelberg wurde zum ſtimmberechtigten Ritter des Ordens pour le mérite für Künſte und Wiſſenſchaft ernannt. 5* Rom, 24. Jan.(Frkf. Ztg.) Der Direktor des ameri⸗ kaniſchen Stahltruſtes, Schwab, iſt in Palermo auf ſeiner Privatyacht ſchwer erkrankt. *London, 24. Jan. Das gegenüber dem Oberſten Lynch wegen Hochverraths gefällte Todesurtheil wird ſicherem Vernehmen nach nicht vollzogen werden. *Petersburg, 24. Jan. Heute in den erſten Morgen⸗ ſtunden verabſchiedete ſich der Kronprinz vom Kaiſer und der Kaiſerin auf das Herzichſte. Um 9 Uhr reiſte der Kronprinz nach Nowgorod ab. Bei dem geſtrigen Empfange des Grafen Lamsdorff durch den Kronprinzen, welcher nahezu eine halbe Stunde dauerte, überreichte der Kronprinz dem Grafen ſein Bildniß mit eigenhändiger Widmung. Newhork, 24. Jan.(Frkf. Ztg.) Die Stim mu ng gegen Deutſchland iſt hier jetzt plötzlich viel feind⸗ ſeliger als ſelbſt vor einigen Wochen. Beiſpielslveiſe wurde geſtern Abend der Sohn des Kriegsminiſters Goßler bei einem größeren Diner ſchwer in ſultirt. Zur Rede Jaurès. *Paris, 283. Jan.(Kammer.) Ribot fragt Jaurss, weshalb er geſagt habe, daß der Dreibund niemals einen offenſiben Zweck gehabt habe. Jaurss ruft:„Weil es wahr iſt!“ Ribot meint, müſſen wir das ſagen? Sie ſpielen ſich als Vertreter der Abſichten Deutſchlands auf. Sie feierten mit Enthuſiasmus die Ereigniſſe in Kronſtadt. Jaureès erwidert:„Ich habe es nie ge⸗ leugnet!“ Ribot fährt alsdann fort, es genüge nicht zu ſagen, daß Elſaß⸗Lothringen ein Recht für ſich habe und daß man der Zukunft Alles vorbehalten müſſe, Internationale Schwierigkeiten regelten ſich nicht mit Worten. Aber beſſer ſei es, dieſe Frage nicht zu berühren. Man ſolle ſich lieber mit den Umtrieben beſchäftigen, durch welche die Armee desorganiſirt werde. Man ſolle das ab⸗ ſcheuliche Pamphlet gegen die Armee desavouiren. Der Kriegs⸗ miniſter müſſe ſeine Sprache in Einklang ſetzen mit der Wirklichkeit. Der Konflikt mit Venezuela. London, 24. Jan. Die Regierung wurde davon in Kennt⸗ niß geſetzt, daß Deutſchland, England und Italien wegen der Verſchiedenheit ihrer Intereſſen ihre Vertreter in Waſhington beauftragen mit dem Geſandten Bowen einzeln über ihre Forderungen zu verhandeln. Die Einzel⸗ beſprechungen haben ſchon begonnen. Eine formelle Konferenz wird zwiſchen den Vertretern nicht ſtattfinden. Was die Aufhebung der Blockade betreffe, ſo ſind die Mächte, die in vollkommener Uebereinſtimmung handelten, übereingekommen, daß kein Schritt in dieſer Richtung gethan werden kann, ehe nicht Venezuela Deweiſe für die Abſicht gegeben habe, jeder einzelnen Macht ohne Bevor⸗ zugung vollſtändige Genugthuung zu geben. Wenn auch noch keine amtliche Darlegung eingegangen iſt, ſo verlautet doch, daß die Be⸗ ſchießung von San Carlos ſich als unvermeidlich er⸗ wieſen habe, da das Fort auf ein deutſches Kriegsſchiff gefeuert habe, welches ein Schiff verfolgte, das die Blockadelinie durchbrochen hatte und in der Lagune von Maracaibo Unterſchlußf zu finden ſuchte. Waſhington, 24. Jan.(Reuter.) Trotz der Irritierung, welche in den Kreiſen der Regierung über den Zwiſchenfall mit dem Panther herrſcht, iſt man jetzt zu dem Schluß gekommen, daß dieſer Zwiſchenfallkein Hinderniß für eine erfolgreiche Durch⸗ führung der Miſſion Bowens iſt. Die Vereinigten Staaten können im gegenwärtigen Augenblick keine rechte Entſchuldigung dafür finden, ſich aufs Neue in den Streit einzumiſchen. Es wird entſchieden be⸗ tont, daß, als die Vereinigten Staaten die Mächte und Venezuela zu Verhandlungen brachten, ſie Alles gethan haben, was ſie in dieſer Richtung thun konnten, und daß ſie außer Stande ſind, mehr zu thun. Des Weiteren wird nochmals erklärt, daß Bowen der Vertreter Venezuelas und nicht derjenige der Vereinigten Staaten iſt. Das Staatsdepartement iſt darauf bedacht, auch den Schein der Unab⸗ hängigkeit Bowen's zu wahren. Er lehnt ab, irgendwelche Berichte von ihm zu empfangen. ** Preßſtimmen zum Rücktritt des Grafen Balleſtrem. (Berliner Drahtbericht.) ):(Berlin, 24. Jan. Die Morgenblätter beſchäftigen ſich eingehend mit dem Rücktritt des Reichstags⸗Präſidenten Grafen Balleſtrem. Im Allgemeinen iſt man der Anſicht, daß derſelbe am nächſten Donnerſtag wiedergewählt wird. Die Deutſche Tages⸗ geitung würde es bedauern, wenn eine im Allgemeinen glänzende, ausgezeichnete und faſt überall anerkannte Präſtdialführung einen ſo unerwarteten Abſchluß finden ſollte.— Die Neueſten Nach⸗ richten wünſchen, daß alle Parteien, vielleicht von den Sozialdemo⸗ kraten abgeſehen dem Grafen Balleſtrem wieder ihre Stimme geben. Ein anderes Centrums⸗Mitglied, welches die gleichen Fähigkeiten für den ſchwierigen Präſidentenpoſten garantiren würde, ſei nicht bekannt. — Die Germania glaubt, daß Graf Balleſtrem die Wiederwahl den übereinſtimmenden Wünſchen der Reichstags⸗Mehrheit ent⸗ von ſonſt gut unterrichteter Seite, daß bei den Verhandlungen, die zur Zeit gepflogen werden, auch die Rede von beſonderen Bedingungen ſei, Unter denen die Annahme der Wiederwahl für Balleſtrem möglich Läxe. Lagerhaus⸗Geſellſchaft in Mannheim ſprechend annehmen wird.— Die Tägliche Rundſchau hört ſchäftsordnung geſchaffen werden, d. h. durch Annahme genauer Be⸗ ſtimmungen über die Einbeziehung der Perſon des Kaiſers in die Debatte“. Es müßte nach allgemeiner Auffaſſung die Möglichkeit geſtchert werden, die Perſon des Kaiſers vor Erörterungen wie der vorgeſtrigen zu ſchützen. Das Blatt bemerkt dazu, dieſes Ziel ſei aufs Innigſte zu wünſchen, bezweifelt aber die Durchflührbarkeit. Die National⸗Zeitung ſchreibt: Dem Grafen Balleſtrem kam es offenbar nur darauf an, irgend eine Handhabe für ein Vertrauens⸗ votum durch Wiederwahl ausfindig zu machen. Er ſei dabei aber möglichſt ungeſchickt verfahren.— Die Vof ſiſche Zeitung be⸗ zeichnet die Präſidial⸗Kriſis als einen Triumph der Sozialdemokratie. — Nach dem Börſen⸗Courier dürfte Balleſtrem die Annahme zur Wiederwahl von dem Zugeſtändniß abhängig machen, daß die Hereinziehung der Perſon des Kaiſers in die Debatte nach der alten Praxis wieder eingeſchränkt werde.— Das Berliner Tage⸗ blakt hebt hervor, Graf Balleſtrem, der als Mann des allgemeinen Vertrauens gegangen ſei, würde bei einer Wiederwahl als Mann der Majorität kommen, denn die Linke würde bei der Neuwahl gegen ihn ſtimmen. Freiherr von Hertling habe Ausſicht Präſident zu werden, da er ſchon 1898 vom Centrum neben Balleſtrem den anderen Parteien präſentirt worden ſei.— Die Staatsbür ger⸗ Zeitung wünſcht einen Wechſel in der Perſon des erſten Präſi⸗ denten. Es müſſe ein Mann gewählt werden, der auch nach Seiten der Regierung hin ein ſtarkes Rückgrat beſitze und Zumuthungen energiſch zurückweiſe, die ſich mit den Aufgaben eines Reichstags⸗ Präſidenten ſchwer in Einklang bringen laſſen.