Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25 15 Die Reklaſſte⸗Zeile.. 60 55 (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf mal. Geleſenſte und verbreitele Jeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Juferaten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Manuheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 34ä4 E 6. 2.„ Redaktion: Nr. 877 Expedition: Nr. 218 Filiale: Nr. 815 — 7 v. IMA. — Dienſtag, 10. März 100 — 90. a 2 Für unverlaugt eingehende Manuſer ipte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Kongreß zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten. H. Frankfurt a.., 9. März. Der erſte Kongreß der deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten nahm heute früh in der Frankfurter Loge ſeinen Anfang. Anweſend waren u. A. Oberpräſident Graf b. Zedlitz⸗Trütſchler, der kommandirende General des 18. Armee⸗ korps, Excellenz v. Lindequiſt, Oberbürgermeiſter Dr. Adickes u. f. w. Den Vorſitz führte Geheimrath Profeſſor Dr. Neiſſer⸗ Breslau. Der Vorſitzende begrüßte Namens der deutſchen Ge⸗ ſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten die Kon⸗ greß⸗Theilnehmer. Man werde mit Eifer an die ſchwierigen Arbeiten herantreten. Geheimer Medizinalrath Profeſſor Dr. Kirchner⸗Berlin begrüßte die Kongreßmitglieder Namens der preußiſchen Staatsregierung, des Kultusminiſteriums und des Reichskanzlers. Der Kampf gegen die Geſchlechtskrankheiten ähnele dem Kampf des Herkules gegen die Hydra. Man dürfe nicht nur mit polizeilichen Maßregeln vorgehen, ſondern müſſe im Volke aufklärend wirken. Oberpräſident Graf v. Zedlitz⸗ Trütſchler ſprach Namens der Provinzialregierung. Kirche und Schule, Theorie und Praxis müßten gemeinſam wirken. Nur dann könne man auf Erfolg rechnen. Oberbürgermeiſter Dr. Adickes begrüßt die Kongreßtheilnehmer Namens der Stadt Frankfurt. Die zu behandelnden Fragen müſſe man vom phi⸗ lantropiſch⸗humaretären und vom ſozial⸗volkswirthſchaftlichen Standpunkte betrachten und verſuchen, eine Verſtändigung über die verſchiedenen Streitfragen herbeizuführen. Dr. Duboit⸗ Havenith aus Brüſſel ſprach für die internationale Geſell⸗ ſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten und überbrachte die beſten Wünſche für die Verhandlungen. Ferner begrüßten Profeſſor Dr. Sioli Namens des Aerztevereins, Profeſſor Dr. Max Fleſch für den Frankfurter Verein für Hygiene die Ver⸗⸗ ſammlung. Dr. Herxheimer⸗Frankfurt überreichte Namens des Komites die Feſtſchrift. Als erſter Referent ſprach Oberlandes⸗ gerichtsrath Schmölder⸗Ham m über die ſtrafrechtliche Be⸗ deutung der Geſchlechtskrankheiten. Er befürwortete die Be⸗ ſtrafung von Perſonen, die mit anſteckenden Geſchlechtskrankheiten behaftet, den Beiſchlaf ausüben, Beſtrafung von Ehegatten in demſelben Falle und ſchließlich die Beſtrafung geſchlechtskranker Frauen, welche gewerbsmäßig Unzucht treiben. An der Dis⸗ kuſſion betheiligten ſich die Herren Profeſſor Dr. Fränkel⸗Halle, Dr. Ries⸗Stuttgart, Profeſſor Dr. Fleſch⸗Frankfurt, Dr. Oppen⸗ heim⸗Straßburg, Katharine Scheven⸗Dresden und der Vor⸗ ſthende. Weſentlich neue Punkte traten in der Diskuſſion nicht Ju Tage. Man hielt als durchweg die vom Referenten vorge⸗ ſchlagenen geſetzlichen Beſtimmungen für zu weitgehend. Senfa⸗ tion machten die Ausführungen des Aſſeſſors Claußmann⸗Köln, der die bisherigen Verhandlungen für völlig fruchtlos erklärte. Gerade ſo gut hätte man über die Beziehungen der Kautſchuk⸗ Induſtrie zu den Geſchlechtskrankheiten ſprechen können. Man müßfe ſich mit der Reglementirung der Proſtitu⸗ tion befaſſen, das ſei das einzig Richtige. Ueber die civilrecht⸗ liche Bedeutung der Ges Hlechrankbeiten Iprach. Oberlundes gerichtsrath Schmölder⸗Hamm im Anſchluß an ſeinen erſten Vor⸗ trag. Redner verlangte den Geſundheitsatteſtzwang für Heiraths⸗ kandidaten. Weiter ſprachen Frau Fürth und Profeſſor Dr. Man Fleſch. In der Nachmittagsſitzung des Kongreſſes zur Be⸗ kämpfung der Geſchlechtskrankheiten erſtattete Dr. Neu⸗ berger⸗München das erſte Referat über die Frage:„Wie können die Aerzte durch Belehrung der Geſunden und Kranken der Verbreitung der Geſchlechtskrankheiten ſteuern. Redner em⸗ pfahl den Hinweis Geſunder auf die Gefahren des außerehelichen Geſchlechtsverkehrs und die Unterweiſung geſchlechtlich Erkrank⸗ ter durch gedruckte Leitſätze. Schließlich hielt er eine Warnung vor Kurpfuſchern für am Platze. Er betonte auch, daß die mei⸗ ſten Aerzte über die Erſcheinungsformen und die Behandlung der Geſchlechtskrankheiten nur ſehr geringe Kenntniß hätten, weil auf der Uniberſität dieſer Theil der ärztlichen Wiſſenſchaft ſehr ſtief⸗ mütterlich behandelt werde. Dr. Block⸗Hannover ſtimmte dem Re⸗ ferenten zu. Sanitätsrath Dr. Cnyrim⸗Frankfurt befürwortete völlige geſchlechtliche Enthaltung der jungen Männer. Prof. Leſſer⸗ Berlin empfahl öffentliche Vorträge über die Geſchlechtskrank⸗ heiten. Dr. Galewski⸗Dresden warnte ſpeziell vor Kurpfuſchern. Die Mädchenerziehung dürfe ebenfalls die Geſchlechtskrankheiten nicht ignoriren. Profeſſor Dr. v. Düring⸗Kiel iſt für gute Er⸗ ziehung der unehelichen Kinder. Geheimrath Dr. Erb⸗Heidelberg hebt hervor, daß bei manchen Individuen die geſchlechtliche Ent⸗ haltſamkeit Neuraſthenie und Hyſterie hervorrufen könne. Ar⸗ beiterſekretär Gräf⸗Frankfurt theilt mit, daß die Krankenkaſſen häufig von den Aerzten falſche Diagnoſen erhielten. Die Dis⸗ kretion der Aerzte den Kaſſen gegenüber müſſe aufhören, damit die letzteren ein genaues Bild der Sachlage erhielten. Die weitere Diskuffion brachte wenig Intereſſantes. Es ſprach noch Frau Scheven⸗Dresden, Dr. Marcuſe⸗Mannheim, Dr. Gaucher⸗ Paris, Max Cohen hier. Die Debatte verlor ſich in eine Reihe perſönlicher Bemerkungen, in denen beſonders die Kurpfuſcher bös mitgenommen wurden. Morgen früh werden die Verhand⸗ lungen fortgeſetztt. 15 Dieutſcher Keichstag. (278. Sitzung. Schluß.) Kriegsminiſter Goßler erwidert auf die Angriffe Bebels: zwiſchen aktiven Offizieren eineinziges Duell ſtattgefunden. An dem Duell in Jena ſei ein aktiver Offizier betheiligt geweſen. Der⸗ ſelbe ſei aber bon dem betreffenden Studenten ins Geſicht geſchlagen worden. Die Fälle prinzipieller Mißhandlung ſeien doch ſehr ſelten geworden. Der Miniſter weiſt dann die Bebel'ſchen Bemängelungen der Ausbildung der Armee zurück und meint bezüglich der Kaiſermanöver, daß dieſelben grade den Werth der Kavallerie ſchätzen lehrten. Kunert(Soz.) kommt nochmals auf die Kaiſer Manßöpver zurück und führt aus, es ſei ihm vorgeſtern verwehrt worden, über die Manöverführung ſeitens des Kaiſers zu ſprechen. Was jedem Winkelblättchen exlaubt ſei, das ſolle im Reichstag einem Abgeordneten verwehrt ſein. Präſident Graf Balleſtrem erwidert, über das, was hier geſtattet ſei oder nicht, beſtimme die Geſchäftsordnung und gemäß derſelben nach ſeinem Gewiſſen der Präſident. 5 willigt, desgleichen einige weitere Titel. Berlin, 9. März. 13 Im ganzen Jahre 1902 habe (Mittagblatt.) Kunert fortfahrend bemerkt: Hier ſei doch Manches geſtattet. Man könne hier den Namen Gottes anrufen, aber nicht von Wilhelm II. ſprechen Präſident Graf Balleſtremmnm ruft den Abgeordneten Kunert zur Ordnung, weil er in ga 55 Weiſe den Namen des Kaiſers in die Debatte gezog abe. Kunert erwidert, der Reichstag habe das Recht der Redefreiheit, der Präſi⸗ dent trete dasſelbe mit Füßen. 5 728 Graf Balleſtrem 1 5 ruft den Abgeordneten Kunert zum zweiten Ma le zur Ordnung.„ Kunert antwortet, die Anordnungen des Präſidenten genirten ihn ganz und gar nicht.(Bewegung.) 5 Präſident Graf Balleſtrem 175 ruft den Redner zum dritten Male zur Ordnung. Graf Roon(konſ.) polemiſirt gegen die ſozialdemokratiſchen Redner, ſpeziell gegen Bebe der übertreibe. Südekum(Soz.) VVV geht auf den Fall des Freiherrn von Feilitzſch ein. Miniſter Goßler!k‚ erwidert, er rechne es ſich zur Ehre an, einen ſolchen Mann preußiſchen Armee zu haben. 55 von Oldenburg(konſ) verkheizigt die Begnadigung des Leutnants Hildebra dit und ſucht deſſen feierliche Eskortirung beim Abſchied von Gum rechtfertigen.(Dem Redner wird von links wiederholt zug Was wollen Sie denn, Sie ſind ja garnicht Mitglied des Hauſes! Bebel(Soz.) hemerkt, die Wahlprüfungs⸗Kommiſſion habe doch beſchloſſen, daß Herr von Oldenburg gar nicht ri chtig gewählt ſei. ihm dies paſſirt wäre, würde er es als eine Ehrenſache anſehen, Mandat ſofort niederzulegen.(Stürmiſcher Beifall links.) Frei die Anſchauungen der Rechten von Ehre ſeien ja andere als di Sozialdemokraten.(Erneuter lebhafter Beifall links.) 5 Nach weiterer kurzer Debatte wird der Titek Kriegs be — Moroen Taortſetzu Schluß 6% Uhr. 5 5 ihre Befriedigung üh Die„Germania“ dem Verſprechen des G beſtehenden Unzuträglich die der Kultusminiſter Alm fremde Schuld. 8 85 Roman von M. Prigge⸗Brovnk. MNachdruck 5 — ortſetzung 15 15 WWas ſoll nun aber aus ihr werden?“ Hans richtete ſich auf und heftete den Blick erwartungsvoll auf den Kaiptän. Der zuckte die Achſeln. geraden Weges mit mir zurück. Ob ſie aber dazu Luſt verſpürt? Auf Roſen war ſie auch wohl nicht gebettet die letzte Zeit.“ „Könnte ich das Fräulein ſprechen?“ Wieder zuckte Brinkmann ausdrucksvoll die Achſeln.„Ich weiß es nicht. Mir gegenüber will ſie nicht mit der Sprache heraus. Vielleicht hat ſie zu Ihnen mehr Vertrauen, vielleicht auch irre ich mich und es drückt ſie ſonſt nichts als ihre traurige Verlaſſenheit. Verſuchen Sie immerhin Ihr Heil!“ Hans verließ das Gemach. Draußen ſuchte er ſich einen der zahlreich umherlungernden Diener, denen er ſeinen Wunſch, das fremde Fräulein zu ſehn, vortrug. Obwohl das deutſche Clubhaus in Bahia eigentlich nur dem Geſelligleitsbedürfniß der dort anſäſſigen Landsleute dienen ſoll, ſo hatte doch ein ſpekulativer Oekonom die oberen Räume zum Theil zu Hotelzwecken benutzt. Es befanden ſich deshalb einige ſehr komfor⸗ tabel eingerichtete Logirräume im Oberſtock, von denen eins von „Am liebſten nähme ich das arme Kind „Sie ſinds, Herr Flemming!