Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. inzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklalſte⸗Zeile... 60„ (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Grleſenſte und verbreitelſte Jritung in Maunheim und Amgebünz. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. V Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Filiale: Nr. 815 E 6, 2. Nr. 33. Montag, 2. Februar 1005. 22 Für unverlaugt eingehende Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. —— Parlamentsbrief. ]. Berlin, 31. Jan. Der Reichstag wies heute die übliche ſpärliche Sonnabends⸗Beſetzung auf. Als die endgiltige Abſtimmung über die beiden Patent⸗ und Muſter⸗ ſchutz⸗Abkommen mit der Schweiz und Italien vorgenommen wurde, erhob ſich die Anzahl von nicht einmal dreißig Mit⸗ gliedern als Mehrheit. Bei der Fortführung der zweiten Be⸗ rathung des Kinderſchutzgeſetzes wurde in An⸗ knüpfung an die im§ 1 vorgeſehene Begrenzung der Anwendung der Geſetzesbeſtimmungen die Frage einer weiteren, mehr oder weniger temperamentvoll ſich geſtaltenden Behandlung unter⸗ zogen, wie weit die Zuſtände in der Landwirthſchaft die Aus⸗ dehnung des Kinderſchutzes auf das Land geboten erſcheinen laſſen. Der von ſozialdemokratiſcher Seite geſtellte Antrag, den Rahmen des vorliegenden Geſetzes ſofort zu erweitern, fand von allen anderen Parteien Zurückweiſung. Der Redner der national⸗ liberalen Partei, Abg. Dr. Haſſe, beſtritt in keiner Weiſe, daß auch die Zuſtände auf dem Lande eine Beſſerung erheiſchen möchten. Er hielt aber die Anſtellung weiterer Ermittelungen für nöthig und empfahl deshalb die diesbezügliche Reſolution der Kommiſſion zur Annahme. Die ſpeziell gegen den Großgrund⸗ beſitz ausgeſprochene Inſinuation, er widerſtrebe einer geſetztlichen Regelung der einſchlägigen Verhältniſſe aus eigenem Intereſſe, wurde wie von dem Abg. Gamp aus der Reichspartei, auch durch den nationalliberalen Abg. Sieg zurückgewieſen. Auch der Abg. Bräſicke, welcher der freiſinnigen Volkspartei an⸗ gehört, nahm ſpeziell das Inſtitut der Hütejungen in Schutz und erntete damit(was der Abg. Müller⸗Meiningen (freif. Bp.) die Stenographen in einem Zwiſchenruf feſtzuhalten bat) Beifall rechts. Bei der Abſtimmung wurde der ſozial⸗ demokratiſche Antrag abgelehnt und der§ 1 in der Faſſung der Kommiſſion angenommen. Dies geſchah auch mit den weiteren Theilen des Geſetzes. Wegen einer Abmilderung der Beſtimm⸗ ung, wonach in Gaſtwirthſchaften Kinder unter 12 Jahren überhaupt nicht beſchäftigt werden dürfen, will man im In⸗ tereſſe der ganz kleinen Betriebe, namentlich auf dem Lande, bis zur dritten Leſung eine geeignete Faſſung ſuchen.— Selbſt⸗ verſtändlich wurde nach Erledigung des Geſetzes in zweiter Leſ⸗ ung auch die Reſolution wegen der Erhebungen in der Land⸗ wirthſchaft angenommen. Nächſte Sitzung Dienſtag 1 Uhr: Beginn der Spezialberathung des Etats. 5 Trakehnen. Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe kamen em Samſtag die berühmten Schulzuſtände in Trakehnen— bei Gelegenheit der Geſtütsverwaltung— zur Sprache. Sie haben ſeiner Zeit in einem Prozeß großes Aufſehen erregt, der gegen einen Lehrer aus Trakehnen und einige andere Perſonen wegen Beleidigung des Landesſtallmeiſters von Trakehnen, Herrn b. Oettingen, angeſtrengt worden war. Dieſer— der von der Diplomatenloge aus den Verhandlungen beiwohnte hatte die“ ihm unterſtehenden Lehrer auf die verſchiedenſte Art ſchlecht be⸗ handelt. Die Pferdeſtälle waren weit ſchöner und beſſer als die Schulhäuſer, und in jeder Beziehung war für die Pferde beſſer geſorgt als für die Schule und die Lehrer. Rektor Kopſch von der freiſinnigen Volkspartei brachte die Sache zur Sprache: Kopſch(Frſ. Vp.): Zwei Urkheile ſind bis jetzt in dieſem Prozeß gefällt, ein Urtheil durch den Gerichtshof und ein Urtheil durch die öffentliche Meinung, welche einen Hauptzeugen, Herrn von Oettingen, ſchuldig ſprach.(Sehr richtig! links.) Als Mitangeklagten betrachtet die öffentliche Meinung auch die königliche Staats⸗ regierung.(Sehr richtig! links. Der Redner verlieſt verſchiedene Aeußerungen der Preſſe.) Das Schikaniren der Lehrer darf nach den Thatſachen wohl nicht in Abrede geſtellt weren.(Widerſpruch rechts.) Was hat der Miniſter gethan, um Wandel zu ſch affen? Hat er eine Disziplinarunterſuchung gegen Herrn v. Oettingen einge⸗ leitet? Der Miniſter möge weiter unpartetiſche Unterſuchungen an⸗ ſtellen. Dem Trakehner Apotheker iſt die Fleiſchbeſchau entzogen worden; er iſt ferner denunzirt worden wegen Betriebes von Geheim⸗ mitteln und wegen unlautern Wettbewerbs, weil er auf ſeine Apotheke geſchrieben hatte:„Geſtütsapotheke“ und nicht, wie Herr v. Oettingen wollte,„Apotheke des Hauptgeſtüts Trakehnen“(Große Heiterkeit links.) Der Magazinaufſeher Schulz, der die beſten Zeug⸗ niſſe hat und Anwartſchaft auf eine Untermeiſterſtelle hatte, hat im Prozeß für Herrn v. Oettingen unbequeme Ausſagen ge⸗ macht; ihm iſt gekündigt worden und der Kutſcher des Herrn von Oettingen hat die Stelle erhaſten.(Hört, hört] links.) Auch eine Kehrfrau hat ihre Stelle verloren, weil, wie die Leute ſagen, ſie unbequem ausſagte. Zu Kaiſers Geburkstag ſind diesmal im Geſtüt nicht die Leute eingeladen worden, die unbequem ausgeſagt hatten. (Hört, hört! links) Billigt der Miniſter das Hineintragen perſön⸗ licher Fragen in eine Kaiſerfeier?(Beifall links.) Was müſſen weiter die einfachen Leute denken über die Heiligkeit des Eides, wenn ſie für ihre Ausſagen ſo leiden müſſen?(Sehr richtig links.) Die Reviſion des Miniſters in Trakehnen kann nur ein Anfang ſein, weikere werden folgen müſſen. Wie ſtellt ſich endlich Herr b. Oettingen als Vorgeſetzter von Schule und Lehrern? Dazu gehört Verſtändniß und Intereſſe, Daß das erſtere manchmal fehlt, ſind wir Schulleute gewöhnt. Wie ſteht es aber mit dem Intereſſe? Seines galt in erſter Linie den Pferden, und das kann ich auch verſtehen, denn er iſt ja Landſtallmeiſter. Deshalb darf ihm aber auch kein Einfluß auf die Schule gewährk werden. Die Rechtsverhältniſſe zwiſchen Schule und Lehrer in Trakehnen ſind außerordentlich unklar. Wer hat ange⸗ ordnet, daß dieſe Geſtütsſchulen dem Landwirthſchaftsminiſter unter⸗ ſtehen? Zu welchen Konſequenzen ſoll das führen, wenn jeder Miniſter die in ſein Reſſort fallenden Schulen beaufſichtigen wollte? Auch die Urlaubsverhältniſſe ſind ungewöhnlich. Der Lehrer Nickk. wurde beſtraft, weil er ſeinen Urlaub beim Kreisſchulinſpektor und nicht bei Herrn v. Oettingen einholte. Wo blieb der Herr Kreis⸗ ſchulinſpektor? Konnte er nicht ſeinen Untergebenen decken? Aber er hat ja nichts zu ſagen, und ſo wäre Herr b. Oettingen auch der Vorgeſetzte des Kreisſchulinſpektors. Wir alle haben wohl die Ueber⸗ zeugung, daß dieſe Gerichtsverhandlungen ergeben haben, daß wir doch nicht ganz das Land der Schulen find; ſie haben aber auch die Regierung zu manchen Unterſuchungen veranlaßt. Welches Schlag⸗ licht wirft der Prozeß auf die Zuſtände in der Oſtmark? Nirgends ſollte der Schulbildung ſoviel Aufmerkſamkeit gewidmet werden als dort. Ob dafür Herr v. Oettingen der richtige Mann war, das bitte ich die Regierung in Erwägung zu ziehen.(Lebhafter Beifall links.) Landwirthſchaftsminiſter v. Podbielski erwiderte: Das Urtheil, welches im Trakehner Prozeß ergangen iſt, iſt nicht rechtskräftig, und wir müſſen deshalb erſt 2 n Ruhe abwarten, Auffaſſung gewonnen, daß Landesſtallmeiſter b. Oettingen den ihm unterſtellten Lehrern aus böſer Abſicht Schwierigkeiten bereitet habe. Was die Schulgebäude in Tra⸗ kehnen betrifft, ſo ſind ſie nach meiner Auffaſſung viel zu luxuriöbs gebaut.(Stürmiſche Heiterkeit.) Die würden für die Grunewaldkolonie paſſen— aber eine ſolche Schule an der ruſſiſchen Grenze, das wundert mich! Zum Schluß erklärte der Miniſter, er werde, wenn ein rechtskräftiges Urtheil vorliegen werde, erwägen, ob er nicht disziplinariſch vorzugehen habe. (Beifall rechts.) Zum Schluß ſprach der konſervative Abg. Oldenburg. Er trat dem Abg. Kopſch ſcharf entgegen und ſuchte vor Allem den Vorwurf zurückzuweiſen, daß die Konſervativen den Lehrern nicht genug Wohlwollen entgegenbrächten.„Ich nehme,“ ſagt Redner,„für uns alle ſammt und ſonders in Anſpruch, daß wir der Lehrerſchaft mit Verſtändniß und Wohlwollen gegenüber⸗ ſtehen. Die Schule liegt uns Allen am Herzen. Der Landes⸗ ſtallmeiſter war von Komplott und Verrath umgeben. Die Schuldigen ſind die Lehrer, ſie ſind ungehorſam geweſen, auch nachdem ſie von der Regierung aufgeklärt worden waren. Die öffentliche, Meinung iſt irregeführt worden.“(Beifall rechts, Unruhe links.) Nach einigen weiteren Bemerkungen vertagt ſich das Hau auf Dienstag, wo der Gegenſtand vielleicht nochmals zur Sprache kommt. Im Lande wird man jedenfalls den Eindruck ge⸗ winnen, daß dort in Trakehnen längſt nicht Alles ſo glänzend iſt, wie die Schilderungen des Miniſters und die durch ihn vorgeleg⸗ ten Illuſtrationen es auszumalen ſich bemühen. Politische Ilebersicht. 5 Mannheim, 2. Februar 1903. Gewinnbetheiligung von Brauereiarbeitern in Hildesheim, Die Hildesheimer Aktien⸗Brauerei hat für ihre Arbeiter Satzungen aufgeſtellt, die dieſen einen beſtimmten Antheil an Gewinn zuſprechen. Sie ſind hervorgegangen aus einer F rd ung nach Lohnerhöhung und im Wege gemeinſamer Vereinb ung zwiſchen der Direktion und der Arbeitervertretu geſtellt. Die Höhe der Gewinnbetheiligung richtet ſich nach von der Geſellſchaft vertheilten Jahresdividende und ſteiger von 35 pCt. der Vergütigung, welche der Aufſichtsrath für f Thätigkeit für das betreffende Jahr erhält, bei einer Diiden von 5 pCt. bis zu 100 pCt. jener Vergütigung bei einer Divi von mehr als 8 pCt. Die Vertheilung des Antheils erfolgt durch eine Kommiſſion, die ſich aus drei Vertretern der Arb und zweien der Arbeitgeber zuſammenſetzt. Alle Arbeiter nehmen an der Vertheilung Theil, nachdem ſie mindeſtens zwölf Monate in der Brauerei beſchäftigt geweſen ſind. Es wird ihnen ge ſtattet, ihren Betrag gegen vierwöchentliche Kündigung der Brauerei zu übergeben, die dieſen mit 5 pCt. verzinſt. Nach Auflöſung des Arbeitsverhältniſſes wird das hinterlegte Kapital von der Brauerei zurückgezahlt. Sobald die Finanzlage es zu⸗ läßt, ſoll ferner die Begründung eines Unterſtützungsfonds vor⸗ genommen werden, um Arbeiter, die ohne Verſchulden in Noth gerathen ſind, zu unterſtützen. Dazu bemerkt die„Soz. Praxis Dieſe Satzungen, die von einem durchaus wohlwollenden ſozi Schloß Eichgrund. Kriminal⸗Roman von Hans v. Wieſa. Machdruck verboten.) 35)(Fortſetzung.) Frau Mertens konnte es kaum erwarten, bis die Thür des letzten Zimmers ſich hinter den Beiden ſchloß, aber ein bedeutſames Zeichen des Detektivs veranlaßte ſie, zu ſchweigen. Nun überzeugte ſich derſelbe erſt noch einmal davon, daß das Vorzimmer leer ſei, er prüfte den Verſchluß der Thür, hierauf bat er durch eine Handbewegung die Dame, mit ihm in das folgende Zimmer zu treten. „Es gilt große Vorſicht, gnädige Frau“, begann er jetzt endlich mit gedämpfter Stimme,„und ich bemerke jetzt ſchon, daß ich ohne Verzug Ihr Schloß verlaſſen werde, da meine Nachforſchungen über Erwarten erfolgreich geweſen ſind. Hören Sie! In der Geräth⸗ kammer der Einſiedelei habe ich unzweifelhaft feſtgeſtellt, daß etwa um die Zeit, das heißt, an dem Tage, an welchem Sie dort weilten, ſich noch Jemand aufgehalten hat. Ob dieſe Perſon mit der von mir als verdächtig Erſcheinenden identiſch iſt, werde ich vielleicht heute noch nachzuweiſen vermögen“. Ferner habe ich an der vielgenannten Spalierecke höchſt intereſ⸗ ſante Entdeckungen gemacht. Der recherchirende Krimial⸗Kommiſſar hat, da er vortreffliche Spuren auf dem Boden vorfand, nicht nur keine Veranlaſſung gehabt in und unter dem Laube ſelbſt nach etwa borhandenen Spuxren anderer Füße zu forſchen, ier Gegentheil war eine Durchwühlung des Laubes nur geeignel, ie vorhandenen Spuren zu verdunkeln. Ich aber, der ich durch Ihre Mittheilung von dem Vorfall in der Einſiedelei in Beſitz eines werthvollen Ver⸗ dachtsmomentes gekommen bin, richtete mein Augenmerk nur immer auf die Entdeckung einer Spur meines Wildes. Und da habe ich bei vorſichtiger Entfernung des Laubes bemerkt, daß zwiſchen den jüngſt abgefallenen Blättern ſich auch ſolche hefanden. die deutlich die *. Merkmale davon trugen, daß ſie vor Kurzem erſt noch feſt am feuchten Boden gehaftet hatten, ſie waren flach gedrückt, Erdkrümchen haftete an ihnen: ſo hatte hier alſo eine Hand abſichtlich gewaltet, nicht der Zufall, nicht der Wind. Vielleicht wäre mir das entgangen, wenn die betreffende Hand in der Haſt nicht einmal zu hart, zu nahe über den Boden geſtreift wäre. Die Spur dieſer über den weichen Boden ſchürfenden Hand war nur an einer Stelle und dort auch nur ſchwach erkennbar. 