—1 Volksverſammlung weigern würde. ſtigen Horizontes der Frau. erreicht werden, als durch Reform des Mädchenſchulweſens! Kräftig iſt hier der Hebel angeſetzt, und wenn auch mancher Erfolg ſchon zu verzeichnen iſt, ſo wird es der Verein doch für ſeine Aufgabe halten, in immer weitere Kreiſe Aufklärung über die neuen Ideen auf dieſem reform. ergibt ſich aus einer kritiſ chen Betrach 1 un g: Sie ſteht der 5 Elementarſchule näher als der höheren Lehranſtalt. Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummei 5 Pfg Nur Sonntags Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durcht die Poſt 25 Pf. Gadiſche Volkszeitung.) E 6, 2. J Inſerater Die Colonel⸗Zeile 2⁰ Pfg. Aliswärtige Saen 5 Die Neklalne⸗Zeile. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Rannheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „Journal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021 Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Filiale: Nr. 815 E 6, 2. Vr. 8q. Donnerſtaa, 5 28 Für unverlaugt eingehende Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Politische(ebersicht. Mannuheim, 19. Jebruar 1908. Zur Diätenfrage ſchreibt ein nationalliberaler Reichstagsabgeordneter im„Hann. Cour.“:„Es hat wohl kein Parlamentarier erwartet, daß Diäten oder Anweſenheitsgelder noch für den gegenwärtigen Reichstag eingeführt werden ſollten. Hat es immer ſchon etwas Peinliches, wenn Reichstagsabgeordnete für ſich ſelbſt Bezüge bewilligen, ſo würde dieſes in der letzten Tagung für den kurzen Reſt ein wirklich unerträglicher Gedanke ſein. Gerade deshalb aber wäre es um ſo erwünſchter, wenn jetzt die Vorlage gemacht würde, welche für den neu zu wählenden Reichstag Anweſenheits⸗ gelder einführt, damit der häßliche Schein fortfällt. Darüber aber, daß eine ſolche Einrichtung erforderlich iſt, um ein arbeits⸗ fähiges Parlament dauernd zu erhalten, iſt auch in ſolchen Kreiſen blein Zweifel mehr, welche früher den Nichtbezug von Diäten für würdiger eines Mitgliedes der Geſammtbertret⸗ ung des deutſchen Volkes gehalten haben. Auch in konſervativen Kreiſen macht ſich dieſe Stimmung mehr und mehr geltend, und brauchte bei dieſem Zugeſtändniß nicht befürchtet zu werden, Parteien zu verletzen, mit denen man eben zuſammengegangen iſt, wie dieſes bei den beiden neuen Zugeſtändniſſen des Reichs⸗ kanzlers der Fall geweſen iſt.“ Darunter verſteht der Korres⸗ pondent die Abänderung des Wahlregelements und des Jeſuiten⸗ geſetzes. Das Ende der ſozialpolitiſchen Debatten. Am neunten Tage, Punkt 5 Uhr Nachmiktägs, fand end⸗ lich die qualvolle ſozialpolitiſche Debatte ihren Abſchluß vor einem leidlich gut beſetzten Hauſe, das ſogar im Verdacht der Beſchluß⸗ fähigteit ſtand. Aber auch geſtern iſt das Centrum am ſ chwächſten vertreten. Der neunte und letzte Tag dieſer Debatte bedeutete zugleich deren Tiefpunkt—— Zänkereien perſönlicher, gänzlich untergeordneter Natur, mit denen ſich zu befaſſen, ſelbſt eine Die häßlichſte ſchmutzige Wäſche wurde zwiſchen dem Abg. Stöcker einerſeits und den ſozialdemokratiſchen Rednern Reißhaus, Herzfeld, Ledebour, Singer und dem freiſinnigen Abg. Lenzmann andererſeits ge⸗ waſchen; Verbalinjurien, Beſchuldigungen von Meineid flogen hinüber und herüber; die älteſten Geſchichten und Prozeſſe wurden dusgekramt, die längſt einer milden Vergeſſenheit anheimgefallen ſein ſollten. Es iſt dem Vicepräſtdenten Büſing, der erſt gegen ½5 Uhr das Präſtdium übernahm, zu danken, wenn dieſes widerwärtige Gezänk, das abſolut nichts mit der Frage der ſozialpolitiſchen Anträge zu thun hat, ſich nicht noch weiter aus⸗ ſpann. Nur wenige Minuten waren der eigentlichen Berathungs⸗ Materie gewidmet, in denen der Staatsſekretär auf Anfrage Auskunft über einige Beſtimmungen der Seemannsordnung gab. Jetzt erſt, nach neun Tagen, kann das Haus in die eigent⸗ liche Berathung des Etats zum Reichsamt des Innern eintreten, die Abg. Beckh⸗Coburg unter einiger Heiterkeit 17 Vogelſchug erbffnele Abgg. Pachnicke, Stockmann und der Staatsſekretär; dann ver⸗ tagte ſich das Haus auf heute. Das Agrarierthum in den Oſtmarken. Der aus ſeinem Amte ſcheidende Oberpräſident v. Bit be e1 ſieht ſich jetzt gerade von denjenigen verleugnet, für die er viel⸗ leicht am meiſten gethan. den letzten Anſtoß zu ſeinem Sturz die Erörterung des traurigen Falles Willich im Abgeordnetenhauſe gab. Herr v. Bftter geht, aber der für die nationale Entwickelung in der Provinz Poſen verhängnißvolle Herr Endell übt ungeſchmälert ſeinen Einfluß weiter aus; gegen die von ihm vertretene Richtung muß nicht minder ein energiſcher, rückſichtsloser Kampf geführt werden, wie gegen das deutſchfeindliche Polenthum.— Die Nationalliberalen haben im Abgeordnetenhauſe durch den Abg. Dr. Krauſe nicht die Perſon deß Oberpräſidenten v. Bitter als ſolche bekämpft, ſondern deſſen ſchwachmüthige Politik, die einen Mann wie Löhning trotz deſſen Quertreibereien duldete und einem pflicht⸗ treuen Beamten wie Herrn v. Willich gegenüber Herrn Endell und ſeinem mächtigen bündleriſchen Anhang ſeinen Schutz ver⸗ ſagte. An die Spitze der Provinz Poſen gehört ein ganzer Mann, der ſich von derartigen Endellſchen und polniſchen Einflüſſen nicht treiben läßt, wohl aber mit feſter Hand und ſicherem Takt das deutſchnationale Intereſſe und die 8 der Regier⸗ ung vertritt. Frankreich und Siam⸗ Der von Delcaſſé abgeſchloſſene Vertrag mit Siam begegnet noch immer einer heftigen Oppoſttion im Parla⸗ ment. Der Kammerausſchuß für auswärtige Angelegenheiten iſt nicht nur gegen den Vertrag eingenommen, ſondern macht Delcaſſée außerdem den Vorwurf, daß er ihm nicht alle Doku⸗ mente über die Verhandlungen in Bangkok übergeben habe. Der „Siecle“ glaubt zu wiſſen, daß Delcaſſs abſichtlich einen Theil der Dokumente zurückbehalte und die Auskunft darüber ver⸗ weigere. Einige Mitglieder des Ausſchuſſes wollen dieſen Punkt in der Kammer zur Sprache bringen, bevor der Verttag ſelbſt diskutirt wird. Ein anderer Herd des Widerſtandes gegen den Vertrag iſt im oberen Kolonialrath zu ſuchen. Herr de Monperat, der in dieſer Behörde als Delegirter von Annam und Tonking ſitzt, richtet an Doumerges einen längeren Proteſt. Im Eingang berſtcherl der Delegirte, er wiſſe aus guter Quelle, daß Siam mobiliſtre, um die Stadt Chantaboum mit Gewalt zu nehmen, wenn der Vertrag vom 7. Oktober, der ſie Siam zuſpricht, nicht ratifizirt würde. Das Aufgeben von Chanta⸗ boum iſt nach der Meinung Monperats noch ſchimpflicher als der Rückzug von Faſchoda, weil Frankreich dieſe Stadt zehn Jahre lang beſaß und ſich vor dem elenden Siam demüthigt. Der Schreiber hofft, daß der Kolonialminiſter und der General⸗ gouverneur von Indo⸗China, Beau, alle nöthigen Schritte thue, um Chantaboum zu vertheidigen. jüngſt einen Bericht über dieſe Frage eingeſchickt, den Delcaſſe dem Kammerausſchuß nicht mittheilen wolle. Da aber noth⸗ wendig der ͤ‚L„ dieſen Bericht empfangen haben müſſe, ſo liege es in ſeiner Macht, den Oberrath der einzuberufen und ihm darüber Mittheilungen zu machen. iſt trog dieſes Briefes nicht wahrſcheinlich, Daß awif chen 25 mit ſeinen Aliäbrlich wiederkehrenden Wünſchen für einen inter⸗ Beiträge zur Frauenfrage. Zur Frage der Mädchenſchulreform. .St. Der Name des Vereins„Frauenbildung⸗Frauenſtudium“ deutet ſchon auf eines ſeiner Hauptziele hin: Vertiefung und Be⸗ reicherung der bisherigen weiblichen Bildung, Erweiterung des gei⸗ Wie könnte dieſes Ziel aber beſſer Gebiete zu tragen. Dies war auch der Zweck eines Vortrages, den ein berufener Fachmann, Herr Profeſſor Buſch, Direktor der Offenburger Höheren Mädchenſchule, am Dienſtag in einer zahlreich beſuchten Mitglisderverſammlung hielt: Wenn das 19. Jahrhundert ſeine Aufgabe in der bolltiſchen Geſtaltung unſeres Vaterlandes erblickte, ſo iſt es dem 20. vor⸗ behalten, insbeſondere auf ſozialem Gebiete ſchöp feriſch thätig zu 8 ſein. Unter dieſe Frage fallen Frauenbewegung und Mädchenſchul⸗ Daß die deutſche Mädchenſchule reformbedürftig iſ, Der deutſche füllt 85 die eine 25 Werth auf die Ausſprache gelegt wird. könmnens“ ſoll trotzdem nicht als Wichtigſtes gelten, ſondern ein größeres Eindringen in das Verſtändniß der Geiſteskultur des frem⸗ den Volkes, das durch ſeine Sprache zu uns redet, muß gefordert werden. Die Einführung der Mathematik neben dem praktiſchen Rechnen ſchärft die Denkfähigkeit, und der Werth eines naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Unterrichts, der die lückenloſe Geſetzmäßigkeit aller Er⸗ ſcheinungen lehrt, techniſchen Fächer— wie des Zeichnens— iſt ebenfalls wünſchens⸗ werth. Damit die Höhere Mädchenſchule dieſen Anforderungen ge⸗ recht werde, iſt eine Erweiterung des Lehrplans nöthig. Bieten wir unſern Mädchen im Vaterlande, was zu ihrer geiſtigen Entwicelung dienlich iſt; denn es entſpricht unſerer nationalen Würde wenig, ſie trauen!— Das Beſtreben, dem Nothſtand der Frau abzuhelfen, ihr im Wettbewerb mit dem Manne freie Bahn zu machen, hat heute ſchon mancherlei Früchte getragen: die Zulaſſung zu den Knaben⸗ gymnaſien, die Gründung bon Mädchengymnaſien, Realſchulabt lungen u. f. w. Soll aber das vierfache Ziel, das ſich die R. der Mäbdchenbildung ſtecken muß: höhere, der Neuzeit entfprechend Vildung, Grundlage zur Erwerbsfähigkeit, Vorbereitung höheren Studium fomohl, als auch zum Frauenberuf im Hauſe An gur Erfüllung ſozialer Aufgaben erreicht werden, ſ% kann dies nur durch eine einheitliche deutſche Schule, die auf nationale Grundl ruht, geſ leen ertheilt in ſeinem ſclege Nach ihm ſrächen noch die Es bedarf wohl keines Zweifels, daß auch eine Kleinigkeit darüber“. der Haupt ache de durch Mindereinnah Der Generalgouverneur habe Die Kunt des 55 iſt einleuchtend. Die größere Betonung der 5 wirgd für weitere Wohlthätigkeit, eine Vorbereitungsanſtalt für Land⸗ Er fordert eine 5 Ob berrealſchule nahe ſehende, die dral, am bef ſten eee Miiſtern Delcaſſe 115 N ein Konflkk A N werde, aber Delcaſſé wird jedenfalls große Mühe haben, i Parlament die Rückgabe von Chantaboum durchzuſetzen. Deutsches Reich. * Freiburg, 18. Febr.(Bom Centru.) G ſte tagte eine Verſammlung von Vertrauensmännern der Centrum partei des 5. badiſchen Reichstags⸗Wahlkreiſes Freiburg ald kirch⸗Emmendingen. An der Beſprechung nahmen laut„ Geiſtliche und Laien in großer Anzahl theil, und waren faſt alle Gemeinden des weit ausgedehnten Wahlkreiſes ver treten. Einmüthig äußerten ſich alle Redner dahin, daß de bisherigen Vertreter, Herrn Reichstagsabgeordneten Recht anwalt L. Narbe, für ſeine„gewiſſenhafte und geſchickte Wahn nehmung der Intereſſen des Wahlkreiſes und für ſe Opferwilligkeit der wärmſte Dank und uneingeſchrä erkennung gezollt werden müſſe, und daß eine Wiederg des Herrn Abg. Narbe die glücklichſte Löſung der Kan⸗ dat frage für die Partei ſein würde.“ VBerlin. 19. Je 1 beſache d britanniſchen Botſchafter Sir 8 8 Lasce lles und hörte d da im Königl. Schloß die Vorträge des Kultusminiſters Dr. St des Finanzminiſters Frhrn. v. Rheinbaben und des Geh. B raths Dr. Meydenbauer. Zur Mittagstafel war der reichiſch⸗ungariſche Oberſt Graf v. Zedtwitz geladen. —(Der Kronprinz) wird am Samſtag, 21. d. Mts einen Ball im hieſigen königlichen Schloſſe geben, zu welchen eine größere Zahl von Einladungen ergangen ſind. —(Das Defizit des Reiches) in eigenem Hau halt für das am 1. April äblaufende Etatsjahr hat der Scha ſekretär in der Budgetkommiſſion auf Grund der De abſchlüſſe auf 34094 000 Mk. beziffert. Am 10. Ja er das Defizit im Reichstage„auf etwa 30 Millione: Das Deftzit iſt ſteuer i im des Gewinnes aus der Reichsbank im Bet Millionen Mark. Deutſche Wer me (Sitz Düſſeldorf) wurde bei dem Reichstage vor werbegerichtsgeſetz ähnlich der Vorlage„Kau dahin zu daß dasſelbe auch bei den dienſt 15 Mark 3000 nicht überſteigt, wogege Mark die Grenze bilden. Ebenfalls wird es als wü begeichnet, die Berufungsſumme genau in der gleiche Höhe zulegen wie bei dem Geſetze„Kaufmannsgerichte“. —(Zur Wahlbewegung.) Im Wahlkrei Belzig ſoll nach der„Staatsb.⸗Ztg.“ der bisherige konſerv Abg. Kropatſchek nicht wieder kandidiren.— Für N burg⸗Weißenfels⸗Zeitz wollen die Antiſemiten nach der„M Ztg.“ den Abg. Liebermann von 4 Kandidaten aufſtellen. der die asbildung, Wie denkt ſich H. 855 ſchule? Sie ſoll für die Mädchen aller Ständ aus der Volksſchule entlaſſenen, ein Dienſtjahr mit den Pflichten des Hauſes und der geiſtigen und Pflege des Kindes im borſchulpflichtigen Alter ve werden. Ein großes Gebäude enthält Koch⸗ und Har Krippe, Kindergarten, ja ſogar Spielplatz, Gei Geflügelſtall fehlen nicht. den Vorſteherinnen und Lehrerinnen, ſowie von der K geleitet, die häuslichen Geſchäfte, warten der Klein ſind den ärmſten Bevölkerungsſchichten 110 ſich mit den ihre leitend 8 8 in den eüllſcheidenden Jahren ausländiſchen Penſionen anzuver⸗ Abwechſelnd beſorgen die Armenpflege außerhalb des Hauſes Hanz in Har mädchen nur ein⸗ bis zweimal wöchentlich ihren haben, ſo bleibt Zeit zur Wiederholung der 15 e 1 3 das 50 10 199 und ſeine 515 3u d das Jahr nur fördernd eingewirkt haben. Die Kreiſe Nutzen ſtiften; ſie wird eir pflegerinnen werden. Dieſer Ausführung der der Redner— er e für 1 . Seite. Seneruli⸗Anzeiger. Mannheim, 19. Fehrnor, Ausland. * Frankreich.(Gerichtspräſident Magnau d) in Chateau⸗Thierry macht wieder von ſich reden, weil er ein briginelles Cheſcheidungsurtheil geſprochen hat. Der Mann verlangte die Scheidung, die Frau blos die Trennung von Tiſch und Bett, die eine Wiederverheirathung ausſchließt. Beide Theile waren ſchuldig. Unter dieſen Verhältniſſen ſprach Magnaud die Scheidung aus und motivirte das Urtheil damit, daß die bloße Trennung eine unmoraliſche Halbheit ſei, die ſowohl für die Eheleute als für die Kinder mehr Nachtheile habe als die Scheidung, die für alle Betheiligten eine klare Lage ſchaffe. Dieſes Urtheil wird ohne Zweifel, wie ſo viele andere Neuer⸗ ungen Magnaud's vom Appellhofe in Amiens kaſſirt werden, aber der Präſident von Chateau⸗Thierry hat auch diesmal einen wichtigen Beitrag zur Kritik der franzöſiſchen Ehegeſetzgebung geliefert. —(Schulbauten.) Unterrichtsminiſter Chaumis ſah ſich genöthigt, den Bau der Schulhäuſer im ganzen Lande zu beſchleunigen, um die geſchloſſenen oder zu ſchließenden Kongre⸗ ganiſtenſchulen zu erſetzen. Nach einem Projekt, das er am 18. Februar dem Budgetausſchuß vorlegte, ſind höchſtens 12 Millionen nöthig, um die Gemeinden in Stand zu ſetzen, ihre ſchon längſt übernommenen Verpflichtungen ſchneller auszuführen. Da bereits zahlreiche Anmeldungen zur Eröffnung weltlicher Privatſchulen für Knaben vorliegen, ſo wird nach der Meinung des Miniſters der Kredit von 12 Millionen, der nur für die Knabenſchulen beſtimmt iſt, nicht erſchöpft werden. Der Budget⸗ ausſchuß beſchloß, die 12 Millionen nachträglich in das Budget einzuſtellen. Weitere Beſchießung der„Belleisle“. Am 3. Februar mußde nach engliſchen Berichten das ehe⸗ malige britiſche Küſtenpanzerſchiff„Belleisle“ abermals eine Beſchießung über ſich ergehen laſſen, nachdem es ſchon dreimal als Verſuchsobjekt für die Wirkungen modernen Granatfeuers aus ſchweren und mittleren Schiffsgeſchützen gedient hat. Die Beſchießung fand wieder bei Bembridge Ledge, in der Nähe der Inſel Weight ſtatt. Hauptzweck der Beſchießung war diesmal, feſtzuſtellen, inwieweit Panzergrätinge und Splitterſchutznetze die AUnter denſelben befindlichen Mannſchaften zu ſchützen vermögen. Hierfür hatte man in das Oberdeck eine Panzergräting von je ſechs Meter Seitenlänge eingebaut und zwiſchen dieſem und dem Hauptdeck ein Splitterſchutznetz von entſprechender Größe aus⸗ geſpannt, unter dem ſich dann der offene, d. h. nicht durch Panzer⸗ deck geſchützte Maſchinenraum befand. Hinter der Panzergräting befand ſich ein großer Stahlſchild von 51 Millimeter Dicke, an dem die Granaten zum Sprengen gebracht wurden, und der gleichzeitig die Splitter möglichſt auf die Panzergräting zurück⸗ werfen ſollte. Ausgeführt wurde die Beſchießung von den Kanonenbooten„Kite“ und„Pincher“ mit 15,2⸗ und 23,4 Centi⸗ meter Kanonen, aus denen Lyddit⸗ und gewöhnliche Granaten verfeuert wurden. Die Wirkung der erſteren foll ſich über eine größere Fläche vertheilt haben, während die der letzteren mehr lokaler Art geweſen ſei. Nach jedem Schuß wurde die Geſchoß⸗ wirkung genau geprüft und feſtgelegt. Beendigung der Verſuche wurde die„Belleisle“ nach Portsmouth zurückgeſchleppt und, wie nach den beiden letzten Beſchießungen, burch Aufſtellung Jahlreicher Poſten jede Annäherung Seitens Unbefugter unmög⸗ ee um das Ergebniß der Verfuche ſtreng geheim zu n. Angeblich ſoll in Ausſicht genommen ſein, demnächſt gegen die„Belleisle' eine Anzahl Torpedos zu berſchießen. Hierfür dürften jedenfalls umfangreichere Vorbereitungen erforderlich ſein, wenn man aus dem Verſuch praktiſch verwerthbare Schlüſſe giehen will, da die modernen Schiffe mit ihrem ausgedehnten Doppelboden⸗ und Zellenſyſtem natürlich eine ganz andere Sicher⸗ heit gegen die Wirkungen von Torpedotreffern beſitzen als die alte„Belleisle“, deren Bauzeit bis in das Jahr 1876 zurückgreift, beſonders wenn, wie dies bei einer Anzahl der neueren ruſſiſchen Schlachtſchiffe der Fall iſt, ihr Boden eigens zu dieſem Zwecke kheilweiſe ebenfalls Panzerſchutz aufweiſt. ANus Stadt und CLand. Mannheim, 19 Februar 903 Sonntagsruhe im Grofzhandel. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim hat dem hieſigen Hürgermeiſteramt unterm 15. Januar d. Is. in dieſer Frage folgen⸗ des Gutachten erſtattet: ndem wir das uns gefl. übermittelte Schreiben der vereinig⸗ ten Kaufmänniſchen Vereine Mannheims in der Anlage ergebenſt Eine ſehr lebhafte Dis kufſton, an der ſich Fräulein Roman, Herr Direktor Hammes, Frau Wolff⸗Jaffee, Frau Schellenberg, Fräulein Eliſe Schmidt und Frau Julie Baſſermann betheiligten, folgte dem Vortrag und entrollte noch einmal die verſchiedenen Probleme der Mädchenſchulreform: Beibehaltung der bisherigen Mädchenſchule mit berbeſſertem Lehrplan, Gabelung in höhere Mädchenſchule und Real⸗ ſchule, oder nur Realſchule. In Bezug auf die Mutterſchule wurde beſonders ein ſpäterer Zeitpunkt des Dienſtjahres als das 14. Lebens⸗ jahr für wünſchenswerth erachtet. Dem Redner aber gebührt der Dank der Verſammlung, durch ſeinen Vortrag viel Neues und An⸗ regendes zur Sprache gebracht zu haben. Das Thema der Mädchenſchulreform hat bei der zahlreichen Verſammlung ſtarken Widerhall gefunden; manches hörenswerthe Wort iſt ungeſagt geblieben. Der Vereinsvorſtand hat deshalb be⸗ ſchloſſen, den in Ausſicht genommenen Vortrag des Herrn Dr. Netter⸗ Karlsruhe hinauszuſchieben und in der nächſten Mitgliederverſamm⸗ lung, Dienſtag, 3. März, Nachmittags 5 Uhr, das Thema der Mädchenſchul⸗Reform nochmals zur Diskuſſion zu ſtellen. Die Frauen und der Geſetzentwurf für Kaufmannsgerichte. Die deutſchen Frauenvereine intereſſiren ſich lebhaft für den Inhalt des Geſetzentwurfs über Kaufmänniſche Schiedsgerichte, in deſſen§ 10 weder die Wahlberechtigung, noch der Ausſchluß von den Wahlen für die wweiblichen Berufsangehörigen direkt ausgeſprochen, ondern nur auf die Eigenſchaften, welche eine Perſon für das Amt Schöffen tauglich machen, hingewieſen iſt. Eine rege Agitation ür die beſtimmte Ertheilung der Wahlberechtigung ohne Unterſchied es Geſchlechts wird von männlichen und weiblichen kaufmänniſchen inen, vom Vereine für Frauenſtimmrecht u. a. in Angriff ge⸗ nen. Ablehnend verhält ſich hier wie in anderen Punkten auch des niederen eeeeeeeee (die bereits erwähnte Eingabe der Mannheimer zurückreichen, beehren totr uns zu dem Inhalt desſelben uns wie folgt zu äußern: Im Frühjahr 1900 iſt es der Handelskammer nach vielen, nicht unbedeutenden Bemühungen gelungen, die hieſigen Geſchäftsinhaber zu der ziemlich weitgehenden Konzeſſion zu bewegen, die in dem Antrag der Kammer auf Erlaß einer ortsſtatutariſchen Beſtimmung zum Ausdruck kam, nach welcher den kaufmänniſchen Angeſtellten im Großhandel die volle Hälfte der Sonntage des Jahres frei zu geben wäre, wobei die Beſtimmung dieſer Sonntage dem Geſchäftsinhaber überlaſſen bliebe. Die organiſirte kaufmänniſche Gehilfenſchaft er⸗ kannts dieſes dankenswerthe Entgegenkommen zu jener Zeit wohl an und machte den erwähnten Antrag zu ihrem eigenen. Leider iſt da⸗ mals dem beiderſeitigen Verlangen nicht ſtattgegeben worden, weil von Seiten der Stadtverwaltung die Kontrolle der Durchführung einer ſolchen Beſtimmung für zu ſchwierig erachtet wurde. In ihrer an den hieſigen Stadtrath gerichteten Eingabe vom 29. Dezember 1900 verließen die vereinigten kaufmänniſchen Vereine den Boden dieſer Vereinbarung, die das Maximum deſſen darſtellt, E 8 zugeſtanden werden darf. An Stelle des früheren Antrags damals und wird auch jetzt wieder von der Gehilfenſchaft ein neu geſetzt, der in vollſtändiger Verkennung der großen Schwierigkeiten und Widerſtände, die bei der erwähnten Einigung hatten über⸗ wunden werden müſſen, nicht viel weniger fordert, als das völlige Verbot jeglicher Sonntagsarbeit im kaufmänniſchen Großbetrieb für einen Handelsplatz wie Mannheim mit ſeinen vielgeſtaltigen und weitberzweigten Geſchäftsintereſſen, wobei man damit rechnen muß, daß die mit uns im ſchärfſten Wettbewerb ſtehenden Handelsplätze den geringſten Vorſprung ſofort, ſo viel ſie vermöchten, ausnützen würden. Von zwei vereinzelten Verſuchen, die Sonntagsruhe im Groß⸗ handel vollſtändig oder doch mit wenigen Ausnahmen durchzuführen, abgeſehen, haben in den größeren Städten Deutſchlands ausweislich der von uns bei den betreffenden Handelskammern eingezogenen Auskünfte ſo weitgehende Wünſche, wie ſie von der Gehilfenſchaft jetzt hier geäußert werden, nicht die mindeſte Ausſicht auf Erfüllung. Vor uns liegen 81 Antworten auf eine bei den Handelskammern der größeren Plätze von uns veranſtalteten Umfrage. Hiernach iſt die Sonntagsarbeit im Großhandel ausnahmslos für alle Ge⸗ ſchäftszweige geſtattet, in nicht weniger als 29 von den insgeſammt 31 befragten Städten. In nicht weniger als 20 unter dieſen Städten hat man, vielfach in ſehr ſcharfem Widerſpruch gegen die auf Verkürzung der Sonn⸗ tagsarbeit gerichteten Beſtrebungen, unentwegt daran feſtgehalten, daß das von der Gewerbeordnung zugelaſſene Höchſtmaaß einer fünfſtündigen Beſchäftigung feſtgehalten werde. Unter dieſen Städten befinden ſich gerade die bedeutendſten Handelsſtädte, wie Berlin, Hamburg, Bremen, Danzig, Stettin, München, Breslau, Magde⸗ burg, Hannover, Halle a.., denen ſich anſchließen: Zwickau, Düſſel⸗ dorf, Aachen, Mainz, Münſter i.., Braunſchweig, Halberſtadt, Kiel, Bromberg und Poſen. In weiteren 6 Städten hat man zwar eine Verkürzung der Sonntagsarbeit verfügt, aber auch hier darf in ſämmtlichen Ge⸗ ſchäftszweigen an fämmtlichen Sonntagen des Jahres(abge⸗ ſehen von den höchſten Feiertagen) im Großhandel gearbeitet werden. Es ſind dies(mit Beiſetzung der jeweils zuläſſigen Arbeitsſtunden⸗ zahl): Königsberg(39/), Plauen(3½), Karlsruhe(), Nürnberg (2½), Dresden(), Straßburg i. E.(2 Stunden). Den erwähnten 26 Städten ſtehen lediglich 3 gegenüber, in denen die Arbeit im Großhandel nur an einem Theil der Sonntage des Jahres zugelaſſen iſt, wohlbemerkt aber für alle Geſchäfts⸗ zweige in völlig gleicher Weiſe. In Köln iſt die Beſchäftigung der kaufmänniſchen Angeſtellten an jeden zweiten, in Chemnitz an jedem dritten und in Leipzig an jedem vierten Sonntag geſtattet. Auch an dieſen Plätzen vermögen ſich alle Geſchäftsinhaßer eine ununter⸗ brochene Erledigung der ſonntäglichen Kontorarbeiten dadurch zu ſichern, daß ſie die Angeſtellten abwechſelnd arbeiten laſſen. In Leipzig ruht zudem das N der Angeſtellten auf arbeitsfreie Sonntage während der arbeitsreichen(Meßſonntage) überhaupt. In Köln haben die geltenden Beſtimmungen dazu geführt, daß ein⸗ zelne Engros⸗Geſchäfte nach dem Inkrafttreten derſelben dazu über⸗ gegangen find, ſich Detailgeſchäfte einzurichten, um auf dieſe Weiſe die Möglichkeit einer weiter ausgedehnten Beſchäftigung ihrer An⸗ geſtellten herbeizuführen. Jedenfalls iſt hieraus erſichtlich, daß bei der Regelung der Sonntagsarbeit auch ſchon in dieſer Art dem Großhendel Beſchränkungen auferlegt ſind, die er als drückend empfindet. (Schluß folgt.) * Das Feſtprogramm des großen Maskenfeſtzuges in Küln in dieſem Jahre ſieht u. a. Folgendes vor: Samſtag, 21. d. Mts., Abends 8 Uhr, Abholung des Pringen Karneval, der zu Schiff am Stapel⸗ hauſe eintrifft. Es folgen ein Fackelzug durch die Stadt und eine Serenade für den Prinzen. Den Fremdenſitzungen der beiden Großen Geſellſchaften am Sonntag reiht ſich am Roſenmontag, früh Morgens 6 Uhr, der Weckruf der Funken an. Um 11 Uhr beginnt das Neumarktskonzert, während ſich die Theilnehmer am großen Maskenzuge auf dem Neumarkt berſammeln. Der Zug ſelbſt, der bekanntlich nach einer Idee des Präſidenten Böhmer durchgeführke iſt, ſoll„Lebende Bilder“ vorführen. Schiffsunfall. Ein im Anhang beladenes Schiff kam in Folge Waſſerſtandes oßerhalb der Koſtheimer Straßenbrücke 77TF eeg D kammer an das Miniſterium des Innern. Es heißt darin:„Die von gewiſſer Seite gewünſchte Zulaſſung des weiblichen Geſchlechts zum Amt eines Beiſitzers im Kaufmannsgericht oder doch zur Be⸗ theiligung an der Wahl der Beiſitzer halten wir aus mancherlei Gründen für unangebracht, u. A. mit Rückſicht darauf, daß die im Handel beſchäftigten weiblichen Angeſtellten nur in ſeltenen Fällen als wirklich kaufmänniſches Perſonal nach Vorbildung, Be⸗ ſchäftigungsart und Standesintereſſe anzuſprechen ſind.“ Ob dieſe Fälle im Ganzen ſo ſelten ſind, müßte doch noch feſt⸗ geſtellt werden. Uns ſcheint die Frage der Zulaſſung des weiblichen Geſchlechts vielmehr der gründlichſten Erwägung werth zu ſein. Ueber den Zeichenunterricht in Mädchenſchulen briugt die letzte Beilage der Wiener„Zeit“ einen Aufſatz, der zu folgenden beachtenswerthen Schlüſſen kommt: Gerade das moderne Kunſtgewerbe iſt einer der Berufe, in denen ſich Frauen viel und mit Erfolg bethätigen und der ihnen als Erwerbszweig von Nutzen iſt. Den unermeßlichen Werth, den ein guter Zeichenunterricht, während der Schulzeit genoſſen, im Gefolge hat, werden, wenn es ernſtlich ans Arbeiten geht, diejenigen erkennen, die ſchon eine gewiſſe Sicherheit im Zeichnen beſitzen, deren Auge ſchon die Wahrheiten der Natur erfaßt hat und die dieſe Wahrheiten mehr oder weniger zu ihrem künſtleriſchen Zweck zu betonen verſtehen. Möge der Ruf: Fort mit den Vorlagen, zeichnet nach der Natur! nicht ungehört bleiben. Der „Zeichenunterricht in den Schulen wird ein viel nützlicherer, viel künſt⸗ leriſcher werden, wenn man die Kinder nicht mehr lediglich zum Copiren anhält, ſondern ihre ureigenſte Erpfindung walten läßt. Wenn die Vorlagen erſt verbannt ſind und die Kinder ſich daran ge⸗ wöhnt haben, Dinge nach der Natur zu zeichnen, vielleicht aus der Pflanzenwelt, auch Holzgmodelle, einfache Perſpektiveſtudien, ſo wird ihnen der Zeichenunterricht aus einem ferneren Grunde eines der intereſſanteſten, gleichzeitig nützlichſten Lehrfächer werden. Ich meine, wenn die Kinder anfangen, ſelbſt kleine Entwürfe zu machen. Das — Handels⸗ bei Mainz im Main auf Felſen und erlitt dabei Leckage. Das Schiff fiel mit dem vorderen Theil gegen das Lokalboot, wobei verſchiedene Nachen zertrümmert wurden, welche j am Lande liegen. Mit inem Nothklei zen konnte das Schiff ſeine Fahrt weiter 15 und Ginſtellen von P *Konkurs in Mannheim. Ueber das Vermögen des Kauf⸗ manns Andreas Weſtermann, Inhaber der Firma A. Weſter⸗ manm jr. hier, wurde der Konkurs verhängt. Konkursverwalter Kaufmann Friedrich Bühler; Anmeldetermin 6. März. .0. Karlsruhe, 18. Febr. Der Verbandstag des Verbandes der badiſchen Gaſtwirthevereine findet am 12. und 13. Mai ig Pforzheim ſtatt. *Wörth a. Rh., 18. Febr. Geſtern Morgen fuhr ein von Karlsruhe kommendes 2 ſaſſen auf der Straße zwi Straßenbiegung im Bienwalde mit drei bis jetzt unbekannten In⸗ 1 Lauterburg und Hagenbach an einer in völlig raſcher Fahrt gegen das mit 2 beladene Mütlenfuhrwerk des Müllers Liebtag von Lauter⸗ burg. Die Pferde wurden ſcheu und rannten mit dem beladenen Wagen die hohe Bachböſchi hinab. Der Wagen wurde zertrüm⸗ mert, die Pferde und der Fuhrknecht ſtark verletzt und die Mehlladung erheblich beſchädigt. Die Automobili fuhren nach Weißenburg 70 weiter, ohne ſich um die Angelegenheit zu bekümmern. .c. Offenburg, 18. Febr. Auf Grund der nunmehr beendeten Gemeindewahlen beſteht der hieſige Stadtrath jetzt aus 5 National⸗ liberalen, 3 Demokraten, 2 Sozialdemokraten und 2 Mitgliedern des Centrums. .c. Stockach, 18. Febr. Herr Joſef Behrer, ſ. Zt. Beſitzer der Brauerei zum„Württemb. Hof“ hier und Bürger der Stadt, ver⸗ machte derſelben 5 Grundſtücke im Werthe von 8000., deren Reingewinn zur Hälfte dem Schulfonds, zur Hälfte dem Armen⸗ fonds zufließen ſoll. *Vom Bodenſee, 18. Febr. Der Gemeinderath von Rorſchach beſchloß, mit den Gemeinden Tal und Rheineck einen Automobil⸗ wagenverkehr von Rorſchach über Staad, Buchberg, Tal, Rheineck und zurück anzuſtreben und ſich an den Koſten für die nöthigen Vor⸗ ſtudien zu betheiligen.— Zu dem vferfachen Mord und Selbſtmord in Rontmonten bei St. Gallen iſt noch zu berichten, daß mittlerweile auch ein viertes, tödtlich verletztes 4½ Jahre altes Mädchen im Kantonsſpital geſtorben iſt. Am Leben befinden ſich noch ein ſechs⸗ und ein ſiebenjähriges Kind. Der Uebelthäter hat ſich mit dem Schnitt in die Kehle ſchwer verletzt, doch glaubt man jetzt, daß er doch mit dem Leben davonkommen werde. Am 12. Februar wurden die Opfer des Mörders Müller in St. Fiden bei St. Gallen beerdigt. Die Mutter, 31 Jahre alt, mit drei ihrer Kinder, vom Gatten und Vater ermordet, wurden in ein gemeinſames Grab geſenkt; der Mutter wurde ihr ½ Jahr altes Kind in den Sarg mitgegeben. Eine große Menſchenmenge begleitete den Zug nach dem Friedhof. 7. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Darmſtadt, 17. Febr. In der heutigen Nachmittagsſitzung des heſſiſchen Landtags brachte bei der Etatberathung der Abge⸗ ordnete Jontz die Entlaffung des früheren Kurkapellmeiſters R. Machts in Bad Nauheim, deſſen angeblich verſpätete Penſionirung und deſſen Verſchwinden und Selbftmord zur Sprache und wünſcht anſtändige Penſionirung der Hinterbliebenen, worauf der Finanz⸗ miniſter Gnauth erklärt, daß der Rücktritt des Verſtorbenen durch den ſteten Wechſel der Orcheſtermitglieder und die dadurch hervor⸗ gerufenen Mißhelligkeiten nothwendig geworden ſei, die beanſtandete Verdoppelung des Beamtenperſonals ſei durch die ſtete Entwickelung des ſich immer mehr zu einem Weltbad heranbildenden Nauheim bedingt; die befürchtete Beunruhigung einzelner Quellen durch fort⸗ währendes Nachbohren ſei nicht bedenklich und die vorgebrachten Be⸗ ſchwerden über den ſo häufig abweſenden Kurdirektor bisher nicht bekannt getworden, der Mann ſei tüchtig und eifrig. * Frankfurt, 18. Febr. Der frühere Wirth Philipp Weber in Niederrad mußte geſtern Morgen auf Verfügung des Gerichts die von ihm in der Waldſtraße 10(welches Haus ſeither fein Eigenthum war) innegehabte Wohnung räumen. Darüber wurde er ſo auf⸗ gebracht, daß er die Drohung ausſprach:„Heute paſſirt noch etwas!“ Gegen Abend nun, als der neue Eigenthümer im Hauſe anweſend war, erſchien Weber wieder und machte ſich im Hauſe zu ſchaffen, worauf ihm der Hausherr das Haus verbot. Trotz mehrmaliger Auf⸗ forderung verließ er das Haus nicht, ſondern wollte ſich in die oberen Räume begeben, woran er jedoch verhindert wurde. Hierbei kam es zu Thätlichkeiten, wobei Weber eine Fenſterſchetbe einſchlug und der Hausherr bei dem Verſuch, ihn die Treppe hinunterzuſchaffen, mit ihm die Treppe hinabkollerte. Weber kam unten hin zu liegen und wurde ſchwer verletzt. Er erlitt eine ſchwere Armverletzung und einen Rippenbruch, während der Hausherr unbeſchädigt blieb. * Wiesbaden, 18. Febr. Die Weinkreszenz des Reg.⸗Bez. Wiesbaden im Jahre 1902 ſtellt ſich nach der amtlichen Ueber⸗ ſicht im Ganzen auf 50,948 Hektoliter(40,816 im Jahre vorher). Davon erzielte der Rheingaukreis allein 39,940 Hektoliter (83,488 im Vorjahr). Nächſtdem kommt der Kreis St. Goars⸗ hauſen mit 7072 Hektoliter(7966 im Vorjahr), Wiesbaden⸗Land mit 8122 Hektoliter(4633 im Vorjahr). In dieſen Ziffern liegt auch die ganze Rothweinernte mit 1396 Hektoliter; davan parti⸗ zipirt St. Goarshauſen mit 689 Hektoliter, der Rheingaukreis 2 y dddd —2 einfachſte Blatt kann ja ſo vielfach ſtiliſirt werden. Dadurch wird das Kind angeregt, die Schönheit für die Form zu finden, dadurch auch wird der Geſchmack gebildet, und gerade ein guter Geſchmack iſt für Frauen eine große Hauptſache. Die Kinder werden zum Beiſpiel argeleitet, eine lleine Borde, ein Deckchen zu entwerfen; irgend etwas, das ſie dann als Handarbeit ſelbſt ausführen können, da ſie ja die verſchiedenen Techniken für Handarbeiten am beſten kennen. Und es iſt wiederum zweckentſprechend, wenn ſie ihre eigenen Ent⸗ würſe ſelbſt anfertigen, ſchon damit ſie merken, daß vor Allem keine zu große Komplizirtheit und Umſtändlichkeit in der Zeichnung herr⸗ ſchen darf. Wie viel mehr Luſt und Freude wird ihnen die Aus⸗ arbeitung einer Handarbeit gewähren, von der ſie wiſſen, wie die eingelnen Formen entſtanden, wie dieſe, ſozuſagen, der Natur ab⸗ gelauſcht ſind, wenn ſie nicht das langweilige Gefühl haben: dieſe Sache iſt ſo und ſo vorgezeichnet, auch die Farbe, die Abtönung iſt bereits vorgeſchrieben, arbeite ich alſo mechaniſch weiter. Sie wer⸗ den viel mehr Ausdauer und Liebe zur Sache haben, wenn ihr indi⸗ viduelles Empfinden mitſpricht; und wenn die Lehrerin, wie das ja natürlich ſo ſein muß, ſo lange Kinder lernen, in einer Idee nach⸗ hilft, manche Stilwidrigkeiten verbeſſert, ſo werden die Kinder nach und nach ganz andere Auſchauungen von der Kunſt und von der Arbeit in der Kunſt bekommen. Nuttisbuch. Im laufenden Winterſemeſter ſind an den deutſchen Univerſitäten 1180 Damen berechtigte Hörerinnen von Vor⸗ leſungen. Auf Berlin entfallen 552, auf Bonn 113, auf Breslau 12, auf Erlangen 10, auf Freiburg 17, auf Gießen 19, auf Göttingen 48, auf Halle 43, auf Heidelberg 42, auf Jena 16, auf Kiel 13, auf Königsberg 51, auf Leipzig 67, auf München 33, auf Marburg 19, auf Straßburg 66, auf Tübingen 3, auf Würzburg 58. In der mediziniſchen Fakultät hören ſolche in Heidelberg 1, in der philo⸗ ſophiſchen 22, in der naturwiſſenſchaftlich⸗mathematiſchen 19; in Straßburg in der mediziniſchen 19, in der philoſophiſchen 44, in der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen 2, in der theologiſchen 1; in Jeng in der philoſophiſchen ſämmtliche 16. In Gießen werden die bei * rrr * Deeeeeee iſthe in, 19. Je mit 475 Hektoliter, Wiesbaden⸗Land mit 111 Hektoliter. Menge des Ertrags ſchwankt im Rheingaukreis zwiſchen 73 und 9 Herbſt. Die Quantität wird, laut„Frkf. Ztg.