Abonnement: — Tägliche Ausgabe: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Aliswärtige Juſerate Die Reklalne⸗Zeile.. 60„ (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Gkleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Raunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „Journal Mannheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021 Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 E 6. 2.„ Redaktion: Nr. 877 „ Expedition: Nr. 218 „ Filiale: Nr. 815 80 25 Sblakt.* Für unverlangt eingehende Manufkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Polfiische ebersſcht. Mannheim, 2. Februar 1903. Der Centralvorſtaud der nationalliberalen Partei war geſtern in Berlin verſammelt. Die unter dem Vorſitz des Dr. Hammacher abgehaltene, aus allen Theilen Deutſch⸗ lands ſehr zahlreich beſchickte Sitzung beſchloß folgende Reſo⸗ lution: Der Centralvorſtand der olianallheglen Partei er⸗ kennt dankbar die energiſchen und erfolgreichen Bemühungen der Reichstagsfraktion um die Ueberwindung der Ob⸗ ſtruktion und um das Zuſtandekommen des Zolltarifs an. Er begrüßt beſonders freudig, daß es der feſten Haltung der Fraktion zu danken iſt, daß der Zolltarif im Sinne der Eiſenacher Be⸗ 0 chlüſſe verabſchiedet worden iſt. Er erwartet nunmehr, daß die Reichsregierung ungeſäumt zum Zweck des Abſchluſſes langfriſtiger Handelsverträge mit auswärtigen Ländern in Ver⸗ handlungen tritt und daß es ihr gelingt, auf der Grundlage des vom Reichstag genehmigten Zolltarifs den Intereſſen der Land⸗ wirthſchaft, des Handels und der Induſtrie genügenden Schutz und Raum i im internationalen Verkehr zu ſchaffen. In freudiger Genugthuung darüber, daß ſeine Berathungen die volle Einheit der nationalliberalen Partei und ihre Entſchloſſenheit einmüthi⸗ gen Kampfes in der bevorſtehenden Reichstagswahl dargethan haben, fordert er die Parteigenoſſen im Lande auf, ſofort in die Wahlvorbereitungen einzutreten. Die Novelle zur Krankenverſicherung. 31 Nach der Vorlage zur Abänderung des K Krankenberſicherungs⸗ geſetzes, wie ſie dem Bundesrath zuging, iſt vorgeſehen, die bis⸗ herigen Höchſtſätze der Beiträge in den verſchiedenen Kaſſen um 20 Prozent zu erhöhen. Auf dieſe Weiſe werden ſich auch die weiterhin in Frage kommenden Mehrleiſtungen decken laſſen, welche bei Ausdehnung der Wöchnerinnen⸗ Unterſtützung von der 4. bis zur 6. Woche nach der Niederkunft entſtehen. meinde⸗Krankenverſicherung berechnet ſich die Erhöhung der jähr⸗ 4 lichen Belaſtung im Durchſchnitt für ein Mitglied auf 1,47., ſo daß der Wochenbeitrag des Verſicherten und Arbeitgebers zu⸗ 1 en m Durchſchnitt nur um rund drei Pfennig hinaufzuſetzen Für den Verletzten bietet die im Entwurfe vorgeſehene Ver⸗ leggrung der Unterſtützungspflicht der Krankenkaſſen den Vor⸗ theil, daß Fälle, wo die Fürſorgepflicht der Krankenkaſſe beendet und die der Berufsgenoſſenſchaft noch nicht feſtgeſtellt iſt, ſich weſentlich vermindern, wahrſcheinlich völlig aufhören werden. Denn die Verpflichtung der Krankenkaſſe zur Gewährung der Unterſtützung wird nicht durch die Annahme aufgehoben, daß die Erwerbsunfähigkeit durch 1 5 Unfall herbeigeführt worden ſei. Hat kürzlich hiernach eine Krankenkaſſe Unterſtützung für die Zeit bom Beginn der 14. Woche nach Eintritt des Unfalls geleiſtet, o ſteht ihr der in den Unfallverſicherungsgeſetzen geordnete Er⸗ ſatzanſpruch gegen die Berufsgenoſſenſchaft zu. Aus der Kiautſchon⸗Denkſchrift. Die„Berl. Korr.“ verbreitet ſich über die dem Reichstage Für die Ge⸗ ugegangene kſchrift über das Kiaotſchougebiet und weiſt auf 515 Forif chritte in 75 Entwicklung unſerer hin. Die Handelsentwicklung des letzten Jahres— ſo ſchreibt die offiziöſe Zuſchrift— zeigt einen erfreulichen Auf⸗ ſchwung in der Einfuhr von Waaren nicht chineſiſchen Urſprungs. Die Ein⸗ und Ausfuhr chineſiſcher Waare iiſt im Berichtsjahr durch die an der ganzen Küſte und auch im In mern Schantungs gelrelee Cholera beeinträchtigt worden. Im deutſchen Schutz⸗ gebiete ſelbſt iſt dank dem Klima und der 5 ütären Einrichtung die Cholera nicht epidemiſch aufgetreten. Auch ſonſt haben ſich die geſu udheitlichen Verhältniſſe der Kolonie er⸗ freulich geſtaltet. Insbſondere iſt bemerkenswerth, daß die früher hauptſächlich gefürchtete Krankheit Darmtyphus, mit Ausnahme der nachweisbar auf Einſchleppung von außerhalb zurückzufüh⸗ renden Erkrankungen im letzten Jahre in Tſingtau ſelbſt in keinem Falle e iſt. Die Denkſchrikt erwähnt, daß im Sommer des Berichtsjahres Tſingtau bereits von einer Reihe von Badegäſten von außerhalb aufgeſucht wurde, und hebt hervor, daß der deutſche Hafenplatz zweifellos von allen Küſtenſtätten Mittel⸗ und Nord⸗Chinas die günſtigſten Vorbedingungen hat, um auch nach dieſer Richtung hin ſich zu entwickeln. Die Bau⸗ thätigkeit war auch im Berichtsjahre ſowohl auf dem Ge⸗ biete des Hafen⸗ und Straßenbaues als auch des Hochbaues rege. Die umfangreiche Mole des großen neuen Hafens, die in Zukunft der Kohlenverladung dienen ſoll, wird vorausſichtlich im nächſten Sommer ſo weit fertiggeſtellt ſein, daß alsdann der erſte Schiff⸗ liegeplatz für die großen Oceandampfer vorhanden ſein wird. Ein Schwimmdock iſt bereits in Deutſchland in Beſtellung ge⸗ geben. Beſonders erfreulich in geſundheitlicher und wirthſchaft⸗ licher Hinſicht ſind die Fortſchritte der Forſſtkulturen und Obſtplantagen. Einige Abbildungen, die der Denkſchrift beigegeben ſind, zeigen dies an überraſchenden Beiſpielen ſchnellen Baumwuchſes. In organiſatoriſcher Hinſich t iſt die Begründung einer Handelskammer und eines für die Angelegenheiten der chineſiſchen Bevölkerung beſtimmten chineſiſchen Komites hervorzuheben. Die Kehrſeite der engliſchen Schifffahrtspolitik. Es iſt wahrlich eine Ironie der Weltgeſchichte, daß die Be⸗ wegung, die in Großbritannien zum Schaden der ausländiſchen Schifffahrt künſtlich großgezogen worden iſt, ſich in den britiſchen Kolonien immer deutlicher auch gegen die Rhederei des Mutter⸗ landes wendet. So iſt es in Kanada geſchehen, wo jetzt auch die engliſchen Schiffe eine hohe Lizenzgebühr zahlen müſſen, ſo in Auſtralien, wo nur noch eingeborene Seeleute beſchäftigt werden ſollen und engliſche Schiffe ſo gut wie nichtbritiſche ihre Vorräthe den bundesſtaatlichen Zöllen unterwerfen müſſen. Das ſchönſte in dieſer Hinſicht aber iſt, daß ein auſtraliſcher Rechtsgelehrter nunmehr erklärt hat, das Geſetz, wonach ausländiſche Schiffe in auſtraliſchen Gewäſſern ihre Vorräthe verſtegeln laſſen müſſen, könne nur auf britiſche, nicht aber auf ausländiſche Schiffe Anwendung finden, denn die Geſetzgebung Auſtraliens dürfe nach dem Völkerrecht keine Geſetze für ausländiſche Schiffe ſchaffen, ſoweit es ſich um deren Handlungen außerhalb der auſtraliſchen Machtſphäre, alſo auf freiem Meere, handele. Zu dieſer durchaus zutreffenden Anſicht bekannte ſich der Vorſitzende des Appellationsgerichts in Sydney, das in der gegen den Lloyd⸗ dampfer„Prinzregent Luitpold“ eingeleiteten Klage wegen Bruch der Siegel an den Vorrathsräumen zu entſcheiden hatte. en Beſthung Der⸗ ſelbe führte in 17 65 Derhandlung e aus daß A luſtralien ſeine Be fugniſſe überſchritten habe, als es durch Geſetz fremde Schiffe hinſichtlich ihres Verkehrs auf dem freien Meere unter Strafe ſtellte; der ſtreitige Paragraph könne nur auf fbritiſche, nicht aber auf Schiffe einer anderen Nation Anwendung finden. Allerdings ſchloſſen ſich ſeine beiden Beiſitzer nicht dieſer Anſicht an und ſo wuürde der Appell des Vertreters des Llohyd mit Skimmenmehrhei verworfen; nichtsdeſtoweniger haben die Ausführungen in Eng land große Indignation erregt, wie zahlreiche Preßſtimmen be weiſen. Unter dieſen Umſtänden wird man auf den Spruch des höchſten Gerichtshofes im Mutterlande, des Pricy Couneil, ge⸗ ſpannt ſein dürfen, der demnächſt in der Klage der P. and O. Eo. gegen das Geſetz zu erwarten ſteht. Es wäre wirklich eine Tragi⸗ komödie, falls dieſer Gerichtshof ſich der Anſicht des wee Richters anſchließen ſollte. Deutsches Reich. [J Berlin, 1. Febr.(Bei der Erſatzwahl) im dritte! ſchleswig⸗holſteiniſchen Wahlkreiſe(Schleswig⸗Eckernförde) iſt e ent Kandidaten der nationalliberalen Partei, Landsverſiche⸗ rungsrath Hanſen aus Kiel, nicht gelungen, in die Stichwahl 1 kommen. Wäre der Bündler Graf Reventlow dem Rathe v ſeiner Geſinnungsgenoſſen gefolgt, ſeine Kandidatur zu Gunſte der des Herrn Hanſen fallen zu laſſen, ſo würde dieſer mit Leich tigkeit zur Stichwahl gekommen ſein.(Es iſt Stichwahl zwiſchen Sozialdemokratie und freiſ. Volkspartei. D..) Jedenfalls kann die diesmal aufgebrachte Stimmenzahl für den Nationalliberale zu der Hoffnung berechtigen, daß bei den nächſten Wahlen dieſes Mandat für unſere Partei gewonnen werden kann. (Die Breslauer Kaiſerrede) hat, wie die Germania“ feſiſtellt, nicht im„Reichsanzeiger“ ge⸗ ſtan den. In Nr. 287 des„Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ im Anſchluß an die Worte der Breslauer Kaiſer⸗ Deputation nu geſagt:„Se. Majeſtät erwiderte mit einer Anſprach.“. —(Kolonial⸗Handelsadreßbuch 1903.) weſentlich inhaltreicher ausgeſtattete Ausgabe 1903 des Kolo Handelsadreßbuches iſt ſoeben erſchienen. Das Adreßbuch w herausgegeben von dem Kolonial⸗Wirthſchaftlichen Komite Be lin NW.., Unter den Linden 40, Preis.70 M. leinſchl Porto). Ca bietet Kaufleuten, Fabrikanten und allen Fre kolonialer Beſtrebungen ein überſichtliches Bild über die wirthſchaftliche Lage unſerer Kolonien und für jeden K intereſſenten ein unentbehrliches Nachſchlagebuch. Nebe Adreſſen und Mittheilungen über die in Kolonien khätigen Geſell⸗ ſchaften, Firmen und Farmer enthält das Buch Adreſſen Exporteuren und Importeuren, Fabrilanten und Vertriebsſtell deutſcher Kolonialerzeugniſſe, Kolonialbehör den in Deutf lan und in den Kolonien, Deutſche Geſellſchaften in fremden Kolonie mit dem Sitz in Deutſchland, Miſſionsgeſellſchaften, kol Inſtitute und Vereine, Schiffsverbindungen(Fahrpläne, Pa Uund Frachttarife), Verbindungen in den Kolonien(Dampfſchi Eiſenbahnen, Ochſenwagen ꝛc.), Poſtſtationen und Portof Jölle, Statiſtiken des Handels der Kolonien u. ſ. w. Karten Kolonien in Afrika, China und Südſee erleichtern die 1 Tagesneuigkeſten. — Schumann und Brahms. Ein anziehendes Kapftel aus einem größeren biographiſchen Werke über Johannes Brahms, das Max Kalbeck vorbereitet, wird im Februarheft der„Deutſchen Rundſchau“ veröffentlicht. Es handelt ſich um das ſchöne Verhältniß Schumanns zu dem jüngeren Brahms, dem er die erſten Schritte in die Oeffent⸗ lichkeit erleichterte. Schumann war noch ſtädtiſcher Muſtkdirektor in Düſſeldorf, als Johannes Brahms, von Joachim empfohlen, Ende September 1853 bei ihm vorſprach. Ueber die erſte Begegnung 0 wiſchen beiden hat ſich die Legende gebildet, daß Brahms auf ſeiner Wanderung von Göttingen nach Düſſeldorf„in etwas abgeriſſener Bedeng und deſolatem Schuhwerk“ zu Schumann gekommen ſei, ſodaß d dieſer mit einem verlegenen Blick auf ſeine Stiefel ſtockend zu ihm geſagt habe:„Junger Mann— wenn Sie etwa— zufällig— nicht recht— es kann das ja wohl einmal ſo vorkommen— nicht recht bei Kaſſe ſind, ſo disponiren Sie nur über mich.“ Kalbeck weiſt dieſe 1Erxzählung zurück; den wandernden Handwerksburſchen hatte Brahms cdcſchon vorher in Bonn, ehe er in dem vornehmen Hauſe des Geheimraths Deichmann längere Gaſtfreundſchaft genoß, mit einem ſalonfähigen jungen Mann vertauſcht, und er war dann direkt nach Düſſeldorf ge⸗ fähren. Brahms würde es auch niemals gewagt haben, als Vaga⸗ bund vor Schumann aufzuziehen. Gleich von ihrem erſten Zuſammen⸗ treffen wird erzählt, daß Schumann, hingeriſſen von der Genialität des Brahmsſchen Vortrags auf dem Klavier, den Ankömmling nicht zu Erkde ſpielen ließ, ſondern ihn mit den Worten unterbrach:„Das muß Clara hören.“ Dann lief er hinaus, holte ſeine Frau herbei und ſagte:„Hier, liebe Clara, ſollſt Du Muſik hören, wie Du ſie noch nicht gehört„astz jetzt fangen Sie das Stück noch einmal an, junget Mann!“ Johannes mußte bei Schumanns zu Tiſch bleiben, und ſchon in der erſten Stunde fühlte er ſich unſäglich wohl im Frieden des muſterhaft geführten, allen unlauteren Elementen verſchloſſenen, ein⸗ Familie mit patriarchaliſcher Würde vorſtand. Voll ehrfürchtiger Vewunderung blickte der Unverdorbene 5 ihm und die fachen Bürgerhauſes, dem der ſchweigſame Meiſter als Oberhaupt der anmuthige Frau, welche die hohe Künſtlerin ſo harmoniſch mit dem vorſorglichen Hausmütterchen in ſich zu vereinigen wußte, gewann ſein ganzes Herz. Noch größer war der Eindruck, den er auf das Ehepuar machte. Der friſche Jüngling, der faſt noch ein Knabe ſchien, mit ſeinem Blondhaar, ſeiner hellen Stimme und ſeinen großen blauen Augen kam Schumann vor wie eine Erſcheinung aus einer anderen Welt, herabgeſandt, um den Hoffnungs sloſen, der damals mit ſo bielen Widerwärtigkeiten und Anfeindungen zu kämpfen hatte, wieder aufzurichten und zu tröſten; in ihm fand er das Ideal ſeiner Jugend wieder, die ſo verheißungsvoll geweſen war. Der Eifer, mit dem Schumann ſich dann beſtrebte, dem ſchüchternen ungeſchickten Jungen den Eintritt in die Welt zu erleichtern, hat etwas von der Liebe eines Vaters, der von ſeinem Sohne all das erhofft, was er ſelbſt nicht er⸗ reichen konnte. Er führte ihn in den Kreis ein, der in ſeinem Hauſe verkehrte, und unter vielen luſtigen Geſellen legte Brahms ſeiſe Schüchternheit ab und wurde bald einer der ausgelaſſenſten, der auf Spaziergängen und Ausflügen die Damen mit ſeinen Eulenſpiege⸗ leien neckte.„Seine Natur war kerngeſund,“ erzählt ſein Freund Dietrich,„ſelbſt die ernſteſte Geiſtesarbeit ſtrengte ihn kaum an. Er konnte aber auch zu jeder Stunde des Tages feſt einſchlafen, wenn er es wollte. Im Verkehr mit ſeinesgleichen war er munter, bisweilen auch übermüthig, derb und voll toller Einfälle. Wenn er zu mir die Treppe heraufkam, ſo geſchah es in jugendlichem Ungeſtüm; mit beiden Fäuſten pochte er an die Thür und ohne Antwort abzuwarten, ſtürmte er herein.“ Und„um dem jungen Adler bei ſeinem erſten Fluge über die Welt zur Seite zu ſtehen,“ griff Schumann nach Jahren wieder einmal zur Feder und ſchrieb für die„Neue Heitſchrift fite Muſik“ einen Artikel, der„Neue Bahnen“ betitelt iſt und in dem er den jungen Künſtler geradezu als den erwarteten Meſſias feiert.„Ich dachte,“ ſchrieb er darin,„es würde und müſſe einmal plötzlich einer erſcheinen, der den höchſten Ausdruck der Zeit in idealer Weiſe aus⸗ zuſprechen berufen wäre, einer, der uns die Meiſterſchaft nicht in ſtufenweiſer Entfaltung brächte, ſondern, wie Minerva, gleich voll⸗ kommnen gepanzert aus dem Haupte der Kronion entſpränge. Und er iſt gekommen, ein junges Blut, an deſſen Wiege Grazien und Helden Wache hielten Er:. Vobannes Brahms kam von Hamburg, dort mir kurtz vorher von einem verehrten bekannten Meiſter empfohle das iſt ein Berufener.“ befindet ſich ein kurzer Aukchfichtiger Stab, und unter dieſem wied Kegel, auf deſſen breitem Ende der Stab ruht, während das 1 9 Ende mit der Netzhaut oder dem Sehnerven berbunden iſt. D in dunkler Stille ſchaffend, aber von einem trefflichen und bee zutragenden Lehrer gebildet i in den ſchwierigſten Satzungen der Er trug, auch i im Aeußeren, alle Anzeichen an ſich, die uns ank Dieſer Artikel wirkte wie ein Blitz av terem Himmel, und ſeine Folge war gerade das Gegentheil vor was Schumann damit beabſichtigt hatte. Noch hatte Brahms und alle Uebelwollenden und ee bei erſter Gelegenheit ihr Müthchen zu kühlen. Heber Inſektenaugen. In einem der letzten Heſt Wochenſchrift„Engliſh Mechanic“ iſt eine höchſt ſonderbare graphie wiedergegeben, vielleicht die merkwürdigſte, die e Menſchen gelungen iſt; ſie ſtellt nämlich ein Bildniß der verſto Königin Viktor ia dar, durch ein Inſektenauge dem e Diene oder 1 9 1 oder gar ein ſolches unter dem Milroſkoß geſehen haben. A einer ſehr großen Zahl kleiner Halbkugeln zuſammengeſetzt Dieſe ſind in einander kreuzende Reihen, von größter Rege angeordnet, und die Zwiſchenräume zwiſchen den Maſchen eine Gruppe von Augen dar. Auge beſteht aus einer Halbkugel mit einer winzigen Linze in der Mitte. Unter jener L eines Inſekts iſt alſo faſt von allen Seiten mit Augen umg durch der Mangel der Beweglichke it des Kopfs ausgegli Die Zahl der einzelnen Augen iſt für die verſchiedenen Inf geduldigen Naturforſchern nachgezählt worden. Eine Ameif ihrer nur 50, eine gewöhnliche Hausfliege ſchon 4000, ein raupe 6236, ein Maikäfer 8836, ein Schmetterling 17 38 Libelle 24 000 und einige Käferarten ſogar über 25 000. Wenn ein Inſektenauge unter dem Mikroſtop betrachten will 10 Wß es mit A. Sette. General⸗tuzeiger. Mannheim, 2. Februar. Zu den Reichstagswahlen. Karlsruhe, 1. Febr. Im Jungliberalen Verein hielt Landgerichtsrath Scherer einen Vortrag über den Zolltarif und die bevor⸗ ftehende Reichstagswahl. Da vielfach die Meinung verbreitet iſt, daß die Jungliberalen Vereine, ſpeziell der von Karlsruhe, in der Zollfrage einen ganz anderen Standpunkt einnehmen, wie die Nationalliberale Partei, ſo war es von Intereſſe, aus dem Munde des Führers der Jungliberalen Badens eine klare und Unzweideutige Ausſprache über dieſe wichtige Frage zu vernehmen. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit folgte die Verſammlung den Ausführungen des Redners, der zunächſt in großen Strichen ein Bild von der Zollpolitik in den letzten Jahrzehnten und von den Reichstagsverhandlungen über den Zolltarif entwarf, wobei die Haltung der nationalliberalen Reichstagsfraktion uneinge⸗ ſchränkte Anerkennung fand. Bezüglich der Reichstagswahl führte der Redner aus: Wir bekämpfen die Sozialdemokratie und werden alle unſere Kraft einſetzen, um die drei Bezirke, vor Allem Karlsruhe, dem libe⸗ ralen Bürgerthum wieder zurückzuerobern. Die Sozialdemokratie iſt die einſeitige Vertreterin der Arbeiterintereſſen, ſieht ihren Feind in dem modernen Staat, ſtellt unerfüllbare Forderungen auf, erkennt den Fortſchritt in der ſozialen Geſetzgebung nicht an. Vielfach hört Mman, es handle ſich in den nächſten Wahlen nur um den Kampf gegen die Sozialdemokratie; alle anderen Parteien ſollten ſich zuſammen⸗ ſchaaren und ihre Unterſchiede vergeſſen. Man ſagt, die Sozialdemo⸗ kraten hätten ſich ſo im Reichstage benommen, daß ſie eine Strafe ver⸗ Dient hätten. Ich glaube, wir haben bei Ausübung unſeres Wahl⸗ rechtes unſere Stimme ſo abzugeben, daß für die nächſten fünf Jahre die Durchführung der liberalen Grundſätze geſichert iſt. Strafen zu ertheilen, dazu iſt das Wahlrecht nicht gegeben. Die Sozialdemokraten bekämpft man nicht durch Reaktion, ſondern durch eine liberale Geſetz⸗ gebung und es iſt höchſte Zeit, daß die Reichsregierung volksthümlichen Jorderungen, wie Bewilligung von Diäten für Reichstagsmitglieder, Schaffung eines allgemeinen Vereins⸗ und Verſammlungsgeſetzes, ent⸗ gegenkomme. Bei dem Rufe:„Gegen die Sozialdemokratie“ wollen wir nicht vergeſſen, daß wir im Reichstage eine Reaktionsmehrheit von etwa 240 Mitgliedern aus Konſervativen, Freikonſervativen, Zentrum, Elſäſſern, Polen, Welfen, Antiſemiten haben. Dieſen ſtehen die links⸗ ſtehenden Parteien mit etwa 160 Mitgliedern gegenüber. Man ſagte in den letzten Tagen bei den traurigen Vorgängen im Reichstage: Iſt das die Verwirklichung des Traumes unſerer Eltern und Vor⸗ eltern, wenn das Parlament auf dieſe Weiſe vergewaltigt wird!l Wir können aber auch fragen: Iſt das die Verwirklichung des Traumes Anferer Väter, wenn heute im deutſchen Parlament die Reakkion die Herrſchaft ausübt? Wir hatten ſtets geglaubt, das neue Deutſche Reich ſei der Hort des Fortſchritts, der Staat, wo Kunſt und Wiſſenſchaft der freieſten Entwickelung entgegengehen und zum Vorbilde der ganzen Welt würden. Sind dieſe Ideen in ſicheren Händen bei der derzeitigen Mehrheit des Reichstags? Wenn wir unſer engeres Heimathland Baden betrachten, ſo iſt dieſes im Reichstage vertreten durch 7 Mitglieder des Centrums und einen Bauernbündler, alſo unter 14 Abgeordneten ucht reaktionäre Vertreter. Das iſt alſo der liberale Muſterſtaat Baden! Wir haben die Verpflichtung, bei den Wahlen dafür zu ſorgen, daß das liberale Bürgerthum einen größeren Einfluß im Parlamente gewinnt. Wir ſchließen kein Bündniß mit der Sozialdemokratie, aber Kuch keines mit der Reaktion. Beim Kampfe gegen die Reaktion bet⸗ keln wir nicht um die Stimmen der Sozialdemokratie; aber wir haben Hais Recht und die Pflicht, unſere Stellung als liberale Partei ent⸗ ſchieden zum Ausdruck zu bringen, und können es dann den extremen, linksſtehenden Parteien überlaſſen, zu wählen zwiſchen dem Kandi⸗ ten der reaktionären Mehrheit und dem des liberalen Bürgerthums. Wir betteln aber auch nicht im Kampfe gegen die Sozialdemokratie um die Stimmen der Reaktion; nur bei weiteren Konzeſſionen hätte dies einen Erfolg und der hieße, unſere ganze Vergangenheit ver⸗ leugnen, unſere liberalen Grundſätze opfern, nur um da oder dort einen Augenblickserfolg zu erhaſchen. Das thun wir nie und nimmer⸗ mehr! Wenn wir alſo einſtimmen in den Ruf:„Auf zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie“, ſo erſchallt in gleicher Weiſe unſer Ruf:„Auf zum Kampfe gegen die Reaktion“, und ich kann meine Ausführungen ſchließen mit den Worten:„Nie und nimmermehr werden wir bei den Wahlen die Geſchäfte der Reaktion beſorgen.“ (Stürmiſcher, lang anhaltender Beifall.) An den Vortrag knüpfte ſich eine längere Diskuſſion, in der ſämmtliche Redner ihr Einverſtändniß mit den Ausführungen Scherer's bekundeten. Aus Stadt und Land. Mannheim, 2 Februar 1908. Der Gauturntag des Rhein⸗Neckaraaues fand geſtern Nachmittag im obern Saale der„Landkutſche“ dahier ſtatt. Von den zum Gau zählenden 32 Turn⸗Vereinen hatten 27 Vereine ca. 70 Abgeordnete entſandt. Nachdem der Gaäuturnrath die abgegebenen Vollmachten der einzelnen Vereine geprüft hatte, er⸗ fnete gegen 2 Uhr der 2. Vorſitzende, Herr Reallehrer Fil⸗ ngers⸗Heidelberg die Verhandlungen, indem er zunächſt die Er⸗ eeee. zu meſſen. ſchienenen begrützte und den Gauvertreter, Herrn Prof Dr. Schuh⸗ macher⸗Mannheim, entſchuldigte, der wegen Krankheit, z. Zt. von Mannheim abweſend, und infolgedeſſen der Verſammlung nicht beiwohnen konnte. In die Tagesordnung eintretend berichtete Herr Filſinger über das abgelaufene Vereinsjahr, wobei er namentlich auf das in Pforzheim ſtattgehabte Kreisturnfeſt hinwies, woran die Gauvereine in großer Anzahl theilnahmen und mit ehrenden Er⸗ folgen zurückgekehrt ſeien. Ferner theilte er noch mit, daß im Laufe des Jahres der erſte Gauturnwart Dr. Röſch wegen ſeiner Er⸗ nennung zum Profeſſor nach Kenzingen, das Amt niederlegen mußte, und daß an deſſen Stelle der zlweite Gauturnwart, Herr Ernſt Thenau⸗Mannheim, trat. Dem ſcheidenden Gauturnwart wurde ſeitens der Gau⸗Vereine, gelegentlich der Abſchiedsfeier im Heidel⸗ berger Turnßberein, ein hübſches Geſchenk, als Anerkennung ſeiner Verdienſte um den Gau, überreicht. Der von Gaugeldwart Perron⸗Frankenthal erſtattete und vorgelegte Kaſſenbericht wurde von den Herren Buſch und Spreug geprüft und richtig be⸗ funden, worauf dem Kaſſier Entlaſtung ertheilt wurde. Da die Aus⸗ gaben wie jedes Jahr den Einnahmen entſprechen, ſo wurde auch bergangenes Jahr kein Ueberſchuß erzielt, was übrigens auch nicht beabſichtigt iſt. Der für das laufende Jahr vorgelegte Voranſchlag wurde von der Verſammlung gutgeheißen und einſtimmig genehmigt. Der Gauturnwart Thenau erſtattete den Tuͤrnbericht und führte etwa Folgendes aus: Durch das im vorigen Jahr veranſtaltete Kreis⸗ turnfeſt gab es für die einzelnen Gauvereine ſehr viel Arbeit; denn wie größere Veranſtaltungen ihre Schatten immer vorauswerfen, ſo war auch den Vereinen ſchon im Anfange des Jahres durch die Vor⸗ bereitungen und das Einüben des gewählten Uebungsſtoffes, ſowie der vorgeſchriebenen Pflichtübungen, die Pflicht auferlegt, die Glieder kräftig zu rühren, um bei dem Feſte ſelbſt in Ehren beſtehen zu können. Und daß die Vereſne ihre Aufgabe voll und ganz erfaßt hatten, bezeugen die erhaltenen Auszeichnungen, mit welchen 17 unſerer Gauvereine in ihre Heimath zurücktehrten. Aber auch viele Einzel⸗Wettturner unſeres Gaues ſind mit dern ehrenden, ſchlichten Eichenkranz bedacht worden. Auch innerhalb des Gaues hatten wir Gelegenheit im friedlichen Wettkampf unſere Kräfte miteinander Aus Anlaß des 25jährigen Jubelfeftes rief der Turn⸗ berein Waldhof die Turner unſeres Gaues auf den Plan, wobei 63 Mann das Siegeszeichen in Empfang nehmen konnten. Vom ſchönſten Wetter begünſtigt, berlief das Feſt in harmoniſcher Weiſe. Für das kommende deutſche Turnfeſt iſt von der Kreisleitung ein Vereinsturnen am Pferd geplant und werden die Uebungen in kurzer Zeit bekannt gegeben werden, damit das Einüben beginnen kann. Mik der Deviſe:„Vorwärts immer— rückwärts nimmer“ ſchloß Herr Thenau ſeinen Bericht. Mit lautem Beifall wurde der intereſ⸗ ſante Turnbericht von der Verſammlung aufgenommen. Der nächſte Punkt der Tagesordnung bildete die Beſprechung über die Abhaltung eines Gauturnfeſtes. Zur Uebernahme desſelben meldeten ſich die Turn⸗Vereine Ladenburg, Oggersheim und Wieb⸗ lingen. Nach kurzer Debatte entſchloß man ſich für Oggersheim, dak der Verein bereits 22 Jahre dem Gau angehört und ſich wiederholt um das Gauturnfeſt beworben hatte. Das Gauturnfeſt ſoll jedoch erft nach dem deutſchen Turnfeſt, jedenfalls alſo im Auguſt, ſtatt⸗ finden. Die Turnvereine Neuenheim und Ladenburg geben bekannt, daß ſie in dieſem Jahre ihr 25jähriges Jubiläum feiern, und will erfterer damit ein volksthümliches Wettturnen verbinden, was vom Gauturnwart befürwortet, jedoch noch der Genehmigung des Kreis⸗ turnraths bedarf. Als letzter Punkt ſtand die Neuwahl des Gauturnraths auf der Tagesordnung. Bevor man zur Wahl ſchritt dankte zunächſt der Vorſitzende der hieſigen Turngeſellſchaft, Herr V. Buſch, dem bis⸗ herigen Gauturnrath für ſeine Mühe und brachte ein Zfaches„Gut Hefk“ auf denſelben aus, in das die Verſammlung einſtimmte. Der bisherige Vorſtand wurde nach kurzer Beſprechung per Acclamation wiedergewählt und zwar: Prof. Dr. Schumacher⸗Mannheim, .⸗V., Gauvertreter, Reallehrer Filſinger⸗Heidelberg,.⸗V., ſtellvertretender Gauvertreter, Kaufmann Ernſt Thenau⸗ Maun⸗ heim,.⸗V., I. Gauturnwart, Buchdruckereibeſitzer Perron⸗ Frankenthal,.⸗V., Gaugeldwart und Kaufm. Schmitt⸗Heidel⸗ berg,.⸗B., Schriftführer. Neu gewählt wurde als II. Gauturn⸗ wart Buchdruckereibeſitzer Ph. Zechner⸗Speier Mtv. Nachdem noch von einigen Abgeordneten mehrere unweſentliche Verbeſſerungen angeregt und beſprochen wurden, ſchloß der Vorſitzende, Herr Fil⸗ ſänger, gegen 4 Uhr die Verſammlung. * Der Wetterprophet Falb, der in ſeinen letzen Prophezeiungen ſehr daneben gehauen hat, ſagt vom Februar: Es ſtellen ſich vm 1. bis 8. Februar bei ziemlich trockener Witterung ſehr ausgebreitete Schnee⸗ fälle ein, die Temperatur ſinkt tief unter die normale. Vom 9. bis 14. Februar vollzieht ſich ein Umſchwung des Wetters: in den erſten Tagen treten Regen ein, wobei die Schneefälle gänzlich aufhören. Die Temperatur erhebt ſich auf eine ganz ungewöhnliche Höhe. Der 12, Februar iſt ein kritiſcher Tag 1. Ordnung, der drittſtärkſte des ganzen Jahres. Es beſteht Gewitterneigung. Vom 15, bis 18. Februar laſſen die Regen etwas nach, ohne jedoch gänzlich aufzuhören. Schnee⸗ fälle find nichk zu erwarten. Die Temperatur liegt noch ziemlich be⸗ deutend über der normalen. Vom 19. bis 23. Februar bleibt das Wetter trocken und die Temperatur fängt an zu ſinken, ohne aber unter die normale zu kommen. Vom 24. bis 28. Februar ſtellt ſich DDDee iſt, vorgeführt werden. Dee wieder Witterungsumſchlag ein. Die Trockenheit dauert fort, nimm 1 ſogar noch etwas male. Vereinze iſt ein kritiſcher Tag 2. Ordnung, der aber Trockenheit nicht zur Wirkung gelangen kann. Intereſſante Entſcheidung des Reichsgerichts. für Fortbildungsſchüler wichtiges Urtheil fällte das Reviſtionsinſtanz. Ein Fortbildungsſchüler leiſtete des Lehrers, die Be als der L zeige. Der Reniter des gegen die St Beſtraften legte beim Re wurde und zwar mit der ſeines Berufes als Beamt 3 des Beamtenrech leiſte Staatsgewalt nach Paragr. 8 8 Der Junge mußte ſeine 14 Tage„abb Mannheimer Wein im ſechzehnten Jahrhundert. Herr Land⸗ gerichtsrath M. Huffſchmid in Konſtang, ein geborener Mann⸗ heimer, ſchreibt in der Februar⸗Nummer der Mannheimer Geſchichts⸗ blätter über dieſes Thema Folgendes: Daß im alten Mannheim ſchon ſehr frühe Wein gepflanzt wurde, ergibt ſich aus den Urkunden des Kloſters Lorſch. So ſchenken ihm am 21. Dezember 766 Gerald und Ruttrudis Alles, was ſie in Mannheim beſitzen, unter Anderem auch an Weinbergen. Daß aber im ſechzehnten Jahrhundert der Weinbau hier nicht nur nicht aufgehört ſondern daß ſeine Er zeugniſſe auch einen gewiſſen Ruf genoſſen haben müſſen, wird durch den bekannten Straßburger Satiriker Johannes Fiſchart leigentlich Fiſcher) bezeugt. Dieſer überſetzte bezw. überarbeitete das Werk des Franzoſen Frangois Rabelais( 1553)„La Vie de Gargantua et de Pantagruel“ und gab es zuerſt 1575 als„Geſchichtſchrift“, ſpäter als„Geſchichtklitterung“ heraus, in welcher die Rohheit der da⸗ maligen Zeit, beſonders der höheren Stände, gegeißelt wird. Im vierten Kapitel iſt geſchildert, wie Gargantua's Vater Grandufter (auch Grandguſier, Grandgoſchier, eigentlich Granck gosier= Kropf⸗ gans) Küche und Keller vorzüglich im Stande hielt. Die Aufzählung aller erdenklichen Leckerbiſſen und Weine iſt kulturgeſchichtlich nicht zu unterſchätzen. Nach Erwähnung der verſchiedenſten Weine, worunter für das Gebiet der Kurpfalz in Betracht kommen der Neckarwein und der Fürſtenberger zu Bacharach, finden ſich, zuerſt in der zweiten Ausgabe von 1582, folgende Zuſätze:„Ja da war mehrley Wein dann zu Studgart auff der Hochzeit beſchrieben werden, als Würtenbergiſcher Weidenberger, der von Lauffen, ſo etwann die Fer⸗ dinandiſchen Knecht machet lauffen, vnd die Landgräuiſchen nach⸗ lauffen. Item der Elfinger, ſo die finger vnd beyn Elenlang macht, der Beutelspacher, ſo die Beutel machet krachen, der Hebbacher gieng glatt in Rachen, Rote Felbacher, Mönchberger, Beinſteimer, weiß vnd rot Wangheimer, die offt gut Verß helffen erdencken, wann maus Poetiſch thut einſchencken, Seckenheimer auß der Pfaltz, ſammt Gunt⸗ heimern, Dürmſteinern, Manheimern ond Gänsfüſſern, ſtarck von geſchmack, die einen bald werffen auff den Sack: Steinheimer auß Francken.“— Vielleicht laſſen ſich aus den zahlreich erhaltenen Beſchreibungen von Hoffeſten des ſechzehnten Jahrhunderts, beſonders der ſüdweſtlichen Deutſchlands, auch Zeugniſſe ermitteln, daß in der That echter Mannheimer damals fürſtliches Tafelgetränk war. * Aus dem Vorort Käferthal. Am Samſtag Abend wurden dem am Kirchplatz wohnenden Landwirth Joh. Müller und ſeinem auf Beſuch hier weilenden Sohn ein Geldbetrag von 350 M. geſtohlen. Der Thäter, welcher bei dem Diebſtahl betroffen wurde, flüchtete zum Fenſter hinaus und konnte bis jetzt nicht dingfeſt gemacht werden. — Der in den ößoer Jahren ſtehende ledige Steuermahner Friedrich Herrmann von hier wurde, wie der Käferth. Anz. mittheilt, wegen Verdachts eines Sittlichkeitsverbrechens verhaftet. Er ſoll ſich an einem ſchulpflichtigen Mädchen vergangen haben. *Vortrag. Wir wollen nicht verſäumen, darauf aufmerkſam zu machen, daß Dr. jur, Guſtav Mayer, der 1. Vorſitzende der Mannheimer Ortsgruppe der Bodenreformer, Dienſtag, 3. Februar, Abends ½9 Uhr, in der„Stadt Lück“, P 2, 10, im unteren Saal ſprechen wird über„Wohnungsnoth und Bodenreform“. * Ausſtellung pfälziſcher Frauenarbeiten. Die bom Verband pfälziſcher Verein für Frauenintereſſen geplante„Erſte Ausſtellung pfälziſcher Frauenarbeiten“ wird vom 14. bis 21. Juni§. J. in den Räumen des Saalbaues in Neuftadt a. H. ſtattfinden. Es erfolgten bereits zahlreiche Anmeldungen, die auf eine intereſſante Beſchickung der Ausſtellung ſchließen laſſen. Vielfach iſt aber noch die Anficht im Umlauf, als handle es ſich nur um eine Handarbeitenausſtellung. Das iſt unrichtig. Zu der Ausſtellung ſind alle Erzeugniſſe weiblicher Arbeit zuläſſig. Es können Kunſtgegenſtände, ſchriftſtelleriſche Arbeften, Malereien, Photographien, Handarbeiten, gewerbs⸗ oder fabrikmäßig von Frauen hergeſtellte Arbeiten, Erzeugniſſe der Land⸗ wirthſchaft und Gärtnerei u. ſ. w. zür Ausſtellung gebracht werden. Die verſchiedenen Schulen können ſich betheiligen, ebenſo auch die Fabriken mit den zur Frauenarbeit gehörigen Maſchinen und Materialien.— Es ſoll auch eine Abtheilung„aus vergangenen Tagen“ errichtet werden, in der intereſſante Frauenarbeiten aus ver⸗ gangenen Zeiten Platz finden. Dadurch wird manchen Familien Gelegenheit geboten, alte intereſſante und kunſtvolle Frauenarbeiten, die von Geſchicklichkeit und Fleiß vergangener Zeiten zeugen, den jetzigen Generationen vorzuführen.