erren⸗ Fagon, 1110 Ke 6% 12, — Alung, 479⁰ e Und zuſammenfaßt: Abönnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfernig monatlich. (Badiſche Volkszeitung.) Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummei 5 Pfg Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. E 6, 2. Inſerate: der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſe Zeitung in Maunheim und Amgebung. Mannheimer Volksblatt.) Telegtamm⸗Adteſfer „„Jourual Maunheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021 — Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 842 E 6. 2.„ Redaktion: Nr. 377 Die Colouel⸗Zeile. 20 Pf 5 5 Expedition: Nr. 218 Ausw i8 Siſekae 5 5 Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. 15 Nr. 815 Die Reklate⸗Zeile 60 6 5 Nr. Jöꝰ. Monta, 25. März 1905.(Abendblatt.) Die baperiſche Volksſeele hat ſich, über die Verſailler Verträge hinaus, noch ihr beſonderes Reſervatrecht reſervirt: ſie„kocht“. Und wenn ſie kocht, wirft ſie die wunderlichſten Blaſen auf. Bekanntlich hat vor Kurzem in München eine Verſammlung aller Liberalen gegen das klerikale Regiment proteſtirt, eine Verſammlung, die nach der Verſicherung der ultramontanen Preſſe„eine aus Preußen, Bektelpreußen und ſonſtigem minderwerthigen Volk beſtehende Heerde von Reichsbüffeln“ geweſen. In dieſer Verſammlung hatte ein Redner, der Profeſſor Graf Du Moulin⸗Eckart, den Ausſpruch gethan:„Zur Schande des deutſchen Volkes ſteht heute in der Feldherrnhalle das Erzbild Tillys.“ Nun, über den Tilly in der Feldherrn⸗ halle zu München hätte Graf Du Moulin ſich nicht ſo aufzu⸗ kegen brauchen; er ſteht da nicht„zur Schande des deutſchen Volkes“, ſondern hauptſächlich wohl deshalb, weil die Auswahl an hiſtoriſch beglaubigten Feldherrn in Bayern nicht allzu groß iſt. Der Kurfürſt Max Emanuel, der Türkenſieger, hat ſein Denkmal ſchon anderwärts, und als einzigen Genoſſen in der Feldherrnhalle hat der alte, tüchtige Tilly den Fürſten Wrede napoleoniſchen Angedenkens, ſodaß einſt nicht mit Unrecht ge⸗ ſpottet werden konnte: ſie gehörten alle Beide nicht in die Feld⸗ herrnhalle, denn Tilly ſei ein Feldherr, aber kein Bayer, Wrede wohl ein Bayer, aber kein Feldherr geweſen. Tillh ſtammte nämlich— aus Belgien! Thut nichts, die bayeriſche Volksſeele kocht. Sie kocht zu nächſt im Vorſtande des Verbandes katholiſcher Vereine Mün⸗ chens, der ſeine Abwehr in folgende kraftvollen Männerworte Königstreues Bahernvolk! Katholiſches München! Ergreift nicht flammende Entrüſtun g jedes echten Bahern Herz ob dem Schimpf, der durch dieſe Worte dem Hauſe Wittelsbach in ſeinen zwei größten Bertretbern und dem edlen Helden Tilly zugefügt wurde? Beſonders aber die katholiſche Münchener Bürgerſchaft muß es mit tiefſter Betrübniß erfüllen, daß ein ſolch ſchmähendes Wort innerhalb Münchens Mauern gusgeſprochen werden durfte. Darum legen wir vorerſt im Namen der 5000 im Verbande der katholiſchen bürgerlichen Vereine organiſirten Männer feierlich Ver⸗ wahrung ein gegen eine ſo bodenloſe Beſchimpfung des katholiſchen, kreuen Bayernvolkes und ſeines angeſtammten Herrſcherhauſes. Flammende Entrüſtung! So etwas läßt ſich Herr Dr. Daller nicht zweimal ſagen. Pünktlich auf's Stichwort iſt aus Freiſing Folgendes in München eingetroffen: Das katholiſche Kaſino Freiſing ſchließt ſich dem Proteſte des Verbandes der katholiſchen Vereine Münchens in allen ſeien Theilen an und verleiht ſeiner tiefſten Entrüſtung Ausdruck über die niedrige Beſchimpfung, welche unſerem angeſtammten katholiſchen Fürſtenhauſe und dem edelſten Feld hervn unſeres großen Kurfürſten in öffentlicher Verſammlung durch einen kgl. baher. ſer der Geſchichte in der Hauptſtadt Bayerns zugefügt würde, Dr. v. Dal er, 1. Vorſitzender. Außerdem iſt die Volksſeele übergekocht bei einer„wiſſen⸗ ſchaftlich hochgeſchägten Autorität“, einem„bayeriſchen Kriegs⸗ beteranen“; einem„höheren Offizier a..“ u. ſ.., die u. A. eine Veteranenwallfahrt nach Altötting anregen: Tagesneufgkeſten. — Ein Wageſtück der Königin der Niederlande. Ueber den Beſuch. den die Königin der Niederlande während eines heftigen Sturmes ar Vord des deutſchen Schulſchiffes„Charlotte“ abgeſtattet hat, guf dem der Neffe ihres Gemahls, Herzog Paul Friedrich von Meck⸗ lenburg⸗Schwerin, die Nordſee durchreiſt und das gegenwärtig an dek holländiſchen Küſte kreuzt, wird aus Rotterdam Folgendes be⸗ richbet: Als die Königin und der Prinz⸗Gemahl während eines wüthenden Sturmes an Vord des holländiſchen Kriegsſchiffes„Hol⸗ kand“ kamen, wurde beſchloſſen, auf den Beſuch der Charlotte zu verzichten. An dem Semaphor wurden die Sturmſignale gehißt. Ein Offizier wurde ſomit mit einer Pinaſſe zur„Charlotte“ geſendet, um den Herzog Paul von Mecklenburg und den deutſchen Geſandten USchloezer abzuholen. Auch der Bürgermeiſter v. Grapenzande ſtattete inzwiſchen mit einem Dampfer der Rettungsgeſellſchaft einen Beſuch an Vord des deutſchen Schiffes ab. Indeſſen nahm der Sturm an Heftigkeit zu, die See ging ſehr hoch. Herzog Paul kam mit dem deutſchen Kommandanten, Kapitän zur See Mandt, und einigen anderen deutſchen Offizieren an Bord der„Holland“. Nach der Begrüßung verweilte die Geſellſchaft längere Zeit im Salon des holländiſchen Kommandanten. Die Königin äußerte den Wunſch, doch noch nach der„Charlotte“ herüberzufahren, aber der holländiſche Kommandant rieth ihr en den ab, wegen der hohen See, welche Auch Prinz Heinrich Auf einmal fragte die aae Würden Sie gehen?“ Als der 0 igin:„Je nun, ſo zun die Menge, wie die Geſellſchaft es Boot einſchiffte, das von der Dampfpinaſſe nach er„Charlotte“ geſchleppt wurde unter brauſenden Hurrahs der Kannſchaft und der Menge am Ufer und dem Donner der Geſchütze. Das wild ſchaukelnde Boot mit der Königin wurde eskortirt von dem 1 das Wageſtück gerädezu gefährlich mache. ſtimmte dem Kommandanten bei. den holländiſchen Kommanda Kommandant dieſe Frage bej gehe ich auch. Vom Ufer ſal ſich in ein ſchmal Dampfer der Rettungsg* fe Charkotte lag quer in der Maasmündung. Schan aus dor Ferne er⸗ kangen die Hurrahs der deutſchen Malroſen in der Takelage der gefellſchaft und einigen Schleppdampfern. Die 112 In einer zahlreich beſuchten Verſammlung, welc he am Joſephi tage der Wallfahrtsverein der Krieger und Veteranen aus dem Be⸗ zirksamte Eggenfelden abhielt, betonte der Leiter der Wallfahrtszüge, hochw. Herr Expoſitus Painter von Niederkirchen, daß heuer der ſechſte Wallfahrtszug der Krieger und Veteranen und zwar nach Alt⸗ ötting abgehen ſolle. Redner hofft für den heurigen Wallfahrtszug auf eine recht zahlreiche Betheiligung. Er weiſt auf die große Hetze hin, welche gerade jetzt in ganz unerhört frecher Weiſe gegen die katholiſche Kirche getrieben wird. Geradezu unerträglich müſſe aber für jeden Krieger und Veteranen die Beſchimpfun gunſeres großen baheriſchen Generals Tilly ſein. Befände ſich die bayeriſche Volksſeele nicht im Zuſtande der Siedehitze, ſondern in der zuträglicheren Gegend des Wärme⸗ grades, worauf ſie mit Recht das Hofbräuhausbier zu erhalten ſtrebt, ſo würde ſie aus der Betrachtung der geſchichtlichen That⸗ ſachen einigen Troſt ſchöpfen können. Der große bahyeriſche General aus Belgien, in deſſen Perſon das Haus Wittelsbach ſo ſchwer beleidigt ſein ſoll, hat ſich wenigſtens für ſeine Perſon gar nichts daraus gemacht, einem Wittelsbacher recht übel mit⸗ zuſpielen: dem Winterkönig, den er am Weißen Berge bei Prag aufs lockige Haupt ſchlug. Und als Guſtav Adolf der Laufbahn des großen bayeriſchen Generals ein Ende geſetzt hatte, da zog in ſeinem Gefolge der Ahnherr des heute in Bayern herrſchenden Zweiges des Hauſes Wittelsbach, Chriſtian., der Enkel des Gründers der Birkenfeld'ſchen Linie, in München ein. Wie man ſieht, herrſchte in Tilly's Beziehungen zum Hauſe Wittels⸗ bach die vollkommenſte Parität, die man ſich denken kann. Wozu alſo der Lärm? Die Centrumsköche ſollten die„bayeriſche Volksſeele“ je eher je lieber wieder kalt ſtellen, zu gelegentlicherem Gebrauche. Mi⸗ niſter ſtürzt man nicht alle Tage und mehr als ein Heiterkeits⸗ erfolg iſt diesmal ſchwerlich zu holen. — Abg. Baſſermann über die Bekämpfung des unlaueren Wettbewerbs. In der am Montag, den 16. März, abgehaltenen Sitzung des Reichstages wurde u. A. die Ahänderung des Geſetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs berathen, wohei Abg. Baſſermann folgende, dem Sitzungsprotokoll entnommene Rede hielt: Meine Herren, dem Herrn Kollegen Dr. Oertel kann darin ohne Weiteres recht gegeben werden, daß die berufenen Vertreter von Handel und Gewerbe nahezu einmüthig auf dem Boden ſtehen, daß ſie die ſchweren Mißſtände im Ausverkaufsweſen be⸗ klagen und nach einer geſetzlichen Abhilfe ſuchen. Es ſind nicht nur die Korporationen, welche den obligatoriſchen Befähigungsnachweis erſtreben, die in dieſer Frage den Standpunkt einnehmen, welchen Ihnen ſoeben der Herr Kollege Oertel dargelegt hat, fondern es ſind auch eine Reihe von Vertretungen, die auf dem Boden der Gewerbe⸗ freiheit ſtehen und verlangen, daß reformatoriſch durch die Reichsge⸗ ſetzgebung in das Gebiet des Ausverkaufsweſens eingegriffen wird. Es wirft ſich ja ſofort die Frage auf, ob man für die Ausver⸗ käufe ein beſonderes Geſetz machen ſoll, oder ob ſich im Wege einer Ergänzung des Geſetzes über den unlauteren Wettbewerb die Möglich⸗ keit erweiſt, den Hauptmißſtand zu beſeitigen. Ich habe vorläufig immer noch die Anſicht, daß es möglich iſt, durch eine Ergänzung des Geſetzes über den unlauteren Wettbewerb die Hauptbe⸗ ſchwerden aus der Welt zu ſchaffen. Meine Herren, wenn Sie den Bericht der Petitionskommiſſion anſehen, ſo finden Sie die ganze Materie dort in einer ſehr ein⸗ gehenden W̃ eiſe behandelt, und Sie entnehmen aus dem Bericht, wie biele Vertretungen von Handel und Gewerbe bereits mit Petitionen an den Reichstag herangetreten ſind. Da finden Sie den deutſchen Bund für Handel und Gewerbe in Deutſchland, die Handels⸗ und Gewerbekammer für Oberbayern, den kaufmänniſchen Verein in Lehe, den Gewerbe⸗ und Handelsverein Bad Reichenhall, den allgemeinen Gewerbeverein München, den Schutzberein für Handel und Gewerbe, den Verband der katholiſchen kaufmänniſchen Vereinigungen u. ſ. w. Ich will die Liſte hier nicht weiter vorleſen, kann aber hinzufügen, daß auch der Verbandstag deutſcher Gewerbevereine, alſo eine Zuſam⸗ menfaſſung derjenigen Gewerbevereine, die auf dem Boden der Ge⸗ werbefreiheit ſtehen und an dieſem