“, meiſt als „mittel“ angegeben, wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Beur⸗ theilung direkt nach der Ernte aus verſchiedenen Urſachen und geradezu gewohnheitsmäßig über Gebühr peſſimiſtiſch auszufallen pflegt.— Das geſammte Weinbergland iſt gegenüber dem Vor⸗ jahr von 3881,43 Hektar auf 3888,32 Hektar, die in Ertrag ſtehende Fläche von 3152 auf 3161,97 Hektar geſtiegen. * Kaſſel, 18. Febr. Ein echter Sohn der Wildniß ſtand oor einigen Tagen in Kaſſel in der Perſon eines Bärenführers vor den Schranken der Strafkammer. Als das Bärenführerweib in maleriſcher Nationaltracht(rothe Blouſe, blaues Kleid, buntes Kopftuch) zum Juſtizpalaſte wanderte, zog es viele Neugierige an. Der Zuſchauerraum war deshalb ſo voll, daß er wiederholt ge⸗ täumt werden mußte. Stenko Stoganos, wie der Bärenführer ſich nennt, und ſein junges, hübſches Weib kennen weder Vater noch Mutter, ſie wiſſen nur, daß ſie griechiſch⸗katholiſch und in Varna am Schwarzen Meer heimathsberechtigt ſind. Da ſie des Deutſchen nicht mächtig, ſo waren ungariſche und rumäniſche Dolmetſcher geladen. Dem Bärenführer wurde vorgeworfen, durch Fahrläſſigkeit den Mühlenbeſitzer Dralle in Helſen bei Arolſen körperlich verletzt zu haben. St. hatte am 22. Dezember Abends die Bären auf der Straße hinter die Wagen gebunden, während er zum Bürgermeiſter wegen Nachtquartiers gegangen war. Der Müller kam aus der Wirthſchaft und lief in der Dunkelheit gegen einen der Bären. Er wurde hingeworfen und die Beine wurden ihm von dem Bären ſtark zerfleiſcht, ſo daß er heute noch im Bett liegt. Das Gericht erkannte auf 6 Wochen Gefängniß. * Kaſſel, 18. Febr. Drei Selbſtmorde ſind von hier und der näheren Umgebung zu melden. Geſtern Vormittag hat ſich eine un⸗ bekannte, ſehr elegant gekleidete Dame in der Nähe des Prinzeſ⸗ ſinnengartens in die Fulda geſtürzt. Die Leiche wurde im Laufe des Nachmittags geländet. Die Unterkleidung der Dame war mit den Buchſtaben G. D. gezeichnet.— In Ihringshauſen bei Kaſſel hat der Landwirth Kuntze, deſſen Frau vor Kurzem ihrem Leben durch Ertränken⸗ein Ende gemacht hat, den Tod in der Fulda geſucht.— In Lauchröden bei Herleshauſen hat ſich der Gendarm Walter mit einem Revolver erſchoſſen. Der Lebensmüde hinterläßt eine Frau mit ſechs unmündigen Kindern. gerichtszeitung. * Leipziger Bank⸗Prozeß. Aus Leipzig wird uns telegraphirt: In der heutigen Verhandlung gegen Eyner wies der Gerichtshof den von der Vertheidigung gegen den Vorſitzenden, Landgerichts⸗ direktor Müller erhobenen Ablehnu n gsantrag als unbe⸗ gründet zurück. Das Schwurgericht trat darauf unter dem Vor⸗ ſitze des Landesgerichtsdirektors Müller in die Verhandlung ein. Im treiteren Verlaufe des Prozeſſes erklärte der Angeklagte Exner, er werde ſich über die Verſchleierungen ſpäter der Wahrheit gemäß äußern. Was den betrügeriſchen Bankerott anlange, beſtreite er ganz entſchieden, ſich desſelben ſchuldig gemacht zu haben. Er berlor ſelbſt ſein ganzes Vermögen durch den Zuſammenbruch. Auch ſeine Frau büßte dadurch den größten Theil ihres Vermögens ein. —— Theater, Runſt und iſſenſchaft. Populärer Klavierabend. Herr Karl Schuler, hier, wird Mitte März im Kaſinoſgale einen populären Klavierabend zum Beſten der hieſigen Ferienkolonie veranſtalten. Dier Berliner Goethe⸗Bund und die Theatercenſur. Die Frage der Theatercenſur wird in einer Verſammlung der Mitglieder des Ludwig Fulda, Geheimrath v. Liszt, Hermann Sudermann, die Reichstagsabgeordneten Müller(Meiningen) und Heine zugeſagt. Paderewski als nothleidender Agrarier. Der Pianiſt Paderewski, welcher vor fünf Jahren das Landgut Kasnagorna in Galizien für eine halbe Million Kronen kaufte, mußte nach dem„Berl. Lok⸗Anz.“ ſeine Beſitzung verkaufen, weil die Bewirthſchaftung bis jetzt über eine Million Defizit ergeben hat. Paderewski ſiedelt nach der Schſveiz über. 8 Kleine Mittheilungen. Zu dem von Eduard Sonzogno in Mailand ausgeſchriebenen internationalen Wettbewerb um den Preis von 50 000 Lire für die beſtelyriſche Oper ſind 294 Ton⸗ werke eingereicht worden; hiervon ſind 19 in franzöſtſcher, 8 in deutſcher, 6 in engliſcher, 2 in ruſſiſcher, 1 in ſpaniſcher und die übrigen in italieniſcher Sprache verfaßt.— Geſchäftliches. (Auſßerhalb der Verantwortung der Redaktion.) *„Der Tag“(Illuſtrirte Zeitung) von Donnerſtag, 19. Febr., enthält: Der Bund der Landwirthe und die Reichstagswahlen.— Vor der Schneeſchmelze.— Die Gerichtsferien.— Theaterzenſur und wilde Reklame.— Bürgers Klagelied.— Die Nothbrücke.— ———„„ der philoſophiſchen Fakultät eingeſchriebenen Damen als„aufge⸗ nommene Hoſpitantinnen“ bezeichnet.— In Anerkennung ihrer Leiſtungen erhielt die Oberlehrerin an der Kreislehrerinnenbildungs⸗ anſtalt in München, Thereſe Schmidt, das Verdienſtkreuz vom hl. Michael.— Fri. Karoline Breitinger in Eßlingen hat bei der württembergiſchen Regierung um die Zulaſſung zu der ärztlichen Vor⸗ und Staatsprüfung in Württemberg nachgeſucht.— In Darmſtadt iſt Frl. Charlotte Wider, eine in den Kreiſen der Frauenbewegung wohlbekannte Perſönlichkeit, geſtorben.— Der kaufmänniſche Hilfs⸗ vexrein für weibliche Angeſtellte hat dem Berliner Magiſtrat eine Denkſchrift über die Nolhwendigkeit des JFortbhildungs ſchu L z wanges für weibliche Handlungsgehilfen eingereicht. Es wird beſonders eine Ausmerzung der minderwerthigen Kräfte aus dem Beruf als wünſchenswerthe Folge obligatoriſchen Schulzwanges in Ausſicht geſtellt, ſowie eine Beſeitigung der Auswüchſe im Privat⸗ handelsſchulweſen erhofft, die häufig weit mehr die Ausbeutung als die Ausbildung der Schülerinnen zum Ziel haben.— Ein ausſchließ⸗ lich von Frauen geleitetes und bedientes Reſtaurant iſt in großem Stil in Berlin geplant. Alleinſtehende Frauen ſollen dort den gewünſchten Anſchluß, auf der Durchreiſe Begriffene Unterkunft finden. Männer haben keinen Zutritt.— Ein franzöſiſches Blatt zählt die Orden auf, die es in den verſchiedenen Ländern für Frauen gibt. Frankreich hat keine beſonderen Orden für die Frauen. Dagegen hat Preußen zwei ausſchließlich für ſie Heſtimmte, Bahern bier, Sachſen einen, Württemberg einen, der für beide Geſchlechter iſt, Sachſen⸗Coburg und Gotha auch einen. In Oeſterreich gibt es zwei Orden für Frauen, außerdem einen für beide Geſchlechter, in Däne⸗ in Rumänien einen, in Rußland zwei. Sogar der päpſtliche Stuhl hat in einem ſeiner Orden, dem des heiligen Grabes, einen beſonderen die Frauen reſervirt. Selbſt in den orientaliſchen Ländern, u ſich keiner hohen Achtung erfreut, gibt es beſondere Jahre 1880 angeſchlof n, als der Sult Die Berliner Goethe⸗Bundes am Sonntag, 8. März, Mittags, in der Philharmonie zu Berlin erörtert werden. Vorträge haben die Herren mark einen, in Spanien zwei, in England drei, in Portugal einen, B. in Japan und in Perſien Und auch die Türkei Misſtellung im Salon Paul Caſſſrer.— Militäriſche Rundſchau. Die„Illuſtrirte Unterhaltungs⸗Beilage“ enthält: Gedenktage.— Marthas Ehe(Roman⸗Jortſetzung).— Vom Kar⸗ neval in Nigza.— Camille Lemonnier.— Norwegiſche Winterbilder. — Oberpräſident von Bitter.— Max Reinhardt.— Aus Nikiſch's Reich.— Das Theater in Orange.— La Metairje.— Rudolf Schildbraut. Heueſte Vachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„Seneral-Hnzeigers“. * Darmſtadt, 19. Febr.(Frkf. Ztg.) Eine geſtern hier abgehaltene Verſammlung des Landeskomitees der heſſi⸗ ſchen Centrumspartei beſchloß, in allen Wahlkreiſen des Großherzogthums für die kommenden Reichstagswahlen eigene Kandidaten aufzuſtellen. A. Frankfurt a.., 19. Febr. Am 9. und 10. März hält bekanntlich die deutſche Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten hier ihren erſten Kongreß ab. Der nunmehr erſchienenen Einladung ent⸗ nehmen wir, daß die Berathungen im Saale der Frankfurt⸗Loge (Eſchersheimer Landſtraße) ſtattfinden. Die Verhandlungen ſind öffentlich. Der Zutritt und die Betheiligung an der Diskufſton iſt Jedermann geſtattet. Am Vorabend, Sonntag den 8. März, iſt Begrüßung im Saale der Alemannia, am Montag Abend um 8 Uhr im Palaſthotel Fürſtenhof das Feſteſſeu. Am 11. März Vormittags ſind verſchiedene Beſichtigungen und Nachmittags Ausflüge je nach Wahl zur Beſichtigung der Idiotenanſtalt in Idſtein oder der Lungenheilanſtalt in Naurod. Während der Dauer des Kongreſſes wird im oberen Saale des Baer'ſchen Antiquariates eine von der mediziniſchen Buchhandlung von Johannes Alt und vom Antiquariat von Joſef Baer& Co. veranſtaltete Ausſtellung der modernen deutſchen und der hiſtori⸗ ſchen Litteratur über Proſtitution, Geſchlechtskrankheiten u. ſ. w. ſtattfinden. Dem hieſigen Organiſations⸗Komitee gehören die nachfolgenden Aerzte an: Dr. A. Bücheler, Profeſſor Dr. Fleſch, Geh. Medizinalrath Dr. Grandhomme, Oberarzt Dr. Herx⸗ heimer, Dr. J. Kohn, Dr. L. Laquer, Profeſſor Dr. Neiſſer, Geh. Sanitätsrath Dr. Spieß und Fräulein Dr. E. Winterhalter. An der Spitze des Komitees ſteht der Oberbürgermeiſter Dr. med. hon. c. Adickes. Das Bureau ſteht unter der Leitung des Stadtrathes Dr. Woell(ſtädtiſche Kanzlei). * Straßburg, 19. Febr. Wie die„Reichsländiſche Corre⸗ ſpondenz“ meldet, zündete geſtern in der Wallachei, eines der älteſten Stadttheile Mülhauſens, ein zwölfjähriger Junge, der nicht ganz ſeiner Sinne mächtig iſt, ein Jeuer an, das mit raſender Schnelligkeit um ſich griff eine eine große Häuſerreihe in Aſchelegte. Vierzehn Familien ſind obdachlos. Die meiſten ſind nicht verſichert. Köln, 19. Febr, Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Petersburg: Der Verkehr der regelmäßigen Schmellzüge zwiſchen den Statiomen der Mandſchurei und Dalnij wird am 23. Februar eröffnet. mandſchuriſchen Bahn Knautſchenzſi⸗Girin begannen ſchon im Dez. 1902. Mit dem Bau der 108 Kilometer langen Strecke ſoll am Anfang des Frühjahrs angefangen werden. Die neue Bahn wird die Giriner Provinz, die Kornkammer der Mandſchurei, mit Port Arthur und Dalnij verbinden. * Stuttgart, 19. Febr. Zu der im Reichstage erörter⸗ ten Frage der Betheiligung der Regierungsver⸗ treter beim vorjährigen Gewerkſchaftskongreß in Stuttgart gibt die Regierung im„Staatsanzeiger“ eine Er⸗ klärung ab, daß die Darſtellung des Leiters der Generalkommiſ⸗ ſion, Legien, im„Vorwärts“, daß die Regierung bezüglich der Saalausſchmückung keine beſonderen Garantien gegeben worden ſeien, der Wahrheit nicht entſpreche. Die Kongreßleitung habe die an die Theilnahme von Regferungsvertretern geknüpfte Be⸗ dingung der Fernhaltung einer demonſtrativen Ausſtattung des Inneren und Aeußeren des Gewerkſchafthauſes acceptirt und in lohaler Weiſe befolgt. Ja, ſie habe ſogar die am Aeußeren ſchon angebrachte Dekoration mit einer anderen in der Nacht vor dem Beginn des Kongreſſes vertauſcht. e. Gleiwitz, 19. Febr. Auf der Friedenshütte bei Morgenroth ſtieß geſtern Nachmittag an einer Kreuz⸗ ungsſtelle der Hüttenbahn ein von einer Lokomotive nach der Halde gedrückter Wagen mit glühenden Schlacken einer anderen die Stelle durchquerenden Lokomotjbe in die Flanke. Auf der letzteren befanden ſich ein Rangirmeiſter und zwei Rangixrer. Der Rangirmeiſter gerieth unter die Lokomotive, wobei ihm das rechte Bein•m Oberſchenkel zermalmt wurde. Die Rangirer wurden in die umgeſtürzte Schlacke geſchleudert und erlitten lebensgefährliche Verletzungen. 8 Dresden, 19. Febr. Das Befinden des Prinzen Friedrich Ehriſtian macht ſehr erfreuliche Fortſchritte. Die Temperatur iſt weſentlich zurückgegangen. Marienburg, 19. Febr. Die Nogat durchbrach heute bei Peyer⸗Niederkampe den Damm und ſetzte die umliegende Gegend Die Vorarbeiten für die neue Zweiglinie der unter Waſſer. bruches etwas gefallen. OShligs, 19. Febr. Geſtern Abend entſtand in der hieſigen höheren Schule für Knaben und Mädchen ein Brand, welche das ganze Gebäude zum Opfer gefallen iſt. Nur die Umfaſſung mauern ſind ſtehen geblieben. Die Entſtehungsurſache iſt auf gu ſtrömendes Gas zurückzuführen. Menſchen ſind nicht umgekommen. * Bu dapeſt, 19. Febr. Der Zweikampf zwiſchen dem Landesvertheidigungsminiſter Frhrn. b. Fejervary und dem Abgeordneten Lengyel fand heute Vormittag ſtatt. Der Miniſter erhielt kleinere Verletzungen an der rechten Hand, die ihn an der Fortſetzung des Kampfes hinderten. *Cherſon, 19. Febr. In der hieſigen Corrections⸗ abtheilung entſtanden Unordnungen. Ein Gefangener entkam, ein anderer erhielt eine tödtliche Schußwunde. Nach Ankunft des Gouverneurs wurde die Ordnung wieder her⸗ geſtellt. London, 19. Febr. In hieſigen Kolonialkreiſen gehf das Gerücht von einem Verkauf Neu⸗Guineas an Deutſchland, welches beabſichtigen ſoll, dieſes Gebiet dem Wilhelmslande anzuſchließen. m alljährlich erforderliche Produktion für eine gewiſſe Zeitperio dem Bedürfniß des inneren Marktes entſprechend feſtſetzt. Auß der geplanten Geſetzesveränderung wird beabſichtigt, den acciſ freien Verkauf von Zucker in denaturirter Form für landwirt ſchaftliche Zwecke zuzulaſſen. W. Petersburg, 19. Febr. Gerüchtweiſe verlau die Erweiterung des Wohnrechtes der Jud ſtehe unmittelbar bevor. 1 o. Rio de Janeiro, 19. Febr. Die Parlamen wahlen, welche geſtern ſtattfanden, waren ſehr erregt Es kam verſchiedentlich zu Zuſammenſtößen, wobei mehrere Per ſonen getödtet oder verwundet wurden. Rücktritt des Miniſteriums Crailsheim * München, 19. Febr. Der Prinzregent hat in ein Handſchreiben vom 18. Februar den Staatsminiſter Gr von Crailsheim ſeinem Anſuchen entſprechend 1. März d. J. von der Leitung des Staatsminiſterium des Miniſteriums des kgl. Hauſes und des Aeußern enth Macedonien. 8 8 Konſtantinopel, 19. Febr.(Wiener Corr.⸗Bu Pforte ſprach der bulgariſchen Regierung und der Sultan perſb lich dem Fürſten Ferdinand ſeinen Dank für die gegen das m doniſche Comjte durchgeführten Waßregeln aus. Konſtantinopel, 19. Febr. Der italfeni Botſchafter erhielt Anweiſung, die Schritte der Botſch Oeſterrerch⸗Ungarns und Rußlands zu unterſtützen, welche d 3 ſprechend den getroffenen Vereinbarungen bei der Pforte zur Ei führung wirlſamer Reformen in den Vilafets Macedoniens ih⸗ wollen.„ Der Konflikt mit Venezuela. *„Berkin, 19. Febr. Nachdem die diplomaliſchen Veziehung zwiſchen der deutſchen und venezolaniſchen Regierung wieder au nommen ſind, wird, wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ hört, der ernannte kaiſerliche Geſandte, Pilgrim m, die Re neuen Poſten in dieſen Tagen antreten. Wafhiügton, 19. Febr Der ſchäftsträger in Caracas theilt mit, daß das D Erhöhung der Zölle vom Miniſter des laſſen worden ſei. Man iſt erſtaunt darüber, daß Caſtro ſelbſt erlaſſen iſt. Bowen begab ſie Vertretern derjenigen Mächte, deren Anſprüche n ſind. Er ſandte ein Telegramm an den venezolani des Aeußeren mit der Bitte, die Protokolle zu unterz bald Alles bereit ſei. „„ ẽü» Berliner Drahtbericht. )356(Berlin, 19. Febr. Das preußiſch miniſterium iſt, wie das Berliner Tageblat Frage der Bekämpfung des Kurpfuſche näher getreten. Das Geſetz betreffend die Bekämpfung di lauteren Wettbewerbs ſoll dabei häufiger und energiſche bisher zu Hilfe genommen werden.— Lemberg Zaleßzezyky wüthete ein großer Brand, wobei Wohnhäuſer eingeäſchert wurden.— Marſeill München bei Tanz und Spiel. (Von unſerem Münchener Mitarbeiter.) 