— In einer weiteren Abtheilung ſoll auch die pfälziſche Volkstracht, die leider ſo wenig mehr bekannt An alle altpfälziſchen Familien, die im Der wegen der beſtehenden 27 2. Ein beſonders Reichsgericht als te der Aufforderung und widerſetzte ſich, Widerſtan⸗ — N 8* 0 Vater des * ——— einem ſehr ſcharfen Inſtrument vom Kopf losgelöft werden, dann ſind die Stäbe und Kegel von der Unterſeite her mit einem weichen Pinſel aus Kameelhaaren und etwas Waſſer zu beſeitigen. Nunmehr kann die durchſichtige Hornhaut mit den Linſen auf einen Streifen Glas mit Canadabalſam befeſtigt und mit einem Deckgläschen von oben her geſchützt werden. Ein ſolches Präparat gibt nicht nur die Möglichkeit, den Bau des Inſektenauges ſelbſt zu erkennen, ſondern auch andere Bilder durch das Inſektenauge hindurch zu betrachten. Zu letzterem Zweck muß das fragliche Bild mit etwa ½ Zoll Abſtand unter das Präparat angebracht werden. Das Mikroſkop iſt dann zunächſt auf das Inſektenauge und dann durch weitere Senkung um einen geringen Betrag auf das darunterliegende Bild einzuſtellen, worauf dieſes in gdem Geſichtsfelde des Mikroſkops—500 Mal erſcheint, d. h. ſo oft, s der durch das Mikroſkop ſichtbare Theil des Inſektenauges einzelne Faretten enthält. Der Verfertiger des Eingangs erwähnten photo⸗ graphiſchen Unikums hat nun durch ein Käferauge(vom Waſſerkäfer Dytiscus) eine kleine Photographie der Königin Viktoria nicht nur beobachtet, ſondern auch photographirt. Dieſe Arbeit war höchſt mühſam, denn die nöthigen Bedingungen konnten nur dadurch erfüllt werden, daß die beiden Objekte unter dem Mikroſkop von unten her etleuchtet wurden. Die Photographie der Königin mußte vorher als Negatio auf eine Glasplatte gebracht werden. Die Aufnahme dauerte atwa eine Stunde. Das Ergebniß ſtellte alſo ein Bild der verſtorbenen Pein dar, wie ſie ſich in einem Inſektenauge ausgemalt hätte, wenn mam überhaupt annehmen dürfte, daß ein ſolch kleiner Waſſerkäfer einen Menſchen mit einem Mal ins Auge faſſen könnte. Auf der Photo⸗ graphie zeigt ſich das Bild etwa 120 Mal wiederholt. Es iſt dabei zu berückſichtigen, daß die Augenlinien jenes Waſſerkäfers einzeln einen Durchmeſſer von nur 1/1000 Zoll beſitzen und eine Brennweite von 1/600 Zoll. Bei der Betrachtung dieſer wunderbaren Leiſtung eines Amateurphotographen wird ſich nun noch die Frage aufdrängen, od ein Inſekt wohl in Wirklichkeit auch das Bild eines Gegenſtandes in ſo häufiger Wiederholung wahrnimmt. In Wahrheit ſtellt ſich die Sache wahrſcheinlich anders, weil nur diejenigen Linſen des großen Fgcetten⸗ auges ein Bild aufnehmen, die durch die von ihm ausgehenden Licht⸗ trahlen ſentrecht getroffen werden, während die übrigen Augen durch die ſich umgebende Schicht ſchwarzen Farbſtoffs abgeblendet bleiben. Allerdings wird das Inſekt vermuthlich immer mehrere Bilder gleich⸗ zeitig empfangen, dadurch aber nicht mehr beeinträchtigt werden als der Menſch durch das gleichzeitige Sehen mit zwei Augen oder das Hören mit zwei Ohren. — Ein Bayreuth in Berfailles. In dem Bericht über das Budget der Künſte von Simhan, der dem franzöſiſchen Parlament vorliegt, wird auch ein bemerkenswerther Plan erörtert, in Verſailles ein „franzöſiſches Bayreuth“ zu ſchaffen. Die Einzelheiten des Planes erläutert folgende Stelle des Berichts:„Unter den Plänen, die wäh⸗ rend der letzten Jahre vorgebracht wurden, um dem Schloß und der Stadt Verſailles ihre wirkliche künſtleriſche Bedeutung zu ſichern, muß beſonders einer die Aufmerkſamkeit des Parlamentes feſſeln. Er betrifft den ſchönſten Schauſpielſaal Frankreichs, die alte Hofoper, die gegenwärtig für den Senat reſervirt iſt. Dieſer Saal wurde von 1758 bis 1770 nach den Plänen Gabriels gebaut; er wurde am 17. Mai 4770 mit der Aufführung von„Perſee von Lulli bei der Hoch⸗ geitsfeier des Dauphin(Ludwig XVI.) mit Marie Antoinette ein⸗ geweiht. Hier wurden mehrere Tragödien Voltaires und viele Luſt⸗ ſpiele und Opern unter der Regierung Ludwigs XV. und Lud⸗ wigs XVI. geſpielt. Das hier vom Gardes du corps gegebene Feſt rief die Oktobertage des Jahres 1789 hervor. Dieſer Saal hat die prunkreichſte Ausſchmückung, die man ſehen kann. Das Foher iſt mit acht Basreliefs von Pajou aus geſchnitztem Holz verziert; die Galerien, die Logen, die Hauptgeſimſe find gleichfalls von Pajou geſchnitzt, und jedes Motiv bildet ein höchſt werthvolles Kunſtwerk. Dasſelbe gilt für die von Durameau gemalte Decke. Die Bühne iſt eine der größten der Welt. Vor einigen Jahren verbanden ſich eine Anzahl von Per⸗ ſönlichbeiten der verſchiedenſten künſtleriſchen Kreiſe zu dem Zweck, vom Senat die Ermächtigung zu erlangen, in der Oper zu Verſailles ähnliche Vorſtellungen wie in Bahreuth und München zu veranſtalten. Bedeutende Kapitalien zur Einrichtung des Saales und zur Wieder⸗ herſtellung der Maſchinerie waren zuſammengebracht. Der damalige Senatspräſident und jetzige Präſident der Republik betrachtete den Plan mit dem wohlwollendſten Intereſſe und bekundete ſeinen Wunſch, ihn verwirklicht zu ſehen. Aber es erhoben ſich Schwierigkeiten, und die Ermächtigung konnte zur Zeit nicht erhalten werden. Es han⸗ delte ſich natürlich nicht darum, dieſen ſeit 1879 nicht gebrauchten Saal dem Senat zu entziehen, ſondern nur, ihn zu benutzen; einige Stunden hätten genügt, um ihn von Neuem für die parlamentariſchen Debatten paſſend zu machen, und die Geſellſchaft hätte ihn bei der Requiſition in Stand geſetzt. Es wäre ſehr wünſchenswerth für die franzöſiſche Kunſt, daß dieſer niemals ganz aufgegebene Plan ſich eines Tages verwirklichte. Der Staat würde ſich durch Vermiethung der Oper eine wichtige Einnahmequelle ſchaffen und dadurch einen nützlichen Beitrag zur Domäne Verſailles haben.“ —. Städte in merkwürdiger Lage. In der Stadt North⸗ wich in Cheshire ſinkt die Hauptſtraße jedes Jahr um ſechs bis acht Zoll, und in demſelben Maße ſinken natürlich auch die Läden an beiden Seiten. Northwich und ſeine Um⸗ gebung mit ſeinem Reichthum an Salzlagern bildet einen intereſ⸗ ſanten Ort für mineralogiſche Studien. Hier fanden bereits die Römer die natürlichen, aus der Erde ſprudelnden Quellen, und hier gewannen ſie Salz durch Verdampfung in Pfannen, die ſich von den jetzt gebräuchlichen nur wenig unterſcheiden. In dem Marſtonbezirk bekämpfen die Behörden fortgeſetzt den Feind, der unaufhörlich und hinterliſtig arbeitet. Eine Straße wurde vor dreizehn Jahren end⸗ giltig aufgegeben, und der Senkung überlaſſen, und jetzt wird auch der Weg, über den ſie abgelentt wurde und der die Hauptſtraße zwiſchen zwei wichtigen Zentren bildet, nur noch mit ſtets zuneh⸗ menden Schwierigkeiten erhalten.— Die Leute von Tupuſelei brauchen nicht weite Reiſen zu machen, um ein Salzwaſſerbad zu nehmen. Die Stadt iſt auf Pfählen gebaut, die in ein unter Waſſer geſetztes Korallenriff in der Torresſtraße füdlich von Neuguinea ge⸗ trieben ſind. Dieſer merkwürdigen Niederlaſſung gegenüber liegt auf dem Feſtland ein anderes Dorf, das hoch in der Luft zwiſchen Rieſen⸗ palmen, von denen die Küſte eingefaßt iſt, liegt. Beide Gemeinden haben die merkwürdige Lage für ihre Wohnungen gewählt, um ſich gegen Ueberraſchungen ſeitens ihrer zahlreichen Feinde zu ſichern, und beſonders ſuchen ſie Schutz vor den umherſtreifenden Kopfjägern. Mit Krankheiten behaftete Leute entwickeln nicht ſelten ſeltſame Launen in Bezug auf die Wahl ihrer Wohnſtätten. So dam vor — e enee bervansel worden fib, Manhe m, 2. Fe Geueral⸗Auzeiger. * dieſe zur Ausſtellung überlaſſen zu wollen.— Neben dieſen Ab⸗ theilungen aus alter Zeit ſollen aber vor Allem die Pfälzerinnen der Jetztzeit, die in⸗ und außerhalb des Landes wohnen, ſowie die in der Pfalz anſäſſigen und beſchäftigten Frauen und Mädchen durch zahlreiche Betheiligung an der Ausſtellung beweiſen, was Frauen⸗ arbeit zu leiſten im Stande iſt, um dadurch die Frauenarbeit zu heben, ihr die ihr gebührende Anerkennung zu verſchaffen und den Erwerb zu fördern. *Kaiſer⸗Panorama E 5, 1. Das an herrlichen Landſchaften und Gebirgs⸗Szenerien ſo übezaus reiche Tirol präſentirt ſich in der dieswöchentlichen Serie. Das ſchöne Land Tirol— wer möchte es nicht einmal kennen lernen? Es iſt das Land und die theure Hei⸗ math einer friedfertigen und friedſamen Bevölkerung, die reich ge⸗ ſegnet iſt von den intereſſanteſten Naturſchönheiten. Im Panorama werden viele der maleriſch gelegenen Gegenden gezeigt: Ort Klauſen, St. Ullrich, St. Maria, das herrlich gelegene Bozen mit maleriſcher Umgebung, Gries, St. Pauls, ferner die reizenden Seen Gaſterer⸗ See und Carxer⸗See. Wilde Felſen⸗Szenerien wechſeln mit intereſ⸗ ſanten Parti n ab. In Bozen erregt ſpeziell Intereſſe das Denkmal Walters von der Vogelweide. Verein gegen Haus⸗ und Straßenbettel. Im Monat Januar erhielten Anterſtützung durch Gewährung von Mittageſſen 28 Perſonen, Abendeſſen, Obdach und Frühſtück 687 Perfonen, zufammen 715 Perſonen, gegen 714 Perſonen im vorigen Monate. Das Unterſtützungslokal befindet ſich nach wie vor in§ 1, 11. »Schwetzinger Funde. In Schwetzingen wurden, wie die Mhr. Geſchichtsblätter berichten, anläßlich von Erweiterungsbauten im Hofe der Aktienbrauerei neuerdings wieder mehrere Gräber aus der frühgermaniſchen Zeit aufgedeckt. Auf Anregung des Herrn Prof. Maier dort, ließen die Herren Brauereidirektoren Kuenzlen und Liebmann die Funde ſammeln und überwieſen dieſelben der Mannheimer Sammlung. Durch perſönliche Erkundigungen am Fund⸗ ort konnten wir feſtſtellen, daß es drei oder vier Gräber waren, die 4,5 m tief im Boden lagen. Außer den Reſten von zwei Schädeln (Darunter ein weiblicher) und anderen Skelettheilen erhielten wir mehrere Eiſenwaffen, zwei Tongefäße, einen Bronzering und das Bruchſtück eines Kammes. Wie dieſe Beigaben auf die einzelnen Gräber vertheilt geweſen, konnte leider nicht mehr ermittelt werden. Die Gräber gehören zu dem alten Friedhof, der ſich von dort bis in den Schloßgarten hinein erſtreckte und wohl aus der früheſten Zeit Schwetzingens(.—6. Jahrhundert) herſtammt.— Bei den derzeit im Gang befindlichen Schwetzinger Kanaliſationsarbeiten wurden wieder verſchiedene Alterthümer gefunden und dank der freundlichen Fürſorge des dortigen Gemeinderaths und insbeſondere des Herrn Bürgermeiſter Häfner ſorgfältig geſammelt und dem Mannheimer Alterthumsverein überwieſen. Auch darunter befinden ſich zwei Waf⸗ fenſtücke aus frühgermaniſcher Zeit, das Uebrige ſtammt aus Mittel⸗ alter und Neuzeit. Die Funde werden nach erfolgter Reinigung und Konſervirung zuſammen mit den früheren dort gefundenen Alter⸗ die ziemlich vollzählig hier vereinigt ſind, aufgeſtellt werden. Aus dem Großherzogthum. * Friedrichsfeld, 2. Febr. Vor ca. 3 Wochen wurde im Büreau der Steinzeugwaarenfabrik Friedrichsfeld eingebrochen. Die ange⸗ ſtellten Recherchen nach dem Thäter blieben jedoch erfolglos. Von Samſtag Nacht auf Sonntag nun ſtattete der Einbrecher abermals einen Beſuch bei genannter Fabrik ab, wurde jedoch von dem Nacht⸗ wächter auf der That ertappt. Derſelbe heißt Heid, iſt von Neckar⸗ hauſen und hat früher bei der Steinzeugfabrik gearbeitet. B. C. Karlsruhe, 1. Febr. Als Warnung für Leichtgläubige ſei Piermit auf eine neue Art Ramſchverkauf aufmérkſam gemacht, wie er kürzlich in Bretten vorgekommen iſt. ine Schnapsfirma hatte 400 bis 500 Flaſchen ſehr guten Kognak nach Bretten gehen laſſen, die dann angeblich im Vollſtreckungswege verkauft werden mußten, um ſo den Glauben zu erwecken, daß man echte Waare um billigen Preis ekommen könne. Viele gingen richtig auf den Leim und bekamen dadurch zum Preiſe von 1% bis.20 eine Flaſche gleich 87 Liter ſehr ſchlechten Fruchtbranntwein, deſſen Ladenpreis nicht mehr wie 50 3 für den Liter beträgt. B. C. Säckingen, 1. Febr. Dieſer Tage hatte ſich der verant⸗ wortliche Redakteur und Verleger des„Säckinger Volksblatts“ Otto Stratz wegen einer beſonders eigenthümlichen Bethätigung der chriſt⸗ lichen Toleranz vor Gericht zu berantworten. Ein Unglücksfall, der ſich zur Zeit der Bürgermeiſterwahl in Schramberg ereignet hatte und bei dem mehrere Arbeiter ums Leben kamen, gab dem frommen Blatte Anlaß zu einem Artikel, in dem von einem„halbbetrunkenen Arzte“ die Rede war. An einer Stelle des Artikels hieß es:„That⸗ ſache iſt es, daß der liebe Gott es zuließ, daß die unglücklichen Arbeiter des ſattſam bekannten Katholikenfreſſers Junghans heimgeſucht wurden...“ Alſo hat der ſpiritus rector des frommen„Säckinger Volksblatts“ die Meinung, daß der Herrgott die Arbeiter dafür, daß ſie bei einem„ſattſam bekannten Katholikenfreſſer“ in Arbeit treten, heimſucht. Für den Ueberfluß an Toleranz, der in dem inkrimi⸗ irten Artikel zum Ausdruck kam, zahlt der Verleger und Verant⸗ latts“ 100% Geldſtrafe, trägt die Koſten des Verfahrens und für die Veröffentlichung des Artheils * Sückingen, 1. Febr. Ein dreiſter Schtoindler niſtele ſich dieſer Tage in einem hieſigen Hotel ein. Er naunte ſich Freiherr von Bergen, Leutnant bei dem Regiment in Lindau. Da er kein Gepäck hatte und auch keines kam, der„Leutnant“ außerdem noch Schuhe ——————⅛¾— Kurzem eine Anzahl Schwindſüchtiger auf den Gedanken, in den iſchrecklichen Tiefen der Mammuthöhle in Kentuckh zu wohnen. Zu dieſem Zweck wurde mit vieler Mühe und großen Koſten Bau⸗ material in die Höhle getragen und allmählich entſtand ein kleines unteriridſches Dorf, das nach ſeiner Vollendung von Familien bewohnt wurde. Aber wie vorauszuſehen war, übten das kiefe Schweigen und die ewige Dunkelheit des Ortes auf 55 un⸗ glücklichen Bewohner eine ſchädliche Wirkung aus, 05 bei Ween jeden Vortheil der zweifellos reinen und trockenen Luft und gleich⸗ mäßigen Temperatur überwog. Einige Kranke ſtarben, andere den Verſuch auf, und die ſo ſeltſam gebauten Häuſer ſind jetzt Land⸗ ſtreichern und Verbrechern überlaſſen. Mehr Glück hatte die 1 5 Kolonie Schwindfüchtiger, die ſich innerhalb der geſchützten 1 öffnung der Vulkaninſel St. Paul im Indiſchen Ozean Hier ſind die Kranken gegen jeden Wind geſchützt, aus we her Richtung er auch blaſen mag; und heiße natürliche Bäder zu ſchiedenen Temperaturen ſtehen immer zur Verfügung. Der Boden wird durch latentes vulkaniſches Feuer im Innnern gleichmäßde gehalten. Nahrung iſt reichlich und mannigfaltig vorhanden; gibt es Delikateſſen wie Seeelefantenfloſſen und Schwänze, 5 ebſe und andere Kruſtenthiere und den ſaftigen„Kerguelen⸗Kohl Von den Geheilten haben ſich dann viele auf der Inſel niedergelaſſen, ſtatt in ihre Heimath aee — Die Pantomime eines Vikars. ichtet Vor einem en Publikum brachte der Rev. Forbes Vikar von Gorleſton, ſeine Pantomime„Dick Whittington in der Kirchſchule zur Aufführung. Seine kleine Tochter ſpielke eine große Rolle, außerdem wirkten fünfzig Schulkinder mit. Der Ogani dirigirte das Orcheſter, und der Küſter ſpielte die Rolle eines Pökar⸗ bären. Auch die Kirchenvorſteher leiſteten hilfreiche Hand. Der Vikar ſelbſt überwachte die Anordnungen, um die Ausführbarket ſeiner Idec, in Weilern und Dörfern die Kirchen mit Theaters zu verbinden, zu beweiſen. Der Aus London wird berichtet: ſchulen nach demſelben Grundſatz wie in Gorleſton in ein Theater Beſitze von Stücken ehemaliger Volkskrachten ſind, ergeht die Diſſe fach verdient zu haben. für private Fürſorge veranſtalteten Arbeätsloſenzählung dreizehn Organiſt Gedanke iſt denn auch ſchon in dem benachbarten Kirchſpiel Caiſter aufgenommen worden, wo die Kirch⸗ Jordan's Geburtstag:„Durch's Ohr“. Vorher: Zum erſten Male: ſchöpfte der Hotelier Verdacht. Er frug telegraphiſch in Lindau an. Die Antwort beſtätigte den Verdacht des Hoteliers, daß der Freiherr⸗ Leutnant ein Gauner ſei. Während aber die Gendarmerie im Be⸗ griffe war, zur Verhaftung zu ſchreiten, hatte ſich der Gauner im Hotelzimmer eingeſchloſſen und flüchtete durch das Fenſter des zweiten Stockes durch einen Sprung in den Garten, von da, vom Hotel⸗ perſonal verfolgt, durch die Vorſtadt dem Walde zu. Er konnte nicht mehr eingeholt werden. 5 * Offenburg, 2. Febr. Bei der Stadtverordnetenwahl der 1. Klaſſe, welche am Samſtag ſtattfand, ſtimmten von 147 Wahl⸗ berechtigten 105, d. i. über 71 Prozent ab. Das Zentrum enthielt ſich der Wahl. Auf die gemiſchte Liſte der Zentrumsgegner fielen 96—104 Stimmen. 15 Zettel waren abgeändert. Damit ſind alſo unſere Gemeindewahlen, die mit einem Siege der Zentrumsgegner in allen drei Klaſſen endigten, vorüber. pfalz, Heſſen und Amgebung. *Ludwigshafen, 2. Febr. Zu dem Unglücksfall, durch welchen der Schaffner Ludwig Kneipp am 29. v. Mts. auf der Fahrt zlviſchen Lambrecht und Neuſtadt im Tunnel Wolfsberg ſeinen Tod fand, wird uns von zuſtändiger Seite mitgetheilt, daß nach be⸗ ſtimmter Vorſchrift die Fahrkartenkontrolle bei der Fahrt durch die Tunnels nicht vorgenommen werden darf. Wie durch einen Augen⸗ zeugen des Unfalls beſtätigt wird, hat der verunglückte Schaffner die Coupeethüre auch nicht zur Ausübung der Fahrkartenkontrolle, ſondern lediglich in der Abſicht geöffnet, einem Reiſenden Auskunft zu er⸗ theilen. Der bedauernswerthe Mann hat daher die Uebertretung der zur Sicherheit des Perſonals erlaſſenen ſtrengen Vorſchriften mit dem Tode gebüßt. * Speier, 1. Febr. Recht unangenehm überraſcht wurde der zuletzt hier wohnhaft geweſene frühere Maurermeiſter und Wirth Johann Geiger und deſſen 17 Jahre alte Tochter von Neuſtadt a.., die angebliehe Braut eines Grafen v. Walderſee. Dieſelben hatten gegen ein ſchöffengerichtliches Urtheil von hier, welches ſie wegen Betrugs mit Gefängnißſtrafen belegte, Berufung zur Straf⸗ kammer Frankenthal ergriffen, womit ſich dieſes am letzten Dienſtag beſchäftigte. Die Verkündigung des Urtheils wurde bis Dienſtag ausgeſetzt, Geiger ſowie deſſen Tochter aber wegen eines neu ver⸗ übten Betrugs(ſie haben einer hieſigen, alleinſtehenden Dame, unter dem Vorwande, die Tochter heirathe in nächſten Tagen den obengen. Grafen und ſie d. h. die Dame dürſe mit nach Berlin zur Hochzeit, über 2000% abgeſchwindelt) von der Frankenthaler Gendarmerie ſofort in Unterſuchungshaft abgeführt. 2 5 * Kaiſerslautern, 1. Jebr. Der unlängſt aus dem hieſigen Amtsgerichts⸗Gefängniß entwichene, in Unterſuchungshaft wegen ſchwerer Einbruchsdiesſtähle befindliche Tagner Schworm, welcher, wie noch erinnerlich, mit dem wegen Betrug und Unterſchlagung ebenfalls inhaftirten Kaufmann Witte in der Nacht ausgebrochen war und das Weite geſucht hatte, iſt laut„Pf. Pr.