Abonnement: Tägliche Ausgabeꝛ 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich; durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Auswärtige Inſerate.. 25 Die Reklame⸗Zeile (Bodiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Pfg. 880 der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Grleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Raunheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Mannheimer Volksblatt.) Tclegramm⸗Abreſſer „Journal Mannheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021 Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 8414 E 6, 2.„ Redaktion: Nr. 377 „ Expedition: Nr. 218 „Filiale: Nr 8Ii8s 2 Nr. 68. Für unverlangt eingehende Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Politische Aeberseht. Manuheim, 10. Februar 1303. Bewegung der Belegſchaften im deutſchen Bergbau. Allmählich werden die abſchließenden Arbeitsziffern der einzelnen Bergbaubezirke für 1902 bekannt. Es ergibt ſich auch daraus, daß der deutſche Bergbau im Jahre 1902 unter einer Depreſſion litt, wie ſie ſo ſtark in der Kriſenzeit in den 70er Jahren nicht erlebt wurde. Weſentlich den Beſitzſtand behauptet hat von den drei größten Steinkohlenrevieren Ober⸗ ſchleſien, eine relatio ſtarke Zunahme der Belegſchaft erfuhr das fiskaliſche Saargebiet; dagegen vermochte nur infolge Zuſammentreffens günſtiger Umſtände das Ruhrrevier den im Laufe des Jahres erlittenen Arbeitsverluſt erſt im letzten Quartal inſoweit auszugleichen, daß die Belegſchaft ſtabil blieb. Von den mittleren und kleineren Revieren behielten Nieder⸗ ſchleſten, Sachſen, Lothringen und Oberbahern die frühere Arbeiterzahl, nur ſtellenweiſe kamen Belegſchaftsvermehrungen vor. Doch fallen dieſe kleinen Reviere nicht ausſchlaggebend ins Gewicht, ſie konnten den immenſen Abfluß der freigewordenen Arbeitskräfte nur minimal abſorbiren. Im Ruhrbergbau betrug im II. Quartal 1902 der Belegſchaftsverluſt über 6000 Köpfe. Im Ganzen iſt 1902 gegen 1901 ein Förderausfall von 409 063 Tonnen eingetreten. Die Belegſchaft betrug im Mittel 1901: 243 926, 1902: 243 963 Köpfe, ſo daß nur eine Zunahme von 37 Arbeitern zu verzeichnen iſt, ein Reſultat, wie es ſo ſchlecht ſeit Jahrzehnten nicht vorkam. Insgefammt ſtanden am Jahresſchluſſe im Ruhrgebiet 4 Zechen weniger in Förderung wie porjährig. Weit ungünſtiger geſtaltete ſich die Bewegung der Arbeiter im Braunkohlenbergbau. Den Fort⸗ ſchritt einiger Jahre hochgradiger Proſperität hat das Jahr 1902 erheblich wieder zu nichte gemacht. Ueber die Belegſchaftsziffern in den Erzdiſtrikten und im Salzbergbau liegen noch keine ab⸗ ſchließenden Angaben vor. In Siegen⸗Naſſau und im lothringi⸗ ſchen Minettegebiet iſt zum Jahresende der Betrieb aber wieder regelmäßig geworden, ſo daß ein Arbeiterverluſt wohl nicht zu erwarten iſt. Dagegen haben im Kaliſalzebergbau im letzten Quartal 1902 und theilweiſe noch im Anfang 1903 einige hundert Arbeiter die Kündigung erhalten. In erſter Linie kommt hier das anhaltiſch⸗fiskaliſche Werk Leopoldshall in Betracht. Der Araberprozeß in Moutpellier. In der Sonntag⸗Nacht wurde in Montpellier den arabiſchen Angeklagten das Urtheil des Schwurgerichts in fran⸗ zöſiſcher Sprache und dann in der arabiſchen Ueberſetzung ver⸗ leſen. 81 von den 107 ſind freigeſprochen, Dakoub mit vier Anderen zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, Taalbi Milluda zu fünfzehnjähriger Zwangsarbeit, die übrigen 19 zu ſieben⸗ und fünfjähriger Zwangsarbeit oder zu Gefängnißſtrafen zwiſchen zwei Jahren und ſechs Monaten verurtheilt. Der jüngſte der Angeklagten kommt bis zu ſeinem zwanzigſten Jahre in eine Beſſerungsanſtalt. Wie es ſcheint kann die Verwaltung die Frei⸗ gelprochenen durch Entziehung von Privilegien oder Auferlegung Dienſtag, 10. Februar 1905. (Abendblatt von Abgaben nachbeſtrafen. auf Anſtiften Pakoub's getödtet wurde, ſprach das Gericht eine Civilkläger Etienne Rollin 5000 Franken. Als die Verurtheilten, die mit vollſtändiger Ruhe der Verleſung zugehört hatten, zum Worte zugelaſſen wurden, erklärte Pakoub, er habe immer die Schuld für Alle tragen wollen und bat um Barmherzigkeit für ſeine Unglücksgefährten. Die einzige Gnade, die er für ſich ver⸗ langte, war, daß man ihn, der ſeit zwei Jahren abgeſperrt lebt, mit den Anderen vereinige. Die Geſchworenen hatten ſeit dem 19. Dezember täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feſttage, Sitzung gehalten und ſind ganz erſchöpft. Mehrere erkrankten Conſtantine telegraphirt wird, war die dortige einheimiſche Be⸗ völkerung hocherfreut über die Nachrichten aus Montpellier, denn ſie hatte Todesurtheile und nicht ſo viele Freiſprechungen er⸗ wartet, „ungerechtfertigte Milde“ der Geſchworenen und Richter Frankreich laut tadeln, weil ſie die Araber in ihrer auf⸗ rühreriſchen Geſinnung beſtärken werde. In Marokko dreht es ſich augenblicklich um einen ſonderbaren Standal. Nach der Riatta⸗Kabhlen geflüchtet, der ihn nun ausliefern will. Der geben, ſondern er will ihn in aller Form verkaufen. Dem „Imparcial“ wird aus Tanger beſtätigt, daß der Prätendent ſich ſind, ihn gegen Löſegeld(2) auszuliefern. ahlreich hatten ſich am 3. ds. auf das letzte Schlachtfeld beheben, um die Leichname der Gefallenen zu holen; ſie wurden von den kaiſer⸗ genannte„Pacifizirungsexpeditionen“, von Getreuen und Ver⸗ haben ſich ſogar angeboten, dieſen mit Gewalt den Riattas ab⸗ zunehmen und dem Sultan auszuliefern. Deutsches Reich. jahr. Er iſt Ehrenbürger der Stadt Oppenheim a. Rh. und lebenslängliches Mitglied der erſten heſſiſchen Kammer(ſeit 1877). Dem Reichstage gehörte er von 1874—81 und dann —(Der Deutſche Adelstag) hat Samſtag in ein bekanntes Organ des ſächſiſchen Miniſterjums:„Ob es VBon dieſem Mißbrauche halte der Anwalt Ladmiral in ſeiner Vertheidigungsrede geſprochen. Der [Familie Gariot, deren Ernährer im Aufſtande von Margueritte Entſchädigungsſumme von 12 000 Franken zu, dem anderen und mußten erſetzt werden. Einer ſtarb letzte Woche. Wie aus Die Europäer ſollen anderer Meinung ſein und die in ſeiner Niederlage hatte ſich der Prätendent zu dem Stamm in der Gefangenſchaft der Riatta⸗Kabylen befindet, die bereit Zahlreiche Riattas lichen Truppen angegriffen, die Einige von ihnen tödteten und 27 gefangen nahmen. Die Gefangenen wurden nach Fez gebracht. Der Kriegsminiſter des Sultans ſoll auf dem Weg zu den Riattas ſein, wo er den Handel zum Abſchluß bringen will. Sb⸗ wandten des Sultans angeführt, durchſtreifen das Land. Die Kabylen zeigen überall Neigung, ſich gutwillig zu unterwerfen, die Hiaguas, die früheren Hauptanhänger des Prätendenten, Berlin, 10. Febr.(Der Reichstagsabg. Freih. Heyl zu Herrusheim) vollendet heute das 60. Lebens⸗ wieder ſeit 1893 als Mitglied der nationalliberalen Partei an. Düſſeldorf ſtattgefunden. Es waren 160 Theilnehmer erſchienen. — Gur Jeſuitenfrage) bemerkt die„Leipz. Ztg.“, grundſätzlich richtig war, daß der Reichskanzler noch v Stellungnahme des Bundesraths die Haltung der preußiſche Stimmen öffentlich kund machte, will uns nach perſönlicher faſſung zweifelhaft erſcheinen.“ 5555 —(Reichstagsveteranen.) Aus dem konſtity den norddeutſchen Reichstage ſind jetzt nur noch drei Mi im Reichstage: Graf Hompeſch, Eugen Richter und Bebel. —(Reichstagskandidaturen.) Landgerich direktor Dr. Becker in Dresden iſt von ſeiner Reichstagskan datur zurückgetreten, und zwar wird an ſeiner Stelle Oberbürg meiſter Beutler⸗ Dresden kandidiren.— Als nationg polniſche Kandidaten ſind in Oberſchleſien aufgeſte worden: Beuthen⸗ Tarnowitz, Dr. Stanlickt; Kattowitz⸗Za Redakteur Korfanty; Gleiwitz⸗Lublinitz, Redakteur Sie nowsky; Pleß⸗Rbnik, Redakteur Kowalczyk; Ratibor, Dr. m Roſtek; Groß⸗Strehlitz, Bauergutsbeſitzer Hanslick⸗Gola⸗ Roſenberg⸗Kreuzburg, Hausbeſitzer Reſchka⸗Königshütte Reiehstagsabgeordneten Be an ſeine Wähler. 0 * Mosbach, 9 Im Gaſthof„Zur Eiſenbahn“ verſammelten ſich geſte mittag zahlreiche Parteigenoſſen aus Mosbach und den b Bezirken, um den Bericht des Reichstagsabgeordneten Beck Thätigkeit im Reichstag entgegenzunehmen. Der große Saal un Bericht des 25 5* anſtoßenden Nebenräume waren dicht beſetzt, als Landgerichtsprä Stamm beabſichtigt indeß nicht, wie Anfangs behauptet wurde, 1 a e e ben den Prätendenten dem Sultan als„Sühnegeſchenk“ zu über⸗ Aibel um ½3 Uhr, an Stelle des in Berlin abweſenden Vorf des nationalliberalen Vereins, die Verſammlung eröffnete und Anweſenden einen herzlichen Willkommgruß entbot. Die ſtattliche V ſammlung, die Anweſenheit ſo vieler Parteigenoſſen aus dem Mosbach, dem Bauland, Odenwald, dem Schefflenz⸗ und Ne ſei ein erfreuliches Zeichen von der großen Werthſchätzung, der der Abgeordnete des Wahlkreiſes erfreue, aber auch ein Betveis dem regen Intereſſe, das die Parteigenoſſen dem politiſch entgegenbringen. Mit Genugthuung konſtatirt der Redner Beck trotz ſeiner intenſiven, aufreibenden Thätigkeit i ſion und im Plenum des Reichstags vorzüglich aus darauf gründe er eine Hoffnung, die vielleicht heute noch ſammlung ihre Verwirklichung finde.(Beifall.) Mit Händ begrüßt, nahm ſodann Reichstagsabg. Beck das Wort, um Verhandlungen des Reichstags Bericht zu erſtatten. Er gab einen kurzen Ueberblick über die Vorlagen, welche in der nun gehenden Legislaturperiode den Reichstag beſchäftigten, unter lebhaftem Beifall die ſchwierigſte Frage, den Zotl Berliner Muſikbericht. (Von unſerem Berliner Mitarbeiter.) Berlin, 9. Jebr. Ja dieſer Druckfehlerteufel!l Wen der einmal in den Klauen hat, den läßt er offenbar ſo ſchnell nicht wieder los! Für den korrigirten „Fabius bunctator“, wo er ſich ein mahnendes„e“ gefallen laſſen mußte, machte er im letzten Bericht aus den beiden Opern:„Louiſe“ von Charpentier und„Das war ich“ von Leo Blech(welch kleine ein⸗ aktige Oper des jungen Prager Kapellmeiſters einen Siegeszug über die deutſchen Bühnen macht) eine einzige Oper mit Namen „Louiſe, das war ich“. Zwei kleine„Gänſefüßchen“ zu wenig, und der Zimmt, wie der Berliner ſagen würde, war fertig. Ich war es jedenfalls nicht, der dieſen neuen Titel„Louiſe, das war ich“ in die Welt geſetzt habe. Wer weiß übrigens, vielleicht könnte einer zu dieſem luſtigen Titel ein ebenſo luſtiges Libretto zu einer Operette ſchreiben? Das wäre gar nicht ſo übel! Uebrigens erſcheint die viel⸗ genannte Oper von Charpentier nun definitib am 3. März auf der Bühne unſeres Opernhauſes und ich gedenke, meinen Leſern über dieſes fraglos hochbedeutende Werk dann ausführlich gu. berichten. Ge⸗ den pfhchologiſchen letztenn Freitag im Stande wären, die Leiſtungen von Dirigenten und Virtuoſen ſchen Phonographen darſtelle, führe auf dem zurückzulegenden Wege ein gewaltiges Stück vorwärts, und wenn das Ziel auch noch keines⸗ falls erreicht ſei, ſo verdiene doch das durch dieſe neue Erfindung errungene das höchſte Intereſſe. Nachdem der Vorſitzende des Pſchcho⸗ logiſchen Geſellſchaft noch auf die große Wichtigkeit der Erfindung für bfychologiſche Zwecke hingewieſen hatte, ergriff der Erfinder ſelbſt, zu erklären. Er erläuterte zunächſt das Prinziß der älteren Ver⸗ ſuche, des Ediſon'ſchen Phonographen und des ſpäteren Grammo⸗ phons, um dann zu ſeiner eigenen Erfindung überzugehen. Das Wichtigſte an dieſem neuen Syſtem iſt nun dies, daß zum Zwerke des Auffangens der Schallwellen die Photographie zu Hilfe gezogen Ausdrucksweiſe des Redners nur ungenau erläuterten Prozeß er⸗ hielten wir ein Cliche, auf dem die Schallwellen in horizontalen, ſchnarrenden und krächzenden Nebengeräuſchen ganz frei iſt, die bei Rebroduktionen die Stimme des bekannten Baritoniſten Bertram erklang, brachen die Hörer in lauten Jubel aus. Auch die meiſten anderen Beiſpiele wirkten höchſt überraſchend, obgleich es ſehr nuf⸗ fiel, daß die Nachahmungen der Singſtimmen durchweg beſſer ge⸗ langen, als die der Inſtrumentalvorträge. So konnte beim Klavier ein klimpernder Beiton nicht vermieden werden. Aber Alles in Allem genommen, bedeutet dieſe Erfindung des noch jungen Prager In⸗ genieurs einen gewaltigen Schritt vorwärts und das Aufſehen, das weit Cervenka die nun auf ihn geſetzten Hoffnungen zur gänz⸗ ichen Löſung des Problems erfüllen wird, muß natürlich abgewartet jederzeit naturgetreu wieder zu reproduziren. Der vorzuführende Photophonograph, der ein weitaus verbeſſertes Syſtem des Ediſon⸗ Ingenieur Cervenka aus Prag, das Wort, um ſeine Erfindung wird. Durch einen eigenartigen, allerdings bei der allzu„böhmiſchen“ feinen Parallel⸗Linien wiedergegeben ſind. Dieſes Cliche wird nun ſtatt der bei den bisherigen Apparaten gebräuchlichen Walze zur Tonreproduktion verwandt und bewirkt einen Klang, dor von allen der Vorführung entgegengebracht wurde, war wohl derechtigt. Wie werden. Aber die Erfindung dürfte bereits im heu allſeitiges Intereſſe erwecken.— 1 Aus dem Konzertleben der letzten Wochen möch eigniß nachtragen, dem ein beſonderes Intereſſe des gebracht wurde, weil ſich mit der Leitung des Brahms ſchen zum erſten Mal Wilhelm Berger, der neuernannte Hofkapellmeiſter, einem größeren Publikum vorſte We allgemein aufgefallen, daß zum Nachfolger Steinda „Dirigent von Namen gewählt wurde, ſondern ein Muft lich als Komponiſt ſehr vortheilhaft hervorgetreten war ob der Künſtler das Meininger Orcheſter auf der erkl. halten werde, kann nach dieſer Probe keinesfalls bejaht werden. Berger ſteht eigentlich noch im Beginn ſei gentenlaufbahn und ſwenn ſein Talent auch unbedingt an; iſt, ſo muß ſich doch jeder Einſichtige ſagen, daß ſeine Ro Behandlung des ihm untergebenen Körpers noch nicht Doch wünſcht wohl Jeder dem ausgezeichneten Mufiker würdigen Menſchen den beſten Erfolg in ſeiner wei den Ediſon⸗Phonographen bekanntlich ſo unangenehm zu Tage traten 13 75 GEi Auch die Aehnlichkeit der Klangfarbe, namentlich bei Männer⸗ finer G⸗ ſtimmen, wirkt geradezu frappirend. Als unter den vorgeführten tour Mannßeim, 10. Februar. beſonders beim Landwirih Denn es wäre gefährlich geweſen, das Gute wegzuwerfen, bloß deshalb, weil man das nicht erreichen konnte, was man erſtrebt habe.(Sehr richtig!). Der Wunſch der Neckarthäler gehe Jahin, daß ihnen die geſchätzte Kraft ihres bisherigen Vertreters im Reichstag auch in der nächſten Legis⸗ katurperiode erhalten bleibt.(Bravol) Das Hoch des Redners galt der Nationalliberalen Partei. Bürgermeiſter Dr. Weiß⸗Eberbach glaubt der Zuſtimmung aller Eberbacher ſicher zu ſein, wenn er ver⸗ ſichere, daß die Vertreter des Bezirks Gberbach durch ihre Anweſenheit denn Abgeordneten ihr Vertrauen und ihre Anhänglichkeit bezeugen wollen. Aus den Ausführungen Becks ging hervor, daß dieſer redlich Aund aufrichtig ſeine Pflicht gethan und für die Landwirthſchaft das Aeußerſte zu erreichen geſucht hat. Der Redner dankte zum Schluß den Mosbachern für die gaſtliche Aufnahme und weihte ſein Glas dem Nationalliberalen Verein und dem trefflichen Leiter der Verſammlung, Herrn Landgerichtspräſidſienten Uibel. Herr Amann⸗ Heidelberg ſprach als Vertreter des Heidelberger Nationalliberalen Vereins ſein EAiverſtändniß mit den Darlegungen Becks aus, auf deſſen Ver⸗ kekung im Reichstag der Bezirk mit Recht ſtolz ſein könne. Den Dank für die erſprießliche Thätigkeit Becks bringe man am beſten durch eine glänzende Wiederwahl zum Ausdruck. Beck ſei der richtige Mann am kechten Platz; er habe das Herz auf dem rechten Fleck.(Bravol) Wenn Alles feſt zuſammenhalte, werde er zweifellos wieder mit impoſanter Majorität gewählt werden. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland. Apotheker Gerichten⸗Aglaſter⸗ Hauſen gab ebenfalls dem Wunſche Ausdruck, daß Herr Beck wieder mit großer Mehrheit gewählt wird und ſchlug folgende Reſolution vor: 22 Die heutige, von etwa 300 Männern beſuchte Verſammlung dankt dem hochverehrten Herrn Reichstagsabgeordneten für ſeine erfolgreiche, opferwillige Thätigkeit im Reichstag und ſpricht ihm insbeſondere ihre volle Zuſtimmung aus zu ſeiner dem Geſammt⸗ zäntereſſe unſeres Volkes entſprechenden Haltung in der Frage des Zolltarifs. Die Reſolution wurde einſtimmig angenommen. Im weiteren Verlauf der Verſammlung feierten noch in ſchwungvollen Worten die Herren Bürgermeiſter Keller⸗Unterſchefflenz den Kaiſer und Müller Banſchbach⸗ Oberſchefflenz den Großherzog. Zum Schluß gub Landgerichtspräſident Uibel der Hoffnung Ausdruck, daß die Berſammlung für die nationalliberale Sache gute Früchte bringen möge. Dem Abgeordneten ſeien die Wähler zu großem Dank ber⸗ pflichtet für die große Ausdauer, die er in der Erfüllung ſeines Mandats an den Tag gelegt habe. Mit einem warmen Appell, die Ehre des Volkes hochzuhalten und über den wirthſchaftlichen Inter⸗ eſſenkämpfen die Stärkung und Kräftigung des Vaterlandes nicht zu vergeſſen, ſchloß der Vorſitzende gegen halb 7 Uhr die Verſammlung mit einem Hoch auf das deutſche Volk. Der prächtige Verlauf der Verſammlung, die von Landgerichtspräſident Uibel mit gvoßem Geſchick geleitet wurde, lieferte einen Beweis für die allgemeine Werthſchätzung, deren ſich Herr Beck in ſeinem Wahlbezirk erfreut; er ließ aber auch gleichzeitig den Nutzen einer⸗ gufen Organiſation und rührigen Agitation erkennen. Möge das Beiſpiel des Mos⸗ bacher Bezirksvereins, der unter bewährter Leitung kräftig mit der Agitation eingeſetzt hat und auf den Erfolg mit Befriedigung zurückblicken darf, die übrigen Ratiönalliberalen Vereine im Lande zu eifriger Thätigkeit anſpornen; dann wird der Erfolg bei den WMahlen nicht ausbleiben. sh. Aus der Debatte im Zirkus Buſch tragen wir noch folgendes nach: Landpirth Buredt⸗Wackern(Oſtpr.) erörterte die„Tiſchtuchrede des Landwirthſchaftsminiſters v. Po dbielski, die bei allen gundesmitgliedern ſtarres Staunen erregt habe, da die voran⸗ egangene Rede des Dr. Hahn abſolut keinen Anlaß zu dem ſcharfen Ausfall des Miniſters geboten habe. Herr v. Podbielski werde ſich die Sache aber wohl bald wieder überlegen und Nadel und Zwirn hervorſuchen, um das zerſchnittene Tiſchtuch wieder zuſammenzunähen.(Heiterkeit.) Unter allgemeiner Spannung betrat ſodann der Präſident des preußiſchen Abgeordnetenhauſes b. Kröcher⸗Winzelberg das Podium, um die Freunde des An⸗ trags Kardorff gegen die hier erhobenen Vorwürfe in Schutz zu nehmen.„Wie ſeiner Zeit in Pritzwalk, ſo behauptete der Redner allch heute, daß er und ſeine Freunde nicht anders gekonnt hätten. Sachlich ſtimme er durchaus mit den Wünſchen und Forderungen des Bundes überein, im Reichstage habe es ſich aber ſeiner Zeit darum gehandelt, die ſozialdemokratiſche Obſtruktion niederzu⸗ ringen und das zu dieſem Zweck geſchloſſene Kompromiß habe man unter allen Umſtänden aufrecht erhalten müſſen.(Schwacher Beifall.) Abg. Liebermann von Sonnenberg über⸗ brachte die Grüße ſeiner Partei und betonte, daß dieſe in der Zollfrage mit dem Bunde gegangen ſei. Abg. Dr. Oertel kon⸗ ſtatirte gegenüber Herrn v. Kröcher, daß mit der Annahme der Zolltariffrage ſachlich nicht das Geringſte erreicht worden ſei, daß aber anderſeits die deutſche Landwirthſchaft auf das Schſiwberſte geſchädigt worden ſei. Auch Dr. Hahn und Graf Revent⸗ dows⸗ Holſtein wandten ſich gegen Herrn v. Kröcher mit dem Be⸗ merken: Es ſei ihnen unverſtändlich, weshalb es nöthig geweſen an den Rand des Abgrundes zu führen. Alle drei Redner wandten ſich daher gegen den Vorſchlag v. Kröcher's, die Nationalliberalen und Freikonſervativen auch bei den nächſten Reichstagswahlen zu unterſtützen. Aus Stadt und Land. Maunheim, 10 Februar 1903. Stadtverordneten⸗Wahl. Bei der heute Mittag vorgenom⸗ menen Erſatzwahl wurden zu Mitgliedern des Stadtverordneten⸗ —————ͤ——— viel auf Reiſen iſt, bei der Frau Remme, die ſich mit Vorliebe Remms nannte und die mit Steldt in früheren Jahren eng befreundet geweſen war. In der Wohnung der Frau gt. in der Neuen Friedrich⸗ kraße 90 waren häufiger Mädchen im Alter von—14 Jahren an⸗ ſend, mit denen Steldt und mehrere andere Männer Umgang ge⸗ ſabt haben ſollen. Zwei dieſer Mädchen, die jetzt 14, beziehungsweiſe 5 Jahre alte Auguſte Nietſche und Margarethe Liezmann, treten aſtend gegen Steldt und die verhaftete Frau Remme auf. Mit letzteren ſtanden die Auguſte Zehde aus der Hirtenſtraße und Frau Gieſe aus der Parochialſtraße in freundſchafklichen Bezieh⸗ ngen. Beide Frauen find dringend verdächtig, der Frau Remme chulpflichtige Mädchen zu unſittlichen Zwecken zugeführt zu haben. r Zeit werden die kriminalpolizeilichen Ermittelungen nach dem fenthalt der andern im Hauſe der Frau Remme verkehrenden Mädchen und ihrer Verführer mit großem Eifer geführt. Eine Reihe weiterer Berhaftungen ſteht bevor. Einige Schlächtermeiſter, Kauf⸗ e und ein Rentier ſind verdächtig, zu den Kunden der Frau temme gehört zu haben. Die letztere hat ihre Kuppeleigeſchäfte bis um Tage threr Verhaftung getrieben. Ob ſie in letzter Zeit aber auch ſchulpflichtige Mädchen in ihre Abſteigequartiere aufgenommen t, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Jedenfalls haben die ſchon genannten iden Mädchen Nietſche und Liezmann ſeit einem Jahre nicht mehr n der Wohnung der Remme verkehrt. Beide waren wegen ihres Erzjeherinnen und Lehrerinnen, ſei, um eines Kompromiſſes willen die deutſche Landwirthſchaft Hanges zum liederlichen Lebenswandel vor Jahresfriſt in eine Er⸗ Collegiums gewählt die Herren Alexander Heberer, Kaufmann mit 58 und Rechtsanwalt Dr. Eugen Weingart mit 104 Stimmen.— Auf den von der demokratiſchen und ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion vorgeſchlagenen Herrn Karl Vogel entfielen 53 Stimmen. 15 Im Mannheimer Bezirksverein Deutſcher Jugenieure be⸗ richtete in der Sitzung vom 30. Januar ein geborener Mannheimer, Ingenieur H. Homberger, über ſeinen 2jährigen Aufenthalt in den Vereinigten Stgaten. Beſonders ſeine Erfahrungen in Bezug Auuf, Arbeiter⸗ und Arbeitsverhältniſſe erregten allgemeines Intereſſe, ebenſo ſeine Ausführungen über Ausbildung und Leiſtungen des amerikaniſchen Ingenieurs, die er mindeſtens als gleichwerthig mit der. Unſerer deutſchen Ingenieure bezeichnete. Entgegen der allge⸗ meinen Anſchauung erwähnte er, daß auch die amerikaniſchen Juge⸗ nieure wiſſenſchaftlich gut vorgebildet und zum Theil ſehr gute Theo⸗ retiker ſeien. An den Vortrag knüpfte ſich eine ſehr lebhafte Dis⸗ kuſſion, in der u. A. auch die„amerikaniſche Gefahr“ einer kritiſchen Beleuchtung unterzogen wurde. Zu der Pferdegeſchichte aus Frankenthal, von der wir geſtern berichtet, werden wir erſucht, mitzutheilen, daß der hieſige Käufer des Pferdes für dasſelbe den Kaufpreis deshalb nicht bezahlt habe, weil ſich an dem Thier verſchiedene Mängel gezeigt hätten. Er habe das Pferd dem Verkäufer ſofort wieder zugeſchickt. * Zur Stiftung Moos. Die jüngſt durch die Tagesblätter ge⸗ gangene Mittheilung, daß der verſtorbene Forſtmeiſter Moos der Stadt Ludwigshafen 100 000 M. vermacht habe, iſt nicht richtig. Herr Moos hat dagegen eine Stiftung von 100 000 M. hinterlaſſen, deren Zinſen zur Wlusbildung von Kindern der Familie Moos ver⸗ wendet werden ſoll. Erſt wenn ſich kein Verwandter meldet, können andere Ludwigshafener Kinder Stipendien erhalten. Die Ver⸗ waltung der Stiftung iſt der Stadt Ludwigshafen angetragen worden. * Frachtbriefe. Wie uns mitgetheilt wird, wurde vor einiger Zeit eine Theil⸗Reviſion der zur Waarenbegleitung eingelieferten Frachtbriefe vorgenommem. ſchiedene Firmen Formulare verwenden, die den Vorſchriften der Deutſchen Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung nicht entſprechen. Die betr. Firmen wurden davon benachrichtigt, daß ihre Waaren ſo lange vom Verſandt zurückgeſtellt werden, bis vorſchriftsmäßige Frachtbriefe ein⸗ gelieſert ſind. Dieſe Reviſionen ſollen fortgeſetzt werden. * Der von der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, Abtheilung Mann⸗ heim, vorgeſehene Vortrag von Frl. Johanna Wittum über „Krankenpflege in den deutſchen Kolonien“ muß wegen Exkrankung der Dame ausfallen. * Warnung vor dem Zuzug deutſcher Mädchen nach Paris. In einer in Paris erſcheinenden deutſchen Zeitung iſt kürzlich ein Artikel veröffentlicht worden, welcher eine Warnung an deutſche ſowie an Kinder⸗ mädchen und Dienſtboten vor unüberlegtem Zuzuge nach Paris enthält und Rathſchläge für den Fall der Ueberſtedlung dorthin er⸗ theilk. Es wird dabei hauptſächlich auf die Gefahren in ſittlicher Beziehung hingewieſen, die jungen unerfahrenen Mädchen in Paris drohen und denen leider alljährlich eine nicht geringe Zahl zuge⸗ zogener deutſcher Mädchen zum Opfer fällt. Dieſe Gefahr iſt ins⸗ beſondere dann in hohem Maße vorhanden, wenn junge Mädchen in bollſtändiger Unkenntniß der großſtädtiſchen Lebens⸗ und Dienſt⸗ verhältniſſe vielleicht lediglich auf Zeitungsannoncen hin ſich nach Paris begeben und ohne vorher die eingehendſten Erkundigungen über die betreffenden Familien eingezogen zu haben, in die ihnen an⸗ gebotenen Stellen eintreten. Es ſollte deshalb jedes deutſche Mädchen, das als Dienſtmädchen, Stütze der Hausfrau, Erzieherin oder in ähnlicher Stellung Beſchäftigung ſucht, ſich vor Allem hüten, in zu jugendlichem Alter nach Paris zu gehen, vielmehr dies erſt detn zu thun, wenn es ſchon eine gereiftere Lebenserfahrung beſitzt. Ferner wird dringend davor gewarnt, lediglich durch Annoncen fran⸗ zöſiſcher Familien in deutſchen Zeitungen ſich zur Annahme einer Stelle verleiten zu laſſen, da ſolche Annoncen in der Regel von Leuten ausgehen, die in Paris als ſchlechte Dienſtherrſchaften bekannt ſind und durch kein dortiges Vermiethungsbureau mehr einen Dienſtboten erhalten können. Es wird dagegen als ſehr empfehlenswerth be⸗ zeichnet, bor Annahme einer ſolchen Stellung in Paris oder vor der Abreiſe dahin ſich mit einer Anfrage an das dortige deutſche Konſulat zu wenden, deſſen Geſchäftsſtelle ſich Rue de Lille 78 bis befindet und das zu jeder Auskunftsertheilung über alle einſchlägigen Fragen ſehr gern bereit iſt. Endlich wird den deutſchen Mädchen noch der dringende Rath ertheilt, ſich unter keinen Umſtänden von ihrer zu⸗ künftigen Pariſer Herrſchaft das Reiſegeld ſchicken zu laſſen, da ſie meiſt nicht in der Lage ſein werden, dasſelbe zurückzuzahlen, und es ihnen nur dann unter den größten Schwierigkeiten gelingt, von der betreffenden Stelle wieder loszukommen; auch ſollen ſich die Mädchen hüten, durch den Dienſtvertrag— wie dies von Pariſer Herrſchaften Ausländern gegenüber gewünſcht wird— ſich auf ein bis zwei Jahre zu binden; es wird ſolchen Angeboten gegenüber darauf aufmerkſam gemacht, daß jeder franzöſiſche Dienſtbote, welcher Art er auch ſei, ſich grundſätzlich nur auf acht Tage verpflichtet, und den deutſchen Mädchen gerathen, ſich ebenfalls an dieſe Uebung zu halten.— Da der Zuzug deutſcher Mädchen nach Parſs erfahrungs⸗ gemäß hauptſächlich aus Süddeutſchland zu erfolgen pflegt, erſcheint es wünſchenswerth, daß vorſtehende Ausführungen auch bei uns zur kenntniß weiterer Kreiſe gelangen. Ein hochoriginelles Bild bringt ſeit geſtern Abend der Rohal Bioscop im Apollotheater. Als am 27. Januar(Kaiſers Geburtstag) die Fahnenkompagnie des 2. Bad. Grenadier⸗Regiments No. 110 unſere frequentirteſte Straßenkreuzung am Paradeplatz paſſirte, machte der Vertreter des Bioscop daſelbſt eine kinematographiſche Auf⸗ nahme Dieſelbe iſt ausgezeichnet gelungen und erregt allgemeines Intereſſe. Viele, welche gerade die Straße paſſirten, ſind deutlich erkennbar und können ſich hier auf dem Bilde in Figur und Beweg⸗ ungen wiederfinden. *Die badiſche Rothe Kreuz⸗Lotterie iſt die beliebteſte aller badiſchen Lotterien, umſomehr aller auswärtigen. Sie iſt dies auch mit vollem Rechte. Iſt doch das Rothe Kreus in allen Nothlagen des Lebens, in Krieg und Frieden zur Unterſtützung ſtets bereit und be⸗ Es ſtellte ſich hierbei heraus, daß ver⸗ khätigt dieſes in umfangreichſter Weiſe. Es genügen aber weder die Mittel, das Perſonal, nach auch die Ausrüſtungsgegenſtände der be⸗ ſtehenden Vereine und Sanitätskolonnen; ent⸗ ſprechend der Entwickelung der Vereine Ver⸗ beſferung, der Ausbildung in der Krankenpflege, der Einreihung weiteren Hülfsperſonals, auch die Ausgaben, deren Anforderungen die bisherigen Mittel nicht gewachſen ſind. In Anerkennung der großen Verdienſte, welches das Rothe Kreuz ſich in Krieg und Frie⸗ den erworben hat, und des großen Bedürfniſſes, hat die Großh. Regierung in dankenswertheſter Weiſe 2 neue Lotterien bewilligt. Es iſt dies ein weiterer Grund, daß ſich Jeder, je nach ſeinen Kräften, der guten Sache annimmt und ſich am An⸗ oder Verkauf der Looſe betheiligt. Da die Ziehung ſchon am 7. März ſtattfindet, ſo iſt es zu empfehlen, ſich rechtzeitig mit Looſen zu verſehen. Es kommen 3322 nur Geldgewinne mit M. 4% 000 baar ohne Abzug zur Verlooſung, wovon der Haupttreffer M. 15 000 iſt. Die Looſe koſten nur M..—, 11 Looſe 10., Porto und Liſte 25 Pfg. mehr und ſind, ſolang Vorrath, beim General⸗Agent S. Stürmer, Straß⸗ burg.⸗G., Langeſtr. 107, und in allen Loosverkaufsſtellen zu haben. Aus dem Großherzogthum. zer Seckenheim, 9. Jebr. Der Geſang⸗Verein Sängerbund hielt geſtern Abend im Gaſthaus zum„Adler“ ſeinen diesjährigen Ball ab, verbunden mit Geſang und humoriſtiſchen Vorträgen. Ein von Herrn Muſikdirektor Pelliſſter gut zuſammengeſetztes Pro⸗ gramm wurde von den frohen Sangesbrüdern fein zu Gehör ge⸗ bracht. Der von den Anweſenden geſpendete Beifall war ein wohl⸗ verdienter. Nach Abwickelung des Programms hielt der Tanz die Anweſenden in fröhlicher Stimmung noch lange beiſammen⸗ .., Wiesloch, 9. Jebr. In Rettigheim brannte dieſer Tage Scheune und Wohnhaus des Gemeinderaths Metzger, ſowie das Wohnhaus der Wittwe Vincenz Metzger nieder. Das Vieh konnte gerettet werden, Vorräthe und Kleider verbrannten. An demſelben Abend, unmittelbar darauf brach Feuer in dem Anweſen des Leander Hammf aus, das ſo raſch um ſich griff, daß die Bewohner nur noch das nackte Leben retten konnten. Auch das Vieh konnte' nur mit knapper Noth geborgen werden. Man vermuthet Brandſtiftung. . Pforzheim, 9. Febr. Nach dem letzte Woche im Stadtrath feſtgeſtellten Hauptvoranſchlag für 1903 ſoll in dieſem Jahre eine Erhöhung des Umlagenfußes von 45 auf 48 3 pro 100& Steuer⸗ kapital ſtattfinden. Der Voranſchlag hat damit gleichzeitig die gkweite Million in Ausgabe und Einnahme überſchritten. Die Aus⸗ gaben überſteigen nach dem Voranſchlag mit 2 069 850/ die vor⸗ jährigen um 99 525, die Einnahmen von 1 273 000 die vom letzten Jahr nur um 18 830&. Wir haben damit den ſeit Inkraft⸗ treten der Einkommen⸗ und Gewerbeſteuer höchſten Umlageſatz er⸗ keicht. In dem Jahre 1890 am niederſten mit nur 30 3, betrug er 1889 31, in den Jahren 1886, 1891 und 1892, 1894—99 36 Pfg., 1887 und 1898 je 87, 1900 dagegen 42 und 1901 und 1902 je 45 J. Der ungedeckte Gemeindeaufwand, der allein das Jahr 1889 ausgenommen, von Jahr zu Jahr höher wurde, ſtieg von 1886 bis 1902 von 220 855/ auf 716 155 /, um jetzt 796 850 zu erreichen. Wenn das Oktroi fällt, was nach Reichsgeſetz bis zum Jahre 1910 zu geſchehen hat, dann wird auch die Million an unge⸗ decktem Gemeindeaufwand da ſein. B. C. Lahr, 9. Febr. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich in der Schwerſpatgrube im Thalzinken Rankach. Der auf dem hohen Schwarzenbruche 20 Minuten von der Grube anſäſſige verheirathete 41 Jahre alte Gütler Deſiderius Sum, der ſchon längere Zeit in der Grube arbeitete, ging Nachmittags um 2 Uhr vor dem Schichtwechſel noch einmal in die Grube. In einem Förderſchachte, in welchem vom oberen Stollen das Geſtein nach dem unteren rutſchen gelaſſen wurde, bleib er aber ſtecken. Er ſtieg nach oben, um es los zu bringen. Un⸗ erwartet ſchnell ging es in Bewegung, der Steinhagel überſchüttete ihn und begrub ihn unter ſich, was den ſofortigen Tod des Unglück⸗ lichen zur Folge hatte. Eine Stunde verging, bis derſelbe aus den ſchweren Steinmaſſen zerquetſcht herausgezogen wurde. B. C. Freiburg, 9. Febr. Der bekannte Luftkurort und Gaſthof zur„Luiſenhöhe“ wurde zum Preiſe von 125 000„ an einen Pforz⸗ heimer Gaſtwirth verkauft. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Kaiſerslautern, 9. Febr. Die Einnahmen der Stadt pro 1902 betrugen 2 180 449.94, die Ausgaben 2 133 982.20 /, ſohin ein Ueberſchuß von 46 467.74„, welche auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der Vermögensſtand der Stadt am 81. Dezember 1902 ſtellt ſich wie folgt: Aktiven 23 555 589.39&, Paſſiven 9 475 508.51 Mark, Reinvermögen 14080 085.88. * Mainz, 9. Febr. Ein das Kaſſenweſen leitender Angeſtellter einer großen Rhedereifirma hier iſt nach Unterſchlagung einer größeren Summe flüchtig gegarſgen. Da es ſich um einen ſehr hohen Betrag handelt, hat die geſchädigte Firma Strafantrag geſtellt, und iſt ein Steckbrief hinter dem Flüchtigen erlaſſen worden. Frankfurt, 9. Febr. Großes Aufſehen erregt lt.