1 zelgugfz V N — Muog fenusnde 41 beH- Hade5ziʃ bunenn M buosin s Sehiei uiog Lun- ef:MeuHsep HOo N Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfeenig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ Sule M..42 pro Quartal. inzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sountags Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile Auswärtige Inſerate.. 25 Die Reklame⸗Zeile (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021 Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 8341 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Filiale: Nr. 8185 E 6, 2. Nr. 60. 2722ãũ Donnerſtag, 5. Februar 1905. (Abendblatt.) Jür unverlaugt eingehende Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Polftische KHebersfcht. Mannheim, 5. Februar 1908. Die Zuläſſigtleit des Antrags Kardorff. Prof. Dr. Laband hat ſich in der Deutſchen Juriſten⸗ gettung nach Neujahr noch als Gegner der Mehrheitsauffaſſung über die geſchäftsordnungsmäßige Zuläſſigkeit des Antrags Kardorff gemeldet. Die Anſichten des bekannten Staatsrechts⸗ lehrers durften ſeitens der Mehrheitsparteien nicht unwider⸗ ſprochen bleiben, wenn man den Gegnern nicht eine Waffe für den Wahlkampf ohne Noth und Grund in der Hand laſſen wollte. Der Reichstags⸗ und Landtagsabgeordnete Hofmann⸗ Dillenburg hat ſich demgemäß der Aufgabe unterzogen, das Schiefe der Labandſchen Folgerungen nachzuweiſen. Die Hof⸗ mannſchen„Kritiſchen Bemerkungen zu Prof. Dr. Labands„Par⸗ lamentariſchen Rechtsfragen“ werden ſoeben in den„Deutſchen Slimmen“ vperöffentlicht. Abg. Hofmann führt darin den Nach⸗ doeis, wie die ganze Labandſche Darſtellung von falſchen Voraus⸗ ſetzungen ausgeht: Es ſteht nirgends geſchrieben, daß über jede einzelne Rechtsvorſchrift einzeln abgeſtimmt werden muß, wie es Laband aus der Geſchäftsordnung herausfolgert; ſie verlangt nur, daß über jeden einzelnen Artikel einzeln abgeſtimmt wird. Wie viele Rechtsvorſchriften in einem einzelnen Artikel Platz ſinden, darnach fragt die Geſchäftsordnung nicht. Und der§ 1 des Zolltarifgeſetzes ſchließt eben alle Rechtsvorſchriften in ſich, welche der als Anlage zu§ 1 beigefügte Zolltarif enthält. Auch Abg. Hofmann⸗Dillenburg vertritt natürlich die Ueberzeugung, daß dieſes abgekürzte, an ſich nicht unzuläſſige Erledigungsver⸗ fähren doch vermieden werden muß, wenn unter normalen Verhältniſſen berathen und beſchleſſen werden kann. Geboten iſt es aber, ſich des kürzeſten Weges zum Ziele zu bedienen, wenn auf allen anderen Wegen die Möglichkeit, das Ziel zu erreichen, böswillig verwehrt erſcheint. Die ſachlich gründliche Darlegung des Abg. Hofmann dürfte geeignet ſein, als letztes Wort in die⸗ ſem Streit zu gelten, weshalb wir beſonders darauf hinweiſen. Es wird Allen von Werth ſein, die vor der Möglichkeit ſtehen, das Verhalten der Mehrheit im kommenden Wahlſtreit verthei⸗ digen zu müſſen. Vom Reichsgeſundheitsamt. Unter den Reichsbehörden, die mit der Zeit offenſichtlich an Einfluß und Bedeutung gewonnen haben, nimmt eine herbor⸗ ragende Stelle das Reichsgeſundheitsamt ein. Vor zehn Jahren noch wäre es undenkbar geweſen, daß letzteres, wie jetzt geſchehen iſt, den Miniſter des Innern in Preußen und dieſer die Polizei⸗ behörden in Berlin und den Vororten veranlaßt hätte, für die Zukunft ſtreng darauf zu halten, daß bei der amtlichen Bau⸗ abnahme nur ſolche Bauten polizeilich abgenommen werden, deren Waſſerleitungen und Kloſetanlagen der modernen Technik ent⸗ ſprechen. Dem im Reichsgeſundheitsamt unermüdlich und ge⸗ wiſſenhaft entwickelten Arbeitseifer iſt es im Laufe der Jahre gelungen, den Wünſchen und Anregungen des Amtes eine immer größere Nachachtung zu ſichern. Beiträge zur Frauenfrage. Frauenfrage und Mutterſchaft. W. St. Wenn es eines Beweiſes bedurft hätte dafür, daß die Frauenbewegung ſich auch in Mannheim einen großen Kreis von An⸗ hängern geſchaffen hat, wenn es eines Beweiſes bedurft hätte, dafür, daß man auch bei uns den Führerinnen dieſer Bewegung warme Shmpathie und weitgehendes Verſtändniß entgegen bringt, ſo wurde dieſer Beweis bei dem jüngſten Vortrag, den die Abtheilung Mannheim des Vereins Frauenbildung— Frauenſtudium veranſtaltete, glänzend erbracht. Die Zahl der Zuhörerinnen war ſo groß, daß der Logenſaal ſie nicht faſſen konnte. Das Thema, welches Frau Marie Stritt, die hochgeſchätzte Vorſitzende des Bundes Deutſcher Frauen⸗ bereine, beſprach, lautete:„Frauenfrage und Mutter⸗ ſchaft.“ In jeder Reform⸗ und Kulturbewegung, ſo führte die Rednerin aus— laſſen ſich, ebenſo wie im Leben des Einzelnen, der Völker und der Menſchheit, Entwicklungsſtadien verſchiedenſter Art verzeichnen: das Kindesalter, die Zeit taſtender Unſicherheit; die Jugend, die Periode des Sturmes und Dranges; die Reife und ſchließlich der Ver⸗ fall. Krankhafte Begleiterſcheinungen kennzeichnen dieſe verſchiedenen Perioden, theils ſtörend und hemmend in die Entwicklung eingreifend, theils ſie dem Beſchauer in ein falſches Licht rückend. Auch die Frauen⸗ bewegung kennt dieſe verſchiedenen Entwicklungsſtadien und ihre Krankheiten: in der Kindheit dieſer Bewegung hatten ihre Pioniere in ihrem männlichen Auftreten einen bewußten Gegenſatz zu dem ſchwächlichen Geſchöpf, das bisher als das Weib galt, bezeichnet. In der Zeit des Sturmes und Dranges hatten viele ihrer Anhängerin⸗ dem Manne gegenüber eine feindliche Stellung behauptet. Heute Frauenbewegung iſt in da Sta⸗ dieſe Klippen umſ⸗ nd die zuführen, war allerdings auch ganz weſentlich nöthig, daß ſowohl Um dieſen Fortſchritt herbei⸗ dium der Reife, der jungen Mutterſchaft, getreten; doch zeigen ſich texatur gezeitigt hat, wo an Stelle einer geſunden Mutterfreude myſtiſches Dunſtgewölk und krankhaftes Gefühl tritt. Mutterſchaft und von Seiten des Reichsamtes des Innern und ſpeziell vom Staats⸗ ſekretär des Innern, als der Centralinſtanz, wie auch von Seiten des Chefs der Leitung der Reichsgeſchäfte, alſo vom Herrn Reichs⸗ kanzler, auf einen entſprechenden Erfolg der Wirkſamkeit des Reichsgeſundheitsamtes unverkennbar Werth gelegt wurde. Das Swinemünder Telegramm im Reichstag. In Betreff der Zulaſſung der Schädler'ſchen Beſprechung des Swinemünder Telegramms erhalten wir folgende authen⸗ tiſche Darſtellung: Als der Vicepräſident Büſing die Ver⸗ tretung des Präſidenten Graf Balleſtrem übernahm, hatte der Abg. Schädler ſeine Rede bereits begonnen. Graf Balleſtrem theilte dem Herrn Büſing bei Abgabe des Präſidiums mit, daß er dem Abg. Schädler die Zulaſſung der Beſprechung des Tele⸗ gramms zugeſagt habe. Der Vicepräſident Büſing war hiernach gar nicht in der Lage, die Beſprechung des Telegramms verhin⸗ dern zu können. 2 Zun Selbſtmord des Laudraths v. Willich erklärt die„Nat.⸗Ztg.“, daß ſich ihre Darſtellung des Falles Willich gründet„auf die Mittheilungen derjenigen Perſönlich⸗ keiten, welche dem Landrath v. Willich in ſeiner öffentlichen Thätigkeit am nächſten geſtanden haben, und auf das, was wir ſelbſt von ihm vermöge perſönlicher Beziehungen wußten.“— Die„Nat.⸗Ztg.“ hatte bekanntlich zuerſt behauptet, daß Miniſter v. Podbielski dazu beigetragen habe, daß dem Gegner Willichs, Major Endell, die Uniform belaſſen wurde. Die Politikder Nadelſtiche, welche, während„Endell mit der Piſtole im Hintergrund ſtand“, von den Agrariern gegen den Landrath v. Willich betrieben wurde, wird von einem Mitgliede des Ab⸗ geordnetenhauſes in der„Voſſ. Ztg.“ wie folgt geſchildert: „Offener Boykott bei allen Zuſammenkünften und auf der Eiſen⸗ bahn, Ehrenerklärungen für Endell in der„Deutſch. Tageszig.“: „Wir machen ſeine Sache zu der unſrigen“, Wegtragen des Wil⸗ lich'ſchen Stuhles in der Landwirthſchaftskammer vor Beginn der Sitzung, Huldigungstelegramm des landwirthſchaftlichen Kreisvereins, deſſen Mitglied v. Willich war, an Endell in fol⸗⸗ genden, ſinnigen Verſen: Dem königstreuen, wackeren Mann, Dem Niemand an den Wagen kann, Ihm bringen wir ein don⸗ nernd Hoch! O, mög' er viele Jahre noch Zu Nutz und From⸗ men unſerer Sachen Froh leben und uns Freude machen!— Einladung zu den Jagden im Birnbaumer Kreiſe und Löſung des Endell'ſchen Jagdſcheines auf dem Landrathsamt in Birn⸗ baum. Und dazu die immerwährende Mahnung von oben: „Vertragen Sie ſich mit Herrn v. Unruh!“ Jetzt kommt Kaiſers Geburtstag! Der im Manöver vom Kaiſer huldvollſt ausge⸗ zeichnete Landrath wird von einem Stammesgenoſſen brieflich verſtändigt, daß eine Kundgebung bei Tafel gegen ihn geplant iſt, er möge nicht erſcheinen; die Kreisbeamten beſchließen, die Plätze um den Landrath zu belegen, damit ſie ihn gegen Inſulte decken, und die Beamtenſchaft und Bürgerſchaft zeichnet zahl⸗ reicher denn je, um durch ihre Anweſenheit für den Landrath Stellung zu nehmen. Inzwiſchen reibt der Widerſtand dieſen immer mehr auf, und ſein ſonſt lebhaftes Temperament weicht einer gewiſſen Apathie. Jetzt geſchieht der letzte Schritt vor der Kataſtrophe. Der Bruder des Landraths, Rittmeiſter a. D. v. Willich, fährt in das Schloß des Herrn v. Unruh, um unter allen Umſtänden eine Verſöhnung anzubahnen; ſtatt dies aber auch eine Reihe bedenklicher Erſcheinungen. Die hingebende Mutter, den Erſtgeborenen im Arme, iſt zu allen Zeiten das Bild des ſich ewig erneuernden Lebens geweſen. So erhaben dieſe Mutterliebe iſt, ſo gefährlich kann ſie ihrer Trägerin werden, wenn dieſe in falſcher Auffaſſung der Haupt⸗ und Nebenzwecke des Daſeins die Geſchlechts⸗ aufgabe einzig und allein in den Vordergrund rückt. Allerdings, ſo gefährlich wie für den Einzelnen iſt dieſer Nur⸗Muttker⸗Typus für die Frauenbewegung nicht; aber doch geräth ſie in Gefahr, die geiſtige urd leibliche Mütterlichkeit allzuſehr zu betonen. Die Frau i ſt ſichſelbſt Zweckwie der Mann. Wenn heute auch die wirth⸗ ſchaftliche Nothlage der Frau Gegner u. Freunde der Frauenbewegung zu allerlei Zugeſtändniſſen bewogen hat, wo es ſich um Beruf und ew. man jeden Herrn, ob ledig oder verheirathet, unterſchi Selbſterhaltung handelt; eines will jedoch weder Freund noch Feind angetaſtet wiſſen: Haus, Familie und Mütterlichkeit. Ehe und Mut⸗ terſchaft ſind der natürliche Beruf der Frau; dieſe Theſe hat die Kulturentwicklung im Lauf der Zeiten aufgeſtellt; ſie gilt in den dem Landrath zu verſchweigen und Herrn v. Unruh zu bewe⸗ nach Gorcyn zu kommen und unter dieſen traurigen Umſtän dem Landrath die Hand zu bieten, erzählt man dem überxeizt Landrath von der Fahrt nach Klein⸗Münche, und, kaum ein Minuten nach dem Eintreffen des Rittmeiſters bei Herrn v. ruh, hat der unglückliche Landrath ſein Leben ausgehaucht. nahm jedenfalls an, daß Verſöhnung nach den trüben Exfal ungen Unterwerfung bedeute und ſo zog er den Tod der über i zu berhängenden politiſchen Bedeutungsloſigkeit vor.“ Milner. Die ſich ſeit längerer Zeit hartnäckig wiederholenden Ge⸗ rüchte von einem demnächſtigen Rücktritte Lord Milner's ſeinem Poſten in Südafrika und von ſeiner Verſetzung in eine andere hohe Stellung haben jetzt beſtimmtere und klarere F angenommen. Aus zuverläſſiger Quelle verlautet nach „Tgl. Rdſch.“, daß Milner ſogar perſönlich durch den Kolot miniſter Chamberlain die britiſche Regierung gebeten von ſeinem ſchweren Poſten, von ſeiner aufreibenden, m jährigen Arbeit in Südafrika nunmehr zu enkheben dafür anderswo, in England oder in den Kolonien, zu ve Das Kabinett hat ſich ſchließlich auch bereit erklärt, wünſchten Wechſel vorzunehmen, aber Lord Milner wir läufig auf Wunſch der Regierung oder auf unmittelbare wirkung von Chamberlain hin noch der höchſte Vertreter der tiſchen Krone in Südafrika bleiben, bis gewiſſe Phaſen endgültigen Entwickelung der Dinge im genannten Land ſtanden ſind. Keinesfalls aber wird er länger als bis zum oder Juli dieſes Jahres drüben im Amte bleiben und beſtimmt Ende Juli nach England zurückkehren. Er wird dann entweder als General⸗Gouberneur von Kanada oder auf einem Poſten in Verbindung mit dem indiſchen Gouvernement wendung finden, und es heißt ſogar, daß er entweder den Lo Curzon als Vicekönig oder Lord George Hamilton als S ſekretär für Indien erſetzen wird. Parlamentsbrie. J Berin, Der ſüddeutſche Volksparteiler Hofmann bet Reichstage heute einige heitere Stunden durch eine ethiſch⸗politiſch⸗hygienen Vortrag über den Krieg bez ewigen Frieden, deſſen Segnungen die Welt beglüc ——— wenn die Staaten nur nicht ſo beſchränkt die Rathſchläge des Herrn Hofmann zu befolgen! N ehrt Abg. Hofmann⸗Schwäbiſch⸗Hall das hohe Haus mi Beſuch; dann aber ſpricht er ſich gründlich aus. Sein heu Vortrag hat eine Arbeit von mehreren Monaten gekoſt tiefem Bedauern, daß eine ſolche Rede nicht unverkürzt gehal werden dürfe— die Präſidenten Graf Balleſtrem und S berg erſuchten den Redner wiederholt in zarter Weiſe zu faſſen—, legte er ein Manuſkript⸗Päckchen nach de zurück; ohne die ihm in ſanfteſter Form auferlegte Beſchr hätte Abg. Hofmann vielleicht den Rederekord von Antr reicht. Vor Abg. Hofmann ſprach Abg. Dr. Oertel und ihm Abg. Gröber, beide die Stellung ihrer Part geſtern berührten Hauptfragen: Diäten, Aufhebun patriirungsparagraphen im Jeſuitengeſetz und Aen Wahlrechts(ſog. Kloſetgeſetz“ charakter rend. der beſſer geſtellten Frauen, dieſer Noth nach Kräften zu ſt iſt das Glück, das Mutterſchaft gewährt; die rechte Mutt iale Verhältniſſe ſich gegenſeitig beeinträchtigen, ſo iſt es gerade ihren Kindern zuliebe die eigene Perſönlichteit möglich zu geſtalten ſuchen, damit auch von ihr das Wort gelt ich bin ein Menſch geweſen, und das heißt ein Kämpfer f Fräulein oder Frau? Aus unſerem Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: letzten Mitglieder⸗Verſammlungen des Vereins„Frau Frauenſtudium“ wurde unter Anderm die Frage angeregt, rathete ältere Damen nicht mehr mit dem ungeeigneten Wor lein“ anzureden, ſondern ihnen die Anrede„Frau“ zu gen „Herr“ betitelt. Es geht alſo jetzt gegen die Anwendu trums„Fräulein“ ein Feldzug, wie weiland ein ſolch noch bedenklichere Wort„Frauenzimmer“ ging. Letzter heutigen veränderten Verhältniſſen, wo ſo viele Frauen dieſen Beruf don der Bildfläche völlig verſchwunden, während es z nicht ausfüllen können, nicht mehr. Da muß ſich die Frau Selbſt⸗ 1 zweck ſein; als erſtes Ziel ſoll ihr die Selbſtentwicklung gelten, von der die Ehe nur ein Theil iſt. Und je vollkommener die Frau ihre Perſönlichkeit ausgeſtaltet, je tüchtiger ſie Leben und Beruf anfaßt, um ſo tauglicher wird ſie auch ſein, wenn die Erfüllunig der Mutter⸗ pflicht an ſie herantritt. Die Rednerin möchte das Element der Mütterlichkeit durchaus nicht miſſen, warnt aber vor jenen krank⸗ haften Erſcheinungen falſcher Mütterlichkeit, wie ſie die neueſte Lit⸗ geiſtige Arbeit ſchließen ſich nicht aus, und wenn leider noch in den ünteren Ständen Mutterſchaft und Berufsarbeit durch ſchlechte Gbethe's Zeiten noch vollauf ſeine Anwendung für alle d Wir ſagen„das Kind“,„das Mädchen“— für Menſche⸗ noch im phyſiſchen Wachsthum begriffen ſind. und liche Reife Diminuitio der„Frau“ aber, das Fräulein, einem w Weſen, das an geiſtiger Reife und weiblichen Eigenſchaften d heiratheten Frau vollkommen ebenbürtig iſt, ſein ganzes Lebe nicht erreicht haben. Ein Neutrum gewiſſermaßen als den Stempel der Inferiorität aufzud weil es ſich zufällig nicht verheirathet hat, iſt ebenſo unäſthetiſch. Sollte ſich der Sprachgebrauch nicht dem bereits eingeführter Anreden in Verbindung mit dem anlehnen können? Wir nennen zum Beiſpiel alle Oberinnen au 4. Seite. Maunbeim, 5. Febrnar, wandte ſich Abg. Dr. Oertel in ziemlich ſcharfer Weiſe. Mit einer Polemik des Abg. Wiemer gegen Oertel ſchloß die heutige kecht belangloſe Sitzung, der der Reichskanzler von Anfang bis Ende beiwohnen mußte.— Morgen ſoll als erſter Redner der ſozialdemokratiſch Abg. Ledebour das Wort erhalten. Abgeordnetenhaus. Bei der Fortſetzung der Debatte über die Geſtütsverwaltung ſtand faſt ganz ausſchließlich der am vorigen Sonnabend an⸗ geſchnittene Trakehner Prozeß im Vordergrund der Erörterungen, ohne daß letztere die gewünſchte Klarheit in dieſe Angelegenheit brachten. Mit Recht machte Abg. Dr. Friedberg(natl.) darauf aufmerkſam, daß an dieſen unerquicklichen Verhältniſſen, die ſo viel Erregung, Erbitterung und Haß in die Bevölkerung trugen, nicht zum Wenigſten die Schuld die Centralbehörde trägt; dieſe verwandelte die fraglichen Schulen im Jahre 1868 in Ge⸗ ſtütsſchulen; die an ihnen angeſtellten Lehrer konnten auf die gleiche Behandlung Anſpruch wie die Geſtütsbeamten machen. — Das ſchien aber der landwirthſchaftliche Miniſter nicht an⸗ erkennen zu wollen; Herr v. Podbielski zeigte ſich auch höchſt un⸗ gehalten darüber, daß ihm Abg. Dr. Friedberg zu verſtehen gab, der Miniſter gehe um den eigentlichen Kern der Sache herum. Dieſen Eindruck hat aber nicht bloß Abg. Dr. Friedberg gehabt, ſondern ein großer Theil des Hauſes; und auch die Lektüre der Reben des Miniſters kann dieſen Mangel an Klarheit und Be⸗ ſtimmtheit in deſſen Erklärungen nicht beſeitigen. Eine faſt zweiſtündige Rede des konſervativen Abg. v. Loebell zur Ver⸗ theidigung des Landſtallmeiſters v. Oettingen wirkte doch nicht ſo nachhaltig, um die übrigen konſervativen Redner auf das Wort berzichten zu laſſen.