“ vorgeſtern in Frank⸗ furk am Main aufgegriffen und dem hieſigen Unterſuchungsgefäng⸗ niſſe zugeführt worden. Sein Komplize befindet ſich dagegen noch auf freien Füßen. * Landan, 1. Febr. Geſtern Nachmittag erſchoß ſich in ſeiner Wohnung in der Weißenburger Straße der Einjährig⸗Freiwillige Friedrich Poſtius der 4. Kompagnie des 18. Infanterie⸗Regiments aus Kaiſerslautern mittels Revolvers. Der Schuß war in die Schläfe gerichtet und hatte den ſofortigen Tod zur Folge. Der Selbſtmörder hatte einen Brief hinterlaſſen, in dem er von ſeiner Mukter wie von ſeiner Schweſter Abſchied nimmt mit dem Bemerken, daß er ſchon ſeit längerer Zeit den Vorſatz hegte, Selbſtmord auszuüben. * Mainz, 1. Febr. Der Wiesbadener„Generalanzeiger“ ſchreibt: Auf eine ganz eigenthümliche Methode, mit ſeiner Kunſt Geld zu verdienen, verfiel ein junger Mainzer; der Mann nämlich löſt ſich in Kaſtel ein Eiſenbahnbillet 4. Klaſſe und fährt dann mit der Wiesbadener Bahn bis Kurve. Kaum iſt der Zug in Bewegung, ſo beginnt der Mann mit ſeinen Zauberkünſten. Er produzirt ſich als erfolgreicher Taſchenſpieler. Er ſteckt z. B. einen 10 Centimeter langen Drahtſtift in die Naſe. Nun kommt die Hauptſache, ſeine Produktionen ſind beendigt und er bittet die Reiſenden um milde Gaben; wer ihm die Kleinigkeit von 10 Pfg. gibt, erhält noch drei Romanhefte, wie„Der Scharfrichter von Magdeburg“,„Am Sterbe⸗ bette angetraut“ und„Der Schinderhannes“ gratis. Außerdem erhält man noch achtzehn der neueſten Lieder. Nun kommt die Sta⸗ tion Kurve in Sicht. Er verabſchiedet ſich, ſteigt aus und fährt mit dem Rheingauer Zug nach Rüdesheim weiter. Hier fängt er mit ſeinem Kunſtſtückchen von vorn an. In Rüdesheim angelangt, er⸗ wartet er den Koblenzer Zug, ſteigt in Biebrich um und fährt nach Kaſtel zurück, in der frohen Gewißheit, das Fahrgeld drei⸗ bis vier⸗ Frankfurt a.., 2. Febr. Bei der geſtern von der Centrale wurden 3234 Arbeitsloſe gezählt. *St. Johann a. d. Saar, 1. Febr. In der vergangenen Nacht wurde hier wieder ein ſchwerer Einbruch verübt und zwar in einem Uhren⸗ und Goldwaaren⸗Geſchäft auf dem Marktplatze, nicht weit entfernt von der Polizeiwache. Nach der Art zu urtheilen, in welcher der Einbruch ausgeführt wurde, muß man auf berufsmäßige Ein⸗ brecher ſchließen. Die Thüre des Uhrmachers Eifele wurde aufge⸗ brochen und die Ladenglocke abgebrochen. Hierauf ließen die Diebe die Rollläden herab, um ungeſtörter arbeiten zu können. Sie raubten Uhren, Goldwaaren, Ringe u. ſ. w. im Werthe von einigen Tauſend Mark. Der Ladenbeſitzer war in der Nacht abweſend, wovon die Ein⸗ brecher anſcheinend unterrichtet waren. Man nimmt an, daß es dieſelben ſind, welche kürzlich bei dem Juwelier Bümmler einen großen Einbruch verübten. * Tübingen, 1. Febr. Im Juli b. J. gerieth in Tübingen der Kaufmann und Bankier Wilhelm Bräuning in Konkurs. Er wurde wegen verſchiedener Verfehlungen verhaftet. Jetzt ſtellt ſich heraus, daß die Paſſiven ſich auf 679 000/ belaufen und Alles in der Zuckerſpekulation verloren ging. Unter den Verluſten befinden ſich gegen 520 000%/ durch Betrug und Depotunterſchlagung erworbene fremde Gelder. Der Schuldenlaſt gegenüber ſtehen 144 000 Mark Aktiva, ſo daß die Gläubiger des Bräuning bei einer Ueberſchuldung von 584 000 Mark kaum 20 Prozent ihrer Forderungen erhalten werden. Die Erbitterung unter den Gläubigern, die meiſtens in Tübingen wohnen, iſt eine ſehr große. Bräuning wird wegen ſeiner Betrügereien, Depotunterſchlagungen und anderem, insbeſondere wegen Verbrechens gegen§ 11 des Reichsgeſetzes vom 5. Juli⸗ 1896, betr. die Aufbewahrung fremder Werthpapiere, im Märs vor das Schwurgericht verwieſen werden. Theater, Runſt und Wiſſenſchalt. Orgelkonzert Hänlein. Das zweite und letzte dieswinterliche Orgelkonzert des Herrn Hänlein mit den Chorwerken a capelle von Herrn Pfarrer Bauer findet am Dienſtag den 17. d. Mts., Abends ½8 Uhr in der Trinitatiskirche ſtatt. Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 3. Februar: Szenen aus„Götz von Berlichingen“.— Mittwoch, 4. Febr; „Tannhäuſer“.— Donnerſtag,.:„Mignon“.— Freitag,.:„Die Großherzogin von Gerolſtein“.— Samſtag, 7, Nachm.:„Frau Holle“. Abends: Szenen aus„Götz von Berlichingen“.— Sonntag, ., Nachm.:„Frau Holle“. Abends:„Amelia“ oder„Der Masken⸗ ball“.— Dienſtag, 10.:„Die Stumme von Portiei“. Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 3. Febr.: „Der arme Heinrich“.— Mittwoch,.:„Flachsmann als Erzieher“. — Donnerſtag,.:„Monna Vanna“.— Freitag,.: Zu Wilhelm machen ließ und ſich bei einem Buchdrucker Viſitenkarken beſtellte, Kriegsſchiſfe ankaufen. 5 1 geſtorben iſt. „Iſt Mitleid Sünde?“ Dramolet in 1 Akt von Anng Hill.— Sams⸗ tag,.:„Monna Vanna“.— Sonntag,., Nachm.:„Im bunten Rock“. Abends:„Der Pfarrer von Kirchfeld“. Ein neues Stück von Mgeterlinck. Die Gattin Maeterlincks, „Monna Vanna, la plus belle“ Georgette Leblanc iſt in Wien inter⸗ viewt worden und hat unter anderen Dingen, die weniger intereſſaut ſind, auch von einem neuen Werke ihres Gatten erzählt. Sie ſagte: „Das Stück heißt„Joyzelle“ und iſt ein Märchendrama. Es ſpielt im Fabelland und iſt in derſelben Iyhriſchen Proſa geſchrieben wie „Monna Vanna“. Fünf Akte und nur vier Perſonen: der Liebhaber, die Geliebte, ein alter Mann, ein junges Mädchen. Gar keine Kom⸗ parſen. Das Stück ſchildert, wie eine treue große Liebe durch alls Prüfungen ſiegreich hindurchgeht. So tragiſch dieſe Leidensſtationen auch ſind, das Drama endet doch gut. Wir werden das Stück gleich nach unſerer Heimkehr in is ſt Und im nächſten Herbſt Paris ſpielen. ſoll dann eine Truppe gebildet verden, die, von meinem Manne ge⸗ ſchult, genau nach ſeinen Abſichten ſeine Werke in der ganzen Welt, in Europa und Amerika, ſpielen wird. Ihr Repertoir wird den ganzen Maeterlinck umfaſſen:„Monna Vanna“,„Joyzelle“,„Pelleas und Meliſande“ u. ſ. w. Jetzt ruht ſich mein Mann aus. Er ar⸗ beitet übrigens ſehr regelmäßig. Nur des Vormitkags, zwiſchen 8 und 12 Uhr. Er treibt immer ſehr viel Sport, Radfahren und Automobilismus. Und nach dem aufregenden und aufreibende Trubel des Winters, nach dieſer Tournée im Galopp durch die Welt gehen wir im Sommer in die Normandie und leben dort vier Monate in abſoluter Ruhe, ſehen keinen einzigen Menſchen.“ Kleine Mittheilungen.„Neukunſt“, Komödie in vier Ak von Georg Wilhelmi, wurde vom Direktor Dr. Rauch für das Reft denztheater in Wiesbaden zur Aufführung angenommen und wir noch im Laufe dieſer Spielzeit zum erſten Male in Szene gehen. Der Mathematiker und Phyſiker George Stokes in London t geſtorben.— Aus Rom wird uns telegraphirt: Heute Morgen ſtarh der bekannte Bildhauer Joſeph v. Kopf im Alter von 76 Jahre Kopf wurde geboren am 10. März 1827 zu Unlingen(Württemherg und hielt ſich ſeit 1852 in Rom auf. Geſchäftliches. (Außerhalb der Verantwortung der Redaktion.) Nervoſität, Neuraſthenie und Nervenſchwäche ſind die gebräuch⸗ lichen Bezeichnungen für ein heutzutage außerordentlich verbreitetes Leiden, das ganz mit Unrecht als„Modekrankheit“ häufig beſpötte wird. Die Krankheit beruht auf einer Ueberreizung oder geſtörte Ernährung unſerer Nerven. Die geeignete Zufuhr eiweißreicher Koſt d erfahrungsgemäß am ſicherſten eine Geſundung des Nerpen⸗ ſyſtems herbeiführen. Ein derartiges Kräftigungsmittel, aus Fleiſch hergeſtellt, dabei geruch⸗ und geſchmackfrei, iſt den nerböſen Patienten in der Somatoſe an die Hand gegeben. 7 5 aden, 2. Febr. Auf Einladung des deutf Reichskommiſſars für die Weltausſtellung in St. Louis Geh. Oberregierungsrathes Lewal d, fand geſtern hier eine Ve ſammlung von Vertretern der namhafteſten rheiniſchen Wei firmen ſtatt. In der an die Exörterungen des Geh. Rath ſi ſche Lewald ſich knüvfenden Diskuſſion fand der Gedanke, den der Weinhandel auf der Ausſtellung in St. Louis gläuzend ver zu laſſen, allgemeinen Beifall. Geh. Rath Lewald theilte mit, d beabſichtigt ſei, ebenſo wie in Paris auch in St. Louis ein deutſche⸗ Haus zu erbauen, das den Centralpunkt für die deutſche Ausſtellun bilden ſoll und für das ein geeigneter Platz bereits geſichert ſei. Hanau, 2. Febr Die 600-Jahrfeier der Stad Hanau wurde geſtern Morgen durch Glockengeläute von alle Kirchen der Stadt eingeleitet. Vormittags fanden Feſtgoltesdienſt ſtatt. Abends wurden in den vier größten Sälen der Stadt Kommerf abgehalten, bei denen die einzelnen Feſtredner auf die Bedeutu der vor 600 Jahren erfolgten Verleihung der Stadtrechte hinwi Für heute ſind Schulfeiern, akademiſcher FJeſtakt und Fackelzu geſehen. * Hanau, 2. Febr. Aus Anlaß des Stadtjubiläums ſpende die beiden Brüder Heraeus je 10 000., eine Dame 5000 für den Erweiterungsbau des Diakoniſſenheims. Dresden, 2. Febr. Der zweite Sohn des Kron Friedrich Ehriſtian, iſt an Unterleibstyph erkrankt. 57(Berlin, 2. Febr. Die Morgenblätter widmen de geſtern verſtorbenen Staatsminiſter v. Delbrück ehrende Nach rufe. Das„Berliner Tageblatt“ ſagt: Was er geweſen und was er geleiſtet und was er mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit repr tirte, werden unverlöſchlich in der Geſchichte des Vaterlande; bleiben, wenn ſeiner Geſtalt auch jene berauſchenden Eigenſchaf abgehen mochten, die den Politikern wie den Schauſpielern d Tagesjubel der Maſſen zu ſichern pflegen.— Schon im La des geſtrigen Nachmittags fuhren ununterbrochen Mitglieder de erſten Geſellſchaftskreiſe vor dem Sterbehauſe vor und gaben ihre Karten ab. Bremerhaben, 2. Febr. Der Lloyddampfer„Bahert landete heute Morgen die Offiziere, 4 Fekswebel und 150 Man der oſtaſiatiſchen Beſatzungsbrigäde. Dieſelben g kurz nach Mittag nach dem Truppenübungsplatz Mänſter⸗ r. Paris, 2. Febr. Auf Verlangen weitläufiger Verle des berſtorbenen Komponiſten Planguette wurde die Ausgr der Leiche und deren gerichtliche Obduktion veranlaßt, da Verwandten vermuthen, daß Planquette nicht auf natür che Weiß r. Brüſſel, 2. Febr. Die Kongoregierun von der italieniſchen Regierung 24 Feldgeſchütze, welch Antwerpen nach dem Kongo transportirt werden. Man glaubt, daß dieſe Geſchütze aus dem abeſſiniſchen Feldzuge herrühren. 75 Kopenhagen, 2. Jebr.(Frankf. Ztg.) Nach bei getroffenen Nachrichten hat ſich das Augenleiden der diſchen Kronprinzeſſin verſchlimmert. Die Aerzte böllige Erblindung. 55 Waſhington, 2. Febr. Argentinien und ſchlugen durch ihren Geſandten vor, die Vereinigten Sta ſollten die für Argentinien und Chile in Euxopa im Bau befindl⸗ * Die Trans Das Ende des holländiſchen Ausſtandes. Amſterdam, 2. Febr.(Frankf. Ztg.) einzuſtellen und die 70 Hilfsarbeiter zu entlaſſen. Die Arbe ſeits laſſen die Forderungen fallen, daß nur organiſirte An Transportgewerbe eingeſtellt werden ſollen. Morgen früh wir Arbeit wieder aufgenommen.„„„ — weitere Unterredung folge. ſehr hohe Kaution ihre Haftentlaſſung beantragt. Seteß Wenerar⸗ Anzeiger; Maffrheim, 2. Febrüns Amſterdam, 2. Febr. In einer in der großen Börfe ſtatt⸗ gehabten Verſammlung, an der 5000 Perſonen theilnahmen, traf die Mittheilung ein, daß die Trans portgeſellſchaften den alten Forderungen der Arbeiter 8 u ſt immen. damit beendet. Der Ausſtand iſt Die Unruhen in Marokko. Gibraltar, 2. Febr. Der Gouverneur wurde amtlich davon in Kenntniß geſetzt, daß die mauriſche Armee den Prätendenten am 29. Januar an gegriffen und ge⸗ ſchlagen habe. Die Niederlage des Prätendenten ſei eine voll⸗ ſtändige, das ganze Lager in die Hände des Siegers gefallen und viele Leute des Prätendenten getödtet und gefangen genommen worden. 24 Perſonen ertrunken. Ringkjoebing, 2. Febr. Nach neueren Nachrichten iſt die geſammte Beſatzung des geſtrandeten Dampfers „Avona“, welche 24 Perſonen zählte,ertrunken. Das Schiff befand ſich auf der Reiſe von New⸗Orleans nach Aarhus und hatte Delkuchen geladen. Die Urſache des Unglücks iſt darin zu ſuchen, daß die Mannſchaft die Rettung im eigenen Boot berſuchte, ehe das Rettungsboot ankam. Ringkjoebing, 2. Febr. Der Dampfer„Abona“ aus Bergun iſt geſtern bei Torsminde geſtrandet. Rettungsverſuche waren bergeblich. Man vermuthet, daß die ganze Beſatzung ertrunken iſt. Bisher ſind 7 Leichen ans Land getrieben. Der Kounflikt mit Venezuela. Newhork, 2. FJebr.(Frkf. Ztg.) Mit Bezug auf die in Veneguela zu erhebenden Zölle ſchlagen die Vertreter Deutſch⸗ lands, Großbritanniens und Italiens ihren Regierungen eine ſechs⸗ monatliche Verzugsfriſt vor, wonach alle Gläubiger Vene⸗ zuelas auf der gleichen Grundlage zu behandeln wären. Frank⸗ veich widerſetzt ſich aber jeder Verzugsfrift und benachrichtigte Veneguela, daß es das Recht direkter Zollerhebung wieder verlange. Waſhington, 2. Febr.(Reuter.) Geſtern Abend ver⸗ lautete, Bowen habe ſich über die Lage ſehr hoffnungsvoll ausge⸗ ſprochen. Geſtern Nachmittag hatte der Baron Speckvon Stern⸗ burg eine lange Unterredung mit Bowen, welcher morgen eine Hier nimmt man an, daß vorher Bowen die Antwort der Mächte micht überreichen werde. Bowen erklärte geſtern, daß alle anerkannten Forderungen durch eine Gaxrantie von 13 Prozent dergolleinnahmen gedeckt werden ſollen, daß die Garantien von 30 Prozenk der Zolleinnahme von Puerto Eabella, die jetzt von Venezuela angeboten ſeien, ausſchließlich zur Tilgung der noch nicht anerkannten Forderungen nicht nur der blocktrenden, ſondern auch der übrigen Mächte beſtimmt ſei, und daß die Garantien der 13 Prozent nicht in die der 30 Prozent einge⸗ ſchloſſen ſei. a. Caracas, 2. Febr. Große Aufregung herrſcht unter den hieſigen Fremden. Die Mitglieder der franzöſiſchen, amerikaniſchen und ſpaniſchen Kolonie haben Verſammlungen abge⸗ halten, um gegen die Forderungen ihrer Regier⸗ ungen zu proteſtiren. Sie ſandten Telegramme an die⸗ ſelben mit der Bitte, ihre Rechte geltend zu machen, ohne ihre Staats⸗Angehörigen in Venezuela in Gefahr zu bringen.— Ein deutſches Kriegsſchiff, anſcheinend der Kreuzer Falke, macht augen⸗ blicklich Sondirungen bei Maracaibo in der Nähe der Lagune. Berliner Drahtbericht. (Berlin, 2. Febr, Das Kaiſerpaar beſuchte geſtern früh mit den hier weilenden fürſtlichen Gäſten den Gottesdienſt in der Kaifer Wilhelm⸗Gedächtnißkirche. Nachmittags 2 Uhr nahm der Kaiſer die Rapporte der Leibregimenter entgegen.— Der General⸗ leutnant z. D. von Bumke, der zuletzt Inſpekteur der 3. Ingenieur⸗ Inſpektion war, iſt geſtern Nachmittag hier geſtorben.— Die ver⸗ haftete Gräfin Weſierska⸗Kwilocka hat erneut gegen eine Dem Antrag iſt jedoch wegen Fluchtverdacht und Beſorgniß der Verdunkelung des Thatbeſtandes nicht ſtattgegeben worden. Die Verhaftete beſtreitet nach wie vor jede Schuld und behauptet vor dem Unterſuchungsrichter den Beweis, daß der Knabe ihr leibliches Kind ſei, führen zu können. In dem zu erwartenden Prozeß werden auch mediziniſche Autoritäten zu Wort gelangen, da die Gräfin als gewichtiges Entlaſtungs⸗ Moment die angeblich ſehr deutliche Aehnlichkeit zwiſchen ihr und dem Kinde anführt.— Geheimrath von Ber gmann eröffnete geſtern Mittag mit einem einleitenden Vortrage den diesjährigen Chelus Hygieniſcher Vorträge, welche die Central⸗Commiſſion der Kranken⸗ kaſſen alljährlich zu veranſtalten pflegt.— In der Schwedenſtraße ſprang eine 16jährige Arbeiterin nach einem Streit mit ihrer Mutter aus dem Fenſter ihrer im dritten Stock belegenen Wohnung in den Vorgarten hinab und trug ſchwere innere Verletzungen davon.— Im Bürgerſaale des Rathhauſes fand geſtern ein von der Schiller⸗Theater⸗Geſellſchaft veranſtalteter Paul Heyſe⸗Abend ſtatt, der dadurch ein ganz beſonderes Intereſſe erghielt, daß zum Schluß Szenen aus dem 3. Akt des verbotenen Dramas„Maria von Magdala“ zur Vorleſung gelangten. Die Sgenen machten einen überaus tiefen und ergreifenden Eindruck auf das zahlreich erſchienene Publikum.— Im Leipziger Schauſpielhauſe ing geſtern der neue Schwank„Eine Marotte“ von Paul Bliß nter ſtürmiſchem Lacherfolg zum erſten Mal in Szene. Der Autor wurde fünfmal gerufen.— Wie aus Guben gemeldet wird, ereignete ſich geſtern in der Grube Moera bei Senftenberg ein ſchwerer Unglücksfall. Der Clektrotechniker Robert Ohne von der Firma Stemens KHalske war daſelbſt mit dem Legen einer elektrif ch e n Leitung beſchäftigt, als er plötzlich von einem elekriſchen Schlage getroffen wurde und auf der Stelle todt war.— Die Correſpondenz für Kunſt und Wiſſenſchaft meldet: Der Kaiſer efahl, daß der im Thiergarten gelegene Platz„Große Stern“ als Mittelpunkt des Thiergartens einheitlich durch bildneriſche Kunſt⸗ werke verſchönte Geſtaltung erhalten ſoll. An der einen Seite ſoll in Monumentlbrunnen aus Marmor entſtehen. Der Brunnen ſoll ein Motiv aus der Hubertusſage behandeln; Prof. Iſchtritz ſoll mit dem Entwurf betraut werden. Seitlich von dem Monumenkalbrunnen werden im Halbkreiſe 4 waidmänniſche Marmorgruppen errichtet werden. Dieſe Werke wurden drei Bildhauern, darunter Karl Begas, übertragen. Der Kaiſer empfing geſtern die Bildhauer in dem Fah⸗ des Schloſſes und übertrug ihnen die Aufträge— Der Reichsanzeiger veröffentlicht einen Erlaß des Kaiſers an den Reichskanzler, in dem geſagt wird:„An meinem Gebur! 