R eneee Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Piennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchtag Me..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 5 Auswärtige Inſerate 25 5 Die Reklaue⸗Zeile. 60 (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. 7. 77 der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte ZJeitung in Aaunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe! „Journal Mannheim“e, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 344 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Nr. 815 E 6, 2. 55 „ Filiale: Nr. 31. Für unverlangt eingehende Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. — Deutſcher Veichstag. (247. Sitzung. Schluß.) Berlin, 30. Jan. Staatsſekretär Graf Poſadowsky: Für die deutſche Regierung und für das Deutſche Reich gibt es nicht eine polniſche Frage im internationalen Sinne. Die polniſchen Landestheile ſind für immer undunauflös⸗ lich mit dem Deutſchen Reiche verbunden, und ſo lange das Deutſche Reich und der preußiſche Staat noch einen Soldaten ins Feld zu ſtellen hat, wird dieſes Verhältniß beſtehen.(Leb⸗ hafter Beifall.) Alle Fragen, die der Vorredner angeregt hat, mit Ausnahme von wenigen, auf die ich nachher noch zurück⸗ kommen werbe, ſind lediglich preußiſche Angelegen⸗ heiten. Der preußiſche Staat, der ein Großſtaat war, ehe das Deutſche Reich begründet wurde, hat weſentliche Rechte ſeiner Souperänität preisgegeben im Intereſſe der Schaffung eines deutſchen Nationalſtaates; aber ſo weit hat er ſich nicht ſeiner Souveränität entäußert, daß er dulden könnte, daß über An⸗ gelegenheiten preußiſcher Staatspolitik auf dem Gebiet der preußi⸗ ſchen inneren Politik der deutſche Reichstag ein Urtheil abgeben ſollte. Hier muß der Reichskanzler, der preußiſche Miniſter⸗ präſident ſagen: prineipiis obsta! Es iſt ganz unmög⸗ lich, hier von dieſer Seite aus auf die Details zu antworten, ſelbſt wenn man einen andern ſtaatsrechtlichen Standpunkt ein⸗ nehmen könnte. Die Frage der Namengebung bei den Standes⸗ ämtern iſt ſchon deshalb keine Reichsangelegenheit, weil das Reichsgeſetz über die Beurkundung des Perſonenſtandes ſachliche Beſtimmungen nicht enthält. Das Bürgerliche Geſetzbuch ſtellt den Grundſatz auf: die Frau hat den Namen des Mannes zu führen. Ob aber Jemand mit Recht einen beſtimmten Namen führt, und wie er berechtigt iſt, ihn zu ſchreiben, dar⸗ über hat lediglich die Landesgeſetzgebung und Landes⸗ berordnung zu beſtimmen. Was ferner den Transport eines inhaftirten Redakteurs anbelangt, ſo hat der Staatsſekretär der Juſtiz dieſen Fall erſchöpfend klargelegt. Ich bin auch der An⸗ ſicht, daß man auch da, wo es ſich um eine reine Akte der Polizei handelt, bis in die unterſten Organe die Selbſt⸗ beherrſchung und Selbſtbeſchränkung zeigen muß, daß man die menſchliche Würde reſpektirt, worauf jeder Staatsbürger An⸗ ſpruch erheben kann. Was in jedem Falle zu geſchehen hat, iſt in vielen Fällen eine Frage des perſönlichen Taktes, und daß untere Organe in ſolchen Fällen manchmal das nöthige Maß von Takt vermiſſen laſſen, ſoll zugeſtanden werden; aber einen Vorwurf kann man der Regierung nur dann machen, wenn die Regierung in ſolchen Fällen nicht rektifizirt. Der Vorredner hat ſehr vieles in einem Licht dargeſtellt, das geeignet iſt, doch ein durchaus unrichtiges Bild zu geben. Hier muß der größte Werth darauf gelegt werden, daß dieſe Sachen in dem zuſtändigen Abgeordnetenhauſe behandelt werden; da werden die Reſſort⸗ miniſter die Sache richtig ſtellen. Verpflichtet Auskunft zu geben, ſind wir in den militäriſchen Angelegenheiten. Roeren(Ctr.) beantragt die Beſprechung der Interpellation. [jährig⸗freiwilligen Dienſt. Samſtag, 31. Januar 1905. (Mittagblatt.) 8 Graßmann(natl.): Ich will auf den Punkt eingehen, daß die Polen ungleich be⸗ handelt würden in der Entziehung der Berechtigung zum ein⸗ Es wird behauptet, daß wegen geringfügiger Vergehen jungen polniſchen Leuten die Berech⸗ tigungentzogen ſei. Der Vorredner hat den Fall des jungen Wyczynski, des Sohnes eines Rechtsanwalts in Strasburg in Weſtpreußen, im Auge. Dieſer Fall iſt mir ganz genau bekannt, da ich ſelbſt Vorſitzender der Strafkammer war, die den jungen Mann wegen Geheimbündelei zu drei Wochen Gefängniß verurtheilte. Nach ſeiner Verurtheilung ſtellte er bei der Erſatz⸗ behörde in Inſterburg den Antrag, ihn von der Beibringung eines Unbeſcholtenheitszeugniſſes zum Zwecke des ein⸗ jährigen Dienſtes zu entbinden. Er war ſich alſo bewußt, daß ſeine gerichtliche Beſtrafung ihn in die Unmöglichkeit verſetzte, das nach der Wehrordnung vorgeſchriebene Unbeſcholtenheitszeugniß beizubringen. Es wurde ihm von der zuſtändigen Behörde mitgetheilt, er ſolle warten, bis das Erkenntniß rechtskräftig ſei. Darauf begab er ſich nach Lemberg, um ſich dort zum Abi⸗ turientenexamen vorzubereiten, und er hat ſich zugleich dort als Student der Jurisprudenz einſchreiben laſſen. Dann hat er ſich dort in Lemberg vom Dekan der juriſtiſchen Fakultät ein Atteſt ausſtellen laſſen, worin behufs Aufnahme als Einjährig⸗Freiwilliger beſcheinigt wird, daß er auf der Univerſität Lemberg eingeſchrieben war und daß ſein Benehmen den akademiſchen Geſetzen entſprochen habe. Dem Dekanat war ſeine Beſtrafung unbekannt. Das Atteſt hat nun Wyczynski der Prüfungskommiſſion in Marienwerder über⸗ reicht, worauf dieſe ihm den Berechtigungsſchein zum einjährig⸗frei⸗ Prüfungskommiſſion mit, daß er beſtraft worden ſet. Darauf wurde ihm der Berechtigungsſchein wieder entzogen, meiner Anſicht nach mit vollem Recht; denn das Vergehen, um das es ſich handelte, war keineswegs geringfügig. Die Strafkammer hat in dem Prozeß feſtgeſtellt, daß bhatſächlich ein Bund vorlag, deſſen Verfaſſung oder Zweck vor der Staatsregierung geheim gehalten werden ſollte. Wir haben im Oſten keine politiſchen Gerichte.(Sehr richtig! rechts. Lachen links.) Was heißt politiſche Gerichte anders, als die Gerichte ſtellen ſich in den Dienſt der Politik? Das iſt der ſchwerſte Vorwurf, den man einem Richter machen kann.(Sehr richtig! und Zuruf der Sozialdemokraten. Glocke des Präſidenten.) Ich weiſe dieſe durch nichts begründeten Vorwürfe zurück. Ich ſchließe damit, daß ich erkläre, ich halte die Interpellation für völlig unbe⸗ gründet.(Beifall. —5 Fürſt von Radziwill(Pole): Der Staatsſekretär des Innern hat wieder die Kompetenz des Reiches beſtritten. Seit wann glaubt man denn, daß nicht der ganze Körper leide, wenn ein einzelnes Glied erkrankt iſt? Der politiſche Hintergrund, auf dem die vom Vorredner her⸗ vorgehobenen Einzelerſcheinungen erwachſen, iſt, wie der Reichs⸗ kanzler es bezeichnete, ſchwer bewölkt, aber nur durch eine über hundert Jahre alte, im letzten Vierteljahrhundert verſchärft verfolgte Politik. Auch Miniſter von Rheinbaben ſprach von der Abbröckelung von Landestheilen, ohne Beweiſe für die den Polen untergeſchobenen Abſichten beizubringen. Ich ſehe darin eine Provokation der polniſchen Bevölkerung und halte eine ſolche nicht für angemeſſen.(Sehr richtig! bei den Polen.) Im Falle der Entziehung deseinjährig⸗freiwilligen Zeug⸗ niſſes muß ich allerdings den verleſenen Eid als jugendliche Ver⸗ irrung bezeichnen. Dennoch wurzelt dieſe jugendliche Ver⸗ irrung in einem edlen Kern, in dem glühenden Beſtreben junger Gemüther, ihre Nationalität hochzuhalten. Trägt nicht auch die Regierung durch die Geſtaltung des Unterrichtsweſens einen Theil der Schuld mit?(Sehr richtig! bei den Polen.) Darum hätte man nicht den jungen Leuten die willigen Dienſt ertheilte. Demnächſt aber theilte die Erſatzbehörde der nackte Fauſt des Bureau⸗ kratismus entgegenhalten ſollen. Den Juden iſt der Gebrauch der hebräiſchen Sprache in der Kirche und Schule geſtattet, darum glaube ich auch für die Polen das Recht beanſpruchen zu dürfen, welches die preußiſche Schulberwaltung ſyſtematiſch verweigert.(Bei⸗ fall bei den Polen und ink Centrum.) Wenn es ein Königthum Gottes Gnaden gibt, ſo gibt es auch Volksrechtevon Got Gnaden. Dieſe zu wahren werden Sie uns ſtets auf dem Platze finden.(Beifall bei den Polen.) 5 Roeren Ctr.): Da der Staatsſekretär es ablehnte, eine Erklärung über den F Loehning zu geben, da können wir dieſen Fall hier nicht ſprechen. Eigenartig iſt der große Widerſpruch ziwiſchen den Au ſagen des preußiſchen Finanzminiſters und des Oberpräſident Bitter. Wer die Wahrheit ſagte, werden wir hoffentlich im pre ſchen Abgeordnetenhauſe erfahren. Auch wwer mit dem Juterpellant nicht einverſtanden iſt, wird zugeben, daß vielfach Mißbräuche gekommen ſind. Dies gilt beſonders von den Polizeiorganen. Im Falle des Redakteurs Hoffnung gab nicht Uebereilung ſondern ein beſtimmtes Syſtem zu der Behandlung Veranlaſf Darum mußten nicht nur die direkt betheiligten unteren Polizeior rectifizirt werden. Der wirthſchaftliche Bohcokt iſt nie berechtigt, da die beiden Nationalitäten aufeinander angewieſ⸗ ſind. Derſelbe ruft nur Erbitterung hervor. Man ſagte, die Pole bätten damit begonnen. Das iſt unzutreffend. Denken Sie n an die Thätigkeit der Anſiedlungskommiſſion und daß kein Pole Beamter werden kann. Da iſt es nicht verwunderlich, wen; ſich die Polen verbünden und abſchließen. Die Regierung berbünd ſich nicht nur mit dem einen Theile, ſie übernimmt ſogar die Führ rolle im Kampfe gegen den anderen gleichberechtigten Theil, Entziehung des Einjährigen⸗Zeugniſſes widerſpricht dem edlen und dem Sinne der in Betracht kommenden Beſtimmungen direl Die Berechtigung kann nur wegen ehrenrühriger Handlung entzog werden. Wenn man den vom Kriegsminiſter verleſenen Eid Thorner Gymnaſiaſten hört, muß man annehmen, daß es ſich dort m eine Freimaurerloge gehandelt habe.(Heiterkeit.) Ich e warte, daß der Kriegsminiſter doch noch die härteſte Strafe der ziehung der Berechtigung zum einjährigen Dienſt von den jung Leuten abwendet.(Bravo bei den Polen und im Centrum.) v. Tiedemann(Reichspartei): Die Ausführungen des Vorredners zeigen, wie wenig er die Poft Verhälkniſſe kennt. Was die vom Abg. Dziembowski angeführten Fälle angeblich von der Regierung erzwungenen Namens rungen der Polen betrifft, erwidere er, die Zahl der in de Jahren von katholiſchen Geiſtlichen herbeigeführten Name rungen iſt ſehr groß.(Oho bei den Polen und im Centrum. Gegenſatz zwiſchen den Polen und Deutſchen in Poſen wur erſt durch Sie(zu den Polen) herbeigeführt.(Ziſchen bei Lenzmann(freiſ. Volksp.): Unſer Beſtreben iſt, daß die zwiſchen Polen und Deutf ſtehende Kluftüberbrückt werde. Wir erkennen die J pellation jedes Jahr als berechtigt an, da ſte ſich die Politik des Unrechtes wendet, die nur das Gegentheil vo erreicht, was die hochtönenden Thronreden verſprochen haben. das Urtheil gegen die Thorner Gymnaſiaſten betrifft, ich nur ſagen, wir im Weſten haben Gott ſei Dank keine politif Gerichte, unſere Richter betrachten nur das Delikt. Die jun Herren hätten den Eid wieder vergeſſen und ſind auch gar nicht wi des Eides beſtraft, ſondern wegen Zugehörigkeit zu einer geh Verbindung. Sie ſind durch die Maßnahmen der Regierun einen ungeſetzlichen Weg gedrängt, da es ihnen nicht geſtattet iſt, harmloſen Verbindungen anzuſchließen. Nachher ſollen ſie für dieſ Unrecht in exorbitant ſtrenger Weiſe büßen. Redner geht auf de Fall Löhning ein und bedauert beſonders, daß der Oberpr dent der Provinz den kommandirenden General wegen Verheirath eines hochſtehenden Beamten befragt. Das ſei eine Verbeugung Schloß Eichgrund. Kriminal⸗Roman von Hans v. Wieſa. MNachdruck verboten.) 