Ahonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich; durch die. bez. inel. Poſt⸗ e 2..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, Gadiſche Volkszeitung.) der Stadt Mtannthei und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Awreſſe: „Journal Mannheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3022. — Telephon: Direktion und iug Haus od. durch die Poſt 25 Pf.: 246 Druckerei: Nr. 341 „5 E 6, 2 Geleſenſte und nerbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. E6, 2, medasen e ad 77 Schluß der Inſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmiteigs 3 uhr. Gie 5 65 ——.— Reklame⸗Zeile. 60„ 10 5 99. Sonntaa, 1 märz 1905. 2. Blatt. 0 15 weißen 5 Wenn er ſich Pabhſ überz zeugen will, 755 er„Komm'— fläſterke g er zu. Sie derſteht ſofork 170 die blonden Löckchen beiſeite ſchieben— darum wird er es nie ſich, worauf beide leiſe, ohne Gruß das Koupee verlaſſen und Stronih der der Woche. 9 Er hätte ſich ja ſeinen Antheil an dem Kinde ſichern können„Jetzt wird ſie aufſtehen“, denkt der„„ und 8— der Rechte sanwalt fragte ihn noch ausbrüclich ob er nicht dann— dann muß ich gehen.“ Sonntag, 22. Febr. W Der] wünſchte, daß es alljährlich eine beſtimmte Zeit bei ihm zu⸗ Aber ſie rührt ſich nicht. Wieder ertönt die Abfahrtsg cke 1 5 er ied„5 in bringen ſollte, aber er verneinte beſtimm. Was nützt ihm ſolch und der Zug ſehl ſich in Bewegung. Sie iſt dageblieben Dresden f.— Aufführung von Lortzing s„Undine“ im hie⸗ ein Zuſammenſein, bei dem ſeine Tochter ihm entfremdet, ſcheu wahrhaftig— und er— iſt mit ihr allein! 5 5 und eindlich gegenüberſteht? Zumal jetzt, da ſie einen Stief⸗ Verſtohlen lugt er nach ihrem Geſicht. Wenn der Schleier ſigen Hoftheater.(Herr Alfried Sieder⸗Cöln a..) 4 ber 175 Hinblick Vörkrefflichkeit ˖ A ſäge, damit er der A ie ee ee en e ee bater bekommen, im Hinblick auf deſſen Vor refflichkeit man es] nur nicht vor ſeinen Augen läge, damit er den Ausdruck in ihren 5 allein ſchon ſicher nicht berſäumt hat, ihm den eigenen Vater inZügen beſſer zu unterſcheiden vermöchte! Aber gleichviel— was in Karlsruhe i. Schl..— Eröffnung des 34. deukſcheng den ſchwärzeſten Farben zu ſchildern! Bei einem ſeiner Be⸗ kommt darauf an, wie ſie es auffaßt— er kann ſ0 ſtumm ni nautiſchen Vereinstages in Verlin.— Beſichtig⸗ kannten hat er einmal ſo etwas erlebt und das war ſo traurig.] von ihr gehen. ung der Mannheimer Feſthalle durch die Mann⸗ Nein, nein, beſſer da mit einem ſcharfen Schnitt ein Ende zu Und nun küßte er das Kind noch einmal, ſetzt es 50 5 heimer Journaliſten.— Erſtaufführung des Schwanks„Los machen. Er war nie für die Kompromiſſe und iſt's auch heute] die Wagenpolſter und geht, ſich ſteif emporreckend, zu ihr hinü bom Mannel“ im hieſigen Hoftheater. nicht. Und doch———„Ich möchte Dir danken“, ſagte er, ſich zu 1 be Mittwoch, 25. Febr. 70. Geburtstag des Staalsminiſters a..] Jaß, wenn die Frau anders wäre! Aber ſie, ſie kennt ja ganz leiſe. 5 Eiſenlohr.— Beerdigung Hugo Wolfes in Wien.— keine Rückſicht. Sie kennt überhaupt nichts, als ihren eigenen Sie beſwegt abwehrend den Kopf und wendie ihn dat ſt Die Einberleibung der Rheinau in Mann⸗ eigenſinnigen, unvernünftigen Willen. Sie iſt der verkörperte wieder dem Fenſter zu. Ein paar Mal ſetzt ſie zum Sp „ ͤ 225 Eigenſinn! Wie ein ungezogene Kind! Ein Kind war ſie ja] an und bringt endlich doch nichts weiter hervor, als„was heim vor einer Verſammlung der Bürger der Rheinau. Donnerſtag, 26. Febr. Lärmſzenen im ungariſchen A b⸗ geordnetenhaus.— Exmatrikulation des Kronprinzen in Bonn.— Die Einverleibung der Rheinau in Mannheim vor einer Intereſſen⸗ tenverſammlung der Rheinau.— Aufführung von Anzen⸗ 55 gruber'„Der Meineidbauer“ im hieſigen Hoftheater. Sreitag, 27. Febr, Berathung der„Kranken v erſicherungs⸗ novelle“ im Reichstag.— Aufführung von Beethoven's „FJFidelio“ im hieſigen Hoftheater.(Herr Scheuten g..) Samſtag, 28. Febr. Der„Poſtetat“ im Reich stag. Uur fünßzehn minuten. Novellette von M. Koſſ a k. Machdruck verboten.) „Coswig! Eine Minute Aufenthalt!“ Die Wagenthür wird aufgeriſſen und ein Herr Kilk haſtig ins Koupee.„Guten Abend!“ Dann ſtellt er ſeinen kleinen Handkoffer ins Netz und läßt ſich in der nächſten Ecke nieder. Faſt gleichzeitig flammt die um. Es war ihm eben geweſen, als ob Jemand aufgeſchrieen hätte oder wenigſtens aufſchreien wollte. Wollte! Welch' ein Unſinn! Wenn Jemand das nur will, ſo kann man das doch nicht hören. Nakürlich war es nur eine Einbildung von ihm, denn das ältliche Ehepaar ihm gegenüber ſitzt in ſeine Pelze gehüllt ſo phegmatiſch und ſtumpfſinnig da, als ob es mit offenen Augen ſchliefe. Von den Beiden hat ſich ſicher keiner auch nur 8 bewegt. Aber es iſt ja noch Jemand im Koupee, dort am jenſeitigen n Fenſter, oder vielmehr, es ſind deren zwei— eine Dame und ein, kleines Mädchen. Die Erſtere ſchaut angeſtrengt hinaus, man 1 kann von ihr nur die gerade Rückenlinie und einen dunklen Haar⸗ knoten ſehen, und den kaum, denn ſeine obere Hälfte bedeckt eine Kragen des Mantels. Nur ganz leicht ſchimmern ein paar röthlichbraune Haarſträhnen zwiſchen den hellen flaumigen Pelz⸗ härchen hindurch. Dieer Herr betrachtet ſie aber ganz anhaltend und wieder hat er dabei das Gefühl, als ob hier in dieſem engen Raum etwas vorginge— etwas entſetzlich Aufregendes, das——— Was aber ſoll das ſein? Ach, er weiß es nicht, er iſt ja halbtoll. Zornig über ſich ſelbſt, über ſeine unbegreifliche Nerboſität, reißt er mit Gewalt den Blick von dem braunen Haarknoten los und wendet ihn dem Kinde zu—— und nun weiß er mit einem Mal, was das für ein Spuk iſt, der hier umgeht. Frau braucht gar nicht den Kopf umzudrehen, er weiß bdoch, daß das ſeine Frau iſt und das Kind ſein Kind iſt— dies Kind dort in dem weißen Mäntelchen, mit dem ſ chwanenverbräm⸗ Mützchen, das eben die Roſen aufhebt, die ſeiner Mutter aus der Hand gefallen ſind. Als er's zuletzt ſah, war es noch ganz klein kaum ein Jahr alt und ein rundes, rothes Mündchen hatte ſar ſpitzen Mauſezähnchen drin und ſolche kleinen Händchen, mit denen es ihm immer ins Geſicht zu n pflegte. Wenn er auf dem heißen Wüſtenſand Afrikas ſeinem Zelt ſchlief, und ein leichker Luftzug ſeine Stirn Kindes im Geſicht fühlte. rs aus, als damals— lein Wunder, es iſt ja ſchon fünf Jahr alt— aber er weiß ganz er irrt, 8 n Kind 1 ille die Lider öffnet. cht mi auf die Wagſchal⸗ was man hinredet, wenn man gereizt iſt! Lampe auf. Der Mann fährt in die Höhe und ſieht ſich forſchend verlegen, drauf umſpannen die Finger die Roſen, die ſie zu gelbliche Pelzmüße und die untere verſinkt in dem hochſtehenden ſes auf Wangen, Stirn und Mund und preßt es an ſich mit ſolchem Ungeſtüm, daß die Kleine ſich freizumachen ſtrebt die Lippen Weinerlicß Ah lich! Es wäre ja unritterlich, wenn er ſie noch länger der Pe Kind an ſich und löſt ihm die Fingerchen von den Roſen und kü jedes Fingerchen einzeln. Nach dem kleinen 185 Mall zu ſehe: dann kräumte er immer, daß er die weichen Händchen Jetzt ſchaut es ganz, ganz enthalt! 125 allerdings noch, als er ſie heirathete, aber— es gibt doch auch gut erzogene Kinder. Herr Gott, was hat er nicht durch die Frau gelitten! Und er war immer ſo gut, ſo rückſichtsvoll und nachſichtig gegen ſie, immer, immer? Ja, ja, ja— immer!“ Darüber kann es gar nicht zweierlei Meinung geben. Immer, immer, immer! Und nun bemüht er ſich mit einer wilden zornigen Wuth, ſich alle die vielen Gelegenheiten ins Gedächtniß zu rufen, bei denen ſie ihn bis aufs Blut gequält hat wegen nich 18 buchſtäblich wegen nichts und bei denen er immer ſo gut und machfchtt ig und ſo rückſichtsvoll gegen ſie war. 11 das aber alles noch nicht genügt, um ihn mit dem Haß zu ſättigen, der allein ihn über dieſe Stunde hinwegbringen 15 da will er an das letzte denken, das ſie trennte, aber vermag es nicht zu finden, ſein Hirn iſt wie ausgebrannt. Die Szenen, die an ſeiner Seele worltgithen ſind einander ſo gleich— was kommt's darauf an, ob das eine Mal er, das andere Mal ſie etwas übelnahme Der einzige Unterſchied iſt der, daß man ſich zuerſt unabſichtlich und ſpäter gefliſſentlich berletzte. Und ſie war immer ſo em⸗ pfindlich— ſo ganz ungerechtfertigt empfindlich. Wer legt denn Man weiß ja ſelbſt ganz gut, daß das alles ſinnloſes Zeug iſt. Und dazwiſchen muß er immer wieder an die kleine rothe Narbe auf der Schläfe ſeines Kindes denken und ob es 5 wohl noch haben mag. Da zum erſten Mal während der Fahrt wendet die Frau den Kopf um, langſam, widerwillig, als ob eine unſichtbare Macht ihn ihr umdrehte. Ihr Geſicht iſt erſchreckend bleich und förmlich wie verſteinert. Einen kurzen Moment haftet ihr ver⸗ glaſter Blick auf dem Mann, deſſen brennende Augen noch immer das Kind umfangen, dann zuckt es um ihren Mund und plötzlich Kleinen und flüſtert ihr etwas zu. Die ſieht zu ihm hinüber, ein wenig verwundert, ein wenig einem Strauß zuſammengefaßt hat und mit dem andern Händ⸗ chen ſich an der Polſterbank gegenüber haltend, kommt ſie auf ihn zu. „Lotti ſchenkt Ihnen ihre Roſen!“⸗ Heftig hatte er das Kind an ſich geriſſen und nun küßt er mit 10 Stimme. Mädchen gehabt und es verloren— bleib' bei ihm, mein Herzchen ſo lang' er es wünſcht.“ Er neigte ernſt dankend das Haupt gegen ſie, er kunn den Augen. greller Pfiff— langſ amer und langſamer fliegen die f chatten⸗ haften Baumgeſtalten am Wege vorbei— nur wenige Minuten noch, dann hält der Zug. Dann muß er ausſteigen— natür⸗ ſeiner Gegenwart ausſetzen wollte. Und abermals drückte er das aber hat er doch ergeſſen Da tauchen ſchon die Lichter der Station aus d m Du auf— der Zug hält eßt muß er gleich ausſteigen. 