2— — 8 65 Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 5 Pfg. Auswärtige Fuſerate 15 Die Reklaue⸗Zeile 60 55 (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Anigebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Kelegramm⸗Abreſfer „Journal Mannheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021 Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Filiale: Nr. 815 E G, 2. Vr. 56 5. 1005. (Abendolatt.) 15 Für unverlaugt eingehende Mauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. wermncrrenr. Dacrr Sur Würdigung Delbrücks. Dem am Sonntag im 87. Lebensjahre verſtorbenen ehe⸗ maligen Präſidenten des Reichskanzleramtes Rudolf Delbrück hat der erſte Kanzler des deutſchen Reiches, deſſen hervorragend⸗ ſter Mitarbeiter der Verſtorbene bis zum Jahre 1876 war, in ver⸗ ſchiedenen Reden ein Denkmal geſetzt, aus dem die Bedeutung des Wirkens und der Perſönlichkeit 05 verdienſtreichen Staats⸗ mannes erhellt. Im Jahre 1879 ſagte Bismarck:„Wenn ich für eine Auf⸗ gabe, wie die Konſolidirung des deutſchen Reiches in ſeinen erſten Anfängen, um die Bedeutung Delbrücks mich bewarb, ſo liegt doch klar, daß ich damit nicht die Prätenſion verbinden koante, daß Delbrück die wirthſchaftlichen Geſchäfte, in denen er die erſte Autorität in ganz Deutſchland war, nach meiner Leitung und meiner Anweiſung führen ſollte. Es war vielmehr— natürlich eum grano salis— gegeben, daß ich vertrauensvoll mich ſeiner Führung überließ.“ Und im Jahre 1881 erklärte er:„Ueber ſeine Geſchäftsführung beſtand zwiſchen uns kein Meinungsſtreit und meine Anerkennung ſeiner Autorität war ſo groß, daß die weſent⸗ lichen Zweifel, die bei mir zu keimen begannen, ob wir auf dem tichtigen Wege wären, von mir unterdrückt wurden gegenüber der Bedeutung und techniſchen Ueberlegenheit des Mannes, auf den ich nicht berzichten wollte.“ Wie ſeit dem Beginne des vorigen Jahrhunderts e ein immer weiterer Kreis des preußiſchen Beamtenthums, hatte Delbrück die Schule von Adam Smith durchgemacht und die Anfänge ſeinet höheren Beamtenlaufbahn waren in die Zeik des neuen Auf⸗ unzes der Freihandelsbeſtrebungen gefallen. Ein erſter großer Erfolg derſelben war der franzöſtſche Handelsvertrag von 1862, und als Direktor im Handelsminiſterium hatte Delbrück die Auf⸗ gabe erhalten, die Erneuerung des Zollvereins auf dem Boden dieſes Verktrages durchzuführen. Gleich an der Schwelle war 15 dabei, wie Klöppel in ſeinem Werke„Dreißig Jahre deutſcher Verfaſſ ungsgeſchichte“ hervorhebt, Gelegenheit geboten, ſeine klare Entſchloſſenheit und ſeltene Feſtigkeit zu zeigen, als Oeſterreich das damalige Bündniß mit Preußen zu benutzen ſuchte, um die Erneuerung einer Vertragsbeſtimmung von 1843 zu erlangen, durch die Preußen ſich zu ſpäteren Verhandlungen über den Ein⸗ tritt Oeſterreichs in den Zollverein verpflichtet hatte. Graf Bis⸗ marck war gern bereit, mit dieſem Zugeſtändniſſe, das er für un⸗ verfänglich hielt, den Grafen Rechberg als den einzig zuverläſſi ſſigen Bürgen für die aufrichtige Fortdauer des Bündniſſes zu ſtützen. Delbrück rieth nachdrücklich das Gegentheil, da Aſterreich zwei Jahre zuvor aus derſelben Beſtimmung ein Widerſpruchsrecht gegen den franzöſiſchen Handelsvertrag hergeleitet hatte, und drang mit ſeinem Rathe beim Könige durch, was dann zur Folge hatte, daß durch den Rücktritt des Grafen Rechberg die Auflöfung des Bündniſſes beſchleunigt wurde. Es zeugt von der hohen Un⸗ Agenbein des leitenden Staatsmannes, daß ihn dieſe Erfahr⸗ AUng nicht abhielt, Delbrück als ſeinen erſten Berather in Bundes⸗ aängelegenheiten anzunehmen. Allerdings hatte Bismarck die Durchführung des Handelsvertrages gegen den Widerſtand der Süddeutſchen um ſo unbedenklicher übernommen, als ihm die ——— eeeeeeeeee tritts in dem Geſuch nicht angegeben. würdiger Seite berichtet, daß er ſchon im Herbſt zubor als Gegner Fönſergge von eee 7 ſie damals 06 den Freihandel beſonders wegen des wohlfeilen Bezuges von engliſchem Eiſen für ein unabweisbares Bedürfniß des Grund⸗ beſitzes in den öſtlichen Provinzen Preußens hielten. Es iſt Grund 917 Trennung Delbrücks von Bismarck die Abwendung des letzteren vom Freihandel und ſeinen Uebergang zum Schutz⸗ zollſyſtem anzuführen. Hiergegen zeugt das Wort Delbrücks: „Man iſt Freihändler in Zollfragen, ſo lange es konvenirt, und man hört auf, es zu ſein, ſobald es nicht konvenirt.“ Ueberdies ſpricht gegen jene Annahme die Thatſache, daß Bismarck zu der Zeit, in welcher Delbrück aus dem Kreiſe ſeiner Mitarbeiter ſchied, den Uebergang zu der Politik des Schutzes der nationalen Arbeit, der durch den Dezemberbrief des Jahres 1878 bezeichnet wird, noch gar nicht in Ausſicht genommen, geſchweige denn ernſtlich diskutirt hatte. Im Vordergrund der Sorge ſtand in der Mitte der ſiebziger Jahre die Frage der Erhöhung der eigenen Einnahmen des Reiches, der finanziellen Konſolidirung des Reiches oder wenn man will, der Wegſchaffung des Defizits. Der Ernſt dieſer Frage wurde verſchärft durch die Andauer der wirthſchaftlichen De⸗ preſſion. Als ein geeignetes Mittel, um zu dem erwünſchten Ziel zu gelangen, erſchien dem damaligen leitenden Staatsmann die Verfolgung der Idee, welche dem Reichseiſenbahnprojekt zu Grunde lag. Am Tage vor der erſten Berathung des Geſetzes, durch welches Preußen ſeine Staatsbahnen an das Reich bringen ſollte, im Abgeordnetenhauf e(25. April 1876) reichte der Prä⸗ ſident des Reichskanzleramtes Delbrück ſein Entlaſſungsgeſuch ein. Entgegen der allgemeinen Annahme verſicherte Fürſt Bis⸗ marck:„Es liegt nicht der geringſte Schatten einer Wirklichkeit dafür vor, daß Delbrücks Rücktritt mit dieſer oder irgend einer anderen ſchwebenden Frage zuſammenhängt. Nach der Auf⸗ reibenden Thätigkeit des letzten Jahrzehnts war es für Delbrück unmöglich, fortzuarbeiten, ohne ſeine Geſundheit zu untergraben.“ Ohne Zweifel hatte Delbrück einen anderen Grund ſeines Rück⸗ Es iſt aber von glaub⸗ des„Reichseiſenbahnprojekts“ ſich vertraulich bekannte, aber auch ſich dabei beruhigte, daß der„Reichskanzler, wenn ihm die Ge⸗ fährlichkeit, ja Unmöglichkeit der Ausführung eines ſolchen Pro⸗ jektes auseinandergeſetzt wird, nicht der Mann jiſt, darauf zu beſtehen.“ Wohl nicht mit Unrecht iſt behauptet worden, Delbrück habe ſeinen Abſchied weſentlich mit um deswillen genommen, weil Bismarck neben ſeinem(Delbrücks) Rathe auch noch den anderer Autoritäten in wirthſchaftlichen Fragen einholte und weil die Stellung des Präſtdenten des Reichskanzleramtes ſchon da⸗ durch zu einer minder einflußreichen wurde, weil in Folge An⸗ wachſens der Geſchäfte ein Zweig derſelben nach dem anderen bon dem Reichskanzleramt losgelöſt wurde. Delbrück zog ſich, nachdem er 1879 noch als freikonſ 111 Abgeordneter für Jena an den Reichstagsverhandlungen theil⸗ genommen und nicht etwa gegen den Zolltarif als ſolchen, ſon⸗ dern nur gegen einzelne Poſitionen desſelben geſprochen hatte, von der aktiven Politik ſo gut wie ganz zurück. Er nahm aber bis an ſein Lebensende an der Entwicklung der deutſchen Dinge einen lebhaften Antheil und bekundete durch keinen Schritt und keine Aeußerung, daß er die Sorge der verantwortlichen Staats⸗ männer für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Ein⸗ Cagesneuigkeiten. — Frau Humbert und der Cid. Vefremdlich wird manchem Leſer die Juſammenſtellung vorkommen, ſelbſt wenn er ſich vorhält, daß die Familie Humbert, die auf dem ganzen Erbball ſo eifrig von der Polizei geſucht wurde, endlich in Spanien, im Vaterlande des Eid, abgefaßt wurde, und auch dann noch, wenn er ſich weiter erinnert, daß die weltberühmte Schwindler⸗ familie ſowohl vor ihrer Verhaftung wie im Gefängniſſe eifrig die kaſtilſaniſche Sprache und Literatur ſtudirte. Aber welche Berührungs⸗ bunkte, wird man ſich fragen, können ſonſt noch zwiſchen der grande Thérése und dem ſpaniſchen Nationalhelden beſtehen? Dem Kenner der kaſtilianiſchen Legenden jedoch leuchtet die Analogie ſofort ein. Man höre doch: In einem der Säle, die zum Kreuzgang der Kathe⸗ drale in Burgos führen, ſieht man, an der Wand mit eiſernen Klam⸗ mern und Ketten befeſtigt, eine mächtige uralte Truhe. Dieſe iſt mit dickköpfigen Nägeln, großen eiſernen Eckbändern beſchlagen, und ihre Aungeſchlachte Struktur ſowohl wie ihre Wurmſtichigkeit zeugen von ihrem hohen Alter. In der That iſt dieſe Truhe an 900 Jahre alt. iſt die Truhe des Cid! Der tapfere Don Rodrigo de Bivar befand ſich in großen Geldnöthen, als er ſich anſchickte, gegen die Almora⸗ niden von Valeneia ins Feld zu ziehen. Schon damals aber war das Geld der Nerb des Krieges und ohne Moneten konnte ſelbſt ein Held wie der ſtolze Campegdor nicht daran denken auszurücken. geſprochen, mit Steinen und Sand, verdeckte dieſen ſchnöden Inhalt mit koſtbaren Stoffen und beſtellte einige jüdiſche Wucherer gu ſich, bon denen er 10 000 Goldgulden Darlehen verlangte.„Zum Pfande,“ ſprach er,„laſſe ich Euch dieſe Truhe hier, die mit Geſchmeide und Edelſteinen gefüllt iſt. Aber gebt mir Euer Wort, Ihr ſie nicht vor Rückkehr aus Valencia öffnen werdet.“ Die Juden gaben Wort und die beſagten 10 000 Goldgulden. Sie behielten al d bie von Cid ſol g geſchloſſene Truhe, in der Mei oberte Valene „Frau Humbert und der Cidi Der Eid woar ein findiger Kopf. Er 3 285 eine Truhe, dieſelbe, von der wir eben Reben Bäume hefeſtigt. Madame Humbert den Gedanken des berühmten Geldſchranks ein. Aus Aufzeichnungen von ihr, die man geſtern in einem Möbel ihrer hieſigen Wohnung entdeckt hat, geht dies deutlich hervor. Und da dage man noch, daß das Studium der Literatur nichts einbringe! Daß der Trik ihr eben ſo gut gelungen iſt wie dem Eid und noch beſſer, daß die Naivetät der Menſchen zu 1 Jeiten Hleic eibt — Eine Erklärung flür das Geheimniß des Jeuertauzes. merkwürdigen Zeremonien des Feuertanzes, die in Japan, Indien, 5 auf den Fidſchiinſeln und in anderen Ländern des fernen, Oſtens in Uebung ſind, haben ſchon oft die Aufmerkſamkeit der Forſcher auf ſich gelenkt, ohne daß es jedoch Möglich geweſen wäre, eine völlig genügende Erklärung zu geben. Das Jeuerlaufen wurde auf der Inſel'Benga bei Suva, Fidſchiinſeln, von Mitgliedern des Nga Ngalita⸗Stammes ausgeführt, die alle in dem Rufe ſtehen, der Hitze beſonders widerſtehen zu können. Fuß Durchmeſſer und 2 Fuß Tiefe gegraben, und die Erde aus der Mitte war gehäuft. Von der Mitte ausgehend waren Pfähle hingelegt, dann hatte man trockene Palmzweige darauf gelegt und Brennholz darauf geſchichtet. Schließlich wurden große Steine darauf gehäuft, bis die ganze Schicht mehrere Fuß hoch war. mit friſchem Holzvorrath unterhalten. einige Fuß davon entfernt zu ſtehen, da große Steinſplitter unmher⸗ flogen. Als die Stunde der Schauſtellung nahte, hrachten die Ein geborenen s 2 Fuß hohe grüne junge Bäume, grüne Zweige und ſen⸗ haft grüne Reben von großer Jäuge und beträchtlicher icke. Dr. Fulton berichtet nun weiter:„Des Feuer ſinkt jetzt, und geleg gentlich tropft ein großer Stein durch. Es raucht wenig, aber die Steinne glühen ordentlich. FJetzt ſchließen die Arbeiter ab. werden in Schlingen an das Ende Die noch nicht berbranmten Klöte werden lautem Geſang herausgezogen, bis keine mehr i u. Die Enden der jungen Bäume brechen in der langen ebenſo üblich, wie aber auch unbeweisbar, als letzten Achligen des Reiches deshalb 0555 bewerthe 9955 abfälli beurtheile, weil er nicht mehr ſelbſt an der Führung der betheiligt ſein ſollte. Beſchäftigungsgrad im oberf ſerteſichen Induſtriegebiet. (1) Wenn auch der Abſatz auf dem oberſchleſiſ 90 Kohlen⸗ markt nicht gerade lebhaft iſt, ſo iſt er doch weſentlich günſti als zu Anfang des Jahres 190l. In der erſten Hälfte Januar betrug der Bahnverfandt 73,311 Wagen gegen 56,962 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Lager ſind faſt geſchwunden, ſo daß die Ausſichten auf eine beſſere Förderung im kommenden Frühjahr gewachſen ſind. Weniger gut iſt allerdings noch der K 8 1 Betrieb der Hochöfen immer no Uunbefridigend iſt. Lage auf dem Arbeitsmarkt hat 100 a keineswegs 1 8 hat der erhöhte Abſatz auf Kohlenmarkt zu einer ziemlich ſtarken Neigung zum Strei bei den Bergarbeitern geführt. Die ſeit Jahr und Tag fortge etz ten Lohnkürzüngen, Schichtverlängerungen, 155 chränkung Freikohlenlieferungen und der Prämien haben unker der Arbe ſchaft genügend Zündſtoff angeſammelt. Daß die Ausſtände die bisher unternommen wurden, für die Ausſtändigen ung lich abgelaufen ſind, wie man zum Theil berichtet, iſt nicht richtig. Auch die Verwaltung der Florentinegrube hat ſich anlaßt geſehen, gewiſſe Härten aus dem Arbeitsvertrage ausz merzen. Die Lohnherabſetzungen führen vielfach dazu, daß die Arbeiter kurzer Hand die Arbeit verlaſſen. So fuhren au „Brandenburg“, wo die Löhne nach und nach für lebige Schichter auf 2,30 Mark, für verheirathete auf 2,30—2,50 Mark geſunken waren, plötzlich die Schlepper nicht ein und 50 Schlepper ver⸗ ließen die Grube. Auf„Schleſien“ gingen auf einmal 34 Schlep⸗ per fort. Schlepper, meiſt unverheirathete Leute, könne die Arbeit aufgeben als verheirgthete. Die Arbeitgeber br ſehr viel Schlepper und ſind oft gezwungen, die Häuer als Schlep⸗ per zu verwenden. Die Urſache hierfür liegt darin, daß de le abbau bei der großen Mächtigkeit der oberſchleſiſchen 05 die Arheit der Häuer ſehr begünſtigt. Dieſe ſchaffen me die Schlepper bewältigen können, und müſſen oft ſel arbeit verrichten. Im Uebrigen ſind die Lohn verh wie ſeit Jahr und Tag ungünſtig. Auf der Ferdinar die ebenſo wie Florentinegrube zur oberſchleſiſchen Aktie ſchaft gehört, müſſen Häuer, die ſonſt nicht unter 4,50 Ma lich arbeiteten, mehrfach monatlich als Schichter für 2,40 pro Tag arbeiten; in Gedingearbeit verdienen ſie nur 280—39 Die Bergleute ſind ungehalten darüber, daß beim Fallen d Löhne die Kohlenpreiſe nicht heruntergehen; die Kaufleu mit den Bergleuten ſchlechte Geſchäfte machen, reden dieſen mehr zu verlangen, da die Gruben gute Verdienſte hätte „Hohenzollern“, wo doch erſt in der Weihnachtszeit ein war, wird von Neuem über die Beſchäftigung der Hä Schichtarbeit, für die täglich 2,70 Mark bezahlt wird, ebenſo über die zwölfſtündige Arbeitszeit. Auf„Heini verdienten bei der letzten Löhnung Häuer pro Schicht 2,70 Auf„Friedenshütte“ ſind die Löhne, die früher 2,75 bis 3 Mar bekrugen, auf 2,35 Mark geſunken. Das Angebot von A beitskräften iſt augenblicklich ſo ſtark, daß die Lohnherabſetzung dvon den Beſchäftigten widerſtandslos hingenommen werden nü ſen Ueberall bieten ſich Leute an, die zu noch niedrigeren —̃— Inmitten eines freien Raumes in einem Koldspalmenhain war eine kreisrunde Grube von etwa 20 Das 1 par, Feuer wurde etwa 48 Stunden vor der Zeremonje angezündet und Schließlich glühte die ganze Mäſſe in Weißhitze, es war nicht angenehm und auch gefährlich, nur Die kleineren Flaummen aus, wenn ſie die Steine berühren. nichts in der Grube geblieben zu ſein als Steine, und von der großen Hitze zu Stücken zerſplittert. Jetzt iſt A große Finale bereit. Die Arbeiter treten zurück. Eine die über das Feuer laufen ſollen, Jäßt ſich von Dr. Sm unterſuchen. Wir können an den Füßen des Mannes äu Ungewöhnliches entdecken. Die Häuptlinge gebieten Ru ſenkt ſich auf den Schauplatz Plötzlich 15 die verſam geborenen in lautes Geſchrei aus, als zehn phankaftiſch g. Fidſchis ſichtbar werden. Ohne Zögern oder Eile treten Steiſie und gehen um die Grube, wozu ſie zehn bis fünfzehn brauthen. Sie ſchreiten ſchnell, und in einem Augenbli große Maſſen grüner Blätter auf die Mitte geworfen. läufer ſtürzen zurück und drücken die Blätter mit Händ nieder, Der aus den Blättern ſteigende Dampf hü Wolke. Körbe mit Nahrung werden hereingereicht, und it grüne Blätter werden darüber gehäuft, bis ein Hügel 90 Darin bleiben die Feuerläufer einige Minuten.