8 (Nachdruck verboken.) Trapptrapp rennen die kleinen Rößlein über das glakte Asphalt⸗ pflaſter. Eine Droſchke dicht hinter der anderen. Ganze Wagen⸗ prozeſſionen. Und am hohen Himmel lacht der Vollmond ſein breiteſtes Lachen, die Luft geht klar und fein, etwas wie Frühling webt durch den ſtillen Raum. 5 In den Droſchken ſitzen natürlich lauter Masken. Moſchusduft und verruchte Parfüms dringen aus den geöffneten Fenſtern heraus, Kichern wird vernehmlich, glitzernde Hüte, bunte Toiletten leuchten aus dem Dunkel. Wie verwandelt, wie bezaubert iſt die Stadt. Guckt man einem Vorübergehenden in die Augen, ſo ſieht man eine flackernde, bacchan⸗ tiſche Fröhlichkeit, wo ſonſt behagliche Gleichgültigkeit ſich auszu⸗ drücken ſchien. Aergerte man ſich ſonſt über das phlegmatiſche Tempo der Fußgänger, die dem Eilenden das Fortkommen auf den Bürgerſteigen faſt urmöglich machea, ſo begegnet man jetzt blotz flinken, beweglichen Füßen, unter denen wiederum die in weißen Stiefletten und Pantöffelchen ſteckenden ſich als die geſchwindeſten, nervöſeſten zu erkennen geben. Es iſt nicht anders: die Stadt befindel ſich bei Tanzlaune und da magſt du nun wollen oder nicht wollen, tanzen mußt du, kanzen. Wo'? Schöne Frage! Wo du willſt! Hier iſt überall München, und München iſt überall das gleiche. Brauchſt auf Rang und Stand gar nicht Rückſicht zu nehmen, würde dir gar nichts nutzen, gevietheſt in der feinſten Geſellſchaft doch auch zugleich in die allerproble⸗ natiſchſte, haſt alſo bloß luſtig zu ſein und— Geld in deinen Beutel zu thun. 35 Hier im„Deutſchen Theater“ gibt heute der berühmte Schmierendirektor Emanmel Strieſe aus Sachſen im Verein mit allen Sternen und Sternſchnuppen unſerer Münchener Bühnen einen „Familienabend“. Alle Koſtüme, die ſonſt in den Theatergarderoben n wenig anſtrengungsreiches Daſein führen, haben heute, wie man gaen pflegt,„alle Hände voll zu thun“. um dem berühmten Feſt⸗ geber Ehre zu machen. Holländer, Spanier, Inder, knechte, Gebirgler, Scharfrichter, Stierfechter, Teufeli Kleidervorrath des Hoftheaters, des Reſidenzthegter theaters, des Ueberbrettls und des Brettls iſt auf den B ſelbſt begrüßt die Gäſte. Er theilt ganz ergebenſt Frau zu Ehren der Erſchienenen Krapfen geback Krapfen treten dann auch ſogleich auf, aber ſe Strieſe in einen maßloſen Zorn, denn— die Kra i1 gerathen. Nun legt natürlich Frau Strieſe los: Was k dafür, wenn das Gebäck nicht ganz tadellos gelang, ſte einigen zwanzig Kindern— die jetzt ebenfalls auftrete mehr zu thun, als nach dem Kochtopf zu ſchauen. Wei die Ausrede ſeiner Frau gelten zu laſſen, wird Str „wilde“, er wirft in heiligem Theaterzorn ſein ſteht zu ſeiner eigenen Ueberraſchung als— re Es entſpinnt ſich folgender Dialog: Frau Strieſe: Schaamſt dich denn nicht in ſolch „Dite Polizei entdeckt da allerhand! Die Tracht iſt unmoraliſch und ſ Strieſe: Der Eindruck iſt mehr künſtlerif Frau Strieſe: Du wirſt ſchon fehn, du wirſt ganz 8 Die Behörde duldet abſolut keine 81 Strieſe: So ſorgſam denkt ſie nur fü Jel In der Kunſt iſt ſie ſtreng, im Uuebrigens iſt Strieſe's Zorn angeſichts de ſchaar bald verraucht, ſo daß nunmehr die Kl „Arbeit“ gehen und ſich vor dem Publikum produßz „Theater der Modernen“ führt zu Ehren des anweſend düſtere Familientragödie„Klein Eierwolf“ vor. debutirt als„berühmte Volkstänzerin Iſauxa Nix⸗an“. Walzer wird geſpielt,„die Einſamen Menſchen von innt Szene, Niggerlieder werden geſungen ete. ete. Nicht weit von dem Strieſe'ſchen Feſtlokal li Treffler. Dort hat ſich die Geſellige Vereinigu Künſtlergenoſſenſchaft ein Stelldichein ge⸗ Großſtadt binein das Weben und Lebe Sem 25 7* ber 1 1 Generarremerger, kän des ftalieniſchen Dampfers Gua co, der geſtern im hieſi⸗ gen Hafen eintraf, theilt mit, daß er bei dichtem Nebel mit der franzöſiſchen Brigg Lo 0 U iſe Amelie, die mit einer Kohlen⸗ ladung unterwegs war, zufſammen fli feß. Die franzöſtſche Brigg ſank in we Minuten. Die 8 Mann ſtarke Be⸗ ſatzung wurde vom Guasco gerettet und nach Marſeille gebracht. Deutſcher Reichstag. (262. Sitzung.) W. Verlin, 19. Febr. Am Bundesrathstiſch: Staatsſekretär Graf Poſado ws kh. Der Präſident eröffnet die Sitzung um.20 Min. Eickhoff(freiſ. Vp.) bemängelt die dilatoriſche Handhabung der Geſchäfte im Reichs⸗ Patentamt, namentlich bei Anmeldung des vereinfachten Waaxrenzeichens. Die Verfügungen und Entſcheidungen ſeien nach jeder Richtung widerſpruchsvoll und höchſt inkonſequent, die Grund⸗ ſätze durchaus ſchwankend, ſo daß dem Schutz ſuchenden Publikum und dem Schutz ſuchenden Gewerbetreibenden Schwierigkeiten verur⸗ ſacht würden. Etwas weniger Pedanterie und Bureaukratismus ſei empfehlenswerth. Müller⸗Meiningen(fr. Vp.) fragt an, wie es mit dem in Ausſicht geſtellten Photograßhen⸗ geſetz ſtehe. Es iſt dringend nothwendig, ein einheitliches Reichs⸗ theatergeſetz zu ſchaffen, in dem 5 das Gebührenweſen für die Theateragenten geordnet werde. Die Theater zenſur iſt ein direkter Verſtoß gegen die preußiſche Verfaſſung; ſie verſtößt aber auch gegen die Gewerbeördnung. Die Herren auf der Rechten ſind der Meinung, daß auf dem Wege der Landes sgeſetzgebung eine Regelung erreicht werden könne. Sie ſollten ſich aber namentlich durch die Vorgänge in der letzten Zeit überzeugen laſſen, daß hier nur durch die Reichsgeſetzgebung eine Beſſerung möglich iſt. Die Zenſur blamirt ſich von Tag zu Tag mehr vor der gebildeten Welt. Auch bei dem Stück von Dreher:„Das Thal des Lebens“ hat ſich die Zenſur der Lächerlichkeit preisgegeben. Auf das klägliche Beginnen deutſcher Fürſtinnen zur Hebung der Sittlichkeit. Graf Balleſtrem den Redner Ankerbrechend: Das gehört wohl nicht zum Titel Staats⸗ ſekretär des Innern. Müller⸗Meiningen fortfahrend: Ich will durch Veiſpiele von der Thorheit der Zenſur nur die Berechtigung meines Verlangens nach einem Theatergeſetz Harlegen. Das„Thal des Lebens“ wurde verboten, weil angeblich im Hohenzollernhauſe eine ähnliche Sache paſſirt iſt, wie im Stück geſchildert wird. Durch das Verbot iſt eine ſolche Reklame gemacht worden, daß es jeder jetzt ſehen will. Die ſchmählichſte Zenſur wurde bei dem Stücke bon Paul Heyſe's„Maria von Magdala“ ge⸗ leiſtet. Trotzdem iſt es aber verboten worden. Wie das Mucker⸗ thu m jetzt wieder bei uns umgeht, davon hat Abg. Stöcker neuerlich wieder draſtiſche Beweiſe gegeben. Er hat ſogar den Kaiſer im Verdacht, daß er gewiſſen Vorleſungen beigewohnt hat, und daß er an den Forſchungen des deutſchen Geiſtes Antheil nimmt. Wir erwarten vom Reichskanzler, daß er dieſe Art von Zenſur, dieſes traurige Ueberbleibfel der Vormärzzeit durch einen geſetzgeberiſchen Akt des Staates beſeitigt, ſo wahr der Reichskanzler kein „Philiſter“ iſt. Crüger(freiſ. Vp.) beſpricht die Reformbedürftigkeit des Börſengeſetzes. Graf Kanitz(konf.) weiſt auf die Bedeutung der Hinderniſſe hin, welche der Einleitung der Reform des Börſengeſetzes entgegenſtänden. Das Geſetz ſei nicht ab jrado gegeben worden, es ſei im Gegentheil kein Geſetz ſo umfaſſend vorbereitet und ſo vorſichtig ausgearbeitet wor⸗ den, wie gerade das Börſengeſetz. Allerdings fehlen in demſelben die Strafbeſtimmungen. Die Börſe ſei nicht im Intereſſe ihrer Selbſtwillen da, ſondern eins der wichtigſten Inſtitute für die All⸗ gemeinheit. Jeder hat Intereſſe daran, daß dort nach geſunden Prinzipien verfahren wird. 8. 5.* * Berlin, 19. Febr. Wie verlautet beabſichtigt Dr. Müller⸗Fulda beim Militäretat eine Reſolution einzubrinen, in der er die Einführung der Wehrſteuer befürwortet. Volkswirthschaft. Bom Koksſyndikat. Aus Eſſen wird gemeldet: Der„Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Zeitung“ zufolge 1 5 der Verſandt des Koks⸗ ſhndikats im Januar 19083 677 722 t, gegen 686 772 t im Dez. 1902 und 483 566˙tm· im Januar 1902. 5 0% 75 Damheimn, 19. Pebrſer⸗ Konkurseröffnungen. Bertha Siſele, Mannheim; Bau⸗ unternehmer Jakob Engert, Mannheim; Nachlaß der Wittwe Konrad Johannes, Pfeddersheim; Nachlaß des Fuhrmanns Adolf Heinz, Dill⸗e zenſtein(Pf 0 1 3z heim); Ringfabrikant Gugen Anwärter, Pforzgzheim; Akkordanten Ern ſt Mezger und Gottlob Frech, Degerloch(Stuttgart). Maunheimer Eſfektenbörſe vom 19. Febr.(Ofſtzieller Bericht.) Die heutige Börſe verkehrte in ſtiller Haltung. Höher waren: Badiſche Bank⸗Aktien 117., Aktien der Aktien⸗Geſellſchaft für chemiſche Induſtrie 9., Brauerei Ganter⸗Aktien 104 G. Niedriger notirten: Weſteregeln Stamm⸗Aktien 201., Portland Gementwerke Heidelberg 110 B. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 19. Februar. Hafer, württb. Alp—.——.—.— „amerik. weißer—.——.— Weizen hierländ. „ uheiniſcher „ ruſſ. Azima 17.75—18.— Maisamer.Mixed 18.75. „ Ulka 17.50—18.—„Donau—̃ ̃— „ Theodoſta 17.75—18.—„La Plata 14.—.— „ Saxonska.——— Koblreps, d. neuer 24.—.—. „ Taganrog 17.25—17.75[ Wicken 20.——20. 5⁰ „ rumäniſcher 17.75—18.50 Kleeſamendeutſch. 1120.—125.— „ am. Winter 17.75—. 75„ II 110.—115.— „ Manitobal—.—.— neuerPfälzer————. „ Walla Walla—.—.—.— 1 110.—115.— „ Kanſas II 17.65—17.75„ Provene. 110.—180.— „ Californier——.— 55 Eſparſette 30.—82.— Le Plata—.———[Leinöl mit Faß—.——55.— Kernen 17.—.—„ bei Waggon—.——54.— Roggen 5 pfälz. 15.——15.15 Rüböl in Faß—.—58.50 „ ruſſiſcher 15.——15,15 „ rumäniſcher—.—.— „ norddentſcher—.——.— „ ameritk.———I6ͤ———u Gerſte, hierländ. 16.50—16.75 „ Pfälzer 16.50—17.25 „ Ungariſche—.—.— Futter 12.75—13.— Gerſte rum. Brau—.———.— bei 0 aggon 50 Aim. Petroleum Faß fr. mit 20% Tara—.——23.25 Am. Petrol. Wagg.—.— 22.10 Am. Petrol. in Ciſt. p. 100konetto verzollt18.70 Ruſſ. Petrol. fr. 7a6ß—.——22.25 Ruſf. Petrol. Wagg.—.——19.90 Rufſ. Petrol. in Ci⸗ Hafer, Had. 16.——15.25 ſternen p. 100konetto—. 16.50 „ kruſſiſcher 14.60—15.25 Rohſprit, verſteuert—.— 116.— „norddeutſcher—.——.— oer Sprit—.— 49.— 90er do. unverſt. 33.——. Weizenmehl Ar. 00 8 9 2½% 28% d 19.75 Roggenmehl Nr. 0) 23.25 1) 20.25. Alles ziemlich unverändert. 1 1 5 4 Mannheimer Effeftenbörſe vom 19. Februar. Obligalionen. Staat 1½0% Ludmigshafen—.— „ Bald. Oblig. v. 1901105.70 5,4% 102.25 G 75% Bad. 5. blig. v. 1902102.— 0z3½% 99.— G g%„„„„ 1900101.50 64% Mannheimer Obl. 1901104.15 G 89½.„ tabgeſt. 100.15 534% 7 19000104.15 G 8ʃ½%„ Oblig. Mark 101.15 U3 375 1 1885 100.60 88 6½„„ 1886 101.80 533% 5 1888100.60 G 8 1892½4 101.50 b5%„„1895100 60 G 5 93.40 5/0%„ 1898100.60 G 4 5 T. 100 Looſe 160.—63½% Pirmaſenſek 96.— G 30 Bober⸗ Obligationen 101.60 hznduſtrie⸗Obligation. 8 92.40 b5 92 0% Aft. 5Geſ.f„Seilindu⸗ 5 Deülſche Reichsanleihe 102.85 03 8 8555 8 . trle Flickz 105 101.30 G .⸗G. f. R. 102.90 63 93 10b3 15* 17 3½ Preuß. Conſols 102.85 030%, 5 lin 37 29063 J„ eniliei, 9. e 585 9918 64% Kleinlein, He—.— . d d5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 99.—6 iſeubeen ehen. 4% Pfälz.(Lud. Max Nord) 103.30 Pz 100.50 bz 4½% Speyerer Braubaus vorm. Gbr. Schultz, Akt.⸗ „ zeſ. in Speyer 5 8½%„„ convertir 100,50 bz 55 9 19355 per 101.50 G Plasdemefe. ſchleppſch 4% Rhein. Byp.⸗B.unk.1902 101.— G4½% Mannh. Lagerbaus⸗ 309„„ ſ alle M. 97.20( ft 5 101.50 G 217* 8970 4 8 3½%„„ Unk.1904 98.30 G. hein. Elektri⸗ Communal 98.50 G zitätsw in Ke⸗ lsruhe—— Städte⸗Anlehen, 4½ Speue elwerke 102.90 G .%, Freiburg i. B. 99.90 B4½% S D 80% Fee eer v. J. 1896 90.— 6 ſtrie Waldbof⸗Manußeim 101.— G 5½%% Lahr v. J. 1902 98.50 G4½ Verein chem. Fabriken 101.50 G 4% Ludwigshafen von 1900ʃ102.60 G14½ Zellſtofffabrik Waldhofſto4. 50 G ieſige Fichten und Laubholzbäume gaben dem großen Saal das Anſehen eines tiefen, weltabgeſchiedenen Forſtes. Eine Klausner⸗ zelle fehlt ebenſowenig wie ein Schwarm von gefiederten Sängern. nd Rübezahl tritt auf, der getreue Eckart, der Zwerg Alberich, der unheimliche Samiel mit ſeinem ganzen Wolfs ſchluchtge folge. In Prachtvolle mittelalterliche Gewänder gekleidete Jäger ziehen mit der kläffenden Meute vorüber. Im Gewimmel der Tanzenden er⸗ blickt man ſchillernde Waldläfer, roth⸗ und weißgefleckte Pilze, grüne Waldmeiſter und weiße Maiblumen, zottige Bären, Hirſche mit acht⸗ zehnendigen Geweihen, Waldſchrätlein mit Bocksfüßen und Rau⸗ tendels mit und ohne Nickelmänner. Der akademiſche Verein für bildende Kunſt gab in dieſem Jahr einen„Boheme⸗ Abend“. Maler⸗, Sänger⸗ und Schreiberleut feier⸗ ten da ein luſtiges Zigeunerleben ohne alle programmatiſche Ver⸗ abredung: hier ſang Marcel zur Laute ein Lied und Mimi und Muſette hörten ihm zu; dort hielt Colline einigen Philiſtern einen Vorirag über den Hochgang der Münchener Kunſt, wieder an einer anderen Stelle improviſirte der Zirkus Bruch eine Vorſtellung, in der Morgenfrühe wurde die ganze Ausſtattung des Feſtes verſteigert und dann— noch lange mit dem Tanzen nicht aufgehört In das„Land der Kaſtanien“ führte ein anderes Faſchingsfeſt. Ein Pfiff und: Barcelona, Alles ausſteigen! dröhnte es hinter der Szene. Fünf Herren, die Kommiſſion zur Einführung ſpaniſcher Volksſpiele in München, ſtellen ſich vor: Ambroſius Märzenbier, Kaibipraxer; Waſtl Moslechner, Oekonom von Oberhaching; da Krauterer Vinzerl, Miſt⸗Attache; Kadé Schmai⸗Raiber, Kafino⸗ Vorſtand und da Zweſchben⸗Aliſt, Mörteltrager⸗Eleve. Die Herren kommen ſich in Barcelona natürlich ſehr„ſpaniſch“ vor. Es dauert aber nicht lange, ſo hat Kadé bereits einen Berührungspunkt baye⸗ riſchen und ſpaniſchen Weſens ausfindig gemacht, es iſt ihm nämlich gelungen, mit einem Einheimiſchen ins Raufen zu gerathen, und das Glück der Kommiſſion über die nationale Verwandtſchaft mit den Spaniern iſt ſo groß, daß nur die Dazwiſchenkunft des Alkaden von Barcelona, Don Salvador de Monte Nockheros, die aufgeregten Gemüther zu beruhigen vermag. Don Saboator ſtellt ſich übrigens als ein in Spanien naturaliſirter Urmünchener vor und iſt gerne bereit, ſeinen Landsleuten bei ihren Studien über die ſpaniſchen Volksſpiele behülflich zu ſein. Und ſo kann denn das Feſt beginnen: ſpaniſche Tänze werden aufgeführt, mauriſche Gauklerkunſtſtücke rfahren eine urgelungene Parodie, ihren Höhepunkt aber erreicht ie Luſtbarkeit in einem abenteuerlichen Stiergefecht und dem an⸗ ſchließenden Maskentreiben der natürlich meiſt ſpaniſch gekleideten theilnehmer. Gine beſondere Vorliebe bekundet der diesjährige Münchener und der fliegenden Blätter befaßt hatte, * 8 auch— Wilbelm Nuſch⸗Kirmeg. eval für die Inſzeuirung von Karikaturenzeichnungen. Nach⸗ ſchon das Preſſefeſt ſich mit den Bildern des Simpliziſſimus, 5 erlebten wir kann ſich auch ohne nähere Veſchreibung leicht einen Begriff von dieſer brolligen Veranſtaltung Da paren Max und Wdan in Dutzenden von Auflagen, da war die fromme Helene, da der Lehrer Lämpel, da der Pater Philuzius, da der Schneider Böck, da der Maler Kleyl, da Hans Huckebein, da Onkel Nolte, da die Wittwe Bolten, da Vetter Max, da ſogar Wilhelm Buſch in höchſt eigener serſon. Und was beſonders wichtig war: auch der Humor, der bei einer Buſchfeier im vorigen Jahr keinen Eintritt erhalten hatte, war zur Stelle, ein ſtrammer, jugendlich feſcher Humor, ſo wie man ihn erwartet, wenn die ſtudentiſche Fröhlichkeit— die Kirmeß war ver⸗ anſtaltet vom„Akad.⸗dram. Verein“— als Feſtgeberin auftritt. Um die Liſte der Bälle nicht ins Endloſe fortzuſetzen, will ich nur noch des gegenwärtig geſuchteſten und beſuchteſten Faſchings⸗ feſtes, der Schwabinger Bauernkirchweih gedenken. Der Zudrang zu dieſer„Kirta“, wie ſie im heimiſchen Dialekt kurzweg heißt, iſt ſo groß, daß man dem„Verein deutſcher Kunſtſtudirender“ ſchon ſehr nahe ſtehen und ſich bei Zeiten melden muß, um überhaupt eine Karte zu ergattern. Erfreulicherweiſe benutzt der Verein die große Beliebtheit ſeiner Veranſtaltung, um an den Koſtümen eine ſtrenge Cenſur zu üben, d. h. unbarmherzig heimzuſchicken, was nicht in veritabler Bauerntracht erſcheint. So iſt es denn allmählich dahin gekommen, daß ſelbſt Muſeen und Koſtümwerke keine ſo reich⸗ haltige und werthvolle Sammlung von Volkstrachten bieten wie die Sehwabinger K Kirta. Daß es an Gebirgskoſtümen nicht fehlt, kann ja bei der Nähe der Alpen nicht in Erſtaunen ſetzen; wenn aber Finn⸗ länder, Lappen, Schweden, Schotten, Irrländer, Ruſſen, Rumänen, Ungarn, Bulgaren ete. in echten, nicht nachgeahmten National⸗ koſtümen und Schmuckgegenſtänden auftreten, ſo gibt es eine Augen⸗ weide, die ſelbſt den Unterrichteten in helles Entzücken verſetzen kann. Es iſt alſo nur ſelbſtverſtändlich daß der Kirta, wie jeder recht⸗ ſcheffenen Kirchweih, auch noch eine Nachkirchweih zu folgen pflegt und es muß hinzugefügt werden, daß auch dieſes Nachſpiel heuer glanzvoll genug verlaufen iſt. Mit das Gelungenſte war der ganze diesfährige Faſching geboten, waren die Wandervorträge des Schrift⸗ ſtellers Simplizius Paraſttius Rindfleiſch„Ueber den unglaublichen Einfluß Böcklins auf die Bewohner Münchens, Allachs und Feld⸗ mochings.“ Wenns Februar wird, hängen ſich in München übeigens nicht nur die Menfchen, ſondern, wie der luſtige„Rigolo“ meint, auch die BViere eine Maskerade um. All die untrinkbaren Schnee⸗ und Eis⸗ gewäſſer, die den ganzen Winter über den Münchener ärgern, ſteigern das Verlangen nach denaturirtem Waſſer ins Grenzenloſe, und kaum iſt der Aſchermittwoch vor der Thür, ſo winken auch ſchon die verſchiedenartigſten Vorläufer des Salvatorbiers. Item: es iſt dafür geſorgt, daß die leichte behende Tanzſchritt⸗ ſtimmung der Stadt nicht übermäßig lange andauern, ſondern bei⸗ zetzen dem ortsütkichen Biertwagennbeuuge Flatz machen Ba E Depoſt ith.