5 ruft ber Schaffner.„Fünf mlinate Auf ißt er die Thür auf und ein eif dringt herein, ſo daß der mitren Herr, 8 ö Frau diskret die Augen geſchloſſen, unwillkürlich 91 Sein Blick 81 dem ſeiner Frau, der mit 0 193 5 Et, nickt 4 meine Mutter war inzwiſchen geſtorben— und faſt heraus. nur fragen, wie Du lebſt, wie es Dir geht— ſonſt nichts lich nichts, Gertrud. Biſt—“ Biſt Du glücklich? will können— Dich und das Kind. Wo lebſt Du jetzt, Gertrud biegt ſie ſich mit einer haſtigen ungeſchickten Bekwegung zu der Er ſtarb ſchon bald, nachdem— werden und wie entſchuldigend fügt er hinzu:„Wir — 05 95 kommen Wiher die Lichter, Mama“, die Frau gegengeſetzten Fenſter die hell klingende Stimme des K r 500 e aach 1 Er beugt ſich über ihre Hand und führt ſie an ſeine Lipp ihre Züge kaum unterſcheiden, es liegt ihm wie ein Schleier über 85 Der helle Schein einer Laterne fällt ins Koupee— ein Abe hat ja gar keine Bedeutung! ſich denn eEs iſt mir ganz gleichgültig, ob ich erwartet w zu danken!“ „Doch! Es war ſehr freundlich von Dir. nicht erwartek.“ „Ich— wir—“, ſie würgt immer noch an den Worten „wir haben ja keinen Grund, uns zu haſſen— wwir— konnten—. „Nur nicht zuſammen leben. Nicht wahr, das wollteſt Du doch wohl ſagen? Ich machte Dir das Leben zur Hölle—“ „Wie ich Dir—“ „Laſſen wir doch die Vergangenheit, Gertrud“, unkerbricht „Hoffentlich haſt Du jetzt beſſer gewählt. 8 Ihr Kopf fährt blitzſchnell herum und ihre unkeln ihn feindlich an.„Du weißt— „Es war das Erſte, was man mir erzählte, Afrika lam. Das heißt, Du wohl.. Zeit über dort war?“ Sie antwortet nicht, 1 führt f0 „Ich war ja ſo einſam, ſo fürchterlich einſa⸗ Ich hätte da ex ſie. ſo jung— ſo jung— das Leben liegt noch vor mir. ich denn nur machen? Was ſoll ich denn nur macheng Ihr Ton erſchüttert ihn ſo tief, daß er ſich erſt in ſammeln muß, ehe er erwidert.„Ich mache Dir ja wurf“, ſpricht er ſanft.„Wie käme ich dazu? Ich wollte D fr aber er bringt es nicht über die Lippen. Statt deſſen ſa⸗ „ich möchte ſo gern wiſſen, wo meine Gedanken Euch ſuchen „Noch immer an demſelben Ort— in e mit der alten Anne.“ „Mit der alten Anne?“ wiederholt er mechaniſch. Sie nickt.„Ja, aber— aber der Cäſar— der „Der gute alte Cäſar!“ Er fühlt, wie ihm 96 immer aus, wie das Kind— die Lotti— mit 5 11 5 n 2 „Ich ſteige gleich aus. Noch einmal, habe Dank, G 25 Als er ſich aufrichten will, packt ſie ſeinen Ar. en ſagteſt Du, warum ich nicht vorher ſch „Was hörſt Du nur'rauf, was ich ſage? Aber ſo warſt * Immer— von jeher! Anfahren hä lich n Mund, dummes Ding, dummes, ungezogenes ſtatt deſſen—“ 1 Stimme brich und die ihr aus den Aber ich habe ja ſchon 0 505 f0 ich ſch ſch mehr thun? Und Du biſt doch älter al ſter! Um ſo viel klüger hätteſt Du ſein m Gotteswillen, Kind“, unterbricht er ſie hei das Alles? Gerkrud— beruhige Dich doch. knicht, ob Du erwartet wirſt, aber— 5 mir Alles gleichgültig. Lotti!“ ſchreit ſie de mit erſchrockenen Augen die Scene verfole Dein Vater— 15 Du, Lotti börſt 2. Seite. WMaunmherm. I. März⸗ „Mein Golf, mein Goltſ mutmelte er.„Bas iſt entfeß⸗ Gertrud komm doch zu Dir— willſt Du Dir denn als Dein Leben verderben?“ „Mein Leben iſt verdorben! — wahnſinnig—“ „Wir waren Beide wahnſinnig!“ ſpricht er ſchwer. Einen Augenblick ſtarren ſie ſich an, wie zwei zum Tode Verurtheilte, dann ſagte er:„Aber was kann ich denn thun, Gertrud? Du biſt jetzt eines anderen Mannes Frau—“ „Ich bin es noch nicht und werde es nie werden— jetzt nicht mehr—“ ————————————————— lich! aberm Ich war wahnſinnig damals Der Zug hat inzwiſchen gehalten und der alte Herr, der zuvor mit ſeiner Frau bei den Dreien im Koupee geſeſſen hat, ſtreicht daran vorüber. Er wirft einen raſchen Blick hinein und da ſteht er, wie der Mann und die Frau ſich umfaßt halten, wie zwei, die ſich auf dieſer Welt nicht mehr laſſen wollen. „Rur fünfzehn Minuten!“ ſpricht er für ſich.„Noch nicht einmal ein Tropfen im Meer der Ewigkeit und doch— um wie viel weniger bedarf es, wenn die Schickſalswaage ſich neigen will!“ Der Aaiſer von Japan. Von Dr. C. Thomas. Nachdruck verboten. „Und faſt alles unbekannt“, heißt es in einem älteren deut⸗ ſchen Bummelliede über das ſeitdem recht grünblich durchforſchte innerſte Afrika und kann es noch heute über das Innere des guſtraliſchen ſogenannten Kontinents heißen. Man läßt der⸗ gleichen Gegenden auf der Landkarte weiß. Dieſe Farhe der Unſchuld hätte bis vor Kurzem auch das Daſein und die Perſön⸗ lichkeit des erſten japaniſchen Kaiſers bezeichnen können, der im modernen Sinn dieſen Namen verdient; iſt er doch ſelbſt bei det großen Maſſe ſeines Volkes noch heute wenig gekannt, und erſt ganz neuerdings hat einiges Perſönliches über ihn feſtgeſtellt werden können. Selbſt ſein Geburtstag war bis vor Kurzem ſtreitig; als ſolcher wird aber jetzt ziemlich allgemein der 2. Nob. 1852 angenommen. Der japaniſche Reformkaiſer hätte alſo kürzlich ſein fünfzigſtes Lebensjahr zurückgelegt. Sein Stammbaum iſt ein höchſt ehrwürdiger. Er geht in der Mythologie ſeines Volkes auf keine geringere Ahnfrau zurück als die Sonne. Ein neues Zeugniß für die ethnographiſche Ver⸗ wandtſchaft der Japaner mit den Rothhäuten; die Inkas des alten Peru hießen bekanntlich gleichfalls Kinder der Sonne. Der erſte bekannte Mann des japaniſchen Herrſchergeſchlechts war der Mikado Jimmo Jenno und ſtarb 585 v. Chr.j er war alſo an⸗ gähernd ein Zeitgenoſſe des Mederkönigs Aſtyages. Man weiß Aber, daß das uralte Herrſchergeſchlecht thatſächlich ziemlich machtlos geworden war; es war im Weſenilſchen auf ſeinen Palaſt in der alten Hauptſtadt Kioto beſchränkt und genoß gött⸗ ö litiſche Gewalt befand ſich bei dem vor⸗ zerehrung; di⸗ meinten, wenn ſie thatſächlich mit dem Schaigun Verträge ab⸗ ſchloſſen. In dieſem Zuſtand lebte anfänglich auch der 122. Mitado, Mutſu Hitos Vater Komei Jenno(1847—67). Man kann da an die Zeiten gemahnt werden, als im türkiſchen Reich ein erbliches Großvezirath beſtand, an die erblichen Hausmeier der alten Frankenkönige, in einiger Hinſicht auch än das römiſch⸗ deutſche Reich, zum Mindeſten mit Bezug auf die zwiſchen Kaiſer und Papſt übermächtig gewordenen Lehnsfürſten, die„Daimios“. Norpamerika war es, das dieſen Stand der Verhältniſſe umriß; die ſtarke Beeinfluſſung des heutigen Japans durch die große Union des Weſtens iſt alſo gewiſſermaßen natürlich ge⸗ geben. Der Kommodore Perry ließ 1853 die Känonen der mo⸗ dernen Welt vor den geſperrten Thoren des alten Japans donnern. Der Schaigun erkannte die Forderungen der neuen Zeit, aber gerade das wurde ſein politiſcher Verderb. Der Mi⸗ kado bemächtigte ſich des ſofortaufflammenden Volkshaſſes gegen die rothhaarigen Barbaren, denen ein Hafen nach dem andern hatte geöffnet werden müſſen; die Folge davon war ein langer Bürgerkrieg, der mit dem Umſturz des Schaigunats endete. Der am 3. Februar 1867 dem Vater gefolgte Mutſu Hito hielt am 2. Dezember 1868 ſeinen Siegeseinzug in Tokio. Er war bbllig in den alten Ueberlieferungen erzogen worden, und eine ſeiner erſten Regierungshandlungen war ein Verfolgungsdekret gegen die Chriſten. Dieſe Haltung hätte für ihn auf die Dauer den Untergang bedeutet, aber er fand Rathgeber, die ihm die Noth⸗ wendigkeit einer geänderten Haltung klar zu machen wußten, 1869 gab er den fremden Vertretern feierliche Audienz. In dem⸗ ſelben Jahr verzichteten die Daimios mehr oder weniger frei⸗ willig auf ihre Sonderrechte und traten einige Jahre nachher ſogar neun Zehntel ihrer Einkünfte an den Stgaat ab. Wer will, kann darin eine Parallele mit der reichlich ein Jahr ſpäter er⸗ folgten Wiederherſtellung eines deutſchen Reiches erkennen; auf dem Höhepunkt des japaniſchen Bürgerkrieges hatte ein ſüd⸗ deutſches Blatt mit bitterem Witz geſagt, die deutſchen Daimios kennten das ihnen zugedachte Schickſal recht wohl. Auf jeden Fall haben ſie mehr von dem Ererbten behalten als ihre oſt⸗ aſiatiſchen Standesgenoſſen. Japan war jetzt ein einheitlich regierter Staat, aber Mutſu Hito wollte auch ein Verfaſſungsleben haben und kündigte unter dem 12. Oktober 1881 dieſe Abſicht an; am 29. Nov. 1890 öffne⸗ ten ſich die Thüren des erſten japaniſchen Parlaments. Sein anfänglicher Name„Reichstag“ wurde in„Landtag“ geändert, und in der That beſteht es aus zwei Kammern. Nicht ohne ge⸗ legentliche konſtitutionelle Zuſammenſtöße iſt mit dieſem Apparat Fisher ſehr erfolgreſch geärbeiſer worden; Eſſenbahn⸗ und Telc⸗ 1884 hefligen 10 den. irde auch der theokratiſche Tit o“ durch den modernen„Kaiſer erſetzt. Trotzdem lebt Mutſu Hito noch immer ſehr zurückgezogen und iſt kaum populär zu nennen; die große Maſſe namentlich in der Provinz betrachtet ihn noch immer als eine Art von Gottheit und dasſelbe gilt von ſeiner Ge⸗ mahlin. Der leue Kaiſer iſt ſehr fleißig, und es geht an ſeinent Hof verhältnißmäßig ſparſam zu; ſeine Civilliſte im Betrag von zwei Millionen Dollars wäre nach dortigen Preisverhält⸗ niſſen groß genug, aber ein erheblicher Theil von ihr wird für Wohlthätigteitszwecke verwendet. Gelegenklich auch für politiſche. Schon 1893 perſuchte ſich der noch nicht dreijährtge japaniſche Parlamentarismus in Budgetabſtrichen zum Zweck der Miniſter⸗ ſtürzeret; man beſchnitt den Etat des Marineminiſters, um dieſent zum Rücktritt zu zwingen. Aber ſofort erklärte Mutſu Hito, fortan jährlich 200,000 Dollars ſeiner Civilliſte für bie Marine zur Verfügung ſtellen zu wollen, und legte gleichzeitig ſämmt⸗ lichen Staatsbeamten das Opfer eines Gehaltszehntels für den⸗ ſelben Zweck auf. Es war jedoch nicht lange nöthig; 1894 brach der chineſiſche Krieg aus, und nach ſeinem Abſchluß