“ Dr. Smith und Dr. Fulton vor dem Jeuertanze ein 19 gebauter Mann, ein an 11 5 etwas ein und nche ud 1010 Präparat Aaſ an 0 erden. Die Sohlen waren gelblich⸗weiß, glatt, b weich wie Der Mann krug einen Unkerr Jeder Mann hielt beim Gehen d Auger t. Einer wurde n achher unkerſucht; ſein Puls 18N 115 Sohlen ſchi kühl, wenn 19 55 kalt, ab der wenn: bekaknrunterſchied 12 auf 2 Wade 16 die Tem; wie die eines Mannes mit hohem Fieber. Die Pflanzenkle war nicht angeſenkt, auch nicht die FJarnkrautfußſpan en un kurzen, ſchwarzen krauſen Haare auf den Beinen. G Zeremonie ging Dr. Fulton an den Rand der Grube wenige Steine mit den Füßen. Er ſtand ee ohne daß ſeine Stiefel von den in der Bucht geſunkenen Kohlen wieder etwas an die Ober⸗ 2. Seſte. GeneralrAnzeiger. Mamerm 3. Febrnar. urbeiten würden, ſo daß die Werksverwgltungen jeder Unzu⸗ friedenheit damit begegnen, daß ſie Arbeiter genug bekommen könnten, die noch billiger, als es ſchon geſchieht, arbeiten wür den. Die großen Weihnachks⸗Gratifikationen haben auf die Arheiter keinen befriedigenden Eindruck gemacht, da durch ſie der Lohnentgang nicht entfernt ausgeglichen wird. Auf den Gru⸗ ben bei Ruda und Umgegend(Eigenthum des Grafen Balleſtrem) ſind die Löhne gleichfalls erheblich geſunken. Statt der früher verdienten 5 bis 6 Mark erhalten auf der Grube„Brandenburg“ die Bergarbeiter nur noch 3,90 Mark pro Schicht; für herrſchaft⸗ liche(Tagearbeit) Schichten werden 2,50 Mark bezahlt und nur vie bekommen 3 Mark, die durch einen ganzen Monat herrſchaft⸗ liche Schichten verfahren. Als jüngſt 50 Schlepper ſtreiken woll⸗ ten, verſprach ihnen ihr Steiger pro Schicht 3,75 Mark; die Ver⸗ waltung hat jedoch dieſes Verſprechen des Steigers nicht ein⸗ gelöſt. Deutsches Keich. ] Berlin, 2. Febr.(Der Centralvorſtand der Rationalliberalen Partei) faßte geſtern die bereits Rütgetheilte Reſolution. Dieſer Aufruf an unſere Partei⸗ genoſſen, ungeſäumt an die Wahlvorbereitungen heranzutreten, kwird überall in der Partei den lebhafteſten Widerhall und den beſten Willen zur Ausführung finden. Die friſche und zuverſicht⸗ liche Stimmung in unſeren Reihen muß aber von der unermüd⸗ lichſten Rührigkeit begleitet ſein, wenn der in faſt allen Wahl⸗ kreiſen erforderliche Kampf nach mehreren Fronten hin erfolg⸗ keich durchgefochten werden ſoll. Möge das Beiſpiel einer großen Zahl unſerer Abgeordneten, die trotz ihrer parlamentariſchen Thätigteit auch außerhalb des Reichstages durch ihr lebendiges Wort aneifernd auf die Parteifreunde wirkten, überall in unſeren Reihen fruchtbringende Nachahmung finden. Nach der Sitzung bereinigte die zahlreich aus allen Gauen Deutſchlands er⸗ ſchienenen Mitglieder des Centralvorſtandes mit hieſigen und auswärtigen Parteifreunden ein gemeinſchaftliches Mittagsmahl, wobei manch' begeiſtertes Wort im Gelöbniß unerſchütterlicher Treue für die Partei erklang und Zeugniß des beſten gegenſeiti⸗ gen Einpernehmens ablegte. — Gur Richtigſtellung.) Die von der„Frank⸗ furter Zeitung“ verbreitete Nachricht, Abg. Dr. Krauſe, Vieepräſi⸗ denk des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, werde im Reichstags⸗ wahlkreiſe Wiesbaden als Kandidal aufgeſtellt, iſt falſch. Weder iſt Herrn Dr. Krauſe eine Kandidatur für Wiesbaven ange⸗ boten, noch beabſichtigt er, in dieſem Wahlkreiſe zu kandidiren. Ausland. *Frankreich.(zum Tode Planquette'.) Es erregt peinliches Aufſehen, daß zwei Vettern zweiten Grades des Komponiſten Robert Planquette, welcher am Sonntag be⸗ erdigt wurde, bei der Staatsanwaltſchaft eine Klage behufs Ausgrabung und Secierung der Leiche eingereicht haben. Dieſe beiden Verwandten haben zu erben gehofft und waren bitter enttäuſcht, als ſie erfuhren, daß Planquette und ſeine Frau einander gegenſeitig für den Fall ihres Ablebens zum Univerſalerben eingeſetzt hatten. Unmittelbar nach der Be⸗ gräbnißfeier ſchickten ſte den Friedensrichter ins Trauerhaus, wo die Wittwe krank darnieder liegt und ließen überall die Siegel anlegen. Frau Planquette ſoll von alledem noch keine Ahnung haben. Die Perſonen ihrer Umgebung, eine Verwandte von ährer Seite und ein Onkel des Verſtorbenen, ſind entrüſtet über bas Verfahren und hoffen noch, die Ausgrabung werde von den Gerichten nicht bewilligt werden, weil Jedermann wiſſe, daß Planquette und ſeine Frau in der glücklichſten Ehe lebten. Der Autor der„Cloches de Corneville“ hat noch vor Kurzem einem ſeiner Freunde erzählt, wie ſein Vater, ein rüſtiger Mann, plötz⸗ lich von einem Herzſchlage dahingerafft wurde. Als die Urſache ſeines Todes wird ebenfalls ein Herzſchlag bezeichnet. Nus Stadt und Land. Maunheim, 3 Februar 1903 Jernſprechverkehr. Vom 1. Jebruar ab iſt Maikammer zum Sprechverkehr mit Mannheim zugelaſſen. * Der Alldeutſche Verband veranſtaltet Donnerſtag, den 5. Febr., Abends 9 Uhr, im„Ballhaus“ einen öffentlichen Vortragsabend, zu welchem Herr Paſtor Hoppe aus Steele gewonnen iſt, der über „Wanderungen durch die deutſchen Kolonien in Braſilien“ ſprechen kwird. Herr Paſtor Hoppe hat mehrere Jahre in Braſilien als Pre⸗ Higer gewirkt— ſeine Erlebniſſe legte er in dem„Tagebuch eines bra⸗ ſiliſchen Urwaldpfarrers“, das wir an anderer Stelle beſprechen, nieder— und dürfte ohne Zweifel in der Lage ſein uns recht intereſ⸗ ſante Erzählungen über die deutſche Koloniſation in Braſtlten zu bieten. Sein Vortrag gewinnt dadurch noch beſonders an Werth⸗ als derſelbe durch 85 Lichtbilder erläutert wird. 5 ſcheinlich zu heiß zum Anfaſſen waren. Er bat einen Eingeborenen aus Suva, der nicht zu den Feuerläufern gehörte, ihm einen Stein zu Holen, und dieſer bewegte ſich mit bloßen Füßen auf den heißen Steinen und nahm einen Stein aus dem Haufen, aber er war 3u heiß, um in der Hand gehalten zu werden. Dr. Fulton ſucht das Räthſel nun folgendermaßen zu erklären: Die Anordnungen für das Erhitzen waren eigenartig; wenn man nur glühendrothe Seine hätte haben kvollen, wäre es leichter geweſen, flache Steine in die Grube zu legen und ein großes Jeuer darüber zu unterhalten. Man brauchte aber 48 Stunden, die Steine„geeignet“ zu machen. Sie lühlten ſich auch ſehr langſam ab. Dieſelben Steine werden nie zweimal gebraucht. Sie werden allmählich erhitzt, bis ſie durch die Expanſion des enthaltenen Waſſers ſpalten, und dann mit der gebrochenen Seite nach oben angeordnet. Der geprüfte Stein war ein gewöhnlicher Augit⸗Andeſin, ein äußerſt ſchwacher Wärmeleiter. Die Bruch⸗ oder Innenſeite des Steins hat alſo nicht annähernd die Hitze, die man erwarten ſollte, und wegen der langſamen Wärme⸗ ſtvehlung wird der Fuß daher nicht verbrannt, wenn er eine Sekunde öder weniger mit dem Stein in Berührung kommt. Der Fuß iſt Aettürkich kalt oder künſtlich gekühlt. Es iſt aber eine bekannte That⸗ ſache, daß man mit kalten Füßen bis zu einer Minute Hitze von einem Fuer erkragen kann, das bei gewöhnlicher Fußtemperatur nicht fünf Sekunden lang erträglich wäre. — Praktiſche Dienſte des Unterſeebvots. Während des letzten Kohlenſtreiks in Newyork, als der Preis der Kohle ſprungweiſe ſtieg und für die Tonne 40 Mark bezahlt wurden, machte, wie das„Maga⸗ zine of Commerce“ berichtet, ein unternehmender und erfinderiſcher 0 Amerikaner ſich das Unterſeeboot nutzbar, um Kohle vom Grunde des Long Island⸗Sundes wiederzuerlangen. Im Laufe des Jahres ſinken zahlreiche Kohlenlichterſchiffe bei den Stürmen, die mit großer ftigkett über den Kontinent fegen, und ſo kam der Gedanke auf, — * Peter Münd, Turnwart Peter Schüßler, Stellvertreter Aus dem Großherzogthum. Seckenheim, 2. Fehr. Vergangenen Sontag hielt der Turn⸗ Werein Seckenheim unter nahezu vollzähkiger Betheiligung ſeiner aktwen Mitglieder ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende, Herr Reinhard, erſtattete den Bericht über das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr, nach welchem der Verein mit einer Mit⸗ gliedergahl von 48 Turnern einſchl. Zöglinge und 110 Paſſive an 105 Abenden mit zuſammen 3090 Beſuchern geturnt hat. Die Zahl der Vorturner einſchl. Turnwart betrug 8, Vorturnerſtunden haben 3, Turnrathsſitzungen 25 ſtattgefunden. Der Verein betheiligte ſich am Kreisturnfeſt des X. Kreiſes in Pforzheim mit einer Ver⸗ einsriege von 17 Mann und erhielt einen Preis 2. Klaſſe in der dritten Abtheilung, beſtehend in Kranz und Ehrenurkunde. Außerdem erhielt im Fünfkampf der Turner Wilhelm Jackob einen 24. Preis. Auch bei dem Wettturnen anläßlich der Fahnenweihe des T. V. Alt⸗ lußheim wurden 5 Turner mit Preiſen bedacht. Die turnoriſche Thätigkeit des Vereins war in jeder Hinſicht eine gute zu nennen und gebührt dem Vereinsturnwart Herrn Peter Schüßler für ſeine umſichtige, fachmänniſche Leitung allgemeine Anerkennung. Neuwahl des Turnrathes ergab keine weſentliche Aenderungen- und ſetzt er ſich wie folgt zuſammen: 1. Vorſitzender Gg. Reinhard, Stellpertreter Ad. Neubauer, Schriftwart Gg. Jackob, Kaſſier Gg. VBolz, Zeugwart A. Wohlfahrt, Beiſitzer Ad. Jackob und Herm. Bauer. Es wurde beſchloſſen, am Faſtnacht⸗Sonntag zu Gunſten der Geräthekaſſe eine Abendunterhaltung zu veranſtalten, bei der u. A. griechiſche Marmorgruppen, Pyramiden ete., ſowie theatraliſche Stücke zur Aufführung gelangen ſollen. Zum Schluſſe legte der Vorſitzende den Turnern in beherzigenden Worten nahe, daß jeder Einzelne im turneriſchen wie im öffentlichen Leben durch ein⸗ fache, echt turneriſche Lebensweiſe zum Wohle und Anſehen des Ver⸗ eins und der Turnerei nach Kräften beitragen ſolle und brachte ein dreifach„Gut Heil“ auf die deutſche Turnerſchaft aus. .e. Kaärlsruhe, 2. Febr. Zwei Studenten aus Mainz bezw. Freiburg, die ſich ſeit Oktober v. J. hier aufgehalten haben, gaben ſich in beſſerſituirten Kreiſen als Ingenieure, Barone, Grafen und Reſerveoffigiere aus. Sie pumpten Hoteliers, Kellnerinnen, Haus⸗ burſchen, Geſchäftsleute und Privatiers um beträchtliche Darlehen an und legten dabei gefälſchte Briefe und Telegramme bor, glauben machend, daß ſie in den nächſten Tagen bedeutende Summen von ihren Angehörigen zu erwarten hätten. Der Student aus Mainz wurde verhaftet, während der andere flüchtete. .e. Kaärlsruhe, 2. Febr. Geſtern Vormittag fand im Palmen⸗ garten der Gauturntag des Karlsruher Turngaues ſtatt. Derſelbe war mit Einſchluß des Gauturnraths von 150 Abgeordneten beſucht. Dem von dem Gauvertreter, Herrn Kanzleirath Zeis, erſtatteten Thätigkeitsberichte entnehmen wir: Dem Gau gehörten in dem ver⸗ floſſenen Jahre 26 Gauvereine an, wovon zwei Vereine ausgetreten ſind. Die Zahl der Gaumitglieder beträgt 4390, worunter 1372 aktive Turner und 30 Zöglinge ſich befinden. Die im Gau befinblichen 6 Damenabtheilungen beſtehen aus 221 Mitgliedern. Gauturnwart Schmittlein⸗Baden⸗Baden berichtete über die Turnwartsverſamm⸗ lungen. Nach den Darlegungen des Gaugeldwartes Schauffler wies die Kaſſe an Einnahmen 1824.52., an Ausgaben 1244.14 M. auf, ſodaß ein Kaſſenreſt von 80.38 M. verbleibt. Das Vermögen des Gaues beträgt 802.99 M. Die ſeitherige Gauſteuer— 20 Pfg. wurde auch für das Jahr 1903 belaſſen. In den Gau aufgenommen purden: Turnerbund Aue, Turnverein Rintheim und Turnverein Wolfartsweier. Herr Gauturnwart Schmittlein⸗Baden referirte ſo⸗ dann über die Aenderung der Turnfeſtordnung. Der Antrag des⸗ ſelben, die neuen Beſtimmungen beim nüchſten Gauturnfeſt probeweiſe einzuführen, wurde angenommen. Das nächſte Gauturnfeſt findet in Durlach ſtatt, in Verbindung mit dem 25jährigen Jubiläum des dor⸗ tigen Turnvereins. Der ſeitherige Gauturnwart wurde einſtimmig wiedergewählt. .e. Gernsbach, 2. Febr. Verhaftet wurde Dominik Stößer in Hörden, deſſen Haus am Montag Abend abbrannte. Sein 10⸗ jähriger Sohn hat angegeben, er habe auf Anſtiften ſeines Vaters beim Heuholen das Feuer angelegt. ote. Pforzheim, 2. Febr. In Niefern entſtand verfloſſene Nacht in einer Scheuer Feuer, dem das von vier Familien bewohnte zwei⸗ ſtöckige Doppelpohnhaus des Fuhrmanns Chriſtian Leber und des Goldarbeiters Martin Schwarz nebſt Doppelſcheuer zum Opfer fiel. Vieh und Fahrniſſe konnten gerettet werden. Der Schaden iſt bedeutend. Entſtehungsurſache des Brandes iſt unbekannt. .e. Sexau, 2. Febr. Am 31. vor. Monats wurde den„Breisg. Nachr.“ zufolge der 48 Jahre alte Wittwer und Dienſtknecht Johann Georg Gerber von Sexau im ſogen. Eberbächle, Gemarkung Sexau, tadt aufgefunden. Es wird augenommen, daß derſelbe ſich entweder in einem Anfalle von Schwermuth ertränkt oder aber infolge eines Unglücksfalles ertrunken iſt. Eine ſtrafbare Handlung iſt ausgeſchloſſen. Die Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Mainz, 2. Febr. Der 64jährige Bürgermeiſter Friedrich Hoffmann V. von Sprendlingen war vor der Strafkammer wegen Vergehens im Amte angeklagt. Im Jahre 1898 wurde anläßlich der Feldbereinigung, gegen die ſich eine große Anzahl von Grundbeſitzern exklärt hatte, eine Abſtimmung vorgenommen und die Unterſchriften der Abſtimmenden mußten vom Angeklagten beglaubigt werden. Er ſoll nun in vier Fällen derartige Unterſchriften in Abweſenheit der Betreffenden beglaubigt haben. In einem anderen Falle meldete ein dortiger Bewohner den Tod ſeiner Frau auf dem Standesbureau. Bei dieſer Gelegenheit ließ der Bürgermeiſter ſich die Unterſchrift ——— ee— fläche zu bringen. Zum Glück war ein dazu brauchbares Fahrzeug zur Hand. Dies war der„Argonaut“, ein unterſeeiſches Automobil, das mit Rädern zur Fahrt auf dem Grunde des Ozeans ausgeſtattet iſt, eine Erfindung von Mr. Simon Lake. Mit Hilfe dieſes Bootes wurde eine Menge Kohlen wiedererlangt und mit gutem Nutzen von den kühnen Unternehmern verkauft. Simon Lake behauptet, der „Argonaut wäre das einzige, ganz erfolgreiche Unterſeeboot und auch für praktiſche Zwecke brauchbare, das je gebaut wurde. Er entwarf es hauptſächlich, um die Nützlichkeit der Schiffe dieſes Typs zu prak⸗ tiſchen Handelszwecken zu beweiſen, und er hat ſelbſt aufgezählt, auf welchem Felde der„Argonaut“ ſich wahrſcheinlich nützlich erweiſen wird: 1) beim Schiffbruch geſunkener Schiffe, bei Rettungsarbeiten, bei Hebung von Wracks und im Allgemeinen bei allen unterſeeiſchen Verrichtungen, bei denen Taucher, Taucherglocken und ähnliche Apparate gebraucht werden; 2) bei der Korallen⸗, Perlen⸗ und Schwammfiſcherei; 3) beim Dredgen von Gold und anderen Metallen und Mineralien vom Grunde der Flüſſe und Meeresküſten; 4) beim Legen von unterſeeiſchen Fundamenten, Piers, Docks, Wellenbrechern, Leuchtthürmen oder beim Forträumen von Felſen oder Trümmern bon Hafenzufahrten; 6) als wiſſenſchaftliches und Vergnügungsfahrzeug. — Das gröſite Schiff der Welt für den transatlantiſchen Ver⸗ kehr iſt der Dampfer„Cedric“ der White Star⸗Linie, der binnen Kurzem dem Verkehr übergeben werden wird. Dieſen Rekord in der Größe wird der Dampfer aber nur ein Jahr halten, denn ſchon hat Mr. Pirrie angekündigt, daß das Belfaſter Schiffsdock im nächſten Jahr ein noch um zwanzig Fuß längeres Schiff für die White Star⸗ Linie bauen wird, und die Cunard⸗Linie verſpricht ein um dreißig Fuß längeres Schiff. Vom Kiel bis zur Brücke iſt der„Cedrie“ höher als die meiſten Londoner Bauten. Er wird eine Bevölkerung tragen, die faſt der einer Stadt von anſehnlicher Größe gleichkommt und für Eſſen und Trinken werden täglich, wenn Alles beſetzt iſt, 20 000 Mark ausgegeben. Die Küchen zönnen täglich 14 000 Mahlgeiten freundlichſt auch hie und da darauf achten. geben, füllte den Akt erſt ſpäter aus und beglaubigte, daß dieſer dem Anmeldenden vorgeleſen und anerkannt worden ſel. Oberſtaatsanwalt Dr. Schmidt beantragte 6 Wochen Gefängniß, der Vertheidiger, Juſtizrath Gverz, Freiſprechung. In den erſten vier Fällen kam das Gericht zur Freiſprechung, weil dem Angeklagten das Bewußtſein der falſchen Beurkundung gefehlt habe, dagegen ſei in dem letzten Fal bei der Todesanzeige vorfätzlich von ihm gehandelt worden. Das Gericht erkannte auf die Minimalſtrafe von 1 Monat Gefängniß. *Straßburg, 31. Jan. In der Nähe von Liocourt hat ein Wilderer Namens Malhache den Gutsbeſitzer Joſeph Gerard auf der Jagd erſchoſſen. Wie der„Elſäſſer“ meldet, Wilderer und dem Gutsbeſitzer zu einem Wortwechſ eines Haſen gekommen. Der Gutsbeſitzer drohte dem Wilderer, daß er ihn zur Anzeige bringen werde. Hierauf ſtürzte ſich dieſer auf den Jäger, warf ihn zu Boden, ergriff deſſen Flinte und feuerte zwei Schüſſe auf in ab. Sodann ſchleifte Malhache die Leiche etſpa 30 Meter weit und verſteckte ſie in einer Hecke. Nach Verlauf einer Stunde kehrte er zum Thatort zurück, tödtete den Hund mit einen Schuß und nahm Gewehr und Jagdſack an ſich. Malhache floh nach der That über die franzöſiſche Grenze, kehrte jedoch wieder nach Hauſe zurück und wurde dann verhaftet. 