“ rief ſie aus, abwehrend ihre Hände vorſtreckend.„O, laſſen Sie mich. Ich will nichts hören, nichts ſehen nach der ungeheuren Schmach, die man mir angethan.“ „Vergeſſen Sie nicht, mein liebes Fräulein, daß alle Gefahr rechtzeitig abgewandt iſt und wir zu danken haben“ „Dankbar bin ich gewiß dem guten Kapitän, der mich gerettet hat und auch Ihnen, Herr Flemming! Aber was wird aus mir allein im fremden Lande! Ach, wenn ich doch nicht ſo verlaſſen wäre“. 5 „Sie ſind nicht allein, nicht einſam, Hannah, Sie haben Freunde, ins ins Leben mir Unbeil bringt!“ Sie rang wild aufſchluchzend die Hände und Hans fühlte ſein Herz erbeben. »Hannah', bat er noch einmal ſanft. Ihnen helfen. Möchten Sie wieder heim?“ „Faſſen Sie ſich, ich wil! Sie erröthete heiß.„O nein, o nein, das heißt“, verbeſſerte ſie ſich mit ſtockender Stimme“, ich könnte ja auch nicht, ſelbſt wenn ich wollte.“ Hans errieth. ſo unzart frage, allein ich muß doch wiſſen, wie Ihnen zu helfen iſt“ „Nicht mit Geld, nicht mit Almoſen“, rief ſie ſtolz.„Geben Sie mir Arbeit, ſchaffen Sie mir einen Platz, auf dem ich wirken kann, und ich will Ihnen danken mein Leben lang.“ „Ich will mein Beſtes thun“, verſprach er gerührt.„Der Name meines Vaters iſt in Bahia nicht fremd. Bevor ich wweiter reiſe, will ich Sie der Fürſorge des Konſuls empfehlen und bis er Ihnen bei⸗ ſtehen kann, darf ich für Sie ſorgen⸗ ich ſei ihr Bruder“. Hannah dachte einen Augenblick nach, dann ſah ſie Flemming gerade in die Augen. 5 Ich darf Hannah, denten Sie, „Sie ſind mittellos, o zürnen Sie nicht, daß ich junge Mädchen anzuſehen, in ihm zitterte eine große, ihn fa wältigende Freude: Hannah blieb! So enthuſiaſtiſch, wie Beide gehofft, nahm freilich der it ihre Mittheilung nicht auf. Er hatte Allerlei einzuwenden und hörte ihm an, daß er das Mädchen am liebſten mit heimgenom hätte. Da er aber ſelber für eine zahlreiche Fam und Hannah keine Freiſtatt bieten konnte, ſo ſchwieg übergab die Sorge für ſie einem jungen Freunde. So vie! bwährend der Zeit der Ueberfahrt von Hans Flemming ke lernt, um zu wiſſen, daß er ein Ehrenmann ſei.. Brinkmann that, was er nur thun konnte, er empfahl Schützling an mehrere ihm eng befreundete Familien der Stadt billigte es, daß Herr Flemming ſeinen Einfluß beim Deutſ geltend machen wolle. Von dieſem kam der junge Mann ſtrahlend zurück. Der Ke ein noch jüngerer Herr, empfing ihn herzlich und verſprach, Mädchens Wohl im Auge zu behalten. Am nächſten Tage ſoll Frau ſie zu ſich holen, um Hannah kennen zu lernen. Auch langung eines einſtweiligen lterkommens rieth er! Mädchen als Penſionärin zu einem deutſchen Lehrer erſt bor Kurzem nach Bahia gekommen und dem eine kl beſſerung ſeines Gehaltes willkommen ſein bürfte. nachdem das Alles gethan und er ſein heißgeliebtes Mädchen in Hut wußte, für ſich an den Abſchied denken. Schon einen Ta Herr Hintze, der von Hannah nichts erfuhr, zugeben m drängte er den jungen Chef, den er gerne in die Geſchã Pflanzung einführen wollte. Es blieb ihm dazu ohnedie Zeit, da die„Ebbe“ nur vierzehn Tage auf der Rhed Sannah Holthaus ſah mit naſſen Augen den Freun ziehen. Er war ihrem Herzen theurer, als ſie ſich 2. Senes — 5 SGeneranumener; — Maunperm, ro. Mg. Gewiſſenszwanges freudig begrüßt.— Wie der„Voſſiſchen Ztg.“ aus Rom telegraphirt wird, wollen vatikaniſche Perſönlichkeiten in der Zurücknahme des Korum'ſchen Schulerlaſſes nur einen äußerlichen und ſcheinbaren Erfolg der preußiſchen Regierung ſehen.— Die National⸗Zeitung“ erfährt zuverläſſig, daß ſeitens der preußiſchen Regierung weder eine Zuſicherung irgend welcher Art gegeben worden iſt, um die Zurücknahme zu erlangen, noch kirchlicherſeits eine Bedingung geſtellt wurde. Deutſche Kunſt in St. Louis. Die Betheiligung der deutſchen Kunſt an der Weltaus⸗ ſtellung in St. Louis 1904 iſt von größter Wichtigkeit, weil Nord⸗ und Mittelamerika immer vortreffliche Abſatzgebiete für die Produkte der deutſchen Kunſt und des Kunſtgewerbes waren und die deutſche Kunſt in dieſen Ländern in den letzten Jahren, in Folge mangelnder Propaganda, ein wenig ins Hinter⸗ treffen gerathen iſt. Kunſt und Kunſtgewerbe Deutſchlands er⸗ halten nun durch die Weltausſtellung in St. Louis 1904 eine günſtige Gelegenheit, ihr beſtes, unbeſtrittenes Können vorzu⸗ führen, und der deutſche Reichskommiſſar bemüht ſich nicht nur beſonders eifrig, die deutſchen Künſtlerkreiſe zur Betheiligung an der Ausſtellung zu veranlaſſen, ſondern wird auch dafür Sorge tragen, daß der Rahmen, in dem ſich die deutſche Kunſt in St, Louis zeigen ſoll, ein ebenſo würdiger, wie wirkungsvoller ſein wird. Die Ausſtellungsleitung in St. Louis verſpricht ſich biel von einer lebhaften Betheiligung der deutſchen Kunſt und iſt gern bereit, ihr allen Vorſchub zu leiſten. Beſonders auffällig betont die offizielle„Wochen⸗Reyue“ der Ausſtellungsleitung von St. Louis die Worte, welche der deutſche Reichskommiſſar unter Anderem bei ſeiner Anweſenheit in München den dortigen Künſtlern und Kunſtinduſtriellen zurief:„Unſere internationalen Nebenbuhler,“ ſagte Dr. Lewald,„werden ſicher die Gelegenheit benützen, um ſich nicht nur wirthſchaftliche Vortheile von großem Werth, ſondern auch politiſche Erfolge von höchſter Bedeutung zu verſchaffen. Unſere Kunſt muß in voller Kraft und Schön⸗ heit in St. Louis erſcheinen, um dem Einfluß Deutſchlands dort Reue Stärke zu verleihen.“ Deutsches Reich. * Berlin, 10, März.(Im Abgeordnetenhaus) kam heute der Trierer Zwiſchenfall zur Sprache, wobei der Kultus⸗ miniſter den Wortlaut der geſtern in den Trierer Kirchen ver⸗ leſenen Kanzelverordnung mittheilte und hierbei erklärte, daß die bekannten Mittheilungen der Staatsregierung über den Rahmen deſſen, was vom Grafen Bülow und dem Kultusminiſter geſagt worden iſt, nicht hinausgehen. der Hoffnung hin, daß nun die Erhaltung des Friedens in Trier ermöglicht ſei. —(Grzbiſchof Dr. Fiſcher) veiſte heute laut Meldung der„Käln Volksztg.“ um 12 Uhr 56 Min. in Begleitung des Dom⸗ kapftulars Dr. Blank und ſeines Sekretärs Dompikar Fanſen nach Berlin ab, um den Gid in die Hände des Kaiſers abzulegen. Wilhelmshaven, 9. März.(Das Oberkriegsgericht) heſchloß, den bom Kriegsgericht wegen Mordes zum Tode ver⸗ Urtheilken Matroſen Kohler von der„Loreley“ zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes an eine Irrenanſtalt zu überweiſen. Danzig, 9. März.(Zum Oberbürgermeiſter) wurde im dritten Wahlgang Stadtrath Ehlers mit 33 Stimmen gewählt. Bürgermeiſter Trampe erhielt 27 Stimmen. Bremerhaven, 9. März.(Zum hieſigen Streik.) Wie der Norddeutſche Lloyd den hieſigen Blättern mittheilt, beab⸗ ſichtigt er, wenn es in Bremerhaven zu größeven Streik⸗ bewegungen kommen ſollte, welche die Aufrechterhaltung des Betriebes gefährden, einen Theil des Betriebes nach Nordenham und anderen Hafenplätzen zu verlegen. Poſen, 9. März.(Von der Anſiedelungskom⸗ miſſton.) In der am Freitag und Samſtag in Berlin ſtatt⸗ gehabten Konferenz über die Theilung der Anſiedelungs⸗ Kommiſſion, welcher auch der Oberpräſident von Weßpreußen, Del⸗ brück, und der Präſident der Kommiſſion v. Wittenburg beiwohnten, ſurde dem Poſ. Tagehl.“ zufolge die Abſicht einer Theilung der Anfiedelungs⸗Kommiſſion aufgegeben. Es wurde beſtimmt, daß die Kommiſſion eine direkte Abrechnungsſtelle in Poſen er⸗ deen ſoll. Ausland. Italien.(Der Papſt), der ſich beſter Geſundheit er⸗ freut, empfing geſtern Vormittag den Biſchof von Autun, Per⸗ raud, den Erzbiſchof von Neapel, Prisco, ſowie den Biſchof von Krakau, Kozielsko⸗Puzyna, Nachmittags den Patriarchen von Venedig, Sarto, und den Erzbiſchof von Turin, Richelmij. Heute wird der Papſt die engliſchen Pilger empfanger ein würde eine Lücke in ihr Leben reißen, das fühlte ſie tief. Nachdem Hans Flemming das feſte Verſprechen von ihr erhielt, ihm ſofort Pachricht zu geben, wenn ſich eine Stellung für ſie gefunden, veiſte er betrübt an ſeinen Beſtimmungsort ab. 822(Forttetzung folgt.) General von Häſeler. (Nachdruck verboten.] sch. Graf von Häſeler, der bekannte kommandirende Ge⸗ neral des 16. Armeekorps in Metz, wird bekanntlich am 26. April d. J. ſein 50jähriges Dienſtjubiläum feiern. Anläßlich dieſes Feſtes wird das Bild des merkwürdigen Generaloberſten wohl in allen illuſtrirten Zeitſchriften erſcheinen und von mancher Eigenart des Gewaltigen wird in der Preſſe die Rede ſein. Wenn wir heute chon einige dieſer Seltſamkeiten des tüchtigen Generals veröffent⸗ lchen, ſo geſchieht es in Erinnerung jener Notiz der Lothringer Zeitung, die von einer Aſchermittwochs⸗Alarmirung in Metz handelt. Graf Häſeler ließ nämlich am Aſchermittwoch in aller e blaſen und die ganze Garniſon ausrücken. Von dieſem „Ausflug“ ſeien die Mannſchaften erſt Nachmittags wieder zurück⸗ Schreiber dieſes, der das Vergnügen gehabt hat, in den 1 Jahren in Metz ungezählte Kommißbrode zu eſſen, hat den ral Häſeler des Oefteren ebenſo wegen ſeiner Tüchtigkeit als wegen ſeiner Eigenheiten bewundert. Als ich kaum einige Wochen Eingerückt war, wurde Nachts von dem„Manne mit der ſilbernen Rippe“ erzählt. Da wußten die„Alten“ merkwürdige Geſchichten zubringen, die meiſtens wohl übertrieben ſein mochten. Im erſten Rienſtjahre, als wir in die ſchönen neuen Kaſernen am Metzer Bahn⸗ eingezogen waren, ſollte ich noch der Ehre theilhaftig werden, Genergal einen Spaziergang nach Gravelotte zu machen. Das nicht ich allein. ſondern die gauze Garniſon Metz. Es untag. kurs vor Mitternacht. Als Kompagnieſchreiber hatte ch bis in die Nacht zu arbeiten gehabt. An Schlafen war nicht er Leute mit Urlaub allmäblich anrückten. Von meinem Die Staatsregierung gebe ſich Die Pfälzer Bündler