34)(Fortſetzung.) Wie, der Alte entfernt ſich?— Ah, damit der Gehilfe in Muße und ohne Zeugen ſeine Beobachtungen anſtellen kann. Wie er ſich verlegen hinter den Ohren kraut! Sie iſt gewiß, daß ſein Auge inzwiſchen Alles mit ſcharfem Blick überfliegt. Jetzt ſtellt er Spaten und Hacke bei Seite und bückt ſich nieder, tief bis nahe an dn Boden. Mit den Händen ſchiebt er das modernde Laub zur Seite, nein, er hebt es ab, ſorgſam, Blatt für Blatt, und entblößt auf dieſe Weiſe Zoll für Zoll das dunkle Erdreich von ſeiner Laubſchicht. Und immer erſt nach aufmerkſamer Prüfung jeder freigewordenen Stelle fährt er in ſeiner Arbeit fort. Einen Augenblick hielt er einmal inne, bückt ſich, dann kniet er ſogar nieder, ſein weit vorgebeugter Oberkörper verhindert, zu er⸗ kennen, was er beginnt, und erſt nach längerer Zeit richtet er ſich wieder auf. Dann ſetzt er ſeine Arbeit fort, abermäls eine kurze Unterbrechung, um in die Taſche ſeiner kurzen Joppe zu fahren, und etwas dort zu verbergen. Nein, er langt nur ſein Taſchentuch her⸗ or, ein rothes, mit weißen Punkten geſchmücktes, wie es die Ar⸗ eiter tragen. Noch eine Weile ſetzt er das mühſelige Geſchäft der Zodenreinigung fort, dann richtet er ſich auf und betrachtet das Spalier, von unten herauf, Latte für Latte. Einige Mal bemerkt die Beobachterin, wie die ſchmale Hand des Gärtners— dieſe Hand war das einzige, die trotz der braunen Farbe bei einem mißtrauiſchen und gewiſſenhaften Zuſchauer hätte Verdacht erwecken können— ſie ſieht, twie dieſe Hand trockene Reiſer, welke Blattſtiele und braune Laub⸗ reſte ſorgfältig aus den Fugen zieht, die ſich zwiſchen dem Spalier und der Verandawand befinden. Minute auf Minute verſtrich, jetzt hatte er ſeine Unterſuchung ſoweit hinauf vollendet, als ſeine Hand zu reichen vermochte. Jetzt war er zu der Latte gekommen, die unter W Nicht einen Augenblick vermag die Beobachterin ihr Auge von der Schwere des Körpers ſich gelöft hatte und nur noch loſe mit einem Nagel am Spalier haftete. Eine Weile ſchien er zu über⸗ legen, was er beginnen ſolle, daͤnn ging er raſch entſchloſſen hinüber auf den nahen Weg und betrat von dort aus die Veranda. Wallte er in das Innere des Schloſſes? Die mit klopfendem Herzen jede Bewegung des Gärtners verfolgende Beobachterin denkt daäran, daß die Thür verſchloſſen iſt. Sie ſelbſt zu öffnen, hätte Argwohn er⸗ regen können? Was thun? Sie lauſcht. Deutlich hört ſie, daß eine Hand von Außen die Thür zu öffnen verſucht. 8 Noch ehe ſie einen Entſchluß gefaßt hat, ſieht ſie den Gärtner wieder auf dem Wege erſcheinen und raſchen Schrittes ſich entfernen, in der Richtung nach der Gärtnerei. Endlos dünkt der Wartenden die Zeit, in der ſie den Detektiv fern weiß. Sie athmet auf, als ſie die ſchlanke Geſtalt wieder auf⸗ tauchen ſieht, auf der Schulter eine kurze Leiter. Dieſe Leiter ſtellt er jetzt, wieder am Spalier angekommen, auf die Erde und lehnt ſie behutſam an der Wand hinauf. Die Unterſuchung nimmt ihren Fort⸗ gang, gründlich und ruhig wie vorhin. dem Manne zu wenden, obwohl ſie der Arm ſchmerzt, mit dem ſie fich auf das Fenſterbrett ſtützt, ſie muß hinblicken, unverwandt; iſt es ihr doch, als ob da unten das Schickſal walte, mit Alles durch⸗ dringendem Auge, mit unerbittlicher Energie. Ihr Herz beginnt zu klopfen vor Aufregung, heftig, haſtig; dieſes ununterbrochene Sshen ſpannt ihre ohnehin gequälten Nerven an zum Zerſpringen! Jetzt iſt der Agent bis an den Rand des Balkons gekommen, er überſteigt die Brüſtung und wirft nun einen Blick hinab in der Richtung, die er heraufgekommen, er wendet ſich bald rechts, bald links, er ſcheint etwas zu ſuchen, er muß es finden, ſie fühlt es, daß betritt er die Leiterſproſſen und klimmt hinab, bei jedem Schritt hält er inne, ſeine Hand zieht etwas hervor aus dem Geäſt und verbirgt es unauffällig in ſeiner Taſche, und jetzt iſt er wiedef am Boden an⸗ gelangt. Nun holt er einen Hammer aus der rechten Taſche ſeines er dieſen Willen hat und doch dem Ziele nicht näher kommt. Wieder klopff börſichtig, mit faſt nur kaſtenden Schlägen, aber ſie kann ſehe daß ſein Hammer zwiſchen die nahezu von Blättern entble trockenen Ranken und Zweige hindurchſährt und badd dieſe, Latte berührt, dabei den Kopf lauſchend zur Seite geneigt mählich verſtärkt ſich der Hammerſchlag, jetzt drückt er die hängende ſchwankende Latte feſt an, langt einen Jagel hervo nun ſauſt der kurze, aber ſchwere Hammer mit voller Wu Lattengefüge, daß das Rankengewirr in allen Theilen bebt. Was iſt das? 5 Das erſte Mal beobachtet ſie eine raſchere Bewegung der Sproſſen ſtehenden Füße, hinab zum Boden, der Agent wir fpähenden Blick in ſeine nächſte Umgebüng, auf die Fenf terreräume, dann erſt bückt er ſich und ſeine Hand holt Wurzelgrunde etwas hervor und verſenkt es geſchickt in ſe In kurzer Zeit hat er das defekte Spalier hergeſtell Ranken befeſtigt, überflüſſige entfernt, dann gräbt er mit rü Arm das Erdreich um, entfernt die welken Blumen, g! trefflich mit der Hacke und entfernt ſich dann mit dem ihm thümlich wiegenden Gange in der Richtung nach der Gärtner⸗ Frau Mertens wartet vergebens auf die Wiederkehr des und mit dem quälenden Gefühl aufs Aeußerſte geſteigerter S zog ſie ſich in ihr Boudoir zurück. Nach einer Viertelſtunde erſchien Ludwig, ihr zu melde der Gärtner mit ſeinem neuen Gehilfen draußen warte, die gn. Frau hätte ſie mit Pflanzen herbefohlen. Sie möchten eintreten. Der alte Wittkowski trat zuerſt ein, ihm folgte ſein Ge einige auserleſen ſchöne Exemplare von Phönixpalmen in f Armen trug. Kein Blick, keine Miene verrieth ein Einverſtänd Mannes mit der Herrin von Eichgrund. Er blieb beſchei Thür ſtehen und wartete auf die Anweiſungen ſeines Chefs Dieſer ſchüttelte rathlos den Graukopf, das Komödie wirklich nicht ſeine Stärke. Es war ihm offenbar unbehaglich, Jaquetts hervor. Will er die loſe Latte feſtnageln? Nein. Er er ſah verlegen und mürriſch bald auf ſeine Gebieterin, bald auf 2. Seſtez General⸗Auzeigen Männheim 31. Janttar. der Armee, die Civilbeamten nicht zur Ehre gereiche. Ich erwartete, daß, wenn der preußiſche Finanzminiſter im Abgeordnetenhauſe ſchwere Vorwürfe gegen Löhning wegen ſeiner angeblichen Polen⸗ freundlichkeit erhebt, er auch nähere Angaben macht. Der Fall Lby⸗ ning diskreditirt das Anſehen der Beamten, er iſt zu Ungunſten der Regierung und zu Gunſten der Polen ausgeſchlagen. Wenn die Polen ſich etwas zu Schulden kommen laſſen, ſoll man die Geſetzgebung gegen ſie anwenden, welche für Alle gegeben iſt. Kriegsminiſter v. Goßler: Daß gerade der Kommandeur im Falle Löhning ent⸗ ſcheidend eingriff, iſt in keiner Weiſe der Fall. Der komman⸗ dirende General ſteht ſich mit dem Oberpräſidenten nahe, ſie be⸗ ſprachen den Fall, und das Reſultat war, daß der kommandirende General meinte, es würde Löhning ſchwer werden, ſeine Frau in die Geſellſchaft zu bringen, wenn er nicht die Verlobung an⸗ zeige. Das hielt er nicht für nöthig, und dies fiel außerordent⸗ lich auf. Uebrigens hat es für die Offiziere ſehr geringes Inter⸗ eſſe, wen Herr Löhning heirathet. Das ganze Streben der Heeresverwaltung und der höheren Offiziere iſt, unſere aus⸗ gezeichneten Unteroffiziere in gute Civilſtellungen zu bringen. Es ſind in der Armee eine ganze Reihe Offiziere, die früher Unterofftziere und Feldwebel waren, ohne daß deßwegen Miß⸗ helligkeiten vorkämen. Ich bedauere, daß ſich der Vorredner hin⸗ reißen ließ, Mißtrauen gegen die höheren Offizierskreiſe zu er⸗ regen. Solche Argumente wären wenig angebracht. Schließ⸗ lich heirathe ich nicht den Schwieger vater, ſondern die Tochter.(Heiterkeit.) Staatsſekretür Graf Poſadowsky: Abg. Lenzmann erklärte ausdrücklich, der Fall Löhning gehöre ins preußiſche Abgeordnetenhaus, da er aber dort nicht den gehörigen Reſonnanzboden finde, benutze er den Reichstag, um ihn zur Sprache zu bringen. Es handelt ſich hier um eine Angelegenheit der preußiſchen Disziplin. Der Bundes⸗ rath hat die Pflicht, die Kompetenzen des Reiches und der Einzel⸗ ſtaaten ſtreng zu wahren. Ich glaube, wenn wir hier Angelegen⸗ heiten eines jeden einzelnen Bundesſtaates verhandeln, werden wir von den Zielen, die uns näher liegen, immer weiter entfernt. Hierauf vertagt ſich das Haus. Der Präſident ſchlägt die nächſte Sizung auf morgen 1 Uhr vor mit der Tagesordnung: Kleinere Vorlagen, Kinderſchutzgeſez. Abgg. v. Dziem⸗ bowski und Jadezewski beantragen, morgen die Be⸗ ſprechung der Interpellation zu beendigen. Der Antrag wird gegen die Stimmen der Polen, Sozialdemokraten und eines Theiles der Freiſinnigen abgelehnt. Schluß 6½ Uhr. Deulsehes Reich. “Berlin, 30. Jan.(Die Budgetlommiſſion des Reichstags) begann heute ihre Berathungen mit dem Etat des Auswärkigen. Eine umfangreiche Debatte entſpann ſich bei Titel„Brief⸗ u. Packetporto, Telegraphengebühren 675,000.“ Abg. Haſſe wünſcht größere Sparſamkeit bei Telegrammen und ſchlägt vor, 15,000 M. zu ſtreichen. Staatsſekretär Frhr. b. Richthofen führt aus, bei großen politiſchen Fragen, wie der Chinafeldzug, würden die Telegrammkoſten meiſt erheblich vermehrt. Im Verkehr mit den Geſandtſchaften und Konſulaten komme es auf ſchnelle Berichterſtattung an. Bezüglich der in er Preſſe monirten beiden Danktelegramme des Geſchäftsträgers in Peking ſei zugegeben, daß dieſelben hätten vermieden, jeden⸗ falls kürzer gefaßt werden können. Der Antra g Haſſe wird mit 12 gegen 9 Stimmen an genommen, 15,000 M. ſind alſo abgeſetzt. Die Kommiſſion bewilligte ſchließlich alle übrigen ihr zur Berathung überwieſenen Titel des Auswärtigen Amts und der Kolonialverwaltung. — Inder Budgetkommiſſion des Abgeord⸗ netenhauſes) wurde geſtern mit der Berathung des Etats des Miniſteriums des Innern die Ausſchreitungen von Polizeibeamten zur Sprache gebracht. Der Miniſter er⸗ kannte an, daß leider in den letzten Jahren die Uebergriffe der Polizei zahlreicher geweſen ſeien als zuvor. Die Schuld Iiege aber vielfach weniger bei den ausführenden Untergebenen als an den Vorgeſeßtzten, welche jene nicht genügend in⸗ ſtruirten. Im weiteren Verlauf der Berathungen erkkärte der Miniſter, es ſchwebten Verhandlungen, ob nicht allgemein die Ortsnamen in Poſen verdeutſcht werden ſollten. Auf eine Anfrage aus der Mitte der Kommiſſion äußerte ſich der Miniſter auch über den Fall. Willich. Dieſer habe ſchon lange an einer hochgradigen nervöſen Erregung gelitten und des⸗ halb um eine weniger anſtrengende Thätigleit nachgeſucht. Er, der Miniſter, habe deshalb v. Willich für den Poſten eines land⸗ wirihſchaftlichen Sachverſtändigen bei den Donauländern deſig⸗ nirt. Die perſönlichen Differenzen, unter denen v. Willich zu leiden hatte, ſeien beinahe gänzlich ausgeglichen geweſen, als dieſer in einem tiefen Anfalle von Nervoſität ſich ſelbſt den Tod gab. Er, der Miniſter, habe Alles gethan, um Willich ſeinen 50 Fähigkeiten entſprechend dem Staatsdienſte zu er⸗ alten. —(Die Wahlprüfungskommiſſion des Reichstages) hat geſtern Abend den Bericht über die Wahl des Abgeordneten Dietz(natl.) feſtgeſtellt und beſchloſſen, die Wahl des Abgeordneten b. Rautter(10. Wahlkreis Königs⸗ berg) zu beanſtanden. Sodann verhandelte ſie über die Wahl des Abgeordneten Boltz(natl.), Saarbrücken. Dieſe Verhandlung wurde nicht zu Ende geführt und wird heute Abend fortgeſetzt werden. —(Im Abgeordnetenhauſe) wurde heute die zweite Leſung des Landwirthſchaftsetats bei den Aus⸗ gaben fortgeſetzt aber nicht beendet. Morgen ſteht außerdem auf der Tagesordnung der Etat der Geſtütsverwaltung, der direkten und indirekten Steuern und der Seehandlung. — ——————————ͤ— ſeinen ſeltſamen Gehilfen. Zum Glück verſchwand der Diener bald und nun kam Leben in den Fremden. „Gnädige Frau, wenn ich unterthänigſt um Hilfe von einer kräftigen Hand bitten dürfte, die Gewächskübel ſind ſchwer, vielleicht kann einer der Diener mit angreifen.