52 che 11 es zwiſchen dem el über den Beſitz Sport. *Die Allgemeine Radfahrer⸗Union D. T.., deren Mitglieder⸗ zahl in Folge wachſender Popularität von Tag zu Tag zunimmt, be⸗ ginnt mit dem 1. April ihr neues Geſchäftsjahr. Alle diejenigen Radler, die Intereſſe für das Tourenfahren, die Liebe zu ihrem Rade und Freude am herrlichen Radwandern beſitzen, wie diejenigen Herren und Damen, die ſich im kommenden Frühjahr dem ſchönſten aller Sports, dem Geſundheit, Muth und Selbſtſtändigkeit verleihenden Radeln zu widmen geneigt ſind, ſollten nicht verfehlen, der Allgem Raßfahrer⸗Union beizutreten, bietet doch gerade ſie ſo viele Vortheile und Annehmlichkeiten, wie kaum eine andere Vereinigung: Kamerad⸗ ſchaftliche uſammenkünfte, glänzende Feſte, Sportszeitung, Touren⸗ karten, zollfreie Grenzüberſchreitung nach dem Auslande, Rechtsſchutz und Auskunft in radleriſchen Angelegenheiten u. v. a. mehr. Wer jetzt ſchon ſeine Anmeldung erklärt, tritt ſofort in alle Rechte ein. In dieſem Jahre findet bom 11.—14. Juli der Kongreß der Allgemeinen Radfahrer⸗Union in Mannheim ſtatt. Die für dieſe Tage geplanten Jeſtlichkeiten wiegen ſchon allein den geringen Beitrag auf. Glänzend wird die große Veranſtaltung verlaufen und treue Kameradſchaft, fröhlicher Sinn, echter Radlerhumor und Feſtesfreude werden in Mannheim ihren Einzug halten und im glänzendſten Lichte ſich be⸗ thätigen. Eifeig arbeitet der Feſtausſchuß heute ſchon und auch in allen deutſchen Gauen, in Oeſterreich, der Schweig, überall, wo treue Radlerherzen ſchlagen, beginnt ſich das Intereſſe für den Kongreß zu regen. Näheres wird in der hier erſcheinenden Unionszeitung, dem „Radtouriſt“, der in den meiſten Reſtaurants, Hotels und Cafes ausliegt, ſtets bekannt gegeben. Das verehrte Publikum möge Der Radlerkongreß ſoll eines der erſten großen Feſte ſein, die in unſerer neuen Feſthalle tagen. Wie uns mitgetheilt wird und was wir als ſelbſtwerſtändlich annehmen, bringen alle ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden dem Kongreſſe die weitgehendſte Sympathie entgegen, was ſchon daraus hervorgeht, daß Herr Oberbürgermeiſter Beck den Ehrenvorſitz an⸗ genommen hat, und große Ausſicht vorhanden iſt, daß unſer Groß⸗ herzog das Protektorat übernehmen wird. Hoffentlich läßt auch der hieſige Stadtrath mit ſich reden, damit die Feſthalle zu anderen Be⸗ dingungen, als denen auf dem Papier, zur Verfügung geſtellt wird. Sie iſt doch aus ſtädtiſchen Mitteln erbaut worden und ſoll dazu dienen, den Fremdenverkehr zu heben und der Stadt dadurch zu nützen, nicht dazu, die Vereine von ihrer Benutzung abzuſchrecken oder ſie zu veranlaſſen, Nothhallen zu bauen. Straßburg, Mainz, Augsburg, Düſſeldorf ſind mit beſtem Beiſpiel vorangegangen, möge Mannheim keine Ausnahme machen. All Heil! Cheater, Runſt und(Uiſfenſchaft. Siebentes Badiſches Sünger Bundesfeſt. In den Tagen vom 30. Mai bis 2. Juni(Pfingſten) 1908 findet dahier, wie ſchon früher mitgetheilt, das ſtebente Bad. Sänger⸗Bundesfeſt ſtatt. Für dasſelbe iſt folgendes Feſtprogramm aufgeſtellt worden: Sam ſta g, den 30. Maj: Nachmittags: Empfang der eintreffenden Feſtgäſte; don Nach⸗ mittags 4 Uhr ab: Prüfung der für dieſen Nachmittag zum Probe⸗ ſingen angemeldeten wettſingenden Vereine; Abends 7 Uhr: Zwangloſe geſellige Zuſammenkunft der Mannheimer Sänger mit den bereits ein⸗ getroffenen Feſtgäſten.— Sonntag, den 31. Mai: Von Morgens 7 Uhr ab: Empfang der Gäſte; von Morgens halb 8 Uhr ab: Fort⸗ ſetzung des Probeſingens der wettſingenden Vereine; Vormiktags 11 Uhr: Verſammlung in der Feſthalle, Begrüßungschor der Mann⸗ heimer Bundesvereine; Anſprache des Bundespräſidenten; Erſtzes Wettgeſang⸗Kongert; Nachmittags halb 4 Uhr: Zweites Wetigeſang⸗ Konzert; Abends halb 6 Uhr: Erſte Hauptprobe für das Feſt⸗Konzert; Abends 9 Uhr: Feſtbankett in der Feſthalle.— Montag, 1. Juni: Morgens 8 Uhr: Zweite Hauptprobe für das Feſt⸗Kongerk; Vormittags halb 12 Uhr: Feſt⸗Konzert in der Feſthalle; Nachmittags 3 Uhr: Feſtzug; anſchließend daran Verkündigung des Urtheils des Preisgerichtes in der Feſthalle; Abends 7 Uhr: Feſtvorſtellung im Großh. Hoftheater.— Dienſtag, 2. Juni: Morgens: Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt; Vormittags halb 11 Uhr: Feſtfahrt auf dem Rhein; Nachmittags: Konzert im Stadtpark.— Für das Feſtkonzert am 1. Juni ſind folgende Geſammtchöre in Ausſicht ge⸗ nommen: 1.„Kaiſermarſch“ für großes Orcheſter und vierſtimmigen Männerchor von Richard Wagner. 2.„Gelöbniß“, Männerchor mit Orcheſterbegleitung von Max Meyer⸗Olbersleben. 3. a)„Am Ammerſee(„Es fteht eine Weide am Ammerſee“) von ——— eeeeeneeeeeeeeeeen, liefern. Das Schiff iſt für 365 Paſſagiere erſter, 200 zweiter und 2436 dritter Kajüte berechnet. Intereſſant ſind noch folgende Zahlen: Länge 700 Fuß, Breite 75 Fuß, Tonnengehalt 20 970, Schnelligkeit 17 Knoten, Paſſagiere 3000, Mannſchaft 350, Deplacement 37 870, Ladung 18 400 Tons, Koſten 11000 000 Mark. — Ueber die Ergebniſſe der Ausgrabungen auf dem Forum in Rom berichtet ein engliſcher Korreſpondent: Die von Profeſſor Airoli auf dem Forum Romanum ausgeführten Ausgrabungen haben überzeugend bewieſen, daß es auf dem Boden von Rom Anſiedlungen lange bevor Romulus die Stadt gegründet haben ſoll, gab, daß die Etrusker ſich zu früher Zeit auf dem Aventin niederließen, von wo ſie hinabſtiegen und manche Schlachten mit den Sabinern ausfochten, die unten am Fuße des Hügels wohnten. Damals war an der Stelle, wo das Forum liegt, ein fumpfiger See. Dieſe Kriege wurden Generationen vor Romulus geführt; man hat bei den Ausgrabungen ſehr viele Schädel gefunden. Zur Erinnerung an den zwiſchen den beiden Völkern geſchloſſenen Frieden wurde die Via Sacra gebaut, die zur Verbindung der von Römern und Sabinern bewohnten Stadt⸗ theile diente. Dieſe Via Sacra iſt jetzt, ſo wie ſie vor 2000 Jahren beſtand, bloßgelegt worden. Infolge der Ausgrabungen iſt ſie gegen⸗ wärtig von den Waſſern des Tiber bedeckt, wenn der Fluß ſteigt, genau wie es in jeuer fernen Vergangenheit der Fall war. In den Ruinen des Tempels der Venus Clogeina ſind Spuren des Feuers gefunden, das ihn mehrere Male zerſtörte. In der Baſilicg Aemilia, einem anderen Gebäude auf dem Forum, hat man weitere Spuren des Feuers entdeckt. Man hat von der Hitze geſchmolzenes Eiſen und Geld zu Tage gefördert. Mit Sicherheit iſt feſtgeſtellt worden, daß auf dem Forum, gegenüber der Roſtra, ein künſtlicher See war. Der See hält auch heute, wo er freigelegt iſt, etwas Waſſer. Ju den Arkaden der Roſtra wurden die Vordertheile der erbeuteten Schiffe aufgeſtellt, von denen Auguſtus zum Volk zu ſprechen pflegte. ——— — Mannhe m, 3. Februar. . General⸗ Anzeiger. Seite. Ferdinand Langer. b)„Rheinlied“(„Strömt herbei ihr Völker⸗ ſchaaren“) von Vincenz Lachner. 4. a)„Altdeutſches Minnelied“ (5Ich fahr' dahin“) nach Friedrich Silcher. b)„Vom Frühjohr“ 5(„Wie han i doch ſo gern die Zeit“) von Friedr. Silcher. 5.„Dem Vaterland“, Männerchor mit Orcheſterbegleitung von Hugo Wolf. 6. a)„Heute ſcheid' ich, morgen wand'r ich“ von Carl Jſenmann. all 5 v)„Die Müllerin“(„Die Mühle dreht ihre Flügel“) von Theodor 8 8 Mohr. 7.„Dankgebet aus den altniederländiſchen Volksliedern“ mit Orcheſter⸗ und Orgelbegleitung von Eduard Kremſer. 8.„Szenen aus der Frithjofs⸗Sage“ von Eſaias Tegnér für Män⸗ nerchor, Soloſtimmen und Orcheſter, komponirt von Max Bruch. Zum Direktor der vereinigten Stadttheater Gießen⸗Marburg, flür den Sommer verbunden mit dem Großh. Heſſ. Kurtheater Bad Nauheim, iſt Herr Herm. Steingoetter, derzeit Oberregiſſeu und ſtellvertretender Direktor am Stadttheater Erfurt, aus 61 Be⸗ werbern gewählt worden. Herr Steingoetter betrachtet ſich— wenn auch nicht in Mannheim geboren— als Mannheimer Kind, da er hier ſeine Jugend verlebt, das Gymnaſium abſolvirt hat und durch ſeine Angehörigen, die hier anfäſſig ſind, ſtets in Fühlung mit der Rhein⸗ und Neckarſtadt blieb. Das auf neuer Grundlage zu führende Unternehmen hat Subvention von der Großh. Heſſ. Regierung, ſowie den Städten Gießen⸗Marburg und ſoll in vornehmem künſt⸗ leriſchen Stile geführt werden. Herr Steingoetter, der ſich ſpeziell der künſtleriſchen Seite des Unternehmens widmen wird, wird in der Direktionsführung durch ſeinen Bruder F. A. Steingoetter unter⸗ ſtützt werden, der die geſchäftliche Seite wahrnehmen wird.— Zur dort geduldet hätte. Minorität handle. Die einzige wirkliche Aenderung iſt die, daß der Präſident nicht in jedem Augenblicke das Wort zur Geſchäftsordnung ertheilen braucht. Von dieſer Befugniß hat der Präſident niemals Gebrauch gemacht.(Lachen bei den Sozialdemokraten.) Singer(Soz.): die Aenderung derGeſchäftsordnung iſt nicht von der Minderheit verſchuldet, ſondern hon der Majorität ergzwungen worden, um möglichſt bald zum Zolltarif zu gelangen.(Lachen bei der Mehrheit.) Liebermann von Sonnenberg(Antiſ.): Die Beſtimmung, ob ein Abgeordneter zur Geſchäftsordnung ſprechen darf oder nicht, muß fallen. Müller⸗⸗Sagan(freiſ. Volksp.) beſchwert ſich über die Ungleichmäßigkeit der Vertheilung der Zu⸗ Jlagen an die Saaldiener. Die Stellung des Reichs⸗ tagsſtenographen entſpreche nicht ihrer Vorbildung, ſie müſſe endlich gehoben werden. Der Verkehr der Abgeordneten dürfe in keiner Weiſe beſchränkt werden. Ledebdur(ſoz.) bemängelt die Schreibgelegenheit für die Abgeordneten und Einzelheiten in der Beleuchtung. Die Zugänge zum Reichstage durch den Thiergarten ſeien noch immer nicht geregelt. In der Hofloge erſcheint Prinz Heinrich. Er wird bom Vicepräſidenten Graf Stolberg begrüßt. Pachnicke(freiſ. Verg.) ſtellt nochmals feſt, die Minoritätſeivergewaltigt worden; die Mehrheit, die ein Uebel angerichtet habe, ſei allerdings nicht ge⸗ eignet, dasſelbe zu beſeitigen, aber im nächſten Reichstage werde dies geſchehen. 5 Spahn(Centr.): Die Einſtellung von Hilfsbeamten ſei nicht angängig. Man würde, wenn man mehr feſte Stellen ſchaffe, auf die Militäranwärter zurückgreifen müſſen. Die Anſtellung weiterer Reichstags⸗ ſtenographen ſei nicht möglich. Beueſte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“, Nochmals der Fall Löhning. *Berlin, 3. Febr. Finanzminiſter Frhr. v. Rhei baben erklärte heute im preußiſchen Abgeordnetenhauſe, er ergreife die Gelegenheit, um hier über den im Reichstag neulich verhandelten Fall Löhning Aufſchluß zu geben. Löhning habe ſeine Penſionirung ſelbſt nachgeſucht, ſtatt ſich, wenn er ſich zurückgeſetzt glaubte, nach dem Sutze zu richten, daß es noch Richter in Berlin gibt. Die Auffaſſung, als ob die Tochter eines Feldwebels einen höheren Beamten nicht heirathen könne und gewiſſermaßen nicht ebenbürtig ſei, wäre eine ſchwere Kränkung des Soldatenſtandes, der ein wichtiges Glied in der Kette des Verwaltungsorganismus ſei. Er wolle ſagen, daß die Angelegenheit mit Kaſtengeiſt nichts zu thun habe. Wäre Löhning rechtzeitig zu ihm gekommen, ſo hätte er ihn in eine andere gleichberechtigte Stellung verſetzt. Löhnings Geſpräch mit dem Oberpräſidenten war kein dienſtliches, ſondern eine von Löhning ſelbſt nachgeſuchte privat⸗ vertrauliche Unterredung, die Löhning trotzdem in ſeinem Expoſé für ſeine Zwecke verwerthet hat. Mit dem Kriegsminiſter im Reichstag wiederhole er, daß das außerdienſtliche Ver⸗ halten niemals der Anlaß geweſen ſei, auf Löhnings Aus⸗ ſcheiden aus dem Staatsdienſt zu dringen. Wenn er trotzdem darauf hingewieſen habe, ſo ſei für ihn allein das politiſche Verhalten Löhnings maßgebend geweſen. Die Gefahr, die dem Deutſchthum in den Oſtmarken drohe, mache den dortigen Beamten einen beſonderen Grad des Eifers zur Pflicht. Wenn die Staatsregierung, wie es im Falle Löhning geſchehen iſt, ihren eigenen Beamten gegenüber herabgeſetzt werde, ſo hätte ich mich einer Untreue gegen die Oſtmarkenpolitik ſchul⸗ dig gemacht, wenn ich nicht zugegriffen, ſondern ihn noch länger Wie wollen wir den nationalen Gefahren im Oſten begegnen, wenn wir uns nicht auf eine mit Herz und Hand der nationalen Sache ergebene Beamtenſchaft ſtützen können. Nur ſo werden wir den Oſten dem Deutſch⸗ thum erobern.(Bravo.) Wiederaufnahme der Dreyfus⸗Affaire. * Paris, 3. Febr. In der„Petit Republique“ ergreift heute Gerault und Richard in der Aurora⸗Preſſe das Wort, Affaire anzukündigen, und die politiſche Nothwendigkeit dieſer Wiederaufnahme zu begründen. =„ nicht alarmirt werde.— Wie aus Puerto Cabello beri bunal zu überlaſſen, die Blockade aber ſofort aufz u⸗ eine ziemlich lange erregte Unterredung mit dem engli che um die Wiederaufnahme der Dreyfus⸗ gericht in Thorn verhandelte wegen militäriſche Der Konflikt mit Venezuelg. 45 * London, 2. Febr. Reuter's Bureau erfährt, daß bezügl. der venezolaniſchen Frage eine Aenderung nicht eingetreten iſt. Die berbündeten Mächte erwarten die Antwort Vene⸗ zuelas auf ihre Erklärung, daß ſie nicht im Stande ſeien, den Vorſchlag, alle Forderungen auf gleichem Fuße zu behandeln, anzu⸗ nehmen. Es ſei kein Gegenvorſchlag gemacht worden, wie in Waſhington behauptet werde. Inzwiſchen verlautet in gutinfor⸗ mirten Kreiſen, falls Venezuela weiterhin auf der Obſtruktionstaktik beſtehen ſollte, in der Hoffnung, daß ſich Verwickelungen zu ſeinem Vortheil ergeben würden, müßten die Verhandlungen nothwendiger⸗ weiſe berzögert und die Blockade weiter aufrecht erhalten werden, bis ein befriedigendes Uebereinkommen erzielt worden ſei. Alle drei Mächte ſeien bezüglich der Behandlung der Frage völlig einig. Man drückt die Hoffnung aus, Venezuela werde den Vortheil er⸗ kennen, der darin liegt, die Regelung der Angelegenheit zu be⸗ ſchleunigen. Waſhington, 3. Febr.(Reuter.) Bowen iſt dauiit einverſtanden, daß die Verbündeten einen Monat hindurch eine borzugsweiſe Behandlung erhalten, vorausgeſetzt, daß ſie den noch übrigen Punkten ſeines Vorſchlages zuſtimmen und mit der ſofortigen Aufhebung der Blockade einverſtanden ſind. Er machte den Vertretern der verbündeten Mächte in dieſer Hinſicht vor mehreren Tagen eine Mittheilung, erhielt aber noch keine Antwort. Dies trat heute klar zu Tage bei der von anderer Seite gemachten Mittheilung, daß die Verbündeten vielleicht ver anlaßt werden könnten, ihre Forderungen auf vorzugsweiſe Behand⸗ lunng auf eine Friſt von 6 Monaten oder vielleicht von einem Jahre herabzuſetzen. Es liegt noch kein Anzeichen vor, daß ſie mit einer vorzugsweiſen Behandlung für einen Monat einverſtanden ſind. D Lage iſt etwas kompligirt geworden durch den geſtrigen Eingang des Telegramms von Caſtro, in welchem dieſer dem Wunſche Ausdruck gibt, alle Gläubiger ſollten dieſelbe Behandlung erfahren. Bopven wird die Verhündeten ſofort mit dem Inhalte des Telegramms be⸗ kannt machen. 2 w. Caracas, 3. Febr. Der holländiſche Kreuzer Ruhter iſt geſtern in La Guahra eingetroffen und landete die Poſt. Der engliſche Konſul in La Guahra hat dem Präfekten mitgetheilt, daß der engliſche Kreuzer Tribune in den Hafen von Puerto Cabello ein⸗ laufen werde, um den Schiffsrumpf einer Reinigung zu unterziehen. Er erſucht, die Bevölkerung hiervon zu benachrichtigen, damit dieſelbe wird, hat der Civil⸗Gouberneur jede Volks⸗Kundgebung betreffend die Blockade unterſagt und der Bevölkerung Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung ans Herz gelegt. In Caracas iſt Alles ruhi Newyork, 3. Febr.(Frkf. Ztg.) Der Vorſchba g der Blockademächte, demzufolge ſie 20 Prozent der venezolaniſchen Zölle und die übrigen Mächte 10 Prozent erhalten ſollen, iſt von Bowen zurückgewieſen worden. Er erklärt, die gegen⸗ wärtige Allianz werde dann noch 6 Jahre dauern, und er ſchlage vor, die Entſcheidung über die Vorzugsrechte dem Haager Tri⸗ heben. Bowen bemerkt, es ſei gegen alles internationale Recht, daß Jemand durch Blockade, Bombardment und Tödtung unſchuldiger Menſchen Vorzugsrechte erlange; indeſſen würden die Verbündeten kurzfriſtige Vorzugsrechte zweifellos erlangen können. Bowen hatte ſchafter, demgegenüber er andeutete, daß die Aufrochterhalt Allianz für den erwähnten Zeitraum wenig angenehm fi einigten Staaten ſein würde. Berliner Drahtbericht. :Berlin, 3. Febr. In dem in der Nähe von Berli 1. 15 licher Todesfall zugetragen. Dort ſtarb, wie man angal am vergangenen Mittwoch die Frau eines Gärtnereibeſitzers. daß die Frau noch nicht todt ſei, ſondern ſich wahrſcheinlich in todtähnlichen Starre befinde. Infolgedeſſen iſt die Beerdigung Alter von 84 Jahren das älteſte Mitglied der Wiener Hofoper, einſtige Mimiker Joſef Blau.