„Zweibrck. ebank Speier 500% E Mannheimer Bank Oberrhein. Bank Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pflz. Spar⸗ u. Cdb. Landau Rheiniſche Ereditbank Nhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Eiſenbahnen. fälziſche Ludwigsbahn 1 Maxbahn Nordbahr Heilbronner Straßenbahn. Chemiſche Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtrie Badiſche Anilin⸗ u. Soda Chem. Fabrik Goldenberg Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken 8„ Vorzug Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbrauerei Durlacher Hof vorm. Hagen Eichbaum⸗Brauerei Elefantenbräuühl, Worms Brauerei Ganter, Freiburg Kleinlein, Heidelberg Homburger Meſſerſchmitt Ludwigshafener Brauerei Mannh. Aktienbrauerei Weſteregeln Alkal. Stamm⸗ 187.70 G 175.— 212.50 G 117.— G1* 201.— 106.50 0 244. 89.—B 213.—G 15⁴.— B 117. 119. 126. 97.— G 110.—— 115 184.5 29.f 5000 ener 8 8. v. 138.50 GPfälz. Preßh. u. 185.— G 102.50 G 230.— G. 143.— GN .—6 1 5 425.— 5 Wi 222.— 6 55 162.— GPf 100.— BBe 104.— G Ve 178.—G * Ver 14 S Cönzinenale ner Fndagtee. Aet ⸗Geſ. ler Emaillirw Ektlinger Frankfurter Effektenbörſe. Achlef-Kurſe. rtie 108.50 G 5r135.— 3 108.—G 88.— G 190.— 96.— t 110.— zer 1 jer 8 128.— Verein Speyerer iegelwerke 80.—B Zellſtofffabrik Walde 110 228.— G Zuckerfabrik Waghäuſel 76.— G (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 3½ ae Wechfel. in Kurze Sicht 2½—3 Monate Reichsmark% Vor. Kurs[Heut. Kurs] Vor. Kurs Jeut.Kurs Amſterdam hfl. 100—168.87 168.85—— 5 Belgien.. Fr. 100 3— 81.366 81.333——— Italien Ve. 1005—81.883 81.366—— London. Eſt. 13— 20.477 20.477—— Madrid Pf. 100——————— New⸗Nork„Dll. 100————— Faris.. Fr. 100.— 81.466 81.433—— Schweiz Fr. 1003½ 81.866 31.35—— Pelersburg 5.100 4½ 8 191 Kr. 100————— Bien. Kr. 100 3½ 85.366 85.333—— e————— Staatspapiere. A. Deutſche. 18 19. 5½ Dſch.Reichsanl.] 103.— 103.— italien. Rente 103.90 108.90 3½%„„„ 103.— 102.954 Oeſterr. Goldr. 103.60 108.40 3 93 05 93.10 4½% Zeſt⸗ Hilberr. 101.35 101.30 ½ Pr.Staäts⸗Anl. 102.85 102.90 4½ Oeſt. Papierr. 101.50 101.40 56„„„ 102.85 102.90 455 Portg. St.⸗Anl. 51.80 51.70 8 93.15 93.05 4 dio. äuß. 32.80] 32 75 8½ Bad. St.⸗Obl. fl. 100.15,100.10 4 Ruſſen von 1880 101.20 101.20 .] 101.15 101.25 Aruſſ. Staatsr. 1894.——.— ſpan, ausl. Rente 92.30 92.70 4 bad. St.⸗A. 105,70/ 105.70 1 Türken Lit. D. 30.60 30.65 3½ Bayern„„ 101.75 101.80 4 Ungar. Goldrente 102.15 10225 3 92.50 92.75 5 Arg. innere Gold⸗ 4 0 bayer..⸗B.⸗N. 105.85 105.85 Anleihe 1887 92.90 93.— 4 Heſſen 105.80 195.70 4 Egypter uniſieirte 109,20 109.30 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 5 Mexikaner äuß. 101.— 101.10 von 1896 91.40 91.40 4 inn. 25.95 25.85 8 Sachſen. 91.40 91.45 41½ Chineſen 1898 93.25 98.20 4 Mh. St⸗A. 1899———— 8 8 92.70 92.70 Verzinsl. Looſe. 3. Aus ländiſche⸗ 3 Oeſt. Looſe v. 1860 156.60. 186.60 5 90er Griechen 42.80] 42 85 3 Türkiſche Looſe 183.60 134.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh. 76.— 76.70] Parkakt. Zweibr. 109.50 109. 50 Heidelb. Cementw. 110.20 109.— Eichbaum Mannh. 162.— 162.— Anilin⸗Aktien 424.50 424.50 Seilinduſtrie Wolff 106.— 106.— Ch. Fbr. Griesheim 223.50 223.50 Weltz z. S. Speyer 125.— 125.— Höchſt ter Farbwerk 354.60854.60 Walzmühle Ludw. 115— 115.— Vereinchem. Fabril 212.— 213,75 Fahrradw. Kleyer 184.80 186 50 ChemWerke Albert 195.— 195.— Maſch. Arm. Klein 110.— 110.— Aeccumul.⸗F. Hagenſ132.— 135.— Maſchinf. Gritzner 184.80 185.20 1 5 Böſe, Berlin 76.— 76.50 Schnellprf. Frkthl. 162.— 162.— flg.Clek.⸗Geſellſch 191.90 192— Selfabril⸗Aktien 117.— 117. 0 5——.— Bwllſp Lampertsm.—.—v— Schuckett 101.— 10150 Spin. Web. Hüttengh“———.— Lahmeyer 9190] 92.50 Zellſtoff Waldhof 223.— 223.— Allg..⸗G. Siemens 131.80 131.25 Cementf. Karlſtadt] 90.— 91.— Lederw. St. Ingbert] 76.85] 76 85 Friedrichsh. Bergb. 145,70 Bergwerks ⸗Aktien. Bochumer 185.20 185.40 Weſterr. Alkali⸗A.] 199.60 20020 Buderus 112.50112 50 Oberſchl. Eiſenakt. 95.60 95.60 Concordia 271.50 271.—Ver. Königs⸗Laura 220.— 219.25 Gelſenkirchner 174.80175.20J Deutſch. Suxemb. V. 95 20 95.70 Harpener 174.100 174.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Auſtalten. dwh.⸗Bexbacher 229 20 229.20 Oeſterr. Lit. B.——. Marienburg.⸗Mlw.] 73.— 73.— Gotthardbahn 182.— 182.30 Pfälz. Maxbahn 143.20148.— Jura⸗Simplon 101.— 101.— Pfälz. Nordbahn 137.50 137.50 Schweiz. Centralb.——. Südd. Eiſend.⸗Geſ. 125.— 125.— Schweiz. Nordoſtb.“———. Hamburger Packet 106.60] 105.40 Ver.Schwz. Bahnen—.——.— Rordd. Lloyd 97 80 87 75 Ital. Mittelmeerb. 92.80—.— Oeft.⸗Ung. Staatsb. 149.90 150.40]„Meridionalbahn 139.— 139.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 16.— 15.75 Rorthern prefer.———. „ Nordweſtbb—.——.— La Veloce—.— Vank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 5 Deutſche Reichsbk. 154.05 15405 Oeſt Länderbank 105.—105.— Badiſche Bank 116.70 116.70„Kredit⸗Anſtalt 219.— 218.70 Berliner Bank 93.20 93.20 Pfälziſche Bank 109.— 109.50 Berl. Handels⸗Geſ. 162.30 161.80 Pfälz. Hyp.⸗Bank 185.25 185.20 Darmſtädter Bank 142 80 142.60 Rhein. Kreditbank 138 50 138.50 Deutſche Band 216.90 216.90 Rhbein. Hyp.⸗B. M. 185.— 184.50 Diskonto⸗Commd. 198.50 188.30 Schaaffh. Bankver. 122.20 122.20 Deutſche Gen.⸗Bk. 100.75 100.75 Südd. Bank Mhm. 102.40 102.40 Dresdener Bank 150.80 150.50 Wiener Bankver. 121.90 121.90 Frankf. Hyp.⸗Bank 194.50 194.50 D. Eſſekten⸗ZBank 108.80 105.75 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 142.— 142.— Bank Ottomaäne 120.20 120.80 120 50 120 05 Miaunheimer Verf. Oberrhein. Ban 97.— 97— Geſellſchaft 418.— 418.— . Oelterr.IUna. Banfl 114.501 112.80 FF Mannheim, 19. Februar. General⸗Anzeſger. 5,% Seite 40ſ Frk. Hyp.⸗Pfdb. % Pr. Vod.⸗r. B Pf. B B. Pr.⸗Obl. 3½% Pf. B. Pr.⸗O. %% ih. Pf. Br. 1902 0%„ + 1907 1 9 1904 100.4% 99.10 97.10 108.05 100 50 100.85 102.80 Privat⸗Diskont Fraukfurt a.., 19. Februar. bahn 150.10, Lombarden 15.90, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 102.20, Gotthardbahn 182.30, Disconto⸗ommandit 198 20, Laura 219—, Gelſenkirchen 174 50, Darwſtädter 142 50, Handelsgeſellſchaft 161. 70, Dresdener Bank 150.50, Deutſche Bank 216. 70, Bochumer 185.40, Norlhern—.—. Tendenz: ſtill. 100 90 02.60 98.50 98.50 Nachbörſe. Kreditaktien 218.40, Staatsbahn 150.40, 1590, Disconto⸗Commandit 198.10. Frankfurter Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 19. Febr. hauptet. Ausländiſche Fonds hielten ſich auf der erreichten Höhe. Taiürkenwerthe beliebt und höher auf Berliner Anregung. Elek⸗ 4 triſche Werthe mehrfach beſſer bezahlt. Banken etwas läſſig ein⸗ ſetzend, konnten aber im Verlauf der Börſe anziehen. anfänglich vernachläſſigt. auch Eiſen beliebter. Für Gotthard⸗Bahn zeigte ſich neuerdings Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 101.30ſ 100.90 100.40 99.10 97.10 103.— vermehrtes Intereſſe. Schifffahrtsaktien matter. Berliner Effektenbörſe. W. Berlin, FCredit⸗Aktien Staatsbahn Lombarden Tendenz: abwar Berlin 19. FKreditaktien Lombarden Staatsbahn Disconto Command Deutſche Bank Dresdener„ Darmſtädter Bank Handelsgeſellſch. jkürkiſche Looſe Gotthard zItaliener Tendenz: feſt. 1 Berlin, 19. HNNauſſennoten Ruſſ. Anl. 1902 3½ 9% Reichsanl. 3 9% Reichsanleihe 3½ Bd.!.⸗Obl. 00 4 Bad. St.⸗A. %½% Bayern Apr. ſächf. Rente 4 Heſſen Heſſen 4 Italiener 1860er Looſe Lübeck⸗Büchener Martenburger Oſtpr. Südbahn Staatsbahn⸗Aktien Lombarden Canada Pacific. 190 Heidelb. Str.& B. B Kreditaktien Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bankak. Disc. Comm. Aktien Dresdener Bank Kreditaktien Oeſt⸗Ung. Vau⸗ u. Betr..⸗G. Unionbank Ungar. Kredit Wiener Bankverein Länderbank Türk. lpine ſammten Montanmarkt. 19. Februar. 218.90 218.90 —— 150.25 16.— 15,90 tend. Februar. 218.90 218 90 16.— 15.90 —.— 150.25 198.90198.— 217.— 216.50 150.90 15050 142 50 142.50 162.95 161.60 133.75 183.50 18225 182.40 ———.— Febr. 216.40 103.— 98.10 101.20 105.70 216.30 102.90 93.10 101.20 105.70 101.90/ 101.90 91.300 91.20 105.600—.— 91.40 91.30 103.90—.— 156.50 156.40 ——.— 73.—.— 83.60 83.60 150.10 150.50 16.— 15.70 136.50—.— 218.50 161.60 142.50 216.60 198.80 150.60 218.80 161.80 142.70 216 40 198 10 150.10 693.— 692.— 15.88 15.80 546.— 548.— Schluß Anfangscourſe.(Telegr.) Diskonto⸗Comm. Laurahütte Harpener Northern 3% Reichsanleihe Maxrienburger Bochumer Dortmunder Laurahütte Gelſenkirchener Harpener Hibernig 6% Mexikaner Spanier courſe. Leipziger Bank Berg⸗Märk. Bank Pr. Hyp.⸗Act.⸗ D. Grundſchuld⸗B Dynamit Truſt Bochumer Fonſol dation Dortmunder Union Gelſer nkirchener Harpener Hibernia Laurahütte Wurm⸗Revier u. H⸗V. Elekt. Licht U. Kraft Phönix Schalk, G Weſterr Alkaliw. Aſchersleben Al. W. Steinz. Friedrichsf. Hanſa Dampfſchiff. Wollkämmerei⸗Ak. 4 Pfbr. Rh. W. BEr. Mannh.⸗Rh. Tr. Kannengießer Hörde: Bergw. Privat⸗Diskont 1½%. Berliner Börſenbericht. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) wW. Berlin, 19. Febr. Die Börſe war zu Beginn in aus⸗ geſprochener Zurückhaltung; dabkt fehlten der Kaufluſt die Kurſe in Werthen des Banken⸗ und Montan⸗Marktes, die mit kaum nennenswerther Aenderung gegen den geſtrigen Schluß einſetzten. Die Bilanz der Kreditanſtalt blieb ohne Einfluß, zumal man die HBemeſſung der Dividende nicht anders erwartete, wie ſie feſt⸗ geſtellt wurde. Auch der Fondsmarkt ſprach ſich ruhig aus; nur Spanier auf Paris höher. Im Eiſenbahn⸗Aktienmarkt war der Verkehr ſehr ſtill, nur Dortmund⸗Cronau bei 199.10 ca. 1 Proz. höher auf die offene Frage des Verſtaatlichungsvorſchlages. Anatolier auf größere Spekulationskäufe höher. Verlauf wirkte die Steigerung von Konſolidation bis 357 um 89%½ Proz. gegen den Anfangskurs äußerſt anregend auf den ge⸗ 5 Die Hauſſe in Konſolidation brachte man mit der angeblichen Fuſion in der Zeche Graf Bis⸗ marck in Zuſammenhang. Thatſächlich aber wirkte einerſeits noch immer die Dividendenerklärung von 27 Proz. nach; anderer⸗ ſeits die beſſeren vorliegenden Berichte über die Marktlage. Die zweite Börſenſtunde bei zumeiſt behaupteten Kurſen feſt. Später Montan weiter feſt. Konſolidation 358½ Proz. Privatdiskont 78. In dritter Börſenſtunde Banken unregelmäßig. Montan feſt. Heimiſche Fonds theilweiſe uneinheitlich. Induſtriewerthe des Kaſſamarktes feſt, nur Elektricitätsaktien etwas ſchwächer. Wiener Effektenboͤrſe. Wien, 19. Febr. Buſchtelrad. B. Oeſterr. Papierrente Silberrent⸗ Oeft. Goldrente Ungar. Goldrente Ungar. Kronenr. viſta rkf. London Paris We Amſtrd.„ Napoleons B. 198.90 220.— 219.9 8 174.30 178.60 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 19. Jebruar.(Telegramm.) Produktenbörſe Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 18. 19. dd Weiſen id 161¹50 161.25 73.ä——.— rc 164.— 163.75 185.50 188.20 per Septbue..—.— 165.75 75.— 74.40 Roggen per Ma-::i 141.25 141.— 290.20 218.90 per ütt! 143.75 143.25 174.70 174.70 per Septb.. 145.— 174.30178.60 Hafer per Maa. 187.75 187.25 171.4 171.— 5 Per Jüul!kt—.——.— Mai Per Mo!)!; 116.50 117.— 92.30—-— 2 Ner aiiiü 114.50 11⁴4.75 5 Rüböl per Mai„56„6„„ 0 0 49.— 48.80 49.— 48.60 ,,,,—— Roggenmehl 5„ 2 — per Ottoben 8.— 169 0— Wetter: Schön. 185.— 185.20*Berlin, 19. Febr.(Tel.) Produktenbörſe. Gün⸗ 347.75 359.25ſtige Ernteberichte aus Argentinien haben an den geſtrigen amerikani⸗ 74.90 74.80ſchen Börſen verflauend gewirkt und auch hier eine merkliche Ab⸗ 174.20 176.10 ſchwächung der Tendenz herbeigeführt. Die Kaufluſt war ſehr reſer⸗ 173.70%175.70 virt, zumal das Wetter für die Saaten recht vortheihaft geworden iſt. 171.60174.50] Der Verlauf des Marktes war weiterhin ſchwach, aber im Lokoverkehr .— 219.40 behauptet, auf Lieferungen träge und meiſt preishaltend. Rüböl 1 10.55 wenig berändert, Spfritus nicht gehandelt. Wetter: ſchön. 362.— 366.— Wien, 19. Febr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 103.20 103.60 18. 19. 200.75 200.500 P. 6. P. G. 142.80 142.— Weizen per Herbſt 7˙56 757 7 5 75⁴ 281.10 281.10 per Frühjahr 00⁰ 00⁰ 9 0⁰ 00⁰ —ů—— Roggen per Herbſt 688 6 90 687 6 88 150.50 15².70 per Frühiahr 0 00 0 00 0 0⁰ 0 00 101.60 101.60[Mais per Sept.⸗Oktbr. 0˙00 00⁰0 0˙00 0 0⁰ 68.70 68.70 Hafer per Herbſt 639 6 40 635 6 36 117.50 120.— per Frühjahr 0 00 00⁰ 0 0⁰ 00⁰ 115.50 115.60 Peſt, 19. Febr.(Telegramm.) Gelreidemarkt. 18. 19. Wetzen per April 755 7 56 7 50 51 „Oktbrt 8 750 ſtill 755 7 56 matt Roggen per April 660 661l„ 658 659„ Hafer per April 609 6 10„ Mais per Mai 6604 605 599 600 Juli 609 6 10 ſtill 605 606 mait Nülböl ber Nob. 10— 1050 Kohlraps per Aug. 1190 12— ſtill 1195 12 Os gefragt 5 Welter: Bedeckt. Liverpool, 19. Febr(Anfangskurſe.) 5 18. 19. Weizen per März.03 ½ ſtetig.6845 ruhig per Mat.025.01%¼ Mais per März.057½ fletig.05½ ruhig per Mai.03½ 4. 03⁰55 Im ſpäteren 19. 2 025 Weizen per Mai niedrigſter 07 80 5 1009% 109.90„„ Hbochſter„„% 100 98 100% Wals„„ medeigter 51+ 121.15121.15„„ Höchſten„ 95 121.35 121.35 Baumwolle per Mal.„„„ 25 9 99.40 7 8 7 117.13 W G435 19. Febr. Anfangsk. 10 95 19 95.47 Wei en per Mai niedrigſter Preis 776 775 5„ böchſter 55 5 1 1 Nals bce ſter 1. 45 1 — 1 4. 55 8 5 Vort 5 Wien 19. Febr London, 19. Febr.(Baltic. Anfang.) An der Küſte angekommen 1 Ladung, dlo. wartend 1 dto. Wetter: Schön. Weizen war bei Eröffnung etig, b Leinſaat wurde mit einer ruhigen T eröffnet. Odeſſa, 19. Februar. 17. Weizen Kop. Azima 9 Pud 10—30 pſd. 83—95 Girka 9 Pud 30 Pfd. 82—94. FFF˙* 64—68 VVVVVFÜCꝛ 67—72 Hafer 93 4 2* 6 72—85 Mais 4 56—72 ruhig. W New⸗Nork, 19. Febr. 5555 17.40 117.40 W. Genua, 19. Febr. Banca d' Italia 954. lieb aber ruhig. Mais nahm eine träge Tendenz zu Gunſten der Käufer an. Gerſte: Die feſte, aber ruhige Tendenz hielt bei Exöffnung an. Hafer nahm bet Exöffnung eine träge und willige Tendenz an. Rapsſaat wurde mit einer en, Tendenz eröffnet. endenz zu Gunſten der Käufer 19. K 83—95 82—93 64—68 68—72 75—83 —72 Wetter: Kalt. Gelſe Anfangskurſe. 500 Rh..⸗B.C. O[ 98 30 98.50 Kreditactien 692 30 92 Deſterr Papferrente 100.90 100.90 30% Sttsgar. It. Eif. 70.5% 70.55 Staatsbahn 69— 10 Oeſt. Kronenrente 101.20 101.20 81½ Pr. Pfbr.B. 1905 97.25 97.25 Lomkarden 57.— Ungar. Kronenrente 99.40 99.40 320 1908 25 97 Marknoten 1— 117 15 Alpine Montan 397.50 397.— 525 97.25 97.25 4„„„ 1908 102.— 102.25 Ungarn—.—[Tend.: ruhig. 4„„ 1909 102— 102.25 0 7 1 , Londoner Eſfektenbörſe. 15 Weſf. London, 19. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. .⸗C.⸗B. 1910102.40 102.40 3 4% Reichsanle! 85 92 1 3 ſ% Reichsanleihe 92 52Rio Tinto 47% 47½ 2¼1 Prozent. 2% Chineſen 101% 101% Southern Pak. 66— 651½ 4½%% Chineſen 94%½ h4r Chteago Milw. 188½% 182/ Kreditaktien 318 80, Staats⸗ 2% o% Conſols 9ne Denver Pref. 92³⁸ 91 15 431 Italiener 10½% 10— Aichiſon Preſ. 108% 102½ % Mon. Griechen 44% 44 Louisv. Nash. 1295/½ 129— 5 05 Portug. 64½%[65% Union Pak. 104% 104¼ Spanier 93½%1% Tend.: träge. Türken D. 95 30— 30— Debeers 21½% 21% Lombarden 4% Argentinier 74% 74½%½% Chartered 8˙% 3 ½ 3 9% Mexikaner 25% 25½%½ Goldfiels—— 77 101— 101— Randmines Tend.;: ſtill. Eaſtrand 8% 8/. Ottom. 14½ J 14½] Tend.: träge. Deutſche Renten gut be⸗ Pariſer Börſe. Paris, 19. Febr. Anfangskurſe. 3% Rente 100.15 100.10 Türk. Looſe 129.50 128.50 Ialiener 102.80 102.70Ottoman 609.— 609.— Montan 1 92.40 81.80 Rio Tinto 1203 1197 Später waren Kohlenwerthe ſteigend, Türken D.„„„ Italieniſche Effektenbörſe. W. Mailand, 19. Febr.(Telegr.) Börſe. 5% Rente 102.90 103.87J Wechſel a. Paris 100. 10 100.07 Mittelmeer⸗A. 467.— 467.— Wechſel a. Berlin 122.80 122.77 Meridional 694.— 694.— Bankdisk. 5% Op. kann aber nur der Fall ſein, wenn er den Lehrling auch Paris, 19. Febr. 18. 19. Rüböl per Februar 56— 5 per März 58. 53*4 per Mat⸗Auguſt 54 ½ 54 4% per Oktbr.⸗Jan. 55% beh. 55 110 ruhig Spiritus per Februar 43— 4 per März 43 ½ 48 per Mai⸗Auguſt 43 5 44/ per Oktbr.⸗Jan. 36 ½ beh. 37— feſt Weißer Zucker per Februar 25 93 25 ½ per März 25 878 25 J per Mai⸗Auguſt 26* 26„½ per Oktober⸗Januar feſt 27 10 beh. Rohzucker 88 0 loco 21 ½ beh. 21=J rühig Mehl per Februar 8136 3120 per März 30 90 30 60 per März⸗Junt 80 75 30 40 per Maf⸗Auguſt 30 75 beh. 30 30 matt Weizen per Februar 24 25⁵ 24 25 per März 23 50 23 30 per März⸗Juni 23 5⁰ 23 25 per Mai Auguſt 23 80 feſt 25 Roggen per Februar 17— 17— per März 17— 17— per März⸗Juni 17— 17— per Mai⸗Auguſt 16 78 ruhig 16 60 ruhig Wetter: Schön. Sꝙ/ mar3. Paris, 19. Febr. Talg 75.—. Ruhig. Antwerpen, 19. Febr. Schmalz. Amerikaniſches Sahwente Schmalz 121.——118.50. Naffee. Hamburg, 19 Febr. Schlußkurſe. Santos per März 28—, per Mai 28½, Antwerpen, 19. Febr. Kaffee Santos good Kverage per März 54%, 8 Mai 38—, per Sept. 36.—, per Dez. 36¼. Zucker. Antwerpen, 19. Febr. Zucker per Febr, 19¾ Pek waldam, Juli 20½, per Okt.„Nov.⸗Dez. 22½ Baumwolle und Petroleum, Bremen, 19. Febr. Petroleum. Baumwolle 49.50. ruhig. Antwerpen, 19. Febr. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. 5 wies loco 21—, per März. 21½, per April⸗Mai 21½. Etſen und Metalle. e 19. Feb. Zinn Banca loco 81¼, Zinn Billton Glasgow, 19. Febr. Roheiſen mired numbers warrants per Kaſſa 53 h 0— d, 1005 Monat 53 sh 3— d. träge. Roheiſen per Kaſſa 488h 058 d, 85 Kaſſee good average 8 Standard white loco— Schacß Kupfer per Kaſſa 7 5 Kupfer 3 Monate 5770 Zinn per Kaſſa 133.—, Zinn 3 Manae 133½, ruhig.