und das Centrum. * Grünſtadt, 9. März. Es war die Niederluſtadter Melodie mit etwas verändertem Text, was in der geſtern Nachmittag im Saale der hieſigen„Jakobsluſt“ ſtattgehabten, von etwa 300 Perſonen be⸗ ſuchten Verſammlung des Bundes der Landwirthe geſungen wurde. Beſonders bemerkenswerth iſt, daß man diesmal in Bezug auf die Stellungnahme des Bundes zum Zeutrum nicht die bisherige Zurückhaltung beobachtet hat. Man iſt aus der bis jetzt für zweck⸗ dienlich erachteten Reſerve etwas herausgetreten. Die in der Leitung der pfälziſchen Bündler maßgebenden Führer reichen dem Zentrum bei heftiger Bekämpfung des Nationalliberalismus die Friedens⸗ pfleife; ſie wollen keinen„Kultur kampf“ und haben für die im Reiche und in Bayern in jüngſter Zeit ſtark hervorgetretenen An⸗ maßungen des Ultramontanismus und die Kultur⸗Freiheit und Fort⸗ ſchritt bedrohenden Beſtrebungen des Zentrums kein Wort der Miß⸗ billigung. Ja, um die alle dieſe Beſtrebungen haſſenden Pfälzer Bauern nicht kopfſcheu und ihnen das dem Zentrum entgegengebrachte Wohlwollen plauſibel zu machen, verſchmäht man nicht, es ſo darzu⸗ ſtellen, als ob es nicht vom Ultramontanismus veranlaßte beſtimmte Vorgänge ſeien, welche die weiteſten Kreiſe des deutſchen Volkes in berechtigte Aufregung verſetzen, ſondern als ob die National⸗ liberalen es wären, die, um die Wähler an ihre Fahne zu feſſeln, Stimmung gegen das Zentrum machen und einen neuen Kulturkampf hervorrufen wollten. Dies und nichts anderes hat der ſtellvertretende Landesvorfitzende des Bundes für die Pfalz, Herr Gutsbeſitzer Heinrich Stauffer⸗Oberſülzen, behaupten wollen, als er geſtern aus⸗ führte, daß die Nationalliberalen in Ermangelung von Agitationsſtoff den Verſuch machten, die Regiſter zum alten Kulturkampf wieder zu ztehen; die Landwirthe würden ſich jedoch nicht gegen andersgläubige Chriſten ausſpielen laſſen, ſie wollten vielmehr konfeſſionellen Frieden. Was von den ſtattgehabten Verhandlungen ſonſt noch beſonders bemerkenswerth erſcheint, läßt ſich in Kürze wie folgt zu⸗ ſammenfaſſen: Der erſte Redner, ſtellbertretender Wahlkreisvorſitzen⸗ der Schwinn⸗Kleinbodenheim, verherrlichte nach Vorſtellung des in Begleitung des Herrn Max Treutler aus Neuſtadt erſchienenen hündleriſchen Kandidaten, Herrn Rentner Eugen Abreſch⸗Neuſtadt, das Auftreten des Bundes als eine befreiende That; die Landwirthe ſeien durch den Bund von der„Parteibevormundung! befreit worden, ſodaß ſie jetzt in den hoffentlich zum Siege ihres Kandidaten führen⸗ den Wahlkampf ſelbſtſtändig eintreten könnten. In der Perſon des Herrn Abreſch habe man den Mann gefunden, der den gegenwärtigen ſozialdemokratiſchen Vertreter des Wahlkreiſes im Reichstage ver⸗ drängen könne, was nur geſchehen könne, wenn der Kandidat nicht irgendwelcher Partei ſich anſchließe, ſondern auf„neutralem“ Boden ſtehe. In dem nämlichen Athemzuge, in dem Herr Schwinn die Neutralität des Herrn Abreſch betont, richtet er— es iſt dies freilich ein Widerſpruch— an die Führer der nationalliberalen Partei das Erſuchen, das„Trennende!“ zu vergeſſen und für den bündleriſchen Kandidaten einzutreten. Dieſer ſelbſt betont in einer 18 Minuten langen„Programmrede“, daß er im Falle ſeiner Wahl„wil d“ bleiben, das heißt ſich im Reichstage keiner Partei zugeſellen werde. Da alle Ziele nur auf dem Boden einer geſunden wirthſchaftlichen Entwickelung gedeihen könnten, wie ſie vom Bunde der Landwirthe angeſtrebt würden, freut er ſich bei Vertretung der Forderungen des Bundes deſſen robuſter Konſtitution. Im Uebrigen klingt ſein Programm in die Loſung aus:„Leben und leben laſſen“ und„Deutſch⸗ land den Deutſchen“. Dem gegen ihn erhobenen Vorwurf, daß ſein Programm nichts Greifbares enthalte, ſucht er damit zu begegnen, daß er fagt, ſein Programm laſſe ſich nicht mit einer Fraktionselle meſſen. Auf Einzelheiten will er ſich nicht einlaſſen. Wer da glaube, aus ihm beſtimmte Verſprechungen herauszulocken, der irre ſich, auf dieſen Leim gehe er nicht. Uebrigens komme es nicht auf lange und ſchöne Reden, ſondern auf die Abſtzmmung im Reichstage an. Es folgte dann eine etwa einſtündige Rede des ſtellvertretenden Lan⸗ desvorſitzenden des Bundes für die Pfalz, Herrn Gutsbeſitzer H. Stauffer⸗Oberſülzen, die, überreich mit Angriffen auf die natio⸗ nalliberale Partei geſpickt, in Bezug auf das Verhältniß des Bundes zum Centrum die eingangs erwähnte Aeußerung enthielt. Sonft enthielt die Rede wenig Neues, wenn man nicht die Bemerkung, daß die Nationallibeyalen bei dem Kulturkampf die Verluſt⸗ träger geweſen ſeien, für neu erachten will. Redner betont wiederholt mit großem Nachduck, daß die Kandidatur Abreſch ſtehe und ſtehen bleiben werde. Die pfälziſchen Bauern, die ſchon längſt aus der materiellen Leibeigenſchaft befreit ſeien, ſollten ſich jetzt auch aus der geiſtigen(gemeint iſt jedenfalls die Zugehörigkeit zur natio⸗ nalliberalen Partei) befreien. Wenn die nationalliberale Partei ſage, ſie habe durch die Annahme des Zolltarifs für die Landwirthſchaft gerettet was zu retten geweſen ſei, ſo mache er den Vorſchlag,„falls die Knopflöcher noch ungeziert ſeien“, eine Rettungsmedaille zu be⸗ gründen. Auf dieſe und ähnliche Weiſe führen die Führer des pfälz. Bundes der Laudwirthe den politiſchen Kampf. Erfreulicherweiſe iſt Ausſicht vorhauden, daß die ausgeſtreute Saat nicht hoch in die Halme ſchießt. Das Centrum, deſſen Geſchäfte durch die bündleriſchen Son⸗ derkandidaturen einzig und beſtens gefördert werden, würde ſauſt allzu große Freude empfinden. *** Der„Bund der Landwirthe“ in der Pfalz richtet ſich in ſeiner Liebäugelei mit dem Centrum natürlich nach der Bundesleitung. Dieſe gefahren wäre, hat ja in der„Korreſp. d. B. d..“ mit Entrüſtung die Behauptun⸗ zurückgewieſen, daß der Bund zentrumsfeindlich ſei und mit Eifer Beläge für deſſen Zentrumsfreundlichkeit beigebracht. Jedoch in den leitenden Centrumskreiſen lehnt man dieſe Liebeserklärungen kühl ah. Das führende Centrumsblatt, die„K. Vztg.“ gibt dem Bund einen gehörigen Naſenſtüber, indem ſie ſchreibt: „Der Bund der Landwirthe gebärdet ſich neuerdings befonders katholikenfreundlich. Er nimmt allerhand Gelegenheiten wahr, um nach der Seite des Zentrums Verbeugungen zu machen und von den Kulturkämpfern abzurücken. Aber in Köln hat man ein altes Sprichwort: Worte ſind keine Stüber, und dieſes Sprichwort wird man ſich gegenwärtig halten müſſen, wenn man die glatten bündleriſchen Redewendungen richtig ein⸗ ſchätzen will. Die Wahlen rücken heran, und bei dieſen Wahlen möchte man auch in den Gewäſſern der Zentrumspartei krebſen; darum ſtellt man ſich den katholiſchen Landwirthen, auf die man be⸗ ſonders ſpekulirt, als kirchenpolitiſch wohlgeſinnt hin.“ Was ſagt nun der„Bund“ hierzu? Aus Stadt und Land. Mannheim, 10 März 1903. Hofbericht. Die höchſten Herrſchaften verbrachten den geſtrigen bedeutungsvollen Gedächtnißtag des geſegneten Heimganges des Kaiſers Wilhelm I. in wehmüthigen, aber erhebenden Gefühlen dankbaren Rückblickes in eine große und erfolgreiche Vergangenheit, deren Werke die Nation nun berufen iſt, zu erhalten und zu ſicherg. 71. Geburtstag des Prinzen Karl von Baden. Der Hofbericht ſchreibt: Geſtern, am 71. Geburtstag des Prinzen Karl, fuhren der Großherzog und die Großherzogin, der Erbgroßherzog und die Erb⸗ großherzogin in das Palais des Prinzen zur Beglückwünſchung. Es konnte aber nur der Großherzog ſeinen Bruder berſönlich begrüßen, da derſelbe noch immer ſehr ſchonungsbedürftig und daher jede Er⸗ regung zu vermeiden iſt. *Kranzniederlegung. helms I. wurde auch vom Kaiſerdenkmal niedergelegt. *Im Manuheimer Dieſterwegverein findet am nächſten Mitt⸗ woch, 11. März, Abends ½9 Uhr, in der Aula der Friedrichsſchule, J2, Eingang Neckarſeite, ein öffentlicher Vortrag des Herrn Direktors Dr. Blum von der hieſigen Reformſchule ſtatt, welcher geeignet ſein dürfte, das Intereſſe in weiten Kreiſen der hieſigen Einwohnerſchaft zu beanſpruchen. Lautet doch das Thema, über welches Herr Direktor Dr. Blum ſprechen wird:„Ge ſchichte und Entwickelung des Reformſchulweſens.“ Wie bekannt, haben wir ſeit Herbſt v. Is. auch eine Reformſchule in hieſiger Stadt, die aber bis jetzt nur in den 4 unterſten Klaſſen errichtet werden konnte, deren Leitung Herrn Direktor Dr. Blum unterſteht. Es iſt daher eine eingehende Behandlung dereformſchulfrage von autorita⸗ tiver Seite zu erwarten. Jedermann iſt dazu höflichſt eingeladen und Hat freien(unentgeltlichen) Zutritt. *Verein der 110er. Der anläßlich des hieſigen Regiments⸗ jubiläums im Oktober v. Is gegründete„Verein der 110er“ hielt am letzten Samſtag Abend im Saale des„Grünen Hauſes“ eine ſehr zahlreich beſuchte Abendunterhaltung mit Tanz ab. Es war die erſte Veranſtaltung größerer Art, mit welcher der junge Verein an die Oeffentlichkeit getreten iſt, und wir dürfen gleich vorausſchicken, daß die Feſtlichkeit in allen Theilen einen wohlgelungenen Verlauf genommen hat. Mit beſcheidenen Kräften hat es der Verein her⸗ ſtanden, ſeinen Kameraden, ſowie deren Angehörigen und den er⸗ ſchtenenen Gäſten einen gemüthlichen und beſonders genußreichen Abend zu bereiten. Muſikſtücke der ſchneidigen Hauskapelle wechfelten mit humoriſtiſchen Deklamationen und mit Geſangsvorträgen ernſten und heiteren Charakters ab, bis der Tanz in ſeine Rechte trat, dem in ausgedehntem Maaße freudig gehuldigt wurde. Mitternacht war längſt vorüber, als die erſten Theilnehmer an den Aufbruch dachten. Der junge Verein hat mit der Veranſtaltung, die ihm alle Ehre macht, wiederholt ſeine Feuerprobe glänzend beſtanden. Wir gher wollen nicht ſchließen, ohne dem„Verein der 110er“ eit kräftiges Blühen, Wachſen und Gedeihen zu wünſchen. Noch einmal ſei darauf hingewieſen, daß heute(Dienſtag) Abend im Stadtpark die öffentlichen Vorträge von Paſtor Keller beginnen. Anfang präzis 4½9 Uhr. Jedermann hat freien Zutritt. »Uegßer die vielen Veſtrafungen der Radfahrer beſchwert ſichh bitter ein Leſer unſeres Blattes in einer langen Zuſchrift, der wit Jolgendes entnehmen; Wenn das Schild nicht ganz feſt angegogen iſt, ſodaß es auf die Seite rutſcht, ſo koſtet dies unweigerlich die be⸗ kannten 3 M. 20; hat man eine Rücktrittbremſe und keine Hand⸗ bremſe, ſo wird man tagsüber Gott weiß wie oft ange halten. Der Radfahrer muß ausweſchen, wenn es den Herren Fußgängern be⸗ liebt, ſtehen zu bleiben, ja er muß ſogar abſteigen! Thut er dies nicht und es kommt zu einem Zufammenſtoß, ſo kommt gleich ein Diener der heiligen Hermandad. Dann muß man, trotzdem man ja die Nummer hat, wofür man auch eine Mark bezahlt, ſagen: Name, Vorname, was man iſt, wo man beſchäftigt iſt, wo man wohnt ete. ete. Ferner die Straßenkehrer, ſie ſtehen über die ganze Straße, und wenn man meint, ſie weichen auf das Läuten auf die Seite, ſo irrt man ſich gewaltig. So ging es mir heute Mittag wieder an der Eichelsheimerſtraße.