“ „Schicken Sie den Werner hinauf!“ befahl Frau Mertens. Der Schloßgärtner verſchwand und erſchien nach kurzer Zeit wieder mit dem Bezeichneten. Der Gehilfſe forderte ihn ſofort auf, den in einem mächtigen Holzkübel ſtehenden Orangenbau mit ihm zu entfernen. Vielleicht ließe es ſich machen, durch die Veranda unten ſchneller ins Freie zu kommen. Wohl eine Viertelſtunde lang mußte Werner thätig ſein, dann wurde er entlaſſen, weil es ſich nur noch m das Arrangement des Pflanzenſchmuckes handle und um Controde des großen Epheus, der ſich wie eine prächtige Laube vor einem er Fenſter wölbt. Das werde längere Zeit in Anſpruch nehmen. Auch der Schloßgärtner durfte ſich entfernen (Fortſetzung folgt.) Ausland. *Oeſterreich.(Lärmſzenen im Abgeordneten⸗ hauſe.) Der Umſtand, daß die Zucker⸗Induſtriellen infolge einer Einladung des Miniſterpräſidenten Körber, ohne daß der Präſident des Abgeordnetenhauſes hiervon verſtändigt wurde, im Budgetſaale des Abgeordnetenhauſes eine Sitzung abhielten, gab Anlaß zu argen Lärmſzenen. Die ſoziali⸗ Aus dem neuen ruſſiſchen Folltarif. Mehrere Berliner Abendblätter veröffentlichen aus dem neuen ruſſiſchen Zolltarif die Aenderungen bei den wichtigſten Artikeln des deutſch⸗ruſſiſchen Verkehrs gegenüber dem bisherigen Konventional⸗ tarif. Danach zahlen: Roheiſen in allen Gattungen mit Ausnahme beſonders genannten, über See 45, über die weſtliche Landesgrenze 52% Kopeken(bisher 30 Kopeken); Band⸗ und Sortireiſen 0,90 bezw. 1,80 Rubel(bisher 0,50); eiſerne Schienen 0,90 bezw. 1,08 (bisher 0,50); Eiſen in Blättern bis ½ Millimeter 1,27%½ bezw. 1,58(bisher 0,65); Eiſen in Blättern über ½ Millimeter 1,50 bezw. 1,80(bisher 0,80); Blech 2,65 bezw. 3,18(bisher 1,55); Band⸗ und Sortirſtahl, mit Ausnahme beſonders genannten, Stahlſchienen 0,90 begw. 1,08(bisher 0,50); Stahl nach Blättern jeder Art bis Nr. 25 einſchließlich nach Birminghamer Kaliber in Tafeln über 18 Zoll breit ete. 1,27½ bezw. 1,58(bisher 0,65); Stahl in Blättern über Nr. 25 nach Birminghamer Kaliber 1,50 bezw. 1,80(bisher 0,80); gußeiſerne Gußſtücke ohne Bearbeitung 1,12½ bezw. 1,35 (bisher 0,60); Gußeiſenfabrikate 4,65 bezw. 5,58(bisher 1,40); Eiſen⸗ und Stahlfabrikate außer beſonders genannten, geſchmiedete, geſtanzte, gepreßte, gegoſſene, unbefeilt etc. 2,55 bezw. 3,06(bisher 1,40); Eiſen⸗ und Stahlkeſſelarbeiten als Keſſel, Reſerpoirs ete. 2,55 bezw. 3,06(bisher 1,40); Eiſen⸗ und Stahlfabrikale mit Aus⸗ nahme beſonders genannten, bearbeitete, abgedrehte, polirte, ge⸗ ſchliffene ete. 4,65 bezw. 5,48(bisher 1,40); Stücke ſchwerer als 5 Pfund 3,55 bezw. 3,06(bisher 1,40); Stücke unter 5 Pfund 4,05 bezw. 4,86(bisher 2,20); Meſſerwaaren 24 bezw. 28,80(bis⸗ her 18,60); Senſen und Sicheln 3 bezw. 3,60(bisher 1,10); Spaten, Schaufeln, Hacken, Heugabeln 2,10 bezw. 2,52(bisher 1,10). Maſchinen, Apparate, Konſtruktionsmodelle dazu, vollſtändig oder unbollſtändig, zuſammengeſtellt oder auseinanderge⸗ nommien, jeder Art, aus Kupfer und Kupferlegirungen, oder ſolche, in denen Kupfer dem Gewichte nach dem uptmaterial ausmacht, über die Seegrenze 9 Rubel, über die weſtliche Landgrenze 10,80 Rubel (bisher 4,82); Lokomobtlen, eingeſührt mit kompligirten Dreſch⸗ maſchinen, 0,75 begw. 0,90(bisher 1,20); nicht beſonders genannte landwirthſchaftliche Maſchinen und Geräthe ohne Dampfmotore und deren Modelle 1,05 bezw. 1,26(bisher 0,50); Dynamo⸗ und elek⸗ triſche Maſchinen jeder Art, elektriſche Transformatoren 8,50 bezw. 10,20(bisher 1,40); Dampfmaſchinen, Lokomobilen(ausgenommen die ſchon genannten), Lokomotiven, Dampffeuerſpritzen, Buchdruckerei⸗ und lithographiſche Maſchinen 3,65 bezw. 4,38(bisher 1,40 bis 1,80); Maſchinen⸗ und Apparatentheile, welche beſonders eingeführt werden, zahlen, wenn ſie aus Kupfer und Kupferlegirungen beſtehen, 9 bezw. 10,80(bisher 4,32), wenn ſie aus Gußeiſen, Eiſen und Stahl beſtehen 4,65 bezw. 5,58(bisher 1,40); Eiſenbahnwaggons zahlen pro Achſe, und zwar Kohlenwagen und Loren 2,40, Eiſternen⸗ wagen und Güterwagen 360, Perſonenwagen dritter Klaſſe 450, zweiter 532,50, erſter 697,50; Straßenbahnwagen, kleine 375, große 510 Rubel. Hus Stadt und Tand. Maunheim, 31. Januar 1008. Aus der Stadtrathsſitzung vom 29. Januar 1908. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) Das neu eingetretene Stadtrathsmitglied Joſ. Leo nhard wird vom Oberbürgermeiſter begrüßt. Im Anſchluß daran findet die Erneuerung der Reſpizienten für die Beurkundung der Zahlungs⸗ anweiſungen, ſowie die Neubildung der ſtädtiſchen Kommiſſionen ſtatt. Durch den Anlageſchützen Günther ſind im borigen Jahre wegen Vergehens gegen das Vogelſchutzgeſetz fol⸗ gende drei Volksſchüler zur Anzeige gebracht worden, welche die nach⸗ bezeichneten Schulſtrafen erhalten haben: 1. Georg Reinhard in 5. Klaſſe mit 4 Stunden Karzer, 2. Fr. Retzer in 6. Klaſſe mit 2 Stunden Arreſt, 3. Aug. Retzer in 5. Klaſſe mit 4 Stunden Karzer. Dem Anlageſchützen Günther wurde für die erſtatteten An⸗ zeigen die übliche Vergütung von je 5 M. bewilligt. Zur Kenntniß wird genommen: die Einladung des Militärver⸗ eins zur Kaiſerfeier am 31. d. M. und des Feuerio zu der Herren⸗ Fremdenſitzung am 1. Februar. Das Tiefbauamt wird zur Pflanzung einer Reihe von Bäumen entlang des an den Schloßplätzen vorbeiziehenden Promenadenweges ermächtigt. Gegen den Kaufmann Eugen Groß in Groß⸗Gerau, welcher am 15. v. M. im Notharreſt des 3. Polizeireviers 3 Fenſterſcheiben zertrümmerte, wird bei Großh. Staatsanwaltſchaft Strafantra 9 wegen Sachbeſchädigung geſtellt. Der Guttempler⸗Loge„Neue Welt Nr. 282“ hier werden im erſten Obergeſchoß der vormaligen Dragonerkaſerne geeignete Räume für enen Leſeſaal nebſt Bibliothekarswohn ung miethweiſe zur Verfügung geſtellt. Die von der Firma Hutfließ u. Schmid noch reſtlich auszufüh⸗ rende Lieferung von Sand und Kies für die Kanaliſation in Neckarau wird dem Unternehmer Ph. Mayfarth in Neckarau zu den gleichen Vertragspreiſen übertragen. Ueber den Zuſtand der durch die vormalige Dragonerkaſerne führenden Straßenſtrecke wird dem Großh. Bezirksamt berichtet, daß ein Bedürfniß zur Beſeitigung der Abſchlußthore und Zurückverſetzung der Einfriedigung nicht vor⸗ liege, dagegen werde die Frage einer beſſeren Beleuchtung in Er⸗ wägung gezogen. Ein Raum im dritten Stock der vormaligen Dragoner⸗ kaſerne wird an Phil. Funk hier als Lagerraum vermiethet. Gegen die von der Pächterin des ſtädt. Elektrizitätswerkes Firma Brown, Boyeri u. Cie.— beantragte Erhebung eines Eintrittsgeldes von 50 Pfg. bpro Perſon für die Beſich⸗ tigung des Werkes und der Umformerſtation wird nichts ein⸗ gewendet. Das Hochbauamt wird ermächtigt, eine Klingelleitung von der Wohnung des Friedhofaufſehers nach dem Zimmer Wegen Erwerbung des Straßengeländes des ſog. neuen Manncheimer Weges(swiſchen Lindenhofſtraße und Gießen) wird mit der Firma Heinrich Lanz in Unterhandlungen getreten. Von der vom Tiefbauamt beantragten Planlegung der Ver⸗ längerung der Roſengaſſe im Stadttheil Neckarau ſoll vorerſt noch abgeſehen werden. Mit der von der Rheinparkgeſellſchaft beantragten Abände⸗ der rung weſtlichen Bauflucht der Rheinpillen⸗ rt ſich h unter den von der Konferenz der Bedingungen einverſtanden; die ze en als or che Vorſchrift erlaſſen werden. Wegen Herſtellung der Rhein dammſter aß e ſoll mit der Rheinparkgeſellſchaft, vorbehaltlich der Genehmigung des Bürger⸗ ausſchuſſes, ein Nachtragsvertrag abgeſchloſſen werden; der Entwurf desſelben wird genehmigt und den Contrahenten zur Unterſchrift mitgetheilt. Die Theilſtrecke der Käferthalerſtraße(Kreisſtr Nr. 146) von der Zimmer'ſchen Fabrik bis zur Garniſonſtraße aus dem Kreisſtraßenverband ausgeſchieden, in eine Ortsſtraße um⸗ gewandelt und als ſolche gepflaſtert werden. Dem vom Kreisaus⸗ ſchuß mitgetheilten Entwurf der Vereinbarung hierwegen wird mit einigen Abänderungsvorſchlägen die Zuſtimmung ertheilt. Das vom Tiefbauamt bearbeikete Projekt einer Zufahrts⸗ ſtraße zum neuen Landesgefängniß(Verbindungs⸗ ſtraße zwiſchen Waldhof und Hochuferſtraße) wird gutgeheißen und zunächſt der Großh. Bezirksbauinſpektion mitgetheilt. Der Vertrag mit der Firma Fritz Benſinger hier wegen Lieferung eines Theils des für den Reſtaurationsbetrieb der Feſthalle erforderlichen Porzellangeſchirrs wird genehmigt. Die Lieferung des Linoleums für die Feſthalle wird der Firma J. Hochſtetter hier übertragen. Die Firma Brown, Boberi u. Cie. hier wird mit der Her⸗ ſtellung der Verbindungsleitung zwiſchen den Transformatoren und der Bühnenſchalttafel zum Zwecke der Bühnenbeleuchtung der Feſt⸗ halle beauftragt. (Schluß folgt.) Wegen der Gewerbeausſtellung in Ludwigshafen, die dieſen Sommer zur Feier des 50jährigen Beſtehens der Stadt veranſtaltet werden ſoll, fand vorgeſtern in Ludwigshafen eine zahlreich beſuchte Intereſſentenverſammlung ſtatt. Rektor Lößl erſtattete Bevicht über den Stand des Unternehmens. Er führte aus: Die Idee zu der Veranſtaltung hat die im vorigen Jahr in Mannheim ſtattgefundene Ausſtellung gegeben. Die Wechſelwirkung der Intereſſen von Stadt und Land erfordert es, die Ausſtellung auf den ganzen Bezirk Lud⸗ wigshafen auszudehnen und auch die Produkte des Feld⸗ und Gartenbaues einzubeziehen. Zweifellos iſt ein ſtarker Fremden⸗ zufluß zu erwarten und bei einer wirkſamen Durchführung auch eine Erweiterung des Abſatzgebietes zu erhoffen. Weiter iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß ein großer Prozentſatz des kaufenden Publikums unſeres Begirks wie der ganzen Vorderpflaz nach Mannheim geht, um ſeinen Bedarf zu decken. Da iſt es nur, ohne eine Spitze gegen Mannheim zu richten, am Platze, wenn die Induſtrie und das Gewerbe unſores Bezirks in ehrlicher Konkurrenz zeigen, daß ſie Alles ebenſo gut und billig zu liefern in der Lage ſind. Der Erfolg wird jedenfalls nlcht, ausbleiben, wenn das Publikum ſich überzeugen kann, daß hier gute, breiswerthe Waaren zu haben ſind. Daß das Unternehmen Beachtung findet, geht daraus hervor, daß von auswärts ſchon zahlreiche An⸗ fragen wegen der Zulaſſung zur Ausſtellung eingegangen ſind; man hält alſo auswärts dafür, daß hier ein entſprechendes Abſatzgebiet zu erwerben iſt. Dieſe Vortheile können wir uns aber ſelbſt ſichern. Zur finanziellen Sicherung des Unternehmens hat der Diſtrikt 1000 Mark, der Stadtrath vorläufig 2000 M. bewilligt, vom kgl. Staals⸗ miniſterium des Innern iſt ein Beitrag zu erwarten, auch der Ge⸗ werbeverein wird ſeinen Theil beitragen und zu hoffen iſt, daß ſeitens wohlhabender Bürger ein Scherflein beigetragen wird. Ein Bürger iſt bereits mit gutem Beiſpiel vorangegangen und hat 1000 Mart in dankens⸗ und anerkennenswerther Weiſe zur Verfügung geſtollt. Die Ausſtellung