— Die Akademie in P ſchon im März Vortragskurſe in Poſen abhalten.— Das K iegs⸗ 5 Zeit iſt Herr St. auch Direktor des großen Sommertheaters in 155 Brandenburg a. H. 190 Eine Pariſer Volksoper. In dem Bericht über das Kunſtbudget, den der dem franzöſiſchen Parlament vorliegt, wird auch der Plan einer 107 Pariſer Volksoper erwähnt, die, nachdem das Projekt des Pariſer den Stadtrathes vertagt iſt, auf beſcheidener Grundlage begründet werden m. ſoll. Albert Carré, der Direktor der Opéra⸗Comique, iſt bereit, in ile ſeinem Theater an allen Montagen der Saiſon(42) Vorſtellungen zu rd⸗ ermäßigten Preiſen zu geben. Der Ausfall, der auch im günſtigſten en⸗ Falle 54 000 Fr. jährlich betragen würde, ſoll nicht durch eine Sub⸗ utz vention gedeckt werden, ſondern Carré will dafür nur das Recht haben, zer während der Saiſon 20 Vorſtellungen mit erhöhten Preiſen zu geben. In Das Publikum würde dabei nichts verlieren, da bei jeder Ausnahme⸗ jen vorſtellung mit einem„Stern“ die Billethändler doch trotz aller Gegen⸗ ten maßregeln die Billets in ihre Hände bringen und ſie für den vier⸗ nd bis fünffachen Preis verkaufen. tft, Kleine Mittheilungen. Franz von Blon, der bekannte in Dirigent des„Berliner Tonkünſtler⸗Orcheſters“ und populäre Kom⸗ de⸗ poniſt, hat ſoeben eine abendfüllende Operette:„Die Amazone“ in vollendet, deren Text nach einem Moſer⸗Thun ſchen Luſtſpiele bon W. ue Wulff und A. Stern verfaßt iſt. Die Direktion des Wilhelm⸗Theaters 3¹ in Magdeburg hat die Operette zur Uraufführung für den Beginn t der nächſten Spielzeit durch Vermittlune des Muſikberlages 63 von Otto Wernthal in Berlin erworben. ge—— 35 Deutſcher Aeichstag. ich(249. Sitzung.) 15 W. Berlin, 3. Februar. 155 Am Bundesrathstiſche Reichskanzler Graf Bülow und die d⸗ Staatsſekretäre Graf Poſadowsky und Freih. v. Richthofen. 755 Vizepräſident Graf Stolberg 5 eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 und theilt mit, der Kaiſer ſchende In dem Reichstage eine Gegenüberſtellung der engliſchen und deutſchen m, Linienſchiffe, Kreuzer und Panzer, und widmet alsdann von Dek⸗ a3u brück einen Nachruf. 1555 8, 4 Bei Berathung des Etats des Reichstages bringt 15 Pachnicke(fr. Verg.) 1 die Veranſtaltung einer Ausgabe der Geſchäftsordnung zur Sprache, 4 welche nicht nur Paragraphen enthalte, ſondern auch erläuternde Bemerkungen und etwaige Präzedenzfälle. Redner beſchwert ſich als⸗ 0 1 dann über die Behandlung untergeordneter Eiſenbahnbeamter gegen⸗ er über den Reichstagsabgeordneten. be Singer(Soz.) 0. 1* ſtimmt dem Vorxredner bezüglich der Geſchäftsordnung bei. 9 Es wäre wünſchenswerth, wenn ſich der Reichslanzler bereit erklärte, 10 die frühere Einrichtung wieder herzuſtellen, den Reichstagsabgeord⸗ n⸗ neten freie Fahrt aufallen deutſchen Bahnen zu ge⸗ 55 währen. Redner bringt die Lage der Kategorie der Hilfs⸗ ⸗ beamten im Reichstage vor, welche nur während der Seſſion 5 beſchäftigt würden, und wünſcht, daß dieſe für die ſeſſionsloſe Zeit 223 eine Art Wartegeld erhalten. g⸗ Bachem(Zentr.): ·5 In der Stellung der Hilfsbeamten mußte eine Aenderung getroffen . werden, da viele derſelben ſchon lange Jahre den Dienſt verſahen. 75 Von Eiſenbahnbeamten ſind wir ſtets in freundlichſter, zuvor⸗ 5 kommendſter und höflichſter Weiſe behandelt worden. Was die Ge⸗ m ſchäftsordnung anbetrifft, ſo dürfte die Reviſion nicht mehr 18 von dieſem Reichstage ausgeführt werden, damit nicht wieder der 5 Vorwurf erhoben wird, daß es ſich um eine Vergewaltigung der E= n Der letzte Canz. or n. Eine wahre Geſchichte aus dem Schwarzwald.(Faſtnacht 1840.) Von Emma Kinzle⸗Mannheim. +5 Nachdruck verboten. In dem kleinen, idylliſch gelegenen Schwarzwalddörfchen geht es heute laut und fröhlich her. Muſik ſchmettert, Geſang ſchallt aus den weitoffenen, niederen Fenſtern des Gaſthauſes „Zum weißen Bären“ und luſtiges, helles Kling⸗Klang von Schlittenglocken tönt die Dorfſtraße herauf. Ein Umzug findet ſtatt.— „Genovefa, oder die unglückliche Gräfin“, alſo beſagt die, durch einen Herold vorangetragene Tafel, der Titel des Faſt⸗ nachtſpieles!— Am vorderen Schlitten der Gemahl der neben ihm thronen⸗ den holdlächelnden Genovefa, nebſt dem kleinen Schmerzensreich, im zweiten der böſe Golo und ſeine Helfershelfer, in den folgen⸗ den Gefährten ſitzen allerlei maskirte Burſchen mit ihren Mäd⸗ chen, deren Kreiſchen, Singen und Gelächter anzeigt, daß ſchon bedenklich dem Gotte Bacchus gehuldigt wurde.„ Vor dem„Weißen Bären“ halten die Schlitten, umringt von 1 ⸗ dichten Mengen Dörflern, die zum mindeſten falſche Bärte, 0 Naſen, Papiermützen tragen, um ſo wenigſtens der allgemeinen 5 Narrethei zu huldigen. Droben bläſt die Muſik zu den Fenſtern 5 heraus einen Tuſch, und alles eilt die enge hochſtufige Treppe n hinan, dem Tanzſaale zu. d* 8 Da ſitzen im Nebenzimmer die Meiſtertochter und die Ehe⸗ . halten des Schlegelhofes; ein Hof, der ſchon mehr einem kleinen Rittergut vergleichbar iſt. Kordula, oder Kordel, die Hoftochter, s ihr t die ſteif, das krampfhaft huldvolle Lächeln, d lehnt ſich ſchwer und feſt an ihren Ehegemahl, leiſe ſeufzend, daß er es doch wäre, er, Sylveſter, ihres Vaters Oberknecht! Die Schaar der Mägde unterhält ſich kichernd und ſchwatzend, bis der Tanz wieder beginnt, und die Knechte ziehen Karten und Würfel aus der Taſche, um zu ſpielen. Plötzlich ſchrillt die Klarinette, die Trompete ſetzt ein und der Brummpaß hinkt nach. Hin fliegen die Karten und Würfel, Alles drängt zum Tanzſaal hin⸗ ein. Unter Juhugeſchrei, Stampfen und Schnalzen der Finger, drehen ſich die Paare im Reigen. Kordel und Sylveſter, eng an einander gedrückt, die Obermagd mit dem Oberknecht des Nach⸗ barhofes, und die anderen Mägde mit den jungen Knechten. Die alte ſchieläugige Gänſelies hat ſich als Partner den jungen Hüter⸗ buben erkoren, dem ſie dafür ein Abendeſſen und eine Bouteille Wein verſprochen. „Tanz, tanz, Gordian, kriegſt nachher einen Salat mit Brat⸗ wurſt, und Wein“, muntert die Lies immer und immer wieder den Buben auf, wenn er inne hält, um ſich von dem häßlichen, aufgedrungenen Tanzkameraden davon zu machen.— Und dann ſteigen ihm liebliche, verheißungsvolle Küchendüfte in die Naſe, daß er mit der Zunge ſchnalzend wie toll weiterhopſt mit ſeiner keuchenden Begleiterin. Im Saal auf einer Polſterbank ſitzt Ev), eine alte arme Häuslerin, die geiſtesgeſtört, aber ungefährlich, dem Treiben zuſchaut. Ihre nervös an einem Stückchen Band zupfenden, nie ruhenden Hände ſind braun und dürr, wie uralte Holzrinde, und während der eingeſunkene Mund fortwährend Zurmelt und raunt, flackern ihre kleinen, dunklen Augen unſtät umher, wie Irrlichter. „Denk', daß die Eb' auch Durſt hat!“ ſchreit ſie jetzt mit krächzender, kläglicher Stimme in das Tanzgewühl. Sylveſter brachte ihr ein Glas Wein. „Aber einen Tanz will ich dafür, Alte!“ Sie kicherke in ſich beides für die Rolle der Genovefa richtig ſchien, abgelegt, und Heimlichgeliebten, der ſchönen Kordel, und geigt und gei Ich hör' ſeine Knochen Schultern der ſchönen Meiſtertochter. Willig ließ ſie es geſch und lauſchte mit glühenden Wangen den verliebten Wort er ihr ins Ohr flüſterte.— Die Gänſemagd und der Eſſen noch ſo gut!“ rief ſie herüber, und kaute auf beiden Backe hinein, und wiſchte, nachdem ſie das Glas auf einen Zug au getrunken, ſchmatzend den Mund. „Denk', daß ich Angſt hab““, murmelte ſie verſtört und in ſich zuſammen. „In der Saaleck' ſteht Einer! Huh, huh!— Ueber Gerippe hat er einen ſchwarzen Flormantel hängen, und auf Todtenſchädel einen großen, ſchwarzen Schlapphut. Seine geigen immerzu; aber die Fiedel iſt ein Knochen und der F bogen auch. Immer hinter Euch tanzt und ſpielt er her. den Schlegelhoferſchen! Huh, huh! Jetzt ſteht er h geigt und tanzt! Ach, hör' ſeine Knochen klappern! Sylveſter brach in ein lautes Gelächter aus. „Jetz' garl— Die Alte hat einen Schwips! Muſitk ſpielt, was ihr könnt! Ich zahl' fünf Maas! Juhu Faſtnacht! Heut leben wir wie der Vogel im Hanfſamen Die Gänſelies aber ſchlug die Schürze über das G. „Ich kann's halt nimmer ſehen! Immer tanzt e Schlegelhoferſchen her! In ſeinem ſchwarzen Mant klappern!“ 2 1.. Mädele ruck, ruck, ruck! Mädele ruck, ruck, ruck an grüne Seite! Ich hab' Dich gar ſo gern, ich kann Dich leide!“ ſcholl es im Chor, und der Oberknecht legte den Arm um verzehrten einträchtig ihr Abendeſſen. „Singt lieber etwas Trauriges, fürs Herz! So ſch — Gleich hub eines der Mädchen an zu ſingenn: 8 5 7 A. Sm, ——— 2 e Nmebal Mnerderg ruhrs mit Ausübung von Thätlichkeiten gegen eine Patrouille und Hilfeleiſtung zur Befreiung eines Gefangenen gegen vier Pioniere vom 17. Pionierbatillon. Zwei wurden ſchuldig erachtet, auf zwei Musketiere einor Patrouille, welche einen von einem Infanterie⸗Ser⸗ geanten arretirten Kameraden abführten, mit blankem Seitengewehr eingedrungen und mit der flachen Klinge dreingeſchlagen zu haben. Sie wurden dafür zu 6 bezw. 5 Jahren Zuchthaus und Entfernung aus dem Heere verurtheilt. Die beiden Andern wurden von der Theilnahme am Aufruhre freigeſprochen, aber wegen anderer Ver⸗ gehen gegen die militäriſche Unterordnung mit 3 bezw. 2 Monaten Gefüngniß verurtheilt.— Brüſſel: Sonntag Abend veranſtal⸗ teten mehrere Hundert junge Leute eine Kundgebung gegen die Wehrpflicht. Sie durchzogen die Straßen unter den Rufen: Nieder mit der Blutſteuer! Zwiſchenfälle ſind nicht vor⸗ gekommen.— Rom: Wie hieſige Blätter melden, wird der Zar anläßlich ſeiner röbmiſchen Reiſe im Monat April auch eine Begegnung mit dem Kaiſer Franz Joſef haben. Der Ort ſei noch nicht beſtimmt. Mentone: Die Gerüchte von einer ſchweren Erkrankung des Expräſidenten Krüger ſind un⸗ begründet. Derſelbe hatte vor einigen Tagen eine leichte Indispo⸗ ſition, iſt aber bereits wieder hergeſtellt. Karlsruhe, 3. Febr. Die Kopenhagener Meldung der„Frankfurter Zeitung“ und des„Berliner Lokal⸗Anzeigers“ über das ſchwere Augenleiden der Kronprinzeſ⸗ ſin von Schweden iſt nach Erkundigungen der Badiſchen Preſſe an hieſiger maßgebender Stelle in vollem Wort⸗ laute falſch. Im Gegentheil iſt die Augenentzündung der Kronprinzeſſin, welche zur Zeit zum Beſuche bei ihren Eltern am hieſigen Hofe weilt, völlig gehoben. * Marburg, 3. Febr. Als konſervativer Kan⸗ didat zur Reichstagswahl im Wahlkreiſe Marburg⸗ Kirchhain⸗Frankenberg wurde vom konſervativen Verein geſtern Gutsbeſitzer Graf Pappenheim aus Liebenau bei Kaſſel, preußiſcher Landtagsabgeordneter und Mit⸗ glied des heſſiſchen Provinzial⸗ und Kommunallandtages, auf⸗ geſtellt. Frankfurt a.., 3. Febr.(Frkf. Zig.) Der fran⸗ göſiſche Generaltonſul hat das Geſammtergebniß der Wohl⸗ thätigkeitsaktion, die zu Gunſten der nothleidenden bre⸗ toniſchen Fiſcher hier in Szene geſetzt wurde, in Höhe von 3200 Fr. nach Paris ſenden können. * Bingen, 3. Febr. Der phyſikaliſche Verein Frankfurt a. M. erhielt folgende Meldung aus Bingen: In der Nacht bom 1. auf den 2. Februar um.39 Uhr wurde hier ein ziemlich heftiges Erdbeben wahrgenommen. Die Erſchütterung dauerte ca.—6 Sekunden. Man konnte nach dem Getöſe meinen, eine Erdmaſſe ſtürze im Erdinnern ein. Die Wahr⸗ nehmungen wurden dem Berichterſtatter durch ſieben Perſonen beſtätigt. München, 3. Febr. Heute Vormittag iſt hier unter dem Vorſitze des Prof. Friedrich v. Tirſch der Delegirtentag des Verbandes des deutſchen Kunſtgewerbe⸗ bereins zuſammengetreten, um über die Betheiligung an der Weltausſtellung in St. Louis zu berathen. *Stuttgart, 3. Febr. Bei der geſtrigen Arbeits⸗ loſenzählung wurden 625 gänzlich Arbeitsloſe und 270 verkürzt Arbeitende, insgeſammt 895 gezählt. Vor einem Jahr betrug die Geſammtzahl 2181. r. Braunſchweig, 3. Febr. Die Hofſchauſpielerin Böttcher berübte einen Selbſtmordverſuch, indem ſie in die Ocker ſprang. Sie wurde noch lebend herausgezogen und ins Krankenhaus pberbracht. a. Budapeſt, 3. Febr. In der Ortſchaft Sztraſſotremſiner (Comitat eyplodirte in Folge Unvorſichtigkeit im Hauſe eines Steinbrucharbeiters eine Schachtel mit drei Kilo Dynamtt. Das Haus wurde vollſtändig zerſtört und im Umkreiſe von 100 eter ſämmtliche Fenſter demolirt. Zwei im Hauſe wohnenden Arbeiter wurden getödtet. Paxris, 3. Febr. Im heutigen Miniſterrath wurde General Fournier auf ſein Geſuch von dem Poſten als Kommandeur des 18. Armeekorps enthoben. Brüſſel, 3. Febr. Heute begann vor dem Schwurgericht die Verhandlung gegen Van der Meulen, belcher beſchuldigt iſt, am 30. September einen Dynamitanſchlag gegen das Haus des kerikalen Deputirten Carton⸗Wiart im Vor⸗ orte Saint Gilles gemacht zu haben. Zu Beginn der Sitzung ging dem Vorſitzenden eine ſchriftliche Erklärung Van der Meulen's zu, in der dieſer geſteht, den Anſchlag verübt zu haben und einen Mit⸗ ſchuldigen zu beſitzen. e. Mentone, 3. Febr. Die beabſichtigte Reiſe der Kyon⸗ prinzeſſin Luiſe und ihres Anwalts nach Salsburg, zur Rege⸗ Aing ihrer Familienangelegenheiten, muß unterbleiben, da Kaiſer „Heinrich ſchlief bei ſeiner Neupermählten, Einer reichen Erbin an dem Rhein; Schlangenbiſſe, die den Falſchen quälten, Ließen ihn nicht ſchlafen ein!“ Der Chor ſang weiter: Zwölf Uhr ſchlug's, Da drang durch die Gardine Plötzlich eine weiße Todtenhand, Wen erblickt er? Seine Wilhelmine, Die im Sterbenskleide vor ihm ſtand!“—— Die Muſik lockte wieder zum Tanz. Alles ſchwang ſich im Reigen. Die Armenhäuslers⸗Ev' aber hockte zuſammengekauert in einem Winkel und heulte in ihre Schürze. „Denk', daß ein Unglück kommt!— Immer noch ſpielt und Zunzt der Knochenmann! Und nur hinter den Schlegelhoferſchen drein! Denk', daß ich auch vorhin hab' Todtenoögel ſingen hören! Huh, hub!——— ö 4.* In der Wohnſtube des Schlegelhofes ſaß der Bauer und die Bäuerin, ſowie das ganze Geſinde, theils auf der langen Ofen⸗ bank, die den mächtigen grünglaſirten Kachelofen umlief, iheils angefüllt mit gedörrten Birnen⸗ und Aepfelſchnitzen, von denen die Frauen Handvollweiſe nahmen und vergzehrten, während die beabſichtige, nach Amerila überzuſiedeln, wird als unbegründet bezeichnet. * Barcelona, 2. Febr. breitet ſich weiter aus. wurden verhaftet. Geſchäftliches. (Anßerhalb der Verantwortung der Redakkion.) „Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) von Dienſtag, 3. Februar, enthält: Die Kartellenquete.— Delbrück.— Ein verbotenes Bankett. — Handgreifliche Deputirte.— Der Hütejunge.— Die Landſchaft in der Perſpektive des Naturforſchers.— Die neugeplante Auf⸗ ſtellung der Forma Urbis.— Militäriſche Rundſchau.— Die „Illuſtrirte Unter haltungs⸗Beilage“ enthält: Gedenktage.— Doktor Ellguth(Röman⸗Fortſetzung).— Marconi's Aetherbrücke.— Bilder vom Tage: Oberſt Pavel.— Graf Schön⸗ born J.— Tropenobſt.— St. Georg mit dem Drachen.— Hanſoms in Berlin.— Dina Mahlendorf.— Ein intereſſantes altes Kriegs⸗ ſchiff. Volkswirthschaft. Portland⸗Cementpreisconvention. Zum Zwecke einer Ausſprache der kaufmänniſchen Leiter ſämmtlicher deutſchen Portland⸗ Cementfabriken zur Herbeiführung einer Allgem. Deut⸗ ſchen Portland⸗Cementpreisconvention, find, wie die Hamb. Nachr. erfahren, zum 17. d. nach Berlin, Hotel de Ruſſie, Einladungen an die ſämmtlichen Portland⸗Cementfabriken Deutſch⸗ lands ergangen. Leipziger Kammgarnſpinnerei, Leipzig. In der geſtrigen Auf⸗ ſichtsrathsſitzung der Leipziger Kammgarnſpinnerei wurde beſchloſſen, aus dem Reingewinn für 1902 von M. 503 735, der General⸗ berſammlung eine Dividende von 11 Proz. vorzuſchlagen, wäh⸗ rend ca. M. 165 000 zur Verſtärkung der Reſerven, ſowie als Vor⸗ trag auf neue Rechnung benutzt werden ſollen. Perſonalien. Herr Konrad Kappes, Inhaber des Hypotheken⸗ und Liegenſchaftsbureaus gleicher Firma dahier, wird die im hieſigen Hanſa⸗Haus domizilirende Auskunftei mit Inkaſſo⸗ und Rechts⸗ bureau der„Hanſa“, Allgemeines Handels⸗Syndikat, von Konrad Kappes weiterführen. Herr Kappes iſt durch ſeine nahezu 25jährige Thätigkeit am hieſigen Platze, ſowohl durch Beſchäftigung bei nur erſten und angeſehenen Firmen, als auch durch ſeinen Verkehr im Hypotheken⸗ und Liegenſchaftsfache, mit den hieſigen Verhältniſſen ſehr vertraut. Bayeriſche Vereinsbank. Nach dem Ausbveiſe vom 31. Dezbr. 