Grundſatze feſthalten, gelegentlich ſeiner Generalverſammlungen auf die Reformbedürftigkeit der geſetz⸗ lichen Beſtimmungen hinſichtlich des Ausverkaufsweſens hingewieſen hat. Die Petitionskommiſſion kommt nun zu dem Schlußantrag, die ſämmtlichen Petitionen dem Herrn Reichskanzler als Material zu übertweiſen. Ich kann mich mit dieſem Antrag nicht vollſtändig ein⸗ verſtanden erklären. Ich glaube allerdings, daß weitaus der größte Theil der Anregungen, die wir aus den Petitionen entnehmen können, noch nicht ſo ſpruchreif ſind, daß wir ohne Weiteres ſagen können, wir wollen die Ueberweiſung zur Berückſichtigung. Aber ein Punkt iſt doch ſpruchreif, und das iſt die Frage des Nachſchubs von Waaren bei Ausverkäufen. Soweit dieſer Spezialpunkt in den Petitionen in Frage kommt, möchte ich bitten, die Petitonen dem Herrn Reichskanzler nicht„als Material“, ſondern„zur Berückſichtigung“ zu überweiſen. Sehen Sie ſich die einzelnen Beſtimmungen an, die ſeitens der vorhin genannten Korporationen in Vorſchlag gebracht werden, ſo iſt zunächſt die Frage, ob es einer behördlichen Erlaubniß bedürfen ſoll, wenn überhaupt ein einzelner Ausverkauf ſtattfinden ſoll, ſtrittig, und nicht alle gewerblichen Organiſationen ſtehen auf dem Boden, daß es einer beſonderen behördlichen Erlaubniß für den einzelnen Fall bedürfen ſoll. Man weiſt vielmehr, und nach meiner Auffaſſung mit Recht, darauf hin, wie ſchwer es für die Behörden ſein werde, in dem einzelnen Fall zu prüfen, ob ein Bedürfniß für einen Ausverkauf überhaupt vorhanden ſei. Bei Aufwerfung der Konzeſſionsfrage kommt man überhaupt unwillkürlich ſofort auf die Bedürfnißfrage. Ich bin damit einverſtanden, daß dieſe ganze Materie, die Frage, ob eine Konzeſſion für den Ausverkauf eingeführt werden ſoll oder nicht, als Material überwieſen wird. Einzelne Vexreine ſtehen auf dem Standpunkt, daß ſie das fordern, Wenn Sie die Mittheilungen des Verbandes ſüdtweſtdeutſcher Vereine ſelbſtſtändiger Kaufleute ſich anſehen und die Beſchlüſſe, die auf der Konferenz am 4. November 1900 in Hanau gefaßt worden ſind, ſo ſehen Sie, daß man ſich dort gegen die behördliche Erlaubniß für den einzelnen Ausverkauf ausgeſprochen hat. Die Materie iſt alſo auch in den nächſt betroffenen Kreiſen ſtrittig, und daher der Antrag auf Ueberweiſung als Material berechtigt. Dasſelbe gilt von der Frage, ob der Ausverkauf zeitlich begrenzt werden ſoll, ob man generell vorſchreiben ſoll, daß überhaupt ein Ausverkauf nicht länger als eine gewiſſe Zeit in An⸗ ſpruch nehmen darf, oder ob man es bei dem bisherigen Zuſtand belaſſen ſolle. Auch hier würde ich mich dafür ausſprechen, daß Ueberweiſung als Material erfolgt. Auch dieſe Frage kann nicht ohne Weiteres als geklärt bezeichnet werden. Es werden ſich hier Schwierigkeiten ergeben; man wird namentlich die Frage auf⸗ werfen müſſen, ob es angängig iſt, die verſchiedenartigen Ausver⸗ käufe, große, kleine, alle über einen Kamm zu ſcheren und eine gleich⸗ mäßige geſetzliche Friſt vorzuſchreiben, oder ob eine zeitliche Ab⸗ meſſung nach Maßgabe des Umfangs des einzelnen Ausverkaufs ins Auge gefaßt werden ſoll, wodurch naturgemäß ſofort wieder eine Prüfung der Behörde für den einzelnen Fall ſtatuirt werden müßte. In dieſem Punkte könnte ich mich mit dem Antrag der Petitions⸗ kommiſſion einverſtanden erklären. „Charlotte“, Die Königin verweilte eine Stunde auf dem deutſchen Schulſchiffe; mit freundlichem Lächeln verabſchiedete ſie ſich dann von den deutſchen Offizieren. Um 5 Uhr ſank die Standarte als Zeichen, daß die Königin und der Prinz⸗Gemahl das Schiff ver⸗ laſſen hatten. Unter Salutſchüſſen dampften die Pinaſſe und die königliche Schaluppe ſchnell nach der„Holland“ zurück. Von dort trat dann das königliche Paar die Rückfahrt nach dem Haag an. — Für die Babies. Der Prager Stadtrath hat einen Beſchluß gefaßt, der ihm den Dank aller Mütter und Kindermädchen ſichern wird. Ein zweifellos mit Kindern geſegneter Stadtverordneter hat, wahrſcheinlich auf Initiatibe ſeiner Gemahlin, den Antrag ein⸗ gebracht, in den ſtädtiſchen Anlagen eigene Räumlichkeiten einzu⸗ richten, die es den Kindermädchen ermöglichen, die noch in den Win⸗ deln befindlichen Babies in ein trockenes Daſein zu legen. Der Stadtrath hat dieſen Antrag ſehr ernſthaft, im Bewußtſein ſeiner Verpflichtung, für die künftige Generation zu ſorgen, behandelt, und den Beſchluß gefaßt, den Antrag einer Kommiſſion zu über⸗ weiſen. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, daß die Kinderwagen in den Anlagen nicht mehr nebeneinander, ſondern hintereinander fahren ſollen. 5 — Der gefährliche Hamerling. Es iſt doch merkwürdig, wie die Gegenſätze einander berühren können. Man bieucht nur einen ein⸗ zigen Schritt zu machen, um aus der freieſten Demolratie Europas, der Schweiz, in das Ländchen Vorarlberg zu gelangen, wo ſich, wie eine entrüſtete Interpellation der Abgeordneten Dr. Groß, Dreyl und Genoſſen berichtet, folgendes zugetragen hat: Vor einiger Zeit er⸗ hielt die Bezirkslehrerbibliothek in Bregenz die Werke Hamer⸗ ling's zum Geſchenk. Anſtatt die ſchöne Gabe mit gebührenden Dank entgegenzunehmen, ſtellte der Landesſchulinſpektor Baldauf im Landesſchulrathe den Antrag, eine Kommiſſion einzuſetzen, die zu prüfen habe, welche von Hamerking's Werken iß die Bibliothek— es handelt ſich um eine Bibliothek für Lehrer— einzuſtellen wären, da die Geſammtheit der Werke zu gefährlich ſei. Iſt ſchon dieſer Antrag von lulturgeſchichtlichem Intereſſe, ſo iſt die Thatſache, daß er zum Beſchluſſe erhoben wurde, ein Denkmal Vorgrlherger Schulweis⸗ heit, von der ſich gewiß der arme todlte Dichter nichts hat träumen ſchauerraum zutrug. laſſen. Aber es kommt noch beſſer. Die meiſten Mitglieder des Land⸗ ſchulrathes erklärten, daß ſie nichts v on den Werken Hamerling's geleſen hatten. Natürlich konnten ſie ſich da ſelbſt kein Urtheil über die„Gefährlichkeit“ der Werke des Dichters bilden und glaubten getroſt dem Herrn Landesſchulinſpektor. Sie ſind eben ſtark im Glauben, die frommen Herren vom Vorarlberger Landesſchulrathe. Wie heißt doch das ſchöne Lied:„Auf den Bergen wohnt die Freiheit!“— Aber in den Thälern — Selbſtmordverſuch in einem Pariſer Theater. Aus Paris wird vom 20. März zu dem von uns bereits gemeldeten Selbſtmord⸗ berſuch noch berichtet: Die geſtrige Vorſtellung im Theatre Sarah Bernhardt, wo das Drama„Werther“ gegeben wurde, brachte eine aufregende Szene, die ſich aber nicht auf der Bühne, ſondern im Zu⸗ Gegen Ende des letzten Aktes, in dem Augen⸗ blicke, da Sarah Bernhardt als„Werther“ ſich mit der Piſtole zu erſchießen anſchickt, erhob ſich eine Dame im Parquet und ſchrie: „Auch ich will ſterben!“ Im ſelben Augenblicke feuerte ſie einen Revolber gegen ihre Bruſt ab. Die Detonation rief große Auf⸗ regung hervor, das Publikum erhob ſich, und. die Vorſtellung war unterbrochen. Die Frau, die den Schuß abgefeuert hatte, war in den Fauteuil zurückgeſunken und ſtieß herzzerreißende Schreie aus. Ein im Theater anweſender Arzt, Dr. Pozzi, leiſtete ihr Hilfe. Dr. Pogzi war aber ſehr überraſcht, als er keine Verwundung an der Frau zu finden vermochte. Bei näherer Unter ichung konſtatirte er jedoch eine ſtarke Vergiftung mit Laudan um, gegen welche die verabreichten Gegenmittel halfen. Der Schuß hatte keine Verwundung herbeigeführt. fünf Jahren in Paris als Schriftſtellerin lebt. Sie hatte unter dem Namen de Martigny Romane und Novellen publizirt. Sie iſt 33 Jahre alt. Ihre 15jährige Tochter bezeichnet Noth als das Motib der That. In letzter Zeit fehlte es der Frau an Brod. Die arme Perſon war melancholiſch geworden. Sie ſagte vor einigen Tagen ihrem Töchterchen:„Ich muß mich tödten!“ Das Mädchen erzählt, die letzte Hoffnung der Mutter ſei ein eben vollendeter Roman ge⸗ weſen, welcher den Titel führt:„Das tägliche Brod“. Aber trotz aller Anſtrengungen gelang es ihr nicht, einen Verleger zu finden, . Gei Seneral⸗unzgeiger. 8 Weengeln, 2. Uetz. Was aber den Hauptbeſchwerdepunkt anbelangt, ſo iſt er zurückzuführen auf das reichsgerichtliche Urtheil, das Herr Dr. Oertel heute erwähnt hat. Es iſt dies die Frage, inwieweit Waaren bei einem Ausverkauf nachgeſchoben werden können. Ich glaube, dieſe Frage iſt ſpruchreif, über ſie ſind ſämmtliche gewerbliche Korporationen, vielleicht mit verſchwindenden Ausnahmen, einig, und wenn man auf die Entſtehungsgeſchichte des Geſetzes über den un⸗ lauteren Wettbewerb zurückgeht— ich war für meine Perſon Mir⸗ glied der Kommiſſton, die damals dieſes Geſetz vorberathen hat— ſo muß man ſagen, daß wohl Niemand, der Mitglied der Kommiſſion wpar, und auch Niemand, der den Berathungen in dieſem Hauſe in zweiter und dritter Leſung beigewohnt hat, der Anſicht ſein koninte, daß unſer höchſter Gerichtshof ſich dahin ausſprechen werde, es ſei unter Umſtänden in gewiſſen Grenzen ein Nachſchieben von Waaren zuläſſig. Wir waren, als wir das Geſetz machten, der Anſicht, daß Treu und Glauben im Verkehr wiederhergeſtellt werden ſoll, daß das Prinzip der Wahrheit in allen Ankündigungen gelten ſolle. Wenn nun ein Ausverkauf angekündigt wird, wenn geſagt wird, ein Waarenlager wird ausverkauft, ſo widerſpricht es dem Prinzip der Wahrheit, wenn im Laufe des Ausverkaufs zu deſſen Erleichterung noch Waaren nachgeſchoben werden. Eine große Anzahl von Handels⸗ kammern hat ſich auch in dem Sinne ausgeſprochen, daß ein Verbot bes Nachſchubs von Waaren ohne Weiteres ausgeſprochen werden kann. Andererſeits war bei einer Reihe von anderen Handels⸗ kammern der Geſichtspunkt maßgebend, daß die vollſtändige Durch⸗ führung eines Ausverkaufs dadurch erſchwert werde, wenn man ber⸗ bietet, Waaren nachzuſchieben. Da muß man wählen: was iſt wichtiger,— daß dem einzelnen Kaufmann ermöglicht wird, die ganzen Beſtände auszuverkaufen, oder durch ein Verbot des Nach⸗ ſchubs unſeren anſäſſigen Gewerbeſtand zu ſchützen? Da möchte ich mich in der That für das Letztere entſcheiden, und da kann man, in Altbetracht, daß ſowohl nach der Anſchauung der hier in Frage kommenden Gelverbetreibenden als nach der ganzen Entſtehungs⸗ geſchichte unſeres Geſetzes, als auch nachErklärungen, die wir gelegent⸗ lich aus dem Munde des Herrn Grafen b. Paſodowskh gehört haben — er hat hier ausgeſprochen, daß er als Richter nach ſeiner Kenntniß ber Enitſtehungsgeſchichte des Geſetzes den Nachſchub nicht dulden würde— dieſe Frage für ſpruchreif erklärt werden kann, nur zu dem