ſoll in der Zeit von Mitte Juli bis Mitte September abgehalten werden. Zur Ausſtellung kommen: 1) alle Erzeugniſſe des Gewerbes, der Induſtrie und der Kunſt unſeres Bezirkes; 2) ſolche Gegenſtände, welche innerhalb des Bezirkes nicht hergeſtellt, aber von ſtändig hier wohnenden Gewerbetreibenden und Kaufleuten zum Verkauf gebracht werden; 3) Patentſachen, für welche ein Ver⸗ treter im Bezirle iſt; 4) Gegenſtände, welche die Entwickelung Lud⸗ wigshafens und des Bezirkes, einzelner Einrichtungen, Etabliſſements, Schulverhältniſſe u. ſ. f. illuſtriren; 5) Erzeugniſſe des Feld⸗ und Gartenbaues des Bezirks. Empfehlens⸗ und wünſchenswerth iſt, wenn ſich einzelne Gewerbe zu Kollektivausſtellungen zuſammen⸗ thun, wie auch, daß weibliche Handarbeiten, Brandmalereien und Modelle die Leiſtungsfähigkeit dieſer Gebiete der Thätigkeit zeigen. Die Koſten der Ausſtellung werden auf ca. 15—18 000 Mark ver⸗ anſchlagt. An dieſes Referat knüpfte ſich eine lange Debatte. Die Verſammlung beſchloß einmüthig, eine Prämiirung mit der Aus⸗ ſtellung nicht zu verbinden. Der Termin der Anmeldung wurde bis 7. Februar verlängert. Anmeldebogen, ſowie Bogen zur Zeichnung freiwilliger Beiträge können in der Realſchule ſowie bei Herrn KArchi⸗ tekten Schmitt in Empfang genommen werden. Mit der Bitte, für die Sache zu werben und thätig zu ſein und ſich recht rege an der Ausſtellung zu betheiligen, um zu zeigen, daß wir vorwärts, nicht rückwärts in Induſtrie und Gewerbe gehen, ſchloß der Herr Vor⸗ ſitzende die Verſammlung. »Der Sterbekaſſen⸗Verein für die Stadt Mannheim hielk am berfloſſenen Sonntag ſeine jährliche Hauptverſammlung bei ſeinem Mitglied Hilbert, M 2, 1, ab, welche ſich eines guten Beſuches zu er⸗ freuen hatte. Nach Eröffnung der Verſammlung durch den Vor⸗ ſitzenden gedachte derſelbe zunächſt der im verfloſſenen Jahre ver⸗ ſtorbenen 2 Mitglieder, zu deren Andenken ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben. Aus dem hierauf vorgetragenen Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht war zu entnehmen, daß der Zugang von neuen Mit⸗ gliedern, wohl in Folge der flauen Geſchäftslage, kein ſo großer war, wie man gehofft hatte, der Kaſſenbeſtand aber dennoch ein ſehr günſtiger iſt. Das Reinvermögen, welches zum größten Theil in Werthpapieren und Chekkonto bei der Rheiniſchen Kredithank angelegt iſt, beträgt etwas über 4000. Bei der hierauf folgenden Wahl wurde der ſeitherige erſte Vorſitzende, Herr J. Krauß, per Akkla⸗ mation einſtimmig auf 3 Jahre und in den Verwaltungsrath die Herren Schalk, Langhammer, Gries und Schröder wieder⸗ ſowie Herr Rapp neu gewählt. Im Apollotheater berabſchiedet ſich heute Abend das gegen⸗ wärtige Enſemble. Morgen Sonntag Vormittag um ½12 Uhr findet Matinse⸗Konzert bei freiem Entrée ſtatt. Uum 4 Uhr beginnt Nach⸗ mittags⸗Vorſtellung zu Einheitspreiſen und um 8 Uhr die übliche Abendvorſtellung; in beiden Vorſtellungen Auftreten des geſammten neuen Künſtlerperſonals. Der Witterungsbericht von der Badener Höhe, mitgetheilt durch die hieſige Auskunftsſtelle des Schwarzwald⸗Vereins lautet: Bei hohem Barometerſtand ſchönſtes Sonnenwetter, ſpbenig Schnee. Der für die Weltausſtellung in St. Louis 1904 beſtellte Reichs⸗ kommiſſar, Herr Geheimer Oberregierungsrath Lewal d, wende ſich an die deutſchen Handelskammern mit dem Erſuchen, die auf eine würdige und eindrucksvolle Geſtaltung der deutſchen Abtheilung ge⸗ richteten Beſtrebungen der Reichsbertretung zu unterſtützen. Saweit die nöthigen Auftlärungen für Intereſſenten nicht aus den der Handelskammer zur Verfügung geſtellten und im VBureau D 14 zur Einſicht aufgelegten amtlichen Druckſachen— Einladung zur Be⸗ theiligung, Ausſtellungsprogramm, Klaſſifikation⸗ der Ausſtellungs des Wärters in der neuen Leichenballe herſtellen zu laſſen. gegenſtände, Anmeldeformular etc.— erſehen werden können, iſt * Mannhe m, 31: Jantiar⸗ 88 ———— ⸗Weueral- Anfetger. der Reichskommiſſar zu Aufſchlüſſen gern bereit. Die Anmel de⸗ riſt ſchlie ßtam 1 April 1908. Der vor einiger Zeit bei Reilingen erfolgte Jagdunfall, wobei der Privatmann Epting aus Mannheim den Landwirth Schmidt von Käferthal durch einen Schuß in den Unterleib ſehr ſchwer ver⸗ letzte, hatte für erſteren inſofern ein unangenehmes Nachſpiel, daß Schmidt eine Entſchädigungsklage von 20 000 M. anſtrengte. Durch Vergleich wurde nun die Sache dahin erledigt, daß Epting freiwillig 45 000 M. an Schmidt bezahlt(wovon 9000 M. durch Haftpflicht⸗ derſicherung getragen werden). Die Verletzungen des Schmidt ſind ſo ſchwerer Natur, daß derſelbe wohl zeitlebens damit zu thun hat. Poltzeibericht vom 31. Januar. 1. Wechſelgelddiebe. Die beiden unten näher be⸗ zeichneten Unbekannten haben ſich am Abend des 17. d. Mts. des Dieb⸗ ſtahls und Diebſtahlsverſuchs in Worms auf folgende Weiſe ſchuldig gemacht und ſind flüchtig: Sie begaben ſich gemeinſchaftlich in Laden⸗ geſchäfte, kauften daſelbſt einige Kleinigkeiten und während nun einer derſelben ein 10= oder 20⸗Markſtück in Zahlung gab und ſich darauf herausgeben ließ, verſtand es der Andere durch neue Wünſche und Fragen an den Verkäufer, die Aufmerkſamkeit desſelben in ſo hohem Grade von ſeinem Komplizen abzuwenden, daß dieſem die Möglichkeit gegeben wurde, das in Zahlung gegebene Goldſtück mit dem Wechſel⸗ geld zuſammen an ſich zu nehmen. Erſt nachdem Beide die Geſchäfte verlaſſen hatten, wurde der Diebſtahl reſp. Betrug entdeckt. Signalement: Der Erſte iſt etwa 30—35 Jahre alt, 1,70 Meter groß, hat ſchmales, ſpitzes Geſicht, hervorſtehende Backenknochen, ſchwarzes Haar, dunklen röthlich⸗blonden Schnurrbart und ſtechenden Blick, trug braunen Ueberzieher, grauen weichen Filzhut. Der Zweite iſt etwas jünger, etwa 1,80 Meter groß, hat ſchmale Statur, dunkles Haar, kleines dunkles Schnurrbärtchen, trug dunklen Anzug, dunklen Ueberzieher, ſchwarzen, weichen Filzhut. Um ſachdienliche Mittheilungen an die Schutzmannſchaft behufs Ermittelung der Thäter wird erſucht. 2. Ein Zimmerbrand brach geſtern Abend 6 Uhr auf noch unauf⸗ geklärte Weiſe im 5. Stock des Hauſes 4. Querſtraße Nr. 37 aus; derſelbe konnte von Hausbewohnern gelöſcht werden. 3. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Nus dem Großherzogthum. * Ilvesheim, 30. Jan. Anläßlich des Geburtsfeſtes S. M. des Deutſchen Kaiſers fand am Vorabend im Gaſthaus zum„Deutſchen Haus“ ein Feſteſſen ſtatt. Als Erſter ergriff Herr Bürgermeiſter Höfer das Wort, deſſen Rede in einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf⸗den Kaiſer ausklang. Nachdem unter Muſikbegleitung ver⸗ ſchiedene patriotiſche Lieder geſungen waren, folgten in kurzer Reihenfolge ein Toaſt auf unſeren Großherzog, ausgebracht von Herrn Ziegeleibeſitzer Schäfer und ein Hoch auf unſer deutſches Vater⸗ land, von Herrn Juſtizaktuar Kern ausgebracht. Noch lange hielt die gehobene Stimmung die Theilnehmer an der gelungenen Feier in fröhlicher Runde zuſammen. * Reilingen, 30. Jan. Bei der vorgeſtern ſtattgehabten Treib⸗ jagd wurde ein 14 Jahre alter Burſche, der als Treiber diente, an⸗ geſchoſſen und ſo ſchwer verletzt, daß ſeine Ueberführung ins Akadem. Krankenhaus Heidelberg nöthig wurde. Gerichtszeſtung. Berlin, 30. Jan.(Telegr.) Dem„Lokal⸗Anzeiger“ zufolge verurtbeilte das Militärgericht der 1. Gardediviſion den Ober⸗ leutnant von Grawert wegen des Zweikampfs mit dem Rechtsanwalt Aye zu zwei Jahren Feſtungshaft. Die Ver⸗ handlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Theater, Runſt und Wiſſenſchalt. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Zum erſten Male: Der arme Heinrich von Gerhart Hauptmann. Es iſt eine ganz einfache Geſchichte, die der mittelhochdeutſche Epiker Hartmann von Aue uns erzählt. Ein Ritter wird vom Aus⸗ ſatz befallen, von der meiſtgefürchteten Krankheit, die die Kreuzzüge dem mittelalterlichen Europa beſcheert hatten. Den vom Glück Ver⸗ wöhnten meidet die höfiſche Geſellſchaft von Stund an, wie man eben Peſt und Ausſatz meidet. Ihm iſt auch nimmer zu helfen, denn das einzige Heilmittel, das ein weiſer Meiſter in Salerno für ſeine Krankheit wüßte, iſt das Herzblut einer reinen Jungfrau. Aber ſiehe da, das Kind eines Bauern iſt bereit, ihr Leben zum Opfer zu bringen. Der arme Heinrich zieht mir ihr gen Salerno. Schon liegt die Maid gebunden auf dem Tiſch des Arztes, der das Meſſer nach ihrem Herzen zückt: da findet der gebeugte Mann, der durch einen Mauer⸗ ſpalt das Kind in ſeiner nackten Schünheit unterm Meſſer liegen ſah, ſeinen ritterlichen Muth wieder. Er will das Opfer nicht, will nicht um den Preis eines unſchuldigen Menſchenlebens ſein verlorenes Leben retten. Und an dem, der ſich ſelbſt überwand, thut Gott ein Wunder; der arme Heinrich wird geſund und macht die niedre Magd, die ſeine Retterin ward, zu ſeinem lieben Weibe. Der neuere Dichter, der an den alten Stoff herantritt, ſtößt abs⸗ bald auf eine Schwierigkeit, auf deren völlige Ueberwindung er von vornherein verzichten muß: er hat mit grundverſchiedenen Voraus⸗ ſetzungen in Betreff des Publikums zu rechnen. Hartmann von Aue brauchte nur zu ſagen: In ergreif diu miselsucht, ſo wußten ſeine Hörer Beſcheid. Sie ſelbſt ergriff ein Schauer vor der furchtharen unbekannten Macht, die den Menſchen ſchonungslos vom Gipfel irdiſchen Glücks ins Elend ſtürzt. Mit einer Zeile konnte ſo der mittelalterliche Dichter die Stimmung vorbereiten, die er für ſeinen Helden brauchte. Seitdem haben ſich die Zeiten beträchtlich ge⸗ wandelt, Krankheiten haben von ihrer Furchtbarkeit viel eingebüßt. Jedenfalls erſchrickt Niemand mehr bei ihrem bloßen Namen, wie eiwa unſere Großmütter noch vor dem bloßen Wort Cholera er⸗ ſchraken. Im Gegentheil, unſer Glaube an die Heilbarkeit aller Gebreſten iſt eher zu ſtark als zu ſchwach, und wenn wir etwas ſchmerzlich empfinden, ſo iſt das höchſtens der Umſtand, daß gerade die Bedürftigſten nur ſelten in der Lage ſind, ſich alle Hilfsmittel der Wiſſenſchaft dienſtbar zu machen. Ein amerikaniſcher Dollarkönig läßt ſich im Bedarfsfalle von Europa die geeignete Kraft kommen, um ſeinem Kinde ein verkrümmtes Glied einrenken zu laſſen; das Kind armer Leute mag ſehn, wie es auf Krücken durchs Leben kommt. Aber der arme Heinrich iſt ja von Haus aus ein zahlungsfähiger Herr, der ſchon einen Lepra⸗Spezialiſten beſolden könnte, wenn er nicht ein paar Jahrhunderte zu früh auf die Welt gekommen wäre! Immerhin ſollte man meinen, er müßte ſich ſein Loos bedeutend leichter geſtalten können als die in doppeltem Sinne Armen, die von der Seuche befallen werden. Und wenn nicht, je nun, unſere Zeit denkt über ſolche Fälle anders als man in der Blüthezeit des Feuda⸗ lismus dachte: daß ein hoher Herr von ſeiner Höhe ſtürzt, das alkein dünkt uns noch kein tragiſches Faktum. Wir ſind in unſrer Auffaſſung demokratiſch geworden, wie die Krankheit ſelbſt, die keinen Unterſchied zwiſchen hoch und niedrig macht. Die wirkende Urſache, die das Drama vom armen Heinrich in Bewegung ſetzt, hat im Laufe der Jahrhunderte ſehr, ſehr viel an Wirkungskraft verloren, ſowohl mit Bezug auf den unmittelbar Betroffenen, wie auch mittelbar in Anbetracht der Gefühle, die ſie bei den Zeugen ſeines Unglücks aus⸗ löſt. Mit andern Worten: Der neuere Dichter hat es ungleich ſchwerer, uns die Lage des armen Heinrich, ſo wie er ſie braucht, glaubhaft und fühlbar zu machen. Was ſein