071 + niun e elpue daog M: egdsMoR p PdxZ ——— 41 Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfeanig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt dez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. ogehzunueg Gadiſche Volkszeitung.) unog unn + fenssppen: 4 NOM N hhneM,ν uοe,jũtö-⁰ f es en eehee der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſer 5„Journal Maunheim“ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021 — Telephon: Direktion und 5 2 5 Druckerei: Nr. 841 5 E 6, 2. Geleſenſte und verhreitetſte Zeilung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2.„ Redaktion: Nr. 377 Die Colonel⸗Zeile 1 5 15„ Expedition: Nr. 218 Behe See Schluß der Juſeraten⸗Aunahute für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. de, 55 ie Reklaute⸗Beile 60 5 8 5 Ar. 82. Mittwoch, 18. Februar 1905.(Abendolatt.) keinerlei Gewähr geleiſtet. —— OGhne Diäten kein Etat. IJ Berlin, 17. Febr. „So ſieht ein beſchlußfähiges Haus ause Herbe Enttäuſchung drängte dieſe zweifelnde Frage auf die Lippen aller Derer, die mit zuverſichtlicher Gewißheit darauf bauten, heute endlich werde durch eine beſchlußfähige Anzahl von Abgeordneten der endloſe Faden der ſozialpolitiſchen Debatten und Wahlreden abge⸗ en ſchnitten und die Erörterung in die Bahnen ſachgemäßer Behand⸗ lung gelenkt werden können. Eitle Hoffnung! Wenn auch wirk⸗ ſuhse lich einige Abgeordnete dem dringenden telegraphiſchen Ruf folg⸗ — len, ſo räumten andere dafür das Feld——— der Sitzungs⸗ ſaal bietet trotz des geſtrigen Erholungstages den Anblick troſt⸗ f loſer Verlaſſenheit. Prozentual cheint das Centrum am ſchwäch⸗ 142 ten vertreken. Bei Fortdauer des gegenwärtigen Zuſtandes ſind d. die Geſchäfte ſchlechterdings nicht zu führen. Der ganze Geſetz⸗ ere, gebungsapparat kann abſolut nicht funktioniren——— wie 11 75 jjoll der Etat zu Stande kommen? Durch Aenderung der Ge⸗ otben ſchäftsordnung? Die„Germania“ klopft zwar ſchon mit der 1% Erbrterung einer derartigen Maßregel auf den Buſch; aber zu deren Genehmigung muß doch auch erſt wieder ein beſchluß⸗ fähiges Haus vorhanden ſein und der von der„Germania“ lancirte Vorſchlag einer Aenderung der Geſchäftsordnung müßte wiederum die leidenſchaftlichſten Debatten und Obſtruktions⸗ verſuche e Auf alle dieſe hypothetiſchen Fragen und Muthmaßungen läßt ſich nur mit einer Forderung oder Ant⸗ wort erwidern: Diäten! Von der Löſung der Diätenfrage wird auch weſentlich die Phyſtognomie und die Signatur des nächſten Reichstages abhängen. Soll der Mittelſtand eine ent⸗ ann dies nur durch Gewährung ſbrechende Vertrekung finden, ſo k bon Diäten geſchehen.— Ueber die heutige materielle Debatte läßt ſi „ ch wenig ſagen: auf eine 2½ſtündige Rede des Sozialdemokraten Sachſe folgten benf ſehr langathmige Erklärungen Seitens eines ſächſiſchen und preußiſchen Regierungsvertreters, dann die Aus⸗ führungen des wildliberalen Abgeordneten Schwarz⸗München gegen die übertriebenen Darſtellungen Molkenbuhrs in den Bäckerei⸗Betrieben. Die Aufmerkſamkeit wurde jedoch während bdieſer Rede durch ein trauliches tete⸗A⸗téte am Regierungstiſch zwiſchen dem Staatsſekretär Graf Poſadowsky und Dr. Oertel gefeſſelt. Unter völliger Theilnahmsloſigkeit der Zuhörer mußten ebenfalls zwei D die Abgg. Stockmann(Rp.) und Euler(Ctr.) ſprechen. Gegen rren⸗ 6 Uhr betrat der ſozialdemokratiſche Abg. Zubeil die Redner⸗ agon, tribüne. Immer mehr und mehr leert ſich das Haus; ſelbſt auf 3040 den Bänken der ſozialdemokratiſchen Fraktion ſind nur noch 7 ebs kreue Genoſſen zu zählen. Um ½7 Uhr ſchloß die Sitzung bei Anweſenheit von etwa 40 Abgeordn⸗ten. Und morgen geht die 12. Debatte weiter! 115 Polftische Uebersjeht. 5 Manuheim, 18. Februar 1908. Prüfungsausſchüſſe für Jngendſchriften. Wir erhalten folgende Zuſchrift: Im Abendblatt vom 18. d. M. lindet ſich unter der Lberſchrift 803 alde m o + Täãgesneuigkeſten. Arthur Fitger über die Kunſt von heute. Arthur Fitger, der Dichter der Trauerſpiele„Die Hexe“ und„Von Gottes Gnaden“, der erſt kürzlich wieder der deutſchen Bühne die gehaltvolle Dichtung: 5„San Mareos Tochter“ gegeben hat, iſt bekanntlich zugleich einer N Anſerer phantaſiekräftigſten Maler und hat die Monumentalbauten ſeiner Heimathſtadt Bremen mit Werken großen Stils geſchmückt. Die jüngſte Ausſtellung der Münchener Sezeſſion in Bremen gibt bieſem Meiſter zweier Künſte Anlaß, ſich einmal im Zuſammenhang ber die„Irrungen und Wirrungen“ der bildenden Kunſt von heute auszuſprechen. Seine Ausführungen, die im Feuilleton der„Weſer⸗ Zeitung“ erſchienen ſind, erwecken ein doppeltes Intereſſe; ſie ſind bezeichnend für die ſtarke Natur des Sprechers und rühren an manchen wunden Punkt der Gegenwart. Einige draſtiſche Stellen mögen hier wiedergegeben ſein. Ein beſonderes Kennzeichen der efurchtbaren Kriſis der Rohheit, in deren Fiebern“ unſere Malerei ſich heute faſt bis zum Wahnſinn abmartert“, ſieht Fitger in dem traurigen Muthe, mit dem Unfertigen vor die Oeffentlichkeit zu treten. Ehedem hätte der Maler ſtets den Unterſchied zwiſchen den für ihn nothwendigen„Notizen der Natur“, die er bor fremden Be⸗ ſuchern verbarg, und den für die Oeffentlichkeit reifen Werken empfunden. rein, ihren nie genug zu ſchätzenden Vertretern, ihrem Knaus, Defregger, 8 SGrützner und anderen Für unverlaugt eingehende Mauuſkripte wird Gegentheil!“ Prüfungsausſchüſſen für Jugendſchriften“ herausgegebene widerſprochen bleiben. giftung und Verflachung der Jugend betrieben. Lehrern, die ſich über ganz Deutſchland erſtreckt, und ſich zu Die einzelnen Ausſchüſſe gewinnen ihr Urtheil ganz unabhängi entſcheidet die einfache Majorität der unabhängig von einande gewonnenen Urtheile. Die uneigennützige Arbeit der Ausſchüſſ hat rein pädagogiſchen Zweck und iſt gänzlich frei von irgend pädagogiſche und künſtleriſche Grundſätze. Ueber das im Artike genannte Buch von Tanera ſoll an dieſer Stelle nichts ausge verſchiedener Meinung ſein. für die Ablehnung parteipolitiſche Beeinfluſſung anzunehmen edlem Patriotismus erfüllten Mannes an. Dr. Ludſpig Gurlitt Oberlehrer am Gymnaſium in Steglitz, ſchreibt in ſeinem Buche haben alſo die Uebereifrigen glücklich erreicht. ſchlichte Gefühl Poſaunenſtöße übertönt worden. Wird man wohl ſo hb ſein, jetzt zum Furioſo überzugehen, um die zarte Pflanze Ablehnung ſuchen. Er hat dieſelben Gründe w einigten Prüfungsausſchüſſe“, nämlich pädagogiſche. Bedingte Veznadigung. Im Reichstage iſt eine die Zeit bis Ende 1902 umfaſſen Denkſchrift betreffend die Anwendung der in den Bundes⸗ Um eine gleichmäßige Handhabung des bedingten Strafa amtes zwiſchen den Regierungen derjenigen Bundesſtaaten, in welchen Vorſchriften über den bedingten S folgende Grundſätze vereinbart worden: „1. Von dem bedingten Strafaufſchub ſoll vorzugsweife zu en ſolcher Verurtheilten Gebrauch gemacht werden, welche kraten und Leſehallen“ folgender Saß:„In einer offenbar ſozialdemokratiſch beeinflußten, von den„Vereinigten Broſchüre: Zur Jugendſchriftenfrage, äußert ein anonymer Ver⸗ faſſer nicht unerhebliches Entſetzen über die vaterländiſche Ge⸗ ſinnung, die er in dem Buche entdeckt. Er meint, das ſei nicht innere Ueberzeugung, ſondern künſtliches Machwerk, und man erziehe damit„elende Hurrahpatrioten“. Die Worte„offenbar ſozialdemokratiſch beeinflußt“ dürfen im Intereſſe der ſo nöthi⸗ gen und ſegensreichen Arbeit der Prüfungsausſchüſſe nicht un⸗ Wer ſich auch nur wenig mit Jugend⸗ ſchriften befaßt, muß ſehen, wie üppig das Unkraut auf dieſem Gebiete wuchert. Es wird hier geradezu fabritmäßig eine Ver⸗ Dieſem Un⸗ weſen zu ſteuern, haben ſich die„Vereinigten Prüfungsausſchüſſe für Jugendſchriften“ gebildet. Es iſt dies eine Vereinigung von Aufgabe gemacht hat, gediegene Jugendſchriften auszuwählen. von einander. Ueber Annahme oder Ablehnung eines Buches welcher parteipolitiſchen Beeinfluſſung. Unſere Arbeit kennt nur ſprochen werden. Man kann über den Werth eines Buches ſehr Wenn aber der„Patriotismus“ einer Jugendſchrift abgelehnt wird, ſo iſt das noch kein Grund, Ich führe zum Zeugniß dafür das Wort eines konſervatiden von „Der Deutſche und ſein Vaterland“:„Mir ſagte jüngſt ein Buchhändler: die patriotiſche Litteratur geht nicht mehr. Das Jedes wahre, iſt von ihnen durch das Fortiſſimo ihrer richt * Liebe und des Vertrauens völlig zu vernichten? Ich frage: Was ſoll bei einer unfreien, bedrückten und belaſteten Jugend unſer patrkotiſcher Betrieb nützen?“ Bei Gurlitt wird man gewiß keine ſozialdemokratiſche Beeinfluſſung als Grund für ſeine ſe die„Ver⸗ aſſende ſtaaten für die bedingte Begnadigung geltenden Vor⸗ ſchriften vertheilt worden. Die Denkſchrift bringt in ihren Vor⸗ ein 90f icktr Ibe bemerkungen die Ueberſicht über die Geſetzgebung des Auslanbez. b. Bitter wenn man in ihm die natürliche Folge de ſchubes herbeizuführen, ſind unter Vermittelung des Reichsjuſtiz⸗ krafzufſchub beſtehen, Zeit der That das achtgehnte Lebensjahr nicht te 2. Gegenüber Perſonen, die früher bereits zu Freiheitsſtrafen ven urtheilt ſind und die Strafe ganz oder theilweiſe verbüßt haben ſoll der bedingte Strafaufſchub nur in beſonderen Fällen greifen. 3. Die Höhe der erkannten Freiheitsſtrafe ſoll di währung des bedingten Strafaufſchubs nicht grundſätzlich 8 ſchließen. 4. Ueber die Bewilligung des bedingten Strafauff ub iſt eine Aeußerung des erkennenden Gerichts herbeizuführen. Di Bewährungsfriſt ſoll auf weniger als die Dauer der Verjährungs friſt, und zwar bei Strafen, die in zwei Jahren verjähren, 2 deſtens auf ein Jahr, bei Strafen, die einer längeren Verjähru unterliegen, auf mindeſtens zwei Jahre bemeſſen werdenn! Die vereinbarten Grundſätze ſind vom 1. Januar 19 in allen betheiligten Bundesſtaaten in Geltung getreten. Tabel geben Auskunft über die Anwendung des bedingten Str aufſchubs bis 31. Dezember 1902 und die endgültig erledig Fälle. Die Verhältnißzahl der endgültigen Begnadigu N 4 1* K Oldenburg, 80,8 in Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, 80,4 in 79,6 in Elſaß⸗Lothringen, 78,3 in Bahern, 74,9 in Sachf in Württemberg, 78,2 in Preußen, 71,3 in Sachſen⸗Mein 66,8 in Bremen und 66,1 in Baden. Für die zu H urtheilten iſt die Verhältnißzahl höher als für die zu Ge Verurtheilten. Im Uebrigen ſind die Ergebniſſe bei d ſchiedenen Arten der Gerichte ziemlich gleich. Zum Rücktritt Bitter's. Daß Oberpräſident v. Bitter ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht hat, wird in der„Nordd. Allg. Zig.“ beſtätigt. Die„Kreu will es dahingeſtellt ſein laſſen, ob der Oberpräſident v. Bit! das Geſuch aus eigenem Antrieb eingereicht hat oder ob ih dieſer Schritt höheren Orts nahegelegt worden iſt. jeve dieſer beiden Annahmen könnten Gründe beigebracht Man könne es wohl verſtehen, wenn der höchſte Verwo beamte in der Provinz Poſen durch die Art, in welch 1U 5 Fall Löhning und dem Selbſtmord des Landraths vo in Verbindung gebracht ſei, in einen Zuſtand hoher Ne verſetzt wurde. Nicht minder verſtändlich aber we Anſicht der„Kreuzztg.“,„wenn die ihm vorgeſetzte J Laufe der letzten Monate die Empfindung gewonnen ſein Verbleiben in Poſen unter den obwaltenden Ve nicht erwünſcht ſei“. Wenn ſogar ein Bitter ſchon Zeit aus ſeiner jetzigen Stellung ſcheiden müſſe, Auffaſſung auf, daß es„bei Feſthaltung der markenpolitik für einen gewiſſenhaften Bea haußt ſehr ſchwer“ ſei, ſich für längere Zeit in der ve lichen Stellung des Oberpräſidenten in Poſen zu halt ſehr einfache Erklärung finde der Rücktritt des Ober Verhältniſſe in der Provinz Poſen und die Ueberzeugu Ang Erfolgloſigkeit unſerer bisherigen Oſtmarkenpolitik erblickt. einer Politik könne ja den Oſtmarken gegenüber überhau noch geredet werden.— In der„Tägl. Nundſch.“ wird deutet, daß den letzten Anſtoß zu dem Rücktritt gegeben ha Schreiben, das der Miniſter v. Hammerſtein it verleſen und das die Wittwe des Landraths v. W̃ it in Anſpruch nehmen dürfen, ſind keine Meiſter, ach, im Natur“ macht nach Fitger etwa den Eindruck, als ob„wir in Geſell⸗ leriſchen Nerp in Schwingung geſetzt hatte, und wie ſie ſolcher momen⸗ tanen Stimmung in Form und Farbe Dauer zu geben ſich bemüht hat“. Dergleichen originelle Mittheilungen ſeien ſedenfalls intereſ⸗ ſanter als die Gemeinplätze der Philiſter.„Nur dürfen wir ob des Muthes und der Rückſichtsloſigkeit ſolcher Entdeckurgsexpeditionen nicht vergeſſen, von Zeit zu Zeit die Frage zu ſtellen: was habt ihr Herren von der neuen Genialität denn thatſächlich entdeckt? Als ihr euch in den Sattel ſchwangt und euer Roß Naturalismus nanntet, als ihr in See gingt und euer Schiff Neuidealismus tauftet, als ihr gar den Luftballon des Symbolismus beſtieget, hat es euch an ſtillen herzenswarmen Segerswünſchen wahrer Freunde und an gellendem Hurrah breiter Maſſen nicht gefehlt: nun dürfen wir aber wohl mit der Zeit begierig werden auf das goldene Vlies, das ihr gewinnen wolltet. Wo iſt es? Zeigt uns auch nur eine Flocke. Skizzen, Stu⸗ dien, Anſätze, Entwürfe— allein wer von euch hat denn das Kun werk geſchaffen, das unſerer Zeit die äſthetiſche Signatur geb dürfte, das Werk, das, von der Alten ganz zu ſchweigen, in un Zeit ſo beſtünde wie anno damals Cornelius apokalyptiſche oder Kaulbach's Hunnenſchlacht oder auch nur Menzel's Flötef konzert? Der Tanzboden war vorhanden, die Muſik ließ es an Iärmendſten Fanfaren nicht fehlen; warum ſeid ihr nicht gekomm warum habt ihr nicht getanzt? Die Monumegßtalmalerei t todt, ſelbſt der Heros der Neuzeit, Böcklim(ſtehe die Baſeler Fre⸗ ken), hat ſie nicht zu beleben vermocht, die Hiſtorienmalerei, Go habe ſie ſelig! iſt ihr gefolgt; die Genremalerei lebt nur noch 1n1. das Porträt ſteht und fällt mit Lenbach.. wo bleibt das Füllhorn aus euren neuen Welt⸗ eilen, ihr Herren Conquiſtadores? Ein paar neue Noten in chafl und der Marine! Ein paar Fortſchritte in der Darſtellung Die Beſchäftigung mit ſolchen„Notigen nach der ſchaft einiger geiſtreicher, wirklich witziger Männer ſäßen und von ihnen in aphoriſtiſcher aber nicht ſelten ſcharf pointirter Weiſe er⸗ führen, wie dieſe oder jene Erſcheinung in der Natur ihren künſt⸗ man förmlich den ſtaubigen Dunſt all des durcheinande bdaß die Patti bereits rund 20 Mil Thiere? Iſt das Alles? Von dieſen Allgemeinurt die ſich freilich mancher ernſte Einwand erheben läßt dann zum Einzelnem über und fällt epigrammatiſche jedenfalls ſehr intereſſant ſind. Ueber Stuck ſagt er u. A gibt gewiſſermaßen eine gedrängte Ueberſicht deſſen, was zismus von Carſtens und Flaxman via Genelli bis zz ſein Programm geſchrieben hatte. Ein prachtvolles Zeichnens hob ihn ſchon in jungen Jahren aus dem g hoch empor und brachte ihm Erfolge über Erfolge, auf beeren er augenſcheinlich zu früh in Ausbeutung eine Manier ausruht. Namentlich die maleriſche Ausreif Werke hat er ſelten abgewartet, ſich in der Darſtellung oft mit einer widerwärtig an Wachspuppen erinnernd lichkeit begnügt. Und Stuck iſt ein Herold der Segzefſton. temperamentvolle Kritiker iſt dabei nicht blind für hervo BVorzüge der Neuen, kennzeichnet aber ſcharf deren Ein ſagt er von dem Bilde„Die Hühnerfütterung“, das Schre in München zum Autor hat:„Ein Prachtſtück des Kolo gittert und bebt Alles in fein abgeſtimmten Farbenvaleurs Federbiehs zu empfinden glaubt; ſobald man jedoch dem Bil! treten und ſich an den Einzelheiten, die doch wahrlich ſind wie die Geſammtwirkung, erfreuen will, hört das Be auf. Keine Spur von jener liebevollen Hingebung an da ie uns bei den großen Niederländern immer aufs Neue zücken erfüllt, ohne daß ihretwegen je die Geſammtwirk Acht gelaſſen wäre— wir müſſen das Wild betratz ten Theaterkuliſſe, die in der nöthigen Velsgchtung, in der Entfernung von vortrefflichem Effekt iſt, aber ſich in die Effekt auch ganz verausgabt hat.