— Der Vorwärts ſchreibt: Das Geſchick des Grafen Valleſtrem enkbehrt nicht der Tragik, obwohl es reichlich verdient iſt. Noch bis vor Kurzem genoß er die aufrichtige Achtung aller Parteien, nicht zum Mindeſten der Sozialdemokratie, aber in den Zollkämpfen brach ſein Ruf elend zu⸗ ſammen. Auch der wiedergewählte Balleſtrem wird kein Präſiden ſein, der das Vertrauen des Hauſes beſitzt. 5 Berliner Drahtbericht. )16 Berlin, 24. Jan. In ihrer Wohnung in der Prinzenallee wurde heute Vormittag die Artiſtenfrau Frieſe todt aufgefunden. Ein gewaltſamer Tod iſt nicht aus⸗ geſchloſſen. Als vermuthlicher Thäter wurde der Ehemann feſt⸗ genommen.— Geſtern Nachmittag wurden in der Prinz Ludwig Friedrichſtraße mehrere, von ihrer Arbeitsſtätte in der elektro⸗ techniſchen Fabrik, bei denen Arbeitseinſtellungen ſtattgefunden hatten, auf dem Heimwege befindliche Arbeiker von aus⸗ ſtändigen Arbeitern überfallen und zum Theil durch Meſſerſtiche leicht verletzt.— Geſtern Abend hat ſich der wegen Hochſtapelei zwangsweiſe ſiſtirte, beſchäftigungs⸗ loſe de Neville, ein im Alter von 52 Jahren ſtehender Mann auf der Polizeiwache erſchoſſen. Jolkswirthschalft. Mannheimer Eiſengießerei und Maſchinenbau.⸗G.„In der geſtern ſtattgehabten außerordentlichen Generalverſammlung waren ſämmtliche Aktien vertreten und es wurden die Herren Carl Helmreich, Carl Nöther, Joſeph Pallenberg und Dr. J. Roſenfeld wieder in den Aufſichtsrath gewählt. Sämmtliche Aktien der Geſell⸗ ſchaft befinden ſich in fünf Händen, welche ſeit Gründung der Geſell⸗ ſchaft angehören. Kaſſel, 24. Jan.(Tel.) Wie der Konkursverwalter bekannt gibt, ſoll jetzt eine Abſchlagsbertheilung im Konkurs der Tre⸗ bertrocknungsgeſellſchaft erfolgen, wofür M. 2 818 600 verfügbar ſind. Konkurseröffnungen. Glaswaarenhändler Jakob Haaß, Dürk⸗ heimz Bauunternehmer Friedrich Kühner, Mannheim; Wein⸗ gärtner Jakob Siegele, Beilſtein(Marbach). Verband der Amſterdamer Rheinſchifffahrts⸗Intereſſenten. Der Sitz des Verbandes wird am 1. April d. J. von Mainz nach Ruhr⸗ ort und die Bureaus in die Räame des neuen Geſchäftshaufes der Zentral⸗Altiengeſellſchaft für Tauerei und Schleppſchifffahrt verlegt. Dieſem Verbande gehören mit einer gewiſſen Anzahl von Kähnen und Güterbooten folgende Geſellſchaften an: 1) die Amſterdamer Linie der Zentral⸗Aktiengeſellſchaft für Tauerei und Schleppſchiff⸗ fahrt in Ruhrort; 2) die Amſterdamer Linie der Mannheimer (früher Amſterdamſche Amſtel⸗Ryn⸗Main⸗Stoomboot⸗Maat⸗ Getreide. Getreide⸗Wochenbericht vom 24. Januar 1908. Die feſte Ten⸗ denz, von der wir in unſerem letzten Berichte ſprachen, konnte ſich auch während der abgelaufenen Woche behaupten. Die nordamerikaniſchen Börſen ſandten fortgeſetzt höhere Courſe, und haben infolge deſſen alle Exportländer die Preiſe erhöht. Trotzdem die Mühlen ſich noch zu⸗ rückhaltend verhalten, war der Verkehr ein eiwas regerer, und kamen einige Abſchlüſſe in rheiniſcher, ruſſiſcher und rumäniſcher Waare zu Stande. Wir notiren: Redwinter 2: M. 185, Kanſas 2: M. 183 bis 184, Rumän. Weizen: M. 135 bis 145, Ruſſ. Weizen: M. 180 bis 145, Ruſſ. Roggen: M. 106 bis 107, Ruſſ. Hafer: M. 105 bis 120, neues Laplatamais: April/ Mai M. 98 bis 94, Mixed⸗Mais: M. 98 bis 100. Alles per Tonne cif Rotterdam⸗Antwerpen. Rog⸗ gen tendirt ebenfalls feſter. Gerſte behauptete ſich. Mais feſt. Hafer behauptet. Mühleufabrikate. E. Mannheim, 24. Jan. Auch in der vergangenen Woche iſt, dem Rohprodukt folgend, Mehl fortwährend höher gegangen. Die Händler wollen ſich aber immer noch nicht recht an die höheren Preiſe gewöhnen, deßhalb kaufen ſie vorläufig nur für den nächſten Gebrauch. Die ſeit Anfang dieſes Jahres ſich geltend gemachte ruhig und ſtetig ſteigende Tendenz läßt indeſſen vorausſetzen, daß ſie nicht eine Folge vorübergehender Spekulation, ſondern durchaus berechtigt und auf ſolider Baſis entſtanden und ein baldiger nennenswerther Rückgang nicht zu erwarten iſt. Im Gegentheil dürften die ſpärlichen Getreide⸗ Offerten des Auslandes eine demnächſtige weitere Steigerung gar leicht zur Folge haben. Namentlich müſſen wir dieſes von Weizen⸗ mehl annehmen. Die Nachfrage und der Abſatz ſind bei Roggen⸗ mehl ziemlich befriedigend geweſen, dürften ſich aber in nächſter Zeit weſentlich ſteigern. Sämmtliche Futterartikel ſind gefragt und werden für Frühjahr⸗Lieferungen in größerem Maßſtabe abge⸗ ſchloſſen, was ganz beſonders bei Kleie der Fall iſt. Die heutigen Notirungen ſind: Weizenmehl Baſis Nr. 0 M. 25.25, Roggenmehl Baſis Nr. 0/1 M. 20.50, Weizenfuttermehl M. 12.25, Weizenkleie grobe M..25, Weizenkleie feine M. 9, Roggenkleie M..50, Gerſten⸗ futtermehl M. 12.25. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack ab Mühle. Kaffee. Man ſchreibt uns aus Havre: Der Markt verkehrte ſeit unſerem letzten Eirculare in äußerſt ruhiger Stimmung und die Courſe haben ſogar 50 Ets eingebüßt, um heute Abend wieder 25 CEts. zu gewinnen. Die Spekulation berharrt mangels weiterer Anregung in der Expee⸗ tative, doch liegen fortgeſetzt veichliche Limite nach unten vor. Das Hauptintereſſe konzentrirt ſich unter dieſen Umſtänden auf das Locogeſchäft in Braſil⸗Kaffee's und Beiſorten, wofür fortgeſetzt eine gute Frage beſteht. Namentlich gewaſchene Kaffee's haben fetzt eine Baſis erreicht, unter die ſie wahrſcheinlich nicht gehen dürften. Von Newyork meldet man, daß die Gruppe Lewiſohn geſtern wieder 20 000 Säcke gekauft hat, welche ihr von den Baiſſiers gegeben wurden, Braſilien ſelbſt ſcheint ſeit ein paar Tagen etwas mehr ver⸗ kaufsluſtig zu ſein, doch bleiben die Notirungen unregelmäßig, und ſind namentlich gewiſſe kfaney Kaffee's ſo gut wie nicht zu finden. Irgend welche Nachvichten von Bedeutung liegen aus Braſilien nicht Rhn⸗Leutvaart); 3) ſchappij in Amſterdam. die „ bamsem, 25 Iinar 9 8 e 6— Mannheimer Eſettenbörſe 5 Aktien induſtrieller Unternehmungen. bank Segen Schluß Mhutten 10 ic Montanwerthe Bad. Zuckerf. Wagb.] 73.400 72 40]J Parkakt. Zweibr. 106.— 106— Heimiſche Anlagen feſt. Induſtriewerthe des Kaſſamarktes troßz dom 28. Janutke Heidelb. Cementw. 106 75/05 Gicht Mannh. 60,10 169.40 vielf Reali 11 tend. Veidelb. Cementw. 105.—[GEichbaum Mannß. 60, 0 1 Nesereddeiere 42 50 42h.— Seitenditete Wolf ge 0 ielfacher Realiſirr ziemlich preishaltend. Kupferwerthe feſt. taatspapiere. 4½% Ludwigshafen—— Ch. Fbr. 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Web.Hüttenhſ—.— Roggen per Mai 143.— 2. 100 gooſe 146.— C½% Pirmaßenſer 96.— G Labmever 150 7180 Zellſtoff Waldbof 219.40 249. per Juli 144 95 en 101.50 b: Juduſtrie⸗Obligation.⸗G. Siemens 120 250121.— 8 ementf. Kallſtadt 82 500 82. per Auguſt 4 91.65%½ Akl.