mittelalterlicher Kollege durch ein Wort ſicher erreicht, kann er nur auf weit umſtändlicherem Wege annähernd erreichen; durch anſchauliche Gegenüber⸗ ſtellung der Gegenſätze. Er muß uns den Ritter Heinrich zeigen als einen Liebling des Glücks, dem man nicht gram werden mag, auch —— 5 2 ihn uns dann erſt zeigen als einen Ausgeſtoßenen, den ſelbſt Die feige fliehen, die unverdiente Wohlthaten von ihm empfangen haben. Erſt dieſer Kontraſt erzeugt die Stimmung, aus der heraus wir bereit ſind, an ſeinem ferneren Geſchick herzlichen Antheil zu nehmen. Zu dieſer Schwierigkeit in der Entwicklung des Dramas geſellt ſich eine zweite bei ſeiner Löſung. Nicht nur die ſozialen An⸗ ſchauungen, die Hartmann von Aue's Dichtung noch vorausſetzen darf, haben ſich mittlerweile gewandelt; auch der pathologiſchen Seite des Vorgangs ſteht das Publikum von heute fremd und un⸗ gläubig gegenüber. Die Heilkraft des Jungfernblutes wird heute natürlich von Niemand ernſt genommen, auch nicht als Problema. Ja, wenn es das Blut eines Roſſes wäre, deſſen der Meiſter von Salern bedarf, um etwa ein Lepra⸗Serum zu bereiten! Dazu würde der aufgeklärte Sohn des zwanzigſten Jahrhunderts beifällig nicken, obwohl er im Grunde genau ſo viel oder ſo wenig davon begreift, wie von der Jungfernblut⸗Therapie des Salerner Medizinmannes. Indeß, das Motiv des jungfräulichen Opfers würde man auch heute noch anzunehmen bereit ſein, da es ja bei der bloßen Forderung bleibt. Was aber an ſeiner Statt in Wirkſamkeit tritt, das iſt uns noch weit weniger annehmbar. Ein Wunder! Der ritterliche Sänger der Stauferzeit, der ein munterer und lebensluſtiger Herr geweſen, der nahm das Wunder ganz ernſt, wie ſein naives Publi⸗ kum es ernſt nahm. Wir aber, die wir ſtolz ſind auf die„Errungen⸗ ſchaften“ einer mächtig fortgeſchrittenen Naturerkenntniß, wir glauben an Wunder und Wunderheilungen nicht mehr; ſie laſſen uns böllig kalt— im Theater. Im alltäglichen Leben, ja, da ſind wir noch nicht ſo ganz ſicher, ob der Hokuspokus eines alten Weibes den oder jenen Schaden nicht am Ende beſſer heilt, als das Meſſer erfahrener Chirurgen; und Leute, die es ſich ſchwer verbitten würden, wollte man ſie zu den Ungebildeten rechnen, die trauen einem Waſſer⸗ oder Licht⸗ oder Gemüſedoktor erſt dann ſo recht von Herzen, wenn ſie die Gewähr haben, daß ſeine Kuren durch keinerlei genaue Kenntniß des menſchlichen Körpers und ſeiner Lebensbedingungen beeinträchtigt werden. Aber im Theater— bitte ſehr— da halten wir ſtreng auf lückenloſe Wiſſenſchaftlichkeit, und Wunder, die nicht mit einem ge⸗ lehrten Mäntelchen aus Hypnoſe oder Autoſuggeſtion oder etwas der Art behängt ſind, laſſen wir durchaus nicht mehr zu. Daraus folgt für den Nachdichter, der nicht gerade eine populär⸗wiſſenſchaftliche Abhandlung auf die Bühne bringen möchte, ein Weiteres: er muß den pathologiſchen Vorgang möglichſt in einen pſychologiſchen wandeln. Woran der Körper des armen Heinrich leidet, das muß er zurück⸗ treten laſſen; dagegen um ſo ſtärker in den Vordergrund ſchieben, woran ſeine Seele krankt. Daß dieſer verwöhnte Geſellſchaftsmenſch unter der rückſichtsloſen Ausſperrung ſchwer leiden werde, glauben wir gern. Und auch daran ſind wir zu glauben immer noch bereit, daß ein erſchütterndes Erlebniß den Menſchen von ſchwerem, ſeeliſchem Druck zu befreien vermöge. Dieſe innere Befreiung muß für den neueren Dichter das Wunder werden, wodurch Heinrichs Seele vor unſern Augen bon der„Miſelſucht“ geheilt wird; dann nehmen wir die körperliche Heilung gutwillig in den Kauf. Gerhart Hauptmann iſt die Wege, die ſich aus dem Wandel der Zeit und unſerer Anſchauungen naturgemäß ergeben, nicht gegangen. Selbſtverſtändlich nicht, iſt man verſucht zu ſagen. Es iſt kennzeich⸗ nend für die Dramatik der Gegenwart, daß ſie allen Anforderungen, die ſich aus dem Weſen der lebendig vor unſern Augen ſich abſpie⸗ lenden Handlung ergeben, vorſichtig aus dem Wege geht. Wer aber nachweiſt, ſie mache da aus der Noth eine Tugend; ſie ſtemple, was nichts als ſchöpferiſches Unvermögen iſt, zur feinſten Meiſterſchaft der Bühnenkunſt— der iſt„verroht“. Als ein Wunderwerk ohne Gleichen iſt uns der„Arme Heinrich“ von der Hauptmann⸗Gemeinde wieder angeprieſen worden, daß man ſich ſchier fürchten möchte, ihm mit irdiſchen Maßen zu nahen. Und was ſteckt dahinter? Eine Buchdichtung, die als ſolche auf ernſte Beachtung Anſpruch machen darf, die aber als Bühnendrama recht, recht mittelmäßig einzu⸗ ſchätzen iſt. Es iſt Hauptmann gar nicht eingefallen, uns den ſozialen Hintergrund zu zeigen, worauf Heinrich's Geſchick ſich bollzieht. Ein Knecht geht ihm auf und davon, ohne daß wir noch recht wüßten warum; das iſt Alles. Erzählt wird uns zwar mancherlei vom früheren Glanz, der ihn umgab. Aber auf der Bühne wollen wir nicht ſagen hören, wir wollen ſehen, ſelbſt ſehen. Das iſt der dramatiſchen Geſtaltung A und O, und wird's auch bleiben, ſo lange man uns Dramen auf lebendiger Bühne vor⸗ ſpielt. Sehen müſſen wir den armen Heinrich auf der Höhe ſeines Glücks, um auch im flüchtigen Wechſel der Bühnenbilder die Tiefe ſeines Sturzes zu empfinden. Bei Hauptmann ſehen wir ihn über⸗ haupt erſt in der Tiefe, und was ihn da ängſtet und peinigt— am Schluß des erſten Aktes wüßte das Niemand, und am Schluß des vierten vielleicht mancher auch noch nicht, wäre uns die Geſchichte vom armen Heinrich nicht beinah ſo vertraut wie Hänſel und Gretel. Hauptmann hatte offenbar die Empfindung, daß das Wort Miſel⸗ ſucht oder Ausſatz heute nicht mehr die Wirkung thut, wie vor Jahr⸗ hunderten. Statt uns nun aber ſeine einſt ſo furchtbare Bedeutung aus den ſchroffen Gegenſätzen ableſen zu laſſen, die es ſchafft, läßt er den armen Heinrich vier Akte lang über ſeinen Seelenzuſtand deklamiren. Da nun aber über die Urſache dieſes Seelenzuſtandes ſicherlich Niemand im Publikum auch nur einen Schatten von Er⸗ fahrung hat, ſo wirkt dieſe Selbſt⸗Analyſe alsbald ermüdend, ohne uns nennenswerth aufzuklären. Der leidende Held, deſſen Leiden wir nicht verſtehen, läßt uns kalt. Indem Hauptmann darauf verzichtete, das ſoziale Drum und Dran ſeines Falles objektiv darzuſtellen, beraubte er ſich zugleich der Möglichkeit, das Drama aufs pfychologiſche Gebiet hinüberzuſpielen. Der Seelenkampf des Helden, der ſich in ſeinen ver⸗ ſchiedenen Entwicklungsſtadien, faſt ohne jede Beziehung zur Außenwelt, zum Lebenselement des Ritters Heinrich voll⸗ zieht, bleibt ein pathologiſcher Vorgang. Zu allem Ueber⸗ fluß aber hat der Dichter ſeine Handlung gerade nach der patho⸗ logiſchen Seite hin noch mit beſonderer Vorliebe entwickelt und aus⸗ gebaut. Hartmann von Aue faßt auch die jungfräuliche Retterin ganz naiv. Daß ſie ſchön iſt wie der junge Tag, iſt für den ſinnen⸗ frohen Minneſänger ſelbſtverſtändlich; ihre Opferfreudigkeit aber nimmt er als gegebene Thatſache, die aus dem unergründlichen und doch allgemein bekannten Geheimniß der Liebe heraus hinlänglich erklärt iſt. Der Schüler Zolas und Ibſens glaubt es uns ſchulöfg zu ſein, auch das Unerklärliche zu erklären, und indem er uns das zarte Wunderwerk von Mutter Natur wiſſenſchaftlich erläutert, ſtreift er dem Schmetterling den Blüthenſtaub von den Flügeln. Otte⸗ gebe, Herrn Heinrichs„klein Gemahl“, drängt ſich zum Opfertod nicht aus ſchwärmeriſch⸗hingebender, aber doch geſunder Liebe; ſondern aus den Wunderlichkeiten jenes Uebergangsalters heraus, das in der Wildente der derb⸗xealiſtiſche Doktor Relling dem überſpannten Gre⸗ gor Werle mit den dürren Worten kennzeichnet: Sie iſt ein Stimm⸗ wechſel. Um gar nichts zu verſäumen, macht ſie der gewiſſenhafte Dichter dann noch zur Frucht eines ſündigen Verhältniſſes zwiſchen Mönch und Ehebrecherin! Es wird zwar nur leiſe angedeutet, iſt aber verſtändlich genug. Und ſo athmet die ganze aſketiſche Erſchein⸗ ung des Kindes, eine echt Hauptmann'ſche Figur und nahe Verwandte von Hannele Mattern, jenen faden Duft, wie er in Anatomien mit ihren friſchen und in Spirttus aufbewahrten Präparaten heimiſch iſt. Dieſe übertriebene Ausmalung krankhafter Zuſtände aber, im Helden ſowohl wie in ſeiner Erlöſerin, hat den Dichter um die dank⸗ barſte Szene gebracht, die der Stoff ſeines Dramas birgt. Nicht an techniſchen Schwierigkeiten kann es geſcheitert ſein, daß Hauptmann die befreiende Szene beim Arzte in Salerno auf die Bühne gebracht hätte, denn ſolche Schwierigkeiten ſind gar nicht vorhanden; können wenigſtens für einen Dichter nicht vorhanden ſein, den man, wenn auch nicht zu den Dramatikern von Geblüt, ſo doch nie und nimmer zu den Stümpern in der Bühnenkunſt rechnen darf. Daß wir den Arzt und ſein nacktes Opfer ſehen, iſt nämlich gar nicht nothwendig; wenn wir nur den armen Heinrich ſehen, vor jener verſchloſſenen wenn man findet, daß er ſein Lehen gar zu ſorglos genießes er muß Thüre, wodurch der Arzt mit ſeinem Opfer abgegangen zu. Wenn —— wir nur ſehen, mit eigenen Augen ſehen, wie da, im letzten, ent⸗ ſcheidenden Augenblick die große Wandlung in ihm vorgeht, wie die Rieſenſtärke weiblichen Opfermuthes den derzagten Mann aufrichtet und ihm ſeine verlorene Mannhaftigkeit zurückgibt! Da aber liegt f Hauptmann, wie er ſich den Vorgang geſtaltet hat, eine innere Schwierigkeit: in ſeine wiſſenſchaftlich korrekte Pathologie paßt dies „Wunder“ einer rein ſeeliſchen Selbſtbefreiung nicht. Daß ein, vom Schickſal gebeugter, im Kern ſeiner Seele aber geſund gebliebener, ritterlicher Mann aus dem Anblick thaufriſcher, vom reinſten Opfer⸗ muth verklärter Jungfräulichkeit die Kraft ſchöpfte, ſeine Seele fret. zu machen von den Banden des Kleinmuths: das wäre ein Vorgang, den wir gläubig hinnehmen würden, ſofern eines ſtarken Dichters Hand ihn geſtaltet hätte. Aber weder iſt Hauptmanns armer Heinrich mehr im Kern ſeiner Seele geſund, noch iſt Ottegebe von thaufriſcher Fung⸗ fräulichkeit, noch endlich iſt Gerhart Hauptmann ein ſtarker Dichter. Den langſamen Zerſetzungsprozeß in der Seele eines Men⸗ ſchen zu ſchildern, das war ſo recht ſein Fall; wo es ſich aber darum handelt, einen Ausweg zu finden aus den Greueln der Zerſtörung, da verſagt ſeine Kraft. Hauptmann's Drama iſt mit dem 4. Akt aus und zu Ende. Der opernhafte Schluß, im Stil des Käthchens von Heilbronn, iſt nicht mehr organiſch herausgewachſen, ſondern äußer⸗ lich angeklebt; iſt eine trockene Nachſchrift, die das Publikum noch raſch darüber unterrichtet, wie die Geſchichte ausgegangen, die zu 15 organiſchen Abſchluß zu bringen, der Dichter ſich unfähig ühlte. Trotz alledem iſt Hauptmanns Drama unter den Neuheiten der letzten Zeit mit das Bedeutendſte, und eine Bühne vom Range der Mannheimer iſt ihrem Publikum die Aufführung einfach ſchuldi Gewiß iſt, wie jüngſt im Stadtparlament hervorgehoben wurde, Theater in erſter Linie ein Geſchäft. Geht aber das Geſchäft ſo gut, wie glücklicherweiſe bei uns unter der gegenwärtigen Leitung, dann — ſo meinen wir— erwächſt dem Theater die Pflicht, ſich nicht nur als Stätte für abendliche Unterhaltung, ſondern mehr als ander minder begünſtigte Bühnen, auch als Vermittlerin des litterariſchen Lebens der Gegenwart zu fühlen, ohne allzu ängſtliche Rückſicht a⸗ den Kaſſenerfolg, und da, wo die Gegenwart unfruchtbar iſt, dur Wiederbelebung der Vergangenheit auch der reinen Kunſt einen grö⸗ ßeren Tribut zu entrichten. Es iſt erfreulich, daß unſere Bühne