“ Jedenfalls geben und entſchiedenen Urtheile viel zu denken. — Gold in der Kehle. Unlängſt wurde bericht Patti noch einmal„in ihren alten Tagen“ Amerika machen will, von der ſie wieder gr bringen wird. Eine engliſche Zeitſchrift mach Staatsſekretär Graf Poſadowsky. bemerkt dazu, daß Graf Poſadowsky als Oberpräſident nach Poſen gehen werde, ſei eine durchaus unbegründete Vermuthung, VN. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim 18. Februar. (Oberpräſidenten gerichtet zu haben ſchien, das aber thatkſächlich an deſſen Gattin gerichtet geweſen ſei, und zwar„von beſtimmten Geſichtspunkten ſehr privater Natur aus“.— Die Liſte der Kandidaten für die Beſetzung des Oberpräſidiums in Poſen iſt in der Preſſe ſehr reichhaltig. Es figurirt u. A. auch darauf Die„Nationalztg.“ Das Blatt behauptet weiter, daß der künftige Oberpräſident von Poſen,„ein hervorragender Verwaltungsbeamter“, bereits „deſignirt“ ſei. Der deutſche Export. Von agrariſcher Seite wird mit Vorliebe auf die angeblich geringe Bedeutung des deutſchen Exports hingewieſen. Unlängſt iſt ſogar die Behauptung aufgeſtellt worden, der Export nähme mit der Zeit relativ, d. h. im Verhältniß zur Bevölkerung ab. Demgegenüber berechnet Dr. Borgius in der„Deutſchen Wirth⸗ ſchafts⸗Politik“, daß von dem Werthe der geſammten deutſchen Ausfuhr auf den Kopf der Bevölkerung entfielen 1888 70 l. 1895 5 f. 1889 8 1896 11 1890 89 1897 1891 13 7 1898 74„ 1892 92 1899 1893 64„ 1900 85 1894 59,5, Der relative Rückgang iſt alſo ſofort nach Abſchluß des ruſſiſchen Handelsvertrags jäh in das Gegentheil umgeſchlagen, und hat einem Wachsthum von mehr als 30 pCt. binnen 7 Jahren Platz gemacht! Verzollung der Waarenumuſter im neuen ruſſiſchen Tavif. Auf eine wichtige Neuerung im ruſſiſchen Tarif wird in der Joeben erſchienenen Februarnummer der„Deutſchen Wirthſchafts⸗ politik“ verwieſen. In einem längeren Artikel über den neuen ruſſiſchen Generaltarif von Dr. Feitelberg heißt es: Von beſonders einſchneidender Bedeutung für unſern Export iſt noch eine von der Preſſe bisher wenig oder gar nicht beachtete Neuerung: das iſt die grundſätzliche Verzollung von Muſtern und Wagarenproben (Poſition 218 des Tarifs.) Bisher wurden Stücke unterhalb einer gewiſſen Länge und Breite als„Muſter“ zollfrei abgs⸗ laſſen. Nach dem jetzigen Wortlaut ſind Muſter grundſätzlich gollpflichtig und werden wie die entſprechenden Waaren ſelbſt Verzollt. Gewebemuſter fallen, wenn aus Seide, Halbſeide ete, hergeſtellt, unter die Zollſätze für Seide, Halbſeide, Foulards ete⸗ Andernfalls werden ſie allgemein mit 2 Rubel pro Pfund verzollt. Sogar ſolche Muſter, welche in kleinen Stückchen auf Kartons oder in Kataloge geklebt ſind, werden verzollt, und zwar als Buchbinderarbeiten(). Dieſe Beſtimmungen ſind geeignet, dem deutſchen Handel nach Rußland neue Erſchwerungen zu bereiten. Schon heute ſind Klagen über die Zollbehandlung der Muſter in Rußland an der Tagesordnung. Die betheiligten deutſchen Kreiſe haben wiederholt pekitionirt, daß beim Abſchluß eines künftigen Verttags mit Rußland Abſtellung der läſtigen Zollſchwierig⸗ keiten mit Muſtern und Waarenproben erſtrebt werde. Deutsches Felch. *Aus der Pfalz, 17. Febr.(Kandidatur Buhl.) Nach der„Zweibrücker Zeitung“ beabſichtigt das Centrum, als Reichstagskandivaten für den Wahlkreis Homburg⸗Kuſel Herrn Franz Buhl aus Deidesheim, den Sohn des langjährigen Reichstagsabgeordneten, aufzuſtellen.— Hierzu ſendet Herr Gutsbeſitzer Franz Buhl aus Deidesheim folgendes Telegramm: Von einer Kandidatur im Wahlkreis Homburg⸗Kuſel iſt mir nichts bekannt. Die Vorausſetzungen der Zuſchrift an die„Zwei⸗ brücker Zeitung“ ſind irrig, da ich mich zu den Grundſätzen der Aationalliberalen Partei bekenne. Berlin, 17. Febr.(Zur Wahlbewegung.) In der geſtern in Zeitz ſtattgehabten Berſammlung der national⸗ liberalen Vertrauensmänner des Reichstagswahlkreiſes Naum⸗ burg⸗Weißenfels⸗Zeitz wurde die Reichstagskandidatur des Land⸗ Tagsabgeordbneten Dippe⸗Plotha einſtimmig aufgeſtellt und von Herrn Dippe angenommen.— Im Reichstagswahlkreis Hameln wird nationalliberalerſeits Landtagsabgeordneter Wallbrecht kandidiren.— Für Rotenburg⸗Hoherswerda iſt der freikonſervative Abg. Graf Arnim von den Kon⸗ ſervativen wieder als Reichskagskandidat aufgeſtellt worden. * baren ſie einen Reingewinn von 1 400 000 Mark,— eine viel größere Summe als ſie viele höchſt erfolgreiche Rechtsanwälte oder Aerzte, Die ſich doch auch nicht über geringes Einkommen zu beklagen haben, während ihres ganzen Lebens verdienen. Während eines Theils ihrer Laufbahn berdiente ſie Tag für Tag in zwei bis drei Stunden Uber 20 000 Mark, und wenn ſie in demſelben Maaßſtab weiter„ge⸗ arbeitet“ hätte, ſo würde ſie in drei Jahren ſchon 20 Millionen Mark herdient haben. Die höchſte Summe, die je einer Sängerin in Copent Garden gezahlt wurden, war 192 000 Mark, die Adelina ati 1870 für ſechzehn Abende erhielt, d. h. 12 000 Mark für jedes luftreten. Schon bei ihren früheren amerikaniſchen Gaſtſpielreiſen Hat ſie dieſen Rekord aber geſchlagen; denn in den achtziger Jahren erhielt ſie in New⸗Orleans 24 000„ für den Abend. Dieſe „Prima donna aſſoluta“ hat viele einfache Methoden, ihre Stimme vor den Wirkungen der künſtlichen Hitze auf der Bühne und im Kon⸗ gertſgal zu bewahren; ein Mittel iſt, beim Aufſtehen mit Salzwaſſer zu gurgeln. Ihre Gagen für ihr Singen waren gewiß„fürſtlich“, und doch hat ſie wahrſcheinlich für ihr Nichtſingen einmal noch mehr erhalten; in einer Saiſon im Covent Garden erhielt ſie nämlich außer ihren 16 000/ für eine Vorſtellung noch eine Abſtandsſumme bon 240 000„ dafür, daß ſie ſich verpflichte, eine beſtimmte Zeit hin⸗ durch nicht anderswo zu ſingen. Wie klug die Patti mit ihren Mitteln zu wirthſchaften wußte, zeigt auch die Thatſache, daß ſie wahrſcheinlich die Beranlaſſung zur Stimmenverſicherung gegeben hat. Ihre Stimme iſt mit 20 000 für den Ausfall einer Vorſtellung oder mit 160 000„ bei gänzlichem Verluſt der Stimmmittel verſichert. Trotz⸗ dem ſie etwa ſechzig Jahre alt iſt, hat ſie nur zweimal die Verſicherung in Anſpruch genommen. Chriſtine Nils ſon, die jetzige Gräfin bon Miranda, die zweite„Schipediſche Nachtigall“, hatte verhält⸗ Kißmäßig nur eine kurze berufliche Laufbahn, und doch ſoll ſie durch ihr Singen über 5 Millionen Mark verdient haben. Große Ein⸗ kommen haben auch jedes Jahr die heute berühmten Sänger und Sängerinnen, wenn ſie auch weit hinter dem Einkommen einer Patti timme berdienk haff — ill, wöchentlich gut 20 000/ verdienen, und wenn NMann. die Arbeit nicht aufgenommen 97 Mann. Während eines eingigen Jahres halte doder eines De Resske zurückbleiben. Mme, Melba kann, wenn ſie in einem Nus Stadt und Land. *Maunheim, 18 Februar 1908. Aus der Stadtrathsſitzung vom 14. Februar 1903. (Mitgetheilt vom Bürgermeiſteramt.) (Schluß.) Die Firma Frankl u. Kirchner hier wird mit einer Er⸗ weiterung des Bühnenregulators und der Bühnenbeleuchtungseinrich⸗ tung in der Feſthalle beauftragt. Die Lieferung und Wontage eines elektriſchen Ventilators mit Zuleitung für die Herrentoilette zur Reſtauration der Feſthalle wird der Firma Biſchoff u. Henſel hier übertragen. Dem Maler Barchfeld hier wird der Anſtrich dey Bühnen⸗ wände und der Bühnenmaſchinerie in der Jeſthalle übertragen. Der Firma Brown, Boveri u. Cie hier wird die Lieferung eines weiteren Transformators in den Feſthallenneubau übertragen. Die Herſtellung der Brüſtungspolſterung zu den Gallerien des Feſt⸗ und Konzertſaales der Feſthalle wird an Tapezier Ludwig Bopho hier vergeben. Mit der Lieferung und Montage der Glühlampen für die Feſt⸗ hallenbühne wird die Firma Biſchoff u. Henſel hier beauftragt. Dem Herrn Regierungsbaumeiſter Otto Eberbach aus Stutt⸗ gart wird die Stelle eines Architekten beim ſtädt. Hochbauamt über⸗ tragen. Dem Hypodrombeſitzer Karl Schale aus Kötſchenbroda wird zur Benützung während der Frühjahrs⸗ und Herbſtmeſſen auf dem Meß⸗ platze jenſeits des Neckars ein Platz zur Aufſtellung eines Hypodroms auf die Dauer von 3. Jahren pachtweiſe überlaſſen. Die Lieferung von ca. 300 Kbm. Bahnſchotter zur Gleisver⸗ begung der elektriſchen Straßenbahn nach Neckarau wird der Firma Gebrüder Leferenz in Heidelberg übertragen. Im Januar erfolgten 72 Transporte mittelſt des Kranken⸗ wagens der Berufsfeuerwehr, worunter 58 nach dem allgemeinen Krankenhauſe und 6 nach dem Diakoniſſenhaufſe. Dem Rektorat und den Vorſtänden der Mittelſchulen wird für kleine und dringende Baureparaturen ein Kredit von 50 Mark für jedes Schulhaus zur Verfügung geſtellt. Stand der Arbeitsloſenbeſchäftigung auf Samſtag, den 31. Januar 1903: 1039 Arbeitsloſe. Hiervon haben Karten zum Beginn der Beſchäftigung erhalten 491 Mann, erfolglos zur Empfangnahme der Karten aufgefordert wurden 192 Mann, die Bedingungen zum Einſtellen erfüllen nicht 75 Mann, zuſ. 758 Sonach ſind noch einzuſtellen 281 Mann. Die Arbeit häben aufgenommen beim Steinſchlagen 219 Mann, bei ſtädtiſchen Grundarbeiten 150 Mann, bei Grundarbeiten der Firma Helfmann im neuen Rangirbahnhof 25 Mann, Karten haben erhalten, jedoch Sa. 491 Mann. Von den eingeſtellten Arbeitern ad 394 Mann ſind bereits wieder ausgetreten 178 Mann, wegen Froſt mußten ausſetzen 47 Mann, wegen Trunken⸗ heit ete. wurden entlaſſen 5 Mann, zuf. 225. Es arbeiten daher gur Zeit 169 Mann. Hierzu iſt zu bemerken, daß obengenannte 47 Mann, welche wegen des Froſtſpetters ausſetzen mußten, am Mon⸗ tag, den 2. Februar, die Arbeit wieder aufnahmen. Die vorgemerkten Arbeſtsloſen ſind nunmehr bis 0 einſchließlich 2. Dezember v. J. eingeſtellt. Die Werthbemeſſung des Stvaßengeländes. In der„Frankf. Zig.“ leſen wir folgenden auch für Mannheim ſehr intereſſanten Artikel. Das preußiſche Fluchtliniengeſetz vom 2. Jult 1875 entzieht bekanntlich dem in die Fluüchtlinie fallenden Ge⸗ lände die Bebauungsfähigkeit und gibt ferner den Gemeinden ein ziemlich weitgehendes Recht, Gelände zu Straßenzwecken zu enteignen. Der in den meiſten größeren Gemeinden eingeſchlagene Fuch natur⸗ gemüße Weg iſt der, daß zunächſt das Alignement gelegt, erſt ſpäter, oft nach Jahrzehnten die alignirte Straße in Angriff genommen und das hiergu nöthige Gelände enteignet wird. Bei der Enteignung er⸗ hob ſich nun die Frage: Welcher Zeitpunkt iſt für den Werth des zu enteignenden Grundſtücks maßgehend? Wird der Werth bergütet, den das betreffende Grundſtück zur Zeit der Alignirung gehabt hat, oder der Werth des Gundſtücks zur Zeit der Enteignung? Der Unterſchied iſt häufig ein ſehr großer, namentlich in den Gemeinden, welche ſtark wachſen, und in Folge dieſes ſtarken Anwachſens eine rapide Stei⸗ gerung der Bodenpreiſe zeigen. Wer die Verhältniſſe in den großen Städten Preußens(3. B. in Berlin, Fräntfurt a.., Hannover) kennt, wird den Unterſchied begreifen, der darin liegt, ob ſich der 2 ECroßlay können über das Einkommen eines Kabinetsminiſters lächeln, das jede der beiden Damen bequem in jedem Jahr verdienen und dabel doch noch einen ſechsmonatlichen Urlaub nehmen kann. Unter 400 oder 600 tritt keine der Beiden privatim auf. Jean de Reszke hält den Rekord für Sänger; ſein Kontrakt für ein ſechs⸗ zehnmaliges Auftreten ſichert ihm 144 000&, außerdem bedingt er ſich ſtets ſeine Ausgaben für das Hotel und eine beſtimmte Summe für Pferd und Wagen aus. Die beiden Brüder De Reszke haben während ihres fünfundzwanzigjährigen Singens, gering geſchätzt, eine Summe von 20 Millionen Mark verdient, bon der Jean natürlich den Löwenantheil hat. Das macht durchſchnittlich für jeden 400000 4 jährlich. Auch Laſſalle hat 8000& für ein Auf⸗ treten erhalten; während des goldnen Regierungsjubiläums der Königin Viktoria im Jahre 1887 erſchien er mit den beiden De Reszkes gleichzeitig auf der Bühne und alle drei zuſammen verdienten den Abend über 20 000&. — Der Fall Giron ruft die Erinnerung daran pach, daß in den ſiebziger Jahren auch am Berliner Hof ein jugendlicher fran⸗ zöſiſcher Sprachlehrer großes Aergerniß verurſachte und einen latenten Familienkonflikt herbeiführte. Auf Empfehlung des fran⸗ zöfiſchen Geſandten in Berlin Gontaut⸗Biron hatte die Kaiſerin Auguſta zu ihrem franzöſiſchen Sprachlehrer und Vorleſer einen gewiſſen Gerard gemacht. Er fand Eingang in die kaiſerliche Familie und beſorgte ſogar die Privatkorreſpondenz der Kaiſerin, ob⸗ wohl Bismarck dem Kaiſer Wilhelm den Nachweis führte, daß Gerard ein Spitzel der franzöſiſchen Regierung ſein müſſe. Der Kaiſer unterbreitete ſeiner Gattin das Material. Dieſe wies aber den Verdacht entrüſtet zurück. Der Kaiſer war zu ſehr Gentleman, um der Kaiſerin Augufta die Entlaſſung des Verdächtigen zu be⸗ fehlen. Bismarck entwirft in ſeinen Erinnerungen folgendes Bild ton Gerard:„Daß die Kaiſerin in der Perſon Gerards einen franzöſiſchen geheimen Agenten zu ihrem Vertreter nahm, iſt 10 Abnormität, deren Möglichkejt ohne das Vertrauen, das der fran⸗ zöſiſche Batſchafter durch ſeine Geſchicklichkeit und durch die Mit⸗ irkung eines Theils der latholiſchen Umgebung Ihrer Majeſtät balhauſe auftreten ſoll und Heit dagu hat, ſo koſtet das wenjgſtens wirtun genoß, nicht berſtändlich iſt. Für die fransöſiſche Pokitit und die meinde das Grundſtück zu einem durch die Alignirung limitirten, von 74000„. S0 jebte Sängerinnen wie Claka Buff oder Ada der Werthſteigerung des übrigen Geländes nicht berührten Preiſe ab⸗ nimmt. Die Gemeinde kann ſich dagegen Zeit nehmen. Sie braucht nicht zu fürchten, daß ihr weitere Werthſteigerungen zur Laſt fallen, und kann die Enteignung ohne Gefahr bis zu dem ihr gaſſenden Zeit⸗ punkt hinausſchieben. Die Freude der Gemeinden hat aber nicht lange gedauert. Denn nach der„Deutſchen Juriſtenzeitung“ vom 1. Februar 1903(Beilage, Spruchpraxis Seite 82) hat der gleiche Senat, der am 1. März 1901 die oben angeführte Entſcheidung ge⸗ geben, dieſe nunmehr umgeſtoßen, und die Zeit der Enteignung für die maßgebende erklärt. Das genannte Blatt ſchreibt darüber: In dem Urtheil vom 1. März 1901 war die Frage, ob in Preußen bei der Enteignung von Bauland zu Straßenzwecken die Entſchädigung nach dem Werthe zu bemeſſen iſt, den die enteigneten Flächen als Bau⸗ land zur Zeit der Fluchtlinienfeſtſetzung beſaßen, oder nach dem Werthe, den dieſelben ohne die Fluchtlinie als Bauland zur Zeit der ſpäteren Enteignung haben würden, vom VII. Senat im Sinne der erſteren Alternative Nantwortet, alſo dahin entſchieden, daß eine in der Zeit zwiſchen der Feſtſetzung der Fluchtlinie und der Enteignung eingetretene Erhöhung des Baulandes nicht zu berückſichtigen ſei. Der⸗ ſelbe Senat hat dieſe Frage einer nochmaligen Prüfung unterzogen und iſt nunmehr zu dem entgegengeſetzten Reſultat gekommen. Nach der neueren Entſcheidung können die Expropriaten die Wertherhöhung liquidiren, die bis zur Enteignung infolge neuer Steigerung des Bau⸗ landwerthes auch ohne die Fluchtlinie eingetreten, alſo eine Folge der allgemeinen von der Fluchtlinien⸗Feſtſetzung nicht beeinflußten Steigerung diefer Werthe ſein würde. Es wird ausgeführt, daß Paragr. 