⸗Geſ. f. Seilind Lederw. St. Ingber[75.— 74 50 J Friedrichsh. Bergb.] 140.— Hafes? per Mat 138.— 35,%᷑—’¾K».bEöE Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalt pbper Jul 189.75 ſtrie rückz. 1050% 101.30 G 19340b.06% Bad. NG.f. Nöſchif vudwh.,Berbacher 227.—227.—] Oeſterr. Lit. B.—lu55 55 een 15 10 5 70b-0 1 100.80 G Marienbura⸗Mlw.—— Gotthardbahn 180.90 Rüböl per Nantar 02.38b.%8 dedknigenSodaf106.— Pfel mörddahn, 138— 135 20 Dacen Fentralb.— er M. 91 40570% Kleinfein, Heidba. M—.— Pfälz. Nordbahn 135 5 185 20 Schweiz. Centralb.«———. Spkritn 50r 910 zeubahn⸗Anlehen 05%% Bürgl.Brauhaus, Bonn 99.— G Südd. Eiſend Geſ⸗ ee per Oktober Piclz(Lud. Mar! Nord) 8%% Gebr. Hemmer Hamburger Packet 101 50019 Ver.Schwz. Babnenſ—.——.— eizenmehl 0 3. Maſchfab. Neidenfels—.— Nordd. Lloyd 98 100 94.10 Ital. Mittelmeerb. 91.60 91 100.50 b: Oeſt.Ung. Staatsb.“ 149.— 149 20„ Meridionalbahn 186.75 187. enne 1275 15 1% Herrenmügle, Gen;: 0 „converttr, 100.50.½% Manteimer Dampf⸗ Oeſterr. Süd⸗Lomb.] 16 30 16 20 Nortbern preſer..— 0 1 5 Wiandbriefe. ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 102.25 G„ Nordweſtb 109.80 109.60 J La Veloce—.— Gelinde. 40½% Rhein⸗Hyp.⸗Beunſ.1902100.0.4½% Mannh. Lagerhaus 78 Wfandbriefe, Prioritzts⸗Obligationen. 2 5 Berlin, 24. Jan.(Tel.) Produktenb örſe. Sesce „„alte M. 96.20:] Heſellſe 101.25 G „ unk.1904 48.90 b4½ e Elektri⸗ 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb.] 101.20 101.20 3½ Rh..⸗B.C. O[ 98.— 38.— amerikaniſche Kurſe, ſowie das von Schneefällen begleitete milde Communa 97.75 bözl zitätswerke in Kerlsrube[—.— 4½ Pf. Hyp B. Pfdb 10225 102.25 3,% ttsgar. It Eif. 70.48 70.40] Wetter verflaute zunächſt die Stimmung. Im weiteren Verlauf Städte⸗Aulehen. 4½ Spenerer Ziegelwerk⸗ 102.90 G 3½½ 98.50 99 50 ee05 99.80 99 10 wurde bei regerem Geſchäft die Tendenz ſtekiger als Liverpool nur N5˖ Fre ſburg i. B. 99.90 B4½% Sifdd. Drahtindu⸗ 9 Pr. Er.] 98. 3. 8 95.400 5 40% 5 v. X 18960 80.— G ſtrie Waldbof⸗ Mannbeim 101.—% Pf. B. Pr.⸗Obl 103.—106 74 101.20101.70 1 1 e %% Hahr v. J. 1902 98.50 G4½ Verein chem. Fabrifen 101.50 3½% Pf. B Pr.⸗O. 100 25 100.40„„1909 101 600 10160[8 ot keine Ermäßigung der Forderungen aufwies. Hafer und Mai 4% Ludwigshafen von 1900102.60 G 14 ½¼ Zellſtofffabrik Waldhof104.50 G% Rh. Pf. Br. 1902 100.58 199.65 72555 94.5 94.50 ruhig bei regelmäßigem Konſum⸗Abzug. Rüböl auf Pauee 5 Akki 4%„„100% 108. 1½ Abein. Weſtf. feſter. Spiritus unnotirt. 155 10 3½„„„ 1904] 96.90] 96.90.⸗C.⸗B. 1910102.—102.— London, 24. Jan.(Baltt Anf 9 anken. Ffalzbrau. v. Gefſel u. Mohrſ—. altie. Anfang Madiſche Bank 14.70 G Brauer. Sinner Frünwinkelſ18g. 78 G Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Wetter: Kaft. Cred. en Devofitb. gweibrck119.—„ Scroedl,Hedelberg98.—.] Deutſche Reichsbk. 453.75 154.7 Oeſt Länderbank 108.50 105.50 el weißer war bei Gröffnung feſt, aber mnweründerl. Gemerbebauk Speyer 500% f126.50 G Schwark, Sneyer 125.— Badiſche Bank 114.70 114.60„Kredit⸗Anſtalt 219.80/220.50 ür tother Weiſen, waren Angebote zu willigern Preiſen 1 Manndefmer Bank e Ritter Schwetzingenß eun Berliner Bank 94.80 95—Pfälziſche Bank 109.50 109.30 ˖ r La ſweizen wunden höhere Preiſe gefordert als im Markt Oberrbein. Bank 91 50 K„ ShfneWeltzSpeye 125.— GBerl. Handels⸗Geſ. 159 80 159 60] Pfälz. Hyp.⸗Bank 184.90 184.90 info Mass li Tenden; erzielt wurden. 5 Pfelziſche Bank 109 10 0.Storch, Sick„ 105.— B Darmſtädter Bant 139 10 139.— Rbein. Kreditbank 138 80168.75 79 005 blieb bei Eröffnung des Markles feſt, aber unverändert. Pfält, Hyp.⸗Bank 184.80 b: Merger, Worms 102.— B Deutſche Bank 215.60215.— Ahein. Hyp.⸗B. M. 185— 85.— erſte: Die feſte unveränderte Tendenz bielt bei Eröffnung an. flz. Svar⸗ u. Cdb. Landau 197.— G mormſer Brauhs, v. Oerta.197.— B Distonto⸗Commd. 193.40 166 30 Schaafſh. Bankver. 122.— 122— 9 855 nahm bei Eröffnung eine feſte Tendenz zu Gunſten 5 Mheinſſche Freditbank 130.— G Pfälz. Rreßh. u. Spritfabr. 95.— 0 Deutſche Gen⸗Bk. 97.— 97.50 Südd. Bank Müm. 100.75 100.75 9 5 Aßbein. Hyp.⸗Bank 185.— b: Trausvort Dresdener Bank 148 10 14780] Wiener Bankver. 120.— 122.— apsſaat wurde mit einer feſten Tendenz eröffnet. Südd. Bank 100.70 Gl und Verſicherung. Frankf. Hyp.⸗Banl] 194.—194 50 D. Effekten⸗Bank 105.40 105 90 Leinſaat wurde mit einer unveränderten Tendenz eröffnet. Bad..(.f Ahſſch. u. Sceir 96.— G Frkf. Hyp.⸗Creditv. 138.10138.30 Bank Ottomane 120.80119.90 WNew⸗Nork, 24. Jan.(Telegr.) Aufagdskurk Giſenbahnen. 0 e 77 5 105.— B Nationalbank 120 10020—] Mannheimer Verſ.⸗ 26. 2⁴ 1 7105. e che Ludwigsbahn 227. Nannh. 10 112.— B Oberrhein. Bank 91.50 92— Geſellſchaſt 415.— 415.— Weizen per Maf niedrigſter Preis 88 0. Marbahn—6 Zab. Nüäck⸗ u. Mitverſſch. 120.— B Oeſterr.⸗Ung. Bank118 40 118.40„ piR mals„„ miedrigſer 60 Nordbahn 3 17 6 „Straß 8 Schifffahrt⸗ Aiſeeuran-528.— 6 Privat⸗Discont 3½%, Töntinentale Nerſſcherune 96.—9. Frankfurt a.., 24. Januar. Kredltaktten 220;0, Staats. Baumwolle per Abh 5 Chemifche Induſtrie. Mannhelmer Merſſcherune420.— B8 babn 149 35. Lombarden 16.—, Caypter—.—, 4% ung. Goldrente Mai.77 willig .⸗G. f. chem. Induſtrie Okerrh. Verſ⸗Geſellſchaft 306. G 102—, Gottbardbahn 181 40, Disconto⸗Commandit 196 50, Laura*„„ 5 Biediſche Anilin⸗ u. Soda Iürtt. Transportverſich. 150.— G217 50, Gelſenkirchen 175.50, Darwftädter 139 20, Handelsgeſellſchaft WChieago, 24. Jan. Anf 1 5 Chbem. Fabrik Goldenberg Judulrie. 159.60, Dresdener Bank 148.—, Deutſche Bant 215.45, Bochumer 180.75, Verein chem Fabriken 308.— GAct.⸗Geſ. f. Seilinduſſrie 108.50 G Norlhern—.—. Tendenz rubg. e 25 Verein D. Oelfabriken.— G Dingler'ſche Naſchinenfabr 185.— B Nachbörſe. Kreditaktien 221 75, Staatsbahn 149.20, Aomberden Mals 1 0 10 Weſteregeln Alkal. Stammſigs. Emaillirfabrük Kirrweiler—. 16.20, Disconto⸗Commandit 196.80. 5 fe 5„ Vorzug 106. Fmgillirwerke Maikammei—.— 192 7 25 9 Ftklinger Spinnerei 76—6 Frankfurter Börſenbericht. Schman per Mai· Brauereien. Hüttenbei Spi 1 100.— 5 955 Por„„*„5„ urrei 141. 6 Nerkon Näbmf Sad i dee 190.8(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) —.— Mannß. Gum. ⸗u. Asbeſtfbr 96.— B W. Frankfurt, 24. Jan. Am Schluſſe der Woche 725 5 Scmals. Durlacher Hof vorm. Hagen 290.— G. Oagersßeimer Spinmerel—.— machden ſich Glattſtellungen bemerkbar und damit einige Kurs⸗“ Paris, 24 Jan, Talg 73.—. Ruhg. Eichbaum⸗Brauere 160.— B nfälz. Nähm. u. Fahrraͤderf.—.— 5 A 2 iſches S ne⸗ Cleſantenbräün Rügl ormel00.— ee ee 105.— bz] abſchläge. Deutſche Fonds theilweiſe höher. Italiener unver⸗ W 8 5 95 Brauerei Ganter, Freiburg 103.— G Verein. Freiburger Ziegelm 126.— 0 ändert. Bulgaren in unverminderter Nachfrage. Rumänier Kaffee Kleinſein, Heidellerg 173.