— Gründliche Beſeitigung der Mißſtände in Trakehnen läßt ſich nur erreichen, wenn nach dem Antrag von Zedlitz die dortigen Geſtütsſchulen in Volksſchulen verwandelt werden. Dieſer Antrag wurde der Kommiſſion überwieſen und der Etat der Seehandlung debattelos genehmigt. Morgen Etat des Miniſteriums des Innern. Deutsches Reich. HBerlin, 4. Febr.(Der deutſche Geſandte in Athen), Graf v. Pleſſen, iſt abberufen worden. Gegen ben Vertreter Deutſchlands in Athen hat bekanntlich vor einigen Monaten dort eine erregte Stimmung Platz gegriffen, als nach dem Morde auf der„Loreley“ von griechiſchen Zeitungen auf die Andeutung, daß der Mörder unter der Mannſchaft zu ſuchen lei, ihm die hernach dementirte Aeußerung in den Mund gelegt wurde,„die Deutſchen ſind doch keine Griechen.“ —(Der Geſammtvorſtand des Bundes der Induſtriellen) tritt am 10. Februar zu ſeiner regel⸗ mäßigen Quartalsſitzung in Berlin zuſammen. Auf der Tagesordnung ſteht u. A. die„Handelsvertragsfrage mit Bezug auf die bevorſtehenden Handelsbertragsverhandlungen“, die„Be⸗ handlung der Kartelle bei dem kontradiktoriſchen Verfahren der Reichsregierung“, die Errichtung eines„ſtändigen Ausſtellungs⸗ amtes“ im Anſchluß an eine Mittheilung des„Fachverbandes für die wirthſchaftlichen Intereſſen des Kunſtgewerbes“. Auch kommen eine Reihe von aktuellen Fragen aus der Induſtrie zur Erxörterung. 8 —(Das Erſcheinen des Kaiſers) beim Vortrage des Prof. Delitzſch über Babel und Bibel hat bekannk⸗ lich in proteſtantiſch⸗orthodoxen Kreiſen ſchwere Beſorgniß erregt. Jezt wird dem Stöckerſchen„Volk“ aus Berlin geſchrieben: „Wie wir von einwandfreier Seite erfahren, dürfte der Ein⸗ druck, den die Ausführungen von Profeſſor Delitzſch auf Seine Majeſtät den Deutſchen Kaiſer gemacht haben, nur von ſehr kurzer Dauer geweſen ſein. Es iſt ſehr zweifelhaft, ob der Kaiſer dem dritten Vortrag von Profeſſor Delitzſch beiwohnen wird, ja ob derſelbe überhaupt ſtattfindet.“ Da iſt jedenfalls der Wunſch Vater des Gedankens. —(Der Oppelner Regierungspräſident Stad wird demnächſt auf Anregung des Kaiſers eine tudienreiſe nach Amerika unternehmen. legentlich des gemeinſamen Eſſens, das ſich an die letzte Vor⸗ ſtändsſitzung der nationalliberalen Partei in Berlin anſchloß, brachte Prof. Laſſar als Mitglied des nationalliberalen Ver⸗ eins in Berlin, aus dem in der Zeit der Kämpfe Abg. b. Eynern in Disharmonie ausgeſchieden war, auf den Abg. wundenen Mißverſtändniſſe gedachte und zum Ausdruck brachte, daß man in alter Verehrung des Führers der nationalliberalen Jandtagsfraktion gedenke. Darauf erhob ſich Abg. v. Eynern, kank auf den nationalliberalen Verein Berlin und erklärte ſeinen Wiedereintritt. — Zur Bekämpfung des Sklavenhandels na Damen, ob mit oder ohne ſelbſtſtändiger Stellung, es durchweg freudig begrüßen, wenn man auch ihnen den würdigen Titel„Frau“ zulegt E. K. Mütterabende. Der Verein Hamburger Volksſchullehrerinnen und die Abthei⸗ lung„Jugendſchutz“ der Hamburger Ortsgruppe des Allgem. J. Frauenvereins haben gemeinſam eine Annäherung von Haus und Schule geſchaffen durch die Einrichtung von„Mütterabenden“. Der erſte fand vor einigen Tagen in Hamburg ſtatt; es waren etwa 200 Frauen und einige Volksſchullehrer erſchienen. Fräulein de Fa u⸗ guemont führte aus, daß die Abſicht vorliege, durch die zwangloſe und gemüthliche Veranſtaltung eine Annäherung von Haus und Schule in die Wege zu leiten. Beim erſten Verſuch ſeien zunächſt die Mütter eingeladen worden, damit ſie im kleineren Kreiſe leicht die Bekannt⸗ ſchaft der Lehrerinnen machen und mit ihnen gemeinſam berathen und Haus und Schule bilde. Auch nach der Konfirmation bedürften die Fnder in hohem Maße der Liebe und Sorgfalt, und daher ſolle ein freundſchaftlicher Austauſch klar legen, wie man einander helfen und dienen könne, denn Vieles wüßten die Mütter beſſer, Manches die Lehrerinnen. Der Frauenchor Hamburger Volksſchullehrerinnen, von Fräulein Redemann trefflich dirigirt, trug hierauf einige Geſänge vor. Dann ſprach Frau Prof. Wendt über das Thema:„Was ſoll meine Tochter werden, wenn ſie die Schule bverläßte“ Die Rednerin betonte den hohen Werth, den heute die bwirthſchaftliche Tüchtigkeit beſitze, und die Vorzüge der Haushaltungs⸗ chulen. Wenn jedoch die Nothwendigkeit des Verdienens das unvor⸗ beveitete Kind ſchon früh in den fremden Haushalt führe, ſo habe die Mutter die Pflicht, darauf zu achten, ob ihre Tochter dort auch an⸗ elernt, gut verpflegt und nicht überanſtrengt werde. In Rückſicht auf dereinſtigen eigenen Hausfrauenberuf ſei für die ſungen Mädchen Dienen im Haushalt durchaus empfehlenswerth. Der„Jugend⸗ it“ ſei bemüht, den Konfirmandinnen paſſende Stellen anzu⸗ — UGus der nationalliberalen Partei.) Ge⸗ v. Ehnern einen Trinkſpruch aus, der mit Laune der über⸗ —T.— dmslos„Frau Oberin“. Gemwiz werden es die unberheiratheten weiſen. exwägen könnten, was erſprießlich ſei für die Förderung der Töchter, deten gute Erziehung und gedeihliches Fortkommen das Ziel bon die Kammer und den Senat gerichtet haben, gewährt wenig erfreuliche Sinblicke in die Lage dieſer Damen. Poſtdienſt herangezogen; Frauen, und nur die höheren Beamten, welche im Innern der Poſt⸗ ſchlecht an. halten, ſondern auch Eltern zu unterſtützen und Kinder zu erziehen.“ In der That iſt die Situation der bei der Poſt beſchäftigten Frauen nicht glänzend. Schon mit 16 Jahren pflegen ſie ihren Dienſt zu beginnen, da ſie oft fünf, zehn, ſa manchmal 15 Jahre warten müſſen, bis eine Bewerbung eröffnet wird, welche ihnen die Möglichkeit bietet, einen bezahlten Platz zu erhalten. Gelingt es ihnen endlich, einen neur die Begzirksämter und Militärſtationen angewieſen, daß gewerbsmäßiger Sklavenhandel in ſchweren Fällen mit dem Tode zu beſtrafen iſt. Die Beamten werden zu ſtrenger Kontrolle der Karawanen aufgefordert. Der Gouverneur ſetzt Belohnungen zur Wachſamkeit und Anzeigeerſtattung aus und wünſcht, daß verdächtige Gegenden durch geeignete Vertrauens⸗ leute im Geheimen kontrollirt werden. Es heißt wörtlich in dem Erlaß:„Angeſtellte Erhebungen laſſen keinen Zweifel darüber, daß in Ruanda und Nachbarländern ſowie auch ſonſt noch in Gegenden der Seengebiete, welche von den Militär⸗ ſtationen abgelegen ſind, noch Sklavenhandel getrieben wird, und daß es insbeſondere immer noch Küſtenhändler gibt, die dort Sklaven aufkaufen und verſuchen, dieſelben zur Küſte zu bringen. In einem Falle iſt es der Militärſtation Tabora gelungen, die Schuldigen des gewerbsmäßigen Sklavenhandels zu überführen. Der Hauptſchuldige wurde mit lebenslänglicher Kettenhaft be⸗ ſtraft, das Urtheil von mir beſtätigt.“ —— Ausland. * Frankreich.(Jaures und Dreyfus.) Jaures hat in einer Rede zu Vierzon bekanntlich angekündigt, daß er bei der bevorſtehenden Kammerdebatte über Sylvetons Wahl neue Enthüllungen über die Dreyfus⸗Affäre machen werde. Es verlautet jetzt nach der„M..“ in Paris, daß es ſich um ein Dreyfus' Unſchuld beweiſendes Schriftſtück handle, das der im Auftrage der franzöſtſchen Regierung handelnde Agent Tomps dem deutſchen Agenten Richard Tuerow abgekauft hat. Tomps ſollte mit dem Orden der Ehrenlegion belohnt werden, der Ordensrath aber hat jetzt zum drittenmale den diesbezüg⸗ lichen Vorſchlag der Regierung abgelehnt. Aus Stadt und Land. Maunheim, 5 Februar 1308. Die Steuerkapitalien der der Städteordnung unterſtehenden badiſchen Städte. II. Im Einzelnen ſind die Zahlen natürlich verſchieden, wie folgende Tabelle über die Steigerung nachweiſt: Konſſanz 50,4 0% 33,5% 49,1% 37,½ 0% 19,2% Freiburg 25,2„ 4%„ 46,4„ 67,9„ 57,8„ N r 8 Baden 55,8„ i, e, 6888 79,„ Bruchſal 10,8„ ee 56,8„ Karleruhe 8 311 Ai, dis, 88,4„ iin e, ͤ eee, e, ,, 08,, Mannheim 61,3„ TFFTFCVVCVC 720 Heidelberg. 20,8„ 834,9„ 39,0„ 48,0„ 34,8„ Die Steigerung des Grund⸗ und Häuſerſteuerkapitals war hier⸗ nach am ſtärkſten in Mannheim, am ſchwächſten in Bruchſal; diejenige des Gewerbeſteuerkapitals am ſtärkſten in Pforzheim, am ſchwächſten in Konſtanz; diejenige des Einkommenſteueranſchlags am ſtärkſten in Mannheim, am ſchwächſten in Heidelberg; die des Kapitalſteuer⸗ lapitals am ſtärkſten in Freiburg, am ſchwächſten in Bruchſal; die des Umlagebetrags im Ganzen am ſchwächſten in Konſtangz, am ſtärkſten in Pforzheim. Berechnet man auch hier die Kopfziffern nach den Zählungen von 1890 und 1900, ſo ſtieg bezw. ſank gieſelbe: von auf von auf von auf Konſtanz 940,86 1071,2 47% 482,0 195,0 220,1 Freiburg 1065,8 1061,1 678,8 646,0 294.2 342,6 Lahr 854,2 886,5 9575 1047/,5 223,7 271,9 Baden 1420,0 1703, 684.,0 827,4 417,4 540,9 Bruchſal 1186,5 1263 2 527,6 813,6 188,8 241,7 Karlsruhe 1067,9 1061,1 674,7 722,½ 328,4 380,1 Pforzheim 9470 997,9 654,4 906,8 24/5 2776 Mannheim 1250,0 11838,0 1726,86 1712,5 484,0 437,8 Heidelberg. 1607,6 1455,4 669,5 645,0 358,8 355,9 von auf von auf Konſtanz 1237,3 1288,1 16,7 15,1 Freburg 2274,8 3025,4 10,8 18,6 Lahr. 784,6 1000% 12, 14,6 Baden 3593,6 5266,3 14,7 28,3 Bruchſal 909,4 308,4 9,9 18,7 Karlsruhe. 2628,6 26770 10,4 14,9 Pforzheim. 1712,9 1859,7.0 12,7 Mannheim 1887,5 1604,1 230,7 20,2 Heidelberg. 2859,7 3022,8 16,83 15,8 Die Zahlen ſind nach den verſchiedenſten Richtungen werthvoll; namentlich, wenn man ſie mit der vorſtehenden Tabelle vergleicht, gewähren ſie einen ſozialpolitiſch intereſſanten Einblick in die Ver⸗ theilung der Mehrwerthe der einzelnen Steuerkapitalien auf die be⸗ deutend angewachſene Kopfzahl der Bevölkerung. Beſonders kommt hierbei das Einkommen in Betracht, das in den meiſten Städten nicht unerheblich geſtiegen, in Mannheim aber faſt gleich geblieben, in Heidelberg ſogar etwas geſunken iſt. Die größte Bermehrung Von der Fabrik⸗ und Laufmädchenthätigkeit ſei abzurathen, weil ſie große Gefahven nach ſich ziehe. Auch das ſchnelle Erlernen von Schreibmaſchine, Stenographie, Buchführung u. dergl. m. in 8 bis 4 Monaten erweiſe ſich als unzweckmäßig, da nur eine gründliche Ausbildung zu einem günſtigen Endgiel führe. Eine Lernzeit im Hauſe ſei auch für die ſpäteren Putzmacherinnen, Schneiderinnen U. ſ. w. wünſchenswerth, damit ſie praktiſch im Hauſe zuzugreifen ver⸗ ſtänden. In der hierauf eröffneten Diskuſſion drückte Herr Hauptlehrer Bloßh ſeine Freude über den Mutterabend aus. Er warnte ſodann vor der erſchöpfenden Arbeit des Plättens und an der Nähmaſchine für die ganz jungen Mädchen und wies darauf hin, daß die Selekten gut vorbereiteten Mädchen auch viele andere Berufe, wie Buchfüthrung, Telephondienſt u. dergl. m. eröffneten. Es wurde in der Diskuſſion noch hervorgehoben, daß die meiſten Mädchen dienen wollen, aber ſehr raſch auch den Dienſt verlaſſen; den verſchiedenen Urſachen hierfür müßte nachgeforſcht werden. 5 Die Frauen im franzöſiſchen Poſtdienſt. Eine petition, welche die weiblichen Poſtbeamten Frankreichs an Bekanntlich werden die Frauen in Frankreich in viel höherem Maße als in anderen Ländern zum an den Poſtſchaltern ſieht man zumeiſt bureaus arbetten, ſowie die Poſtboten, gehören dem männlichen Ge⸗ Umſomehr darf man darüber erſtaunt ſein, daß eine ſo wichtige Klaſſe von Beamtinnen in einem demokratiſchen Staat wie Frankreich nicht genügend verſorgt wird.„Wir ſind unvergleichlich ſchlechter geſtellt,“ klagen die Damen,„als unſere männlichen Kol⸗ legen, und doch haben auch wir, gleich ihnen, nicht nur uns zu er⸗ 12 n zeigt Baden, wo aber dieſer Vermehrung auch die höchſte Umlage⸗ belaſtung gegenüber ſteht. Ein Sinken der Umlagebelaſtung auf den Kopf iſt nur in Konſtanz und Heidelberg eingetreten. * Platzkarten für D⸗Züge. Es iſt in Ausſicht genommen, vom 1. März ab zum Zwecke der Entlaſtung der den Platzkartenverkauf in den D⸗Zügen bewirkenden Zugbegleitungsbeamten auf allen Stationen, auf denen D⸗Züge halten, die Platzkarten am Fahrkarten⸗ ſchalter zu verabfolgen. Es liegt daher im Intereſſe der Reiſenden, ſogleich bei Löſung der Fahrkarten zum D⸗Zug die forderliche Platzkarte zu e hmen; auch empfie ſich für di von ſchon früher gelöſten Fahrkarten und oder Fortſetzung der Reiſe oder bei der Rückreiſe mit einem D⸗Zug die Platzkarte gleichfalls ſchon vorher am Fahrkartenſchalter zu löſen. Die Platzkarten werden ohne Bezeichnung eines beſtimmten Platzes oder Wagens ausgegeben. im Zug ſel der Zur Werthſendungen an Gäſte in Hotels wird mitgetheilt, daß es dem Verein Berliner Hotelbeſitzer gelungen iſt, von der Poſt in dieſer Sache folgenden endgültigen Beſcheid zu erhalten: Die Poſtdirektionen Süd⸗ und Norddeutſchlands und ſämmtliche andere Direktionen, vderanlaßt durch die Berliner Direktionsbehörden, haben beſchloſſen, gleich der Radfahrkarte ete. eine Poſtlegitimation, gültig auf ein Jahr zum Preiſe von 50 3, auszugeben. Dieſelbe ſoll mit dem Bilde der Inhaber, Jahreszahl, einiger Notizen und eigenhändiger Unterſchrift verſehen ſein. Dieſe Karte ſoll nur für Poſtſachen berechnet und für alle Poſtbeamten maßgebend ſein, für Werthſachen, reſtante Briefe u. ſ. w. Ausgeſtellt wird die Karte im Poſtbureau des Antragſtellers. Die Einführung foll in kurger Zeit ſtattfinden, und es würde die Poſtbürgſchaft damit endgültig begraben— wenn ſich jeder deutſche Reiſende damit ausrüſtet. * Heimiſche Geflügelzucht. Mehr als 5 Jahrzehnte ſind ver⸗ floſſen ſeit der Altmeiſter der heimiſchen Geflügelzucht Rob. Oettel in Görlitz den erſten Geflügelzuchtverein gegründet hat. Das Beiſpiel wirkte allerwärts anſteckend und bald fand ſich auch in Baden eine Anzahl Männer, welche in den erſten ſechziger Jahren den Badi⸗ ſchen Verein für Geflügelzucht ins Leben riefen. Die gleichzeitige Mitbegründung des damaligen Thiergartens(heutigen Stadtgartens in Karlsruhe) erweckte lebhaftes Intereſſe und Mit⸗ glieder aus allen Theilen des ganzen Landes ſchaarten ſich um die Zentrale der heimathlichen Reſidenz. In den ſpäteren Jahren zeigte ſich in manchen anderen Städten das Bedürfniß, einen eigenen Orts⸗ verein zu beſitzen, wodurch dem Bad. Verein für Geflügelzucht natür⸗ licherweiſe eine große Zahl Mitglieder verloren gingen. Trotz kriti⸗ ſcher Zeiten, die auch dem Vereine nicht fern blieben, blickt derſelbe heuer zurück auf ein vier Jahrzehnte langes Beſtehen und tritt im März d. J. mit ſeiner Jubiläums⸗Ausſtellung zur Feier des vierzigjährigen Beſtehens vor die Oeffentlichkeit. Mögen alle Badiſchen Geflügelzüchter im Hinblek auf gemeinſames Beſtreben die heimiſche Geflügelzucht zu fördern, ſich rüſten auf dieſe Zeit und Jeder in ſeiner Weiſe unterſtützend, die Ausſtellung helfen zu einer hervorragenden auszugeſtalten. Schon ſind Programme und An⸗ meldebogen zum Verfſandt gebracht, womit die erſten Vorarbeiten zu dem Arrangement gethan ſind. Auskünfte aller Art über die Vereins⸗ angelegenheiten und Ausſtellung ertheilt auf Anfrage gerne Herr Stadtgarten⸗Inſpektor Ries, Karlsruhe, als derzeitiger Vereinsleiter. Warnung. Die bekannten Hydrageſellſchaften betreiben jetzt, nachdem ihnen in Deutſchland das Handwerk gelegt worden iſt, ihre unſauberen Geſchäfte vom Ausland aus. Gegenwärtig werden in Damenkreiſen Kupons einer Pariſer Firma, M. Roſette, zu ver⸗ ſchleißen geſucht, mittelft deren man einen ſeidenen Unterrock im Werthe von 40 Franken für 2„ erlangen kann, wenn man einen Kupon zu 2&„ erwirkt und die damit verbundene Verpflichtung, vier weiteren Kupons in Bekanntenkreiſen abzuſetzen, erfüllt. Alſo ein regelrechtes Hydraſyſtem, welches bei uns geſetzlich verboten iſt. Wir warnen unſere Leſerinnen dringend, ſich an dem„Geſchäft“ zu be⸗ theiligen, da auch der Verſchleiß der Kupons ſtrafbar iſt. * Der Kegelklub Lewer hielt am vergangenen Samſtag eine karnevaliſtiſche Abendunterhaltung im oberen, feſtlich dekorirten Saale der Stadt Lück ab. Der Beſuch war ein derart enormer, daß eine große Anzahl Gäſte keinen Platz mehr finden konnten. Der 1. Vorſitzede, Herr Ludwig Reichmann, hieß in einer Anſprache die Anweſenden herzlich willkommen und dankte für den ſtattlichen Befuch. Den humoriſtiſchen Theil eröffnete das 1. Mannheimer Künſtler⸗Quartett mit einem gelungenen überraſchenden Pot⸗ pouri, das auf den Kegelklub lokaliſirt war, und ernteten die Herren F. Buck, C. Arndt, Alb. Ritter, E. Buck ſtürmiſchen Applaus. Ganz beſonders hervorzuheben war noch aus dem Programm: Der erſte Preis, Die fidelen Fechtbrüder, Der taube Schwiegerſohn, Die neue Kneippkur(von Herrn C. Ars dt), ſowie zwei in Mannheimer Mundart gehaltenen Vorträge von den Herren Wachenheimer und Herrn Engel. Der populäre Humoriſt, Herr Carl Buck, wußte ſich wieder in ſeinen vorzüglich ausgewählten Vorträgen als Held des Tages zu behaupten. Die Lewer Knote u. Simon, E. Buck, Schuſter, Mees