hat niemals wieder das Parlament gegen den Marine⸗Etat die geringſte Ein⸗ wendung geäußert. Das iſt Mutſu Hito. Ihm ſtehen unbedingt hervorragende Rathgeber und Miniſter zur Seite wie die Ito, Hamagata..., auch von den Daimios haben mehrere Geſchlechter erheblichen Antheil an der Umwandlung des Landes genommen, wie dit Choſhu, Sotſuma;ſie erkannten, daß Japan vor der Wahl zwiſchen der inneren Umgeſtaltung und der ſtaatlichen Vernichtung ſtand; wenn man will, kann man auch hier gewiſſe Parallelen mit zeit⸗ genöfſiſchen deutſchen Fürſten wahrnehmen. Was für eine Perſönlichkeit Kaiſer Mutſu Hito ſelbſt iſt bezw. wie viel von dem japaniſchen Reformwerk auf ſeine eigene Rechnung kommt, weiß man trotz des vorſtehend Mitgetheilten genau noch immer nicht; einige Stimmen nennen ihn einen Peter I. oder Friedrich II., andere nur einen Ludwig XIV. Ohne perſönlichen Vergleich könnte man auch hier wieder eine Aehnlichkeit mit Deutſchland erkennen, wo über den Antheil Kaiſer Wilhelms I. an der nationalen Neuſchöpfung noch immer die Anſichten nicht völlig geklärt ſind; dem Fürſten Bismarck thut es keinen Eintrag, wenn man ſagt, daß die ſpäteren Unter⸗ ſuchungen die Perſönlichkeit ſeines Königs und Kaiſers je länger deſto mehr gehoben haben. Ein bedeutender Menſch iſt auch der erſte Beherrſcher des erneuten Japans unbeſtreitbar, und nicht nur die Geſchichte ſeines Landes, ſondern die Weltgeſchichte über⸗ haupt wird ſeinen Namen aufbewahren. 2 Luſtige Ecke. Verlorene Liebesmüh'. Erſter Brief.„Theuerſte Emilie! Ich habe die Poſtmarke, die an Deinem Schreiben klebte, wieder und wieder geküßt, da ich weiß, daß ſie von Deinen ſüßen Lippen an⸗ gefeuchtet worden iſt. Dein Eduard.“— Zweiter Brief,„Theuerſter Eduard! So ſehr mich der Beweis Deiner Liebe, den Du mir mit der Poſtmarke gegeben haſt, rührt, kann ich Dir noch nicht verhehlen, daß ich keine Marke zur Hand hatte und deßhalb unſern Hausknecht nach einer ſolchen ſchicken mußte. Leider hat er ſie ſelbſt gleich auf den Brief geklebt und dieſen in den Kaſten geworfen. Deine Emilie.““ ——— e Wingenroth, Soherr& Co. Mannheim, N 3, 4. Commandite der Darmstädter Bank. Hröfknung von laufenden Reehnungen mit und ohue Gewührung von Bank-Kredit. Annahme verzinslfeher Banreinlagen auf provisſons- kreien Oheek-RBechnungen. 10946 Auskührung von Aufträgen an allen BDünsen. Kauf u. Verkauf von Werthpapieren u. Devisen, Diskontirung und Inkasso von Weehsein. Einzug von Conpens u. rüekzaklbären Effekten. Verwsltang und Aufbewahrung von Werthpapieren. Fuddeutsche Baul MANNHEIN. Zur Aufbewahrung von Werthpapieren und Werth⸗ gegenstündlen empfohlen wir in unserem Meuen Bankgebäude Lit. D 4 KNr. 9 bis 10 Aie nach den neuesten Erfallrungen der Technik erbaute Stahlkammer. Eu dieser Stahlkammer vormiethen wir Oiserneschrank fFücher(Safes) unter Selbstversehluss der Miether und Ilt- Verschluss der Bank in verschisdeuen Grössen. Zur ungsstörten Handhabung mit dem Inhalte dieser Safes stehen den Miethern im Vorsaale des Trosorb versohlliessbare Kabinette zur Verfügung. Ein grobes Vergehen.„We ſind Sie denn inſt Ihrem neuen Adjunkten zufrieden,“ erkundigte ſich der Ortspfarrer bei dem Förſter.„Aber ſchon gar nicht, wetterte der Alte.„Der Menſch iſt nichts weiter als ein Stabtgigerl. Weiße Halskragen tragt er und Hanbdſchuh und— ein Zahnbürſtel hat das Schwein auch!“ ſchloß er ingrimmig ſeinen Bericht.(Welt und Haus.) Frauenglück..:„Meine Frau iſt heute Morgen ganz glücklich.—.:„Ich hörte doch, daß ſie an Influenza leidet?“—.: „Ja, ſie hat die Jnfluenza, aber ſie leidet nicht. Vor einiger Zeit kaufte ſie eine Flaſche Medizin, die 50 Cents koſtet, für 32 Cents, und ſie fürchtete ſchon, daß ſte ſie 2 nöchst interessant it unssro grossartige heute an eine moderne Ausstattung gestellt Werden. Wohn- und Speisezimmer, Einrichtungen in unerreicht grosser Auswahl aufmerksam. Zur Besichtigung ohne Kaufzwang laden Wir höfliehst ein- — Catalog auf Wunsek ratis. M. Landes Söhne, Moöbellabrik Mannbeim, Q&, +. erwendet mit Vortheil die altbewährte, vielfach preisgekrönte MAGGI-WURZE. 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Warum wohl?— Meier(nach einigem Beſinnen): Weil'ss Futter merſchtenteels zerriſſen is!(Jugend.) 112868 ede ZumGontardhof Gontardplatz 3, Lindenhof Endstation der elektr. Strassenb.) Nächster Nähe der neuen Hampf⸗ boot-Ueberfahrt Ludwigshafen.) Telephon 2552. Prima offene und Flaschenweine Gute Küche Müssige Preise. Caftee, Thee, Ohocolade. Weine. 9819 A. Haertter. Patentauwalte Nautz 3 Auders =Ohemnitz, Foststrasse 26. Herrenzimmer, 10⁵69 von me..60 bis Cosgnacbrenherel Die Bedingungen werden an unseren Schaltern unentgeltlioh verabfolgt oder auf Wunsch zugesandt. 28355 dingung für ein glück- Uiches Familienleben. Wem an der Erhaltung teiner Gesundheit gelegen + t, krinke den 108675 eehten 4. Ausverkauf Lurickgesetzter Naud- Arbeiten M. BB. Lein, 2476 vom.—8. März. Möbelschreinerei H. Sprenger H 9, 5(Beilstrasse). 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Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ pfarrer Ables. ½12 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Stadtvikar lhlig. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre, Herr Stadtpfarrer Ahles. Abends 6 Uhr Vortrag von Herin Pfarrer May aus Cilli in Steier⸗ mark über:„Die evangeliſche Bewegung in Oeſterreich“ Collecte. Nachmittags 2 Uhr Eulherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Walther. 11 Uhr Chriſtenlehre, Herr Skadtpfarrek Simon. Friedeuskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtoikar Kamm. 11 Uhr Kindergoltesdienſt, Herr Stadtpfarrer v. Schöpffer⸗ Nothkirche auf dem Lindeuhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtyikar Sauerbrunn. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Herr Stadtvikar Sauerbrunn. Nachmittags 3 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar ig⸗ Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr Predigt, Herr Pfarrer Kühlewan. Abends 8 Uhr Abend mahlsfeier mit Vorbereitung unmittelbar vorher. Herr Pfarrer Kühlewein. Stadtmiſſion. Apangeliſches Vereinshaus, K 2, J0. Sountag 11 Uhr: Sonntagsſchule. 3 Uhr: Allgemeine Erbauungsſtunde, Stadtmiſſionar Krämer. ½6 Uhr Jungſrauen⸗ verein(Geſang⸗ und Bibelſtunde). Montag—5 Uhr: Frauenverein(Arbeitsſtunde). Mittwoch ½9 Uhr allgemeine Bibelſtunde. Stadtmiſſionar Krämer. Donnerſtag s8 Uhr Jungfrauenverein(Arbeitsſtunde). Freitag ½9 Uhr Probe des Heſangvereins„Zion“ Samſtag,—2 Uhr Pfennigſparkaſſe der Sonntagsſchule. 4½%9 Uhr Vorbereitung zur Sonutagsſchule. Traittenrſtraße 19. Sonntag Morgensſes Uhr und Nachmittags 1 Uhr Sonn⸗ 1 8 Uhr Abends allgemeine Bibelſtunde. Stadtmiſſionar rümer. Moutages Uhr Jungfrauenverein. Dienſta'g ½9 Uhr Bibelſtunde für Männer u. Jünglinge. Mittwoch ½9 Uhr allgemeine Bibelſtunde, Stadtmiſſtonar Müthlentatter. Samſtag ½9 Uhr Jünglings⸗Verein„Schwetzinger Vor⸗ ſtadt“: Unterhaltung. Lindenhof, Rheindammſtraße 36. Sonntagei Uhr Sonntagsſchule. Freitag, Abends ½9 Uht, allgemeine Bibelſtunde. Mifſtionar Mühlematter. Zu den Verſammlungen der Stadtmiſſion, iſt Jedermann ſreundlichſt eingeladen. 5 5 25 5 Cuang. Männer⸗N. Jünglingsverein U 3,23 Sonntag Abend ½9 Uhr in der älteren Abtheilung: Vorleſe⸗ abend. Nachinittags ½5 Uhr in der Jugendabtheilung: Erzähl⸗ ungen von Herrn Stern Montag Abend ſ/9 Uhr: Bibelſtunde der älteren Abtheilung Aber Johannes 4,—15, Herr Stadtvikar Uhlig. Dieuſtag Abend ½9 Uhr: Bibelſtunde in der Traitteur⸗ ſtraße 19 über Johannes 4,—26, Herr Stadtvikar Uhlig. In U3, 23, Spiel⸗ u. Leſeabend und um ½9 Uhr: Turnen in der Turnhalle des Großh. Gymnaſiums. Mittwoch Abend ½10 Uhr: Gebetſtunde in K 2, 10. Donnerſtag Abend ½9 Uhr: Allgemeiner Spiel⸗ und Leſeabend. Freitag Abend ½9 Uhr: Bibelſtunde der Jugendabtheilung Uber Marxcus 4, 26—29, von Herr Hauptlehrer Neck. Dieuſtag, Donnerſtag, Freitag, Samſtag Abeud: Sprachkurſe (Engl. u. Franzöſiſch.) Dr. Weber⸗Diſerens, D 1. 1. Mittwoch und Freitag Abend: Proben des Poſaunenchors. Jeder junge Mann iſt herzlich eingeladen!— Aaskunſt in Vereinsangelegenheiten ertheilt der Vorſitzende Stadtvikar Uhlig, U 3, 28. Apoſtoliſche Gemeinde. Neckarvorſtadt, Dammſtraße 19a. Sonntag, den 1. März 1908 Gottesdienſt: Vormittags 10 Uhr und Nachmittags 5 Uhr. Dounerſtag, den 5. März desgleichen. Abends ½9 Uhr. Methodiſten⸗Gemeinde, U 6, 28. »Sonntag Vormittag ½10 Uhr und Nachm. 8 Uhr Predigt, Vormittags 11 Uhr Kindergöttesdienſt. Dienſtag Abend ½9 Ubr Gebetſtunde. Jedermaun iſt freundlich eingeloden. — 2 Freireligibſe Gemeinde. Sonntag, den 1. März, Vormittags 10 Uhr, in der Aula der Friedrichsſchule, UD 2(Eingang Ringſtraße): Vortrag des Herrn Prediger Schneider über das Thema:„Neligion und Wiſſen⸗ ſchaft.“ Hierzu ladet Jedermann freundlichſt ein Der Vorſtand. Altkatholiſche Gemeinde. Sonmtag, den 1. März, ½10 Uhr Gottesdienſt. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sountag, 1. März.(J. Faſtenſonn⸗ tag) Pap jubfläum. 6 Ubr Frühmeſſe. 7 Uhr heilige Meſſe. 8 Uhr Militärgottesdienſt mit Predigt. ½10 Uhr Predigt, feierliches Hochamt, Pe deum u. Segen. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. 2 Uhr CGhriſtenlehre. Uhr Chriſtenlehre für die Knaben des 3. u. 4. Jahrgangs im Saal. ½8 Ubhr ſakramental. Bruderſchaftsandacht mit Segen. Abends 7 Uhr Faſtenpredigt durch Hrn. Pfarrer Kempf v. Gerbach.) Hierauf Andacht mit Segen. Untere kathol. Pfarrei. Sonntag, 1. März. (I. Faſtenſonntag.) 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Feſtgottesdienſt: Predigt, lev. Hochamt mit Segen und Te deum anläßlich des 25. Regierungs⸗Jubiläums Sr. Heiligkeit des Papſtes Leo XIII. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. ¾2 Cbriſten⸗ lehre für die Mädchen. 2 Uhr Faſtenpredigt, nachher An⸗ dacht mit Segen. NB. Die Kollekte nach der 8 Uhr⸗Meſſe und dem Amte iſt für den heil. Vater beſtimmt.— Mitt⸗ woch, den 3. März, Abends ½8 Uhr iſt Faſtenpredigt, nach⸗ her Kreuzwegandacht mit Segen. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, 1. März. ½9 Uhr Feſtgottesdieuſt, Amt mit Predigt und Segen. 10 Uhr Gottesdienſt für die Schüler der Mittelſchulen. Der Nachmittagsgottesdienſt fällt während der Faſtenzeit aus. Laurentiuskirche. Neckarvorſtadt. Sonntag, 1 März. (1. Faſtenſonntag.) Oeſterl. Beicht von Morgens 6 Uhr an. ½7 Uhr Frühmeſſe, 8 Uhr Singmeſſe m. Predigt. ½10 Uhr Jubiläumsfeier: Fenpredigt und Hochamt mit Segen I1 Uhr ol. Meſſe. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½8 Uhr Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaſt. Heiliggeiſtrirche, Sonntag, 1. März.(I. Faſten⸗ ſonntag.) 6 Uhr Frübmeſſe. Oeſterl. Beicht. 7½ Uhr g. Kommunion 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie. 0 Uhr Feftpredigt, Feſtgottesdienſt vor ausgeſetztem Allerhgeiligſten mit Te deum und Segen zur Feier des 25jähr Regierungs⸗ Jubiläums Sr. H. Leo XIII. 11 Uhr hl Meſſe mit Hirten⸗ brief 2 Nachm. 2 Uhr Chriſlenlehre. ½3 Uhr ſakram. Bruderſchaft mit Segen. Von jetzt an ſind an Werktagen die hl. Meſſen um 6 Uhr. ½7 Uhr und ½8 Uhr. Stadt⸗ — Morgens ½9 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfarrer Hitzig. ½12 Uhr] Gaktenbauverein Flora, Mannheim. Dienstag, 3. März, Abds. 8½ Uhr iim„Badner Hof“: Mitgliederverſammlung mit Pflanzeuverlooſung und Vortrag. Der Borſtand. Wufmännsge, Werein Mannheim E. V. Eltern und Vormünder, welche geſonnen ſind, ihre Söhne und Mündel kommende Oſtern in eine kaufmänniſche Lehre zu geben, wollen ſich zur unentgeltlichen Be⸗ ſorgung einer Lehrſtelle unſerer Vermittelung be⸗ dienen, da wir nur ſolche Firmen nachweiſen, welche den Lehrlingen erfahrungsgemäß 11882 2 Gelegenheit zu einer tüchtigen Ausbildung bieten. Kaufmann 29501/2 als Mannheim E. V. Geehrten Handlungshäuſern empfehlen wir unſere Ver⸗ mittelung auch bei Be⸗ ſetzung von Lehrlings⸗ vakanzen. 2950/ Der Vorſtaud. Turn⸗Verein Mannbheim. Gegr. 1846. Eingetr. Verein Au; Unſerellebung⸗ abende finden in Turnhalle M G ſtatt und ſind bis auf Weiteres wie folgt feſtgefetzt: Riegenturnen: Dienſtag und Donnerſtag. Tuunen der Männerabthei⸗ lung Mittwoch und Samſtag. Turnen der Jugendabthei⸗ lung Mittwoch und Samiſtag. Kürturnen Samſtag. Fechten Mittwoch, jeweils Abds. von 81½ bis 10½ Uhr Damenturnen Abtheilung A: Montag und Freitag jeweils Abends von 8½ bis 10 Uhr. Abtheilung B: Dienſtag und Freitag jeweils Abends von bis 8 Uhr. Herren iſt der Zutritt zu den Uebungsſtunden der Hamenab⸗ theilungen nicht geſtattet. Sängerriege: Probe jeden Montag Abend um 9 Uhr im Reſtaurant zum „Kirchengarten“, R 3, 1. Anmeldungen behuss Aufnahme in den Verein be⸗ liebe man mündlich in der Turn⸗ halle bei unſeren Turnwarten und für die Damenabtheilungen bei deren Leiter oder ſchriftlich an den Vorſtand zu machen. 20196 Der Vorſtand. Miether⸗Perein Manmheim. (2000 Mitglieder.) Wahrung der Rechte der Woh⸗ nungsmiether. Nachweis von Familien⸗Woh⸗ wohnungen u. Möblirten Zimmern. L I14, 7, unentgeltlich für Vereinsmitgl. Rechtsſchutzſtelle in Mieths⸗ ſtreitigkeiten. S 3, 10 u. K 1, l7 Vorträge über alle Fragen des Wohnungsweſens. Aumeldungen zum Beitritt bei den Geſchäftsſtellen: 20148 Lit. L 14, 7(F. Kratz). „ 8 3, 10(Arbeiterſeeretar.) „ K 1, 17(Volksbureau), 2. Querſtraße 1s(M. Köhl). Schwetz.⸗Str. 79(G. Eger). Bitte. In der Arbeiter⸗Kolouie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an warmen Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Unterhoſen, Socken und insbeſondere an Schuhwerk fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszett an die Herren Verträuensmänner und Freunde des Vereins die herz⸗ liche Bitte, wieder Sammlungen der genanuten Bekleidungsgegen⸗ ſtände gütigſt verauſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen ent⸗ weder an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt Oürr⸗ heim und Station Kleugen— oder an die Central⸗Sammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraſſe 25, eingeſandt werden. 23885 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſt abgeſührt werden. Karlsruhe im Mai 1902. Der Ausſchuß des Landesvereinz für Arbeiterkolonien im Großberzoglhum Baden Haunan—Eberbach(Heilbr.⸗Stuttg.), Darmſtadt—Eber bach Die beste Schule am Platze für Herren und Damen g zur gründlichen und raschen Erlernung der fran-. Zösischen Sprache, ist die 2510b Eeole frangaf HEcole francaise 1900 gegründet Q 3. 19 1900 gegründet FVach unserer Methode lernt man Sprechen und Schreiben gleichzeitig und zwar auf der Grundlage er Grammatik, obne welche giündliches Sprechen und Schreiben niemals gelernt werden kann. 5 — Wir empfehlen daher unsere Eeole frangaise aufs, Beste. Der Erfolg ist verbürgt durch eine bewährte Methode und erfahrene Lehrer: Denn die beste Methode gilt nichts, wenn der Professor nichts gilt. klementarkurs. Kurs fär Vorgeschrittenere. 8 Kurs für Contersation und Lftexatur.— ecture und Frx ärung von Cediehten und Thea erstiücken. VDabersetzung und Korrektur von Srlefen, Clrcularen ete. 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Getlichte aus dem italienischen Liederbuch, a) Nun lass uns Frieden schliessen. b) Wenn du, meinu Liebster, steigst zum Himmel auf. 3. Gediohte aus dem spanischen Liederbuch a) Bedeckt mich mit Blumen. b) Wenn du zu den Blumen gehst. 4. Gedichte von Eichendorff, Reinick und Scheffel a) Verschwiegene Liebe. b) Morgenstimmung. c) Biterolf(im Lager von Akkon). „Gediohte von Mörike. a) Fussreise. b) Deuk' es o Seele. c) Gebet. d) Lebe wohl. e) Der Genesene an die Hoffnung. 6. Sedichte von Gcthe(aus Wilhelm Meister), 9 a) Harfenspie er I. b) Harfenspieler II. c) Harfenspieler III. Soene des Manuel Venegas. (Schluss des von Hugo Wolf hinterlassenen Opernfragments: letzte Comp sition de Meisters. Dieselbe bricht unvermittelt ab). 8. Adagio aus der siebenten Sinfonjie von Anfon 5 Bruckner. bDie Compositjonen von ſbis 7 sind von Hugo Wolf; Flügel aus dem Magazin von K. Ferd. Heckel. Zu dleser Gedenkfeler sind alle Freunde Wasserheilanstalt zu Station der preuß.⸗heſſ. 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Herr Kökert. ans Rudorff Herr föhler. —— von Klewitz J Leutnants Hetr 10 5 ranz Glahn Herr Voſſin. .68 von der Leyen, Fahnenjunker.„Herr Kallenberger. He. Fiedrich Meitzen, Stabsarzt. 5 Herr Ernſt. Anguſt e Schimitz, Kommerzienrath.Herr Jacobi. Tledemann, Sergeant und Ober orbonnanz Herr Hecht. Drewes, Ordonnanz 5 Hildebrandt. Heinrich dertelbusch, Burſche von Rudorff Herr Bergmann. Joſeph Wachowiock, Burſche von Glahn Herr Füllkrug. Offtziere, Fähuriche, Fahnenfunker und Ordonnanzen. Die Hanblung ſpielt in einer rheiniſchen Garniſon. Raſſeneröſſn. 2 Uhr. Anf. präc. ½3 Uhr. Ende ½6 Uhr. Nach dem zweiten Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Volksvorſtellungs⸗Eintrittspreiſe. Sonutag, den I1. März 1903. 59, Vorſtellung. Abonnement A. Zum erſten Male: Das war ich. Dorfidylle in 1 Aufzuge von Richard Batka. Muſik von Leo Blech. Dirigent: Herr Hofkapellmzeiſter Kähler. In Scene geſetzt von Herrn Regtſſeur Fiedler. Perſonen: Paul, der Pächter Herr Voiſtu. Marthe, die Pächterin Frl. Fladuttzer. Peter, der Knecht Heir Maikl. Röschen, die Baſe„Frl. Schoene. Dle Nachbarin. 5 il. Kofter. Die Handluns ſpielt in einem deutſchen Dorfe um 1830. Hierauf: Pagliacei. (Dorfkomödianten.) Drama in 2 Aufzügen und einem Prolog. Dichtung und Muſik von R. Leoncavallo. Deutſch von Ludwig Harkmann. Dirigent: Herr Hofkapellmelſter Kähler. Regiſſeur: Herr Fiedler. Perſonen: Canio, Direktor einer Dorf⸗ komödiantentruppe De(e 0000 Nedda, ſein Weib 5 olnbine Fil. Matoisth Tonio, Romödiant. 88 1.„Perr Niomer. Beppo, Komödiant.[Harlekin. Herr Rüßdiger. Silvio, ein junger Herr Volſtn. Ein Bauer 1 Herr Vanderſtetten. Canio Herr Dr. Otto Briefemeiſter von Bervlin als Gaſt. Landleute beiderlei Geſchlechts. Gaſſenbuben. Zeit und Ort der wahren Begebenheit: Bei Montalto in Calabrien am 15. Aug uſt 1865 eſttag.) Saſſeneröfſn. 6 Uhr. Anf. präcis*7 Uhr. Ende nach 9 V Ahr. Nach dem erſten Stück findet eine ardßere Pauſe ſtatt. Große Eintrittspreiſe. Vorherkau von Billels in der Filiale ded General⸗Auzeigers, Frledrichsplatz J. WMontag, 2. März 1908. 59. Vorſtellung im Abonnem.. EALAANIMLET. 8 7 5 in 5 Akten von Shakeſpeare, Überſetzt von Schlegel. Hamlet Herr Frauz Ludwig vom Schauſpielhaus in Fraukfurt a. M. als Gaſt. a 7 ne Tpofle-Thenaver, Sonntag, 1. März, VBorm. 512 Uhr: Matiné bei fteiem Eintritt Nachmittags 4 Uhr: Vorstellung zu Saal 50 Pfg., Balkon 1 Mk. 11365 8 Uhr: Mauptvor Stellung zu vollen Breiſen. In beilden Vorſtellungen vollſtändig neues Programm. Kaiſer⸗Vanorama. E 5, 1(degenüber der neuen Börſe) N 5, 1 Geöffnet von Morgens 9 bis Abends 10 uhr. Muroeeoco mit de m Einzug des Sultauns in Tanger. Panorama. 113⁴ (über 1000 qm BWildfläche) Efstürmung v. Bazeiltes (Sedan) l. Septbr, 1870. Tüslieh geöffnet; Eintritt50 Pf.; Kinderu. Militär 30 Ff. Löwenkeller, 36.3031. Nieſen⸗Gramophon. Neueſte Aufnahmen. 10617 Jeichhaltige Weine erster Firmen. — Nieere hochkein. Es ladet höflichſt ein Schönschreib- Nich. Machts. 