13 des Fluchtliniengeſetzes vom 2. Juli 1875 nicht auf Ent⸗ ziehung des Grundeigenthums zu beziehen ſei; hierauf ſei nur das Enteignungsgeſetz von 1874 anwendbar. Der Grundſatz des Paragr.10 Abf. 2 des Geſetzes ſei nicht nur bei Wertherhöhungen ſondern auch bei Werthverminderungen anzuwenden, die das Grundſtück durch die „neue Anlage“ erfahre. Es müſſe daher überharpt(nicht bloß für die Vergangenheit) außer Betracht bleiben, daß durch die Setzung der Fluchtlinie die Bebauung des künftigen Straßenlands unmöglich werde, und demgemäß der Werth zur Zeit der Enteignung ohne Be⸗ rückſichtigung dieſes Umſtandes entſchädigt werden. Es ſeien aber nur Werthveränderungen zu berückſichtigen, die in keinem urſächlichen Zuſammenhang mit der neuen Anlage ſtehen, und dabei davon aus⸗ zugehen, daß Fluchtlinienfeſtſetzung und Ausführung der Straßen⸗ anlage als ein einheitlſches Unternehmen anzuſehen ſei. Im vorlie⸗ genden Fall lagen zwiſchen beiden Zeitpunkten 11 Jahre; behauptet war, daß inzwiſchen eine Steigerung des Werthes von 42 M. auf 56 M. pro Quadratmeter eingetreten ſei. Demnach liegt nunmehr die Sache umgekehrt. Die Grundbeſitzer können zuſehen, während die Gemeinden die Werthſteigerung bei Ent⸗ eignung zu Straßenzwecken ernſtlich in Betracht zu ziehen haben. Aus⸗ geſchloſſen iſt ſelbſtverſtändlich nicht, daß auch wiederum eine Aende⸗ rung der Spruchpraxis eintritt. Einſtweilen aber muß man das Ur⸗ theil, wie es zuletzt ergangen iſt, bei der kommunalen Grundſtücks⸗ politik zu Grunde legen. Bürgerverſammlung der Weſtſtadt. Es wird uns geſchrieben? In der heutigen Nummer Ihrer geſchätzten Zeitung behandeln Sie die Vorgänge, welche in der am Montag Abend im Lötenkeller ſtattgehabten Bürgerverſammlung ſtattgefunden haben follen. Ihre abfällige Kritik würde vollſtändig berechtigt ſein, wenn der Bericht, der in der„N. B. L..“ erſchienen iſt, richtig wäre. Jch muß mit Ihnen bedauern, daß zu dieſer Verſammlung nicht auch Vertreter der Preſſe eingeladen waren, weil dann zu erwarten ſtand, daß ein der Oeffentlichkeit übergebener Bericht in objektiver Weiſe die Vorgänge hehandelt hätte, ſtatt deſſen wurden von dem mir unbekannten Artikel⸗ ſchreiber der„N. B. L..“ alle Ausſtellungen, welche ein einzel⸗ ner Herr in mehreren getrennten„Reden“ üher ſtädtiſche An⸗ gelegenheiten im Allgemeinen und über die Zuſtände in der Weſtſſadt im Beſonderen gemacht hat, als das Reſultat der Verhandlungen genannter Verfammlung hingeſtellt, ein Reſultat, über welches nicht am wenigſten die Theilnehmer ſelbſt erſtaunt ſein müſſen. was von den zahlreichen übrigen Herren, welche zur Sache das Wort nahmen, auf die Ausführungen jenes einzelnen Herrn entgegnet wurde und hat von den Beſchlüſſen, welche die ernannte Kommiſſion auf Grund der Verhandlungen der Verſammlung gefaßt hat, offenbar keine Kenntniß erhalten. Die gewählte Kommiſſion trat ſofort nach Schluß der Ver⸗ ſammlung unter dem Vorſitz des Herrn Rechtsanwalts v. Hard er zu einer Sitzung zuſammen und beſchloß, vor Allem diefenigen in der Verſammlung laut gewordenen Beſchwerden auszuſchließen, welche nicht die Weſtſtadt allein berühren; jedoch Stellung zu nehmen gegen offenbare Mißſtände in dieſem Stadttheil,⸗ und für baldigſte Beſeitigung dieſer Mißſtände mit allen Kräften thätig zu ſein. 5 Als dringend nothwendig wurde die Niederlegung der Rheinthokkaſerne bezeichnet, da dieſe Ruine den ganzen Stadttheil verunziert, ferner die Durchführung der Straße zwiſchen B 6 und C 7, da der jetzige Zuſtand als eine Gefahr für die Paſ⸗ ſanten und Bewohner dieſer Straße erachtet werden muß. Was die Errichtung eines neuen Gewerbeſchulgebäudes ant Platze der früheren Rheinthorkaſerne betrifft, ſo erklärte ſich die Stellung des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin war es nakürlich ein erheblicher Vortheil, einen Mann wie Gerard in dem kaiſerlichen Haushalte zu ſehen. Derſelbe war gewandt bis auf die Unfähigkeit, ſeine Eitelkeit im Aeußeren zu unterdrücken. Er liebte es, als Muſter der neueſten Pariſer Mode zu erſcheinen, in einer für Berlin auf⸗ fälligen Uebertreibung, ein Mißgriff, durch welchen er ſich indeſſen in dem Palais nicht ſchadete. Das Intereſſe für exotiſche und beſonders Pariſer Typen war mächtiger als der Sinn für einfachen Geſchmack. Daß ſich der Menſchenkenner Bismarck nicht getäuſcht hatte, bewies die weitere Laufbahn des Herrn Gérard. Nach Paris zurückgekehrt, wurde er eine Zeit lang Leiter der offiziöſen Preſſe, dann Legations⸗ ſekretär in Madrid, Geſchäftsträger in Madrid und dann in China, wo er durch Drohungen die Abtretung großer Gebiete am Mekhong dem chineſiſchen Kaiſer abtrotzte. Zuſammen mit der Schriftſtellerin Frau Adam gab er dann in einem Buche Enthüllungen über den Berliner Hof zum Beſten. Mit ſolchen Indiskretionen hat ja auch Giron gedroht. — Das Denkmal Biktor Emannels II. in Rom wird, ſo ſchreibt „Leiſure Hoaur“, das größte und impoſanteſte in der Geſchichte des jungen Königreichs Italien und zugleich ein Sinnbild des drätten Rom ſein. Als„der Vater ſeines Landes“ ſtarb, wurden in wenigen Tagen durch private Zeichnungen 1 600 000„ aufgebracht, und das Parlament bewilligte 6 400 000, um dem„Re galantuomo! ein dauerndes und würdiges Denkmal zu errichten, aber dieſe Gelder fand man bald für die grandioſe Aufgabe nicht ausreichend; jetzt werden die Koſten des Denkmals, wenn es bollendet iſt, auf Mark 24 000 000 geſchätzt. Der Plan zeigt ein Mittelgebäude, das eine Bibliothek und ein Muſeum enthalten ſoll, eine großartige Säulen⸗ halle, zu der Stufen hinaufführen, und davor ein Reiterſtandbild Viktor Emanuels II. Alle Künſte werden zu der Ausſchmückung bei⸗ tragen. Prächtige Moſajken an der Decke der Säulenhalle ſtellen den großen Kampf um die Freiheit und Einheit dar; die Bronze⸗ und Silberthüren ſind in Hautrelief, zwei Haine von Bäumen werden wie die„lüei facri“ der alten römiſchen Tempel das Gehäude flan⸗ kiren; blaßviolettes elektriſches Licht wird yon der Säulenhalle herab⸗ ſtrömen und einen Gegenſatz zu dem hellen Licht auf den beiden Thürmen bilden, die auf der neuen Piazza unterhalb des Denkmals Der Berichterſtatter der„N. B. L..“ ſcheint überhört zu haben, Mannhe i, 18. Febrilar. — SGeneral⸗Auzeiger. „ 8. Seike. Kommiſſion einmüthig mit dieſem Projekt einverſtanden, nachdem don einem Mitglied nähere Angaben darüber gemacht waren. Den Vorſchlag, den Platz für ein künftiges Opernhaus zu reſer⸗ viren, hat wohl Niemand ernſt genommen, da ja vor Kurzem unſer Hoftheater mit großen Koſten neuen Feſthalle für eine weitere Bühne Vorſorge getroffen iſt, ſo daß 1 Zeit ein Bedürfniß zu einem neuen Opernhaus nicht vorliegt. Bahnſteigſperre auf der Main⸗Neckar⸗Bahn. Dem Ver⸗ nehmen nach wird ab 1. April die Bahnſteigſperre auf der Main⸗ Neckar⸗Bahn eingeführt werden. * Der neue ſtädtiſche Umlagefuß für den Stadttheil Neckarau. Die„Neck. Ztg.“ ſchreibt: Wie wir erfahren, hat das Miniſterium der Stadtgemeinde Mannheim die Erhebung der„höheren“ Umlage bewilligt, da die Stadt nachweiſen konnte, daß die vielgenannte Million verbaut iſt. Damit ſind wir vollwerthige Stadteinwohner geworden. Wir nehmen jetzt die gleichen Pflichten, wie die Ein⸗ wohner der übrigen Stadttheile auf uns, und mißachten müßte man uns, wenn wir damit nicht auch die gleichen Rechte forderten. Schneebeobachtungen. Der im hohen Schwarzwald noch liegende, wenige Schnee iſt in der verfloſſenen Woche noch weiter zuſammengeſchmolzen; nur in ganz hohen oder in geſchützten Lagen hat ſich eine für die Jahreszeit ungewöhnlich geringe geſchloſſene Decke erhalten. Am Morgen des 14. Februar(Samſtag) ſind ge⸗ meſſen worden beim Feldberger⸗Hof 40, in Titiſee 2, in Todtnauberg 4 und in St Märgen 5 Centimeter. Allmählich naht wieder die Zeit, ſo wird uns geſchrieben, die manchem Feinſchmecker das Herz höher ſchlagen macht, wenn er hört, daß die erſten Zickelchen auf dem Markte zu erſcheinen beginnen. Gewiß iſt ja ein guter Braten von einem ausgewachſenen Zickelchen eine Delikateſſe, die auch dieſen Namen verdient. Zahlreich ſind aber auch Diejenigen, die von einem ſolchen Braten nichts wiſſen wollen. Woher kommt dies? Wenn man auf dem Markte die in Reihen aufge⸗ hängten ausgeſchlachteten Thiere hängen ſieht, wird man nicht ſo oft ein wirklich ſchönes finden; lauter magere oder mittelmäßige Waare für theuer Geld. Ein wirklich ausgewachſenes geſundes Zickelchen muß entſprechend groß und fleiſchig ſein; die Nieren dürfen nicht ſichktbar ſein oder nur zum Theil; ſie müſſen ganz im Fette ſtecken; wo dies nicht der Fall iſt, iſtdas Thier zujungoder krank geweſen. Es wäre ſehr gut, wenn die Polizeibehörde hierauf ſtreng ihr Augenmerk richten wollte und ebenſo die Schlachthausbehörden ſtreng die Thiere prüfen und was nicht den Anforderungen entſpricht, ausſcheiden würden. Bei dem Spottpreiſe, zu dem die Händler die Schundtwaare oft kaufen, wäre es dieſen kein ſo großer Schaden und eine Warnung; auf der anderen Seite wäre das Publikum vor Schaden und Uebervortheilung bewahrt. Mögen dieſe Zeilen zur richtigen Zeit ihren Zweck nicht verfehlen. Ein Sachverſtändiger. Lichtbildervortrag. Pfarrer Drollinger aus Spöck wird am Mittwoch, 18., Abends 87½ Uhr, im Saale des evangeliſchen Vereinshauſes bibliſche Lichtbilder vorführen.(Hofmannſche Bilder.) Er hat dieſelben ſchon wiederholt vorgeführt, ſo im Ludwig⸗Wilhelm⸗ Krankenheim in Gegenwart Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin, die ſich ſehr erfreut darüber ausgeſprochen hat. An die Bilder ſchließt ſich ein begleitender Tert an. Eintritt frei. Doch wird eine Kollekte erhoben zum Beſten des Pfarrfonds der evang. Gemeinde in Stafforth. * Die Mannheimer Sängerhalle, welche bei dem internationalen Geſangswettſtreit in Köln doppelt preisgekrönt wurde, hat durch Herrn Hofphotograph Kleebuſch dahier ein Bild der dort betheiligt geweſenen Sänger aufnehmen laſſen, das als ein wohlgelungenes, bHorzügliches zu bezeichnen iſt. Dasſelbe iſt 3. Zt in der Heckel ſchen Hofmuſikalienhandlung, O 3, ausgeſtellt. Der prachtvolle Rahmen ſtammt aus dem Atelier der Spiegel⸗ und Rahmen⸗Fabrik von Peter& Cie. dahier. Im Kaiſerpanbrama wird in dieſer Woche das Prachtſchloß König Ludwigs 11.„Herrenchimſee“ vorgeführt. Was an verſchwen⸗ deriſchem Luxus, ſinnberückender Pracht der menſchliche Geiſt zu ergrübeln, die Hand des Künſtlers zu ſchaffen vermochte, das finden wwir hier vereint. Mit heiliger Scheu betreten wir das Innere des Märchenſchloſſes und gelangen zunächſt in das Veſtibül, woſelbſt ſchon imn uns eine Vorſtellung von all dem Glanze erweckt wird, der ſich in all den einzelnen Sälen u. ſ. w. wiederſpiegelt. Von hier aus kommen wir durch den Marmorhof in das Treppenhaus, den großen Vorſcaal und in den Saal mit den Ochſenaugen. Die Perle aller Gemächer, das Prunkgemach betretend, erregt daſelbſt das Paradebett unſere beſondere Auſmerkſamkeit; hierauf begeben wir uns durchs Berath⸗ Rugszimmer in die Spiegelgalerie. Es gibt auf der ganzen Erden⸗ runde keinen einzigen Saal, der ſich an Ausdehnung mit dieſem weiten Raume meſſen könnte, geſchweige denn mit deſſen Ausſtattung, die geradezu eine wahnſinnige Prachtliebe verräth. Die hier aufge⸗ zählten Gemächer bilden nur einen Bruchtheil von denjenigen, welche swir zu ſehen bekommen. Es ſolle darum Niemand verſäumen, in dieſer Woche das Panorama zu beſuchen, um aus eigener Anſchauung, dieſes Zauberſchloß kennen zu lernen. Eein aufregender Vorfall ereignete ſich vorgeſtern Abend in Speher vor Abfahrt des Schnellzuges.56 Uhr am Hauptbahnhofe. —— 25— Errichtet werden ſollen; dazu kommen die Skulpturen, Holzſchnitzer⸗ eien u. ſ. w. Das Ganze ſoll ſo hoch ſtehen, daß es die umgebenden Gebäude beherrſcht. 2 — Heirathsſtatiſtik. In Frankreich haben ſich nach einer katiſtiſchen Aufnahme aus dem Jahre 1900 die Altersperhältniſſe beiden Geſchlechter beim Heirathen in folgender Weiſe geſtaltet: n 15 bis 20 Jahren 3 Prozent Männer und 13 Prozent Mädchen, 20 bis 25 Jahren 18 Prozent Männer und 36 Prozent Mädchen; von 25 bis 30 Jahren ſteigt die Anzahl der Männer auf 32 Prozent, hrend die der Frauen auf 22 Prozent ſinkt; von 30 bis 35 Jahren frathen ſich 24 Prozent Männer gegen 12 Prozent Frauen; von 5 is 40 Jahren 11 Prozent Männer gegen 6 Prozent Frauen. Unter den 287 294 Heirathen, die im Jahre 1900 geſchloſſen wurden und dieſer Statiſtik zu Grunde liegen, erweiſt es ſich, daß noch ſechs Frauen und fünf Männer auf hundert ſich im Alter von über 50 ahren verheiratheten, das heißt alſo, daß 17 237 über 50 Jahre e Damen noch in der Lage waren, ihre ſpäten Reize an den Mann u bringen. tellung, daß zeitgemäß umgeſtaltet und in der Einige angetrunkene junge Leute aus Mann⸗ heim machten in der Vorhalle und auf dem Bahnſteig durch Singen und Johlen Radau, weshalb ſie von dem anweſenden Schutzmann zur Ruhe aufgefordert wurden. Einer derſelben wurde auch vom Bahn⸗ hofportier wegen einer Ungehörigkeit zu Recht gewieſen, worauf der 20 Sahre alte Gebhard Zimmermann von Mannheim dem Portier nachlief und dieſem einen Fauſtſchlag verſetzte. Als deshalb der Rohling zur Feſtſtellung ſeines Namens von Schutzmann Bauer und dem Portier feſtgehalten wurde, leiſtete derſelbe heftigen Wider⸗ ſtand, ſchlug er ſofort mit einem eiſernen Schlagring auf die beiden Beamten ein und raufte ſich mit dieſen herum. Erſt nachdem weitere Hilfe herbeikam, konnte der wie wild um ſich ſchlagende Burſche überwältigt und von herbeigerufener verſtärkter Polizei⸗ mannſchaft in polizeilichen Gewahrſam gebracht werden. Schutz⸗ mann Bauer und Portier Hammer ſind bedeutend verletzt. *Vereinigung rheiniſcher Spediteure und Frachtſchiffer. In dem in der heutigen Mittagsnummer enthaltenen Bericht befindet ſich ein Druckfehler; der im Aufſichtsrath ſitzende Schiffer heißt nicht Dietrich Düren, ſondern Dietrich Duven. Ein verſchwundenes Mädchen. Der Polizeipräſident in Frank⸗ furt hat an die Polizeibehörden der am Main gelegenen Orte ein Ausſchreiben gerichtet, nach dem ſeit dem 6. ds. Mts. ein Mädchen aus bemittelter Familie zu Frankfurt a.., Namens Johanna Fuchs vermißt wird. Die Vermißte iſt 1,60—1,65 Meter groß, hat blonde Haare, blaue Augen, runde Geſichtsbildung, friſche Farbe, unterſetzte Geſtalt. Sie war bekleidet mit ſchwarzem Kleid, langem Jaquet von gleicher Farbe, ſchwarzem Hut und Muff und trug eine dunkle Perlenkette. Es wird vermuthet, daß ſie den Tod im Maine geſucht hat und die Leiche vom Hochwaſſer ſtromabwärts geführt wurde. Der Polizeipräſident bittet um Nachricht, falls eine unbe⸗ kannte Leiche geländet werden ſollte, welche auf die Beſchreibung paßt. * Einbruchsdiebſtahl. Der Großh. Staatsanwalt Dr. Fuchs erläßt folgende Fahndung: In der Nacht vom 11. auf 12. d. M. wurden in Gdingen den nachgenannten Perſonen aus den hinter ihren Häuſern befindlichen Gärten durch Ueberſteigen der Um⸗ friedigungen die nachverzeichneten Gegenſtände geſtohlen: I. Dem Tünchermeiſter Heinrich Wäſch: 1. ein blau und roth karrirtes Herren⸗ hemd, Werth 2 /; 2. ein roth, blau und weiß karrirtes Frauenhemd, Werth 2 /. II. Dem Bahnarbeiter Heinrich Hochlehnert: 1. ein Herrenhemd, weiß mit blauen Streifen, Werth 2 /; 2. ein Frauen⸗ hemd roth und weiß karrirt, mit M. K. gezeichnet, Werth 2. III. Dem Bierkutſcher Franz Hemberger: zwei ungezeichnete, bunte Taſchentücher, Werth 50 3. IV. Dem Cigarrenmacher Georg Mich. Elſishans: ein grauer Frauenrock(Lodenſtoff), Werth 6. V. Der Jakob Mülbert Wwe.: 1. vier farbige Frauenhemden, 2. zwei blau geſtreifte Herrenhemden, 3. zwei blau karrirte Bettüberzüge, 4. ein gelbrothes Leintuch, 5. zwei weiße Taſchentücher mit M. F. gezeichnet und 6. ein Paar weiße Manſchetten, im Geſammtwerth von 25 ,. Summa 39 50. Nus dem Großherzogthum. .0. Kehl, 17. Febr. Während der Poſtbote Hörkel auf ſeinem Beſtellgange in die Wohnung des Wieſenbauaufſehers der Großh. Domänenverwaltung, die etwa ein Kilometer in nordweſtlicher Richtung von Eckartsweier liegt, die Poſt beſtellte, wurde ihm von ſeinem Fuhrverk ein Betrag von etwa 700%/ geſtohlen. Der That verdächtig wurden bereits dem fahrenden Volke angehörende Perſonen verhaftet. .0. Süäckingen, 17. Febr. Ein vielbewegtes Leben hat der geſtern ins Amtsgefängniß hier eingelieferte geiſteskranke Deſerteur Waigzmann aus Waſſeralfingen(Württemberg) hinter ſich. Mit 20 Jahren ging er nach der