85 Das, was verborgen werden muß, kann nur etwas Verdacht Erweckendes ſein. Alſo: Suchen wir! Da fand ich nun einen ein⸗ zigen ſchwachen Abdruck eines Fußes, man merkte es förmlich, daß nur die äußerſte Nothwendigkeit den Betreffenden dazu veranlaßt hatte, den Fuß flüchtig und nur ein einziges Mal auf den Boden niederzuſtellen. Ich fand ferner unter dem Laube— ich bemerke, daß dieſe Stelle nahe an der Schloßmauer etwas abſeits von der offiziellen Spur des Mörders ſich befindet— unter dem Laube fand ich einige angebrannde Zündhölzer von zum Glück nicht überall gebräuchlicher Art. Der Agent griff in die Taſche und zog fünf dieſer heraus, ſie waren aus grün gefärbtem Holze hergeſtellt. „Benützen Sie hier im Schloß Derartiges?“ Frau Mertens nahm eins derſelben in die Hand. „Nein, ich habe noch niemals dieſe bunte Art im Schloß ge⸗ funden.“—— Hölzchen „Stteichhölzer werden bei Tage im Freien nur von Rauchern benutzt, um ihre Cigarre oder Pfeife anzuzünden. Dort, wo ich ſie fand, kann nur ein Gärtner beſchäftigt geweſen ſein. Mein alter Wittkowski bedient ſich aber, wie ich mich überzeugte, nur gewöhn⸗ licher Phosphorhölzer. Bleibt nur übrig, daß dieſe fraglichen grünen Dinger zur Nachtzeit angezündet worden ſind; dann nur, um etwas zu ſuchen. Zwei derſelben ſind bald nach ihrem Aufflammen verlöſcht, da von dem Holze nichts verbrannt iſt und man noch die verglühte Zünd⸗ maſſe ſehen kann. * einmal bei einem Ihrer männlichen Dienſtboten wahrg in Ihrem Dienſte zu ſtehen?“ Es herrf ſtarker Wind an dieſem in der Nacht. Das iſt eine ganz annehmbare Erklärung. Cs wäre ohne d Schutz, den die Veranda und die Mauer gewährte, überhaupt möglich geweſen, auch nur auf Augenblicke das gewünſchte Licht erhalten. Dieſe da ſind aber bis auf den kleinen Reſt verbrar ich ſchließe daraus, daß das Suchen wohl reſultatlos berlaufen Wo geſucht wird, muß etwas verloren gegangen ſein, und man um dieſe ungewöhnliche Zeit nur dann ſucht— ganz an von dem Aufſehen, das leicht ein Lichtſchein im Freien her⸗ — wenn der Verlierende ein beſonderes Intereſſe an de finden gehabt hat, galt es alſo für mich— falls vergeblich g wurde— meine Nachforſchung mit größter Aufmerkſamkeit anzu ſtellen. Und nach langer Mühe habe ich elwas gefunden, etw mich ein gutes Stück verwärts gebracht hat. Hier!“ 5 Der Agent zeigte in ſeiner flachen Hand eine kleine Münze, wie ſie als Berloque an der Uhrkette getragen wi befanden ſich an derſelben noch einige Glieder der kleinen Kette mittelſt deren ſie an der Uhrkette befeſtigt geweſen war. Di Tage, der kleinen zarten Ringe waren gewaltſam geſprengt. „Der Träger iſt offenbar damit an irgend etwas he blieben“, erläuterte der Agent,„und hat auf dieſe We 0 Kettchen geſprengt. Haben Sie dieſe kleine Marienmünze ſchor n2 Frau Mertens, die beim erſten Anblick der Münze ein ich Ruf der Ueberraſchung nicht hatte zurückhalten können, nahm jetz den kleinen zierlichen Fund in ihre Hand und betrachtete ihn a merkſam. Dann bekannte ſie:„Nein, ich erinnere mich nicht, etw Aehnliches geſehen zu haben.“ „Ihrem verſtorbenen Gemahl gehörte dieſes ziemlich w. Ding ſelbſtverſtändlich nicht an?“ „Nein, beſtimmt nicht.“ Der Agent ſann einen Augenblick naech. „Der alte Diener, der uns vorhin meldete, ſcheint ſchon lange loſe 1 2. Selle. *—— Dre— 5 — wwuanngeim, n Frorlar⸗ politiſchen Geiſte getragen ſind, erbringen von Neuem den Beweis, daß auch manche Unternehmerkreiſe für die Beſtrebungen der deutſchen Sozialreform Verſtändniß und Entgegenkommen zeigen. Staatsminiſter Delbrück. Als einer der letzten, wenn nicht der letzte Gehilfe des Bau⸗ meiſters der deutſchen Einheit iſt am Sonntag der Staats⸗ miniſter a. D. v. Delbrück geſtorben. Er war 1817 zu Berlin geboren, als Sohn des Erziehers Friedrich Wilhelms IV. und Wilhelms., des Superintendenten Delbrück. Delbrück trat ſchon 1844 in das Handelsamt, woraus 1848 das Handels⸗ miniſterium wurde. Er brachte Hannover und Süddeutſchland zum Anſchluß an den Zollverein, dies wirthſchaftliche Vorbild der politiſchen Einheit, und brachte 1862 den Handelsvertrag iit Frankreich zu Stande, dem Verträge mit England, Belgien und Italien ſchon 1865 folgten. 1867 wurde Delbrück Präſi⸗ dent des Bundeskanzleramts, das 1871 zum Reichskanzleramt umgewandelt wurde. Um das Zuſtandekommen der Verſailler Verträge hat Delbrück ſich beſonders verdient gemacht. Er war die rechte Hand des erſten Kanzlers, beſonders in wirthſchaftlichen Fragen. Als ſich bei Bismarck die Wandlung vom Freihandel zum Schutzzoll vollzog, trat Delbrück 1876 zurück. Als Abge⸗ ordneter für Jena gehörte er von 1879—81 dem Reichstag an und bekämpfte den neuen Zolltarif, nahm jedoch ein Mandat nicht wieder an. 1896 erhielt er noch den Schwarzen Adlerorden. Delbrück war nicht nur ein Mann von hervorragender Begabung und außerordentlicher Arbeitskraft, er war auch ein Charakter und— blieb's bis an ſein Ende. Er gehört mit Adalbert Falk zu den wenigen ganzen Männer, die jahrelang Bismarcks ornehmſte Mitarbeiter waren, die ihm aber nicht das Opfer ihrer Aeberzeugung bringen mochten und lieber ſtill bei Seite traten. Das lebende Geſchlecht weiß kaum mehr recht, was das Deutſche Reich dieſen Männern verdankt. Arbeitslöhne und Arbeitszeiten in England während des Jahres 1902. Nach den vorläufigen Angaben, die die„Labour Gazette“ oom Januar 1903 veröffentlicht, hat während des Jahres 1902 das im Vorjahr begonnene Sinken der Löhne angehalten, und zwar fielen die Löhne im Durchſchnitt etwas weniger tief als 1901, aber die Verſchlechterung umfaßte weitere Kreiſe. Nahezu 875 000 Arbeiter hatten einen wöchentlichen Lohnverluſt im Durchſchnitt von 1 sh 73½4 p pro Kopf zu erleiden. Am ſchlimmſten waren die Bergleute betroffen; hier ſanken die Wochenlöhne bei 736 000 Leuten um 2 sh; dann folgen die Arbeiter des Schiffsbaues und der Maſchineninduſtrie(29 000 verloren wöchentlich 1½ sh). Doch kamen in einzelnen Ge⸗ werben auch kleine Aufbeſſerungen vor, ſo in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie, in den andern Metallgewerben, im Baugewerbe Ac. Es ſcheint ſich bereits 1902 eine leiſe Wendung zum Beſſern angebahnt zu haben.— Die Verringerung der Arbeitszeit be⸗ zraf nur wenige Arbeiter, ausgenommen freilich von der weiteren geſetzlichen Verkürzung der Sonnabendarbeit im Textilgewerbe. Dieſe inbegriffen, hat ungefähr eine Million Arbeiter eine Ver⸗ ringerung der Wochenarbeitszeit von einer Stunde pro Kopf erfahren. Geleisloſe elettriſche Bahnen. In Grevenbrück im Sauerland hat eine geleis⸗ loſe elektriſche Transportbahn in den letzten Tagen den Betrieb aufgenommen. Von einem Kalkſteinbruch werden die Kalkſteine in Wagen, die eine elektriſche Lokomotive zieht, auf der Landſtraße nach dem etwa anderthalb Kilometer entfernten Bahnhof befördert. Wie man uns von ſachverſtändi⸗ ger Seite ſchreibt, hat der Zugwagen die typiſche Form der bisher auf Schienenbahnen gebrauchten elektriſchen Lokomotiven und iſt mit zwei Motoren von je 25 Pferdekräften ausgerüſtet. Die Frachten werden in gefederten Speziallaſtwagen von je 5 Tonnen Tragfähigkeit verladen, von denen je zwei mit der Lokomotive zu einem Zug vereinigt werden. Das Gewicht eines ſolchen Zuges beträgt etwa 20 Tonnen, deren Beförderungsmöglichkeit bei jeder Witterung geſichert iſt. Bei Glatteis und Schnee werden die glatten Radreifen der Maſchine mit aufgeſchraubten Quer⸗ rippen, ſogenannten Eisſtollen, verſehen. Bei günſtiger Witter⸗ ung kann die Zahl der angehängten Wagen bis auf vier ver⸗ mehrt werden; dann beträgk das geſammte Zuggewicht etwa 34 Tonnen. Der elektriſche Strom wird der Loko⸗ motive aus einem Elektrizitätswerk in der Nähe durch eine Leitungsanlage, in ähnlicher Ausführung wie bei elektriſchen Straßenbahnen, jedoch mit zwei Fahrdrähten, zugeführt und von Kontaktſtangen mit eigenartig geformten Kontaktſchuhen ab⸗ genommen. Dieſe Stromabnahmevorrichtung iſt derartig be⸗ weglich und ſchmiegſam, daß der Motorwagen aus der Achſe ver Leitungen jederfeits drei bis vier Meter herausfahren kann, und daher mit ſeinem angehängten Zug jedem Fuhrwerk rechts ausweicht, wie dies die Fahrordnung auf öffentlichen Wegen vorſchreibt. Die Fahrgeſchwindigkeit der Züge beträgt etwa ſechs Kilometer in der Stunde, und kann natürlich auch beliebig lang⸗ ſamer durchgeführt werden. Der Stromverbrauch iſt von dem Zuſtand der Wege abhängig und beträgt dort etwa 15 bis 20 Ampoere für den leeren und etwa 30 Ampdre bei 550 Volt für den vollen Zug auf trockener Straße. Eine alte, nur 4,2 Meter breite und etwa 100 Meter lange ſchlechtgepflaſterte Fluß⸗ brücke über die Lenne mit Steigungen bis 1: 23 und zwei fſcharfen Kurven von 6 bis 7 Meter Radius bietet dem Betrieb der Bahn beſonders ſchwierige Verhältniſſe, die aber von den dafür konſtruirten Transportmitteln leicht überwunden werden. Unſeres Wiſſens iſt noch nirgends der Verſuch gelungen, ſo be⸗ deutende Laſten mit elektriſcher Kraft auf der Landſtraße zu ————————.— „Ja, Ludwig iſt über vierzig Jahre in unſerer Familie.“ „Das heißt, in der Familie Ihres verſtorbenen Vaters?“ — 7 85 „Sie ſind von der Treue dieſes Mannes überzeugt?“ „Ich verbürge mich für ihn.“ „So ſagten Sie geſtern ſchon. Haben Sie die Güte, ihn unter einem Vorwande rufen zu laſſen, ich möchte Einiges von ihm er⸗ fahren.“ »Schonen Sie ſo viel wie möglich meinen guten alten Ludwig“, bat Frau Mertens,„er iſt ſeit jener ſchrecklichen Nacht ganz hinfällig geworden.“ Sie ging an die Wand und ſetzte die Leitung zweimal in Be⸗ wegung.— In kurzer Zeit trat der Gerufene ein. Er ſah in der That blaß und leidend aus. „Gnädige Frau befehlen?“ fragte er, an der Thür ſtehen⸗ bleibend. 5 „Treten Sie nur näher, mein guter Alter“, nahm der Detektiv das Wort, dann ſchloß er ſelbſt hinter dem Diener die Thür ſorg⸗ fältig ab und kehrte auf ſeinen Platz am Fenſter wieder zurück⸗ (Fortletzung folgt.) Wrrr„n 75 fahren. Dieſer Betrieb in Grebenbrück, dek ſich auch leicht auf den Perſonenverkehr ausdehnen läßt, zeigt, daß man nicht immer nöthig hat, koſtſpielige Schienenwege anzulegen, um verkehrs⸗ armen Gegenden, die bisher nur durch Kleinbahnen erreichte Wohlthat billiger Transportmittel zu bieten. Im Hinblick hier⸗ auf iſt die geleisloſe elektriſche Bahn vielleicht noch berufen, den Verkehr von Dorf zu Dorf und deren Verbindung mit den Eiſen⸗ bahnſtationen zu vermitteln und den alten guten Landſtraßen zu neuer Bedeutung zu verhelfen. Die Provinzialverwaltung, die der Einlegung von Schienen in die Straßen dort große Schwierigkeiten entgegenſetzt, wo die Straßen ſehr ſchmal ſind und ihre Verbreiterung nicht angängig iſt, wird gern die Ein⸗ führung der geleisloſen motoriſchen Betriebe unterſtützen, da durch dieſe eine Schonung der Straßendecke mit Sicherheit zu erwarten iſt. Die geleisloſen Bahnanlagen unterſtehen nicht dem Kleinbahngeſetz, ſondern bedürfen nur der landespolizeilichen Genehmigung nach vorher ausgeſprochenem Einverſtändniß des Wege⸗Eigenthümers. Die Anlage in Grevenbrück iſt von den Zivilingenieuren Stobrawa in Köln und Schiemann in Dresden für die Geſellſchaft„Grevenbrücker Kalkwerke“ erbaut worden. Die Schiemannſche geleisloſe Bahn bei Königſtein in Sachſen, die vorwiegend für Perſonenverkehr bereits über 1½ Jahre be⸗ trieben wird, hat als Muſter und Anhalt gedient. Deutsches Reich. B. C. Karlsruhe, 1. Febr.(Im 4. ba d. Reichstags⸗ wahlkreis(Lörrach⸗Müllheim) wird die frei⸗ ſinnige Partei einen eigenen Kandidaten aufſtellen; für die Nationalliberalen kandidirt bvorausſichtlich wieder der bisherige bewährte Abgeordnete Blankenhorn aus Müllheim. Auch das Zentrum bringt wieder einen eigenen Kandidaten, über deſſen Perſon jedoch noch nichts Beſtimmtes verlautet. Der Kreis gab im Juni 1898 6897 nationalliberale, 4401 Zentrums⸗, 1929 freiſinnige, 1338 ſozialdemokratiſche und 116 antiſemitiſche Stimmen ab; in der Stichwahl ſiegte Blankenhorn mit 9086 gegen 5529 Centrumsſtimmen. * Berlin, 1. Febr.(Das neue Wahlreglement) wird dem„Lokal⸗Anzeiger“ zu Folge nicht dem Reichstage vor⸗ gelegt werden, da der Bundesrath zum Erlaß der neuen Be⸗ ſtimmungen der Genehmigung des Reichstages nicht zu bedür fen glaubt. Die Koſten für die Sicherung des Wahlgeheimniſſes ſollen von Einzelſtaaten übernommen werden. Uebrigens iſt auch eine Abänderung des preußiſchen Wahlreglements in Vor⸗ bereitung um die Schwierigkeiten des Wahlaktes insbeſonders in volksreichen Kreiſen zu beſeitigen. — Geiſetzung der Fürſten zu Stolberg⸗ Stolberg.) Nach einer Meldung aus Stolberg fand dort geſtern Mittag die feierliche Beiſetzung der beiden Fürſten zu Stolberg⸗Stolberg ſtatt. Als Vertreter des Kaiſers war Oberpräſtdent von Bötticher erſchienen. Außerdem nahm eine große Anzuhl Fürſtlichkeiten und Mitglieder des Hochadels an der Beiſetzung theil. —(Die kommenden Reichstagswahlen.) Der „Lokal⸗Anzeiger“ ſchreibt: Gutem Vernehmen nach iſt an den maßgebenden Stellen bisher noch keine Entſcheidung über den Zeitpunkt für die Neuwahlen zum Reichstage getroffen worden, doch kann man gleichwohl mit Be⸗ ſtimmtheit annehmen, daß der Anregung, dieſen Zeitpunkt bis zum Spätherbſt hinauszuſchieben, keine Folge gegeben werden wird. Maßgebend hierfür iſt die auch in den leitenden Regier⸗ ungskreiſen getheilte Auffaſſung, daß, da die letzten allgemeinen Wahlen zum Reichstage am 16. Juni 1898 ſtattgefunden haben, das Mandat der gegenwärtigen Abgeordneten genau 5 Jahre ſpäter alſo am 16. Juni ds. J. erliſcht und daß es wegen der Möglichkeit unvorherzuſehender wichtiger Fälle nicht rathſam er⸗ ſcheint, das Reich auch nur für wenige Monate reichstagslos zu laſſen. —(Der Ausſchuß der nationalliberalen Partei) war Samstag Vormittag im Abgeordnetenhauſe zu⸗ ſammengetreten, um die Tagesordnung für die Sitzung des Centralvorſtandes vorzubereiten. Der Centralvorſtand tagte heute im Reichstage. Sekretärs der Geſammtpartei Patzig, der ein Reichstags⸗ mandat ſich erringen will, iſt der bisherige Geſchäftsführer der Nationalliberalen im Königreich Sachſen, Breithaupt, getreten. *Frankreich.