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Febr., Nachmittags ab an der Hoftheater-Kasse erhältlich. drtsltankenkaſe der Dienſtbsten Maunheim Slellenvermittelung für häusliche Dienſtboten. Häusliche Dienſtboten, als: köchinnen, Zimmermädchen, indermädchen J0. erhalten le eben Tag unentgelllich von der Orts⸗ Rrankenkaſſe der Oleuſtboten, 0 3, 1½2, Stellen verimtttelt. Von den Dienſtheerſchaften wird als Erſatz für baare Aus⸗ lagen 1 Mk. präuumerando er⸗ hoben. 27677 Die Verwaltung: Kempf. Damen, theile ich auf Aufrage 0 Eiu⸗ ſendung von 1 Mk. iſ Brief⸗ markeſt mit, wie ich in kurzer Zeit, ohne Veränderung meiner Lebensſbeiſe und ohne Medleln, ſchlanker wurde. Frau A. ISRuerle, Meide berg, Leo poldſtraße 34. 11249 K1. 5. Bernhardushiof. 115 Dienſtag, den 3. März, Abends 3½ Uhr: Goßer Proſchtions⸗Bortrag in nur farbenprächtigen Lichtbildern in Größe von 23 qm von Eiertro⸗Ghyſiker. Herm. Tomanek und Rezitationen von Mertrude Tomanek. . 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Aug. ald⸗ CCCVVCVVCCCCC Aequ ſoh Bunpennegsphag n ie daepnagcpng uscplsooch c A0 ab0 pnzch Zetelun bungeſuemuvlng eig qun bunzgeuch elg zn ssepe e aee ee geszolobenv Inbipnraga un ee aunva J 4%5 i Mgochfuvzeg uolfibged6 210 alg Svanſe ueatee ee leeg oaelun se anlang nebvae uee gun meeen eceeupg An feinppneg efat Oceat 44214927 5—.—.— en eee eeg weng ehuncslpileg uesied Sueen eee enee1 zk0neun Bunpppnepnezg eig zagn odvag 21g Bineepieb 8 IJIĩj;d ne amm udi I euneg und eeeeeeg eg g allencß i0 uf 42 Seee eee gun 22420ſ25 aendgen weeun uneee icdeeceu un⸗:eununzg bobzaog uf sfegtpaaecheß sd Bunleß eh ueggnd uunk shofeg gec o5pikuvuld ebifundun elg Inr Jcif an aapfapfnu uog fgel gala pnagpzt ueregugſeg Jg 5 aeutunze gobaog ur Sfoicpabgeſpe geg Funlag 99 110 1 9 ⁰ „„FÄ[(——————— 8 fae e net ue e laucſ os eun 5 F 5 5 eeee weͤ eeee le danbebegaeg iunz 400 8 5 206 ſebleu 7, 5 neen ee eeee ece eue eee e eneet 2 aennee, II N aemuneg möbhaa uß sselgtpaund s5g bunlg , 141 ckaboßbo?g 2 0,, N 757 RN ehe eens e8 eee een ehn eg en ee eeg d 6 be audhelen anunz5 asbloa ul Sugpori8 858 bunſgg deeeeeuegacg usg znd Szelieg usplinsg uslle 5 gun, bee, 5 4 2 5 7 8 Se dpigege e ece meed nd g dcn5 Sanqoe 5 N 0 1 ai enr qne pangog , eee e e e be ee ee ee ee, 10 buu. e Ne N e ee e ee eee neee e eeun uwzg Ie piu Agea apgeg eeee eee eee ebsane, 2g fe le. 8 1 7/ 1 dae ee ene deee ee eeh e lee ee ed bie en eeee eedueg zughg sun ma S Sa Eg eeſe, e ee, 2 eneenee eee beunuabvuz g20 Hunſgg henct et eeeeet He Gooe N aufe uss un de Ane gce bun Seecß neen ag gosgnde dohulelnsh, 75.,. 5 5 an seg ueg kapzng 88 uun gun ꝛenglc) Jen Seee egud 0 a, A, 4. eeeee, 1)CCCCCCC000C(„ ſueung Len weeee beee e 110 P 72 gkuvn uzuhnnzg 820 Bossfangzsch ued ewuczſſ Seg usiig uv NVN 8 — 8 E„„ eu Liain wlag zun idurig zind zenggsdun neceg ushofslang + +6. 7„ eeN0 eelegung ua ee erege deeendeee eee —., 5 +„leneg zdd bee we e meee aie legunge de * 1* N— erpid OT un gip 808T kaphgß PT ub ad Spaflctag oigego 5K. 65 F VV üſHeZ idtchnlhragunt usg uenzz zcg wou eapzcß zelelg sun usig ue5o) 7 edee ecee mebe e ed deogsbunznegsg llugg zubunziskaped„ioc aüse gahlnv Alpch usbpegzag oig ureind zuon nedn e n eeeee ee negung ogvae8 Agel aag ga pnv Susbizan 8e ipa sdpferpee meue uß; ehenen duneeeg meene eeg emege „aHpaasanng ⸗apgch eig pang apfe0 eehee eeect nee e Acpiachl 875„uebpuunzzsapzcg“ usg uog oniz Tuegeen eeeehn drupzg puagplnv einzg oou oal guff feffvieg Sunasg usffegg 5 8 un bcksdene u dun wae ueged ae saünslnvgho —4 5 te ehad Lunmoceg uenönlebe 31 1 Z e, 7 Seſe, 0 Nad zongſſß qun qul une en aela usg 15 1 5 185 30 1 f e bg ueeenee eeee NN II HII 85 uh ig napa e, aeeheeeeenel, auuou, ie, uosgunp i Lan, wn,,, In puud, dis oSo,; e, 00 ——5ri3 13 ee eeeeeen eeee ee we sepeet mog Icbiu bg 8 duvuuenvag Ashpſuvccd 5 aeee hee beeeere ee bnene— apzgg Sg Soaogsꝙhe uephneg so ogappeuepactsooolag ei dunng gssguſeg aapſfig Pon duf 8ug 8. 2l a uin g Abbgeh uvzog jagva qun„ing unu gun usge uskapdlß SS„ zumnk„zing snund“ servedfzzvge snv ucgp! scpnu ziipg a08. bdunfnegaz bduudu ause bapzcß zeg jog Pifpipleg)d ueidl anoitz znagsbunznscgeg auz eee eg ehe eeſe de e eee eegud megel u Ae h e be leeee bnn Fuuueß eegungage CCC uueſhtealeb szozß lgr SIv ſpugee ueg eupe 5 ae bapeet buee eg deenegegeg gun nog 1% Fule waaund Selnnövnt 5 ae unung wee e e edeg weeneg buvz 520 nee ee been in edeeetee e e hen bee 800 nedunueeee wedenet ee ee e eenenet a wedeeeung dueg nag HuipcnzL anl Bunulpsseag elelg Ag eeeen eheen e eſe weee lhne uemene eed udg ueahplaocß uezelun ſeg Apatz zun Lapztß aog uusg zvgſ oe 5 ue BuncnzL usg al ueſkunz gun usbſenz munael usp 1 eiqvaid un zapi eneduig elre eig un unkurf usplang gun ustbapzſz ushun! aig zaho; ee ee e ee eeegedsec eb e eee i ueg, eeee e eeiee eeice ſag 9d 55 neegungiee eehne een eeceen ebunſ2g Siwunle gug Aun maeeen ie eee ee gun Aeeedee en deun ee e eeee e e eneee ˙00 110 98 wobit pqleg aig e uenee ueg u en egurcag unnch 8% Jal uns gusbz gu eieng e1 d u eeeg ne neſfnagz zule adanfsBungnzg sib 450vg 0h ſonußsg uvu gun uzuubſieg Sigupfnog reunin jpmufe 110 igoa uuvg Smnv gun kapzch seg zquch ulv Jg4aaf useuvilgz Je ubu ſeh eieee ee wid neee eunk gun oneunckuügz 5 C ueputn 5 F aeeee dene lpaheg anatg zufs pnv J00 uomm ———— — 855 zußd segog kay IT ueg mahuunt deupgie sed Anusgs8 8 Mbmi — Überſichtlicher und anſchaulicher Weiſe darüber Aufſchluß und bemerken wir dazu kurz, Folgendes: Die Größe der einzelnen Figuren entſpricht der verſchiedenen Kopfſtärke den einzelnen Trußpentheile, und zwar ſind die Figuren auch ber vier Kantingente des deutſchen Reichsheeres in dem richtigen Größenverhältniß zu einander dargeſtellt. Berück⸗ ſichtigt iſt auf unſerem Bilde die Friedenspräſenzſtäuke des deuk⸗ ſchen Heeres, um deren Vermehrung es ſich bei den Militär⸗ forderungen ja auch handelt. Von den verſchiedenen Truppen⸗ Zattungen ſind auf der bildlichen Darſtellung einzelne zuſammen⸗ efaßt, und zwar unter Infanterie die Jägerbataillone, die Maſchdeengewehrabthelungem und die Bezirkskommandos, unter Artillerie die Feld⸗ und Fußartillerie, unter Verkehrstruppen die Eiſenbahntruppen, der Train, die⸗Telegraphiſten und die Militär⸗ luftſchiffer. Die Tabelle, rechts unten auf unſerer Illuſtration, führt aber den Beſtand der einzelnen Truppengattungen für das deutſche Reichsheer detaillirk auf. In Preußen, welches hinfichtlich der Stärke ſeines Truppen⸗ kontingents an erſter Stelle ſteht, und unter deſſen Perwaltung noch die badiſche Diviſton, die heſſiſche Diviſion und die mecklen⸗ burgiſche Brigade ſtehen, ſetzt ſich das ſtehende Heer der Kopfzahl nach wie folgt zuſammen: Infanterie 294 921, Jäger 9124, Maſchinengewehrabtheilung 350, Bezirkskommandos 5172, Kavallerie 55 090, Feldartillerie 53 652, Fußartillerie 19 576, ioniere 12 758, Eiſenbahntruppen 2099, Telegraphiſten 1202, Luftſchäffer 318, Train 6655. Für Sachſen gelten folgende Nada⸗ Infanterie 27 140, Jäger 1258, Bezirkskommandos 483, avallerie 4524, Feldartillerie 5750, Fußartillerie 1 355, Pioniere 1239, Eiſenbahntruppen 344, Telegraphiſten 152, Train 690. Württemberg: Infanterie 16 871, Bezirkskommandos 367, Kavallerie 2857, Feldartillerie 2830, Pioniere 333, Tele⸗ 0 50, Train 326. Bayern: Infanterie 49094, Jäger 260, Bezirkskommandos 694, Kavallerie 7632, Feldartillerie 7084, Fußartillerie 3078, Pioniere 1589, Eiſenbahntruppen 476, Telegraphiſten 176, Luftſchiffer 99, Train 972. Für das ge⸗ ammte deutſche Reichsheer ſtellt ſich mithin die Friedenspräſeng⸗ ſärt⸗ auf 398 840 Mann, die ſich zuſammenſetzen aus: 382 025 Infanteriſten, 11 642 Jägern, 380 zu Maſchinengewehrabtheil⸗ ungen formirten Mannſchaften, 6716 in den Bezirkskommandos beſchäftigten Soldaten, welche zu dem Verbande der Infanterie⸗ Brigaden gehören, 79.108 Kavalleriſten 69316 Feldartilleriſten, 24 009 Fußartilleriſten, 16 119 Pionieren, 2919 Soldaten, welche zu den in Berlin und München garniſonirten Eiſenhahn⸗ truppen gehören. In Berlin ſind bekünntlich zu der Effenbahn⸗ brigade auch zwei Kompagnien Sachſen dausrnd kommandirt, während Buyern in München ein beſonderes Eiſenbahnbataillon beſitzt. Dazau kommen noch 1580 Telegraphiſten, 417 Lufk⸗ ſchiffer, und 8643 zum Train gehörige Soldaten. Dieſes ge⸗ altige Heer iſt in ſeinen Hauptverbänden in 22 Armeekorps eingetheilt, wovon ſechzehn auf Preußen, zwei auf Sachſen, eins auf Württemherg und drei auf Bayern entfallen. Die von mehreren Bundesſtaaten geſtellten Kontingente ftehen, wie Eim⸗ ngs erwähnt, unter preußiſchem Oberkommando. Bei einer kobilmachung nehmen die verſchiedenen Truppentheile natürlich einen weſentlich größeren Umfang an; immerhin glaubt man militäriſcherſeits auch die Friedenspräſenzſtärke einzelner Trup⸗ penkörper verſtärken zu müſſen, Angeſichts der größeren Friedens⸗ präſenzſtärke der Armeen unſerer Nachbarn im Oſten und im Weſten. 2 Jas Teſtament des Käuigshofhauern. ch Aus der Praxis eines Gerichtsafſeſſors. Mitgetheilt von Friedrich Thiem e. Nachdruck verbaten. Die Mehrzahl der Menſchen iſt der Meinung, daß nur der Strafcichter intereſſanle und aufregende Erlebniſſe zu verzeich⸗ nen hat. Das iſt ein Irrthum— auch in der Civilrechtspflege Fe mancherlei vor, was ſich würdig neben die pannendſten iſoden der Kriminalprozeſſe ſtellen lißt. Hier ein Erlebniß, das mir dor einigen Jahren bei der Aufnahme eines Teſta⸗ ments zuſtieß. Ich erhielt eines Abends bden plößlichen Auftrag, ein Teſta⸗ ment aufzunehmen. Die Ordre war mir aus mehrerlei Grün⸗ den nicht angenehm. Erſtens war es im Februar und kalt, und zweitens regnete es in Strömen, dazu zeigte die Uhr ſchon auf ſechs und ich konnte, die Vorbereitung zur Abfahrt eingerechnet, früheſtens um neun in dem entlegenen Dorfe ſein, in welchem der Teſtator wohnte. An eine Rückkehr vor ein, zwei Uhr Nachts war daher keineswegs zu denken. Mit ziemlich ſauertöpfiſchem Geſicht erkundigte ich mich nach den näheren Umſtänden. F„Die höchſte Eile thut noth,“ informirte mich mein Vor⸗ geſetzter.