ernteten auch mit ihren Originalſchlagern leb⸗ haften Beifall, ſowie Herr Jul. Simon mit ſeinem National⸗ Pleitetanz eine erſte Rolle ſpielte. Dazwiſchen klangen frohe Narrenlieder und die Hauskapelle der Lewer unter ihrem unermüd⸗ lichen Dirigenten Jul. Weber ſpielte flotte Stücke. Der durchweg⸗ Horworirten Poſten zu erringen, ſo erhalten ſie einen Monatsgehalt bon 79 Fr. Allmählich, durch Zulagen von je 100 Fr. jährlich, wird das Gehalt des weiblichen Poſtbeamten erhöht, bis es das Maximum von 1800 Fr. jährlich erreicht. Von ihrem 35. oder 40. Jahre an haben die Frauen keine weitere Erhöhung zu erwarten. Ihre jetzigen Forderungen ſind recht beſcheiden: ſie berlangen die Erhöhung des Antrittsgehaltes von 1000 auf 1200 Fr., die des Maximalgehaltes von 1800 auf 2200 Fr. Trotzdem ſcheinen ihre Ausſichten in der Kammer und im Senat ſehr gering zu ſein, da ſie— wie die Petition bitter bemerkt— bei den Wahlen keine erhebliche Rolle ſpielen. Ein Stimmzettel aber wiegt in Frankreich mehr als die triftigſten Argu⸗ mente. Die nächſte Jahresverſammlung des Allg. Deutſchen Frauenvereins wird im Herbſte zu Köhn ſtattfinden. Am Montag, den 19. Januar, fand dort eine Verſammlung des Vorſtandes des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Frauenbundes ſtatt, zu der auch auf beſondere Einladung zahlreiche Damen und Herren aus Köln erſchienen waren, um über die Abhaltung der Jahresverſammlung in Köln zu beruthen und zu beſchließen. Die Vorſitzende Frau Profeſſor Krukenberg⸗Bonn gab einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Entwickelung des Frauen⸗ vereins, der 1865 in Leipzig von Luiſe Otto Peters mit nur 17 deutſchen Frauen gegründet, anfänglich mit den größten Schwierig⸗ keiten, mit Heiterkeit, billigen Witzen, Hohn und Spott und ſcharfer Feindſchaft zu kämpfen hatte und nun im Laufe der Jahre zu großen Erfolgen vorgeſchritten iſt und in zahlreichen Zweigvereinen ſich über ganz Deutſchland ausgebreitet hat. Er erſtrebt die Hebung des weiblichen Geſchlechts in geiſtiger, wirthſchaftlicher und rechtlicher Beziehung durch die Forderung obligatoriſcher Fortbildungsſchulen und höherer Lehranſtalten für Mädchen, Einrichtung von Haushalt⸗ ungsſchulen, Ausbildung in der Kinder⸗ und Krankenpflege, Ver⸗ beſſerung der wirthſchaftlichen Lage der Frauen, Einrichtung von Auskunft⸗ und Rechtsſchutzſtellen, Förderung der ſozialen Thätigkeit, Theilnahme der Frau an der ſtödtiſchen Armen⸗ und Waiſenpflege, Fürſorge für ſchulentlaſſene Mädchen. Der Vorſchlag des Vorſtandes, die Verſammlung des Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins im Herbſt in Köln abzuhalten, fand allgemeine Annahme; es wurde — X Aa ne Mantthe m, d. Feornar, »Generale müzelger. „ eeee gelungene Abend endete zu allgemeiner Befriedigung und würden ſämmtliche Mitwirkende durch Orden belohnt. Central⸗Auſtaltfür Arbeits⸗Nachweis. Mannheim, 8S1,17. Telephon 1920. Im Laufe des Monats Januar wurden durch die Anſtalt 1893 Vermittlungsgeſuche befriedigt, und zwar 488 Arbeitgeber und 905 Arbeitnehmer. Von Letzteren waren es 756 männlichen und 149 weiblichen Geſchlechts. In auswärtige Stel⸗ lungen wurden 182 Perfſonen eingewieſen. * Ein Schlittenfahrer im Kleinen. Der Hauſirer(früher Flaſchenbierhändler) Ludwig Kaiſer in Donaueſchingen wurde vom dortigen Schöffengericht wegen Betrügereien in Höhe von über 2000 Mark zu 4 Monat Gefängniß derurtheilt. Er verſtand es ſeit 1897 größtentheils auf Koſten fremder Leute zu leben, indem er, obwohl vollſtändig vermögenslos, ſich durch Vorſpiegelung der Zahlungs⸗ fähigkeit bei einer Reihe von Geſchäftsleuten größere Poſten Waaren (namentlich Bier, Zigarren, Kurzwaaren, Kleiderſtoffe, Eſſenzen etc.) auf Kredit verſchaffte; dieſe veräußerte er dann in ſeinem Geſchäft, ohne aber, abgeſehen von ganz kleinen Beträgen, die er nur zahlte, um neue Lieferungen zu erhalten— je Zahlung zu leiſten. Wenn dann die Lieferanten bei Ausbleiben der verſprochenen Zahlung ſich in Donaueſchingen nach den Vermögensverhältniſſen Kaiſers erkun⸗ digten, erhielten ſie eine ſo ſchlechte Auskunft, daß ſie meiſt nicht einmal die Koſten für gerichtliche Beitreibung ihres Guthabens ris⸗ kirten, ſondern ſich damit beruhigten, einem Schwindler in die Hände gefallen zu ſein. So konnte Kaiſer ſein Weſen unbehelligt weiter treiben und immer wieder neue Opfer aufſuchen. Aus dem Großherzogthum. * Wieblingen, 4. Febr. Ein Geſpenſt, das ſich dieſer Tage auf der Kirchhofmauer ſehen ließ, ſetzte Vorübergehende in nicht geringen Schrecken. Einem Beherzten, der dem„Geſpenſt“ zu Leibe gehen wollte, verſetzte dasſelbe einen Stoß auf die Bruſt, ſo daß jener„alle böſen Geiſter“ verwünſchend, von dannen lief. Eine Frau wurde vor Schrecken krank und mußte 2 Tage das Bett hüten. Es ſtellte ſich heraus, daß das Geſpenſt ein junger Mann von hier, angethan mit einem weißen Hemde, war, der ſich dieſen zweifelhaften Witz, den er mit 5/ Geldſtrafe zu büßen hat, erlaubte. * Bruchſal, 4. Febr. Geſtern Abend wollte die alte Frau Beierle Wittwe, Mutter des Johann Beierle, deſſen Frau am Sonntag vor 7 Wochen zu Grabe getragen wurde, für die Kinder (ihre Enkel) Kaffee kochen und um ſchneller Feuer zu bekommen, wollte die alte Frau etwas Erdöl aufgießen, wobei das Feuer ſchnell aufflammte; darob erſchrack dieſelbe ſo heftig, daß ſie die Flaſche fallen ließ und ſelbſt umfiel, ſo daß ſie in Flammen lag. Die Kinder riefen den Vater ſchnell herbei; derſelbe riß mit ſolchem Opfermuth der Bedauernswerthen die Kleider vom Leibe, daß er ſich auch noch die Hände verbrannte und dadurch längere Zeit arbeitsunfähig iſt. Fünf kleine Kinder, Großmutter und Vater verbrannte Körpertheile und die Mutter im Grabe, das heißt man Unglück. .e. Karlsruhe, 4. Febr. Die ebangeliſche Kirchen⸗ gemeindeverſammlung beſchäftigte ſich heute Abend mit der Vorlage des Kirchengemeinderaths betr. die Ablöſung der Stolge⸗ hühren. Nach der Vorlage wird die für die Ablöſung zu gewährende Entſchädigung in einer jährlichen Rente geleiſtet aus den Erträg⸗ niſſen der örtlichen Kirchenſteuer. Der Normalbetrag der Ablöſungs⸗ rente iſt auf 2000%/ feſtgeſetzt und zwar erhalten die eintretenden Pfarrer im erſten Jahr 1000% und weiterhin 200/ mehr bis zum Höchſtbetrage. Die gegenwärtig im Amt befindlichen Geiſtlichen ſollen 75 pCEt. des für 1901 nachgewieſenen Betrages erhalten. Mit Eintritt der Wirkſamkeit dieſer Beſtimmungen ſind die Angehörigen der Kirchengemeinde von allen Gebühren für die Amtshandlungen der Geiſtlichen befreit, bon wenigen Ausnahmen abgeſehen. In der Debatte wurde prinzipiell dem Gedanken zugeſtimmt, da auch die finanzielle Lage der Kirchengemeinde den Schxritt nicht erſchweren. Ot Die Vorlage wurde mit allen gegen die Stimme des Stadtraths Höpfner angenommen. h. Bretten, 4. Febr. Von einem ſchweren Schickſals⸗ ſchlage wurde die hieſige Familie des Bäckermeiſters Theodor Harth betroffen. Das 10jährige Söhnchen hatte am Fuße eine kleine unbedeutende Wunde. Durch farbige Strümpfe, die der Kleine trug, war Blutvergiftung eingetreten. Trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe konnte der Knabe nicht mehr gerettet werden und ſtarb unter gräßlichen Schmerzen. B. C. Freiburg, 4. Febr. In den letzten Sitzungen der Han d⸗ werkskammer Freiburg wurde über verſchiedene wichtige Fragen berathen und Beſchluß gefaßt. So wurde die Einrichtung von Uebungskurſen zur Vorbereitung der Meiſter für den theoretiſchen Theil der Meiſterprüfung als ein Bedürfniß anerkannt und den ört⸗ lichen gewerblichen Vereinigungen empfohlen, ſolche Kurſe alsbald einzurichten. Das Großh. Miniſterium ſoll erſucht werden, jeder der vier Handwerkskammern einen Sitz im Eiſenbahnrath einzuräumen. —————— ſodann ein größeres Komitee gebildet, das die Vorarbeiten in die Hand nehmen ſoll, und aus der Bereitwilligkeit der Kölner Damen und Herren, in einem beſonderen Lokalkomitee die Einzelheiten durch⸗ zuführen, darf man die Hoffnung aoleiten, daß auch die ganze Bürger⸗ ſchaft Kölns regen Antheil an dieſer Verſammlung nehmen und den Frauen Deutſchlands einen würdigen und freudigen Empfaug be⸗ reiten wird. Notizbuch. Der Hamburgiſche Senat hat die verſuchsweiſe An⸗ ſtellung einer weiblichen Hilfskraft mit ziemlich eingeengten Kompe⸗ tenzen bei der Gewerbeinſpektion bewilligt. Als Gehalt ſind 1800 M. jährlich vorgeſehen.— Die mediziniſche Fakultät in Moskau ge⸗ nehmigte einſtimmig den nachſtehenden Paragraphen der Satzungen einer Heilanſtalt:„Weibliche Aerzte können ausnahmslos alle ärzt⸗ lichen Poſten in der Hcilanſtalt bekleiden.“— Die auſtraliſche Regierung hat für die bevorſtehenden Wahlen die Liſte von 1827 000 Wählern aufgeſtellt, die zur Theilnahme daran berufen ſind. Es han⸗ delt ſich um Wähler beiderlei Geſchlechtes, da die Frauen nach dem neuen Geſetz zum erſtenmal auf dem auſtraliſchen Kontinent an der allgemeinen Wahl theilnehmen werden. Bei der Aufſtellung dieſer Wählerliſten wurde nun feſtgeſtellt, daß die Frauen in den großen Städten die Majorität haben. Indeſſen wird in der Geſammtheit der auſtraliſchen Wähler die Majorität mit 973 000 den Männern bleiben, gegen 854000 Wählerinne. Münchener Bilderbogen. Ein konfeſſionelles Adreßbuch.— Der Index.— Der Armenball.— Eine Komödie auf Patmos.— Die Weltausſtellung in St. Louis.] München, 4. Nov. Es ſteht alſo feſt, wir werden demnächſt neben dem offiziellen Adreßbuch aller Münchener Bürger ein konfeſſionelles Adreßbuch der zum Centrum ſchwörenden Bürgerſchaft erhalten. Der ultra⸗ montane Parteitag hat es ſo beſchloſſen und das zu gründende Par⸗ teiſekretariat wird dem Beſchluſſe Thaten folgen laſſen. Wir werden alsdann in der glücklichen Lage ſein, bei unſeren Einkäufen jedesmal ermitteln zu können, ob wir liberale oder ultramontane Butter, libe⸗ rale oder ultramontane Cravatten, liberale oder ultramontane Schlafmützen in unſer Haus einführen. Eine ungeheure Geſinnungs⸗ reinheit wird um ſich greifen, unſere Parketböden werden mit Wichſe von derſelben Parteifarbe polirt werden, zu der ſich auch unſere Ver⸗ nunft bekennt, die Weißwurſt, die wir eſſen, wird die ſchönſte poli⸗ tiſche Harmonie zwiſchen unſerem Magen und unſerem Herzen etabliren, Niemand, der eine Brille bedarf, wird in Zukunft durch audere Gläſer zu ſchauen brauchen, als diejenigen, durch welche auch der Redakteur ſeiner Zeitung guckt, einzig und allein in punkto Bier, iſſens meiſt liberaler Herkunft iſt, wird ſich vorläufig loſigkeit nicht gut vermeiden laſſen, aber auf meines W̃ gewiſſe Geſinnungsloſig Der Ausſchuß für das Lehrlingsweſen hak die erforderlſchen Maß⸗ nahmen getroffen, beſonders wurden bezüglich der Zuertheilung von Prämien gewiſſe Normen feſtgeſetzt. Zur Erzielung einer vollzäh⸗ ligen Betheiligung bei den künftigen Geſellenprüfungen werden die Lehrmeiſter Aufforderung erhalten, ihre Lehrlinge anzuhalten, ſich bei dem zuſtändigen Geſellenprüfungsausſchuß zur Prüfung anzu⸗ melden. Gegen ſäumige Lehrmeiſter wird Strafantrag geſtellt werden. Auf Anfang Mai iſt die Eröffnung einer in Freiburg ſtatt⸗ findenden Lehrlingsarbeiten⸗Ausſtellung in Ausſicht genommen. Die erſten Meiſterprüfungen werden im April dieſes Jahres abgehalten Pfalz, heſſen und Llmgebung. * Oppau, 4. Febr. Ueber den bereits von hier gemeldeten Brudermord wird noch folgendes berichtet: Parteipolitiſche Mein⸗ ungsverſchiedenheiten haben, wie jetzt bekannt wird, zu einer Blut⸗ that den Anlaß gegeben, die der erſte Vorſtand des hieſigen ſozialdemo⸗ kratiſchen Wahlvereins, Eiſendreher Heinrich Süß verſchuldet hat. Der Genannte wurde von ſeinem Bruder, dem 32 Jahre alten Maurer Georg Süß vor einigen Tagen in einer Wirthſchaft darüber zur Rede geſtellt, daß er ſich in ſeiner Eigenſchaft als Vorſtand des ſozialdemo⸗ kratiſchen Vereins nicht an der Beerdigung eines auswärtigen Ge⸗ noſſen betheiligt hatte. Die beiden Brüder geriethen dabei in einen heftigen Streit, in deſſen Verlauf jeder der Streitenden für ſich die größten Verdienſte um die ſozialdemokratiſche Partei in Anſpruch nahm. Auf dem gemeinſchaftlich angetretenen Nachhauſewege ent⸗ brannte der Streit von Neuem, wobei Georg Süß derartig in Zorn gerieth, daß er auf ſeinen Bruder aus einem mitgeführten Jagd⸗ gewehr einen Schuß abgab. Nur leicht an einem Fuße verletzt, ſprang dieſer jetzt in ſein in nächſter Nähe gelegenes Wohnhaus, um ſein Gewehr zu holen und daraus aus einer Entfernung von etwa 15 Metern auf Georg Süß eine volle Schrotladung abzu⸗ feueren. Die Geſchoſſe drangen letzterem in die Bruſt. Die dadurch herbeigeführte Verletzung war eine derartig ſchwere, daß der Verletzte ihr ſchon wenige Tage ſpäter erliegen mußte. Heinrich Süß wurde verhaftet und in das Unterſuchungsgefängniß des Landgerichts Frankenthal eingeliefert. Beide Brüder ſind verhef⸗ rathet. Zwei Frauen und zehn unmündige Kinder ſind durch die That ihrer Ernährer beraubt worden. * Frankenthal, 4. Febr. Ueber die in der Kreis⸗Kranken⸗ und Pflegeanſtalt dahier befindlichen zwei Leprakranken erhält der„Pf. Kur.“ eine„offiziöſe“ Zuſchrift, in der es heißt: Der wahre Sachver⸗ halt iſt der, daß der Staat nach gepflogenen Verhandlungen mit der Kreisregierung ohne Weiteres ſich bereit erklärt hat, die Koſten, pro Tag à Perſon 5/ und die Auslagen der Desinfektionsmittel zu zahlen. Der Staat wendete ſich an die preußiſche Staatsregierung, welche in Memel ein eigenes Aſyl für Leprakranke beſitzt, um dieſelben dort unterzubrigen. Da jedoch die 13 Plätze in dieſer Anſtalt beſetzt waren, müſſen die Kranken bis zu einer eventuellen Vakanz in, Memel, hier verbleiben. Dieſelben haben hier ſeparate Zimmer mit ſeparaten Eingängen und einen mit Stacheldraht abgeſchloſſenen Gartenraum zur Beſpegung im Freien, haben ihren eigenen Wärter, der mit Niemand in der Anſtalt in Berührung kommt, wie denn auch mit beiden Kranken außer den Aerzten, Geiſtlichen und Chefwärter ſonſt Niemand verkehrt, aber die beiden Kranken auch ſelbſt mit Niemand in Berührung kommen wollen. Vor dem Glasabſchluß ihrer Wohnung ſtehen die nöthigen Desinfektionsmittel, welche beim Eintreten der genannten Perſonen zu den Kranken, angewendet werden und auch ſwvieder nach dem Verlaſſen derſelben. Der Wärter, welcher ſie be⸗ dient, hat alle drei Wochen Ausgang. Bevor er ſeinen Dienſt ver⸗ läßt, unterzieht er ſeine Kleider und ſeinen Körper einer gründlichen Desinſektion und dann erſt kleidet er ſich um. Dieſelbe Prozedur nimmt er dann wieder beim Antritt ſeines Dienſtes bor. Die Krank⸗ heit iſt bei beiden eigentlich nicht biel weiter zum Ausbruch gekommen, nur iſt der Sohn ſtärker davon heimgeſucht als der Vater. Die Beiden ſind auch nicht 45 und 15 Jahre alt, ſondern 55 und bald 17. Man ſagt in dem Artikel, eine Heilung ſei faſt ausgeſchloſſen. Auch dem iſt nicht ſo, da einzelne Autoritäten der ärztlichen Wiſſenſchaft ganz gegentheiliger Anſicht ſind. * Zweibrücken, 4. Febr. Heute Morgen wurde im Magazin der Dingler'ſchen Maſchinenfabrik hier der dort angeſtellte Magazinver⸗ walter Friedrich Frank erhängt aufgefunden. Laut Unterſuchung hat ſich derſelbe geſtern Abend zwiſchen 6 und 7 Uhr entleibt. Das Motiv zur That iſt vorläufig unbekannt. 8 * Saarbrücken, 4. Febr. In zwei Tagen wurden hier nicht weniger als ſechs Einbrüche gemeldet; ein Kolonialwaarengeſchäft wurde ſaſt vollſtändig ausgeräumt und die übrigen Waaren durch Aufgießen von Petroleum unbrauchbar gemacht. Nur in einem der nufgeführten Fälle wurde der Thäter ertappt, * Hamm, 3. Febr. Geſtern wurde eine Leiche geländet. Wie feſtgeſtellt wurde, war der Geländete der Matroſe Biſſig, geboren 18878 zu Haßmersheim, welcher am 19. Dezember ber einem Sturm bei Worms vom Schleppkahn„Mannheim 78“ über Bord fiel. Theater, Runſt und(Oiſſenſchaft. Das Mannheimer Vokalquartett in Paris. Ueber das kürz⸗ liche Auftreten des Mannheimer Vokalquartetts(Frau Auguſte BoppsGlaſer, Frau Iduna Walter⸗Choinanus, Herr G. Keller, Herr Richard Fiſcher) unter Leitung des Herrn Direktor W. Bopp in der Nouvelle Sociste Philharmonique in Paris, einer der erſten muſikaliſchen Geſellſchaften, in welcher ſich deutſche Künſtler erſten Ranges, wie Profeſſor Heermann, Eduard Risler, Dr. Felix Krauß, Frl. Thereſe Behr u. A. hören laſſen, ſchrei⸗ ben Pariſer Blätter:„Liberté“:„Man applaudirte lebhaft das vortreffliche Vokalquartett aus Mannheim, welches allerdings ganz auf deutſche Art ſang, aber geſchickt, fein und mit ſellenem Zufammen⸗ wirken.“—„Figaro“:„Das Vokalquarett aus Mannheim gab uns zum erſten Male einige Brahms'ſche Quartette und zeichnete ſich durch die hervorragende Art ihrer Interprekation aus. Ich verneige mich vor der Fantaſie, der Anmuth, der Gefühlstiefe, der Abwechs⸗ lung im Rythmus, der Lieblichkeit der Harmonieen, welche der Kom⸗ poniſt über alle ſeine Stücke, wie„Fragen“,„O ſchöne Nacht“ „Warum?