mit dem„Armen Heinrich“ ſich wieder dem erſten Theil dieſer, ihre künſtleriſchen Aufgabe zugewandt hat; erfreulicher noch, wie ſie dieſe Aufgabe löſte. Die Aufführung war, wie man mit Ver⸗ gnügen feſtſtellen darf, der beſten eine, die unſer Theater herat gebracht hat. Herr Köhler als Heinrich war merkwürdig tief in ſeine Rolle eingedrungen und wußte reiche Schätze aus dieſer Tiefe herauszuholen. Die ſtarke Wirkung, die von ſeinem ſorgfältig durch⸗ garbeiteten und mit ſtarker Innerlichkeit geſtaltenden Spiel ausging, wurde auf's Beſte unterſtützt durch die Ottegebe von Frl. Burger. Dieſe Künſtlerin hat ihr ganz beſonderes, vielleicht nicht allzu um faſſendes Gebiet; dort aber iſt ſie ſo vortrefflich, daß man ſich imm wieder freut, ihr zu begegnen. Sie geſtaltete auch geſtern die biſi. nären Wunderlichkeiten des ſeltſamen Kindes ganz natürlich, u doch mit packender Ueberzeugungskraft. Daß ihre geſunde Körperlich keit dem dichteriſchen Bilde der Ottegebe nicht entſpricht, freut uns um der vielverſprechenden Künſtlerin willen. Liebevoll wie immer g ſtaltete Herr Eckelmann den Pater, Herr Kökert den Knech Ottaker. Recht gut am Platze waren Herr Ernſt als Hartman und Frl. v. Rothenberg als Brigitte. Warum Herr God eigentlich das Monopol auf hilfloſe Mümmelgreiſe hat, wiſſen wi micht; er hat eigentlich Beſſeres verdient. Daß von dieſer, auf e hohen Stufe künſtleriſcher Durcharbeitung ſtehenden Aufführung ein⸗ ſtarke Wirkung ausging, war unverkennbar. Am ſtärkſten war der Beifall nach dem zweiten Akt, die lange Entwicklung des Leidens⸗ zuſtandes ermüdete dann etwas. Im Ganzen ging die Wirkung wohl mehr auf die Nerven als auf's Gemüth. *** Das machte ſich auch in einem programmpidrigen Zwiſchen fall bemerkbar, der das Stück im 3. Akt unterbrach. Ein junge Mann im linten Stehparquett bekam einen Zufall, auch ihn„erg diu Miſelſucht“, oder etwas von ähnlicher Wirkung. Der hinausgebracht war, was ſchon einiges Aufſehen machte, began draußen im Korridor zu toben, um die Wette mit dem armen H auf der Bühne. Kaum wurden die Schreie laut, ſo verbreitete Nu der Schrecken durchs ganze Theater: auf den Rängen erhob ma ſich und öffnete die Thüren, vom Parquett aus rief man beſchwich⸗ tigende Worte, mußte ſich dazu aber auch erheben, was denen oben anſcheinend verdächtig vorkam. Aber ſchon tauchte auf Bühne zwiſchen den Schauſpielern die ſchwärzliche Civilgeſtalt Intendanten auf und ſprach beruhigende Worte, die den Fortg des Stückes ermöglichten. Die Schauſpieler bewahrten vollkon Ruhe, im 3. Rang erſchien der Obmann Marx von der Freiwi i Feuerwehr, der auf dem Schnürboden Dienſt hatte, und beruh mit Erfolg die aufgeregten Beſucher. Nach Schluß des Aktes k der Intendant die Urſache des Zwiſchenfalles mittheilen, was letzten Beſorgniſſe zerſtreute. Die Erregung zitterte in eine! Stimmengewirr nach, wie es geräuſchvoller noch keinen Zwiſchenakt erfüllt hat. Der Urheber des Schreckens hat ſich bald erholt, die an weſenden Aerzte bekamen aber noch zu thun. Denn allerwärts in de⸗ Korridoren gab es bleiche und zitternde Damen, deren überre Nerben ſich in Thränen Luft machten. Und die Moral? Wer u ſolchen Zufällen neigt, ſollte dem Theater fern bleiben; er könnte im Augenblick ebenſogut ein paar Hundert wie eine paar Dutz 2 Menſchenleben auf dem Gewiſſen haben. 13. Die Intendanz theilt mit: In der heute Ah bei e e en ee ohne irgend welches Vorrecht, ſt findenden Aufführung der Operette„Boccaceio“ von Frau Suppé, wird Fräulein Lina Ziegler vom Stadttheater in M welche als Operetten⸗ und Poſſenſoubrette für die nächſte in Ausſicht genommen worden iſt, ſich dem Publikum in de des Boccaccio vorſtellen. ——ä— Deueſte Nachrichten und Celegra um Oriwat-Celegramme cles„Zeneral⸗Anz * Barcelona, 31. Jan. Die Lage in beunruhigend. Zeitungen erſcheinen nicht. Die Ausſtö erhalten die Stadt in einer Art Belagerungszu ſt a und verhindern die Zufuhr von Lebensmittel. Landarbei ſchließen ſich dem Ausſtande an, deren Zahl über 1000 be * London, 31. Jan. Die„Morning Poſt' meldet Newyork vom 30.: Die großen Elektrieitätsn der Niagarafälle ſind geſtern Nacht dur ch zerſtört worden. Die elektriſchen Bahnen in Buffal Lockport und die Fabriken am Niagara, welche von den geſpeiſt werden, mußten den Betrieb einſtellen. Wiederaufnahme der Dreyfus⸗Affaire. *Paris, 30. Jan.(Frankf. Zig.) In einer Verſammlu welche mehrere Führer der ſozialiſtiſchen Parlei geſtern Abe veranſtalteten, um gegen die Verfolgung der ſogenannten„ſchi Hand“ in Spanien zu proteſtiren, nahm auch Jaures das Wort, um nachdrücklicher und beinahe feierlicher Form anzukündigen, 1 vor Ablauf weniger Monate die Wie deraufnahm Dreyfus⸗Affaire zu erwarten ſei. Es ſeien von Freunden Dreyfus' neue Nachforſchungen angeſtellt und neue V brechen entdeckt worden, welche die Reviſion des Urtbeils Krieasgerichts von Nennes berbeiführen mülen. 4. Sette. — 7 General⸗Unzeieer. Der Ausſtand der Transport- und Dock⸗ arbeiter in Amſterdam. Langſam, aber mit einer faſt nicht mehr aus dem Gleich⸗ gewicht zu hebenden Sicherheit hat in Amſterdam ein Aus⸗ ſtand ſeinen Anfang genommen, deſſen Folgen vorderhand gar nicht zu überſehen ſind und der jetzt bereits dem ganzen Verkehrs⸗ weſen und namentlich dem Schifffahrtsverkehr ganz empfind⸗ liche Wunden geſchlagen hat. Den Reigen eröffneten die ſogen. Fuhrleute, und mit höhniſcher Neugier ſah das Straßen⸗ publikum verſchiedene Tage hintereinander, wie auf den für den Stadtpoſtverkehr beſtimmten Wagen neben dem Kut ſcherein Poliziſt auf dem Bocke ſaß, während ein berittener Schutz⸗ mann jedem Wagen folgte. Die Poſtkutſcher hatten den Dienſt verweigert, und die Poſtverwaltung half ſich dadurch, daß ſie die geeigneten Briefträger als Roſſelenker verwandte. Bereits in den erſten Tagen des Januars gährte es unter den Dock⸗ arbeitern der Transportgeſellſchaft Blauhutveem. Am 10. Januar weigerten ſich die im Dienſte der Rotterdamer Firma uller u. Co. angeſtellten Güterſchuppenarbeiter, die im ſogen. Singapore⸗Schuppen liegenden Frachtgüter dem Blauhutveem auszuliefern, weil ſich unter den zur Abholung der Frachtgüter abgeſchickten Arbeiter zwei nichtorganiſirte befanden. Die Firma Müller u. Co. entließ ihre den Dienſt verweigernden Arbeiter ſofort und ſuchte ſie durch die auf ihrem Dampfer„Staßfurt“ beſchäftigten Arbeiter zu erſetzen. Aber auch dieſe verweigerten jede Arbeit. Damit hatte ein Ausſtand den Anfang genommen, der von Tag zu Tag weitere Kreiſe zog und der, wenn keine Ver⸗ mittlung zuſtande kommen ſollte, die trübe Ausſicht auf den voll⸗ ſtän digen Stillſtand des Transportdienſtes zu Waſſer und zu Lande eröffnet. Der Ausſtand griff weiter um ſich, bereits iſt über drei Transportgeſellſchaften (Veeme) der Boykott ausgeſprochen. Als bemerkenswerthes Zeichen muß noch vermeldet werden, daß die Arbeiter der hol⸗ ländiſchen Eiſenbahn ſich ebenfalls geweigert haben, für die Veeme oder für die Firma Müller u. To. zu arbeiten. Auch über Nederland, die oſtindiſche Schifffahrtsgeſellſchaft, iſt der Boykott verhängt worden. Der Dampfer Kiel von der Hamburg⸗Auſtraliſchen Linie konnte nur unter Aufbietung der umfaſſendſten Sicherheitsmaßregeln löſchen, während die Ro⸗ ſtock von derſelben Geſellſchaft vor 10 Tagen vor Ymuiden wieder rechtsum machte und unmittelbar nach Hambur g fuhr, wo, wie man jetzt vernimmt, auch die dortigen Schauerleute ſie zu löſchen geweigert haben ſollen. An eine Beilegung des Kampfes iſt nicht zu denken, und man ſteht ſchlimmen Wochen und Monaten entgegen. Es handelt ſich, wie man ſteht, im vorliegenden Falle gar nicht um eine Lohnfrage, ſondern darum, ob der Terroris⸗ mus der Führer der Arbeiter das Recht hat, auch denjenigen Ar⸗ beitern, die ſich ihm nicht fügen wollen, das Geſetz vorzuſchreiben. * Amſterdam, 30. Jan. Nach einer Meldung des „Handelsblad“ aus Arnheim iſt die geſammte Gendar⸗ meriebrigade wegen des Ausſtandes nach Amſter da m berufen worden. Amſterdam, 30. Jan.(Irkf. Ztg.) Auch die Staats⸗ etſenbahn nahm heute Nachmittag keine Güter von und für Amſterdam mehr an. Heute Abend konnten die Züge der hollän⸗ diſchen GEiſenbahn noch geführt werden, wenn auch mit Ver⸗ ſpätung, Der Handelsminiſter richtete an alle Automobilklubs und Beſitzer von Automobils das Erſuchen, ihre Fahrzeuge für den Poſt⸗ dienſt herzuleihen.„Handelsblaad“ läßt ſeine Nummern bereits durch Automobile weiterbringen. Eben beſchloß die Giſenbahn⸗ arbeiterverſammlung, morgen die Arbeit in Amſterdam niederzulegen. Somit geht von morgen ab kein Zug mehr bvon Amſterdam ab. Ankommende Züge können nur bis zu benach⸗ barten Stationen geführt werden, da auch die Signalgeber fſſtreiken. Auch die Maſchiniſten und Heizer der Dampf⸗ boote haben heute Abend beſchloſſen, ſich dem Streik anzuſchließen. Die Direktion der holländiſchen Eiſenbahngeſellſchaft hat bei dem Miniſter angefragt, ob ſie die Verfuhr der boykottirten Güter einſtellen dürfe, wie dies die Arbeiter verlangen. Von der Entſcheidung des Miniſters hängt das Ausbre chen des Giſen⸗ bahnſtreiks im ganzen Lande ab. Der Beſchluß darüber ift von Eiſenbahnarbeitern bis morgen Abend verſchoben. Auch in Utrecht, Haag und anderwärts fanden heute Abend Verſammlungen ſtatt, in denen die Eiſenbahnarbeiter ſich bereit erklärten, auf Weiſung des Organiſationsvorſtandes ſofort in den Streik einzu⸗ treten. Aus dem ganzen Lande iſt Infanterie und Kaval⸗ lerie hierhergezogen, doch iſt die Haltung der Arbeiter bis jetzt muſterhaft. Die Lohn⸗ und Arbeitsfrage iſt bis zur Entſcheidung des Solidaritätsſtreiks ausgeſtellt worden. Da gerade größere Vieh⸗ ſendungen, ſo aus Rotterdam, erwartet werden, kann in wenigen Tagen hier Fleiſchnoth eintreten, jedoch ſollen auch im Falle des Generalſtreiks Gemüſe und Kartoffeln auf Nachen hierhergebracht erden dürfen. Amſterdam, 30. Jan. Eine Kompagnie Infanterie ging on Delft nach Amſterdam ab.— Nach dem„Handelsblad“ ver⸗ autet in Rotterdam gerüchtweiſe, daß in Amer sfoort der Maſchiniſt des Zuges, in dem ſich zwei Wagen mit berittenen Truppen befanden, die nach Amſterdam befördert werden ſollten, ſich weigerte, den Zug mit Truppen zu führen; die Truppen hätten darauf den Zug verlaſſen, um ſich zu Pferde nach Amſterdam zu be⸗ geben. * Amſterdam, 31. Jan. In der Konferenz der Leiter der Vereinigung der Eiſen bahnarbeiter mit den Direktoren der holländiſchen Eiſenbahngeſellſchaften und der Staatseiſenbahngeſellſchaften wurde beſchloſſen, daß die Eiſenbahndirektoren die Regierung erſuchen ſolle, ſie von der Verpflichtung zur Annahme und Beförderung jeder Art von Waaren zu entbinden. In einer großen Verſammlung von An⸗ geſtellten wurde der Generalausſtand der beiden Geſell⸗ chaften für Amſterdam erklärt, ſodaß von Mitternacht an ein Perſonenzug oder Güterzug in Amſterdam nal im ganzen Lande bereit ſei, in den Ausſtand u treten, wenn Amſterdam das Zeichen hierzu gibt. Wenn ie Regierung die Verpflichtung aufhebt, gewiſſe Waaren anzu⸗ nehmen, die von Transportgeſellſchaften herrühren, deren An⸗ geſtellte ſchon einige Zeit ausſtändig ſind, dürfte der Ausſtand ald beendet ſein. Colkswirthschalt. Mannheimer Getreidebericht vom 30. Jan. Heute war die Ummung wieder beſſer und Offerten etwa 1 Mk. per Tonne höher. Sldruſſiſcher Weizen M. 30 bis 144, Kanſas 11 M. 132—182.50, Redwinter II M. 184, Rumäniſcher M. 130 bis 142, La Plata⸗ Weizen M. 132, ſeinere Sorten M. 135 bis 187, Ruſſiſcher Roggen M. 106—107, Mixed-Mais Fauuar⸗Abladung M. 105, La Plata⸗ Mais in Rotterdam disponibel M. 109, La Plata⸗Mais April⸗Mai⸗ Fraukfurter Effekten⸗Speietät vom 30. Jan. Kreditaktien 53., Diskonto⸗Kommandit 199 bz. G. ult. u. ept., Deutſche ank 217.60.50 bz., Dresdner Bank 150.80-90.90 bz., Darmſtädter bladung M. 93, Futtergerſte M. 97, Ruſſiſcher Hafer Mk. 105—127. Vork ver Jannar- Bank 142., 141.90., Berliner Handelsgeſellſchaft 108.20.30 bz., Berliner Bank 94.90 bz., Nationalbank f. D. 121.30 bz.., Mittel⸗ deutſche Kreditbank 112.50 bz., Schaaffhauſen Bankverein 122 bz. ult., Wiener Bankverein 123 bz., Oeſterr. Länderbank 105.90 bz., Preuß, Hyp⸗Bank 120cer 106.80 bz. G. Staatsbahn 150.80 53., Lom⸗ darden 15.40-50bz., Henri 105.80 bz., Ital. Meridionalbahn 139.10 bz. G Hamburg⸗Amerik. Paket 102.30 bz.,(ſouten geſtern 102.80 bz notirt ſein). Zproz. Mepikaner 25.40., 30 G, Sproz. amort,. Mexi⸗ kaner 38.50.80 bz. G. ult., 39 bz. G. ept., 4½ proz. Portugieſen abgeſt. 