Muſterung nach Algier, wo er 6 Jahre diente und dabei eine größere Zuchthausſtrafe verbüßte. Von dort zurückgekehrt wurde er in Metz verhaftet, nach Ellwangen gebracht und hier zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Nach der Straf⸗ verbüßung wurde er ins Grenadierregiment in Ulm eingeſtellt. Hier deſertirte er und wurde ſchließlich als Geiſteskranker in die Heil⸗ anſtalt Schuſſenried gebracht, von wo er mit Hemd und Unterhoſe bekleidet entwich und von der Schweiz, wo er ſich herumgetrieben, über die Grenze geſchoben wurde. Geſtern wurde er der Heilanſtalt wieder übergeben. Offenburg, 16. Febr. Der ſchon ſeit dem Jahre 1882 beſtehende Weinmarkt hier wird dieſes Jahr am Dienſtag, 10. März, Vormittags 10—1 Uhr, im Saale des Gaſthauſes zu den„drei Königen“ wiederum ſtattfinden. Auf dem Markte ſollen vornehmlich die berühmten und weithin bekannten Weine der Ortenau angeboten und dadurch Käuſern größerer und kleifferer Quantitäten Gelegenheit geſchaffen werden, den Bedarf in den verſchiedenſten Narken aus erſter Hand zu decken. Von den angebotenen Weinen ſind Proben zum Koſten aufgeſtellt, ſo daß die Abnehmer von der Qualität des zu erwerbenden Weines ſich zu überzeugen vermögen. Bei dem ganz erheblichen Vor⸗ rath neuer und alter Weine werden die Intereſſenten ſehr günſtige Gelegenheit finden, zu annehmbaren Preiſen einkaufen zu können. Auf dem Markte hat jeweils ein ganz weſentlicher Umſatz ſtattgefun⸗ den und die Benützung der Veranſtaltung darf daher beſtens em⸗ pfohlen werden. sch. Freiburg, 17. Febr. Nachdem die Verhandlungen gegen die wegen Giftmordverſuchs angeklagt geweſene und freigeſprochene Wie⸗ ſenthälerin beendet ſind, trat das Schwurgericht am Montag in ſeine weiteren Sitzungen ein. Diesmal hatte ſich ein 22jähriger Tag⸗ löhner aus Friedlingen wegen Vergehens gegen§§ des Sprengſtoffgeſetzes zu verantworten. Der Angeklagte, Jakob Brunner von Weil, war hart vom Schickſal mitgenommen worden, obwohl er auch ein gut Theil eigene Schuld an ſeinem verpfuſchten Leben trägt. Zehn Kinder nannte er ſein eigen, die ihn bis auf zweie verlaſſen haben. Da er kaum für ſich genug hatte— er lebte jahrelang mit den Kleinen in einem Zigeunerwagen— wollte er die zwei los werden. Er brachte ſie nach Baſel. Als er nach Friedlingen, wo er zuletzt gewohnt hatte, wieder zurückkehrte, fand er ſeine Wohnüng verſiegelt: der Gerichtsvollzieher war da. Nun wollte er ſich rächen: Er verſchaffte ſich 114 Exploſiv körper, befeſtigte ſie an einem Hut, den er in das Ofenrohr vergrub. Als der neue Miether Feuer machen wollte und der Ofen keinen Zug hatte, unterſuchte er die Rohre, fand den ſonderbaren Hut und war hierdurch dem Leben erhalten geblieben. Denn wenn die Ladung entzündet worden wäre, ſo wären das ganze Haus und die Bewohner jedenfalls in die Luft geflogen. Damit Jakob Brunner porerſt derartige Geſchichten nicht fortſetzt, verurtheilte ihn der Gerichtshof zu 1 Jahr Zuchthaus. sch. Freiburg, 17. Febr. Dr. Nokk fühlte ſich zu Lebzeiten der Stadt Freiburg ſehr zugetgan. Erſtens war ſein Vater viele Jahre hier Gymnaſial⸗Direktor ge⸗ weſen und dann war er auch ein großer Gönner des Münſterbau⸗ einen Akt der Dankbarkeit und Pietät einem Manne gegenüber üben wollte, der die Beſtrebungen des Vereins unterſtützte und ſich um das Zuſtandekommen der Münſterbaulotterſe große Verdienſte erworben hat. Die Büſte wird jetzt in edelſtem karrariſchem Marmor gehauen. * Freiburg i.., 18. Febr.(Frkft. Ztg)) vermißte 51½jährige Tochter eines Bahnſchaffners wurde heute früh getödtet auf dem alten Friedhof aufgefunden. Es liegt zweifellos ein Luſtmord vor. 5 Ludwigshaſen, 17. Febr. Im Monat Januar wurden hier Kinder geboren; 106 Perſonen(darunter 38 Kinder im erſten iahre Licht. Der nun beerdigte Staatsminiſter Die ſeit geſtern Gerichtszeitung. Mannheim, 17. Febr.(Strafkammer.) Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Wal z. Vertreter der Gr. Staatsbehörde: Herr Erſter Staatsanwalt Dr. Mühling. 1. Eine abſtoßende Verführungsgeſchichte hat der 44 Jahre alte Fabrikarbeiter Dyonis Klinzing auf dem Gewiſſen. Er brachte ein 15jähriges Mädchen, Roſine Hertle, deſſen Eltern im gleichen Hauſe wohnten, auf Abwege. Der Verkehr zeitigte Folgen. Als das Mädchen Mutter wurde, erſtickte ſie das Neugeborene und ver⸗ brannte die Leiche im Ofen. Das Mädchen wurde dann vors Schwurgericht geſtellt und zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt. Die Eltern ſtellten Strafantrag gegen den Verführer, der heute zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt wird. 5 2. Der Buchdruckereibeſitzer Julius Müller hatte den 38 Jahre alten Bureaugehilfen Ludwig Ueberrhein, der durch Stellen⸗ loſigkeit in Noth gerathen war, aus Mitleid in ſeine Dienſte ge nommen. Eines Tages nahm Ueberrhein von einem Kunden Müller für Viſitenkarten 3„/ ein, die er nicht ablieferte, außerdem ſoll er den Wirth Julius Diehl durch Vorſpiegelung unwahrer Dinge be⸗ ſtimmt haben, ihm Koſt und Logis zu kreditiren. Von dem Betrug wird Ueberrhein freigeſprochen, wegen Unterſchlagung zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt. 3. Am Abend des 26. Januar ds. Is. wurden die Bäckerburſch des Bäckermeiſters Henn in der Schwetzingerſtraße beſtohlen. De Eine vermißte andern Tags 1 Taſchenuhr und ſein Portemonnaie mi .40 Inhalt, dem Andern war der Koffer mit einem Nachſchlüſſe geöffnet und daraus ein Geldbeutel mit 30% baar geſtohlen worden Der Verdacht lenkte ſich auf einen früheren Geſellen Henns, den 2 Jahre alten Georg Stalkechner aus München. Als man i berhaftete, hatte er erſt 8„ von dem Gelde ausgegeben. Er hatt ſich Abends, wo er wußte, daß die Geſellen bei der Arbeit waxen auf die Geſellenſtube geſchlichen und dort den Diebſtahl verübt. Stallechner, der bisher noch nicht vorbeſtraft iſt, wird zu 4 Mongten Gefängniß berurtheilt.— Der 23 Jahre alte Bäcker Leopold§er ein ausgeſprochenes mauvais sujet, beſtimmte den 17jährige Tapezier Wilh. Kling, einen naiven jungen Menſchen, ihm für die Weihnachtsfeiertage Geld zu verſchaffen. Der Weg, den er ihm empfahl, war der, bei Fuhrmann Röckel in U 1, wo er bekannt wa ſich einzuſchleichen und aus der Kommode Geld zu ſtehlen. Mit An⸗ wendung falſcher Schlüſſef befolgte Kling dieſe Anweiſung und holte bei Röckel die Summe von 220„/ in Gold, welche er ſeinenm ſchlimmen Freunde übergab. Abends unternahmen ſie einen Strei zug durch einige Nachtceafes und brachten 20„/ ins Rollen. Weit gedieh das luſtige Leben nicht, denn am andern Tag in der Früh wurden die Beiden im Bette verhaftet. Urtheil: Kling 2 Monate, Freh 1 Jahr 4 Monate Gefängniß. „4. Wenn die Mädchen in jenes kritiſche Alter kommen, befürchten, ſitzen bleiben zu müſſen, da werden alle Hebel in Be⸗ wegung geſetzt, um noch in den Hafen der Ehe einzulaufen. 2 ich das 27 Jahre alte Dienſtmädchen Roſa Lober aus Renzen gab ſich alle Mühe, einen Mann zu bekommen, und als ſie mit dem Gär, Eduard Helmke in Beziehungen getreten war, ſuchte ſie ihn auf mögliche Weiſe an ſich zu feſſeln. Sie bezahlte die Koſten der gem ſchaftlichen Ausflüge und machte ihm mancherlei Geſchenke. Un ſeliger Weiſe ſchöpfte ſie dabei nicht aus ihren Erſparniſſen, die ihren Eltern übergeben haben will, ſondern aus recht beträchtliche⸗ „Schmuh“, den ſie in ihrer Stelle bei Kaufmann Wilh. Grethe machte. Sie behielt 40/ für ſich, womit ſie die Metzgermei Heichler und Bauer bezahlen ſollte und deckte eine Unterſchlagung v weiteren.20 ¼, die ſie zu Metzgermeiſter Jean Diehm tragen ſollte, mit gefälſchten Quittungen. Ferner nahm ſie in dem La en ihres Dienſtherrn Hemden, Kragen, Manſchetten ete, im Werthe vo 38%/ weg und machte ihrem Bräutigam Geſchenke damit. Als es dann endlich zum Standesamt ging, wollte Fräulein Lober ihrem Bräutigam jünger erſcheinen, als ſie thatſächlich war, indem ſie auf ihrem Geburts⸗ und ihrem Aufenthaltsſchein das Geburtsſahr 1 in 1878 umänderte. Sie überſah allerdings, daß die Zahl aue Buchſtaben angeführt war und ſo kam die Fälſchung alsbe Wie der als Zeuge vernommene Helmke an Mädchen etwa 140 in beiderſeitigem Intereſſe ausgege Hat die Verlobung rückgängig gemacht. Das Urtheil gee unbeſtraft geweſene Mädchen lautet auf 3 Monate Ge Cheater, Runſt und(Oiſſenſchaft Liederabend. Fräulein Eliſabeth Graeter, Konze aus Stuttgart, wird am 16. März unter gefälliger Mitwir Fräulein Johanna Haldenwang(Klavier) dahier ein bveranſtalten. Vormerkungen werden in der Hofmuſikalien von K. Ferd. Heckel und der Muſikalienhandlung Soſhler entgegengenommen. „Maria von Magdala“ als Oper. Im Opernhauſe z wurde kürzlich ein Jugendwerk Maſſenets, das Oratorium Madeleine“, das denſelben Stoff behandelt wie Heyſes vielgeng Drama, als vieraktiges lyriſches Drama zur Aufführung Bei Maſſenet iſt die„Meryem de Magdala“ mit verfün Reizen ausgeſtattet und zu einer leidenſchaftlichen Sünderin gemg Die Muſik zeichnet ſich durch eine blühende Inſpiration und bornehmen Realismus aus, der oft an Gounod erinnert⸗ Oratorium wurde das Werk zum erſten Male am 11. Apri gufgeführt. Die Düſſeldorfer Ansſtellung im Jahre 1904. Die Vorbera ungen über die internationale Kunſtausſtell Dlüſſeldorf im Jahre 1904 haben vorläufig folgendes E gehabt. Die Kunſtausſtellung ſoll von Düſſeldorf ſelbſt un Städten Berlin und München wegen der beſtehenden K Kiſſe korporratip beſchickt werden. Dagegen werden vt Kunſtſtädten nur beſtimmte einzelne Künſtler und woms mit ganz beſtimmten Werken eingeladen. Man wird vielle gelängen, dabei der Plaſtik eine beſondere Berückſichtigun werden zu laſſen. Eine Anzahl von Düſſeldorfer Künſtle betreit erklärt, ihre Beziehungen zum Auslande zur Verm berwerthen, außerdem wird der in England lebende M Neven Du Mont die Beſchickung durch die engliſchen Kü mitteln, und für Spanien hat ſich zu dieſer Aufg Faſtenrath in Köln bereit gefunden. Inwieweit und die angewandte Kunſt herangezogen werden ſoll, bleibt vor! ein offene Frage, umſomehr, als man in Betracht zu daß um dieſelbe Zeit die große deutſche Kunſtgewerbe München ſtattfindet. Dagegen wird wiederum der eine bedeutende hiſtoriſche Abtheilung beigefügt, und zwan dabei vorzugsweiſe um Tafelgemälde handeln, welche Bild der alten weſtdeutſchen Malerei zu geben geeign die beſte Ausſicht vorhanden, dazu den werthpolle Kreiſen ganz unbekannten Beſitz des rheiniſchen Adels he Mit dieſer Kunſtausſtellung ſoll eine inte 1 Gartenbau⸗Ausſtellung verbunden werden, die dem Kunſtpalaſt liegende Gelände je nach der Jahres ſchmücken und zu einem angenehmen Tummelplatz de machen ſoll„„ Zola'is Roman„Verité“. Man ſchreibt uns aus Par drittes der vier„Evangelien“, welche Zola ſich zu ſchreiber nommen hatte, iſt eben„Veriteé“ erſchienen, die er kurz vr jähen Tode beendete und die zuerſt von der„Auror purde. Dem 750 Seiten ſtarken Bande dient als Ger der Dreyfus⸗Affaire in all ihren Phaſen, aber da bildende Verbrechen iſt ein Mord, det von einem bruder an einem Knaben begangen pird. 3 an den Prozeß des Frere Flamidier in Lille ind mit Tod abgedangen. I Nord freigeſprochen, wäbrend der vermeintliche Mörder eines Schülers vo —— 4 MNetinheim, I18. Fber Ueberhaupt iſt das militäriſche Element in dem Romane gänzlich beiſeite gelaſſen. Die latholiſche Kirche allein tritt als widerſtreitende Macht dem auflklärenden Einfluſſe der Laienſchule auf das Volk entgegen und wird von Zola für alle in der Geſellſchaft herrſchenden Uebel verantwortlich gemacht. Als Vertreter der welt⸗ Iichen Schule ſteht Mare Froment, ein Nachkomme jenes Abbé Fro⸗ der eine Hauptfigur der Städteromane„Lourdes“,„Rome“ zund„Paris“ iſt, im Vordergrunde der Erzählung, Er kämpft jahre⸗ Lang für die Naehabilittrung ſeines Freundes Simon, des unſchuldig Verurtheilten, im Verein mit deſſen Bruder David, und bewirkt durch ſeinen Unterricht, daß allmählich ein neuer Geiſt unter der jüngeren Generation einzieht. Die Kirche wird aus ihrer Machtſtellung ver⸗ drängt und ihr einſtiges Opfer Simon kommt als alter Mann unter dem Jubel der Enkel derer, die ihm einſt„Tod dem Juden!“ nach⸗ geſchrieen haben, in ſeine Heimath zurück. Damit iſt der Triumph der Wahrheit feſtgeſtellt. Innerhalb dieſes weiten Dramas ſpielt ſſich der perſönliche Konflikt ab, den Marc Froment in ſeinem eigenen Hauſe auszukämpfen hat. Seine Frau Genevieve, die ihre Jugend zwiſchen einer ſtarrgläubigen Großmutter und einer willensſchwachen Mutter verbracht hat, wird ihm inmitten ſeines Ringens durch Jana⸗ tiker entriſſen und kehrt erſt nach jahrelanger Trennung zu ihm zurück. Vereint arbeiten ſie dann weiter an der gleichen Aufgabe; ſie ſehen Enkel und Urenkel um ſich heranwachſen, unter denen der Leſer ſich nur ſchwer zurechtfindet, und deren Geſchichte am Schluſſe des Bandes den Anfang zu einem neuen Romane birgt, ſcheinbar ganz ähnlich dem, der ſich eben abgewickelt hat. Die drei erſten Evangelien heißen:„Fecondité“,„Travail“ und„Vérité“; für das vierte hatte Zola den Titel„Juftice“ auserſehen. heueſte Hachrichten und Telegramme., Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ * Stuttgart, 18. Febr. Die Kammer hat ſich auf unbeſtimmte Zeit vertagt, da wegen Erkrankung des Finanz⸗ miniſters die Generaldebatte über den neuen Finanzetat ver⸗ ſchoben werden mußte. „ iel, 18. Febr. Um 9 Uhr Vormittags nahm das Erb⸗ brinzenpaar von Meiningen die Glückwünſche der Fami⸗ lienmitglieder anläßlich ſeiner ſilbernezn Hochzeit entgegen. Prinz Adalbert erſchien ebenfalls. Um 12 Uhr begaben ſich Prinz und Prinzeſſin Heinrich mit den fürſtlichen Gäſten an Bord des Linjen⸗ ſchiffes Kaiſer Friedrich III. zur Frühſtückstafel. Bremen, 18. Jebr. Eine Kommiſſion der Verladearbeiter Iin Bremerhaven, welche heute Vormittag vor der Direktion des Norddeutſchen Lloyd erſchien, erbot ſich, dafür einzutreten, daß die Arbeit ſofort in vollem Umfang wieder aufgenommen werde, wenn die entlaſſenen Arbeiter bis zur gerichtlichen Entſcheidung ſämmtlicher Differenzen wieder in Dienſt geſtellt werden. Da der Vorſtand des Lloyd dieſen Wunſch als billig anerkannte und die Wiedereinſtellung des Arbeiters anordnete, wurde ſeitens der Kom⸗ miſſion die ſofortige Wiederaufnahme der Arbeit zugeſichert und der Streik damit als beendet erklärt. * Braunſchweig, 18. Febr. Der Landtag be⸗ ſchloß einſtimmig, die Regierung zu erſuchen, ihre Bevollmächtig⸗ den anzuweiſen, gegen die Wiederzulaſſung der Jeſuiten zu ſtimmen. Baden b. Wien, 18. Febr. Die Leiche der Erzherzogin Gliſabeth wurde heute früh vom Bahnhof nach Weilburg ge⸗ bracht, wo ſie um 11 Uhr Vormittags feierlich eingeſegnet und ſodann proviſoriſch in der Kapelle beigeſetzt wird. Die Stadt hatte Trauer⸗ ſchmuck angelegt. „Newyork, 18. Febr.(Frkf. Ztg.) Aus Columbia wird gemeldet, daß der deutſche Geſandte die Deckung der deutſchen Forderungen angeregt habe. 5 Reform des Börſengeſetzes. * Berlin, 18. Febr. In der Sitzung des Ab⸗ geordnetenhauſes erklärte 9 andelsminiſter Möller auf eine Anfrage, wie es mit der Reform des Börſen⸗ geſetzes ſtehe: Das Börſengeſetz hätte zweifellos dieſe Seſſion eingebracht werden können, aber bei der Geſchäftslage des Reichs⸗ tages wäre im vorigen Herbſt an eine Srledigung nicht mehr zu denken geweſen. Ebenſowenig ſei jetzt Ausſicht, das Geſetz noch u Stande zu bringen. Was die Stempelſteuer angehe, 0 ſei es richtig, daß die Exwartungen auf Mehrerträgniß ge⸗ käuſcht haben. Es ſei zu erwägen, ob nicht aus reichsfiskaliſchen Intereſſen eine Herabſetzung der Stempelſteuer zu empfehlen ſei. Der Konflikt mit Venezuela. * London, 17. Febr.(Unterhaus.) Bei Berathung über die Adreſſe weift zunächſt Campbell Bannermann darauf hin, daß in der Thronrede nicht Deutſchland mit Bezug guf die vene zolaniſche Frage erwähnt wird und führt dann aus: Wenn es in England Leute gibt, welche meinen, wir dürften uns unter keinen Umſtänden mit Deutſchland verbinden, ſo kann ich ſolcher Abſicht nicht beipflichten.