— Blet—, Blei engliſch—. Wein. 5 18. Febr. In den letzten Tagen kauften württembergiſche und badiſche Weingroßfirmen größere 55 Wein. Die Rebarbeiten ſind in vollem Gange; das Holz hat überwintert; der Rebbauer kann mit Zuberſint in 5 ſchauen. Vom Kaiſerſtuhl, neverſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New⸗Hork, 17. Febr. Drahtbericht der Med⸗Star⸗ nne in werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 7. Febr. von Antw ab, iſt heute hier angekommen Rotterdam, 18. Febr.(Drahtbericht der Holland Amerika Line Rotterdam). Der Dampfer„Amſterdam“, am 4. Febr. von New⸗Yor ab, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paſſage⸗ und Neiſe⸗Bureau Gun lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. direkt am Hauptbahnhof. Laut telegraphiſcher Nachricht iſt der Dampfer„Cbemuiz⸗ 17. Febr. wohlbehalten in Ballimore angekommen. Mitgetheilt durch Ph. Jak. Eglinger in Mannheim alleiniger für's Großherzogthum Baden konzeſſionirter Gener ag des Norddeutſchen Llohd in Bremen. 5 Stimmen aus dem Publikum, Unſere kaufmänniſche Jortbildungsſchule. Da ſtreiten ſich die Leut herum, aber nicht über den Werth des Glückes, ſondern über den Werth der Fortbildungsſchule.— Die Anſichten des alten Handlungsgehilfen ſind gut gemeint, Gber nicht durchführbar, denn ein Pringipal, ſei es ein Groſſiſt oder Detailliſt, kann von einem Lehrling wohl etwas verlangen, zumal de Prinzipal die Pflicht hat, den Lehrling gehörig auszubild Geſchäft hat. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr, i wahres Sprichwort und dürfte auch dem alten Handlu⸗ bekannt ſein. Die Eltern, welche den Sohn dem Kaufm zu widmen gedenken, ſollten in allererſter Linie darauf bedacht daß der junge Mann die nöthige Schulbildung, welche der mannsſtand heutzutage erheiſcht, mit in die Lehre br und ſolche nicht erſt während der praktiſchen Aſtsbildung 1 gedenkt. Daß ein Lehrling in der Fortbildngsſchule Sprachkenn erwirbt, glaubt kein vernünftiger Menſch, denn die Arbeiten nur halbe und werden auch nur halbe bleiben. Sogar der Lehrling kann keinen zwei Herren dienen, entw muß er das Geſchäft oder die Schule vernachläſſigen. Ein Mi gibts dabei nicht. Einſender glauht im Sinne Vieler zu ſpr⸗ die Stunden ſo eingetheilt werden, daß Prinzipal und auch Nutzen vom Unterricht haben. Ein jfunger Prinzipal, 2185 auch e! Verenenli für Polle; Dr⸗ Paul S5 für Lokales und Provinzielles: Gruſt Müſler, für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Shriſtmaun für den Inſeratentheil; Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas⸗ ſchen 2 Buchdruckerei G. m. b..: Direetor Speer. 9 5 57 Rosenhain, Jupwelier 9. v 5 5 Silberne Geſchenkartikel, e und Zlergeräthe, Lieferung e e e 5 adein Nr. 2100. 8. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 19. Februar. Ein Aleeblatt. 7156 Heitere Faſtnachtserzählung von E. Greiner. (Nachdruck verboten.) An ihrem Stammtiſche im„Prinzenhof“ ſaßen zur Stunde drei ältere Junggeſellen von reinſtem Waſſer beim alltäglichen Skat: Doktor Hohenbaum, Amtsrichter Stichling und Apotheken⸗ heſitzer Schönemann. Soeben ſchlug es dreiviertel z gleichzeitig warf Hohenbaum ſeine Karten auf den Tiſch. „Höchſte Eiſenbahn, muß noch einmal im Krankenhauſe nachſehen.“ „Schwieriger Fall?“ forſchte Schönemann intereſſirt. + + Und „Heute früh eine erfrorene Naſe amputirt,“ lautet die gleich⸗ müthige Antwort. „Au!“ machte der kleine Amtsrichter und faßte zärtlich be⸗ ſorgt nach der ſeinen, die keck über dem wohlgepflegten roth⸗ blonden Schnurrbart ſaß.„Dann doch lieber bon dem Herrn Vorgeſetzten noch eine ellenlange dazu, als die von Natur vor⸗ handene einbüßen. Alſo Aktenſchluß für heute? Nun, Schöne⸗ männchen, dann werden Sie mir die Revanche, die Sie mir jetzt ſchuldig bleiben, über acht Tage geben.“ Der Genannte, ein hagerer Vierziger mit klugen grauen Augen, deſſen ſonſtiges Exterieur ſich dem Namen„Schönemann“ aber wenig anpaßte, ſchnippte geſchmeichelt lächelnd den ver⸗ ſtreuten Schnupftabak von dem ſchmalen Vorhemdchen. „Ueber acht Tage? Haben wir da nicht Faſtnacht und Maskenfeſt im Kaſino? Da wird unſer Skat wohl ausfallen, denn Sie und Herr Doktor Hohenbaum werden ſich natürlich dort in der Geſellſchaft amüſiren wollen.“ „Unſinn!“ eiferte der letztgenannte in komiſchem Aerger, „denken Sie denn, ich würde in eine Mönchskutte kriechen oder meinen Schädel mit einer Schellenkappe zieren? Um Narr unter Narren zu ſein, braucht's nicht erſt einer Maskerade, iſt doch die Welt ein großes Narrenhaus und wir Alle miteinander die Narren darin.“ „Danke für das Kompliment,“ lachte der Amtsrichter,„aber nun ſchelten Sie mir gefälligſt die ſchöne Welt und ihren gött⸗ lichen Leichtſinn nicht länger! Wenigſtens einmal im Jahre muß der Menſch Poſſen treiben und Purzelbäume ſchlagen dürfen, ſonſt verdickt ſich ihm das Blut und ſammelt ſich zu viel Galle an, was Sie, als Mediziner und Chirurg, doch ſelber am Beſten wiſſen müßten. Jammerſchade, daß wir zugeknöpften Norddeutſchen uns nicht wie die ſanges⸗ und lebensfrohen Rheinländer darauf verſtehen, Faſtnacht zu feiern, und ein zahmer Maskenball uns für die ſchäumende Karnevalsluſt ent⸗ ſchädigen muß.“ „Ei, da hört doch Alles auf!: räſonnirte der dicke Doktor, viſt das eine Sprache für einen Jünger der Schwert und Waage führenden Göttin Juſtitia? Statt das Bürgerliche Geſetzbuch eifrig zu ſtudiren, denkt der Menſch an luſtige Pieretten und kurzgeſchürzte Kolombinen! Da werden wir ja wohl von dem Herrn Amtsrichter recht nette Faſtnachtsſpäßchen zu hören be⸗ kommen!“ Dieſer klappte mit einem lauten Seufzer ſein Seidel zu. „Hat ſich was mit„Faſtnachtsſpäßchen“! Heute ſind es gerade erſt drei Wochen, daß meine Großtante das Zeitliche geſegnet—“ „Und Sie unverantwortlicherweiſe mit dreißigtauſend Mark bedacht hat,“ fiel der Doktor dem Sprecher in das Wort,„um dieſen Preis, meine ich, kann man ja wohl die Narrenpoſſen ſchwimmen laſſen.“ „Thue ich auch, Freundchen, thue ich ſelbſtverſtändlich auch,“ berſicherte Stichling kleinlaut,„aber wurmen thut es mich doch, denn der Menſch iſt nur einmal im Leben jung, und wozu bezahlt man ſeinen Geſellſchaftsbeitrag? Aber Sie, Schönemann,“ ſprang er plötzlich lebhaft auf einen neuen Gedanken über,„der Sie weder Miſanthrop wie der Doktor, noch wie ich pietätpoller Großneffe einer ſelig entſchlafenen Großtante ſind, Sie ſollen und müſſen die Ehre genjeßen, uns beide andere auf dem Masken⸗ feſte zu vertreten! Meinen Sie nicht auch, Doktor? Unſer „Neunundneunziger““) wird Augen und Ohren aufthun, um all' den Zauber genau zu bemurmeln und dann bei unſerem nächſten Zuſammenſein ſeinen viellieben Skatbrüdern genau zu referiren.“ Der Apotheker zuckte nachdenklich mit den ſpitzen Schultern. „Wird ſchwerlich angehen. Meine Schweſter Roſalchen hat ſich kürzlich den Fuß verſtaucht und wird daher wünſchen, daß auch ich dem Feſte fern bleibe.“ „Aber weshalb denn, Schönemännchen, in aller Welt wes⸗ halbe“ fragte Stichling in heller Verwunderung. 85 Um den glattraſirten Mund des anderen ſpielte ein melan⸗ choliſches Lächeln. „Roſalchen fürchtet, daß ich einmal— etwas für mein Herz finden könnte, und weil ſie nicht möchte—“ Hohenbaum, der ſchon an der Thür geſtanden, war mit einem Satze wieder auf ſeinem Platz und ſchlug ſo heftig auf den Tiſch, daß die Gläſer hochhüpften. „Bombenſchockelement, Apotheker, ſind Sie ein Mann oder ſind Sie es nicht? Wenn Sie Luſt haben den Mumpitz im Kaſino mitzumachen, ſo machen Sie ihn mit, allen Salchen und Malchen zum Trotz, und wenn es Sie nach Hymens Feſſeln ge⸗ lüſtet— hinein in das Joch, ſage ich! Herr meines Lebens, ich ſollte ſo ein Schweſterchen haben, das mich am Gängelbande führen wollte!“ Und nichts Gutes verheißend, rieb der Sprecher mit unheimlich funkelnden Augen die Handflächen gegeneinander. Schönemann zog mißbilligend die borſtigen Augen⸗ brauen hoch. „Ich denke ſehr ideal von der Ehe, wie mögen Sie von einem„Joche“ ſprechen! Könnte es wohl etwas Höheres, Herr⸗ licheres geben, als liebend ſich geliebt zu wiſſen?“ Erröthend wie ein junges Mädchen, das ſich ſchämt, ſeine geheimſten Gefühle verrathen zu haben, hielt er inner, um nach kurzem Zögern ſchüchtern zu fragen: *) Scherzhafte Anſpielung auf die neunundneunzig Prozent der Apotheker. „Glduben auch Sie, meine Herren, wie Roſalchen es glaubt, daß ich eben wegen meiner idealiſtiſchen Anſchauungen mehr als jeder Andere betreffs der Liebe bittere Enttäuſchungen zu ge⸗ wärtigen haben würde?“ Der Amtsrichter ſtreifte den Frager mit einem prüfenden Blick, um mitleidig bei ſich ſelber einzugeſtehen:„Armer Teufel, wenn ein hübſches junges Mädchen Dir Liebe ſchwören würde, ſo könnteſt Du Gift darauf nehmen, daß ſie falſch geſchworen hätte.“ Ungleich unzarter fiel des Doktors Antwort aus.„Bleiben Sie mir mit Ihren„idealiſtiſchen Anſchauungen“ vom Halſe! Die Weiber alleſammt ſind nichts weniger als Ideale, ſondern Zierpuppen, die uns mit falſchen Farben, Haaren und Zähnen belügen, Vampyre, die es auf unſere Geldbeutel abgeſehen, Thränenweiden, Klageweiber—“ „Stillgeſchwiegen, wenn Sie nicht wollen, daß ich Sie auf krumme Kanonen fordere!“ donnerte, ſich die Ohren zuhaltend, lachend der Amtsrichter.„Die Weiberchen, ſage ich, ſind das Lieblichſte in der ganzen Schöpfung, und Sie, Schönemann, Sie laſſen ſich hier von dem Verleumder, dem Weiberfeinde Ihre Ideale nicht rauben! Einen Korb Sekt verwette ich auf der Stelle, daß Sie auf dem Maskenfeſte unter all den niedlichen Dingerchen mehr als ein Dutzend finden, die Ihrer Anbetung würdig ſind. Wenn Sie aber fürchten, Ihr Schweſterchen werde Ihrer Betheiligung Hinderniſſe in den Weg legen, nun dann iſt die Sache ſehr einfach:„Wer viel fragt, wird viel berichtet,“ ſagt das Sprüchwort, Sie aber umgehen das Berichtetwerden, indem Sie das Fragen unterlaſſen, was wir Juriſten„Diplo⸗ matie“ nennen. Sie kommen alſo nächſten Dienstag anſtatt zum Skat in den„Prinzenhof“ auf meine Bude, wo ein Domino für Sie bereit liegen wird; eine junge Schöne darin zu erobern und ein zartes Verhältniß anzubändeln, würde dann freilich Ihre eigene Sache ſein.“ Schönemanns Augen leuchteten. „Und Sie fürchten wirklich nicht, Roſalchen könne etwas von dem kleinen Scherz erfahren?“ fragte er beſorgt, „Ei, wie ſollte ſie denn!“ beruhigte Stichling.„Vor der Demaskirung verlaſſen Sie das Lokal, und kein Menſch hat eine Ahnung davon, wer der Domino geweſen, falls nicht Sie ſelber ſich einem hübſchen Kinde entdecken wollen.“ Der Apotheker hatte Mühe, bei dem ihm in Ausſicht ge⸗ ſtellten lockenden Vergnügen ſeine ſtets gleiche würdevolle Haltung zu bewahren und nicht in helle Ekſtaſe zu gerathen. „Charmant, ich glaube wirklich, es wird gehen! So un⸗ erkannt und unbeobachtet einmal Menſchenſtudien machen zu können, würde allerdings einen großen Reiz für mich haben. Ich nehme alſo Ihr gütiges Anerbieten an,“ ſchloß er, dem Amts⸗ richter gerührt die Hand drückend,„und werde Ihnen Ihren Freundſchaftsdienſt gewiß nicht vergeſſen.“ „Und ich will verdammt ſein, wenn hinter dem„Freund⸗ ſchaftsdienſt“ nicht irgend eine Teufelei ſteckt,“ kaltulirte Hohen⸗ baum bei ſich, indem er mit kurzem Gruß das Zimmer verließ, „geſchieht dem alten verliebten Tauber aber ſchon recht.“ Händeſchüttelnd trennten ſich jetzt auch die beiden Anderen, und als Schönemann nun allein durch die ſtillen Straßen ſeinem Hauſe zuſchritt, pfiff er leiſe die Melodie aus der„Zauberflöte“ vor ſich hin:„Ein Mädchen oder Weibchen wünſcht Papageno ſich.“ Durch die Straßen der Stadt rollten die Equipagen, huſch⸗ ten ſeltſam vermummte Geſtalten, und in den feſtlich dekorirten Sälen des„Kaſino“ begann ein buntes, fröhliches Maskentreiben ſich zu entfalten. Doktor Hohenbaum ſtand daheim noch vor dem Spiegel und muſterte ſchmunzelnd ſeine Toilette: Er hatte die Innenſeite ſeines Gehpelzes herausgekehrt, über einer ſcheußlichen Larve die Pelzmütze tief in die Stirn gedrückt und einen Sack mit klappern⸗ den Nüſſen über die Achſel gehängt. „Nun noch die Rute, und Knecht Ruprecht, wie er im Buche ſteht, iſt fertig“, brummte er befriedigt.„Wer mir vor acht Tagen geſagt hätte, daß ich heute auf den Faſtnachtsball gehen würde! Aber es hilft nichts, ich muß ſehen, was der Stichling, der ausgetragene Kunde, mit dem armen Pillendreher im Schilde führt! Erkennen wird mich ſicher Keiner, wer ſollte auch auf den Gedanken kommen, Doktor Hohenbaum, den wegen ſeiner Meſſer und Scheren die ganze Stadt reſpektirt, könne in ſolch kindiſcher Verkleidung ſtecken!“ Aber hatte denn der Böſe ſeine Hand im Spiele? Kaum hatte der Doktor einen Fuß in den Feſtſaal geſetzt, als ein Pierrot ſich breitſpurig vor ihn hinſtellte, ſeine Schellenkappe ſchwang und ihn mit den pomphaften Worten angrinſte: „Sei gegrüßt im Tempel der göttlichen Narrheit, krankheit⸗ verſcheuchender Jünger des heiligen Aesculap!“ Hohenbaum ſtand einen Moment betroffen, dann maß er den Sprecher von oben bis unten und wandte ſich mit einem verächtlich gemurmelten„Schafskopf!“ zur Seite. Aber da klopfte ihm auch ſchon wieder ein Mönch lachend auf die Schulter. „Guten Abend, Herr Doktor! Köſtlich, ganz köſtlich!“ Aergerlich dirigirte ſich der Genannte durch das bunte Ge⸗ wühl vor einen großen Wandſpiegel. „Donnerwetter, was habe ich denn nur an mir, daß alle Welt mich kennen will?“ Doch er ſelber, hätte er nicht gewußt, wer er war, würde ſich nicht erkannt haben. Ob er gleich wieder nach Hauſe ging? Aber noch hatte er ja von Schönemann keine Spur entdeckt, und den Zweck ſeines Hierſeins mochte er, nun er einmal da war, doch nicht verfehlen. Mit ſeinem Nußſacke klappernd, und Jedem, der ihn mit ſeinem Titel anredete, einen mehr oder weniger ſanften Ruthenſtreich applizirend, ſchritt Knecht Rupprecht ſpähend durch den Saal. Da, der hellblaue, ſilberbordirte Domino mit dem ſtraußenfedernickenden Barett, das mußte der Geſuchte ſein: die lange ſchmale Figur, der perpendikuläre Gang und das alle Augenblicke aus der gefalteten Halskrauſe auftauchende Kinn — kein Zweifel, es iſt Schönemann! Und da hat der Menſch wahrhaftig auch ſchon etwas Weibliches am Arm! Ein aller⸗ liebſtes Perſönchen in der Tracht unſerer Urgroßmütter. Unter dem großen weitſchirmigen Strohhut ſchaut ein von blonden Seitenlockn ungebenes roſiges Lärvchen herbore ddiher ng ſhaldl ſchlingt ſich um die Schultern, und die rechte Hand hält einen aufgeſpannten Sonnenſchirm, während die linke ſich ver⸗ traulich in den Arm ihres Begleiters geſchoben hat. Wie zierlich ſie in den Kreuzbänderſchuhen und weißen Strümpfen, die unter dem kurzen Kleidchen hervorſchauen, neben dem blauen Domino hertrippelt! Und es müſſen heitere Dinge ſein, die dieſer ihr zu⸗ vernehmlich in das vor⸗ Wer dem r ſollte man as traut hätte! A glich halten? In der Bruſt des weiberfeindlichen Doktors beginnt ſich wahrhaftig der Neid zu regen. Wie ſein Schatten der Lange die kirſchrothen pappenen pen auf das von einem Filethandſchuh bekleidete Händchen ſeiner Schönen drückt, da iſt er verſucht, ihm die Ruthe auf dem Rücken tanzen zu laſſen. Wer die allerliebſte Kleine wohl ſein mag, die an den Süßholzraſpeleien des hell⸗ blauen Idealiſten ſo ſichtliches Wohlgefallen bekundet? Wäre nur der Amksrichter irgendwo zu entdecken, denn daß dieſer hier ſeine Hand im Spiele hat und trotz der tiefen Trauer ſich unter der ausgelaſſenen Geſellſchaft befindet, ſcheint dem Doktor zweifellos! Während er ſuchend umherſpäht, hat er aber das intereſſante Pärchen aus den Augen verloren. Da fühlt er ſich auf die Schulter getippt, und als er ſich umdreht, ſieht er eine hagere Himmelsbraut vor ſich. „Entſchuldigen Sie, Herr Doktor, ich meinte, die Herren hätten heute Skatklub? Nun iſt aber der Herr Amtsrichter auch hier, und mein armer Willibald kann daheim nicht in die Wohn⸗ ung, da ich den Korridorſchlüſſel mitgenommen habe.“ Ein paar Augenblicke ſteht der Angeredete ſtarr vor Ueber⸗ raſchung. „Fräulein Roſalchen, ſtatt daheim kalte Kompreſſen auf den verſtauchten Fuß zu machen, auf dem Faſtnachtsball?“ platzt er dann lachend los,„einzig, köſtlich! Wie Willibald ſich freuen wird! Hier mein Arm, Werthgeſchätzte, ich ſelber muß Zeuge ſeiner frohen Ueberraſchung ſein!“ „Aber ich bitte Sie, Sie wollen doch damit nicht etwa ſagen — daß Willibald auch hier wäre?“ ſtammelt Fräulein Roſalie förmlich entſetzt. „Das ſollen Sie gleich ſelber beurtheilen,“ entgegnet Jener, und unchriſtliche Schadenfreude leuchtet dabei aus ſeinen Augen. „Aber halt, eine Liebe iſt der andern werth, zuvor ſagen Sie mir gefälligſt, habe ich im gewöhnlichen Leben wirklich ſo viel Aehnlichkeit mit einem Kleinkinderfreſſer, daß Sie mich unter meiner Maske ſogleich erkannten?“ Jetzt iſt die Reihe des Staunens an der Gefragten. „Ja, ja— ſollte es denn kein Scherz von Ihnen ſeine“ entgegnete ſie verlegen, als habe ſie ſich zu entſchuldigen,„ein Jeder mußte Sie ja gleich erkennen, tragen Sie doch Ihre Viſtten⸗ karte auf dem Rücken.