— GVerein Speyerer Ziegelwerke 85 25 Bf ppher:. 5 Homburger Meſſerſchmitt 89.— B. ellſtofffabrit Waldhof 219.25 B höher; ebenſo Türkenlooſe, die ſpäter allerdings etwas ſchwächer Hamburg, 24 Jan. Schlußkurſe. udwigshafener Brauerei—.— guckerfabrik Waghäuſel 72.— waren. Argentinier ſteigend. Montanwerthe Vanlen Santos der Mär; 2½, ver Mai 7. Mannh. Aktienbrauerei 155.— bz Antwerpen, 24. Jan. Kaffee Santos good 5 55 niedriger. 32½, per März. 33 ½ per Mai 34—, per Sept. 8 Maunheimer Gffektenbörſe vom 24. Jan.(Offtzteller Bericht. 79„ Die Börſe verlief auch heute wieder ſehr ſtill. Pfälziſche Bankaklien 12 Berliner Effektenbörſe. 5 9 5 gingen zu 109.10 Prozent um und Aktien der Spar⸗ und Creditbank Antw erpen, 24. Jan. Zucker per Jan. 1% per Febr⸗! Rärz Landau zu 127 Prozent. Es notirten ferner: Rheiniſche Creditbank Berlin, 24. Jan. Schlußcourſe. 20—, per Maſ⸗Juni⸗Juli 20%, Aktien 18½75 G. 189 B. Ganter Brauerei Aktien Freiburg 108.,]Ruſſennoten 216.30 216.15 Leipziger Bank.— Baumwolle und Petroleum. Paortland Cementwerke Heidelberg 105 bez, Zellſtofffabrit Waldhef Ruſſ. Anl. 1902——— Berg⸗Märk. Bank 158.40 Bremen, 24. Jan. Petroleum. Standard wWhite 1000 Ar 83 219., 219. 25 B. 3½% Reichsanl. 108.— 102.80Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.— Baumwolle 46.—, ſtill. ee 13% Reichsanleihe 92.30 92.40 D. Grundſchuld⸗B.“—.——. Antwerpen, 24. Jan. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. E ekt b 3½ Bd..⸗Obl. 00 10.200 101. 10[Dynamit Truſt 172.— wies loco 21—, per Febr. 21., per März⸗April 21½. Frankfur ex ff en 4 Bad. St.⸗A. 105.800105.85 Bochumer 178.— Eiſen und Metalle 3½% 0% Bayern 10170 10170 Conſolidation 345.— 5 8 Schluf-Kurſe. gpr. ſächſ. Rente 90.500 90.60 Dortmunder Unſon 71.40 71. Amſterdam 4 Tan. Ziun Banea 90 78¹ ee—— 1 der Continental⸗Telegraphen⸗Compa nie 4 Heſſen 105.60%—.—Gelſenkirchener 176.40 175. 5 (Telegramm de graph 5 9 0 eſſen 90.10 90. 50 Horpenen 176.— 175 für Polttit: Reichsbauk⸗Disk. 4 0ʃ0 Wechſel. 1 Flaliener 103.50 Hibernka 173.20 für Lokales und Wooineles: in Kurze Sicht 1755—6 Wonate Jasber Looſe 157.50 157.70 Laurabütte 216.9005 Reichsmark Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs 81 5 Kurs 185 5 0 10 55 für den Inſeratentheil: arl Apfel. Amſterdam hfl. 100— 168.75 168.72 Oſtpr. Südbahn 81.— 61.20 Schalk, G. u. H⸗V. 888.— 882. Druck und der Dr. H. Haas ſchen Wecdeucan Velgten.. Fr. 100—8130 80 Staatsbahn⸗Aktien 149.— 149.20Elett. Licht u. Kraft 93.2 b..: Director Speer. Itasten... Fe. 100—8180 6180 Lombarden—.— Weſterr Alkalſw. 193.— London... Iſt. 13— 20.465 20.462 Canada Pacific. Sh 184.20 133.70 Aſchersleben Al. W. 143— Aundeſd⸗„. Pf. 1005—— Heidelb. Str.& B..“—.——.— Steinz. Friedrichsf. 280.— New.Hork„Dll. 100 Kreditaktien 219 90 221.20Hanſa Dampfſchiff.—.— Naris. Fr. 109 81.40 31428 Berl. Handels⸗Geſ. 159 2 159.40 Wollkämmerei⸗Ak. 143.70158. s rauth. Schweiz. Fr. 100 ½ 81.80 31816 Darmſtädter Bank 139.40 139.204 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.50 101. Fabriren: Mannbeim O 3, 3 und Stenethof. Petersburg.⸗R. 100%½— Deutſche Bankak. 215 50 215.,10 Mannh.⸗Rh. Tr. 69.70 69. Verkaufslotalitäten und ein — 5 8 8 5 18 Muſterzimm Wien 2 5 Sbend 85.30 Disc. Comm Aktien 196 50 196.50 Kannengießer 120 90/120.50 nur in Mannheim, O 8, 0 50% 85. 91 55 15 — Dresdener Bank 148.40 J48.10 JHörder 1 Sroße Ausſtellung in Möbeln Preis 5 5 12 rivat⸗Disko 0 Uebernahme ganzer Einrichtungen. Ertaatspapiere, E. Deuiſche. Berlin, 24. Jan.(Telegr.) Nachbörſe. Prüämiirt auf der Ausſtellung ber Darmſlädter Künſtler⸗Rolo! 5 23 24. 23 220.50 22.— Lombarden 16. 10ʃ 16.— 28 19 N 149— 149.9 i to⸗ 90 196. 30, Oſch.Relchsanl.] 108.—f 102 90 Jl5 ktalien. Rente J148 40 10 F 17 195 10240 107 Berliner Vörſenbericht. 8 5 1 40 e berr. 3% r Staäts. int 102.70 102.70 4% Seſt. Paplerr 101.60 10].(Frivattelegramm des General⸗Anzeigere) „ 102.85 4% Portg. St.⸗Anl.“———. W. Berlin, 24. Jan. Die Börſe war in Monlanwetthen 8 92.40 8 dio. äuß.“ 82.05 32,05 ſchwach veranlagt. Die ſchon geſtern ſichtbar geweſene Reali⸗ 3½ Bad.St.⸗Obl.fl. 100.— 100.—4 Ruſſen von 1880 101.20 8 —5— een M. 101.20, 11.18 Aruſſ.Staatsr 1894 98 0 ſationsluſt erfuhr heute durch neuerliche Abgaben einer Bank⸗ 7—.——— %½„ 1900,———..4 ſpan, ausl. Rente] 89 60 kommiſſionsfirma eine Verſtärkung. Zudem wirkte außer 75 105 801 Türken Lit.30.45 W.„01 10155 4 Ungar. Goldreyte 19 5 dem Eintritt des Thauwetters der geſtern verlautbarte 4 8 10 75 5 1605 Dezember⸗Ausweis. der Hibernia ungünſtig nach. Der Banken⸗ 4 Heſſen 105.80 05 40 4 Egypter unifteirte 109.20J09. markt zeigte wenig Anregung. Die Anfangskurſe gaben In ee Cartons eine Zierde ir jel. Geburts- 3 Gr. Heſſ. St.⸗A 5 Mexikaner äuß. 100 50 weiteren Verlaufe infolge mangelnder Beihelkigung etwas nac. tagstisch. Wo in Aporbelen U. Deuße ale e D osee, Big 2..f ken nur de Lianle⸗ Forseneen aere eee r ara 4 ön. berin 0 li 4 Mh St⸗ A. 1899l 108.60, 108 60 5 Bulgaren 98.800 94.— weiter gut gefragt. Spanier ungleichmäßig. Chineſen etwas br. Graf& 60., Berlln 0 112 oder u: B. Aus ländiſche⸗ 8 157.80 157. 50 ſchrvächer. Ruſſen feſt. Türkenlooſe weiterhin etwas ſchwächer! eslerrolon · Ungern: Wũen Viſl, Amerungstr. 2. 5 boer Griechen 4220 41 90 Us Türtiſche Looſe 184.— 486.40 auf Platzrealiſtrungen. Das Geſchäft in Eiſenbahnen war im— 5 5 I. Mannheimer Verſich. gegen ung 5 15 Bergwerks⸗Aktien. 1 Heimich⸗ ſeſke Schifffahrts⸗ Vertilgung v. Ungeziefer j. 8 igſt 0 Bochumer 1180 50 180.— J Weſterr. Alkali⸗ A. 194— „„„„„„„„ 114 75 49.10 49.40 —.— „* «„2„„65 . 27 —.— TTCCCCCCbC0 ¼ àVJVVVVVVͤ ͤͤ 3253«„ rC˖· „2„ —— * 0 * * * * 2 5 „ * ĩͤK 440% 5.60 16.82 * * 0 0 rirtrrtirg, i 7 75* aktien konnte ſich Lloyd erholen. Bei Uebergang in zweite Börſen⸗„Iu Eberh. Meyer, konzeſſ. Kamm „ J107.108 e 85 70.— ſtunde zeigt ſich überall eine Stockung. Spanier und Chineſen Mannbeim oncordia 269.— 269.— Ner. Königs⸗Laurg 217.05 217.— *„196 90,175 0 deu 0 baaieb V. 88.— 58.50 nachgebend, desgleichen Türkenlooſe. Der Rückgang in dieſen 76.50174.80 Werthen wurde in Zuſammenhang gebracht mit hier vorliegenden den dae. Siehe unmane. Wäkbereſcen über das Ableben des Direltors der 8. Seite. i Restaurant Karlshurg s 1 Rheindammstr. 30. AGuten Mittags- u. 3 74 Abendtisch 2 im Abonnement, sowie reine 2. Weine u. prima Exportbier 5 4 empflehlt 9894 85 Adam Jung. Sdessdsses F. Kandmann's Blumen-Bünger 1U u. 20 Pf. Dose 25 U50Pf L. Eandmann Sll. EER- Putz-Pulver J01. Prube Uberall gralis. 2U Pf. 7.AnHA HANNE- Putz-Pulver IO Brube libevalf gratis. 