„Der Kerl ſoll doch links rum fahre“, ſagle Einer. Da hatte er recht, es war Platz links, aber wenn ich lints wäre wieder ein Schutzmann gekommen:„Ich muß 0 . Am geſtrigen Todestage Kaiſer Wil⸗ hieſigen Bezirkskommando ein Kranz am Bette aus ſah ich da manche„ſchwankende Geſtalk ins Zimmer huſchen. Pfeifend und ſingend, von einem gehörigen Affen begleitet, ſuchten ſie ihre Schlafſtätten auf. Da ſchlug die Kaſernenuhr zwölf. Horch, was war das? Was ſollte das Trommeln und Blaſen bederrten? Ehe wir noch 3u uns ſelßhſt kamen, ſtürzten einige Nachzügler ins Zimmer, mit den Rufen: Es alarmirt, es alarmirt! Der Unteroffizier war binnen weniger Minuten feldmarſchmäßig gekleidet und wo eben noch Singen und Pfeifen ertönte, erſcholl jetzt lautes Stimmengelwirr, vermiſcht mit einigen derben Flüchen. Aber Alles half nichts. Auf dem Gang rief der Feldwebel:„Raustreten!“ Auf dem Kaſernen⸗ hofe ordneten ſich allmählich die Kompagnien und als es 541 Uhr ſchlug, marſchirten wir zum Thore hinaus. Graf Häſeler, der Mit⸗ leid mit denjenigen Soldaten hatte, die ſchwere Köpfe heimgebracht, wollte mit ihnen einen Gang auf die Felder nach Gravelotte machen. Es war eine herrliche Nachtübung bei ſternklarem Himmel und Sommerlüften. Dort, wo unſere deutſchen Brüder anno 1870 in feindlichem Kugelregen ſtanden, wo Häſeler ſelber bald ums Leben gekommen twäre, tummelten wir uns bis zum grauenden Morgen. Der Schlaf war vergangen und der Groll manches Reſerviſten ver⸗ raucht. Für die Blauſäcke und Rekruten war dieſe Felddienſtübung eine willkommene Abwechslung im einförmigen Kaſernendienſte Als die Bahnhofglocke 2 Uhr am folgenden Nachmittag ſchlug, mar⸗ ſchirten wir im Parademarſch an Graf Häſeler vorbei, der wie an⸗ genagelt auf ſeinem Pferde ſaß. Keine Muskel ſeines Geſichts zuckte, nur wenn er die ſchlaffe Haltung eines Soldaten wahrnahm, wies er mit der Hand auf ihn. Dem ſcharfen Auge des Generals entging nichts.— War z. B. Einzelborſtellung, ſo ſtellte ſich der Gefürchtete, der immer da erſchien, wo man ihn nicht erwartete, beim Schießen mit Platzpatronen hinter den Mann, ſchaute durch die Kimme über die Kornſpitze und prüfte ſo den Soldaten bis ins Kleinſte. Sein Tadel war ſcharf, aber gerecht, wie er überhaupt ſtets für das Wohl ſeiner Soldaten beſorgt iſt. Allerdings kann er es nicht leiden, wenn die Soldaten, die als Burſchen bei den Offi⸗ zieren dienen, 3. B. Petroleum holen, oder wenn ſte gar die Kinder der Frau Hauptmann ſpazieren führen müßen. Eines Tages traf er einen„Burſchen für Alles“ in der Nähe der Kaſer Wilhelm⸗ Kaſerne, der an der Hand ein Kind führte. Graf Häſeler ging auf den Verblüfften zu, erkundigte ſich nach der Mutter des Kindes und ſchickte den Mann fort, daß er ſie hole. Der Graf hütete derweil das Kind. Die Ueberraſchung kann man ſich denken; es braucht hieny nicht weiter davon geſprochen zu werden. Es iſt ſchon geſagt worden, daß der General immer dort erſcheine, wo er am wenigſten ver⸗ muthet wird. Hiervon weiß jener Soldat ein Lied zu ſingen, der ſich beim Soldatenfriedhof niedergeſetzt und das Rahen des Generals überhört hatte; davon weiß ferner jener Offizier zu erzählen, der als Wachthabender in„Damen⸗ Geſellſchaft“ angetroffen wurde. So erſchien er auch oft in den Bakaillonsklchen; ließ ſich eine Koſtprobe geben und wenn es irgendwo fehlte, dann ſchlug ein Kreuzbombenelement darein. Ein Kantinen⸗ wwirth iſt einmal wegen einer Unreellität abgeſetzt worden. Graf Häſeler hatte einen Rekruten im Kaſernenhof angehalten, der ſich für 10 Pfennig Wurſt gekauft hatte. Da ihm das Stück wie dem fungen Soldaten ſelber, zu klein erſchien, ließ es Häſeler nachtwiegen, und ſiehe da: der Wirth hatte den armen Rekruten gehörig betrogen. Da Häſeler ſofort mit Erfolg nachforſchen ließ, ob derartige Fäle ſchon häufig vorgekommen ſeien, wurde der Wirth abgeſetzt.— Eine Haupttugend des Generals ift ſeine Arbeitsfreu digkelt Von früh bis ſpät, Sonn⸗ und Feiertags iſt er Soldat. Beſchäftigt er ſich nicht in ſeinem beſcheiden ausgeſtatteten Arbeitszimmer mit irgend einer militäriſchen Aufgabe, ſo iſt er im Feld oder in der Kaſerne dienſtlich thätig. Und wenn Alles ruht,— er ſchafft noch. Ich habe ihn noch kurg vor meiner Entlaſſung als„Gärtner arbeilen ſehen. Die Offiziere hatten an ſchöner Lage der Moſel ein Kaſino erhalten und ein Landſchaftsgärtner ſollte die Anſagen erſtellen. Die Senne war am Untergehen und wir tranken im Speiſeſaal Kaffee, Da erſchien draußen die hohe Geſtalt des Grafen. Nach kurzem Be⸗ ſchauen bezeichnete er mit Stangen diejenigen Stellen, wohin er Bäume und Sträucher zu ſetzen wünſchte und ein Stück Land, das 9205 Gärtner nicht fertig gemacht hatte, gruber mit dem Spaten u m. —— —— cr Nr — N eueral⸗Auz Maunnheim, 10. März Sie notiren, weil Sie gibts nicht. Naturheilverein. Wir machen nochmals auf den heute Diens⸗ tag Abend, ½9 Uhr, im Caſinoſaal ſtattfindenden Vortrag des Herrn Phyſiologen C. B. Hagen aus Eiſenach über die„Nervenleiden, deren Verhütung und zweckmäßigſte Behandlung“ auſmerkſam. Polizeibericht vom 10. März. 1. Am 9. ds. Mts., Morgens 2 Uhr, fiel in der chemiſchen Fabrik Woylgelegen der 28 Jahre alte Taglöhner Heinr. Klee von Viernheim etwa 6 m hoch von einer Rollbahn herunter und erlitt dadurch ſo ſchwere Verletzungen, daß er in's Allg. Krankenhaus verbracht werden mußte. 2. Zwei fünf⸗ und ſechsjährige Kraben trugen geſtern Nach⸗ mittag in dem Hausflur des Hauſes Friedrichsfelderſtraße Nr. 53 einen Haufen Papier und Pappdeckel zuſammen und zündeten ihn an. Das Feuer ſcheint von ſelbſt wieder ausgegangen zu ſein, der Gebäudeſchaden iſt unbedeutend. 3. Auf dem Rheinbrückenaufgang gerieth geſtern Nachmittag ein Hund(Schnauzer), deſſen Beſitzer nicht bekannt iſt, unter einen Wagen der elektriſchen Straßenbahn und wurde ihm der rechte Hinterfuß abgefahren, ſodaß er alsbald getödtet und der Waſen⸗ meiſterei abgegeben werden mußte. 4. Geſtern Abend berübte ein in der Neckarvorſtadt wohnhafter Schmied in der Breitenſtraße vor K 1 und J 1 Ruheſtörung. Von einem Schutzmann zur Ruhe und Ordnung aufgefordert, leiſtete er nicht nur keine Folge, ſondern widerſetzte ſich ſo, daß er ſich auf den Boden legte und mit den Füßen gegen einen Schutzmann trat. Er wurde nach der Wache des 4. Reviers gebracht. 5. Einen Auflauf verurſachten geſtern Abend 2 Taglöhner von hier dadurch, daß ſie ſich auf der Straße zwiſchen E 1 und 2 gegen⸗ ſeitig herumſchlugen, mit einander rauften und einer derſelben mit offenem Meſſer herumfuchtelte. Letzterer wurde vorläufig feſt⸗ genommen. 6. Wegen Körperverletzung gelangten zur Anzeige: a) ein Tag⸗ löhner von hier, welcher geſtern Nachmittag in der Wirthſchaft I. 10, einem hieſigen Kohlenhändler ein Bierglas auf den Kopf ſchlug; b) einige Burſchen, die in vergangener Nacht auf der Straße zwiſchen S 6 und R 7 zwei Keſſelſchmiede mittelſt Stöcken körperlich berletzten. 7. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. N Aus gem Großherzogtbum. * Hockenheim, 9. März. Der prakt. Arzt Dr. Schönwald hier iſt ſeit einigen Tagen abweſend. Man iſt der Anſicht, daß ihn die bekannte Affatre zur Flucht trieb.— In Altlußheim iſt heute Nacht die Doppelſcheune des Chriſtian Müller, an der noch ein anderer Landwirth Theil hat, niedergebrannt. sch. Aus dem Schwarzwald, 9. März. Die auch in dieſes Blatt übergegangene Notis von der baldigen Inangriffnahme des Geneſungsbeims für das 14. Armeekorps in Sulzburg beſtätigt ſich bis auf die Mitthe rung, daß auch in Sulzburg ein Ge⸗ neſungsheimfür die Eiſenbahnexn errichtet werden ſoll. Von der Erſtellung eines derartigen Senatoriums iſt in Sulzburg nichis bekaunt. Soviel wir wiſſen, iſt die Platzfrage für das Eiſen⸗ bahner⸗Geneſungsheim noch nicht entſchieden. Der Irrthum iſt wohl dahin zu erklären, als während der letzten Tage in Sulzburg noch einmal das Terrain für das Geneſungsheim des 14. Armeekorps ab⸗ gemeſſen worden iſt.— Ueber dieſes Inſtitut und über Sulzburg Wird nächſtens ein beſonderer Artikel in dieſem Blatte erſcheinen. Plalz, Heſſen und Umgebung. OLampertheim, 8. März. Auf Anregung der Leſehalle hielt heute Nachmittag Herr E. Menger aus Heidelberg einen Vortrag über die Alkoholfrage. In Anbetracht dieſes Themas war der Beſuch ein ſehr guter. Nach einigen einleitenden Worten des Herrn Lehrers Gerſtenmaier entwarf Herr Menger ein Bild über die Ver⸗ breitung und den Verbrauch des Alkohols, ſowie über den ſchlimmen Einfluß des Alkoholgenuſſes auf körperliche und geiſtige Arbeits⸗ leiſtungen, ebenſo auf die in ſeiner Folge auftretenden Schädigungen der Geſundheit und Störung bezw. Vernichtung des Familienglücks. Daß der Alkoholgenuß oder die Trinkſitte unſere Kultur Untergräbt, wies Redner an ſtatiſtiſchen Notizen über das Vorhandenſein reſp. die Zunahme körperlicher und geiſtiger Gebrechen, an der Ueberfüllung der Zuchthäuſer und der Irrenanſtalten, endlich auch an den immer häufiger werdenden Konkurſen nach. Beſonders auffallend iſt es, daß in Deutſchland die Koſten der geſammten Reichsverwaltung halb ſo viel betragen als die Ausgaben für die in Deutſchland verbrauchten alkoholhaltigen Getränke erfordern, indem erſtere nur auf 1½ Mil⸗ liarden Mark, letztere dagegen auf 3 Milliarden Mark kommen.