“ Ein kurzes Schweigen, dann bricht der Doktor in ein dröhnendes Gelächter aus, daß ihn ſofort eine Schaar luſtiger Masken neugierig umringen. „Reich' mir die Hand, mein Leben,“ wendet er ſich an Fräu⸗ lein Schönemann, ihr galant den Arm bietend, und nun geht es im Sturmſchritt kreuz und quer durch die Säle, daß das hinkende, ſtöhnende Nönnlein kaum zu folgen vermag. Da endlich wurde man der Geſuchten anſichtig. Vor ſich ein Eiskübelchen, aus dem ein verſilberter Flaſchenhals ragte, ſaßen ſie in einem lauſchigen Eckchen, er den Arm zärtlich um ihre Schulter gelegt, ſie das Köpfchen, von dem ſie den ſtörenden Hut genommen, zutraulich an ſeine Bruſt geſchmiegt. „Sehen Sie, ſehen Sie den Schwerenöther?“ raunte Hohen⸗ baum ſeiner Begleiterin zu,„der blaue Domino dort, das iſt er! Wahrhaftig, ich glaube, wir kommen gerade recht, um zur Ver⸗ lobung zu gratulieren!“ Mit immer größer werdenden Augen ſchaute Roſalchen nach der bezeichneten Gruppe, und nun konnte ſie nicht mehr länger an ſich halten.„Willibald!“ entfloh es drohend ihren bebenden Lippen. Doch Willibald vernahm den Kampfruf nicht. Er und die hingebende Schöne, gleichzeitig ihre Masken lüftend, hatten ſich im Kuſſe zu einander geneigt, und da— da war etwas Un⸗ erhörtes geſchehen: Schönemann hatte einen üppigen Schnurr⸗ bart geküßt. „Stichling, Amtsrichter, hängen laſſe ich mich, wenn Sie nicht der größte Windhund ſind, der auf Gottes Erdboden herum⸗ läuft! Hat wohl je ein Menſch ſchon ſo etwas erlebt?“ ſchrie thränenlachend der Doktor. „Ich denke mir Schönemanns lebenslänglichen Dank per⸗ dient zu haben,“ gab Jener, der ſich mit ſeinem martialiſchen Schnurrbarte in der Frauenkleidung komiſch genug ausnahm, in gut geſpielter Ernſthaftigkeit zurück.„Die Süßigkeit des Verliebtſeins habe ich ihn koſten laſſen, ohne daß er hinterher die Bitterniß zu ſchmecken bekommen wird. Und das Alles aus 1 15 Freundſchaft mit Hintanſetzung meiner tiefen Familien⸗ rauer.“ 5 Der Doktor hüpfte vor Heiterkeit von einem Fuß auf den andern. „Freilich, freilich, haben ſich großartig benommen, Amts⸗ richterchen, und werden ſich im Anſchluß an Ihre Leiſtung nun auch ſicher nicht lumpen laſſen und an unſern Skatklub drei „Wittwen Cliquot“ als Erbſchaftsſteuer entrichten. Sie aber, Freund Willibald, machen Sie nun nicht länger ein Geſicht, als ob Sie ſtatt eines hübſchen Kerls die leibhaftige Meduſe geküßt hätten! Habe Ihnen hier auch Ihr Schweſterchen mitgebracht, das ſich in Sorge um den lieben Bruder bald verzehrt hat. Meine Gnädigſte,“ wendete er ſich mit tiefer ironiſcher Verbeugung zu der aus einer Beſtürzung in die andere Fallenden,„laſſen Sie mich Ihnen ein Geſtändniß zu Füßen legen: ich war bis heute ein Eſel, daß ich Frauengunſt gering achtete, jetzt aber richte ich an Ihr vortreffliches Herz die inſtändigſte Bitte: erhöhen Sie in dieſer Stunde köſtlicher Ueberraſchungen unſere Feſtfreude, in⸗ dem Sie ſich dem dreiblättrigen Kleeblatt, das ſich unter Ihren Li ſchönen Augen ſo unverhofft zuſammengefunden, für den Reſt des 99 8 5 anreihen, damit es ein vierblätteriges Glücksblatt werde.“ ——. Tuſtige Ecke. Ral paré. Na, Milli, ſchon recht viele ECroberungen gemacht?“ „Ach, kaß mi aus! Wannſt wirkli amal Ein' kennen leruſt, der's chäftigt und werde noch beute die Sache in Gang bringen,“ ank⸗ ortete er etwas barſch; denn ihr ſt Drän langweilte ihn achg—„Gott ſei Dank, dann ich no 11 5 5 10 Stelle Ihre Anklageſchrift und alle Schuldbeweiſe, die gegen meinen 8 geg Mann ſprechen!“—„Ab, Sie haben ſich alſo mit ihm ausgeſöhnt? Nun, ich gratuliere Ihnen von Herzen dazu,“ ſagte der Rechtsan⸗ walt.„Eine Scheidung iſt immer etwas Häßliches.“—„O, nicht doch, es iſt eine glückliche Löſung eingetreten,“ unterbrach ſie ihn aber.„Er iſt heute frün von einem Straßenbahnwagen überfahren worden, und ich will ſogleich die Geſellſchaft auf Schadenerſatz verklagen.“ Aus der Schule. Lehrerin:„Wie lautet das Futurum von heirathen?“— Schülerin:„Sich ſcheiden laſſen!“ Aus den„Meggendorfer Blättern“. Benützte Gelegen⸗ heit.„Möchten Sie nicht auch etwas zur Unterhaltung meiner Gäſte beit Herr Aſſeſſor?“—„O geiviß, Herr Kommerzienrath! u bereit, Verlobten r jüngſten Fräulein Heikle Aufgabe. Dame:„Das Gebiß, Herr Dolktor, ſitzt mir ausgezeichnet gut.“— Zahnarzt:„Freut mich; bitte nur, mich im Kreiſe Ihrer Freundinnen zu empfehlen.“ Schuſterjungen⸗Humor. Meiſter:„Hier, Auguſt, ſchenke ich Dir zu Deinem Geburtstag einen Thaler.“ Schuſterlehrling: „Meiſter, ich glaube, Sie bekommen daraufhin eine Nobel⸗Prämie.“ Aus den„Luſtigen Blättern“. Ein Grobian. Junger Ehemann:„Meinſt Du nicht auch, liebe Frau, daß die Gardinen durch mein ſtarkes Rauchen leiden?“— Frau:„Du biſt doch der beſte, ſorgſamſte Mann von der Welt, natärlich leiden ſte darunter.“ — Mann:„Daun nimm ſie ab!“ Boshaft. Geck: Von welcher Seite, finden Sie, präſentirt ſich mein Kopf am beſten?!“— Dame:„Jedenfalls von der Außenſeite!“ 5 ———— 45 Abonunement 80 Pfennig monatli Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen imel. Poſt⸗ aufſchlag M..83 pro Quartal. Poſtliſte No. 492 Telephon: Redaktion: Nr. 377. 1 Amts- und Kreisverkündi gungsblatt. Juferate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. ge Juſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ Expedition: Nr. 218. N33. — Bekanutmachung. Referendär Wilhelm Trau⸗ mann ſind die Befugniſſe eines Notars für den Amtsgerichtsbe⸗ zirk Manuheim verliehen. Karlsruhe, den 14. Febr. 1903. Großh. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. In Vertretung: Hübſch. Haſſencamp. Bekanntmachung. Das Werfen mit Confetti betr. No. 22544 1I. Das an den Faſt⸗ nachtstagen übliche Confettiwer⸗ fen auf öffentlichen Straßen und Plätzen ſowie in Wirthſchaften wird hierſnit aus ordnungs⸗ und geſundheitspolizeilichen Gründen verboten. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des§ 36011 R⸗Str.⸗ .⸗B. beſtraft. Mannheim, 18. Februar 1908. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion: Schäfer. 4 Bekanntmachung. Maßregeln gegen an⸗ ſteckende Krankheiten betr. Nr. 18744 J. Nachdem in der Kleinkinderſchule zur Pflege und Erziehung armer Kinder hier cß Nr. Ywiederholt das Beſtehen der ſogenannten ägyptiſchen Augenkrankheit feſt⸗ eſtellt worden iſt, wird auf Hrund des 8 58 Ziff. 2 Pol.⸗ Str.⸗G. die Schließung genann⸗ ter Anſtalt mit Wirkung vom 21. dſs. Bits. vorläufig bis zuen 21. April ds. Is. ängeordnet. Mannheim, den 19. Febr. 1908. Großh. Bezirksamt: Zoeller. Bekauntmachung. Die Natural⸗ iſtungen für die affnete Macht im Frieden betr. Nr. 19206. Nach der Be⸗ ſtimmung des 8 9 des Natural⸗ leiſtungsgeſetzes vom 13. Februar 1875 in der Faſſung des Geſetzes vom 24. Mai 1898,(Reich ſeszblatt 1893, Seite 361), e die Vergütung für verabreicht Fourage mit einem Auſſchlag Don 5% nach dem Durchſchnitt der höchſten Tagespreiſe des Ka⸗ lendermonats, welcher der Lieſe⸗ rung vorausgegaungen iſt. Nach der gemäß Ziffer II der Verordnung vom 21 September 1887(Geſetzes⸗ u. Verordnungs⸗ blait 1887, Nr. 27, Seite 920) ergangenen Veröffentlichung der höchſten Durchſchnittspreiſe der nach dieſer Anordnung in Be tracht kommenden Marktorte, welche mit einem Aufſchlag von 5% zu perkünden ſind, betragen die den im Monat Jannar 1903 erfolgten Fouragelieſerungen in 81¹ 814 815⁵ diesſeitigem Aintsbezirk zu Grunde zu legenden höchſten e einſchließlich des 16 M. 01 Pig. uſchlags von 5% für 100 kg afer 5 oggenſtroh 5 5 Manuheim, 17. Febtuar 1908. Großh. Bezirksamt. e Ladung. Nr. II 7103. Der am 3. Januar 1872 zu Waldhof, Amt Mann⸗ heim geborene ledige Rangirer Gottſried Stier, zuletzt wohn⸗ haft in Walbdhof, z. Zt. unbe⸗ kannt wo, wirb beſchulbigt, daß er als beurlgubter Neſerviſt (rankenwärter) ohne Erlaubniß ausgewandert iſt. 19 gegen 8 360 Ziff. 8 81⁰ Str.⸗G.⸗ Derſelbe wird auf Anordnung Großh. Alntsgerichts Abth. 11— hierſelbſt auf: Montag, den 6. April 1908, Vormittags 9 uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ dleiben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Abſ. 2 und 3 Str.⸗P. Ord. von dem Bezirks⸗ Fommando Mannheim ausge⸗ ſtellten Erklärung vom 7. Februar 1903 verurtheilt werden. 815 Mannhelm, 16. Februar 1908. Der Gerichtsſchreiber Sroßh. Amtsgerichts 11: Bernauer. Bekauntmachung. Nr. 22345. Eingeſaugen und bei Waſenmeiſter Stamm, I 5, 9, Untergebracht iſt ein arzer gelben Pfolen; derſelbe i männlichen Geſchlechts. Manuheiin, 17. Febrnar 1908. Gr, Bezirksait. slizeibirektion. 3809 Beknuntmachung. Auf J. März l. Is, kommt bei diesſeitiger Stelle eine Burkaugehilfenſtele zur Erledigung. Bewerber wollen ſich unter Anggbe der ehaltsanſprüche ſowie unter Vorlage von Zeugniſſen als⸗ bald ſchriftligh melden. Mannherm, 18. Febr. 1908. Stadtkaſfe: Röderer. 500 29560½ Konkursverfahren. No. 6960 l. Ueber das Ver⸗ mögen desKaufmauns Audreas Weſtermann, Inhabers der Firma A. Weſtermaun jr. hier, wurde heute Nachmittags 5 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ naunt: Kaufmann Friedrich Bühler dahier. Konkursforderungen ſind bis zum 6. März 1903 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich iſt zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definſtiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände, ſowie zur Prüſung der angemeldeten Forderungen auf Dienſtag den 17. März 1903, Vortmittags 11 Uhr, vor dem Gr. Amtsgerichte Abth. IV., II. Stock, Zimmer Nr. 5, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Fonkursmaſſegehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wirdaufgegeben, nichts andenGe⸗ meinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflicht⸗ ung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 14. März 1903 Anzeige zu machen. 812 Mannheim, 18. Februar 1903. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts IV: Mohr. Bekauntmachung. Am Freitag, 27. Febr. d.., Vormiktags 10 uhr Vergebung der Abfuhr des Mülls ꝛc. vom 1. April 1908 bis 31. März 1904 auf dem Geſchäfts⸗ zimmer der unterzeichneten Ver⸗ waltung, Familiengebäude 1 der Kaiſer Wilhelm⸗Kaſerne, woſelbſt die Bedingungen zur Einſicht⸗ nahme a gen. Loos 1. Müllgruben und Gullys in der g r Wilhelm⸗Kaſerne, 2 Latrinengruben und 1 Müll⸗ grube bei der Scheibenwache im Käferthaler Walde, Loos II. 1 Latrine mit Dung⸗ wagen und 3 Müllgruben innerhalb der Stadt. 11128 Garniſon⸗Verwaltung Mannheim Bekauntmachung. Fliegenlaſſen der Tauben betr. Nr. 5977 1. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Beſitzer von Tauben verpflichtet ſind letztere während der Zeit der rühjahrsſagt, d. i. von Mitte Nchene bis Mitte April ein⸗ zuſperren, und daß Zuwider⸗ handlungen nach 8 4% Ziff. 1 der Feldpolizeiordnung mit Geld bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft welden. Mannheim, 17. Februar 190g. Bürger meiſteramt: Ritter. Schiruska. 29500/100 8 Dankſagung. Von Herrn Kommerzienrath und Generalkonſul Carl Reiß iſt anläßlich ſeines heutigen 6ejährigen Geburtstages der Penſious⸗Auſtalt Großherzogl. Hoftheaters die Summe vo 5000 Mk. ſage: Fünftausend Mark überwieſen worden. Filr dieſe außerordentlich reiche und hochherzige Schenkung be⸗ ehren wir uns den wärmſten und innigſten Dank zum Ausdruck zu bringen. 29500/99 Manfiheim, 14. Februar 1908. Berwaltungsrath Großh. Hof⸗ 15 ee eck. Diebold. Freiwillige Herfteigerung. Freitag, 20. Februar 1903, Nachtmnittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale, O 4, 5 hier im Auftrage gegen Baarzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern: 4376 2 unpollſtändige Betten, 1 Kleiderſchrank,] Küchenſchrank, 1 gew. Waſchtiſch, 1 Tiſch, 1 Külchentiſch, 2 Spiegel, 1 An⸗ richt und andere Gegenſtände. Mannheim, 19. Febr. 1903. Roſter, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Berſteigerung. Freiſag, 20. Februar 1903, Nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfandlokale, 0 4, 5, gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege Ofſentlich verſteigern: 17 Vände Me tions⸗Lexikon mit Geſtell, 1 Feder⸗ rolle, 1 Pferd(Fuchs⸗Wallach), 1 Waſchtiſch mit Marmorplatie, 1 Chiffonier, 1 Kauapee, 1 Eis⸗ kaſten, 1 ihr mit Glas⸗ glocke. I gr adenregal, ſowie ſonſtiges Möbel. 4374 Maunheim, 19. Februar 1908. Zimmer, Gerichtsvollzieher, Waldhofſtraße 19. Donnerſtag, 19. Februar — 1 Vekanntmachung. Nachdem der hieſige Bezirksausſchuß auf diesſeitige Klage durch Beſchluß vom 10. Februar 1903— J. B. A. Nr. 605— auf Grund des 8 64, Abſatz 2 des Landesver⸗ waltungsgeſetzes vom 30. Juli 1883 die Schließung der Kaſſe„Glückauft, Heſſiſche Hilfskrankenkaſſe für ganz Deutſchlaud zu Caſſel, Eingeſchriebene Hilfs⸗ kaſſe Nr. 75, angeordnet hat, habe ich nach 8 30 des 9 1 3768 Hilfskaſſengeſetzes vom mit der Abwicke lung „JDunt 85 der Geſchäfte der„Glückauf“ den Polizeiſekretär Biehl hierfelbſt als 1. Liquidator und den Kaufmann Heinrich Zimmer hierſelbſt als 2. Liquidator mit der Maßgabe beauftragt, daß die Leitung des Abwickelungsverfahrens dem 1. Liquidator allein obliegt, daß aber zur Entgegen⸗ nahme von Zuſtellungen jeder Art Jeder der beiden Liqui⸗ datoren berechtigt iſt. Die Geſchäftsſtelle der Kaſſe„Glückauf“ befindet ſich in Caſſel, Orleansſtraße Nr. 27. Geſchäftsſtunden ſind bis auf weiteres wöchentlich Vormittags von 9 bis 12 Uhr. Für die Zeit nach dem Tage der Schließung der Kaſſe— 10. Februar 1903, können nach§ 3ʃ, Abſatz 2 des Hilfs⸗ kaſſengeſetzes Unterſtützungsanſprüche nicht mehr geltend gemacht werden. Nach Abſatz 1 des 8 31 beſteht die Verpflichtung der Mitglieder zur Zahlung von Beiträgen noch inſoweit wie das Kaſſenſtatut ſie für den Fall ihres Austritts aus der Kaſſe vorſieht. Dieſe Beiträge werden von den Mitgliedern erforderlichenfalls gerichtlich beigetrieben werden. Nach§ 5, Abſatz 2 des Hilfskaſſengeſetzes haftet den Kaſſengläubigern für die Verbindlichkeiten der Kaſſe nur das Vermögen der Kaſſe. 808 Caſſel, den 13. Februar 1908. Der Königliche Polizei⸗Präſident. Steinmeiſter. Heizerschule Mannheim. Der I. vierwöchentliche Kurs der hier in Verbindung mit der Gewerbeſchule errichteten Heizerſchule beginnt am 3. Marz dl. J. Aufnahmebedingung: „Alter 18 Jahre. Volksſchulbildung. Einjährige Thätig⸗ keit an einem Dampfkeſſel. Gute Führung.“ 29500/75 Näheres durch den Rektor der Gewerbeſchule. Planino-Husvenkauf nur erstklassige Waare, zu bedeutend herab- gesetzten Preisen. 10286 U 8. Hofmaun Wwðe., Kaufhaus. Salzer Räder ſind 80lld, leicht, elegant, daher beliebt von Jedermaun. Halbhrenner von M. 135 an, Tourenrad„„ 145„ einjährige ſchriftliche Garantie. Alleinvertretung der berühmten 2.8. Dürkopp-Motorzweiräder mit Benzin⸗ od. Spiritus⸗Betrieb, Jean Rief, Mechaniker, I. 2, 9. Eigene Reparaturwerkstätte. ie Billiges Brennholz. Buchen u. Eichen, zerkleinert Mk..25 per Centner Tannenholz, kurzgeſägt Mk..35 frei Tannen⸗Anfeuerholz, kleingemacht Mk. 1160 in's Haus. Bündelholz, Brikels und Holzkohlen billigſt. 23519 Wilheim Hahn, Holzhandlung, Netkarvarlandſtraße 18. Auhr⸗Gas⸗Coaks für Füllöfen, Auhr⸗Deſtillations⸗Coaks für e Centralheizungen, ſowie ſämmtliche Sorten Nohlen, Anthracit⸗Eiform⸗, Stein⸗ u. Braunkohlen⸗Brikets, Tannen⸗ u. Buchen⸗ holz liefern zu billigſten Tagespreiſen 11134 Telephen 2, 24. %0, Frauz Kühner& Co. b 4 4 ab I. März Entzückend schön gutzt Metall-Putz-Glanz Amor. Bestes Metall-Putzmiite Ueberall zu haben in Doser A 10 Wfennig, Fabrikanten: bszynski& C0,, Berlin N. —5 10836 8 107 0 M. Wellenreuiher F 6, 1. MANVHE P&, I. Für Fastnachtskilchel probiren Sie einmal mein 13598 Gesundhelts-Backoulver (Facket 10 Plg.). Der Erſolg ist überraschend, Das Gebäck gesünder als mit Heſe bereitet. gRus ersten 12 1 Münlen 86H billig. Meh 1905. Slaatsciſenbahnen. Im oſt⸗mittel⸗ſüdweſtdeutſchen Verkehr ſind mit Wirkung vom 15. Februar 1903 die Statton Singen in die beſtehenden Aus⸗ nahmetastfe für Eiſen und Stahl Nr. da und 9b und die Station Maunheim in die neuen Aus⸗ nahmetarife für Eiſen und Stahl gd und 9e einbezogen worden. Nähere Auskunft ertheilen die bezeichneten Stalionen. 11150 Kariseuhe, 16. Februar 1903. Gr. Generaldirektion. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 20. Febr. 1903, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier: Möbel aller Art, 1 Ge⸗ ſchäftswagen, Maſchinen und anderes gegen Baar⸗ zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. Mannheim 19. Febr. 1903. Roſter 4375 Gerichtsvollzieher. O K, 17. O A4. 17. SGroße Möbel⸗ Verſteigerung. In meinem Verſteigerungslo⸗ kal verſteigere am 377 Freitag, den 20. Februar, Nachmittags 2 Uhr. 2 Paar vollſtändige Bet⸗ ten mit Federbettung, ſehr gut, 1 vollſtändige Küchen⸗ Einrichtung, 1 Küchenſchrank für Reſtauratlion, 1 Ladenregal, 5 Garderobe⸗ u. and. Schränke, 2Chiffonnier, 1Spiegelſchrank 2 Divau, 1 Kanapee, 1 Eis⸗ ſchrauk, 1 Lezikon, 1 Nähma⸗ ſchine, 1 Ausziehtiſch, runde und viereckige Tiſche, Waſch⸗ tiſche mit und ohne Marmor⸗ platte, Nachttiſche mit und ohne Marmorplatte, 1 Markt⸗ tiſch, Kinderkorb, 1 Muſikſtänder, Salon⸗ und andere Stühle, Bilder, Spiegel, Hänge⸗ lampen, Teppich, Vorlagen, Weinſäſſer, Bücher, Noten, Bureau ⸗Atenſilien, Copir⸗ preſſe, Waſchtörbe, Woſch⸗ züber, ſowie eine große Parthie Geſchirr für Reſtauration und ferner eine große Parthie Betten mit und ohne Feder⸗ bettung und anderes mehr. 77 WMe. Arnolb, Auktionator. B 2, 10. Telefon 2285. Soeososossssosssds 8 Friſche 8 — 8 Angel Soheliflsche, 8 8 Cabljau, Tafelzander, 8 Hechte, Schollen, 8 Rothzungen, Baersche, 8 Nordsalm, Silberlachs, Anguilotii, Bratheringe, 8 Matjesheringe. Täglich friſch gewäſſerte Stockfiſche. 