20 PF. FLAndnen MesSEg- putz-Pulver 0,20 Prode überall glalis- U. 50Pf. .Landmann's Motten-Pulverbit 10251 Mannheimer Liedertafel. Sonntag, den 25. Jauuar, Abends 3 Uhr 29507%/ Kaiſer⸗Countags⸗-Probe imcgeſellſhaftshauſe u 2,.. P Großh. Hof⸗ u. Nationaltheater in Mannheim. Sonntag, den 25. Jauuar 1903. 24. Vorſtellung außer Abonnement. Fünfte Nachmittags⸗Vorſtellung. Nachmittags ½3 Uhr zu ermüßigten Preiſen. ein koller Einfall. Schwank in 4 Aufzügen von Karl Laufs. Regiſſeur: Herr Hecht. 800 Perſonen: Theodor Steinkoerrf 5 ainßn Smmy, ſeine Tochter erſter Ehe. Lunſt Lubere ſein Nefſe, Student der Mediein Herr Kökert. Biernſttel, Wichſier des Corps Haſſſa. Herr Tieiſch. Suſtav Krönlein, Muſitdirektor Herr Eckel mann. Julius Knöpfler 8 5 5 Herr Godeck. Fift Oritauska, Operetten⸗Sängerin Frau Eckelmann. Fcde Bender Herr Hecht. Veronika, ſeine Gattin Ful Sanden. Eva, deren To hter 1 Burger. Auguſt Pulpermann 5 Herr Eichrodt. Cäſar von Schmetting. Herr Weger. Wittwe Müller Frau De Lank. Fauz, Diener 8 isbeih, Dienſtmädchen) bei Steinkopf Ftſ. Waguer. Anna, Fifis Rammermädchen„Fil, Reeiſch. Ein Gerichtsvollzieher„ deNitlen eee,,, Herr Weſde. Ein Briefträger 8 8 4 1 Herr Voigt. Ein Telegraphenbote 5»Herr Schödl. Ort der Handlung: Salon im Hauſe Steinkopf's in Berlin. wiſchen dem 1. und 2. Akt, ſowie dem 2. und 3. Akt liegt ein eitraum von einigen Tagen. Der 3. u 4. Akt ſpielt an einem Tage. „Herr Jacobi. Irl. v. Rotheuberg. Frl. di Ranucci. 22„ 2 —— ͤ „„2„„„„„„46„% Herr Hildebrandt. Herr Peters. Kaſſeneröffn. 2 uhr. Anf. präc. ½5 Uhr. Ende nach ½5 uhr. Nach dem zweiten Akt findet eine gröfere Pauſe ſtatt. Sonntag, den 25. Januar 1903. 46. Vorſtellung. Abonuement R. Die Hochzeit des Figaro. Komiſche Oper in 4 Akten. Muſik von Mozart. Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter Kähler⸗ Montag, den 28. und Dienstag, J00 Ceidenreste mu thatsächlichen Schleuderpreisen. Schluss meines Geschäfts am 10. Februar. Total-Ausverkauf sind die An diesen Tagen verkaufe follstoffreste von—6 von—14 ſraslbeae Zur Feier des Gehurtsfestes Seiner Majestät des Deutschen Kaisers Wilhelm II. findet Montag, den 26. Januar, Abends 8 Uhr in den Sälen des Ballhauses ein Fest-Ban statt, zu dem wir unsere Mitglieder und alle Freunde von Kaiser und Reich hiermit freundlichst einladen. 10516 — Hötel-ftestaurant Weinberg, D 5, 4 ö Heinrieh Hummel. altestelle der elektr. Strassenbahn Fruchtmarkt. Altrenommirtes Reſtaurant. Münchener und helle Biere. Modernes Weinzimmer(Gseparat). Weine offen u in Flaschen. Diners von Mk. 1,20 an, im Abonnement billiger,— Soupers. Zimmer der Neuzeit entsprechend eingerichtet. ——— Der Vorstand. 27180 Heute früh verschied der Eisenschiffbauer, Herr Wilhelm Braner. Derselbe hat in 31jähriger treuer Arbeit bei uns durch sel- tenen Fleiss und ehrenhafte Gesinnung unsere höchste Achtung erworben und werden wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren. , planken. Mannheim, 25. Jauuar. ————— Weit-Bestzurant 1t 5 ZumBontardhof Gontardplatz 8, Lindenhok (Endstation der elektr. Strassenb.) Nächster Nähe der neuen Dampf⸗ boot-Ueberfahrt Ludwigshafen,) Telephon 2552. Prima offene und Flaschenweine Gute Küche Mässige Preise. Caffee, Thee, Chocolade. Weins. 9819 A. Haertter. Licherhale Maunheim. Sonntag, den 25. IJnuar, Abends präcis 5 Uhr: Biekprobe im Lokal Eichbaum, P5, 9, 10565 Der Vorſtand. Miether⸗Perein Mannheim. (2000 Mitglieder.) Wahrung der Rechte der Woß⸗ nungsmiether. Nachweis von Familien⸗Woh⸗ wohnungenu Möblirten Zimmern. 25 unentgeltlich für Vereinsmitgl. [RNechtsſchutzſtelle in Mieths⸗ ſtreitigteiten 8 3, 10 u. K J,47 Vorträge über alle Fragen dez Wohnungsweſens. Anmeldungen zum Beitritt bei den Geſchäftsnellen: 20149 Lit. 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Perſonen: FCTCT Die Gräfin 8 5 Figaro, Kammerdiener des Grafen „Suſanne, ſPag Braut 1 Cherubin, age des Grafen Marzelline, Wirthſchafterin im Schloſſe des Grafen Bartolo, Arzt Baſtlio, Muſikmeiſter Don Curzio, Nichter Antonio, Gartner Suſanne 8 Bärbchen, deſſen Tochter „ Suſaune im Schloſſe, Oheim der „Frl. Eliſabeth Suchauek vom Stadt⸗ Schiffs-& Maschinenbau- Act.-G68. Mannheiw, den 24. Januar 1903. 10566 err Fenten. * 05 Kromer. Frl. Flavnitzer. Frl. Kofler. 8 85 Vanderſtetten. 0 Ein Sperrſitz Abonnement B, 2. Reihe inks, ſor. abzugeben. 1015b Molikeſtr. 5, part. PP Bjitte. err Rüdiger. err Maikl. Danſiſagung. err Voiſin. Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Theilnahme an Frl. Wagner. Italjenische Nacht, grosse bengalische Beleuchtung, Schein- m RBernhardushof. Mittwoch, den 28. Jaunar 1903, Abends ½9 Uhr: Herr Professor Or. Geyser-Bonn über: 5 Hietzsche's Lehre vom Uebermenschen. Eintrittspreise: Reſerpirter Platz 1 Mk., nichtreſervitter Karten ſind zu haben in der Buchhandlung von J. Gremm, 2. 8, und Abends an der faſſe. 10555 2 Lirderhale IMaunheim. Samſtag, 7. Februar a.., Abends 8 Uhr Costüm-Fest im oberen Saale des Badner Hoefes. Näheres ſiehe Rundſchreiben. 10564 15 Der Vorstand. Eisbahn an Jeunisplätzen 7 5 den J Sonntag, den 25. Januar 1903 von 12¼—12 Uhr SNOERRT der Greuadier⸗Kapelle. Abends von—10 Uhr Arosses Eisfest. Werfer, Lampions-Polonaise, Frangaise, Gesellschaftslaufen, Kunstlaufen. Eintrittspreise: von 10—5 Uhr: Club- u. Park-Eisabon- theater in Stettin als Gaſt. Bauern. Bauernmädchen. Diener Ort der Handlung: Im Slesßz des Grafen Almapiva in der Nähe von Sevilla. ie Zeitdauer der Handlung umfaßt einen Tag. Raſeneröſfu. 6 uhr. Anf. präc. ½7 Uhr. Ende ½10 uhr. Nach dem 2. Akt ſindet eine größere Pauſe ſtatt. Große Eintrittspreiſe. Vorperlauf von Vilets in der Jiliale des Genernl⸗Anzeigers, Jriedrichsplatz z. Montag, 26, Jan. 1908. 47. Vorſtellg. im Abonnem. A· Zyweites Gaſtſpiel des Herrn Hofſchauſpielers August Junkermann. Lebensbild in 5 Aufzügen nach dem Roman„Ut von Fritz Reuter. Für die Bühne neu eingerichtet von Auguſt Junkermann. „Sacharias Bräſtg ̃ Aufane 7 ub . mine Stromtid“ Auguſt Junkermann, dem uns durch das Ableben unſerer lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante, der Frau JMb sdg undte e betroſſenen Verluſte, für die troſtreiche Grabrede des Herrn Stadtpfarrers Hitzig, für die neichen Kranz⸗ ſpenden und die Begleitung zur letzten Ruheſtätte ſagen! wir hiermit Allen herzlichen Dank. Maunheim, den 24. Januar 1908. Die krauernden Hinterbliehenen. Pliſſé⸗Brennerei. Tatterſallſtraße 24. 10568 24265 II2bMeuwascheref asail bae ſee 2, lb. 1 90 deshalb beim Wechſel der Jayreszeit an§el. 85 die Herrein Vertrauensmänner 0 hac—5 93—ç und Freunde des Beretus die herz⸗ 00— 96— liche Bitte, wieder Sammtullgen 5 88 der genannten Bekleidungsgegen⸗ 0 ſände gütigſt veranſtalten zu LortzIrier 5— 2 Wee Edles Produci—— Die Sammlungen wollen ent⸗ 4 1 5 e weder an Hau svater Wernigk zu haben in ½ und ½ Original⸗ DS D 2 2* in Ankenbuck— Poſt Sürr⸗ flaſchen bei 8— S 8— 8 heim und Station Kleugen—, ö ier 5— oder an die Geniral⸗Sammelſtelte Ludw Zemnich!.7—— 8— 2 in Karlsrube, Sophienſtraße 25,— eingeſandt werden. 