— Die Papft⸗Jeier begingen die hieſigen Katholiken durch Feſtgeläute, Wöllerſchüſſe und bengaliſche Beleuchtung ihrer Kirche am Sonnabend, durch reiche Beflaggung ihrer Häuſer und durch einen Feſtgottesdienſt am Sonntag, zu dem ſich die 3 katholiſchen Vereine in corpore einfanden. Im Rheiniſchen Hof fand Abends halb 8 Uhr eine Feſt⸗ verſammlung ſtatt, bei welcher u. A. auch ein Herr Pfarrkurator aus Mannheim als Redner auftrat.— Cheater, Runſt und Wigenſchalt. Großh. Bad. Rof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. 1 5 Zum erſten Male: Die Wildente. Auf der Bühne iſt es Ibſen merkwürdig gegangen: ſie preiſen ihn galler Orten als den führenden Genius der neuern Dramatik, aber nirgends will er ſo recht Juß faſſen. Das Publikum— bleibt kalt und klatſcht, neuerdings; früher blieb es kalt und lachte. Das iſt immerhin eine Wandlung. Aber ſie wird in allem Andern eher ihren Grund haben, als in einer ſtärkeren Vertrautheit mit dem Dichter. Der bleibt der Menge fern und wird es wohl immer bleiben, denn die Gründe dafür liegen zum größeren Theil in ihm ſelber. Zuvörderſt in ſeiner Technik. Er läßt nicht, wie es dem Weſen der lebendigen Bühne entſpricht, ein Stück Leben vor unſern Augen entſtehen und vergehen; er läßt nicht, unter dem Druck gegenwärtiger Erlebniſſe, Charaktere ſich ihrer ſelbſt bewußt werden, ihre berborgenen Kräfte am Widerſtande hervortreten und ſich und ihre Träger ent⸗ wickeln, aufwärts oder abwärts. Sondern er erwweckt eine ſcheintodte Vergangenheit zu neuem Leben, daß ſie die äußerlich ruhige Gegen⸗ wart aufſchrecke und ängſtige;„Geſpenſter“, oder„Wenn wir Todten erwachen“ ſind Titel, die auf mehr als ein oder zwei Ibſen'ſche Dra⸗ men paſſen. Und von dieſer mehr oder minder geſpenſtigen Ver⸗ gangenheit, von der er Schleier um Schleter wegzieht, gleiten fahle Lichter über die Charaktere der Perſonen, ſodaß ſie, die in ſich ſelbſt kaum eine Veränderung durchmachen, uns oft von Szene zu Szene wie völlig neue Menſchen erſcheinen. Das iſt nun weder geeignet, das Verſtändniß zu erleichtern, noch auch, die Theilnahme zu feſſeln. Ein naives Publikum findet vielleicht, dieſe alten Geſchichten, die da ſtückweis enthüllt werden, würden hübſcher zu ſehen und zu erleben ſein, als die Enthüllung; und von den Menſchen, die nicht halten, was ſie berſprachen, denen man nie weiß, von dieſen Menſche wie es das im Leben thun würde, links fahren.“ Eine vorherige Warnung die ihm immer neue Räthſel aufgeben und bon wie ihr wahres Geſicht beſchaffen ſein mag, Aber da ſitzt denn in jedem Theater bald ein größeres bald ein kleineres Häuflein von Litteraten; die haben das Stück, das ſich da eben langſam abrollt, ein Dutzend mal geleſen und mehr als einmal geſehen; haben das Ende gegenwärtig, während der Anfang geſpielt wird; kennen jede Szene und jedes Wort, und können daher jede Zwiſchenbemerkung und jede Andeutung ſogleich richtig erfaſſen und bewerthen. Dieſe Clique,— die vor der Maſſe der Zuhörer allein das voraus hat, ohne das ſchwerlich Jemand beim erſten Sehen ein Ibſen⸗ ſches Drama richtig erfaßt, die genaue Kenntniß des Buches—, beginnt dann, theils am ſelben Abend im Zwiſchenakte, theils andern Tags in der Zeitung, ein naibes Publikum aufsuklären. Hier ſei wieder einmal die Axt an die Wurzeln unſerer verlogenen und verfaulten Geſellſchaft gelegt worden; Fragen ſeien aufgeworfen worden, ſo abgrundtief, daß man genug daran haben müſſe, auch wenn man ohne Antwort nach Hauſe geſchickt werde; kurz, vom Höchſten, was die Kunſt der Gegenwart zu bieten habe, ſei wieder ein Stück Ereigniß geworden. Und das Publikum, das mittlerweile weiß, was nachkommt, klatſcht lieber gleich, wo es früher lachte, um doch nicht für verſtändnißlos in Kunſtfragen zu gelten. Im verſchwiegenen Kämmerlein freilich bewahrt es die Em⸗ pfindung, dieſe Welt, worin„die Geſellſchaft“ ſammt ihren konven⸗ tionellen Lügen ſo grauſamlich zerpflückt wird, habe mit dem leben⸗ digen Leben, das uns umgibt, im Grunde gar nichts zu thun. Und darin hat das Publikum ſo Unrecht nicht. Nur iſt dieſe Automaten⸗ welt von Dichters Gnaden ſo fein konſtruirt, eines greift ſo geräuſch⸗ los ins andere, daß es nicht eben leicht iſt, die Hebel und Räder und Klappen aufzuzeigen, die uns Athem und Herzſchlag lebendiger Men⸗ ſchen vortäuſchen ſollen. Zumal noch eine Verſchleierung beſonderer Art hinzukommt! Ibſen, der Vielen als einer der fortgeſchrittenſten Naturaliſten gilt, iſt wie Zola von Natur ein Romantiker, aber— ein kranker, der die ſchmerzlichſten Widerſprüche aus ſeiner Seele wegſpotten möchte. Der Romantiker in ihm ſieht und braucht überall Symbole. Solch ein Symbol iſt die Wildente, die, flügellahm ge⸗ ſchoſſen, auf den Grund des Waſſers taucht, und ſich feſtbeißt in Tang und Algen und„all den Teufelskram“. Und ſolch eine Wildenten⸗ natur— das Gleichniß hinkt freilich ein bischen ſehr— ſoll Hjalmar Eckdal ſein, das Mutterſöhnchen aus guter Familie, die ein jäher Zuſammenbruch auf die Straße warf. Da hat ſich der liebe Hjalmar denn„am Grunde“ feſtgebiſſen und führt, faul und verträumt, ein ganz behagliches Daſein. Daraus ſtört ihn aber recht unangenehm Herr Gregor Werle auf, der Sohn des Mannes, der die Eckdal'ſche Familie ins Unglück geriſſen hat. Er iſt der einzige, im Stück wie im Theater, der den guten Hjalmar für eine große Seele hält, der man nur die Augen zu öffnen brauche, um ſie zu erwecken zu— ja, wozu eigentlich? Zur„großen verzeihenden Opferſtimmung“, zum „Leben auf völlig neuer Grundlage“, zur„rechten Ehe“, und wie alle die billigen Redensarten heißen mögen, womit Henrik Ibſen ſeiner Probleme— hinwegtäuſcht. Dieſer Gregor Werle wird von allen übrigen Perſonen im Stück— ſicher auch von den meiſten im Theater— recht bald als das erkannt, was er in Wahrheit iſt: als ein Narr in Lebensgröße; und ſein Verſuchskaninchen, der arme Hjalmar, beeilt ſich, ihm nach jedem ſchmerzhaften Verfuch zur Er⸗ weckung ſo bald wie möglich wieder zu entſchlüpfen und ſichts wieder behaglich zu machen in ſeinem Sumpf. So wären wir am Ende juſt ſo klug wie am Anfang, wären nicht hier wie immer in den eigentlichen Vorgang mit großer Kunſt ein paar geſprochene Feuil⸗ letons eingeflochten, die der Handlung einige blendende Lichter auf⸗ ſetzen und Ausblicke auf geſellſchaftskritiſche Fragen eröffnen, die kein Unbefangener aus dem Bühnenvorgang ſelbſt gewinnen würde. „Nehmen Sie einem Durchſchnittsmenſchen die Lebenslüge, ſo nehmen Sie ihm gleichzeitig das Glück“, das iſt das bedeutendſte von den blendenden Apereus, die der Feuilletoniſt des Stückes, Dr. Relling hinwirft. Begeiſtert hat es die Ibſengemeinde aufgegriffen und ver⸗ kündet, in dieſem Stücke werden einem alten Ideale, dem der tradi⸗ Honellen Wahrhaftigkeit, der Krieg erklärt und unerbittlich gezeigt, wie der Durchſchnittsmenſch die Wahrheit, die unverſchleierte, unver⸗ fälſchte Wahrheit gar nicht wolle. Das mag richtig ſein, und wäre ſicher auch kein übler Vorwurf für ein Drama. Nur, daß Ibſen dieſe Stimmt bis auf eine Kleinigkeit nicht: weder Hjalmar, noch der alte Leutnant, noch der„dämoniſche Molwig ſind— Durchſchnitts⸗ menſchen. Sie ſind, was jeder rechtſchaffene, Ibſen'ſche Held mehr oder minder deutlich iſt: Tagediebe, die unſerem Herrgott die Zeit ſtehlen und ſich, je nach Anlage und Erziehung, einem groben oder raffinirten Kultus ihres lieben Ich widmen. Jeder echt Ibſen ſchen Figur, mag ſie nun Paſtor, Arzt, Bankdirektor, Baumeiſter oder was inneres ſein, iſt ihr bürgerlicher Beruf nur tufgeklebt wie eine Etikette; ſie haben kein inneres Verhältniß dazu, ſie gehen nicht darin auf. Darum haben ſie alle auch ſo überreichlich Zeit, über ihre Lebensaufgabe, die Lebenslügen, die eigene Verantwortung, das Wunderbare, die ideale Forderung, und all dieſe unentbehrlichen Requiſiten Ibſen'ſcher Bühnenkunſt nachzugrübeln. Der Durchſchnitts⸗ menſch— das überſahen die weltfremden Literaten gänzlich, die zuerſt den Ibſenkult pflegten,— iſt ganz anders geartet, ſteht auf ganz an⸗ deren Grundlagen. Den hält keine„ideale Forderung“ u. lein„Wun⸗ derbares“, den hält die tägliche Berufsarbeit aufrecht und trägt ihn über Konflikte hinweg, worin haltloſe Ich⸗Anbeter Baumeiſter oder was inneres ſein, iſt ihr bürgerlicher Beruf nur aufgeklebt wie eine Etikette; ſie haben kein inneres Verhältniß dazu, ſie gehen nicht darin auf. Darum haben ſie alle auch ſo überreichlich Zeit, über ihre Requiftten untergehen. Aus Menſchen aber, die einen Bemuf haben, ſetzt ſich„die Geſellſchaft“ zuſammen, und nicht aus Faullenzern, Träumern und Grüblern. 