„Der Arzt ſelbſt hat die Botſchaft gebracht. Es handelt ſich um den alten Königshofbauern in Wehrdorf, er iſt ſchwer krank und kann jede Stunde ſterben. Seine natürlichen Erben ſind eine weitläufige Verwandte und ihr Sohn, die ſich nie um ihn bekümmert haben. Seine treue Pflegerin und die Führerin ſeines Haushalts und der Wirthſchaft iſt eine angenommene, aber leider nicht adoptirte Tochter, Marie Roth, ein braves, wackeres, ſchönes Mädchen, das dem kränklichen Mann ſeine ganze Jugend zum Opfer gebracht, und durch harte Arbeit ſein Hab' und Gut zufammengehalten oder noch vermehrt hat. Ihr gebührt von Rechts wegen das reiche Erbtheil, und der Bauer iſt auch ſeit Langem entfchloſſen, ſie zur hauptſächlichen Erbin einzuſetzen, während die Verwandte und ihr Sohn mit kleineren Summen abgefunden werden ſollen; mit der bekannten Scheu der meiſten Menſchen vor der Aufſtellung eines letzten Willens hat er aber den Akt immer verſchoben, bis der Arzt ihm jetzt eröffnet hat, daß es die höchſte Zeit dazu iſt. Nun möchte er gern, aber die Verwandte und ihr Sohn, die ſich ſeit einigen Wochen unverſehens in ſeinem Hauſe einſtallirt haben, angeblich um ihn zu pflegen, haben die Abſendung des Boten hintertrieben. Marie wollte aus erklärlichen Gründen nicht ſelber ſchicken— nun hat in letzter Stunde der Arzt ſelbſt auf Wunſch des todt⸗ 1 wiſſen liegt, die Berufung übernommen. Freilich iſt die höchſte Gefahr im Verzuge.— Sie müſſen ſich ſo ſehr beeilen als nur ntüglich, fonſt treffen Sie nur noch einen Todten, und das arme Mädchen wandert ohne einen Pfennig aus dem Hauſe.“ „Was an, mir liegt, ſoll geſchehen“, erwiderte ich eifrig, denn ſeine Mittheilkung hatte mir ein hohes perſönliches Intereſſe an der Erfüllung maines Auftrags eingeflößt. Schon nach einer VBiertelſtunde war ich mit einem Schreiber nach Wehrdorf unterwegs. Es war ein ſchauriger Abend, der Pegen, mit Schnee vermiſcht, ſtürzte herab, wir froren ſelbſt in Unſeren dicken Ueberziehern. Der Kutſcher, von mir angewieſen, ſpornte die Pferde aufs Aeußerſte an, er kannte den Weg, und troz der undurchdringlichen Finſterniß ſauſten wir dahin wie das Geſdann der Hölle. Nach einer Stunde etwa erreichten wir die bei Thalhauſen über den Fluß führende Brücke oder vielmehr, wir befanden uns noch etwa zweihundert Schritte davon entfernt, hörten aber ſchon das Rauſchen und Toſen des durch die Regenfluthen hoch an⸗ geſchwollenen Waſſers. Unbeforgt rollten wir dahin, als auf ein⸗ mal eine Stimme aus der Finſterniß uns anſchrie: „Halt, um Gotteswillen, halt, oder Ihr ſtürzt in den Fluß!“ Sofort hielt der Kutſcher an. „Was iſt denn loss“ rief er dem Beſitzer der Stimme zu, der wie ein Schatten aus der Dunkelheit hervortauchte. „Euer Glück, daß ich Euch treffe, wie Ihr fahrt, wäret Ihr gradeswegs ins Waſſer geſauſt— die Eisſchollen haben die Brücke zertrümmert— Ihr müßt umkehren!“ Ich öffnete haſtig das Wagenfenſter. „Die Brücke iſt nicht paffirbar? Zum Kuckuck, das kommt uns gelegen, wir haben Eile!“ „Wo wollen Sie denn hin?“ „Nach Wehrdorf!“ „Dann khun Sie ſchon am Beſten, Sie fahren nach Thal⸗ hauſen zurück und ſchlagen don dork die Chauſſee nach Holzbach ein— iſt zwar ein Umweg, aber die Brücke dort iſt ſicher, ich bin erſt Nachmittags drüber gegangen!“ „Jede Minute iſt koſtbar“, erwiderte ich.„Sollte nicht doch noch über die Brücke zu kommen ſein?“ kranken Mannes, dem ſeine Unterlaſſung ſchwer auf dem Ge⸗ chuß voll auf ihn ab, und faſt gleichzeitig rollte ich unter dem ferde, das reiterlos über mich hinwegſetzte, halb betäubt auf die rde. Als ich mich wieder aufraffen konnte, ſtürzte ich mich auf den Körper, der einige Schritte von mir lag, und da, ich geſtehe 28, beging ich etwas Entſetzliches, denn ich bohrte dem Gefallenen Awei oder dreimal mein Bajonett in den Leibͤ .* Er war jetzt beſtimmt todt, nicht wahr? Nun dennn, an dem Tage, an welchem endlich der Waffen⸗ eN unterzeichnet werden ſollte, befand ich mich auf Vor⸗ oſten, als„Parlamentär“ geblaſen wurde. Ein Offizier nahte, von einem Horniſten gefolgt, und in dem Maße, als er deutlicher und deutlicher ſichtbar wurde, als er immer näher kam, fühlte 5 mein ganzes Blut entweichen, als wenn meine Adern ſich ge⸗ ffnet hätten. Dieſer blaue Blick, der ſich auf mich heftete, dieſe blonde Färbung des Schnurrbarts, dieſer ganze Ausdruck des Seſichts, energiſch und träumeriſch zugleich— das war er, mein Beſpenſt, mein dreimal Gefallener und noch lebender, der gleiche 0 Reiter, dem mein Bajonett acht Tage vorher den Leib rchbohrt hatte. Regungslos, wortlos ſah ich ihn kommen, ver⸗ nichtet mit einem Schlage durch die Gewißheit, daß die Deutſchen nicht ſtarben wie wir, daß ſie ſich am Morgen wieder von den Schlachtfeldern erhoben, wo ſie am Abend niedergeſtreckt worden waren, daß ſie ſich tödten ließen, um wieder aufzuſtehen und uns don Neuem zu bekämpfen Ich trat ihm entigege⸗, ruhig und verzweifelt; ich verrichtete meinen Dienſt genau nach Vorſchrift, ließ den Kaptän benach⸗ richtigen, der die Kompagnie befehligte. Dann lud ich den Par⸗ jamentär ein, beim Feuer zu warten, und ich betrachtete ihn in der Nähe, den Unködtlichen, wie ich ihn die drei anderen Male betrachtet hatte. Er bemerkte es und ſagte mit milder Stimme: „Es iſt ein Glück, mein Herr, daß dieſer Feldzug ein Ende mmt. Ihr Widerſtand war bewunderungswürdig und auch mörderiſch für uns: von vier Brüdern, die wir vor Paris aren, bin ich der einzige, der am Leben blieb.“ 5 Im März. Von Auguſt Schöpf. Nachdruck verboten. Der März ſteht auf der Scheide zwiſchen Winter und Früh⸗ king, und der Landmann iſt froh und zufrieden, wenn er weder zu viel vom Winter noch bietet, noch auch ſchon gar zu laue wehen läßt. Der Landmann fürchtet den Froſt März, aber auch ebenſo allzu große Feuchtigkeit durch Märzenſchnee. Was dem, der nicht eben mit den Augen des Landmanns ins Leben blickt zuwider iſt, der häßliche Märzen⸗ ſtaub, das iſt den Bauern gerade recht. „Märzenſtaub iſt dem Golde gleich!“ ſagt der Landmann, und:„Feuchter, fauler März iſt des Bauern Schmerz!“ Im Februar fängt gewöhnlich der Schnee zu ſchmelzen an und dringt in die Erde. Thaut es nun im März böllig auf, ſo wird die Erde fehr durchgefeuchtet. Die Kälte hat den gefrorenen Boden geſpalten; in dieſe Riſſe dringt die Näſſe und die Erde wird unbrauchbar, um gepflügt, gegraben, beſäet zu werden. Im trockenen März dagegen trocknet der Boden und thut ſich vo⸗ ſelbſt wieder zuſammen, ſo daß er zwar locker und feucht bleibt, aber nicht zu viel Näſſe behält; nun kann er gut umgearbeitet, der Same gut geeggt werden und kann gut wurzeln. Bei übrigens gleichen Umſtänden iſt demnach nach einem trockenen März ein fruchtbareres Jahr zu erwarten als nach einem ſehr feuchten. Wenn es aber weiter in den Bauernſprüchen heißt:„Märzenſchnee kthut den Früchten weh!“ ſo braucht man dies nicht allzu genau zu nehmen, denn unmöglich ſchadet jeder Schnee, der im März fält, ſondern nur der liegen bleibt, ſonſt würden wohl Korn und Früchte in keinem Jahre gedeihen; der liegen bleibende Schnee aber ſchadet, wie alle überflüſſige Näſſe, in dieſer Jahres⸗ zeit. Ob dieſer Märzenſchnee eine ſolche verzehrende Kraft hat, daß die Alten gewiſſermaßen mit Grund ſagen konnten:„Er chabe den Früchten, wenn man ihn auch nur im Sacke über das ld trage,“— das läßt ſich wohl nicht ganz behaupten, aber auch nicht ganz leugnen. Ein anderer Spruch wiederum ſagk: „So lange die Fröſche vor Marien ſchreien, ſo lange müſſen nach Marien ſchweigen, wobei unter„Marien“ das Feſt der Mariä Verkündigung am 25. März zu verſtehen iſt. Das heißt mit anderen Worten: Zu zeitige Wärme pflegt ſpätere Kälte nach ſich zu ziehen.„Früher Donner, ſpäter Hunger“, beſagt, daß Donner im März ein unfruchtbares Jahr bringt.„März kriegt den Pflug beim Sterz“ und„März iſt der Lämmer Scherz“ erklären die Thätigkeit des Landmanns in dieſem Monat, der zu ackern beginnt und in den heiteren Tagen die Lämmer her⸗ ausläßt, daß ſie in den Sonnenſtrahlen ſpielen können. Aber die Sonnenſtrahlen dürfen nicht zu plötzlich kommen und nicht zu ausdauernd mit einem Male, ſonſt wird der Schnee, der auf den Bergen lagert in zu großer Fülle aufgelöſt und in die Thäler getrieben, und die verheerenden Frühjahrshochfluthen drohen den Anwohnern der Ströme Noth und Tod und Ver⸗ derben, die oftmals ſo mächtig und ſchnell über die Menſchen hereinbrechen, daß die Gefahren des Waſſers manchmal noch ſchlimmer erſcheinen, als diejenigen des Feuers. Aber gleichwohl, wenn auch ſomit der März mit ſeinen ungewiſſen, ja oftmals gefährlichen Naturgewalten der Menſch⸗ heit manch herbe Schickung bringt, er wird doch freundlich be⸗ grüßt von ihr, denn er bringt nach langer banger Wintersnacht die Frühlingsahnung in die Welt. „Noch liegt die Erde wie befangen, Es ruht das Feld, es ſchweigt der Wald; Der Himmel iſt noch ſchwarz verhangen, Und aus den Bergen weht es kalt. Doch horch! Es geht ein leiſes Mahnen, Ein Flüſtern geht geheimnißvoll— Als ſollte man ſchon leiſe ahnen, Was nunmehr alles werden ſoll.“ So ſingt Julius Rodenberg in ſeinem„Märzgeſang“, den er mit den verheißungsvollen Worten ſchließt: „O langes Sehnen, dunkle Regung, Die wunderbar im Herzen gährt, Bis aus der ſtürmiſchen Bewegung Der Liebe Frühling ſich verklärt.