(Jaur es) hielt in einer von etwa 2000 Per⸗ ſonen beſuchten Wählerverſammlung in Vierzon(Dep. Cher) eine Rede, in der er erklärte, daß trotz der vom Miniſterpräſidenten Combes dieſer Tage verfochtenen ſpiritualiſtiſchen Theorien die ſozialiſtiſche Partei und alle Republikaner dem Miniſterium auch weiterhin Vertrauen ſchenken müßten. Sodann beſprach Jaures die Dreyfus⸗Angelegenheit und ſagte, er werde anläßlich der Beſprechung der Wahl Syveſtons auf der Tribüne neue Enthül⸗ lungen machen, welche die ganze Wahrheit über verſchiedene Per⸗ ſönlichkeiten an den Tag bringen werden. Aus stadt ung Land. Mannheim, 2 Februar 1908. Sum bevorſtehenden Schulſchluſſe wird uns von einem Freund der Schule geſchrieben: Bei verſchiedenen Gelegenheiten hat unſere Schuljugend gezeigt, was ſie unter verſtändiger Leitung Schönes zu bieten im Stande iſt, ſo bei dem Huldigungsakt vor dem Großherzoglichen Jubelpaar im Schloßhof, bei den reizenden Vorführungen des Jacques⸗Dalcroze im Bernhardushof, und gewiß dürfte der Wunſch allgemein ſein, bei paſſender Gelegenheit ähnliche Veranſtaltungen zu treffen. Eine ſolche Gelegenheit wäre vor Allem der Tag der Schul⸗ entlaſſung. Dieſer Tag iſt wahrlich für Schüler und Eltern bedeut⸗ ſam genug(ſicherlich nicht minder als der Geburtstag eines Fürſten), daß es wohl angebracht wäre, ihn durch eine kleine Feier feſtlich zu begehen, wie dies auch vielerorts üblich iſt. Hier aber werden die Schüler— abgeſehen von einer früheren Feier unter dem verſtorbenen Rektor Schick— ohne allen Sang und Klang entlaſſen und nicht ein⸗ mal die früher beliebte Ausſchmückung der Schulräume iſt mehr ge⸗ ſtattet. Die Schule thut nicht wohl daran, daß ſie die Feier des Schulabganges gänzlich der Kirche überläßt; wird doch ſelbſt der Religionsunterricht größtentheils von den Lehrern ertheilt. Die Konfirmation hat eigentlich mit dem Schulaustritt nichts zu thun und fällt bei den Kotholiken nicht einmal mit demſelben zuſammen. Da eine ſolche Feier für al le betheiligten Schüler und deren Angehörigen gemeinſam ſein müßte, ſo ſtand allerdings bisher der Mangel enes geeigneten Raumes der Sache hindernd im Wege. So iſt es deum erfreulich zu ſehen, daß die endlich erſtellte Feſthalle auch dieſem Bedürfniß entgegenkommt. Der Stadtrath iſt gewiß gern An die Stelle des bisherigen General⸗ bereit, die Pforten derſelben an dieſem wichtigen Tag der Schuljugend zu öffnen, zumal ein kleines Eintrittsgeld der nicht direkt Betheiligten die unbedeutenden Koſten decken wird. Durch paſſende Lieder, durch turneriſche und dramatiſche Vorführungen könnte ſo viel Schönes geboten werden, daß dieſer Tag den Vetheiligten eine angenehmo, bleibende Erinnerung wäre. Eine ſolche Veranſtaltung wäre zugleich ein geeigneter Erſatz für die althergebrachten ſogen. öffentlichen Prüfungen, die nichts weiter als eine zweck⸗ und nutzloſe, wenn nicht gar ſchädliche Be läſtigung und Beunruhigung für Lehrer und Schüler ſind. Einſichtige Schulbehörden haben dies längſt erkannt und demgemäß ihre Ab⸗ ſchaffung wie in Oeſterreich längſt verfügt oder wie in Preußen ge⸗ ſtattet. Uebrigens ſteht der Aufhebung derſelben auch hier, wie es auch in Karlsruhe längſt geſchah, nichts im Wege und wäre um ſo mehr am Platze, als die hieſige Elternſchaft denſelben mit Recht gänzlich theilnahmslos gegenüber ſteht. Sind ſie doch durchaus das nicht, was ſie eigentlich ſein ſollten, nämlich ein Band zwiſchen Elternhaus und Schule. Denn nicht erſt dann, wenn der Schüler die Klaſſe verläßt, möchten die Eltern mit dem Lehrer ihres Kindes in Verkehr treten, ſondern auchwährend des Jahres. Zu dieſem Zweck ſollte an beſtimmten Tagen, wie beiſpielsweiſe in Frankfurt, den Eltern geſtattet ſein, das Schullokal zu betreten, um ſich von dem Wiſſen und Können ſhrer Kinder zu überzeugen, eventuell zu ver⸗ nehmen, wo Nachhilfe nöthig iſt. Welch wohlthätige, erzieheriſche Wirkung dies auf die Schuljugend ausüben würde, bedarf keiner Begründung. Hierbei hätte die Elternſchaft auch Gelegenheit, die vielumſtrittene Sickinger'ſche Schulreform näher kennen zu lernen und auf ihre Zweckmäßigkeit zu prüfen, wozu ſie gewiß mitberechtigt iſt. Bei richtiger Handhabung ſind Unzuträglichkeiten wohl kaum zu befürchten und laſſen ſich ſicherlich leicht vermeiden. Uebrigens käme es ja nur auf einen Verſuch an. Die Sache zweckmäßig zu arrangiren dürfte unſerer umſichtigen Schulleitung nicht ſchwer fallen. Was wir alſo wünſchen, wäre: 1. Feierlicher Schlußakt für die aus der Schule Austretenden in der Feſthalle. 2. Aufhebung der ſogen. öffentlichen Prüfungen. 8. Erlaubniß für die Eltern, am Schluſſe und ein bis zweimal während des Jahres, dem Unterricht anwohnen zu dürfen. Das hier Verlangte kam ſchon wiederholt in der hieſigen Preſſe zum Ausdruck und entſpricht den Wünſchen des größten Theils der hieſigen Eltern⸗ und Lehrerſchaft. Wir zweifeln daher nicht, daß unſere thatkräftige, reformfreundliche Schulleitung, der die hieſige Volksſchule ſchon verſchiedene wohlthätige Neuerungen verdankt, die Zweckmäßigkeit der vorſtehenden erkennt und ihre Durchführung bal⸗ digſt anordnet, ſo daß auch hierin Mannheims treffliches Volksſchul⸗ weſen dem anderer Orte nicht nachſteht. EGin Schulfreund. *Bolksbibliothek. Im Monat Januar wurden 8928 Bände nach Hauſe entliehen. Daher ein Mehr gegen den gleichen Monat des Vorjahres von 771 Bänden; 86 Perfſonen ließen ſich als zahlende Mitglieder in den Verein aufnehmen, darunter eines, ein Fräulein, mit einem Jahresbeitrag von 10 Mark, ein Fall, der ſeit 7 Jahren leider nicht zu verzeichnen war. Dieſe Dame förderte außerdem die Intereſſen des Vereins durch eine anſehnliche Geldſpende und Zu⸗ wendung einer großen Anzahl guter Bücher; außerdem ſpendeten ein hoher Geiſtlicher, 4 Kaufleute, 1 Fabrikbeamter, 2 Wittſen und eine Klabierlehrerin eine ſchöne Anzahl Bücher und Zeitſchriften. Die Zahl der Verheiratheten beträgt nahezu zwei Drittel aller Ent⸗ leiher; dieſe begehren vielfach Zeitſchriften, daher konnte der Nach⸗ frage häufig nicht entſprochen werden. Leider werden auch gar wenig neue Zeitſchriften der Volksbibliothek zur Verfügung geſtellt; unſere Baarmittel reichen kaum aus, um der Nachfrage nach guten Büchern jederzeit gerecht werden zu können; aus dieſem Grunde können wir nur einen kleinen Betrag auf Zeitſchriften verwenden, welche zumeiſt doch nur der Unterhaltung pegen geleſen werden. BB. Frauenfrage und Mutterſchaft, ſo lautet das Thema, das heute Nachmittag präzis 5 Uhr, im Saal der Loge L 8, von Marie Stritt⸗Dresden beſprochen wird. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, da das Thema und die Perſönlichkeit der Rednerin gleichermaßen das Mannheimer Publikum intereſſiren dürften. * Im jüdiſchen Diskuſſionsverein findet heute Abend 81ſ. Uhr im großen Saole der Auguſt⸗Lamey⸗Loge C 4, 12(Toynbee⸗ Halle) ein Vortrag über„Frauen⸗Berufe“ ſtatt und machen wir In⸗ tereſſenten auf dies aktuelle Thema beſonders aufmerkſam. An den Vortrag, der von einem männlichen Verfechter der Frauenfrage ge⸗ halten wird, dürfte ſich ohne Zweifel eine lebhafte Diskuſſion an⸗ ſchließen. Der Verein heißt jedermann willkommen.(Siehe Inſerat), * Kaiſerfeier des Militärvereins. Am Samſtag Abend fand in den Sälen des Ballhauſes die Feier von Kaiſers Geburtstag ſeitens des Militärvereins ſtatt. Der Beſuch dieſer Feſtlichkeit war ein ſo zahlreicher, daß die beiden Säle bis in den letzten Winkel dicht beſetzt waren. Als Ehrengäſte wohnten die Herren Geh. Regierungsrath Lang, Geh. Regierungsrath Brecht, Oberſtleutnant Jäge 1⸗ ſchmüdt und eine Anzahl aktiver und Reſerveoffiziere der Feier bei. Die Kapelle Petermann eröffnete den Abend, worauf Frl. Meſſerſchmidt in ſehr gewandter Weiſe einen Prolog ſprach. Die Geſangsabtheilung des Vereins ſang unter Leitung ihres Diri⸗ genten Herrn Hauptlehrer L. Weber mehrere Lieder. Die Feſtrede hielt der zweite Vorſitzende, Herr Bezirksthierarzt Ul m; derſelbe entwarf ein kurzes Lebensbild unſeres Kaiſers, erinnerte an die Thronbeſteigung im Jahre 1888 und führte aus, daß das, was der Großvater bei der Kaiſerkrönung in Verſailles geſprochen, der Enkel treu und ganz erfüllt habe. Wir Alle dürften ſtolz ſein auf unſeren Kaiſer, denn ihm dankten wir es in erſter Linie, wenn der deutſche game heute im Auslande einen guten Klang habe. Mit den beſten Glück⸗ und Segenswünſchen für den Kafſer und das Reich ſchloß Redner ſeine zündenden Ausführungen mit einem begeiſtert aufge⸗ nommenen Hoch auf Kaiſer Wilhelm.— Die Muſik intonirte die tationalhymne, welche von den Anweſenden ſtehend geſungen wurde⸗ — Der beliebte Tenoriſt, Herr Wilhelm Müller ſang hierauf eine Arie aus Lortzing's„Waffenſchmid“ und ein Lied von Abt, während Frl. Joſephine Kapf mit ſchöner Stimme und ausge⸗ zeichnetem Vortrag zwei Lieder für Sopran ſang. Ein humoriſtiſches Quartett„Leid und Freud in der Kaſerne“, geſungen von den Herren Geiſel, Kurz, Mantel und Michel erregte viel Heiterkeit und wurde von den Sängern wirkungsvoll dargeſtellt.— Den Trinkſpruch auf den Großherzog Friedrich brachte der ſtellvertretende Vorſitzende, Herr Rechtsanwalt Dr. Eder aus. Wo man das Geburtsfeſt des deutſchen Kaiſers feiere, ſo führte Redner aus, da dürfe man auch unſeres Landesherrn nicht vergeſſen, des Fürſten, der ſein ganzes langes Leben gearbeitet habe an der Errichtung des deutſchen Reiches und der Einigung der deutſchen Stämme. Was er dafür gethan, das ſei in der Geſchichte einge⸗ tragen; dafür werde er aber auch nicht allein im engeren Heimath⸗ lande, ſondern über deſſen Grenzen hinaus gefeiert, wie nur ein deutſcher Fürſt gefeiert werden könne, das habe ſein Beſuch in Düſſel⸗ dorf bewieſen. Mit Bedauern hätten wir in den letzten Tagen die Nachricht von dem Unwohlſein unſeres Großherzogs vernommen, der Wunſch aller Badener ſei es, daß er bald wieder hergeſtellt ſein möge. In dieſem Sinne fordert Redner die Anweſenden auf, einzuſtimmen in ein Hoch auf unſern Landesfürſten, was begeiſtert aufgenommen wurde, während die Muſik die Volkshymne intonirte, welche bon der Verſammlung ſtehend mitgeſungen wurde.— Den Schluß des unter⸗ haltenden Theils des Abends bildete die Aufführung des Luſtſpiels „In Uniform“ von R. Lehnhard, welches von den Damen Frau Scheffel, Fräul. Ziegler und Bernhard, ſowie den Herren Hügel, Mantel und Kurz in ganz vorzüglicher Weiſe dar⸗ geſtellt wurde, Stürme von Heiterkeit entfeſſelte und den Darſtellern Waunhe m. 2. Febrllar * „General⸗Anzeiger⸗ — 8 1 5 5 Seſfe. 1 4 5 wohlberdienten Beifall eintrug.— Nicht vergeſſen wollen wir des Regiſſeurs, Herrn Gg. Michel, der es verſtanden, das Programm in ſo vorzüglicher Weiſe zuſammenzuſtellen und demſelben zu einer guten Ausführung zu verhelfen. Die Klavierbegleitung lag in den bewährten Händen des Herrn Wenſaue r.— Nach Abwickelung des unterhaltenden Theils ging man zum Feſtball über, der die An⸗ weſenden noch mehrere Stunden in fröhlichſter Weiſe beiſammenhielt. * Herren⸗Fremden⸗Sitzung des„Feueriv“. Geſtern Abend fand im großen Saale des Saalbaues durch die Karneval⸗Geſellſchaft „Feuerio“ eine jener Veranſtaltungen ſtatt, die auf das hieſige Publi⸗ kum ſtets eine ganz beſondere Anziehungskraft ausüben. So war es denn auch nicht zu verwundern, daß der Saal bereits um halb 5 Uhr dicht beſetzt war, trotzdem der Anfang erſt auf 5 Uhr 11 Min. programmmäßig feſtgeſetzt war. Die Räumlichkeiten des Saalbaues waren für die Herren⸗Fremdenſitzung auf das Schönſte ausgeputzt und mit Fahnen, Guirlanden, närriſchen Emblemen etc. ausgeſchmückt. Auf der rechten Langſeite des Saales war die Empore für den „Elfer⸗Rath“ aufgeſchlagen, die prachtvoll hergerichtet war und durch elektriſche Glühkörper noch einen beſonderen Reiz erhielt; gegenüber, auf der anderen Seite, befand ſich die„Bütte“ in Geſtalt einer rieſigen Petroleumlampe. Auf der Bühne war eine koloſſale Sekt⸗ flaſche aufgeſtellt, auf der entgegengeſetzten Seite befand ſich die „Drahtkommode“, die in einem Guirlandenaufbau die Inſchrift trug: „Neue Hochſchule für Muſik“. Hier war auch der Sitz des Leiters der Veranſtaltung, des unverwüſtlichen, ſtets mit Freuden begrüßten Herrn Hofſchauſpielers Kökert, der mit ſprühendem Witze die Sitzung leitete, während der Elfer⸗Rath ſich nur auf die Austheilung der Orden zu beſchränken hatte. Der Sitzung wohnten auch die Herren Oberſt v. Safft, Generalkonſul Reiß, Polizeidirektor Schäfer, Kommerzienrath Zeiler, Rittmeiſter Frh. Röder von Diers⸗ burg aus Schwetzingen, eine Anzahl Stadträthe, ſowie eine Depu⸗ kation der Karnevalgeſellſchaft„Möbelwagen“ aus Stuttgart an.