Reſultat kommen, daß dieſe Frage heute in anderer Weiſe zu er⸗ ledigen iſt, als es die Petitionskommiſſton vorſchlägt, und daß es dazu keines befonderen Geſetzes bedarf, ſondern lediglich der Ergänzung des Geſetzes über den unlauteren Wettbewerb. Ich möchte deshalb beantragen: Der Reichstag wolle beſchließen: die Petitionen II Nr. 328, 1646, 1889, 2363, 3768, 4605, 4884, 7418 bis 7420, 11 169 und 98 287, betreffend Ergänzun⸗ des Geſetzes zur Belämpfung des unlauteren Wettbewerbs durch Be⸗ ſtimmungen gegen die Mißbräuche im Ausverkaufsweſen, iuſoweit in denſelben ein Verbot des Nachſchubs von Waaren bei Ausver⸗ käufen durch Reichsgeſetz verlangt wird, dem Herrn Reichskanzler gur Berückſichtigung, im Uebrigen als Material zu überweiſen. Ich möchte dieſen Antrag Ihnen zur Annahme empfehlen. (Brapo! bei den Nationalliberalen.) Die zweite Leſung des Etats. (Von unſerem Korreſpondenten.) ):(Berlin, 22. März. Ende gut, Alles gut! In achtſtündiger Berathung iſt geſtern die zweite Etatsleſung beendet worden und was noch ſtrittig und zweffelhaft war, dem hat man in froher Ferienſtimmung den Zu⸗ ſchlag ertheilt. Der Graf Götzen, veſſen friſche, liebenswürvige Männlichkeit ſelbſt vem alten Kolonialgegner Richter ein ver⸗ ſtohlenes Schmunzeln entlockte, hat ſeinen Bahnbau bewilligt er⸗ alten; der Kriegsminiſter betam ſeine militärtechniſche Hoch⸗ ſul⸗ und den Neuhammer Truppenübungsplatz dazu und der Abgeordnete Sattler, der noch vor zehn Tagen recht mißmuthig zu den Etatsüberſchreitungen den Kopf geſchüttelt hatte, ſprach verwundert: Warum Excellenz denn das nicht gleich geſagt hätte? Nach den Darſtellungen, die uns jetzt geworden ſeien, könne man dem Kriegsminiſter nur beſcheinigen: Kein Engel ſei ſo rein. Kurz, der ſchöne Götterfunken Freude erſtrahlte geſtern über dem Wallotbau und als dann noch vor dem Auseinandergehen der teichsländiſche Bundesrathsbevollmächtigte Halley die Verſtcher⸗ ung gegeben hatte, die von ein paar Blättern gierig aufgegriffene und ſenſationell aufgebauſchte Bemerkung des Unterſtaatsſekre⸗ tärs b. Schraut, eine kommende Reichsbierſteuer ſei nichts anderes geweſen, als das Argumentiren mit einer Hypotheſe, erhellten ſich vollends die Mienen und vergnügt pilgerte man miteinander in den knoſpenden Thiergarten hinaus. 8 Indeß wollen ſich, je mehr man die Vorgänge der letzten Tage überdenkt, allerlei unfreundliche, gar nicht lenzhafte Empfindungen nicht zurückdrängen laſſen. Der Kanzler hat durch ein paar kluge und geſchickt vorbereitete Reden einen ſog. Triumph errungen. In der Preſſe des Auslandes, die vom ollen ehrlichen Wolffbureau mit einer Gewandtheit ausge⸗ ſchlachtet wird, an der man faſt die Abſicht merkt, hat man ein paar lobende Stimmen vermerkt; von den einheimiſchen Gazetten freuten ſich einige, daß die Alldeutſchen einen ſauſenden Hieb über den geſchätzten Dötz bekamen und die„Kreuzzeitung“ ſchrieb gar in gottſeliger Verſenkung in ihr Programm aus den 60er Jahren— es iſt nichts ſo thöricht, darauf die Conſer⸗ vativen von heute nicht mit Kußhand hineinfielen: Graf Bülow hätte erfreulicherweiſe bewieſen, daß er ein Feind ſei„jeder Ueberſpannung des Nationalitätenprinzips“. Wenn Graf Bülow alſo der oberflächliche Cauſeur wäre, als den ihn Einzelne darzuſtellen lieben, könnte er auch jetzt wieder den Weihrauch mit hochgezogener Naſe ſchlürfen und zu ſich ſprechen: Bernharde, das haſt Du wieder einmal bildſauber gemacht! In Wirklichkeit iſt der Vielverkannte eine erheblich ernſtere Natur und ſo wird ihm ſchwerlich entgehen, daß ſich der grimmen All⸗ deutſchen diesmal ſogar Leute annehmen, die ſonſt kaum mit den Herren Haſſe oder Paul Samaſſa aus einer Schüſſel aßen: aus⸗ geſprochene Demokraten wie die„Frankfurter Zeitung“, oder öſterreichiſche Liberale vom Schlage der„Neuen Freien Preſſe“. Wenn es überhaupt noch eines Beweiſes bedürfte, daß Graf Bülow über's Ziel hinaus ſchoß: hier wäre er. Um keine Miß⸗ verſtändniſſe aufkommen zu laſſen: auch wir ſind keine Freunde war. Erſchreckt durch die geäußerten Selbſtmordabſichten der Mutter hatte das Kind einen Freund gebeten, die ſcharfen Patronen aus dem Revolver zu nehmen und durch blinde zu erſetzen.„Als ich den Schuß hörte“— ſagte das Mädchen—„war ich nicht ſo erſchreckt, als viel⸗ mehr über den Flacon, welcher der Mutter entfiel und in welchem in gleich Gift vermuthete“. Frau Martiguh befindet ſich im Hotel Dien. Heute iſt eine Beſſerung ihres Zuſtandes eingetreten. — Die Trophäen des Kritikers. Vor Kurzem wurde gemeldet, daß ein Schauſpieler Paulſen in Kopenhagen den Redakteur der dortigen„Mittagspoſt“ überfiel und von der Frau des Redakteurs mit einem Schirme in die Flucht geſchlagen wurde. Im Schaufenſter der„Mittagspoſt“ ſind nun folgende Trophäen ausgeſtellt, die der ingreifer damals bei ſich trug und auf der eiligen Flucht mitzu hmen verſäumte: ein blutgetränkter Filzhut, ein eiſerner Spant ſoaenannter Todtſchläger. der Alldeutſchen. Mit ihren Grundgedanken wird wohl jeder Deutſche übereinſtimmen können; mit der Art, wie ſie die ver⸗ fechten, wie ſie zornvoll alle übrigen Völker muſtern(man könnte es faſt mit einem dem ſtudentiſchen Sprachgebrauch entlehnten, hier doppelt angebrachten Ausdruck„fixiren“ nennen), wie ſie einen kleinlichen Englandhaß bei uns großzogen und immerfort mit dem Vorwurf bei der Hand ſind: Deutſchland ließe ſich lumpen— mit alledem, was leider das weſentlichſte Stück ihrer öffentlichen Hantirung darſtellt, Niemand. Gerade in dieſer Beziehung aber— das kann man ruhig zugeben— haben ſte, freudig accompagnirt von der agrariſchen Clique, vielfach ver⸗ hängnißvoll gewirkt. Es iſt in weiten Kreiſen die Anſchauung aufgekommen, als lebte unſere geſammte auswärtige Politik ausſchließlich von der ſchlotternden Angſt vor Englaßid(in Wirklichkeit beſtimmt ſie, darüber ſollte man ſich doch klar werden, der Kaiſer mit ſeinen wechſelnden Stimmungen); als wären vor Allem die Beamten unſeres auswärtigen Dienſtes durch die Bank feige und unwiſſende Tröpfe, bereit zu jeder Dummheit und Schlechtigkeit, wenn ihnen nicht Herr Fritz Bley oder Herr Diedrich Hahn oder Herr Schrempf aus Stutt⸗ gart oder der Burenhilfsbund mit ſeinen Capacttäten ab und zu auf die Finger ſähe. Nach der Richtung alſo hat— darüber kann gar kein Streiten ſein— ber Alldeutſche VBerband aller⸗ hand auf dem Kerbholz und wenn der Kanzler Herrn Profeſſor Haſſe das recht eindrucksvoll zu Gemüth geführt hätte, ſo dürfte er der Zuſtimmung der Nation ſtcher ſein. Statt deſſen half ſer ſich mit einem Fechterſtückchen. Weil die agrariſchen Bieder⸗ männer, die des vierten Kanzlers Politik bekämpfen, ſich aus der 8 Geſtalt des Großen, den ſie in ſeiner Totalität nie begreifen lernen werden, eine Art Fetiſch zurechtkneteten; weil ſie bei Allem, was ihnen nicht gefällt, inbrünſtig nach den„Küraſſier⸗ ſtiefeln“ ſeufzen und höhniſch über des Grafen Bülow„Huſaren⸗ ſtiefel“ witzeln; weil ſie alle Fragen, die jeder Tag in neuer Faſſung aufwirft, mit der Naivität des„Kindesmundes“ mit der Gegenfrage abzuthun verſuchen: was hätte hier wohl Bismarck gemacht?— deshalb und aus manchem anderen Grund, der auf derſelben Linie liegt, wollte Graf Bülow den Teufel mit Belzebub austreiben. Er beſchwor aus den Akten kleine und— geſtehen wir's nur ruhig— kleinliche Züge des genialen Mannes. Er ſtellte ſich, als glaubte er(was er als vorurtheilsfreier Menſch von hiſtoriſcher und ſtaatsmänniſcher Bildung natürlich nicht thut) an die Möglichkeit, daß der große Bismarck niemals irrte; als könnte ſein Thun und Handeln in Allem und Jedem vorbildlich ſein für alle Zeiten. Auf dieſem Wege aber konnte dem Grafen Bülow natürlich kein Erfolg blühn. Mit Fechterſtückchen, an die man ſelbſt nicht glaubt, ſchlägt man ſeine Gegner nicht nieder. Noth aber wäre es, daß dieſer gräuliche Fetiſchismus, der ſicher nicht nach des großen Todten Art iſt, einmal zerſtört würde. Eine zornige, machtboll leidenſchaftliche Stimme müßte es ins deutſche Land hinein⸗ rufen: Ihr Thoren, iſt es denn pietätlos, wenn man mit Rührung und Dankbarkeit bekennt, daß ein großer Mann ſeiner Zeit genug that? Und hat etwa Friedrich der Große unſer Land von der Fremdherrſchaft befreit oder die Helden der Befreiungs⸗ kriege?— Freilich, es gehörte Muth vazu, die Frage ſo rück⸗ ſichtslos zu ſtellen. Und gerade mit Rückſichtsloſigkeit ward der vierte Kanzler nicht eben geſegnet. Trotzdem: das ſollte man bei aller Kritik im Einzelnen nicht vergeſſen: er iſt der Beſte, den wir unter den gegenwärtigen Umſtänden haben können. Nur die reaktionären, rückſtändigen Elemente könnten bei einem Wechfel gewinnen. — Deutsches Reich. Berlin, 22. März.(Die Reichsſchulkommiſ⸗ ſion) war in den letzten Tagen zuſammengetreten. Ihre Auf⸗ 55 iſt, darüber zu wachen, daß den Anforderungen, welche die an die ſich zum Einjährig⸗Freiwil⸗ ligendienſt Meldenden ſtellt, an den in Betracht kommenden Schulen und Bildungsanſtalten möglichſt gleichmäßig im ganzen Reichsgebiete entſprochen werde. Man wird nicht fehlgehen in der Annahme, daß das Fortſchreiten der Schulreform auch auf die Verhältniſſe, welche für die Erlangung der Berechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligen⸗Dienſt in Betracht kommen, Einfluß hat und daß das Zuſammenſein der Reichsſchulkommiſſion mit dies⸗ bezüglichen Erwägungen in Zuſammenhang ſtand. —(Die Stadt Wismar) iſt am 26. Juni 1803 für 1,258,000 Thaler Banco von Schweden an Mecklenburg⸗Schwerin berpfändet worden, unter der Bedingung, daß Schweden nach 100 Jahren gegen Rückzahlung dieſer Summe nebſt 3 v. H. jähr⸗ lichen Zinſen das Pfand wieber zurücknehmen könne. Noch bis in die letzten Tage haben ſich wackere Leute in der Preſſe den Kopf darüber zerbrochen, ob Schweden wohl die Pfandſumme zurück⸗ zahlen und was dann geſchehen würde. Das Problemca iſt jetzt gelöſt. Am Samſtag hat die ſchwediſche Regierung im Reichstage eine Vor lage eingebracht, nach der die Regierung ermächtigt werden ſoll, von dem Rechte Schwedens ab⸗ zuſtehen, die Stadt Wismar mit Umgebung durch Erlegung der Pfandſumme wieber loszukaufen. —(UUÜebereinegeplante Reform der Schwur⸗ gerichte) wird dem„Hann. Cour.