„Frkf. G das Verſchwinden einer 80jährigen Frau in Niederrad, der Wittwe Katharing Seibert, geb. Ungelin, die bei ihrem Sohn, dem Gaſtwirth Valentin Seibert(Gaſthaus„Zur Rennbahn“) wohnt. Sie war am Samſtag) Nacht bis Morgens 6 Uhr auf dem in den Parterreräumlich⸗ keiten ſtattgehabten Maskenballe, amüſirte ſich aufs Beſte und ſprach im Scherz ſogar vom Tanzen. Um die bewußte Zeit wurde ſie von ihrem Sohne zu Bett geſchickt und ihr ein Dienſtmädchen zur Bei⸗ hülfe mitgegeben; das Mädchen zündete im Schlafsimmer der Frau eine Kerze an und deckte das Bett ab, worauf es ſich entfernte. Als kurze Zeit ſpäter der Sohn ebenfalls ſich zur Ruhe begeben wollte, ging er noch einmal in das Zimmer ſeiner Mutter, um nachzuſehen, ob Alles in Ordnung ſei, wobei er die Entdeckung machte, daß das Bett unberührt und von der alten Frau keine Spur zu finden war. Sofort machte man ſich auf die Suche nach derſelben und benach⸗ richtigte die Polizei, ebenſo die Forſt⸗Behörde. Im Laufe des geſtri⸗ gen Tages fanden ausgedehnte Recherchen ſtatt, an welchen ſich auch eine große Zahl Einwohner betheiligte, jedoch bis jetzt erfolglos. Den Angehörigen iſt das Verſchwinden um ſo unbegreiflicher, als 0 ———— Wärterinnen der Anſtalt, die dann einer Schweſter der Nietſche ge⸗ legentlich Mittheilung von dem Gehörten machten. Daraufhin er⸗ folgten die einleitenden Ermittelungen. Mit Frau Remme wurde ein Schlächter M. verhaftet, der als Bräutigam der 40 Jahre alten Frau galt. M. wurde aber aus der Haft ſofort wieder entlaſſen. Ferner wurde der Stiefvater der Liezmann zur Haft gebracht, weil er berdächtig erſchien, mit ſeiner Stieftochter vor mehreren Jahren verkehrt zu haben. Aber auch er wurde wieder auf freien Fuß geſetzt. Die Nietſche und Liezmann hatten ſich in den letzten Wochen auf den Straßen, zumeiſt in der Friedrichſtraße, umhergetrieben. Nach den Bekundungen dieſer Mädchen ſollen ſich Frau Remme und Frau Zehde wiederholter Kuppeleien auch in den beiden letzten Jayren ſchuldig gemacht haben. — Der erſte Obſtruktioniſt. Durch endloſes Reden die parla⸗ mentariſchen Verhandlungen zu hemmen, iſt eine leider auch im deut⸗ ſchen Reichstage vorkommende böſe Erſcheinung geworden, nachdem die Parlamente anderer Staaten das Beiſpiel gegeben haben. Doch iſt eine ſolche Obſtruktion leineswegs eine Erfindung der letzten Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts; ſchon das Alterthum kennt und beklagt ſie vielmehr, und tein Geringerer als Cato von Ubica, der letzte echte Republikaner und grimmige Feind Cäſars, iſt ein Meiſter darin geweſen. Im römiſchen Senat mußte die Verhand⸗ lung bei Sonnenuntergang abgebrochen werden und eine Beſchluß⸗ faſſung wurde unmöglich, wenn es einem Senator gelang, ſo lange zu reden, bis die Sonne unterging. Nun erzählt Cäſar in der Ge⸗ talt in Weißenſee gebracht worden. Dort hatten die gegenüber ihren Kameradinnen Andeutungen über das Haufße der Remme gemacht. Das kam zu Ohren acben en ſchichte des Bürgerkrieges, daß Cato einen von den Volkstribunen 85 eingebrachten Antrag ſcharf belämpft und nach alter Gewohnheit durch endloſe Reden die Sache dagelang verſchleppt habe(et pristina con- suetudine dicendi mora dies extrahente). Aus dieſem Wortlaut iſt erſichtlich, daß auch Cato nicht ſelbſt der Erfinder der redneriſchen Obſtruktion war, ſondern daß er nur von ihr als einem unter den Opponenten ſchon lange geübten taktiſchen Mittel Gebrauch machte. — Ein Reinfall. Anläßlich eines in engliſchen Blättern viel⸗ beſprochenen Prozeſſes, der mit der ſeltenen juriſtiſchen Maßregel des „nolle prosequi“(Jurückziehung der Klage) endete, erzählt man fol⸗ gende amüſante Anekdote: Ein berühmter Geiſterſeher des 18. Jahr⸗ hunderts, John Lach, der behauptete, Wunder verrichten zu können, rief um das Jahr 1704 in London große Aufregung hervor. Mehrere ſeiner Anhänger wurden verhaftet, und einer von ihnen, Namens John Atkin, wurde vom Lordoberrichter wegen aufrühreriſcher Rufe vor Gericht geſtellt. Da erſchien Lach in ſeiner Privatwohnung und be⸗ hauptete, er habe für den Lordoberrichter eine Botſchaft von Gott zu überbringen. Er wurde zu ihm geführt und ſagte zu ihm:„Ich komme zu Dir als Prophet Gottes, der mich zu Dir geſchickt hat und der ein „nolle prosequi“ für John Atkins, ſeinen Diener, den Du haſt feſt⸗ nehmen laſſen, haben möchte.“„Du biſt ein falſcher Prophet und ein ganz gemeiner Lügner,“ antwortete ihm der Richter,„Wenn Gott Dich geſchickt hätte, ſo hätte er Dich zu dem Kronanwalt geſchickt, denn Gott weiß ſo gut wie ich, daß es nicht mir, ſondern nur dem Kronanwalt zuſteht, ein„nolle prosequi“ zu bewilligen; aber was ich als Lord⸗ oberrichter thun kann, das iſt, Dich verhaften zu laſſen und Dich ſo zu Deinem edlen Freunde zu ſchicken.“ Und ſo geſchah es, und beide Angeklagten wurden auch verhaftet. N Nleen „ͤ ²˙—¹0 ͤ—˙v-ꝛü—me. , b 8 4 ee en re de e Mannhe mr, 7* 10. F. Geueral⸗ Auzeiger. . Sei denkbar einträchtigſte und friedlichſte und durch keinen Mißton ge⸗ trübk war; ſelbſt die Dienſtboten waren der Greiſin in Liebe zu⸗ gethan. Die Frau zeigte trotz ihres hohen Alters und ihren weißen Haaren eine große geiſtige und körperliche Rüſtigkeit. * Frankfurt, 9. Febr. Im Hauptbahnhof wird hie und da des Dienſtes ewig gleichgeſtellte Uhr durch einen oder den anderen heiteren Zwiſchenfall unterbrochen, der auch die ernſthafteſten könig⸗ lichen Beamten in vergnügte Laune bringt. So ereignete ſich am Sonntag eine fröhliche Szene. Ein älterer Landmann hatte ſeine urſprüngliche Station angeblich deswegen überfahren, weil ihm die Wagenthüre vom Schaffner nicht geöffnet wurde und er ſelbſt die Thüre nicht aufmachen konnte. Hier im Hauptbahnhof wurde er vor⸗ geführt, weil er ohne Billet betroffen wurde und es entſpann ſich folgendes Geſpräch:„Sie haben die Strecke von X bis hier ohne Fahr⸗ karte zurückgelegt?“„Ja, was waaß eich, der Schaffner is ſchuld dra.“„Das koſtet ſechs Mark.“„Kaa ſechs Mark verlang eich jo net: gewe Se mer 1 Mark fufzig for mei Zehrgeld in Frankfort, da ſein * eich zufridde.“„Nein, Sie bekommen nichts, ſondern haben ſechs 7 Mark zu zahlen, weil Sie ohne Fahrkarte von& bis hierher gefahren ſind.“„Deß leit mer awer uff; verklagt mich, eich werds Euch ſchon verklickern, wie ſch war.“ Nachdem Name und Wohnort feſtgeſtellt war.“ Nachdem Name und Wohnort feſtgeſtellt war, ging der Alte weiter, unterwegs noch wiederholend:„Eich werds ene ſchont ver⸗ klickern, e Gewidder noch eineil“ * Kaſſel, 9. Febr. Ein Unteroffizier des hieſigen Huſaren⸗ regiments machte in verfloſſener Nacht gegen 3 Uhr auf ein junges Mädchen, mit dem er vom Tanzen zurückkehrte, einen Mordverſuch. Das Paar hatte ſeinen Weg längs der Fulda genommen, als plötz⸗ lich der Unteroffizier das Mädchen anpackte und nach kurzem Ringen in die ziemlich hochgehende Fulda ſparf. Das Hülfegeſchrei des Mädchens hatte indes einige Muſiker, die von einer Feſtlichkeit zurück⸗ kehrten, herbeigezogen. Einem derſelben gelang es, das Mädchen aus dem Waſſer zu retten. Der Unteroffizier, welcher mit demſelben ſeit längerer Zeit ein Verhältniß unterhielt, das nicht ohne Folgen geblieben war, wurde verhaftet. * Metz, 9. Febr. In der lothringiſchen Gemeinde Maleroh war das Dach des Lehrerhauſes defekt und der Bürgermeiſter verlangte den nöthigen Kredit, um die Ausbeſſerung vornehmen laſſen zu kön⸗ nen. Der Gemeinderath perweigerte die Fonds; doch trotzdem wurde die Arbeit aus Dringlichkeitsurſachen ausgeführt. Der Bürger⸗ meiſter reichte nun ſeine Demiſſion ein, weil die Herren Dorfväter den Kredit nicht votirt hatten, und Letztere dankten ebenfalls in corpore ab, weil ihrem Beſchluſſe keine Berückſichtigung geſchenkt worden war. Jilzwiſchen hatte es aber bis in das Schlafzimmer des Lehrers hineingeregnet und geſchneit, daß es eine Luſt war.— Lehrer Boehler von Dornach begibt ſich im Laufe dieſes Monats nach Weſt⸗ afrika, da ihm die Lehrerſtelle in Lome(deutſche Kolonie Togoland) übertragen iſt. 3* 3 „„„% * Hundebegutachtung in Seckenheim. Der Verein„Hundeſport“ Mannheim hat in Ausführung des Beſchluſſes des Verbandes badiſcher kynologiſcher Vereine verfloſſenen Sonntag im„Badiſchen Hof“ in Seckenheim eine koſtenloſe Begutachtung von Hunden aller Raſſen 7 abgehalten. Obwohl Seckenheim im großen Ganzen über kein ſchlechtes Hundematerial verfügt, thut Aufklärung über die Raſſe⸗ Reinzucht doch dringend Noth. Der Verein„Hundeſport“ hat ſich zur Aufgabe geſtellt, auch die Hundeliebhaber der Landorte durch koſten⸗ loſe Begutachtung ihrer Hunde auf die Mängel in der Raſſe aufmerk⸗ ſam zu machen und durch Bezeichnung geeigneter Deckrüden bei der Nachzucht auf Abſtellung dieſer Fehler hinzuwirken. Auf dem Lande war man ſeither gewöhnt, bei Hundekäufen Gelder überhaupt nicht oder nur in geringem Maße anzulegen, und war die Hundezüchterei auf dem Lande deshalb auch wenig nutzbringend. Mit der Auf⸗ klärung der Reinzucht wird auch dieſer Mangel beſeitigt, ſodaß der Liebhaber, der einen guten Hund ſein Eigen nennen will, denſelben dem Werthe entſprechend auch bezahlen muß, und Hand in Hand damit werden die Fixköter auch allmählich verſchwinden. In Secken⸗ heim kamen im Ganzen 77 Hunde zur Vorführung, von denen mit 1. Preiſen bedacht wurden: Collies: Beſ. Georg Blümel(und Ehrenbreis), Ernſt Zetſche⸗Edingen; Deutſcher Schäferhund: Beſ. Hauptlehrer Lorenz, Carl Weymann⸗Ladenburg; Fox: Beſ. J. Haſſel⸗ 3 bach(und Ehrenpreis); Pudel: Beſ. Phil. Bühler⸗Ilvesheim(und Ehrenpreis); Bernhardiner: Beſ. H. Feuling in Ladenburg(und Ehrenpreis); Spitzer: Beſ. Gg. Jacob Seitz und Georg Wagner⸗ Ilvesheim; Deutſche Schäferhündin: Beſ. Peter Huber, Adam Schmitt⸗Stengelhof(und Ehrenpreis); Bernhardinerhündin: Beſ. Ludw. Münz⸗Ladenburg; Schnauzerhündin: Beſ. H. Knapp; Zwerg⸗ ſpitzer: Beſ. Auguſt Faller⸗Ladenburg(und Ehrenpreis).— Mit 2. Preiſen wurden bedacht: Deutſche Dogge: Beſ. Paul Breiter; Boxer: Beſ. Hans Hornef; Airedale⸗Terrier: Beſ. Jacob Reuther; Spitzer: Beſ. Lorenz Thomä⸗Ilvesheim; Pinſcher: Beſ. Carl Zahn, Bäcker Schäfer, Jacob Kunz, Philipp Pfiſterer; Schnauzer: Beſ. W. Eimer⸗Ladenburg, Georg Reinle⸗Edingen; Leonberger: Beſ. Wendel Hartmann; Foxterrier: Beſ. Jacob Maas, Adam Müller⸗Edingen; Dachshund: Beſ. Jatob Herd, Gg. Leonhard Volz, Friedr. Riechers⸗ Ilvesheim; Collies: Beſ. Michael Gallier⸗Wallſtadt, Georg Blümel; Pudel: Beſ. Robert Fiſcher; Bernhardiner: Beſ. H. Keßler.— Mit 3. Preiſen wurden bedacht: Bernhardiner: Beſ. Franz Berling⸗ hoff⸗Friedrichsfeld; Dachshund: Beſ. Albert Söllner, Leonhard Seitz; Foxterrier: Beſ. Joh. Phil. Volz, Heinrich Volz, Adam Müller⸗ Edingen, Adam Gropp; Jagdhund: Beſ. Hieronimus Seitz; Pinſcher: Beſ. Mich. Baſſauer⸗Edingen, Carl Mülbert⸗Edingen, Georg Heller, Mathias Volz, Gg. Leonh. Bühler, Aug. Hörner, Georg Leva⸗Wall⸗ fſtadt, Georg Heierling und Treiber; New⸗Fondländer: Beſ. Georg HBühler; Dachshund: Beſ. Georg Klumb; Spitzer: Beſ. Herm. Maas, Joh. Matt⸗Edingen; Deutſche Dogge: Beſ. Ernſt Kögel.— Weitere Begutachtungen finden ſtatt in: Ludwigshafen: 22. Febr., Feuden⸗ heim: 8. März, Ladenburg: 22. März, Käferthal: 5. April, und Sandhofen: 26. Abpril l. J. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Concert Willy Pohl. Einen Klavierabend à la Lamborg ver⸗ anſtaltete geſtern im Kaſinoſaal der Celliſt des hieſigen Hoftheater⸗ Orcheſters, Herr Willyh Pohl. Wenn Herr Pohl vor Beginn ſeines Programms ſich dahin zum vornherein entſchuldigen zu müſſen glaubte, daß man in ihm weder einen ausgezeichneten Klavierſpieler noch einen gottbegnadeten Sänger vorausſetzen möchte, ſo ſtimmt das den letzteren Theil betreffend vollſtändig; aber Geſangshumoriſten haben ja in der Regel keine Stimme. Dagegen zeigte ſich der Klavierhumoriſt im Beſitze einer erſtaunlichen Technik und gediegener muſikaliſcher Bildung, und wenn in ſeinem Vortrag die rein phyfiſche Kraft des Anſchlags mehr in Erſcheinung trat, als man von einem Klaviervirtuoſen erwarten darf, ſo iſt das ja durch den parodiſtiſchen Charakter der Darbietungen erklärt. Eine intereſſante Nummer war gleich die erſte: der Berliner Gaſſenhauer„Im Grunewald“ in Be⸗ arbeitung durch verſchiedene Komponiſten gedacht. In bunter Reihe kamen Czernh, Bach, Brahms, Chopin, der Walzer⸗Strauß, Wagner, Humperdink, Weingartner(nach Art ſeiner jüngſt hier gehörten das Zuſammenleben der Frau mit der Familie ihres Sohnes das Dieſe Rummer war mehr intereſſant als hüntoriſtiſch. Dagegen der Humor im Folgenden,„Lebenslauf eines Kkavjers“, vollauf zur Geltung. Wir hören, wie das Klavier, bevor es die Fabrikräume verläßt, nochmals durchgeſtimmt wird; ein Virtuos prüft das Inſtru⸗ ment,(Herr Pohl ſpielte hier den Mephiſto⸗Walzer von Liſzt mit erſtaunlicher Fertigkeit) es kommt zu einer„muſikaliſchen“ Familie in Miethe, gelangt auf ſeinem weiteren Lebensgange in ein Conſerva⸗ torium; von da erwirbt es ein Gaſtwirth, der es ſeinen Gäſten zu ausgedehnteſtem Gebrauche überläßt; endlich, nachdem es ſchon ganz jämmerlich zerſchlagen iſt, wird es nach einer Kolonie verſchickt und einem Negerhäuptling zur Verfügung geſtellt. Hier begleitet es noch mit ſeinem letzten Aechzen und Stöhnen die Negertänze, bis ſchließ⸗ lich an einem heißen Tage, bei 50 R. im Schatten, die Saiten platzen und das Inſtrument ſein quälvolles Leben endet. Das Alles iſt ſehr treffend muſikaliſch illuſtrirt, von beſonders guter Wirkung auf die Lachmuskeln erweiſt ſich die Art, wie Herr Pohl auf dem guten Inſtrument das„verſtimmte“ zum Ausdruck bringt. Unter den andern Nummern nennen wir noch„die muſika⸗ liſche Familie“, in der alle Mitglieder, vom Großvater bis zum jüngſten Enkel in ihren muſikaliſchen Ergüſſen parodirt werden Herr Pohl zeigte ſich darin auch als Virtuos mit der linken Hand allein— ſowie der Schluß des Programmes. Der„parodiſtiſche Scherz“ über Margarete war nicht ſehr ſcherzhaft, er begann ſogar beinahe langweilig zu werden, dagegen gab die„Imitation eines berühmten Taſtenſchlägers“ dem Künſtler wiederum Gelegenheit, ſein Können zu zeigen. Die Allüren eines Virtuoſen, der ſelbſt von ſeiner „Größe“ die beſte Meinung hat, waren ſehr gut gegeben, mehr noch intereſſirte Herr Pohl durch den Vortrag eines Satzes des Grieg'ſchen -moll⸗Konzertes, den er hier als„Taſtenſchläger“ zu Gehör brachte. Jedenfalls hat Herr Pohl das Zeug zu einem tüchtigen Pianiſten auchh im Ernſtfall. Reicher Beifall lehnte den jugendlichen Künſtler für den unterhaltenden Abend. Hebbel⸗Verein in Heidelberg. Der 3. litterariſche Abend der Geſellſchaft findet Donnerſtag, den 12. Februar, 8½ Uhr, im Weinzimmer des Städtiſchen Saalbaus ſtatt(Eingang vom Lud⸗ wigsplatz, linke Thüre). Dr. Eberhard Frhr. b. Bodenhauſen⸗ Heidelberg wird das Thema:„Aus Gerhart Hauptmanns Michael Kramer und Armen Heinrich“ behandeln. Um den intimen Charakter der Veranſtaltung zu wahren, iſt der Ein⸗ tritt nur Mitgliedenn(ordentlichen und außerordentlichen) und den von dieſen perſönlich eingeführten oder von der Geſellſchaft ein⸗ geladenen Gäſten geſtattet. Anmeldungen zur außerordentlichen Mit⸗ gliedſchaft werden Abends beim Einlaß entgegen genommen. — Das natürliche Lachen. Eine luſtige Theateranekdote erzählt die engliſche Schauſpielerin Miß Florence St. John in einer Plau⸗ derei, die ſie unter dem Titel„In the Days of my Vouth“ in der Zeitſchrift„M. A..“ veröffentlicht. Es wurde ihr anſcheinend ſehr ſchwer, auf der Bühne natürlich zu lachen, und bei der Erſtaufführung von„Madame Favart“— ihrem erſten und größten Erfolg im Strand Teatre im Jahre 1879— war ihr Direktor Mr. H. B. ſehr beſorgt, daß ſie bei einer beſtimmten Stelle auch ſo natürlich wie möglich lachke. „In einer Couliſſe befand ſich,“ ſo erzählt ſie weiter,„ein kleines viexeckiges Loch, an das Farnie ſein Geſicht legte, und als ich auf der Bühne war, konnte ich ihn ſehen. Gerade wie ich nun zu meiner Lach⸗ ſtelle kam, ſah ich Farnie an— in dieſem Augenblick machte er eine Bewegung und ſein falſches Gebiß fiel ihm heraus auf die Erde. Da lachte ich wirklich— ich ſchrie und konnte gar nicht aufhören; ich ſah überhaupt nur noch auf Farnie, der auf der Erde nach ſeinen Zähnen griff... Am nächſten Morgen aber berichteten die Zeitungen, ſie, hätten nie ein ſo luſtiges Lachen auf der Bühne gehört, wie meines.“ Stimmen aus dem Publikum. Sonntagsgarbeit in den Bank⸗, Fabrik⸗ und Engrosgeſchäften. Am 20. Oktober v. J. haben die vereinigten Kaufmänniſchen Vereine an den Stadtrath eine Eingabe gemacht, in der ſie um Er⸗ laſſung eines Ortsſtatuts baten, das die Sonntagsarbeit in den Bank⸗, Fabrik⸗ und Engrosgeſchäften mit wenigen Ausahmen ver⸗ bieten ſollte. Schon am 13. Januar a. c. hat die hieſige Handels⸗ kammer als Vertreterin der Prinzipale ihr Gutachten erſtattet, das ſich auf den bekannten ablehnenden Standpunkt ſtellt. 