5 Erſt wenn man ſich von dieſer geſchickt maskirten, aber darum nicht minder falſchen Vorausſetzung freigemacht hat, wortruf Ibſen ſeine Geſellſchaftskritik gründet; erſt dann vermag man die Vorzüge Die krankhafte Anlage, wozu ein Keim— aber auch nur ein Keim — in jedem geſunden Durchſchnittsmenſchen ſchlummert, entwickelt er zur Reinkultur, die alſo nicht mehr den Durchſchnitt, ſoeidern die Ausnahme darſtellt. Selten iſt ihm eine ſolche Reinkultur ſo glän⸗ zend gelungen, wie im Hjalmar Ekdal. Etwas von dieſem faulen Phantaſten, der die rauhe Gegenwart mit ihren Sorgem von ſich abſchiebt und ein Held in ſeinen Träumen iſt, der dieſe Heldenrolle im Leben auch vor denen ſpielt, die ſichs gefallen laſſen oder ihre Freude daran haben,— etſvas dabon lebt in Jedem von uns. Und pielleicht iſt's in der That dies Etwas, das uns das Lebem über die Gewohnheit hinaus lebenswerth macht. Für Hialmar Ekdal freilich iſt es Alles, und die Virtuoſität, womit dieſe eine Seite der Menſchen⸗ natur zu einer vollendeten Charakterſtudie ausgebaut und durch⸗ gebildet iſt, erhebt die„Wildente unter die Meiſterwerke der Welt⸗ litteratur. Herr Kökert hatte die Grundlinien dieſes Charakiers durch⸗ aus richtig erfaßt. Als erfahrener Schauſpieler wußte er auch, was man zu thun hat, um dem Publikum auf die richtige Spur zu helfen: er unterſtrich das falſche Pathos, das zunächſt nur dem Eingepeihten aus den Reden ſeines Helden klingt, von vornherein leicht, aber deutlich. Ging er darin im weiteren Verlaufe dann und wann über das richtige Maß, ſo iſt das kaum ihm zur Laſt zu legen. Denn das ganze Stück fiel mehr und mehr in Skücke auseinander, wei die Regie offenbar ihrer Aufgabe nicht geivächſen war Ibſen, der grau in grau malt, verkangt auch im Spiel ſeinen eigenen Ton, ſoll anders er der ihm eigenkhümlichen Wirkung wenigſtens naßhe klommen et ein naives Publikum ſich im Weaer Dies Dämpfen und Abtönen und Zufammenſtimmen iſt nicht leicht, ——— ſich und fein Publikum ſtets über die eigentlichen Kernpunkte Frage in der Wildente kritiſch beleuchtet habe, ſtimmt nicht ganz.. ſeiner Bühnenkunſt unbefangen zu würdigen und ganz zu genießen. der beſch iſt doppelt ſchwer, tov dem Darſteller ſogut wie dem Publikum dieſe beſondere Art gänzlich fremd geworden iſt. Aber was es ſchließlich iſt, tritt eben völlig zurück vor der entſcheidenden Thatſache, daß es bei uns jedenfalls—nicht iſt. Darunter hatten die Einzelleiſtungen in ihrer Wirkung und Werthung zu leiden, obwohl Herr Tietſch und Herr Godeck, Herr Gckelmann, Frl. Liſſil und Frl. Wittels, ſowie manche Vertreter kleinerer Rollen ihren Aufgaben an und für ſich durchaus gewachſen waren. HS„ Theater⸗Notiz. An Stelle des erkrankten Herrn Gieß wein wird in der heutigen Vorſtellung der„Walküre“ Herr Scheuten aus Hannover die Partie des Siegmund ſingen. Hunſtſalon Heckel. Neben der Kollektion künſtleriſcher Phoko⸗ araphien(Gummiabdrücke) aus dem Atelier C. Ruf hier, ſind eine Anzabl Oelgemälde neu ausgeſtellt. Beſonders hervorzuheben ſind ein vortreffliches, lebensvolles Bild von Wilhelm Frey, das in herbſtlich geſtimmter Landſchaft drei witternde Hunde darſtellt, die plaſtiſch in die Erſcheinung treten und ſicher charakteriſirt ſind. Der immer heitere und farbenluſtige Andreotti hat ein anmuthiges Blumenmädchen ausgeſtellt, während die ältere Schule durch den kürzlich verſtorbenen Prof. Dr. Olto Heyden, Berlin, ſehr glücklich vertreten iſt. Seine Gemälde„Auf der Schwelle“(Kind mit Hühnern), „Prozeſſion, Feſt der Madouna in Subiaco und die Meſſe der Dominikaner in Maria Novelle in Florenz“ zeigen eine ſichere ge⸗ ſchloſſene Bildwirkung und ein gründliches Können, daß wir nicht verſäumen, Kunſtfreunde auf dieſen werthvollen Nachlaß Heydens aufmerkſam zu machen. 5 Hugo Wolf⸗Abend. Der Liederabend von Dr. Arno Hollen⸗ berg, in welchem Lieder bon Hugo Wolf zum Vortrag gelangen, wird nunmehr am Freitag, 20. März, im Kaſinoſaale ſtattfinden. Billets ſind in den Muſikalienhandlungen von F. Heckel und Th. Sohler erhältlich. Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 10. März „Violetta“.— Mittwoch, 11.:„Samſon und Dalila“.— Donners tag, 12.:„Wilhelm Tell“.— Samſtag, 14.:„Figaros Hochzeit“. Sonntag, 15., Nachm.:„Die ſchöne Helena“. Abends:„Aida. Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 10. Märg: „Monna Vanna“.— Mittwoch, 11.:„Roſenmontag“,— Donners⸗ tag, 12.:„Der blinde Paſſagier“.— Freitag, 13.:„Hamlet“.— Samſtag, 14.:„Der blinde Paſſagier“.— Sonntag, 15., Nachm.: „Alt⸗Heidelberg“, Abends:„Der blinde Paſſagier“.— Montag, 16.:„Hamlet“.— Dienſtag, 17.:„Der blinde Paſſagier“. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunheim. 4 Bemerk⸗ ungen ſtand Datum Prozent Windrichtung und Stärke (lo⸗theilig). Nieder⸗ ſchlagsmenge Liter per qm Zeit Luftfeuchtigk. EBarometer⸗ Lufttemperat. Celſ.o Morg. 7˙o Mittg. 2˙% Abds. 9» 9. März 762,7 760,5 758,6 Morg. 70755 9 Hiöchſte Temperatur den 9. März + 7,19 Tiefſte 8 vom./10. März +.8 6 annde 4 bre Pfälzer Hof. Erſatz für Maaßarbeit neueſte Dachrichten und Celegramm. Orivat-Telegramme des„General-⸗H rs hier weilen. ergangen, den i ruſſiſchen Architekten Friedrich *Prag, 10. März. mittag 3½ Uhr wurde in Aſſch ein heftiger Gegenſtänden brachte ein hand 15. Jahrhundert mit Malereien 4700 Fres. * Neapel, 9. März. Der Veſuy iſt Thätigkeit. Er wirft Aſche und glühende Maſſen aus dLondon, 10. März. Der Marinevoranſ ſieht insgeſammt 35 836 841 Pfd. Sterl. vor, das iſt 3¹ nahme von 3 202 000 gegen das Vorjahr. Das hauptſä für Neubauten, Ausbeſſerungen und Unterhalt aufgeſtellte P gramm ſchließt den Baubeginn dreier neuer Schlachtſchiffe Kreuzer erſter Klaſſe, 3 geſchützte Kreuzer, 4 Aufklärungsf. 15 Torpedobootszerſtörer und 10 Unterſeeboote vor. D der Offiziere und Mannſchaften iſt auf 127 100 eine Zunahme von 4600. Die Orientreiſe des deutſchen Kronprinzen. Kairo, 9. März. Der deutſche Kronprinz Prinz Eitel Friedrich befuchten heute früh die Citadelle und d die Moſchee des Sultans Haſſan. Nach dem Frühſtück im Savoh hotel ſtatteten die Prinzen in Uniſorm mit Gefolge dem Kh. 90 einen des Khebiven benntzten, Beſuch ab. Darauf fuhren die Prinzen, welche einen nach der deutſchen Geſandtſch die Prinzen die Univerſität El Ahzar, ſowie das Grab Ismai gingen dann nach der Talman Moſchee. Auf dem Minaret n ſie den Thee ein und betrachteten den Sonnenuntergang. ſpeiſten die Prinzen bei dem deutſchen Geſandten und empf ſbäter in der deutſchen Geſandtſchaft die deutſche Kolonie. .**. er Drahtbericht. (Berlin. 11. März. Der Fabrikarbeiter 216 pf uldigt wird, am 12. Juni 1902 ſeine Frau ſchofſen zu haben, wurde vom Gerichtshof zum Tode ver ** Weneruls⸗ Alizeinel. Mannheim, 10. März. Eine parlamentariſche Korreſp. berichtet, daß der Centrumsabgeordnete Dr. Bachem ſeit einiger Zeit an ſtarker Nervoſität leidet. Er halte ſich zu ſeiner Wiedergeneſung in Meran auf.— Altonga: Von der Straßenbahn wurden geſtern 1 Knabe und 1 Mädchen im Alter von 4 Jahren über fahren und getödtet.— Thorn: Hier erregt das ſpurloſe Verſchwinden von 3 wei kleinen Mädchen im Alter von 6 und 7 Jahren unter der Bevölkerung große Beunruhigung. Alle angeſtellten Nach⸗ forſchungen blieben bisher erfoglos. Man vermuthet, daß die Kinder das Opfer eines Verbrechens geworden ſind. Dioolkswirthschaft. Karlsruher Straßenbahn⸗Geſellſchaft. Dex Geſchäftsbericht für 1902 iſt der letzte der Geſellſchaft, da bereits ſeit 1. Januar ds. Is. das Unternehmen für Rechnung der Stadt Karlsruhe geführt wird. Die Verkehrseinnahme betrug„ 711 650, das iſt gegen das Vorjahr eine Zunahme von/ 57 300. Abzüglich Speſen und Rücklagen bleiben 131230 Reingewinn(i. V./ 113 384), woraus 7% pEt. Dividende auf.65 Mill. Aktien vertheilt werden, gegen 6½ PCt. im Vorjahre. Frankfurter Aktiengeſellſchaft für Rhein⸗ und Mainſchifffahrt. Die Geſellſchaft zeigt an, daß ſie neben ihrer Fahrt zwiſchen Frankfurt und Rotterdam, ſowie Antwerpen, nunmehr auch einen Dienſt zwiſchen Frankfurt und Amſterdam mit gewöhnlicher Fahrt zu Berg und zu Thal eingerichtet hat. Siemens& Halske,.⸗G., Berlin. In der geſtrigen General⸗ verſammlung wurde der Antrag des Vorſtandes, mit der Glektrizi⸗ täts⸗Akt⸗Geſ. vorm. Schuckert& Co. einen Vertrag abzuſchließen, der die Errichtung einer Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung mit einem Kapital von% 90 Millionen zum Gegenſtand hat, durch Akklamation einſtimmiggenehmigt.(Tel. d. Mannh. Gen.⸗Anz.) London, 9 März.(Baltic. Schluß.) Weizen wurde gegen Schluß des Marktes träge, blieb aber un⸗ verändert. Verkauft: 1 Theilladung Nr. 1 Hard Manitoba per 15. Mai zu 30 sh und 1 Ladung zu 29 sh 10½ d. 1 Theilladung Nr. 1 Hard Manitoba p. April⸗Mai zu 29 sh 7½ d. 1 Theilladung Nr. Hard Manitoba ſchwimmend zu 31 sh 3 d und 1 Ladung zu 31 sh 1½ d. 1 Theilladung Nr. 1 Northern(Duluth) ſchwimmend zu 31 sh. Angeboten: 1 Ladung Calitorxnier ſchwimmend zu 31 sh 6 d. 1 Ladung Galifornſer arrixed off the coast zu 31 sh 6 d. 1 Ladung Walla-Walla ſchwimmend zu 29 sh 9 d. 1 Ladung Walla-Walla arrived off the coast zu 30 sh 3 d. 1 Ladung Rosario Sante Feé ſchwimmend zu 28 sh 3 d 61 Ibs. 1 Ladung Bahia Blanea ſchwimmend zu 29 sh 63 lbs. 1 Ladung Azoff Black Sea prompt zu 28 sh, according sample 31 sh. Mais nahm gegen Schluß des Marltes eine träge Tendenz an. Die Nachfrage war befriedigend. Verkauft: 1 Ladung Mised American destination wanted zu 21 sh. 1 Ladung La Plata per März⸗April zu 20 sh 6 d. Angeboten: 1 Ladung Bulgarian maize ſchwimmend zu 23 sh 6 d. 1 Ladung Galatz-Foxanian ½ alt pronipt zu 23 sh 9 d. 1 Ladung Poti maize per 15. April zu 22 sh 6 d. 1 Ladung La Elata per Apeil⸗Mai zu 20 sh. Gerſte wurde gegen Schluß träge zu Gunſten der Käufer. Angeboten: 1 Ladung Noworossisk Barley in Ladung zu 18 ah 6 d. 1 Ladung Laganrog per Febr.⸗März zu 18 sh 3 d. 1 Ladung Sud-Russische 5 options per Juni⸗Juli zu 18 sh. 1 Ladung Süid-Russische 3 ptionus p. Aug.⸗Sept. zu 17 sh 6 d. Hafer: Die träge und unthätige Tenden; hielt während des ganzen Marktes an. 4 Verkauft: 1 Theilladung Iäbau White ſchwimmend zu 18 sh %½ d. Rapsſaat: Der Markt wurde mit einer ſeſten, aber ruhigen Tendenz; geſchloſſen. Angeboten: Verſchiffung 38 sh. Galeutta old terms per März⸗Maf Verſchiffung nominal. Cawugore new terms per Mär!⸗Mai Verſchiffung 34 sh. Cawupore old terms p. März⸗Mai Verſchiff. 32 sh 9 d Werth. Leinſaat: Der Markt wurde mit einer ruhigen Tendenz geſchloſſ. Seitens der Verkäufer wurde eine Preisermäßigung von 1½ d acceptirt. Angeboten: Bombay per März⸗Mai Verſchiff. 