“ aus Weimar geſchrieben: Bei Eröffnung der Schwurgerichtsperiode theilte der Vorſitzende, Oberlandesgerichtsrath Seifarth⸗Jena, mit, daß bei den Er⸗ örterungen über die Reform des Gerichtsweſens der Frage weit⸗ gehende Aufmerkſamkeit geſchenkt worden ſei, ob man nicht die jetzigen Schwurgerichte wegen ihrer Schwerfälligkeit ganz auf⸗ geben und das geſammte Strafverfahren nicht nach dem Vorbilde der Schöffengerichte regeln ſolle. Vorgeſchlagen wurde, daß je nach der Schwere des Falles die leichten den Schöffengerichten, wie ſie jetzt beſtehen, die mittleren ſolchen, die an Stelle der Straf⸗ kammern zu treten hätten, und die ſchweren ſolchen, die die Schwurgerichte zu erſetzen hätten, überwieſen würden. Das Prin⸗ zip der e des Laienelements würde dann die Grund⸗ lage des ganzen Strafverfahrens bilden. Descartes und Spinoza. Der vierte Vortrag Herrn Profeſſor Henſels brachte Spinozas Lebensgeſchichte. Deſſen Inhalt hier wiederzugeben, iſt bei dem beſchränkten Raume, den eine Tageszeitung philoſophiſchen Themen widmet, unthunlich. Denn eine Kürzung könnte nur die bekannten Daten geben. Und ſoll die ganze perſönliche Auffaſſungs⸗ weiſe und Wiedergabe zur Geltung kommen, ſo müßte der ganze Vortrag wiederholt werden. Gerade bei der Lebensſchilderung eines Philoſophen kommt die Eigenart der Heuſel'ſchen Darſtellungsweiſe doppelt zur Geltung. Denn nicht als nothwendige Enttvickelung, die aus früheren Syſtemen erwachſen mußte, konſtruirt er das Ent⸗ Aeines neuen Lehrgebäudes. Ein neues Syſtem iſt ein neues es Ereigniß. Die Denkweiſe, die Wiſſenſchaft eines Philo⸗ iſt untrennbar und unlösbar von deſſen Lebensweiſe, deſſen Weltanſchauung. Nicht aus der carteſianiſchen Schule und dem Occaſionalismus erwächſt der Spinozismus. Spinoza's Lehre er⸗ wächſt aus deſſen eigenem Leben, aus deſſen eigenem Denken. Sein Syſtem verſtehen, heißt mit ſeinen Ar ſehen. Henſel gibt keine Geſchichtskonſtruktion, er gibt Erlebniß, nicht todte Hiſtorie, ſondern anſchaulichſtes Bild. An dem ſchönen Thema von Spinoga's Lebens⸗ geſchichte mußte dieſe große und ſchöne Kunſt der Darſtellung doppelt hervortreten. Von den Werken Spinoza's war innerhalb der Lebens⸗ darſtellung der politiſch⸗theologiſche Traktat näher erörtert worden, der den Philoſophen als erſten großen Vertreter der hiſtoriſchen Bibelkritik zeigt. Im fünften Vortrag waren die Hörerinnen zu geſpannterer Aufmerkſamkeit genöthigt. Denn er galt dem theoretiſchen Unter⸗ grunde, auf dem ſich die Ethik Spinoza's aufbaut. Die Lehre Spinoza's wurde je nach dem Ausgangspunkt des Betrachters verſchieden aufgefaßt. Die Hegel'ſche Schule nahm ihn lediglich als Schüler Descartes'. Andere ſuchten den Urſprung ſeiner Lehre in der Kabbala und bei den jüdiſchen Philoſophen des Mittelalters. Aber der Pantheismus der Kabbala iſt ein emanati⸗ ſtiſcher, die Kabbala lehrt eine Reihe Zwiſchenſtufen zwiſchen Gott und Welt. Bei Spinoza fallen Gott und Welt zuſammen. Und von ſeinen jüdiſchen erſten Lehrmeiſtern mag er einzelne Lehrmeinungen aufgenommen haben, gekwiß nicht ſein ganzes Syſtem. Eine in neuerer Zeit aufgefundene Schrift Spinoza's, die lauge für verloren gegolten hatte, der ſogenannte kurze Traktat, zeigt eine deutliche Annäherung an Giordeno Bruno. Vor Allem hat er mit dieſem den Einheitsgedanken von Gott und Welt gemein. Aber Giordano Bruno's Pantheismus war ein äſthetiſcher und teleologiſcher, ein Gedanke, den Spinoza ſpäter in der Ethik verläßt, ja ſogar mit Energie ablehnt. Das Verhältniß der Subſtanzen, die ungelöſte Frage Descartes war es, die Spinoza anregte. Der Löſungsverſuch Geulinez' hat ihn nicht beeinflußt. Der analytiſche, aufſteigende Theil der Des⸗ cartes'ſchen Parabel war für Spinoza unnöthig. Es ſtand für ihn feſt, daß alle Erkenntniß Erkenntniß Gottes iſt. Gott und Erkenntniß ſind Wechſelbegriffe. Gott iſt göttliche Subſtanz. So iſt Erkenntniß Gottes und Erkenntniß der Subſtang daſſelbe. Gott iſt Subſtanz, Man hat dieſe Lehre vielfach ſo interpretirt, als habe Spinoza ſeinem Atheismus eine wohlanſtändige Form geben tvollen und drum das Seiende mit dem Namen Gottes geſchmückt. Dem wiber⸗ ſpricht ſeine brennende miyſtiſche Sehnſucht nach Gotteserkenntniß und ⸗liebe. Dieſer myſtiſchen Sehnſucht gab er die ſeltſamſte Form, die geometriſche. Alle Beweiſe ſollten nach mathematiſcher Methode auf ſelbſtevidente Vorausſetzungen zurückgeführt werden. Bei Des⸗ cartes war der ſyſtembildende Faktor die analyhtiſche Geometrie, Spinoza verfährt nach der euklibiſchen Methode. Spinoza's Ausgangspunkt iſt nicht wie bei Descartes das Selbſtbewußtſein, ſondern die Exiſtenz Gottes. Wie die einzelnen Dinge aus Gott hervorgehen, ſo können ſie auch nur in ihm begriffen werden. Die Art des Beweiſes der Dinge iſt alſo dasſelbe wie ihr Hervorgehen aus Gott. Was Exiſtenz hat, muß als aus Gott her⸗ vorgegangen angeſehen werden. Gott und Natur ſind Wechſel⸗ begriffe. Alles natürliche Sein iſt auf ein ſubſtanzielles Sein be⸗ gründet und nur ſo, alſo in Gott, begreiflich. Denn alles Exiſtirende iſt ein Theil der göttlichen Subſtanz, zerlegt in die Vielheit der An⸗ ſchauung. Damit fällt Descartes Schwierigkeit, das Verhältniß der individuellen Subſtanzen zur göttlichen. Als Zwiſchenglied dient Spinoza die Attributenlehre, die Lehre, daß Gott nach den verſchiedenſten Richtungen hin erkannt werden könne, gemäß ſeiner unendlich vielen Attribute. Dieſe Lehre dahin zu verſtehen, daß Gott aus der Summe der Attribute ſich zu⸗ ſammenſetze, iſt falſch. Ebenſowenig dürfen die verſchiedenen Attri⸗ bute als die verſchiedenen Vorſtellungsweiſen, welche der erkennende Geiſt ſich von der Gottheit macht, als Formen der Anſchauung, an⸗ geſehen werden. Das hieße Spinoza durch die Brille der Kantiſchen kritiſchen Erkenntnißtheorie anſehen.— Die Attribute ſind un⸗ trennbar mit der Subſtanz derbunden, ſie ſind die Mehode, durch welche die Subſtanz wirkt. Wie der Geometer den Raum braucht, um die Geſtaltungen zu erklären, ſo der Philoſoph die Subſtanz. Und wie die Dimenſionen die eigenthümlichen Eigenſchaften, die Wirkungsweiſen des Raumes ſind, ſo ſind die Attribute als Wirkungsweiſe der Subſtanz begreiflich. Subſtanz und Attribute ſind Parallelbegriffe. Wie die Raumentfaltung nur durch die drei Dimenſionen veranſchaulicht wird, ſo wird die Wirklichkeit nur unter der Attributenlehre begreifbar. Gott hat die verſchiedenſten Möglichkeiten, ſich zu individuali⸗ ſiren, und unter jedem dieſer Geſichtspunkte iſt ſeine Erkenntniß möglich. Wir Menſchen können Gott nur nach den beiden Attributen des Denkens und der Ausdehnung erkennen. Andere Weſen haben vielleicht andere Erkenntnißmöglichkeiten, andere Attribute. Unter unſeren beiden Attributen iſt keine vollſtändige Erkenntniß Gottes möglich. Wohl aber eine adäquate, weil unter jedem dieſer Geſichts⸗ punkte eine vollſtändige Entwicklung ſeiner Wirkungsweiſe möglich iſt. Denn wenn ich ſämmtliche Körper nach dem Attribut der Aus⸗ dehnung erkenne, iſt es dasſelbe, wie das Erkennen ſämmtlichen Geiſtes unter dem Attribut des Denkens. Ordnung und Zuſammen⸗ hang der Körper ſind dieſelben wie die der Ideen. Beide laufen parallel, aber ſie ſind getrennte Sphären. Jede Erklärung der Körper aus Geiſtigem iſt falſch. Damit iſt Descartes„influnus physieus“ beſeitigt. Derſelbe Vorgang kann einmal nach der körper⸗ lichen, einmal nach der geiſtigen Seite hin betrachtet werden. Die körperliche Cauſalkette ſchließt ſich ohne geiſtige Erſcheinungen, der Geiſt kann nur Vorſtellungen aufeinander beziehen. Wo, wie beim Willensakt, Körperliches und Geiſtiges zuſammentreffen, findet kein kauſaler Zuſammenhang, ſondern ein Parallelgehen ſtatt. Dieſe Lehre deutet die Entwicklung unſerer modernen Natur⸗ wiſſenſchaft zum Voraus an. Denn auch ihr iſt Bedingung, inner⸗ halb der körperlichen Vorgänge Alles körperlich zu erklären. Wie eine Strömung der modernen Pſychologie pfychiſche Vorgänge pſychiſch erklärt. Dazwiſchen ſteht die Pfſychophyſik, die zu erforſchen ſucht, unter welchen Bedingungen körperliche Veränderungen mit pſychiſchen parallel laufen. So iſt unſere Naturwiſſenſchaft in letzter Linie Spinozismus. Zwei Inkonſeguenzen des Spinoziſtiſchen Syſtems müſſen auf⸗ fallen. Erſtens wird nicht ſtreng deduktiv erklärt, warum der Menſch nur zidei Attribute erkennt und nicht die übrigen. Das weiß man nur empiriſch, aus der Erfahrung. Der zweite Einwand richtet ſich gegen die Annahme des Vorhandenſeins von Einzeldingen, gegen das Beſtehen der Modi neben den Subſtanzen und Attributen. Dieſſes Beſtehen iſt erfahrungsgemäß behauptet, aber nicht bewieſen. Der Geometer kann über Punkte, Linien, Flächen alles Mögliche aus⸗ ſagen. Deren Exiſtenz kann er nur behaupten. So erklärt Spinoza, in welchem Verhältniß die Einzelerſcheinungen zu den Subſtanzen ſtehen; nicht weshalb ſie exiſtiren. Das Verhältniß der Modi zu den Subſtanzen iſt folgendes Wie die geometriſche Figur das, was ſie iſt, den begrenzenden Linien verdankt, ſo bedeutet die gegenſeitige Bedingtheit der Dinge das Ver⸗ hältniß, wonach jedes einzelne Ding ſeine Eigenthümlichkeft durch den Ausſchluß der anderen erhält. Das Weſen des Individuellen liegt in deſſen Begrenzung gegen andere Individuationen. D Ding erhält ſeine Eigenthümlichkeit durch den Ausſchluß der anderen Dinge. Das Individuum kann ſomit nicht Kraftquelle ſein. Kraft iſt in der Subſtanz. Die Geſammtheit ſteht über den Indi⸗ viduen. Das Individuum, abgeleitet aus der göttlichen Subſtanz, thut nichts aus eigener Machtvollkommenheit, es kann nur die ge⸗ gebene Kraft weiter geben. Und zwar phyſiſch wie pſychiſch. Ein dauernder Kauſalnexus beſteht. Wir können uns nur deſſen Gründe veranſchaulichen. Die kauſale Erkenntniß iſt die einzig mögliche. Das Intereſſe darf darum nur auf böchſte Wahrheit, nicht auf perſönliche Be⸗ — 0— 5„—„rrr 5 Denn alle „„„„„ „„55 er— 2—. r,. r er ee — ——————.