(Beifall.) Niemand kann der That⸗ ſache blind gegenüberſtehen, daß in den letzten Jahren eine heftige Handelsrivalität awiſchen den beiden Ländern herrſchte und daß der ſtarke Antagonismus in einigen Kreiſen ſich bis zur Antipathie ſteigerte und in einem Theil der Preſſe zur berleumderiſchen Be⸗ ſchimpfung unſeres Landes führte. Sollen wir unſer Temperament ſiegen laſſen über unſere beſſeren Eigenſchaften und mit gleichen Waffen antworten? Der eingig angezeigte Weg iſt der, der Rivalität mit größerer Thätigkeit und Intelligenz zu begegnen, und die Anti⸗ pathie dadurch niederzuzwingen, daß wir zwar unſere eigenen Intereſſen wahren, dabei aber ſorgſam darauf bedacht ſind, dem Nachbar Mäßigung und Freundſchaft zu zeigen und die Beſchimpf⸗ ungen mit Verachtung zu ſtrafen.(Beifall.) Redner erklärt dann weiter, er habe gegen das unlösbare Band, in welches das Abkommen mit Deutſchland England knüpfte, Einſpruch erhoben und auch gegen die Zuſage der Regierung, daß ſie, obwohl ſie doch die Ausdehnung der deutſchen Forderungen nicht kannte, von dem Abkommen nicht ab⸗ gehen wolle, es ſei denn infolge gemeinſamer Verſtändigung. Er habe ein enges Zuſammenwirken mit Deutſchland in einer ſolchen Angelegenheit bekämpft, erſtens, weil Deutſchlands Hand, wenn ſie verurtheilen läßt. Situationen rechnen mußte, zweitens, weil der auch von ihm als richtig empfundene Eindruck herrſchte, daß Deutſchland der von den Ver. Stagten ſo leidenſchaftlich aufrechterhaltenen Lehre von dem Vorrecht der Nichteinmiſchung nicht ſo günſtig gegenüberſtehe wie England. Gegenüber der Kritik Campbell Bannermans bezüglich der vene⸗ zolaniſchen Frage frührt Balfour aus, die deutſche Regierung habe Die deutſchen erftklaſſigen Forderungen ſorgſam geprüft und als zu Recht beſtehend anerkannt. Da Deutſchland, fährt Redner fort, For⸗ derungen gegen Venezuela hatte, welche den unſerigen glichen, machte es den Vorſchlag, gemeinſame Sache mit uns zu machen. Deutſch⸗ land hatte hinreichend Grund, allein gegen Venezuela vorzugehen. Würde das aber uns oder Venezuela irgend welchen Vortheil gebracht haben? Hätten wir zwei abſolut unbegrenzte Blockaden zu gleicher Zeit haben können! Nicht ein Menſch hätte einen ſolchen Weg empfehlen können. Wenn wir nun, wie wir unter dieſen Umſtänden lich thun mußten, mit Deutſchland zuſammen vorgingen, war es richtig oder nicht, Deutſchland zu ſagen: Ihr dürft uns nicht ber⸗ ſſen, wir wollen Euch nicht verlaſſen? Venezuela würde ſonſt ver⸗ ucht haben, eine Macht gegen die andere auszuſpielen und ſoviel wie internationale Reibungen zu ſchaffen. Möge geſagt ſein, d bel dem Sadeenre deennee bu,. des ermordeten Knaben, einen jüdiſchen Schullehrer, zur Deportation kräftig ſei, beſonders rauh ſei und England mit den empfindlichſten Generare Amferer, 1 wenn in ſeine Beginn auch berechtigt, uns 985 zu außerordentlicher Weiterungen führen und uns mit der ganzen Welt in Zwieſpalt bringen konnte, eine ſolche Gefahr lag aber nicht vor.(Beifall.) Der ganze Betrag der brit und deutſchen erſtklaſſigen Forder⸗ ungen belief ſich auf ungefähr 69 000 Pfund Sterling. Unmöglich war es, daß wir wegen zweitklaſſiger Forderungen in unbegrenzte Feindſeligkeiten hineingezogen werden konnten, da man ſtets der An⸗ ſicht war, daß dieſe Anſprüche einem Schiedsgericht unterbreitet wer⸗ den ſollten. Die Verhandlungen ſind von uns nicht nur mit größter Rückſicht auf die Gefühle des amerikaniſchen Volkes und der amert⸗ kaniſchen Regierung, ſondern auch unter großer Rückſichtnahme auf Venezuela ſelbſt geführt worden. Als eine Intervention behufs Wahrung der nationglen Ehre nöthig wurde, geſtalteten wir die Intervention ſo wenig ſchädigend für Venezuela wie möglich. Viel⸗ leicht iſt niemals ein Krieg geführt worden, der dem ſchwächeren Theile ſo wenig Schaden gebracht hat. ̃** 1* Berliner Drahtbericht. JF( Berlin, 18. Febr, Im Paſſage⸗Theater ſtürzten während der geſtrigen Varicté⸗Vorſtellung zwei Jong⸗ leure aus einer Höhe von vier Metern vom Trapez auf die Bühne und trugen ſchwere Verletzungen davon. Sie wurden bewußtlos vom Platze getragen. Im Gegenſatz hierzu berichtet die„Voſſ. Zeitung“, daß drei Radfahrer perunglückt ſind, von denen einer kodt, die beiden andern ſchwer verletzt ſind.— Um dem Faſt⸗ nachtsball die Ueberfülle zu nehmen, war für geſtern beim Kaiſerpaar im königlichen Schloß noch ein kleiner Ball angeſetzt worden, der im erſten Programm nicht vorgeſehen war. Der Kronprinz und die übrigen anweſenden jüngeren Prinzen be⸗ theiligten ſich an allen Tänzen. Unter den Geladenen befanden ſich mehrere Miniſter und Bundesraths⸗Bevollmächtigte, ſowie auch Parlamentarier und die Spitzen der Berliner Behörden.— Der internationale Fernſprechverkehr Ber⸗ lins wird am 1. März auf das Großherzogthum Luxemburg ausgedehnt werden. An dem genannten Tage wird der Tele⸗ phon⸗Verkehr von Berlin mit Luxemburg und einigen kleineren luxemburgiſchen Orten eröffnet werden.— Nach einer Pariſer Meldung hat der franzöſiſche Miniſterrath geſtern die Genehmig⸗ ung für das Automobil⸗Rennen Paris⸗Madrid ausgeſprochen.— Wie das„Berliner Tageblatt“ meldet, hat Terlinden beim Juſtizminiſter Proteſt gegen die lange Unterſuchungshaft eingelegt. Er beklagt ſich über die Richter und die Staatsanwaltſchaft. Der Beginn der Verhandlungen iſt noch unbeſtimmt..— Das Trianon⸗Theater hat geſtern die zweite Nopität ſeit Beginn der Saiſon vorgeführt. Das dreiaktige Luſtſpiel„Die Nothbrücke“ hatte bei guter Beſetzung einen ſtarken unbeſtrittenen Erfolg. Die Autoren des Stückes ſind Fred Gresac und Francis de Croiſſet, eine hier noch unbekannte Pariſer Doppel⸗ Firma. Unter dem erſten Autor⸗ namen verbirgt ſich eine Dame, die zur Berliner Premiere ihres Stückes eingetroffen war. Nach dem lebhaften Beifall am Schluß 155 zweiten Aktes verbeugte ſie ſich dankend in der Proſceniums⸗ oge. Deutſcher (261. Sitzung.) W. Verlin, 18. Febr. Am Bundesrathstiſch Staatsſekretär Graf Poſadowsky. Der Präſident eröffnet die Sitzung um.20 Uhr. Nach Erledigung von Poſitionen, welche von der Kommiſſion für Petitionen als nicht geeignet zur Erörterung im Plenum er⸗ achtet wurden und im Bureau des Hauſes niedergelegt ſind, wird die zweite Bergthung des Etat des Reichsamts des Innern fort⸗ geſetzt. Erüger(frſ. Vp.)“ kommt nochmals auf den Ausſchluß von Genoſſenſchaften auf dem Kreuznacher Parteitag zurück und wirft den Sozialdemo⸗ kraten vor, daß ſie ihm das Wort im Munde verdrehen. Der Aus⸗ ſchluß ſei aus wirthſchaftlichen, nicht politiſchen Gründen erfolgt. Ferner habe der„Vorwärts“ ſeine Bemerkungen, 24ſtündige Ruhe⸗ zeit im Gaſtwirthſchaftsgewerbe müſſe beſeitigt werden, in der Form wie ſie beſtehe, ſo wiedergegeben, als ob er 24 Stunden Ruhezeit überhaupt verlange. Dann ſtelle ſich Molkenbuhr hin und be⸗ hauptete, beides ſei dasſelbe. Schwarze⸗Lippſtadt(Etr.) befürwortet baldige Einführung des Befähigungsnacheiſes im Bau⸗ gewerbe. Er vertheidigt dann die Politik des Zentrums gegen die ſozſaldemokratiſchen Angriffe. Stöcker(fraktionslos). Die Kurentekinder, von denen Zubeil geſtern ſprach, werden nicht ausgebeutet, ſondern ſie ſingen täglich nur 2 bis 8 Stunden, nur an Sylpeſter⸗ und Weihnachtsabend etwas länger. Es ſei das Kur eine Sache der Liebe. Iſt denn der Ausſpruch:„Chriſtlich⸗ ſozial iſt Unſinn“ authentiſch? Der chriſtlich⸗ſoziale Begriff hat in England ſehr viel zur Beruhigung der Arbeiterbewegung beige⸗ tragen. Er iſt in der katholiſchen Kirche, wenn auch in etwas an⸗ derem Sinne gang und gäbe und hat endlich in Wien die ganze Soßzialdemakratie aufs Haupt geſchlagen. Die Herren Sozialdemo⸗ kraten bezeichnen den Verdienſt des Unternehmers als Blut⸗ und Schandgeld. Aber wenn die Sozialdemokraten ſelber Geſchäfte machen, iſt das etwas anders. Ein ſolcher Standpunkt iſt doch einfach kindlich. Bebel iſt von dem Schweiger Schumann des Meineides angeklagt worden. Kümmern Sie ſich alſo um Herrn Bebels Mein⸗ eid, nicht um meine Wahrheitsliebe.(Lärm bei den Sozialdemo⸗ kraten. Glocke des Präſidenten.) Reißßhauß(Soz.): Herrn Stöcker wäre etwas weniger Ueberhebung zu wünſchen. Man ſollte von einem ſolchen ſpitzfindigen Paſtor, wie er ſein will, weniger Plattheiten erwarten.(Lachen rechts) Dent Abgeordneten Heylzgzu Herrusheim iſt in der„Wormſer Volkszeitung“ nieder⸗ trächtige Verleumdung vorgeworfen worden. Dieſe hält ihre Be⸗ hauptung aufrecht. Vielleicht wiederholt Herr von Heyl draußen ſeine Beſchuldigung, damit gerichtlich feſtgeſtellt werden kann, ob die „Wormſer Volkszeitung“ oder Herr von Heyl verleumdet wurde. Redner bemängelt hierauf die Berichte der Gewerbe⸗Aufſichtsbeamten in Sachſen⸗Meiningen, die ſehr dürftig ſeien. Stöcker(fraktionslos): CS hat ſich ganz klar herausgeſtellt, daß nicht eine Spur von Unrecht an mir geblieben iſt. Sehen Sie(zu den Sozialdemokraten) zu, daß Herrn Bebels Meineid klargeſtellt wird. Von demſelben iſt in den angeſehenſten ſchweizer Blättern wiederholt die Rede ge⸗ weſen. Er iſt auch in einem Flugblatt mit ſpöttiſchen Bemerkungen gegen die Sozialdemokratie aufgenommen worden.(Lärm bei den Sozialdemokraten.— Singer ruft: Verfaſſer des Flugblattes iſt ja Ihr Freund Normann⸗Schumann, Glocke des Präſidenten, wienergen Unterbrechung bei den Sozialdemokraten.) 5 Vizepräſident Graf Stolberg 5 bittet den Redner nicht zu unterbrechen. Wurm(Soz.) Herr Stöcker weiß, daß der Meineid Bebel's behauptet wurde von einem notoriſchen Lumpen und Schuft, von einem Gerichtsſpitzel, der im Dienſt der Polizei ald nach rechts, bald nach links ſchreibt, bald gegen die Sozialdemokratie, 1505 gegen den Kaiſer Schmähungen los⸗ heſteht. Dem Abg, Crüger Kben⸗ Brauerei-Atien 144. 75 G, ekiab * Zug eil Wackatene von 98 9 7 99 von Sozialdemokraten ge⸗ leitet werden, den kleinen Leuten nur Sand in die Augen habe ſtreuen und den Anſchein erſpecken pollen, daß Ko gereine Crüger'ſcher Richtung anders wirken, wie jene anderen Konſumvere Thatſäch⸗ lich ſei der Ausſchluß nicht erfolgt, weil es Arbeite eklonſümbereiſe⸗ ſondern weil es ſozialdemokratiſche geweſen ſeien. *** * Berlin, 18. Febr. Die Budget⸗Kommiſſion des Reichstags lehnte mit 15 gegen 12 Stimmen gemüß dem Antrag Rören die im Etat vorgeſehene Gehaltserhöh⸗ ung der Oberſtleutnants der Infanterie ab. Dagegen ſtimmten das Centrum, Freiſinnige und Soz ialdemokraten. Volkswirthschaft. Badiſche Bank Mannheim. Der Aufſichtsrath der Badiſchen Bank hat in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, der Generalverſammlung vorzuſchlagen, von dem ſich ergebenden Reingewinn von M. 495 647.43(ohne Berückſichtigung des Vortrages von 1901) M. 30 000 für Abſchreibungen auf Immobilien und Mobilien, ſowie für Anfertigung neuer Bank⸗ noten; M. 10 000 für Dotation des Beamten⸗Unter⸗ ſtützungsfonds zu verwenden und nach Abzug der ſtatut⸗ gemäßen Rücklagen und Tantidmen und unter Berückſichtigung des Gewinn⸗Vortrages per 1901 die Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr auf 5 pot. feſtzuſetzen, ſowie M. 27 435.07 auf neue Rechnung vorzutragen. Der Tag der Generalvberſammlung wird ſpäter bekannt gemacht. Fuſton Pfälziſche Bank und Schaaffhauſenſcher Bankverein, Von Berlin aus wird wieder die Nachricht verbreitet, daß die ſchon vos einiger Zeit angeknüpften Beziehungen zwiſchen den beiden Juſti⸗ tuten demnächſt zur Fuſion führen würden. Auf unſere Anfrage bei der Direktion der Pfälziſchen Bank iſt an der Meldung kei n wahres Wort. Pfälziſche Bahnen. Die Einnahmen im Januar betrugeil 2 186 546„ und zeigen ſomit gegen den gleichen Monat des Vor⸗ jahres ein Plus von 88 259.. Aktiengeſellſchaft vorm. Friſter u. Roßmann, Berlin. In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsraths der Aktiengeſellſchaft vorm. Friſter u. Roßmann in Verlin beſchloß derſelbe, wie man uns ſchreibt, auf Grund des von dem Vorſtand dieſer Geſellſchaft vorgelegten Jahresabſchluſſes, der am 17. März 1903 ſtattfindenden General⸗ verſammlung nach Vornahme reichlicher Abf ſchreibungen eine Divi⸗ dende bon 8 Proz. für das Geſchäftsjahr 1902 in Wee 3¹¹ bringen. Mannheimer Effektenbörſe vowm 18. Februar. Obligationen. 4½% Ludwigshafen 105.70 b4% 5 102.25 102.—63½ 99.— 101.50 b54% Mannheimer Obl. 1901104.15 G 100.15 P3% 0„ 1900104. 15 G 101.16 65 1885100.60 G 1886 101.80 b7 1888 100. 60 G „ 1892/4 101.50 bz. 1895100.60f 4 98.40 b7/½% 1898100.60 T. 100 Looſe 159.—663½% Mirmaſenſer 96.— 1 Bayer. Obligationen 101 60:nduſtrie⸗Obligation⸗ 92.40 bz 10 Deütſche Relchsanleihe las 88 biſe feheuic eggendi⸗ 0 102.90 b½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff. 95 1055 u. Seetr. 15— 5 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf 98.10 55 4% Kleinlein, Hefdbg. M 50% Blürgl. Brauhaus, Bonn 4½j% Speyerer Brauhaus vorm. Gbr Schultz, Akt.⸗ Geſ. in Speyer 4½0% Manheimer Dampf⸗ ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 4½e Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½% Oberrhein, Elektri⸗ zitätswerke in Karlsruhe 4½ Speyerer Ziegelwerk⸗ 99.90 B4½ dd% Südd. Drahtindu⸗ 30 Karlsruber v. J. 1896 90.— G] ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101—0 3½% Lahr v. J. 190298.50 G4½ Verein chem. Tabriken 101.50 4% Ludwigshafen von 1900102.60 G14½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.50 Staatspapiere, 4% Bad. Oblig. v. 1901 360— 0% 2 Oblig. v. 190210 1900 2 5 abgeſt.) Oblig. Mark 1* 30%„ * * 101.300 100.60& 106.— —=0 1 357 Preuß. Conf 9ls 3¹ 2 0* 30% Eiſenbahn⸗Anlehen. 4% Pfälz.(Lud. Max Nord) 108.30 bz 100.50 bz 3%„„ convertirt 100.50 bz Pfandbriefe. 40% Rhein. Hyp.„B. unk. 1902 „ alte M. „ unk.1904 8½%„„ Communal ee ½% Freiburg i. B. 101.50 101.—G 97.20 G 98.30 G 98.50 G Aktien. 5 Banken. Pfalzbran. v. Gefſel u. Mohrf—— Badiſche Bank 116.75 9 Brauer. Sinner Grünwinkel201.— 9 Fred.⸗u. Depofttb., Zweihrck. 119.— B„ Sede ee Schwartz, Speyer 128. — Gewerbebank Speyer 500% f126.50 G * Mannheimer Bank—.—„ Ritter Schwetzingen—.— Oberrhein. Bank 97.—-G„ Sonneſpeltz Speyerſ125.— 8 Pfülziſche Bank 110.G]„.Storch, Sick„ 105.—8 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 184.50 B„ Werger, Worms 102.— Pflz. Spar⸗ u. Edb. Landau 129.50 G Wormſer Brauhs. v. Oertge 127.— Rheiniſche Creditbank 188.50 0 Pfälz. Preßh. u. Spritfabr 95.50 G Rhein. Hyp.⸗Bank 185. G Trausvort Südd. Bank 102.50 G W 96.— 1 u. See— eee 6 Nangh. Damffcepſchffude—5 Pfälziſche— 805 e,„ Lagerhaus 112.— arbahn—55— Nordbahn 137.70& Bad. Rück⸗ u. Mitverſich. 140. „ Schifffahrt⸗Aſſecuranz550.— Continentale Verſicherung 296.— Mannheimer Verſicherung 415.— Oberrh. Berſ⸗Geſellſchaft 306.— 425.— Württ. Transportverſich. 45 175.— In duſtrie. 212.80 G Aet.⸗Geſ, f. Seilinduſtrie 117.— 6 Dingler'ſche Maſchinenfabr 1 201.— Emaillirfabrik Kirrweiler—— 106.50 GEmaillirwerke Mafkammer Ettlinger Spinnerei Hüttenheimer Spinnerei Karlsr. Nähmf. Haid u. Neu Wanng Gum.⸗u Asbeſtſer. gersheimer Spinnere!—— Pfälz. Nähm. u. Fahrräderf. Bortl.„Gemenm. Heidelberg Verein Freiburger Ziegelw.128.—G Verein Speyerer Ziegelwerke Heilbronner Straßenbahn.—. Chemiſche Jnduſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtrie Badiſche Anilin⸗ u. Soda Chem. Fabrik Goldenberg Verein chem Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſteregeln Alkal. Stamm 0„ Vorzug Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbrauerei Durlacher Hof vorm. Hagen 229.— 8 O Eichbaum⸗Brauerei 162.— G Clefantenbräufühl, Worms 100.— B Brauerel Ganter, Freiburg 103.— G Kleinlein, Heidelberg 173.—G Meſſerſchmitt 89.— B .— G 144.75 G —— Jellſtofffabrik Waldhof 828.