— Nachdem der Elfer⸗Rath unter den Klängen Narfehes ſeinen Einzug gehalten hatte, begrüßte zunächſt der Präſi⸗ dent die Erſchienenen und ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß es dem„Feuerio“ für dieſes Jahr noch nicht möglich geweſen ſei, für ſeine Sitzungen die Feſthalle zu erhalten. Nunmehr begann unter Leitung des Herrn Kökert die eigentliche Sitzung. Fröhlichkeit und Humor war die Parole des Abends und ſo war es kein Wunder, daß alle Theilnehmer ſich auf das Beſte amüſirten. Aus dem ſchier un⸗ erſchöpflichen Programm, das Herr Kökert aufgeſtellt hatte, wollen wir nur die hauptſächlichſten Büttenredner hervorheben; es waren dies die Herren Noll, Frank, Brenner, Bieber, Heinrich Apfel, Lutz, ferner ein Stuttgarter und ein Kölner Herr. Durch die Mitwirkung verſchiedener Mitglieder des hieſigen Hoftheaters er⸗ hielt die Sitzung noch einen beſonders guten Eindruck, Herr Hecht erfreute durch mehrere Kouplets, Herr Kromer, der treffliche Bari⸗ ion, ſang das Narrenlied des Perin aus Rezniczeks„Donna Diana“, Frl. Kromer entſtieg als Geiſt des Champagners der Sektflaſche und brillirte durch ein Tanzſtück, und die Herren Godeck, Kökert und ein weiterer Künſtler führten ein ſo urgelungenes ſathriſches Theaterſtück auf, daß die Anweſenden aus dem Lachen nicht heraus⸗ kamen. Wie lange die feuchtfröhliche Sitzung noch andauerte, iſt uns leider nicht bekannt, denn als wir gegen 10 Uhr den Saalbau ver⸗ ließen, ſchallte immer noch fröhlicher Sang und Muſik uns nach. Jedenfalls hat der„Feuerio“ durch dieſe Veranſtaltung wieder aufs Neue bewieſen, daß er es verſteht, die Luſt am Karneval zu beleben und deshalb ſchließen wir mit dem Rufe auf fröhliches Wiederſehen bei der Damenſitzung. *Theoſophiſche Geſellſchaft Mannheim⸗Ludwigshafen. Heute Montag Abend 9 Uhr ſpricht Herr Edwin Böhme aus Leipzig im Gartenhausſaale des Geſellſchaftshauſes in Ludwigshafen über:„Die Natur und Beherrſchung unſerer Gedanken.“ BVerein„Hundeſport“. Vor einer überaus zahlreich erſchie⸗ nenen Zuhörerſchaft ſprach vergangenen Donnerſtag Abend im Vereinslokal zum„Rodenſteiner“, E 1, 8, Herr Baumeiſter Martin Reuter über den„Spitzhund“. Nach ſeinen Ausführungen bilden die„ſpitzähnlichen“ Hunde die älteſte Form unſeres Haushundes in allen Kulturländern, indem Abbildungen bereits auf den Familien⸗ gräbern des alten Athens, auf den altrömiſchen Terracotten und auf den Pharaogräbern des alten Egyptens zu finden ſeien. Auch die prähiſtoriſchen Hundeſchädel der früheſten Pfahlbauten in den deut⸗ ſchen Landſeen ließen auf eine Verwandtſchaft mit jenen„ſpitzartigen“ Thpen ſchließen. Das Charakteriſtiſche für den gegenwärtigen Spitz⸗ Hund ſei das hochaufgerichtete ſteife Spitzohr, die zugeſpitzte Schnauze und die gerollte, ſeitlich herabhängende Ruthe. Die„ſpitzartigen“ Hunde ſeien einzutheilen in a) langhaarige Spitze, b) ſtockhaarige Spitze, e) kurzhaarige Spitze. Der Herr Vortragende behandelt nunmehr ſpeziell den„deutſchen Spitz“, welcher in Gruppe a gehört und gibt einen geſchichtlichen Ueberblick über die Entwickelung dieſer Raſſe, deren beſte Exemplare man heute bei uns in Deutſchland im „Bergiſchen“(Elberfeld, Krefeld etc.) findet. Nach Bekanntgabe der für den„deutſchen Spitz“ feſtgeſetzten Raſſekennzeichen beſpricht Herr Reuter die Eigenſchaften desſelben: Der Hund werde überall als ein wachſames, fröhliches und munteres Thier geſchätzt, an Wachſamkeit übertreffe er alle anderen Haus⸗ hunde. Die Sorge für das ſeiner Obhut anvertraute Gut treibe ihn oft bis zum Aeußerſten und zeige dann faſt mehr Anhäng⸗ lichkeit für das bewegliche oder unbewegliche Eigenthum ſeines Herrn, als für deſſen Perſon. Es gäbe aber auch Beiſpiele, wo der Spitz eine große Anhänglichkeit zu ſeinem Herrn bewieſen habe, und wolle er nur an eine bekannte Szene aus dem 70er Krieg erinnern, wie der Kronprinz von Preußen vor der Leiche des franzöſiſchen Generals Abel⸗Douay ſtand, von deſſen Bruſt der kleine Spitz nicht gewichen iſt. Zum Schluſſes ſeines Vortrages erwähnt Redner noch den „Seidenſpitz“, welcher eine Kreuzung des„Zwergſpitzers“ mit dem „Malteſer“ ſei. Anſchließend an die Ausführungen des Herrn Bau⸗ meiſters Reuter, welche mit großem Beifall aufgenommen wurden, ſtellte Herr Prof. Treiber die Frage, woher die Bezeichnung „Mannheimer Spitz“ käme? Dieſe Frage bedingte eine äußerſt inte⸗ Teſſante Diskuſſion und wird auch De Thema zu einem dem⸗ nächſtigen Vortrag ſein. 5 Arbeitseinſtellung. Wie uns von betheiligter Seite mit⸗ getheilt wird, haben die Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft heute die Arbeit niedergelegt. Der Grund zu dieſem Schritte iſt darin zu ſuchen, daß die Leute noch rückſtändigen Lohn zu beanſpruchen haben, der ihnen trotz Reklamation bis jetzt nicht ausbezahlt worden ſein ſoll. Wie wir weiter erfahren, ſollen nur noch 4 Wächter ſich im Dienſte befinden, denen ſämmtliche Gebäude in der Stadt über⸗ tragen ſind.— Von der Geſellſchaft ſelbſt wird die Sache in anderer Weſſe dargeſtellt, weshalb wir auf das bezügliche Inſerat in heutiger Nummer verweiſen. * Muthmaßliches Wetter am 3. und 4. Febr. Ueber Italien,. der Oſtſchweiz mit Tirol und dem Friaul liegt zwar noch ein Hoch⸗ druck von 773 Millim., über der größeren füdlichen Hälfte Frank⸗ reichs, über Süddeutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn mit Ausnahme don Galizien ein ſolcher von über 765 Millim. Da aber der letzte Luftwirbel mit 735 Millim. von Lappland her in die Umgebung der Ladogaſee gewandert und ein neuer Luftwirbel von 740 Millim. von eſten her an der mittelnorwegiſchen Küſte eingetroffen iſt, da ferner über den nördlichen Theilen Großbritanniens ein Luftwirbel von 745 Millim., über den ſüdlichen Theilen eine Depreſſion von 755 Millimeter liegt, ſo iſt bei vorherrſchend weſtlichen Winden für Dienſtag und Mittwoch größtentheils trübes und auch mehrfach regneriſches Wetter in Ausſicht zu nehmen. Päolizeibericht vom 1. und 2. Februar. 3 1. Am 31. v.., Mittags 12 Uhr verendete auf der Straße ſchen J und 3 nes hieſigen Kohlenhändlers und 4 ſurc die Waſem weggeſche rden. des Narrhalleſen⸗ 4 gebenen ſtand. 2. In der Nacht vom./2. d. Mts., ettva um 12½ Uhr wurde einem Droſchkenkutſcher von hier, während er in der Kellerwirthſchaft des hieſigen Hauptbahnhofs ein Glas Bier trank, ſein Pferd und Droſchke entwendet und konnte erſt heute früh beim ſog. Birken⸗ häuschen im Neckarauer Wald aufgefunden werden. Das Pferd war an einen Baum angebunden und die Droſchke ſehr ſtark be⸗ ſchädigt. Der Thäter iſt noch unbekannt. 5 8. Ein geiſtesgeſtörter Hilfsſchaffner von hier lief geſtern Morgen 8 Uhr vollſtändig entkleidet auf dem Friedrichsring umher und mußte mittelſt Sanitätswagen ins allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht werden. 4. Im Haufe Lameyſtraße No. 2 brach am 1. d. M. ein Kamin⸗ brand aus, der alsbald wieder erſtickt wurde. 5. Auf noch unaufgeklärte Weiſe entſtand am 1. d.., Abends 10% Uhr im Hauſe J 5, 18 ein Zimmerbrand; derſelbe konnte von Hausbewohnern wieder gelöſcht werden. 6. Am 1. d.., Mittags 11½ Uhr wurde im Verbindungskanal die Leiche des verheiratheten Maſchiniſten Bernhard Wagner von Remagen, welcher auf dem Hafenboot Betha bedienſtet war, geländet. Wagner ging am 31. v.., Abends in die Stadt und iſt anſcheinend auf dem Rückweg über Bord gefallen und ertrunken. 7. Zwölf Körperverletzungen— auf der Straße zwiſchen P und Q1, zwiſchen T 5 und 6, zwiſchen P 3 und 4, vor den Häuſern Mollſtraße 7, Traitteurſtraße 20, Mittelſtraße 17, B 2, 14, Q 2, 7, in der Wirthſchaft Kepplerſtraße 14, im Hauſe K 2, 9, auf der Beil⸗ ſtraße hier und im Hauſe Hubenſtraße No. 10 in Waldhof verübt— gelangten zur Anzeige. 8. Verhaftet wurden 31 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungeen. J3JJ( 1 Nus dem 1 BC. Karlsruhe, 1. Febr. Der Großherzog hat nunmehr die Genehmigung ertheilt zur Umwandlung des Realghmnaſiums in Karlsruhe in eine Anſtalt, welche nach dem beſonderen, zwiſchen der Oberſchulbehörde mit Genehmigung des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts und dem Stadtrath in Karlsruhe vereinbarten Lehrplan einen dreiklaſſigen Realſchul⸗Unterbau, ſowie eine zwei⸗ klaſſige Mittelſtufe mit Unterricht im Latein umfaßt und von der ſechsten Klaſſe an in einen realgymnaſtalen Zweig mit engliſchem 0 einen gymnaſialen Zweig mit griechiſchem Unterricht ſich trennt. Die Anſtalt führt die Benennung„Realgymnaſium mit Gymnaſial⸗ abtheilung“ und die Regelung ihrer Verhältniſſe erfolgt nach den Vor⸗ ſchriften der landesherrlichen Verordnung vom 5. Juni 1893 über die Organiſation der Realmittelſchulen. Wie die Zeugniſſe der real⸗ gymnaſialen Abtheilung, ſo werden auch diejenigen der mit dem ſechsten Jahrkurſe beginnenden Gymmnaſialabtheilung den Zeugniſſen gleichſtehen, die von normalmäßig— d. h. nach den Lehrplänen vom 2. Juli 1887 bezw. 2. Oktober 1869— eingerichteten Realgymnaſien und Gymnaſien ausgeſtellt werden. .C. Lahr, 30. Jan. Hier iſt ein„Gemeinnütziger Bau⸗ verein“ ins Leben gerufen worden. Zunächſt ſollen 24 Ein⸗ familienhäuſer errichtet werden. Das Zuſtandekommen gerade dieſes Vereins wurde von allen Seiten mit Freuden begrüßt, ins⸗ beſondere auch von den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Wird doch der gemeinnützige Zweck von allen Seiten anerkannt, die Gelegenheit hatten, einen Einblick in die Wohnungsverhältniſſe der ärmeren Bevölkerung zu thun.— Geſtern Abend hat eine 27 Jahre alte Kellnerin, um ſich zu vergiften, Salzſäure ge⸗ nommen. Es wird bezweifelt, daß ſie mit dem Leben davon⸗ kommt. Das Motiv der unſeligen That iſt Liebeskummer.— Zu dem Mordverſuch und Selbſtmord in der Werderſtraße er⸗ fährt die„Lahrer Ztg.“ weiter, daß der Vergolder Wünſch aus Doſſenheim bei Heidelberg ſtammt und erſt 20 Jahre alt war. .e. St. Blaſien, 1. Febr. In Höchenſchwand brannte das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Emil Maier nieder. Außer dem Vieh konnten nur wenige Fahrniſſe und Haushaltungsgegenſtände gerettet werden. Entſtehungsurſache des Feuers iſt unbekannt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. y Frankenthal, 30. Jan. Ein Aerzteſtreit, der in den Kreiſen der pfälziſchen Aerzte ſchon ſeit Jahresfriſt beſprochen wird, gelangte heute vor der Strafkammer des hieſigen Landgerichts zur Verhandlung. Der praktiſche Arzt Kullmer in Lambrecht hat gegen den Ausſchuß des Aerztevereins in Neuſtadt g.., beſtehend aus den Aerzten Dr. Sulzer, Dr. Kölſch und Dr. Loch, Be⸗ leidigungsklage erhoben, weil dieſe Namens des von ihnen vertretenen Vereins im Vereinsblatt der pfälziſchen Aerzte eine Veröffentlichung erließen, in welcher unter Mittheilung des Wortlautes der Para⸗ graphen 22 und 20 der Vereinsſtatuten bekannt gegeben wurde, daß dieſe beiden Beſtimmungen gegen Dr. Kullmer Anwendung zu finden hätten. In den Paragraphen wird u. A. beſtimmt, daß mit Aerzten, die außerhalb des Vereins ſtehen, zwar ein kollegialer Verkehr ge⸗ pflogen wird, daß aber, ſofern ſich dieſe eines Verſtoßes gegen den kollegialen Takt ſchuldig machen, in der Weiſe vorgegangen wird, daß in leichten Fällen eine Verwarnung, in ſchweren Fällen jedoch das Vorgehen Platz zu greifen hat, das gegen ausgeſtoßene Vereins⸗ mitglieder zu beobachten iſt. Aus den Beſtimmungen, die mit Rück⸗ ſicht darauf, daß bezüglich Dr. Kullmers ein ſchwerer Verſtoß in Frage komme, ſofort in Kraft zu treten hätten, geht weiter hervor, daß die Strafe des Ausſchluſſes aus dem Verein die Einſtellung jeden follegialen Verkehrs ſeitens der Vereinsmitglieder zur Folge hat. Auch muß von den Vereinsmitgliedern jede Konſultation mit dem Ausgeſchloſſenen, ſowie jede Aſſiſtenz und Vertretung verweigert werden. Eine Außerachtlaſſung dieſer Beſtimmungen wird als Satzungsverletzung und Ehrenwortbruch betrachtet. Das Schöffen⸗ gericht Neuſtadt, das ſich zuerſt mit der Sache zu beſchäftigen hatte, vermochte in der Veröffentlichung der Statuten⸗Beſtimmungen eine Beleidigung nicht zu erblicken. Es erkannte deshalb auf Freiſprech⸗ ung der beklagten Vorſtandsmitglieder. Gegen dieſes Urtheil hat Dr. Kullmer Berufung an die Strafkammer eingelegt. Die Berufungsverhandlung nahm den ganzen Tag in Anſpruch und wurde trotz der langen Dauer nicht zu Ende geführt. Das Urtheil ſoll des⸗ halb in 8 Tagen verkündet werden. B. C. Baſel, 30. Jan. Dieſer Tage ſtarb hier der Gr. Bahn⸗ bauinſpektor Baurath Kern. Er war geboren 18381 zu Achern und hat dem Staate über 48 Jahre lang treue und werthvolle Dienſte geleiſtet; in den 60er Jahren war er hauptſächlich beim Eiſenbahnbau im Odenwald beſchäftigt, wo er ſich einen guten Namen als Brücken⸗ und Tunnelbauer erwarb; ſo ſind die großartigen Brücken über den Neckch bei Neckarelz und Jagſt⸗ feld unter ſeiner Leitung erbaut worden, wie auch ſpäter die Rheinbrücken bei Hüningen und Neuenburg. Der Verſtorbene war laut„Oberl. Bote“ ein Mann von großer Arbeitskraft und ſtark entwickeltem Pflichtgefühl; er gab erſt wenige Tage vor ſeinem Tode den Dienſt ab, nachdem ihm thatſächlich jede Mög⸗ lichkeit, zu arbeiten, genommen war. Kern war beinahe 23 Jahre in Baſel und hat es trefflich verſtanden, zwiſchen den ſchweizeriſchen Behörden und ſeiner Verwaltung die beſten Be⸗ ziehungen zu unterhalten. Ein beinahe endloſer Leichenzug gab zu erkennen, in welch hohem Anſehen der Verſtorbene bei der und Unter⸗ 2 N Basler Bevölkerung, bei ſeinen Vorgeſetzten, Kollegen Großherzcgibüm. Komik aus und errang ſich auch durch ſeine Couplets reichen Beifall. zgog, iſt uns unerfindlich. leriſchen Allüren. 