8⸗ tag gingen mir wiederum von Nah und Fern Glück⸗ und Segens⸗ wünſche in ſolcher Fülle zu, daß ich mir die Beantwortung im Ein⸗ zelnen berſagen muß. Ich erſehe aus dieſen Kundgebungen und Mel⸗ dungen über die aller Orten veranſtalteten Feſtlichkeiten mit Befrie⸗ digung, mit welcher freudigen Theilnahme meiner von allen patriotiſch fühlenden Deutſchen im In⸗ und Ausland gebacht wurde. Aeußerungen der Liebe und des Vertrauens, denen ich auch auf meinen Reiſen im vorigen Jahre in allen von mir berührten Städten und Ortſchaften des Reiches in ſo reichem Maße begegnet bin, und das Bewußtſein, daß neben lauter Feſtesfreude manche treue Für⸗ bitte für mich aus frommen Herzen in Palaſt und Hütte zu Gott emporgeſandt wurde, beglückte mich wahrhaft an meinem Geburts⸗ tage. Es iſt daher ein Bedürfniß meines Herzens, auf dieſem Wege allen Betheiligten meinen wärmſten Dank auszuſprechen. Jolkswirthschaft. Maunheimer Marktbericht vom 2. Febr. Stroh per Ztr. M..80 bis M..—, Heu M..50 bis M..—, Kartoffeln M..50 bis M..50 per Ztr., Bohnen per Pfd. 00.00 Pfg., Blumenkohl per Stück 25—50 Pfg., Spinat per Portion 25—00 Pfg., Wirſing per Stück 00-8 Pfg., Rothkohl per Stück 20—25 Pfg., Weißkohl p. St. 15 bis 20 Pfg., Weißkraut per 100 Stück 12., Kohlrabi 3 Knollen 0⸗00 Pfg., Kopffalat p. Stück 10—12 Pfg., Endivienſalat per Stück 10—12 Pfg., Feldſalat p. Portion 00 Pfg., Sellerie p. Stück—10 Pfg., Zwiebeln p. Pfund 00—8 Pfg., rothe Rüben per Portion 6 Pfg., weiße Rüben per Portion 0 Pfg., gelbe Rüben per Portion 6 Pfg. Carrotten per Büſchel 4 Pfg., Pflück⸗Erbſen per Portion—0 Pfg., Meerrettig per Stange 15—20 Pfg., Gurken per Stück 00—00 Pfg.) zum Einmachen per 100 Stück.00 Mk., Aepfel per Pfd. 12—18 Pfg., Birnen per Pfd. 20—25 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00—00 Pfg., Trauben per Pfd. 00 Pfg. Pfirſiche per Pfd. 90—00 Pfg., Aprikoſen per Pfd. 0 Pfg., Nüſſe per 25 Stück—00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 40 Pfg., Eier per 5 Stück 30—85 Pfg., Butter per Pfd..10—.20., Handkäfe 10 Stück 50 Pfg., Breſem per Pfd. 50—60 Pfg., Hecht per Pfd. 1,20., Barſch per Pfd. 70—80 Pfg., Weißſiſche per Pfd. 40 Pfg., Laberdan per Pfd. 50 Pfg. Stockfiſche per Pfd. 30 Pfg., Haſe per Stück.00— 50., Reh per Kg..50—.00., Hahn(jg.) p. Stück.20—50., Huhn(jung) per. Stück.70—2., Feldhuhn per Stück.00.—.00., Ente per Stück —.00., Tauben per Paar 11.20., Gans lebend per Stück —5., geſchlachtet per Pfd. 75—00 Pfg., Aal.00—00 Pfg., Karpfen.00 Mk., Zwetſchgen per Pfd 00—00 Pfg. Königsberg k. Pr., 2. Febr.(Tel.) Die Königsberger Walzmühle ſchlägt bei den üblichen Abſchreibungen eine Divi⸗ dende von 3 Proz. vor. London, 2. Febr. Tel.) Der„Standard“ meldet aus Odeſſa: Es verlautet, die Ruſſiſch⸗Chineſiſche Bank ſei beauftragt, in Paris eine Anleihe von 40 Millionen Franes zum Zwecke der Ausdehnung der chineſiſchen Bahn unterzubringen. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 2. Februar. Weizen bierländ.—.——16.75 Hafer, württb. Alp—— „„heiniſcher—————8 amerik. weißer———. „ ruſſ. Azima 17.50—18.— Mais amer.Mixed 13.50——.— „ Ulks 17.50—18.—„Donau—.—.— „ Theodoſig—.—18.75„La Plata 187/5 „ Saxonska—.—.— „ Taganrog „ rumäniſcher Kohlreps, d. neuer 23.25.—23.50 Wicken 20.——20 50 Kleeſamendeutſch. 1120.—125.— 17.——17.50 17.50—18.— „ am. Winter 17.50—-—. 70„ II 110.—115.— eß„neuercßfälzer———.— „ Walla Walla——„Luzerne 110.—115.— „ Kanſas II 17.50—..—„Provene. 110.—130.— „ Californier—.——.—.—„Eſparſette 30.—— 32.— „ La Plata—— wvVeeint mit Faß——55.— Kernen 17.—.—„ bei Waggon—.——54.— Roggen, pfälz. 15.———.—[Rübil in Faß—.—59.— „ ruſſiſcher———215.—„ bei Waggon——56. „ rumäniſcher norddeutſcher————.— „ amerik. Gerſte, hierländ. „ Pfälzer „ ungariſche Futter Gerſte vum. Brau —.—— Am. Petroleum Faß ſr. mit 20% Tara—.——23.50 Am. Petrol. Wagg.—.——22.40 Am. Petrol. in Ciſt. p. 100konettoverzollt.——19.— Ruſſ. Petrol, fr. Faß—.——22.50 Ruſſ. Petrol. Wagg.—.—— 20.60 Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ 16.50—16.75 16.50—17.25 18 Haſer, bad. 15.——15.25 ſternen p. 100konetto—.——17.20 „ ruſſiſcher 14.60—15.25Rohſprit, verſteuert—.— 117.— „norddeutſcher————.— oer Sprit—.—49 5⁰ 90er do. unverſt. 34.——.. 7 5 Nr. 00 0 1 2 8 4 Weizenmehl W—— 5 enen leeeeee e 1975 Roggenmehl Nr. 0) 23.25 1) 20.25. Roggen etwas niederer. Mais ekwas billiger. Weizen ruhiger. Hafer unverändert. Mannheimer Effektenbörſe vom 2. Februar. Gerſte behauptet. 8 Obligchlionen. Staatspapier e. 4½% Ludwigshaſen—.— 4% Bad. Oblig. v. 1901105.80 6,4% 1 102.25 G 3½% Bud. Oblig. v. 1902101.60 b73 ½% 5 99.— G Si„„ 1900101.10%4% Mannheimer Obl. 1901103.90 G 31½%„(abgeſt.) 100.15;0t% 5„ 1900,108.90 3%„ Oblig. Mark 199.90 5303 ½ 5„ 1885 99.50 G 8.„„ 1886 100.90 b33½ 5„ 1888 99.50 G 80%„„ 1892/4 01.18 b3(3½„ 1895— 3 98.40 b73½9% 1898 99.60 G 4 T 100 Looſe 146.— G%¼% Pikmaſenſer 96.—G 30 Gayer. Obligationen 99 155 Induſtrie⸗Obligation. + 1 4½0 2 7455 i 3 3½ Deütſche Reichsanleihe os— beſe 101.80 G „%„% J 050de Bab. A⸗G..Nöschff 12„.⸗O.. 0 31* 17 6 18 102 5 u. Seetr. 100.60& 103.90 b4½% B d. Amtin⸗. Sodgf 106.—G 800 93.10 63% Kleinlein, Heidbg. M—.— 10 b5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 99.— G Eiſeubahn⸗Anlehen. 10.0, 4% Pfälz.(Lud. Max Nord) 10g.30 bz Tee eb, Heuer Maſchfab. Neidenfelss—.— 3%„ 0109.50 b5½4% Herrenmühle, Gen;—.— 3%„„ eeonvertiri100.50 b; 85 Manbeinner Dampf⸗ Pfandbriefe. ſchleppſchifffahrts⸗Gef. 102.25 G 4e%e Rhein. Hyp.⸗B.unt. 1902 100.80:4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 1— 5„„ alte M. 96.50 G] Geſellſchaff 101.25 G 305 1„ unk. 1904 97.20 G%½0% Oberrhein. Elektri⸗ ſs„„ Communal 98.— G] zitätswerke in Karlsruhe—.— Städte⸗Aulehen. 4½ Speyerer Ziegelwerke102.90 G 99.90 BJ4½ 9% Südd. Drahtindu⸗ 90.— G] ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.— G 98.50 G4½ Verein chem. Fabriken 101.50 G 102.60 G14½ Zellſtofffabrik Waldhoff04.50 G ½ Freiburg i. B. 3% Karlsruher v. J. 1806 3½% Lahr v. J. 1902 4% Ludwigshafen von 1900 Banken. Bfa Badiſche Bank 114.70 GBra Cred. ⸗u. Depoſitb., Zweibrck119.— B]„ v. Geiſel u. Moßr—.— inkel189.756 delberg186.— Gewerbebank Speyer 500% E 126.50 G„ Se peyer 125.— G Mannheimer Bank—.—„ Nitte Schwetzingen—.— Oberrbein. Bank 99.75 W„ SonneWeltzSpeyerſ125.— B Pfälziſche Bank G bSick„ 105.— G 5 Hyp.⸗Bark 184.50 B r, Worms 102.— par⸗ u. Cob. L Oertge127.— B heiniſche Cr pr 95.— G Nhbein. Hyp.⸗Bank Spobt 101.40 G und Verſicherung. 215 Bad..⸗G. f. Rhſch. u. Seetr. 96.— G6 Eiſenbahnen Aund. M⸗G.f Rhich.Seetr 98 9 1 8 Mannh. Dampfſchleppſchiff105.— B Pfälziſche Ludwigsbahn 230.— G Lagerhaus 112.— Marbahn 143.—6 ück⸗ u. Mitverſich.[120.— B „ 5 ⸗U. Mitverſich.120.—2 Nordbahn 187.—60„ Schifffahrt⸗Afſecuran:525.— Heilbronner Straßenbahn.—.— Gontimentale Verſicherung 296.— B Chemiſche Induſtrie. Mannheimer Verſicherung 20.— B Südd. Bank .⸗G. f. chem. Induſtrie.— 6 Oberrh. Verſ⸗Geſellſchaft 305.—G Brdiſche Anilin⸗ u. Soda 425.— B Württ. Transvortverſſch. 450.—G Chem. Fabrik Goldenberg 175.— 5 Induſtrie. Verein chem Fabriken 312.— G Act.⸗Geſ. f. uſtrie 108.50 G Verein D. Oelfabriken 116.80 G Dingler'ſchen(185.— Weſteregeln Alkal. Stamm 196.25 GEmafllirfabrik Kirrweiler Vorzug 06.50 GIEmaillirwerke Maikammei 5 555 Ettlinger Spinnerei 76.—G Brauereien. Hüttenheimer Spinnerei 100.— B Bad. Brauerei 141.50 GKarlsr. Nähmf. Hald u. Neu 190.— B Binger Aktienbierbrauerei—.— Manuh. Gum.⸗u. Asbeſtfbr./ 96.— B Durlacher Hof vorm. Hagen 222.— GOagersheimer Spinnerei Eichbaum⸗Brauerei 161.— GPfälz. Nähm. u. Fahrräderf. GlefantenbräuRühl, Worms 100.— B Portl.⸗Cementw.Heidelberg 105— bz Brauerei Ganter, Freiburg 103.—.Verein Freiburger Ziegelw.126.— B Kleinlein, Heidelberg 178.— GVerei peyerer Ziegelwerke 85.25 B Homburger Meſſerſchmitt 89.—.Zellſtofffabrik Waldhof 219.25 B Ludwigshafener Brauerei 213.— 6 Zuckerfabrik Waghäuſel 78.80 G Mannh. Aktienbrauerei 155.— B M aunheimer Gffektenbörſe vom 2 r.(Offizieller Bericht.) In Aktien der Pfälz. Spar⸗ und Creditbank, London war kleines ſchäft zu 128 pEt. Sonſt notirten: Oberrheiniſche Bank⸗Aktien 99.75 pEt., Pfälz. Ludwigsbahn⸗Aktien 230 pEt., Weſteregeln St.⸗ Aktien 196.25 pCt., Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 78.80 pCt.(Alles Geldkourſe.) Von morgen ab gelangen an hieſiger Börſe Umſätze in 4½ PCt. Theilſchuldverſchreibungen des Speyerer Brauhauſes vorm. Gehr. Schultz, Akt⸗Geſ. in Speyher a. Rh. zur Notirung. Frankfurter Effektenbörſe. Schluß⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Disk, 4 0% Wechſel. in Kurze Sicht 2½Q—3 Monate Reichsmark% Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs Heut, Kurs Amſterdam hfl. 100 3— 168.87 168.87—— Belgien, Fr. 100—81 366 81.35—— Italien... Le. 1005—81.255 81.40—— London. Iſt. 1 3— 20.478 20.477—— Madrid. Pf. 100 5————— New⸗York Dll. 100————— Raris... Fr. 100 3— 81.50 31.50—— Schweiz Fr. 100 3½ 81.35 81.375—— Petersburg.⸗R. 100%½———— Trieſt,„ r. 100——— Wien. Kr. 1003½ 85.325 35.166—— do. m..————— Staatspapiere. 0 3¹ 31. 2 3½ Dſch.Reichsanl. 103.— 104.10 104.1. „ ei 103,50 103.50 550 101.15 101.20 Pr Staats⸗Anl. 102 80! err. 101.15 101.20 2„„ 108.— 102 90 4½ Portg. St.⸗Anl. 51.90 51.— 92.75 83.10 3 dto. äuß. 32.90 32.90 3½Bad. St.⸗Obl. fl 100 20—.—4 Ruſſen von 1880101.19 101.20 3½„„ M. 100.95 101.10 4ruff.Staatsr. 1894 98.10, 98 10 .„1900,—.—191.20 4 ſpan. ausl. Riente 90.30 90.60 4 bad. St.⸗A. 105.80 105.85 1 Türken Lit D. 30.86] 30.85 3½ Bayern„„ 101.75 101.80 4 Ungar. Goldrente 102 15 102.10 5 5„„—.— 92.30[ 5 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.⸗A. 105.80 105.75 Anleihe 1887 92.— 92.30 4 Heſſen 05 60 105.95 4 Ggypter uniſtcirte 109,50 109.50 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 5 Mexikaner äuß. 199,70% 100,90 von 1896 90.80/ 91.108 5 inn.] 25 75 26.— 3 Sachſen. 91.%0 91.404% Chineſen 1898 92.95 93.20 4 Mh. St⸗A. 1899 103 60ʃ 108.60 8 94.80 94.75 Verzinsl. Looſe. 1. Ausländiſche. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 157.50 157.60 5 H0er Griechen—.— 42.25 3 Türkiſche Looſe 137.— 137.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 73.50] 73.80 Parkakt. Zweibr. 106.— 107.— Heidelb. Cementw. 104.80 104.20 Eichbaum Mannh. 161.50 161.90 Anilin⸗Aktien 423.50 425.—?Seilinduſtrie Wolff 108.— 107.— Ch. Fbr. Griesheim 219.— 227.—Weltz z. S. Speyer 124.— 124. Höchſter Farbwerk 358 50 354.— Walzmühle Ludw. 118.— 113.— Verein chem. Fabril 218.— 214 20 Fahrradw. Kleyer 175 25 176.— Chem Werke Albert 190 25 190.30 Maſch. Arm. Klein 107.— 107.— Accumul.⸗F. Hagen 125.— 125.— Maſchjinf. Gritzner 174.25 174.20 Acc. Böſe, Berlin 74. 74.— Schnellprf. Frkthl. 158— 158.— Allg. Elek.⸗Geſellſch 186 50 188.40 Oelfabrik⸗Aktien 116.80 116.80 Helios„ 5.—.— Bwllſp Lampertsm.“———.— Schuckert 1 86.80 88.50 Spin. Web.Hüttenh—.——.— Lahmeyer 80.600 81.80] Zellſtoff Waldhof 219.— 219.— Allg. G⸗G.Siemens 124.— 125.— Cementf. Kallſtadt 80.80 80.80 Lederw. St. Ingber] 75— 75.— Friedrichsh. Bergb. 139.—139.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 230.50 280.—] Oefterr. Lit. B.—— Martienburg.⸗Mlw.—.——.— Gotthardbahn 182.— 181.50 Pfälz. Maxbahn 143 65 143.75 Jura⸗Simplon 101.20 101.20 Pfälz. Nordbahn 187.75 137.25 Schweiz. Centralb.—.——. Südd. Giſenb.⸗Geſ. 125.— 125.25 Schweiz. Nordoſtb.———. Hamburger Packet 103 50 104 20 Ver. Schwz. Bahnen———. Nordd. Lloyd 97.20 9760 Ital. Mittelmeerb. 93.30 94.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 150.70 150.10„Meridionalbahn 139.20 140.— Oeſterr. Süd⸗Lomb.] 16.— 16.— Northern prefer.——— „ Nordweſtb!—.——.— La Veloce———.— Bank⸗ und Verſſcherungs⸗Aktien. 55 Deutkſche Reichsbk. 154—154.— Oeſt. Länderbank 105.80 105.80 Badiſche Bank 114.60 114.60„Kredit⸗Anſtalt 223.20 221.90 Berliner Bank 94 90 84.80 Pfälziſche Bank 109.80 109.90 Berl. Handels⸗Geſ. 163.30 163.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 184.50 184.50 Darmſtädter Bank 141.70 141.75 Rhein. Kreditbank 138.50 188 50 Deutſche Bank 217.50217.50 Rhein. Hyp.⸗B. M. 184.50 184 20 Diskonto⸗Commd. 199 20 199.— Schaaffh. Bankver. 122.20 122.15 Deutſche Gen⸗Bk. 98.— 98.25 Südd. Bank Mhm. 101.40 101.50 Dresdener Bank 151.80 151.20] Wiener Bankver. 128.— 122.— Frankf. Hyp.⸗Bant 195.— 195.— D. Effekten⸗Bank 106.— 105.95 Frlf. Hyp.⸗Creditv. 139.20 140.— Bank Ottomane 120.60 121.75 Nationalbank 122— 122 60 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 995 99.75 Geſellſchaft 415.— 415.— Oeſterr.⸗Ung. Bant 115.—115.50 Harpener 75 7 Mämbem, 2 Februar. General Alnzeiger 1 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 183 25 182 90 J Weſterr. Alkali⸗A.] 198.—196 50 Buderus 108 50107.50 Oberſchl. Eiſenakt 97.70 97.— Concordia 270.50 270.50] Ver. Königs⸗Lauraſ 218.30217.60 Gelſenkirchner 176.20 175.80J Deutſch. Luxemb..] 94.50 95.40 175.— 174.50 Pfaudbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.30] 3½% Rh..⸗B. C. O %½% Pf. HypB. Pfob 102.20 3% Sttsgar. It. Eiſ. 3½%%„„„99.— 99.—3½ Pr. Pfbr..1905 3½% Pr. Bod.⸗Cr. 96.— 96.108½„1908 4% Pf. B. Pr.⸗Ob! 103 45 103.354 3½% Pf. B. Pr.⸗O. 100.80 100.304 101.70 %½ Rh. Pf. Br. 1902 109.80 100.95 3%„„„KbO. 94.50 4%„„„ 1907 02.— 102.— 4½ Rhein. Weſtf. 3½„„„ 1904J 97.10l 97.50.⸗C.⸗B. 1910 Privat⸗Discont 2¾5% Frankfurt a.., 2. Februar. Krebitaktien 222 20, Staats⸗ bahn 150.10, Lombarden 16.10, Ggypter—.—, 4% ung. Goldrente 102.J0, Gotthardbahn 182.—, Disconto⸗Commandit 199 10, Laura 217.60, Gelſenkirchen 175.50, Darmſtädter 14190, Handelsgeſellſchaft 163.50, Dresdener Vank 151.20, Deutſche Bank 217.50, Bochumer 188.—, Northern—.—. Tendenz: feſt, Nachbörſe, Kreditaktien 22190, Staatsbahn 50.10, Lombarden 101.20 102.80 70.65 95.50 95.5 101.70 98.— 70.85 96.— 96.— 101.70 101˙70 94.50 „ 1* 77* 102.— 102.— 15.90, Disconto⸗Commandit 198.90. Fraukfurter Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 2. Febr. Der neue Monat hat für die Börſe unter den beſten Auſpizien begonnen. Namenklich Renten verzeichnen Preisſteigerung. Deutſche Renten durchweg beſſer bezahlt. Italiener in allen Kategorien begehrt und höher. Bulgaren feſt, aber etwas ruhiger. Portugieſen etwas ſchwach. Rumänier ziemlich unverändert. Türken beſſer, vornehmlich Looſe. Chineſen und Mexikaner weſentlich höher auf die Aus⸗ ſichten der Werthverbeſſerung des Silbers. Elektriſche Werthe in bedeutender Steigerung. Bahnen ſehr feſt. Oeſterreichiſche Kreditaktien ſchwächer. Montanaktien Anfangs ſchwach, ſpäter erholt. Italieniſche Eiſenbahn⸗Aktien höher. Gottharpaktien gefragt. Berliner Effektenbörſe. W. Berlin, 2. Februar. Anfangscourſe.(Telegr.) Credit⸗Aktien 223.75 221.80] Diskonto⸗Comm. 199.10 199 80 Staatsbahn 150.50 50.10 Laurahütte 218 700217.10 Lombarden 15.75 16.10] Harpener—.— 174.10 Tendenz: feſt. Berlin 2. Februar. 10 Kreditaktien 222 75 2221.80 Northern——.— Lombarden 15.75 16.103% Reichsanleihe 92.70 98.10 Staatsbahn 150.50 150.10JMarienburger—.— 71.— Disconto Command 199.10 199 30Bochumer 188.40 182.70 Deutſche Bank 217.25 217 40 Dortmunder 72.— 72.40 Dresdener„ 151.10 151 10 Laurahütte 218.70 217.10 Darmſtädter Bank 141.75 141.70Gelſenkirchener 176.10 175.10 Handelsgeſellſch. 163.— 168.40Harpener—.— 174.10 Türkiſche Looſe 135.40 187.20 Hibernia 17230 171.50 Gotthard 181.70 181.50 6% Mexikaner—— Italiener 104.——.— Spanier 90.30 90.75 Tendenz: Banken feſt, Montan ſchwächer. Berlin, 2, Febr. Schlußcourſe. 85 Nuſſennoten 216.30 216.25 Leipziger Bank.—.10 Ruff. Anl. 192—.——.— Berg⸗Märk. Bank 158.40 158.40 3½ 0% Reichsanl. 108.10 103.—Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—— 3 9% Reichsanleihe 92.80 98.20 D. Grundſchuld⸗B.—.——.— 3½ Bd. Sl.⸗Obl, 00 101.70 101.20 Dynamit Truſt 171.5 170.70 4 Bad. St.⸗A. 105.70 105.70 Bochumer 188.20 188.70 3½% Bayern 101.70 10170 Conſolidation 342.— 341.50 Zpr. ſächſ. Rente 91.10 91.20 Dortmunder Union 71.70 72.10 4 Heſſen 105.70 105.50Gelſenkirchener 175.— 175.50 Heſſen 91.— 61.30 Harpener 174.60 174.50 4 Italtener 104.10 104.20 Hibernig 172.50 171.80 1860er Looſe 157.— 157.20 Laurahütte 218.60 218.— Lübeck⸗Büchener 154.60 155.— Wurm⸗Revier 130 10 130.— Marienburger 73.— 72.50 Phöntx 129.50 127.50 Oſtpr. Südbahn 80.70 81.—Schalk, G. u. H⸗V. 358.70 856.— Staatsbahn⸗Aktien 150.20 150.10Elekt. Licht u. Kraft 94.— 96.50 Lombarden 15.70 15.90 Weſterr Alkaliw. 195.— 196.40 Canada Paecific Sh 135.20 135.— Aſchersleben Al. W. 189.10 141.90 Heidelb. Str. KB.B.—.——.— Steinz. Friedrichsf 284.20 284.20 Kreditaktien 222.70 221.60Hanſa Dampfſchiff———.— Berl. Handels⸗Geſ. 163.10 163.10 Wollkämmerei⸗Ak. 150.40 150.— Darmſtädter Bank 1470 142.— 4 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.60101.60 Deutſche Bankak. 216.90 217 20 Mannh.⸗Rh. Tr. 69.70 69.70 Disc. Comm Aktien 199.10 199 30 Kannengießer 120.— 120.25 Dresdener Bank 151.30 151.10[Hörder Bergw. 112.50112.— Privat⸗Diskont%% 9% W. Berlin, 2. Febr.