1902 waren an Hypothekenpfandbriefen 307.34 Mill. Mark in Umlauf, gegen 303.75 Mill. Mark am 30. Juni 1902 und 299.04 Mill. Mark am 31. Dezember 1901. Hypothek⸗ darlehen waren nach Abzug aller Minderungen und Nuck⸗ zahlungen 310.78 Mill. Mark ausgeliehen(305.33 Mill. Mark am 30. Juni und 300.73 Mill. Mark am 31. Dezember 1901). Von der Geſammtſumme kommen.22 Mill. Mark bei der Pfandbriefdeckung nicht in Anſatz. Die Kommunaldarlehen betrugen am 31. Dezember 1902.06 M. Mark(.88 Mill. Mark i..), die Kom⸗ munalobligationen.99 Mill. Mark(.5 Mill. M. i..). Der Ausſtand in Reus Die hauptfächlichen Führer der Arbeiter 7 Mannheimer Efſfektenborſe vom 3. Februar. Obligationen. Slagtspaplere. 4½% Ludwigshafen—.— 4% Bad. Oblig. v. 1901105.80.4% 102.25 G 3½ 9% Bad. Oblig. v. 1902101.60 b5]3½% 5 99.— G S„„ 1900191.10 ½4% Mannheimer Obl. 1901108.90 G 7 Fabgeſt.) 105.15 30% 5„ 1900108.90& 3 ½„ Oblig. Mark 109.90 b3( ½ 5„ 1885 99.50(8 3„ 1886 100.90 52(%½ 5„ 1888 99.50 G 3½„ 1892/04 101.15 b3½„ 1895 90.50 G 8 98.40 b03½%„„ 1898 99.60 G 4„ T. 100 Looſe 146.—63¼% Pirmaſenſer 96.— G 30 Bayer. Obligattonen Induſtrie⸗Obligatlon. 92. 52 1% 0 8 31% Deutſche Reichsanleihe lag. 10 faſe fet act J05% 1300 3¹* J. 5 8 „03 30 b½ Bab. A⸗G. f. Röſchiff, 3% Preuß Condeis 0b 100.60 G 5 10% 90 b4½¼ B. d. Anttlin⸗nSodaf 106.— G 98.10 650% Kleinlein, Heidba. W—.— 5 ds5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 99.— G 4½% Gebr. Hemmer Maſchfab. Neidenfelss—.— 4% Herrenmühle, Genz 4½09% Manheimer Dampf⸗ ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½% Oberrhein. Elektri⸗ zitälswerke in Karlsruhe %½ Speyerer Ziegelwerke 102.90 G 4½% Südd. Drahtindu⸗ ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.— G 4½ Verein chem. Fabriken 101.50 G 4½ Zellſtofffabrik Waldhoff104.50 G 4% Pfälz.(Lud. Max Nord) 108.30 bz 100.50 bz 3½%„„ converkirit0 50 bz Pfaudbriefe. 4% Rhein. Hyp.⸗B.unt. 1902.100.60 b: 3%„„„ alte M. 96.80 G 3½%„„ 5„ unk.1904 97.20 G 8%„ Communalſ 98.— G Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg i. B. 3% Karlsruher v. J. 18960 90.— G 3½% Lahr v. J. 1902 98.50 G 4% Ludwigshafen von 1900102.60 102.25 G 101.25 G —.— 99.90 B die der Bauer immer friſch füllen mußte. Er, der Oberknecht, und die beiden Unterknechte ſpielten Karten, die Mägde ſpannen und die Bäuerin und Kordel ſchnitten Kienſpähne zum Feuer⸗ machen. Ab und zu ſcholl aus dem Dorfe noch ein vereinzelter Juhuſchrei, der dann dem Bauern jedesmal ein Runzeln der Stirn ablockte. „Daß die Leut' mit ihrer Narrethei auch nit genug kriegen können!“ grollte er ärgerlich, während er die Karten miſchte. „Ich mein' halt, wenn man von 2 Uhr Mittags bis 7 Uhr Abends getanzt und gejubilirt, könnt's genug ſein!— Um 12 Uhr 1 ſchon die Faſten und da gehört ſich, daß vorher 7 iſt* „Habt Recht, Bauer!“ beſtätigte Sylveſter, ſeufzte aber im Geheimen und dachte, es wäre jetzt viel ſchöner, noch im„Weißen Bären“ zu ſein, als fremd und kalt der Hoftochter gegenüber ſißen zu müſſen. Sie, die Meiſterstochter! Er der Knecht! „Gottes Brünnelein haben Waſſer die Fülle!“ betete die Großmutter in ihrem Ofenwinkel. „Im Paradiesgarten iſt der ewige Frühling, wo Engel Gärtner ſind!“ „Trumpf! Geſtochen! Mit dem Schippenbuben!“ ſchrie der Bauer und ſchlug auf den Tiſch. „Paß auf! Sylveſter, Du verlierſt's'ſpiel!“ „Sopiel Schnee wie dieſen Winter haben wir ſchon jahre⸗ r den kleinen Kelchaläschen Schnapſes küchtig zuleracgen,] Jang Mimmer Ichaufeln müſſen! Im Wald brechen faft die — e. Nree Aktien. Pfalzbrau. v. Geiſel u. Mohrſ—.— Badiſche Bank 114.70 0U 18.50 G Cred.⸗U. Depoſith.,Zweibrck. 119.— B„ Gewerbebank Speyer 500% F,126.50 G„ Bauken. Mannheimer Bank—.— 5 chwetzingen—.— Oberrbein. Bank 99.75 WG„ Veltz Speyer125.— B Pfälziſche Bank 110.— G.Storch, Sick 105.— G Pfälz. Hyp.⸗Bank 184.50 Bl„ Werger, Worms 102.— 8 Pflz. Spar⸗ u. Cöb. Landau 128.— BMormſer Brauhs. v. Oertge197.— Pheiniſche Creditbank 188.50 GPfälz. Rreßh. u. Sprftfabr. 95.—6 Ahein. p⸗Bank 185.— B Trausvort Südd. Bank Eiſenbahnen. 10140 G[ und Verſicherung. Bad..⸗G. f. Rhſch. u. Scett 96.— Maunh. Dampfſchleppſchiffſtos.— 8 Pfälziſche Ludwigsbahn 230.— Lagerhaus Marbahn 143.—GBasd'. „ Nordbahn 187.— G 8 ff Heilbronner Straßenbahn.—.— Kontinentale Verſſcherung 296.— Chemiſche Induſtrie. Geeeee .⸗G. f. chem. Induſtrie.— 6 n 3805 6 Badiſche Anſlin⸗ u. Soda 425.— B Pürtk. Transvorkverſieh. 50.— G Gbem. Fabrik Goldenberg 175.— B„Induſtrie. 85 Verein chem Fabrikfen 214.— G Aet.⸗Geſ. f. Seilinduſtrie 108.50 G Verein D. Oelfabriken 116.80& Dingler'ſche Maſchinenfabr. 185.— B Weſteregeln Alkal. Stamm197.—[Emaſllirfabrik Kirrweiler— „Vorzug 106.50 G Emaillirwerke Maikammer—.— 88 Ettlinger Spinnerei 76.—G Brauereien. Hüttenheimer Spinnerei 100.— B Bad. Braueref 141.50&Farlsr. Nähmf. Haid u. Neu 90.— B Binger Aktienbierbrauere!—.— Mannh. Gum.⸗u. Asbeſtfbr. 96.— B Durlacher Hof vorm. Hagen 222.— Eichbaum⸗Brauerei 161.—6 ElefantenbräuRühl, Worms 100.— B Brauerei Ganter, Freiburg 103.— G Kleinlein, Heidelberg 173.— G Homburger Meſſerſchmitt 89.— B Ludwigshafener Brauerei 213.— G Mannh. Aktienbrauerei 155.— B Maunheimer Gſſektenbörſe vom 3. Febr.(Offtzieller Bericht.) An der heutigen Vörſe gelangten die 4½ prozentige Obligationen des Speyerer Brauhauſes vorm Gebr. Schultz, Akt.⸗Geſ. in Speyer g. Rh. erſtmals zur Notirung. Dieſelben waren zu 101 Prozent ge⸗ ſucht, während Material nicht am Markte war. Von den übrigen Gebieten ſind zu erwähnen: Weſteregeln Stamm 197 G. Srankfurter Effektenbörſe. Achluß⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Comz ale.) Oggersheimer Spinnerei—.— Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf. Portl.⸗Cementw. Heidelberg Verein. Freiburger Ziegelm Verein SpeyererZiegelwerke Zellſtofffabrik Waldhof 219.25 B Zuckerfabrik Waghäuſel Reichsbank⸗Disk. 4 0% Wechſel. in Kurze Sicht 2½—8 Monate Reichsmark% Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs Heut.Kurs Amſterdam hfl. 100 3— 168.87 168.87— Belgien Fr. 1003— 81.85 81.333——— Italien.. Le. 1005— 81 40 81.40—— London.. Iſt. 13— 20.477 20.472—— Madrid Pf. 1005————— New⸗Nork„Dll. 100————— Paris.. Fr. 100 3— 81.50 314666—— Schweiz. Fr. 100 3½ 81.375 31.35— Petersburg.⸗R. 1004½——— 28 Triefſt,, dr 100——— Wien. Kr. 100 3½ 85.166 35.266—— do. m. S.——— 8 NStaatsvapiere, Deuiſche. 21 8. 23 3½ Dſch. Reichsanl. 103.—108.10 5 italien. Rente 104.10 8„ 103.05 103.10 4 Oeſterr. Goldr. 103.50 3„„„ 9305 83.30 4% Oeſt. Süberr. 101.20 5½ Pr.Staäts⸗Anl. 102.90 102.90 4½ Oeſt. Papierr 101.20 3½„„„ 102 90 102.95%½ Portg. St.⸗Anl 51.— e 5 1 93.10 93.10 3 dto. äuß. 32.90 3½ Bad. St.⸗Obl. fl 100.20 4 Ruſſen von 1880 101.20 3„ M. 101.10 101.20 Arufſ. Staatsr. 1894 98 10 „1900, 101.20 101.204 ſpan, ausl. Rente 90.60 4 bad. St.⸗A. 105.85 3½ Bayern,„ 101.80 * 6„ 91.10 91.40 103.60 91.20 91.40 103 90 219.— 80.60 189 50 Bäum' und man hört, es gingen viele Lawinen nieder!“ ſagte die Obermagd und ſchob eine Handvoll Birnenſchnitze zwiſchen die Zähne. Dann ſurrten wieder die Spinnräder und die Fäuſte der Spieler klopften den Tiſch.— Plötzlich vernahm man ein fernes Donnern, gleich dem Herannahen eines Eiſenbahnzuges. Der Bauer hob lauſchend den Kopf. „Iſt das jetzt 8 Zügles“ 885 „He, jetzt geht kein Zug mehr!“ meinte der Oberknecht. „Eine Lawine iſt'!“ kreiſchte ſchreckensbleich die Bäuerin. — And jetzt kam es dahergeſauſt! Wie ein fauchendes, rieſiges Unthier. Heulend, ſtöhnend, johlend. Ein Stampfen, Poltern, Dröhnen, Krachen, Berſten und dann undurchdringliche Finſterniß. *** Als am Aſchermittwoch die Weiber das Thal herauf zur Kirche geſchritten kamen, ſtanden ſie ſtill, wie gebannt von lähmendem Entſetzen. Dort, wo der Schlegelhof geſtanden, war nur noch eine endloſe Schneewüſte. Das ganze Gehöft, mit ſeinen Scheunen und Stallungen in den Boden geſtampft. Die Schindel⸗ dächer hatten der Schneelaſt nicht Stand halten können.— „Immer hinter den Schlegelhofer'ſchen iſt der Knochenmann hergetanzt! Huh! Huh!“ heulte die Arnenhäuslerin. „Will beten für die armen Seelen! Beten!“——— 105.80 1 Türken Lit. D. 80.85 101.80 4 Ungar. Goldrente 102.10 3„„92.30 92.50 5 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.⸗A. 105.75 105.80 Anleihe 1887 92.30 4 Heſſen 105.95 95.90 4 Ggypter uniſieirte 109.50 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. 5 Mepikaner äuß. 100.90 109.95 von 1896 3 5 inn. 28.— 3 Sachſen. 4½ Chineſen 1898.20 4 Mh. St⸗A. 1899 5 Bulgaren 94.75 5 Verzinsl. Looſe. .Aus ländiſche. 3 Oeft. Looſe v. 1860 187.60—. 5 gOer Griechen 42.25 42 40 J 3 Türkiſche Looſe 187.20 198.— Aktien induſtrieller Anternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 78.80 78.50 Parkakt. Zweibr. 107.— Heidelb. Cementw. 104.20 108.— Eichbaum Mannßh. 161.90 Anilin⸗Aktien 4255.— 425.50 Seilinduſtrie Wolff 107.— Ch. br. Griesheim 227.— Weltz z. S. Speyer 124— Höchſter Farbwerk 354.— 354 50 Walzmühle Ludw. 113— Vereinchem. Fabrik 21421 Fahrradw Kleper 176.— Chem Werke Albert 190.86 Maſch. Arm. Klein 107.— 107.— Aecumul.⸗F. Hagen 125.— Maſchinf. Gritzner 174 20 Ace. Böſe, Berlin 74.— Schnellprf. Frkthl. 158.— Allg. Elek.⸗Geſellſch 188.4 Delfabrik⸗Aktien 116.80116.— Helios„.— Bwllſp Lampertsm.—.— Schuckert 1 88.50 Spin. Web.Hüttenh Lahmeyer 8180 83.— Waldhof Allg. E⸗G. Siemens 125.— 128. ementf. Kallſtadt Lederw St. Fnaber 75— Friedrichsh. Berab. — Verein chemiſcher Fabriken 214., Fre N Harpener Aktien e und ausländ Lombarden FPFCVCcc Dresdener Bank Weannhefm, 3. Fepruat“ 1 ee ee, Bochumer 185 Weſterr. Alkali⸗A, 196 50 197.— Buderus ö 5 9l. Eiſenakft 37.— 97.10 Concordſa 2 270.50 Ver. Königs⸗Lauraſ 217.60 218.— Gelſenkirchner Deutſch, Luxemb. V. 95.40 95.50 174.50 iſcher Trausport⸗Anſtalten, Oeſterr. Lit. B. Gotthardbahn Jura⸗Simplon Schweig. Centralb. Schweiz. Nordoftb. Ver. Schwz. Bahnen N f 8 Ital. Mittelmeerb. Oeſt.⸗Ung. Staat.1014950„Meridionalbahn Oeſterr. 16.— 16.45 Northern prefer. „ Nordweſtbb—.——.— La Veloce Pfaudbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Pyp.⸗Pfdb. 109.30 101.30 3d¼ Rh..B..O] 98.— 3½%„ Pfdb 102.20102.20 3% Sttsgar. It Ei 70.85 3½ 2% br.80 96.— 57½% Pr. Bod.⸗Er. 3½„„„ 1908 96.— 4% Pf. B. Pr.⸗Obl 108.38 103 25 4 1908 101.70 3½% Pf. B. Pr.⸗O. 100 80 100.50 4„1908 101 70 4% fh. Pf, Br. 1902, 100.95 100.90½ „„„Kbd. 9450 4%„„„ 1907 102.—- 02.—4½ Rhein. Weſif. 1904 57.50 98.— 87„.⸗C.⸗B. 1910 102.— VBank⸗ und Verſiche rungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 154.— 154 40 Oeſt. Länderbank 105.80] 108.50 Badiſche Bank 114.60/114.60 4 dit Aal 221.9ʃ221.— Berliner Bank 94.80 94 50 Pfälzi ſche Bank 109.90 109.90 Berl. Handels⸗Geſ. 163.50 162 60 Pfälz. Hyp.⸗Bank 184.50 184.90 Farmtadter Bank 14175 141.60 Rhein. Kreditbank 188 50 188.50 Deutſche Bank 217.50 216 90] Rhein. Hyp.⸗B. M. 184 20184.90 Diskonto⸗Commd. 199.— 198 40 Schaaffh. Bankver. 122.15 122 40 Deutſche Gen. ⸗Bk. 98.25 98.50 Südd. Bank Mhm. 101.50 101.5% Dresdener Bank 151.20 150.70 Wiener Bankver. 12— 121.80 Frankf. Hop.⸗Bank 195.— 95.— D. Effekten⸗Bank 105.95 105 90 Frtf, Hyp.⸗Ereditv. 140.— 140.— Bank Ottomane 121.75 121.50 Nationalbank 122 600 22 50 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 99.75 99 40 Geſellſchaft e 115.50 114.20 Privat⸗Discont 2½% Fran Afunt a.., 3. Februar. Kreditaktien 221 10, Staats⸗ bahn 15950, Lombarden 15.90, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 102.10, Gotthardbahn 182.—, Disconto⸗Commandit 198 50, Laura —.—,. Gelſenkirchen 175.—, Darmſtädter 14160, Handelsgeſellſchaft 160.20, Dresdener Bank 150.90, Deutſche Bank 217.—, Bochumer 184.40, Northern—.—. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kreditaktien 221.—, Staatsbahn 149.50, Lombarden 16.10, Disconto⸗Commandit 198.40. Frankfurter Börſenbericht. 8(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 3. Febr. Die heutige Börſe nahm einen 229.70 .07 143 50 137 75 125 25 77 75 Packet 3 80 7 60 97 70 181.50% 101.20 —.— 85 50 Marienbn Pfälz. Maxbal Pfälz. Nordbahn Südd. Etfenb.⸗Geſ. 70 99.— 55 10/ 96.20 * 40 415.— 415.— ruhigen Verlauf, doch blieb für den überwiegend größten Theil der Werthe die Stimmung feſt, namentlich für Renten. Deutſche 3 proz. Anleihe beſſer bezahlt. Italiener 104.10. Bulgaren unverändert. Portugieſen und Spanier ruhig. Rumänier ſehr feſt. Türken mäßig bewegt. Chineſen feſt, ebenſo Mexikaner. Elektriſche Werthe mehrfach weſentlich höher. Banken nicht ganz einheitlich. Oeſterreichiſche Kreditaktien matt. Montan ruhig. Luxemburgiſche Henry ſteigend. Gotthardaktien 181.509. Berliner Effektenboͤrſe. W. Berlin, 3 Februar. Anfangscourſe.(Telegr.) Credit⸗Altien 221.80 221.25 Diskonte⸗Comm. 199 80 Staatsbahn 150.10—.—Laurahütte 217.10 Lombarden 16.100 16.10 Harpener 174.10 Tendenz: ſchwächer. Betrlin 3. Februar. Kreditaktten 221.80221 25 Northern—.— Lombarden 16.10 16.108% Neicsanleihe 98.10 Staatsbahn 150.10—.— Marienburger 11 Disconto Command 199 30198,30] Bochumer 182.70 Deutſche Bank 217 40216.90JDortmunder 72.40 Dresdener„ 151.100150,40 Laurahütte 217.10 Darmſtädter Bank 141 70141.50Gelſenkirchener 175.10 Haudelsgeſellſch 163.4162.50 Harpener 174.10 Türkiſche Looſe 187.20186 50 171.50 6 Gotthard 181.50181.806% Mexilaner Italiener—.——.— Spanier Tendenz: ſchwächer. Berlin, 3. Febr. Ruſſennoten 216.25 216.30 Ruſf. Anl. 1902—— 3%% Reichsanl. 103.— 103.— 3 9% Reſchsanleihe 93.20 93.25 3½ Bd...⸗Obl. 00 101.200 101.— 4 Vad. St⸗A. 105.700105.90 3%% Bayern 101.70 101.70 Ipr. ſächſ. Rente 91.20 91.20 105.50 105.70 eſſen 91.30 91.20 ſaltener 104.20 104.10 18chber Looſe 157.20 Lübeck⸗Büchener 155.— 156.50 Marienburger 72.50—.—[Poöni 127.50 Oſtpr. Südbahn 81.— 80.70 Schalk, G. u. H⸗V. 356.— Stagtsbahn⸗Aktien 150.10 149.50Elekt. Licht u. Kraft 96.50 15.90 15.30 Weſterr Alkaliw. 196.40 Canada Pacific Sh. 135.— 135.30 Aſchersleben Al. W. 141.90 Heidelb Str.&.B. Steinz. Frtedrichsf 284 20 Kreditaktien Hauſa Dampfſchiff. Verl. Handels⸗Geſ. Wollkämmerei⸗Ak. 150.— Darmſtädter Bank 142— 141,40 4 Pfbr. Rh. W. BEr. 101.60 Deutſche Bankakl. 217.20 216.80 Mannh.⸗Rh. Tr 69.70 Disc. Comm Aktien 199 80 198.40Kannengießer 120.25 151. 10 150.90 J Hörder Bergw. 112.— Ppivat⸗Diskont 17% 0% W. Ber lin, 3. Febr.(Telegr.) Nachbörſe. Fredit⸗Aktien 221.9021.7] Lombarden Staatsbahn Diskonto⸗Comm. Berliner Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 3. Febr. Die Börſe war zu 8. nn etwas apathiſch. Der Effektenbericht über den Kohlenmarkt befriedigte —.— 90.75 90. Schlußcourſe. Leipziger Bank 0 Berg⸗Märk. Bank 158.40 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.— D. Grundſchuld⸗B.—.— Dynamit Truſt 170.7 Bochumer 183.70 Conſolidation 841.50f Dortmunder Union 72.10 Gelſenkirchener 175.50 Harpener 174.5 Hibernia 171.80 Laurahütte 218.— 2 Wurm⸗Revier 130.— 221 60 221.40 168.100 162.70 15.70 16.10 138.90198.50 nicht ganz und da auch Berichte von Einlegen von Feierſchichten bei den einzelnen Zechen vorlagen, waren Kohlenaktien bei Er⸗ öffnung niedriger. Der Verkehr vollzog ſich allenthalben ſehr ſchleppend. Kreditaktien ſchwächer auf Wien wegen der Meldung, daß die i ber die end* Zins⸗ Lombarden Weizen erar⸗ 5 mienners eeeeeeee 4 170 Darauf trat auch in der Rentenbewegung im Allgemeinen eine Abſchwächung ein. Heimiſche Fonds ruhig und preishaltend. Türkenlooſe behauptet. Banken ausnahmslos abgeſchwächt. Bahnen wenig angeregt, beſonders Prinz Heinrich⸗Bahn, auf Erwartung einer weiteren Verkehrsbeſſerung. Schifffahrts⸗ aktien ruhig. Bei Beginn der dritten Börſenſtunde zeigte ſich eine Abbröckelung in Banken, Stetigkeit in Fonds und relative Behauptung in Montanwerthen. Bahnen unverändert. Später Türkenlooſe ſchwächer. Privatdiskont 178. In dritter Börſen⸗ ſtunde Tendenz gebeſſert. Banken anziehend. Eiſenaktien höher gefragt. Heimiſche Fonds weiter feſt. Türkenlooſe auf Paris beſſer. Induſtriewerthe des Kaſſamarktes zwar nicht einheitlich, aber in einzelnen Werthen feſt, beſonders in Cementperthen, Elektricitätsaktien und Hüttenwerthen. Kohlentperthe ſchwächer. Wiener Effektenbörſe. Wien, 3. Febr. Kreditaktien 706.—701.— Buſchtelrad. B. Oeſt.⸗Ung. 15.82 15.82 Oeſterr. Papierrente Bau- u. Betr..⸗G]—.——.—„ Silberrente Unionbank 587.— 353.— Oeſt. Goldrente Ungar. Kredit 752.— 748.