23885] Patenkanwalksbureaug— Eiwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind,——— wollen an unſere Vereinskaſſe in U—— Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſt 9— abgeführt werden.. 97 22 Karlsruhe im Mai 1902. 3 Alserl Patemamd— Der Ausſchuß des Lanbesvereinz ieeeeeeeeeeeee 22 für Arbeiterkolonien kriclad Planka Anders,Chemnftz,Foststr. 23. im Großherzogtbhum Baden. 5973b In der Arbeiter⸗Kolonte Aukenbuck macht ſich wieder der Mangel an warmen Röcken, nenten frei, Nichtabonnenten 50 Pfg.; von 5 Uhr ab d, k. zum Zisfest: Club- und Parkabonnenten 20 Plg., Nicht⸗ Joppen, Hoſen, Weßſen abonnenten 1 Mk. 105⁴¹ Hemden, unterhoſen, Socken 5 und iusbeſondere an Schuhwerk—— Abonnement 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennſg. Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ aufſchlag M..83 pro Quartal. Poſtliſte No. 492 Telephon: Redaktion: Nr. 377. gungsbl Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg Auswärtige Juſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 0 a tt Expedition: Nr. 218. 5 Nr. 16. Bekanutmachung. Die Ausſtehung von Fiſcherkarten betr. No. 1938 Ia Die Ortspolizei⸗ behörden des Landbezirks werden unter Bezugnahme auf 8 50 der Landesfiſchereiordnung vom 3. Februar 1888 beauftragt, ein Verzeichniß über die von ihnen ſeil dem 1. Juli v. J. ausgeſtellten Fiſcherkarten vorzulegen event. Fehlanzeige zu eruatten. Die Fiſcherkarten⸗Verzeichniſſe find nach vorgeſchriebenem For⸗ mularanzufertigen:die Impreſſen ſind bei uns erbältlich. Mannheim, 10. Jauuar 190g. Gr. Bezirkesamt. Polizeidirection: Schagefer. Bekauntmachung. Anſchluß der Aborte an die ſtädtiſche Ka⸗ naliſation betr. No. 70121. Es ſind in letzter Zeit Fälle feſtgeſſellt worden, in welchen Abortanlagen, ſeres durch Aubtingung ſogenannter Ueber⸗ läufe, oder durch unmittelbare Verbindung bei Außergebrauch⸗ ſetzung der Abortgrube an die ſtädteſche Kanaltſation ange⸗ ſchloſſen wurden. Wir machen die Betheiligten darauf aufmerkſam, daß dies Verfahren nach 8 18 der Haus⸗ entwäſſerungs⸗Ordnung für die Stadt Mannheim voni 11. Juli 1892 unzuläſſig iſt und ein zwangsweiſes und ſtrafendes Ein⸗ ſchreiten nach 88 30, 87a und 116 Pol.⸗Sir⸗G.⸗B., ſowie§ 36670 .⸗Str.⸗Gh.⸗Z. zur Folge hat. Sobalbd jeſtſteht, wann die Aus⸗ leitung der Kananſatjon in den Rhein ſowie die Klärungs⸗ und Desinfectionsanlage fertiggeſtellt ſein wüd, werden wir bekannt geben, unter welchen Beding⸗ ungen Aborie an ſtädtiſche Kanäle angeſchloſſen werden dürſen. Maunheim, 22. Januar 1903. Großh. Bezirksamt: Zoeller. 649 650 Bekanntmachung. Die Abäanderung des Ortsbauplanes durch Verlegung der 1. Quer⸗ ſtraße in Seckenheim betr. Nr. 7019 1. Der Gemeinderath Seckenheim hat: a) Die Verlegung der mit Bezirksratysbeſcheid vom 12. Januar und 24. Mörz 1897 Nr. 1969 und 9516 ge⸗ nehmigten 1. Querſtraße C B nach E F, 40 Meter ent⸗ fernt von der ſeitherigen, theilweiſe bebauten Orts⸗ renze. Die Fortſetzung der Garten⸗ ſtraße bis U in der ge⸗ nehmigten Straßenflucht⸗ linie und e) Die Feſtſtellung der Bau⸗ von A bis K in er Richtung auf den Weg⸗ ſtein beim nächſten Haupt⸗ feldweg, nach Maßgabe des vorgelegten Planes bean⸗ tragt. Der Plan liegt während 14 b — Tagen auf dem Ratbhauſe in Seckenbeim zur Einſicht oſſen. Etwaige Einwendungen gegen die beautragten Aenderungen müſſen binnen gleicher Friſt bei Ausſchlußvermeiden geltend ge⸗ macht werden. 651 Mannheim, 17. Januar 1908. Großßh. Bezirksamt: Lang. Konkurs⸗Verfahren. Zur gerichtlich genehmigten Schlußvertheilung in dem Kon⸗ kurſe über das Vermögen des Buch⸗ druckereibeſitzers Carl Frieſe hier, Inhaber der Firma Buch⸗ druckerei C. Schöſſel hier, ſind M. 5497.30 verfügbar. Dabei ſind zu berückſichtigen: M. 520.02 bevorrechtigte, „ 4212.70 unbevorrechtigte Forderungsbeträge. 3610 Mannheim, 28. Januar 1903. Friedrich Bühler, Konkursverwalter. Vereinsregiſter. Zum Vereinsregiſter Band J, .Z. 12,„Maunheimer Ruder⸗ verein Amieitia“ in Maunheim wurde eingetragen: Rechtsanwalt Dr. Deutſch iſt auls dem Borſtande ausgeſchie⸗ den und Georg Hill, Kaufmann in Maunheim in den Vorſtand neu gewählt worden. Die Vornandsmitglieder F. L. Schumacher, Rarl Kübler und Johaun Rudolf wurden in den Volſtaud wiedergewählt. 648 Maunheim, 23. Jau. 1908 Gr. Amtsgericht I. BVereinsregtſter. Zum Vereinsregtſter Band 1 .Z. 2,„Columbus Verein für katholiſche Kaufleute& Be⸗ amte“ in Mannheim wurde ein⸗ getragen: Karl Bender iſt als ſtellver⸗ tretender Vornand ausgeſchleden. Chriſtiau Heiffrich, Kaufmann in Maunheint, als Vorſtand wieder⸗ gewählt. 646 Mannheim, 28. Januar 1908. Gr, Amtsgericht I. Bereinsregliſter. Zum Vereinsregiſter Bd. II., .J. 19, wurde eingetragen: „Berein zur Ausbildung und Unterſtützunng von Kinderpfleger⸗ inen“ in Mäunheim: Die Satzung iſt am 15. Nov. 1903 errichtet. Katharing Zoller in Mann⸗ heim iſt als Vorſtand(L. Vor⸗ ſitzeude), Juliäne Süpfle in Mannheim als Vorſtandsnellvertreter(2. Vor⸗ ſitzende) beuellt. 647 Malnheim, 23. Januar 1903. Gr. Amtsgericht I. Großherzoglich Badiſche Staalstiſenbahuen. Mit Gültigteit vom 1. Febr. 1908 wird züm Tarif für den direkten Gilterverkehr zwiſchen Stationen der Goßh Badiſchen Staatseiſenbahnen einerſeits und den Stationen der Badiſchen Nebenbahnen im Privalbetrieb anderſeus der Nachtrag IV aus⸗ geueben., Derſelbe enthält außer den ſeit Elſcheinen des Nachtrags III bekannt gegebenen Aenderungen und Ergänzungen die Einbe⸗ 12 0 der auf badiſchen Ge⸗ iet gelegenen Statonen der Maln⸗Neckar Eiſenbahn. Die im ſüdweſldeutſchen Tarif⸗ heft 6 vom 1. Mal 1895 und im Gütertarif Main⸗Neckar⸗ Eiſenbahn— Mannheim Wein⸗ heim⸗Heidelberg⸗Mannheimer Nebenbahn von 1. Jull 1899 angegebenen Frachtſätze für die auf badiſchem Gebiet gelegenen Stationen der Main⸗Neckar⸗ Elſenbagn treten auf 1. Februar 1903 außer Nraft. Nabere Auskunft ertheilen die Dienſtſtellen. 10552 Karlsruhe, 20. Jannar 190s. Sroßh. Generaldirektion. HKitten Glas, Porzellan ꝛc. ꝛc wird beſtens beſorgt. 9822 E I, 15, Schirmladen. Tücht. Kleidermaber nem⸗ Zwangs⸗Nerſteigerung. Montag, 6. Jannar 1903, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale Q 4. 5 gegen baare Zahlung im Voll⸗ ſtreckuugswege öffentlich ver⸗ ſteigern! 3635 Möbel aller Art, 417 forlene Dielen, 3 Hobelbänke, 1 Bieg⸗ 1Becheckenanſchragmaſchine, 1 Fahrrad, 1 Milchwagen und Verich edenes. Mannheim, 24. Januar 1908. Brunner, Gerichtspollzieher, U4, 20. Zwangs⸗Berſteigerung. Montag, 26. Jannar 1903, Nachmittags 2 Unr werde ich im Piandlokal Q.5 hler bezw an Ort und Stelle mit Zuſammenkunſt im Piand⸗ lokalim Vollſtreckungswege gegen Baarzahlun öftentlich ver⸗ ſteigern: 2 Leiterwagen, I große BuchdeuckSchnellpreſſe,Furmen⸗ ſchild, 1 Nähmaſchine und ver⸗ ſchiedene Möbel. 