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Aktien 222.4221.90] Lombarden Staatsbahn 150.—149 80] Diskonto⸗Comm. * 15.70 18.70 194.— 198.90 Berliner Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berl in, 2. Febr. Die Börſe eröffnete in nicht ganz einheitlicher Haltung. Während Banken beſſer veranlagt waren, zeigte der Montan⸗Markt eine ſchwächere Tendenz. Bochumer waren zur erſten Notiz 34 pCt., Laurahütte%½ pCt., Gelſen⸗ lirchener 1½ pCt., Harpener und Hibernig ½ pCt. auf Verkaufs⸗ Aufträge niedriger. Als die Meldung der„Köln. Ztg.“ vorlag, daß eine Einladung an die deutſchen Stahlwerke ergangen ſei, zur Beſprechung über die Gründung eines deutſchen Stahlwerk⸗ verbandes gingen Bochumer von 182.75 auf 184, ohne daß die ſonſtigen Werthe des Montanmarktes hierauf reagirten. Der Fondsmarkt war in heimiſchen Anlagen behauptet. Spanier feſter auf Beſchlüſſe des Francsſyndikats, die Ankaufspreiſe für Francswechſel von nun ab zu veröffentlichen. Chineſen und Ruſſen feſt. Oeſterreichiſche Werthe vernachläſſigt. Von Bahnen Italiener feſt auf Verkäufe der Arbitrage. Sonſtige Bahnen be⸗ hauptet. Schifffahrtsaktien weiter gut gefragt. In der zweiten Börſenſtunde allenthalben ruhig bei Beſſerung in Montanwerthen auf lokale Käufe der Spekulation. In allen ſonſtigen Umſatz⸗ gebieten kaum nennenswerth verändert. Privatdiskont 278. 4 Proz. höher. Sonſt ruhig. Anlagemarkt feſt, trotz Diskontir⸗ ung von Schatzſcheinen. Privatdiskont weichend auf andauernde Geldflüſſigkeit. Pariſer Börſe. Paris, 2. Febr. Anfangskurſe. 3 4% Nente 90.85 100.12 Türk. dosſe 183.50 184.20 Maliener 109.55 102.80J Ottoman 607.— 13.— Spanter 89.500 90.40RNio Tinto 1118 1127 Türken D. 30.80 30.75] Bankdisk. 3% Londoner Effektenbörſe. London, 2. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 9% Reichsanleihe] 91½ 92—[Rio Tinto 44%½% 445 3% Chineſen 101½. 102— Seuthern Pak,. 657% 300 4½% Chineſen 93/% 93/ Chieago Milw. 182— 181% 2/% Conſols 9305 93. Denver Pref. 90/%, 90½ 4% Italiener 101½% 101½ Atchiſon Pref. 102½% 106½ 4% Mon. Griechen 44½ 45— Loulsv. Nash. 129— 129.— 3% Portug. 65% 650. Union Pak. 108 ½ 103¼ Spanier 89/[ 89½ Tend. kräge. Türken D. 30 f% 30½%½[Debeers 22 /%[ 22% 4% Argentinier 78½ 73% Chartered 898[ 32%5 3 d% Mexikaner 25— 25˙7% Goldfiels 8— 8— 5 9% 1 101— 101—Randmines IuBB Tend.: feſl. Eaſtrand 8½—⁶ꝰ⁰ 89/ Ottom. 14½ 14½/ Tend.; ſtill. Bankdiskont 3¼½ 9 Italieniſche Effektenbörſe. W. Malland, 2. Febr.(Telegr.) Börſe. 5% Rente 102.95J 108.17] Wechſel a. Paris 100.02 100.05 Mittelmeer⸗A. 478.— 478.— Wechſel a. Berlin 122,70 122.70 Meridional 699.—703.—] Bankdisk. 5% W. Genua, 2. Febr. Banca d' Italia 959. Berliner produktenbörſe. Berlin, 2. Februar.(Telegramm.) Produ klenbörſe Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Verlin netto Kaſſe.) 31. 2. Welzen ir!!k 160.50 160.75 per Jult 162.50 163.— Der fß—.— 160.25 Roggen per ain. 141 25⁵ 140,5 Fer ulfk 142.25 141.75 er ptbr..—.——.— afbUIIl; 187.25 137.25 //—.——4 Mais%%%%éÄ.( 114.50 214.75 JJ%%—.— 113.25 Wänrht deee 48.60 48.60 e ihrrr,—.— 48.70 Spiin dir does—.— 42.70 er ibbr—.——.— r 20•22 20.22 Rgdenmehltttltltl! 19.60 19.60 per Okiobsxsxs 18.50 18.40 Welter: Schön. * Berlin, 2. Jebr.(Tel.) Produktenbörſe. Kälteres Wetter bot ſchwachen Auslandsberichten anfangs Gegengewicht, reſervirter Kaufluſt der Mühlen. Während die argentiniſchen und amerikaniſchen Weizen⸗Offerten höher lauteten, zeigte ſich Rußland mit Roggen weiter entgegenkommend. Hafer und Mais träge. Die Beſtands⸗Aufnahme machte keinerlei Eindruck. Rüböl im Einklang mit Paris matt. Spiritus ſchwächer und zu 42.70 M. verkauft, Umſatz 3000 Liter. Wetter: ſchön. 5 Liverpool, 2. Febr.(Anfangskurſe.) 31*. 2. 8 Weizen per März.037/ ruhig.03% feſt „oeen.01%½.02 Mais per März.04% ruhig.04%½ ſtetig per Mai——.027% London, 2. Febr.(Baltic. Anfang.) Der Stand des Getreides iſt unverändert. Wetter: Schön. Weizen war bei Eröffnung des Marktes ruhig, aber unverändert. Mais: Die feſte, aber ruhige Tendenz hielt bei Gröffnung an. Gerſte blieb bei Eröffnung ruhig, aber unverändert. Hafer war bei Eröffnung träge, aber urverändert. Rapsfaat wurde mit einer ſtetigen Tendenz eröffnet. Leinſaat wurde mit einer unveränderten Tendenz eröffnet. London, 2. Febr. 12 Uhr 30 Min.(Mark Lane Corn. Marcket Anfang.) Wetter Nachtfroſt. Zahl der angebotenen Weizenladungen 9. remde Zufuhren ſeit letzten Montag Weizen 40 194 Orts. gerſte 20069 Orts. Hafer 51 054 Orts. Der Getreidemarkt blieb bei Eröffnung ruhig, aber unverändert. Hafer: Die Preiſe fielen bei Eröffnung um 3 d. WNew⸗Pork, 2. Febr. Anfangskurſe. 5 31. 4. Weizen per Mai niedrigſter Preis J g1 81 /. „„ höchſter 5 81 ¼ feſt Mafſs„„ miedrigſter„ 50 50 55 1„„höchſter 5 8 50%„ Baumwolle per Mañit....88.88 4 3.86.85 ruhig W Chicago, 2. Febr. Weizen per Mai niedrigſter Preis G 77, feſt Mafs„„ medriaſter„ 45˙0 44 05 höchſter* 4⁴ 1—* Schmalz per Mai.7.35 PPVVUÄ 16•45 S mals. Paris 2 Febt Talg 78., Nügg,. Antwerpen, 2 Febr. Schmalz. Amerikaniſches Schweine⸗ Schmalz 121—116.75. affee. Hamburg, 2 Febr. Schlußkurſe. Santos ber März 27½, per Mai 27/%. Antwerpen, 2. Febr. Kaffee Santos good average per Jan. —per März. 33½, per Mai 34.—, per Sept. 35.—. Zucker. 25 8 Antwerpen, 2. Febr. Zucker per Jan—— per Febr.⸗März 20.—, per Mai⸗Juni⸗Juli 20%. Baumwolle und Petroleum. Bremen, 2. Febr. Petroleum. Standard hite loco—.— Antwerpen, 2. Fe 1 Lies leg 21— Bik Neb-21 ſaumwolle 46.75. ſtetig. br. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Tipe⸗ ſpäter war die Tendenz matt auf ſtarkes Inlands⸗Angebot bei ſehr viel beſſer, als vor einigen Wochen. Ueberſeeiſche Schifffabris⸗Nachrichten. 15 5 1 Verantwortlich für Politik: Kaffee good average 5 Eiſen und Metakle. Amſterdam, 2. Febr. ZinnBauca ſoco 78 ¼, Zinn Billton——. Glasgow, 2. Febr. Rohelſen uſreck numpers waärrants per Kaſſa 53 sh 4½ d, per Monat 53 sb 7½ d. träge. Middleborough, 2. Febr. Roheiſen per Kaſſa Ash 5— d, per Monat 47 sh 7— d. kräge. 17 London, 2. Febr.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 54½, KRupfen 3 Monate 55—, ruhig.— Zinn p. Kaſſa 181%½, Zinn 3 Monate 131½, ruhig.— Blei ſpaniſch 11½, Blei engliſch 11½8, ruhig, Zink gewöhnlich 205, Zink ſpe foſt.— Aleckſilber 8% ipfer per Kaſſa feſt, Hinß per Kaſſa 131%, Zmuns Moligle „Blei engkiſch—. Paris, 2. Febr. 31. 2. Rüböl per Februar 58 ½ 54— per März 54— 54— per Mai⸗Auguſt 55— 55 1½ per Oktbr.⸗Jan.— ruhig 88% ruhig Spfritus per Februar 48 9. 43— per März—— 2— per Maf⸗Auguſt 37 ½ 43— per Oktbr.⸗Jan.— ruhig 87.½ beh. Weißer Zucker per Februar 25— 247%5 per März—— 10 per Mal⸗Auguſt 26* 5 per Oktober⸗Januar 27 9% beh. Rohzucker 88 v loeo 2121ʃ½ ruhig 35 Mehl per Februar 29 80 29 80 95 per Mürz—— 99 90 ̃ per März⸗Juni 30 10 30 10 per Mal⸗Auguſt— rubhig 30 15 ruhig Weizen per Februar 22 80 92 10 per März—— 42 80 per März⸗Juni 22 90 22 00 per Mat Auguſt—— 5 29 9 Roggen per Februar 16 50 18˙65 per Malz—— 16 665 per März⸗Juni 16 75 18 76 per Mai⸗Auguſt 0—ruhig 16 50 ruhig Wetter: Bewölkt. Kurſe der Frankfurter Effetten⸗Sorietät, Pariſer Schlußkurſe und Hollündiſche Produktenbörſe ſind gusgeblieben. *** Abſchlüſſe und Dividendenvertheilungen. Berlin: Berlin⸗ Schönberger Baugeſellſchaft: Reingewinn 35 256. Dividenden vorſchlag 6 pCt.(4 pet.)= 30 000(% 20 000).— Rheiniſch Weſtfäliſche Bahngeſellſchaft: Reingewinn 162 124(% 165 289) Dividendenvorſchlag 4½ pCt.(wie i,.)= 185 000.— Berlii Lückenwalder Wollwaarenfabrik.⸗G. vorm. Wilh. Müller: Dividen denvorſchlag 4½ pCt.(3 pCt.).— Dormagen: Aktienbrauer Dormagen vorm. Becker u. Co.: Die Generalverſammlung genehmigt den Jahresabſchluß und ſetzte die Dividende auf 6 PEt.(wie i. V. feſt, zahlbar ab 1. Febr.— Dresden: Sächſtſche Kammga ſpinnerei zu Harthau: Rohgewinn:„ 275 706. Dividendenvorſchlag 3% pCEt.(0)— Herne: Bürgerliches Brauhaus: Reingewinn 87 681(% 84 078) Dividendenvorſchlag 5 pEt.(wie i..)— München: Baheriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank: Dividenden⸗ vorſchlag/ 111 für eine Gulden⸗Aktie,/ 129,50 für eine alte Mark⸗Aktie und M. 97,13 für eine junge Aktie.— Silſchede; Gewerkſchaft Ver. Truppe: Die Geſammtförderung pro 1902 betrug 123 714 To.(188 165 To.). Vertheilte Ausbeute:„/ 250 000 (270 000.) *. E233 8 0olz. Vom Rhein wird uns geſchrieben: Der andauernde Wechſel der Witterung hat die Entwicklung des Holzgeſchäftes im All⸗ gemeinen ſeither zurückgehalten, doch ſteht unwiderſprochen eutt feſt, daß ſich in allen Artiteln der Holzbranche eine außerord liche Feſtigteit bemerkbar macht. Die Preiſe für 16“ S waaren(ſowohl für gute als Ausſehuß) ſind in den letzt weitere Beſſerung ſicherlich kommen wird in dem Augenbli Bedarf ſich ernſtlich geltend macht. Dieſer Augenblick wird ſobald die Witterung das Arbeiten im Freien geſtattet u. die Bauthäti keit beginnt. Der prakiſche Käufer wird daher gut daran thun Ankäufe ſeines Bedarfes bei Zeiten vorzunehmen.— Die nor ſchen Märkte verharren ununterbrochen in ſteigender die„erſt offen Waſſer⸗Parthieen“ ſind jetzt bereits meiſt v und was für ſpätere Abladetermine an den Markt kommt, wird un⸗ beſehen zu vollen Preiſen verkauft.— Schottland tritt plötzlich ſtarker Käufer auf. Oft ſind 60 mehr Reflektanten für eine ein Parthie da, und ſo mancher Käufer ſieht Marken, die er Jah bezog, in andere Hände gehen. Im Verkauf von nordiſch Hobelwaare geht es noch etwas langſam, aber immerhin Die Käufer hielten de maligen Aufſchlag für eine Preistreiberei der Hobelwerke, da abe der Norden ſeine Forderungen ſtändig ſteigert, weiß man auch bei un daß man folgen muß. Was jetzt verladen wird, erzielt no Preiſe, aber die Hobelwerke werden dabei noch lange nicht üp Das gleiche Bild bietet der Pitch⸗Pine⸗Markt und der Konſu gewöhnt ſich auch hier an die erhöhten Forderungen, die be lli, werden müſſen, wenn die Importeure nicht ganz umſonſt arbei ſollen. Die Amerikaner ſind mit dem Abſatz durchaus nich Euxopa angetwpieſen, und wenn es in Amerika ſelbſt mal ſchlechter gehen ſollte, ſo wird das ohne Einfluß bleiben. Gehen doe her große Ouantitäten nach Süd⸗Amerika, Mexiko, Cuba u. ſ. w. dings nach Südafrita und dieſer Tage ſogar eine Ladung na wegen! Ein Artikel, der im Vergleich zum Conſum in mäßig kleinen Quantitäten produzirt wird, dem aber die Welt als Abſatzgebiet offenſteht, bei dem iſt an ein Billige⸗ kaum zu denken. Red Pine, das bei heutigen Weißhand preiſen der billigſte Artikel, wird täglich mehr verlar * 1. 25 (Orahtbericht der Holland⸗Amer New⸗Pork, 30. Jan. 5 5 am 17. Jan. vo Rotterdam). Der Dampfer„Amerdam“, dam ab, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureg lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofß direkt am Hauptbahnhof. 15 Chefredakteur Dr. Paul Har für Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtman flür den Inſeratentheil: Karl Apfel. 55 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruck G. m. b..: Director Speer⸗ Elten 8. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Maumherm, 2. Febrüar. Exotiſche Jagden in Deutſehland. Von Dr. Kurt Rudolf Kreuſchner(Friedenau). (Nachdruck verboten.) Die Jagd iſt heute nicht mehr von der Vielſeitigkeit und dem romantiſchen Reize wie ehedem. Der Durchſchnittsjäger aus der Stadt muß ſich in den meiſten Fällen damit begnügen, die an ſich ja gewiß intereſſante Haſen⸗ und Hühnerjagd auszu⸗ Aben, bei der ihm ſchließlich guch öfters Faſanen, Häher, Enten Und Meiſter Reinecke vor die Flinte kommen, und nur ein Traum⸗ hild kann ihm vorgaukeln, daß er beim Klange der Hifthörner im altgermaniſchen Urwalde dem Bären und Luchſe, dem Wiſenr und Ur nachjagt. Allerdings bietet die in der Gegenwart ſo teichlich vorhandene Möglichkeit, weite Reiſen zu Waſſer und zu Lande zurückzulegen, dem leidenſchaftlichen Jäger, der ſich dieſe Paſſion leiſten kann, die Gelegenheit, im vorderindiſchen Oſchungel auf den Tiger, in Oſtafrika auf Löwen ünd an den centralafrikaniſchen Seen auf das Nilpferd und Rhinozeros Jagd zu machen. Ganz ausgeſchloſſen von dieſen exotiſchen Waidmannsfreuden iſt aber auch der zu Hauſe Bleibende nicht. Wenn er etwas Glück und Verbindungen hat, kann er auch mitten im deutſchen Lande zum Schuſſe auf Jagdthiere kommen, deren Heimath Tauſende von Meilen entfernt, ja ſogar auf der ſüd⸗ lichen Erdhalbkugel im auſtraliſchen Feſtlande gelegen iſt. Unter den zahlreichen Thierſpezies, die man zur Bereicherung unſerer mitteleuropäiſchen Fauna in neuer und neueſter Zeit mit mehr oder weniger Erfolg zu akklimatiſtren verſucht hat, befindet ſich nämlich auch eine Reihe ſolcher, die zum Gegenſtand des Waid⸗ werkes geworden ſind, weil ſich die betreffenden Thiere erfreu⸗ licherweiſe den hieſigen Lebensbedingungen angepaßt haben und bei entſprechender Pflege und Schonung vermehren. Wenden wir uns zuerſt zu den Alpen, dem Dorado derjenigen Jäger, die mit dem rein waidmänniſchen Vergnügen den Genuß einer großartigen Natur und der eigenartigen Jagdfreuden ver⸗ binden wollen, die ſich aus der Benutzung der zerklüfteten, ſteilen Jelſenwildniß zur Jagd auch ungewollt ergeben und einen Jäger Horausſetzen, der nicht nur ein guter Schütze und Kenner der Gewohnheiten des Wildes, ſondern gleichzeitig ein kletter⸗ gewandter, keine Gefahren ſcheuender, ſchwindelfreier Hoch⸗ touriſt iſt. Während die Gemſe in den öſterreichiſchen, bayriſchen und ſchweizeriſchen Alpen, in der Tatra und in Siebenbürgen infolge weiſer Schonung und nicht zum wenigſten durch entſchiedene Be⸗ kämpfung der Wild⸗ und Raubſchützen vielerorts eine Art„hei⸗ ligen Hain“ gefunden hat, wo man ſie pflegt und vor leichtfertigen Schießern behütet, ſo daß ſie por der Gefahr der Ausrottung ge⸗ ſichert iſt, iſt das Steinwild längſt vor dem ihm nachſtellenden Menſchen ſo hoch hinangeſtiegen, daß es, wie Dr. Wurm ſagt, „ſozuſagen bereits in den Himmel einging und für den gewöhn⸗ Uchen Sterblichen verſchwand“. In den öſterreichiſchen Alpen, und zwar im tyroler Zillerthale, wurden die letzten Exemplare dieſes edlen Wildes im Jahre 1706 nicht geſchoſſen, ſondern ge⸗ fangen, weil der blöde, mediziniſche Aberglaube der damaligen Zeit in faſt allen Theilen des Steinbocks koftbare,, mit Gold nicht zu theuer aufgewogene Arzeneimittel erblickte, und weil die hohen Herren, die ſich nur für Hirſche und Wildſchweine intereſſirten, glles Wild der ſchwer erreichbaren Gebirge demjenigen überließen, der ſich die Mühe gab, darauf Jagd zu machen. Gute Steinbock⸗ reviere beſaß um die Mitte des 19. Jahrunderts eigentlich nur noch der König von Italien(oder damals noch von Savoyen). Von König Victor Emanuel 41. erhielt der auch in den Alpen egüterte Fürſt Pleß eine Anzahl lebendes Steinwild, das er im Tännengebirge im Salzburgiſchen ausſetzte und das ſich bis zum heutigen Tage auf etwa 70 bis 80 Stück vermehrt hat. Handelt es ſich hier um ein einzelnes Jagdrevier, ſo bemüht man ſich jetzt um die ſchnellere Einbürgerung dieſes Wildes an verſchiedenen Orten durch Ausſetzung von Steinbockherden, die aus dem Kau⸗ kaſus, dem Hindutuſch, dem Himalaja, aus dem ſteinigen Ara⸗ bien(Arabia peträa) oder aus Abeſſinien ſtammen, und ſich in allen Bergrevieren, wo man ſie eingeführt hat, gut akklimatiſiren Und fortpflanzen. Handelt es ſich bei den Steinböcken dieſer Art um Jagdthiere, bie in Europa zwar völlig neu ſind, aber doch ſo große Aehnlich⸗ keit mit dem Alpenſteinbock gufweiſen, von dem ſie nur durch gute Kenner unterſchieden werden, ſo iſt ein für Deutſchland günzlich exotiſches Jagdthier der Mufflon(Ovis Muſimon Schreber), der auf den höchſten Bergketten Serdiniens und Korſikas lebt und ſich wie kaum eine andere Thierſpezies dazu eignet, unſere an Hochwild verarmten Gebirge, beſonders die hößheren, dem alpinen Charakter ſich nähernden, wieder zu be⸗ bölkern. Dieſes Wildſchaf, das Übrigens einen höchſt delikaten Braten liefert, erreicht die ſtattliche Länge von 115 Centimetern und ein Gewicht bis zu 50 Kilo, kreuzt ſich mit Hausſchafen zu einer ſchon im Alterthum bekannten fortpflanzungsfähigen Nach⸗ lommenſchaft, den ſogenannten„Umbren“, vermehrt ſich aber guch in der Paarung mit ſeinesgleichen ſo ſtark, daß die eben er⸗ wähnte Kreuzung zu Jagdzwecken gänzlich überflüſſig iſt. Das mit ſeinem ſtark rückwärts gebogenen, über die Krümmung ge⸗ meſſen 60—70 Centimetern langen, dreikantigen Gehörn außer⸗ orbentlich ſtattlich ausſehende Thier bildet keineswegs eine leicht zu erringende Jagdbeute. Scheu, mit ungemein ſ charfen Sinnen begabt und flüchtig wie die Gemſe, weiß es ſich wohl gegen die Verfolgung zu ſichern. Es iſt ein nie fehlender Springer wie der Steinbock und ſteht an Kletterfähigkeit keinem Hochgebirgswilde nach. Der Erſte, der die Mufflons zu akklimatiſtren ſuchte, war der ungariſche Graf Forgach. Er bezog ſeine Stämme nicht von den oben genannten Mittelmeerinſeln, ſondern aus den zoologi⸗ ſchen Gärten von Frankfurt a. M. und Brüſſel und gewöhnte ſte, indem er ſie Anfangs in enger Umzäunung, dann im gehegten Wildpark hielt, allmählich an die Freiheit. Solche umſtändlichen