— 12 Mannheim, 23. Marz e Allem halte man ſich fern von der Denn die Dinge haben nur Kau⸗ tſtändige Weſenheit. Darum iſt die ng au Zufall und Wunder ſind 1 in 8 iren die Vorſtellung eines Ein⸗ griffs der aötliken Sweckthät it in den Mechanismus der Natur. Die kauſale Erkenntniß iſt vollkommen und genügend, um die Dinge in ihrem Verhältniß un ntereinander und in ihrem Verhältniß zu Gott 5 Urth ae 1 1 5 ſein. Vor un l„„ ogiſche 11 achlun ſamkeit folgten die Hörerinnen dem Vor⸗ trag. 5 be ngungen wurde belohnt durch den Genuß, den das Verſtehen gei te. Seh⸗ Aus Stadt und Land. *Maunheim, 283 März 1908. Der badiſche Verein für Geflügelzucht veranſtaltet aus An⸗ 75 der Feier 15 nes 40jährigen Beſtehens eine ee in Aa 1 am Samſtag eröffnet wurde. Die Ausſtellung 2 8 Katalog weiſt insgeſammt Das Hauptkonting zent ſtelle n naturgemäß Hähne und Hühner, die in etwa 25 ver rſchiedenen Sorten, darunter wahren Prachtexem⸗ plaren, vertreten ſind. Pfauen, Truten, Gänſe, Enten und Tauben keihen ſich in würdiger Weiſe an. Eine intereſſante Einrichtung hat die Ausſtellungs itung mit der Aufſtellung von Brutapparaten ge⸗ troffen, die in Thätigkeit ſind, ſodaß Gelegenheit geboten iſt, das Auskriechen junger Hühnchen aus den Giern zu beobachten. Die Aus⸗ ſtellung dauert bis Dienſtag * Sommertagszug. Mehrere vorzüglich gelungene Moment⸗ aufnahme en des geſtrigen Sommertagszuges ſind in dem Schaufenſter des hieſigen Spezial⸗Geſchäftes für Photographie Heinrich Kloos, C2, 15 ausgeſtellt. * Mannheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft. Zu einer gemein⸗ ſamen V(Herren⸗Abend) kamen die Mitglieder und Freunde obiger Ver reinigung am Samſtag Abend im großen Saale des Geſellſchaftshauſes in Ludwigshafen zuſammen. Der Saal reichte kaum aus, um die zahlreich Erſchienenen alle zu faſſen. Unter den Anweſenden bemerkten wir u. A. Herrn Stadtſchulrath Dr⸗ Sickinger⸗Mannheim, Herrn Kreisſchriftwart Baumann⸗ Käarlsruhe, ſowie einen ehemals hervorragenden Turner des Turn⸗ Vereins Mannheim, A. Saalfel d, z. Zt. in Frankfurt. Auch von Seiten der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörde Ludwigshafens waren ige Vertreter erſchienen, die der Einladung der Vereinigung Folge leiſtend, an der herrlich verlaufenen Veranſtaltung theilnahmen. Nach Lkimnem flott Marſch der Kapelle Scholz, welche den Muſikaliſchen Theil des Abends übernommen hatte, eröffnete die Sängerriege des Turnvereins Mannheim unter Leitung ihres Dirigenten Herrn e Sieder mit dem Iſenmann'ſchen Chore„Das Bächlein“ den Reigen der Vorführungen. Sodann be⸗ trat der Vorſitzende 135 Vereinigung, Herr A. Re in hard das 75 dium, um die Anweſenden zu begrüßen und die Zwecke und Ziele der Turnerei in begeiſterter, wohldurchdachter Anſprache 3u ſchil⸗ dern. Mit einem dreifachen„Gut Heil“ auf das deutſche Vaterland, ſchloß er 1 85 mit lautem Beifall aufgenommene Rede. Es folgten nunmehr Stabübungen des Turn⸗ und Fechtklubs Ludwigshafen, welche, von 1. Difenart Bauer einſtudirt, exakt und ſchneidig aus⸗ geführt wurden. Das Reckturnen der Elite⸗Mannſchaft aus den 5 Turnvereinen rief ſtürmiſchen Beifall hervor; man konnte dabei Hebungen ſehen, wie ſie von Berufskünſtlern kaum beſſer gemacht werden können. Leiter⸗Phramiden des Turnvereins Mannheim, ärrangirt von Turnwart Helbach, ſowie hängende Gruppen an Trapez und Ringen vom Männerturnverein Ludwigshafen, geleitet bon Turnwart Sauerhöfer, kamen ebenfalls mit Eleganz und großer Sicherheit zur Darſtellung und wurden ſtürmiſch applaudirt. Das Gleiche war der Fall bei den vom Turnerbund Germania Mann⸗ heim dargeſ ſtellten Marmorgruppen, die vom Vorſitzenden genannten Vereins, Herrn Werlin, einſtudirt worden waren. Der Schluß des Abends war dem Humor gewidmet, wobei namentlich Turner Weinreich jun. einen urwüchſigen Couplets in die fröhlichſte Sti mmung ver⸗ Er erntete ſtürmiſchen Beifall. Die des Turn⸗ irs trug eine wirkungsvolle Burleske„Der Tyrann von Shra⸗ Tus“ vor, wobei namentlich die Hauptdarſteller Turner Winkler, Gr o 0 5, Koblenz, Irſchlinger, Thenau, Boos, Baum⸗ gart, Fuß und Schaub mit Geſchick ihre Rollen vertraten. 115 Zwiſchenpauſen wurden durch Geſangsvorträge der Sängerriege des Turnvereins Mannheim, ſowie durch allgemeine Chorlieder aus⸗ gefüllt. Großen Beifall fand hierbei ein von Herrn Richard Bo 8 ke, Mitglied der Turngeſellſchaft Mannheim, verfaßtes Chorlied, das er ſelbſt dirigirte. Mit den 40 000 Litern Wein, die bei einem Weinhändler in Landau am letzten Mittwoch laufen gelaſſen worden ſind, ſcheint es ne eigene Bewandniß zu haben. Das Gericht hatte dieſen Wein an nen Weinkommiſſionär verkauft, der ihn zu Brennzwecken wieder uanderweitig abſetzen wollte. Er ließ ſich aber vorher noch eine Probe hen, deren chemiſche Unterſuchung nur noch einen Alkoholgehalt von tiwas über 2 Prozent aufgewieſen haben ſoll, während bei einer ſeitens der Verſuchsanſtalt in Speyer vorgenommenen Unterſuchung Alkoholgehalt von 8,5 Prozent feſtgeſtellt wurde. Auf dieſes hin kfolgte ſeinerzeit die Verurtheilung des Weinhändlers. Da der einkommiſſionär die Annahme des beſchlagnahmten Weines ver⸗ gerte, ließ das Gericht aus den vier in Betracht kommenden ſſern nochmals Proben entnehmen, da ſich nun bei der Entleerung Weines ergab, daß die Fäſſer unten angebohrt aren und die Vermuthung nahe lag, mit dem zeine müſſe eine abermalige Taufe trotz der an⸗ iegenden Stiegel vorgenommen worden ſein, urde gegen den Weinhändler gerichtliche Unterſuchung eingeleitet, eifrigſt betrieben wird. Zahlreiche Zeugen wurden bereits 5 Ueber die geſtrigen Erdboben wird aus der Pfalz noch berichtet: n Landau wurden Erdſtöße um die 6. Stunde verſpürt. Sie garen ſo heftig, daß die Fenſter klirrten.— In Offenbach dauerte Stoß ungeſähr—5 Minuten und glich. einem ſtärkeren Winde, Fenſter 1 Thüren, ſowie die Möbel in den Zimmern kzitterten.— In Siebeldingen verſpürte man kurz nach 6 einen heftigen Erdſtoß, der ungefähr—5 Sekunden andauerte . ſo gewaltig war, daß die Zimmergeräthe ſtark ins Wanken kamen. Beltſtatt hinüber und herüber ſchwankte. einem ſtarken unterirdiſchen Geräuſch begleitet.— In Wörth irden alle Zimmergeräthe erſchüttert, Schränke flogen auf und Ge⸗ fiel zu Boden. In Maximilians au folgten in Inter⸗ in der Zeit von—5 Sekunden 3 mächtige Erdſtöße, die ſo ig waren, daß! Flaſchen und Gläſer klirrten, Bilder von den den eeee ſogar ſind Schränke umgefallen, dieſen 3 Stößen Nachmittags punkt 2 Uhr ein weiterer, der ebenſo ſtark wie üh, hielt jedoch nur 2 Sekunden an.— In Kandel erſchreckte Erdſtoß von ganz gewaltiger Heftigkeit, begleitet von mächtigem ükrirdiſchem Rollen, kurz nach 6 Uhr die Einwohnerſchaft. nar Alles lebendig. Viele Leute eilten be ſtürzt aus den Htkuſerit. ſt lag auf allen Geſichter n. Um 7 Uhr wurden weitere Erdſchwank⸗ en von geringer Heftigkeit verſpürt. Eine weitere Meldung des Kur.“ aus Kandel beſagt: eingeſtürzt, Mauern und Zimmerdecken zeigen Riſſe, der Verputz Winden und au Dächern i ſt mehrfach herabgeworfen. Faſt in fi ren der Kataſtrophe. Auch die Ha ße Unruhe. Die Hähne krähen chten ſie Leute, die noch in den Betten verſpürten, 333 Nummern vom Turn⸗Verein Mannheim die Anweſenden Bei der Rebiſion der Direktor der Volksbank ernannt worden ſei. ſeit 27 Jahren in der Volksbank thätig. Erfolg war furchtbar. Der Erdſtoß war lange nicht ſo ſchlimm wie heute. herrſchen, ſind nachgerade unhaltbar geworden. nicht nur Preſſe und Litteraten, das anerlennen auch viele Behörden, kwelche durch die Desavouirung der allerhöchſten Cenſurbehörde in Berlin ihre diesbezügliche Antwort verlautbarten. Die Verechtigung einer Fin⸗ Männer ausüben, welche im Stande ſind, zeugniſſe zu beurtheilen. der gegenwärtigen Cenſur zweifeln, wenn ſchon die verſchiedenen Eine große Anzahl Schornſteine Gegentheil vermuthen. gerichts und 1 Cenſurverbot„Maria von Magdala“ loszureißen. wurden als der mächtige Erdſtoß heute früh erfolgte, ſich eilend ver⸗ ckten.— In Hagenbach ging die Bewegung von Weſten nach Oſten und dauerte etwa 2 Sokunden. Die Häuſer erzitterten, Möbel und Fenſter knarrten. Die Einwohner eilten auf die Straßen. Um ½3 Uhr heute Nacht wurde der erſte ſchwächere Erdſtoß verſpürt. Int den umliegenden Orten Neuburg, Wörth, Jockgrim und Rhein⸗ zabern war der Erdſtoß in gleicher Heftigkeit wahrgenommen worden. * Brandprobe in Karlsruhe. Morgen Dienſtag, 24. März, Nachmittags 3 Uhr, findet auf dem Meßplatz in Karlrsuhe eine von dem Verband Badiſcher Zimmermeiſter veranſtaltete intereſſante Brandbrobe ſtatt. Dieſelbe hat den Zweck, feſtzuſtellen, welche Art von e bei Feuersbrünſten am widerſtandsfähigſten und am längſten gangbar ſind. Es kommen zu dieſem Behufe zur Auf⸗ ſtellung erſtens eine Steintreppe, zweitens eine eiſerne Treppe, theils mit Holz⸗, theils mit Xhlolithbelag, drittens eine Treppe aus Eichen⸗ holz, viertens eine Treppe aus Forlenholz; die beiden letzteren Treppen erhalten verputzte Unterſicht; fünftens eine kleine Treppe aus Eichenholz, welche nicht verputzt wird. Unter die ſämmtlichen Treppen kommt ein gleichwerthiges und gleich großes Quantum Brennmaterial zu liegen, das gleichzeitig in Brand geſetzt wird. Der Brandprobe bringt man in den weiteſten Kreiſen das größte Intereſſe entgegen und werden ihr u. A. die Vertreter verſchiedener ſüddeutſcher Regierungen, ſowie zahlreicher Städte beiwohnen. * Durch die kalten Nächte der vorigen Woche haben, wie aus der Pfalz berichtet wird, die Mandel⸗ und Aprikoſenbäume, welche gegen⸗ wärtig in Blüthe ſtehen, ſehr gelitten. Die Aprikoſen blühen ſehr ſpärlich, ſo daß man ſchon jetzt eine ſchlechte Ernte vorausſagen kannz in geſchüt tzten Lagen iſt die Blüthe etwas beſſer. * Prügel ſtatt Lohn. Am 30. Januar gingen Sgloſſer Richard Dietz aus Eberbach und Schloſſer Heinrich Frey aus Neuſtadt a. H. zu ihrem Meiſter, dem Schloſſermeiſter Wilhelm Schneid er aus Marköbel, um ihren wiederholt verſprochenen Lohn in Empfang zu nehmen. Die Arbeiter kamen aber ſchön an, Schneider verbot ihnen ſofort den Hof und als ſie nicht gleich gingen, ſchlug er dem Dietz mit einem Stück Eiſen auf den Kopf. Schneider erhielt wegen Körperverletzung 15 Mk. Geldſtrafe event. 