7 Cheater, Runſt und Wiſfenſchaft. Großh. Bad. Bof⸗ und Nationaltheater in Maunheim. Boccaceio. Das Stadttheater in Mainz ſchickte uns geſtern den dritten Gaſt in dieſer Saiſon; als„Boccaccio“ verſuchte Frl. Lina Ziegler ihr Glück. Sie machte den relativ beſten Eindruck von den Dreien und fand auch beim Publikum, das zwar wenig zahlreich vertreten war, vielen Beifall. Wir gehen bei Beurtheilung der Leiſtung einer auf ein Engagement an unſerer Bühne reflektirenden Operetten⸗ Soubrette von dem Standpunkte aus, daß dieſe über unſerem Perſonal ſtehen ſoll, das ja nicht eigentlich auf den Operettenton ge⸗ ſtimmt iſt. Das war nun bei Frl. Ziegler nicht der Fall. Ihre Dar⸗ ſtellung des Boccaccio war zwar eine ſehr muntere und gefällige, in manchen Szenen auch recht gute, aber es fehlte der überzeugende Humor und der friſchfröhliche Uebermuth, ohne den wir uns einen Boccaccio eben nicht denken können. Stimmlich würde das Fräulein ja wohl genügen, wenn auch die Stimme etwas trocken klingt und weder beſondere Kraft noch Ausdrucksfähigkeit beſitzt. Aber man darf von einer Operettenſängerin darin nicht gar zu anſpruchsvoll ſein. Den Leanekto gab Herr Rüdiger mit viel Humor und friſcher Stimme, Herr Kallenberger wurde der Rolle des Prinzen beſtens gerecht. Er ſang auch, für einen Schauſpieler nicht eben ſchlecht. Das ſpießbürgerliche Trifolium fand durch die Herren Voiſin, Hecht und Godeck eine vorzügliche Vertretung. Herr Voiſin hatte ſeinen guten Tag; er ſang vorzüglich, und ſeine Ver⸗ körperung des ſtets durſtigen Faßbinders ſtellte ſeinen ſchau⸗ ſpieleriſchen Fähigkeiten ein ſchönes Zeugniß aus. Herr Hecht ſtattete den aßergläubiſchen Gewürzkrämer mit allen Mitteln ſeiner Von einer ganz neuen Seite zeigte ſich Herr Godeſckz er führte im letzten Akte einen Grotesktanz aus, der ſich ſehen laſſen kann, und an wirkungsvoller Komik ſtand er ſeinen zwei Genoſſen in Nichts nach. Von den drei Ehegenoſſinnen des trefflichen Kleeblattes hatte Frl. Fladnitzer am beſten ſich im Stil der leichten Operette zurecht gefunden, während Frl. van der Vyver mit der„Beatrice“ offen⸗ bar nicht viel anzufangen wußte; der Humor der Frau De Lank aber war etwas ſehr derber Natur. Frl. Schoene ſah als Fiametta ſehr hübſch aus, ſie ſang ſehr gut und ihre Darſtellung war eine recht muntere. Herr Bergmann zeigte als„Colporteur“ ſchöne Stimmmittel und gute geſangliche Schulung. Die Aufführung ver⸗ lief unter Herrn Hofkapellmeiſter Langer's Leitung recht gut. Wenn in Zukunft dieſer Kunſtgattung, die zweifellos auch am hieſigen Hoftheater Berechtigung hat, mehr Aufmerkſamkeit wird zugewendet werden können, ſo wird auch die friſchfröhliche Operettenſtimmung beſſer zum Ausdruck gelangen. Man ſage nicht, unſere Kräfte, Or⸗ cheſter wie Soloſänger, ſeien dafür nicht geeignet: es kommt nu darauf an, ſchlummernde Fähigkeiten zu wecken. Wir haben vor einigen Jahren einer Aufführung der„Fledermaus“ unter Mottl's Leitung in Karlsruhe beigewohnt, die, hauptſächlich in Bezug auf die Leiſtung des Orcheſters, den beſten Operettenaufführungen durch⸗ aus gewachſen war. Da war nichts Schwerfälliges darinnen! Schließlich ſei noch der Regieführung des Herrn Fiedler rühmend gedacht, 17% 8 Fidelio. 5 Beethovens einzige dramatiſche Schöpfung hatte einſt viell Stürme zu beſtehen, bis ſie als anerkanntes Meiſterwerk auf der Bühne heimiſch wurde. Und beſonders die Leonoren⸗Ouvertüre, die heute ſtets das Publikum enthuſiasmiren wird, ſie war einſt für Beethoben die Quelle des Verdruſſes. Mit Geringſchätzung und Spott behandelten die Künſtler den Fidelio, das Publikum aber ließ ihn der Vergeſſenheit anheimfallen. Erſt in den fünfziger Jahren errang da Werk die ihm gebührende Stelle. Seitdem hat es dieſe zu behaupten gewußt. Warum allerdings unſere Bühnenleitung den Fidelio inner⸗ halb 5 Monaten dieſer Spielſaiſon erſt geſtern wieder ans Tages ic iſ Will man wieder in die alte Zurü des Großmeiſters verfallen? Daß das Publikum die Auffüh 5 „Fidelio“ wünſcht, bewies die geſtrige Aufführung. Das H war völlig ausverkauft. Die Theaterkaſſe wird darum geſtrigen Abend gern regiſtriren, aber auch Zuhörer und Kriti die Aufführung war eine vorzügliche. Daß einzelne Mängel Darſtellung wie auch im Orcheſter— ich erinnere an die G⸗ Oupertüre— noch vermieden werden müſſen, erwähne ich nur neben⸗ bei. Wir hörten von der geſtrigen Aufführung nur den zweite⸗ Theil, und können ſo auch nur dieſen beurtheilen. Frl. Brande in der Titelrolle war vorzüglich. Wenn wir am letzten Sonntag gelegentlich der Aufführung von„Figaro's Hochzeit“ mehr Verinner lichung und Vertiefung von Frl. Brandes wünſchten, ſo müſſen n hier anerkennen, daß in dieſer Hinſicht bei der geſtrigen Wiedergab⸗ der Leonore ein ſichtlicher und bedeutender Fortſchritt zu konſtati war. Frl. Brandes iſt ein offenbarer Gewinn für unſere Bühne und wäre es darum zu wünſchen, wenn der Künſtlerin öfter Gelegen⸗ heit gegeben würde, ſich zu bethätigen. Der Erfolg in der Kerke ſzene, den freilich der oberſte Rang nicht zu Worte kommen ließ— man befürchtete da oben, etwas von der Leonoren⸗Ouvertüre einzu büßen— wie zum Schluſſe des zweiten Aktes war ein vollſtändiger und die ſtürmiſchen Hervorrufe nur berechtigt. An dieſem Erfolg partigipirte ebenbürtig Herr Fenten, der ein ausgegeichneter Kerkermeiſter war. Als Gaſt für den erkrankten Herrn Krug ſang den Floreſtan Herr Heint: Spemann aus Darm⸗ ſtadt. Er ſtand dieſer ſchwierigen Tenorpartie recht geſchickt gegenüber. Wenn auch die Tongebung öfter zu wünſchen 1 ließ— ſie war im Allgemeinen zu flach— ſo muß auf der and Seite die wirklich vorzüglich herausgearbeitete Darſtellung des reſtan unumwunden anerkannt werden, und war der geſpendete Lo beerkranz wohlverdient. In der dämoniſchen Rolle des Gouverne zeigte ſich Herr Buckſath als gewandter Darſteller. Geſ ließ er ſeine Stimme im Orcheſter nicht untergehen, er 1 dieſes. Leider müſſen wir ſagen. Denn bei der Foreiru Stimme kam die Schönheit des Tones zu kurz, was bei den präch tigen Stimmmitteln des Herrn Buckſath ſehr zu bedauern iſt. kleineren Rollen zeichneten ſich Frl. Fladnitzer und die Herren Kromer und Rüdiger aus. Der Chor ließ auch geſtern mie zu wünſchen übrig— wir meinen in Punkto Geſang. Alle Anerken nung verdient das Orcheſter, welches Herr Kähler leitete. Beſonders in der Leonorenouverture zeigte das Orcheſter ſeine ganze Kunſt⸗ Ueber die Unterbringung der OQuverture nach der Kerkerſgene woll wir nicht weiter rechten. Zum Schluſſe ſprechen wir noch den Wunſch aus, dem Fidelio recht bald auf unſerer Bühne wieder zubegegnen. Klavier⸗Matinee von Florence Baſſermann. Frau Baſſerman die ſich ſchon durch ihre Mitwirkung bei der 2. Matinse des Fran furter Streichguartetts als eine borzügliche Pianiſtin eingeführt hat gab geſtern im Kaſinoſgal eine leider nur mäßig beſuchte Matins Frau Baſſermann iſt eine hochintereſſante Künſtlererſcheinung. Ihr Technik iſt eine vorzügliche und ausgereifte; dabei vermeidet ſie mi künſtleriſch feinem Takte, mit Virtuoſität aufdringlich zu werden Ihr Anſchlag iſt weich und voll und ſelbſt im ſtärkſten Forte Härte, ihr Ton geſangvoll und der Vortrag ſchlicht und frei von Es würde uns ſchwer fallen, eine Numm Programmes als beſte hervorheben zu wollen, und das beweiſt wie wie Frau Baſſermann vermöge ihres ausgereiften Empfind meiſter Bach interpretire oder Chopin ſpielen: übe jedes Werkes eingedrun individuell geſtaltet. Die 4. Seite *—— r 5 General⸗AUnzeiger. Mannheim, 2. Februar. Etude Des⸗dur ſchloß das intereſſante und anregende Programm. Frau Baſſermann mag ſich getroſt den beſten Klaviervirtuoſinnen der Gegenwart an die Seite ſtellen. Eine Kranzſpende und reicher Bei⸗ fall lohnte die Künſtlerin, die wir hoffentlich geſtern nicht das letzte Mal gehört haben. E. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Intendanz theilt mit: Fräulein Charlotte Boch vom Frankfurter Schauſpielhauſe wird Mittwoch, K. Februar an Stelle von Fräulein Lißl die Gliſabeth im Glückim Winkel ſpielen. Kleine Mittheilungen. Im königlichen Theater zu Kaſſel fand am Donnerſtag die Ur⸗Aufführung des einaktigen lyriſchen Dramas „Michelangelo und Rolla“ von Crescenzo Buongiorno, Text von Ferdinando Stiatti, deutſch von Ludwig Kertmann, eine enthu⸗ ſtaſtiſche Aufnahme. Der Komponiſt wurde oftmals ſtürmiſch ge⸗ rufen.— Aus Frankfurt wird uns gemeldet: Geſtern fand hier im „Frankfurter Hof“ eine von Angehörigen der erſten Geſellſchafts⸗ kreiſe und der franzöſiſchen Kolonie arrangirte Soirée zum Beſten der bretoniſchen Fiſcher ſtatt, in der Clés de Merode mitwirkte. Etwa 200 Perſonen waren anweſend. Das finanzielle Ergebniß war ſehr günſtig. Briefkaſten. Abonnent W. Ungzweifelhaft iſt die betr. Firma berechtigt, für Fehler, die die Verkäuferinnen begehen, denſelben einen kleinen Abzug zu machen, da ja hierdurch das Geſchäft in der Regel Schaden erleidet. Abonnent H. J. Ihre verſchiedenen Anfragen bezüglich der Pariſer Weltausſtellung zu beantworten ſind wir nicht in der Lage.— Die früheren Trambahnpferde ſtammten, ſoviel uns bekannt, aus Belgien. Abonnent J. G. Wenn die mündliche Verabredung beſteht, daß Ihnen Krankentage nicht abgezogen werden und, wie Sie uns ſchreiben, auch für den Monat Dezember nicht abgezogen worden ſind, ſo ſteht Ihrem Chef auch nicht die Berechtigung zu, Ihnen ſolche für den Monat Januar abzuziehen, wenngleich Sie auf 1. Februar ge⸗ kündigt haben, Ameiſenvertilgung. Auf die Anfrage in unſerem Briefkaſten vom 18. Januar geht uns Seitens eines Abonnenten noch folgendes Mittel gur Vertilgung der Ameiſen zu: Man nimmt einen trockenen Schwamm, beſtäubt ihn mit feinem Zucker, legt ihn Abends an den Ort, wo ſich die Ameiſen aufhalten. Morgens nehme man den Schwamm und weiche ihn in eine Schüſſel mit heißem Waſſer, dann wird man das Ergebniß ſehen. Man fährt ſolange fort, bis keine Ameiſen mehr in dem Schwamm ſich aufhalten. Selbſt erprobtes Mittel. Abonnent K. J. Die blauen Schildchen mit den Hausnummern wurden ſ. Zt. auf Veranlaſſung der ſtädtiſchen Behörde an den einzelnen Häuſern angebracht und mußten von den Eigenthümern mit 1% pro Stück bezahlt werden. Wenden Sie ſich doch an den Er⸗ bauer Ihres Hauſes, damit derſelbe für die Anbringung der betr. Hausnummer ſorgt. Abonnent H. P. Wir würden Ihnen rathen, die Rechnung, welche Sie ſ. Zt. vergeſſen hatten, abzuſchicken, dem betr. Schuldner noch zugehen zu laſſen. Jeder anſtändige Menſch zahlt das, was er ſchuldig iſt und macht nicht den Einwand der Verjährung geltend, ganz beſonders gilt dies einem Geſchäftsmann gegenüber, die heute nicht auf Roſen gebettet ſind. Abonnent M. R. Mitglieder ſlädtiſchen Beamten. Abonnent Dr. P. E. Wenden Sie ſich an die neu geſchaffene „Auskunftsſtelle für Auswanderung“(Abtheilung der Colonial⸗ Geſellſchaft) in Berlin, woſelbſt Ihnen jede Auskunft gerne er⸗ theilt wird. Abonnent D. L. Ein einmal abgeſchloſſener Miethvertrag, ganz gleich ob mündlich oder ſchriftlich, kann nicht einerſeits rückgängig gemacht werden. Wenn Sie aber triftige Gründe haben, daß Sie die des Hoftheaters ſind keine gemiethete Wohnung nicht beziehen können, ſo ſuchen Sie ſich mit dem gebrannt. bootszerſtörern theilnahmen. Vermiether auf gütlichem Wege zu einigen. Zu einer Zurückgabe des ſog. Draufgelds iſt der Hauseigenthümer aber nicht verpflichtet. Abonnent M. M. Wenn Sie uns das Datum der betr. Nr. der Zeitung angeben, ſo können wir Ihnen das Blatt noch verſchaffen. Die Bedingungen aber, unter welchen damals das Marineamt Leute nach Ching anwarb, bekannt zu geben, ſind wir nicht in der Lage. Abonnent E. S. Wie uns Herr Otto Schmidt, Ludwigs Heinigſtr. 