Vorſichtsmaßregeln ſind jedoch überflüſſig, wie ſich bei der Be⸗ ſetzung des Lainzer Thiergartens, des Wildparkes des Kaiſers 95 Joſef., der Jagdreviere des Erzherzogs Leopold bei jener⸗Neuſtadt und am Semmering und des fürſtlich Liechten⸗ ſtein'ſchen Reviers bei Eisgrub ergab, wo die Mufflons längſt ſicheres Standwild geworden ſind. Während man ſich mit der Einbürgerung der Mufflons in den reichsdeutſchen Gebirgen nur wenig befaßte, hat man ſchon vor längeren Jahren einen nahen Verwandten dieſes Thieres, das Mähnenſchaf, zu akklimatiſiren verſucht. Die rothbraun ge⸗ färbten Thiere, die mit ſehr einſiedleriſchen Gewohnheiten auf den höchſten Felſengraten des marokkaniſchen und algeriſchen Altlasgebirges leben, wurden im Teutoburger Walde ausgeſetzt. Ob die Einbürgerung gelungen iſt, entzieht ſich meiner Kenntniß. In allerneueſter Zeit hat man auch das aſtatiſche Argalt, ein Mmächtiges Thier von 1,80 Meter Länge mit koloffal breiten, wul⸗ ſtigen Hörnern, das im Altai und anderen ſüpſtbiriſchen Ge⸗ birgen und in den Bergländern der Wüſte Gobi lebt, ſowie ſeinen nicht minder ſtarken Vetter, das Argali der nordamerikaniſchen Felſengebirge, eingeführt. Das Thier wird ſich aber vielleicht beſſer zur Kreuzung mit unſeren zahmen Schafen als zum Objekt der Jagd eignen. Ein ſehr intereſſantes, vom Land⸗ und Forſtwirth aber mit gemiſchten Gefühlen aufgenommenes Wild iſt das Känguruh, das in ſeinem Heimathslande Auſtralien den Pflanzungen aller Art ſchweren Schaden zufügt und dort auch wegen ſeines ſchmack⸗ haften Fleiſches und ausgezeichneten Felles leidenſchaftlich gejagt wird. Es handelt ſich hier nicht um das Rieſenkänguruh, das in aufrechter Stellung mehr als Manneshöhe erreicht, ſondern um eine kleinere Art, das ſogenannte Bennet'ſche Känguruh, das ungefähr doppelt ſo groß iſt als unſer bekannter Meiſter Grimm⸗ bart, der Dachs. Nachdem ſchon vor mehr als 60 Jahren in Eng⸗ land die Fortpflanzungsfähigkeit dieſer Thiere auch in unſerem Klima nachgewieſen war, wurde eine Kolonie von ihnen im Jahre 1887 auf den Gütern des Barons von Böſelager bei Heimerz⸗ heim in der Rheinprovinz angeſiedelt, die jedoch durch mehrere widrige Zufälligkeiten zu Grunde ging. Beſſer ſckeint eine von dem Grafen v. Witzleben bei Alt⸗Döbern in der Lauſitz angelegte Kolonie zu gedeihen; doch läßt ſich heute noch kein abſchließendes Urtheil darüber gewinnen, ob es wünſchenswerth iſt, dieſe Kän⸗ guruhs dauernd in Deutſchland Boden faſſen zu laſſen, wo ſte eigentlich nur auf großen Gütern und Jagdkomplexen eine ge⸗ wiſſe Daſeinsberechtigung haben. Während ſo fremdartige Geſchöpfe wie die auſtraliſchen Beutelthiere ſich unſchwer den bei uns herrſchenden Lebensbeding⸗ ungen anpaſſen, iſt merkwürdigerweiſe der Akklimatiſations⸗ verſuch vollſtändig mißlungen, den die Natur aus freien Stücken im Großen unternahm, als vor einer Reihe von Jahren ein ziemlich ſeltenes Wild, das in Sibirien lebende Steppenhuhn, in Deutſchland auftrat. Obwohl eine reichliche Einwanderung erfolgt war und Alles gethan wurde, die Gäſte dauernd an unſere Fluren zu feſſeln, verſchwanden ſie ſchon nach kurzer Zeit. Von fröhlichem Gedeihen waren dagegen die Verſuche be⸗ gleitet, den wilden Truthahn oder amerikaniſchen Bronzeputer, den Stammvater unſerer zahmen Truthühner, einzubürgern. Nachdem die Akklimatiſition in Grafeneck(Niederöſterreich) und in den Metternich'ſchen Waldungen bei Kojetein in Mähren glänzend gelungen, hat man dieſen prächtigen Jagdvogel auch in Norddeutſchland an vielen Orten heimiſch gemacht. Die farben⸗ prächtigen Thiere, im Vergleich mit denen der ſchönſte Faſan einem unſcheinbaren Aſchenbrödel gleicht, haben leider zwei Un⸗ tugenden, die ihre raſche Vermehrung erſchweren, nämlich die große Unbedachtſamkeit im Bau der Neſter, die ſie aft hart an viel begangenen Wegen herrichten, und der im Herhſt auftretende Drang zu weiten Wanderungen. Die weitere Verbreitung des Bronzeputers wäre ein nicht zu unterſchätzender Nutzen für die öden Kiefernwaldungen der Ebene, wo er ein emſiger Feind aller zu den Inſekten gehörigen Forſtſchädlinge iſt. Der Küche liefert er einen vorzüglichen Braten, deſſen Geſchmack demjenigen des Faſans ähnelt. Was die Art, ihn zu jagen, betrifft, ſo iſt er für die Ebene dasjenige, was der Auerhahn für die bevorzugten Bergreviere iſt. Dabei iſt er ein wetterfeſter Geſelle, dem unſer Winter nicht ſo leicht etwas anzuhaben vermag und der überall gedeiht, wo man der Vertilgung des den brütenden Hennen ſehr gefährlich werdenden Raubzeuges genügende Aufmerkſamkeit widmet und in ſtrengen, ſchneereichen Wintern Futterplätze ein⸗ richtet. Die Eispächterin. Skizze von E. Fahrow. Nachdruck verboten.) Harte Zeiten hatte ſie durchgemacht, die hübſche Emilh von Brauning! Zuerſt eine umſchwärmte und umworbene Oberſten⸗Tochter, deren Uebermuth wuchs, je deutlicher ſie ſah, daß die jungen Leutnants aus lauter Reſpekt vor ihres Vaters Rang auch ſte ſelbſt zu einer Vorgeſetzten erhoben. Dann der jähe Sturz aus allen Höhen, als der Vater im Manöver mit dem Pferde ver⸗ unglückte und als Invalide nach Hauſe zurückkehrte! Dieſer Wechſel in ihrem Leben war eigentlich der ſchlimmſte geweſen. Zu deutlich hatte ſie geſehen, daß in ihren bisherigen Kreiſen„Charge“ das Idol war, der Moloch, der Alles ver⸗ ſchlang und um den man bedingungslos ergeben herumtanzte. — Nun ſtand hinter der Charge ihres Vaters das böſe a.., und zerſtoben war die Schaar ihrer Anbeter— bis guf einen. Der treue Jobſt, ein blaublütiger Baron, der verſuchte nach wie vor, ſie mit Blicken und Briefen zu umwerben. Aber ſeine Blicke waren„komiſch“ und ſeine Briefe ungelenk— nein, Emily war doch zu ſtolz, um den armen Jobſt jetzt zu erhören, nachdem ſie ihn ein Jahr lang wie eine lächerliche Figur be⸗ handelt hatte.— Jobſt bekam einen neuen, ſehr höflichen aber auch ſehr deutlichen Abſagebrief; und Emily zog mit ihrem Vater in eine beſcheidene Straße in Schöneberg, wo man ſich verkriechen konnte, ohne gerade zu darben. Nach zwei weiteren Jahren ſtarb der Herr Oberſt. Emily war nun allein auf der Welt, im Beſitz von einigen Truhen mit einer elegantien Wäſcheausſtattung, einigen hundert Thalern und ſehr wohlgepflegten kleinen Händen. Dieſen Händen zu Liebe hatte ſie weder kochen, noch ſcheuern, noch ſehr ſchön nähen gelernt; denn ſie war der Meinung, daß ein intelligenter Menſch auch mit dem Kopf arbeiten und dabei ſeine Fingernägel ſchonen könne.— Schreibmaſchine, Steno⸗ graphie und Buchführung hatte ſie in aller Gemächlichkeit während der letzten zwei Jahre gelernt und dieſe Künſte wollte ſie jetzt verwerthen. Kaum hatte ſie die erſten Wochen des bitterſten Schmerzes um den Vater überſtanden, da machte ſie ſich auf den Weg und ging auf jedes Inſerat hin, das ihr nur einigermaßen paſſend erſchien, ſich perſönlich melden. An den meiſten Stellen wies man ſie kurzer Hand ab, als man hörte, daß ſie noch nie in Stellung geweſen ſei. Ein reicher Fettwaaren⸗Engros⸗Händler aber fand Gefallen an ihrem zarten, vornehmen Aeußern und engagirte ſte. Nun ging ſie jeden Morgen durch die kalten Straßen in allem Wind und Wetter und„tippte“ viele Stunden lang Ge⸗ ſchäftsbriefe gegen ein kärgliches Gehalt. Der Fettwaarenhändler Bolke ſaß ihr gegenüber, gab kurz an, was er wünſchte und ſchien zufrieden mit ihrer Arbeit. Er war ein Mann von etwa vierzig Jahren, Wittwer mit einem reizenden, kleinen Töchterchen, das oft in das Kontor kam Auch Emily gewann das Kind lieb; zugleich rührte ſie das liebevolle Verhältniß zwiſchen Vater und Tochter— überhaupt war Herr Bolte ein prächtiger Charakter. Deshalb ſagte auch Emily Brauning— das„von“ führte ſie offiziell nicht mehr— nicht nein, als nach einem Jahre Herr Bolke ihr einen Heirathsantrag machte. Ein einziger Gedanke ſtörte ſie: was würde Willi ſagen, wenn er ihre Heirath durch die Zeitung erfuhre Willi Fromberg nämlich, der Sohn des reichen Kohlen⸗ händlers aus dem Norden der Stadt, hatte einſt„gewagt“, ihr eine Liebeserklärung zu machen.— Und ſie, achtzehnjährig und thöricht, hatte ihm geantwortet, daß ſie niemals einen Anderen als einen Offizier heirathen werde. Jawohl, ſo unbedacht ſind manchmal junge, gefeierte Damen! Und dabei hatte ſie ihn doch lieb gehabt! Noch ſah ſie oft, wenn ſie die Augen ſchloß, die hellen, braunen Augen vor ſich, die ſie damals ſo traurig angeblickt; noch hörte ſie oft die Stimme, mit der er geantwortet: „Nein, Fräulein von Brauning, ſelbſt um dieſen Preis werde ich meinem alten Vater das Wort nicht brechen. Er ließ mich verſprechen, als ich noch Primaner war, daß ich nie Offizier werden würde; er war der Meinung, daß ein intelligenter und ehrlicher Kaufmann ebenſo viel werth ſei, wie ein bunter Rock. Und nun bin ich Kaufmann, auch wenn ich Reſerveleutnant bin. Wenn Ihnen meine Perſon nicht zum Gatten beliebt, ſo muß ich ſchweigend Ihre Abweiſung tragen; gegen meinen Stand aber laſſe ich Niemand etwas ſagen.“ Und ſie darauf mit kühlem Achſelzucken: „Du lieber Gott, worüber ereifern Sie ſich denn? Ohne Zweifel ein ſehr ehrenwerthes Gewerbe, der Kohlenhandel— nur nicht ganz nach meinem Geſchmack. Chacun à son gout, nicht wahr?“— Oh, wie ſie ſich gedachte! Fromberg ſeinerſeits hatte ſie ja vielleicht längſt vergeſſen! Nichts war wahrſcheinlicher, als daß der hübſche und ver⸗ mögende junge Herr eine Frau gefunden, die beſſer zu ihm paßte und ihn„beſſer“ liebte, als ſie es damals gethan Damals?— Im tiefſten Grunde ihres Herzens liebte ſie⸗ ihn ja noch! Und da ſie grundehrlich und aufrichtig war, ſo ſagte ſie noch vor der Hochzeit Herrn Volke Beſcheid über dieſen Jugendtraum. Doch den focht die Angelegenheit nicht an. Er lächelte darüber, ſtrich ſeiner Braut über den braungoldenen Scheitel und ſagte, das ſähe ihr ſo recht ähnlich, daß ſie ihm eine ſolche Schwärmerei beichte; er ſelbſt habe mehrere Lieben außer ſeiner erſten Frau gehabt, doch erachte er ſolche bloßen Gefühlsfachen im Leben für nebenſächlich.„Die Pflicht in der Ehe und die Pflicht im Geſchäft— darin läge ſeine ganze Weisheit; und damit würden ſie ja wohl auch zuſammen ganz gut durch das Leben kommen.“ Alſo fand die Hochzeit ſtatt. Nun folgte in der Wellenbewegung von Emilh's Schickſal eine langgeſtreckte, ruhige Höhe. Sie war alles, was ſie war, ganz. Vordem eine vollendete junge Salondame, war ſie jetzt eine vollendete Kaufmannsfrau. Ihr Mann pflegte zu ſagen, ſie ſei ein Genie. Das war aber Fromberg heut ſchämte, wenn ſie dieſes Hochmuths nur die Uebertreibung ſeiner Zärtlichkeit, die ſich nicht genug thun konnte in Lobſprüchen und Anerkennungen. Emily liebte es nicht, wenn er ſie ſo in den Himmel hob; ſie hatte gelernt, ſich nicht mehr zu überſchätzen und wußte, daß ihr Mann und nicht ſie ſelbſt die Seele des Geſchäfts war. Eigene Kinder blieben ihr verſagt, deſto hingebender liebte ſte aber klein Gretchen. Für dieſes Kind lebte ſie geradezu und erzog es mit einer feinen Sorgfalt, mit einem ſo liebevollen Ein⸗ gehen auf ihre beſondere Eigenart, daß die lieblichſte Menſchen⸗ blume aus dieſer achtſam gepflegten Knoſpe zu erwachſen ſchien. Da griff von Neuem der Tod in ihr Leben ein— der Tod und die Nothwendigkeit eigenen Sorgens.— Der brave Bolke, ſonſt der vorſichtigſte und gewiſſenhafteſte Geſchäftsmann hatte ſich in eine Import⸗Spekulation eingelaſſen, die gänzlich fehl⸗ ſchlug und den größten Theil ſeines Vermögens mit ſich riß. Vor Schreck und Kummer rührte ihn der Schlag.— Emily blieb als Wittwe, Gretchen als Waiſe zurück. Zuerſt verſuchte nun Emily die„Fettwaaren en gros“ wie bisher allein weiterzuführen; aber bald ſah ſie ein, daß ſie wohl eine gute Geſchäftsfrau, eine Gehilfin ihres Mannes geweſen, daß ſie jedoch ohne ihn nicht weiterkommen werde; wenigſtens nicht in dieſem Geſchäftszweige. Kurzerhand verkaufte ſie die Firma, überſchlug den Stand ihres Vermögens und kam zu dem Schluß, daß ſie mit der Tochter von den Zinſen allein nicht bequem leben könne. Sie wollte alſo mehr erwerben, eine Quelle finden, aus der ſie und das geliebte Kind ſchöpfen konnten. In tiefes Sinnen verloren ſchritt ſie eines Tages hinaus über die Grenzen der Stadt, an den kleinen Wieſen entlang, welche ihr zwar gehörten, die aber ſtets eine Quelle des Aerger⸗ niſſes für ihren verſtorbenen Gatten geweſen, weil ſie todtes Kapital vorſtellten.— Die Wieſen hatte er einſt von einem ſäumigen Schuldner übernommen, aber ſie waren ſumpfig und zu Bauterrains ebenſo untauglich wie zu Viehweiden; die Kühe weigerten ſich gelaſſen, das harte, ſaure Schilfgras zu freſſen. Jetzt aber, während die Winterſonne auf die ſpiegelglatte Eisfläche ſchien, welche die überſchwemmten Wieſen darboten, kam Emily ein guter Gedanke: ſie wollte Eisbahnen einrichten. Es war nichts weiter nöthig, als einige größere Wieſen, welche an die ihrigen ſtießen, zu pachten und dann ein paar tauſend Mark für Reklame auszugeben. Geſagt, gethan. Einige Tage ſpäter liefen Männer mit Plakaten in der Stadt umher: 4 ⸗Weſt⸗Weſt⸗Eisbahn. Nur 20 Pfennig Eintrittsgeld Beſte Straßenbahnverbindung. Glatte Bahn bis zum Grunewald. Zur erſten Benutzung gratis ladet ein Die Eispächterin.“ Die Plakate wirkten. Zu Hunderten kamen die Schüler und Schülerinnen, die nicht fünfzig Pfennig für jeden Eislauf ausgeben mochten, wie es die bisherigen Bahnen im Weſten verlangten. Die Schüler ſagten es ihren Eltern und Bekannten— bald waren die Wieſen—„Bolkes Wieſen“ genannt— der Tummel⸗ blatz der fröhlichen Jugend der Großſtadt, obwohl Konzerte und Illuminationen ſehlten. Emily zählte ſtrahlend die Tageseinnahmen, die ſie perſön⸗ lich kontrollirte. In dieſem einen Winter würde ſie genug ein⸗ nehmen, um fortan mit Gretchen ein ſtill behagliches Leben führen zu können, wie ſie es ſich erträumte. Tag für Tag ſah man die immer noch ſchlanke Geſtalt der und bald das ſchöne Fräulein innig liebte. Eispächterin auf blitzenden Stahlſchuhen mit ihrer halberwach⸗ f „ — 5 Mannheim, 2. Febrnan 95 SGeneral- Aunzeiger. 7. Seite. Tochter über die Bahn gleiken, bon Kaſſe zu Kaſſe und Ste erlaubte es ihm. iler⸗Apront 7705 5 manchmal auch halbe Stunden lang nur Kunſtfiguren laufend, Gretchen ſagte ihr nach ſeinem erſten Beſuche, das ſei ein Standrsregiſtr-Gl f aunhein⸗ Aetkarun. denn darin waren Mutter und Tochter vielbewunderte Größen. ſehr lieber Herr, nur ein bischen alt. Gri 5 24. Karl Kellermann, Gummiarbeite id Karolina Grimbs. Für jedes Anliegen hatte die Eispächterin ein williges Ohr, für jede Klage ein freundliches Wort. Eines Tages wünſchte man dringend eine Wärmehalle reſp. Reſtauration auf dem Eiſe zu haben. Frau Bolke lachte. Wenn ein Reſtaurateur das übernehmen wollte, ſtie würde ihm den Platz koſtenlos überlaſſen. Der Herr Nachbar möge nur einen bringen. „Eine famoſe Frau!“ hörte ſie den Nachbar ſagen.„Und dabei eine geborene adlige Offizierstochter; man ſollte es kaum glauben.“ „Wo iſt ſie denn?“ ſagte eine andere, angenehme Stimme, bei deren Klang ſie zuſammenzuckte. „Da drüben ſteht ſie ja; die in dem ſchwarzen Kleid.“ Im nächſten Augenblick ſahen ein paar hellbraune Augen erſtaunt in die ihren. Willi Fromberg ſtand vor ihr mit abge⸗ zogenem Hut und verneigte ſich tief. „Gnädiges Fräulein— gnädige Frau— welch' ein über⸗ raſchendes Wiederſehen!“ Ja, überraſcht war ſie. Und ſie fühlte, daß ſie erröthete, während ſie halb ſcherzhaft ſagte: „Sie ſehen, Herr Fromberg, ich halte nicht mehr den Offi⸗ ziersſtand für den alleinſeligmachenden. Eine biedere Geſchäfts⸗ frau ſteht vor Ihnen, noch dazu eine leidlich erfolgreiche.“ Er bot ihr die Hand und erfuhr, während ſie in ruhigem Bogen miteinander dahinſchwebten, mit kurzen Worten ihre Lebensgeſchichte. Als ſie geendet, ſagte er: „Auch ich habe geheirathet, doch ſtarb meine Frau ſchon nach? einem Jahre. Wie ſonderbar unſere Schickſale verlaufen ſind! Würden Sie mir nicht erlauben, Sie einmal zu beſuchen, damit wir ausführlicher plaudern können?“ Luſtige Ecke. Aus den Fliegenden Blättern. — Liebeserklärung eines Mathematik⸗Profeſſors.„Darf ich hoffen, daß Sie meine heiße Liebe ein wenig erwidern, Fräulein Roſa— etwa im Verhältniß 1: 102“ — Frommer Wunſch. Bauer(angeſichts einer geſalzenen Abvofgten⸗Rechnung):„Himmi, wenn i' nur die aa' no' abſitzen könnt'! — Gin Nachtheil des Compagniegeſchäfts.„Wo läß't Du Deine Kleider machen, Spund?“—„Bei Meyer& Strauß!“— „Bei einer Compagniefirma würde ich nie arbeiten laſſen— da „Alt, Kind? Er iſt höchſtens dreiunddreißig Jahr alt!“ „Ja, Muttchen, das iſt doch alt. Ich finde bloß Primaner oder höchſtens Studenten jung und reizend.“ Ein Stein fiel von Emily's Bruſt. Ganz heimlich hatte ſie gefürchtet, daß Willi und Gretchen ſich ineinander verlieben würden. In dieſem Falle hätte ſie ohne ein Wimperzucken auf eigenes Glück für immer verzichtet. Aber es kam anders. Der Kohlenhändler Fromberg ber⸗ liebte ſich von Neuem in die Eispächterin Bolke und verlobte ſich mit ihr, ehe das Eis ſchmolz. Und konnte er denn etwas Geſcheiteres thune? Auezug aus den bürgerlichen Slandeshüchern der Sladt Mannheim. Jan. Getraute. 