3 Tage Gefängniß; Dietz und Frey, welche von Schneider wegen Hausfriedensbruch angezeigt waren, wurden freigeſprochen. Das Gericht nahm an, daß ſie mit Rückſicht darauf, daß ſie beſtellt worden waren, um ihren Lohn zu holen, ſich einer ſtrafbaren San nicht bewußt waren. „Eine ſchwere Ausſchreitung mehrerer Italiener fand am Faſt⸗ nachtsmontag in Ladenburg ſtatt, welche für den Hauptbetheiligten, den Erdarbeiter, gelernten Tüncher Ildebrando Cantelli aus Italien, leicht eine längere Gefängnißſtrafe wegen Streikaufreizung zur Folge hätte haben können. Unter den Arbeitern der Firma Groſſelfinger, welche die Kanaliſation in Ladenburg ausführt, herrſchte wegen Differenzen eine Streikbewegung. Mehrere Ita⸗ liener veranſtalteten am Faſtnachtsmontag einen Faſtnachtszug mit verſchiedenen Muſikinſtrumenten, wobei Ziehharmonika und Geige noch die annehmbarſten Inſtrumente waren. Der Zug kam auch an die Arbeitsſtätte und Cantelli ſoll die arbeitenden deutſchen Arbeiter unter Drohung zur Niederlegung der Arbeit aufgefordert haben, was aber nicht bewieſen werden konnte, da die Deutſchen das Italieniſch nicht genau verſtanden. Als der hinzugekommene Auf⸗ ſeher der Firma die Italiener vom Platze verwies, gab es eine Schlägerei, ſodaß die Polizei und Gensdarmerie mußte. Cautelli warf den Gensdarmen in einen Graben und wider⸗ ſetzte ſich mit aller Gewalt ſeiner Verhaftung. Cantelli hatte ſich am Samſtag wegen Wiederſtands vor dem Schöffengericht zu berant⸗ worten. Das Urtheil kautete auf 5 Wochen Gefängniß. * Die Einbrecher Eulenburg verhaftet. Nach. gelangten Mittheilungen iſt Otto Eulenburg in Hamburg, ſein Vater in Altona verhaftet worden. Nus dem Großherzogthum. * Rheinau, 23. März. Heute Vormittag entſtand in dem An⸗ weſen des Landwirths Mathäus Marcenell Kaſpar Sohn Relaishaus auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe Feuer, das in kurzer Zeit die Scheune in Aſche legte. Die Feuerſpehr von Rheinau war ſehr raſch zur Stelle und verhinderte durch ihr thatlräftiges Einſchreiten ein weiteres Umſichgreifen des Jeuers Neulußheim, 23. März. In Altlußheim ſcheuten am Freitag Abend auf dem Rheindamme die Pferde des Landwirths Mathias und gingen durch. An der Rheinhäuſerſtraße, in der Nähe der Ortswaage, warfen die Pferde den Wagen um und die drei Inſaſſen trugen mehr oder weniger Verletzungen davon. Der eine der Verletzten, Taglöhner Jakob Röth, 83 Jahre alt, mußte nach Heidelber eg ins Akadem. Krankenhaus werden, er hatte einen Armbruch erlitten. Pfalz. Reſſen und Umgehung. * Mainz, 21. März. Die Veruntreuungen des Kaſſirers Her⸗ mann von der Mainzer Volksbank beliefen ſich auf M. 288 000. Von dieſer Summe hat nach Entdeckung des fehlenden Betrages durch die Bücherreviſion der Beſchuldigte unter den ihm zugeſagten Bedingungen, daß eine Anzeige nicht erfolge, M. 255 000 wieder herausgegeben, ſodaß nur ein Fehlbetrag von M. 25 000 vorhanden iſt. Dieſer iſt gleichfalls zur Hälfte gedeckt durch ein Guthaben des Hermann an der Volksbank, ſodaß noch M. 13 000 ungedeckt ſind. Biicher hatte ſich herausgeſtellt, daß Hermann auch in den Büchern Fälſchungen vorgenommen hat, wodurch das Manko in der Kaſſe längere Zeit unentdeckt blieb. In einem Schreiben an ein Mitglied des Verwaltungsraths der V Volksbank theilte H. mit, daß er die Unterſchlagungen deßhalb verübt habe, weil er nicht zum * Mainz, 22. März. Von einem ſchweren Schickſalsſchlag iſt eine hieſige Familie getroffen worden. Die ſchon bejahrte Mutter ſtarb plötzlich und die Schwiegertochter ſchickte ihr kleines Töchterchen zu der Tochter der Verſtorbenen, der ſie mittheilen ſollte, ſie möchte raſch kommen, die Mutter wäre ſchwer krank. Dabei ſchärfte ſie dem Kind noch ein, es ſolle ja nichts von dem ſchon erfolgten Tode ſagen. Das Kind richtete in ſeinerHarmloſigkeit Alles ſeiner Tante aus und fügte auch hinzu, daß es ja nichts von dem Tode ſagen dürfe. Der Die junge Dame ſtürzte vom Herzſchlage ge⸗ todt zuſammen. 0 Theater, Kunſt und igenſchalt. Von der Cenſur. Bei den täglich ſich wiederholenden Nach⸗ richten über all die Anſchläge der Cenſur auf die deutſche Litteratur würde es ſich faſt empfehlen, wenn die Zeitungen eine ſtehende Rubrik mit obiger Ueberſchrift in ihren Spalten ein⸗ richten würden. Es war ſchlimm zu Dumraths Zeiten, aber doch noch Die Zuſtände, die gegenwärtig Das anerkennen abſprechen, ſolange ſie litterariſche Er⸗ Man muß aber an der Urtheilsfähigkeit begrenzten Cenſur wird⸗ Niemand Cenſurbehörden untereinander nicht gleicher Meinung ſind. Was in Hamburg recht iſt, muß doch in Berlin billig ſein.„Maria von! Magdala“ und ihre verſchiedenen Schickſale laſſen das Daß das Urtheil des Oberverwaltungs⸗ Merkwürdig war, daß Hühner, die gerade gefüttert geholt werden Hermann iſt bereits wed 5 burg nahm zu dem Cenſurberbot inſofern Stellung, als er befahl, daß das Stück am Palmſonntag auf dem Hof⸗ und Landestheater in Oldenburg öffentlich aufgeführt wird. Weiter unter⸗ wirft in den„M. N..“ Amtsrichter Doſenheimer⸗Waldmohr die Eut⸗ ſcheidung des Oberverwaltungsgerichts über„Maria von Magdala“ einer ſcharfen Kritik, die folgendermaßen ſchließt: „So erſcheint Chriſtus in der Wirkung ſeines Weſens auf die⸗ jenigen, mit denen er in Berührung kommt, als eine hoheitsvolle, wunderbare Perſönlichkeit. Nur eine ſolche Perſönlichkeit, wie ſie der Dichter ſchildert, war im Stande, durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart auf das religiöſe Empfinden der Menſchheit einen geſtaltenden Einfluß auszuüben. Und dennoch meint der höchſte preußiſche Verwaltungsgerichtshof mit dem Miniſter des Innern, das Hehſeſche Drama enthalte einen Angriff auf die ſtaatlich zu ſchützende chriſtliche Religion. Eine derartige Ent⸗ gleiſung des äſthetiſchen Urtheils iſt meines Erachtens nur durch die Thatſache erklärlich, daß ein großer Theil unſerer Beamten in Sachen der Kunſt nicht genügend durchgebildet iſt und in religiöſer Beziehung ſich zu einem engherzigen Kon⸗ feſſionalismus belennt, der das Weſen der Religion nicht von ihrer Form zu unterſcheiden vermag.“ Der Intendant v. Poſſart gibt ſeinem Sohn, der im Ber⸗ liner Polizeipräſidium mithilft gefährliche Dinge zu verbieten, die gebührende Antwort, indem er, wie gemeldet, in München Heyhſe's „Maria von Magdala“ demnächſt öffentlich vorleſen wird. Allein die Cenſur, geleitet vom Berliner Polizeipräſidenten, kümmert ſich wenig um derartige Ohrfeigen, ſie wüthet weiter um⸗ her in den preußiſchen Gauen. So hat dem Stadttheater in Elberfeld Oberbürgermeiſter Funck die geplante Zweitaufführ⸗ ung des Schwankes„Das Thal des Lebens“ von Max Dreher unterſagt. Der Herr Oberbürgermeiſter ſoll ſeiner Verwunderung darüber Ausdruck gegeben haben, daß die ihm unterſtellten Polizei⸗ organe eine Aufführung des Stückes zuließen. Die vom Jubi⸗ läumsbrunnen her ſattſam bekannten Elberfelder Unſittlichkeits⸗ 1 85 ſcheinen alſo ſeit der erſten Aufführung tapfer gewühlt zu aben Wie preußiſche Cenſoren zu ſolchen Verboten gedangen, darüber liefert die„Königsb. Hart. Ztg.“ einen werthvollen Beitrag. Sise berichtet nämlich daß, als vor einigen Jahren einmal ein Schrift⸗ ſteller mit einem Cenſor um die Freigabe ſeines Bühnenwerkes rang, der Schriftſteller endlich verzweifelt in die Worte ausbrach:„Vor würde ja nicht einmal Goethes„Fauſt“ Gnade finden!“ Worauf der Cenſor kühl erwiderte:„Ja, glauben Sie denn, daß heute ſo etwas noch geſchrieben werden dürfte?“ — Darf man ſich Angeſichts dieſes Cenſorenwortes eigentlich noch darüber wundern, daß heute Schauſpiele von Heyſe 5 boten werden? Bei Schluß der Redaktion erhalten wir jplgende Tel gramm aus München:„Der hieſige Goeihe⸗Bund hielt geſtern eine Verſammlung ab, in der u. A. Stuck, Gang⸗ hofer, Max Bernſtein, Profeſſor Lipps anweſend waren. In einſtimmig gefaßter Reſolution drückte die Verſammlung dem Berliner Goethe⸗Bund ihre herz Sympathie zu dem Kampfe gegen die Cenſur aus und era⸗ die heute in Deutſchland noch beſtehende Theater Cenſur, dieſen kleinen gehäſſigen Ueberreſt de alten Polizeiſtaates für eine des deutſchen Volkes unwürdige Einrichtung, die un vereinbar iſt mit der Freiheit künſtleriſchen Wirkens und fordert deren unbedingte Beſeitigung. Kleine Mittheilungen. Frau Cofima Wa gner hat gegen die von Direktor Conried geplante Aufführung des„Parſifal“ im Newyhorker Metropolitan⸗Opernhaus Proteſt erhoben. Sie bezeichnet in ihrem Proteſt eine ſolche Aufführung, die Direktor E E ried auch gegen ihren Willen will, als 5585 **V— **.* Frankfurter Opernhaus.(Sbpielplan.) Dienſtag, 24. „Triſtan und Iſolde“l. Mittwoch, 25.: Neu einſtud ſichwarze Domino“. Donnerſtag, 26.„Wilhelm T Freitag, 27.: Geſchloſſen.— Samſtag, 28.:„Lohengr Sonntag, 29.: Nachmittags:„Der Troubadour“; Abend „Der ſchwarze Domino⸗— Montag, 30.: Geſchlof Dienſtag, 31.::„Carmen“. Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienſtag, März: Letztes Gaſtſpiel des Herrn Coquelin mit Geſellſchaf „L Abbé Conſtantin“. Hiencef„Les Précteu Ridieules“.— Mittwoch, 25.:„Heimath“.— Donnerſt 26.:„Der blinde Paſſagier“.— Freitag, 27.:„Mon Vanna“.— Samſtag, 28.: Zum erſten Male:„Die ſtil! Stube n⸗— Sonntag, 29.: Nachmittags:„er blin de ſagker“; Abends:„s Nuller!“,— Montag, 80. ſtillen Stuben“, Gerichtszeſtung. *Prozeß gegen das„Blumenmedium“ Anna Rothe. Au Verlin wird uns unter Heutigem telegraphirt: Vor der erſt Strafkammer des Landgerichts II1 begann heute der Prozeß gegen das ſogenannte 2 Blumenmedeum, Frau Rode wegen vollendeten B trugs in 61 und verſuchten 3 in 9 Fällen. chſü. März. Ein Jungliber Verein wurde heute hier gegründet, dem nach einer z den Rede Prof. Rohrhurſt's aus Heidelberg bereit Mitglieder beigetreten ſind. * Diedenhofen, 22. März. lichen Verſammlung des Gemeinder at 5 8 ſtheilte Nachmittag der Kommandant von Diedenhofen, Gener 115 8 ſtimmte, daß die Stadtumwallung Diedenhofen ifRb dem linken Moſelufer mit Ausnahme der 1 125 5 für den am Sendden 8 deutſchen Volkes zogenen Erlaß entgegenzunehmen. * Stuttgart, B. März. Geſtern Abend entg bei der Station Degerloch der letzte Wagen eines Zuge Filderbahn. Von den Inſaſſen wurden ſteben Pe theils ſchwer, theils leicht verlezt. *Emden, W. März. Saue früh iſt der 8 des 2 8 18 8 mder 2 wt 0 28 in 3 a ſetzung der Straſvollſtreckung zu beweilligen. Dieſe jedoch vornehmlich nur erſtmals verurtheilten Gute kommen. l. SẽLü —5 Paris, 23. März. Der Senat hielt heute eine Vor⸗ mittagsſitzung ab. In derſelben wurden die Budget des Kultus, des Innern, der Finanzen und der Münze, in welcher die Ginführ! von Nickelgeld vorgeſehen iſt, bewilligt. In allen dieſen Etats wurden einige che gemacht 1 * Petersburg, 23. März. In der ausländiſchen Preſſe wurde die Nachricht verbreitet, die ruſſiſche Regierung habe für Serbien ein Geſchenk von 10 Millionen Patronen beſtimmt. Zur Richtigſtellung dieſer Meldung iſt die„Ruſſ. Telegr. Agentur“ ermächtigt, mitzutheilen, daß die Bewilligung dieſes Geſchenkes davon abhängig gemacht wor⸗ den iſt, daß der Termin für die Ueberführung desſelben füt Ende Mai feſtgeſetzt wird und dieſelbe nur für den Fall erfolgt, daß die Ruhe auf der Balkanhalbinſel nicht geſtört wird. * Madrid, 23. März. Der„Heraldo“ veröffentlicht eine Depeſche aus Tanger, der zufolge die Trup pen des Sultans, in drei Diviſionen eingetheilt, aus Fez ausmar⸗ ſchirten. Der Sultan wird Fez nach Oſtern verlaſſen. *Madrid, 23. März. Der„Heraldo“ meldet: Der Marineminiſter berieth mit dem Miniſterpräſidenten über einen zwiſchen ihm und den Marineoffizie⸗ ren ausgebrochenen Konflikt und erklärt, es beſtehe thatſächlich ein Komplott unter gewiſſen Elementen der Flotte. Der Maxrineminiſter werde den Umſtänden gemäß han⸗ deln. Silyoela billigte die Handlungsweiſe ſeines Amtsgenoſſen. Admiral Valcarcel erbat ſich eine Audienz beim König, der ihn morgen empfängt. Newyork, 23. März. Die Vulkane Soufrieère auf St. Vincent und Mont Pelsée auf Martinique haben wieder heftige Ausbrüche. Zur Kriſe in Bayern. H. Muünchen, 23. März. Wie wir hören, ſoll der Misziſter des Junern, Freiherr v. Feilitzſch ſeine Eut⸗ laſſung eingereicht haben. Eine Entſcheidung hier⸗ über wird in den nächſten Tagen zu erwarten ſein. Vizepräſident Frhr, v. Heeremann. * Berlin, 23. März. Der erſte Vizepräſident des Ab⸗ geordnetenhauſes, Frhr. b. Heeremann, iſt heute Vormittag 8% Uhr geſtorben. (Clemens A. Freiherr Heeremann v. Zuydwyk war geboren am 26. Auguft 1832 zu Surenburg b. Rieſenbeck. Nach Be⸗ endigung des Gymnaſium⸗Beſuches 1851 ſtudirte Heeremann in Bonn, Heidelberg und Verlin Jurxa. Zunächſt fand er Anſtellung am Kreisgericht M d Münſter, dann beim Regierungskollegium daſelbſt. 