3686 Mannheim, 24. Januar 1908. Wenger, Gerichtsvollzieher, U 5, 4. Turn⸗Verein Mannbheim. Gegr. 1846. Eingetr. Verein Unſereuebungs⸗ abende finden in der Turuhalle J G ſtatt und dand bis auf Weiteres wie folgt feſtgeſetzt: Riegenturnen: Dienſtag und Donnerſtag. Turnen der Männerabthei⸗ lung Mittwoch und Samſtag. Turnen der Jugendabthei⸗ lung eittwoch und Samſtag. Kürturnen Samſtag. Fechten Mittwoch, jeweils Abds. von 8½ bis 10½ Uhr. Damenturnen Abtheilung A: Montag und Freitag jeweils Abends von 61% bis 10 Uhr. Abtheilung B: Dienſtag und Freitag jeweils Abends von s6 bis 8 Uhr. Herren iſt der Zutritt zu den Uebungsſtunden der bamenab⸗ theilungen nicht geſtattet. Sängerriege: Probe jeden Montag Abend um 9 Uhr im Reſtaurant zum „Kirchengarten“, R 3, 1. Anmeldungen behufs Aufnahme in den Verein be⸗ liebe man mündlich in der Turn⸗ halle bei unſeren Turnwarten und für die Damenabtheilungen bei deren Leiter oder ſchriftlich au den Vorſtand zu machen. 20196 Der Vorſtand. Aelteſtes hieſ. Inſtitut ür Kaufm. Auterricht: Buchführg. Stenographie. Schön⸗ und Maſchinenſchreiben u. ſ. w. Fr. Burchkhardt, L 12,11, pfiehlt ſich in⸗ u. autzer d. Hauſe. 210 45 15, 8. Stocl. geyr Lehrer. Bücherteviſor 283 Sekauntmachung. Vertilgung von Raupen betr. Nr. 1018 J. Nach der Verord⸗ nung des Großh. Miniſteriums des Junern vom 13. Juli 1888 — Geſ.⸗ u..⸗O.⸗Bl. Seite 345 — ſind glljährlich alle Obſi⸗ bäulme, Zierbäume u. Geſträuche in Gärten, Hßſen und Wein⸗ bergen, auf Feidern und Wieſen, an Straßen und Wegen, ſowie an Eiſenbahndämmen von Rau⸗ peuneſtern zu reinigen und letztere zu vertilgen. Erweiſen ſich hierbei die Baum⸗ beſitzer ſäumig, ſo iſt, unbe⸗ ſchadet der polizeilichen Beſtraf⸗ ung, die Vertilgung der Raupen⸗ neſter auf Koſlen der Beſitzer durch die Ortspolizeibehörde an⸗ zuordnen. 29500%½3 Wir machen bierauf mit den Bemerken aufmerkſam, daß das Vertilgen der Raupen längnens nach Ablauf von 4 Wochen er⸗ folgt ſein muß. Maunhem, 10. Januar 1903. Bürgermeſſteramt: Ritter. Schiruska. Bekauntmachung Geſuche um Beſchäf⸗ tigung bei der Stadt⸗ gemeinde betr. Nr. 30045 J. Aus Anſlaß der fortwährend in großer Za l ein⸗ laufenden Geſuche um Veſchäf⸗ tigung bei der Stadtgemeinde als Diener, Straßenkebrer, Straßelarbeiter u. dergl. machen wir darauf aufmerkſam, daß alle derartigen Stellen beſetzt und viele Geſuchſteller in den Warteliſten bereits eingetragen ſind, weshalb die bezüglichen Geſuſe auf Jahre hinaus keine Berückſt tigung finden können. Maunheim, 7. Oktober 1902. Bürgermeiſteramt. 8 Bekanntmachung. Lieferung von Unterrichts⸗ mitteln: Zur Abgabe an arme Schüler der Volksſchulen bedarf die Ar men⸗ kommiſſion für das Schuljahr von Olern 1908 bis Oſtern 1904 folgende Unterrichtshnttel, deren Lieferung im Submiſſtonswege vergeben werden ſoll: 1. Hefte im Anſchlag von 5921 M. 50 Pf. 2. Schreib⸗ und Zeichenmate⸗ riatien von 1990„—, 3. Schulbücher von 6141,—„ Zuſ. 14052 U. 50.. Die näheren Lieſerungsbeding⸗ ungen nebſteiner Muſterkolleknon ſäumtlicher zu liefernder Lehr⸗ mittel, die Sonder⸗Aufſtellung über den Bedarf der Schulen können im Büreau der Armen⸗ kommiſſion R 1, 14, 3 Stock, Zimmer No. 2, eingeſehen werden. In den Bewerbungen iſt das Abgebot unter Zugrundelegung des Ladenpreiſes in Prozeuten und zwar derart auszudrücken, daß 1. für die Hefte, 2. für die Schreib⸗ und Zei henmaterialien, 3. für die Schulbücher je ein Geſammtabgebotſatz aufgeſtell! wird. Anders genſellte Offerten können nicht berückſichtigt werden. Bewerbungen wollen mit der Aufſchrift„Leferung von Unter⸗ richtsmitteln“ verſehen bis Mittwoch, in, Februar 1903, Nachmittags 4 Uhr, bei uns eingereicht werden. Maunbeim, 20. Jauuar 1908. Armenkommiſſion: v. Hollander⸗ 29500%/50 Köbele. Haſer⸗Lirfcrung. Auf dem Submiſſionswege ver⸗ geben wir die Lieſerung von 1000 Centner primg Hafer gauz oder getheilt lieſerbar nach unſerer Wähl franko Compoſt⸗ Fabrik. Zur Berechnung gelangt das auf unſerer Waage ermittelte Gewicht, 29500/28 Oſſerten mit Muſter von min⸗ denens einem Liter ſind mit eniſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens Montag, den 26. d. Mts., Vormittaas 11 unr, auf unſerem Bureau im ſtädt. Baubofe U 2, 5 franko einzu⸗ reichen, zu welchem Zeitpunkte die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Submit⸗ tenten eriolgt. Augebote treten erſt nach Un⸗ fluß von 8 Tagen vom Eröff⸗ nungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Nraft. dannheim, 12. Januar 1908. Städt. Fuhr⸗ Gutsberwaltung: Krebs. Tarren⸗Perſteigerung Ant Mittwoch, 28. Jauuar d.., Vormittags 10 Uhr, läßt die hieſige Gemeinde im Rathhauſe dahier einen fetten Rinderfarren offentlich au den Meiſtbietenden verſteigern. 10571 Ilvesheim, 28 Jauuar 1903. Bürgermeiſteramtt: Hoſefer. Sonntag, 25. Januar 1905. Bekanntmachung. Alterthümer betr. Anläßlich der Herausgabe einer Geſchichte Maunnheim's, welche als Feſtgabe zum 300jährigen Stadijubiläum 1908 erſcheinen ſoll, richten wir an die hieſigen Einwohner die Bitte, uns Mit⸗ theilung zu machen von hifloriſchem Material, das ſich allenfalls in ihrem Privatbeſitz befindet: Fundſtücken und Alterthümer aller Art, atten Bildern, Familienpapieren u. ſ. w. Wir ſind bereit, geeignete Gegenſtände, die ſich auf die Geſchichte Manhi⸗ heim's ünd ſeiner Ungebung beziehen, für die hieſigen Samm⸗ lungen zu erwerben oder unter Wahrung des Eigenthumsrechts der Beſitzer in den Sammlungsräumen aliszuſtellen. Unter Un⸗ ſtänden kann ſchon dadurch der heimiſchen Geſchichtsforſchung ein weſentlicher Dienſt geleiſtet werden, daß die Eigenthümer von der Exiſtenz ſolcher Gegenſtände unde geben und die Einſicht⸗ nahme geſtatten. Insbeſondere bitten wir dringend die Haus⸗ und Grund⸗ beſitzer von Mannheim und Umgebung, die Bauunternehmer, Architekten, Landwirthe zꝛc., dem mitunterzeichneten Vorſitzenden des Alterthumsvereins möglichſt ſofort(event. telephoniſche Rufnummer 8902) Anzeige zu erſtatten, weun bei Bau⸗ u. E d⸗ arbeiten Alterthümer gefünden werden, wie Ton⸗ od. Glasgeiäße, Waffen und Geräthe aller Art, Münzen, Gebeine u. ſ.., ferner weun Spuren alter Anſiedelungen und Grabnätten zum Vorſchein kommen, oder wenn Reſſe der ehemaligen Befeſſigungswerke, Miuengänge u. ſ. w aufgedeckt werden, damit eine Beſichtigung an Ort und Stelle, eventuell eine genaue techuiſche Aufnahme erfolgen kann. Die guf Privateigenthum gefundenen Gegenſtände bitlen wir der Alterthumsſammlung zu überlaſſen(evenkuell gegen Eſit⸗ ſchädigung) und ſo der allgemeinen und öffentlichen Beſichti ilitg zugänglich zu machen. en betreffenden Bauaufſehern or⸗ arbeitern oder Arbeitern wird eine entſprechende Fundgebühr bezahlt Vor dem Abbruch char kteriſtiſcher Alt⸗Mannheimer Häuſer mögen die Beſitzer dem Vorſtand des Alterthumsvereins behufs eventueller photographiſchen Aufnahme rechtzeitig Mit⸗ theilung machen bezw. ſelbſt photograptziſche Aufnahmen her⸗ ſtellen laſſen und ein Eremplar der Aurnahme, geeignetenſalls auch hiſtoxiſch intereſſante Gebäudetheile den Sammlungen überweiſen. Mannhei„ 3. Mai 1901. Der Stadtrath: Der Vorſtand Beck. des Alterthums Vereins: Seubert. Die Feldjagd der Gemeinde — „ppstein — Gemarkungsgrenze/ Stunde von der Bahn⸗ ſtation Oggersheim und eigene Bahnſtation— mit einem Erträgniß von ca. 1000 Haſen und 1000 Hühner im Jahre, 902 wird am Samstag, 7 Febrnar 1903, Nachm. 