51.80 bz., Zproz. Portudieſen 32.50.60 bz. G. ult., 82.50 bz. ept. 4% proz. Chineſen 92.50.60 bz. ult., 92.60 bz. ept., Türk. Looſe 135.80 bz., Iproz. Türken D 30.80., 75., ept., 5proz. Bulgaren 94.90 bz. Laura 218.30 bz., Bochumer 183 bz., Harpener 175.50 bz.., Höchſter Farbwerke 352.70 bz.., Bad. Zuckerfabrik 73 bz. ., Neue Boden⸗Alt. 160.50 bz.., Elektr. Allgem.(Ediſon) 186.40 bz., Elektr. Schuckert 88.50 bz.., Elektr. Lahmeyer 77.75 bz.., Elektr. Siemens u. Halske 122 bz. G. London, 30 Januar.(Baltic. Schluſſ.) Weizen im Allgemeinen wurde gegen Schluß des Marktes feſter blieb aber ruhig. Verkauft: 1 Theilladung Nr. 1 Hard Manitoba arrived off the coast zu 31 sh. 1 Ladung Sud-Russischer due out to load zu 29 sh 9 d. 1 Ladung Azolfk Black Sea per 25. Februar zu 30 sh 9 d. 1 Ladung La Plats in Ladung zu 2 8h. Angeboten: 1 Ladung Bahia Blanca per 15. Februar zu 29 sh 63 lIbs. und 1 Ladung due out to load zu 29 sh. 62½ lbs. 1 Ladung Bahia Blanca per Januar⸗Februar zu 30 sh. 63 Ibs. 1 Ladung Rosario Sante Fe prompt zu 29 gh 3 d. 61½ lbs. 1 Ladung Rosario Sante Fé per Jan.⸗Febr. zu 28 sh 6 d. 61 lbs. 1 Ladung Rasario Sante Fé per Februar⸗März zu 28 sh 9 d. 1 Ladung Walla-Walla arrixed oſt the coast zu 31 sh 3 d. Mais nahm gegen Schluß des Marktes eine feſte aber ruhige Haltung an. 05 5 1„ 1 Theilladung American Mixed maize per Februar zu 8„ 1 Theilladung Odessa maize arrived off the coast zu 24 sh. 1 Theilladung Odessa maize in Ladung zu 24 sh 8 d. 1 Theilladung Odessa malze ſchwimmend zu 24 sh 6 d. Angeboten: 1 Ladung American mixed maize neu per 15. Febr.⸗ März zu 21 sh 6 d. 1 Ladung American mixed maize neu per Febr. zu 22 sh 1½ d. 1 Ladung Galatz-Foxanian ½ alt in Ladung zu 25 sh 7½ d. 3 5 8 Galatz-Foxanian Bessarabian maize per Febr.⸗März zu 24 sh. 1 Ladung Dauubian maize per April⸗Mai zu 22 sh 6 d. 1 Ladung Odessa maize alt per Febr. zu 25 sh. 1 Ladung La Plata per März⸗April zu 20 1½ d. 1 Ladung La Plata per Apuil⸗Mai zu 19 9 d. 1 Ladung La Plata per Mat⸗Juni zu 19 sh 7% f. Gerſte: Die ruhige aber unveränderte Tendenz hielt während des ganzen Marktes an. Angeboten: 1 Ladung Süd-Russische 5 options per Jan.⸗Febr. zu 18 sh 6 d 1 Ladung per Febr.⸗März zu 18 sh 9 d und 1 Ladung per April⸗Mai zu 18 sh 8 d. 1 Ladung Orimea ver Februar zu 18 sh 6 d. Verkauft: 1 Theilladung Odessa Nicolaieff Barley per Februar zu 19 sh. 49— 50 lbs. 1 5 9 8 Danubian Bessarabian p. Februar⸗März zu 21 sh 4õ7. 8. Hafer wurde gegen Schluß des Marktes ruhig. Rapsſaat wurde mit einer ruhigen aber unveränderten Tendenz geſchloſſen. Angeboten: Broyn Ferozepore old terms per Januar⸗Febr. Verſchiffung nominal. Calentta old terms per Jan.⸗Febr. Verſchiffung nominal. Cawupore old terms p. Jan.⸗Febr. Verſchiff. 34 sh 6 d. Leinſgat wurde mit einer ruhigen aber unveränderten Tendenz geſchloſſen. Angeboten: Bombay per Jan.⸗Febr. Verſchiff. 46 sh 6 d. Caleutta per Jan.⸗Feb. Verſchiffung 45 sh 3 d. La Plata per Jan.⸗Feb. Verſchiffung 38 sh 7½ d bezahlt. Maunheimer Petroleum⸗Notirung vom 31. Januar. Amerikaniſches Petroleum dispombel M. 22.60, ruſſiſches Petroleum M. 21.60, öſterreichiſches Petroleum M. 20.80 pro 100 Kilo netto verzollt ab hieſtgem Lager. Magdeburg, 30. Jan. Kornzucker 88 proz..90—.10, 75 proz. .00—.15, Brodraff. I. 28.95, do. 11.—.—, gem. Rafftn. 28.70—00,00 gem. Melis 28.20 ruhig. W Brüſſel, 30. Jan.(Schluß⸗Kurſe.) Spanſer—.—, Italiener —.— Türten 0 38 20. Türken D 30.30, Warſchau⸗Wiener—.—, Prinz Heinrich Liſſabon, 30. Januar. Geld⸗elgio 25— Proz. Wechſel auf London 42% Pence. London, 30. Jan. Silber 21½, Priv.⸗Disk. 8 ½ Wechſel auf deutſche Plätze—.—. Valparaiſo, 30. Jan. Wechſel auf London 16 1½ Wechſel London 11 /. Rio de Janeiro, 30. Jan. 6 d. New⸗Nork, 30. Jan. 5 Uhr Nachm. Effecten. 29. 80. 29. 380. London 60 T. Sicht.83%.88 /½ New⸗York Central 151¼ 150½ Lond. Cable Tranf.87½.7% North. Pacific Pref 113% 113½ Paris k. S..18 J%.18/ North. Pac. Com.—: Deutſchland k. S. 94½% 94¼1 N. Bac. 3% Bonds 72¼ 72¾ Atch, Top. Santa Fe 87½ 87% Norfolk. Weſt. Pref 74— 73¼ Canadian Pacifie 137— 186ʃ Union Paecifie Sh. 102— 101½ 1 5 55 8 p. 1925 147— hic. Milw.& St. P. 177—Suber 5 15 Denv. Rio Gr. Pref 88— 88¼ Kanſas City Sh. 66% 66 Illinois Central 148½ 148—United T. Pref 975 9716 Late Shore———1„Pref. 870 86/ Louisville& Naſhv.! 162¼ 125 ½ W. New⸗Nork, 30. Jan.(Mitteldepeſche). Weizen per Mai 817 feſt 81% ſchwach Mais per Mai 50% feſt 50% willig Baumwolle: per Januar.85.84 per Mai.91 ſtetig.90 kaum ſtetig * New⸗Nork, 30. Jan., Abends 6 Uhr.(Tel.) Pro⸗ duktenbörſe. Weizen matt auf enttäuſchende Markt⸗ berichte aus Europa, Glattſtellungen, Verkäufe ausländiſcher Firmen, Berichte über günſtige Ernteverhältniſſe, Platzverkäufe, träge Haltung der anderen Märkte. Schluß feſt. Mais matt auf Platzverkäufe und enttäuſchende Markt⸗ berichte aus Europa; ſpäter befeſtigt auf Deckungen der Baiſſe⸗ ſpekulation, geringe Vorräthe, erwartete Abnahme der Zufuhr und Zunahme der Nachfrage für Brodgetreide. Schluß ſtetig. Kaffee anregungslos. Baumwolle niedriger auf Verkäufe unter Führung der Platzſpekulanten, Mangel an Käufern, enttäuſchende Kabel⸗ berichte und höhere Schätzung der morgigen Zufuhren. Schluß ruhig. Liverpool, 30. Jan.(Schlußkurſe). 30. 30. Weizen per März.04½ ſtetig.03¼ ruhig per Mai.02%.02½¼ Mais per Jan. nom. ruhig nom. xruhig per Mär;.05½.04% W. Chicago, 30. Jan.(Mitteldepeſche). 5 Weizen per Mai 785ʃ% feſt 78% ſchwach Mais per Mai 45— feſt 44% willig Schmalz per Januar.58 %ͤ Mannheim, 31. Januar. Chicago, 30. Jan. 5 Uhr Nachm. 29. 30 29. 90. Wefzen Jan.——Schmalz Jult.35.2 „ at 78% 77% Pork Janu. 13.25 18.,75 „5 75% 4 e 16.70 16.55 Mais Jan. 45½%½ 46-]„ Juli 16.55 16.2 Mat„5„„„dan 905 9 02 il 43% 43½„ Mai.17.15 Schmalz Jan. 10.20.90 Speck.62.62 5 Miat.55.42 Chicago, 30. Jan., Abends 5 Uhr.(Tel.) Pro⸗ duktenbörſe. Weizen und Mais wurde beher ſcht von den⸗ ſelben Einflüſſen wie in New⸗York. Weizen ſchwach. Mais ſtetig. Lib au, 30. Jan. 28. 30. Kop. Kop. Weizeftt geſchäftslos geſchäftslos Agagen unver. unver. ruſſ., p. 120 Pfd. It. Kontrakt 78 78 Haferr et::.. flau flau Nfäſau Rralll! d 4.—— VTTfTTTTTTTTTTT 87 Hafer, mittlerer Otborrng——U:—— Leingatt. pdecchüſteſos geſchäftslos eii— ͤVJVVVVVTVVVVC 152—153 Zufuhren: Weizen. Noggen 12 1 340 301 Verſch. Saaten 30 16 Petersburg, 30. Jan. Produktenbericht. 74 30. Weizen: geſchäftslos Samarka(10 Pud rein Gewicht)— Roggen: ſtetig ruhig (9 Pud rein Gewicht) 80 80—81 Hafer: ſtetig ſtetig (6 Pud rein Gewicht) 67—68 67—68 Leinſaat: feſt feſt (9 Pud rein Gewicht) 158 158 Hanf loco——— Talg loco 68—65 nächſter Monat———— Geſchäftsumfang nach Getreide: ruhig. Exportnachfrage: ſtill. Wetter: Froſt. Eiſen und Metalle. Loudon, 30. Jan.(Schluß). Kupfer per Kaſſa 54¾, Kupfer 8 Monate 55—, ruhig.— Zinn p. Kaſſa 131¼, Zinn 3 Monate. 131½, ruhig.— Blei ſpmiſch 11/, Blei engliſch 11¾, ruhig. Zink gewönnlich 205/16, Zirk ſpeziel 20½, Queckſilber%, feſt. New⸗Pork(Eiſen und Stahlmarkt), 30 29 Eiſen Iron Nr. 1 Northern 24.——24.50 24.——24.50 22.——22.50 22.——22.50 Nr. 1 Suthern 23.50—24.50 23.50—24.50 Nr. 1 Soft 23.50—24.50 28.50—24.50 Stahlſchienen 28.— 28.— Beſſemer Stahl 30.— 30.— Kupfer 12.45—12.70 12.45— 12.70 Zinn 29.——29.20 28.78—29.10 Tendenz: flau. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Januar. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 26..23.29.30.31.Bemerkungen Fonſtan;;ñ.98 Waldshut 1,75 ,911,90 1,88.79 Hüningen„47 144 Abds. 6 Uhr, Kehl.,84 1,811.92 1,981,921,85] N. 6 Uhr Lauterburg„„„32628 80 335 3,25 Abds. 6 Uhr Maxaun J3,19 3,158.17 3,2824 3,20 2 Uhr Germersheim 2,912,89 2,92 3,023,02.-P. 12 Uhr Maunheim 2,63 2,61 2,60 2,68 2,712,70 Morg. 7 Uhr Mainz 61 0,57 0,62 0,58 0,72.-P. 12 Uhr Bingen 140„39 1,89,41 10 Uhr Kaub„„„„„II,60157 1,58 1,561,58 1,56 2 Noblens.89 ,86 1,89 10 Uhr Kölun. J,8781 1,75 1,72,70 2 Uhr Nuhrort 1,29 1 80 1,25 1,171,17 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 2,73 2,712,71 2,772,802,78] V. 7 Uhr Heilbronn 0,85 0,76 0,72 0,75 0,75%78 V. 7 Uhr Verantwortlich für Politik: Chefredakteur IDr. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: Gruſt Müller, für Feuilleton und Volkswirtüſchaft: Georg Chriſtmaun, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Director Speer. Hierüber ſchreibt Herr Dr. v. R. Bei einem Flechten. langandauernden Ekzem(Flechte) gegen welches die verſchiedenſten Mittel erfolglos angewandt wurden, habe mit Ihrer Obermeyers Herba⸗Seife 5 i erzielt. Zu haben per Stück 75 Pfa. und Mk..25 in allen potheken und Drogerien. Fabrikant J Wioth, Hanau. 10147 Safolin. Der Einzige absolut reine und durchaus haltbare ffüssige Kaffee-Extrakt feinster Qualität und vorzüglichen Aromas. 55 Ein Theelöffel voll Cafolin auf eine Tasse Mileh 5 gibt eine grossartige Melange. Vorsüglich für Moces-Eis, Oremes, Puddings u. dergl. In Flaschen à Mark.75 und Mark.— bel J. Knab, Helitateſſenhaudl., Maunheim.!1, 5. 28 7 Broncen, Ahren, Emafls, elektviſch⸗ TLampen, ſeine Vortefeuillewaaren ſowie ſonſige 10173 kunſtgewerbliche Grzeugniſſe. 5 Llon, Frankfurt a. A. Goetheſtraße 28. ee eee eeee Vertilgung v. Ungeziefer j. rt billigſt u. arant. Eberh. Meyer, konzeſſ. Kammerjäger, Mannheim I 6, 30. 70188 S. Rosenhain, Juwelier. 8 8 Paradeplatz. 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Auf Grund der für die Staals⸗ bauten des Großherzogthums Baden verordneten Bedingungen u. technifchen Vorſchriften werden ſolgende Bauarbeiten öffentlich zur Vergebung ausgeſchrieben: 1. Glaſerarbeiten, Loos D und E. 2. Schreinerarbeiten, Loos D und E. Zeichnungen und Bedingungen ſind vom Sa ſtag, 81. Jauuar ab auf dem Baubureau L 4, 11, 1 Treppe hoch, einzuſehen. Da⸗ ſelbſt werden die ſpezſellen Be⸗ ingungen und Arbeitsauszüge abgegeben und jegliche Auskunft ertheilt. 10660 Die verſiegelten und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehenen Angebote ſind bis längſtens den 6. Februar, ittags 4 Unr, auf dem Bau⸗ bureau abzugeben, zu welchem Zeſtpunkt die Angeboke in Gegen⸗ wart der etwa erſchienenen Be⸗ werber eröffnet werden. Zu⸗ ſchlagsfriſt 14 Tage. Maunheim, 30. Jannar 1908. Bauleitung fürd. Amtshaus⸗ neubau in Mannheim: Graf, Großh. Neg.