1874 wurde Heeremann unter gleichzeitiger Ernennung zum Regie⸗ Tungsrath als Mitglied in das Regierungs⸗Kollegium Merſeburg berufen. 1876 trat er aus dem Staatsbienſt aus, um ſich ganz der Kunſtſchriftſtellerei wie der parlamentariſchen Arbeit hinzugeben. Seit 1870 war Heeremann Mitglied des Abgeordnetenhauſes, welchem er ſeit 1882 als 1. Vizepräſident vorſtand. Mitglied des Reichstages war er ſeit Gründung desſelben, in welchem er ſich als Angehöriger der Centrumspartei zu mehreren Malen hervorthat. Am 12,. März erlitt Heeremann im Abgeordnetenhaus einen Schlaganfall, von dem ſich der Abgeordnete, welcher wenige Tage darauf noch an einer Lungenentzündung erkrankte, nicht wieder erholte. D. Red.) Erdbeben. * Paris, 23. März. In Südfrankreich, namentlich in den Städten Tarasceon, Joix und Aix les Bains wurden geſtern Nachmittag drei kurze Erdſtöße verſpürt. Cuero, 23. März. Heute Morgen wurde hier und in der Umgegend ein Erdbeben verſpürt. Der„Reſtaurador“ wieder beſchlagnahmt. *Newyork, 23. März. Eine Depeſche des„Newy. Herald“ aus Port of Spein meldet, der engliſche Kreuzer„Pallas“ nahm den venezolaniſchen„Reſtaurador“ unter der Beſchul⸗ digung der Seeräuberei weg. Zur Affaire am ſüchſiſchen Hof. *Newhork, 28. März.(Frankf. Ztg.) Der Zahnarzt OBrian, dem angeblich gerathen worden iſt, Dresden zu verlaſſen, iſt mit ſeiner Gattin hier eingetroffen. Beide beſtreiten, daß OBrian ſich eine Verfehlung mit der Prinzeſſin Luiſe habe zu Schulden kommen laſſen. Der amerikaniſche Konſul in Dresden habe'Brian eine Beſchejnigung mitgegeben, in der er ſagt, Herſelbe ſei das Opfer der Verleum ddung und eines willkür⸗ lichen Aktes.'Brian erklärt, unter den Effekten dor Prinzeſſin hätten ſich Gedichte an 28 Männer befunden, darunter auch ſolche an ihn. Indeſſen ſeien dieſe nie abgeſandt worden. Er erklärt, daß die Prinzeſſin Louiſe augenſcheinlich infolge ihres Zuſtandes zeit⸗ weilig geiſtesgeſtört geweſen ſei. 8 Die Botſchaft Caſtro's. *Caracas, 23. März. Caſtro verlas im Kongreß in Gegenwart des diplomatiſchen Korps eine Botſchaft. Ex verlangt das Aufhören der inneren Zwietracht, um eine Zerrüttung des Landes zu vermeiden und ſagte, die europäiſche Intervention geſchah durch Leute, die unfähig ſind, ihre Anſprüche der Unparteilichkeit der Ge⸗ richte zu unterbreiten, und Gewalt anwendeten, weil er ſich weigerte, den ungerechten Forderungen Eng⸗ lands und Deutſchlands nachzugeben. Sie hätten im heimlichen Einberſtändniß mit Mathos gehandelt, um Caſtro los zu werden. Nachdem die Souveräni⸗ tät des Landes gewahrt, lege er hier ſein Amt nieder. Der Kongreß möge einen ſolchen Nachſolger wählen, der keine Zuneigung zu den Fremden zu empfinden brauche, die ohne Grund gewaltſam über das unglückliche Land herfielen, zum Schaden der Ziviliſation und der Errungenſchaften des Reiches. Er wünſche lediglich, Venezuela geachtet und glücklich zu ſehen. ** R Berliner Drahtbericht. (Berlin, 28. März. Frau Profeſſor Anna Schultzen⸗ Von Aſten von der königlichen Hochſchule für Muſik wurde am Samſtag Abend, als ſie einen Straßenbahnwagen beſteigen wollte, von einer Automobil⸗Droſchke angefahren und erlitt einen Unter⸗ ſchenkel⸗ und Rippenbruch.— Auf der Pariſer Buffalo⸗Bahn ſtanden ſich geſtern der Amerikaner Nelſon und der kleine Michagel in zwet Halb⸗Touren⸗Rennen gegenüber. Im 10 Kilometer⸗Renmen ſiegte Nelſon. Michgel erlitt an ſeiner Führungs⸗Maſchine Defekt. Auch das 20 Kilometer⸗Fahren gewann Nelſon, nachdem Michael ge⸗ fallen war. Im internationalen Hauptfahren ſiegte Elleggard.— Ein Privattelegramm der„Germania“ meldet aus Rom vom 22.: Heute Mittag empfing der Papſt die Vertreter des Kartellverbandes der katholiſchen deutſchen Studentenverbhind⸗ Ungen in Privataudienz. Der Präſident des Vorortes überreichte dem heiligen Vater eine Adreſſe und hielt eine lateiniſche Anſprache, welche der Papſt in 10 Minuten langer lateiniſcher Rede beantwortete. Jeder erhielt aus der Hand des Papſtes eine ſilberne Medaille Leo XIII.) Er war über die Huldigung ſehr erfreut und ſpendete 15 n Verbindungen und den Familienangebörigen der Mitglieder eroliſchen Sean. wixrken. 33 —. 145 192 05 Deutſcher Reichstag. (290. Sitzung.) 93 8 W. Verlin, 23. März. Am Bundesrathstiſch: Stgatsſekretär Graf Poſadowskh. Präfident Graf Balleſtrem eeröffnet die Sitzung um 10 Uhr 20 Minuten und theilt mit, Freiherr v. Heeremann, Mitglied aller deutſchen Reichstage ſeit 1871, ſei heute Vormittag ver⸗ ſtorben, nachdem er bis zum letzten Augenblick vor der vor Kurzem eingetretenen Krankheit im Dienſt des Vaterlandes hervorragend ge⸗ arbeitet und an den Verhandlungen des Reichstages eifrig ſich be⸗ theiligt hat, obwohl ihn ſein Amt im Abgeordnetenhauſe in hohem Maaße in Anſpruch nahm. Seine Andenken wird bei uns ſtets in hohen Ehren bleiben. Die Abgeorneten erheben ſich zu Ehren des Verſtorbenen von ihren Plätzen. Hierauf wird das berathen. In der Generaldiskuſſion bedauert Wurm(Soz.), daß das Geſetz nicht auch auf die Kinderarbeit in den land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Betrieben ausgedehnt wurde. In der Spezialdiskuſſion werden die erſten 14 Paragraphen diskuſſionslos genehmigt. Zu§ 15, der die Beſchäftigung von Kindern unter 12 Jahren in, Gaſtwirthſchaften unterſagt, befürwortet Graf v. Bernſtorff⸗Lauenburg(Welfe)“ einen Antrag, nachdem die untere Verwaltungsbehörde nach An⸗ hörung der Schulaufſichtsbehörde befugt iſt, in Orten mit weniger als 20 000 Einwohnern unter gewiſſen Bedingungen die Beſchäftigung von Kindern unter 12 Jahren zu geſtatten. Gothein(freif.) empfiehlt den Antrag zu§ 15 folgendermaßen zu faſſen: Im Betriebe der Gaſt⸗ und Schankwirthſchaften dürfen fremde Kinder unter 12 Jahren überhaupt nicht, Mädchen nicht bei der Bedienung von Gäſten beſchäftigt werden. Eigene Kinder unter 12 Jahren dürfen in ſolchen Betrieben nur aushülfsweiſe mit gelegentlichen Hültsleiſtungen be⸗ ſchäftigt werden. Trimborn(Centrum) tritt für den Antrag b. Bernſtorff ein. Molkenbuhr(Soz.) erklärk die ablehnende Haltung ſeiner Fraktion den beiden Anträgen gegenüber. Hoffmann⸗Dillenburg bittet das Haus, geſchloſſen für den Antrag v. Bernſtorff zu ſtimmen. 5 Nachdem Abg. Gothein(freiſ. Ver.) ſeinen Antrag zurück⸗ gezogen hat, wird das Amendement v. Vernſtorff angenommen, ebenſo der Reſt des Geſetzes. Es ſolgt die 5 dritte Leſung des Etats. 5 Am Bundesrathstiſche ſind inzwiſchen erſchienen: Reichskanler Graf v. Bülow und die Staatsſekretäre Frhr. b. Richthofen und Nieberding. In der Generaldiskuſſion verbreitet ſich Spahn(Centrum) (faſt unverſtändlich) über die Stellung Deutſchlands i m Dreibund. Die Ausführungen des Reichskanzlers über den Dreibund haben Überall Anklang gefunden. Redner kommt weiter auf die Venezuelafrage zu ſprechen und auf die Abſtriche, die der Reichstag am Etat vorgenommen hat. Er verwahrt das Centrum gegen die In⸗ ſinuation, daß es die Zuſchußanleihe ablehne, beil das Jeſuitengeſetz noch nicht gekommen ſei. In der Spezialberathung werden die Etats des Reiehstags, des Reichskanzlers und der Reichskanzlei ohne Debatte beſpilligt. Beim Etat des Auswärtigen Amts wünſcht Haſſe(nat.⸗lib.), daß ſich die Regierung der Deutſchen in Südafrika, die ihr Vermögen im Burenkriege verloren haben, annehme. Er empfiehlt, einen eigenen Kommiſſar nach Südafrikg zu entſenden. Der Etat wird bewilligt. Beim Kolonialamt bemerkt Haſſe(nat.⸗lib), daß ihm der Ton aufgefallen ſei, in dem ſich Gouberneur Leutwein gegen die Eönwanderung von Buren in Südweſtafrila ausgeſprochen habe. Der Bur ſei der Pionier für die Bewirthſchaf⸗ tung eines Gebietes, das dem deutſchen Bauern noch unbekannt ſei. Dringend nothwendig ſei der Bau von Bahnen in Afrika. Bei dem Etat des Reichsamts des Innnern be⸗ dauert Baſſermann(nat.⸗lib), daß das Geſetz über die kaufmänniſchen Schiedsgerichte auch in dieſem Jahre nicht zur Erledigung komme. Staatsſekretür Graf Pofadowsky: Im Bundesrath iſt man über die Vorlage des Reichskanzlers, betr, die kaufmänniſchen Schiedsgerichte, getheilter Anſicht. Der Geſetzentwurf liegt jetzt noch im Bundesrathe. Bei der Geſchäftslage des Hauſes erſcheint es ſehr zweifelhaft, daß der Bundesrath den Geſetzentwurf ſoweit fördern wird, daß er noch an das Haus gelangt. Grhoffe, daßin der nächſten Tagung des Reichstages die Vorlegung erfolgen kann. Singer(Soz.) 5 bedauert lebhaft, daß der Bundesrath den Entwurf noch nicht fertig⸗ geſtellt habe. Es müſſe doch darauf geſehen werden, daß auch dem weiblichen Element im Handelsgewerbe die Mög⸗ lichkeit gegeben werde, bei der Zuſammenſetzung der Gerichte mitzu⸗ Die Koſtenfrage könne nicht in Betracht kommen. Staatsfekretär Graf Poſadowsky: Die Koſtenfrage komme nicht in Betracht bei der Be⸗ gründung ſelbſtſtändiger Kaufmannsgerichte, ſondern bei einer An⸗ gliederung an die Amtsgerichte, denn bei der Nath⸗ wendigkeit eines weſenklich beſchleunigten und vereinfachten Ver⸗ fahrens würde auch eine peſentliche Koſtenerhöhung eintreten müſſen, gegen welche bei der gegenwärtigen Finanzlage ernſte Bedenken vorſſegen. Bebel(Sog.) kommt auf die Angriffe des Abg. Stöcker bei der letzten Ver⸗ handlung über das Reichsamt des⸗Innern zurück und charakteriſirt den von Stöcker als ſeinen Vertrauensmann hingeſtellten Nor⸗ mann⸗Schumann als einen völlig unzuverläſſigen Menſchen. Es entſpinnt ſich hierauf eine längere Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen dem Abg. Sköcker einerſeits und den Abgeordneten Bebel und Singer andererſeits, in deren Verlaufe Stöcker dem Ab⸗ geordneten Singer Unverfrorenheit und Singer dem erſteren Dreiſtigkeit vorwirft. Beide Ausdrücke werden vom Vizopräſidenten Graf Stolberg als parlamentariſch unzuläſſig erklärt. Singer wird ſchließlich wegen eines gegen Stöcker ge⸗ brauchten Ausdruckes zur Ordnung gerufen, Die Abgg. Sachſe(Soz.), Südek um(Soz.), Wurm (Soz.), Werner(Reſormp.) und Horn(Soz.) bringen Be⸗ ſchwerden hinſichtlich verſchiedener Arbeiterklaſſen vor. Am Bundesrathstiſche ſind noch erſchienen Kriegsminiſter von Goßler und Präſident Schulz. Geh.