2 Uhr, auf dem Gemeindebureau dahier auf weitere 6 Jahre verpachtet. Eppſtein, den 17. Januar 1903. Das Bürgermeiſteramt: Weisbrod. 87638 10371 Süddentsche Bank 0 4,9/½% MANNHEIM. 4, 9% Telephon Nr. 250 und Nr. 541. Filiale in Worms. Commsandite in St. Johann. Eröffnung von laufenden Rechnungen mit und ohne Oreditgewährung. Frovisionsfreie Check-Rechnungen und An- nahme verzinslicher Raur-Depositen. Annahme von Werthpapieren zur Aufbe- Wahrung in verschlossenem und zur Werwaltung in offenem Zustande. Vermiethung von Fresorfächern unter Selbst- verschluss der Miether in feuertestem Gewölbe. An- und Verkauf von Werthpapieren, sowie Ausfürung von Rörsenaufträgen an der Mann- heimer und allen auswärtigen Börsen. Discontirung und Winzug von Wechseln auf das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. Ausstellung von Cheels und Acereditiven auf alle Handels- und Verkehrsplätze. Efinzug von Coupons, Dividendenscheinen und verleosten Effekten. Versieherung verloosbarer Werthpapiere Coursverlust and Controle der Verloosungen. Kirchen⸗Anſagen. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag, 25. Januar. Von 6 Ubr an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr heil Meſſe 8 Uhr Militäragottesdienſt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Chriſten⸗ lehre. ½8 Uhr Andacht zur bl. Famflie. Uuntere kathol. Pfarrei. Sonntag, 25. Januar (Jeſt des hl. Sebaſttanus des Patrons d. unteren Pfarrei.) 6 Uhr Frübmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe. ½10 Uhr Feſtpredigt, nachher lev. Hochamt mit Segen. gegen 23355 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. ½3 Uhr feierl. Vesper mit Segen. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, 25 Januar. 1½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Gottesdienſt für die Schüler der Mittelſchulen. Der Nachmittagsgottes⸗ dienſt fällt heute aus. Thereſienhauskapelle. Sonntag, 25. Jan. Gottes dienſt für die Italiener. Alle ore nove vella Cappella Tberesienhaus T 5, 3 Messa con predica per gli Operai Italiani. Laurentiuskirche. Neckarvorſtadt. Sonntag, 25 Jan. (Feu der hl. Familie.) Beichtgelegenheit von Morgens 6 Uhr an. ½7 Uhr Frübmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Piedigt.%10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr bl. Meſſe. (Patroeinium der chriſtl. Mütterbruderſchaft.) ½3 Uhr Predigt und Andacht zur hl. Famtilie mit Segen. Heiliggeiſtkirche. Sonntag, 25. Jauuar.(Feſt der bl. Familie.) 6 Uhr Frühmeſſe. Beicht. 7½ Uhr hl. Kom⸗ munſon 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie. ½0 Uhr Amt mit Predigt. 11 Uhr hl. Meſſe Nachm. 2 Uur Chriſten⸗ lehre. Nachm. ½3 Uhr Andacht zur hl. Familie. 3½¼ Uhr Verſammlung des chriſtl. Müttervereins mit Andacht und Vortrag. Altkatholiſche Gemeinde. U5. Jahrgang. Bekanntmachung. Leichenhallenzwang betr. Wif bringen hiermit zur Kenntniß der Mitglieder der iſrae⸗ litiſchen Gemeinde, daß auch für dieſe der Terhrin zur Einführung des Leichenhallenzwangs mit dem erſten Februar 1903 in Kraft tritt und weiſen auf 8 29 der Begräbniß⸗ und Friedhof⸗ Ordnung der Stadt Mannheim hin, welcher beſtimmt: „Auf den Friedhöfen der üraelitiſchen Gemeinden und die dort erfolgenden Beerdigungen finden die poeſzellichen Beſtimmungen Frſedhorordnung, nämli der Abſchmitte II—Iy der Leichen⸗ und die 99—8, 88 9 Abſ. 1 und Il, 10, 18, 17, 20, 23, 28, 42 Abſ⸗ 1und II, 48 Abſ. 1 mit der Maßgabe ſtungemäße Anwendung, daß an Stelle der Gemeindebehörde bezw. der Friedhofkommiſſion hier der Synagogenrath der iſraelſtiſchen Gemeinde iritt.“ Der leßtere hat Herru Leopold Maher, E 2, 14,(Telephon Nr. 90t) als Begräblißordner ernanut, an den mant ſich in Sterbe⸗ fällen ſoſort wenden wolle. 10532 Maunheim, den 22. Januar 190s, Der Synagogenrath: Max Stockheim. 8 Hofphole 88 Inhaber: Abeſindet ſich jetzt 20781 Kunststr. N2, 12 im Hauſe Neſtaurant„Terminng“ u. Café„Merkur⸗ Künſtleriſche Leiſtungen. Eivile Preiſe.— Prompte Bebdienung — Tuph J. Ul. Ciolina dmund Neuhauser 77W Auszug aus dem Givilftandsregiſter der Stadt Judwigshafen. Januar. Verkündete. 15, Joh, Ludwig, Techniker und Barb. Brunner. 4 Phil. Berg IV., Mauxrer und Kath. Thomas. 15 Karl Chriſt. Sautter, Maurer und Kath. Schweder. 15. Jak. Scheib, Eiſendreher und Maria Lenges 16. Peter Mayer, Schutzmann und Eliſ Ernſt. 16. FTrz. Leop Tretter, Locomotivführer und Gliſabeth Stübinger. 18. Max. Zerboch,.⸗A, und Maria Lengfelder, 14. Karl Gg. See, Werkmeiſter und Luiſe Aug. Puppe. 16. Joh. Specht Telegr.⸗Arb. und Maria Anna Koll 16. Chriſt. Koch, Maurer und Magd. Seiberth. 16. Konr. Zimmermann, Bahnbed. und Barb. Karch. 17. Ad. Lubaſch,.⸗A. und Roſal. Wagner. 19. Wilh. Bauer, Zimmermann und Soſie Groß. 19. Ad. Herd, Kfun, und Eva Karol. 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Anna, T v. Phil. Joſ. Sachs, Poſtbed. Eugen Friedr., S. v. Joh. Göttelmann, Heizer. „Wilha. Barb., T. v. Phil. Brunnemer, Maler, Barb. Ant., T. v. Joh. Stadtmüller, Lokomotioführer. Wilhelmine, T. v. Wilb. Lang, Eiſendreher. Amalie Anna, T. v. Joh. Bollion,.⸗A. Erna Barb., T. v. Valt. Ketterle, Prokuriſt. Karl, S. v. Seb. Rüger,.⸗A. Karl Theodor, S. v. Joh. Greſer, Glaſer, KLath. Eliſ., T. v. Konr. Hüflelſchäfer Färber, „Barb. Herm., S. v. Welh. Müller, Werkmeiſter. Heinrich, S. v. Gpttfr. Semeth, Kutſcher, 12. Hans Erwin, S. v. Karl Sieber, Architekt. „Kath. Marg., T. v. Heinr. Spahn, Eiſendreher. Maxia Elif., T. v. Ad. Moos,.⸗A. Luiſe Roſa, T v. Joh. Chriſt. Dürr, Müller. Karl Ludw., S. v. Martin Damian,.⸗A. 5 Karl Heinrich, S, v. Rudolf Noack, Maſchinen⸗ oſſex. 5 Peter Paul, S. v. Augelo Nazari,.⸗A. Erna Eliſ., T. v Pet, Held, Väckerinſir. Eliſe, T. v. Chriſt. Heinr. Göbels, Fabrikant. Ernſt Phil., S. v Phil. Fermo,.⸗A. Frauz Karl Edwin, S. v. Frz. Zorn, Schloſſer. Martha, T. v. 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