— Ungar. Goldrente 121.25 121.25 Wiener Bankverein 482.— 480.— Ungar. Kronenr. 99.70 99.65 Länderbank 418.— 414.—Wch. Frkf. viſta 117.18 117.18 Türk. Looſe 125.— 126.—]„ 8London„ 240.05 240.07 Alpine 401.— 400.—„ Paris„ 95.55.57 Tab k⸗Aktien 349.— 353.—„ Amſtrd.„ 197.90 197.9 Nordweſtbahn 454.— 453.— Napoleons 19.08 19.08 Elbthalbahn 45.— 458.— Marknoten 117.18 117.18 Staatsbahn 700.— 698.—Bankdisk. 4%8 Lombarden 56.—] 57.—Tend.: beh. Wien 3. Febr. Kreditactien 707.5½ 701.50 Slaatsbahn 701.50687.50 Oeſt. Kronenrente 101.70 58.50/ 5725Ungar. Kronenreme 99.72 117.22 147.22 Alpine Montan 402.50 ——.—[Tend.: ruhig. Pariſer Börſe. Paris, 3, Febr. Anfangskur ſe. 3% Rente 109.12 100.— Italiener 102.8002.90 Spanier 90.40 90.20Nio Tinto Türken D. 80.751 81.—[ Bankdisk. 3% Paris, 3, Febr. Schlußkur ſe. 3% Rente 100.— 99 75 Staatsbahn Italiener 102.80 102.20Lombarden Egypter—.—[Ottomane Spanier 90.10 89.60Nio Tinto Portugieſen 39.90 82.20 Tend.: eſt. 1 N 2* 9 Londoner Effektenbörſe. London, 3. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 5 d00 geeee 1922 997— Nio Tinto 17½ 457% 3% Chineſen 95 10² Southern Pak. 5½ 660 4½ J% Chineſen Chieago Milw. 1820 2/% Conſols Denver Pref. 9½ 81˙5 4% Italiener Atchiſon Pref. 4% Mon. Griechen Louisp. Nash. 8 d Portug. Union 19 5 Spanier Tend.: feſt Türken D. Debeers 4% Argentinier Chartered 8 0% Mexikaner Goldfiels 5 9%—101 Randmines Tend.: fe. Eaſtrand Otlom. Tend.: beh. 1013 1018 100.65 100.70 100.65 100.70 121.28 121.25 Oeſterr. Papierrente 100.75 100.75 101.80 99.65 899.50 Marknoten Ungarn Türk. Looſe Ottoman Bankdiskont 3¼½9%0. Stallenſche Eſetenböeſe W. Mailand, 8. Febr.(Celegr.) Börfe. 5 9% Rente 103.47% 108.07] Wechſel a. Parfs 100.05 100.10 Mittelmeer⸗A. 478.— 473.— Dechſel a. Berlin 122. 122.77 Meridional 702.— 701.—] Bantdisk. 58 v W. Genua, 3. Febr. Banen d' Italta 957. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 3. Februar.(Tele gramm.) Produkltenbörſe Preiſe in pro 100 Kilogramm frei netto Kaſſe.) 8. 161 25 163.25 164.75 140 25 141.75 142.75 137.25 188.75 155 75 168.— 160.25 140,25 141.75 187.25 21475 113.25 48.60 48.70 42.70 20-22 19.60 18.40 per Mai N Septbr. Mai Fulti Septbr. Mai Juli ä+*⁊f„ Roggen Hafer Ma is per Miat per Juli Rüböl per Mai per Oktbr. Spiritus Joer loco. per Oktober Weizenmehl Roggenmehl per Oktober „„„„„„% ð̊IVV„„„„„„„„ 3*„* —* —————˖— 2529„„„„ „.s„„%„%% ðͤ„465 „252„„%„„„„„„ Wetter: Kalt. —— Febr.(Tel.) Produktenbörſe. Die Abnahme der ſichtbaren Handelsvorräthe an Weizen, welche geſtern die amerikaniſchen Märkte befeſtigte, haben hier anfänglich eine Preis⸗ erholung begünſtigt. Weizen blieb auch im ſpäteren Verlaufe be⸗ hauptet. Roggen auf ſchlechten Waarenabſatz und billigeren ruſſiſchen Angeboten ſchwächer. Hafer und Mais träge. Spiritus ohne Umſatz. Wetter: naßlalt. Wien, 3. Febr.(Telegramm.) Gerebenartl. 81. . Weizen per Sen 759 Frü 990⁰ 880 per Frühfahr 000 Mais per Sept.⸗Oktbr. 0 0⁰ Hafer 50 erbſt 6 80 Frühjahr 0 00 Peſt 3. Febr.(Telegramm.) Getretdemarkt. 31. 8. Meizen per April 7 5⁰ 743 744 matt Roggen per April 653 653 654 flill Hafer per April 6 10 607 608 ſüill Mais per Mai 5 86 Rüvöl per Nov. 10— 10— 10 50 baohlnaps per Aug. 1175⁵ 1¹ 85 ſtil 1170 1180 ſtill — Wetter: tter: Schiz + — Juli 20½, per Okt.⸗Nov.⸗Dez. 20¼, Zink gewöhnlich 20½, aee 20 ¼6, Rüböl befeſtigt. (Anfangskurſe. 25 5 Welzen per März.03 ruhig.03% ſleli per Mai.01%] 6% Mais per März.04% ruhig.04% fuhig per Mai.02%6.02% London, 3. Febr.(Baltic. An Wetter: Trübe fang) An der Küſte angekommen 1 Ladung, dto. warſend 0 dto. Weizen i. A. blieb bei Eröffnung ſletig, aber unberändert, La Flata⸗Weizen wurde infolge ruhiger Tendenz eine kleint Stefgerung gegen letzte Preiſe gefordert. Mais nahm bei Eröffnung eine ſtetige, unveränderte Haktung an, Gerſte: Die ruhige, aber unperänderte Tenden hielt an. Hafer war bei Eröffnr ing träge, aber unverändert. Rapsſaat wurde mit einer ſtetigen Tendenz eröffnet. Leinſaat wurde mit einer ruhigen Tendenz eröffnet. Odeſſa, 8. Februar. Welzen Azima 9 Pud 10—30 Pfd. Girka 9 Pud 30 Pfd. Gerſte Roggen Liverpool, 3. Febr. * 31. Kop. 84—96 83—96 7 64—68 . 68—71 68—85 60—68 Tendenz: ruhig. Wetter: Bedeckt. WNew⸗ ⸗Nork, 3. Febr. e Anfangskurſe. Weizen per Maf niedrigſter Preis 51 915 NZHhböchſter 81J% 5 Mafs 5 niedrigſter 5 „„ höchſter Baumwolle per Mat. „ ütt!ß! WChieago, 3. Febr. deeee, Aulel ens Weizen per Maf niedrigſter Preis 175 höchſter niedrigſter 5 höchſter 1 Schmalz⸗ per 5 Pork 3 Paris, 3. Febr. *% Miais„ 44 Rüböl per Februar per März per Digi⸗August per Oktbr.⸗Jan. Spiritus per Februar per März per Mai⸗Auguſt per Oftbr.⸗Jan. Weißer Zucker per Februar per Mär; per Mai⸗Auguſt per Oktober⸗Januar Rohzucker 88 0 loeo Mehl per Februar per März per März⸗Junt per Mai⸗Auguft Weizen per Febtuar per März per März⸗Juni per Mat Auguſt Roggen per Februar per März per März⸗Junf per Mai⸗Auguſt Wetter: Bewölkt. 21.21½ ruhig 99 80 29 90 30 10 80 15 ruhig 22 10 22 80 22 90 92 90„ 16 65 16 65 16 76 16 50 ruhig eih ma 1 8. Talg 73.—. Ruhig. Schmalz. Aneritaniſches 60 KN f fee. Hamburg, 3 Fbbrx. chlußkurfe, Santos der März 27 ,, per Mat 27 92 Antwerpen, 3. Febr. Kaffee Santos Gernge W 38¼, p. Mai 38½, per Sept. 34¾8, per Dez 5 Zucker. Zucker per Febr. 19½, per Mal⸗ unt Paris, g. Febr. Antwerpen, 3. 5 5 Schmalz 120.——116.— 43 10 ererage Antkwerpen, 3. Febr. Baumwolle und Petroleu m. Bremen, 8. Febr. Petroleum. Standard wWhite Baumwolle 46.25. ruhig. Antwerpen, 3. Febr. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Aue wies loco 21—, per März. 21½¼ per April⸗Mai 21½ Etſen und Metalle. 5 Amſterdam, 3. Febr. Zinn Banea loco 78½, Zinn Ginten Glasgow, 3. Febr. Roheiſen mired numbers warrauts 5 Kaſſa 58 sh 3— d, per Mouat 58 ch 6— 4. träge. Miade Lborgg, 3. Febr. Roheiſen per afſa Tah 5 0 per Monat 47 sh 6½/. d. krätge. London, 3. Febr.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 5⁵ 6 Monate 55 ½;— 5— 917 p. Kaſſa 130¼, Zinn 3 2 130¼, ſchwach.— Blei ſpaniſch 11¾8, Blei engliſch 117 0½%è, ſtetig.— London, 3. Febr. Schluß. Kußpfer per Kaſſa 55%%, Kupfer 3 Monate 55½.— Zinn per Kaſſa 130%, Zinn 180¼ ſchwach.— Blei—, Blei—. pfandbriefe 888763 Mill. Mark am 30. i 377.44 Mill. Mark am 31. Dezember 1901), die Summe das Hypothekenregiſter eingetragenen Hypotheken zifferte ſich nach Abzug aller Rückzahlungen und ſonſtigen? ungen auf 398.02 Mill. Mark(389.26 Mill. Mark am 2 und 384.82 Mill. Mark am 31. Degeuiber 1901), miene ea, a. 8. Die eeeee ſtabt a. H. ſtatt. Nostocer Vank, Moſtock. In der een dammehcbern Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Wr. Paul Harms für Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller ſär Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chri flfr den Inſeratentheile Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Ducdrugere: dh u J..e ditedat Eptef.,. 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannhem 3. Februar. Mekkapilger.) Von Heribert von Hiller⸗Sternberg. (Nachdruck verboten.) Wie es dem Chineſen ſeine Religion und das Sittengeſetz zur Vorſchrift machen, daß der Leichnam eines jeden Angehörigen des gelben Volkes, auch wenn er fern von der Heimath jenſeits des Weltmeeres verſtorben iſt, im Boden des Vaterlandes beſtattet wird, ſchreibt der Islam ſeinen Bekennern vor, daß jeder recht⸗ gläubige Muhamedaner wenigſtens einmal in ſeinem Leben eine Pilgerfahrt zu den heiligen Stätten Mekkas und Medinas zu unternehmen hat, wo Muhamed, Allahs Prophet, begraben iſt und das höchſte Heiligthum der islamitiſchen Welt, die Kaaba, die Pilger zu Hunderttauſenden anlockt. Daß Letztere durchaus keine Schöpfung Muhameds oder ſeiner erſten Nachfolger, ſondern ein Nationalheiligthum der arabiſchen Stämme iſt, das ſchon Jahrhunderte oder Jahrtau⸗ ſende hindurch verehrt wurde, ehe es der Prophet in weiſer Be⸗ rechnung in den Dienſt des von ihm verbreiteten Dogmas zog, vermag das Anſehen der Kaaba in den Augen der Islamiten nicht zu beeinträchtigen. Wo immer er ſeine vorgeſchriebenen, fünfmal des Tages zu abſolvirenden Gebete verrichtet, ſei es nun in Bosnien an der Schwelle Mitteleuropas, oder im fernen Oſtaſten, im Sudan und an der oſtafrikaniſchen Küſte oder end⸗ lich an den Säulen des Herkules, überall wendet er ſein Antlitz nach der Gegend, in welcher der heilige ſchwarze Stein liegt, den der Erzengel Gabriel dem auch bei den Muhamedanern in hohem Anſehen ſtehenden Erzvater Abraham als Geſchenk des Himmels überbracht haben ſoll. Wie ſchwer es jedoch für die Mehrzahl der Muhamedaner iſt, die ein volles Siebentel der Menſchheit bilden, das Gebot der Pilgerfahrt zu erfüllen, wird der Stifter dieſes Glaubens kaum bedacht haben. So ſehr er auch bei jeder Gelegenheit den Mund voll zu nehmen pflegte, und von der Welt umſpannenden Miſſion ſeines Glaubens redete, daß ſeine Anhänger ſich auf dem Erd⸗ globus einen Streifen von 1500 deutſchen Meilen Länge unter⸗ kthan machen würden, hat er ſicher nicht geahnt; zum Mindeſten hat er ſich aber bei den ungenügenden geographiſchen Kenntniſſen ſeiner Zeit keine rechte Vorſtellung gemacht, daß eine ſolche Pilgerfahrt für die meiſten eine Weltreiſe von Monats⸗ und Jahresdauer bedeuten würde. Der Muhamedanismus hat, um ſeinen Bekennern die Pflichterfüllung nicht allzu ſchwer zu machen, ein Hinterpförtchen offen gelaſſen. Wer krank und ſchwächlich iſt oder durch lange Abweſenheit auf der Pilgerfahrt den Beſtand ſeines Geſchäftes und damit ſeine ganze wirthſchaftliche Exiſtenz gefährden würde, kann ſich von der Verpflichtung befreien, wenn er eine den Reiſe⸗ koſten entſprechende Summe unter die Armen vertheilt oder nach Arabiens heiligen Stätten einen Vertreter entſendet, der in be⸗ rufsmäßiger Ausübung dieſes Gewerbes, vielleicht ſchon zum zehnten oder noch öfteren Male die Pilgerfahrt ausführt. Die Osmanen, die wir in der Regel, weil ſie die uns nächſten Vertreter des Muhamedanismus ſind, irrthümlicherweiſe als den allgemein gültigen Typus des Islamiten betrachten, ſtellen keines⸗ wegs das Hauptkontingent zu den Mekka⸗Pilgern. Sie ſind im Allgemeinen von viel zu religibſer Gleichgültigleit erfüllt, um ſich in großen Schaaren der Pilgerfahrt zu unterziehen, die dank den vielfachen guten Dampferverbindungen nach dem Rothen Meere für die Bewohner des öſtlichen Mittelmeerbecken kaum eine größere Unternehmung bedeutet, als beiſpielsweiſe für einen Deutſchen die Reiſe nach dem nördlichen Skandinavien. Man findet daher unter den Türken Rumeliens und Macedoniens relativ viel weniger Hadſchis, d. h. Mekkapilger, als unter den eifrigen Muhamedanern Centralaſiens, Indiens und des weſt⸗ lichen Chinas, die unter den ſchwerſten Entbehrungen auf un⸗ ſicheren Wegen, den Unbilden des Klimas und dem Fanatismus andersgläubiger Völkerſchaften ausgeſetzt, eine monatelange vollenden müſſen, um an das erſehnte Ziel zu ge⸗ langen. Von denjenigen, die aus den fernen Ländern Inneraſiens die Pilgerſchaft unternehmen, wandert ein Theil noch wie vor „) Die Pilgerzüge finden vornehmlich in den Monaten Dezember bis März ſtatt. Luſlige Ecke. Gewiſſenhaft. Richter:„Ich mache Sie darauf aufmerk⸗ ſam, daß Sie jedes Wort beſchwören müſſen. Sie dürfen alſo keine Thatſachen behaupten, die Ihnen etwa nur vom Hörenſagen bekannt ind. Zuerſt wollen wir mal Ihre Perſonalien feſtſtellen. Wann ſind Sie geboren?“ Zeuge:„Ja, Herr Präſident, das kann ich nicht beſchwören, das weiß ich wirklich nur vom Hörenſagen!“ (Lach. Jahrh) SEein Vokativus..:„Nan, Herr Kollege, was halten Sie .:„Na, da kommen ihm ſeine .:„Und als Komponiſt?“.:„Da (Dorfb.) von Chapski als Haydnuſpieler?“ langen Finger ſehr zu ſtatten.“ erſt recht!“ Jahrhunderten über Meſepotamien und Syrien oder auf den Karawanenſtraßen der arabiſchen Wüſte graden Weges ſeinem Ziele zu. Seit der Eröffnung des Suezkanals, die einen un⸗ geheuren Aufſchwung der Dampfſchifffahrt zur Folge hatte, kommt die Mehrzahl der Pilger jedoch über Suez, Ismailia und Port Said auf der einen, und Aden auf der anderen Seite auf Schiffen, die von ortsanſäſſigen Spekulanten gechartert werden, zunächſt auf Dſchedda, der Hafenſtadt Mekkas, um von dort den 90 Kilometer weiten Landweg nach der heiligen Stadt anzu⸗ treten. Der Bau der in jüngſter Zeit begonnenen Mekkabahn, die von Damaskus in 1800 Kilometer weiter Erſtreckung nach Mekka führen ſoll, wird vorausſichtlich nur wenig ändern, weil die Seefahrt, auf die ohnehin alle aus Afrika und Europa Kom⸗ menden angewieſen ſind, auch für die Mehrzahl der aus Aſien zureiſenden Pilger das beſte und bequemſte Beförderungsmittel bleiben wird. Obwohl Dſchedda noch jetzt der wichtigſte Hafenplatz am Rothen Meere iſt, muß dieſe etwa 30,000 Einwohner zählende Stadt als ein reines Kunſtprodukt bezeichnet werden, die weniger von der Vermittelung des Handels mit einem wohlhabenden, fruchtbaren Hinterlande, als von den mehr als 80,000 Pilgern lebt, die alljährlich im Hafen ankommen. Unmittelbar hinter den letzten Häuſern der nach orientaliſchen Begriffen übrigens ungewöhnlich gut gebauten, von breiten und ſauberen Straßen durchzogenen Stadt dehnt ſich die kahle, öde Wüſte. Keine Gärten ſchmücken mit dem dunklen Grün der tropiſchen Vege⸗ tation die aus Korallenkalk erbauten Häuſer; Trinkwaſſer aus Quellen iſt nicht vorhanden, ſondern muß durch das fade, lau⸗ warme, bakterienüberladene Waſſer zahlreicher Ciſternen erſetzt werden, und wenn der Wüſtenwind, der Samum, deſſen Hitze ſich bis zu 50 und 55 Graden des hunderttheiligen Thermo⸗ meters ſteigert, von Afrika herüberweht, iſt Dſchedda ein Ort, der würdig wäre, von der Feder eines Dante als Eingang zum Infero geſchildert zu werden. Iſt Dſchedda ſchon vermöge ſeiner natürlichen Lage höchſt ungeſund, ſo iſt es außerdem wegen der von indiſchen Pilgern immer wieder aufs Neue dorthin ver⸗ ſchleppten Cholera eine ſtete Bedrohung für Europa, wohin die nach der europäiſchen und kleinaſiatiſchen Türkei zurückkehrenden Pilger in den letzten Jahren wiederholt die Keime der entſetzlichen Seuche verſchleppt haben. Der gläubige Muhamedaner kann aber gleich hier mit der Verehrung der heiligen Stätten den An⸗ fang machen; denn dicht vor den Thoren liegt der klotzige, aus rohen Steinen errichtete Bau, der von den Islamiten für das Grab der von ihnen hochverehrten bibliſchen Stammmutter un⸗ ſeres Geſchlechtes, der Eva, gehalten wird. In wenigen Tagemärſchen, die demnächſt auch noch durch den Bau der projektirten, längſt einem dringenden Bedürfniß ent⸗ ſprechenden Bahn erübrigt werden ſollen, gelangt der Pilger über Hadda nach ſeinem Endziele Mekka. Die Stadt, die gegenwärtig zu Zeiten, wo keine Pilgerzüge eintreffen, ihre 60 000 Einwohner zählen mag, liegt in einem vegetationsloſen, von kahlen Bergen eingeſchloſſenen, keſſelförmigen Thale und ſtreckt ihre Vorſtädte wie Spinnenarme in die von allen Seiten einmündenden Schluchten aus. Auch Mekka bereitet dem an die verfallenen ſchmutzigen Städte Kleinaſiens und Perſiens gewöhnten Europäer inſofern eine angenehme Enttäuſchung, als ſich die meiſten Häuſer durch ſolide Bauart auszeichnen. Die mächtigen neuen Ka⸗ ſernen und die ebenfalls neue Hauptwache, welche die berühmte Moſchee Mesdſchid el Haram(d. i. Haus Gottes) beherrſchen, zeugen ſogar von wirklichem Geſchmack, und würden ebenſo wie der gleichfalls neu erbaute Serai, d. i. der Regierungspalaſt des türkiſchen Paſchas, auch dem Bilde einer europäiſchen Stadt zur Zierde gereichen. Zu Zeiten der großen Pilgerzüge, die vorwiegend in das Winterhalbjahr, ſpeziell in die Monate Dezember bis März fallen, wächſt die Bevölkerung der Stadt faſt plötzlich auf das Doppelte bis Dreifache ihres ſonſtigen Beſtandes. Das Jahr 1875, welches ſeit vielen Jahren die größten Pilgerzüge brachte, vereinigte durch längere Zeit ſogar 150,000 Hadſchis(d. h. Pilger) in den Mauern Mekkas. Dementſprechend ſind auch die meiſten der oft drei Stock hohen Häuſer der Stadt von vornherein für die Aufnahme der Pilger eingerichtet, umſomehr als dieſe nicht nur durch den Gehorſam gegen die Gebote des Koran, ſondern mindeſtens ebenſo ſehr durch die Ausſicht auf Gewinnſt und O dieſe Fiendwörter! Beim erſtmaligen der Kanzlei findet der neuernannte Herr Amtsvorſtand unter dem Ein⸗ lauf folgendes Schriftſtück: „Die gehorſamſt unterzeichnete Gemeindeverwaltung K⸗hauſen theilt hierdurch ergebenſt mit, daß von einer Reblaus nichts be⸗ kannt iſt. Ebenſowenig findet ſich bei uns eine Perronſperre vor, da wir überhaupt keine Eiſenbahn haben.