“,„Neckereien“,„Zigeunerlieder“ ete, verbreitet hat, wo nichts mißlungen, nichts zu lang iſt. Es ſind in der That ebenſo koſtbare, veine Perlen, wie der„Liebesfrühling“, in welchem die ganze träumeriſche, bewegte Seele Schumann's ſich widerſpiegelt Herr W. Bopp, Direktor des Konſervatoriums in Mannheim, gleitete ſelbſt auf dem Klavier das Quartett, deſſen Leiter er iſt, Beweis künſtleriſcher Gewiſſenhaftigkeit; denn ſowohl bei Bra wie bei Schumann ſpielt das Klavier eine hervorragende Rolle. Es präludirt, begleitet den Geſang, vervollſtändigt ihn und ſetzt ihn manchmal fort, um ihm den letzten Ausdruck zu geben.“—„J nal des Théatres et Concerts“:„Geſtern brachte zum erſten Male in Frankreich das Mannheimer Vokalquartett unter der Leitung des Herrn W. Bopp die bewundernswürdigen Werke von Brahms und Schumann zu Gehör, welche dieſe für Singſtimme komponirt haben und welche mit Andacht aufgenommen wurd „La Fronde“:„Das Mannheimer Vokalquartett, welches ſich zun erſten Male in Paris hören ließ, unter der Leitung des He Bopp, Direktor des Mannheimer Konſervatoriums und— mt bemerkt— bedeutender Pianiſt, hat einen durchſchlagenden und wohl⸗ berdienten Erfolg davongetragen. Am meiſten gefielen dem Pu kum zwei Brahms' ſche Quartette:„Wechſellied zum Tanze“ „Neckereien“, bewundernswerth vorgetragen von Frau Bopp⸗ Glaſer, Frau Walter⸗Choinanus und den Herren Fiſcher und Keller.“ Frank Wedekind⸗Abend in Mannheim. Frank Wedekind komm nach Mannheim! Die deutſchen Zeitungen brachten in der letzten Ze zahlreiche Notigen und Kritiken über das Wirken dieſes orignel iveenreichen Geiſtes. Ein Geiſtesheld kann Frank Wedekind ge genannt werden, er, der mit ſeinen kühnen, wagemuthigen Sati zahlreiche Schäden der Zeit gegeißelt und die ſchwerſten Gefal des freien Wortes ſiegreich beſtanden. Dabei iſt es bekanntlich Geiſt, der nur verneint, ſondern der mit Freuden auch poſitiv ſchafft und anbahnt. Kürzlich erſt berichtete die Preſſe von ſeine intereſſanten Vorſchlägen auf dem Gebiete des Handwerks und Kunf gewerbes, ein ſpezielles Wirken, das die Brücke ſchlägt zwiſchen Kunſtgewerbe und Dichtung. Aber wie weit und vielſeitig i Bereich des Schaffens dieſes Dichters und Künſtlers! Als Dram tiker iſt er von ſeltſamſter Eigenark, wie ſein gegenwärtig in B ſo erfolgreich aufgeführtes Drama„Der Erdgeiſt“ beweiſt, daz der auswärtigen wie auch hieſigen Preſſe als ein intereſſantes Er eigniß eingehend beſprochen wurde. Mit ſeinen Gedichten im„Sim pliciſſimus“ gewann er ſich einen die weiteſten Schichten des deutſchen Volkes umfaſſenden Kreis und mit ſeinen Liedervorträgen ſchuf er ein ganz neues Genre öffentlicher Vortragskunf Unvergeßlich bleibt es, den von den Klängen der Guitarre beglei unbergleichlich originellen Vorträgen Frank Wedekinds gelauſch haben. Oft hielt man es kaum für möglich, daß ſo Manches von Herangezogene überhaupt geſagt werden konnte und doch Wedekind wußte es in graziöſeſter Form bezaubernd zu ſa Unerbittlichſte und Kühnſte der raſch berühmt gewordenen richter hat er ſo mancher Thorheit den Kopf abgeſchlag das unter Klingklang und Singſang eigentlich in liebens Art. Eine Kindesſeele, die ſich den ausgelaſſenſten Poſſen ger gibt, hat er auf anderm, kunſtgewerblichem Gebiet auch d der Kindheit ſelbſt ernſte Gedanken gewidmet. Es iſt einem b glücklichen Umſtand zu danken, daß der hieſige Kunſtgewerbe den bevorſtehenden intereſſanten und originellen Abend vere kann. Die freundliche Anerkennung, die das Streben des die Dauer wird man von ultramontaner Seite ſicherlich auch hier für geeignete Neuerungen ſorgen. Um übrigens den ganzen Segen, den das neue Adreßbuch über München ausgießen wird, nach Gebühr zu würdigen, muß man ſich darüber klar werden, daß es nicht nur dem Centrum, ſondern gleichermaßen auch deſſen Gegnern zu ſtatten kommt. Iſt nämlich einmal der ultramontane Thefl der Bürger⸗ ſchaft in zuverläſſiger Weiſe regiſtrirt, ſo darf man mit Fug annehmen, daß der ganze übrige Theil nicht ultramontan iſt und kann die Bohkottirungsabſichten des Centrums Zug um Zug auf das An⸗ muthigſte erwidern. Die komplizirte Herſtellungsarbeit des Adreß⸗ buchs hat man noch obendrein geſpart! Es iſt alſo im Grunde die⸗ ſelbe Sache wie mit dem berüchtigten Index der verbotenen Bucher: wer eine wirklich gute Bibliothek haben will, kann noch immer nichts Beſſeres thun, als dieſen Index zu Rathe zu ziehen; da mag er nun wählen was er will, er darf in jedem Falle überzeugt ſein, etwas wirklich Kaufenswerthes zu kaufen. 5 Annoch iſt zu vermelden, daß geſtern der berühmte Armenball ſtattgefunden hat, zu deſſen Ehren ſich das Hoftheater in einen Tanzſaal verwandelt und die Herrſchaften vom Hofe Arm in Arm mit Damen und Herren aus der Bürgerſchaft die Polonaiſe zu ſchreiten pflegen. Das Feſt ſelbſt unterſchied ſich von ſeinen Vorgängern durch nichts als den Mangel an Vetheiligung und eine große Spar⸗ ſamkeit an Maskenkoſtümen. Köſtlich aber und höchſt bemerkenswerth war das von Benno Rauchenegger verfaßte Feſtſpiel, eine todtſchlag⸗ luſtige Miſchung von antikem Griechenthum und moderner Ueber⸗ kultur. Szene iſt die Inſel Patmos im ägäiſchen Meer, wo der Thrann Orhlus das Szepter ſchwingt. Oxylus hat eine ſchöne Tochter Namens Hippia, die beim Anblick eines Leutnants vor lauter Entzücken erblindet. Sofort erſtattet der Hofjournaliſt Homer im„Kurier von Patmos“ von dem traurigen Vorfall geziemenden Bericht und es erſcheinen drei hoch⸗ und tiefgelahrte Aerzte, die Prinzeſſin zu heilen. Der erſte, Hippopotamos, Spezialiſt für Augen, Ohren und Rachen⸗ krankheiten, der ſeinem Beruf nach der joniſchen Reichsgewerbeordnung obliegt, will die erkrankten Augen„iſoliren“, d. h. herausnehmen, unter's Mikroſkop bringen, elektriſch, magnetiſch und à la Kneipp be⸗ handeln. Da man ſeine Vorſchläge entſetzlich findet, wird er per Schub über die Landesgrenze befördert. Nunmehr erſcheint der Hydrotherapeutiker Polhpos. Er will die verſchiedenen„Güſſe“ der Waſſerheilmethode anwenden, findet aber ebenſowenig Beifall wie ſein Vorgänger. Endlich tritt dann Melis auf, ein Vertreter der„Sym⸗ pathiekur“, der dem Fräulein einen mit Freudenthränen angefeuch⸗ teten Umſchlag verſchreibt und ſowohl den Tyrannen wie ſeine Tochter für ſein Rezept einzunehmen weiß. Nur— wo man die Freuden⸗ thränen hernehmen ſoll, bereitet dem Arzt nicht minder wie dem Hofgeſinde noch Kopfzerbrechen. Ein zum Tode verurtheilter Schäfer, den man begnadigt, zeigt abſolut keine Neigung, in Thränen aus⸗ zubrechen. Halb toll vor Schmerz und Erregung ruft der Tyrann den Zeus, das gute Zeuſerl an. Endlich fügt es das Glück, daß ein Bettler, der eine große Gabe erhält, vor Rührung zu weinen beginnt. Sofort zieht Oxylus ſein Taſchentuch und fängt die koſtbare Feuchtig⸗ keit mittels desſelben höchſt eigenhändig auf. Die Tochter, ſie kann zw die Vemerkung nicht unterdrücken, daß das Tuch nach Schnupftab rieche, allein ſie läßt ſich den Verband doch gerne anlegen u thatſächlich wieder ſehend. Ihr erſter Gedanke gilt jetzt natürlich Leutnant, den man vorſichtshalber für dieſen Moment hinter und Riegel aufbewahrt hat. Als man den Unwiderſtehlichen herbeiführen will, findet man ſeine Zelle leer und erhält außen durch allerhand Zeichen die Gewißheit, daß kein Geringerer als J ſelbſt das Herz der Prinzeſſin geknickt habe. Voller Jubel Hippia:„Ein Gott hat mir gehuldigt! Das iſt großartig! Jetzt n Freundinnen, wie die ſich giften werden!“ Und jetzt iſt des Jubel Hof und auf der ganzen Inſel kein Ende. Der Tyrann hält eine in der er vor lauter Ekſtaſe ſtecken bleibt, die Liedertafel m auf, ein Veteranenverein kommt angerückt, der Magiſtrat bring Glückwünſche dar etc. etc. An dem gleichen Tage, wo im Hoftheater die Münchener Fr keit ihr Feſt beging, wurde im Hauſe des Kunſtgewerbeberein eine ſehr ernſte Angelegenheit der Münchener Kunſt im Beſon der deutſchen Kunſt im Allgemeinen berathen. Es tagte nä der Delegirtentag des Verbands Deutſcher Kunſtgewerbevere über die Betheiligung Deutſchlands an der Weltausſte St. Louis im Jahre 1904 Beſchluß zu faſſen. Da Mün gleichen Jahre auf Anordnung des Prinzregenten eine Kunſt ausſtellung veranſtaltet, welche wahrſcheinlich auch von d Städten beſchickt werden ſoll, war die Betheiligung an der niſchen Ausſtellung eine keineswegs leicht zu löſende Frage. ſcheidung war um ſo ſchwieriger, als ſelbſt die Münche ſtellung angeſichts des Widerſtandes, welchen die Künſtle VBenutzung des Glaspalaſtes entgegenſetzt, wie man zu ſ noch immer in weiten Säcken ſteckt. Sicher iſt, daß Münch Ausſtellung, die das jetzige Komitee zu Stande bringen wird, falls einen Achtungserfolg erzielen kann, denn der größt maßgebenden Kunſtgewerbe⸗Künſtler hat München verlaſſen übrig gebliebene Reſt iſt im Komitee nicht vertreten. He irrt, wenn er glaubt, daß die Mannſchaften, welche Führung exerzieren, das Intereſſe der großen Oeffentlichkei Aber ſei dem wie ihm wolle, man hat auf dem geſtrigen Ve den ſchönen Muth gehabt, nicht nur an der Münchener Ausf züthalten, ſondern auch die Betheiligung in St. Louis zuzuſa, Ueber das kleine Defizit des Verbandes Deutſcher Kunſtgewerbe vereine in Turin mit 62 000 M. kam man um ſo leichter hi als von Seiten der Reichsregierung 2½—3 Millionen Mar amerikaniſche Unternehmen vorgeſehen ſein ſollen. Die rühr Worte des Geheimraths Lewald, daß unſer deutſches Kunſtge „bei den Amerikanern, die vorläufig noch dem franzöſiſchen huldigen, allen Anklang finden werde,“ ſind merkwürdiger We Wimpernzucken hingenommen worden. Wir Deutſchen Optimiſten, ob wir nun konfeſſtonelle Adreßbücher her Kunſtgewerbeausſtellungen in München und in St Lou ., Serg PFP— ee, Malſtheim, 5. Februard 2— 4 4 2 e Vereins gerade bei einem ſolch' ſcharf urtheilenden Schriftſteller ge⸗ funden, hatte es zur Folge, daß wir den Dichter jetzt in unſerer Mitte ſehen werden. Das Wirken des Vereins findet auch anderwärts Anklang und erſte Kräfte moderner Kunſt beginnen gern unſere Stadt zu beſuchen. Wenn wir uns nicht abſchließen wollen von den Strömungen der neuen Kunſt, ſo müſſen wir auch Stellung nehmen zu den ſchöpferiſchen Perſönlichkeiten der Gegenwart. Vor Allem müſſen wir, um die Situation der Zeit richtig zu beurtheilen, dieſe Perſönlichkeiten ſelbſt kennen lernen. Und in dieſer Beziehung will der Kunſtgewerbeverein ein Vermittler und Führer ſein. Möchten die oft mit großen Opfern verbundenen Beſtrebungen des Vereins auch in rechter Weiſe aufgefaßt werden und möchte man die Gelegenheit Richt verſäumen, ſich ſelbſt zu unterrichten, ſelbſt zu urtheilen und dadurch ſich davon zu entheben, den übrigen Meinungen nachzugeben. Der nächſte Abend am 13. Februar, der Frank Wedekind⸗Abend, bietet gerade Solches, das eigenſtes Urtheil erheiſcht. Frank Wedekind wird auch hier als Scharfrichter erſcheinen und ſeine originelle ſatiriſche Liedkunſt entfalten. Karten zu dem mehr intim gehaltenen Abend ſind in der heute annoncirten Weiſe zu erwerben. „Die Geſellſchaft“. Wir erhalten nachſtehende Zuſchrift: Ent⸗ gegen ihrer Ankündigung in Nr. 24 vom letzten Jahrgange ſieht ſich unſere Zeitſchrift aus Gründen, die nicht vorher zu ſehen waren, genöthigt, ihr Erſcheinen bis auf Weiteres auszu⸗ ſetzen. Indem wir dies unſeren geſchätzten Mitarbeitern, Leſern, Freunden und Gönnern, ſowie einer verehrlichen Preſſe mittheilen, ſprechen wir zugleich die Zuverſicht aus, daß wir unſere Beſtrebungen ſeiner Zeit im angekündigten Umfange werden aufnehmen können. München, Ende Januar 1903.„Die Geſellſchaft“. Kleine Mittheilungen. Für den Geſangswettſtreit in Frankfurt im Juni 1903 ſind in der Sänger⸗Feſthalle auch die Logen à M. 1000 nahezu alle vergeben; der Finanzausſchuß, Vor⸗ ſitzender Bürgermeiſter Varrentrapp, will daher dem Hauptaus⸗ ſchuß empfehlen, die wenigen noch übrigen Logen zunächſt nicht zu verkaufen, da es rathſam erſcheint, eine Anzahl Logenplätze verfüg⸗ bar zu halten, Für dir Ermiethung der Sänger⸗Feſthalle, welche hekanntlich nach Beendigung des Geſangswettſtreites für andere ge⸗ eignete Veranſtaltungen auf kürzere oder längere Zeit vergeben wird, laufen zahlreiche Anmeldungen ein. Die Feſthalle befindet ſich in vorzüglicher Lage an der Forſthausſtraße; ſie hat einen Flächeninhalt von 8100 Quadratmeter im Erdgeſchoß und 6000 Quadratmeter im Obergeſchoß.— Prof. Dr. Elſter in Marburg hat den an ihn ergangenen Ruf nach London abgelehnt.— Hans L Arronge hat ſein neues dreiaktiges Luſtſpiel, betitelt„Otto der Faule“, vollendet, welches noch in dieſem Monat an einem Berliner Theater in Szene gehen wird.— Wie der Lokalanzeiger aus Kopenhagen meldet, haben 30 Mitglieder des norwegiſchen Storthings vor⸗ geſchlagen, den diesjährigen Nobel ſchen Friedenspreis zur Hälfte dem däniſchen Politiker Baier und zur anderen Hälfte dem ſchwediſchen Schriftſteller Arnoldſon zu ertheilen. Beueſte Bachriſchten und Telegramme. Drivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. * Frankfurt, 5. Febr.(Frkf. Zig.) Als heute Morgen die Schweſter vom Rothen Kreuz, Lilly Löther, die im ſtädtiſchen Krankenhauſe in Bockenheim thätig iſt, ſich nicht ſehen ließ, und der Verwalter trotz wiederholten Klopfens an der Thür ihres Zimmers keine Antwort bekam, öffnete er gewaltſam die Thür. In dem Bett lag in regungsloſer Umarmung die Schweſter und eine Berufskollegin, die Bockenheimer Pflegerin Scheiben⸗ huber. Die Schweſter Lilly Löther gab noch Lebenszeichen von ſich. Sofort wurden alle Mittel bei ihr angewandt. Ihr Zuſtand iſt ſehr bedenklich, doch befand ſie ſich um 2 Uhr noch am Leben. Die Beiden haben ſich mit Morphium ver⸗ gäftet, das man auf einem Tiſche des Zimmers vorfand. Es iſt noch nicht bekannt, was die beiden Schweſtern veranlaßt hat, gemeinſam in den Tod zu gehen. r. Stuttgart, 5. Febr. Das Abgeordnetenhaus faßte heute nach viertägiger lebhafter Debatke mit 52 gegen 28 Stimmen den Beſchluß, daß zu der Bezirksſchulaufſicht im Hauptamte auch Volksſchullehrer herangezogen werden ſollen. In Württemberg lag ſeither die Bezirksaufſicht ausſchließlich in den Händen der Geiſt⸗ lichen.) Dagegen ſtimmte das Centrum geſchloſſen und einige an⸗ dere Abgeordnete. Dresden, 5. Febr. Nach dem heutigen Bulletin ſchlief Prinz Friedrich Chriſtian in der vergangenen Nacht wenig und träumte lebhaft. Die Temperatur, die im Laufe des geſtrigen Tages ſich in engen Grenzen bewegte, ſteigerte ſich in den ſpäteren Abendſtunden und während der Nacht, ſodaß mehrere kühle Bäder nothwendig wurden. Gegenwärtig iſt die Temperatur 39,5, der Puls 108. Komplikationen ſind nicht vorhanden. r. Paris, 5. Febr. Laut Meldungen des Kolonialmini⸗ ſteriums beläuft ſich die Geſammtſumme der anläßlich der Kata⸗ ſtrophe von Martinique geſammelten Gelder auf 9 141 114 Franes. Zur Affaire am ſächſiſchen Hof. e. Mentone, 5. Febr. In der Umgebung der Kronprin⸗ Zeſſin wird mitgetheikt, daß Giron ſich bemühe, die Prinzeſſin von 1Reiſe nach Salzburg oder Dresden abzuhalten, da er befürchte, e in Deutſchland verhaftet werden. Die Prinzeſſin ſoll Giron jedoch erklärt haben, ihre Mutterliebe überſteige Alles. Der Konflikt mit Benezuela. Paris, 5. Febr. Der„Matin“ meldet aus Caracas vom 4. Februar, daß Truppen von Caracas nach der Oſtküſte zu abgingen. Man glaubt, daß es in der Nähe von Mamo zu einem Gefecht ge⸗ kommen ſei. Die Regierung habe geſtern die einheimiſchen und fremden Kaufleute aufgefordert, eine zweite Zwangsanleihe von etwa 1½ Millionen Bolivares zu zeichnen. * Newyork, 4. Febr.(Reuter.) Einem Telegramm aus Caracas zufolge gaben die blockirenden Mächte den Behörden in La Guaira bekannt, daß ſie das Fort bombardiren würden, wenn ſie venezolaniſche Soldaten in der Stadt ſähen. Dieſe Bekanntmachung erſcheint unerklärlich Angeſichts der Thatſache, daß die Soldaten zur Bekämpfung der Aufftändiſchen gelegentlich den Weg durch die Stadt nehmen. Newyork, 4. Febr.(Reuter.) Nach einem ſpäteren Tele⸗ gramm aus Caracas iſt die Nachricht von der angedrohten Be⸗ ſchießung des Forts unbegründet. Newyork. 4. Jebr. Ein Telegramm des Newhork Herald aus Caracas vom 3. dſs. beſagt, daß die Armee der Auf⸗ ſtändiſchen jetzt faſt vor den Thoren von Caracas ſtehen ſoll. ** Berliner Drahtbericht. Berlin, 5. Febr. Geſtern fand beim Kaiſerpaar im königlichen Schloſſe ein großer Hofball ſtatt.— Wie die „Berliner Morgenpoſt“ zu berichten weiß, hat Kaiſer Wil⸗ helm wegen der Vergiftungsgefahr verboten, bei Hofe eng⸗ ſche Auſtern zu ſerviren.— Wie aus Breßlau gemeldet d, beabſichtigt der Erbprinz und die Erbprinzeſſin on Meiningen ihre ſilberne Hochzeit am 18. Februar in Kiel in der Familie des Prinzen Heinrich zu feiern, da ſtie ſich Feſtlichteiten zu entziehen wünſchen.— Eine Abordnung er tumäniſchen Heeresverwaltung iſt vor Kur⸗ Berlin angekommen, um Vorbereitungen zu treffen für 7 urichtung von ſtaatlichen Waffenfabriken Rumäniens.