19 Seit mehr als 4 Jahren, die erſten Anläufe zur Erlangung der bollſtändigen Sonntagsruhe datiren vom November 1898, warten die Mannheimer Handlungsgehilfen darauf, daß ihnen ein freier Sonn⸗ tag geſichert werde, und verlangen die Kaufm. Vereine, die in ſich mehr als 4000 Gehilfen und Gehilfinnen vereinigen, daß einer Forderung ſtattgegeben werde, deren Erfüllung den Kaufleuten— Prinzipalen und Angeſtellten in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Frank⸗ furt, Offenbach und Stuttgart— längſt ihren freien Sonntag ſichert. In Mannheim haben ſich bei einer von den Kaufte. Vereinen ver⸗ anſtalteten Umfrage auch 86 Proz. der Prinzipale für die voll⸗ ſtändige Sonntagsruhe ausgeſprochen. Schon ſind wieder faſt 4 Wochen berfloſſen, ſeitdem die Handels⸗ kammer ſich äußerte, ohne daß man etwas davon hört, daß die Sache in Fluß kommt'oder zu einem Ziele gelangt. An den Stadtrath ergeht daher die öffentliche Anfrage und Bitte, endlich den berechtigten Wünſchen der Mannheimer Gehilfenſchaft nachzugeben, und wenn auch ſpät, ſo doch zu bethätigen, daß auch der Mannheimer Stadtrath einen ſozialpolitiſchen Fortſchritt gutheißt, den die Betheiligten herbei⸗ ſehnen. Den intereſſirten Kreiſen wäre aber zur Erwägung zu geben, ob ſie nicht, bevor der Stadtrath ſeinen Beſchluß faßt, eine öffentliche allgemeine Ausſprache, die ja bei der ſchnellen Erledigung des 8 Uhr⸗ Ladenſchluſſes treffliche Dienſte geleiſtet hat, herbeiführen wollen. Die öffentliche Meinung ſteht wohl ohne Zweifel auf Seiten der An⸗ geſtellten; dies auszudrücken, könnte einem günſtigen Abſchluß nu förderlich ſein. heueſte Hachrichten und Celegramme. Oriwat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. M. O. *Kaſſel, 10. Febr. Heute früh erſchoß ſich in dem kurz vor 8 Uhr von Nordhauſen ankommenden Zuge in dem Coupee zweiter Klaſſe der Poſtgehilfe Karl Heidt aus Schlierbach bei Heidelberg. * Berlin, 10. Febr. Im Reichsjuſtizamt trat heute die von Staatsſekretär von Nieberding einberufene Konferenz das Wort und führt aus: eine beſſere Unterſtützung für bedürftige Veteranen zur Reform der Strafprozeßordnung zuſammen. Die Ver⸗ handlungen werden vertraulich geführt. *Potsdam, 10. Febr. Der Kaiſer, der Kronprinz ſtändige Erwerbsunfähigkeit durch das Geſetz gefordert wir habe ich meinen Antrag geſtellt. Die Veteranen hab zu fordern, daß ſie künftighin nicht mehr als Aſchen werden. Ehrenſoldes. Ich kann der Regierung den Vorwurf n und Prinz Heinrich traten heute Nachmittag 12½ Uhr die Rück⸗ fahrt nach Berlin an.„„ *Bremerhaven, 10. Febr. Der bereits verloren gemeldete Fiſchdampfer„Friedrich Albert“ wurde heute Vor⸗ mittag 119½ Uhr vom rothen Sand⸗Leuchtthurm als eingeſegelt ge⸗ meldet. Paris, 10. Febr. Befehl erlaſſen: Ich unterſage allen Offigieren und allen Beamten meines Miniſteriums jede Mittheilung, welcher Art ſie auch ſein möge, in Sachen der Polemik, die ſich in dieſem Augenblicke in der Preſſe über den Dreyfushandel entſponnen hat. Andre. „Etoile Belge“ zufolge hatte diee Interpellation ſtatt. Es ſprachen noch Graf Ori berg(ſoz.), Arendt(Reichspartei), Paaſche * Brüſſel, 10. Febr. Prinzeſſin Charlotte, Wittwe des Kaiſers Maximilian, in den letzten Tagen eine heftige Kriſis zu beſtehen, welche Anlaß zu Beunruhigunge Der Kriegsminiſter hat folgenden daß ſie ſich auf dieſem Gebiete erſt immer vorwärts ſch der Anwärter genau feſtzuſtellen, und auf den Bericht der B miſſion. ‚ 4 verurtheilt. daß letzter Stunde beſchloſſen wurde, den Conflict betreffend das Zahlungen verlautet, beziehen ſich dieſe nur auf Forderungen erſter Ordnung, welche, ſoweit Deutſchland und England in Be⸗ kracht kommen, ſchon näher bezeichnet ſind, während, ſoweit Ita⸗ mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Heinrich, an dem Fürſtlichkeiten erſchienen. Während der Tafel hielt der K des Mahles gelangten kleinere Luſtſpiele zur Aufführung, Brauereien, die ihre Unterſchrift verweigert haben, wu dringenden Intereſſe der Landwirthſchaft liege. Die Hergab nehmen. Mit dem Taxator, Oberleutnant Steld ſind vier Beſitzerinnen von übelberüchtigten Kuppel⸗Q zeß verſpricht mancherlei intereſſante Enthüllungen zu br deiß beſchäftigten, der ſich gegen einen ſogenannten Haar wegen Gewährung von Beihilfen an die Theiln mer erllärk, ſpäteſtens 1910 würde der Inpalidenfonds aufgezeh Dann müßten die geſetzlichen Ausgaben in den ordentliche n hervorrief. Heute iſt dem Blatte zufolge Erholung etreten. 5 20 V Cochensly(Ctr.), Singer(ſoz.) und Stöcker, 4 Sßhrakus, 10. Febr. Heute früh wurde in Motiga ein etwa zwei Minuten langer Erdſtoß verſpürt. Konſtantinopel, 10. Febr. Der Urheber des Attentabs gegen den armeniſchen Patriarchen Burminian, Apothekerlehrling Hatſchektan und der entflohene Mitſchuldige Caprielian wurden z u m Dode verurtheilt. Von den übrigen vier Mitangeklagten wurden drei zu verſchiedenen Strafen, darunter zwei zu lebenslänglicher Haft Die bier Angeklagten ſagten aus, daß die Abſicht be⸗ ſtanden habe, durch Drohungen von den armeniſchen Notabeln Geld zu erpreſſen. Sie ſtellten jedoch jede Beziehung zu dem auswärtigen armeniſchen Komitee in Abrede. 8 e. Newyork, 10. Febr. Aus Rio de Janeiro wird gemelde Acre⸗Gebiet dem Haager Schiedsgericht zu unter⸗ breiten. Der Konflikt mit Venezuelg. * London, 10. Febr. Reuter erfährt: Die Unker handlungen zwiſchen Bowen und den Vertretern der ver⸗ bündeten Mächte ſind noch im Fortgange begriffen. Es darf erwartet werden, daß ſie demnächſt zum Abſchluſſe kommen. Wie wegen der an die drei Mächte von Venezuela zu leiſtenden baaren lien mit gleichartigen Forderungen in Betracht kommt, dieſe näher feſtzuſtellen ſind. Die drei Mächte fahren fort, in voller Uebereinſtimmung vorzugehen. * 1** 8 Berliner Drahtbericht. 6 Berlin, 10. Febr. Der Kaiſer nahm ge der Wiederkehr ſeines Eintrittes in das 1. Garde⸗Regiment praktiſchen Dienſtleiſtung an einer Feier im Offiziers⸗Kaſi des Regiments theil. Außerdem waren der Großherzog bo Sachſen⸗Weimar, der Erbprinz von Hohenzollern und ander eine längere auf den Tag bezügliche Anſprache, die mit einen Hurrah auf das 1. Garde⸗Regiment endete. Nach dem Schl denen die handelnden Perſonen von Offizieren des Regime dargeſtellt wurden.— Die Jungbier⸗Kutſcher haben geſter früh den Brauereibeſitzern ihren Lohntarif vorgelegt, der v 7Brauereien anerkannt und unterſchrieben wurde. Bei die Arbeit einmüthig niedergelegt.— Die Erſt aufführung von Charpentier's Oper„Luiſe“ im hieſigen köni lichen Opernhauſe findet, wie nunmehr feſtſteht, am 4. Mi ſtatt.— Auf Einladung der deutſchen Landwirthſchafts⸗Geſ ſchaft fand geſtern zur Beſprechung der Vertretung der dei ſchen Landwirthſchaft bei der Weltausſtellung St. Louis 1904 eine Verſammlung ſtatt. In derſe wurde nach einem Vortrage des Reichs⸗Kommiſſars Lew Reſolution gefaßt, in der es heißt, die Verſammelten ſind Anſicht, daß eine möglichſt reichhaltige Beſchickung der Ausſt ung mit geeigneten landwirthſchaftlichen Erzeugniſſen reichlicher Mittel für die Förderung dieſer Ausſtellung Seite des Reichs und der Einzelſtaaten erſcheint daher durchaus ge rechtfertigt.— Auf dem Seddin⸗See kenterte geſtern ein Boot, wodurch die drei Inſaſſen ins Waſſer fielen. Zwei vo ihnen, ein Sjähriger Knabe und ein gjähriges Mädchen au Berlin fanden den Tod in den Wellen.— Die gemelde Kuppelei⸗Affäre ſcheint große Dimenſionen nächſt als der am meiſten Belaſtete in der Affäre ang Berlins im Unterſuchungsgefängniß eingeliefert w Gegen das Blumen⸗Medium Anna Rothe iſt Termin zur Hauptverhandlung auf den 23. März vor der Strafkammer des Landgerichts II anberaumt worden. De⸗ Seitens der Staatsanwaltſchaft ſind gegen 90 Zeugen denen 30 Entlaſtungszeugen gegenüberſtehen. Die lungen dürften etwa 8 Tage in Anſpruch nehmen.— Demn⸗ wird das hieſige Landgericht ein neuer Kurpfuſcher⸗P Bart⸗Spezialiſten richtet. Derſelbe hat in den letzte von Berlin aus eine umfangreiche Reklame für ein an unfehlbares Haar⸗ und Bartwuchs⸗Mittel in Scene geſ Der ſchwediſche Forſchungsreiſende Swen Hedin geſtern Abend in der Urania einen Vortrag über ſeine l. dreijährige Reiſe durch das chineſiſche Turkeſtan und T Kaſſel: Geſtern Abend hat ſich auf dem Rittergut hagen eine Liebestragödie abgeſpielt. Der dorten geſtellte Verwalter R. Licht hat die dort ebenfalls bedien Bode mit dem Jagdgewehr aus Eiferſucht erſchoſſen und ſch ſeſtt Deutſeher Reichstag. (255. Sitzung.) 555 5 wW. Berlin, Am Bundesrathstiſche Freiherr von Thielman Präſident eröffnet die Sitzung um.20 Uhr.„„ Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Interpellation Nißler Feldzüge. Auf die Frage des Präſidenten erklärt mann zur Beantwortung der Interpellation bereit. Zur Begründung der Interpellation nimmt 2 5 Abg. Nißler Ich glaube, daß die Beihilfe von Tauſende von Veteranen erhalten jetzt die Beihilfe nicht. Wi 5 Wichtiger als unſere Kolonialpolitik iſt Staatsſekretär Thielmann eingeſtellt werden. Redner berweiſt auf die Schwieriglei Auf Antrag Normann(konſ.) findet ein — e General⸗ Aizeiger⸗ 5 eee Eunerm, 10. Fevrtar: 5 Prozeß Rubino.*W * Bräüffſel, 10. Febr. Rubino wurde wegen des auf den König der Belgier am 15. Nopember verübten Attentats zu lebenslänglichem Zuchthaus verurtheilt. 1 Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Dienſtag, 10. Februar. OHOberbürgermeiſter Beck erbffnete um ¼4 Uhr die Sitzung, Anweſend ſind 103 Mitglieder des Kollegiums. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorſitzende dem verblichenen Stp.⸗V. Erwin Paul einen längeren Nachruf. Zirka 14 Jahre lang habe der Heimgegangene dem Bürgerausſchuß angehört, in den er erſtmals 1884 gewählt wurde. Weiter ſei der Verblichene Mitglied der Schulkommiſſion, viele Jahre Mitglied der Sparkaſſen⸗ kommiſſion und ſeit der Gründung des Vereins für Ferienkolonien Mitglied und ſchließlich Vorſitzender desſelben geweſen. Auch noch zuhlreichen anderen humanitären Anſtalten, wie dem Verein für Kinderpflege habe der Verblichene angehört. Er war ein ganzer Manm, der ſeinen Poſten nach beſten Kräften auszufüllen bemüht war. Mit aller Energie, Gewiſſenhaftigkeit und Eifer verwaltete er ſeine Aemter. Der intelligente, liebenswürdige und begeiſterungs⸗ fähige Mann, der ein gutes Stück ſeines ruhigen kindlichen Gemüths ſich bis in das Alter hinein erworben hat, iſt gewiſſermaßen in den Sielen geſtorben. Sein Andenken wird ein geſegnetes ſein. Weiler gedachte Redner des verblichenen Stadtraths Peter Weidner in Neckarau. Zum Zeichen des ehrenden Gedächtniſſes erhoben ſich die Anweſenden von ihren Sitzen. Stb. Vögele fragt an, warum über Punkt 6 der heutigen Tagesordnung,„Anfrage über Arbeitsverhältniſſe“, in dem Vorlage⸗ imiaterial nichts enthalten ſei. Oberbürgermeiſter Beck entgegnet, daß dies nicht üblich ſei. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Verpachtung bezw. Verüuſſerung ſtüdtiſcher Grundſtücke. Die Vorlage des Stadtraths, welche die Veräußerung und Ver⸗ pachtung von Grundſtücken der Stadt aus eigener Hand betrifft, wwird nach Befürwortung durch Sto.⸗V. König genehmigt. Herſtellung der Scheiben⸗ und Siemensſtraßſe. Die Vorlage haben wir ſchon mitgetheilt. Die Baukoſten be⸗ tragen M. 95 678.44, zu deren Tragung die Angrenzer herangezogen werden ſollen. Sto. Anſelm beklagt es, daß ein Theil des Langen Rötter⸗ weges, der durch die elektriſche Straßenbahn nach den neuen Kaſernen gekreuzt wird, in Wegfall kommen ſoll. Weiter fragt er an, wie weit die Zuſammenlegung der„Langen Rötter“ gebiehen ſei und 0 beabſichtigt ſei, im laufenden Jahve noch die Aufſchüttung der Straßen oder die Kanaliſation derſelben vorzunehmen. Stadtbaurath Giſenlohr ſucht nachzuweiſen, daß die Bei⸗ behaltung der Straßenſtrecke vom Langen Rötterweg nicht nothwendig ſei, nachdem den Bahndamm entlang eine Straße angeſchüttet werde. Dezüglich der Zuſammenlegung des Langen Röttergebiets könne er nur mittheilen, daß zur Zeit Aufnahmen wegen der Ver⸗ meſſung u. ſ. w. gemacht werden. Vürgermeiſter Martin fügt hinzu, daß in der letzten Ver⸗ ſammlung der Grundſtücksbeſitzer des Langen Röttergebiets eine erfreuliche Uebereinſtimmung zwiſchen den Beſitzern geherrſcht habe ſowohl bezüglich des Preiſes für das abzutretende Gelände, als auch hinſichtlich anderer Grundſätze. Gegenwärtig ſei das Tiefbauamt mit der ſehr umſtändlichen Bearbeitung des Zuſammenlegungs⸗ mmaterials beſchäftigt. Sobald das Tiefbauamt mit ſeiner Arbeit fertig ſei und das Werk vorliege, werde die Sache wieder in die Hand genommen werden.„ Hiermit ſchließt die Debatte und die Vorlage wird einſtimmig angenommen. Erbauung der elektriſchen Straßenbahn. 75 Ees handelt ſich um die Bewilligung eines Nachtragskredits von 260 000&. Stb.⸗V. Pfeiffle: Die Summe für das Straßenbahndepot erſcheine ihm zu hoch. Es werde darauf hingewieſen, daß die Boden⸗ beſchaffenheit ſich als eine andere herausgeſtellt habe, als urſprünglich angenommen wurde. Es wäre gut und wünſchenswerth geweſen, wenn man dieſe vorher genau ſeſtgeſtellt hätte und daß im Bürger⸗ Aausſchuß erklärt worden wäre, die Koſten belaufen ſich auf ſo und ſo viel. Er empfehle die Annahme der Vorlage. Direktor Löwit geht auf die Ausführungen ſeines Vorredners näher ein und erwähnt, daß es nicht möglich geweſen ſei, in gwei Monaten ein genaues Projekt auszuarbeiten. Ein großer Mißſtand bildete der, daß die Wagen 50 Etim. größer eliefert worden ſind, als ſie eigentlich beſtellt wurden. Was die Anlage betreffe, ſo möchte er darauf hinweiſen, daß die Pläne mehrmals geändert werden Aus allen dieſem gehe hervor, daß die Ueberſchreitungen ächlich nicht zu vermeiden waren. 5. wünſcht, den Wagenführern mehr Fürſorge als bisher angedeihen zu laſſen. Namentlich will er die eleltriſchen Wagen vorn durch Glaskaſten abgeſchloſſen haben, da die Fahrer durch Wind und Wetter ſehr zu leiden haben. Er habe Gelegen⸗ heit gehabt, in andern Städten die Einrichtung der elektriſchen Wagen zu beſichtigen; dieſelben hätten alle Glasabſchluß. Was die Koſten⸗ frage betreffe, ſo dürfe man vor dieſer Neueinrichtung nicht urück⸗ ſchre Im Namen ſeiner Fraktionsgenoſſen wünſche er bei Neu⸗ anſchaffung von Wagen nur ſolche mit dieſem Glasverſchluß. Außer⸗ dem führte Redner eine Reihe von Beſchwerden des Perſonals der Straßenbahn an. An dienſtfreien Tagen dürfen die Beamten die Uniform nicht mehr tragen. Ferner werde darüber geklagt, daß die gelieferten Mäntel vollſtändig unzureichend ſeien. Die vielen Krank⸗ heiten, die in letzter Zeit bei dem Perſonal vorgekommen ſind, rühren unzweifelhaft von dieſer mangelhaften Kleidung her. Geſuche um Erlaubniß zum Tragen von Gummimäntel ſeien von der Direktion einfach abſchlägig beſchieden worden. Auch ſei bitter darüber geklagt worden, daß einem Angeſtellten, der ½ Tag krank war, dieſer halbe Tag an ſeinem Lohne abgezogen worden ſei. Sftw. Klein beklagt die lange Arbeitszeit der Straßenbahn⸗ angeſtellten und kritiſirt dann verſchiedene Beſtimmungen des füir dieſe Angeſtellten beſtehenden Dienſt⸗ und Arbeitsvertrags. Weiter rlangt er eine regelmäßige Gehaltsaufbeſſerung für die Straßen⸗ ihnbeamten. Auch er beklagt, daß ſich verſchiedene Aufſichtsbeamten egenüber den Angeſtellten zuviel herausnehmen. Vollſtändig un⸗ nöthig ſei der ſchon erwähnte Wagenführerkontrolleur, der im Volks⸗ munde den Namen„Reichskanzler“ führe. Unter den Beamten, die mit der Direktion gut ſtehen, habe ſich in der letzten Zeit ein Narren⸗ verein gegründet und für die Einladungen ete, ſei Papier von der Verwaltung der Straßenbahn benützt worden. Straßenbahndirektor Löwit geht auf die Ausführungen der zwel Vorredner ein. Die Anbringung von Glasabſchlüſſen an den Vorderperrons empfehle ſich nicht und habe ſich auch in anderen Städten nicht als zweckmäßig erwieſen. Was die Erkrankung des Perſonals anbelange, ſo ſtehe feſt, daß die Erkrankungen der Kon⸗ dukteure häufiger ſind als diejenigen der Wagenführer und nicht um⸗ ſekehrt, wie behauptet worden ſei. Es ſei richtig, daß das Tragen der krtſorm an dienſtfreien Tagen verboten worden ſei. Dieſe Ver⸗ fügung könne er auch nicht zurücknehmen, mit Rückſicht darauf, daß jie Uniformen jährlich eine Ausgabe von 30—40 000 M. erfordern, die nicht mehr anwachſen dlürfe. Jeder Wagenführer habe ſtändig Mäntel und bekomme alle zwei Jahre einen neuen Mantel. ämmtliche Reparaturen an den Uniformen würden in der Repa⸗ raturwerkſtätte vorgenommen. Redner nimmt ſodann den Wagen⸗ Uhrerkontrolleur in Schutz und weiſt nach, daß die durchſchnittliche Seibe. e ee ee—— beträgt. Was die Gehaltsaufbeſſerungen anbelange, ſo ſeien ſolche Pereits zu Neujahr d. J. vorgenommen worden; allerdings habe man —3 Mann hierbei aus dienſtlichen Gründen übergangen. Wenn dieſe ſich beſchwert hätten, ſo liege doch die Sache weſentlich anders, als wie ſie der Vorredner dargeſtellt. Der Vorredner habe ver⸗ langt, daß man alle—4 Jahre eine Gehaltsaufbeſſerung vornehme. Denmgegenüber erkläre er, daß ſchon jetzt alle zwei Jahre eine ſolche Gehaltsaufbeſſerung erfolge. Von einem Narrenverein wiſſe er nichts, dagegen könne er nur konſtatiren, daß die Direktion der Straßenbahn der Organiſation der Angeſtellten nichts in den Weg lege. Von dem Verbot einer