“ Gehorſamſt Kaver Katzlmaier, Gemeindevorſteher. Mit dem Ausrufe:„Da werde der Teufel daraus klug!“ be⸗ ſchied der Herr Vorſtand den Sekretär zu ſich behufs Aufklärung. Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt erſtmaligen Betreten Verdienſt nach Mekka gelockt werden. Bekanntlich iſt nämlich nicht nur der Kurde, ſondern ebenſo ſehr der Bewohner des inneren Arabiens trotz aller ſchönfär rungen Freiligraths und anderer die Wüſtenſöh m 3 Romantik umkleidenden Dichter ein frecher Räuber, ge der beſte Schütze eine vorzügliche Bewaffnung iſt. Nier es aber einem Araber, weil er dadurch nach ſeinen religibſes Vorſtellungen ſeine Seligkeit im Jenſeits unweigerlich verwirken würde, einfallen, eine der in allen muhamedaniſchen Landen ge⸗ heiligten Pilgerkarawanen anzugreifen. Handelsgüter, die mit letzteren transportirt werden, genießen den Vorzug vollkommener Sicherheit, und es entwickelt ſich deshalb zur Zeit der Pilgerzüge in Mekka die größte Meſſe, welche der Orient aufweiſen kann. Mekka gleicht um dieſe Zeit daher einem ungeheuren Heerlager, wie es ſeinesgleichen höchſtens noch auf der berühmten Meſſe in Niſchny⸗Nowgorod findet. Der Mittelpunkt des ganzen Treibens iſt natürlich die ſchon genannte Moſchee Mesdſchid el Haram, weil ſich innerhalb dieſer das höchſte Heiligthum des Islam, die Kaaba, befindet. Die Moſchee ſelber iſt ein ungeheurer Bau von 200 Meter Länge und 170 Meter Breite, mit zahlreichen Höfen und kleineren Bauten, um die ſich ein dreifacker, ſtellenweiſe auch vierfacher Säulen⸗ gang zieht, der von 152 Kuppeln gekrönt iſt, und 19 Thore nebſt 7 hohen Minarets enthält. Sieben Wege führen von dieſen Säulengängen nach der im Mittelpunkt ſtehenden Kaaba, die aus abergläubiſchen Rückſichten, abgeſehen von unumgänglichen Ausbeſſerungen, ſeit dem Jahre 703 nach Chriſtus keiner durch⸗ greifenden baulichen Abänderung mehr unterzogen wurde. Der von koſtbaren Seidenſtoffen von oben bis unten eingehüllte zwölf Meter lange, zehn Meter breite und fünfzehn Meter hohe würfel⸗ förmige Steinkaſten birgt in ſeinem Innern den in der Oſtecke eingemauerten, mehrfach geborſtenen und deshalb in Silber ge⸗ faßten Stein, der nach der islamitiſchen Sage weiß war, als ihn der Engel dem Erzvater Abraham überbrachte, und über die Sünden der Menſchheit allmählich ſchwarz geworden ſein ſoll. Der erhebendſte Moment für den Pilger iſt es, wenn er am Schluſſe der religiöſen Ceremonien den durch ungezählter Mil⸗ lionen Lippen abgewetzten und ausgehöhlten Stein und den eben⸗ falls als heilig geltenden ſogenannten ſüdlichen Stein unter ſiebenmaliger Umkreiſung der Kaaba küſſen darf. Aber auch abgeſehen von dieſem höchſten Heiligthum bietet Mekka den Hadſchis noch viele andere Orte, zu denen er wallfahrtet. So befindet ſich ſchon ganz in der Nähe der Kaaba der heilige Brunnen Zemzem, deſſen wegen ſeines Gehalts an Bitterſalzen abſcheulich ſchmeckendes Waſſer der Pilger deswegen trinkt, weil Gott der Herr den Quell auf das Flehen der verdurſtenden Hagar aus dem todten Geſtein der Wüſte entſpringen ließ. Ebenſo pflegt jeder Pilger den Makam Ibrahim, die Stätte, wo der Fußſtapfen Abrahams gezeigt wird, und den unweit Mekkas gelegenen Berg Aratat zu beſuchen, wo Muhamed zu beten pflegte und im Monat Silhidſche vor Tauſenden von Pilgern Predigten niſſen damit noch nicht Genüge gethan zu haben glauben, be⸗ ſuchen, nachdem ſie Mekka verlaſſen haben, auch noch das 200 Kilometer weiter gegen Norden in einer fruchtbaren Oaſe gelegene Medina, um in der dortigen großen Moſchee vor dem mit Silber ausgelegten Sarge Muhameds ihre Andacht zu verrichten. Ein beſonderer Tag für die Bewohner Mekkas iſt derjenige, an dem der große Pilgerzug des Landesherrn, des türkiſchen Sultans eintrifft. Es iſt ſeit den Zeiten Murads IV., alſo ſeit mehr als 250 Jahren Sitte, daß der Padiſchah alljährlich die Kiswa, d. h. die oben erwähnke Seidenbekleidung der Kaabg, die in Aegypten angefertigt wird, ſammt anderen koſtbaren Ge⸗ ſchenken durch einen beſonderen Pilgerzug nach Mekka bringen läßt. Die Kaaba wird mit dieſem werthpollſten Seidenbrokat, der mit Koranſprüchen und einem breiten goldenen Gürtel be⸗ ſtickt iſt, umkleidet. Der den Zug anführende hohe Geiſtliche be⸗ rührt unter den üblichen Ceremonien den ſchwarzen Stein. Wenn die Expedition dann nach Konſtantinopel zurückgekehrt iſt, be⸗ rührt der Prieſter auch den Sultan mit den Fingern, die auf dem heiligen Stein geruht haben, was nach der Vorſtellung der Muhamedaner dieſelbe Wirkung hat, als ob der Sultan in höchſt⸗ eigener Perſon die Wallfahrt nach Mekka unternommen hätte. Nach Hervorſuchen des bekreffenden Akkes fiellt ervor ſich obiges Schreiben folgenden Erlaß beantworten follte: „Das bieſige Amt beauftragt hiemit die Gemeinde A⸗hauſen, heraus, daß Bericht anher zu erſtatten, ob in beſagter Gemeinde von dem Vor⸗ kommen der Reblaus oder Peronospora etwas bekannt iſt. Nikolaus Federl, k. Amtmann. 8(Fl. Bl.) Das ändert allerdings die Sache. Theaterbsſucher: „Die Liebesſzene in Ihrem Zugſtück wird aber in dieſer Saiſon lange nicht ſo gut gegeben, wie in der vorigen. Merkwürdig— dieſelben Perſonen ſpielen doch die Szene!“ Direktor:„Jawohl! Sie dürfen aber Eins nicht vergeſſen, Verehrteſter: die beiden Dar⸗ ſteller haben ſich vor ein paar Monaten verheirathet!“ Eine ſchöne Wohnung aen. gehalten werden. Zahlloſe Pilger, die ihren religiöſen Bedürf⸗ heim., V. Eltern und Vormünder, welche geſonnen ſind, ihre Söhne und Mündel kommende Oſtern in eine kaufmänniſche Lehre zu geben, wollen ſich zur unentgeltlichen Be⸗ ſorgung einer Lehrſtelle unſerer be⸗ dienen, da wir nur ſolche nachweiſen, welche den ehrlingen erfahrungsgemäß Gelegenheit zu einer tüchtigen Ausbildung als Kaufmann Hleten. 29501/2 Der Vorſtand. Waifmannsahz, N 8 7 WWerein Nannheim F. V. Geehrten Handlungshäuſern empfehlen wir unſere Ver⸗ mittelung auch bei Be⸗ ſetzung von Lehrlings⸗ akanzen. 2950/8 er Vorſtand. zücht. Kleidermacherin em⸗ ehlt ſich in⸗ u. außer d. Hauſe. , 1g, 8. Stoc. Geldverkehr Welche Firma gibt auf werth⸗ volles Mobilar Darlehen unter Abtretung des Eigenthums⸗ rechts bis zur gänzlichen Rück⸗ zahlung. Off. unt. Chiffre 1447b an die Exped. ds. Bl. nns 2 elegante, ſchwarzſeid. Domino mit Hut und i Bauernmädchen preisw. zu verl. D 3, 5, 1. St. 1449 Schäue Damenmasken billig zu verleihen. 1179b FE 5. 22, 1 Treppe. 2 egale Damenmasken billig zu verleihen. 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Seplember 1900 hat der Bezirks⸗ rath als höhere Verwaltungsbehörde heute für die Stadt Maunn⸗ heim nachſtehende Anordnung getroffen: Die offenen Verkaufsſtellen nachſtehender Geſchäftszweige: der Papier⸗ und Buchhandlungen, der Eiſenwaaren⸗ und Haushaltungsartikelgeſchäfte, der Henrenkonfektiousoeſchäfte, der Schuhwaarengeſchäfte, der Manufaktur, Seide⸗ Weiß⸗ und Modewaaren⸗ (Damenkonſektion)⸗Geſchäfte. der Garn⸗, Kurz⸗ und Wollwaarengeſchäfte, der Putz⸗, Hut⸗, Schirni⸗ und Korſettengeſchäfte, der Rohleder und Schuhmacherartikelgeſchäfte, der Waarenhäuſer, — es c„ f N 1. müſſen ſtehend unter Zifſer II bezeichneten Tage, auch in der Zeit zwiſchen 885 9 uhr Abends für den geſchäftlichen Verkehr geſchloſſen ein. II. An folgenden Tagen: a. an allen Samſtagen, ſofern ein ſolcher nicht mit einem Ane ee zufammenfällt, b. än ällen Werktagen vor den geſetzlichen Feſttagen, o. an allen Werktagen vom 1. Adventſountag ab bis zunt 1.'ihnachtstage dürfen die offenen Velkaufsſtellen der unter Lgenannten Geſchäfts⸗ zweige bis 9 Uhr geöffnet bleiben, weitergehende Ausnahmen zugelaſſen werden. An folgenden Tagen, an welchen gemäß amtlicher Be⸗ kauntmachung vom 31. Jaunar 190t das Offenhalten der Läden dis 10 luhr Abends geſtaltet iſt, nämlich am: „Sämſtag und Montag vor Faſtnacht, Samſtag vor Palmfonntag, „Meittwoch, Dounerſtag und Samſtag in der Charwoche, „Samſtag vor dem weißen Sonntag, Samſtag vor dem 1. Maimarktſonntag, Mittwoch vor dem Himmelfahrtstag, „Freikag und Samſtag vor Pfingſten, Mittwoch vor dem Frohnleichnamstag, jeweils vom 8. Dezember ab an ſämmtlichen bis zum 24. Dezember einſchließlich, 10. am Sylveſtertag wird das Sffeuhalten der offenen Verkaufsſtellen der unter 1 aufgeführten Geſchäftszweige ebenfalls bis 10 uhr Abends geſtattet. 8 III. Die geſetzlichen Vorſchriſten über die Gewährung der Mindeſtruhezeit an die Augeſtellten(88 139 und d Gew.⸗Ord.) wWerden durch vorſtehende Anordnungen nicht berührt. IV. Während der Zeit, wo dle Verkaufsſtellen der unter Ziffer 1 angeführten Geſchäfts weige geſchtoſſen ſein müſen, iſt der Verkauf von Wagren der in dieſen Verkaufsſtellen geführten Art in ſolchen Läden, auf die ſich der Achtuhrladenſchluz nicht erſtreckt, verboten. V. Hinſichtlich des Hauſfirhandels wird Nachſicht in der Weiſe beswilligt, daß derſelbe, wie bisher, bis 9 Uhr, bezw. au den dbden unter Ziffer l 110 bezeichneten Tagen bis 10 Uhr ge⸗ ſtattet iſt. VI. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Anordnungen werden gemäߧ 14% Gew.⸗Ord. mit Geldſtrafe bis zu 600 Mark, im Unvermögensfall mit Haft, gerich lich beſtraſt. VII. Vorſtehende Anordnungen treten mit dem 1. Febrnar ds. Js. in Kraft. Manuheim, den 8. Januar 1908. 5 593 Grofherzogliches Bezirksamt: Frech. urkau⸗ oder Jadenlokal⸗ Permiethung. Die früher von der Börſe be⸗ nützten Parterreräume im Anſtaltsgebäude des kathol. Bürgerhoſpitales, N G, 1, gD Werktagen Vereinsregiſter. Zum Vereinsregiſter Bd. 1 .⸗Z. 32„Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen“ in Mannheim wurde einge⸗ tragen: 71 X. 7855. während des ganzen Jahres, mit Ausnahme der nach⸗ 0 55 ſoweit nachſtehend nicht In der Mitgliederverſamm⸗ lung vom 2. April 1902 wurden Fabrikant Ernſt Boehringer Wittwe, Frau Conſul David Simon und Fräulein Anna Authenrieth in den Vorſtand wiederge⸗ wählt. Mannheim, 31. Jan. 1908. Großh. Amtsgericht l. Vereinsregiſter. Zum Vereinsregiſter Bd. I O3. 42„Gemeinnütziger Verein der Neckarvorſtadt“ in Mannheim wurde einge⸗ tragen: 710 Franz Molitor iſt aus dem Vorſtande ausgeſchieden. Leopold Anſelm iſt als Vor⸗ ſtand wiedergewählt, Paul Sanghammer, Privatier in Mannheim als Vorſtandsſtell⸗ vertreter neugewählt worden. Maunheim, 31. Jan. 1908. Sroßh. Amtsgedicht I. 8 41 Zwangß⸗Verſteigerung. Mittwoch, den 4. Febr. 1903, Nachmittags 2 Ahr, werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier gegen Baarzahl⸗ ung öffentlich verſteigern: Seiden⸗ und Kleiderſtoffe, Möbel aller Art, 1 Pianino, Farbwaaren u. Lacke, Bücher und Sonſtiges. 3900 Mannheim, 3. Febr. 1908. Nupper, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch den 4. F br. 1903, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal hier, 24, 5, gegen baare Zahlung öffentlich im Vollſtreckulgswege verſteigern: 1 goldene Herrenuhr mit Kette, 2 goldene Ringe Kleider 1 Schreidtiſch mit Auf ſatz, 1 Büffet, 1 Gasherd, 1 zwei⸗ thür. Kleiderſchrank, 2 Waſchkom⸗ moden, 2 Kommoden, 1 Aus⸗ ziehtiſch und 8 Spiegel. le Verſteigerung findet vor⸗ küls ſichtlich beſtimmmt ſtait. Bürgerboſpitales wirdauf Wunſch ſind alsbald unter güunſtigen Bedingungen auf 1, eventllell auch auf 2 oder 8 Jahre als Bureau⸗ oder Ladenlokal zu vermiethen. 29500/54 Jntereſſenten werden gebelen, thre. Angebote hierauf unter genauer Bezeichnung des Zweckes, welchem die Räume dienen ſollen, ſowie unter Angabe des offertrten Pachtzinſes alsbald einzukeichen. Von der Verwaltung des kathol. Gelegenheit zur Beſichtigung der fraglichen Räume gegeben. Mannheim, 1. Februar 1908. Siktungsrathg für das kath, Bürgerhoſpital: von Hollander. Diebold. Jagduerpachtung. Samſtag, 7. Febrnar l. Is., Nachmittags um 1 Uhr wird auf dem Gemeindehaus zu Waltenheim die gemeinheitliche Feldjagd auf einen weiteren ſechs⸗ jäbrigen Pachtbeſtand verpachtet. Dieſelbe iſt wegen ihren vor⸗ züglichen Beſtaudes von Rehen, Haſen, Faſauen, Hühnern und Enten ſehr zu empfehlen. Bemerkt wird, daß die Jagd in 30 Minuten vom Bahnhofe Biblis oder Hofheim aus zu er⸗ reichen iſt. Wattenheim, 30. Januar 1908. Großh. Bürgermeiſterei Wattenheimm Eggel. 10728 Iun Gaſth. der Bäckerinnung 8 6, 40 Schönes großes Sesellschaftszimmer Faren Bekauntmachung. Die Frübjahrs⸗ üfung für den jährlg ſreiwillig. Die Frſthjahrsprüfung zur Erlaugung der Verechtigung zunn einfährtg⸗freiwilligen Militärdienſt wird im Laufe des Monats März d. J. ſlatt⸗ finden. Anmeldungen, in welchen das Geſuch un Zulaſſung zur Prltfung auszuſprechen iſt, ſind fpäteſtens bis zum 1. Febr. de Js. anher einzureichen und ſind denſelben anzuſchließen: a ein von der zuſtändigen Be⸗ hörde ausgeſtelltes Geburts⸗ zeugnißz b. die nach Muſter 17a ertheilte Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mitder Erklärung, daß für die Dauer des ein⸗ ährigen Dienſtes die Koſten esEnterhalts mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſtung, „Bekleidung und Wohnung, von dein Bewerber getragen werden ſollen; ſtatt dieſer Erklärung genügt die Er⸗ klärung des geſetzlichen Ver⸗ treters oder eines Dritten, daß er ſich dem Bewerber gegenüber zur Tragung der bezeichnetenKoſten veryflichte und daß, ſoweit die Koſten von der Militärverwaltung beſtritten werden, er ſich dieſei gegenüber für die Erſatz⸗ Fflicht des Bewerbers als e e uterſchritdes geſetzlichen Pertreters und des Dritten, ſowie die Fahigk it des Be⸗ werbers, des geſetzlichen Ver⸗ treters oder des Dritten zur Beſtreitung der Koſten iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen. Uebernimmt der geſetzliche Vertreter oder der Dritte die in dem Vorſtehenden bezeſch⸗ neten Verbindlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſo⸗ ſern er nicht ſchon kraft Geſetzes zur Gewährung des Unterhalis verpflichtet iſt, der gerichtlichen oder nota⸗ Liellen Beurkundung; e, Unbeſcholtenbeits⸗Zeugniſſe vom 14. Lebensjahre an. Sämmtliche Papiere ſind im Original einzureichen, Auch hat der Prüfling einen von ihm ſelbſt geſchriebenen Lebenslauf beizufügen und in der Meldung anzugeben, in welchen zweifremden Spigchen(lateiniſch, griechiſch, franzöſiſch und engliſch dder fialt des letzleren ruſſiſch) ee zu werden wünſcht. ezüglich der Wiederholung der Prüfung beſtehen folgende Grundſätze: Beſtehtein Bewerber die Prüſung vor der Prüfungskommiſſion niht, ſo iſt eine einmalige Wiederholung zuläſſig. Iſt auch dieſe erfolglos, ſo darf der Bewerber von der Erſatz⸗ behörde dritter Inſtanz nur in ganz beſonderen Ausnahmefällen um drittenmale zur Ablegung er Prüfung zugelaſſen werden. In dem Gefuche um Zu⸗ laffung zur Prüſung iſt daber auch anzugeben, oh, wie oft und wo ſich der Bewerber einer Prüfung vor einer Prüfungs⸗Kommi ſion be⸗ reits unterzogen hat. Karlsruhe, 12. Jauuar 1908. Prüfungskommiſſion für Einjährig⸗Freiwillige: Der Vorſitzende: Braun. No. 1882 M. Vorſtehende Be⸗ kanntmachung bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Maunheim, 17. Jauuar 1908. Der Eivilvorfitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim: Drech. 682 Perein Mädchenhort. J. Mitgliederrersammlung am Montag, 16 Februar, Abends 6 Uhr, in der Aula der Friedrichsſchule, U 2. Die Mitglieder und Freunde des Vereins ſind freundlich eingeladen. 15783 Mannheim, 2. Febr. 1903. Der Vorſtand. zbel, Betten, ganze Einrich⸗ M tungen, auf H. Schwalbach J 3, 17. 3461 Tuücht. Flickerin empfiehlt ſich in Erlaſſung einer Begräbniß⸗ und Friedhofordnung für die Stadt Mannheim hier Inbetriebnahme der neuen Leichen⸗ halle betr. „Nr. 4490 J. Nachdem die neue Leichenhalle auf dem ſtädtiſchen Hauptfriedhof fertig geſtellt iſt und am 1. Febr. 1 Js. in Betrieb genommen werden ſoll, wird auf Antrag des Stadtraths hier gemäߧ8 81 der Friedhof⸗ und Be⸗ gräbnißordnung für die Stadkt Mannheim vom 25 April 1899(Amtsverkündigungsblatt Nr. 125) in der Faſſung der Bekanntmachung vom 28. September 1899 hiermit be⸗ ſtimmt, daß die Abſchnitte II(Leichen⸗ und Begräbniß⸗ ordnung) und III(Leichenhalle⸗Ordnung) der gedachten ortspolizeilichen Vorſchrift am 1. Februar 1903 in Kraft zu treten haben. Von dieſem Zeitpunkte ab werden auch die 88—28, 64—70 und 72 der bisherigen Leichen⸗ und Friedhof⸗ ordnung vom 30. Dezember 1877 aufgehoben. Die wichtigſten Beſtimmungen der genannten Ab⸗ ſchnitte, wodurch der allgemeine Leichenhallezwang ein⸗ geführt wird, ſind nachſteheud abgedruckt. 