— Die alten Herren des Heidelberger Corps Saxo⸗ Boruſſia feierten geſtern Abend ihr 83. Stiftungsfeſt durch ein großes Feſtmahl im Hotel Kaiſerhof. Der Abgeordnete von Kardorff brachte den Kaiſertoaſt aus. Der Geſandte v. Oertzen ließ das aktive Corps leben, an das ein Begrüßungstelegramm abgeſandt wurde, wie ein ſolches auch aus Heidelberg an die alten Herren eintraf.— Im Prozeß der Frankfurter Stadttheater⸗ Intendanz gegen die Direktion des Leſſing⸗Theaters betreffend die Entſchädigung für die Löſung des Vertrages von Vil ma Illing iſt, wie der„Börſen⸗Courier“ berichtet, im geſtrigen Termin die Direktion des Leſſing⸗Theaters zur Zahlung der Entſchädigungsſumme von 12,000 Mark an die Frankfurter Intendanz verurtheilt worden.— Demſelben Blatte zufolge wurde der erſte Held und Liebhaber des Linzer Landestheaters, Alfred Viebich, wegen Sittlichkeitsvergehen verhaftet.— In einem Charlottenburger Hotel hat die Kriminalpolizei den wegen Fahnenflucht verfolgten ehemaligen Avantageur Hans Mettin aus Aachen, der zahlreiche Schwindeleien verübt hat, feſtgenommen und der Militärgerichtsbehörde übergeben.— Die„Voſſiſche Ztg.“ meldet aus Madrid: Die Arbeiter⸗ frage wird wieder akut. Die Eiſenbahnbedienſteten befinden ſich bereits im Ausſtand und verlangen Lohnerhöhung. In Ma⸗ drid haben 4000 Kärrner den Ausſtand beſchloſſen. Infolge⸗ deſſen und wegen Mangel an Rohmaterial haben Gas⸗, Elektriei⸗ täts⸗ und andere Fabriken, ſowie Bäckereien ihren Betrieb ein⸗ ſtellen müſſen. Die Märkte erhalten keinerlei Zufuhr. Die Kärrner befinden ſich wegen hoher ſtädtiſcher Steuern und wegen des ſchlechten Zuſtandes der Wege im Ausſtande. Deutſcher Reichstag. (251. Sitzung.) W. Berlin, 5. Febr. Am Bundesrathstiſche Reichskanzler Graf Büllo w, Staats⸗ ſelretär Freiherr von Richthofen. Der Präſident eröffnete die Sitzung um.20 Uhr. In der fortgeſetzten Berathung des Etats des Reichskanzlers und der Reichskanzlei führt Ledebvur(ſoz.) aus. Die Stellungnahme ſeiner Partei zur Aufhebung des Para⸗ graphen 2 des Jeſuitengeſetzes wurde mißverſtanden. Wir ſind mit derſelben durchaus einberſtanden und verlangen eher Auf⸗ hebung des ganzen Jeſuitengeſetzes als ein Ausnahmegeſetz. Deshalb hielten wir es für verfehlt, dem Reichskanzler überſchwänglichen Dank abzuſtatten, wie Abg. Spahn es gethan hat. Das Entgegenkommen des Reichskanzlers gegen das Centrum iſt von ſeinem Standpunkte ſehr berechtigt, denn bei ſeiner wirthſchaftlichen Politik braucht er ein ſtarkes Centrum. Die Wünſche, die wir zur größeren Sicherheit des Wahlgeheimniſſes haben, werden wir bei der Be⸗ rathung der Geſetzesvorlage darlegen. Für ſehr wünſchenswerth halten wir es, wenn wir bei dieſer Gelegenheit erreichen könnten, daß die Wahl am Sonntag vorgenommen werden könnte. Es iſt ein ſchwerer Nachtheil für die bürgerlichen Parteien, daß man gegenwärtig infolge der Diätenloſigkeit nicht in der Lage iſt, die Faſanenjäger aus dem Reichstage hingus und rührige Elemente hinein zu bringen. Die Haltung der Agrarier der Regierung gegenüber iſt nur eine vor⸗ übergehende Verſtimmung. Schließlich wird doch wieder Agamemnon: Reichskanzler in das Zelt des grollenden Achilles von Wangenheim gehen, um ihn zur Hilfe gegen Hektor: Sozialdemokratie zu bitten. Ledebour mißbilligt weiter die vom Reichskanzler verfolgte Welt⸗ politik. Man müſſe ſich nicht in alle Welthändel miſchen, nicht„Hans Dampf auf allen Meeren“ ſein. Redner kommt nun auf die Marien⸗ burger Kaiſerrede zu ſprechen. Im Allgemeinen ſei es Geſchmackſache, ſolche Reden zu halten, wenn ſich unter den Anweſenden auch eng⸗ liſche Offiziere befänden. Jedenfalls müßte ein Unbotheiligter aus dem Aufruf zum Kampf gegen den polniſchen Uebermuth entnehmen, daß die Polen mindeſtens einen Aufſtand gemacht hätten, während ſie doch thatſächlich in die jetzige Stellung hineingedrängt worden ſind. (Inzwiſchen iſt Staatsſekretär Graf Poſadowsky und Freiherr b. Thielmann erſchienen.) Jolkswirthschaft. Sunlight Seifenfabrik.⸗G. Maunheim. Die Generalver⸗ ſammlung der mit einem Aktienkapital von 3 Mill. Mark arbeitenden Geſellſchaft genehmigte die Bilanz, die mit einem Geſammtber⸗ uſt von M. 527 568.63 abſchließt und ertheilte Vorſtand und Auf⸗ ſichtsrath Decharge. Der Verluſtvortrag aus den früheren Jahren des Beſtehens der Geſellſchaft beträgt M. 477 052.54. Hierhingu kommen in dem abgelaufenen Jahre M. 313 772.30 Generalunkoften, M. 8111.91 Steuern und Verſicherungen, M. 24 699.15 Abſchreib⸗ ungen, denen ein Waarenkredit von nur„ 296 067.27 gegenüber⸗ ſteht, ſodaß ſich vorerwähnter Geſammtverluſt von M. 527 568.63 ergibt. In den Aktiven der Bilanz figuriren Schutzmarken und Rezepte M. 1 350 000, Immobilien M. 424 087.50, Gebäude, Maſchinen und Utenſilten M. 888 249.60, Waaren M. 277 099.74, Kaſſa, Wechſel und Debitoren M. 180 930.62; Reſt Gewinn⸗ und Verluſtkonto M. 27 568.63; in den Paſſiven figuriren Aktien Lit. A. M. 1 500 000, Aktien Lit. B. M. 1 500 000(i. V. 2 Mill. Mark), Kreditoren M. 148 072.95, Rückſtellungen für Verſicherungen, Steuern u. ſ. w. M. 4863.14, in Summa Aktiven und Paſſiven je M. 8 147 936.09. Das Gewinn⸗ und Verluftkonto bilanzirt mit M. 823 685.90 in Soll und Haben. Zur Deckung des Geſammt⸗ verluſtes wurden M. 500 000 Aktien Lit. B. herangezogen, ſodaß ein Verluſtreſt von M. 27 568.63 auf neue Rechnung vorzutragen iſt. Baugenoſſenſchaft Villingen, e. G. m. b.., Villingen. Die am 15, März 1902 gegründete Genoſſenſchaft zählte Ende 1902 281 Mitglieder. Die Haftſumme derſelben beträgt M. 48 600. Bis Ende 1902 waren von 31 Mitglieder 37 Antheile im Betrag von M. 7400 bezahlt. Anzahlungen ſind bis zum Jahresſchluß für M. 4784 ge⸗ leiſtet worden. Da auf 31. Dezember 7 Mitglieder ausgeſchieden, verliert die Genoſſenſchaft Anzahlungen von M. 50, ſodaß das Jahr 1903 mit 37 Antheilen und M. 4734 Anzahlungen begonnen wurde. Von der Großh. Domänenverwaltung wurde zu 4 Prog. Verzinſung und 2 Prog. Amortiſation für M. 5803.20 der ca. 98 Ar große Bauplatz auf den ſog. Ziegelwieſen erworben. Der erſte Spatenſtich gur Erbauung des Hauſes erfolgte am 29. Juli v. J. Von der Landesverſicherungsanſtalt Baden erhielt die Genoſſenſchaft die Zu⸗ ſage einer 1. Hypothek, verzinslich zu 3½ Prozent, in der Höhe von 75 Prozent des Einſchätzungswerthes. Frankenthaler Branhans, Frankenthal. Der Aufſichtsrath wählte in ſeiner geſtrigen Sitzung den Direktor der Exportbrauerei Zweibrücken, Herrn Guſtay Breinig, zum kaufmänniſchen Vor⸗ ſtande der„Frankenthaler Brauhaus“!. Als Kaſſier wurde Herr Kaufmann Philipp Scherr von Frankenthal gewählt. Weſtdeutſche Bank in Bonn. In der Aufſichtsrathsfitzung wurde beſchloſſen, der auf den 2. März einzuberufenden Hauptvberſammlung vorzuſchlagen, den Reingewinn, welcher ſich einſchließlich Vor⸗ trag auf 578 172 M.(i. V. 288 434.) beläuft, nach Abſetzung der vertragsmäßigen Gewinnantheile in der Höhe von M. 29 780 (29 961) zu Abſchreibungen(i. V. M. 307 422) zu verwenden und demgemäß von der Vertheilung einer Dividende abzuſehen. Die weiteren als wünſchenswerth erachteten Rückſtellungen in der Höhe von 479137 M. ſollen der Rücklage entnommen werden, in welcher ſodann noch ein Betrag von 52 580 M. verbleiben wird. Hamburg, 5. Febr.(Tel.) Die Generalverſammlung der Hamburg⸗Amerika⸗Linie iſt, wie die„Hamb. Nachr.“ melden, auf den 28. März feſtgeſetzt worden. Konkurseröffnungen. Nachlaß des Schmieds Franz Peter Em⸗ merich, Eichelberg(Sppingen); Kaufmann Joſeph Werner, Freiburg i. Br.; Kaufmann Heinrich Weil, Göppingen; * Mechaniker Karl Birkenmaier, L nhardt, Mainz; Nachlaß de⸗s ehershäuſer, Wiesbaden. Abſchlüſſe und Dividendenvertheilungen. Augsbur g: Mech. Weberei am Mühlbach in Pferſee: Gewinn M. 261715(88 799 Mark). Dividendenvorſchlag 14 Proz.(8 Proz.).— Berlin: Berliner Aquarium: Reingewinn M. 17 169(M. 4853). Divi⸗ dendenvorſchlag 4 Proz.().— Farbenwerke.⸗G. Friedrich und Karl Heſſel in Nerchau i..: Reingewinn M. 159 685(116 985 Mark). Dividendenvorſchlag 8 Proz.(7 Proz.).— Bremen: Compania Rural Bremen,.⸗G.: Reingewinn M. 166 798(105 823 Mark). Dividendenvorſchlag 3 Proz.(2 Proz.).— Frankfurt: Vereinigte Kunſtſeidefabriken: Dividendenvorſchlag 9 Proz.(8 Proz.). — Krefeld: Krefelder Bank,.⸗G.: Dividendenvorſchlag 7 Proz. (6½ Proz.).— Lübeck: Verſammlung der Dampfſchiffrhederei Horn: Die Verſammlung ſetzte die Dividende auf 5 Proz., feſt und beſchloß die Erhöhung des Grundkapitals von 2 Mill. auf 4 Mill. Mark.— München: Allgäuer Baumwoll⸗Spinnerei und Weberei Blaichach, vorm. Heinrich Gyr: Reingewinn M. 126 729(i. Vorj. M. 288 381 Verluſt). Dividendenvorſchlag 4 Proz.(). Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 5. Februar, Weizen bierländ.—.——16.75 Hafer, württb. Alp—.——.— „ rheiniſcker——„ amerik. weißer———..— „ ruſſ. Azima 17.50—18.— Mais amer. Mixed 13.50—.— „ Ulka 17.50—18.—„Donau—.—.— „ Theodoſia—.—18.75„La Plata 18.75——.— „ Saxonska—.—— Koßhlreps, d. neuer 23.25—23.50 „ Taganrog 17.—17.50] Wicken 20.——20.50 „ rumäniſcher 17.50—18.— Kleeſamen deutſch. 1120.—125.— „ am. Winter 17.50——.—„ II 110.—115.— „ Manitoba—.—.—„neuerPfälzer—.— „ Walla Walla—.————..—„Luzerne 110.—115.— 7 Kanfas II 17.50——.—„Provene. 110.—180.— „ Californier——.„Eſparſette 30.——32.— „ La Plata—— Leinöl mit Faß—.—56.— Kernen 17.——„ bei Waggon—.——55.— Roggen, pfälz. 15.———.—[Rübbl in Faß—.—58.— „ ruſſiſcher—.—15.—„ bei Waggon—.—55.— „ rumäniſchev————.— Am. Petroleum Faß „ norddeutſcher———.— fr. mit 20% Tara—.——23.25 „ amerik.—.——.—]Am. Petrol. Wagg.—.——22.10 Gerſte, hierländ. 16.50—16.75 Am. Petrol. in Eiſt. „ Pfälzer 16.50—17.25.100konettoverzollt.18.70 „ ungariſche———— Rufſſ. Petrol. fr. Faß—.——22.25 Futter 12.75——.—[Ruſſ. Petrol. Wagg.—.——19.90 Gerſte rum Brau Hafer, bad. 15.——15.25 „ ruſſiſcher 14.60—15.25 „norddeutſcher————. —.——.— Ruſſ. Petrol. in Ci⸗ ſternen p. 100konetto-.——16.50 Rohſprit, verſteuert—.— 117.— 70er Sprit—.—49.50 90er do. unverſt. 34.—.—. Weizenmehl 7* 8 8 4 4 27.785 25.75 23.75.75 21.75 19.75 Roggenmehl Nr. 0) 23.25 1) 20.25. Weizen feſter. Uebriges unverändert. Mannheimer Effektenbörſe vom 5. Februar. Obligationen. Staatspapiere.%% Ludwigshafen— 4% Bad. Oblig. v. 1901 10f.80.4% 8 02.25 G 3½% Bad. Oblig. v. 190910.60 633½% 5 99.— G 8%„„„„ 1900101.10 5/4% Mannheimer Obl. 1901104.— G Ziß„(abgeſt.) 100.15;4%„ 190004.— G 3½„ Oblig. Mark 109.90 633½ 1„ 1885 99.50 G 3½„ 1886 100.90 52¼(3/ 7„ 1888 99.50 G 8„ 1892/04 101.15 530½„ 1895 99.50 G 5 98.40 b3¼½%„„ 1898 99.60 G 4„ T. 100 Looſe 146.—G3½%% Pirmaſenſer 96.— G 955 Bayer. Obligationen 0 Jnduſtrie⸗Obligation. 3 8 8 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ %½ Bche eäch anteihe e 100 ſe eic Jo5e, ſ0160c 4% gech. Gnes 08 50f S, Seee, ge oe %½ euß, onſels 0 g0 b4%½% ded AnttnenSodgf106.—G 599— 98.10b3 4% Kleinlein, Heidbg. M—.— Eif enbahn⸗Aul chen. 5% Bilrgl. Braußhaus, Bonn 99.— 47 Pfälz.(Suud. Mar Nord) 10g.0 b⸗ ½½%½ Spenerer Braubaus 100.50 b vorm, Gbr Schultz, Art⸗ 300%½ 5„ eonvertir 100.50b; 90 Dampf⸗ Fandbriefe. ledpf 40% mhein.Syy⸗Ben 14902 100 90 0fl, e b 2%„„„alte M. 97—6 Geſellſchaft 101.25⁵ G 3%„„. unt.1904 48.— G4½%% Oberrhein. Elektri⸗ %½„„ Communal 98.50& zitätswerke in Karlsrube—.— Städte⸗Aulehen. 4½ Speyerer Ziegelwerke 102.90 G 3½%½ Freiburg f. B. 99.90 BfAtſ o% Südd. Drahtindu⸗ 3% Karlsrußer v. J. 1896 90.— G] ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.— G 2½% Lahr v. J. 1902 98.30 G4½ Verein chem. Fabriken101.50 G 4% Ludwigshafen von 1900102.60 G14½ Zellſtofffabrik Waldhofl104.50 G Aktien. Bfalzbraut. v. Geſtel u. Mohrf—.— 115.— GBrauer. Sinner Grünwinkel194.— G Schroedl,Heidelbergſl83.— G Schwartz, Speyer G —.—„ Ritter Schwetzingen—.— 99.75[„ SonnewWeltzSpeyer125.— Pfälziſche Bank 110-[„ Storch, Sick Pfälz. Hyp.⸗Bank 184.50 Bl„ Werger, Worms Pflz. Spar⸗u. Cdb. Landau 128.— B Wormſer Brauhs. v. Oertge127.— B Banken. Badiſche Bank Cred.⸗u. Depofttb., Zweibrck19.— B[„ Gewerbebank Speyer 50% Ff26.50 Mannheimer Bank Oberrhein. Bank Rheiniſche Eredithank 188.50 W Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 95.— G Rhein. Hyp.⸗Bank 184.50 G Trausport Südd. Bank 102.— G e Giſenbahnen. Vad. A⸗.Roſch. u. Seetr. 5 Pfälziſche Ludwigsbahn 230.— 8 115 „ Marbahn 148.— GBad. Rück⸗ u. Mitverſich.(120.— B Nordbahn 187.— G Schifffahrt⸗Aſſecuran;525.— G Heinbronner Srußenbahn.—.— ggcntfrentgje Nert herung9e.—8 Chemiſche Induſtrie. Mannheimer Verſicherungſ 20.— B Fef—6 .⸗G. f. chem. Induſtrie.— Iberrh. Verſ.⸗Geſellſchaft 906. e chem. Fa olden 175.— ndu e. Verein chem Fabriken 315.— Bet⸗Gef, f. Seilinduftrie 108.80 G Verein D. Oelfabriken 116.80& Dingler'ſche Maſchinenfabr. 135.— B Weſteregeln Alkal. Stamm202.— GſEmaillirfabrik Kirrweiler—.— Borzug 106.50 GEmaillirwerke Maikammer Ettlinger Spinnerei 76.—6 Brauereien. Hüttenheimer Spinnerei 100.— B Bad. Brauerei 141.50[Karlsr. Nähmf. Haid u. Neu 90.— B Binger Aktienbierbrauerei—.— Mannb. Gum.⸗u. Asbeſtfbr. 96.— B Durlacher Hof vorm. Hagen 222.— G Oggersheimer Spinnerei—.— Eichbaum⸗Brauerei 161.— GIBfälz. Nähm. u. Fahrräderf Glefantenbräusütßl, Worms100.— BPortl.⸗Cementw.Heidelberg112.— G Brauerei Ganter, Freiburg 103.— GVerein Freiburger Ziegelw. 126.— Kleinſein, Heidelberg 173.— GVerein Speyerer Ziegelwerke 88.25 8 Homburger Meſſerſchmitt 89.—.Zellſtofffabrik Waldhof 219.25 5 Ludwigshafener Braueret 213.— G Zuckerfabrik Waghärſel 73.80 Atdenbrauere 155.— 5 —.— /jj))CCCCCCCTTTC0Cd0 ͤ„ßßß 2 1———— „ Lederw. St. Ingber Gelſenkirchner Harpener Wenffhem, v. Febrnu 4 8 —— — „5˙ Selt. Maunheimer Effektenbörſe vom 5. Febr.(Offizieller Bericht.) Die Umſätze an der heutigen Vörſe erſtreckten ſich auf Badiſche Bank⸗ Aktien zu 115 pCt., Rhein. Creditbank⸗Aktien zu 138.50 pEt., Pfälg. Spar⸗ und itbank⸗Aktien zu 128 pCt. und Brauerei Sinmner⸗ Aktien zu 194 pet. Gefragt blieben: Weſteregeln Stamm⸗Aktien zu 202 PpCt. Frankfurter Effektenbörſe. Schluß⸗Kurſe. (Telegramm der Conkinental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Disk. 4 9% Wechſel. in Kurze Sicht 2½—3 Monate Reichsmark„ Bor. Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs HeutKurs Amſterdam hfl. 16 168.85 Belgien. Fr 81.325 Itallen. 81.475 London, 20.472 Madrid New⸗Nork..1 10 Paris. Schweiz Vetersburg.⸗R.! Sriiſt a 100 Wien Kr. 1003½ 85. Do.. m.. 5 Staatspaplere. 4 5. 103.15 102.95J 5 italien. Renle 104.10 104.— 102² 90 102.90 4 Oeſlerr. Goldr. 109.30 103.30 90 93.—4½ Oeft. Silberr. 101.200101.;5 900 105.90 4½% Oeſt Pupterr, 10135 10.85 4½ Portg. St.⸗Ank.] 51.90 51.70 3 dto. äuß.] 82.55 32 50 4 Ruſſen von 1880 101.20 101.20 4ruff. Stagtsr. 1894 98 10 98.20 4 ſpau. ausl. Rente 90,40 90.70 1 Türken Lit. D. 31.35 61.— 4Ungar. Goldrente 102 15 102 30 5 Arg. Anle ide 188 93.50 92 60 4 Egypter unif fieirte 109.50109.50 5 Mexltaner äuß. 100 95 101.— 91.10/ 81.198 inn. 25.80 2570 91.25 91.10%½ Chineſen 1898 92.80 92.75 A. 1896 108. 800 103 80 5 5 Bulgaren 94. 65 94.60 B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe. Oeſt Looſe v. 155018. 60 156.80 5 ger Griechen 46.—1 42 80 Aktien Nuternehmungen. Türtiſche Looſe 135.60 183.80 Bad. Zuckerſ.Wagh.] 74.— Parkakt. Zweibr. 108.—109.— Heidelb. Cementw. 114.— Gichbaum Mannh. 162.— 162.— Anilin⸗Aktien 424.— 425.50 Seilinduſtrie Wolff 108.50 106.50 Ch. Fbr. Griesheim—.— 22.50 Weltz z. S. Speyer 124— 25.— Höchſter Farbwerk 355.30355— Walzmühle Ludw. 113— 113.— Vereinchem. Fabrik 214.9 214 50 e Kleyer Chem Werke Albertſ 193 50 19520 Maſch. Arm. Kleinſ 107.— 107.— Accumul.⸗F. Hagen 127.— 127.— Maſchinf. Gritzner 175—175.50 Ace. Böſe, Berlin 77.— 77.50 Schnellprf. Frkthl. 158.— 158— Allg.Glek⸗Geſellſch 188.%19) Oelfabrik⸗Aktien 116.40116.50 Hellos„.90 Bwllſp Lampertsm.———.— Schuckert 1 92.50 Spin. Web Hüttenhh—.— Lahmeyer 86 20 Zellſtoff Waldhof 220.— 220.— Allg..⸗G.Siemens 129.— Cementf. Kallſtadt 90.— 92.50 Friedrichsh. Bergb. 138.70 189.50 75.— Bergwerks⸗Aktien. 185 40 185.30J Weſterr. Alkali⸗A.] 199.20 202.— 108.80 108 10 Oberſchl. Giſenakt 97.— 97.80 270.— 270.50 Ver. Königs⸗Laurg 218.— 217.50 175.300174.70 Deutſch. Luxemb..] 96 50 96.70 17490178.40 Aktien deutſcher und auslündiſcher Transpork⸗Anſlalten. Ludwh.⸗Bepbacher 229.50229.50 Oeſterr. Lit. B. Marienburg,⸗Mlw.—.— 73.— Gotthardbahn Pfälz. Mapbahn 143.50 148.50 Jura⸗Simplon Pfälz. Nordbahn 137.25 137.25 Schweiz. Centralb. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 124.90 124.75 Hamburger Packet 103.20 202 50 Nordd. Lloyd 97 20 97.40 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 149.50 149.10 Oeſterr. S Süd⸗Lomb. 16.20 16.05 Northern preſer.—.— Nordweſth.“—.——.— La Veloce Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frt. Hyp.⸗Pfdb. 101.30 101.30 3½ Rb....O 10 0 65. Pfdb 102.20 102.20 3% Sttsgar. It.Gif. 3½5% 99.— 99.— 3½ Pr. Pfbr..1905 3%—5„Pr. Bod.⸗Cr. 19 96.20 97.50 3½„ 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 103.25 103 25 64½% Pf. B. Pr.O. 100 80 7 4% lh. Pf. Br. 1902, 100.70 100. 