8 8 Fisch- Conserven: Aal i. Geleé, Lachs., Gels, Sardinen in Gläser, Anchevi in Gläser 8 zu zedugzirten Preiſen eimpfiehlt 4378 8 — SSossoso SOdog 90800 8 8 Großherzoglich Jadiſche Aressen zu ſchreiben. Näheres N 1. 9, Laden. Wer liefert A 1 3 prompk Abschriften Offerten mit Bed. befördert die Expedition ds. Bl. unt. Nr. 2158b Inſtallateur mit kleiner Familie 1 ſucht Haus meiſterſtelle mit Wohnung event. Souterrain. „Näheres im Verlag. 2031b Dauernde Abnehmer für verlegefertige Hartholz⸗ Parquetriemen von leiſſungsfähiger Parquet⸗ fahrik geſucht. Gefl. Offerten unter Nr. 4304 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. erb. 371 Wer bdeſorgt boländ. Ueberſezung? Off. u. Nr. 18208 a. d. Erp. d. Bl. BB ̃—————— ine geübte Kleidermacherin nimmt noch mehr Kunden an. 1803b Parkring 15, part. Damen- u. Kinder- Garderobe fertigt geſch. Schneiderin in und außer dem Hauſe an. 2118b K 3, 21, III. 3. Bügeln w. augenommen. zezeb. Seckenheimerſir. 34, 5. St. Zwei Madchen empfehlen fich zum Kleidermachen, in u. auß. d. Hauſe. L 4, 12, 4. Stock. 1996b Damen finden discrete und liebevolle Aufnahme bei Fraun Burgt, Hebamme Colmar, Judengaſſe 4. 22534 allen finden l. Aufnahme unt. ſtrengſter Diseretion bei Frau Schmiedel, Hebamme, Weinheim, Mittelgaſſe 41. io1ss Kl. Kind w in gute Pflege gegeb Offert. u. No. 2120b a. d. Exved. Zum Flieken u. Stricken w. angen. Academieſtr. 9, 4. St. l. 460 Eine eleg. Damenmaske zu verleihen. Näh. J 2, 5, pt. 50 2(Holländerin), Maske neu, zu verkaufen. R 7, 34. 8. Stock. 2165b 5 Ne Getrag. Herren⸗ u. Frauen⸗ kleider, Schuhe und Stiefel kauft Lud. Herzmann, 20046 E 2, 12. „ 25 Bivan, neu, für 80 Mk, in Plüſch u. Taſchen 48 u. 60 Mk. zu verkf. 2162b Schwetzingerſtr. 97. 9 Fünde? Stülck, deutſche Wolfshunde Schäferhunde echte Raſſe, billig zu verkauſen. Zu erfragen 8 2, 18. 2147b Schwarzer Dachshund, wachſ., N mmerr., gut. Nalſg, bill. z. Louis Lochert, gooοοοοοõẽ/NEÆx, 1, 1 am Markt. Mehl, Pfd. 16 Pfg., 5 Pfd.—.75 00„ 163„ 5—385 HKaiſerauszu 10 ächt. ung. Mehl„„.20 V. Wellenreulher, P 3, J. Telephon 1295. 4369 jeder Höhe, ſofort Geld event. obne Bürg⸗ ſchaft. Rückporto. Schneider, Berlin, Beymeſtraße 24. 11140 Feld Wa verk. K 4, 24, 3. St. Hths. b n 8 2222CCC 12 +4 Mark Wochenlohn oder allerböchſte Proviſton erhält jeder, der die Ver⸗ tretung meiner weltberühm⸗ ten Brillaut⸗Entaille⸗Alu⸗ minium⸗Firmen⸗ u. Thür⸗ ſchilder übernimmt. Branchekeuntniß nicht er⸗ forderlich. 11138 Weſtermälder Schilder⸗ Fabrik, Hachenburg. Schulentlaſſene für leichte Arbeit ſofort gefucht Färberei Aramer, havenerſtr. 33u Rlckporto. 40937 Bisutarckplatz. 4372 üdchene 5. Jahrgang. ——— — 2—40 N monatlieh können ſich Herren aller Stände und jeden Berufes durch Ungabe von Adreſſen ohne Berufsſtörung u. ohne jede abfolute perfönl. Mit⸗ wirkung verſchaſſen. Gefl. Off. bezw. Meldungen erb. au L. Joos, Bellenſtr. 2b;, geſucht auf 1. März als Mäd⸗ chen allein, ein fleißiges ſauberes Mädchen, welches ſchon in beſſerem Hauſe gedient hat, koch kann u. die Hausarb. verſteht. Zu erfr. in der Exp. d. Bl. ziech Gute Köchinnen, Alleinmädchen, gew. Zimmer⸗ u. Kindermädchen, Kinderfrau ſof, und per 1. März geſucht. 854 Comptoir Fußhr, F 4, 6. 13 4 er ſofork Auſtänd. Mädchen Vgeiht B A, 5, 2 Treppen. 21445 8 Lehrmä intelligent, mit guter Handſchrift, aus beſſerer Familie, für Laden Für einen jungen Mann wird ſofort Stelle als Lehrling in kaufm. Geſchäft geſucht, ev. Penſion.Hauſe erwünſcht. Näh. Möbelhandlg. Schwal⸗ bach, J 3, 17. 20875 Mädchen, Württembergerin, Stelle. Gt 7, 65. 2145 Ein fein möblirtes Zimmer, womöglich mit Klavierbeſtützung, z. mieth. geſ. Preis n. Uebetein⸗ Windeckſtr. 11, 3. St. nß ſucht mbl. Zimmer, Beamter Ring oder 1 Stadt⸗ erweiterung bevorzugt⸗ Offerten unter Nr. 2140b an die Exped. d. Bl. eie 2 4. St., Sth., 2 Zim 0 8. 1 3 Küche nebſt Zubehö an ruh. Leule zu verm. 2151b 4. St, lecres Zim 08. 1300 die Straße geh. nebſt Keller u. Stiegenverſchl. an alleinſt. Frau od. Frl. z. v. 21505 f0 JJſchöne Balkon⸗ Meerfelöſtt. 23 e 8 große A Küche u. Zube⸗ hör in beſſ. Hauſe per 15. od. 1. April zu vm. N. p b. 2188 R ünk eee 11.19 M4. II. ſchön möbl. Eckzint. E2.2 auf 1. März zu v. 21835 2. St., fein mbl. Zim⸗ bis 1. März zu v. 20420 86 422 Trepp., ſchön möbl⸗ Balkonzint p. 1. Mär zu vermiethen. 2145 3 Treppen, ſchön + mibl. Zim. ſofort zu vermiethen. 4870 Beethovenſtraße 2, part,, fein möblirtes Zimmer ſoſort zu vermiethen. 4881 Junger Mann aus guter Fam. od. Schüler einer Mittelſchule findet Peuſion, auch Nachhilfe, in einer Beamtenfamilie. unt. Nr. 2161b an die Exp. d. Bl. —— AAsENs TENHZVOCLENAE Aandncen— Expedition Eels. MANNEHEARN —— A Marf 4,000 Süddeutſchlands ſucht gewandten, tüchtigen Wertreter für Mannkeim und Umgegend. auch die übernehmen. Offerten unter Nr. 11075 an die Exped. d. Bl. Eine der bedeutendſten Flaſchenfabriken per 1. April or. einen Führung eines Lagers Derſelbe müßte in Mannheim 85 es Haus Wrs b eee, 8 5 auf ein in beſter Lage dabier mit ent⸗ achlaß zu; ee ieeee eene e eeee Neadtet; Nar Apfel.— Dud ud ertricb Pr, O. Oaas ſche Badrugecet, G. Ul, b. 8. Seite. 8 0 ee KHundmachung des K. K. Finanzministers vom 18. Februar 1903 betreffend die Konvertirung von Obligationen der einheitlichen Staatsschuld. Nach dem Gesetze vom 16. Februar 1003, R. G. Bl. Nr. 37, ist der Finanzminister ermächtigt, Obligationen der in Noten und in Kingender Münze mit effektiv 4,2 d% verzinslichen einheitlichen Staatsschuld in mit 4% steuer- ſrei verzinsliche, auf Kronenwährung lautende Obligationen umzuwandeln oder aus den durch Begebung solcher Obligationen zu beschaffenden Geldmitteln zum vollen Nennwerthe zurückzuzahlen. Demgemäss werden hiemit die Obligationen der nachstehend bezeichneten Kategorien der einheitlichen Staatsschuld(Noten- und Silberrente) zur Umwandlung aufgerufen: a) Sämmtliche auf Ueberbhringer oder auf Namen lautende Obligationen der in klingenden Münze verzinslichen einheitlichen Staatsschuld mit den Zinsenfälligkeitsterminen vom l. Januar und 1. Juli; b) sämmtliche auf Ueberbringer oder auf NMamen lautende Obligationen der in NMoten verzinslichen einheitlichen Staatsschuld mit den Zinsenfälligkeitsterminen vom l. Mai undk l. November; e) von den in Noten verzinslichen Obligationen der einheitlichen Staatsschuld mit den Zinsenfälligkeits⸗ terminen vom l. Fehruar und l. August die am Tage des Erscheinens dieser Kundmachung bestehenden auf NMamen laufenden Obligationen, soferne dieselben auf Beträge von mehr als 20,000 Sulden aus- gestellt sind. Umwandlungsbedingungen. Die Umwandlung wird den Besitzern von Obligationen der bezeichneten Kategorien der einheitlichen Staats- schuld unter folgenden Modalitäten angeboten: Die Umwandlung erfolgt: durch Ahstempelung der bisherigen Obligationen in mit jährlich 4% Steuerfrei in Kronenwährung verzinsliche Obligationen im gleichen, in Kronenwährung ausgedrückten Nennbetrage, d. i. also nach dem Ver- hältnisse von 100 fl. 6. W.= 200 Kronen Nennbetrag. Die bisherige Verzinsung zu jährlich 4,2% wird noch bis zu dem nächstfolgenden Zinsenfälligkeitstermine geleistet, d. 1. bis 1. Mai 1003 für die Obligationen der Kategorie b) 1. Juli 1903„ a) „ 1. August 1903 5 c) Von diesen Zeitpunkten angefangen läuft die Verzinsung mit jährlich 4% steuerfrei in Kronenwährung zu den gleichen Fälligkeitsterminen wie bisher. Die Umwandlung der bisherigen 4,2% Obligationen in 4% Obligationen güt kraft des 8 2, Abs. 2, des Gesetzes vom 16. Februar 1903, f. 6. Bl. Nr. 37 als von allen Obligationsbesitzern angenommen, welche nicht bis einschliesslich 27. Februar 903 auf die in dieser Kundmachung vorge- Schriebene Art und hei den im Anhange bezeiehneten Anmeldestellen die baare Rückzahlung ansprechen. Ueber die Durchführung der Abstempelung werden die näheren Vorschriften später verlautbart werdeg. Ausländischer Effektenstempel. in Ansehung jener zur Umwandlung aufgerufenen Obligationen, welche sich bereits am Tage des Erscheinens dieser Kundmachung in einem ausländischen Staate befinden und mit einem den Vorschriften des betreffenden Staates entsprechenden Effektenstempel versehen sind, wird der infolge der Umwandlung in 4% Obligationen nach den Vorschriften jenes auswärtigen Staates etwa erforderliche neue Effektenstempel innerhalb der für die betreffende ausländische Anmeldestelle festzusetzenden Abstempelungs- krist auf Kosten der k. k. Finanz-VMermaltung besorgt werden. Die k. k. Finanz-Verwaltung behält sich vor, eine Bescheinigung der angegebenen Voraussetzungen zu verlangen. Anmeldung zur Rückzahlung. Der Anspruch den baaren Rückzahlung ist von den Obligationsbesitzern unter Beibringung der Obligationen nebst einer Konsignation in zweifacher Ausfertigung schriftlich mit Namensfertigung zu stellen. Für jede Schuldgattung(Noten- oder Silberrente) und für jeden Verzinsungstermin sind gesonderte Konsignationen 2u1 Verkassen, in welchen die Obligationen, geordnet nach den Kategorien der Ausstellung auf Ueberbringer oder auf Namen, des Nennbetrages(Appointshöhe) und innerhalb dieser Kategorien nach Nummern in arithmetischer Reihenfolge, zu verzeichnen sind. Bei auf Namen lautenden Obligationen ist der Name, auf welchen dieselben ausgefertigt sind(Intestation), und das Ausstellungsdatum in der Konsignation anzugeben. Statt der Obligationen können auch Depositenscheine(Erlagsbestätigungen) von öffent⸗ lichen Kassen und Remtern beigebracht werden, wenn durch den Depositenschein(Erlagsbestätigung) dargethan wird, dass die hinterlegten Obligationen dieselben Obligationsmerkmale an sich tragen, welche in der Konsignation angegeben sind. Die Anmeldestelle hat die Uebereinstimmung der beigebrachten Obligationen, beziehungsweise Depositen- scheine(Erlagsbestätigungen) mit den Konsignationen zu prüfen und nach Konstatirung der Richtigkeit und der Ordnungsmässigkeit der Anmeldung die zur Rückzahlung beigebrachten Obligationen nach Beisetzung eines Kon- trollvermerkes und der Firmastampiglie nebst einem mit der Anmeldungsbestätigung versehenen Exemplare der Konsignation dem Einreicher zurückzustellen. In Ansehung der Obligationen, welche zum Vermögen von Pupillen, Kuranden, Fideikommissen, öffentlichen Fonds, Stiftungen und dgl. gehören, ist zur Ansprechung, der baaren Rückzahlung die Zustimmung der zuständigen Gerichts- oder Aufsichtsbehörde erforderlich. Der Nachweis des an diese Behörde gestellten Ansuchens ist zu- gleich mit der Anmeldung, der Nachweis der erfolgten Zustimmung in beglaubigter Form längstens binnen drei Wochen vom Tage des Erscheinens dieser Kundmachung bei der Anmeldestelle beizubringen; erst auf Grund des letzteren Nachweises erfolgt die Beisetzung des Kontrollvermerkes. Die zur baaren Rüchzahlung angemeldeten Obligationen werden mittels einer besonderen, im Reichsgesetz- 7 55 75 77 57 5* 5* 7* platte erscheinenden Kundmachung für den betreffenden vom Finanzminister auf mindestens einen Monat zu 900 bestimmenden Termin mit der Wirkung gekündigt werden, dass mit diesem Termine die Verzinsung der gekündigten Obligationen aufhört. Die Rückzahlung des Kapitales wird seinerzeit bei der Stelle, welche die Anmeldung entgegennahm, gegen Beibringung der Obligationen sammt allen noch nicht fälligen Coupons und Talons, soferne es sich aber um Obligationen handelt, welche nicht mit dem Kontrollvermerk versehen sind, überdies unter Beibringung der? mit der Anmeldungsbestätigung versehenen Konsignation stattfinden. Wien, am 18. Februar 1903. Der k. k. Finanzminister: Böhm, m. p. Wir ſind vom k. k. Finanzminiſterium beauftragt, Au⸗ meldungen zur Umwandlung bezw. baaren Rückzahlung der in vorſtehender Kundmachung erwähnten Obligationen koſten⸗ frei entgegen zu nehmen. Mannheim, den 19. Lebtuar 1903. I baterburg à Schne. + Mannßeim, 19. Februar. Fabrik Stolzenberg Oos(Baden.) —— für Mannheim— Ludwigshafen Herrn Albert Füller in Mannheim O, 6, 4 übertragen. Wir haben unsere Allein·Vertretung 1 6 2 2 ——— —— 2 4 52 3 1— 221 5 2 D 2 — 28 — 2— —— 3 — 0— 88 2 e 2 8—— S3 —— 85 8 3 7 88 1— 2 —— 25 ee, la. Ruhrer Telefon Nr. 561. zun., T 6, 34, eind Preppe, gemacht werden. oles, Ruhr-Destillations-Koks in verschiedenen Körnungen für ſrische Oeten und Centralheizung, sowie alle Sorten Ruhrlsohlen, Anthra⸗ Sit-Eiform-, Stein- und Sraunkohlen-Hrikets. Buchenholz liefert in prima Qualitäten zu billigsten Tagespreisen Friedrich Hoffstagtter, Luisenring 61, vbächst der Neckarbrücke. Bestellungen und Zahlungen können auch bei Friedrieh HMolfstaetter 0 Fannen- und 10547 gebührenfrei zu besorgen. Maunheim, den 18. Februar 1903. fer 4%% 058ferreio bof- U. Papierrenten. Unter Bezugnahme auf die von dem Herrn k. k. österreich- ischen Finanzminister erlassene Kundmachung vom 18. Februar 1903 ybeireffend die Konvertirung von Obligationen der einheitlichen Staatsschuld“ erklären wir uns bereit, die einschlägigen Operationen, zu deren Vornahme unsere Centrale ermächtigt ist, heit der vorstehend erwännten Kundmachung, vollständig in Gemäass- 11151 mirten Frankenthaler Brauhaus direkt an Private, in jedem Auan- tum, kfrei in's Haus vom HAUPT-DEFPOT Jacob Uhl, Telefon 2591. 10855 J betriéeb, Kohlensaure-Abfüllung 5 180 ſereſne FPrivate? Zur bevorstehenden Saison der Theater-Aufführ- ungen, Maskenbälle, maskirten Bierproben u. s. wW. empfehle ich mich im 2 2 Frisiren ung Charaktersehmingzen. Es dürfte Ihnen bereits bekannt sein, dass eine gute Maske bel Theater-Aufführungen von grossem Einfluss und manchem Stücke den Eriolg slchert. 9 Die von mir hergestellten Charaktermasken sind Poriginell und sorgfältig, ausgeführt und wurden bei bprümiirungen immer mit den ersten Preisen bedacht. handen und fertige ich solche nach Angabe in jedem Genre. allen Charakteren zu haben und zeichnen sich eleganten Sitz, sowie Billigkeit vortheihatt aus., Gefülligen frühzeitigen Aufträgen sehe entgegen und 24635 ., S. durch reichne H. Inbach, Lbaterteiseur, D Die Herdfabrik und Eisengiesserei H. Koloseus, Aschaffenburg eupfiehnt ihre bühmechn beigunten Herdeemn Eien, Email, Vorzellan und Majolika mit Unterhil regulirung für jeden Kamin geeignet, Patentgas erde u. unſtellbare Gas: u. Kohlen⸗ herde, Hotel⸗ u. Reſtaurationsherde. Kataſoge koſtenlos. 25843 Vertreter für Mannheim: Canrl Sehalk. Heibelbergerſtraße. Fulhaarmgs⸗ Poncde stma aldene Tafel-Export-Flaschen-Biere hell und dunkel aus dem renom- 0 Grösste Reinlichkeit, Maschinen- 69 Exped. des Badischen Perücken und Bärte sind in grösster Auswahl vor⸗ 7 Die von mir fabrizirten Wollperücken sind in —+ entferut binnen 10 Minuten jeden läſtigen Haarwuchs des Geſichts u. der Arme gefahr und ſchmerz⸗ los. à Glas M..50. 5641 Medle nal-Orog. 2. Tothen Kreuz gegründvet 1888 Th. von Eichſtedt, N 4, 12. 1— iengeutber. katarrhe verurſacht, ſowie quä⸗ leuder Huſten find. ſchnelle u. ſich, Linderung bei Gebrauch von Dr. Lindeumehers Salus⸗ Byubons.(Beſtandtheile: 100% Alliumſaft, 900% reinſt. Zucker). In Schacht. a 1.i d. Apoth., dei Ludwig& Schütthelm und 28786 Mus end., lek Tiefbausch. Innungsber. Ein]. Kurs 10041 VI. Grosse Celd-Lotteſe v. Rothen Kreuz iehnang seben 7. Mätz 1903. 2317 5* 868e.4400083 Hauptgew. M. 5000 I1 GS.]hl. M. 15000 Gew. M. 5000 à1009 23 2000 à 500 2000 OAa100 3 3000 150 420 2 3000 400 10 4090 85 u 2800 zus. 10900 2 Auszahlbar baar ohne Abzug. L. 1., 11 L, 10 N. Porto u. Lists 25 Pf. Machnahms theurer, empflehlt: J. Stürmer, esee generssaDebit, Langestt. 107. * dxa Zelpue Geist; W. Fisous; General-Anzeigers; N eene e 1 gaog 1 Hocnschwender uds n Tdolus nez! 1 2 4. 3 sein 1 Herzherger mler 0 l. 4 Lulpe —2 7 L. Lewi; J. K Carl Bocke! 4 5 8 8 E „Schmidt; Engept; 6 5 Zum Küſſen ſchön iſt ein zartes, reines Ge⸗ ſicht roſiges, jngendfriſches Aus⸗ ſehen, weiße ſammetweicheszaut und blendend ſchöner Teint. Alles dies erzeugt: Radebenler Steckenpferd⸗Lilienmilch⸗ Seife v. Bergmann& Co, Nadebeul, allein echte Schutzm.: Steckenpferb. à St. 50 Pf. bei: Mohren Apotheke, O 3, 5. Stern⸗Apotheke, T 3, 1. Engel Apotheke Neckar⸗Vorſtadt. M. Oettinger Nachfl., J 1, 5 Dr. E. Stutzmann, Joſ. Bruun Nachfl., G 1, 10. Drog Ernſt Gummich, D 3, 1. Ebm. Meuxin, B 1, 10. F. Schneiber, L 6, 6. Juſtitta⸗Srogerie, G 7, 17. 10588 in Reckarau in der Storch⸗Apotheke Gebr Keller, Drog. g. Maaß, Ackerſir 59. —— 1 2 Tücht. Kleidermaaſer menm⸗ pftehlt ſich in⸗ u. außer d. Hauſe⸗ 91b 4, 15, 3. Sfock. % Baugew. u1