— Ludwigshafener Brauerei 213.— GZuckerfabrik Waghäuſel Mannh. Aktienbrauerei 154.— B Maunheimer Gffekteubörſe vom 18. Febr.(Offizieller Bericht) An der heutigen Vörſe erfuhren Coursveränderungen: 4) prozentige Speyerer Brauhaus Obligationen 101.50., Badiſche 116.75., Verein deutſcher Oelfabriken 117 bez. und., 58 8. Allg..⸗G. Siemens Seee Pfälz. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 3— 1 37/% Pr. Bod.⸗Cr. 40% Pf. B. Pr.⸗Obl 108.05 3½% Pf, B Pr.⸗O. 1 Deutſche Gen.⸗Bk. 1 Dresdener Bank 151.20 5* nmmem, I8 Febtür,, 2 —— erst rerägstger, (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 3¼ Prozent. Wechſel. 1 Kurze Sicht Vor. Kurs in Reichsmark Amſterdam hfl. 100 Belgien... Fr. 100 Italien, Le. 100 ien t Madrid„ Pf. 100 New⸗Hork„Dll. 100 Paris 2395„ 26 Fr. 100 Schweiz Fr. 100 Petersburg.⸗N. 100 Trieſt.„„ Kr, 100 Wien Kr. 100 fe taatspopiere. A. Deniſche, 17, 3½ Dſch,Reichsanl, 103.05 359 1* 2— 17 3½ Pr. Staäts⸗Anl. 9—n 0* 3½ Bäd. St.⸗Obl. fl 30„ 300 ·1900, 4 bad. St.⸗A. 1 3½ Bayern„„ 3 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 5 ber Griechen Aktien induſtrieller Bad. Zuckerf. Wagh. Heidelb. Cementw. Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim2 354.608 212.— 195.— 129.401 Höchſter Farbwerk Vereinchem. Fabril Chem Werke Albert Accumul.⸗F. Hagen Abee. Böſe, Berlin Allg. Glek,⸗Geſellſch Helios„ 5 Schuckert 5 Lahmeyer Lederw. St. Ingber Ludwh.⸗Bexbacher Marienburg.⸗Mlw. Pfälz. Maxbahn Hamburger Packet Rordd. Llond Oeſt.⸗Ung. Staatsb. Oeſterr. Sſüd⸗Lomb. Nordweſtb Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligatione 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 1 %.HpS. Pfdo! 4½ Rh. Pf. Br. 19021 40% 1907 30 Deutſche Reichsbk. 1 Badiſche Bank 1 Berliner Bank Berl. Handels⸗Geſ. 1 Darmſtädter Bank 142.10 Deutſche Bank 2 Diskonto⸗Commd. 1 Frankf. Hyp.⸗Bant! Frkf, Hyp.⸗Creditv. 1 Nationalbank 1 Oberrhein. Bank Oeſterr.⸗Ung. Bank1 108.05 93.10 102 95 103.— 93.05 100,15 101.2 101.5% 05.70 101.85 92.50 105.85 05 80 105.80 91.40 91.45 104— 42 90 75.— 111.90 424.50 224.— 194 60 102.60 91.10 182.— 76 85 Vergwerks⸗Aktien. Bochumer 185 30 Buderus Concordia Gelſenkirchner Harpener 113 80 271.50 175 20 174.60 Aktien deutſcher und ausläubiſcher Transport⸗Anſtalten. 229.20 73.— 143 20 137.70 125.— 206 60 98 4⁰ 149.80 15.90 61.30 00.40 99.10 97.10 00 50 00 95 03.— FgGrankfurter Effeltenbörfe. Schluß⸗Kur ſe. 168.88 8135 81.35 20.485 81.475 81.85 — 485.85 — 18, 103.— 103.— 93 05 102.85 102.85 98.15 00.15 101.15 105.70 101.75 92.50 105.85 91.40 91.40 —.— 42.80 76.— 110.20 185.20 112.50 271.50 174.80 174 10 229 20 73.— 143.20 137.50 125.— 106.60 97 80 149.90 16.— —.— 101.30 100.40 99.10 97.10 103.05 100 50 100.85 102.80 98.50 58.75 16.50 93 20 62.70 17.40 88.80 00.50 95.— 42.— 20 5⁰ 97 50 98.50 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 154.05 116.70 93.20 162.30 142.80 216.90 198.50 100.75 150.80 194.50 142.— 20 50 97.— 114.50 14.40 . 81.466 Heut. Kurs 168.87 81.366 8188383) 20.477 — 81.366 85.366 —— 5 italien, Neute 4 Oeſterr, Goldr. 4½% Oeſt. Silberr. 4½ Oeſt, Papierr. 4½ Portg. St.⸗Anl. 3 dio, äuß. 4 Ruſſen von 1880 4ruſſ. Staats r. 1894 4 ſpan, ausl. Rente 1 Tärken Lit. D. 4 Ungar. Goldrente 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 4 Egypteruniſteirte 5 Mexikaner äuß. 3 5 inn. 4½ Chineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 3 Türkiſche Looſe Parkakt. Zweibr. Eichbaum Mannß, Seilinduſtrie Wolff Weltz z, S. Speyer Walzmühle Ludw. Fahrradw, Kleyer Maſch. Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Schnellprf, Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Bwllſp Lampertsm, Spin. Web. Hüttenh Zellſtoff Waldhof ementf. Karlſtadt Friedrichsh. Bergb,. Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt. Ver. Königs⸗Laura Deutſch, Luxemb, V. Oeſterr. Lit. B. Gotthardbahn Jura⸗Simplon Schweiz. Centralb. Schweiz. Nordoſlb. Ver. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Northern prefer, La Veloce 3½ Rh..⸗B..O 3% Sttsgar. It. Eiſ. 3½ Pr. Pfbr..1905 3½„„ 4** 41 1 8¹7 0 %½ Mbein. Weſtf. .⸗C. B. 1910 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm, Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſ.⸗ Geſellſchaft 2½—3 Monate Vor. Kurs Fiiiſ 17 193.90 103.55 101.80 101.50 51.85 32 75 101.30 98.50 92.— 30.60 102 25 92.55 109.20 101.30 25.05 93.25 93.— 156.60 110.— 162.25 106.— 25.— 115.— 185 60 110.— 181.60 162.— 116.95 298.80 92 80 96.70 221.50 94.65⁵ Ne 182.— 101.— 92.40 189.— 210 98.50 97.20 97.20 101.80 101.80 94.50 102.40 105.— 218.80 108.50 185.— 188.50 185.— 122.20 102.40 122.40 105.75 120.50 418.— Heut.Kurs 134.60 Unternehmungen 148.80 201.— 199. 18 108.90 103.60 101.35 101.50 5180 82.80 101.20 92.30 80.60 102,15 92.90 109.20 101.— 25.95 93.25 92.70 156.60 188.60 109.50 162.— 106.— 125.— 115— 184.80 * Privat⸗Diskont 2¼ Prozent. Kreditaktien 692.— 693.— Buſchtelrad. B. Oeſt.⸗Ung. 15.900 15.18 Oeſterr. Papierrente 100.90 100.95 Bau- u. Betr..⸗G.———.„ Silberrente 100.90 100.95 Unionbank 547.— 546.— Oeſt. Goldrente 121.25 121.15 Ungar. Kredit 749.— 750.— Ungar. Goldrente 121.30 121.35 Wiener Bankverein 481.— 481.— Ungar. Kronenr. 99.45 99.40 Länderbank 412.— 412.—Wch. Fref. viſta 117.11 117.13 Türk. Looſe 120.— 120.—]„ 8London„ 240.02 240.10 Alpine 395.— 397.—„ Paris„ 95.47 95.47 Tabek⸗Aktien 344.— 347.—]„ Amſtrd.„ 197.90197.90 Nordweſtbahn 450.— 450.—Napoleons 19.080 19.08 Elbthalbahn 453.— 453.— Marknoten 117.11 117.18 Staatsbahn 698.— 700.— Bankdisk. 4 0% Lombarden 57.— 56.— Tend.: beh. Wien, 18. Febr. 8 Kreditactien 693.50 692.50 Oeſterr. Papferrente 100.90 100.90 Staatsbahn 693.25 693.—Oeſt. Kronenrente 101.20 101.20 Lombarden 57.50 57.—Ungar. Kronenrente 99.45 99.40 Marknoten 117.12 117.15 Alpine Montan 39f.50 897.50 Ungarn——1— Tend,;: ruhig. Berl in 18. Februar. Kreditaktien 219 10218.90 Nortßern Lombgiden 15)/ 16.—gee Meichsankeihe 93— 33.— Slaatsbahn 149.80—.— Maxienburger—.— 78.— Disconto Command 198.— 193.90] Bochumer 185,20 185.50 Deutſche Bank 217.— 217.—] Dortmunder 74.20 75.— Dresdener 15125150 90 Laurahüttte—.— 220.20 Darmſtädter Bank 141.90 142 50 Gelſenkirchener 174.80 174.70 Handelsgeſellſch. 162.75 162.25 Harpener 174.70 174.30 Türkiſche Looſe 134 80133.75 Hibernia 172.20 171.40 Gotthard 182.25 182 25%8 Mexikaner———.— Italiener—.——.—Spanier 91.70 92.30 Tendenz: feſt. Berlin, 18. Febr. Schlußcourſe. Ruſſennoten 216.40 216.40 Leipziger Bank.—].25 Ruſſ. Anl. 1902———— Berg⸗Märk. Bank 158.30 158.30 3½% Reichsanl. 102.90 103.— Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.——.— 3 9% Reichsanleihe 93.10 96.10 D. Grundſchuld⸗B.———. 3½ Bd. Sl.⸗Obl. 00 101.— 101.20 Dynamit Truſt 170.— 169.40 4 Bad. St.⸗A. 105.60 105,70 Bochumer 184.90 185.— 3½% Bayern 101.90 101.90 Conſolidation 342.— 347.75 Ipr. ſächſ. Rente 91.30 91.30 Dortmunder Union 74.20] 74.90 4 Heſſen 105,80 105.60 Gelſenkirchener 174.60 174.20 3 Heſſen 91.40 91.40 Harpener 174.50 173.70 4 Italiener 103.90 103.90 Hibernig 172.— 171.60 1860er Looſe 156 40 166.50 Laurahütte 220.70—.— Lübeck⸗Büchener—.——.— Wurm⸗Revier 130.50 136.50 Marienburger—.— 78.— Phönix 136.— 137.— Oſtpr. Südbahn 82.60 83.60 Schalk, G. u. H⸗V. 362.— 362.— Staatsbahn⸗Aktten 149.80 150.10 Elekt. Licht u. Kraft 103.20 108.20 Lombarden 15.900 16.— Weſterr Alkaliw. 200.— 200.75 Canada Paeifie. Sh. 137.10 136.50 Aſchersleben Al. W. 142.50 142.80 Heidelb. Str.&..“—.——.—Steinz. Friedrichsf. 281.50 281.10 Kreditaktien 218.70 218.80 Hanſa Dampfſchiff.—.——.— Berl. Handels⸗Geſ. 162.20 161.60 Wollkämmerei⸗Ak, 151.50 150.50 Darmſtädter Bank 141.90 142 70 4 Pfbr. Rh. W. BEr. 101.60 101.60 Deutſche Bankak. 217.— 416 40 Mannh.⸗Nh. Tr. 68.70 68.70 Disc. Comm Aktien 198.40 198 10 Kannengießer 170.—117 50 Dresdener Bank 151.10 150.10 Hörden Bergw.—.— 115.50 Privat⸗Diskont 1½%,. W. Berlin, 18. Febr.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Aktten 218.9 /218.70 Lombarden 15.90] 16.— Staatsbahn 149.70150.20 Diskonto⸗Comm. 198.90 198.40 Berliner Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *Berlin, 18. Febr. Der heutige Börſenverkehr eröffnete in ſehr guter Haltung. Lebhaftes Geſchäft zeigte ſich für Darm⸗ ſtädter Bankaktien auf die umlaufenden Gerüchte von neuen Ge⸗ ſchäften der Bank, ſowie von günſtiger Geſtaltung der Jahres⸗ bilanz. Ruſſiſche Bank für auswärtigen Handel höher wegen beſſerer Dividenden⸗Ausſichten. Der Rentenmarkt lag im All⸗ gemeinen feſt. Spanier waren bei anziehenden Kurſen gefragt. Dagegen konnten türkiſche Werthe, namentlich Looſe, ihren Kurs⸗ ſtand nicht voll behaupten. Von Hüttenaktien lagen Dortmunder und Bochumer feſt. Dagegen gaben Laurahütte nach auf Ge⸗ rüchte, daß der Halbjahresſchluß ſich nicht ſo befriedigend wie er⸗ wartet wurde, geſtalten werde. Kohlenaktien neigten zur Schwäche. Eiſenbahnaktien wenig verändert. Im ſpäteren Verlauf war das Geſchäft ſchwerfälliger. Die Kurſe erfuhren auf dem Banken⸗ und Montanmarkte theilweiſe Abſchwächung. Die Börſe ſchloß ſchwach. In Kaſſa⸗Induſtriewerthen lagen jedoch Zink⸗ und Kupferwerthe feſt. In dritter Börſenſtunde träge. wWiener Effektenbörſe. Wien, 18. Febr. 1030 Londoner Effektenbörſe. London, 18. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. a.., 18. Februar. Kreditaktien 219 10, Staats 15.90, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 102.20, Golthardbahn 181.90, Disconto⸗Commandit 195 10, Laura 220 50, Gelſentirchen 174 80, Darwftädter 142 80, Handelsgeſellſchaft 162.30, Dresdener Bank 151.10, Deutſche Bank 217.20, Bochumer 185.60, Nortbern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 218 40, Staatsbahn 150.10, Lombarden 15.90, Disconto⸗Commandit 198.40. Frankfurter Börſenbericht. IPrivattelegramm des General⸗Anzeigers.) v. Frankfurt, 18. Febr. Die Börſe eröffnete in feſter Tendenz für Banken, ſchloß aber auf einigen Gebieten etwas ſchwächer. Deutſche Renten behauptet, wenn auch unbegründet. Spanier feſt. Rumänier wenig verändert. Türken ruhig. Looſe matter. Argentinier beliebt und höher. Maſchinenfabrikaktien ſehr beachtet. Montan in guter Haltung; nicht ſehr belebt. Nach⸗ börslich machte eine Aeußerung des Handelsminiſters Möller über Herabſetzung der Stempelſteuer guten Eindruck. Bekrliner Effektenbörſe. Berlin, 18. Februar. Anfangscourſe.(Telegr.) en 1021⸗,/90 J Diskonto⸗Comm. 19.40 198 9⁰ 5 U urghütte 220.— ener W. Genua, Paris, 18. Febr. Anfangskurſe. 3% Reichsanleihe 92— 92— 71 8 8 9% Chineſen 101/ 101%¼ 7 5 1 5 %½ 9e Cbineſen 94.— 94/ Chicago Milw. 183 ½% 188½ 2/ 9% Conſols 931% 925/ Denver Pref. 92— 923¼ 4% Italiener 102— 102½ Atchiſon Pref. 103¼J103% 4% Mon, Griechen 44%½ 44½ Louisv. Nash. 130% 129/ 3. e% Portug. 64½ 64% Union Pak. 105¼ 104% Spanſer 91¾ 91/ Tend.: beh. Türken d. 30— 60.— Debeers 22]. 21½ 4 0% Argentinier 714— 147/ Cyhartered 3% 32%½ 5 d% Mezikanen 26.— 25¼ Golpftels—.— 5. 100 ½ 101— Randmines 11½ 11½ Tend.; ſtill. Eaſtrand. 8% Ottom. J 14¼ 14¼ J Tend.: ſtill. Pariſer Börſe. 3% Rente 100.10 100.15Türk. Looſe Italiener 102.60 102.80]Ottoman Spanter 91.90 92.40Rio Tinto Türken D. 80..] 30.50 J Bankdisk. 3 0% Paris, 18. Febr. Schlußkurſe. 3% Rente 100.0 100 10 Staatsbahn——— Italiener 102.52 102 60 Lombarden——.— Egypter—.——— Ottomane 606.— 605.— Spanier 91.60 9170 Nio Tinto 1145 1150— Portugieſen 32.50 32.70J Tend.: ſtill. Italieniſche Effektenbörſe. W. Mailend, 18. Febr.(Telegr.) Börſe. 5% Rente 102.90102.90 Wechſel a. Paris 100.10, 100.10 Mittelmeer⸗A. 467.— 467.— Oechſel a. Berlin 122.80 122.80 Pieridional 694.— 694.—] Bankdisk. 3 0% 18. FTebr. Banca d' Italia 950. —] Zint gewöhnlich 20/, Zink ſpeztal. 20%, Kupfer 3 Monate 53— 135—, ſchwach.— Blei ſpaniſch—, Blei engliſch—. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 18. ffebruar.(Telegramm.) Pro dukt enbörſe Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 55 1 Weijen per Mao; 161.75 161.50 er üll!! 164.— 164.— VVVV—.——.— Roggen per Maůa:!: 56 141 50 141.,25 Per ülff 144.25 143.75 pey Septhr, 145.— 145.— r 187.50 137.75 linrr.—.——.— Mais per 3ͤ;ũũ l[ 116.— 116.50 FCCc 114.— 114.50 49.— 49.— 49.— 49.— Per Janto'r——— Spffituß ſoen e, 3—.—— Peiii 22.— Ri( 19.60 per Oktober 8—.— 95 Wetter: Schön,. Berlin, 18. Febr,(Tel.) Produktenbörſe) Amerika regte nur wenig an, weil durch den Wetterumſchlag Froſtgefahr beſeitigt iſt. Bei ruhigem Verkehr waren die Preiſe faſt unverändert. Mais und Hafer waren gut behauptet, Rüböl ruhig und feſt. Spiritus nicht notirt. 7 Wien, 18. Febr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 17. 18. P. G. 1555 Weizen per Herhſt 7 58 7 5⁰ 756 per Frühjahr 00⁰ 0 0⁰ 0 0⁰ Roggen per Herbſt 6 91 6 92 6 88 per Frühjahr 0 0⁰ 0 0⁰0 0 0⁰ Mais per Sept.⸗Oktbr. 0 00 0 0⁰0 000 Hafer per Herbſt 639 6 40 639 per Frühjahr 00⁰0 0 0⁰ 00 Peſt, 18. Febr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 17. 18. 5 Weizen per April 757 788 7üB TIIFNN „ dib, id e eß 758 7 59 ſtilfl Roggen per April 663 664„ 660 66 Hafer per April 8 517„ 618ͤ Mats per Mai 604 605 604 605 ͤ 5 Julf 6 10 611 beh. 609 6 10 ſtill Rüböl per Nov. 10— 10 50 10— 1050 Kohlraps per Aug. 1185 1195 gefragt 1190 12— ſtill Wetter: Bedeckt.„„„ Liverpool, 18. Febr(Anfangskurſe.) 17. 18. Weizen per März.08 /% träge.035/ ſtekig per Mai.02.02½ Mais per März.05 ½ träge.05½ per Mai.08 ½ 5 London, 12. Febr.(Baltie. Anfang.) An der Küſte angekommen 1 Ladung, dto. wartend 1 dto, Wetter: Schön. Weizen i. A. war bei Eröffnung einen Schätlen ſietiger, die blieben ſeit geſtrigen Schluß unverändert. 8 La Flata- Weizen blieb trotz weniger Angebote unverändert. Mais blieb bei Eröffnung bei ſpärlichen Angeboten unveränd Gerſte infolge feſter Tendenz purden mitunter 1½ d höhere Preil geſordert. 5 Hafer: Die ruhige, aber ſtetige Tendenz hielt bei Eröffnung an. Rapsſaat wurde mit einer trägen Tendenz eröffnet. Leinſaat: Die Tendenz war bei Eröffnung zu Gunſten London, 18. Febr. 12 Uhr 80 Min.(Mark Lane 00 Anfang.) Wetter Milde. Zahl der angebotenen Weizen remde Zufuhren ſeit letzten Montag Weizen 6 erſte 46760 Orts., Hafer 26 440 Orts. 25 Der Getreidemarkt blieb bei Eröffnung ruhig. Mais: czei Gröffnung ſielen die Preiſe um 3 d. Hafer wurde mit einer ſchwächeren Haltung eröffnet. Alles Andere unverändert. WNew⸗Nork, 18. Febr.(Telegr) anfansshule, Weizen per Mai niedrigſter Preis 1% 41 „„ hüöchſter 81 * Mais niedrigſter„„„„ „„ biöͤchſter 13 ee 17 Baumwolle per Mal..62 %%%% W Chicago, 18. Febr. Craleg, Aufnutkurſe. Weizen per Mai niedrigſter Preis 5 „„ hbiööchſter 855% 73 1% feſt Mals„„ niedrigſter„ 17 55 1„. höchſter* 45 5 feſt Schmalh per Mi.65.660 Pork F5• 17.48 S ma¹s.. 35 Paris, 18. Febr. Talg 75.—. Ruubg„ Antwerpen, 18 Febr. Schmalz. merikaniſches Schmalz 121.——119.50.„ 44ee. Hamburg, 18. Febr. Schlußkurſe. Kaffee good Santos bder März 28—, per Mai 28½ Antwerpen, 18. Febr. Kaſſee Santos good average 34½, per Mai 35—, per Sept. 36—, per Dez. 36¼& Zucker. 5 Antwerpen, 18. Febr. Zucker per Febr. 19%, Juli 20½, per Okt.⸗Nov.⸗Dez. 22¼, Baumwolle und Petrolenm. Me 2. London, 18. Febr. Schluß. Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul für Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller, für Feuilleton und Volkswirtöſchaft: Georg Chriſtmaun⸗ für den Inſeratentheil: Kart Apfel. Druch und Verlag der Ur. S. Haas'ſchen Buchbruckebet S8. m. 6..: Dirsetor Speer. 