42 sh 9 d. La Plata per März⸗Mai Verſchiff. 38 sh 3 d. Caleutta per März⸗Mat Verſchiffung 40 sh 7½ d bezahlt. 8 Mannheimer Petroleum⸗Notirung vom 10. März. Amerikaniſches Petroleum disponibel M. 22.60, ruſſiſches Petroleum M. 21.60, öſlerreichiſches Petroleum M. 20.80 pro 100 Kilo netto verzollt ab hieſigem Lager Magdeburg, 9. März. Kornzucker 88 proz..40—.65, 78 proz. .30—.60, Brodraff. I. 28.93, do. II.—.—, gem. Raffin. 28.70—00%0 gem. Melis 28.20 rubig. WBrüſſel, 9. März.(Schluß⸗Kurſe.) Spanter 907%, Italiener —.—, e—.—. Türken D 29.60, Warſchau⸗Wiener—.—, Prinz Heinrich—.—. Liſſabon, 9. März. Geld⸗Agio 25— Proz. Wechſel auf London 42% Pence. urtheilt.— Broyn Ferozepore old terms per März⸗Mat London, 9. März. Silber 22½, Priv.⸗Disk. 3½¼ Wechſel auf deutſche Plätze 20.66. 5 Valparaiſo, 9. März. Wechſel auf London 16.½ Rio de Jaueiro, 9. März. Wechſel London 12 5/2. New⸗Nork, 9. März. 5 Uhr Nachm. Effecten. 6. 9. 6. 9. London 60 T. Sicht.83¼.82/[New⸗York Central 148½ 141¼ Lond. Cable Tranſ.87% 4. 6¾North. Pacifie Pref. 105%/ 106¼ Paris k. S..18¾.19% North. Pac. Com.———.— Deutſchland k. S. 94% 94½ N. Bac. 3 Bonds 72½ 72 Atch, Top. Santa Fe 82¾ 81½ Norfolk. Weſt. Pref. 72¼ 71½ Canadian Pacifie 130— 128˙%ꝛ Untion Paciſte Sh. 93% 93— Southern Pacifte 59¾ 63—4% Bds. p. 1925 135½ 185¼½ Chie. Milw.& St.P. 171½ 169/ Sitber 45⁵ 49½ Denv. Rio Gr. Pref, 87/ ä-86—Kanſas City Sh. 72% 73½ inois Central 140½ 139½ United T. Steel 87 3865 Lake Shore—.——.—-] Pref. 87— 8688/8 Louispville& Naſhv. 118½ 120— 1 W. New⸗Mork, 9. März.(Mitteldepeſche). Weizen ver Mai 80— willig 79, ſchwach Mais per Mai 52— feſt 53.— ſtetig Baummwolle: per Mai.54.60 per Juli.34 laum ſtetig.41 feſt + ages⸗Statiſtik. Zufuhren im Weſten: 6. 9. Winterweizen Bsh. 78 00⁰ 75 0 Frühjahrsweizen 328 000 511 000 Zufuhren a. d. Seeplätz. Weizen 130 000 85 000 Ausfuhr a, atlant. Häfen„„ 83 00⁰0 698 000 Verkäufe für den Export: Weizen Bootsladung 5 5 Mais 10 E 10 Getreidefracht nach London 4 55 5 4% Antwerven 4 2 5„Rotterdam ots. 8. 5 N¹ 85 5 Pfg⸗ 37 87 ambur 40 40 Nachbörſe Weizen 1 5 Maks *New⸗Pork 9. März. Abends 6 Uhr.(Tel.) Pro⸗ duktenbörſe. Weizen niedriger auf enttäuſchende Markt⸗ berichte aus Europa und Vorausſage von Vermehrung der Zu⸗ fuhr, zog weiterhin an auf Deckungen, um dann wieder nachzu⸗ geben auf Berichte von günſtigeren Verhältniſſen für die Ernte und umfangreiches Angebot; ſpäter nochmals feſter auf weſent⸗ liche Verminderung der ſichtbaren Vorräthe, niedriger auf Poſi⸗ tionslöſungen, und wieder anziehend auf Deckungen. Mais zog an auf Deckungen und günſtige Kabelberichte aus Europa, ſowie bedeutende Verſchiffungen über See, gab dann nach auf Realiſirungen und zog nochmals an auf Deckungen. Schluß willig. Kaffee höher auf beſſere europäiſche Kabelberichte als erwartet wurden und Deckungen. Schluß ſtill. Baumwokkle gab nach auf enttäuſchende Kabelberichte, Verkäufe, geringe Nachfrage für Loko⸗Baumwolle in Liverpool und unbefrievigende Lage des Handels in Schnittwaaren; ſpäter höher auf weniger günſtige Enteberichte und Abnahme um 40 000 Ballen bei nochmaliger Zählung der Galveſtoner Vor⸗ räthe, ſowie Deckungen. Schluß ſtetig. Liverpool, 9. März.(Schlußkurſe) 9. 9. Weizen per Mai.01¼ ſtetig.01½ ruhig per Juli.00½.00% Mais per Mai.08½ ſletig.08½ träge per Juni.02½.02% Chicago, 9. März. 5 Uhr Nachm. 6. 9. 6. 9. Weizen März——— Schmal: Junt 10.— 10.07 „ Mai 76— 74½Pork März——.— „zult 7286] 71/„ Mat 1837 18.82 Mais März 45½ 40½„ Juli 17.90 17.85 „ Mat 47% 47˙½„ März—.ſ——.— „ Juli 45— 44˙%„ Mai 995 992 Schmalz März——[Speck 20.25 10.50 Mai 10.07] 10.10 W. Chicago, 9. März.(Mitteldepeſche). Weizen per Mai 74% willig 74˙% ſchwach Mais per Mat 471½ feſt 47½ ſtelig Schmalz per Mat 10.20 10.15 Pork per Mai 18.35 18.80 * Chieago, 9. März. Abends 5 Uhr.(Tel.) Pro⸗ duktenbörſe. Weizen veränderlich aus denſelben Ur⸗ ſachen wie in Newyork. Schluß willig. Mais anziehend, auf Wahrſcheinlichkeit baldiger Eröffnung der Seeſchifffahrt. Sonſt veränderlich wie in Newyork. Schluß willig. Riga, 7. März. 5. 7. op. Kop. Weizen per 129/130 Pfd. ruhig feſt ruſſiſcher 96 g 5 ee ruſſiſcher—7— er ſtill ſtill ruſſiſcher 64—66 64—66 gewöhnl. ungedörrter—— Gerſte per 130 Pfd. ſtell ſtill rufſiſche— 69—70 Leinſaat 146— 147 146—147 ruſſiſche 153 feſt 153 feſt. Zufuhren in Waggon à 750 Pud 5. 25 Weizen 9 7 Roggen 15 7 afer 13 20 erſte— 14 Leinſaat 5 6 Geſchäftſtimmung: ruhig. Wetter! Bewölkt Libau, 9. Mätz. 6. 9. Kop. Kop. WMeiieee geſchäftslos geſchäftslos Niihe unver. unver. ruſſ., p. 120 Pfd. lt. Kontrakt— 78 GrFFrTTTr unver. unver. Ree rIe...— 8 8 70 75—79 afer, mittlerer Otborng Weinſan flau geſchäftslos Stepßenn— 147 ruſſ., niedrigne— 3 Weizenn 2 Naennn 2³ 2 150 15 Verſch. Saaten Etſen und Metalle. London, 9. März.(Schluß). Kupfer per Kaſſa 6255 3 Monate 62½½, rubiger.— 136 175 ruhig. Blei ſpaniſch 18½e, Blei engliſch 13% Zink gewößnlich 22¾ Zink ſpezio] 22 ½. Queckſilber%/, ſtramm. Kupfer Rew⸗Dork(Eiſen und Stahlmarkt). +5 95 Eiſen Iron Nr. 1 Northern 24.——24.50..——24.50 Nr. 2 55 22.——22.50 22.——22.30 Nr. 1 Suthern 23.50—24.50 23.50—24.50 Nr. 1 Soft 23.50—94.50 23.50 24.50 Stahlſchienen 28.— 28.— Beſſemer Stahl 30.50 30.,50 Kupfer 18.62—14.— 14.——.— Zinn 30.25—30.75 29.75—30.25 Tendenz: flau. Ueberſeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. New⸗Nork, 8. März. gampton. Der Dampfer„Philadelphig“ am 28. Febr. Southampton ab, iſt heute hier angekommen. New⸗Hork, 9. März.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Lige Rotterdam). Der Dampfer dam ab, iſt heute hier angekommen. Mitgetheilt durch das Paf age⸗ und Reiſe⸗Bureau Gtind la ch& Bärenklau Nachf, in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 6 direkt am Hauptbahnhof. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat März Pegelſtationen Datum Don vom Rhein;. 8... 9. 10.[Bemertungen Nonftaunßnßnßn 8 Waldshut„ 228 2,12 2,19 2,12 2, 10 Hüningen. 851,831.88 1,83 1,75 Abds. 6 kor Kelll J42,472,28 2,26 2,87 2,30 2,20 N. 6 Hor Lauterburg 3,993,88 3,80 3,86 Abds. 6 Uir Maxau 6,813,91 3,79 38,80 3,66 2 Uhr Germersheim 33,5 ,69.P. 12 Uh Mannheim 22,96 3,39 3,33 3,30 3,35 8,27 Morg. 7 Mar % 1,081,07.-P. 12 lihe Bingen J,52 1,70 1587 10 Uht Funßß, fn 211 2,10 2 Uhr Koblenz 2,632,70 2,75 10 Uhr Golnn 2,58 2,82 3,10.96 2 Uhr Nuhrort„91245 2,61 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 3,00 8,49 8,37 3,32 3,87 3,31] FV. 7 Uht Heilbronn 0,94 0,84 0,88 0,85 0,84 0,80! F. 7 Uhr Verantwortlich für Politik: Chefredakteur r. Paul Harms für Lokales und Provinzielles: Eruſt Maller, für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtmann, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Pr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m...: Director Speer. ——— ———— GAR RorHSsSArd 121. 1409 5 Ahfertigung Sleganter Herren-darderoben nach Maass 25681 Tadlelloser Sita. Grosse Stoffauswahl. Billige Preise. Ur. W. Knechtf's Ragenbitter „SANTISs„ ist bei Magen- und Darmbeschwerden das vorzüglichste und unentbehrfichste Hausmittel. Probeflasche 1 M. gaa, 11608 Möbelfabrik Webrüder Beis Mannheim Grossh. Hoflieferant , 4* oferanten, 4 nüchst dem Kaufhaus Ausſtellung compl. Mußterzimmer in allen Simlarten. Runſt⸗ und Luxusmöbel. 2527 Koichhaltiges Lager in Höbeln einkfacher Ausführung; Compl. Musterzimmer, 2. 22 nüchst dem Speisemarkt 2. 22. — * gesunde u. magen- cdlarmkranke Kinder. 24725 S. Rosenhain, Juwelier fh Brillanten, feinſter Qualitäten, loſe u. gefaßt als Ringe, Ohr⸗ ringe, Nadeln, Broſchen, Knöpfe zu billigſten ſtreng feſten Preiſen. Auch Gelegenheitsxäufe, Telefon Nr. 2160. 21902(4) Es gibt heutzutage für den Fabrikanten nur ein Mittel, das Publikum auf einen neuen Artikel aufmerksam zu mächen, und dieses heisst Reklame. Hr zuuss sich ihrer bedienen, mag es auch noch s0 viele Leute geben, die abfällig darüber urtheilen. Reklame allein garantirt indess keinen Erfolg. Das beweisen 2z. B. die in den letzten Jahren massenhaft aufgetauchten neuen Mundwässer, Welche trotz enormer Reklame ebenso schnell wieder verschwanden, wWie sie aufgetaucht Waren. Der gesunde Siun des Publikums unterscheidet eben sehr schnell das Wärklich Gute vom Reklame-⸗ fabrikat, und daber sind die wenigen Leute, welche einen Versueh mit den angepriesenen neuen Präparaten machten, wieder schnell zu ihrer alten Marke zurückgekehrt. Als bewährtestes Mündwasser Silt nach wie vor Kosmin: Die Figenschaften, welehe dem Kosmin seinen Weltruf verschafften, aind— wie wissenschaftlich festgestellt— die unvergleichliche antiseptische Wirkung, das Köstliche roma und der Uberuus sparsame Verbrauch, Eigenschaften Welche keinem Anderen Präparat in gleichem Masse zugesprochen werden Können. 5 12894. 105* — r Zinn p. Kaſſa 185%, Zinn 3 Mongte fe. Drahtbericht der American Line, Son „Amſterdam“, am 21. Febr. von Rotter⸗ 22 Gen — Iior * Uhr UHar Ite 1 Mannheim, 10. März. Geueral⸗Anzeiger. 6. 0. Donnerſtag, 12. März 1903, Vormittags ½10 Ühr, perſteigern wir im Hofe der Farrenhaltung Neckarau einen zur Zucht untauglichen fetten Eber. 29500/¼7 Mannheim 7. März 1903. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Iwangs⸗Zerſteigerung. Nr. 2658. Im Wege der ſoll das in emarkung Seckenheim belegene, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ ſteigerungsvermerks auf den Naſuen des Gärtners Peter Withelm Bucher in Maun⸗ heim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Samſtag, den 9. Mai 1903, VBormittags 10 uhr durch das unterzeichnete Notariat im Natbbauſe zu Seckenheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 11. Februar 19083 in das Grundbuch eingetragen worden, Die Einſicht der Mittheilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt Jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Gutragung des Verfſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuüch 1255 erſichtſich waren, ſpäteſtens im Berſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfälls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bel der Vertheilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verfleigerung eutgegenſtehendes Rechthaben, werden aufgeiordert, vor der Extheilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens ger⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös au die Stelle des verſteiger⸗ ten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückesz. Grundbuch von Seckenheim, Band 1, Heft 8, Beſtandsver⸗ zeichniß I. 11600 Ordnungs⸗Zahl 1, Laufende Nummer der Grundſtücke im .