60³ Mannheim, den 12. Januar 1903. Großh. Bezirksamt; Zoeller. 8 10. Die Leichen ſämmtlicher hier verſtorbe⸗ uen Perſonen ſind, ſofern ſie nicht zur Ueberführung nach auswärts beſtimmt ſind, nach Vornahme der erſten Leichenſchau und ſpäteſtens vor Ablauf von 24 Stuuden nach Ezutritt des Todes mittelſt des klaſſen⸗ mäßigen Leichenwagens auf kürzeſtem Wege in die Leichenhalle zu verbringen und dort bis zur Beerdigung zu verwahren. Während der Stunden von 11 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags im Winter und von 10 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags im Sommer ſollen— ganz drin⸗ gende Fälle ausgenommen— keine Ueberführungen in die Leichenhalle erfolgen; während der Fahrt in die Leichen⸗ halle darf der Sargdeckel nur loſe aufliegen. 11 Während der Meberſeung in die Leichenhalle wird die Leiche von der erforderlichen Anzahl von Leichenträ⸗ gern, auf Wunſch der Angehörigen überdies vom Begräb⸗ nißordner begleitet, Leichen von Kindern unter einem Jahr können, ſofern nicht eine anſteckende Krankheit den Tod herbeigeführt hat, ohne Benützung eines Leichenwagens durch das Leichen⸗ wärterperſonal in die Leichenhalle verbracht werden; in⸗ elch ſind hiebei ebenfalls die Vorſchriften des§ 10 zu eachten. § 12. Leichen, welche von auswärts hierher geführt oder auf hieſiger Gemarkung aufgefunden werden, ſind durch das ſtädtiſche Leichenperſonal und mittelſt des ſtädtiſchen Lei⸗ chenwagens ſofort in die Leichenhalle oder,— wenn die Beerdigung auf den Friedhöfen der Staditheile Käferthal und Neckarau erfolgt, mittelſt des Käferthaler bezw. Neckarauer Leichenwagens in die Leichenhalle der dortigen Friedhöfe zur Beerdigung— zu verbringen. § 18. Die Beerdigung der Leichen findet thunlichſt bald nach Ausſtellung des Erlaubnißſcheines(88—8 und 11 der .⸗O. vom 16 Dezember 1875) von der Leichenhalle aus ſtatt, in welch' letzterer auch die kirchlichen Feierlichkeiten und etwaigen Anſprachen gehalten werden. Während der Stunden von 11 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags im Winter und von 10 Uhr Vor⸗ mittags bis 4 Uhr Nachmittags im Sommer ſollen keine Beerdigungen vorgenommen werden. § 20. Die Leichenhalle dient zur Verwahrung und Beobacht⸗ ung der Leichen bis zu deren Beerdigung. 5 Die Aufnahme der Leiche in die Leichenhalle geſchieht auf Vorzeigen und Abgabe des Erlaubnißſcheins(88—8 und 11 der Verordnung vom 16. Dezember 1875) an den Leichenwart(Leichenhallenaufſeher). 21 Die Obſorge für die Leiche in der Leichenhalle iſt für Alle ohne jede Ausnahme gleich und liegt ausſchließlich etwa beigegebenen Wärterperſonale ob. .22. Für jede Leiche iſt eine Zelle beſtimmt, welche mit einer ausreichenden Ventilationsvorrichtung verſehen ſein muß. ſt die Leiche in die Zelle verbracht, ſo wird der Decke 5— Kopfe, das Geſicht nach oben gekehyrt, aufgebahrt. Ste 15 mit Ausnahme des Geſichts und der Hände bedeckt ein. Die Hand der Leiche wird mit den Enden der in jeder Zelle vorbandenen, zum Läutewerk im Wächterzimmer führenden elektriſchen Leitung derart verbunden, daß bei der geringſten Veränderung der Lage das Läutewerk in Bewegung geſetzt wird. eee verhindert, daß Fliegen und dergleichen zur Leiche gelangen. f Auf Leichen, welche in geſchloſſenem Sarge von aus⸗ wärts in die Leichenhalle verbracht werden, finden die Be⸗ u. auß. d. Hauſe K 3,4, 5. St. 10840 Telefon Nr. 561. an Verein zu vermiethen Maunheim, 3. 18 1903. sz80 Emil Reith, Neſtaurateur Marotzke, Gerichtsvollzieher. Eigenlhümer: Rarholiſch⸗ 8 Bürgerhoſpftal.— Vera! ſtimmungen diefes Paragraphben keine Anwendung. la. uhrer Gaskols, ISuhr-Destillations-Hoks in verschiedenen Körnungen für irische Cefen und Centralheizung, sowie alle Sorten umHTLOhlen, Anthra. eit-Biform-, Stein- und ISraunkohlen-Brikets, Tannen- und Buchenhelz liefert iu prima Qualitäten zu billigsten Pagespreisen Friedrieh Hoffstaetter, Luisenring 61, nächst der Neckarbräcke. Bestellungen und Zahlungen können auch bei Friedrieh Hoffstaetter Jun., T 6, 34, eine Treppe, gemaeht werden, 10547 u5. Jahrgang. § 25. Der Sarg bleibt bis eine Stunde vor der Beerdigung offen, vorausgeſetzt, daß nicht eine anſteckende Krankheit die Todesurſache war oder ſtarke Spuren eintretender Ver⸗ weſung ſich zeigen oder aber der Kopf der Leiche in ab⸗ ſchreckender Weiſe verſtümmelt iſt. In den letztgenannten Fällen, ebenſo dann, wenn es geſundheitspolizeilich ange⸗ ordnet oder nach vorausgegangener Sektion von den An⸗ gehörigen verlangt wird, muß der Sarg alsbald nach der zweiten Leichenſchau geſchloſſen werden. 24 Den Angehörigen der Verſtorbenen iſt der Zutritt zu den Zellen während des Tages geſtattet. Andere Perſonen haben keinen Zutritt, ebenſoweni Werh der Leichnam der öffentlichen Beſichtigung ausgeſ werden. 2 Zee und Sarg können von den Angehörigen aßt Blumen und Kränzen geſchmückt werden. 8 Beſchluß. 3 Nr. 33581. Vorſtehendes bringen wir hier⸗ durch mit dem Anfügen zur öffentlichen Keuutniß, daß die Jubetriebnahme der nenuen Leichenhalle am 1. Februar I. J. erfolgt. 5 Maunheim, den 28. Jauuar 1903. Friedhofkommiſſion: Martin. Alldeutſcher Derband. Drtsgruppe Mannheim-Ludwigshafen. Donnerſtag, den 5. Februar 1903, Abends 9 Uhr im Ballhaus Heffentlicher Fortrag des Herrn Paſtor Hoppe-Steele üher Wanderungen durch die deukſchen Kslonien in Braftlien. (Erläutert dnech 65 SLichtbilder.) Zu recht zahlreichem Beſuche ladet freundl. ein(Eintritt 20 Pf.) 10782 Wer Vorstand. Töcffer-Pönsfonat Bon Acenell in Chamblon bei Werdon(franz. Schxwelz) 650 m il. d. M. Gründl. Erlernung der franz. Sprache. Gule Verpflegung u. liebevolle Behandlung bei mäßigem Preiſe. Neferenzen aus Deutſchland. 1 Vorsteherin Mme. Fivaz-Rapp. Nähere Auskunft extheilt die Expedition dieſeß Blattes.“ Hnllofen-Gascoks bit groben Gascoks 9 295 Haus zu billignen Tagespreiſen 1039 Fa. Otto Reinhardt, Kalkwerk, Telephon Ne. 385. Schwache Augen Bernhardt's Zettler. 5 Viele 0759 nalität liefert jedes Quantum ſtets ſofort is werden nach dem Gebrauch des TirolerEnzian-Branntweins ſo geſtärkt, daß in den meiſten von ärztlicher Seite beſtens emm⸗ pfohlen als Toilette⸗Waſſer, ſo⸗ Birkenwaſſer dem Leichenwart bezw. unter ſeiner Aufſicht dem ihm des Sarges entfernt und die Leiche mit erhöhtem Ueber dem Sarge iſt ein Stramindeckel anzubringen, wie zur Pflege der Kopfhaut unentbehrlich. 28936½ Keine Schuppenbildung. a Fl..50 und.50. Fällen keine Brillen mehr ge⸗ braucht werden. a Glas M..50. Gebrauchs⸗ anweiſung umſonſt in der Leberthra 5 950 1 F i dee Seeece Uwortkcher Nedaltenr: Tarl Apfel.— Druck und Vertrieb Dr. O. Haasſche Buchdrückeren, G. m. b. H. Skohmarkk —— 4 1 . im Nennbetrage von Francs 185000 000= Mark 149850000 Lei Gold 185000000. Verstärkte Verloosung oder Kündigung bis zum I. März n. St. 1913 ausgeschlossen. Auf Grund des Geſetzes vom 9. 22. Januar 1903 emittirt die Rumäniſche Regierung die 5 amortiſir⸗ da Rente von 1908 im Nennbetrags von Franes 185 000 000 Mark 149 850 000 Lei 185 000 000, Kapital und Zinſen zahlbar in Gold⸗ Dieſe Anleihe iſt ausſchließlich zur Konvertirung und VVk der im zunbetrage von Franes 178 000 o0o0 im Umlaufe befindlichen 5% fünfjährigen atzanweiſungen zu verwen den, welche nach voraufgegangener dreimonat⸗ cher Kündigung je derzeit vor dem 1. Dezember 1904 rückzahlbar ſind. 5 Die Obligatiouen der neuen Anleihe werden im de die folgenden Beſtimmungen in rumäniſcher, amdſſger und deutſcher Sprache enthalten. Die Aneihe wird in Obligationen auſ den Inhaber, jede zu Fraues 500— Mark 405— Lei Gold 500 mittirt und in 83 000 Abſchnitten No. 56 000 22 000 6 50⁰0 —83 000 von je 83 001—139 000 139 001161 000 161001—167 500 1 Obligation, 2 Obligationen, 5 10 + + 10 955 10„„ 7 ** 1 sgeferligt. Die Obligationen tragen die fakſimilirten Unterſchriften des Finanzminiſters, des Direktors der eneral⸗Staatsbuchhal terei und des Hauptkaſſierers, ſowie die eigenhändige Unterſchrift eines Kontrollbeamten. Die Obligationen und Zins⸗feupons dieſer Anleihe ſind für immer und von jeder gegenwärtigen Aanskeger e e e oder ſonſtigen e Von Dieſe Anleihe wird mit 5% für's Jahr vom Nominal⸗Kapi tal verzinſt. Die Zinſen lauſen ſoom 1. Dezemder St. 1902 und werden halbjährlich am 1. Juni und 1. Dezember u. St. jeden Jahres bezahlt. Zu dieſem Zwecke 0 die Obligationen mit 40 halsjährigen Kupons und einem Talon verſehen, gegen welchen ſeiner Zeit die neuen nsbogen bei den Zahlſtellen koſtenfrei erhoben werden können. Die Tilgung dieſer Anleihe erfolgt zum Nennwerthe im Laufe von längſtens 40 Jahren in Gemäßheit 155 Text der Obligationen 9 ee e im Wege von halbjährlicheu Verlooſungen, welche am Die Rumäniſche Negierung verpflichtet ſich, vor Ablauf von 10 Jahren, Märzen. St. 1908 an gerechnet, eine verſtärkte Verlooſung oder eine Kün⸗ gung der Anleihe nicht vorzunehmen. 1 Die gezogenen e werden 145 Monate der Nitepn gegen Einlieferung der Stuͤck Der Betrag fehlender Kupons wird von dem zu bezahlenden Kapital gekürzt. Die Nummern der jedesmal verlooſten und der aus vorhergegangenen Verlooſungen fälligen, noch nicht iöſung vorgezeigten Obligationen werden alsbald nach jeder Verlooſung außer in rumäniſchen in acht bis ändiſchen Zeitungen, deutſchen(darunter in zwei Berliner Blättern, einem Frankfurter und einem Ham⸗ Vlatt), franzöſiſchen und anderen, gehörig bekannt gemacht. In deuſelben Blättern werden auch alle die f igkeit der Obligationen betreffenden Bekanntmachungen der Rumäniſchen Regierung veröffentlicht⸗ 855 werden 587 des in und ae a. M. Fänige und nicht zur Zahlung vorgezeigte Zinskupons verlähren nach Ablauf von fünf Jahren, zur ablung ausgelooſte Obligationen nach Ablauf von dreißig Jahren, vom Tage ihrer Fälligkeit an gerechnet. Ifm Auslande erfolgt die Einlöſung der fälligen Zinskupons und Odligationen der 5% amortiſirbaren bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft und dem Bankhauſe S. Bleichröder, der Dircetion der Disconto⸗Geſellſchaft, 7 Norddeutſchen Bank in Hamburg, „ dem Comptoir National'Escompte de Faris, der Banque de Paris et des Fays-as und Société Genèrale pour favoriser Ie développement du Commerce et de PIndustrie en France, Banque de Paris et des Fays-Bas, Agenee du Comptoir National'Escompte de Varis 1 7 Societé francaise de Banque et de Depoôts, endlich „ Aniwerpen und in Amſterdam bei den noch bekannt zu machenden Stellen. in Berlin 1 „ Fraukfurt a. M. „Hamburg 7 * * * ** * Berlin und F Direction der Disconte⸗Gesellschaft. Stand der Staatsſchuld am 1. Januar 1903. ———— Stand der Staats⸗ ſchuld am 1. Jan. 1903 Lei Urſprüng⸗ liches Nominal⸗ kapital Lei Bezeichnung der Schuld weiden. FapffalWelth der zur Verzinſung und Amortiſation des Bau⸗ kapitals der Linje Suczava⸗Roman⸗Jaſſy an die Lemberg⸗ Czernowißer Eiſenbahn⸗Geſellſchaft zu zahlenden Rente Darlehen der Depoſiten⸗Kaſſe Npiorg eb Nente „ 51,585,640 9,965,320 436,525,000 82,500,000 50,000,000 50,830,496 4,049,215 325,964,000 27,389,400 42,499,500 0 5 1881—1888 1889 1889 1890 (innere) 4 * „ — 0 Eiſenb (aus der Kouvertirung der Obligationen) 274,75,000 45,000,000 75,000,000 50,000,000 6,500,000 120,000,000 90,000,000 180,000,000 175,000,000 235,094,500 39,190,000 68,452,000 46,155,000 6,038,000 110,507,000 84,877,000 176,836,000 175,000,%000 1891 1892 1893 1894 1894 1896 1898 1899 1900 * π n 252555„„„6 Fünfjährige Sahctnüwelſugen Umſchreibung einer auf alten Sliſtungen berühenden Ver⸗ pflichtung des Rumänuiſchen Staates gegen die rumäniſche Kirche und Schule in Kronſtadt(Siebenbürgen) in eine Meepetunelle 4% Neute im Napikalbetrage von 962,500 962,500 .597,888,4601,398,839,611 Der Finauzminiſter 5 E. Coſtineseu. Die Zulaſſung der Naßſäniſchen 50% amortiſirbaren Rente von 1903 im Nennbetrage von Franes 285,000,000 zum Handel und zur Nottrung an der Berliner Börſe iſt beantragt worden. 10767 Konvertirungs-Bedingungen. In Geutißheit des rumäniſchen Geſetzes vom./22. Januar 1903 wird nunmehr den Juhabern der zur 1 und Einlöſung beſtimmten 5% fünfährigen Schatzauweiſungen der Umtauſch gegen Obligationen der 5% amortiſirbaren Reute von 1903 angebolen. Diejenicen Juhaber vorbezeichneter Schatzanwelſungen, welche von dem ihnen hiermit eingeräumten Um⸗ tauſchrechte Gebrauch zit machen beabſichtigen, haben die umzutauſchenden Schatzanweiſungen innerhalb der Zeit vom Tage der Veröffentlichung dieses Prospekts bis zum Dienstag, den 17. Februar 1903 einschliesslich, bei einer der nachſtehend verzeichneten Umtauſchſtellen anzumelden. Der Umtauſch findet ſtatt: in Berlin bei der Direction der Disconto-Gesellschaft, dem Bankhauſe 8. Bleichröder, der Direction der Disconto-Gesellschaft, 15 Norddeutschen Bank in Hamburg, I. Behrens& Söhne, E. Heimann, G. v. Pachaly's Enkel, Sal. Oppenheim ir.& Co., der Sächsischen Bank zu Dresden, Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Abtheilung Dresden,; Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt und bei deren Abthellung Becker& Co., Filiale der Sächsischen Bank zu Dresden zuſammen Bukareſt, im Januar 1903. 5 „ Frankfurt a. M. Hamburg 7˙ Breslau „ Köln „Dresden „ Lelpzig — während der bei jeder Stelle üblichen Geſchäftsſtunden unter folgenden Bedingungen: Im Umtauſche werden für die der Konvertirung und Einlöſung unterliegenden 50% fünfjährigen Schatz⸗ e im Neunbetrage von je Franes 500 Mark 405— Lei Gold 500, Obligationen der 50% amortiſir⸗ baren Reute von 1903 in gleichem Nennbetrage von je Franes 500 Mark 405 Lei Gold 500 nebſt einer baaren Zuzahlung von je Franes 11,25 d. h. 2½ Prozent des Nennbetrages der Franes der umzutauſchenden Schatzanweiſungen, umgerechnet zu Mark 81,40 für Fraucs 100 mit Mark 9,15 gewährt. Der—— verwendende Schlußſcheinſtempel wird von den Umtauſchſtellen getragen. Die einzuliefernden Schatzanweiſungen müſſen mmit Kupons über die vom 1. Dezember 1902 Zinſen verſehen ſein, wogegen die Obligationen der neuen Anleihe, gleichfalls mit Kupons über die vom 1. 1902 laufenden Zinſen verſehen, ausgehändigt werden⸗ Anmeldungen auf beſtimmte Abſchnikte der 5 80/0 amortiſirbaren Rente von 1908 können nur inſowelt be⸗ rückſichtigt werden, als dies nach denm Umtauſchſtele mit den Intereſſen der anderen Amtenſchene vereinbar iſt. Bei den deutſchen Stellen können nur 50% Schatzanweiſungen eingeliefert werden, welche den deutſchen Stempel tragen. Die dagegen auszugebenden der neuen Anleihe ſind ebenfalls mit dem deutſchen Stempel Bis zur Fertigſtellung der deſtnitiven Slücke der 5 0% amortiſirbaren Reute von 1908 werden in Deulſch⸗ land von der Direction der Disconto⸗Geſ ſellſchaf t und S. Bleichröder ausgeſtellte Interims⸗Scheine ausgegeben, gegen deren Einlieferung in Gemäßheit näherer Bekanntmachung die deſinitiven Stücke, ohne Rückſicht auf den Ausgabeort, von allen deutſchen Umtanſchſtellen koſtenfrei ausgehändigt werden. Anmeldungsſormulare zum Bißkäfeß können von allen vorgenannten Umtauſchſtellen toſtenfte bezogen Außer bei den vorbezeichneten Stellen in 1 Deutschland findet der Umtauſch der der Konvertirung und Einlöſung unterliegenden 50/ fünfjährigeſt Schatzanweiſungen gegen Obligationen der neuen 5% amortiſirbaren Rente in Bukareſt, Paris, Brüſſel, Autwerpen und Amſterdam unter den von den Umtauſchſtellen in dieſen Städten eee Bedingungen ſtatt. 5 Frankfurt a.., im Februar 1908. S. Bleichröder. rr Ein kleiner Vorrath erne erne Hinderbeltstellen ! 4 55 grosse Auswahl on den billigſten bis zu den eleganteſten 7 vie S0 u. Luunheiner Fanlinbinbft pro 1903 eleg. geb. à 90 Pfg., broch. à Keine Zähne 9 75 Wurzeln ſollen mehr ausgezogen werden. Kranke und ſchmerzende Zähne werden geheilt und mit Gold, Platin, 950 oder Emailſe gefüllt. Melne 770 Ideal-Kronen.-.-P. ſind der ſchönſte, ſchmerzloſeſte und haltbarſte Zahnerſatz 5 Platten und Haken, von natürlichen Zähnen nicht zu unterſcheiden. Küuſtlichen Zahnerſatz in Goldfaſſung, Wrückengebeit „ und Kautſchuckgebiſſe. Dentist Mosler, % 4, 89. 50 pfg., zu 8 58 unſeren und ee