8. Seite Weneral'einzetger Mannheim, 18. Februar. Vater Gleim. Zu ſeinem 100. Todestage(18. Februar). Von Paul Pafig(Ilmenau). (Nachdruck verboten.) „Vater Gleim“ hat man ihn genannt, jenen liebenswürdigen, milden Greis, aus deſſen Augen Güte und Sanftmuth ſtrahlte, und der, unverheirathet und gewiſſermaßen eine lebendige Ver⸗ körperung des Begriffes„Freundſchaft“, zu einer Art Protektor der deutſchen Dichterjugend geworden war, die voll heiliger Scheu zu ihm emporblickte. Man nennt ihn wohl auch den„preußiſchen Tyrtäus“, ſeit er in ſeinen„Liedern eines preußiſchen Grena⸗ diers“(Berlin 1758), die den wackern Streitern des großen Friedrich das Geleite auf ihrer Kriegs⸗ und Siegesbahn gaben, Töne anſtimmte, die unwillkürlich an jenen ſpartaniſchen Sänger und ſeine feurigen Kriegslieder erinnerten, die noch in den ſpätern Zeiten im Munde der ſpartaniſchen Jugend lebten und dieſe zum Siegen und Sterben für das Vaterland begeiſterte. Und wer von alledem nichts weiß, der erinnert ſich gewiß noch gern jener goldenen Tage, da er, ein flotter Bruder Studio, im Kreiſe froher Zecher das Lied„Der Papſt und der Sultan“ an⸗ ſtimmte, ohne vielleicht zu wiſſen, daß„Vater Gleim“ der Verfaſſer iſt: „Der Papſt lebt herrlich in der Welt, Es fehlt ihm nicht an Ablaßgeld, Er trinkt den allerbeſten Wein, Drum möcht' ich auch der Papſt wohl ſein!“ Johann Wilhelm Ludwig Gleim wurde am 2. April 1719 zu Ermsleben im Fürſtenthum Halberſtadt geboren. Nach Ab⸗ ſolvirung des Gymnaſiums bezog er die Univerſität Halle, um ſich dem Rechtsſtudium zu widmen. Durch den Aeſthetiker Baum⸗ garten jedoch ward er auf die Poeſie hingelenkt, die zu jener Zeit durch die erfolgreichen Beſtrebungen der Schweizer(Bodmer u..) neue Bahnen einzuſchlagen begann. Mit den gleichgeſtimmten Studirenden Uz und Götz verband Gleim innige Freundſchaft, und ſo entſtand eine Art Dichterbund, der als Vorläufer ähn⸗ licher Vereine gelten kann. Man las die älteren und die neueren Dichter, unter jenen beſonders Anakreon, unter dieſen Hagedorn und franzöſiſche Lyriker, und übte ſich fleißig in Nachbildungen, an die man den Maßſtab freundſchaftlich⸗ſtrenger Kritik anlegte. So entſtand Gleims„Verſuch in ſcherzhaften Liedern“(1744), die in anakreontiſch leichten Tönen dahinfließen. Nach Beendigung der Univerſitätsſtudien war Gleim eine Zeitlang Hauslehrer bei dem Obriſten Schulze in Potsdam, wo er den ihm geiſtesverwandten Ewald von Kleiſt kennen lernte. Auch Ramler und Sulzer wurden mit ihm bekannt, ſodaß der Kreis der Geſinnungsgenoſſen ſich mehr und mehr erweiterte, die man wohl auch als die„Halleſchen Dichter“ oder„die preußiſche Dichterſchule“ zu bezeichnen pflegt. Als Sekretär des Prinzen Wilhelm von Brandenburg⸗Schwedt machte Gleim im Jahre 1744 den zweiten ſchleſiſchen Krieg mit und trat, als der Prinz bei Prag gefallen war, in die gleichen Dienſte beim„alten Deſſauer“. Allein die„göttliche Grobheit“ des derben Hau⸗ degens verleidete ihm bald dieſe Stellung. Er ſiedelte alſo nach Berlin über, wo er ohne Amt die alten freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen erneuerte und pflegte, bis er im Jahre 1747 zum Domſekretär in Halberſtadt und in der Folge zum Kanonikus des benachbarten Stiftes Walbeck ernannt wurde. Ohne gerade Amtlich überlaſtet zu ſein, bezog Gleim hier ein bedeutendes Ein⸗ kommen und konnte ſtill und Mehaglich dahinleben, das Gute fördernd, wo und wie er vermochte, dabei ganz, ſoweit es die ihm keichlich bemeſſene Muße geſtattete, der Poeſie lebend und nament⸗ lich jüngeren Talenten, die wie zu einem höheren Weſen zu ihm aufblickten, mit Rath und That zur Seite ſtehend. Charakte⸗ riſtiſch für Gleim iſt es, daß er die Bildniſſe aller ſeiner poeti⸗ ſchen Freunde, vor Allem auch der jüngeren, auf ſeine Koſten malen ließ und in einem beſonderen Zimmer aufſtellte. Dieſes nannte er ſeinen„Mufen⸗ und Freundſchaftstempel“. Einen Ehrgeiz ſetzte er darein, junge Kräfte für die Dichtkunſt zu ge⸗ winnen; arme Talente unterſtützte er aus eigenen Mitteln und war unabläſſig bemüht, ihnen durch Protektion, Empfehlungen, Aemter, Geſchenke neue Einnahmequellen zu verſchaffen. So war er geliebt und verehrt von Allen, die ihm näher traten, und immer neue Talente wie Göckingk, J. G. Jacobi, Heinſe u. A. ſiedelten ſich in Halberſtadt an, um in ſeiner Nähe zu weilen und zu dichten. Halberſtadt war ſo auf dem beſten Wege, für die Literatur das zu werden, was ſpäter Weimar war: nur ſehlte es am erlauchten Mäcen und am bahnbrechenden Genius, die ſich beide zu wahrhaft ſchöpferiſcher Großthat verbunden hätten. Seit 1801 war Gleim erblindet. Gleichwohl bewahrte er ſeine ſtille Heiterkeit und Seelenruhe bis zum Tode, der am 18. Februar 1803 den Vierundachtzigjährigen abrief. In ſeinem kigenen Garten wurde er ſeinem Wunſche gemäß begraben. Luſlige Ecke. Zukunfts⸗Verlobung. Süßmeier(am Telephon):„Hallo! Iſt dort Heirathsvermittlung Leonhardt u. Sohn? Hier Süß⸗ meiex, Schillerſtraße 14. Ich habe hier Ihren illuſtrirten Proſpekt ur Hand und erſuche Sie um einige Auskünfte betreffs Figur 173! Iſt dieſe Dame noch zu haben?— Ja?— Und ſtimmen Ihre An⸗ Haben in der Preisliſte? Größe, Taillenumfang, Gewicht! Alter: 4 Jahre? Appetit gut? Mitgift 300000 Mark? Ohne Schwieger⸗ eltern?... Alſo ſtimmt dies Alles? Nun die Dame paßt mir; daher bitte ich um Ihr genaues Offert... 5 Prozent Proviſion von der Mitgift?!— Gut! Ich bedinge mir jedoch 2 Prozent Kaſſa⸗Sconto. Alſo abgemacht!... Bitte mir nun Ihren pneumatiſchen Schluß⸗ rief, in welchem Sie für die Richtigkeit der mir gemachten Angaben garantiren, einzuſenden.... Und nun wollen Sie mich gefälligſt mit meiner Braut verbinden! Das dauert aber lange— habe keine Zeit!— Hallo! Wer dort?— Fräulein Roſa Zuckerſaft? Ja? Hier Süßmeier, Bankbeamter mit 8000 Mark Jahresgehalt, penſtons⸗ ähig, 42 Jahre alt, 1,72 Meter hoch, vollkommen normal gewachſen, iſchwarzem Schnurrbart und kleiner Glatze.. Bezugnahme auf die Preisliſte von Leonhardk n. Sohn geſfate ich Seiner innerſten Gemüthsart entſprechend war Gleim in erſter Linie Lyriker, und zwar war es die weiche, empfindſame Tonart, die er mit Vorliebe pflegte. Wie er ſich daher in ſeiner Jugend nicht mit der gefeſteten Männlichkeit und dem kritiſchen Scharfſinn eines Leſſing befreunden konnte, ſo ſchreckte ihn im ſpäteren Alter die beißende Satire der„Xenien“ ab. Freilich ſchließt das nicht aus, daß er, wenn die Stimmung des Augen⸗ blicks ihn fortriß, auch energiſchere Klänge ſeiner Leier zu ent⸗ locken wußte. So am Beginne des ſiebenjährigen Krieges. Da ſingt er zum Beiſpiel: „Krieg iſt mein Lied! Weil alle Welt Krieg will, ſo ſei es Krieg! Berlin ſei Sparta, Preußens Held Gekrönt mit Ruhm und Sieg!“ Nichts Herrlichers weiß er da, als für das Vaterland zu ſterben: „Ein Held fall' ich; noch ſterbend droht Mein Säbel in der Hand! Unſterblich macht der Heldentod, Der Tod fürs Vaterland.“—— Und wenn ihm dieſer nicht beſchieden iſt, dann ſoll ſein höchſter Stolz ſein, die Ruhmesthaten des Tapferen zu ſingen: „Dann ſinge Gott und Friederich, Nichts Kleineres, ſtolzes Lied! Dem Adler gleich erhebe dich, Der in die Sonne ſieht!“ Und als die ſiegreiche Prager Schlacht geſchlagen war (6. Mai 1757), da erhebt ſich ſein Siegesſang im Hymnenton zu einer begeiſterten Verherrlichung des nationalen Helden Schwerin, der hier den ſchönen Tod fürs Vaterland ſtarb: „Er ging voran, der edle Greis, Voll Gott und Vaterland; Sein alter Kopf war kaum ſo weiß, Als tapfer ſeine Hand. Mit jugendlicher Heldenkraft Ergriff ſie eine Fahn', Hielt ſie empor an ihrem Schaft, Daß wir ſie alle ſah'n, Und ſagte:„Kinder, Berg hinan, Auf Schanzen und Geſchütz!“ Wir folgten alle, Mann für Mann, Geſchwinder als der Blitz. Ach, aber unſer Vater fiel, Die Fahne ſank auf ihn. Ha, welch' glorreiches Lebensziel, Glückſeliger Schwerin!“ Auch im leichten anakreontiſchen Liede hat ſich Gleim mit Erfolg verſucht: es lag dieſe tändelnde Art der Poeſie in der Zeit, die am Schäferſpiel Wohlgefallen fand, und auch Goethe zollte ihr bekanntlich ſeinen Tribut. Hier iſt„An Leukon“ zu erwähnen: „Roſen pflücke, Roſen blüh'n, Morgen iſt nicht heut! Keine Stunde laß entflieh'n, Flüchtig iſt die Zeit. Trink' und küſſe! Sieh', es iſt Heut Gelegenheit! Weißt du, wo du morgen biſt? Flüchtig iſt die Zeit!“ Die Horaziſche Mahnung: Carpe diem! iſt ihm aus der Seele geſprochen. Hat er doch unter ſeinen zahlreichen Gedicht⸗ ſammlungen außer den„Liedern nach Anakreon“ auch„Oden nach Horaz“ verfaßt. Den Uebergang zur Idylle, die Gleim auch mit Vorliebe pflegte, bildet„Das Hüttchen“. Ihm, dem Inbegriff all ſeines Erdenglückes, widmet er die Verſe: „Ich hab' ein kleines Hüttchen nur, Steht feſt auf einer Wieſenflur An einem Bach, der Bach iſt ſchön— Willſt mit ins Hüttchen geh'n? In dieſem Hüttchen König bin, Schläft immer ſich ſo ſüß darin, Daß man, in ſüßen Schlaf geſenkt, Nicht ans Erwachen denkt Am bekannteſten wohl ſind neben den Vaterlandsliedern Gleims„Fabeln“ geworden, die mit den Gellertſchen wenigſtens theilweiſe den Vergleich aushalten, zumal es der Dichter ver⸗ meidet, am Schluſſe die„Moral“ beizufügen. Wir erwähnen „Die Gärtnerin und die Biene“: „Eine kleine Biene flog Emſig hin und her und ſog Süßigkeit aus allen Blumen. mir, Ihnen meine Liebe zu geſtehen. Gleichzeitig erlaube ich mir die ergebene Bitte, mir morgen 10 Uhr Vormittags ein Rendezvous in der Domkirche zu bewilligen, damit dort ſogleich unſere Trauung ſtattfinden kann.... Einverſtanden?... Freut mich ſehr! Danke! Auf Wiederſehen! Bitte abzuläuten!—— Ich bitte Nummer 83,792. Hier Franz!— Liebſter Papa, rufe auch Mama zum Telephon!— Ich habe mich ſoeben mit Fräulein Roſa Zuckerſaft, Fabrikantens⸗ ktochter, 300,000 Mark, verlobt. Morgen 10 Uhr Vormittag werden wir in der Domkirche getraut. Ihr kommt doch? Bitkte, ordnet alles Nöthige an! Ich habe hierzu keine Zeit. Bitte, ſprecht auch mit meiner Braut; ſie bat Telephon⸗Rummer 7912. Nun bitte ich noch um Euren Segen!— So! Danke! Schluß!(Flieg. Blätter.) Momentphotographie.(Giron hatte kürzlich in Meutone ein Recontre mit einem hünenhaften Amerikaner, der ihn phokögraphiren wollte, wogegen Giron proteſtirte und mit der Polizei drohte. Der Photograph: Oh, hom do vou do, Mister Giron. Das ſain pery good, daß ick vou träff. Ick nollen yon photograph. Please, uollen Jou ſtill ſtähn a moment!— Giron: Parbleu, monsieur, je ne venx pas! Der Photograph: Lou aben nix ſu uollen! Uir ſain in thee Mit höflicher Iin grösster Auswah! und nach Maass. 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Ja, ſagt ſie zur Gärtnerin, Ja, das Gift laß ich darin!“ „Der Löwe und der Fuchs“ ſchließt mit der prächtigen, zum geflügelten Worte geſtempelten Wendung: „Was von mir ein Eſel ſpricht, Das acht ich nicht!“ Am bekannteſten indeſſen iſt von Gleims Fabeln„Die Grille und die Ameiſe“ geworden. Im ſpätern Alter ſuchte Gleim noch einen Gedanken ſeiner Kindheit auszuführen: ein Buch, man höre und ſtaune, wie die Bibel zu ſchreiben! Es führt den abſonderlichen Titel:„Halladat oder das rothe Buch“ und behandelt vielfach in Form orientali⸗ ſcher Märchen und Gleichniſſe und in fremdartigen Klängen die höchſten Fragen des menſchlichen Daſeins. Es iſt heute ebenſo vergeſſen wie ſeine„Goldenen Sprüche des Pythagoras“, von denen er ſelbſt meinte, ſie ſeien ihm unter den Händen zu ſilbernen geworden. Tiefſinnige Weisheit in anmuthiger Form zu ver⸗ mitteln, war Gleim nicht gegeben. Seine Stärke lag eben auf einem anderen Gebiete, dem der leichtgeſchürzten, tändelnden Lyrik. Daß er dabei auch Saiten von wuchtigerem, männlicherem Klange rühren konnte, wie in ſeinen Grenadierliedern, daß er als Fabeldichter mit Gellert um die Palme ringt, daß ihm in der idylliſchen Kleinmalerei mancher glückliche Wurf gelang, und daß er in manchem Liede den echten Volkston traf, beweiſt, daß er den Talenten zuzuzählen iſt, deren Einfluß über ihre Zeit hinausragt. Das erkannte auch Leſſing, der Gleims Kriegs⸗ lieder mit einer Vorrede begleitete, und Klopſtock widmete ihm in einer Ode(„An Gleim“) die anerkennenden Verſe: Sagt's der Nachwelt nicht an, daß er nicht achtete, Was er werth war, zu ſein! Aber ſie hört es doch. Sagt's ihr traurig und fordert Ihre Söhne zu Richtern auf!“ Geſchäftliches. (Außerhalb der Verantwortung der Redaktion.) * Für jeden Hunde⸗ und Katzenliebhaber dürfte die in Handel gebrachte Salon⸗Hundehütte von großem Intereſſe ſein. Dieſelbe bildet eine Zierde für Zimmer, Vorſaal oder Hausflur, iſt zuſammenlegbar und, was die Hauptſache iſt, ſie bietet dem Thiere infolge ihrer ſinnreichen Konſtruktion ein warmes und bequemes Lager. Die Reinigung kann in der denkbar einfachſten Weiſe durch Abnahme des Daches bewerkſtelligt werden. Erhältlich iſt dieſelbe in dem Spezialgeſchäft für Haus⸗ und Küchengeräthe ſowie Geſchenk⸗ artikel von Joſef Blum, D 1, 13, und iſt eine ſolche in einem der Schaufenſter dortſelbſt ausgeſtellt. Eingeſendete Bücher und Zeitſehriften. (Beſondere Beſprechung vorbehalten. Rückſendung der Bücher und Zeitſchriften erfolgt in keinem Fall.) 0 Die Beichte einer Frau. Roman von Karl Larſen.(Preis ,.) Verlag Hermann Seemann Nachfolger, Leipzig 1908. Iduna. Eine Sehnſuchtsgeſchichte von Olga Wohlbrück. (Preis/.) Verlag von Hermann Seemann Nachf., Leipzig 1908. „Ritter der Landſtraße“. Nach den Tagebuchblättern eines Handwerksburſchen. Von F. A. Eſche.(Preis— 55.) Verlag von F. A. Zieſche, Kiel 1903. Im Spielerparadies von Marie Madeleine(Baronin b. Puttkammer). 96 S. mit 27 Bildern.(Geh./ 1, geb..50.) Verlag von Dr. Eysler u. Co. G. m. b.., Berlin 1908. Bühne und Brettl. 3. Jahrg. No. 2. Maeterlinck⸗Heft. Verlag „Bühne und Brettl“. Berlin W. 35. Deutſche Alpenzeitung. Illuſtrirte Halbmonatsſchrift. Vier⸗ teljahrspreis 8. 2. Jahrgang. Heft 17—20. Verlag Guſtab Lammers München. Simpliziſſimus. Karnevalsnummer. Verlag A. Langen⸗ München. Janus. Blätter für Litteraturfreunde. Monatsſchrift für Litteratur und Kritik. Jährlich% 6. Heft 1.(Grillparzerheft.) Heft 2.(Ibſenheft). Heft 3.(Lenauheft). Heft 4.(Dehmel⸗ heft). Verlag Oskar Hellmann⸗Jauer. *„Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) vom Mittwoch, 18. Febr., enthält: Ein neues Syſtem der politiſchen Oekonomie.— Petko Karaweloff.— Bizerta und Gibraltar.— Politiſcher Brief aus Oeſterreich.— Miniſterreiſen und ⸗Reden.— Moderne Bühne— Pepito Arriola.— Weimaer Brief.— Der Kampf der Frau.— Die „Illuſtrirte Unterhaltungs⸗Beilage“ enthält: Ge⸗ denktage.— Marthas Ehe(Roman⸗Fortſetzung.— Die Lerche.— Fruchtbarkeit.— Bilder vom Tage: Georg v. Köller.— Karl Cor⸗ nelius f.— Tennisſport in Nigza.— Der Verluſt eines engliſchen Kabeldampfers.— Der Harz im Winter.— Buffallo Bill. pholographir, uen ick uill.— Giron:(Hſole vous ſe diablef aisse⸗ moi in Ruch)! Sonſt ick werd apelle, ruf der Poliſei!— Der Pho⸗ tograph: Uaas! Lou muſſen es halten kor a great honour, for aine große Aehr, uenn ick Fon photogreaph. I have taken photos, ick abe aufgenommen photographies of gans andärä Kärls, als Fon(zieht den Revolver hraus). Alſo uollen Fon ſtähen ſtill odär ick uill macken Fou ſu ainer Laick! Than Fou muſt ſtand ſtill! Dann muſſen von ſain ruhig!... Well! 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Amts und Kreisverkündigungsblatt. 1 Inſevats: Die Colonel⸗Zelle.. 20 Pfg. 5 Auswärtige Juſeraſe. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ Expedition: Nr. 218. Nr. 34. Gülerrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Band IV wurde eingetragen: 1. Seite 121: Lehr, Friedrich, Baumeiſter, Maunheim und Chriſtine geb. Roß:⸗ No, 1: Durch Vertrag vom 5. Februar 1903 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 2. Seite 122: Möller, Wilhelm, Droguiſt, Sandhofen und Wil⸗ helmine geb. Breßler: No. 1: Durch Vertrag vom 10, Februar 1908 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 806 Mannheim, 17. Februar 1903, Großh, Amtsgericht I. Bereinsregiſter. Zum Vereinsregiſter Band 1, .Z. 24,„Verein ſelbſtändiger Miſchhändler“ in Maunheim wurde eingetragen: Hermann Waͤlz iſt als Vor⸗ ſtand und Lorenz Schönberger als Vorſtandsſtellverter wieder⸗ gewählt. 