Organiſation ſei ihm nichts bekannt. Die Angeſtellten hätten einen Ausſchuß bekommen und ihn verlangt. Die Direktion ſtehe dem Ausſchuß gern zur Verfügung, wenn dieſer eine Sitzung verlange. Herr Syndikus Dr. Landmann nimmt die mit den Ange⸗ ſtellten der Straßenbahnbeamten abgeſchloſſenen Dienſtverträge in Schutz und ſucht die Verechtigung der einzelnen Beſtimmungen der⸗ ſelben nachzuweiſen. Stb. Süßkind tritt entſchieden für die Anbringung von Glas⸗ abſchlüſſen an den elektriſchen Straßenbahnwagen ein. Wenn Herr nicht bewährt hätten, ſo wundere er ſich nur, daß man dort die Glas⸗ abſchlüſſe nicht abgeſchafft habe. Was das Verbieten des Tragens der Untformen an dienſtfreien Tagen anbelange, ſo habe Herr Löwit diktatoriſch erklärt, daß er die Verfügung aufrecht erhalte. Ein derartiges Auftreten des Herrn Löwit ſei die Folge des zwiſchen ihm und der Stadt abgeſchloſſenen Vertrages. Aber Herr Löwit werde ſich täuſchen. Der Bürgerausſchuß ſei auch noch da, und man werde in dieſem jederzeit die Beſchwerden vorzubringen wiſſen. Was die Organiſation der Straßenbahnangeſtellten anbelange, ſo ſei es That⸗ ſache, daß der Verein, der der Direktlon zufage, von dieſer bevorzugt werde. Direktor Löwit bringt einen Fall zur Sprache, wo ein grüner und ein weißer Wagen aufeinander gefahren ſind und es 4 Verletzte gegeben habe. Die Folgen wären jedenfalls noch ſchlimmer ausge⸗ fallen, wenn ein vollſtändiger Glasabſchluß vorhanden geweſen wäre. Auch wiederhole er, daß er irgend einen Verein nicht bevorzuge; was dem einen bewilligt werde, werde auch dem anderen gewährt. Das Straßenbahnamt hat verfügt, und zwar aus Gründen der Sparſam⸗ keit, daß an dienſtfreten Tagen die Uniform nicht getragen werde. Es ſind ja ſchon diesbezügliche Ausgaben von 30, 40, 100„ gemacht worden. Redner erklärt noch, daß er nach der beſtehenden Arbeits⸗ ordnung zum Abzug des Lohnes an den Krankheitstagen ver⸗ pflichtet ſei. Sty. GEichhorn tadelt in längeren Ausführungen die Be⸗ ſtimmung des Arbeitsvertrages, wonach in Erkrankungsfällen der Lohn abgezogen wird. Eine derartige Beſtimmung ſei eine ſozial⸗ politiſche Rückſtändigkeit. Weiter kommt Redner eingehend auf die angeblich zu lange Arbeitszeit der Straßenbahnangeftellten zurück, die—11 Stunden im Tage betrage. Auch dieſe lange Arbeitszeit ſei eine ſogialpolitiſche Rückſtändigkeit. Oberbürgermeiſter Beck wendet ſich ganz energiſch gegen die Ausführungen des Stadtverordneten Eichhorn. Es wäre eine Schmähung des Stadtraths, wie ſte größer noch gar nicht vor⸗ gekommen iſt. Herr Eichhorn hat eben behauptet, daß die Wagenführer 8 Stunden ohne Pauſe, ja ſogar 11 Stunden ohne 1 ihren Dienſt verrichten müſſen. Er proteſtire mit aller intſchiedenheit gegen eine derartige Behauptung. Niemals werde ſich ein Stadtrath in der Stadt Mannheim bereitfinden laſſen, eine derartige Anordnung gutzuheißen. Wir haben dem Wunſche der Arbeiter entſprochen und ſie einen Ausſchuß bilden laſſen. Wozu iſt denn aber ein ſolcher Ausſchuß da, wenn die Arbeiter ihre Beſchwerden nicht in ihm vorbringen, damit ſie der geeigneten Stelle unterbreitet werden können. Str. Dreesbach führt aus, daß ſich Herr Eichhorn vielleicht nicht deutlich ausgedrückt habe. Dieſer habe natürlich nicht ſagen wollen, daß die Angeſtellten umunterbrochen 11 Stunden im Tage im Dienſte ſeien. Herrn Löwit müſſe er es nachſagen, daß gerade er es geweſen ſei, der ſeinerzeit erklärt habe, daß die Arbeitszeit unter keinen Umſtänden länger als 11 Stunden täglich betragen dürfe. Urſprünglich habe man ſie noch erhöhen wollen. Redner tritt ſodann für die Anbringung der Glasabſchlüſſe an den elektriſchen Wagen ein. Weiter hält er das Verbot des Tragens der Uniform außerhalb des Dienſtes nicht für richtig, ebenſo bemängelt er den Abzug des Lohnes bei Krankheitstagen. Beide Dinge will, da der Bürgerausſchuß nicht zuſtändig iſt, Redner im Stadtrath zur Sprache bringen, um hier Remedur eintreten zu laſſen. Es entſpinnt ſich ſodann noch eine Kontroverſe zwiſchen dem Stp. Levi und dem Direktor Löwit, aus der hervorgeht, daß der hat, der Wagenführer Treudel iſt. Direktor Löwit fragt, ob Herr Treudel auch geſagt habe, daß er für die lange Arbeitszeit, die durch Ueberſtunden entſtanden ſei, bezahlt worden iſt.(Zurufe: Wir wollen keine Ueberſtunden.) Oberbürgermeiſter Beck bemerkt, man habe bei allen Klagen über eine zu lange Arbeitszeit nur einen Fall vorbringen können. von dem der Direktor nichts wiſſe, auch nicht das Straßenbahnamt und noch weniger der Stadtrath. Dieſen einen nicht aufgeklärten Fall dazu zu benützen, der Stadt Mannheim ſozialpolitiſche Rückſtändig⸗ zeit vorzuwerfen, gehe doch zu ſpeit. Bürgermeiſter Ritter weiſt nach, daß die Stadt Mannheim in Bezug auf die ſoziale Fürſorge für ihre Straßenbahnangeſtellten an der Spitze der deutſchen Städte ſtehe, ſelbſt die Stadt Frankfurt nicht ausgenommen. Stb. Süßkind tritt dieſen Ausführungen entgegen und lobt die ſoziale Fürſorge der Stadt Frankfurt bis über den Schellen⸗ könig. Oberbürgermeiſter Beck: Es iſt alſo auch von Herrn Süßkind Städte ſtehe, nur in Frankfurt ſei es beſſer. Dies wird aber von Herrn Bürgermeiſter Ritter beſtritten. Wir marſchiren alſo an der Spitze der deutſchen Städte.(Zuruf von ſozialdemokratiſcher Seite: Schlimm genug!) Daß wir an der Spitze der deutſchen Städte ſtehen, iſt ſchlimm genug? Da kann ich allerdings nichts mehr ſagen. Die übrige Debatte iſt belanglos und die Vorlage des Stadt⸗ raths wird genehmigt. Golkswirthschaft. Drahtſeilbahn Durlach⸗Thurmberg. Die 15. ordentliche Ge⸗ neralverſammlung findet Mittwoch, den 25. Februar d.., Nachmit⸗ tags 4 Uhr, in der Brauerei Nagel ſtatt. Kaliwerke Aſchersleben. Der Bruttogewinn der Kaliwerke Aſchersleben für das abgelaufene Geſchäftsjahr beträgt 2 774 659 Mark. Der Aufſichtsrath beſchloß, 10 Proz. Dividende vorzu⸗ ſchlagen, 147 730 M. den Reſerven zuzuführen, 818 481 M. abzu⸗ ſchreiben und 49 572 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Sandes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 9. Febr. 1908, mitgetheilt von dem Vorſitzenden Fritz Kreglinger. An den amerikaniſchen Börſen iſt für Weizen wiederum eine Stei⸗ gerung eingetreten und bei ſchwachem Angebot ſind die Forderungen erhöht. Argentinien und Rußland verlangen ebenfalls zu hohe Preiſe, welche keine Rechnung geben und den Einkauf verhindern. Hier iſt der zeit der Straßenbahnangeſtellten ur 10—41 Stunden taglich J der Konſum mit der 5 noch ſchwach 8 wie gewöhnlich um dieſe Jahreszeit und deckt ſich Direktor Löwit ſage, daß die Abſchlüſſe ſich in den anderen Städten Straßenbahnangeſtellte, welcher ſich über zu lange Dienſtzeit beklagt zugeſtanden worden, daß in Bezug auf die ſoziale Fürſorge für die Straßenbahnbeamten Mannheim mit an der Spitze der deutſchen Stimmung feſt, Preiſe voll behauptet und Landmärkte etwas höher. Wir notiren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemb. M. 16.75—17.25, fränkiſcher M. 17.——17.50, niederbayer Ia. M. Rumänier, prima M. 18.——18.75, Rumänier, ſekunda M. 17.50—18.—, Ulta M. 17.75—18.50, Saxouska M.—.———.—, Roſtoff Azima 17.75—18.50, Walla⸗Walla....—, Laplata M.—.— bis —.—, Amerikaner M. 18.50—18.75, Californier.—. Kernen Oberländ.(neu) M. 17.25—17.50, Unterländer(neu) M. 17.——17.25. Dinkel M. 11.——.12.25 Roggen württ. M. 14.50—15.75, ruſſtſcher M. 15.50—16.—. Gerſte württembg. M. 15.25—16.50, Pfälzer M. 18..—19.—, Bayer. 15.75—16.50, ungar. M. 16.50—19.—. Hafer Oberländer alt.— neu M. 14.50—14.75, Unterländer alt M.—.———.—, neu M. 14.——14.30. Mais Mixed M. 12.75 bis M.—.—, M. 14.25—.—, Donau-———.—. Kohlreps M.——. Mehlpreiſe per 100 kg inel. Sack jenach Qualität: Mehl Nr. 0: M. 28.50—29, Nr. 1: M. 26.50—27.— Nr. 2: M. 25.— bis 25.50, Nr. 3: M. 23.50—24, Nr. 4: M. 20.50—21, Suppengries M. 28.50—29. Sack Kleie.—. M. Laplata Mannheimer Eſfektenbörſe vom 10. Februar.—— 3J%)%%»;ͤ fß 8 N Stastspapiere. 4½% Ludwigshafen— 4% Bad. Oblig. v. 1901105.80 53J4% 45 102,25 G 3½% Bad. Oblig. v. 1902101.60 bz3 ½ 9% 1 99.— G „„„1900101.10 534% Mannheimer Obl. 1901104.— 6 3½%„(abgeſt.) 100.15 534%„ 1900104.— G 8½%„ Oblig. Mark 109.9053(3½ 2„ 1885 99.50 G 3⁵ 1 1886 100.90 533½„ 1888 99.50 G 3% 1892/4 101.15;(3¼ 5„ 18980 99.50 G „5 98.40 b33%/˙%„„ 1898J 99.60 G 4„ T. 100 Looſe 146.— G63½% Pirmaſenſer 96.—G 81%„„ Communal 98.50 G Städte⸗Aulehen. —— zitätswerke in Karlsruhe 4½ Speyerer Ziegelwerke 102.90 G 3½ Freiburg i. B. 99.90 BI4½% Südd. Drahtindu⸗ 3% Karlsruher v. J. 1896 90.— G] ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.— G 3½ dj Lahr v. J. 1902 98.50 G4½ Verein chem. Fabriken01.50 G 4% Ludwigshafen von 1900102.60 G14½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.50 G Aktien. Pfalzbrau..Geiſel u. Mohr 115.— GBrauer. Sinner Grünwinkel 201.— G Schroedl, Heidelberg 127— 5 12 —.— Bauken. Badiſche Bank Cred. ⸗u. Depoſitb., Ztbeihrck. 119.— B. Gewerbebank Speyer 500 126.50 Gf.„ Mannheimer Bank Schwartz, Speyer Ritter Schwetzingen—.— —.—„ Oberrhein. Bank 99.50 G„ SonneWeltzSpeyer125.— B Pfälziſche Bank 110.— 6]„ Storch, Sick„ 05.—G Pfälz. Hyp.⸗Bank; 184.50 Bl.„ Werger, Worms 102.— Pflz. Spar⸗ u. Ebb. Landau 129.50 C Wormſer Brauhs. v. Oertge 27.— 5 Rheinſſche Creditbank 188.50 GPfälz. Preßh. u. Spritfabr. 95.—G Rhein. Hyp.⸗Bank 184.75 G Transport Südd. Bank 1102 40 6[ und Verſicherung. Giſenbahnen. Bad..⸗G. f. Rhſch.u. Seetr. 96.—8 980 60 Mannh. e „ Lagerhaus 55 eeeee —„ Schifffahrt⸗Aſſecuranzß80.— Heilbronner Straßenbahn.—.— Fintenle Herſcheum Chemiſche Induſtrie⸗ Mannheimer Verſicherung 415.— ee 8.— Oberrh. Verſ.⸗Geſellſchaft 505.—0 en ahen Goderterg—8 Württ⸗ eee dhem. Fabrik Goldenberg 175.— ie. Verein Fabriken 5 218.50 GAck.⸗Geſ. f. Seilinduſtrie 108.50 G Verein D. Oelfabriklen 116.80 G Dingler'ſche Maſchinenfabr. 135.— B Weſteregeln Alkal. Stamm204.— GEmaillirfabrir Kirrweiler—. Pfälziſche Ludwigsbahn zorzug 106.50 G Emaillirwerke Mafkammer—.— 270 eeee Ettlinger Spinneret 76.— G Brauereien. Hüttenheimer Spinnere! 100.— 5 Bad. Brauerei 141.50 GKarlsr. Nähmf. Haid u. Neuf190.— B Binger Aktienbierbrauerei—— Mannh. Gum.⸗u. Asbeſtſbr. 96.— Durlacher Hof vorm. Hagen 222.— 6 Oggersheimer Spinneret—— Eichbaum⸗Brauerei 161.— Gſhfälz. Nähm. u. Fahrräderf..— ElefantenbräuRühl, Worms100.— BPoril.⸗Cementw. Heidelberg 110,70 B Brauerei Ganter, Freiburg 103.— GVerein. Freiburger Ziegelm. 125.50 B Kleinlein, Heidelberg 173.— GVereinSpeyererZiegelwerke 85.25 B Meſſerſchmitt 89.— BZellſtofffabrük Waldhof 219.25 B udwigshafener Brauerei 213.— GZuckerfabrik Waghäuſel 78.80 G Mannh. Aktienbrauerei 154.— Mauunheimer Gffektenbörſe vom 10. Febr.(Offizieller Berichl.) Die Börſe verlief ſtill. Beſſer bezahlt wurden: Weſteregeln Stamm Aktien Notiz 204., Badiſche Rück⸗ und Mitverſicherung⸗Aktien zu 120 Mk., Vereinigte Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien zu 128.50%, dagegen blieben erhältlich: Mannheimer Verſtcherungs Aktien zu 415 Mk. und Portland⸗Cementwerke⸗Aktien Heidelberg zu 110,70%. * Frankfurter Börſenbericht. (l Privattelegramm des General⸗Anzeigers. W. Frankfurt, 10. Febr. Die Börſe eröffnete in ſehr feſter Stimmung. Die geſtern auf verſchiedenen Märkten be⸗ wirkte Abgabe gab heute Anlaß zu lebhaften Käufen und Deck⸗ ungen. Im ſpäteren Verlauf drückten Berliner Abgabe. Deutſche Renten feſt. Italiener feſter. Bulgaren 93. Räumänier unver⸗ ändert. Türkenwerthe ruhig. Looſe weſentlich feſter. Schuckert 104, Siemens 136 und feſter. Allgemeine Elektricitätsgeſell⸗ ſchaft 190. Argentinier etwas feſter. Banken anfänglich ſehr feſt; ſpäter nachlaſſend. Montan ſehr ruhig. Kohlen feſter. Von Wien abhängige Werthe beliebt. Schifffahrtsaktien be⸗ liebter. Gotthardaktien 181.50. Meininger Hypothekenaktien FKrankfurter Effektenbörſee. 55 Schluß-Kurſe. 5 (Tcelegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Bergwerks⸗Aktien. 85 Bochumer J188.40 184 50 Weſterr. Alkali⸗.] 202.60 204.— Buderus 109.—110 50 Oberſchl. Eiſenakt. 95.20] 95.75 Concordia 270.— 270.50 Ver. Königs⸗Laura 217.50 217.45 Gelſenkirchner 174.50 174.50 Seuiſch. dbend. 98.90 94.3⁰ Harpener 128 178.25 310 Bayer. Obligationen 17 Induſtvie⸗Obligation. 2 9 4 ilindu⸗ 2½ Deütſche Neichsanleihe 103.10;] e 101.30 G 30 102.10 03 1 trie rlickz. 105 85 85 4 30% 1 72 + 93.30 bz 4 15 5 1. f. Rhſchifff. 100 6005 ½% Pie N 5 80 u. Seetr. 100.60 3% Wanz, Gonſes l00 04%½ Dad AnmmerSodaf)l08.—8 % 35.1064% Klantein, Feipdg..— „ 5 98. 8 1 9— Eiſenpahneepleßen. eee 92 Pfälz.(Lud. Max Nord) 10 05 deun Gbr. Schultz, Akt.⸗ ate Geſ. in Speyer— 9% 100.50 b5 4¼0% Manheimer Dampf⸗ 18595 1 7 ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 102.50 47% Rhein. Hyp.⸗B.umk.1902 100.90 G 4½% Maunß. Lagerhaus⸗ „„„„„„ alte M. 97.—6 Geſellſchaft 101.25 G %%„„Runk.1904 98.— G4½%% Oberrhein. Elektrf⸗ 757SFFFPFpVVcc TTFVFFCCCCCCCCCCCCCCCC * ßßß n S rr Maniheim, 10. Febtu: . 1 8 7 f Reichsbank⸗Disk. 4 0% Wechſel. in Kurze Sicht 2½—8 Monate Reichsmark% Vor, Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs Heut. Kurs Amſterdam hfl. 100—168.75 168.75—— 85 Belgien... Fr. 100 3— 81.283 81.30—— Italien... Le. 100 5— 81.25 81.30—— London.. Aſt. 1 3— 20.467 20.477—— Madrid.. Pſ. 100————— New⸗York„Dll. 100————— Paris.. Fr. 1003— 81.483 31.45—— Schweiz.. Fr. 1003½ 81.35 31.316——— Petersburg.⸗R. 100 4½———— Trieſt. Kr. 100—-———— Wien Kr. 100 3½ 85.388 35.816—— do. m. S. 1—1———— Staatsvapiere. A. Deusſche.. 1 8. 10. 95 10 3½ Dſch.Reichsanl. 103.—103.—5 italien. Rente 103.85] 103.90 3½„„„ 103.10 108.— 4 Oeſterr, Goldr. 103.35 108.25 3 93 15 93.15 4% Oeſt. Silberr. 101.15101.25 3½ Pr. Staats⸗Anl.] 102.80 102.95 4¼ Oeſt. Papierr,. 101.35 101.40 775„„ 102.85 102.45 4½ Portg. St.⸗Anl. 51.25 51.10 ;;¶ ́!: dio. äuß. 32.300 32 30 3½ Bad.St.⸗Obl. fl 100.05 100.10 4 Ruſſen von 1880 101.30 101.10 92„ M. 101.20 101.15 Aruſſ. Staatsr. 1894 98 50 98.50 .5„1900, 191.26—.—4 ſpan. ausl. Rente 90.60 90.10 4 bad. St.⸗A. 105.85 105.85 1 Türken Lit. D. 30.60 30.50 3½ Bayern„„101.85 10190 4 Ungar. Goldrente 102.10 102.20 3„„ 92.70] 92.305 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.⸗A. 105.80105.95 Anleihe 1887 92.05 91.90 4 Heſſen 105.80 0580 4 Egypter uniſieirte(—.— 109.30 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. 5 Mexpikaner äuß. 101— 101.— von 1896 91.— 91.20 3„ inn. 25.900 2585 3 Sachſen. 91.30 91.20 4½ Ehineſen 1898 92.70 92.75 4 Mh. St⸗A. 1899 103.60 103 60 5 Bulgaren 93.500 93.— 8 11 Verziusl. Looſe. 8 Oeſt. Looſe.1860 150.— 156.80 5 80er Griechen 49.20] 43 25[3 Türkiſche Looſe 188.— 188.20 Aktien induſtrieller 5 Bad. Zuckerf. Wagh.] 73.50 73.50 Heidelb. Cementw. 110.80 110.70 Anilin⸗Aktien 425.— 425.— Ch. Fbr. Griesheim 222.— 21.10 Höchſter Farbwerk 354.— 354— Vereinchem. Fabril 214.— 213.— Chem. Werke Albert196.75 198 50 Aecumul.⸗F. Hagen 127.— 127.50 Ace. Böſe, Berlin 76.50 74.— Allg.Glek.⸗Geſellſch Unternehmungen. Parkakt. Zweibr. 110.— Eichbaum Mannh. 161.70 Seilinduſtrie Wolff 105.— Weltz z. S. Speyer 125— Walzmühle Ludw. 115— Fahrradw. Kleyer 177.— Maſch. Arm. Klein 107.— Maſchinf. Gritzner 178 50 Schnellprf. Frethl. 158.— Jelfabrik⸗Aktien 116.50 110— 161.70 108.— 125.— 115.— 178.— 107.20 178.50 158— 116.60 W. Berlin, 10. Febr. Berfiner Effettenbörſe. Privat⸗Diskont 1¼8% Telegr.) Nachbörſe. W. Berlin, 10. Februar. Anfangscourſe.(Telegr.) Credit⸗Aktien 221.— 220.75 Diskonto⸗Comm. 18 80198.30 Staatsbahn 150.80 150.10Laurahütte 213.——.— Lombarden—.——.— IlHarpener 173.70 174.30 Tendenz: ſtill. Berlin 10. Februar. Freditaktien 221.— 220.75 Northern—— ombarden———.=3% Reichsanleihe 93.10 93.— Staatsbahn 150.30 150.10 Marienburger—.— 73.10 Disconto Command 198 30 198.30 Bochumer 188.60 184.— Deutſche Bank 217.10 217.10] Dortmunder 72.20 72.30 Dresdener—.— 150.20Laurahütte Darmſtädter Bank 140.60 140.30 Gelſenkirchener 174.9% 174 60 Handelsgeſellſch. 162.50162.50 Harpener 178.70174.30 Türkiſche Looſe 133.50 83.80 Hibernia 172.— 171.60 Gotthard 181.50181.506% Mexikgner——.— Italiener—.——.— Spanier 90.500—.— Tendenz:—. Berlin, 10. Febr. Schlußcourſe. Ruſſennoten 2163.0 216.80 Leipziger Bank.300 130 Ruſſ. Anl. 1902—.—— Berg⸗Märk. Bank 158.30 158.40 9½%% Reichsanl. 103.10 103.10 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.——.— 8 0% Reichsanleihe 98.20 93.10 D. Grundſchuld⸗B.“—.——.— 3½ Bd...⸗Obl. 00ſ—.— 101.10 Dynamit Truſt 169.800—.— 4 Bad. St.⸗A. 105.90 105.80Bochumer 183.900 184.70 3½ 9% Bayern 101.80101.10 Confolidation 339.75 342.56 3pr. ſächſ. Rente 91.20 91.30 Dortmunder Union 72,40 72.30 4 Heſſen 105.50—.—[Gelſenkirchener 175.— 174.— 3 Heſſen 91.100 91,10 Harpener 178.70 173.40 4 Italtener 103.90 103.90 Hibernta 171700 171.10 1860er Looſe 156.10 155.80Laurahüttte 217.30217.70 Lübeck⸗Büchener—.