22. Muſiklehrer Joh. Hautz m. Karoline Kiefer. 22 2. Einkaſſirer Joh. Nützel m. Marie Baſtian. 2. Bierbrauer Joſ. Sturm m. Karol. Wengert. 24. Gußputzer Wülh. Beidel m. Kathar. Schmelcher geſch. Hartung. 24. Drahtflechter Frz. Berg m. Ethel Wilcock. 24. Bahnarb. Joſ. Deuſer m. Katharine Knörzer. 24. Zimmermann Phil. Hornung m. Karol. Rampmaier. Betriebsaſſiſtent Rich. Kreis m. Anna Kohlſchmitt. Platzaufſeher Gabr. Marquart m. Hedwig Kaprell. Reſ.⸗Heizer Peter Moraß m. Eliſab. Weinle. Schreiner Joſ. Schwarz m. Pauline Reinhardt. Schauſteller Joſ. Thelen m. Barb. Hartmann. Bierkutſcher Aug. Wohlfarth m. Barb. Röſel. Polizeimeldeamtsaktuar Frdr. Haſſelberger m, Kathar. Vögeli. verwittw. Riedel. Aus dem„Kleinen Witzblatt“. Die Theater⸗Mutter.„Du haſt Dich ſchon wieder von dem Baron küſſen laſſen. Ich werde ihn das nächſte Mal ſelbſt hinausbegleiten.“—„Dich, Mutter, wird er nicht küſſenl!“ Noch!„Was Du da für ein reizendes Koſtüm haſt!“— „Ja, aber es fehlt mir noch ein blauer Lappen dazu!“ Sein erſter Gedanke.„Junger Mann, wenn Sie dieſes Luderleben fortführen, werden Sie bald ausſehen, wie der Schädel hier!“—„Ach Gott, ach Gott, und Minchen war 26. Jakob Sauer, Tagl. und Ana Dürrenberger. 26. Wilhelm Knipp, Schloſſer und Sofie Hotz geb. Michel. Januar. Getraute: 24. Joh. Bapt. Gaisbauer, Gummiarb. mit Maria Pöltl geb. Probſt, 24. Leonhard Sauer, Taglöhner mit Friederike Auguſte Lehmanm, Jan. Geborene: 20..⸗A. Robert Klein e. T. Anna Maxia 18. Maurer Karl Friedrich Reinacher e. S. Joſef Willy. 19. Schloſſer Johann Jakob Roth e. S. Karl Johann. 17 Former Maximilian Haberacker e. S. Joſef Albert. Giſendreher Valentin Simon e. T. Frieda Emilie. Eiſenbohrer Karl Daub e. S. Karl Jakob. Maurer Karl Schmitt e. T. Eliſabetha. .⸗A. Joſef Anton Schmidt e. S. Karl. Metallſchleifer Johann Auguſt Achtſtätter e. S. Friedrich Wilh, Fuhrmann Valentin Lutz e. S. Valentin. Geſtorbene: Suſanna geb. Elz, Wwe. d. kgl. ungariſch. Notars Karl Czentner, 72 J. 2 M. alt. 3. Heinrich Erwin, S. d. Eiſenbahnbedienſteten Joh. Münch, 1 F. 3 M. alt. Aloiſia geb. Brüno, Ehefr. d. Werkmeiſters Anton Forſt, 77 J. c. 8 S S. 25. Georg Michael Treiber, Fabrikmeiſter, 55 J. 4 M. alt. 25. Suſ. geb. Schuhmacher, Ehefrau d. Landwirths Georg Jarol Kupferſchmitt, 58 J. 1% M. alt. 3. Barb. geb. Spickert, Ehefr. d. Landwirths Peter Martin Weidner⸗ 63 FJ. 6 M. alt. „Friedrich Wilhelm, S. d. Kammmachers Friedrich Böhl, 1 M⸗ alt⸗ Roſa Barb., T. d..⸗A. Karl Gräff, 2 M. 21 T. alt. 0 Franziska, T. d. Tagl. Hermann Bangert, 2 M. 16 T. alt. Elſa Dorothea, T. d. Maſchinenführers Peter Paul, 10 M. alk. ————————————j— Der Hausfreund.„Mein Mann hat mir eine Scene gemacht, weil ich auf dem Ball geweſen bin!“—„Nun, hätteſt Du ihm nicht etwas Anderes ſagen können?“—„Nein, ich kann meinen Mann doch nicht ſo belügen!“ Einſame Menſchen.„Kellner, bitte ſagen Sie doch dem Herrn am Nebentiſch, daß ich ſeit geſtern nicht mehr ver⸗ lobt bin!“ Galante Gedanken. Die Frauen verſtehen es treff⸗ lich, auch noch in der letzten Liebe die Anfängerin zu ſpielen. Die Frau will verſtanden aber nicht durchſchaut ſein. muß man, ſtatt einem Gläubiger, immer zweien ausweichen!“ Oberrheinische Banl L h% 2. Centrale Mannheim I h 2. Niederlassungen in Basel, Freiburg l.., Heidelberg, Karis- ruhe, Strassburg i. Els. 23616 Filialen in Baden-Baden, Bruchsal, Müthausen i. E, u. Bastatt Bankgeschäfte aller Art. Creditbriefe für alle Länder. 2 3, 10 Mannheim ꝙ 3, 10 Cſemm. Reinigung u. Kunstwascheref! für Damen- u. 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D Is. anher einzureichen und ſind denſelben anzuſchließen: 8, ein von der zuſtändigen Be⸗ hörde ausgeſtelltes Geburts⸗ zeugniß; b, die nach Muſter 17a ertheilte Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mitder Erklärung, daß für die Dauer des ein⸗ jährigen Dienſtes die Koſten des Unterhalts mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſtung, Bekleidung und Wohnung, von dem Bewerber getragen werden ſollen; ſtatt dieſer Erklärung genügt die Er⸗ klärung des geſetzlichen Ver⸗ treters oder eines Oritten, daß er ſich dem Bewerber gegenüber zur Tragung der bezeichneten Koſten verpflichte Und daß, ſoweit die Koſten von der Melltärverwaltung beſtritten werden, er ſich dieſet gegenüber für die Erſatz⸗ Pflicht des Bewerbers als Selbſtſchuldnerverbürge.Die Unterſchrikt des geſetzlichen BVertreters und des Dritten, ſowie die Fahigkeit des Be⸗ werbers, des geietzlichen Ver⸗ treters oder des Dritten zur Beſtreitung der Koſten iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen. Uebernimmt der geſetzliche Vertreter oder der Dritte die in dem Vorſlehenden bezeich⸗ neten Verbindlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſo⸗ fern er nicht ſchon kraft Geſetzes zur Gewährung des Unterhalts verpflichtet iſt, der gevichtlichen oder nota⸗ niellen Beurkundung; 0, Unbeſcholtenheits⸗Zeugniſſe vom 14. Lebensjahre an. Sämmtliche Papiere ſind im Original einzureichen. Auch hat der Prüfling einen non ihm ſelbſt geſchriebenen Lebenslauf beizufügen und in der Meldung anzugeben, in welchen dwelſreniden Sprgchen(lateiniſch, Ariechiſch, franzöſiſch und engliſch bder ſlatt des letzteren ruſſiſch) er geprüft zu werden wünſcht. Bezüglich der Wiederholung der Piüfung beſtehen ſolgende Grundſätze: Beſtehtein Bewerber die Prüfung vor der Prüfungskommiſſion nicht, ſo iſt eine einmalige Wiederholung zuläſſig. Iſt auch dieſe erfolglos, ſo darf der Bewerber von der Erſatz⸗ behörde dritter Inſtanz nur in gallz beſonderen Ausnahmefällen zum dlittenmale zur Ablegung der Prüſung zugelaſſen welden. In dem Geſuche um Zu⸗ Ilaſfung zur Prüfung iſt dalher guch anzugeben, ob, wie oft und wo ſich der Bewerber einer Prüfung vor einer Prüfungs⸗Kommiſſion be⸗ keits unterzogen hat. Karlsruhe, 12. Jannar 190s. Prüſungskommiſſton für Einjährig⸗Freiwillige: Der Borſitzenbe: Braun. No. 1882 M. Vorſtehende Be⸗ känntmachung bringe ich hiermit zur öfſentlichen Kenntniß. Maunheim, 17. Jauuar 1908. Der Civilvorſizende der Erſatzkommiſſton des Aushebungsbezirks Mannheim: Frech. 632 Betzanntmachung. Anſchluß der Abork⸗ an die ſtädtiſche Kae naliſation betr. No. 70121. Es ſind in letzter Zelt Fälle feſtgeſtellt worden, in welchen Abortaulagen, ſei es durch Aubkingung ſogenannter Ueber⸗ äufe, oder durch unmittelbare Verbindung bei Außergebrauch⸗ ſezung der Aborlgrube an die bädtiſche Kanaliſation ange⸗ wuürden. ir machen die Betheiligten e aufmerkſam, daß dies Verfahren nach 8 13 der Haus⸗ entwäſſerungs⸗Ordnung fuͤr die Stadt Mannheim vom 11. Juli 1892 unzuläſſig iſt und ein und ſtrafendes Ein⸗ Hreiten nach 88 30, Sra und 116 Pol Sir⸗G.⸗B., ſowie§ 36610 er.. zur Folge hat. Sobald ſeſiſteht, waun die Aus⸗ leltung der Nanaſiſation in den Rhein ſowie die Klärungs⸗ und Desinfectlonsanlage fertiggeſtellt ſein wird, werden wir bekaunt geben, unter welchen Beding⸗ ungen Aborte an ſtädtiſche Kanäle werden dürfen. Mafinheim, 22. Jauuar 1903. Großh. Bezirksamt: Zoeller. Eine ilen empftehlt ſich den 650 ſk geehrten Damen. Sehauntmachuntg. Die Konſtatirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abf. 1 des Einkommenſteuer⸗ Geſetzes betreffend. Nach dem oben angeführten Gefetzeß⸗Paragr. iſt Jeder⸗ mann, der in einem Steuer⸗ diſtrikt erſtmals, od. nach dem ſeine Steuerpflicht geruht hat, erſtmals wieder ein ſteuer⸗ pflichtiges Einkommen aus Arheit oder Dienſtleiſtung be⸗ zieht, ſofern das Einkommen nicht gus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom Beginn der fraglichen Thätigkeit bei dem Unterzeichneten ſchriftlich od. mündlich die erforderliche Er⸗ klärung abzugeben. Hierauf werden die Steuer⸗ pflichtigen mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß Zu⸗ widerhandlungen unnach⸗ ſichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommenſteuerge⸗ ſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 84 Mannheim, 1. Febr. 1902. Der Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Stadt. Handelsregiſter. Zum Hand.⸗Reg. Abth. A wurde eingetragen: 1. Bd. JII,.⸗Z. 48, 9 „J. H. foenigsfeld“ in Mann⸗ heinn als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitze in Rotterdan. Johaun Heinrich Koeuigsfeld ſeuior, Spediteur in Rotterdam, iſt durch Tod aus der Geſellſchaſt ee Wilhelm Rommel, Spediteur in Mannheim und Jobann Hein⸗ rich Collignon, Spediteur in Rot⸗ terdam, ſind mit Wirkung vom 31. Dezember 1902 aus der Ge⸗ ſellſchaft ausgetreten, Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven auf die Geſellſchaf⸗ ter Jean Carl Koenigsſeld, Spe⸗ diteuür in Rotterdam ünd Johaun Heinrich Koenigsfeld junior, Spe⸗ diteur in Rotterdam, überge⸗ gangen, die es unter der Firma „J. H. Koenigsfeld“ weiter be⸗ trelben. Geſchäftszweig: Trans⸗ port, Spedition, Kommiſſton und Schnell⸗Güter⸗Dampfſchifffahrt⸗ Vertrelung von holländ. Torf⸗ ſtreu und Torfmull. 2. Bd. VII,.⸗Z. 55, Firma: „Benſinger Duplicator Co. Ben⸗ ſinger K Woerner“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma in Mannheim erloſchen. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven auf den Geſellſchafter Benſinger überge⸗ gaugen, mit dem Rechte, die Firma„Benſinger Dupllcator Co. Benſinger& Woernez“ in Frauk⸗ furtka., wohin er das Geſchäft verlegt hat, weiter zu führen. 3. Bd. VII,.⸗Z. 122, Firma: „Haus Edelmann'in Mannhelm. Die Prokura des Adolf Düblon iſt erloſchen. 704%/9 4. Bd. VII..⸗Z. 174, Firma: „Wilhelm Rüb“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 5. Bd. VIII,——— 31, Firma: „Michgel Leitz“ in Manuheim. Die Firma und die Prokura des Vinzens Jung iſt eiloſchen. 8. Bd. IX,.Z. 6, Firma: „Iulius de Gruyter“ in Mann⸗ heim als Zweigmiederlaſſung mit dem Haußtſitze in Nuhrort. Die Prokura des Karl Acker⸗ mann iſt erloſchen. Maunheim, 31. Jan. 190g. Großh. Autsgericht I. Handelsregiſter. Zum Hand⸗Reg. Abth. B, Band J..Z. 40, Firma„Ober⸗ rheiniſche Bank“ in Maunheim wurde eingetragen: 695 Karl Bolch, Karlsruhe und Heinrich Fremerey, Karlsruhe, ſind zu Pkokuriſten beſtellt und berechtigt, je in Gemeinſchaft mit einem Vorſtands itgliede oder einem andern Prokuriſten die Geſellſchaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Otto Riedel in Maunhelm iſt zum Mitgliede des Vorſtandes beſtellt. Maunheim, 31. Januar 1903. Gr. Amtsgevicht L. Konkursverfahren. Nr. 40511. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Schreinermeiſters und Neſtau⸗ rateurs Karl Zahn in Mann⸗ heim iſt zur Prüfung der nach⸗ träglich augemeldeten Forder⸗ ungen Termin auf Donnerſtag, 26. Febr. 1903, Vormittags 11 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte hierſelbſt, 2. St, Zimmer No. 5, anberaumt. 695 Mannheim, 29. Jauuar 1803. Mohr, Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Gefunden und bei Gr. Bezücks⸗ amt deponirt: 61³ Ein Kopftuch, Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtskegiſter Bd. IV, wurde eingetragen: 1. Seite 85: Kling, Hermann, Fabrikant, Schriesheim undAnna geb. Quintel: No. 1: Durch Vertrag vom 16. Jannar 1903 iſt allgemeine Gütergemeinſchaft vereinbart. 2. Seite 88: Rothacker, Philipp, Händler, Rheinau und Anna geh. Eſſig: No. 1: Durch Vertrag vom 16. Jauuar 1905 iſt Gütertreun⸗ ung vereinbart. 3. Seite 87: Link, Philipp, Lacktexer, Mannheim und Lulſe geb. Schneck: No. 1: Durch Vertrag vom 17. Januar 1905 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 4. Seite 88: Müller, Peter, Händler, Mannheim und Karo⸗ line Mathilde geb Koch. No. 1: Durch Vertrag vom 20. Januar 1903 wurde das in der Anlage des Vertrags einzeln aufgeführte Fahrniseinbringen der Frau, ferner das im Verttage bezeichnete baare Geldeinbringen derſelben ſowie alles was die Frau während der Ehe durch Erbſchaft oder Schenkung erwirbt, als Vorbehaltsgut der Frau erklärt für die durch Vertrag vom 1. Dezember 1892 verein⸗ barte Errungenſchaftsgemein⸗ 9 0 0 ſchaft, die in die Errungenſchafts⸗ gemeinſchaft nach dem B⸗G.⸗B. übergegangen iſt. 5. Seite 89: Molitor, Adam, Fuhrunternehmer, Mannheim und Marie geb. Straßer: No. 1: Durch Vertrag vom 21, Januar 1908 iſt Gütertrenn⸗ ulng vereinbart. 6. Seite 90: Gauda, Johann, Kaufmann, Maunheim⸗Neckarau und Karoline geb. Woerner: No 1: Durch Vextrag vom 24. Januar 19058 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 7. Seite 91: Nitſchke, Fritz Georg, Monteur, Mäannheimund Anna geb. Hauck: No. 1: Durch Vertrag vom 24. Januar 1908 iſt Güter⸗ trenuſig vereinbart. 8. Seite 92: Schmidt, Friedrich, Zimmermann, Mannheim und Adelheid geb. Bloß: No. 1: Durch Bertrag vom 26. Januar 1903 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 696/703 Mannheim, 31. Januar 1903. Gr. Amtsgericht I. Haugvrrſteigerung. No. 629. Auf Antrag des Teſtamentvollſtreckers wird das zuln Nachlaſſe der Säckler Georg Friedrich Juſti Wiltwe Eliſabetha Katharina geb. Reazland in Weinheim gehörende unten näher beſchriebene Anweſen der Gemar⸗ kung Weinheim am: Donnerſtag, 26. Febr, 1903, Nachmittags 3 uhr durch das Gr. Nofgrigt 1 in deſſen Dienſträumen(Grabengaſſe 86) öfſentlich zu Eigenthum bverſtei⸗ gert. Der Zuſchlag erfolgt auf das Höchſigedot, vorbehaltlich der Genehmigüung des Teſtaments⸗ vollſtreckers. Die fübrigen Stei⸗ gerungsgedinge können beim Notarigt und bei Leonhard Maaß, Verwalter im Frauenpfründner⸗ haus in Heidelberg, eingeſehen werden. Beſchrelbung des Grundſtücks: Igb.⸗No. 485: 1 ar 85 qm Hof⸗ raithe im Stadtetter am Markt⸗ platz. Auf der Hofraithe ſteht Haus No. IV. 9. a) Ein dreiſtöckiges Wohn⸗ haus mit zwei gewölbten Kelleru. b) Ein zweiſtöckiger Zim⸗ meranbau mit tellereingang. In dem Hauſe wird ſchon ſeit Jahren ein Säckler⸗ u. Kürſch⸗ nergeſchäftmilLaden betrieben. Schätzung: 28.000 M. Weinheim, 30. Januar 1903. Großh. Notäriat I: Strübe. 10743 Bekannkmachung. No, 12004. Aufgefunden und im Hofe des Kaufhauſes aufbe⸗ wahrt wird ein zweiräderiger, noch ziemlich neuter und braun angeſtrichener Handkarren. Maunheim, 29. Jannar 1908. Gr. Bezirksauit. Polizeidirettion. Muſcheln heute eintreffend. 1 Gumnd's See⸗ u. N luß⸗Fiſch⸗Handlung. 694 3862 Heidelbergerstr. 0 6, 5 Kesel& Maier Colffeurs u. Parfumeurs. 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April eine Lehrſtelle aunehmen, ebenſo Lehrfrauen, ausbilden wollen, werden in der Volksküch den 3. Feoruar ab von den Vorſtand jeweils: Dieuſtag, Donnerſtag un e, K 5, 6, von Tieuſtag, sdamen entgegengenommen d Samſtag von—6 Uhr. 10726 die Lehrmädchen Krippe. Täglich Aufnahme von Kindern nach An⸗ meldung im Krippenhauſe. 10720 In haber:Ludwig Ado 5 2 — 1, elegaute 7 Zimmer⸗Wohnung mit Bad und allem Zubehör per 1. April zu verm. Ein Laden mit einem Nebenzimmer 15. Querstrasse Nr. 15. * 8 BellenMsche lusslalfungen, CARLN Eiſerne⸗ u. Meſſing⸗Bettſtellen. Patentröſte aller Syſteme. Matratzen, Federbetten. Näh. 3 Treppen rechts. 9* vaſenſtr. 20, 3. St., — Per 1. April zu vermieth. 13615 Sültd Mannheim. Helles und dunkles Bier aus der Brauerei 8 Moninger—Karlernhe. 8 voraugl. Kuche. Reine Welne. Mittagstisch in u. ausser Abonnement. ſof. zu vm. 10671 Zimmer u. Küche H 7, 4 Zim. u. 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Jahrgang. 3720 In der Arbeiter⸗Kolouie Aukenbuck macht ſich wieder der Mangel an warmen Röcken, Joppen, Hoſen, Wefſten, Hemden, Unterhoſen, Socken und insbeſondere an Schuhwerk fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an die Herren Verträuensmänner und Freunde des Vereins die herz⸗ liche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Bekleidungsgegen⸗ ſtäude gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen enk⸗ weder an Hau svater Wernige in Ankenbuck— Poſt Dürr⸗ heim und Station Klengen—, oder an die Central⸗Sammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, eingeſandt werden. 23885 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfals recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25,gütigſt abgeführt werden. Karlsruhe im Mai 1902. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien im Groſtherzogthum Baden. +5 Der 1 „Aeilungs-erlag. Tachblatt für das gesamte Zeitungewesen. Perausge⸗ geben vom Verein Peutscher Zeſtungsberleger, Baunover Leitartikel über prinzipielle und pralktische Fragen des Zeitungswesens. Aus der Fraxis für die Praxis Rechtspflege, Massrege⸗ lungen user.. Vereinswesen u. Versamm- lungen, Gründungen, Ver- anderungen, Personalien UuSW.%„„„„„„„„ Vermischtes.. Sprechsaal Abwehr von Missbräuchen, Papierkorb-Offerten usw. Stellenvermittelung. Stellen- angebote.-Gesuche. Gewerbl. Anzeigen über Bezugsquellen jeder Art. IV. Jahrgang. Nur Postbe- stellungen! Vierteljährl. 2,50 Mk. Anzeigen-Zeilen- preis 30 Pfg., bei Stellen- gesuchen 15 Pfgg.. Wiehtige Lektüre für jeden Fachmann, sei er Verleger oder Zeitungsbe- arter, Redakteur oder Mit- arbeiternrnrn Prodbenummern umsonst. — ee aunonciren will — seien es auch nur kleine Anzeigen, wie: Personal-, Vertreter-, Stellungs-, Kaufs-, Ver- kaufs., Pacht- u. 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