10⁰ 3½„Kbdo. 94.50 4% 1907 102.— 02.— 4% Rhein. Weſtf. 8%„„1904 88.— 98.—.⸗C.⸗B. 1910 102.—102.— VBank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 154.— 154.— Oeſt. Länderbank 106.20 102.— Badiſche Bank 114.70 115.—„Kredit⸗Anſtalt 221.10 220.50 Berliner Bank 94.— 94— Pfälziſche Bank 109.70 109.50 Berl. Handels⸗Geſ. 162.50 163.50 Pfälz, ee 184.50 185.— Darmftädter Bank 141. 140.05 Rhein. Kreditbank 188 50 188.50 Deutſche Bank 216.40 216.70] Rhein. Hyp.⸗B. M. 185.— 184.50 Diskonto⸗Commd. 198.— 198.50 Schaaffh. Bankver. 122.60 12270 Deutſche Gen⸗Bk, 98.50 98.50] Südd. Bank Mhm. 102.—. 102.— Dresdener Bank 150.30 150.50 Wiener Bankver. 121.901241.40 Frankf. Hyp.⸗Bant 195.— 195.50 D. Effekten⸗Bank 105.90105.70 Irkf. Hyp.⸗Creditv. 140.— 140.30 Bank Ottomane 121.50 120.80 Nalionalbank 122 30 122 40 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank99.90 100— Geſellſchaft 415.— 415.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 113 90 115.— Privat⸗Discont 2½ ½ Frautfurt a.., 5. Februar. Kreditaktien 220.50, Staats⸗ bahn 148 90, Lombarden 16.—, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 102.10, Goithardbahn 181.50,„Disconto⸗Commandit 198.—, Laura 217.60, Gelſenkirchen 174.25, Barmſtädter 140.10, Handelsgeſellſchaft 162.60, Dresdener Bank 150.—, Deutſche Bank 216.80, Bochumer 185.30, Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörfe. Kreditaktien 221.—, Staatsbahn 149.10, Lombacbes 16.—, Disconto⸗Commandit 198.90. Frankfurter Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt a.., 5. Febr. Zahlreich eingelaufene Kaufordres gaben heute der Börſe ein feſtes Gepräge. In Folge deſſen konnten die meiſten in Kurs gebrachten Werthe ihr früheres Niveau wieder erreichen und theilweiſ e ſogar überſchreiten; namentlich gilt dies von Banken. Deutſche dreiprozentige Renten 168.50 81.816 81.383 20.467 81 06 FCCͥͥͤà˙ J A. Deuſche. 4 5 100.20 107795 10580 105.90 10180/0101.85 1 9„ 4 bad. SlA. 3½ Vayern„ 3 55 92.5. 92.50 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 56105.90 103.65 C5 65 74.— 111.20 —.—— Bochumer Buderus Coneordia ———.— 181.50181.50 101.20 101.20 —.— Ver. Schwz. Bahnen—.— Ital. Mittelmeerb. 93. 92.40 „Meridionalbahn 140.50 139.— —— eee 98.50 70.70 98.50 70.65 96.10 96.50 96.— 96.50 101.75 101.75 10175 101.75 94.50 —.— etwas ſchwerfällig. Italiener kaum verändert, dagegen Bahnen 905 Bulgaren fanden ſchlanke Aufnahme. Portugieſen ſtill. Ru auptet, 55 Türken 15 176.— 176.— Schweiz. Nordoſtb. 8— Marknoten duntbnspteite Argentinfer, ruhig. Induſtriewerthe bevorzugt, beſonders elektriſche und chemiſche. Banken im Verlaufe anziehend, namenilich Diskonto und Berliner Handelsgeſellſchaft. Montan ruhig. Von hier abhängige Werthe matt. Schifffahrtsaktien luſtlos, eher matt. Berliner Effektenbörſe. W. Berlin, 5 Februar. Anfangscourſe.(Telegr.) Credit⸗Aktien 221.30 220.80] Diskonto⸗Comm. 198.20 Staatsbahn—.— 149.10 Laurahütte—.— Lombarden 16.25 Harpener 174.20 Tendenz: feſt. Berlin 5 Februar. Kreditaktien 221.30 220 30 Northern—.— Lombarden 16.25 15.908% Reichsauleihe 93.10 Staatsbahn—.— 149.10 Marienburger Digconto Command 193.20 198.— Bochumer Deutſche Bank 216 70 216.10 Dortmunder Dresdener 150 50 130.30] Laurahütte Darmſtädter Bank 140 70 140.10 Gelſenkirchener Handelsgeſellſch. 162.30 169.30 Harpener Türkiſche Looſe 185.75 132 25 Hibernig Gotthard 181.60181.60 6% Mexikaner Italiener—.——.—Spanier Tendenz: feſt. Berlin, 5. Febr. Schlußedurſe. Ruſſennoten 216.25 216.30 Leipziger Bank.300.30 Ruſſ. Anl. 1902—— Berg⸗Märk. Bank 158.40158.— 3½% Reichsanl. Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.—— 8% Reichsanleihe D. Grundſchuld⸗. 3½ Bd.'.⸗Obl. 00 Dynamit Truſt 4 Bad. St.⸗A. Bochumer 3½%% Bayern Conſolidation 3pr. ſächſ. Rente Dortmunder Union 4 Heſſen Gelſenkirchener 3 Heſſen Harpener Italtener Htbernig 1860er Looſe 156.90 156 70Laurahütte Lübeck⸗Büchener 155.70 153.90[Wurm⸗Revier 130.— 130 25 Martenburger—.— 78.—[MPhönir 132.— 133.60 Oſtpr. Südbahn 80.800 80.70Schalk, G. u. H⸗V. 355.50 354.— Staatsbahn⸗Aktien 40 149.10Elekt. Licht u. Kraftf 96.20 98.— Lombarden 15.80Weſterr Alkaliw. 201.— 208.50 Canada Paeifte. Sh 136.10 Aſchersleben Al. W. 141.— 1438. Heidelb. Str.&.B. Steinz. Friedrichsf. 284.20 283 2⁰ Kreditaktien Hanſa Dampfſchiff,———.— Berl. Handels⸗Geſ. Wollkämmerei⸗Ak. 150.30131.— Darimſtädter Bank 140 60 140.00 4 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.6% 101.60 Deutſche Bankak. 216 50 216,50[Mannh.⸗Rh. Tr. 69.50/ 69.50 Disc. Comm Aktien 197 90 199.— Kannengießer 121.— 120.25 Dresdener Bank 150.50 180.70 Hörder Me—.— 117.— Privat⸗Diskont 1½% Nachbörſe. 15.90 92.90 184.40 185.50 72.80 72.40 —— 218.20 174.8/174.50 174.20 172.70 171.60 171.10 90.200 90.60 102.90 102.80 98.10 98.— — 101.20 105.80 105.90 101.20 101.70 91.100 91.10 105.50 105.50 90.90/ 90.70 104.20 104.10 170.50 183.10 185.40 338.50839.40 79.40 72.40 173.50 174.70 173.50%173.30 171.60 171.50 217.700 217.90 —.— — 220.70 169.80 168.40 W. Berlin, 5. Je(Telegr.) Credit⸗Aktien 222.99 220.45 Lombarden 11.90 15.90 Stkagtsbahn 140 20 149.—] Diskonto⸗Comm. 198.800 198.80 Berliner Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 5. Febr. Im Einklang mit der Börſen⸗ haltung des geſtrigen Minenmarktes in London, ſowie mit efeſterem Schluſſe in Paris und Newyork war die Börſe bei Er⸗ öffnung im Allgemeinen beſſer veranlagt. Banken preishaltend, und alsbald in Folge Aufwärtsbewegung der leitenden Banken außerordentlich höher gefragt. Da für Eiſenaktien weiter gute Meinung vorherrſcht, und der Bericht der Ironage anregte, beſſerten ſich auch Bergwerksaktien, die unregelmäßig einſetzten. Durchweg heimiſche Fonds feſt. Spanier gebeſſert. Chineſen etwas ſchwächer. Serientürken feſt. Türkenlooſe ſchwächer auf Paris. Bahnen zumeiſt ruhig, nur italieniſche nachgebend auf zur Realiſtrung gelangende Hauſſewaare, namentlich auf Inter⸗ vention des Schutzkomitees bei der engliſchen Regierung, wegen Wahrung der Intereſſen der deutſchen Aktionäre. Schifffahrts⸗ aktien ſtetig. In der zweiten Börſenſtunde herrſcht bei ruhigem Verkehr weiter gute Haltung in den weitaus meiſten Umſatz⸗ gebieten. In der dritten Börſenſtunde heimiſche Fonds ſchwächer. Spanier auf Paris höher. Banken feſt auf Dividenden ge⸗ richtet. Induſtriewerthe des Kaſſamarktes nicht einheitlich, und mehrfach unter Realiſirungen ſchwächer. Feſter lagen 927775 und chemiſche Aktien. wiener Effektenbörſe. Wien, 5. Febr. Kreditaktten 700.—698.—Buſchtelrad. B. 101⁴ Oeſt.⸗Ung. 15.84 15.99 Oeſterr. Papierrente 100.87 Bau⸗ u. Betr..⸗G.—.— Silberrente 100.87 Unionbank 351.— 547.— Oeſt. Goldrente 121.20 Ungar. Kredit 747.— 744.— Ungar. Goldrente 121.20 Wiener Bankverein 479.— 474.— Ungar. Kronenr. 99.65 Länderbank 410.— 409.— Wch. Frkf. viſtg 117.16 Türk. Looſe 125.— 122.—]„ London„ 297.39 Alpine 899.— 395.—„ Paris„ 95.52 Tabek⸗Aktien 858.— 357.—„ Amſtrd.„ 193.— Nordweſtbahn 456.— 450.— Napoleons 19.08 Elbthalbahn 452.— 455.ä— Marknoten 117.16 117. 16 Staatsbahn 697.— 694.— Bankdisk. 4% Lombarden 59.—] 57.— Tend.: ſtill. Wien, 5. Febr. Krebitactien 700.750 697.25 Staatsbahn 696.50 698.75 Lombarden 58.75 57.50 12— 11748 —— Oeſterr. Papierrente 100.80 Oeſt. Kronenrente 101.70 Ungar. Kronenrente 99.65 Alpine Montan 400.— Tend.: ſchwach. Berliner produktenbörſe. Berlin, 5. Februar.(Telegramm.) Produktenbörſe Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 4. 162.25 164.50 165.50 140,75 149.25 — 187.— 138.75 114.— 112.50 48.90 48.90 Ungarn Weizen per Mai Roggen per Mai per Juli per Septbr. „„„„„„ per Mai Haafee per Juli 4 Mais Rüböl 12 5 Mai per Oktbr. Spiritus 70er loeo per Oktober Weizenmehl ver Mat per Juli 20•22 19.60 ‚j(ꝗG7⸗ 7³7„„„„ „„„ „ß̃ũ ũ„„„„%„%„„„41„% „%C„%„„%„„„% Ro 538 5 5 per Oktober— Chineſen a Meritaner N 5. Fchr. Te) Produ tenb9re Die weitere Beſſerung der amerik und franzöfiſchen Märkte wirkte nur anfe ei wurde die Tendenz kräge, da Liverpool unveränderte Ankaufspreiſe meldete. Das inländiſche und ausländiſche Waakenangebol hielt ſich in der geſtrigen Preis⸗ lage. Hafer behauptet. Mais im Einklang mit höheren ameri⸗ kaniſchen Forderungen feſter. Rüböl wenig verändert. Spiri⸗ tus nicht gehandelt. Wetter: trübe. 1 Wien, 5. Febr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 4. 5 888 Weizen per Herbſt 8 755⁵ per Frühjahr 0 00 Roggen per Herbſt 6 81¹ per Frühfahr 0 0 0⁰ Mais per Sept.⸗Oltbr. 0 0 00 Hafer per Herbſt.29 680 per Frühſahr 00⁰0 Peſt, 5. Febr.(Telegramm.) Gelreidemarkt. 4. 8. Weizen per April 747 74 beſſer 750 751 beſſer Roggen per April 653 6 64 ſtill 657 365s beſſer Hafer per April 9 3os, 606 607 ſtill Mais per Mai 5 9 5 983„ 8 94 3888 Rüböl per Nov. 10— 10 50 10— 10 50 Kohlraps per Aug. 1170 11 80 ſtill 1165 11 75 flill Wetter: Nebel, (Anfangskurſe.) 4. 55 Weizen per März.04 ruhig.04 per Mai.02.½.02 Mais per März.04 ½ ſtetig.04½ per Mai.02%.02¼8 London, 5. Febr.(Baltic. Anfang.) Wetter: Bebwölkk. An der Küſte angekommen 1 Ladung. do. wartend 1 Ladung. Weizen i. A. blieb bei Eröffnung ruhig, aber fletig. Mais: Die ruhige, aber unveränderte Tendenz hielt an⸗ Gerſte nahm bei Eröffnung eine ſtetige, aber ruhige Haltung Hafert Die träge Tendenz hielt zu Gunſten der Käufer an. Ra p Sſaat wurde mit einer unthätigen Tendenz eröffnek. Leinſaat wurde mit einer ſeſten Tendenz eröffnet. Odeſſa, 5. Februar. Liverpool, 5. Febr. unver. Wetzen Azima 9 Pud 10—30 Pfd. Girka 9 Pud 30 1 Gerſte 63—68 Roggen 68—72 73—83 58—68 Wetter: Warm. Hafer Mais 5 Tenbenz: ſtill. Paris, 5. Febr. Rüböl per Februar per März per Mai⸗Auguſt 12 per Oktbr.⸗Jan. 55/ ruhig Spirftus per Februar e per März per Mai⸗Auguſt per Oktbdr.⸗Jan. Weißer Zucker per Februar per März per Mai⸗Auguſt per Oktober⸗Januar Rohzucker 88» loco Mehl per Februar per März per März⸗Juni per Mai⸗Auguſt Weizen per Februar per März per März⸗Juni per Mai Auguſt Roggen per Februar per März per März⸗Juni per Mai⸗Auguſt Wetter: Bewölkt. ruhig 8 15 ruhig 2121½ beh. 30 40 30 65 80 20 30 35 feſt 23 20 8 40 28 45 23 45 16 75 16 75 16 93 16 65 ruhig Sd˖mals. Paris, 5. Febr. Talg 73.—. Ruhte Antwerpen, 5 Febr. Schmalz. Schmalz 12.——it. 75 Kaffe e. Hämburg, 5 Febr. Schlußkurſe. Santos der März 27¼, per Mai 27½. Antwerpen, 5. Febr. Kaffee Santos good average per 36—, per Mai 34¾, per Sept. 35¼, per Dez. 35½. Zucker. Antwerpen, 5. Febr. Zucker per Febr. 19½, per Ma Juli 20¼, per Okt.⸗Nov.⸗Dez. 21¾. VBaumwolle und Petroleum. Bremen, 5. Febr. Petroleum. Standard white 100⁰0 Baumwolle 46.50. feſt. Antwerpen, 5. Febr. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Amerktaniſches Schr oei Kaffee o⁰— wies loco 21—, per März. 21½, per April⸗Mai 21½. Eiſen und Metalle. 5. Febr. Zinnanea loco——, Zinn Billton Glasgow, 5. Febr. Roheiſen mired numbers warra Kaſſa— sh 0— d, per Monat 53 sh 3— d. träge. Middleborough, 5. Febr. Roheiſen per basſa 475 per Monat 47 sh ½ d. träge. London, 5. Febr.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 56˙% 75 3 Monate 569%, rege.— Zinn p. Kaſſa 180— Zinn 180¾, feſt.— Blei waniſch 11%, Blei engliſch 11 Zink gewöhnlich 20%, Zink 20¾, feſt.— Queckſilbe London, 5. Febr. Schluß Kupfer per Kaſſa Kupfer 3 Monate 56¾.— Zinn per Kaſſa 100, Ziun 855——,— 5—. 5 15 Schwerer Anglödsfal. Der Maſchinit E mann der Mannheimer Vereinsdruckerei, welcher heute Mitte Aufzug ſchmieren wollte, hatte dabei das Unglück, vier Sto hoch herabzuſtürzen. Er wurde alsbald in das Allg. Kranke verbracht und wurde feſtgeſtellt, daß der Mann bei dem Wiederherſtellung beſteht. Verantwortlich für Politik: Chefrebatteur Dr. N G0 für Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller, ſür Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtma für den Inſeratentheil: Karl Apf Druck und Verlag der Dr. G. Haas'f. ſeiner Studienzeit manchen Spott zu erdulden. 6. Selte. General⸗Anzeiger. Maninheim, 5. Februar. Eine Poſtſchlittenfahrt in den Alpen. Von E d. Platzhoff⸗Lejeune. (Nachdruck verboten.) Genf, Ende Januar. Wir haben es gut in der Schweiz. Wo wir auch ſein mögen, immer iſt das Gebirge nahe, und keine Ferien ſind zu kurz, daß man ſte nicht zu einer kleinen Erholungsreiſe dort hinauf be⸗ nutzen könnte. Im Winter hat das doppelten Reiz. Der Fremde weiß nicht, wie viel ſchöner, farbenreicher und erhabener unſere Landſchaft im Winter als im Sommer iſt, wie viel mehr man hier im Januar erlebt und genießt, als im Juli. So machte ich mich diesmal mit doppeltem Vergnügen zu meiner Winterfahrt von Vevey nach Chateau'Oex über den Col des Moſſes auf. Chateau'Oex iſt ein kleiner Bezirkshauptort des waadt⸗ ländiſchen Oberlandes, zwei Stunden von der berniſchen (Saanen⸗Geſſenay) und ebenſo weit von der fryburgiſchen (Montbovon) Grenze. Die zahlreichen Fremden, die es im Som⸗ mer zur Erholung oder zur Durchfahrt nach dem Berner Ober⸗ land, im Winter zum Sportsvergnügen aufſuchen, pflegen meiſt, die große Bahnlinie Olten⸗Bern⸗Lauſanne in Romont verlaſſend, bie dreiviertelſtündige Nebenbahn bis Bulle zu benutzen, um ſich dort auf zwei Stunden der Poſt oder einem anderen Gefährt bis zum Ziel ihrer Reiſe anzuvertrauen. Wenige kommen von Spiez und Zweiſimmen; noch ſeltener wird, im Winter wenigſtens, die Poſt vom Rhonethal über Sepey und Moſſes benutzt. Mir blieb vom See aus nur dieſe letztere Möglichkeit als die relativ be⸗ quemſte übrig, da unſere natürliche Verbindung mit dem Ober⸗ land, der Jonnanpaß, um dieſe Jahreszeit ungangbar und die neue Bahn von Montreux über Chateau'Oex nach Saanen und So nahm ich denn zunächſt meinen Zug bis Aigle. Wie gewöhnlich hatte der Pariſer Nachtexpreß ſeine einſtündige Ver⸗ ſpätung, die ſich unſerer Anſchlußlinie mittheilte. In meinem Wagen ſaßen nur Engländer; in Montreux und Territet thürm⸗ ten ſich die Leder⸗ und Metallkoffer zu Bergen. Unverſtändliche Laute ausſtoßend, ſtritten ſich die Söhne Albions um ihre Habe wie eine Schaar von Abgebrannten. Endlich ſind wir in Aigle, der kleinen Bezirksſtadt des noch zum Waadtland gehörigen Stück des Rhonethals. Es iſt gerade Markt, und unter den aus den vier Windrichtungen herbeigewehten auern Bherrſcht reges Leben. Man kauft und feilſcht; man prüft und bedenkt ſich. Zwiſchen den Heuſäcken der Pferde, den Bluſen der Männer und den Mänteln der Frauen hindurch bahne ich mir meinen Weg. Endlich findet ſich in der Barrikade der dichtaneinandergereihten Wagen eine Breſche, die Straße wird frei, und der Aufſtieg im Thal der Eau froide zwiſchen hohen Waldbergen hindurch kann beginnen. Die erſten elf Kilometer bis Sepey lege ich im Winter gern zu Fuß zurück. Die Poſt föhrt Schritt und holt mich ſo bald nicht ein. Die Ausſicht iſt herrlich, die Straße zwar auf⸗ geweicht, aber noch erträglich. Und ſiehe, ſie wird härter, je höher ich ſteige; dann hat der Schnee ſie leicht beſtreut, und endlich be⸗ deckt er die ganze Straße. Am Abhang ſteht ein großer Schlitten⸗ kaſten. Den wird die heraufkommende Poſt mit dem Wagen vertauſchen, bis der herunterkommende Schlitten ſich des Wagens wieder erbarmt. Es fällt Niemanden ein, das einſame, leere Gefährt au⸗) nur anzurühren; man kennt ſeine Beſtimmung und man reſpektirt ſie. Langſam erhebt ſich die Straße über das Thal, Aigle und Thun noch nicht eröffnet iſt. ſein Rieſenhotel verſchwinden an einer Biegung des Weges. Neue Fernſichten thun ſich auf: Der Chamoſſaire rechts, hinten die uns begleitenden Dents du Midi, vorn die Diableret⸗Gletſcher. Aber die Wolken ſinken tiefer und tiefer. Die Umriſſe der Berge erſcheinen nur noch ganz traumhaft und ſchattengleich in dem zunehmenden Dunkel: endlich gehen ſie ſchlafen hinter der Wolken⸗ decke. Kleine Flocken von oben miſchen ſich mit den Schweiß⸗ tropfen auf meiner Stirn: ſelbſt bei der größten Kälte erhitzt das Steigen. Der Schnee fällt dichter, und zum Glück taucht bei der nächſten Windung der in den Stein gehauenen Straße das Dorf Sepey auf. Es iſt ein Uhr; in einer Viertelſtunde ſoll die Poſt von unten ankommen, in einer halben die meinige weiter⸗ fahren. Gerade Zeit genug, ſich am Kaminfeuer des kleinen Gaſthauſes zu trocknen und zu erfriſchen. Bald hört man das gleichmäßige Schellengeläute der heraufkeuchenden Pferde. Dam⸗ pfend und unbeweglich ſtehen ſie vor dem ſchweren, hochbepackten Poſtſchlitten, aus deſſen Kutſchkaſten ſich vier Reiſende mühſam und brummig herausſchälen. Keiner ſieht danach aus, als wolle er mit mir weiterfahren; alles ſind Leute aus dem Orte, und ſo werde ich wohl allein ſein. Da fährt mein Schlitten an: wahr⸗ haftig nur ein Pferd, zwei Sitzplätze und ein Brett hinten für die Packete. Lebt wohl, ihr ſchönen Poſtwagen der Ebene mit euren Sammtpolſtern, den Huthaken und Schirmnetzen, dem hermetiſch verſchloſſenen Glasverſchlag auch für die zweiſitzigen Wagen. Dieſes kleine Ungethüm iſt von rührender Offenheit; es hat nicht einmal einen verſchließbaren Kaſten für meinen Handkoffer.