——.—[Wurm⸗Revier 130.50 139.60 Marienburger 78.10 78.10 Phönir 133.— 132.— Oſtpr. Südbahn 81.—81.10 Schalk, G. u. H⸗V. 358.90 358.90 Staatsbahn⸗Aktien 150.50 150.10]Eletkt. Licht u. Kraft 100.25 94.— Lombarden 15.60 15.90] Weſterr Alkaltw. 204.10 204.25 Canada Paclfic. Sh. 135.50 136.40Aſchersleben Al. W. 144.— 146.10 Heidelb. Str. KB.B.—.——.— Steinz. Friedrichsf. 283.20 282.— Kreditaktien 221.40 220.50Hanſa Dampfſchiff.———.— Berl. Handels⸗Geſ. 162.50 162.— Wollkämmerei⸗Ak. 149.90 150.— Darmſtädter Bank 140.60 140.204 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.600 101.60 Deutſche Bankak. 217.— 216.30 Mannh.⸗Rh. Tr. 69.50 69.50 Disc. Comm. Aktien 197.70 197.70 Kannengießer 119.500119.— Dresdener Bank 150.10 150.10 J Hörder Bergw. 116˙—1 115.20 Nee„ Schuckert„ Lahmeyer Allg..⸗G. Siemens Lederw. St. Ingber Bwllſp Lampertsm. Spin. Web. Hittenh Zellſtoff Waldhof Cementf. Kallſtadt Friedrichsh. Bergb. 219.50 90.50 1 89.60 140.10 %.Bor d. Pfds 40% ——— Frkf. Hyp.⸗Creditv. ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. 230.—Oeſterr. Lit. B. 73.— Gotthardbahn 181.50 181.50 148 50 Jura⸗Simplon 101.. 137.50 Schweiz. Centralb.—.——.— 124.95 Schweiz. Nordoſtb.———.— 205 90 98.50 Aktien deutſcher und Ludwh.⸗Beybacher 229.50 Marienburg.⸗Mlw. 73.— Pfälz. Maxbahn 143.20 Pfälz. Nordbahn 137.75 Südd. Giſenb.⸗Geſ. 125.— Hamburger Packet 106.20 Nordd. Lloyd 98 80 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 150.70 150.20 Oeſterr, Süd⸗Lomb. 15.70 16.— 55 Nordweſtbk———— La Veloce Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk.„Pfdb. 101.30 101.30 3¼ Rh..⸗B..O do 103 10. 3% Stisgar. It.Eif. 88.— 98.— 3½ Pr. Pfbr..1905 97.800 97.508½%„„„ 1908 96.50 108.10 10310 4„„„ 1908 3½% Pf. B. Pr.⸗O. 100.50 100.45 4„„„ 1909 4½ Rh. Pf. Br. 1902 100.70 100.80 8%„„„KbO. „„1907 102.— 02.— 4½ Ahein. Weſtf. „ 1904 98.50] 88.50.⸗C.⸗B. 1910 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deulſche Reichsbk. 154.— 158.55 Oeft. Länderbank Badiſche Bank 115.— 115.—„Kredit⸗Anſtalt 221.50 Berliner Bant 93.500 92 50 Pfälziſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. 162.60 162.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank Darmſtädter Bank 140.90 140.70 Rhein. Kreditbank Deutſche Bank 217.— 217.—Rhein. Hyp.⸗B. M. Diskonto⸗Commd. 198.50 198.— Schaaffh. Bankver. Deutſche Gen.⸗Bk. 98.50 99.25 Südd. Bank Mhm. 102.40 Dresdener Bank 150 30 149.80 Wiener Bankver. 55 Frankf. Hyp.⸗Bank 196.— 96.50 D. Eſſekten⸗Bank 105.35 141.— 141.32 Bank Ottomane 120.10 12190 2190 Mannheimer Verſ.⸗ 99.80 99— Gefellſchaft 117.60114.60 8 Privat⸗Discont 2½6 ½. Fraukfurt a.., 10. Februar. Kreditaktien 22130, Staats⸗ —— Ital, Mittelmeerb. „Meridionalbahn 3—7 70 + + 3½% Pr. Bod.⸗Er. 40% Pf. B. Pr.⸗Obl 10 102.— 94.50 98 5— 102.— 105.— 220.50 109.50 185.— 188.50 184.50 122.50 102.40 128.— 105.80 120.20 Mationalbank Oberrhein. Bank 415.— Oeſterr.⸗Ung. Bant bahn 150,30, Lombarden 15.80, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 2 0 ardbahn 181.50, Disconto⸗Commandit 198 40, Laurg eien Darwſtädter 140.50, Handelsgeſellſchaft 162.50, Dresdener Bank 150.20, Deutſche Bank 217.30, Bochumer 184.30, Northern—.—. Tendenz: ſtill. 5 Nachbörſe. Kreditaktien 220.50, Staatsbahn 150.20, Lombarden 15.80, Disconto⸗Commandit 197.90. Berliner Börſenbericht. 5 c Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) . Berlin, 10. Febr. Die Vörſe zeigte zu Beginn ab⸗ warkende Haltung. Dadurch nahm der Verkehr allenthalben 8 ſchleppenden Gang, zumal die weſtlichen Börſen geſtern ſchwächer tendirten. Paris mit großen Poſttionslöſungen in Türken⸗ werthen vorgängig und London hierauf regiert. Hier lagen bei Eröffnung Türken etwas beſſer, auch Banken waren beſſer ge⸗ fragt. Montanwerthe nicht einheitlich, erfuhren auch im weiteren VBerlaufe in Bochumern eine Beſſerung von 174 pCt. bis 185 pCt. und in Laurahütte 1 pCt., während Bergwerksaktien kaum ver⸗ ändert wurden. Fonds ſehr ſtill. Von Bahnen Italiener auf Heimathland 1 pCt. höher. Oeſterreicher ſchwächer auf Wien. Schifffahrtsaktien ſtetig. In der zweiten Börſenſtunde allent⸗ halben ſehr ſtill. Banken abbröckelnd. Montan 0 ber⸗ ändert. Später Montan neuerlich nachgebend. Sonſtiges ruhig. Schuckert⸗Aktien im freien Verkehr nach 99 auf 108,28. In dritter Börſenſtunde unregelmäßig. Induſtriewerthe des Kaſſamarktes ſtill. Nur Elektrizitätsaktien in guter Nachfrage. huckert auf Zuftbn mit iemens 105. Auch Kaliwerthe feſt. Der Centrclausſchuß der e Ver.Schwz. Bahnenn———.— Northern prefer..——-- eichsbank ſoll, wie es heißt, wenen Türken D. Londoner Effektenbörſe. London, 10. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 5 9 Reichsanleihe] 81— 92—Rio Tinto 451¼½ 46¼ 3% Ehmeſen 101 ½% 101½ Southern Pat. 66¼ 57 4½% Chineſen 930, 98 0. Chieago Milw. 188.— 185.— 27 9* Conſols 93.1013 983½ Denver Pref. 91 988 45% Italiener 102 ¼½ 102¼ Atchiſon Pref. 103¼ 103% 4% Mon. Griechen 45½ 45Louisv, Nas 129%/ 130 ½ 3 de Portug. 64% 64.% Union Pak. 104¾ 1057¼ Spanier 89/ 85 /½Tend.: feſt. Türken D. 30— 29“¼ Debeers 22% 22ʃ0 4 0% Argentinier 781 73˙0 Chartered 35 3½ 3 0% Mexikaner 25½% 25½ Goldfiels 5 101— 101¾ Randmines 11/ 111½ Tend.; feſt. Eaſtrand Bei 8e. Ottom. 14— 14—[Tend.: ſeſt. Bankdiskont 3¼0. Credit⸗Aktien 22.2 2204% Lombarden 18.50 15.90 Staatsbahn 150 40 150.10] Diskonto⸗Comm. 197.60 197.70 7 Wiener Effektenbörſe. Wiien, 10. Febr. Kreditaktien 702.— 699.— Buſchtelrad. B. 1036 1032 Oeſt.⸗Ung. 15.95 15.95 Oeſterr. Papierrente 100.80 100.95 Bau⸗ u. Betr..⸗G./—.——.„ Silberrente 100.0 100.95 Unionbank 552.— 551.— Oeſt. Goldrente 121.15121.15 Ungar. Kredit 758.— 749.— Ungar. Goldrente 121.15 121.15 Wiener Bankverein 482.— 484.— Ungar. Kronenr. 99.60 99.55 Länderbank 414.— 412.—Wch. Frkf. viſta 117.16 117.16 Tülrk. Looſe 120.— 120.— London„ 239.95 240.02 Alpine 897.— 898.—„ Paris„ 95.45.47 Tab k⸗Aktien 384.——.—„ Amſtrd.„ 197.95 197.90 Nordweſtbahn 451.— 450.— Napoleons 19.08 19.00 Elbthalbahn 455.— 456.— Marknoien 117.16 117.16 Staatsbahn 701.— 699.— Bankdisk. 4 0% Lombarden 56.— 56.— Tend.:; ſtill, Wien, 10, Febr. Kreditactien 701.— 699.50 Oeſterr. Papierrente 100.85 100.85 Staatsbahn 701.25 699.50 Oeſt. Kronenrente 101.50 100.85 Lombarden 56.— 56.— Ungar. Kronenrenteſ 99.60 99.55 Marknoten 117.16 117.17 Alpine Montan 697.50 898.— Ungarn———.— Tend.: ruhig. Pariſer Börſe. Paris, 10. Febr. Anfangskurſe. 9 0% Rente 100.08 100.02JTürk. Looſe 128.50 181.— Italiener 103.60 102.65 Ottoman 04.— 607.— Spanier 89.90 89.97 Rio Tinto 11400 1147 30.50] 30.40 J Bankdisk. 3% AVͤctalieniſche Eſfektenbörſe. W. Mailand, 10 Febr. 5 9% Rente 102.82 102.85] Wechſel a. Paris 100.15 Mittelmeer⸗A. 468.— 461.— Vechſel a. Berlin 122.92 122.90 Meridional 689.— 688.— Bankdisk. 5% (Telegr.) Börſe. W. Genua, 10. Febr. Banca d' Italia 954. Berliner produltenbörſe. Berlin, 10. Februar.(Telegramm.) Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berli 9— 10. Weizen per Mai 162.25 per Juli 164.75 per Septbr. 166.75 Roggen per Mai per Juli Hafer per Mai er Jult Mais per Mai —— per Juli nmehl⸗ per Septbr. 2 „ Produklenbörſe n netto Kaſſe.) 100.10 wies loco 21—, per März. 21/, per A Berlin, 10. Febr.(Tel.) Produktenbörſe. Auf laueres Amerika herrſchte auch hier ſchwächere Stimmung; bei reſervirter Kaufluſt gaben die Preiſe um 0,25 0,50 M. nach. Im weiteren Verlauf war die Tendenz behauptet auf ſteigendes Barometer, aber bei nach⸗ laſſenden Baarzufuhren weiter gebeſſert, meiſt bei ſteigenden Preiſen gut gefragt. Rüböl ſehr rubig und kaum behauptet, Spiritus nicht gehandelt. Wetter ſchön. Wien, 10. Febr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 9. 10. b. G. P. G. Weizen per Herbſt 758 7 59 7 5⁸ 759 per Frühjahr 000 0 00 0˙00 000 Roggen per Herbſt 6 86 6 88 687 688 per Frühjahr 0 00 0 0⁰ 000 0 00 Mais per Sept.⸗Oktbr. 0 0⁰ 0 0⁰ 0 00 0 00 Hafer per Herbſt 6 28 6 29 628 629 per Frühjahr 00⁰ 000 0 00 000 Peſt, 10. Febr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 9. 10. 8 Weizen per April 760 761 762 768 5„ Oktbr. 764 is feſt 766 Roggen per April 661 662„ 662 6 66 feſt Hafer per April 609 6 10„ 607 608 feſt Mais per Mai 666 607 610 611 „ 618 6 19 feſt 620 621 feſt Rüböl per Nov. 10— 10 50 10— 1050 Kohlraps per Aug. 1170 11 80 1176 UeN Wetter: Gelinde. 5 Liverpool, 10. Febr(Anfangskurſe.) 9. 10 Weizen per März.045% ſletig.04 ruhig per Mai.02¼.0%„ Mais per März.04% ſtetig.047% ruhig per Mai.03%¼.08/ Odeſſa, 10. Februar. Weizen mfeoß, Kop. Azima 9 Pud 10—30 Pfſbd. 83—95 83—95 Girka 9 Pud 30 Pfd.—83—94 83—94 GAirſttt 64—58 ensn 66—70 70—85 70—865 Mais 1* 8 57—67 57—68 Tendenz: ruhig. Wetter: Nebel. London, 10. Febr.(Baltic. Anfang.) Wetter: Schn. Weizen nahm bei Eröffnung eine ſtetige, aber ruhige Tendenz Mais blieh bei Eröffnung bei anhaltend ſpärlichen Angeboten fi Für Bunter amerik. Mais wurden 8 d höhere Preiſe geford Gerſte: Die ruhige, aber ſtetige Tenden; hielt bei Eröffnung an. Hafer nahm bei Eröffnung eine träge unveränderte Tendenz g Rapsſaat wurde mit einer rrägen Tendenz eröffnet. Leinſaat wurde mit einer feſten Tendenz eröffnet. WNew⸗Pork, 10. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe. 9 10. Weizen per Mai niedrigſter Preis 827 82—Ä „„„boöchſter 5 82 ½ ſtetig Mais„„ niedrigſter„ 521 5„dichſter„ 52 feſt Baumwolle per Mai...38 9. 31 „% Gülk 9i8.14 willig WChicago, 10. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe, 9 10. Weizen per Maj niedrigſter Preis 4 JV Mais„„ niedrigſter„ 45%/ 1„„, bhöchſter„ Schmalz per MMitei.47 FCCCVVV Paris, 10. Febr. 1 5 9¹ Nüböl per Februar 53 J. per März 54 per Mai⸗Auguſt per Oktbr.⸗Jan. 55/ vuhig Spiritus per Februar 42 80 per März 42 800 per Mai⸗Auguſt 42„ per Oktbr.⸗Jan. 36 ½ beh. Weißer Zucker per Februar 24 7½5 per März 25— per Mai⸗Auguſt 25 21. 27 ½ ruhig per Oktober⸗Januar 5 21 ½½ ruhig Rohzucker 88 o» loco Mehl per Februar 80 95 per März 3105 per März⸗Juni 3100 per Mai⸗Augufſt 3100 feſt Weizen per Februar 28 70 9 per März⸗Juni 5 per Mai Auguſt 23 60 ruhig Roggen per Februar 1675 per März 16 75 per März⸗Juni 16 90 per Mati⸗Auguſt 16 76 ruhig Wetter: Bewölkt. Deth malz. Paris, 10. Febr. Talg 75.—. Ruhig. 5„ Antwerpen, 10 Febr. Schmalz. Amerfkaniſches Sch Schmalz 119.——118.75. Kaffee. 18 Hamburg, 10 Febr. Scklußkurſe. Kaſſee good ay Santos ber März 27/, per Mati 28—. Antwerpen, 10. Febr. Kaffee Santos good averag 332J,, per Mai 34½, per Sept. 35¼. per Dez. 36—. Zucker. Antwerpen, 10. Febr. Zucker per Febr. 19½½, pe Juli 20½, per Okt.⸗Nov.⸗Dez. 21½% Baumwolle und Petroleum. Bremen, 10. Febr. Petroleum. Staudard white Ioco ntwerpen, 10. Febr. Petroleum: Sch ſe. 5 5 pril Mal 1. Etſen und Metalle. 5 Amſterdam, 10. Feb. ZinnBanea loco 80¾, Zinn Glasgow, 10. Febr. Roheiſen nixed numbers warränte Kaſſa 53 sh 0— d, per Monat 58 sh 2½ d. träge. Middleborough, 10. Febr. Roheiſen per Kaſſa 475 per Monat 47 sh 5— d. träge. 2 ver Oktober 0 „flür Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller, ſär Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtm für den Inſeratentheil: Karl Apfel. ag der Dr. G. Haas'ſchen Bud * 5 6. Seile. 5 r ů General⸗Auzeiger Mannbeim, 10. Februar. Saunrecht. Ein Geſchichtchen von Luiſe Glaß. (Nachdruck verboten.) An Leutholds Zaune ſtand ein Apfelbaum, trug goldene Früchte und ſtreckte ſtattliche Zweige über Nachbars baumloſen Gemüfſefleck. „Was überhängt iſt Euer“, ſagte Fabrikant Leuthold,„ein für allemal, wenn ich auch zu erinnern vergeſſe; was die Nahrung aus Euerm Boden holt, nehmt Ihr Euch ab.“ Bei Stadtſchreiber Eidams gab's eßluſtige Jugend genug, und lachend mit feierlichem Handſchlag verſprach ſie das Zaun⸗ recht auszuüben. Ueberhaupt hielten die Familien gute Nachbarſchaft— keine Freundſchaft, dazu war Leuthold zu geldvergnügt und Eidams waren zu armuthſtolz. Leuthold war der ältere Mann. Sein Sohn ſah ſchon überm Waſſer in dem Zweiggeſchäft nach dem Rechten, und bei ſeiner Jüngſten konnte er leicht an die Tage denken, wo ſie ihm die fehlende Hausfrau erſetzen würde,— da lag bei Eidams noch ein Nachzügler in der Wiege. Dies Eidams Mariele brachte zuerſt die gute Nachbarſchaft aus der Ferne ins Wanken. Lachte es doch ſo luſtig, daß Leut⸗ holds ſchlanke Lieſelotte keinen lieberen Platz mehr wußte, als am Zaune unterm Apfelbaum. Aber Mariele hantirte doch ſchon mit den Schulbüchern, ehe aus dieſer Gartenfreundſchaft ein Verkehr entſtand, der nicht nur über den Zaun, ſondern auch über die Schwelle ging. Da mußte erſt Stadtſchreibers Neffe in dem kleinen Hauſe einziehen. Bernhard Eidam war bei der Steuer angeſtellt und galt in der Familie für einen ſehr gemachten Mann. Er ſchmiedete Verſe und ſang mit ſeinem weichen Tenor; was irgend von Liebe zu reden wußte, mit denen lockte er die ein⸗ ſame Lieſelotte, und nie hatte ſie„ihr Mariele lieber gehabt, als damals, als es ihr den Weg glatt machte zu dem jungen Steuer⸗ Aſſiſtenien. „Was überhängt, iſt unſer“, ſagten die Kleinen. Die Großen handelten unbewußt nach demſelben Satz. Lieſelottes feinſte Würzelchen holten ſich die Nahrung auch in dem milderen Nachbarhaus. Eidams fehlte das Klavier; dadurch machte ſich's ganz von ſelber, daß Bernhard Eidam mit ins Kaufmannshaus genom⸗ men wurde zum Muſtziren. Beim Beginn dieſer gemeinſamen Kunſtübungen ſtack der Fabrikant mit all ſeinen Gedanken in einem neuen Unternehmen. Als ihn das wieder losließ, hatte er ſich ſchon ſo an den neuen Verkehr gewöhnt, daß er des jungen Mannes Anweſenheit hin⸗ nahm wie man alte Gewohnheiten hinnimmt: ohne viel Ueber⸗ legung. Danach aber kam eine Zeit herauf, wo Leutholds und Eidams einander keine Tageszeit mehr boten: Bernhard, der Steueraſſiſtent, hatte die Tochter des großen Kaufherrn unterm blühenden Apfelbaume geküßt.— Herr Franz Leuthold, der ſeinen Werth kannte, gerieth in Zorn, in Schelten, in ſtumme, zähe Kampfluſt; aber Liebe, die ſich durch einen Blick über den Zaun ſtärken kann, iſt ein hartnäckiger Gegner. Als Lieſelotte mehr durch matte Augen und blaſſe Wangen, denn durch bittende Worte oder trotzige Reden ihre Verlobung mit dem Habenichts durchgeſetzt hatte, gab's bis zur Hochzeit einen faulen Frieden zwiſchen den beiden Häuſern. Mutter Eidam war Lieſelottens Helferin; eine Tröſterin brauchte die Braut nicht. Sie liebte und vertraute der Zukunft: Wenn ihr Vater erſt ſah, wie glücklich ſie der Bernhard machte, dann würde auch er lieben und verzeihen lernen. Leeider ſah der Alte nichts von dem Eheglück der Tochter; denn der junge Steueraſſiſtent wurde verſetzt. Damit war das letzte luftige Brücklein zwiſchen ihnen zer⸗ brochen, denn als Leuthold die bittenden Augen ſeiner Tochter nicht mehr ſah, wußte er nur noch, daß ihm ſein Kind von einem „kleinen Mann“ geſtohlen worden ſei, und daß Eidams die Ge⸗ legenheit gemacht hatten. Dem faulen Frieden folgte ein bitterer Haß. Als die Graven⸗ ſteiner das nächſte Mal reiften, ſagte Mutter Eidam: Das Ma⸗ riele darf keine davon eſſen.“ Der Stadtſchreiber aber antwortete bedächtig:„Ich weiß nicht, Mutter, ich mein', er hat geſagt: ein für allemal. Nimmt er das nicht zurück, und wir laſſen ſie hängen, ſo ſieht das aus wie mukſchen, und wir verſchütten der Lieſelotte den Liebesquell, der drüben im Verborgenen vielleicht doch noch fließt.“ Dabei blieb es; Mariele aß ihr Zaunrecht ab. Was Herr Franz Leuthold dazu dachte, erfuhr leiner; er ſchwieg und kniff die Augen zuſammen, wenn er am Zaun vorbeigehen mußte. Der Zaun konnte ihm wirklich keine Freude machen; alle⸗ mal, wenn er ihn anſchaute, fiel ihm die Tochter ein, die ſich an dieſem Zaune verloren hatte auf Nimmerwiederkehr. 155 Denn gerade nachdem ſein Trotz ihr abgeſchlagen hatte, Pathe bei dem Knaben zu werden, mußte Frau Lieſelotte Mann und Kind verlaſſen, wie ſie den Vater verlaſſen hatte: auf Nim⸗ merwiederkehr. Zwei Jahre ſpäter ſtarb auch Lieſelottens Mann. „Nun hat der Haß ein Ende, nun iſt die Urſache weg“, ſagten die Leute, und die ſteifleinenſten Frauen geriethen in Zorn über den Großvater, der ſich taub ſtellte, als ihm das Enkelkind angetragen wurde. „Müſſen wird er, der Steifnack.“ Luſtige Ecke. Wann ſoll man heirathen? In der illuſtrirten Fachzeitſchrift für Dekorationsmalerei und verwandte Gewerbe„Die Mappe“(Ver⸗ lag von Georg D. W. Callweh in München) ſtoßen wir auf nach⸗ ſtehende Spruchweisheit: Im Januar freie kein Weib, Denn da gibt's andern Zeitvertreib. Im Februar iſt's auch nicht gut, Weil man ihn Hornung nennen thut. Im Martio laß das Freien ſein. Sonſt ſteigt der Mars zur Frau hinein! Aprilis bringt der Narren Heer, Und heirathſt du, ſo gibt's noch mehr! Aber ehe ſich das Vormundſchaftsgericht hineinmengen konnte, meldete ſich der Großonkel Eidam und ſagte:„In Bos⸗ heit gegebenes Brot ſoll das Kind nicht eſſen; ich nehm' es gern, bei mir ſoll's nicht hungern.