805 Mannheim, 17. Februgr 1903. Gr. Amtsger icht I. Handelsregiſter. Zum Hand.⸗Reg. Abth. B,, Bd. 1,.⸗Z. 24, Firma:„Rhein⸗ mühlenwerke“ in Mannheim wurde eingetragen: 807 Das Glundkapital iſt um 1,000,00 Mark gerabgeſetzt und beträgt jetzt 500,000 Mark. Mannheim, 16. Febr. 1908. Gr. Amtsgericht I. Bekauntmachung. Die Auſtellung von Arbeitslehrerinnen betreffend. Nr. 33251. Auf Oſtern ſind 4 Stellen für Juduſtrielehrerinnen zu beſetzen. Schriftliche Bewerbungen, mit Zeugniſſen verſehen, ſind inner⸗ halbes Tagen anher einzureſchen. Mauuheim, 12. Februar 1903. Bürgermeiſſeramt: Beck. 29500/96 Winterer. Bekauntmachung. Auf J. März l. Is. kommt bei diesſeitiger Stelle eine Burkaugehilfenſteſle zur Erledigung. Bewerber wollen ſich unter Angabe der Gehaltsanſprüche ſowie unter Vorlage von Zeugniſſen als⸗ bald ſchriftlich melden. Mannheim, 18. Febr. 1908. Stadtkaſſe: Röderer. Bekauntmachung. Nr. 6590 K. Von Ungenaunt wurden uns— Einhunder Mark— als Geſchenk zuge⸗ wieſen. Namens der mit den Gabe bedachten Armen ſprechen wir für dieſelbe hiermit unſern herzlichſten Dank aus. 29500/½97 Maunnheim, 15. Februar 1903. Armenkommiſſion: v. Hollander. Köbele. Bekauntmachung. Vermiethung der früheren Schuldienerwohnung im alten Schulhaus an der Seckenheimerſtraße betr. Nr. 845 I. Die Uuntergeſchoß⸗ räume— frühere Schulpiener⸗ wohnung— im alten Schul⸗ haus an der Seckenheimerſtraße, in denen ſich in den letzten Jahren ein chemiſches Labora⸗ korium befand, ſollen auf 1. Juni J. Is. als Geſchäfts⸗ oder Laͤger⸗ räume neu verpachtet werden. hierauf ſind bis ens WMontag, den 2. März l. Is., Bormittags 11 Uhr mit der Aufſchrift„Untergeſchoß⸗ mume im gliten Schulhaus an Seckenheimerſtraße“ verſehen im Rathhaus, parterre, Zimmer Ar. 5 abzugeben, woſelbſt auch ie auf die Verpachtung bezüg⸗ lichen Bedingungen eingeſehen werden können. 28500ſ89 Manuheim, 9. Februar 1903. Bürgermeiſtleramt: von Hollander. Sauter. Iwangs⸗Herſteigerung. Deunerſtag, den 19. d. Mis., Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfaudlokale G 4, 5 hler im Vollſtreckungswege öffent⸗ ich gegen Bagrzahlung meiſt⸗ bietend verſteigern: 29 Bilder, Königin Luife, Heiligenbilder darſtellend, Kom⸗ mode, Waſchliſch Waſchkommode, Nachtiſch, Totlettenſplegel, Ma⸗ 1 Wanduhr, Slühle u. A. Die Verſteigenung findet be⸗ ſtimmt ſtart. Maunhelm, 18. Februar 1908. Baumann, Gerichtsvollzieher, B 2, 2. Aelteſtes hief. Jufſitut für Kanſm. Auterricht: Buchführg., Stenographie, Schön⸗ und Masch nenſch eiben 1. ſ. w. 25800% Fr. Buxekhardt, L 12,11, gepr. Lehrer, Bücherreviſor. bles Aialzſ. U. engl. Unterricht L 1 9 0 Sr„tgalb geyr Lehrerin 2 42 2. Sſoc 4334 Mittwoch, 18. Februar 1903. Bekanntmachung. Den Vollzug des Gebäudeverſicherungs⸗ geſetzes betr. No. 10805 J. Nachſtehend bringen wir einige Be⸗ ſtimmungen des am 1. Januar 1908 in Kraft getretenen Gebäudeverſicherungsgeſetzes in der durch Bekanntmachung vom 10. September 1902 betr. das Gehäudeverſicherungs⸗ geſetz bewirkten Faſſung—Geſ. u. V. O. Bl. 1902 S. 318 115. ſowie der Vollzugsverordnung dazu vom 30. Dezember 1902, Geſ. u. V. O, Bl. 1908 S. 1 ff.—, welche für die Gebäudeeigenthümer von Wichtigkeit ſind, zur Kenntniß der Betheiligten. Zur Erläuterung bemerken wir des Weiteren: 1. Die bisher von der Verbindlichkeit zur Theilnahme an der Gebäudeverſicherungsanſtalt befreiten „Luſtgebäude“ unterliegen ſeit dem 1. Januar 1903 der ſtaatlichen Gebäudeverſicherung(8 8 des Geb...). Der Verſicherungsanſchlag bemißt ſich künftig nur noch nach dem Bauwerth. Der Kaufwerth der Gebäude bleibt bei Feſtſtellung des Verſicherungs⸗ anſchlags außer Betracht(§ 12 und 13 d..) Verſchiedene Gebäudetheile, welche bisher von der ſtaatlichen Verſicherung ausgeſchloſſen waren, ſind nunmehr in dieſelbe miteinbezogen(§ 15 d. G..G. und§ 24 der B. B..). Sotpeit ſolche bisher bei Privatgeſellſchaften verſichert waren, iſt dieſe Verſicherung ſeit dem 1. Januar 1908 verboten und nichtig(8 9 G. V..) Zum Zwecke der Einbeziehung der gengunten Beſtandtheile und Zubehörſtücken in die Berſicherung iſt der Werth dieſer Einrichtungen zum Theil ſchon bei dem in den Monaten November und Dezember 1902 vorzunehmenden regelmäßigen Einſchätzungs⸗ geſchäft feſtgeſtellt worden, ſoweit dies nicht ge⸗ ſchehen konnte, findet bezüglich dieſer Gebäude⸗ beſtandtheile und Zubehörſtücke in der erſten Hälfte dieſes Jahres eine Nachſchätzung durch die zur Ein⸗ ſchätzung der Gebände beſtellten Sachverſtändigen — zbwei Bezirksbauſchätzer und ein Ortsbauſchätzer — ftatt, welche zur Zeit im Gange iſt. Hierauf machen wir die Hauseigenthümer mit dem Anfügen aufmerkſam, daß ſie im Zweifelsfalle aus den bei den Gemeinden aufbewahrten Einſchätzungstabellen ſ. Zt. erſehen können, welche Einrichtungsgegen⸗ ſtände nunmehr in die ſtaatliche Verſicherung auf⸗ genommen ſind. Durch das Gebäudeverſicherungsgeſetz in ſeiner nmeuen Faſſung iſt die Verſicherung eines Gebäudes mit angenblicklicher Wirkung für den Eigenthümer weſentlich billiger geworden; auch beginnt die Wirkſamkeit der Verſicherung in ſolchen Fällen nun⸗ mehr ſchon mit dem erſten Tage nach geſchehener Anmeldung und nicht erſt wie bisher mit dem Ein⸗ trag des Schützungsergebniſſes in das Feuerver⸗ ſicherungsbuch, worauf wir die Gebäudeeigenthümer befonders hinweiſen(§ 23 und 28 Geb. V..) Mannheim, den 29. Januar 1908. 8 Groſth. Bezirksamt. Gebündeverſicherungsgeſetz. (Auszug.) 7 Die Verbindlichkeit zur Theilnahme an der Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt erſtreckt ſich auf alle Gebäude im Um⸗ fang des Großherzogthums. Ausgeſchloſſen von der Theil⸗ nahme ſind jedoch: 11;ö; 3. Nenbauten, ſolange ſie noch nicht unter Dach ge⸗ bracht ſind, jedoch mit Ausnahme derjenigen, welche an Stelle verſichert geweſener Gebünde errichtet werden(§ 20 Abſatz 2 und). 5§ 8. Gebäude, welche nur auf kurze Zeit zu vorübergehen⸗ den Zwecken errichtet werden, wie Schaubuden, Bau⸗ und Wirthſchaftshütten und dergleichen, ſollen nicht in die Gebäudeverſicherungsanſtalt aglaenemen werden. Die Verſicherung eines bei der Gebäudeverſicherungs⸗ anſtalt verſicherten Gebäudes oder Gebäudetheils gegen Feuerſchaden(88 2 und 3) bei einer Privatverſicherungs⸗ unternehmung iſt verboten 1 Zuwiderhandlungen gegen das Verbot des 8 9 werden mit Geldſtrafe bis zu W Mark beſtraft. Die Gebäudeverſicherungsanſtalt verſichert jedes zur Aufnahme zugelaſſene Gebäude nach ſeinem mittleren Bauwerthe. 8 18. Den mittleren Bauwerth bilden die mittleren Bau⸗ koſten der der Zerſtörung oder Beſchädigung durch Feuer ausgeſetzten Theile eines Gebäudes, mit welchem dasſelbe an dem Platze, wo es gelegen iſt, neu erbaut werden kann, nach Abrechnung jedoch des durch Alter und baulichen Zu⸗ ſtand ſeit ſeiner Erbauung 1 Minderwerthes. 9 15. Die Verſicherung umfaßt alle weſentlichen Beſtand⸗ theile des Gebäudes. Inwieweit auch unweſentliche Beſtandtheile und Zu⸗ behörſtücke in die Verſicherung miteinzubeziehen ſind, be⸗ ſtimmt die Wenene Wird ein gemäߧ 7 bei der Gebäudeverſicherungs⸗ anſtalt zu verſicherndes Gebände neu errichtet, ſo iſt der Eigenthümer— und zwar auch dann, wenn der Neubau an die Stelle eines verſichert geweſenen Gebäudes tritt verpflichtet, dasſelbe, ſofern es nicht gemäߧ 28 mit augen⸗ blicklicher Wirkung verſichert worden iſt, längſtens bis zum 15. Oktober des Jahres, in welchem es unter Dach ge⸗ bracht worden iſt, beim Gemeinderath zur Aufnahme in die Gebäudeverſicherungsanſtalt anzumelden. Wird ein folches Gebäude erſt nach dem Ablauf dieſer Anmeldefriſt, aber noch vor Jahresſchluß unter Dach gebracht, ſo iſt geſchehener Abſchätzung iſt der durch dieſe etwa herbeige⸗ oder eine im Weſen, Zeſtand oder Zweck veründerte Ein⸗ ſtandtheile einzuſchätzen, zu welchen auch die innerhalb des⸗ ſelben befindlichen Röhren für Gasbeleuchtung, Waſſerzu⸗ leitung und Wafſerableitung, Leitungen für elektriſches Licht* — mit Ausſchluß der Beleuchtungskörper— und Klingel⸗⸗ werke, Zentralheizungen, ferner die mit dem Gebäude ſeſt⸗⸗ geſtanden war, errichten, oder einen in Beſtand, Weſen Treten an beſtehenden, ſchon zur Verſicherung auf⸗ genommenen Gebäuden im Laufe des Jahres Werth⸗ erhöhungen(durch Verbeſſerung, Anbau, Aufbau, Umbau) oder Werthsverminderungen(durch Abhruch, Einſturz, Bau⸗ fälligkeit) ein, welche den Betrag von mindeſtens zwei⸗ hundert Mark erreichen, ſo ſind dieſelben ebenfalls bis zum 15. Oktober des betreffenden Jahres, beziehungsweiſe falls ſie erſt ſpäter eintreten, alsbald nach erfolgtem Eintritt beim Gemeinderath anzumelden. Wird durch eine Werthsverminderung im Betrage von vierhundert Mark oder mehr der Verſicherungsanſchlag um mindeſtens ein Zehntel herabgeſetzt, ſo iſt ſie in allen Fällen ſyfort nach ihrem Eintritt dem Gemeinderath anzuzeigen, welcher unverzüglich eine vorläufige Abſchätz⸗ ung durch den Ortsbauſchätzer anordnet, deren Ergebniß dem Eigenthümer ſowie dem Verkwaltungsrath der Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt eröffnet und entſprechenden Eintrag im Feuerverſicherungsbuch veranlaßt; dieſe Abſchätzung bleibt ſolange in Kraft, bis der neue Verſicherungsanſchlag nach Maßgabe des§ 22 feſtgeſtellt iſt.— Wer die vorſtehend vorgeſchriebenen Anzeigen unter⸗ läßt, wird mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark beſtraft. § 28. Die Eigenthümer beitrittsfähiger Gebäude ſind be⸗ rechtigt, für ihre während des Kalenderjahres errichteten neuen Gebäude oder vorgenommenen Werthserhühungen an Gebänden, ſofern ſie den Betrag von mindeſtens zwei⸗ hundert Mark erreichen, bei erſteren ſchon, wenn ſie unter Dach ſtehen, nach ihrem dermaligen Werth, und bei letzteren gleich nach geſchehener Herſtellung, die Feſtſetzung der Ver⸗ ſicherungsſumme und Aufnahme in das Feuerverſicherungs⸗ buch mit augenblicklicher Wirkung zu verlangen. Der Gemeinderath iſt verpflichtet, die Verſicherungs⸗ aufnahme in den Fällen dieſes Paragraphen längſtens innerhalb 10 Tagen, vom Tage der Anmeldung an gepechnet, vollziehen zu laſſen. Die Wirkſamkeit der Verſicherung beginnt mit dem erſten Tage nach geſchehener Anmeldung beim Gemeinde⸗ rath mit der Maßgabe, daß die Verſicherungsbeiträge aus dem durch die Einſchätzung feſtgeſtellten Verficherungs⸗ anſchlag für das ganze laufende Jahr zu bezahlen ſind, wenn die Anmeldung in der erſten Hälfte des Jahres ge⸗ ſchieht, andernfalls nur für das zweite Halbjahr. 28. Die Koſten des Abſchätzungs⸗ Aufnahms⸗ und Revi⸗ ſignsverfahrens trägt die Gebäudeverſicherungsanſtalt mi! folgenden Ausnahmen: 4. Die Koſten des regelmäßigen allgemeinen Umgange nach§ 22, ſowie der allgemeinen Reviſion nach§ 27 trage die betreffenden Gemeinden in ſo weit, als ſie das Per ſonal dazu ernennen, oder ihre Beamten dazu mitwirken b. Die Koſten der nach§ 23 im Laufe des Jahre⸗ bewirkten Abſchätzung tragen zur Hälfte die Eigenthümer e. Die Koſten der Reviſion nach§ 25 trägt der Eigen⸗ thümer, wenn dieſe von ihm beantragt wurde und zu feinen Ungunſten ausgefallen iſt. ˖ d. Die Führung des Feuerverſicherungsbuchs der Ge⸗ meinden wird koſtenfrei von den letzteren beſorgt, ebenſo die Auszüge aus denſelben zur Abfaſſung amtlicher Ueber⸗ ſichten jeder Art. § 388. Vor geſchehener Abſchätzung beziehungsweiſe Reviſion darf auf der Brandſtätte mit Ausnahme der von Seiten der Polizeibehüörden aus ſicherheitspolizeilichen Gründen oder behufs Erkennbarmachung des Umfangs des Schadens an⸗ geordneten Abbruch⸗ und Aufräumnungsarbeiten keine Ver⸗ änderung vorgenommen werden. Bei eigenmächtiger Veränderung der Brandſtätte vor führte Minderwerth pon Ueberreſten durch die aufgeſtellten Sachverſtändigen oder andere angemeſſene Bewwefsmittel feſtzuſtellen und von der Entſchädigung abzuziehen. Gleiches Verfahren tritt ein, wenn durch den Ver⸗ waltungsrath der Anſtalt eine Reviſion der Schadenab⸗ ſchätzung verlangt wird, vor dem Vollzuge derſelben aber eine eigenmächtige Veränderung ſtattgefunden hat. Durch eine ſolche, ſie mag vor oder nach vollzogener Abſchätzung vorgekommen ſein, geht übrigens dem Beſchä⸗ digten das Recht guf Reviſion derſelben berloren. 9 49. Eine Verlegung des Bauplatzes auf eine andere Stelle richtung des neuen Gebändes kann ausnahmsweiſe auf An⸗ ſuchen des Eigenthümers in bringenden Fällen nach vorgus⸗ gegangener Zuſtimmung des Verwaltungsraths der Ge⸗ bäudeverſicherungsanſtalt vom Bezirksamt geſtattet werden. Erfolgt die Verlegung des Bauplatzes oder die im Weſen, Beſtand oder Zweck veränderte Einrichtung des neuen Gebäudes, ohne die Erlaubniß der zuſtändigen Be⸗ hörde vorher eingeholt zu haben, ſo iſt die Gebäudever⸗ ſicherungsanſtalt zur Zahlung der Entſchädigungsſumme nicht verpflichtet. Vollzugs⸗V.⸗O, z. Geb.⸗V.-G. vom 30. Dezember 1902 (Auszug). 85 24 Mit dem Gebäude ſind alle ſeine weſentlichen Be⸗ verbundenen Oeſen, Herde und Waſchkeſſel, die Fenſter⸗ läden und Zugjalouiſien ſowie Blitzableitungen zu rechnen find. Transportable Oefen, Herde und Waſchkeffel ſind dann mit einzuſchützen, wenn ſie dem Hauseigenthümer gehören; das Gleiche gilt 5 3 neue Gebäude nicht auf dem gleichen Hofraum, auf welchem das durch Feuer oder Löſchmaßregeln zerſtörte Gebäude oder Zweck veränderten Neubau herſtellen(§ 49 des Ge⸗ ſetzes), oder will er die Bauſtelle mit der darguf haftenden Brandentſchädigung veräußern(§ 46 des Geſetzes) oder iſt er durch Umſtände genöthigt, um Nachſichtsertheilung U5. Jahrgang. vollſtändigen Verwendung der Entſchädigungsgelder zu bitten(§ 44 des Geſetzes), ſo iſt das Geſuch bei dem Ge⸗ meinderath derjenigen Gemeinde anzubringen, in deren Gemarkung das abgebrannte Gebäude gelegen war. § 35. Die Begirksbauſchätzer und die Ortsbauſchätzer er⸗ halten für ihre Dienſtverrichtungen Tagesgebühren, und awar: a. Diejenigen in den Städten Baden, Freiburg, Heidel⸗ berg, Karlsruhe, Konſtanz, Mannheim und Pforz⸗ heim ſolche von ͤV b. Diejenigen in den anderen Städten von min⸗ deſtens 10 000 Einwohnern ſolche voan 9„. c. Diejenigen in den übrigen Gemeinden des Landes ſolche von% i Wird die Dienſtverrichtung außerhalb des Wohnortes und in einer Entfernung von mindeſtens 4 Kilometern vorgenommen, ſo erhöhen ſich die vorbezeichneten Gebühren zu a auf 12 /, zu b auf 11 /, zu e auf 10 ,. Bei einem Zeitaufwand von 5 Stunden und wenigen wird die Hälfte, bei einem ſolchen von mehr als 5 Stunden die ganze Tagesgebühr gerechnet.„„„„ Neben obigen Tagesgebühren haben die Schätzer in den Fällen des zweiten Abſatzes noch Ganggebühren im Be⸗ trage von je 5 3 für jedes volle Kilometer des zurückge⸗ legten Weges— Hinweg und Rückweg zuſammengerechnet — anzuſprechen. Bei Benützung der Eiſenbahn oder eines Bodenſee⸗Dampfboots tritt an Stelle der Ganggebühren Erſatz der Fahrkoſten in III. Klaſſe der Eiſenbahn oder in II. Klaſſe des Dampfboots. Muß aus beſonders dringenden Gründen ein Fuhrwerk benützt werden, ſo kann der Ver⸗ waltungsrath an Stelle der Ganggebühren den Erſatz der dardurch entſtandenen Koſten bewilligen. Pl. Füchs T Pfſgstef Ausstellungsiokal; Friedriehsplatz 1 Grösste Ausvahl 933 3 baslüstre, Kron Ampeln ete. ausgesuchte Neuheiten Lampen Alteren Styls zusehr ermässigten Preiseng Compleits Badeeinrichtungen von K. 28 ay. Ein Kleid zu reinigen oder zu fürben Mk. Ein Herreu⸗Anzug zu reinigen Ak..50 Alle anderen Aufträge billigſt. Tadelloſe 2 Aunnahme⸗Stellen: Ottilie Gerber, D 2, 15, öMnô Julius Albert, F 6, 28[24, Fh. Becker, H 2, 2½, 8 C. Eisenmann, Gontardſtr 36. Louis Weiss, Seckenheimerſtr.. 5 Wir machen auf unser grosses Lager in für Gleichstrom u. Drehstrom aufmerksam und erbieten uns zur kosten- losen Ertheilung von Auskünften, Ausa beitung von Kostenanschlägen ete. 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