“ Ja, trotz manchen unfreundlichen Märztages fühlt man doch die freundliche Nähe des Frühlings, denn wenn auch eine Schwalbe bekanntlich noch keinen Sommer macht, ſo verkündet ſie uns doch das Nahen der übrigen Zugvögel, die im März aus den wärmeren Gegenden zu uns heimkehren. In früheren Jahr⸗ hunderten ſtanden die Bürger im März wohl auf der Lauer, um den Herren vom Rath die erwünſchte Botſchaft zu bringen, der erſte Storch, die erſte Schwalbe ſei da, bekamen ſie doch dafür ein Geſchenk aus dem Stadtſäckel. Mit ganz beſonderer Freude werden von Jägern und Fein⸗ ſchmeckern im März die Schnepfen, ſpeziell die Waldſchnepfen erwaxtet, die vom Anfang März an auf dem ſogenannſen „Schnepfenſtrich“ den nordiſchen Gebieten, wo ſie am Häufigſten brüten, zueilen.„Oculi, da kommen ſie!“ heißt der alte Jäger⸗ ſpruch; Oculi, d. i. am dritten Sonntag nach Faſtnacht, Anfang oder Mitte März alſo, da erwartet der lüſterne Jäger ſie bereits; aber oft wird ihm eine Enttäuſchung bereitet, denn der Spruch lautet weiter:„Lätare, das iſt das wahre!“ Erſt am Faſten⸗ ſonntage kommen ſie in Maſſen herbei, freilich nicht in ſolchen Mengen, daß ſie zur Volksnahrung werden könnten, was ſchon wegen ihres geringen Körperumfanges wegen unmöglich iſt. Und der eigenartige Wildgeſchmack dieſes Vogels iſt überdies geeignet, ihn zu einer beſonderen Spezialität der Delikateſſen zu machen, an der nicht einmal alle Gourmets ihre Freude haben. An ſon⸗ ſtigen Freuden der Tafel bietet der März zunächſt die friſchen Eier, die beſonders der Städter zu ſchätzen weiß, weil er ſie ſelten bekommt. Zwar muß er oftmals recht theuer die friſchen Eier bezahlen, aber manchmal merkt er beim Eſſen, daß der Preis deshalb nur ſo hoch war, weil er die Erfahrung mitbezahlen mußte, daß man beim Einkauf friſcher Eier ſehr oft betrogen wird, und die Bezeichnung friſch in dieſem Falle ein relativer Begriff zu ſein ſcheint. Auch der funge Blatkſalat tritt bereits im März in die Erſcheinung, und eine Spezialität dieſes Monats von altersher iſt die Frnſengeſabee, die einem alten Volksaber⸗ glauben zufolge von folgen neun verſchiedenen Kräutern, eeeeeneeen ench en eh nen nd mep“, Menpraanupzeg pcnde Funzadgeteg 10 zun uum zeg usgvipc uehd anl ong avur eeechen eeh e e eeee hs“, ustcen Funiängg 1242g hu upegb eg ung necee dun eigenhed egaelgß gun ueßosſz eue Gangueee e eeh hnenn en— enen echteecee wenget eeeee e ben wee dee be eee“ uanngz ie eee eee ſeeeeen eeeeee ee ene ieun gun e Neuhh ungaag dag Tas gun uupzeß zeg joch of Jtden Lung)“ „ublntzunk eind zumung u en aeeeeeee eg netshagz ueg no qun e eee we waee en ee eee ee e“ ur eee eee Na eened ee ecn e eet e eedeeg“ encee dun ee e ee eeeg ̃ Dae Sugz“ eeee uecge neeee eeee de en e eeene deee eeeee uennvng e deg ben eee e eeeen eehee een nepoch gun aneg da eee ene eeen eeeneeun eeuneech eeeee ng aag Snſeſ urzut ocvag gqun nain euumdieg uzenngz guefnes ue bee een be ee e e ee „eece eeee ne een ben meee eet e e in ee aec“ un gacher eeeee en ne ſene ee acg eerg dun dann Gn eeecet ben ͤee edewen ee e ig Sun gunet eenne en eee eeeeee eeeeneee eneg e e een e eed undeceee e eee e un eg deeee een ae e eene e e we eee eene ubd ee eceee e a de nn be Ae er ee ed nuteß szpurpan doe uag gun uegen Zuud mo unzubg uW ecenen eecenee eee ee ge nd aa upscß 10 „ueede ehehe eee eeee eee ee Kae w Lacee de ee dee ee ie g Nege utr de ueen eur uihvc sig 31 uenos Agu13479 80 510 Ac dunſsc uecech ee eer een ee eeeen e d Sed bpandß Gon uee gdun ge maanse e eed“ CC ee ene er een een eeeundg eae ientc“ dolgh Uac agunse ane e eera de nen ee“ Aae wecheen wee been eee e e e eeeee eee „alnag dhuu ualagz uauzam Jrug gun usgeg „ie bu abene da e n eeee g e eegegg“ — Punuhgjagz ennß zurc zuzaholung ptolu gun iS uguugg— uapfof zacun uaue nu uat uuecen ud“ 55„usdune Necer eeuedt eeee e ee ee eheneenhn e edene ae ou hbn Saaech dig e eccet ene aee beng eee wae ee d eeeee ecncd eedeunee e eeeeeen deun en eeed rube eee een eunee eeeee eten eeg i eee e eeee en e ee e ee“, bineßun delun Fufmugzuz utec do reene ee eenet ee 10 lec, de ee ebunz: e eeee ene e dun e ee eeeun un gunch ue bnzcp! 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Unſere Häſcher erſtatteten ihren Rapport, ich betehuerte da⸗ gegen die Richtigkeit meiner Angaben, legte ihm das Amtsſiegel und Amtspapier vor, das ich bei mir führte und erinnerte ihn an die Wichtigkeit meiner Miſſion. „Ja, ja, ich weiß— der Königshofbauer iſt ſchwer krank“, murmelte er,„und Ihr Verdacht—hm, ſo unmöglich iſt's nicht. Die arme Marie ſollte mir leid thun. Und doch, wenn der Wagen wirklich geſtohlen wäre? Das Alles können Sie ſich auch verſchafft haben— ich weiß wahrhaftig nicht, was ich thun ſoll.“ Ich blickte verzweifelnd nach meiner Uhr, Halb zwölf! Wer weiß, ob wir nicht ſchon zu ſpät kamen! Da kam mir auf einmal ein rettender Gedanke. „Geben Sie uns einen Kutſcher und ein paar Begleiter mit, die uns bewachen, ſo werden ſich dieſe in Wehrdorf von der Wahr⸗ heit meiner Angaben überzeugen oder, falls ich gelogen, ſich dort unſerer und des Wagens verſichern können.“ „Hm, das ginge, wenn Sie aber entfliehen—“ „Meinetwegen binden Sie uns die Hände“, verſetzte ich wüthend.„Nur halten Sie uns nicht länger auf.“ Sobeit ging ſein Mißtrauen indeſſen nicht. Doch gab er uns außer dem handfeſten Kutſcher noch zwei mit Knütteln bewaffnete Aufpaſſer mit, darunter den Gemeindediener, worauf wir endlich, den Wagen mit friſchen Pferden beſpannt, nach Wehrdorf abfahren konnten. Die Dorfuhr ſchlug eins, als wir einzogen, fünf Minuten ſpäter hielten wir vor dem Gute des Königshofbauern. Der Eingang befand ſich auf der nach der Straße belegenen Seite, das Wohnhaus lag jedoch auf der andern Seite am Garten. Einer meiner Wächter zog energiſch die Glocke. Niemand hörte! Er probirte die Thür. Sie war verſchloſſen. Neues lauteres anhaltenderes Läuten— Alles blieb ſtill. „Die Leute werden alle im Hauſe ſein,“ brummte der Mann mürriſch. „Hört man dort nichts?“ „Schwer— aber die Geſindeſtube befindet ſich dicht nebenan im Vorrathshaus— dort ſollte man uns doch hören.“ Wir erneuerten, doch ebenſo vergeblich, unſere Bemühungen. Welch entſetzliche Situation! Endlich am erſehnten, ſo mühſam erreichten Ziele, läßt man uns nicht ein— hört man uns nichte Erwartet man uns nicht mehr? Iſt der Königshofbauer todt? Wir klopfen, rufen und läuten, machen einen Höllenſpektakel. Endlich, nach etwa einer Viertelſtunde, vernehmen wir den Ruf einer weiblichen Stimme. „Arno, warum öffneſt Du nicht— raſch, ſchließe auf—“ Wieder vergeht eine Weile, endlich nähern ſich ſchlürfende, träge Schritte, während eine Männerſtimme laut erwidert: „Ja, ich habe nichts gehört, ich habe feſt geſchlafen.“ Ich horchte auf. Die Stimme klang mir bekannt. Faſt ſchien es mir, als wäre es dieſelbe, die wir an der Wehrdorfer Brücke vernommen. Geſpannt wartete ich auf den Anblick ihres Beſitzers, der Burſche hatte ſich wohl ſchlafend geſtellt, um uns zurückzuhalten. Langſam, peinlich langſam für unſere Unge⸗ duld ſchloß er die eichene Thür auf, das Licht einer Laterne blinkte uns entgegen. Bei ihrem Schein erkannte ich einen großen ungeſchlachten Menſchen im Alter von etwa 25 Jahren, mit dunklem Bart und einer Mütze auf dem Kopfe. Hinker ihm tauchte die Geſtalt eines ſchönen jungen Mädchens auf, in ein⸗ fach ſchwarzem Hauskleide, aber trotzdem lieblich anzuſchauen. Aber ihr Antlitz war todtenblaß und in ihren Augen ſchimmerten Thränen. „Ich habe die Ehre mit Fräulein Roth?“ fragte ich, ihr höflich entgegentretend. „Zu dienen— Sie—“ „Ich bin der Gerichtsbeamte, welcher das Teſtament Ihres Pflegevaters aufnehmen ſoll.“ Sie blickte mich unendlich traurig an. „O Fräulein, es iſt doch hoffentlich noch nicht zu ſpät?“ ich heftig, und voll Spannung hingen meine Augen an ihren ippen. „Nein, aber die höchſte Zeit!“ Gott ſei Dank, wir waren noch zurecht gekommen! Ich nahm das Teſtament auf und Marie Roth erbte das ihr von Rechts wegen zukommende Vermögen. Gegen die Verwandte und ihren Sohn aber ward die gerichtliche Unterſuchung ein⸗ geleitet; Beide wurden für ſchuldig befunden und zu einer an⸗ gemeſſenen Gefängnißſtrafe verurtheilt. Zu ißrer Zeit. Skizze von B. Rittweger. Nachdruck verboten. „Du, Miezi, weißt Du was? Bis Tantchen zurückkommt, machen wir ihr einen„Budenzauber“ nach akademiſchem Brauch. Die Studenten brechen in Abwefenheit eines Kommilitonen in ſeine Bude ein und bringen Alles durcheinander—“ 5Ja, ja, ich weiß. Vetter Werner hat mir's einmal be⸗ ſchrieben, aber ich begreife nicht—“ „Wirſt Du ſchon, Miezi. Sieh, es iſt ein Liebeswerk. Kannſt Du dieſe langweilige Einrichtung noch anſehen? Dieſes Sopha, wie es ſo gerade an der langen Wand ſteht, die vier Stühle um den runden Tiſch herum— die Bilder ſo entſetzlich ſymmetriſch—“ Das wollen wir mal gründlich ändern. Liſette muß aushelfen. Liſette— Liſette!“ Die alte Dienerin erſcheint auf den Ruf. „Was wünſchen die Fräuleine“ „O, liebe Alte, Du mußt uns helfen. Wir möchten der Tante einen Budenzauber anſtellen.“ „Was— nen Zauber? Na, mit ſo'was Unchriſtlichem laſſ' ich mich nicht ein. Da ſoll mich mein Herrgott behüten.“ „Ach, Liſette, was Du denkſt! Unchriſtlich! Wir wollen ja nur die Möbel'n bischen umſtellen. Das nennt man unter Studenten einen„Budenzauber“. Weißt Du, Zimmer, das heißt bei Studenten„Bude“. Was meinſt Du, wie lange Tankchen noch fortbleibt?“ „'ne halbe Stunde geht ſicher noch hin, iſt ein weiter Weg bis zur Nähmamſell. Aber mit dem Budenzauber, das iſt doch wohl nicht Ihr Ernſt? Mein Fräulein iſt ja außer ſich, wenn 'mal'was nicht am rechten Platze ſteht.