“ Die Stadt beſprach den Fall nach allen Seiten, die Stadt regte ſich auf in zweckloſem Für und Wider: Herr Franz Leut⸗ hold hörte nicht hin. Als ſich endlich einer am Stammtiſch damit herauswagte, antwottete er höhniſch:„Die Eidams haben ihn ja in Pflege ge⸗ nommen. Dem klugen Volk gedeiht alles.“ Natürlich wurde das Eidams ins Haus getragen; häßliche Worte tragen ſich leicht. Die Frau weinte, der Mann ließ ſich's nicht anfechten. Das Mariele war glücklich über das Bübchen, und das Bübchen, wie es nur erſt die mutter⸗ und heimathloſen Tage verwunden hatte, wurde fröhlich. Aber gerade dieſe Fröhlichkeit, die auf dem Gemüſefleck lachte und auf der Gaſſe am Leutholdshaus vorbeihüpfte, machte des Alten Groll und Zorn allemal wieder munter, wenn er eben ein wenig einſchlafen wollte. Da lief ſeine Familienſchande herum! Ein Steueraſſiſtenten⸗Kind, ein Bub, der nichts hatte, ein Junge, den der pauvre Onkel Stadtſchreiber durchfütterte— jetzt haßte Leuthold den Zaun erſt recht. Als der Gravenſteiner blühte, hörte er, wie das Kind drüben aufjauchzte ob der lichten Pracht und hörte, wie das Mariele von den Aepfeln erzählte und daß ihnen alle Früchte gehörten dies⸗ ſeits der Latten. Plötzlich hatte der Fabrikant die Viſion, ſeine Tochter ſei ein Apfel geweſen, der von einer kecken Hand über den Zaun geriſſen wurde. Zaundiebe! murrt's in ſeinem Herzen. Zaundiebe! ſchilt ſein Mund; und ehe eine Stunde vergeht, ſitzt der Gärtner auf der Leiter und ſägt die überhängenden Aeſte ab, einen nach dem andern. Ein Gewirre von roſigweißer Blüthenpracht häuft ſich in Leutholds Garten. „Gut ſo“, ſagt der Zornige, und wirft den ſchönſten Zweig hinüber. Nicht lange währt's, ſo beginnt ein junges Stimmchen drüben zu klagen und dann klagt ein zweites und drauf ſchluchzen zwei: ach, meine goldenen Aepfel. „So freut mich'“, ſagt drüben Herr Leuthold und geht ins Haus.. Er hörte nicht mehr, wie Frau Eidam herſtürzte und den weinenden Jungen zu tröſten verſuchte. Sie hob den Zweig auf— ein roſiger Blumenbecher neben dem andern. Lauter von Hoffahrt gebrochene Zukunftshoff⸗ nungen. Ihr ſelber machte es Herzweh.— So was zu verwüſten! Mit dem da drüben ſah es wahrhaftig böſe aus. Die Hände zitterten ihr, aber die Stimme haite ſie in der Gewalt. „Laß gut ſein, Franzel, den Zweig nehmen wir zuſammen in Pflege.“ Da ſtockten die Thränen. „Wachſen dann Aepfel dran?“ fragte das Kind eifrig. Da ſtutzte Frau Eidam und hatte auf einmal das Gefühl als ſei der Franzel in ihrem Hauſe wie ein Fruchtzweig im Waſſerglas. Das quälte ſie und ging ihr nach und gab einen bitteren Kampf in ihrem Herzen. — Wenn ihr nicht ſo ſchnell zugegriffen, wenn ihr Euch nicht in Edelmuthshoffahrt vorgedrängt hättet, wer weiß, der drüben hätte ſich wohl beſonnen. — Ach was— der! Der Junge hat's gut bei Euch, hat eine Spielgefährtin und Frauenpflege. — Gewiß. Aber die Leute reden: das dort iſt Dein Groß⸗ vater! Der reiche Mann! Dem biſt Du nicht genug! Der mag nichts von Dir wiſſen! — Wie lange währt's noch, ſo verſteht er das, und das würgt dann, und kränkt und verbittzrt. Und das Lachen hört auf und das Hüpfen, und das Unkraut des Haſſes wächſt in dem Herzen empor und erſtickt allen guten Samen, wie der Brenneſſel hinterm Zaun. — Und Du biſt ſchuld dran.— Seitdem horchte Frau Eidam argwöhniſch auf jedes Wort des ſpielenden Kindes, und argwöhniſch betrachtete ſie den Blüthenzweig. Jedes fallende Blättchen that ihr weh. Das müßte er ſehen! Der hartherzige Wütherich! dachte ſie, und war zweimal drauf und dran, ihn anzurufen, als ſie ihn jenſeits der Planken ſah; aber ſie mochte ihm das Wort nicht gönnen, ſie war zu böſe auf ihn. Am andern Tage verfiel der Zweig. Mit einem Schlag welkten Blätter und Blüthen. Da riß ſie ihn aus dem Krug, ohne Zögern und Beſinnen, und trug ihn hinüber zum alten Leuthold. „Da!“ ſagte ſie, das haben Sie uns über den Zaun ge⸗ worfen. In Pflege hab ich's genommen; aber bringt ein Zweig Frucht, den man vom Stamme abgeſägt hat?— Da liegt die Herrlichkeit!“ Legte den Zweig hin und ging wieder davon, ehe er ant⸗ worten konnte. Franz Leuthold ſtarrte hinter der Frau drein. Nun quäl⸗ ten ihn zwei Dinge: War vorher ſeine Tochter ein über den Zaun geriſſener Apfel geweſen, ſo war nun der Kleine ein Blüthenzweig, der vom Baume getrennt, welkend am Wege lag. Da nimm dich vor der Frau in achtl Im Juni iſt dann Peter und Paul, Da wird gar bald die Wurzel faul! Im Juli ſchwitzt man ſo genug, Drum ziehe nicht am Eh'ſtandspflug. Wer im Auguſte freien will, Schickt ſeine Kinder in April. September bringt Michaeli bei, Drum ſchickt ſich nicht die Freierei. Oktober ſchafft uns neuen Wein, Da haſt du mehr zu thun, als frei'n! Martini ſchafft die Gans herbei, Wer heirath', hat dann deren zwei. Schlacht im Dezember deine Sau, Und iß allein ſie ohne Frau! Im Mai iſt die Walpurgisnacht, die altbewährte, vielfach preisgekrönte MAGddl-wüökRzE zum Verbeſſern ſchwacher Suppen, Sauten, Gemüſe ꝛc. Ich kann doch nichts dafür! begehrte es in ihm auf.— Bin ich Herr über Leben und Tod?— Ich habe ihm die Eltern nicht erſchlagen.— Aber nun horchte er hinüber, nun zog's ihn an den leidigen Zaun, nun verlangte ihn zu wiſſen, wie es um den Jungen tehe. Klang ſein Lachen nicht ſchon matter? Bewegten ſich die kleinen Füße nicht langſamer als ſonſt die Gaſſe entlang? So horchte er von Woche zu Woche. Die Erdbeeren reiften, Beeren und Trauben ſchwollen in Suft und Süße— endlich lachten auch die Gravenſteiner gald⸗ gelb aus den Zweigen. Da ſtiegen tiefe Seufzer von Kinderlippen über den Zaun und flogen um die goldenen Früchte im graugrünen Blätter⸗ gewirr, bis ſie von ein Paar widerwilligen und doch eifrig lau⸗ ſchenden Ohren aufgefangen wurden. Plötzlich hörte der kleine Franz eine Stimme über den Zaun fragen:„Biſt Du allein?— Dann komm her!“ Die Stimme von drüben war dem Kinde etwas unheimlich, aber ein großer, über den Zaun gereckter Apfel lockte. „Da!“ Der Apfel fiel auf den Gemüſefleck. „Ich dank auch ſchön.“ „Willſt Du mehr?“ „Gerne!“ „Weißt Du, wer ich bin?“ 5 „Unſer Nachbar, Herr Fabrikant Leuthold“, antwortete das Kind mit einem leiſen Klang von Ehrfurcht in der Stimme. Alſo vom Großvater wußte er nichts; und aufgehetzt hatten ſie ihn auch nicht. Leuthold beugte ſich vor und ſtreckte die Arme hinunter. „Faß mal an. So— nun klettre herauf.“ Da lachte dem Bübchen die Luſt aus den Augen: im Nu war es oben, und die beiden alten Arme hielten es hoch hinauf ins Gezweig. „Nun pflück, was Du kannſt.“ Als Franzel genug hatte, wurde er niedergeſetzt. Da ſtand er auf Leutholds Raſen, und ſein Großvater ſtand vor ihm, nicht der große Kaufherr. „Iſt's ſchön hier?— Wills Du da bleiben?“ Das Bübchen lachte; dann rief es:„ei ja!“ und ſah vergnügt über all die Birnen, Pflaumen und Aepfel hin. So war der Paradiesgarten in der alten Bilderbibel abgebildet, die an Regen⸗ ſonntagen zur Feſttagsfreude geöffnet wurde. Gleich darauf fiel ihm etwas Anderes ein, er legte den Kopf ſchief und fragte: „Aber iſt auch ein Spielmariele bei Dir, und eine Eidamstante, die mich lieb hat und wäſcht?“ Eine, die ihn lieb hätte— die fehlte freilich hüben überm Zaun. Und wenn Leuthold die beſte Kinderfrau dingte, waren's eben doch nur bezahlte Hände. Der reiche Mann ſeuzte; eben hatte er ſo guten Willen ge⸗ habt, ſollte das nun wieder verwehen, und wieder dieſer Eidam wegen? Hitzig und eigenwillig war die Frau. Und pochte auf ihre Spießbürgertugenden. Und machte Gelegenheiten, wenn es galt, eine Erbin für die Familie einzufangen. „Du“, ſagte Franzel,„warum machſt Du auf einmal ſo ein böſes Geſicht?“ Treuherzig ernſthaft ſchauten die Kinderaugen den wunder⸗ lichen Nachbar an. Wie Lieſelottens Augen?— Ja und nein. So haſt Du in die Welt geguckt, raunte es ihm zu. Das biſt Du ſelber, wieder⸗ gekommen, um die Arbeit des Lebens noch einmal und beſſer zu thun; Du ſelber, jung und unſchuldig, und mit allerlei guten Gaben belehnt, die Du Dir in Haß und Kampf des Alltags haſt verwüſten laſſen.— „Soll ich nun alle meine Aepfel wieder hergeben?“ Da raffte ſich der alte Leuthold wieder auf. Dummes Zeug! Soll das Kind deswegen keine Aepfe! haben? Erſt recht! Erſt recht! Jäh nahm er es auf den Arm und trug es ſchnellen Schritts über die Gaſſe ins Eidamshaus. Die Pflaſtertreter blieben ſtehen, die eiligen Leute verdrehten ſich den Hals, die Nachbarn riſſen die Fenſter auf: Der Fabrikant ging zum Stadtſchreiber! Leuthold merkte das gar nicht— jetzt ſich nur mal mit der Eidam beſprechen, wie dies Kind zu ſeinem Recht kommen könnte — zu Frauenpflege und Großvaterſchutz. Bei dieſer Beſprechung ſtanden ſich zwei harte Köpfe gegen⸗ über, aber da die Herzen voll Liebe für das Bübchen waren, hielten ſie ihren Stolz zurück und verſteckten ihren Hader ſo tief, daß er nachher nicht wieder zu finden war. Als im nächſten Frühjahr die Bäume blühten, war eine Thür in Leutholds Zaun; Kinderfüße liefen hinüber und her⸗ über und Kinderlippen ſagten:„Großvater, Du biſt ganz und gar mein Großvater— die Eidamstante paßt blos auf mich auf, weil Du hüben keine Tante zum liebhaben haſt.“ „Ja“, antwortete der alte Leuthold mit eiferſüchtiger Zärt⸗ lichkeit.„Den Eidams gehörſt Du nur ſo weit das Zaunrecht gilt— angewachſen biſt Du hüben bei mir, und von hüben ſoll Dir die Kraft kommen, auf daß Du einmal Frucht trägſt im Leben.“ Doppelte Fleiſchnoth. Junge Hausfrau(die ſelbſt kocht):„Ach Gott, zuerſt muß man das rohe Fleiſch ſo theuer be⸗ zahlen und nachher will das gekochte kein Menſch eſſen!“(Megg.) Ein Kundiger. Ehemann:„Was haben Sie mir denn da für ein kleines ſchönes Täſchchen in die Weſte ſeparat noch gemacht?“— Schneider:„Das iſt für den Ehering.“(Dorfb.) Kühnes Bild. Vater(zu einem jungen Manne, der um ſeine Tochter anhält):„Was ſind Sie?“—„Chemiker in einer Nitroglycerinfabrik.“—„Nee, einem Manne, der immer mit einem. Fuße in den Wolken ſteht, gebe ich meine Tochter nicht.“ (Meggend.) Stilblüthe.„Frau Meyer ſchmierte erſt ihrem Sohne eine Butterbemme und dann einen vier Seiten langen Brief an ihren im Bad weilenden Gatten.“(Dorfb.) 10635 — 4 ſo * R M * —— 5 8 a. Wsden w P e eene Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ M..83 pro Quartal. aufſchlag Poſtliſte No. 492 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Inſerste: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 28„ Die Reklame⸗Zeile 60„ Nr. 2 18. 29. Setauntnachung. Feſiſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten an der Neckarauer⸗ Landſtraße zwiſchen Schul⸗ u. Friedrich⸗ ſtraße betr. Nr. 13662 J. Der Bezirksrath hat in der Sitane vom 8. Jau, dſs. Is. ſo lgenden, nunmehr rechtskfüftigen Beſcheld erlaſſen: Die Sträßenfluchten, Straßen⸗ höhe und Breite, ſowie die Bau⸗ fluchten der Necarauer Land⸗ ſtraße von der Schulſtraße bis zur Friedrichsſtraße in Mann⸗ heim⸗Neckarau und zwar auf der Strecke von der Schulſtraße bis zur Adlerſtraße die beiderſeitigen Baufluchten, von der Adlerſtraße bis zur Friedrichsſtraße nur die weſtlichen Baufluchten werden nach Maßgabe der Seitens des Stadtraths Mannheim unterm 24. Oktober 1902 vorgelegten Beſchrerbungen und Pläne des ſtädt. Tiefbauamtes vom 1. Juli 1902 gerdäß Art. 2, Ziff. 5 Bad.s Ortsſtraßengeſetes vom 0. Februar 1868 in der Faſſung Bekanntmachung vom 6. Juli feſtgeſtellt erklärt. Wir bringen dies gemäß Art. 2 Ziff. 6 des Ortsſtraßengeſetzes vom 20. Februgr 1868 in der Faſſun er Bekanntmachung vont 6. Juli 1896 zur allgemeinen Kenntuiß mit dem Anfügen, daß der Plan auf dem Rathhaus dahier während der Friſt von 14 Tagen zur Einſichtnahme offenliegt. Mannheim, den 3. Febr. 1903. Großh. Bezirksamt: Lepinger. EN und ber Gr. Bezirks⸗ Gefunden amt deponirt: ein Handloffer, ein Jächer. 750 Bonkurs⸗ Ferſahren. No. 6032. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vemegen des Fabrikanten Philipp Tutein in Maunheim, 4 Querſtraße 13, iſt in Folge eines von dem Gemein⸗ ſchuldner gemachten Vorſchlags zu einem Zwangsvergleiche Ver⸗ gleichsterniin anberaumt auf Freitag, 27. Februar 1903, Vormittags 9 uhr, vor dem Amtsgerichte hier Abth. 5 Zimmer No. 8. Der Vergleichsvorſchlag und die Erklärung des Gläubiger⸗ ausſchuſſes ſind auf der Gerichts⸗ 1896 für ſchreiberei des Konkursgerichts, immer No. 24, zur Einſicht der Vabelge iedergenegt Manſſheim, 9. Februar 1908. Der Gerichtsſchreiber des Gr. Amtsgerichts: Mohr. 5444 Bonkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Conrad Ginz“ verſicherungsanſtalt erſtreckt ſich auf alle Gebäude im Um⸗ Söhne, Inhaber Friedr. Ginz, Maunheim. Zur Schluß⸗Vertheilung ſind verfügbar: Mk. 6412.78, wovon noch die Gebühren des Gläubiger⸗Aus⸗ ſchuſſes zu zahlen ſind. e en ſinden laut dem bei Gr. Amtsgericht Mann⸗ heim hinterlegten Schlußver⸗ zeichniß M. 115170.77 nicht be⸗ Vorkechtete Fordern: igsbeträge. einee 7. Febr. 1908. „Fiſcher, Bekanntmachung. Die Vergebung des Verwiegungsgeſchäfts auf den Wochenmärk⸗ ten betr. Nr. 4600 J. Oie Bedienung der ſtädtiſcherſeits zum Abwiegen von Marktwaaren auf den Wochen⸗ 4123 marktplätzen aufgeſiellten Wagen ſowie der Einzug der Gebühren ſoll auf 1. März ds. Is. im Submiſſionswege neu dergeben werden. 29500/79 Die näheren Bedingungen kön⸗ nen im Rathhaus 1. Stock, Zin⸗ mer Nr. 12, eingeſehen werden, woſelbſt auch die ſchriftlichen An⸗ ebote bis ontag, 16. Februar d.., Vormittags 11 uhr, eing Ureichen A Mannheim, 5. Februar 1903. Ftten Edelmann. Bekauntmathung. Nr. 5501 K. Wir geben hier⸗ mit bekannt, daß die Geſuche um Sewährung freier Unter⸗ richtsmittel an Schüler der Volksſchule vor dem 1. März d. Is. durch Vermnittelung der Bezirksvorſteher bei der Armen⸗ kommiſſion einzureichen ſind. Eltern, welche ſich erſt nach dem obigen Termin melden, er⸗ halten für ihre Kinder von uns keine Anweiſungen auf freien Bezug der für das nächſte Schul⸗ jahr erforderlichen Unterrichts⸗ mittel. 23500/80 7. Febr. 1908. 5. Holl Bekanntmachung. Den Vollzug des Gebäudeverſicher ungs⸗ geſetzes betr. No. 10805 J. Nachſtehend bringen wir einige Be⸗ ſtimmungen des am 1. Fanuar 1903 in Kraft gelretenen Gebäudeverſicherungsgeſetzes in der durch Bekanntmachung bom 10. September 1902 betr. das Gebäudeverſicherungs⸗ geſetz bewirkten Faſſung—Geſ. u. V. O. Bl. 1902 S. 318 ff., ſowie der e ee 00 vom 30. Dezember 1902, Geſ. V. O. Bl. 1903 S. 1 ff.—, welche für die Gedsndeehenbine von Wichtigkeit ſind, zur Kenntniß der Betheiligten. Zur Erläuterung bemerken wir des Weiteren: 1. Die bisher von der Verbindlichkeit zur Theilnahme an der Gebäudeverſicherungsanſtalt befreiten „Luſtgebäude“ unterliegen ſeit dem 1. Januar 1903 der ſtaatlichen Gebäudeverficherung(8 8 des Geb. V..). Der Verſicherungsanſchlag bemißt ſich künftig nur noch nach dem Bauwerth. Der Kaufwerth der Gebäude bleibt bei Feſtſtellung des Verſicherungs⸗ anſchlags außer Betracht(§ 12 und 13 d..). Verſchiedene Gebdndetheite, welche bisher von der ſtaatlichen Verſicherung ausgeſchloffen waren, ſind nunmehr in dieſelbe miteinbezogen(§ 15 d..V. G. und§ 24 der V. V..) Soweit ſolche bisher bei Privatgeſellſchaften verſichert waren, iſt dieſe Verſicherung ſeit dem 1. Januar 1903 verboten und nichtig(§S 9...). Zum Zwecke der Einbeziehung der genannten Beſtandtheile und Zubehörſtücken in die Verſicherung iſt der Werth dieſer Einrichtungen zum Theil ſchon bei dem in den Monaten November und Dezember 1902 vorzunehmenden regelmäßigen Einſchätzungs⸗ geſchäft feſtgeſtellt worden, ſoweit dies nicht ge⸗ ſchehen konnte, findet bezüglich dieſer Gebäude⸗ beſtandtheile und Zubehörſtücke in der erſten Hälfte dieſes Jahres eine Nachſchützung durch die zur Ein⸗ ſchützung der Gebäude beſtellten Sachverſtändigen — zbvei Bezirksbauſchätzer und ein Ortsbauſchätzer Hierauf — ſtatt, welche zur Zeit im Gange iſt. machen wir die Hauseigenthümer mit dem Anfügen aufmerkſam, daß ſie im Zweifelsfalle aus den bei den Gemeinden aufbewahrten Einſchätzungstabellen ſ. Zt. erſehen können, welche Einrichtungsgegen⸗ ſtände nunmehr in die ſtaatliche Ver ierunng auf⸗ genommen ſind. Durch das Gebäludeverſicherungsgeſetz in ſeiner neuen Faſſung iſt die Verſicherung eines Gebündes mit augenblicklicher Wirkung für den Eigenthümer weſentlich ilieer geworden; auch beginnt die Wirkſamkeit der Verſicherung in ſolchen Fällen nun⸗ mehr ſchon mit dem erſten Tage nach geſchehener Anmeldung und nicht erſt wie bisher mit dem Ein⸗ trag des Schützungsergebniſſes in das Feuerver⸗ ſicherungsbuch, worauf wir die Gehäudeeigenthümer beſonders hinweiſen(§ 23 und 28 Geb. B..). Mannheim, den 29. Januar 1903. Snſh Bezirksamt. Wefee eeesgſſet (Auszug.) 