-B. 11, Lagerb. Nummer 6977a, Flächeninhalt 8 a 10 qm Hof⸗ tauhe mit Vorgarten. Auf der ſtehen: a. ein Wohn⸗ 5 nitt Durchfahrt, Schienen⸗ eller, Terraſſe, Gallerie und Dach⸗ wohnung, dreiſtöckig mit Knie⸗ ick b. eln dreiſtöckiger Seitenban Mit Wohnung, Bäckerei, Terraſſe und Vorbau nebſt S ienen⸗ keller und Dachwo nung. Schatzung Mk. 85000. Maunheim, 2. März 1903. Gr. Notariat Maunheim LX als Vollſtreckungsgericht: Breuutg. Zwangonerſteigerung. Nr. 848. Im der ee ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ duche von Mannbelm zur Zeit der Elntragung des Verſteiger⸗ ungsvermerks auf den Namen des Faufmanns Philipp Tutein in Mannherm eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtilck am Dienſtag, den 17. März 1903, VBormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Rotariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim A 1, 9, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 30, Dezbr. 1902 in das Grund⸗ buich eingetragen worden. Die Einſicht der Mittheilungen des Grundbuchamis ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſon⸗ dere der Schätzungsurkunde iſt Jedermann geſtattek. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe 5o Geboten anzumelden Und, wenn der Gläubiger widerſpricht, aubhaft zu machen, wibrigen⸗ ſall ſie bei der Feuſtellung des n Gebots nicht berück⸗ d und bei der Vertheilung Verfleigetungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. 5 10664 Diejenigen, welche ein der Verſleigerung entgegenſtehendes echt haben, werden aufgefordert, vor der Ertheilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Eiuſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Necht der Berſleigerungs⸗ erlös an die Stelle des verſtei⸗ gerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden SBruudſtücks; Grundbuch von Mannheim, — 75 11 t 8, Beſtandsver⸗ ni Lagerb.⸗Nr. 387b: 8 a 71 1 im Riedfeld, 4. Ouer⸗ kraße Nr. 18 und 7. Querſtraße Nr. 4½%8, neu. Alphornſir Nr. 18. Hierauf ſteht ein vierſtöckiges Wohnhaus mit Einfahrt und 7 Eſſeubetonkellet, dreiſt. Querbau mit Treppenhaus und angeban⸗ tem Maſchinenhaus, Abort und Piſſoir. Schätzung: 112,000 Mk. Mannheim, 20. Jauuar 1908. Großh. Notariat I. Vonſtreckungsgericht: Dr. Eiſaſſer. Bekannkmachung. Auf 1. April l. J. komnmtt bei diesſeitiger Stelle eine Zureaugehilfen⸗Stelle zur Erledigung. Bewerber wol⸗ len ſich unter Angabe ihrer Ge⸗ haltsanſprüche ſowie unter Vor⸗ lage von Zeugniſſen atsbald ſchriftlich melden. oeen Mannheim, 9. März 1908. Stadtkaſſe: Röderer. Mehl⸗Lieferung. Nr. 334. Wir vergeben die Lieferung von 200 Zentner Prima Weizenfuttermehl lieferbar ſofort franco Viehhof nach dem auf unſerer Waage ermittelten Gewicht, netto ohne Sack. Schriftliche Angebote mit Muſter ſind ſpäteſtens bis Donnerſtag, den 12. d. Mts., Vormittags 10 uhr verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift„Mehllieferung? verſehen bei uns einzureichen. 288580/181 Erfüllungsort iſt Mannheiem, Maunhein, 7. März 190g. Die Direktion 980½151 des ſtädt. Schlacht⸗Biehhofes. Fuchs. Dulg⸗Verfteigerung. Donnerſtag, 12. Mürz 1903, „Vormittags 9 Uhr verſteigern wir im Hofe der Farrenhaltung Neckarau das Düngerergebniß von vier Farren, zwei Eber u. ſieben Ziegenböcke vom 15. Dezbr. 1902 bis 12. März 19 3 Mannheim, 7. März 1918. Städt. Gutsverwaltung: reD Verſteigerung. Mittwoch, u. März 1903, Nachmittags 2 Uhr verſteigern wir in unſerem „Lokal K 3, 17 öffentlich gegen Baar vach⸗ ſtehende Gegenſtände: 484 S chuplette Betten, Federbetten, Noßhaarmatratzen, Kleider⸗ ſchränke, Küchenſchränke, runde und viereckige Tiſche, Waſchtiſche, Nachttiſche, Nipptiſche, 2 Divan, 2 Sopha, 1 Rohrſeſſel, 2 Lehn⸗ ſtühle, 1 Leibſtuhl, RNohrſtühle Bilder, 2 Hängelampen, 1 Lüſtre, Vorhänge, ſehr gutes Por⸗ zellan als: Teller, Platten, Portionsplättchen, Saucieres, Deſſert⸗ und Compotſchaalen, Taſſen, Supvenſchüſſeln ꝛc., Ladeueinrichtung. Theodor Michel, Waiſenrath. Julius Kuapp, Auktionator. Zwaugs⸗Nerſteigerung. Mittwoch, 11. März 1908, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale Q 4,5 hier, gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern: Möbel aller Art, Bettzeug, Sammnietſtoſſe, 1 Eisſchtanſ 1 Dogge, Weiß⸗ n. Wollwaaren und Sonſtiges. 4879 Mannheim, 10. März 190s, Nopper, Gerichtsvoll zieher. MHarktstrasse. Mittheilung. Von meiner Einkaufsreise zurück, zeige den Empfang sämmtlicher Neuheiten für Frühjqahr und Sommer hiermit an. Noch niemals waren meine Lager mit so reizenden Nouveautées aus- gestattet wie in dieser Saison. Um Besiehtigung der enormen Bestände und der Schau- fenster-Ausstellungen bittend, zeichne Scphie Link, Hochachtend 28411 F. I, 10. Telephon 2224. 8 eee Parierre u. I. Etage. RETaratur-Werkstätte liefert unter Verwendung von nur Ia Bodenmate⸗ rial innerhalb weniger Stunden jede Reparatur auch an Schuhen, die nicht bel mir gokauft sind in feiner ſauberer Ausführung zu den ſehr billigen Preiſen wie folgt: Rerrag-Solen u. Fleck M..30 Damen-Sohlen u. Fleck M..70 Liader-Sonlen u. 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Gegenſtände gegen Baarzablung an Ort und Stelle(Wirthſchaft zur Seilinduſtrie in ckarau) öffentlich verſteigern: 14 Faß Wein, mehrere Hundert Flaſchen verſchied. Weine, 40 Flaſchen Sekt, 20 Korbflaſchen und 16 Faß verſchied. Branntwein, 6 Mille Cigarren, 1 Tafelklavier, 1 Klavier mit elektriſch. Betrieb, (neu), 1 Schreibkommode, 1 Divan, 1 Chiffonier,! Tiſch, 1 Spiegel, 3 Stühle, 1 Nacht⸗ tiſch, 1 Tiſchdecke, 1 Fahrrad, 1 Kiſte Futtermehl, 3 Paar Vorhänge, 1 Pfuhlpumpe, 1 Bernhardinerhund, 1 Flug qm Tauben(ea. 100 Stück), ver⸗ ſchiedene Bilder, Stebleiter und ſonſt Verſchiedenes. Mannheim, 7. März 1903. Groß, Gerichtsvollzieher, Bahnhofplatz 9. 4820 S6, 9, Neubau Laden mit 3s Zimmer, Küche zc., Wohnungen mit s Zimmer u⸗ Küche und 2 Zimmer u. Küche per 1. Apeil zu vermiethen. Näh, Lamenſtr, 5, Part. ͤ r R. Altschuler. Sanatogen für Kinder Broschütre auf Wunsch gratis und franko durch BAURER& CIE., Berlin SW. 48. Toòes-Anzeige. 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Schauplatz der Handlung: Erſter Aufzug: Das Innere der Wohnung Hunding's. Zweiter Wildes fneeed Dritter Aufzug: Auf dem Gipfel eines Felſengebirges(„des Brünnhildenſteins.“) Aufzug: Kaſfeneröſſn. 7 Uhr. Auf, präc. 1½77 Uhr. Ende ½1 Uhr. Dauer des erſten Zwiſchenaktes 15 Minuten, des zweiten 20 Minuten. Erhöhte Eintrittspreiſe. Vorxverkauf ven Villets in der Filiale des Geueral⸗Anztigers, Friedrichsplatz 5. Mittwoch, den 11. März 1908. 381, Borſtellung ußer Abonnement zu Preiſen. Alt⸗Heidelberg. Schauſpiel in 5 Akten von W. Meyer⸗Förſter. 7 uür. A0 Th enter. Dienſtag, den 10. März 1903: Große Spezialitäten⸗Vorſtellung. 11611 U..: Lotte Mende, die köſtliche Soubrette; Prinz Colibri, der . Hum rtu⸗—.——— 5 Die Senſat. Accrobaten ꝛc Saalban Mannheim. HHeute u. täglich 8 Uhr Abends nur 8 Tage 1Dr. Fritz Friedmann! Ne Freiſprechung eines zum Tode verurtzeilten mebſt 10 erſtklaſſigen VBaristé⸗Nummern. 115⁵⁰ Neu errichlet: Plissée- Brennerei — B 2, 11. 26130 FeranDat Damen- u. 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Quartal und dis Damenkarten haben zu diesem Vortrag Giltigkeit. 29501/18 Der Vorstand. Sängerhalle. Samſtag, den 14. März 1903, Abends 8 Uhr Familienabend in der Liedertafel, wozu wir unſere verehrl. Mitglieder neöſt Familienangehörige hiermit freundlichſt einladen. 11517 Der Vorstand. Sängerbund. Der für Sonntag, den 15. März vorgeſehene Familien⸗Abend muß verſchoben werden. Der Vorſtand. 11620 Verein für Ferienkolonien. Ordentliche Generalperſammlung am Montag, 16. März, Abends 6 Uhr, im Indu⸗ ſtrieſaal des R 2 Schulhauſes. 29500/182 Tagesordnung: 1 Jabresbericht 2) Rechnungsablage. 3) Prüfungsbefund und Entlaſtung des Vorſtandes. 4) Wahlen. Der Vorstand. A. Dx. Nietzsche- Cyklus. Drei Vorträge von Dr. E. Morneffen, 90 im Kasino-Saal: ) Donnerstag, den 12, März, Abends 7 Uhr: Metzzehe der Philoseph und Prophet. 2) Sonntag, den 15. Mär/, Vormittag 11 Uhr(Aatinde) Der ULebermenseh. . PDonnerstag, den 19. März, Abends 7 Uhr: Die Umwerthung aller Werdhe. 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Feſtſetzung der Anſtellungs⸗ bedingungen eines Vereins⸗ dieners. 2. Wahl eines Wirthſchafts⸗ Ausſchuſſes. 3. Wahl eines Finanz⸗Aus⸗ ſchuſſes. 4. Wahl eines Turnhalle⸗Ein⸗ e e 5. ches Turnfeſt in Nürn⸗ erg 6. Vereinsangelegenheiten. Zu dieſer ſehr wichtigen Ver⸗ ſammlung laden wir unſere verehrlichen Mitglieder ergebenſt ein und bitten um recht zahl⸗ reiches u. pünktliches Erſcheinen. 11520 Der Vorſtand. e Neun moderne dpern-Potpourris für Klavier zu 2 Händen, mittelschweres Arrangement. 1. Lohengrin. 2. Tannhäuser. 3. Faust. 4. Troubadour. 5. Traviata. 6. Martha. 7. Tell. 8. Stradella. 9. Lustige Weiber. Preis für sämmtliche 9 Pot- pourris zusammen nur M. 1,25. Auf Wunsch 4 Tage zur An- sleht. Versandt in Rechnung. Keinerlei Nachnahme oder Vor- auszahlung. 10649 W. Thelen-Jansen, Düsseldorf. 1(boll. Knöpfe) Silh. Ammband o verloven von Schwetzingerſtraße bis Bernhardushof. 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