“ „Ach was, Altchen. Mit der Zeit muß man forkſchreiten. Hol uns, bitte, mal Hammer und Zange. Miezi, Du machſt Dich an die Bilder, und ich ſtelle mit Liſette die Möbel um.“ „Schön, Lullu, aber dann heißt's, ſich ſputen. Bitte, Liſette, ſchnell den Nägelkaſten.“ „Ne, Fräulein Miezi, das gibt's nicht. Die Bilder— ne! Wenn ſchon, denn die Möbeln meineswegens, aber an die Bilder von die ſeligen Eltern und Großeltern wird ſich nicht vergriffen. 'in Spaßverderber bin ich nich, aber das is kein Spaß, das is 'ne Sache. Ich leid's nicht.“ „Gut, laſſen wir die Bilder hängen. Tantchen könnte am Ende ungemüthlich werden. Alſo die Möbel. Erſt das Sofa ſchräg in die eine Ecke, das kleine Schränkchen in die andere. Die Stühle und die Tiſchchen möglichſt unregelmäßig da⸗ und dorthin.“ So kommandirt Lullu, und es gelingt den vereinten Kräften, die Umwandlung zu bewerkſtelligen. „Reizend, dieſe Gruppe, der Ziertiſch mit dem Fußkiſſen da⸗ vor und dem Seſſel daneben.“ So ruft Miezi und Liſette brummt: „Ja, aber es kann nur kein Menſch dran vorbei, ohne daß er ſich ſtößt.“ „Schadet nichts, wenn's nur hübſch ausſieht!“ Mit Feuer⸗ eifer fahren die loſen Dinger fort, und in kurzer Zeit hat das Zimmer ein ganz wunderliches Anſehen bekommen. Alles bunt durcheinander, kein Stück mehr am alten Platze. Gerade, als ſie fertig ſind u. befriedigt ihr Werk beſchauen, tritt die alte Dame ein. Wie angewurzelt bleibt ſie jedoch auf der Schwelle ſtehen. „Mädchen, ſeid Ihr toll? Was habt Ihr mir angeſtellte“ — —„Ach, liebſtes Tantchen— wir haben nur Deine Sachen nach heutigem Geſchmack arrangirt. Hoffentlich freuſt Du Dich Fecht. „Freuen? Hm— nein, das könnt' ich nicht behaupten. Was iſt Euch nur eingefallen?“ Unter Lachen und Scherzen erklären die beiden friſchen Mädels, wie ſie auf die Idee gekommen ſind, daß es ein„Buden⸗ zauber“ nach ſtudentiſchem Muſter ſei. Dabei überſtürzen ſie ſich in Verſicherungen, daß das Zimmer„ſo wie bisher“ eigentlich „ganz unmöglich“ war. Tante Minchen iſt keine Spielverderberin, ebenſowenig wie ihre alte Liſette. So ſpricht ſie lächelnd: „Na, für heute mag's ſein, Ihr tollen Mädels. Ich will mir einbilden, es wäre Karneval, da läßt man ſich'ne Dumm⸗ heit gefallen. Trinken wir alſo im„modernen“ Zimmer Kaffee.“ „O gern! Hoffentlich haſt Du uns was Gutes gebacken.“ „Abwarten! Setzt Euch erſt— ja ſo— die Stühle muß man zuſammenleſen in der neumodiſchen Einrichtung. Liſette bring' uns den Kaffee!“ Bei dem duftenden braunen Trank und bei ſelbſtgebackenen ſüßen Brezeln, die, obgleich nach einem uralten Familienrezept ane l„modernen“ Damen trefflich munden, entſpinnt ſich eine gemüthliche Plauderei. Miezi erzählt der Großtante, daß ſie von morgen an mit Lotte Piering zuſammen Malſtunden nehmen wird. „Apropos, Lotte Piering“— fällt das alte Fräulein hier ein—„der bin ich eben begegnet. Sie ſchlenderte ganz gemüth⸗ lich mit dem Referendar Hildebrandt die Straße auf und ab, und als ſie auseinandergingen, ſchüttelten ſie ſich die Hände, wie zwei Kameraden. Iſt das vielleicht auch neue Mode? „Aber natürlich, Tantchen. Warum nicht? Wenn die junge Welt zuſammen radelt, rudert, Tennis ſpielt, warum ſollen da n und Damen nicht mal auf der Straße zuſammen plau⸗ ern und ſich die Hände ſchüttelne“ „So, ſo. Alſo wirklich! Und Ihr, Lullu und Miezi, Ihr thut das auch? Ich finde es ſchrecklich, ſo etwas.“ „Natürlich thun wir das auch, Tante Minchen. Max Helbig und Otto Schäfer radeln heute gegen Abend mit uns nach dem Waldhaus. Dort eſſen wir Abendbrot, und bei Mondſchein geht's wieder heim. Es wird herrlich!“ „Und wer iſt Eure Gardedame?“ „Gardedame? Aber Tantchen, Mütter radeln doch nicht. Wir müſſen uns alſo ohne behelfen. Es geht auch ganz gut.“ „Kinder, das iſt ja entſetzlich! Wenn ich denke, zu meiner Zeit! Dieſe Zurückhaltung, dieſe gute Sitte! Eine Partie ohne Mütter— undenkbar! Und auf der Straße? Mit nieder⸗ eſchlagenen Augen ging man ſeines Weges, mit kleinen Schritten, Filſam und beſcheiden. Einem jungen Herrn dankte man mit zierlichem Neigen des Kopfes auf ſeinen Gruß. Mit ihm ſprechen, ihm die Hand ſchütteln, ſo auf offener Straße— borrible!“ „Na, Tantchen, geliebt und geheirathet wurde aber doch zu Eurer Zeit auch ſchon. Wie ging's denn dabei zu?“ Die vor⸗ laute Lullu kann die Frage nicht unterdrücken. „Hm, ja, allerdings. Wenn ein junger Mann ernſte Ab⸗ ſichten hatte, wenn die beiderſeitigen Eltern einverſtanden waren, dann erſt wagte es ein Mädchen, ſeine Gefühle nicht mehr ganz ſo ängſtlich zu verbergen. Das war gute Sitte zu meiner Zeit. Wenn ich's auch nicht an mir erlebt habe, ſo weiß ich's doch recht gut von andern, wie es zugegangen. Heutzutage— o, es iſt ſchauderhaft! Dieſe Freiheit des Benehmens! Mädchen, ich ſollte Eure Mutter ſein! Na, ein Glück, daß es mich nichts angeht.“ Es kopft an die Thür, und Tante Minchen muß ihre mora⸗ liſche Entrüſtung bezwingen und„Herein“ rufen. Ein alter Herr erſcheint auf den Ruf, und nach einer etwas ſteifen Verbeugung hebt er an: „Fräulein Holdermann, ich weiß nicht, ob Sie ſich meines Namens noch erinnern: Wiederberg. Fritz Wiederberg.“ „O—, das alte Fräulein erhebt ſich mit förmlich jugend⸗ licher Lebhaftigkeit—„o, welche Freude! Fritz Wiederberg! Wie lange haben wir uns nicht geſehen— eine ganze Ewigkeit! Und wie kommen Sie 8— „Wie ich nach ſo vielen Jahren wieder einmal hierherkomme! Nun, es drängte mich, die alte Heimath noch einmal aufzuſuchen. Im Hotel hörte ich, daß Sie noch hier leben, die einzige von allen, die mit mir jung waren. Da trieb's mich, Sie aufzuſuchen und mit Ihnen von vergangenen Tagen zu plaudern. Wenn Sie etwas Muße für mich haben, verehrtes Fräulein“ „Sovpiel Sie wollen, Herr Wiederberg. Sie glauben nicht, wie ich mich freue! Es wird ſo einſam um uns Alte. Und man verſteht ſeine Zeit nicht mehr. Ja, laſſen Sie uns plaudern. Hier meine die Töchter meiner älteſten Schweſter Emma Sohn, Marie und Auguſte Stromberg— Miezi und Lullu genannt nach heutiger abſcheulicher Mode— werden uns gern zuhören. Sie können nur dabei lernen, die modernen Mädels, wenn ſie erfahren, was in alter guter Zeit Sitte und Brauch war. Ich darf Ihnen doch ein Täßchen Kaffee anbieten!“ „Das nehme ich mit großem Dank an. O, meine jungen Damen, welche Freude, in ſo reizender Geſellſchaft weiſen zu dürfen! Ja, ja, Fräulein Holderberg, die Tage der Roſen— für uns ſind ſie längſt vorüber! Aber man war ja auch einmal jung und denkt gern an die ſeligen Zeiten zurück. Erinnern Sie ſich noch, wie luſtig wir oft waren in Ihres Vaters großem Gar⸗ ten beim Pfänderſpiel, wie da mancher Kuß getauſcht wurdes“ „Nun ja, beim Pfänderſpiel—“, Tantie Minchen wirft einen erſchrockenen Blick auf die bereits heimlich kichernden Mädchen. „Sie meinen, verehrte Freundin? Ja ſo, außerdem, nun, man war außerdem auch nicht eben blöde. Das weiß der alte Stadtwald! Wenn wir bei hellem Mondſchein heimwärts zogen von fröhlichen Landpartieen, ſoweit als möglich hinter den ſtrengen Müttern zurückbleibend, da hat der Mond auch manch' heimlichen Kuß geſehen, manch' flüſterndes Liebeswort gehörk, Und manches Pärchen hat ſich da fürs Leben zuſammengefunden, Wiſſen Sie noch, Annchen Mehring, die ſo lange heimlich mit dem nachherigen Amtsrichter Röder verlobt war? Ich war ihr Ver⸗ trauter. Die Zwei haben ihn oft geſegnet mit ſeinen dichten Bäumen, den ſchönen Wald! Und ſo viele Andere noch! Wenn ich zurückdenke an all' die liebe Jugend von damals. Sagen Sie, Fräulein Holdermann, was iſt aus Karl Anders geworden? Er war ein paar Jahre älter als ich, ein prächtiger Menſch.“ In Fräulein Minchens Augen blinkt es feucht, und als ſie ſpricht, iſt ein leichtes Zittern in ihrer Stimme.„Karl Anders iſt— haben Sie denn davon niemals gehört? 8 „Nichts weiß ich von ihm. Seit ich als Zwanzigjähriger mit meinen Eltern— Vater wurde verſetzt— die Stadt verließ, bin ich nicht wieder hier geweſen. Es geht oft eigen im Leben. Damals glaubt' ich auch nicht, daß ich erſt als alter Mann die Stätte meiner Jugend wieder betreten würde. Durch Brieſe hört ich ja wohl noch lange von dem und jenem. Doch nie wieder von Karl Anders. Und ich mocht' ihn ſo gern. Was iſt's mit ihme Sie ſcheinen ſo bewegt— ah, jetzt fällt mirs ein— er und Ihre Schweſter Marie, das ſchöne blonde Mädchen.“ „Ja, lieber Freund. Karl Anders und meine Schweſter hatten ſich heimlich Treue geſchworen, wie er noch Student war. Kurz vor ſeinem Examen verunglückte er tödtlich auf einer Wagenfahrt. Meine arme Schweſter ſtarb bald nachher. Am gebrochenen Herzen. So ſagte man damals. Heute glaubt daran Niemand mehr.— Aber ihr Mädchen, was habt Ihr nur? Was ſtaunt Ihr mich ſo an?“ Dann, ſich beſinnend, fährt ſie weh⸗ müthig lächelnd fort:„Ach ſo, ich verſtehe, Ihr verwundert Euch. Und Ihr habt recht. Ich geſtehe gern zu, daß ich eben eine gule Lehre erhalten habe, daß Jugend immer Jugend geweſen iſt, zu meiner Zeit dieſelbe wie heute, wenn auch Sitten und Ge⸗ bräuche ſich ändern. Und in aller Zukunft wird's ſo bleiben. Immer werden junge Herzen ſich finden. Wie ſie ſich finden und wo, ob beim ſtillen Wandern im heimlichen Walde, wie zu unſerer Zeit, lieber Freund, oder Rad an Rad dahineilend, wie heute wohl, es iſt dasſelbe. Und nun Kinder, könnt Ihr gehen. Freund Wiederberg und ich haben uns am Ende noch allerlei zu erzählen, was Ihr nicht eben zu hören braucht. Grüßt Eure Eltern und viel Vergnügen zu Eurer Radpartie. Und noch eins: Morgen früh kommt bei Zeiten und bringt mir den„Budenzauber“ wieder in Ordnung.“ Der alte Herr ſchaut fragend um ſich und Tante 75 Minchen erklärt: Sie müſſen nicht denken daß es bei mir immer