„Er iſt auch ſo noch viel zu ſchwer“, ſeufzt der freundliche Kutſcher und ſpannt meine etwas ängſtlichen Er⸗ wartungen der Dinge, die da kommen ſollen, aufs höchſte. Es iſt Zeit, aber wir fahren noch nicht, denn— man will uns photographiren! Es ſoll wohl eine neue Anſichtskartenſerie der„Schweizeriſchen Poſten im Winter“ geben. Mit Feldherrn⸗ blick hat der Mann den rechten Augenblick abgewartet, in dem vier Poſtſchlitten verſchiedener Größe angeſpannt nebenanein⸗ ander ſtehen: der von unten, der nach dem oberen Ormontthal, der kleine nach der, mit Aigle nun durch eine Zahnradbahn ver⸗ bundenen Krankenſtation Leyſin und der meine. Die Pferde rühren ſich nicht.„Hier, Herr Direktor, rechts vom Poſtillon.“ „Es geht los, meine Herren.“„Bitte nicht zu lachen.“„Die Hüte aus dem Geſicht; die Wagenthür offen. Eins, zwei, drei Jertig!„Nun aber fort! ruft der Vorgeſete Die Pferde ſchütteln die Köpfe und ziehen an, der Photograph packt zufrieden lächelnd auf, und Jeder geht ſeiner Wege. Einen Kilometer folgen wir der Ormontſtraße und biegen dann links in den Wald hinein. In gewaltigem Bogen ſteigt die das Seiten⸗ thal erklimmende Straße nordweſtlich auf. Eine Weile über⸗ ſchaut man das ganze weite Thal mit ſeinen Hütten, Wäldern, Abhängen und dem tief unten ſchäumenden Waſſer. Der Kutſcher ſteckt ſeine Pfeife an, mißt mich mit prüfendem Blick und geht neben dem Schlitten. Das Pferd, ohne des geringſten An⸗ triebes zu bedürfen, zeht in gleichmäßigem Schritt, der von einem normalen Fußgänger kaum auf die Dauer eingehalten werden könnte. Plötzlich ſteht es ſtill und biegt auf die Seite. Es ſieht den herunterkommenden Poſtſchlitten und weiß, daß weiter oben die Straße zu ſchmal zum Kreuzen iſt. Auch der herantrabende Schlitten ſteht einen Augenblick. Die Kutſcher tauſchen ihre wenig erfreulichen Anſichten über das Wetter und den Zuſtand der Straße, übergeben ſich falſch geleitete Briefe, und mit einem hohen Kehllaut treiben ſie die Pferde zu neuem Anziehen. Endlich kommen wir aus dem Walde und überſchauen die zurückgelegte Steigung. Schon ſind witr ein gutes Stück aus dem Ormontthale heraus und ſtreben dem 1450 Meter hohen Paſſe zu. Der erſte Halt; ein Kaſten muß geleert, ein Schnaps muß getrunken werden. La Comballaz, im Sommer ein be⸗ ſuchtes Fremdenhotel, macht mit ſeinen geſchloſſenen Läden einen traurigen Eindruck. Wir wärmen uns Hände und Füße am Ofen der kleinen Kneipe und treten bald wieder in den Schnee hinaus. Dicht fallen die Flocken von dem bleiernen Himmel, und weit ragen die Berge um uns in die Wolken hinein. Mit einem Beſen kehre ich meinen Sitz frei, befühle den nur noch lauen, mit glimmernder Aſche gefüllten Blechkaſten im Schlitten, wickele mich von Neuem in meine Pferdedecke, ziehe die Pelzmütze über die Ohren und verſuche ein Geſpräch mit dem Lenker meines Schickſals. Schon zehn Jahre verſieht er hier oben ſeinen Dienſt mit ganz ſeltenen Urlaubstagen und fühlt ſich wohl und glück⸗ lich dabei. Ein gutes Pferd, Tabak in der Pfeife und nicht zu viel Reiſende und Päcke— mehr verlangt er vom Leben nicht. Auch das Pferd, das täglich ſeinen mehr als vierſtündigen Weg in dieſer Einöde zurücklegt, ſcheint mit ſeinem Loſe völlig zu⸗ frieden. Stromweiſe bricht ihm der Schweiß aus den Poren, denn der Schnee iſt weich und mit jedem Schritt ſinkt es bis zum Knie ein. Der Schlitten„ſtößt“ und rutſcht hin und her.„Links!“ ſchreit auf einmal der Kutſcher. Ich ſchiebe mich ſchnell in die linke Ecke, ſeinem Beiſpiel folgend. Einen Augenblick ſcheint der Schlitten rechts umſchlagen zu wollen, unſer Gegengewicht bringt ihn wieder zur Vernunft. Noch ein paar Mal wiederholt ſich das Manöver, und es gelingt jedesmal.„Ich habe noch keinen umgeworfen“, meint ſtolz der Kutſcher. Es iſt halb vier Uhr, und das brave Pferd zieht uns mit Leibeskräften das letzte Stück zur Paßhöhe hinauf, keinen Augenblick ſeinen Schritt verlang⸗ ſamend. Endlich zeigt ſich das Steinhaus der Höhe mit ſeiner weißen Tafel: Col des Moſſes 1448 Meter. Eine behäbige Frau, den unvermeidlichen Sack in der Rechten, den Zettel zur Ausfüllung der Ankunfts⸗ und Abfahrtszeit der Poſt in der Linken, erwartet uns. Man irrt ſich gewaltig in dem Glauben, Luſtige Ecke. Delbrück⸗Anekdoten. Wegen ſeiner körperlichen Kleinheit hatte der dieſer Tage geſtorbene Staatsminiſter a. D. Delbrück während So wäre es laut „B. B. C“ bei einem Frühſchoppen einſtmals beinahe zu einem argen Zuſammenſtoß gekommen. Ein Kommilitone hatte ſcherzhaft ge⸗ äußert:„Den Delbrück ſtecke ich in meine Weſtentaſche!“ Schlag⸗ fertig erwiederte der Angeulkte:„Dann hätteſt du in deiner Weſten⸗ kaſche mehr als in deinem Kopf!“ Beim Aſſeſſorexamen gings Del⸗ brlick ähnlich. Ein Examinator redete ihn an mit:„Sie Kleiner!“ Entrüſtet erhob er ſich mit der Frage:„Seit wann werden dann die preußiſchen Aſſeſſoren mit der Elle gemeſſen?“ Hauszinsbücher empfiehlt Dr. H. Haas'sche Buchdruckerei, Ein Journaliſtenpech, wie es größer nicht gedacht werden kann, hat den Herausgeber des„Boten vom Gardaſee“ betroffen. Er hatte, einer italieniſchen Zeitungspraxis folgend, eine Weihnachts⸗ prämie ausgeſetzt, deren Gewinner freie Fahrt an den herrlichen Bonaeus und freien vierzehntägigen Aufenkhalt in dem Hotel Faſano genießen wird. Da naturgemäß die Abnehmer des trefflichen Blattes, der einzigen in Italien in deutſcher Sprache erſcheinenden Zeitung, mit wenigen Ausnahmen am Gardaſee ſelbſt wohnen, ſo war anzu⸗ nehmen, daß wenigſtens die Reiſekoſten des Glücklichen nur ſehr gering ſein würden, da Faſano von allen Rivieragorten mit der Straßen⸗ bahn um bare 20 Centeſimi zu erreichen iſt. Und nun hat es der tückiſche Zufall gewollt, daß der Gewinn einem Leſer in dem meer⸗ umſchlungenen Schleswig⸗Holſtein zufiel! Das wird eine geſalzene die Leute da oben ſeien zu bedauern, und ſte lachen in ſich hinein, wenn man ihnen ſein Beileid ausdrückt. Nuün geht's bergab. Sorglich deckt der Poſtillon ſeine Roſt⸗ nante zu und wir ſuchen im Trab die hundert Meter tiefer liegende nächſte Poſtſtelle La Lecherette zu erreichen. Das geht freilich heute nicht lange. Vom Weg iſt bei dem an einzelnen Stellen mehr als Meter hohen Schnee nichts zu ſehen. Die merkwürdig klein erſcheinenden Telegraphenſtangen pflegen Ab⸗ kürzungen zu nehmen und ſind keine zuverläſſigen Führer. Am beſten läßt man das Pferd ſich ſeinen Pfad ſuchen. Bald rechts, bald links ſich wendend, findet es ihn mühelos. Inzwiſchen hat ſich ein bärtiger Arbeiter in Waſſerſtiefeln mit einer Schnee⸗ ſchaufel auf den Schlitten neben mich geſchwungen. Er erzählt, die Fahrgelegenheit bis zu ſeiner Arbeitsſtelle benutzend, von dem am geſtrigen Abend tobenden Sturm und zeigt mit ſeiner kräf⸗ tigen Hand die in der Nacht umgeriſſenen Tannen und die herab⸗ gefallenen, dunkle Spuren hinterlaſſenden Steinmaſſen. Un rrude temps! wiederholt er, das R ſchnurrend; Bon soir! rufend, ſpringt er ab und macht die Poſtſtraße an der gefährde⸗ ten Stelle frei. Denn trotz aller Oede, trotz der beträchtlichen Entfernung zwiſchen den einzelnen Häuſern, iſt auch hier oben noch Leben und Verkehr. Hier und da begegnet uns ein Holz⸗ ſchlitten, und die Begegnenden treiben ihre Pferde nach rechts und links tief in den Schnee. Bis zur Höhe von 1600 Metern finden ſich im Winter bewohnte Hütten. Ihnen zuliebe, freien Bürgern und Steuerzahlern, Briefempfängern und vor allem Zeitungsleſern, bedient die Poſt die drei Ablagen an der Straße. Iſt das Wetter erträglich, ſo gehen die Leute hinaus an die Ar⸗ beit; das Holzfällen iſt ja das Hauptwintergeſchäft, und der Transport der großen Balken iſt nur bei hohem Schnee ohne be⸗ ſondere Koſten möglich.„Ein Winter ohne Schnee“, erklärt mir der Kutſcher,„wäre ein ſchwerer Verluſt für uns.“ Ob das kleine Schulmädchen auch ſo denkt, das, einen Brot⸗ laib unter dem einen Arm, die Schiefertafel unter dem andern, eben ſeinen Brief dem Kutſcher entgegenſtreckt? Es gibt vier Schulen zwiſchen Sepey und Chateau'Oex. In der großen Stube, die zugleich Schlaf⸗ und Wohnraum, Poſtamt und Spegereiladen iſt, drängen ſich ein Dutzend Kinder um den alten Kachelofen. Wer weiß, ob hier in den ſieben Schulmonaten nach Ueberwindung ſo vieler Widerſtände nicht mit größerem Eifer und Erfolg gelernt wird, als unten in den vornehmen Schul⸗ ſälen der Städte! La Lecherette! Wieder ein breites Steinhaus.„Sommer⸗ penſion für Fremde“, wie das Schild verkündet; um Weihnachten werden ſie freilich keine Gäſte haben.„Zwei Packete heute“, er⸗ klärt der Kutſcher und bindet ſie hinten am Schlitten, wo ſie durch eine Segeltuchdecke leidlich geſchützt ſind, langſam los.„Eine halbe Stunde Verſpätung“ wird auf dem Fahrſchein bemerkt; bei ſolchem Wetter iſt das wenig. Wir müſſen noch 400 Meter bergab. Chateau'Oex liegt faſt zu unſeren Jüßen, aber wir umfahren im großen Bogen erſt die Schluchten des Thales der wilden Tornereſſe. So lenken wir nach Süden, ſtatt nördlich auf das kleine im Thalgrunde liegende Dorf Etiraz zu. Es hat zu ſchneien aufgehört und die Bergrieſen enthüllten ſich langſam in ihrer furchtbaren Majeſtät. Schon iſt die Sonne unter⸗ gegangen und das Rößlein wittert den Stall. In Etiraz halten wir einen Augenblick. Wie anders ſah es hier im Sommer aus, als wir dort auf der Galerie unſeren Thee tranken und uns muthig an die Beſteigung der„Gumfluh“ wagten! Jetzt ſcheinen die Häuschen zu ſchlafen und das kleine Thürmchen des Kirch⸗ thurms iſt kaum auf zwanzig Schritte zu erkennen. Noch eine Stunde und wir ſind unten. Kaum werfe ich einen Blick auf den meterhohen Springbrunnen unten am Bach: ein geplatztes Rohr der Lauſanner Waſſerleitung ſchleudert unter dem gewaltigen Druck das Waſſer in die Luft, das ſich durch einen prachtvollen Eiskegel hindurcharbeitet. Das Organ für den Naturgenuß fängt an mir zu fehlen: es verlangt mich nach Menſchen, nach Leben, nach Wärme. Und ſiehe da, ſchon ſind wir aus dem Walde. In großem Bogen gewinnen wir das Thal zu unſeren Füßen, eine kleine Steigung zum Schluß, und wir ſind in Chateau'Oex. Schwere Holzſchlitten fahren an uns vorüber, und die Handſchlitten der gare(Achtungl) rufen⸗ den Engländer ſauſen hinter ihnen drein bergab. Dort winkt das wohlgeheizte Hotel, an deſſen gutbeſetzter Tafel elegante Damen ſitzen. Es heißt wieder Kulturmenſch werden und den Geiſt in ſeine Rechte gegenüber der Natur einſetzen tröſten, daß es noch weit ſchlimmer geweſen wäre, wenn der Gewinn etwa nach Spitzbergen gefallen wäre! (Aus den„Luſtigen Blätter.“) Babel und Bibel.„Der Angeklagte Moſes behauptet, die hier vorliegenden Tafeln oben auf dem Berge Sinai erhalten zu haben; während ich doch unumſtößlich nachgewieſen habe, daß eben dieſe Tafeln in der königlichen Bibliothek zu Babylon fehlen, mithin dort entwendet ſind.“ Der Vertheidiger: Ich behalte mir die Ladung eines wichtigen Entlaſtungszeugen vor. Kaſernenhofblüthe. Unteroffizier(zum Einjährigen“: Und wenn Sie zehnmal Rechtskandidat ſind, bei uns müſſen Sie doch links antreten! Rechnung werden, doch mag ſich der„Bote vom G ſee“ damit Anlerricht. Lehrer für deutſchen Unterricht an einen B 2, 10 Ju ein. größ. Gärtnerei zuverläſſ. Gärtner geſucht. Näheres im Verlag. 1586b u perkanfen an, efahrgneg und geritteues 3973 Pferd, fen. eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Gas bürgerl. Köchinnen, Haus⸗ u. bereits im Deutſchen etwas mächtigen jungen Italiener geſ unt. Nr. 3966 an die Expd Basgsessssssesgge Apfelſchimmel, 9 Jahre alt, gut auf den Beinen. Näh. Vorm. bis 11 Uhr bei Kutſcher Gräf, Augartenſtraße 44. Zimmermädch., ſow. Mädch werd geſ.u. empfohl. isoeh Frau Böhrer, J 8, 1, 2. Tr. Ein fleißiges Mädchen, für Küche u. Hausarbeit ſofort geſucht. U 6, 30, part, 15850 9 Verſch. naturwiſſenſch. Bücher 2 Ziegelet, Kaltbrennerei g und eine Parthte gelaſſiker und zu verk. O 1, 14, 8. St. Oekonomie⸗Auweſen 5 i 5 15* dongen oder zu lehen, da ich für 2 im beſt. Gan Unterfrankens, mit Wohnhaus, 2 Schennen denſelben keine Zahlung leiſte. 1577b Paul Hirſch, Langſtr 20. 2 Sialt, Frocenſchnppen de. 2 5 5 88 8 0 Abung) 5 1 0* 11 eberge u. Waldung), 8 FErnst gemeint. Hindeſeh, 5 Pfelde, 25 Gebild., häusl. erzog. Dame, Schweine ꝛe. ſehr aus⸗ 2 prot., Mitte 20er, ſchlanke Figur, 5. anugen. Aeußere, gemüthv. heiter. 0 dehnungsfähig, um den 14 0 0 Mm mN 1 Charakt, m. ſp. anſ. Vermögen 44 billigen Preis von 67,000 f Oſtern ein junger Mann in die wünſcht ſ. m. Beamt. od. ſonſt gesucht. s, 2. G. m. b. H. E., 2. 1471b Ich warne hierwit Jeden, mein. 2 N Sohn Fritz Hirſch etwas zu Sof. tücht. Putzfrau geſücht. 15760 Scart begonderar ele, Todes-Anzeige. Wir machen die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſer liebes Kind Elsbethz im Alter von 10 Jahren 6 Monaten heute nach langer Krankheit in Todtmoos ſanft entſchlafen iſt. Die Beſtattung wird hier in aller Stille ſtattfinden. Mannheim, den 5. Februar 1903. 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Wir bringen zur gemeinen Keuntuiß, daß Fiſcher arl Butz als Fiſchereiaufſeher Aei Fiſchwaſſer der Gemarkungen Jane Seckenheim, Neckarau⸗ aunheim, Kilometerſtrecke 239, 9bis 248, 400 des Rheins, einauhafen und der Altwaſſer Dei genafinten Strecke, verpflichtet Morden iſt. 718 Meannheim, 30. Januar 1908. Mr. Wezirksamt: Neff. Bekannimachung. 5 Telefonverkehr betr. Nr. 4870. Wir bringen hier⸗ Mit zur offeutlichen Keuntuiß, Daß die Bad. Landwirthſchaftliche kkufsgenoſſenſchaft in Karls⸗ ulſhe unter Nr. 1749 an das all⸗ emneine Fernſprechnetzangeſchloſ⸗ worden iſt. 719 Die Herren Aerzte ſowie Die Bürgermeiſterämter des ezirks machen wir beſonders grauf aufmerkſam. Maunheim, 27. Januar 1903. 5 Gr. Bezirksamt. Neff. Bekanntmachung. Maßregeln gegen die Reblauskrantheit hier. Die Einfuhr Wurzelreben betr. Nr. 12259 J. Die Buͤrgermeiſter⸗ Annter werden veranlaßt, in der elneinde bekannt zu geben, daß die Einführung und Verſendung ewuürzelter Reben, wozu auch iie ſogenannten Korbreben ge⸗ hören, aus nicht badiſchen Gebieten oder aus einer nicht zu den Kreiſen Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe ge⸗ hörigen badiſchen Gemeinde bei ſrenger Strafe verboten iſt. Der Vollzug iſt zu überwachen. Maunheim, 2. Februar 190. Großh. Bezirtsamt: Lang. 1 Vekauntmachung. Nk. 13164. Eingefangen und bel. Waſenmeiſter Stamm— K 5,— untergebracht iſt ein ſchwarzer Dachshund, weiblichen Geſchlechts. Derſelbe trägt braunledernes Halsband. 720 Mannheim, 3. Februar 190s. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Gefunden und bei Gr. Be⸗ zirksaurt deponirt: . ein Brillautſtein, ein Dantengürtel, ein Täſchchen, eine Damenuhr, ein Portemonnaie, ein Sack mit Juhalt. Zdwangsverſteigerung. Freiiag, 6. Februar 1903, Nachmittags 2 uhr Aud ev. folgende Tage, werde ich im Pfaudlokale& 4, 5 hier, ev. am Pfandorte: 3965 Billard mit Zugehör, 2 Pia⸗ nino, Kleiderſchränke, Waſch⸗ tkommode, Betten, Tiſche, Stühle, 1 Parthie Silbergeſchirr, Eis⸗ ſchtänke, Glas⸗ und Porzellan⸗ geſchirr, Ornamentenpavillon Mit Zugehör, 1 Laubeingang, Dekokralſonen, Gartenmöbel, Küſtre, Kleiderſtänder, 1 Parthie Weißzeng, Bettflaſche, 1 zwei⸗ käderiger Wagen, Doppelleiter, Balluſtraden, 2 Petroleumöfen, Pult, Ofen mit Zugehör, Theken nd Zugehör,1Badeeinrichtung, Gie is mit Zugehör, Kohlen⸗ keſſel, 1 Läukeapparat, Wirth⸗ ſchäftsinventar, 1 goldene Uhr, Fanapees, Spiegelſchränke, Blicher, Noten. Waſchſervice, 1 Dyngmomaſchine, 1 Fuchs⸗ finte, 1 Dampfmaſchine ſowie ſonlige Gegeuſtände gegen Vaarzahlung im Voll⸗ reckungswege ſöffentlich verſtei⸗ e n. 3965 Mäannheim, 5. Februar 1908. Roſter, Gerichtsvollzieher. Jagdverpachtung. Samſtag, 7. Jebruar l. Is., Nachmittags um 1 uhr wird guf dem Gemeindehaus zu Watfenheim die gemeinheitliche Feldagd auf einen weiteren ſechs⸗ lährigen Pachtbeſtand verpachtet. elbe iſt wegen ihren vor⸗ ſen Beſtandes von Rehen, Faſanen, Hühnern und ſehr zu empfehlen. von 721 717 Vattenheim, 30. Januar 1903. Großh. Bürgermeiſterei Wattenheim: Eggel. 10723 die ſo läſtigen Bronchial⸗ rhe verurſacht, ſowie guã⸗ r Huſten find. ſchnelle u. inderung bei Gebrauch von Lindenmeyers Salus⸗ Bonbous.(Beſtandtheile: 100% Alliumfaft, 90% reinſt. Zucker). cht. A 1 M. i. d. Apoth., Judwig& Schütthelm und lenreuther. 28786 Aekauntnachung. Die Uuterſtützung aus dem Carl Borrö⸗ mäus⸗FJond betr. No. 12718. Wir bringen hier⸗ mit 806 öffentlichen Kenntniß, daß Geſuche um Unterſtützung aus dem Karl Borromäus⸗ Fond ſpäteſtens bis 31. März d. Js. hierher vorzulegen ſind. Später eiulaufende Bewerbungen kötnen keine Berückſichtigung mehr finden. Higlou bemerken wir: „DVie opige Stiftung hat den Zweck der Unterſtützung Kranker ußſd Preſthafter katholiſcher Re⸗ ligſon pon der vor mals pfälziſchen Hof⸗ und Civildienerſchaft und bel den jetzt veränderken Ver⸗ hältniſſen ſolcher badiſcher Dieuer ud deren Relikten, welche in den Orten der badiſchen Pfalz in Dienſten geſtanden ſind; ſo⸗ dann in zweiter Reihe,(wozu ledoch die Mittel ſelten hinreichen) die Unterſtützung ſonſt verlaſſener und in Gefahr ſchwebender Kinder, Wgiſen und ſolcher Angehörigen der vormals pfälziſchen, ſetzt ba⸗ diſchen Orte, die zur Zeit die Fähigkeit nicht haben, ihren Untechalt ſelbſt zu finden und ebenfalls katholiſcher Religion ſind. ee Stiftung ſind ſämmt⸗ liche Gemeinden des diesſeitigen Aiſitsbezirk, als ehemals pfälziſche Ofte beſechtigt. 