8 Die Berbintlichkeit zur Theilnahme an der Gebäude⸗ Ausgeſchloſſen von der Theil⸗ fang des Großherzogthums. h ſind jedoch: 10 8. Weame ſelanzt ſte noch nicht unter Dach ge⸗ bracht ſind, jedoch mit Ausnahme derjenigen, welche an Stelle verſichert geweſener Gebäube errichtet werden(20 Abſatz 2 und). 3 8 8. Gebüude, welche nur auf kurze Zeit zu vorübergehen⸗ den Zwecken errichtet werden, wie Schaubuden, Bau⸗ und Wirthſchaftshütten und dergleichen, ſollen nicht in die eeeeeee werden. Die Verſicherung eines bei der Gebäudeverſicherungs⸗ anſtalt verſicherten Gebäudes oder Gebäudetheils gegen Feuerſchaden(§88 2 und 3) bei einer Privatverſich erungs⸗ unternehmung iſt verboten und nichtig. Zuwiderhanbl lungen gegen das Verbot des 8 9 werden mit Geldſtrafe bis zu eintauſend Mark beſtraft. 12. Die Gebäudeverſicherungsanſtalt verſichert jedes zur Aufnahme zugelaſſene 70 ſeinem mittleren Bauwerthe. § 13. Den mittleren Bauwerth bilden die mittleren koſten der der Zerſtörung oder Beſchädigung durch Feuer ausgeſetzten Theile eines Gebäudes, mit welchem dasſelbe an dem Platze, wo es gelegen iſt, neu erbaut werden kann, nach Abrechnung jedoch des durch Alter und baulichen Zu⸗ ſtand ſeit ſeiner Erbauung eingetretenen Minderwerthes. 115. Die Verſicherung umfaßt alle weſentlichen Beſtand⸗ kheile des Gebändes. Inwieweit auch unweſentliche Beſtandtheile und Zu⸗ behörſtücke in die Verſicherung ſind, be⸗ ſtimmt die Vollzugsverordnung. + § 21. Wird ein gemäߧ 7 bei der Gebäudeverſſcherungs⸗ anſtalt zu verſicherndes Gebünde neu errichtet, ſo iſt der Eigenthümer— und zwar auch dann, wenn der Neubau an die Stelle eines verſichert geweſenen Gebäudes tritt— verpflichtet, dasſelbe, ſofern es nicht gemäß 8 23 mit augen⸗ blicklicher Wirkung bverſichert worden iſt, längſbens bis zum 15. Oktober des Jahres, in welchem es unter Dach ge⸗ bd worden iſt, beim Gemeinverath zur Aufnahme in die Gebändeverſicherungsanſtalt anzumelden. ſolches Gebäude erſt nach dem Ablauf dieſer Anmeldefriſt, vor un Dach ſo 5 Wird ein ern be, ſchon zur Verſicherung auf⸗ genommenen Gebänuden im Laufe des Jahres Werth⸗ erhöhungen(durch Verbeſſerung, Anbau, Aufbau, Umbau) oder Werthsverminderungen(durch Abbruch, Einſturz, Bau⸗ fälligkeit) ein, welche den Betrag von mindeſtens zwei⸗ hundert Mark erreichen, ſo ſind dieſelben ebenfalls bis zum 15. Oktober des betreffenden Jahres, beziehungsweiſe falls ſie erſt ſpäter eintreten, alsbald nach erfolgtem Eintritt beim Gemeinderath ae e Wird durch eine Werthsverminderung im Betrage von vierhundert Mark oder mehr der Verſicherungsanſchlag um mindeſtens ein Zehntel herabgeſetzt, ſo iſt ſie in allen Fällen ſofort nach ihrem Eintritt dem Gemeinderath anzuzeigen, welcher unverzüglich eine vorläufige Abſchätz⸗ ung durch den Ortsbauſchätzer anordnet, deren Ergebniß dem Eigenthümer ſowie dem Verwaltungsrath der Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt eröffnet und entſprechenden Eintrag im Jeuerverſicherungsbuch veranlaßt; dieſe Abſchätzung bleibt ſolange in Kraft, bis der neue Verſicherungsanſchlag nach Maßgabe des§ 22 feſtgeſtellt iſt. Wer die vorſtehend vorgeſchriebenen Anzeigen unter⸗ läßt, wird mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark beſtraft. § 28. Die Eigenthümer beitrittsfähiger Gebäude ſind be⸗ rechtigt, für ihre während des Kalenderjahres errichteten neuen Gebäude oder vorgenommenen Werthserhöhungen an Gebäuden, ſofern ſie den Betrag von mindeſtens zwei⸗ hundert Mark erreichen, bei erſteren ſchon, wenn ſie unter Dach ſtehen, nach ihrem dermaligen Werth, und bei letzteren gleich nach geſchehener Herſtellung, die Feſtfetzung der Ver⸗ ſicherungsſumme und Aufnahme in das Feuerverſicherungs⸗ buch mit augenblicklicher Wirkung zu berlangen. Der Gemeinderath iſt verpflichtet, die Verſicherungs⸗ aufnahme in den Fällen dieſes Paragraphen längſtens innerhalb 10 Tagen, vom Tage der Anmeldung an gerechnet, vollziehen zu laſſen. Die Wirkſamkeit der Verſicherung beginnt mit dem erſten Tage nach geſchehener Anmeldung beim Gemeinde⸗ rath mit der Maßgabe, daß die Verſicherungsbeiträge aus dem durch die Einſchätzung feſtgeſtellten Verſicherungs⸗ anſchlag für das ganze laufende Jahr zu bezahlen ſind, wenn die Anmeldung in der erſten Hälfte des Jahres ge⸗ ſchieht, e nur für das zweite Halbjahr. § 28. Die Koſten des Abſchätzungs⸗, Aufnahms⸗ und Repk⸗ ſtonsverfahrens trägt die Gebäudeverſicherungsanſtalt mit folgenden Ausnahmen: a. Die Koſten des regelmäßigen allgemeinen Umgangs nach§ 22, ſowie der allgemeinen Reviſion nach§ 27 tragen die betreffenden Gemeinden in ſo weit, als ſie das Per⸗ ſonal dazu ernennen, oder ihre Beamten dazu mitwirken. b. Die Koſten der nach 8 23 im Laufe des Jahres bewirkten Abſchätzung tragen zur Hälfte die Eigenthümer. c. Die Koſten der Reviſion nach§ 25 trägt der Eigen⸗ thümer, wenn dieſe von ihm beantragt wurde und zu ſeinen Ungunſten ausgefallen iſt. d. Die Führung des Feuerverſicherungsbuchs der Ge⸗ meinden wird koſtenfrei von den letzteren beſorgt, ebenſo die Auszüge aus denſelben zur Abfaſſung amtlicher Ueber⸗ ſichten jeder Art. 8 88. Vor geſchehener Abſchätzung beziehungsweiſe Reviſion darf auf der Brandſtätte mit Ausnahme der von Seiten der Polizeibehörden aus ſicherheitspolizeilichen Gründen oder behufs Erkennbarmachung des Umſangs des Schadens an⸗ geordneten Abbruch⸗ und Aufräumungsarbeiten keine änderung vorgenommen werden. Bei eigenmächtiger Veränderung der Brandſtätte vor geſchehener Abſchätzung iſt der durch dieſe etwa herbeige⸗ führte Minderwerth von Ueberreſten durch die aufgeſtellten Sachverſtändigen oder andere angemeſſene Beweismittel feſtzuſtellen und von der Entſchädigung abzuziehen. Gleiches Verfahren tritt ein, wenn durch den Ver⸗ waltungsrath der Anſtalt eine Reviſion der Schadenab⸗ ſchätzung verlangt wird, vor dem Vollzuge derſelben aber eine eigenmächtige Veränderung ſtattgefunden hat. Durch eine ſolche, ſie mag vor oder nach vollgogener Abſchätzung vorgekommen ſein, geht übrigens dem Beſchä⸗ Jdigten das Recht auf Reviſion derſelben verloren. § 49. Eine Verlegung des Bauplatzes auf eine andere Stelle oder eine im Weſen, Beſtand oder Zweck veränderte Ein⸗ richtung des neuen Gebäudes kann ausnahmsweiſe auf An⸗ ſuchen des Eigenthümers in dringenden Fällen nach voraus⸗ gegungener Zuſtimmung des Verwaltungsraths der Ge⸗ bündeverſicherungsanſtalt vom Bezirksamt geſtattet werden. Erfolgt die Verlegung des Bauplatzes oder die im Weſen, Beſtand oder Zweck veränderte Einrichtung des neuen Gebäudes, ohne die Erlaubniß der zuſtändigen Be⸗ hörde vorher eingeholt zu haben, ſo iſt die Gebäudever⸗ ſicherungsanſtalt zur Zahlung der Entſchädigungsſumme nicht berpflichtet. Vollzugs⸗V.-O. 3. Geb.⸗V.⸗G. vom 30. Dezember 1902 (Tuegug). 2 Mit dem Gebäude ſind alle ſeine weſentlichen Be⸗ 1 110 9 215 birkene u. akaziene ſtandtheile einzuſchätzen, zu welchen auch die innerhalb des⸗ ſelben befindlichen Röhren für Gasbeleuchtung, Waſſerzu⸗ leitung und Waſſerableitung, Leitungen für elektriſches Licht — mit Ausſchluß der Beleuchtungskörper— und Klingel⸗ werke, Zentralheizungen, ferner die mit dem Gebüäude feſt⸗ verbundenen Oefen, Herde und Waſchkeſſel, die Feuſter⸗ läden und Zugjaloniſten ſowie Blitzableitungen zu rechnen ſind. Transportable Oefen, Herde und Waſchkeſſel ſind dann mit einzuſchützen, wenn ſie dem e ee 3 gehören; das Gleiche gilt 5„„ Will der Beſchädigte oder ſein Rechtsnachfolger das 1 Gebäude nicht auf dem gleichen Hofraum, auf welchem das durch FJeuer oder Löſchmaßregeln zerſtörte Gebäude geſtanden war, errichten, oder einen in Beſtand, Weſen oder Zweck veränderten Neubau herſtellen(§ 49 des Ge⸗ ſetzes) oder will er die Bauſtelle mit der darauf haftenden Brandentſchädigung veräußern(§ 46 des Geſetzes) oder iſt er durch Umſtände genöthigt, um Nachſichtsertheilung von der zum Wiederaufbau oder von der , Amts und Kreisverkündigungsblatt. Die! uſtag, 10. Februar 1005. bitten(§ 44 des 8 Die Bezirksbauſchätzer 8war: 8 ſolche von Diejenigen in den ſolche von trage bon je 5 3 für jedes — anzuſprechen. I. Klaſſe des Dampfboots. legten Weges— Hinweg und Rückweg zuſammengerecht 5 Bei Benützung der Eiſenbahn oder eines Bodenſee⸗Dampfboots tritt an Stelle der Ganggchlihres. Erſatz der Fahrkoſten in III. Klaſſe der Eiſenbahn, oder in Muß aus beſonders dringenden Gründen ein Fuhrwerk benützt werden, ſo kann der Ver⸗ waltungsrath an Stelle der Ganggebühren den Erlatz dadurch entſtandenen Koſten bewilligen. . Jahrgang. ————— vollftändigen Vere 855 Entſchädigungsgelder ¹ Geſetzes), ſo iſt das Geſuch bei dem Ge⸗ meinderath derſenigen Gemeinde anzubringen, in deren Gemarkung das abgebrannte Gebände gelegen war. 38 30. und die Ortsbauſchätzer er⸗ halten für ihre Dienſtverrichtungen Tagesgebühren, und a. Diejenigen in den Städten Baden, Freiburg, Heidel⸗ berg, Karlsruhe, Konſtanz, Mannheim und Pforg⸗ 85 10 anderen Städten von a deſtens 10 000 Einwohnern ſolche von b. Diejenigen in den Aelgen Gemeinden des Wird die Dienſtberrichtung außerhalb des Wo 50 5b und in einer Entfernung von mindeſtens 4 e e auf 10 ll. zu p anf 11 c, du e auf 10 K. Bei einem Zeitaufwand von 5 Stunden und 50 wird die Hälfte, bei einem ſolchen von mehr als 5 S die ganze Tagesgebühr gerechnet. j Neben obigen Tagesgebühren haben die Schätzer Fällen des zweiten Abſatzes noch Ganggebühren im volle Kilometer des de, 5 Rechnungsablage. Hanmmebeelthü dunf Eingetragener Verein. dräenkl. Mitglieder-Versammla Donmnerſtag, 26. Februar 1905 Vormittags 12 UMhr im Saale der Gesellschaft in Mannheim⸗ 8 Tages⸗Or dnung: 1. Erſtattung des Geſchäftsberichts, 3. Entlaſtung des Vorſtandes und Rechners, 4. Wahl des Vorſtandes und Beiraths. Mannheim, 7. Februar 1903. meldung im Krippenhauſe. Zwangs⸗Berſteigerung. Mistwoch, 11. Februar l.., Nachmittags 2 uhr, werde ich im Pfaudlokal hier, effentlich gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege verſſeigern: 4128 1Divan, 2 Seſſel, Stühle ud 1 Tiſ e Gegenſtän e ſind neu und findet die Verſteigerung borachtlich beſtiumt ſtatt. Mannheim, 10. Februar 1908. Marotzke, Gerichtsvollzieher, Böckſtr. 20, UI. Zekanutmachung. Am nächſten Dienſtag, den 17. Februar 1803, Vormit⸗ tags 9 Uhr anfangend, ver⸗ ſteigert die hieſige Gemeinde auf dem Rathhaus dahier, aus dem 85 und Mittelwald e 0834 0 Eichſtkmmt 9 1„ 2⁰* 5 7 1 Buchel ſtamm 8 Birkenſtämme MWeren 3 Akgzien„ 10 3 2 Wagnerſtangen. 495 fichtene und lärchene Bau⸗ ſtangen. 665 ficht. Hopfeuſtangen I. Kl. 920„ II. 6. 1280„ 128 Baumpfähle. 40„ Truder. 460„ Bohnenſtecken. Die Abtheilung und Nummern ſind am Rathhaus erſichtlich ge⸗ macht, auch zeigt auf Verlaugen das Waldhutperſonal die Höl⸗ zer vor. Anszüge aus den Aufnahms⸗ liſten können gegen Bezahlung der Schreiogebühr bez ogen werden. Schriesheim, 9. Febr. 1908. Bürgermeiſteramt: Urban. Al. angef. I 14, 2 51 95 1 51 27— 7 Redakkeur: geſucht. 25 7, 2 Tr. 1509 +. Kl. I. Der Vorstand. Mittwoch, 11. 1902 Grosses Schlacht fe wi einlad Krippe. Täglich Aufnahme von Kindern nae 15. Querstrasse Nr. Bekannkmachun Auf Autrag der Erben des Georg Philipp 15 höfer Sohn in werden zum Bwbt auseinanderſetzung die zeichneten Grundſtlicke a Rathhaus zu Seckenheim ant Samſtag, 21. Nebruar 190 Vormittags 10 U öffentlich zu e ers ſteigert, wobei der höchſten nicht unter bleibenden Gebote ſoſort gültig ertheilt wird. Die wi Gedinge können bel dem u zeichneten Notariat eln werden. Grundſtücke der Gemt Seckenheim 1. Lgb. Nr. 6780: Wald im Sand P Anſchlag 5600 Mk. 2. Lgb. Nr. 6786: Ackerland im Herrenf, ſchlag Mk. 3. Igb. Nr. 6176: 15 Ackerland im Sand Holl bei den 3 550 Mk. 415 Lg 55 Nr. 55 erland im Nie ammenacker, Anſch 5. Lgb. Nr. 6550 Ackerkland im San 00 800 Mk. Nr. 4820 Aderland! im Fried Auſchlag 700 M 7. Lgb: Nr. 4 Ackerlaud im 58 Auſchlag 700 9 9 1 8. Lgb. Nr. 3 2 Ackerland im eee gerahe 450 Nr. 2985: 17 er Aderland in M. Kapelle, Auſchla Brundſtücke der Gemar Mannſeim⸗Neckaran 1. Lab. Nr. 15140: 8 ar 9 Ackerland im Hermsheim Cin trar Mädchen e 0 Karl Apfel.— Druck und Vertrieb Dr. 97 m e— Genkral⸗Anzeiger. Mannheim, 10. Februar. Sttkügſte Vk ff ſpicgenheitk Crossk. Nof- und Nationaltheater Mauuhein. Reelle Gelegenheit!!!“ perehrlichen Einwokner on Maunnheim und Cudwigshafen à. Jh.! Ein großes 4023 vi 8 5 8 25 3 8 z 5 5 Da vielfache Nachfragen nach Abonnements auf Theaterplätze nicht befriedigt werden konnten, ſieht ſich die Inten⸗ Höbel. l. Ausstattungsgeschält danz mit Zuſtimmung der Thegterkommiſſion und des Stadtraths veranlaßt, dem Plane näher zu treten, an Stelle der liefert an zahlungsfähige bisherigen Zweitheilung der Abonnementsvorſtellungen— 4A und B F entweder: eine Viertheilung— 4, B, C, D— Möbel, Vetten ete“ oder: eine Dreitheilung— A, B,. C— jeglicher Art,bei monatlicher zu ſetzen. Die Abonnenten könnten dann entweder ganze, halbe oder viertel Abonnements, oder: ganze, zwei drittel oder(fährlicher Raten- oder ein drittel Abonnements nehmen. tahlung. Die Hauptbedingungen der Abonnements wären folgende: Kein Aufſchlag tritt in 1. Die Spielzeit dauert von etwa 1. September bis gegen Mitte Juli. Folge der Bedingungen ein. 2. In derſelben finden bei Viertheilung 220, bei Dreitheilung 219 Abonnementsvorſtellungen ſtatt, von welchen bei Offerken erbltten 11 Nr der Viertheilung auf jeden Buchſtaben 55, bei der Dreitheilung auf jeden Buchſtaben 783 fallen. 8 4058 an die Expedition pße⸗ 3. Die Feſtſetzung der Reihenfolge der Serien erfolgt im Laufe der Spielzeit durch die Intendanz derart, daß am 8 Schluſſe derſelben alle Serien möglichſt die gleiche Anzahl von Opern⸗ und Schauſpiel⸗Vorſtellungen haben. 5 Blattes und ee Eine daß beſtimmte Opern oder Stücke, ferner das Auftreten einzelner Künſtler, ſowie baldmöglichſt unter Vorleg⸗ Gaſtſpiele, vollkommen gleichmäßig vertheilt werden, kann nicht übernommen werden. ung von Muſtern und Zeich⸗ 4 Wungen erledigt„Von dem Abonnementbetrage iſt die Hälfte zu Beginn des Theaterjahres, die andere Hälfte auf 1. Februar zu entrichten. 5. Zugunſten der Hoftheater⸗Penſions⸗Anſtalt, ſowie des Chorperſonals finden in jeder Saiſon zuſammen 4 Vor⸗ ſtellungen außer Abonnement ſtatt, für welche die Abonnenten der jeweils von der Intendanz zu bezeichnenden Serie ihre Plätze zum Tagespreis zu behalten haben; die Intendanz wird dafür Sorge tragen, daß im Laufe eines Jahres oder, falls diks nicht möglich ſein ſollte, im Verlaufe mehrerer hintereinander folgenden Jahre die Wer unterrichtet Fachmann Abonnenten der einzelnen Serien in gleichem Maße zu dieſen Vorſtellungen herangezogen werden. in Hochbauſtatik? Oſfſerten 6. Die abonnierten Plätze dürfen verſchenkt, aber nicht verkauft werden; auch iſt die Theilung eines Viertel⸗ oder mit Stundenpreis unt. A 1 Drittelabonnements unterſagt. 5 2 an die Exped. ds. Bl. 3978 7. Da wiederholt eine Reihe von Wünſchen künſtleriſcher Natur, wie Verſtärkung des Orcheſters ꝛc. ꝛc. ausge⸗ 8 ſprochen wurde, zu deten Erfüllung Mittel von anderer Seite nicht erwartet werden können, iſt beabſichtigt, eine kleine Erhöhung der Abonnementspreiſe eintreten zu laſſen. Die hierdurch zu erwartende Mehreinnahme ſoll nur zu künſtleriſchen Zwecken Verwendung finden. 21410 5 Die Preiſe werden vorbehaltlich der Zuſtimmüng der weiter zuſtändigen Behörden, betragen: 5 Eimne 4——— erere— Ere,—— Ludwigshafen. gebrauchte Ladentheke I. bei der Viertheilung II. bei der Dreitheilung 1 1 U. eptl. ein Glasſchräukchen zu 1 öhener Dierb Oafb-Hestauranf Be eichnun der Plätze ½ Abonnement ½% Abonnement] ½ Abonnement ½ Abonnement[ ½ Abonnement 1———— 3 8 220 Vorſtellungen 110 Vorſtellungen55 Vorſtellungen 219 Vorſtellungen73 Vorſtellungen 1 Serie 4, B, CADA& Coder B4AD] 4, B,& oder DB Serie A, B 4 C A, B oder C 15 60 5 „Ludwigsho VVVVVCFVCCCCCVVCCCCC Gcke Nalſer Wilhelm⸗ und P janino, Ganze Logen. 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Eichen, zerkleinert Ml..25J per Centuer 4126 an die Exped. dſs. Blattes. Da bis zu dieſer endgiltigen Beſchlußfaſſung mehrere Monate vergehen werden, ſo müſſen ſich die verehrlichen Tannenholz, kurzgeſägt Mek..35%½ fſrei fleißiges Bewerber um Plätze bis Ende Mai 1908 an ihre Anmeldungen gebunden halten. rienerbol fle Mkk..60 in's Haus.] Eimn anſtändiges fleißiges 55 5 gen ge 0 Paün e eden veſche aſc in Formulare zur Anmeldung können bei der Hoftheaterkaſſe erhoben werden. 7* Bündelholz, Brikeis und Holzkohle ligſt. 1 Fauf! 995 19 Wilhelm Hafin, Holzhandlung, Neckarvorlandſtraße 18. Haushalt mithelfen muß, wird Mannheim, den 4. Februar 1903. geſucht. 1740b Blun Deutſche Frauen! eeeeeee %% Gedenketder Handweber! 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