25, mittheilt, iſt derſelbe Käufer von 10 ⸗Stüc dem Bildniß Kaiſer Friedrichs. Abonnentin K. Eine auswärtige Anſtalt wie die hieſige Weſpin⸗ ſtiftung iſt das Reichswaiſenhaus in Lahr. Abonnent J. K. Wie wir noch nachträglich durch einen Leſer unſeres Blattes erfahren, beſitzt ein Thaler aus dem Jahre 1868 mit dem Kopf des Fürſten„Friedrich Günther, Fürſt zu Schwarz⸗ burg“ einen Werth von.50 Mark. Heueſte Hachrichten und Telegramme. Drivat-Celegramme des„General⸗Hnzeigers“. * Dortmund, 1. Febr. Heute Vormittag wurde die achte Jahresverſammlung des Gewerkvereins ichriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands er⸗ öffnet. Der Vorſitzende drückte die Uebereinſtimmung der chriſt⸗ lichen Bergarbeiter mit der Rede des Kaiſers in Breslau aus. Alsdann wurde an den Kaiſer ein Huldigungstelegramm ab⸗ geſandt. Berlin, 2. Febr.(Frkf. Ztg.) Das neue Wahl⸗ reglement zum Schutze der geheimen Wahl wird nächſter Tage von den Bundesrathsausſchüſſen berathen. Die Koſten der neuen Einrichtung werden von den Einzelſtaaten über⸗ nommen. . Braunſchweig, 2. Febr. Die vereinigten natio⸗ nalen Parteien ſtellten den Kreisdirektor Langerfeld für den Reichstagswahlkreis Braunſchweig⸗Blanken⸗ burg auf. * Biarrißtz, 2. Febr. Das Palaſthotel des ehe⸗ maligen kaiſerlichen Palais iſt vollſtändig nieder⸗ ken mit * Barzelona, 2. Febr. Der Ausſtand in Reus dehnt ſich auf die benachbarten Ortſchaften aus. Die Lage ver⸗ ſchlimmert ſich. Morgen ſoll eine Verſammlung von hieſigen Arbeitern ſtattfinden, in der über die Betheiligung am Ausſtand beſchloſſen werden ſoll. *Stockholm, 2. Febr. Der Vorſtand des ſchwedi⸗ ſchen Exportvereins ernannte ein Komitee, welches unterſuchen ſoll inwiefern der deutſche Zolltarif auf den ſchwediſchen Export Einfluß hat, um zu erwägen, wie der Exporiverein die Intereſſen der ſchwediſchen Induſtrie wahr⸗ nehmen könne. Konſtantinopel, 1. Febr. Die letzten bier ruſſiſchen Kriegsſchiffe, die die Erlaubniß erhalten haben, die Meer⸗ engen zu paſſiren, haben geſtern unter der Handelsflagge die Durch⸗ flahrt vollzogen. Korfu, 1. Febr.(Reuter.) Das gemeldete Schiffsun⸗ glück im Kanal von Korfu ereignete ſich bei Nachtübungen, an denen die engliſchen Kriegsſchiffe„Pioneer“ und„Tyne“ nebſt 12 Torpedo⸗ Dabei ſtieß der Torpedobootszerſtörer „Orwell! mit dem„Pioneer“ zuſammen und wurde im Vordertheil gerade durchſchnitten. Das Vorde⸗ in dem tiefen Waſſer. Ein Artilleriſt und ein Oberhei zetödtet, 13 Mann werden bermiß t. Mo⸗ ſie mit dem Bua des Torpedobootszerſtörers„Orwell“ untergegangen ſind. wurde mit dem Heck zuerſt in Korfu angeſchleppt. Der Ausſtand in Hylland beendet. Amſterdam, 1. terbereini „Drwell“ * Febr. Nach Berathung der Leiter der nigungen über die von den Eiſenbahndirektionen ge⸗ Antwort erklärte die Vollberſammlung der Giſenbahn⸗ Die Arbeit Die gebene angeſtellten den Ausſtand für beendet. ſoll heute Morgen um 6 Uhr wieder aufgenommen werden. erſten Züge gehen gegen zehn Uhr von hier ab. Berlin, 1. Febr. Ein Telegramm der holländiſchen Eiſenbahngeſellſchaft aus Amſterdam von heute Morgen ½10 Uhr beſagt: Die Hemmung des Verkehrs auf allen unſeren Strecken hat aufgehört. Reiſende, Gepäck und Güter können wieder übernommen werden. m. Amſterdam, 2 Febr. Da die Aufhebung des Streiks vielfach im Lande nicht geglaubt wurde, war der Inlandsverkehr theilweiſe ungeregelt. Der Kriegs⸗ miniſter widerrief die Einberufung der Truppen. Die Unruhen in Marokko. * Tanger, 1. Febr.(Reuter.) Der Prätendent unter⸗ brach den Vormarſchauf Fez und zog ſich ungefähr acht Meilen auf ſeine alten Stellungen zu zurück, um ſich den Rücken zu decken. Zwiſchen den Truppen des Sultans und den Aufſtändiſchen fand kein Zuſammenſtoß ſtatt. »Tanger, 1. Febr.(Reuter.) Ein beſonderer Bote aus Fez meldet, daß die Truppen des Sultans unter dem Befehl des Kriegsminiſters am 29. Januar bei Tagesanbruch die Stellung des Prätendenten angriffen, ſeine Anhänger geſchlagen und den Präten⸗ denten gefangen genommen haben. »Melilla, 1. Febr.(Havas.) Die Aufſtändiſchen ſollen die Truppen des Sultans in die Flucht geſchlagen haben. Letztere ziehen ſich nach Fez zurück, verfolgt von den Truppen des Prätendenten. Man meldet, daß ſich auch der Kabylenſtamm der Benifuren erhoben und Muley Muhamed zum Sultan aus⸗ gerufen hat. * Tanger, 2. Febr.(Reuter.) Die erſte Nachricht über das Zuſammntreffen der Truppen des Sultans mit den Aufſtändiſchen deren zufolge der Prätendent gefangen ſein ſoll, iſt ungenau. Es iſt noch ungewiß, ob ſein Leichnam ſich unter den Getödeten be⸗ findet. Das Lager des Prätendenten, deſſen Gefolge faſt gänzlich getödtet oder gefangen genommen iſt, wurde überraſcht. Die Vor⸗ räthe an Munition fielen in die Hände der Regierungstruppen, welche auch die im Gefecht vom 23. Januar verlorenen Kanonen wieder exoberten. *.* Berliner Drahtbericht. ):(Berlin, 2. Febr. Nach Unterſchlagung von Mark 20.000 iſt der Prokuriſt eines großen Handſchuhgeſchäftes, Rother, flüchtig geworden. Auch andere Firmen dürften bedeutend ge⸗ ſchädigt ſein.— Wegen Beſchimpfung der jüdiſchen Religion wurde der Schriftſteller Koch zu 6 Monaten Gefängniß Geſtern wurde auf dem Terrain des neuen Kaſernements des Luft⸗ den berunglückten Luftſchiffer Hans Barſch von Siegfeld in feierlicher Weiſe enthüllt. hirthschaft Oolkswirthschaft. Braunkohlen⸗Briket⸗Verkaufsverein G. m. b. H. Köln. Ju der Geſellſchafter⸗Verſammlung vom 26. Jauuar er wurde be⸗ ſchloſſen, die Händlerpreiſe der Hausbrand⸗Brikets für das Geſchäfts⸗ jahr 1903/01 wie im vorigen Jahr auf Mk. 87 für den Sommer und Mk,. 92 für den Winter mit Rückvergütungen von Mk.—3 je nach Höhe der Mengen feſtzuſetzen. Preußiſche Pfaudbriefbauk. In der Aufſichtsrathsſitzung wurden vom Vorſtande die Rechnungsabſchrüſſe für das verfloſſene Jahr vorgelegt. Der Bruttogewinn beziffert ſich einſchließlich der Vorträge auf Mk. 2,34,104.09 gegen Mk. 2,302,559.20 im Vorjahre, der Reingewinn nach ellung einer Agioreſerve von Mk. 113 480.60 auf Mk. 1 864 277.10 gegen Mk. 1861 44. Als weitere Rücklagen wurden in Au ̃t genommen Mk. 100 000 zur außerordentlichen Reſerve, Me. 10 000 zum Beamten⸗Penſionsſonds, Mk. 73 281.47 zum Disagiofonds und Mk. 79 527.50 als Proviſions⸗ antheil zur Verwendung pro 1903. Als Vortrag verbleiben Mk. 2 88.07 gegen Mk. 200 150.84. Die Dividende ſoll 7% wie im Vorjahre betragen. Zu Prokuriſten wurden die VBankbeamten Lomnitz und Voigt ernannt. Die Generalverſammlung ſoll auf Sonnabend, 28. Februar berufen werden. Der Geſchäftsbericht wird demnächſt erſcheinen. London, 31 Januar.(Baltic. Schluß.) Weizen im Allgemeinen wurde gegen Schluß des Marktes ruhig blieb aber unverändert. Verkauft: 1 Ladung Walla-Walla arrived off the coast zu 31 sh. 1 Ladung Rosario Sante Fé ſchwimmend zu 30 sh. 62 lbs. Angeboten: 1 Ladung Rosario Saute Fé ſchwimmend 29 sh 3 d. 62½ Ibs. 1 Ladung Rosarjo Sante Peé in Ladung zu 29 sh 3 d. 62¼ Ibs. 1 Ladung Rosario Sante Feé prompt zu 28 sh 9 d. 61½ lbs. 1 Ladung Walla-Walla nahe ſchwimmend zu 30 sh 9 q, according position zu 30 sh. 1 Ladung Calitornier ſchwimmend per Dez. zu 32 sh. Mais nahm gegen Schluß des Marktes eine feſte aber ruhige Haltung an. Angeboten: 1 Ladung Galatz.-Foxanian ½ alt per Febr. zu 25 öh. 1 Ladung Galatz-Koxaujan maize per März⸗April zu 28 sh 6 d. 1 Ladun! Dannbian maize per April⸗Maf zu 22 sh 6 d. 1 Ladung Ua Plata per März⸗April zu 20 sh 1½ d.* 1 Ladung La Plata per Apeil⸗Mai zu 19 sh 9 d. Gerſe: Die ruhige aber unveränderte Tendenz hielt während des ganzen Marktes en. Verkauft: 1 Ladung Süd-Russische 5 options per Jan.⸗Febr. zu 18 sh 1½ d. Angeboten: 1 Ladung Crimena prompt zu 18 sh 6 d. 1 Ledung Süd-Russische 5 options p. Febr.⸗März zu 18 sb 4½ d. 1 Ladung Azol Black Sea per März⸗April zu 18 sh. Hafer blieb bis Schluß des Marktes träge und wurde williger. Verkauft: 1 Theilladung Uibau Wuite per Fehr. zu 13 8h 4½ d. Rapsſagt wurde mit einer trägen, aber willigeren Tendenz geſchloſſen. 5 Augebolen: hromu berozepore old terms per Januar⸗Febr. iffung nominal. Caleutta old terms per Jan.⸗Febr. Verſchiffung nominal. Cawupore old terms p. Jan.⸗Febr. Verſchiff. 34 sh 3 d. Leinſgat wurde mit einer ruhigen, aber ſtetigen Tendenz geſchloſſen. Angeboten: Bombay per Jan.⸗Febr. Verſchiff. 46 sh. Calcutta per Jan.⸗Feb. Verſchiffung 45 sh 8 d. La Elata per Jan.⸗Feb. Verſchiffung 38 su 9 d. Wo gzenbericht Deutſchen Genoſſenſchafts⸗ Bant von Soergel, Parriſius u. Co., Kommanditgeſellſchaft auf Akltien. Nachdem die deutſchen Börſen dem Konflikt mit Venezuela bis⸗ lang nur geringe Aufmerkſamkeit geſchenkt hatten, führte doch die demonſtrativ deutſchfeindliche Haltung weiter Kreiſe der Vereinigten Staaten und die heräusfordernde Sprache einzelner amerikaniſcher Zeitungen zu Anfang der Woche eine Verſtimmung herbei, die dor⸗ übergehend eine empfindliche Einſchränkung des Geſchäftes ver⸗ aulaßte. Auch die Haltung der Newhorker Börſe ſtand völlig unter dem Einfluß jener Vorgänge. Die Börfſe ging ziemlich ſchnell über dieſe zweifellos tendenziöſen Ausſtreuungen, denen man an maß⸗ gebender Stelle durchaus fern ſtand, zur Tagesordnung über, und ab⸗ geſehen von dieſer Unterbrechung zeigte ſie in den folgenden Tagen ein Bild ſteter Aufwärtsbeweguna. Zwar war der Banken⸗ und berurtheilt.— ſchifferbataillons das Denkmal für der Rentenmarkt am meiſten begünſtigt, aber auch die anderen Gebiete brofitirten von der zuverſichtlicheren Meinung, die über die Eut⸗ wickelung unſerer wirthſchaftlichen Verhältniſſe gegenwärtig in weiten Kreiſen herrſcht. So fauken namentlich die neueſten Nachrichten vom Rheiniſch⸗ Weſtfältſchen Eiſenmarkte recht ermu igend. Man bemüht ſich ferner, die Preispolitik der Kartelle in beſſerer Beleuchtung er⸗ ſcheinen zu laſſen, indem man betont, daß die unter ſo großen Opfern für das Inland bethätigte ſtarke Ausfuhr von Roheiſen der deutſchen Produktion wieder große Abfatzgebiete erſchloſſen habe, die in den Zeiten der Hochkonjunktur und des großen Inlandbedarfs völlig vernachläſſigt worden ſeien. Auch die Ausſichten der Elektrizitäts⸗ Induſtrie beurtheilt man neuerdings nicht mehr ſo ſchwarz wie bisher. Ohne Zweifel wird dieſe Branche, die ihren Aktionären ſo harte Enttäuſchungen bereitet hat, wohl noch längere Zeit bedürfen, ehe ſich ihr das Vertrauen der Kapitaliſtenkreiſe, die erſte Voraus⸗ ſetzung eines künftigen Aufſchwungs, wieder zuwendet. Schon in unſerem letzten Bericht haben wir der großen Finanz⸗ geſchäfte Erwähnung gethan, die gegenwärtig für die Thätigkeit der Börſe von ſo befruchtender Wirkung ſind. Leider gewinnt es den Anſchein, als ob ſich die öſterreichiſche Regierung bezüglich der neuen Konberſionsanleihe in letzter Stunde hätte beſtimmen kaſſen, einen niedrigeren Zinsfuß als 4 Prozent in Erwägung zu ziehen, nachdem man ſeither dieſe Frage als eine entſchtedene angeſehen hatte. Die traurigen Erfahrungen, die die deutſchen Staaten, trotzdem ſie in einer ungleich günſtigeren Lage waren, mit ihren Konverſionen auf 3% Prog. gemacht haben, ſollten doch der Nachbar⸗Monarchie als Lehre dienen. Auf dem Geldmarkt hat die ſeit Anfang des Jahres zunehmende Flüſſigkeit trotz der glatt durchgeführten Ultimo⸗Liquidation keine Einſchränkung erlitten. Die Ermäßigung des Wechſelzinsfußes fand zwar keine Majorität in der letzten Sitzung des Reichsbank⸗Aus⸗ ſchuſſes, indeſſen war nicht die Lage des Geldmarktes ſondern der Hinweis auf die eine Goldausfuhr begünſtigenden ausländiſchen Wechſel⸗Courſe hierfür beſtimmend. Was die Coursgeſtaltung betrifft, ſo weiſt der Bankdenmarkt für einzelne Werthe eine anſehnliche Erhöhung auf. Wieder ſind es Diskonto⸗Kommandit⸗Antheile, die von der günſtigen Strömung am meiſten profitiren, ſie ſchließen bei großen Umſätzen gegen die Vor⸗ woche faſt drei Prozent höher. Die Nachricht von der bevorſtehenden Umwandlung der Firma Krupp in eine Aktiengeſellſchaft belebte weiter das Intereſſe für dieſes Gebiet, ſodaß auch Darmſtädter, Dresdner und Deutſche Bank⸗Aktien mit Avancen von zwei bis drei Prozent aus dem Verkehr hervorgehen. 5 Auf dem Montanmarkt war ebenfalls eine leichte Belebung feſtzuſtellen, im Allgemeinen tritt aber das Intereſſe für dieſe Werthe zur Zeit zurück. Bochumer konnten etva vier Prozenk gegenüber den Schlußcourſen anziehen, den höchſten Preis indeſſen nicht behaupten. Auch Caro⸗Aktien lagen beſſer, während die Umſätze in Kohkenwerthen belanglos waren. Von Transportwerthen konnten ſich Llohd⸗Aktien etwas erholen, ebenſo waren Oeſterreichiſche Staatsbahnaktien für Wiener Rechnung geſucht. Der Rentenmarkk bietet nach wie vor ein Bild ungetrübter Feſtigkeit. Deutſche Anleihen waren nicht weſentlich verändert; unter den fremdeif Renten herrſchte für Rumänen und Bulgaren im Zu⸗ ſammenhang mit den bevorſtehenden Finanzgeſchäften dieſer Staaten beſondere Nachfrage. N 5 5*. Stuttgart, 31. Jan.(Tel.) Die private Ermsthalbahn Metzingen⸗Urach geht am 1. April 1904 in den Beſitz des Staates über. Emden, 31. Jan.(Tel.) Die Schifffahrt auf dem Ems⸗ Trave⸗ und dem Dortmund⸗Ems⸗Kanal iſt wieder in vollem Umfang eröffnet worden. Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New⸗York, 28. Jan. Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, Der Poſtdampfer„Blücher“, am 17. Jan. von Hamburg abgegangen, iſt am 28. Jan. hier angekommen. New⸗ork, 30. Jan.