722 Mannheim, 3. Februar 1903. Großh. Bezirksamt: Zoeller. Bekauntmachung. Nr. 5585 1I. Auf Antrag des geineinſamen Vertreters der Be⸗ ſitzer von Schuldverſchreibungen der in Konkurs befindlichen Aetiengeſellſchaft für Chemiſche Juduglrie in Mannheim, Rechts⸗ anwalt Dr. Elſas in Stuttgart, beruft das unterzeichnete Kon⸗ kursgerjcht eine Verſammlung der Gläubiger aus den oben ge⸗ naunten Schuldverſchreibungen. Die Verſammlung findet ſtatt am: Monſag, den 2. März 1903, „Vormfittags 10 Uhr 2, Stock, Zimmer 10 des Großh. Alutsgerichts Mannheim. Tagesordnung: Autlag des Rechtsanwalts Or. Elſas als gemeinſamer Vertreter der Beſitzer von Schuldver⸗ ſchreibungen der Aktiengeſellſchaft für Chein. Induſtrie in Mann⸗ heim, die Einwilligung zu er⸗ thellen, daß die 4½%% ige Obli⸗ gationsſchuld von einer Million unter den früheren Anleihebe⸗ dingungen durch die Käuferin des Auſpeſens der Aktiengeſell⸗ ſchaft für Cheim. Induſtrie in Mannheim, die Firina Kunheim & Co. in Berlin übernommen werde. Gezählt werden bei der Faſſung von Beſchlüſſen nur die Summen derjenigen Gläubiger, welche ihre Schuldverſchreibungen ſpäleſtens am eten Tage vor der Verſamm⸗ lung bei der Reichsbank hinter⸗ legt haben. 725 Maunheim, 3. Februar 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Umtsgerichts: 12 Moh r. Bureau⸗ oder Ladenlokal⸗ Vermiethung. Die früher von der Vörſe be⸗ nützten Parterreräume im Auſtaltsgebäude des kathol. Bürgerhoſpitales, N G, 1, ſind alsbald unter günſtigen Bedingungen auf 1, eventuell auch gauf 2 oder 3 Jahre als Bureaue oder Ladenlokal zu vermiethen. 29500/4 Intereſſenten werden gebeten, ihre Angebote hierauf unter geuauer Bezeichnung des Zweckes, welchem die Räume dienelt ſollen, ſowie unter Angabe des offerirten Pachtzinſes alsbald einzureichen. Von der Verwaltung des kathol. Bürgerhoſpitales wirdauf Wunſch Gelegenheit zur Beſichtigung det fraglichen Räume gegeben. Mannheim, 1. Februar 1903. Stiftungsrath für das kath. Bürgerhoſpital: von Hollander. Diebold. Ollsliankenlaſe der Dienſtholen Mannheim Stellenvermittelung für häusliche Dienſtboten. Häusliche Dienſtboten, als: föchinnen, Zimmermädchen, Kindermädchen ꝛc. erhalten ſeden Tag unentgeltlich von der Orts⸗ Krankenkaſſe der Dienſtboten, 0 3, 11½/12, Stellen vermittelt. Von den Dienſtherrſchaften wird als Crietz ür baare Aus⸗ lagen 1 Mk. präuumerando er⸗ hoben. 27677 Die Verwaltung: Kempf. Zahnweh-Tropfen helfen ſof. u. ſicher. Viel Anerkenn⸗ ungen. Allein echt a Fl. 40 Pf. in der Medleinal-Drog. 2. Tothen Kreuz gegründet 1888. 3689 Donnerſtag Boukursverfahren. No. 4719 J. Ueber das Ver⸗ mögen des Schloſſers und Co⸗ lonialwaarenhändlers Wilhelm Pfeilſticker in Maunheim, wurde heute Mittags 12 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ naunt: Kaufmann Friedrich Bühler dahier. Konkursforderungen ſind bis zum 21. Februar 1903 bei dem Geriſchte anzumelden. Zugleich iſt zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände, ſowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Dieuſtag, den 3. März 1903, Vormiltags 11 uhr, vor dem Großh. Anntsgerichte Abth. IV, II. Stock, Immer Nr. 5, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſegehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wirdaufgegeben, nichts anden Ge⸗ meinſchüldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflicht⸗ Ung auferlegt, von dem Beſitzeder Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderle Befriedigung in Auſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 21. Februar 1903 Anzeige zu machen. 727 Mannheim, 4. Februar 1903. Der Gerichtsſchreiber Großh. Aumitsgerichts LV: Mohr⸗ Koukurgverfahren. Nr. 4644 II. In dem Konkurs⸗ verfahren über den Nachlaß der Vartholomäus Krämer Ehe⸗ frau, Eliſabetha geb. Hartmaunn in Schriesheim iſt Termin zur Abnahme der Schlußrechnung und zur Erhebung von Einwend⸗ ungen gegen das Schlußver⸗ zeichniß beſtimmt auf: 725 Donnerſtag, 26. Febr. 1903, Vormittags 10 uhr vor dem Großh. Amtsgericht hierſelbſt, Abth. VIII., Zimmer No. 27, parterte. Mauuheim, 29. Januar 19038. Der Gerichtsſchreilber Großh. Anitsgerichts: Mohr. Konkurs⸗Verfahren. Nr. 5478 l. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Wirths Karl Konrad in Maunhein iſt zur Prüfung der nachträglich angemeldeten For⸗ derüngen Termin auf 724 Freitag, 20. Februar 1903, Vormittags 9 uhr vor dem Großherzoglichen Amts⸗ gerichte hierſelbſt, 2. Stock, Zim. No. 8 anberaumt. Mannuheim, 31. Januar 1908. Mohr, Gerichtsſchreiber des Großh. Aimtsgerichts v. Konfkursverfahren. Nr. 4468 J. Das Konkursver⸗ ſahren über das Vermögen der Firma„Deutſche Kohlen⸗JIn⸗ duſtrie, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“in Mann⸗ heim wurde, nach Abhaltung des Schlußtermins, durch Beſchluß Großh. Amtsgerichts hier vom Heutigen aufgehoben. 725 Mahnheim, 2. Februar 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts III.: Mohr. Zwangs⸗Perſteigerung. Freitag, 6. Februar 1903, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlocale Q 4,5 dahier gegen baare Zahlung im Vollureckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 3971 15 Mille beſſere Eigarren, eine Nähmaſchine, 1 Gläſerſchrank, eine Ladentheke, 1 Glaskaſten, 5 Wirthstiſche, 1 Aktenſchrank, 1 Bücherregal, 1 Tiſch mit Copir⸗ preſſe, 3 aufgerüſtete Betten, 1 Chiffonnter, 2 große Spiegel, Waaxenſchrank, 1 Tiſch, 2 Ka⸗ meeltaſchen, Fautenil, 17 Bände Brockhaus⸗Converſatiousſexicon, Jahrgang 1898s mit Geſtell, 6 verſchiedene Bilder, 2 Sountags⸗ anzüge, 1 Gummimantel und 1 Sommerſberzieher. Daran an ſchließend am Pfandorte mit Zu⸗ ſammenkunſt im Lokal Q 4, 5, Weiß⸗ und Rothweine, verſchied. Weinfäſſer, 1 Kaſſenſchrank, Mö bel und Einrichtungsgegenſtände verſchiedener Art. Mannheim, 5. Febr. 1903. Weber, Gerichtsvollzieher, O 2, 6. Möbel⸗Herſteigerung 0 4, 7. 0 4, 17. In meinem Verſteigerungs⸗ lokale, Hinterhaus, 2. Skock, ver⸗ ſteigere am 3974 Freitag, 6. Februar Nachm. 2 Uhr: Möbelu Betten mit Feder⸗ bettung aller Art. M. Arnold, Anktionator. Th. von Gichſtedt, N 4, 12. Stellung geg. monatl. Rückz. auf „ 5. Februar Zwaugs⸗Verſteigerung. Nr. 646. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das i Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Maunheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks auf den Namen des Jakob Burkhardt, Bäcker in Mannheim eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtückam Montag, den 23. März 1903, Bormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Dienſträumen in Mannheim A 1 Nr. 9 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt cin 30. Dezember 1902 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittheilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betref⸗ fenden Nachweiſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkundeiſt Jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Glänbiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bet der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertheilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. „Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Erlheilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweiſige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteig⸗ erungserlös au die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes. Grundbuch von Mannheim, Band 34, Heft 33, Beſtands⸗ verzeichniß J. Lagerbuch⸗Nr. 143a, Flächen⸗ inhalt 1 ar 38 qm Hofratthe in 1 Neckargärten, Mittelſtraße Nk, 97. Hierauf ſteht ein dreiſtöckiges Vorderhaus mirgewölbtemeller. Schätzung M. 29,500. Mannheim, 20. Jannar 1908. Großh. Notariat U als Bollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. 10810 Heffenkliche Lerſteigerung. Freitag, 6. Februne 1903, Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale hier, 2 4% 5, im Auftrage des Herrn Konkurs⸗Verwalters Friedrich Bühler dahier, die zur Konkurs⸗ maſſe des Otto Zittlau dahier gehörigen Gegenſtände, gegen Vaarzählung öffentlich ver⸗ ſteigern: ſilberne Uhrkette, 2 ſilberne Servietteuringe, 1 ſilbernes Armbaud, 1 ſilberne Streich⸗ holzbüchſe, 2 Ringe und zwei Ohrringe. 3970 Mannheim, 5. Februar 1908. eber, Gerichtsvollzieher, O 2, 6. 85 8 Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 6. Februar 1903, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokale 24, 5 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Ladentheke, 1 Regal mit Schubladen,! Dezimal⸗,[Küchen⸗ und! Handwaage mit Gewichten, 1 Gasluſtre, 1 Sack Mehl, Cichorien, Seife, s Läuferſchweine, 1 Federnrolle, 1 Pferd(Fuchs⸗ wallach) ſowie diverſe Möbel Mannheim, 5. Februar 1908. Zimmer, Gerichtsvollzieher, Waldhofſtr. 19. 3938 Damen⸗ und Kinderkleider werd. ſauber und billig angefertigt von 3679 Frau unger, 3. Querſtr. 36. Alff mehrſeit Wunſch nehme auch auß. d. Hauſe Aufträge an. D. O. N pbnl. eschäft Sonnen⸗, Regen-Schirme U. Stöcke ron den einfachsten bis zu den feinsten Genros. 26411 Cäbilie Warmser Vis--vis der Harmonie 2, 1. fel. 642. Mitglieder des Beamten- ereins erhalten 10% Rabatt Darlehen (300 Me.) geiucht von Beamten in ſicherer kurze Zeit. Gefl. Off. unt. Nr. B 2, 10. Tel. 2288. 1905. Solzverſteigerung. Im Rathhausfaale zu Lampertheim werden jedesmal von Vormittggs 9 uhr an verſteigert: I. Honnerstag, den 12. Februar d. IJ. gus Forſt⸗ wartei Wflobahn die Abzählungsupmmern 1 bis 620; Scheiter: Rm;: 50 Biche, 82 Eiche, 343 Kiefer; Knüppel: Rm: 46 Buche, 108 Eiche, 298 Kiefer; Reiſig: Wellen: 2450 Buche, 2640 Eiche, 1730 Kiefer; Stöcke(gewöhnliche): Rm: 20 Buche, 15 Eiche, 109 Kiefer; Stöcke(intenſiv zerkleinerte): Rm: 5 Buche, 68 Eiche, 122 Kiefer. 2. Wreitag, den 13. Februar d. J. aus Forſtwartei Heide die Abzählungsnummern 1 bis 438: Kiefer: 131 Rm Scheiter, 54 Rm Knüppel, 21810 Wellen Reſſig, 118 Rm gewöhn⸗ liche und 61 Rm intenſiv zerkleinerte Stöcke. Lampertheim, den 4. Februar 1908. Großh. Oberförſterei Lampertheim. Dieffen bach 10835 ſeinische creditbanb in Mannheim. Volleingezahltes Actienkapital 48 Millionen Mark. Reserven: 11 0090 000. 29288 Filiale in Baden-Baden, Freiburg i.., Heidelberg, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kon- stanz, Lahr, Offenburg und Strassburg 1. Els. — Wir erölnen laufende Rechnvngen mit und ohne Credlitgewührung, besorgen das Incasso von Wechseln auf das Iü- und Auslaud und stellen Wechsel, Checks und Acere- ditive auf alle Handelsplätze der Welt aus. Wir kaufen und verkaufen ffeeten aller Art und vermitteln den An- und Verkauf derselben zu den billigsten Be- dingungen. Wir führen provisionsfreie Uheckrechnungen und gewühren für deren Benutzung die grösstmöglichen Vortheile und Erleiehterungen. ir übernehmen Werthpapiere aller Gattungen zur sichexen Aufbhewahrung,(auch in Kassenschrank⸗ Anlage, Safe) und WerWwaltung und sind bereit, davon dis Einkassirung der fälligen Coupons, die Revision verloosbarer Werthpapiere, die Einziehung gelcündigter Obligatiouen, die Leistung ausgeschriebener Zahlungen und alles sonhst Erforder- liche zu besorgen. Desgleichen nehmen wir verschlossene Werthsachen in Nerwakrung. Die bei uns hinterlegten Gegenstände werden in den feuer- ſesten Gewölben unseres Bankhauses aufbewahrt und wir übernehmen dafür die Haftbarkeit nach den gesetzlichen Be- stimmungen. Die Berechnung von Gebühren ist einer Vereinbarung vor- behalten. ſeerzlaben Danl den Mehrheitsparteien, daß ſie wenigſtens die Geckanlcen über ihr Verhalten— und überhaupt— zollfrei gelaſſen haben! Zur Feier dieſer Errungenſchaft veranſtalte ich in der durch den ehemals kurpfälziſchen Baumeiſter Sehmund Britz und deſſen Nachkommen in der beiſpiellos kurzen Zeit von 83 Jahren erbauten Feſthalle „Zur Stadt Lück““ am Samstag, Sonntag u. Montag, ., 8. u. 9. Februar die 17. Cenerawersammlung Deutſcher Badenia⸗Ooppel⸗Hock⸗Biertrinker. Zur gefl. Beachtung! 1. Die Feier findet bei voller Zoll⸗ und Gedankenfreiheit der Theilnehmer und aus⸗ ſchließlich lauterem Wettbewerb ſtatt; die Nachricht, daß auf mein Beireiben dem Hoftheater mangels Bedürfniſſes die Konzeſſton entzogen werden ſolle, indem das„Stadt Lück“⸗ Theater den weſtgehenſten künſtleriſchen Anſprüchen genüge, entſpricht alſo der vollen Unwahrheit, denn thatſächlich haben alle Hoftheater Bedürfniſſe. 2. Eß⸗ und Trinkgeſchirre haben die Beſucher auf Grund vorliegender Muſter ſelbſt an⸗ und nach Gebrauch ſauber geſpült dem Hausmeiſter abzu⸗ liefern, weil ich auf dieſe Weiſe am billigſten zu dem nöthigen Inventar komme. 3. Nickelzehner, die des drohenden Rieſen⸗ bedarfes wegen ſchon jetzt in keinem Waarenhaus mehr unter pari erhältlich ſind, gelangen am Eingang nicht zur Erhebung, dagegen hat jeder Beſucher ſich beim jeweiligen Erheben von ſeinem Sitz dem dienſtthuenden Beamten zur Abſtempelung zu unterbreiten. Beim Verlaſſen des Saales wird alsdann durch drei Urkundsperſonen an Jedermann das Feſthalle⸗ Steuer⸗Soll abgeleſen und beigekrieben. 4. Das Defizit wird am Abend des dritten Feſttages auf den Abbruch verſteigert. Louis Montag, Zollgegner. NS. Mit der nächſtjährigen Verſammlung ſoll ein größeres Muſikfeſt verbunden werden. Bewerber um die Leitung belieben ſich bis längſtens Maxtini 1903 zu melden. Länger als vierzig Jahre hier Anſäſſige bedürfen keines obrigkeitlichen Zeugniſſes, da ſie keine Ausſicht auf An⸗ nahme haben. 10812 Ludwigshafen. Münchener Bler-ö, Pafe Nestzurant „Ludwigshof« Ecke Nalſer Wilhelme und Bismarckſtraße. Feinſtes Münchener Bier⸗Lokal. Spezialausſchant: Eberlbräu. 14712b an die Exved. d. Bl. erb. U5. Jahrgang. Bekanntmachung. Lieſerung von Unterrichts⸗ mittelu: Zur Abgabe an arme Schüler der Volksſchulen bedarf dieAr men⸗ kommiſſion für das Schuljahr von Oſtern 1903 bis Oſtern 1904 ſolgende Unterrichtsmittel, deren Lieferung im Sübmiſſionswege vergeben werden ſoll: 1. Hefte im Anſchlag von 5921 M. 50 Pf. 2. Schreib⸗ und Zeichenmate⸗ rialien von 1990„—„ Schulbücher von 6141,—„ Zuſ. 14052 M. 50 Pf. Die näheren Lieferungsbeding⸗ ungen nebſt einer Muſterkollektion ſämmtlicher zu liefernder Lehr⸗ mittel, die Sonder⸗Aufſtellung über den Bedarf der Schulen können im Büreau der Armen⸗ kommiſſion R 1, 14, 8 Stock, Zimmer No. 2, eingeſehen werden. In den Bewerbungen iſt das Abgebot unter Zugründelegung des Ladenpreiſes in Prozenten und zwar derart auszudrücken, daß 1. für die Hefte, 2. für die Schreib⸗ und Zeichenmaterialien, 3. für die Schulbücher ſe ein Geſammtabgebotſatz aufgeſtellt wird. Anders geſtellte Offerten können nicht berückſichtigt werden. Bewerbungen wollen mit der Aufſchrift„Lieſerung von Unter⸗ richtsmitteln“ verſehen bis Mittwoch, 18. Febrnar 1903 Nachmittags 4 Uhr, bei uns eingereicht werden. Maunheim, 20. Jauuar 1909. Armenkommiſſion: v. Hollander. Köbele Ditte. In der Arbeiter⸗Kolonie Aukenbuck macht ſich wieder der Mangel an warmen Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Unterhoſen, Socken und insbeſondere an Schuhwerk fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an die Herren Verträutensmänner und Freunde des Vereins die herz⸗ liche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Bekleidungsgegen⸗ ſlände gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen enk⸗ weder an Hau svater Wernigk in Ankenbuck— Poſt Dürr⸗ heim und Station Klengen—, oder an die Central⸗Sammfielſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, eingeſandt werden. 23885 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſt abgeführt werden. Karlsruhe im Mai 1902. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien im Großherzogthum Baden. ſer annonciren will — seien es auch nur kleine Anzeigen, wie: Personal-, Vertreter-, Stellungs-, Kaufs-, Ver- kaufs-, Pacht- u. Mieths- Gesuche wendet sich mit Vortheil an die Annoncen-Expedition Rudolf Mosse MANNHEIM Heidelbergerstrasse O 6, 6. Hierdureh erwachsen dem Inserenten keine Mehrkosten, dagegen eine Reihe von Vor- theilen, wie: kosten- freie fachmäünnische Berathung hinsichtlich zweckentsprechender Abfassung derAnnonce, auffälliger Ausstattung derselben, Wahl d. best- geeigneten Blätter etc. Katalog gratis. —7000 Wek. d Anerkannt beste Küche. 27982 HK. Rass. gegen gute Sicherheit auszuleih. * Aideutbümet: NaIIIIdes Bür asteinter Naworſccher Nebaltear NatI Apet.= Bru und Veririeb Dr. H. Dads“ Iche Buchbruckerel. G. un. be O. Off. uüt. 13320 an die Erped.