⸗Baumeiſter. May. Vefſchung aun Nanünter⸗ altungsarbeiten burch Großh. Bezirksbau⸗In⸗ ſpiktion Mannheim für die Hoſ⸗ güter Straßenheim, Neuzenhof und Sanpiorf im Wege des ſchriſtlichen cinzelpreisangebotes. Aonkurs⸗Jerfahren. Zur gerichtlich genehmigten Schlußvertheilung in dem Kon⸗ kurſe über das Vermögen des Uhrmachers Friedrich Hof⸗ mann in Mannhein ſind M. 1891.38 verfügbar. Dabei ſind zu berückſichtigen: M. 9589.85 unbevorrechligte Forderungsbeträge. 3806 Maunheim, 30. Januar 1908. Iriedrich Bühler, Konkursverwalier. ronture derfahnen, „Zur geiichtlich genehmigten Schlußwertheilung in dem Kon⸗ kurſe über das Ver ögen des Buchbinders Heinrich Langen⸗ bach in Mannheim ſind: Mk. 885.24 verfügbar. Dabei ſind zu berückſichtigen: Mk. 129 25 bevorrechtigte „ 6662.77 unbevorrechtigte Forderungsbeträge. 36799 Maunheim, 30. Januar 1908. Friedrin Bühler, Konkursverwalter. Zwangöverſteigerung. Montag, den 2. Febr. l.., Nachmittags 2 Uyr, werde ich im Pfandlokal 2t, 5 im Vollſtreckungswege 1 Federrolle, 1 Nähmaſchine, 1 Bett, 1 Theke, 1 Gläſer⸗ ſchrank, 1 Eiskaſten, 170 Liter Apfelwein, 1 Grammophon, 1 Polyphon, 80 Flaſchen Li⸗ kör, 1 Copierpreſſe, Bilder, Uhren, ſowie aller Art Möbel gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. 8816 Mannnheim, 31. Jan. 1903. Futterer, Gerichtsvollzieher. Iwangs⸗Terſleigerung. Heute Nachmittag 2 Uhr werde ich im Pfandlokale, 4, 5 hier, im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich meiſt⸗ bietend gegen Baarzahlung verſteigern: 3808 Herren⸗, Damen⸗ und Kinderſtiefel. Mannheim, 31. Jan. 191 3. Baumann, Gerichtsvollz., B 2, 2. Verſteigerung. Dieuſtag, 3. Februar 1903, Nachmittags 2 Uhr 15 verſteigern wir in unſerm Lokale 3, 17 im Aufirag wegen Wegzugs öſſentlich gegen baar: 3 Belten mit Roſt u. Matrazen, 4 ein⸗ und zweithürige Kleider⸗ ſchränke, 1 Neraikow, 3 Sopha, runde u. piereckige Tiſche, 2 Waſch⸗ tiſche, Handtuchgeſtelle, 1Regu⸗ lator, 1 Nähmaſchine, 1 Kom⸗ mode, 1 Pleilerkommode, 1 Klei⸗ Solisten: No. 5(-moll). Dr. Wüllner. 888823888888888888888088088880888888888888822284424422844220 54 Philharmonischer Verein Montag, Dienstag. Donnerstag und Freitag den 20,, 21., 28. und 24. April 1903, jewells Abends 7 Uhr: Beethoven-Fest im Concertsaale der neuerbhauten Festhalle. Zur Aufführung durch das BKKaim-Orenester unter Leitung von Felix Weingartner gelangen die neun sSymphouien Beethovens unter gefl. Mitwirkung des Cäoiljenvereins Ludwigshafen, des Frauenchores der Hocnschule und Herr Professor Arnold Rosé, wien(Violine). Frkulein Bella Alten, Rofopernusäsgerin, Braunschweig. Fran Lula Mysz-UGmeiner, concertsaugerin, Berlin. Herr Dr. Ludwig Wüliner, Concertsünger, Ber lin. Herr Vietor Hlöpfer, Kel. Kammersänger, Münehen, J. Abend: Symphonie No. 1(-dur), Symphonie No, 2(-dur), Symphonie No. 8(Es-dur) Erolea. II. Abend: Symphonie No, 4(-dur).— Violinconcert(-dur) Herr Prof. Ross.— Symphonie III. Abend: Symphonie No. 6(-dur)(Pastorale).— Liederkreis„An die ferne Goliebte.“ Herr Symphonie Nr. 7(-dur). IV. Abend: Symphonie Nr. 8(-dur).— Symphonie No. 9(-molh. Solo-Quartett; Frl. Bella Alten(Sopra). Herr Dr. Ludwig Wüllner(Tenor). Herr Wietor Klöpfer GBass). Chor: Cäeillenversin Ludwigshafen, Frauenchor der Hochschule, fusikvereln. Beservirter Platz fir alle 4 Concerte für Mitglleder und Protectorxen Mk. 12.— Reservirter Platz für alle 4 Coneerte für Nichtmitglieder Einzelplätze, soweit verfügbar Jedes Mitglied hat die Berechtigung, für sich und seine Familienangehörigen 3, jeder Protector 2 Abonnements à Mk. 12.— zu boahspruchen, jedoch nur bis Zzum I. April. Bestellungen nehmen entgegen die Musikallenhandlungen M, Ferd. HMeekel, und Th. Sohler, zowie das Vorstandsmitglied Herr Jacob Kleln, Die Bestellungen verpflichten zur Abnahme der vorgemerkten Plätze. 80238688806432223332222244284 General⸗Anzeiger. Ferrrrrrrrrrrerrrrr eeeeeeeerer rrrreeeereeeeeeeeeeeee 29509½ des Mus kvereins. FPROGRANM MN: Frau Lula Mysz-Gmeiner(äAls). Mk. 17.— Mk..50 E 2, 4/ö. 888222224222222244289 2 FFE cabeHammelfesschmetzgeſe 8882422222902242244444444 Noeeeeeeeereeeeeeeeeeeers Seeseseedseeeeeseseaeeen ——... K—§— ²ͥ 36⁰ ͥſ¼ ⁰ ˙ 0 7, 12 SGOGOGGSssee 2 2 10727 SSooeene οοο οο. SOOGGGGSSesssssssess destaurant Fürstenhan Heidelbergerstrasse Aussehankk 85 von Münchener Thomasbräus und von Montag ab auch Moninger Kaiserbier ala Pilsener. P. Meder. S VVVVV Geſchäftseröffnung u. Empfehlung. Einem ſehr geehrten Publikum zur gefälligen Nachricht, daß ich im Hauſe des Herrn Hermaun Hafuer Langjährige Thätigkeit in dieſer Branche ermög⸗ licht mir, allen Anſprüchen meiner Kunden nachkommen 8 können. 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Regiments für die! erhebende Trauermuftk, ſowie für die überaus zahlreichen Blumenſpenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Suſanna Kromer geb. Hartmann. Mannheim, den 30. Jaungr 1900. General⸗Anzeiger. Mannheim, 31. Januar. 25 12 0 Seunne atent, Ae WIners, ſihet Ingemeur in igerl Pateman Gellera“⸗Vertretung: — Reichert, Luiſenring 29 Ver 8 rathet, ſich neu emricgtet, wende ſich vor Emkauf vonMlöbeln an den Vertreter einer der größten u. leiſtungsfähigſt. Möbel-Fabriten welche direct an zahlungs⸗ fähige Privatleute 25 Möbel jeglieh. Art, complete Betten zu Fabrikpreiſen liefertUnt. Gtrautie für Solidität. Sünstige Zahlungsbeding.) gegen monatl. od. vierteſj 25 Natenzhlg. Strengſte Dis⸗ cretion. Kein Einkaſſirer 5 kommt in's Haus. Nr. 10219 a. d. Wer 0 1* grü! wlich Wranzösisch leunen will, melde ſich in der Ecole Frangaise, 23, 19. 1286 Französisch. A. Dupuy, 1250b früherer franz. Lehrer an der hiesigen Berlitz-School, ompfiehlt denjenigen Herren und Damen, welche die französ. 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Pietro, Prinz von Palermo Sealza, Barber 5 Herr Bealr ce, ſein Weib Herr Godeck. „ Frl. van der Vijver Lotteringbi, Faſtbindenr„Herr Voiſin. Iſabella, ſein Weib 5 Frl. Fladnitzer. Jambertuccio, Gewürzkrämer 8 Hecht. Frau De Lank. Peronelaa, ſein Weib Frl. Schoene. — beider Ziehtochter 5 0 8 eanetto Herr Rübiger. Tofano Fel. Harloff. Chichibio Frl. Wagner. li—5 Ultze. 12085 Studenten mit Boccaccio 59 5 Federico e Fel. Peters. Giotto Frau Lobertz. Rinieri Frl. Schrauk. Grimaldi Frou Schöufeld. Ein Unbekannter 5 Der Majordomus des Onogs von 1 Tascana Ein Colporteur Herr Vanderſtetten. Herr Hildebrandt. Herk Bergmann. e e, 8 Eſcher. Eliſa, deren Nichle. Frl. Salſdon Marietta. Madonna Nong Pulci 2ͤ 1 55 Frl. Kellermann. Auguſtina) 5 5 10 Meönger Frezeb, Lehrjunge bei Lotteringhi Hel. Biſch. Chgecco Herk Vanderſtetten. VVVVVVVVVV Tita Nana Hert Semes. —405 Mägde im Dienſte e Violanto l Laumbertuccio“s Frau Vecker. „Boccagecio Frl. Lina Ziegler vom Stadt⸗ theater in Mainz als Gaſt. Die Handlung ſpielt zu Florenz im Jahre 1331. Kaſſeneröſfnung ½ Uhr. An. prac. 7 Uhr. Eude /10 Uhr. Nach dem zweiten Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Kleine Eintrittspreiſe. Votperkauf von Bitzets in der Filisle des Geueral⸗Auzeigers, Ftiedrichsplatz J. TFFVTVTTVTVVVTTTTTTTVTVTſTTTſTTTVTV:VTTTſTyhafTVfVTſTVhKTT—.———— Sountag, den 1. Februar 1903, Nachmittacs ½3 Uhr. Außer Abounement zu ermäßigten Preiſen. Noſenmontfag. Offiziers⸗Tragödie in 5 Akten von Otio Erich Hartleben. Abends 7 uhr. 49. Vorſtellung im Abonnement A. Fidelio. Oper in 2 Abtheilungen von dnen Apollo-Thenter. 8 Samſtag, den 31. Jannar ds. Js.: 26218 Grosse Abschieds-Vorstellung Eildes z. Et. engagirten Künstlerensembles. StadltP-PAFTLR. Sonntag, deu 1. Febr., Nachm.—½ 6 Uhr Militär-Concert der Greuadier-Aapelle. 2503/ Direktion: Kgl. Muſikdirig. A. VO LLM E R. Fröbelscher Kindergarten, 1. (Städt. Sparkasse). Kinder, im Alter von—7 Jahren werden jederzeit 10 78 nommen, nach Fröbel'ſchem Syſtem erzogen u. zur Schule vorbereiket. Helle luftige Säle. Honorar: 1 Kind pro Mongt 4., 2Kinder 7 M. Kindergärtnerinnen. Junge Mädchen werden gründlich als Kindergärtneriunen ausgebildet. Prakt. u. theor. Uuterricht in allen hierzu gehörigen Fächern.(Auch Franz.)— Honorar pro Monar 10 Mark. Stellungen werden nach vollendetem Kurſus geboten und vermittelt. 10670 Eröbelscher Kindergarten, EI, II. HKrippe. Täglich Aufnahme von Kindern nach An⸗ meldung im Krippenhauſe. 1072⁰ 15. Querstrasse Nr. 15. Pianino-Husverkauf nur erstklassige Waare, zu bedeutend herab⸗ gesetzten Preisen. 10286 N 6. Hofmann Wwe., Laufhaus. Mesiehtshaare entfernt vollständig unter Garantie auf electro-galvan. Wege SPeciell naur Daren. Ffau Nosa Eürlef,§ 6, 37, 2 Trepp., rrtetttenele 10— Dr. Olassen. 25976 Huste en„Me 1s erk. 0 it. 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Die Herren Lehrmeiſter werden darauf auſmerkſam gemacht, daß ſie nach 8 181c der R⸗G.⸗O., verpflichtet ſind, ihre Lehrlinge zut Ablegung der Geſelleuprüfung anzuhalten. 10702 Manuheim, den 26. Januar 1903. Der Vorſitzende: Der Sekretär: J. Leonhard. C. Saußer. Ressource-Gesellschaft. Am Faſtnachts⸗Moutag, den 23. Februar 1903, findet unſer 10513 Masken-Kränzehel in den Räumen des Valhauſes ſtatt. Näheres durch Rundſchreiben. Der Vorstand. c ege Aelbands-Maskenbad Unser diesjähriger Masgen-Zall zum Besten der Pensionskasse des„Allgemeinen deutschen Chorsänger-Verbandes“ findet am durch die Prüfungs⸗ in den Apolla-Sälen statt. 10182 Der Vorstand. Liederhalle Maunheim. Samſtag, 7. Februar a.., Abeuds 8 Uhr Costüm-Fest im oberen Ssale des Badner Hofes. Näheres ſiehe Rundſchreiben. 10564 Der Vorstand. Maunkeimer Sing-Verein Samſtag, den 7. Febr. 1903, Abends 8 Uhr Masken-Ball im Saale des Bernhardushofes. Der Vorſtand. Kartenausgabe und Entgegennahme 15 Herrenvorſchlägen Sonutag, 1. Februar, von ½3—4 Uhr Nachmittags. Dienſtag, 3. Februar von 9 Uhr Abds ab im Lokal. 10727 Wällonalstenograplle. Am Moutag, den 2. Febr. d.., Abends 9 Uyr beginnt in unſerm Lokal„HMlostergärtehen“, U 6, 13, Anterrichts⸗Kurs für Damen und Herren. Dauer desſelben eiwa s Stunden. Untekricht nebſt Sehrmittel Mk..—. Liſte zum Einzeichnen liegt im Lokal auf. Nationalſtenographenverein Mannheim. „Feuerio“ Große Carneval⸗Geſellſchaft in Mannheim (Eingetragener Verein) 10688 Souutag, 1. Februar 1903 Abends 5fUhr 11 Min., im großen Sgale des Saalbau-Theaters Srosse carnsval, Herren-Framden-Sitzung wozu wir ergebenſt einladen. Näheres durch unſere Plakake. Eintritt 2 MK. Der ller Kath. Medizinalkaſſe der kath. Pereine Maunheims. Sonntag, den 1. Februur, Nachmittags ½4 Ahr, im großen Faal des„Bernhardushof“ Versammlung mit Deklamation Geſang, Vorirag und Aufführung des Theaterſtücks„Die Räuber auf Maria-Kulm.“ Preiſe der Plätze: Reſervirt 50 Pfg., nichtreſervirt 30 Pfg., Gallerie 20 Pig., Kinder zahlen auf allen Plätzen die Hälfte. Ver⸗ looſung findet nicht ſtatt. 10545 Wir laden uuſere Mitglieder und Freunde unſerer Sache zu recht zahlreichem Beſuche eim. Der Vorſtand. Vorverkauf: Stadt: Burean der Medizinalkaſſe und Meurin, F l, 8. Schwetzi Helſfeſch Nachf., Schwetzingerſtraße 16. Linden 25 Goutardplatz 9. Neldppeſ: Bäckermeiſter Ibald, Langſtraße 79. Wenntetmger Kaiſergarten. alermſtr. Seitz, 14. Qnuerſtr. 58a. Samstag, vor Fastnacht, den 21. Februar“ VWerein Ftaueubilbung—Frauenſtudiun. Abtheilung mannheim. Montag, 2. Febr. d.., Nachm. 5 Uhr präzis im Saale der Loge, LS, 3: Ortraga ſon fran Marie Stritt-rezden über: 10719 Fraueufrage und Mutterſchaft. 2 2 Eintritt frei 58 „0 denes Tamm“ E 2, 14. 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