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Schnelldampfer„Auguſte Viktoria“, am 20. Jan. von Hamburg ab, iſt am 30. Jan. wohlbehalten hier angekommen. Mitgetheilt von der Generalagentur Walther& v. Reckow, Mannheim, L 14 No. 19. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Jauuar. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 23.29. 30.31.] 1. 2. Bemerkungen Fonſtaunz 22.98 Walbshut ,90 1,881.79.69 Süningen 147 ½44144182 Abds. 6 Uhr Kell J92 1,931,921,85 1,82 1,80 N. 6 Uhr Lanterburg ,30 3,35 3,25 3,35 3,25 Abds. 6 Uhr Magan 33.7 3,233 24 3,20 3,11 3,10 2 Uhr Germersheim J2,92 3,02 3,02 2,98.-P. 12 Uhr Maunuheim 2,60 2,68 2,712,70 2,60 2,53 Morg. 7 Uhr Maitzsz 9,62 0,58 0,72 0,58.-P. 12 Uhr VBingen.„„,39 1,391,41140 10 Uhr Faun ,58 1,56 1,58 1,56.58 2 Uhr Koblenßzß 186 189 1,88 10 Uhr fftf 0„70 2 Uhr Nuhrort 5 8.25 1,17 1,17 1,18 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 2,71 2,772,80 2,78 2,70 2,62] V. 7 Uhr Heilbronnnn 0,72 0, 75 0,75 0,78 0,82 0,801 V. 7 Uhr Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Mannheim. 0 —— 5—— 35 5 2 Bemert 1 8——— emerk⸗ Datum Zeit 85 88 22 8. ungen mm S S S 5 1. Jebr. Morg. 7O750,4 0,2 SSG 2 1.„ Mittg.%746.5 4,0 SSG 2 1.„ Abds. 9745.2 2,4 ScS2 2.„ Morg.•%748 4 1,6 ſtill Höchſte Temperatur den 1. Februar + 5,0 Tiefſte vom 1. Februar..00 Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: Grnſt Müller, für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtmann, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Pr. H. Haasſchen Buchdruckerei G. m..: Director Speer. von 95 Pfg. p. Met., letzte Neuheiten, franko u. ſchon verzollt ins Haus ge⸗ liefert. Reiche Muſterauswahl umgehend Seiden-Fabrik Henneberg, Zürich. 27112² e, Maunheim, 2. Februar. General-Anzeiger. 5. Seite Buntes Feuilleton. Die„Inſel der Mörder“. egtment Neue Mittheilungen über das der ruſſiſchen Straf⸗ 1. rdküſte der engliſche Forſcher Charles H. Hawes, der zuerſt wir 8 Land eingedrungen iſt, in einem Newyorker Blatt. Hawes wurde vom Gouverneur ver⸗ t und entging längerer Gefangenſetzung unter den Mördern nur durch die Bemühungen des britiſchen Konſuls in Wladiwoſtok und des britiſchen dten in Japan. Er machte eine Reiſe durch Korea und beſchloß dann, Sachalin zu erforſchen. In Chabarowsk in Sibirien gelang es ihm, ſich äeinem Zug von Verbannten anzuſchließen, die in Nikolajewsk, gegenüber Sachalin, gelandet wurden. Dann konnte er an Bord eines Dampfers mit Lebensmitteln für Gefängniß⸗ beamten gelangen und landete in Alexandrowsk, der Hauptkolonie der Inſel. Auf der kleinen Inſel Sachalin ſind 8000 Mörder jeden Alters und beiderlei Geſchlechts zuſammengepfercht, und nichts wird gethan, um ihre böſen Leidenſchaften in Schranken zu halten oder ihre kranken Naturen zu beſſern. Die Inſel Sachalin iſt der ödeſte, unge⸗ ſundeſt Ort in der Welt, und was die Natur nicht gethan hat, um das Leben auf ihr furchtbar zu machen, hat die Verderbtheit des Menſchen in reichlichem Maaße geliefert. Kälte und Feuchtigkeit, tödtliche Winter und Schneeſtürme mit kurzen Zeiten übermäßiger Hitze machen das Klima zu den denkbar ſchlechteſten. Thatſächlich ſind faſt alle Bewohner der Inſel Mörder, mit Ausnahme der handvoll Beamten und Soldaten und der wenigen Leute, die geringere Ver⸗ gehen begangen haben. Die Beamten ſchießen die Sträflinge wie Hunde nieder, falls ihre Sicherheit es erfordert, aber gewöhnlich treten ſie nicht dazwiſchen, wenn die Bewohner ſich nur untereinander ermorden. Einige Sträflinge werden wie wilde Thiere in Ein⸗ pfählungen gehalten, aber die meiſten gehen frei umher, nachdem ſie einige Jahre im Gefängniß waren. Entfliehen können ſie nicht. Viele ſind lebenslänglich dort; die zu kürzerer Zeit Verurtheilten kommen aber nur dann fort, wenn ſie ſehr reiche und einflußreiche Verwandte haben. Alle Geſchäfte und Induſtrien der Inſel werden von Mördern betrieben. Die gefährlichſte Mörderin auf der Inſel iſt die Hotelbeſitzerin Bluffſtein, die„Goldne Hand“ genannt wird. Wegen ihrer Gefährlichkeit wird ſie in Ketten gehalten, aber ſie iſt eine tüchtige, kluge Geſchäftsfrau. Während Hawes' Aufenthalt in Alexandrowsk wurden vbier Morde begangen. Ein Mann, der den Rekord von acht Morden erreicht hat, wird als hervorragender Bürger angeſehen. Jährlich kommen 3000 Verbrecher an, und nur Wenige verlaſſen die Inſel wieder. Selbſtmord, Tödtung durch die Soldaten und Mord halten die Bevölkerung nieder. Jeder Menſch, ob er ein Sträfling, Beamter oder Mitglied einer Beamtenfamilie iſt, ſchwebt ſtändig in Todesgefahr. Trotz der ſchrecklichen Beſtrafungen werden Beamte und ihre Familien ermordet. Während Hawes Sachalimn, Aufenſhalt wurde ein Aufſeher, ſeine Frau und fünf Heine Kinder eines Morgens todt im Bette gefunden. Sechs Sträflinge wurden dafür faſt zu Tode gepeitſcht, aber ſie waren die Mörder nicht. Dis Sträfli kommen zu 600 oder mehr auf beſon 5 Dampf an. Zwif bracht. Die handvoll ſchr te dieſe Horde Mörder, wenn ſie etwas Se hätten, nicht in Heding halten. Von Zeit zu Zeit ſuchen ſie ſogar aus den Stahlkäfigen aus⸗ zubrechen, ermorden einander, erſtechen die Wärter und machen einen Höllenlärm. Für dieſe Zwangslage iſt ein Schlauch mit den Dampfkeſſeln verbunden, und kochend 18 Waſſer wird auf die widerſetzlichen Sträflinge geſpritzt. Zu den wenigen Gefangenen, die richt einen Mord begangen haben, gehört Oberſt Grimm, der wegen Verkaufs militäriſcher Geheimniſſe an eine fremde Regierung zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurtheilt worden iſt. Er iſt an Händen und Füßen gefeſſelt und die rechte Seite ſeines Kopfes iſt ganz kahl geſchoren. Im Gefängniß zu Alexandrowsk ſind 600 Sträflinge in vier Räumen untergebracht, die nur 50 Leute faſſen. Zum Aus⸗ peitſchen dient eine Peitſche aus drei ſchweren Lederriemen, deren Enden mit Bleikugeln gefüllt ſind. In Salz getauchte Birkenruten werden bei milderen Strafen gebraucht. So wurden zwei Frauen auf bloßem Rücken ausgepeitſcht. In einem Gefängniß wurden 500 Gefangene gefeſſelt gehalten. Die meiſten werden verrückt, die Glück⸗ licheren ſterben. Iſt kein Raum vorhanden, ſo werden die Sträflinge in Einpfählungen gehalten. Manchmal entfliehen ſie von hier, aber bei jedem Berſuch, der entdeckt wird, werden ſie niedergeſchoſſen. Die Wälder ſind voll entſprungener Sträflinge, die wie die Wilden leben und Andere ermorden, die ſich in der Wildniß ein Heim ſchaffen wollen. Nach Ablauf der Strafe folgen ſechs Jahre Zwangsaufenthalt auf der Inſel als„verbannter Koloniſt“, dann ſechs Jahre als Bauer in Sibirien; dann erſt iſt eine Rückkehr nach Rußland erlaubt. Neun Zehntel aber verlaſſen die Inſel nie. Das Kind eines Beamten wurde ſeiner Kleider wegen von einem freigelaſſenen Sträfling ge⸗ tödtet. Dieſe Mörder erziehen eine Bevölkerung junger Mörder, bei denen die ererbten Eigenſchaften noch verſchärft find. Das Ver⸗ brechen in allen Formen hat hier ſeine furchtbarſte Entfaltung erreicht. — Eine Charakteriſtik Mr. Bowens. Angeſichts der Verhand⸗ lungen über Venezuela, die mit dem amerikaniſchen Geſandten Mr. Bowen geführt werden, ift die Charakteriſtik dieſes Mannes von einem Landsmann intereſſant, die in der Londoner Wochenſchrift „M. A..“ gegeben wird.„Mr. Herbert W. Bowen, der amerikaniſche Geſandte in Caracas“, heißt es da,„ſcheint ganz ein Mann nach dem Herzen des Präſidenten Rooſevelt zu ſein, nur etwas aggreſſiver und kriegeriſcher im Temperament. Mr. Bowen iſt körperlich und geiſtig ein ſtarker Mann und von erprobtem Muth. Er iſt über ſechs Fuß groß und hält ſich mit ſoldatiſcher Geradheit. Er ſpricht fließend deutſch, frnnzbſiſch. ftalienſſch und ſpaniſch. Botden war bor Aus⸗ bruch des ſpaniſch⸗ amerikaniſchen 9 5 85 eens bei meh Generalkonſul in Barcelona U Thü Bureaus, um es auf alle Fälle zu ſchützen. Der e Pöb del ar entſchloſſen, Schild und Adler herunterzureißen, und eine Aeitan ſchie n es, als ob Bowen in Stücke geriſſen werden ſollte. E 2 en f. er⸗ zwang ein anderer ebenſo großer und er 0 durch den Pöbel und nahm, ohne ein Wort zu ſagen, ſeinen Platz neben Bowen ein. Zehn Minuten lang boten beide dem Pöĩbel die Spitze, dann erſchien eine Polizeiabtheilung auf dem Schauplatz und zerſtreute die Menge. Wochenlang danach ſchwebte Bowen in ſtändiger Lebensgefahr, und mehr als einmal drohte der Mob vor dem lat, den amerikaniſch tödten und das Gebäude verbrennen. Bowen zeigte jedoch nicht die geringſte Furcht und wei⸗ gerte ſich, beſondere Vorſichtsmaßregeln zu treffen. Seine Freunde riethen ihm, ſich in ſeinem Bureau zu verbarrikadiren und beſonders Niemand hereinzulaſſen, für den man nicht genügend einſtehen konnte; aber er hielt dieſe Vorſichtsmaßregeln für der Würde eines ameri⸗ kaniſchen Generalkonſuls nicht entſprechend und ſagte, er würde die Geſchäfte, ſo lange er in Spanien bliebe, in der gewöhnlichen Weiſe führen. Nach Schluß des Krieges wollte Bowen als amexikaniſcher Geſandter nach Madrid zurückkehren, aber ſeine Vergangenheit in Barcelona machte ihn nicht annehmbar für die ſpaniſche Regierung, und er wurde ſtatt deſſen als Geſandter nach Perſien geſandt, und dann etwa vor einem Jahr von Teheran nach Caracas.“ — Die„drahtloſe Telegraphie“ der Kellner. Unter den Portiers der Hotels auf dem europäiſchen Kontinent ſoll nach Mr. Labouchere ein Syſtem„drahtloſer Telegraphie“ beſtehen, durch das die Eigen⸗ arten eines Reiſenden in Bezug auf Trinkgelder von einem Hotel zum anderen mitgetheilt werden. Dieſe Mittheilung geſchieht mittels der auf das Gepäck geklebten Etiketts, und der„Telegraphencode“ be⸗ ſteht in der Veränderung des Winkels, in dem das Stikett aufgeklebt wird. In einer beſtimmen Stellung bedeutet das Etikett, daß der Gaſt zu„kultiviren“ iſt und daß er für geleiſtete Dienſte auch be⸗ ſtimmt reichliche Anerkennung ſpendet; eine andere Stellung bedeutet, daß beſondere, auf ihn verwandte Aufmerkſamkeit ganz verſchwendet iſt. Wie weit dies Syſtem vorherrſcht, kann ich nicht ſagen; es genügt mir, daß es beſteht.“ Die Reiſenden alſo, die von der Bedienung des Hotels mit Fefliſſentlicher Gleichgiltigkeit behandelt werden, ſoll⸗ ten keine Zeit verlieren, ſhees Koffer von den Etiketts zu ſäubern 4 Bekanntmachung. No. 373. Herr Richard Grä⸗ beuer, Kaufmann in Kartsruhe, als Vormund der minderjährigen Kiuder Hedwig und Emtlie Boeſecke daſelbſt hat den Ver⸗ luſt des von der diesſeitigen Kaſſe auf den Namen der letzteren ausgeſtellten Sparbuchs Nr. 107838 mit einem Einlage⸗ Guthaben am 5. Auguſt 1902 von Mk. 1000.— Pig. anher an⸗ ezeigt u. deſſen Kraftloserklärung eankragt. Wir bringen dieſen Antrag mit dem Aufügen zur öffent⸗ lichen Kenutniß, daß gemäߧ 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Krafkoserklärung des ge⸗ naunuten Sparbuchs erfolgen würvde, wenn dasſelbe nicht iunnerhalb eines Monals vom Eiſcheinen dieſer Bekaunt 0 von ſeinem 1 erzeiigen Juhaber unter Gel⸗ 800 machung ſeiner Rechte anher 55 elegt wird. 29500/63 Unherm, 31. Jan. 1903. Städliſche Sparkaſſe: Schmelcher. Großherzoglich Badiſche Verſteigerung. Dienſtag, 3. Febrnar 1903, Nachmittags 2 uhr blß verſteigern wir in unſerm Lokale K 3, 17 im Auftrag wegen Wegzugs öffentlich ge en baar: 3 Betten mit Roſt u. Matrazen, 4 ein⸗ und zweithilrige Kleider⸗ ſchränke, 1 Nertikow, 3 Sopha, runde u. viereclige Tiſche, 2 Waſch⸗ tiſche, een 1 Regu⸗ lator, 1 Nähmaſchine, 1 Kom⸗ mode, 1 Pfeilerkomm ode, 1 Klei⸗ derſtänder, Küchenſchränke, An⸗ richte mit Aufſatz, Geſchirrrahmen. 2 Küchenwaagen, 1 Triumph⸗ ſtubl, Stühle, 1 Waſchmaſchine, 8 der, Spi egel, Spieluhr, Stehlampen, Woze Ständer. Fichengeſchrt, orzellan, 2 La⸗ deuregale, 1 Ladenglas⸗ ſchrank, 2 ſchöne Aushänge⸗ kä en, 1 Firmenſchild, Vorhänge mit Galletien und Verſchiedenes. Theodor Michel, Waiſeyrath, Julius Knapp Aucttonator. Zwangsverſteigerung. Dieuſtag, den 3. ds Mts., Nachmittags 2 uhr werde ich in Pfandlotal 2 4 5 hier im Bollſtreckungswege gegen Staatseiſenbahneu. Laarzahlung öſſentlich ber⸗ Nener„Bahnhof in 1 Pfetb, brauner Wallach, 2 anuheim. Schweine, 1 Kaſtenwagen, 1 Verdingung. Rollwagen, 2 Uutergeſtelle, 2 Die Herſtellung einer 600 mn Pflüge, 2 Pferdgeſchurre. Dieſe langen Blockhageiufriedig⸗ Verfleigerung findet beſtimmt mug ſoll werden. Bie Verdingungs⸗Unterlagen liegen auf dem ſede es Unterzeichueten in Mannheim, Augartenſtraße Nr. 75, zur Ein⸗ ſichtnahme auf. Die verſchloſſenen und mit Aufſchrift ver⸗ ſehenen Angebote ſind an das Baubureau einzuſenden, woſelbſt am Saniſtag, den 14. Februar I.., Vormittags 10 uhr die Eröffnung in Gegenwart ſtatt. Ferner Klapiere, Büffets, wane, Seſſel, Stühle, Schränke, Bodenteppiche, Uhren, Waſch⸗ kommoden, Vorhänge, 1 Laden⸗ theke, 1 Waarenſchrank, Betten und Anderes mehr. 3859 Mannheim, 2. Februar 1903 Liudenmaſer, Gerichtsvollzieher, Seckenheimerſt raße 68a. Nußholz⸗Verſteigetung. etwa erſchienener Bewerber ſtatt⸗ Großb. Forſtamt Schwetzingen findet. 10710 verſteigert Mannheim. 30. Januar 1903. Donnerſtag, 5. Febr. d.., Der Or. Bahnbauenſpektor. Velhebung bon Bauunker⸗ Haltungsgrbeiten durch Großh. Bezirksbau⸗In⸗ ſpektion Mannheim für die Hof⸗ güter Straßenheim, Nenz zenhof und Sandlorf im Wege des ſchriftlichen Einzelpreisangebotes. Hofgüter Straßenbe m u. Neuzenhof. Maurerarbeit für ea. 6000 Mk. 4 Aborn. 10595 Zimmerarbeit„„ 500„ Liſtenauszüge und nähere Aus⸗ Schreinerarbeit,„ 500„ kunft durch das Forſtamt. Glaſerarbeit„„ 25„ Schloſſerarbeit 400 8 Spenglerarbeit„„ 140 5 5 e21a 5a oſ 85 Tapezlererarbeit,,„ 20„ für Hoar und Bariſchneiden Tüncherarbeit„ 190„ Hofgut Saußtorf. Maurerarbeit für ca. 1000 Mk. Uümmerarbelt„„ 100„ Schreinerarbeit„„ 160„ — 5 9 1 Arbeit oder Dienſtleiſtung be⸗ Aufreicherardeit⸗ 1 0 zieht, ſofern das Einkommen Auszüge werden gegen Gl⸗ nicht aus einer Staatskaſſe ſtattung der Vervierfältigungs⸗ fließt, verpflichtet, innerhalb koſten abgegeben. Endtermin 14 Tagen vom Beginn der für die Einkeichung der Ange⸗ 55 fraglichen Thätigkeit bei dem bote iſt der 9. Februar lfd. J8 Unterzeichneten ſchriftlich od. Vormittags 10 Uhr. 10709 mündlich die erforderliche Er⸗ Zuſchlagefriſt 14 Tage. 93 8 2klärung abzugeben. 9— lerauf werden die Steuer⸗ Jagdp: kpachtu I. Inrs Verdauung 2 2 fvfl maenge mit dem Auf 9. aufmerkſam gema a e, ee e* ee e lahier 1170 215 E 2. widerhandlungen unnach⸗ di Dr. W. KNECHT'S ſichtlich durch die im Arlikel Nae 1 17 geseg 5 2 26 des Einkommenſteuerge⸗ verpachtet, Dieſelbe umfaßt auch KAeER* ſetzes ausgeſprochenen Strafen einen großen Wieſencomplex und 2 sleh bsbmen.— de 2 geahndet werden. 84 8 die 9 und Eulenſagd Frobef. H..—BrosseFl...80 N 2 Mannheim, 1. Febr. 1902 5 2 8155 10 15ů ee 2 Legen unter Garande.— ostpngbsoſlähe Der Großh. 55 rgermeiſteramt: E. Hütine 85 Ilis Eigene Linglenm-Leger. 25897 den Bezirk Mannheim⸗Stadt. Morgens 10 Uhr anfangend im„Rathhaus“ zu Schwetzingen mil Borgfriſt aus Domänenwald„Hardtwald“, Abth. Großer Euteupfuhl, Kies⸗ grube, Eichelacker, Schönhaus, Grünhaus, Waſſerplatte, lan: Forlene Klötze und Abſchnitte: 102 L. Kl., 278 KI. Kl. 160 III. Kl.; 438 ſorleue s Schindelklötze; 64 forl. Tel abeng ſtangen; 24 Eichen, 12 Eſchell, 6Hainbuchen,5Ruſchen, Elachſchnitt u. neid.) Fritz Frank, „Stadt Lück⸗ geßenüber der Heffent liche Nerſteigerung. 5. Febr. 1903, Nachmittags 2 Ahr, werde ich im hieſigen Pfandlokale, OQ 4, 5 im Auf trage des Konkursverwalters, Dr. Holz hier, die nachgenanntru, zur Konkursmaſſe des Wir hs Karl Kourad hier gehörigen Gegenſtäude gegen baare Zahlung öffentlich verſteigern: 1 Silberſchrank, 2 große Spiegel mit Conſolen, 2 Spieltiſchchen, 1 Divau, 2 Plüſchſeſſel, 1 Salon⸗ und 1 runder Tiſch, 1 Dameuſchreibtiſch, 1 Staffelei, Bücherſchrank mit Lexikon, 1 Pfeilerſchränkchen, 2 Büſtenſtänder, 2 ge⸗ polſterte Kinderſtühle, 2 Blumeutiſche, 1 Regulator, Marmorplatte, 1 Spiegelſchrauk, vogel, 1 Büffet, 1 und Möbel aller Art. Maunheim, den 2. Februar 1903. Zimmer, Gerichtsvollzieher, Waldhofſtr. 19. 3857 Herrn Rechtsauwalt 2 Nachttiſche, 2 große Bilder, 1 Waſchkommode mit 1 Notenſtänder, 1 Schreibkommode, 1Elektriſir⸗Automat, 1 Fahrrad, 1Küſig mit Kaugrien⸗ 1 Kleiderſtänder ſowie ſouſtige Gegenſtände Jüdiſcher Diskuſſions⸗Verein Mannheim. ontag, 2. Februar a. c, end⸗ 8½ Uhr im Saale der Toynbee⸗Halle C A, 12 PVortrag über: Frauen-Berufe. Freie Diskuſſion. 10745 Jedermaun hat frelen Zutritt. Bantechuiker Perein Mannheim. Zweigverein des Deutſchen Techniker⸗Verbandes. Jeden Dienſtag ¼9 Uhr Sitzung im Wilden Mann. Rolzen hautptverſammlung. Der Gäſte willkommen. 25666 Diouna& Haun efoegehang lessnlssueinp 0U N2, 9c0 offeriren: GofddenAN — 12 —— 25 51 9 kauft werden. 9 4 9 8 J 1074⁴ — 772————— 2————— 1 Konkurs⸗Verkauf. 1 Das zur Konkursmaſſe des Spielwaarenhändlers Walter Garb⸗ 91 rocht in Maunheim gehörende Waarenlager, beſtehend in: Spielwaaren jeder Art, Kurz⸗, Merterie⸗ und Galauleriewaaren, 10 im Taxwerthe von M..792.— kann durch den Unterzeichneten en bloe ver⸗ Der Zuſchlag erfolgt durch den beſtellten Gläubiger⸗Ausſchuß und f bleiben gefällige ſchriftliche Augebote bis zur Entſcheidung desſelben bindend⸗“ Vortefenilleſachen ett. Konkursverwalter, D 2, 10. Friedrich Bühler, 0 28 5...!!........ Bekauntmachung. Auſchluß der Abort⸗ an die ſtädliſche Kae naliſation betr. No. 10121. Es ſind in letzter Zeit Fälle feſigeſtellt worden, in welchen Abortanlagen, ſei es durch Aubringung ſogenannter Ueber⸗ äufe, oder durch unmittelbare Verbindung bei Außergebrauch⸗ ſehung der Abortgrude an die lädtiſche Kanaliſation ange⸗ ſchloſſen wurden. Wir machen die Betheiligten darauf aufmerkſam, daß dies Verfahren nach§ 18 der Haus⸗ eutwäſſerungs. Oldnung für die Stadt Mannheim vom 11. Juli 1892 unzuläſſig iſt und ein zwangsweiſes untd ſtrafendes Ein⸗ ſchreiten nach 88 30, 87a und 116 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B., ſowie§ 3601ʃ .⸗Str.⸗G.⸗B. zur Folge hat. Sobald jeſtſteht, waun die Aus⸗ leitung der Kanafiſation in den Rhein, ſowie die und Desinfectionsanlage e ſein wird, werden wir bekannt geben, unter welchen Beding⸗ ungen Aborte an ſtädtiſche Kanäle angeſchloſſen werden dürſen. kannheim, 22, Jauuar 190. Großih. Bezirksamt: Zoeller. 650 VLekanntmachung. Die Konſtatirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abf. 1 des Einkommenſteuer⸗ Geſetzes betreffend. Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragr, iſt Jeder⸗ mann, der in einem Steuer⸗ diſtrikt erſtmals, od. nach dem ſeine Steuerpflicht geruht hat, erſtmals wieder ein ſteuer⸗ pflichtiges Einkommen aus Mannheim⸗Ludwigshafener Wach⸗ und Schließgeſellſchaft. Unſern verehrlichen Abonnenten zur gefl. 9 daß wir die Wächter Friedrich Humpfer, Heiurich Frey, Aleis Faulhaber, Franz Biedermanmn, Mathias Uhrig, Alexander Rhein und den Ober wächter Chriſtiau Schütt wegen gröblichſter Pflichtverletzung mit Wirkung vom 31. Januar 1903 aus dem Wächterbeſtand unſerer Geſell⸗ ſchaft auszuſchließen genöthigt waren. An Stelle der ausgeſchloſſenen Wächter ſind neue und zuverläſſige Perſonen als Wächter eingeſtellt worden. Mannheim, den 2. Februar 1903. Der mit der Reorganiſation Beauftragte: . Wermann. Schonscſireiben ¶ Heulschi u. Latetinischi ,, u. 8.% Unterricht zu Jeder Tageszeit, such absadss Jede Noche Aufnahne neuer Schdler 4 Schülerinneg Fe inste Referenzen-Maseige Preise. Prospektas SAcadll. Auual lveal, ueulaue n Fepr. Lehrer d. Stenggr., Bücherrevisor. Stellenxermittlung. 22752 27932 H. Rass Ludwigshafen. MäncbenesBies-U, Case Hestaurant „Ludwigshof“ Ecke Kalſer Wilhelm und Pismarchſtraß⸗. Münchener Bier⸗Lokal. Spezialausſchan: Eberlbrän. Anerkannt beste Küche. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten hiermit die traurige! Mit⸗ theilung, daß unſere liebe Gattin, Schwägerin und Tante frau Hina Cramer geb. Harx nach kurzem Krankenlager, geſtern Abend t vir' ſcheeden i. ger, geſ ſauf Wir bitten um ſtille Theilnahme. Die trauernden Hinterbliebenen Maunheim, 1. Februar 1908. Die Beervigung findet Morgen Dienſtag, Vor⸗ mitlag um ¼10 Uhr von der Leichenhalle des iſr, 4 00 aus ſtatt. 10750 6. Sekte. 8 Großh. Hof⸗ u. Nationaltheater in Maunheim. Montag, den 2. Februar 1993. 50. Vorſtellung. Abonnement A. Neu einſtudirt: Uriel Acosta. Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Karl Gutzkow. Regiſſeur: Herr Jacobi. Perſonen: Manaſſe Vanderſtraten, ein reicher Handelsherr in Aimſtert 5 0 15 708 Herr Eckelmann. ** Uriel Acoſta 4 Eſther, ſeine Mutter 0 Ruben) 5„Frl. .„Herr 2. Her „ 0„ 0 Frle v. Rothenberg. Herr Köhler. Herr Möller. Frl. Burger. Herr Tietſch. Herr Ausfelder. Joel) ſeine Brüder. 5 Baruch Spinoza, ein Knabbe De Santos Van der Enden) Nabbinen Ein Tempeldiener 5„ Herr Eichrodt. Simon, Diener Manaſſes..„Herr Lobertz. Silva's Diener Herr Starke. „Herr Karl Zickner vom Stadt⸗ theater in Königsberg als Gaſt. Tempeldiener, Gäſte, Volk. Ort der Handlung: In und bei Amſterdam.— Zeit: 1630. ————— „ Uriel Acoſta gaſſeneröffn.%7 Unr. Anf. vräc. 7 Uhr. Ende ½10 Uyr, Nach dem 3. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Kleine Eintrittspreiſe. Vorverkauf von Villets in der Filiale des Genergl⸗Auzeigers, Friedrichsplatz 5. —— — Mittwoch, 4. Febr. 1903. 49. Vorſtellg. im Abonnem. E. Das Glück im Winkel. Schauſpiel in 3 Akten von Hermann Sudermann. * Eliſabeth Frl. Charlotte Boch von Frankfurt a. M. „von Röcknitz Herr Karl Zickner vom Stadt⸗ theater in Königsberg als Gäſte. Anfang 7 Uhr. Apollo-Theater. Montag, den 2. Jebruar ds. Is.: 26218 N 51 113* ü N Grosse Specialläten-Vorstellung mit vollſtändig nenem Programm,. Am 7. Februar: Peffentlicher Haskenball. MANNHEINI. Dienstag, den 3. Februar 1803, Abends pünktlich? Uhr im Grossh. Hoftheater VI. Musikalische Akademie. Solist: UHerr Professor Eugene Vsaye aus Brüssel(Violine). J. Götz. Symphonie(-dur).— 2. Bruch. Concert No. 2 (-molh) für Violine mit Orchesterbegl.— 3. Volkmann. Suite für Streichorchester.(Zum ersten Ma.)— 4. a) Vsaye Chant a Hiver. b) Vieuxtemps. Pinale aus dem-dur-Concert mit Orchesterbegl.— 5. Beethoven. Ouverture„Leonore“ No. 2. Stehplatz im Parquett Mk..—. II. Rang, Prosceniumsloge. 1. Reihe Mle..—, 2. Reihe Mk..50, II. Rang Loge, 2 u. 3. Reſhe Mk..50. II. Rang, Reserve-Loge, 3. Reihe Mkk..50. III. Rang Loge 2. Reihe Mk..— Prosceniumsloge III. Rang Mk..50, Parterre Mk..50, Gallerie-Loge Mk..—, Gallerie Mk.—.50, Kartenverkauf von heute ab an der Tages- kasse des Gr. Moftheaters. Die öffentliche Hauptprobe findet am Montag, 2. Februar, Nachmittags ½4 Uhr im Gr. Hoftheater statt. Eintrittskarten hlerzu in das Parquett(Eingang durch den Anbau am Schiller- Platz) à Mk. 1 50 sind nur beim Theaterportier zu haben, 10389 Akademische Vorträge. II. Cyklus: Ausgewählte Kapitel aus der allgemeinen Volls- Wirthschaftslehre: Die Einkommensbildung. Dienstag, den 3. Februar 1903, Abends präcis ½9 Uhr, im Casino-Saale III. Vortrag des Herrn Dr. W. Troeltsch, erdentlicher Professor an der Universität Marburg üÜber: „Das Arbeitseinkommen.“ Nintrittskarten à Mk. I1.— zu den noch stattfinden- den 2 Vorträgen sind aüf dem Bureau des Kaufmängischen Vereins, in der Hokmusllcallenhandlung von Karl Ferd. Heckel, in der Musfkalienhandlung Th. Sohler und ſu der Buchhandlung von Brockhoff& Schwalbe zu haben. 29501/11 Die Saalthüren werden punkt 8½ Uhr geschlossen. Kaufmännischer Verein E, V. Börsenvorstand. Handelskammer für den Kreis Mannheim. Arbeiter Fortbildungs⸗Verein 0O 3, 1. Montag, den 2. Februar 1903, Abends präcis ½9 uhr, rdentl. Generalversammlung Tages⸗Ordnung. 1. Thätigkeitsbericht des Vorſtandes. 2. Kaſſenbericht und Bericht der Reviſoren. 8. Erſatzwahl in den Vorſtand. 4. Wahl der Reviſoren zur Sparkaſſe. 5. Verſchiedenes. Zu zahlreicher Betheiligung ladet höflichſt ein. Der Vorstand. Den werthen Damen empfehle ich mich zur Anfertigung aller Art Coſtümen ſpeciell Schneid erkleider) übernehme auch Uumänderungen, owie Maverniſirungen bei mäßigem Preiſe. 9081 Auf Wunſch werden Beſtellungen gußer dem Hauſe angenommen. 29506/4 Heitige A..50 Mannheimer Diesterweg-Verein Vier Vorträge des Herrn Wilhelm KLeroix über: Riekard Wagner. 3. Vortrag: Der geſtaltende Gedanke am Mittwoch, den 4. Febr., Abends 6½ Uhr in der Aula der Friedrichsſchule, UD 2. Jedermaun iſt höfl. eingeladen. 10787 Der Vorstand. Vetein für Kipderpflege. Freitag, 20. Februar 19038, Abends 7 Uhr, findet in den„Zwölf Apoſtel“ 4, 11, III. Stock, die dies⸗ jährige ordentliche Geueralverſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechnungsablage. 2. Vorſtandswahl. 3. Verſchiedenes. 10738 Die verehrlichen Mitglieder werden hierzu freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Turn⸗Verein Mannheim. Gegr. 1646. Eingetr. Verein 2 Unſere uebungs⸗ abende finden in der Turnhalle ½ K G ſtatt und ſind bis auf Weiteres wie folgt feſtgeſetzt: Riegenturnen: Dienſtag und Donnuerſlag. Turnen der Männerabthei⸗ lung Mittwoch und Samſſtag. Turnen der Jugendabthei⸗ lung Mittwoch und Samiſtag. Kürturnen Samſtag. Fechten Mittwoch, jeweils Abds. von 8½ bis 10½ Uhr. Damenturnen Abtheilung A: Montag und Freitag jeweils Abends von 8½ bis 10 Uhr. Abtheilung B: Dienſtag und Freitag jeweils Abends von 6 bis 8 Uhr. Herren iſt der Zutritt zu den Uebungsſtunden der Hamenab⸗ theilungen nicht geſtattet. Sängerrlege: Probe jeden Moutag Abend um 9 Uhr im Reſtauranut zum „Kirchengarten“, R 3, 1. Anmeldungen behufs Aufnahme in den Verein be⸗ liebe man mündlich in der Turn⸗ halle bei unſeren Turnwarten und für die Damenabtheilungen bei deren Leiter oder ſchriftlich an den Vorſtand zu machen. 20196 Der Vorſtand. adagogſum Neuenheim bel Heſdelterg. Sexta- Prima, 1800%%1: 33 Einj., 9 Primaner. Ober IIetc. Vorügl. Erfelge. Kl. Famillenpenslonat. Dr. Volz. 21917 Handels- Cufse en Vinc. Stock Mannbeim, F I, 3. Alle Arten Buchführung, Weechsel-.Efrektenkunde, Kaufm. Rechnen, Stenogr., Korrespon., Kontorpraxis Schönschr., Rundschrift, Maschinenschr. ete. 289 — I. Insiitut am Platze. Unübertr. Unterrichtsertf. Vontitl. Persönlichkeiten nufs Wärmste empfohlen. Unentgeltliche Stellenvermittlung Frospeete gratis.fraueo. 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