⸗Nath Fiſcher proleſtirt gegen die Behauptung des Abg, Horn⸗Sachſen, daß er Alles hätte rechtfertigen wollen, was die Firma Siemens gegen ihre Arbeiter gethan habe. Er habe lebiglich auf die Erklärung in den„Dresdener Nachrichten“ verwieſen, wonach die Angriffe der ſozialdemokratiſchen Preſſe gegen die Firma unwahr ſeien. Speck(Ztr.) und Werner(Reformp.] befürworten Gleichſtellung der vor und nach 1897 Jieeen ezpedirxen⸗ des Nafferl. Statiſt. Amtes, des Patentamts und des den Seretäre des 25 Kinderſchutzgeſetz 1 Reichsgeſundheitsamts. Der Direktor des Reichsſchatzamts, Twele, erklärt, daß man der Sache noch näher treten wolle. 75 Brömel(fr. Ver.) erklärt die bon dem Abg. Lucke gegen den Wein handel in den Seeſtädten, namentlich in Stettin, erhobenen Anſchuldigungen als haltloſe Verdächtigungen. Präſident Graf Balleſtrem erklärt dieſen Ausdruck für unparlamentariſch. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Sachſe(Soz.), Trimborn(3Ztr.) und Franke(natl.) wird der Etat des Reichsamts des Innern endgiltig angenommen. * Dem Sicherung des ** n ⸗ Vorlage betreffs niſſes zu. Kursblatt der Mannheimer produftenbörſe vom 28. März. + Reichstag geing eine Wahlgeheim⸗ Weizen bierländ. 16.75——.—[ Maisamer.Mixed 12.25—.—.— „ norddeutſcher 16.75——.—„Donau 13.50—.— „ ruſſ. Azima 17.50—18.—„La Plata 18555 „ Ulka 17.——17.50 Koßblreps, d. neuer 24.——.—.— „ Theodoſia 18.25—18.50 Wicken 20.——20.50 „ Saxonska „ Taganrog Kleeſamendeutſch. 1125.—130.— 17.——18.25 II 110.—118.— „ rumäniſcher 17.50—18.— neuerpfälzer—.——.— „ am. Winter 17.25——.—„uzerne 110.—115.— „„Manitegn„Provene. 110.—120.— „ Walla Walla—.———.—„ Eſparſette 30.——32.— „ Kanſas II 17.25——.— Leinél mit Faß—.——58.— „ Californier—..„ bei Waggon—.——57.— „ La Plata 17.——18.—[Rübil in Faß—.——57.50 Fernen 17.——„ bei Waggon—.——54.50 Roggen, pfälz. 1475—14.85 Am. Petroleum Faß „ vuſſiſcher 14.60—14.85 fr. nit 20% Tara—.—23.25 „ rumäniſcher „ norddeutſcher „ amerik. 5 Am. Petrol. Wagg.—.——22.10 14.65—14.75 Am. Petrol. in Ciſt. p. 100konetto verzollt.—18.70 Gerſte, hierländ.—.——16.50 Ruff. Nobel in Faß—.——22.25 „ Pfälzer 16.50—17.25 dto. Wagg.-——20.— „ Ungariſche—.—.— dto. Eiſt.—.——16.80 Futter 12.75—13.— Ruſſ. Meteor in Faß—.——22.10 Gerſte rum. Brau—.——. dto. Wagg.—.—21.10 Hafer, bad. 14.75——.— dto. Eiſt.—.——17.70 „ruſſiſcher 14.——15.— Ruff. gewöhnlein Faß—.——21.— „Uorddeutſcher-——. dto. Wagg.—.—— 20.— Hafer, württb. Alpy—.——.— dto. Ciſt.—.——1660 Rohſprit, verſteuert—— 116.— 70er Sprit 90er do. unverſt. „ amerik, weißer—.—. —.——49.— 883.—— Nr 2 5 Weizenmeht Nr. 00—0 1 e eer, ene e e e Roggenmehl Nr. 0) 23.25 1) 20.25. Mannheimer Effektenbörſfſe vom 23. März(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe vollzogen ſich Umſätze in Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗Obligationen zu 100.75%, ferner in Aktien der Badiſchen Brauerei zu 143.759%, der Brauerei Eichbaum zu 161.50 Prozent, Mannh, Aktienbrauerei zu 154% und der Continentalen Verſicherungs⸗Geſellſchaft zu 296 Mark pro Stück. Induſtrie⸗Aktien wenig verändert. Von Banken notirten Gewerbebank Speyer 128 B, Pfälziſche Hypothekenbank 190 bez. Obligationen. Staatspapiere. 1½% Ludwigshafen— 4% Bad. Oblig. v. 1901105,4 604% 102,25 G 3½% Bad. Oblig. v. 1902101.60 633½%% 8 99.— 810„„„1900101.30 53J4% Mannheimer Obl. 19010103.80 b; 890„(abgeſt.) 100.10;34% 5„ 1900103.80 bz 3½„ Oblig. Mark 101.10 63(½„„ 188500,70 G „ 1886 101.30;%„„ 1888100.70 0 %½„„ 1892/%4 101.30 Pz3/ 5„„ 1895100,00 3 92.20 533½%/ ,„„ U 1898 100.70 8 4 T. 100 Looſe 150.—;3½%% Pirmaſenſer 96.—G 1* 3½% Bayer. Obligationen 101.50;[Induſtrie⸗Obligation. 92.— 632½% 9f 30 Deütſche Rechsanleihe log 08 57 f fe c050 0 „ 9280 6% Bad. A⸗G. f. Ahſchiff. 3½ Pre l 99. 8 p u. Seetr. 100.60 8 5 Mtuß. Cenfels 1587605 4½% Bad. Anilin⸗u. Sadaf 108.—8 55 8 92.26b%½ Aleinlein, Heidog,..— 5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 5 101.— 8 Siſenbahn⸗Anlehen. 4½% Speyerer Braufaus 470 Pfälz.(Lud. Max Nord) 108.30 öj vorm, Gbr. Schultz,Akt⸗ 5 8„%100.50] Geſ, in Spener 101.78 6 3%„„ konvertir 100.50b3½% 54 44½% Manheimer Dampf⸗ 44% h Pegdbrzeſe, 5 ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 108.—8 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902101.— 64½%% Mannh. agerhaus⸗ 845„„„ alie M. 97.60 bz Geſellſchaft 103.— 9407 1 unk.1904 08.70 554½% Oberrhein. Elektri⸗ 5e„„ Communaſ 98,0 6 zitötswerke in Karlsruhe Städte⸗Anlehen. 4½ Speuerer Ziegelwerke 102.90 G %½ Freiburg i. B. 99.80 BJ4½%% Sſdd. Drahtindu⸗ 9 30% Kaxlerußer v. J. 1896 90.— G ſtrie Waldhof⸗Mannheim 100.76 3½ 0% Lahr v. J. 1902 100.— bz 4½ Verein chem. Fabriken 101.50 4% Ludwigshafen von 1900102.60 4½ Sellſtofffabrik Waldhof 104.0 3 Aktien. 17 Banken. Brief Geld Brief Geld Vadiſche Bank—.—116.50 Br. Schroedl, Hdelbg“—.—10˖᷑ Ered.⸗u. Deph., Zbrck.—.— 119.— Schwartz, Speyer 126.75 Gewbk. Spener 500% E 128.——.—„ Nitter Schwetzing“———. Oberrhein. Bank..20]„ S. Weltz Spever—.— 127.— Pfalz. Bank.—107.50„ 3. Storch, Sick„ 105.—. Pfälz. Hyp.⸗Bauk—.—190.—„ Werger, Worms—.— 108.50 Mflz. Sp. ⸗u. Cdh. Land.—. 131.— Worms, Bt v. Oerige 126.50—.— Rheiniſche Ereditban—.— 158.500Pflz. Preßh. u. Spfbr.— 100. Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 188.50 Südd. Bank—102.20% Trauspvort u. Verſicherung⸗ Giſenbahnen. 5—5 8 280.B. A⸗g. Röſch. Setr d— 60. Pfälz Ludwigsbahn—.—43.— Mannh. Dampſſchl. 109.—.—.— „ Mafban—.49.5 Lagerhaus 111.— Nordbahn„ 167.70% 4 S chiff ⸗Geſ.— Acr! hy. u. Seeſchiff.⸗e— Heilbr. Straßenbahn. deBad. Nück⸗ u. Mitv. 178.— 169.— Chem. Induſtrie.„Schifff.⸗Aſſer. 750.— 780.—. .⸗G. f. chem. Induſtr. 10.——.—[Continental. Verſf.—.296.— Bad. Anil. u. Sodafb.—.— 429.— Mannh. Verficherung 420.— 415.— Chem. Fb. Goldenbrg. 175.——.—Oberrh. Verf⸗Geſ.— 95 ee—225.— Württ. Transp.⸗Verſ. 4 Verein D. Oelfbrk. 118.—-—. 1 88 2 W. S.206.—- Induſtrie. Alſt, A⸗W. emmn—.—196 foſeag.⸗Geſ, f. Seiund.— 1086 „e, ees ee Pingler ſche Michfer 135.———. „enden, 5 Emalllirſbr. Kirrweil“—.—— Vad. Brauerei.143.½ Cmeilw. Maikammen—.—— e Akttenbierbr.—.— Eitlinger Spinnerei—— 108. Du Hof pm. Hagen—.— 222.— Hlltteng, Spinnerei—.— 884 Eichbauni⸗Brauere!—. 161.50 Nähmſbr. Haid u. Neu—.— 190. Eleſbr. Rühl, Worms—.—10, 50Mannh. Gum.⸗u. Asb. 100.— 99.— Ganters Br. Freiburg—.—105.25 Oggersh. Spinnerekl—— Kleinſein, Heidellerg.—.—178.— Tfälz. Näß. u. Fahr. F—2 Hamb. Meſſerſchmitt 89.——.—Portl.⸗Cement Heſdlb. 1180 Ludwigshf. Brauere—. 218.— Verein Freib Ziegelm 180 Mannb. Aktienbr. 154.50154.—[Ber. Speyr, Ziegelw, 80.——e, laer Cae Men e ee Brauer. Sinner 205.—1——Auckerf. Wachäutel A, C Or ceerce bco e SSSe SSS DöbsSGS SS SSSe g. a eeeeee Srankfurter Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) r N 1 52 W. Frank 1 Mehrzahl der Renten. Märkten für Banken und Induſtrie. 23. März. die Börſe unter günſtigen Anzeichen. Vielfa verlangſamte ſich der Verkehr, wärtigen Börſen eine Erlei anſtrebte, ch Die Woche begann für Gute Tendenz für die Höherbewerthung auf den Im weiteren Verlaufe da man an verſchiedenen aus⸗ chterung beſtehender Hauſſepoſitionen was nicht ohne Wirkung auf die hieſige Börſe blieb. Deutſche Renten ruhig. Bulgaren nachgebend auf norddeutſche Glattſtellung, auch ſamstägigen Rückganges in Paris. gorie matt, 4proz. ſehr feſt. Argentinier erholt. Banken ſehr feſt, wenige Variationen auf. lich Kohlenwerthe. den für italieniſche Bahnen. erholt. Schifffahrtsaktien in Reichsmark Amſterdam hfl. 100 Belgien Italien London Madrid New⸗Jork Dll. 100 Paris Schweiz Petersburg.⸗N. 100 ietb r 00 Wien Kr. 100 — 1 1 4 Heſſen .Gr. Heſſ. St.⸗ A. von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1890 B. Ausländiſche. 5 g0er Griechen Alktien induſtrieller Bad. Zuckerf. Wagh. Heidelb. Cementw. Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim chſter Farbwerk ereinchem. Fabrik em. Werke Albert Meumul.⸗F. Hagen Aee. Böſe, Berlin Allg.Elek.⸗Geſellſch Allg..⸗G.Siemens Lederw. St. Ingbert Buderus ene Aktien deutſcher üdwh.⸗Bepbacher karienburg.⸗Mlw. älz. Maxbahn Nordbahn Südd. Etſenb.⸗Geſ. Damburger Packet kordd. Lloyd Deſt⸗Ung. Staatsb. Oeſterr. Süd⸗Lomb. Nordweſtb. ſ Frk. Hyp.⸗Pfdb. .p. Pfdo, %„,„ 5 18% Pr. Bod.⸗Cr. e Pf. B. Pr.⸗Obl. %0 Pf..Pr.⸗O. ehth. Pf. Br. 1902 907 104 1 „Handels⸗Geſ. 1 rmſtädter Bank ulſche Gen.⸗Bk. 8 Bank „Hyp.⸗Bank nalbank rrhein. Bank ſterr.⸗Ung. Banl ſurt a. ba Fr. 100 Le. 100 5 „ 18 .. Pfſ. 1005 „Fr. 190 Fr. 100 1 102.50 100.— 101.30 101.40 105.35 101.70 105.40 1183.— 429.90 226.— 353.— 225.— 196 60 14770 189.50 129.10 11 278.80 ki 181.50 180.90 229.60 142.80 137.95 129 80 106.50 149.20 103.— 100.40 100.50 192.75 217.50 196.30 gut Serben feſt, Portugieſen unter der Nachwirkung des Rumänier in Sproz. Kate⸗ ebenſo Türken. jedoch weiſen ſolche Montan beliebt und höher, nament⸗ Prinz Heinrichbahn behaupten ihre am Samstag nachbörslich erreichte Höhe. Gute Intereſſen beſtan⸗ Gotthard — Schluß⸗Aurſe. 88 (Telegramm der Continental⸗Telegrapheu⸗Compagnke.) Reichsbank⸗Diskont 3/ Prozent. — 1 102 4⁴õů 102.60 102.60 —.40 9245 024 92.45 92.30 05.40 90.80 99.70 —— 41.30 77.40 68.— 93.40 87 20 76.85 Bergwerks⸗Aktien. 194.40 194 10 119 80 279.— 181 80 181.40 ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. 229.50 .45 und 96 50 14 40 111301—.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 101.60 102.— 99.10 96.60 98.5 50.40 91.30 61.2001 141 90 142.— 217.80 196.30 100.70 150 70 45 1 105.70 100.15 108.40 100.40 195.55 101.,70 105,25 420.90 225.60 353 50 190.80 147.— 190.— 128.95 142.80 187.85 128.— 106.50 149.10 101.50 102.— 103.— 100.40 100.50 02.60 120 90 Privat⸗Diskont 3/ Prozent. Wie, 283, „Lombarden 14.50 Wech Kurze Sicht Vor. Kurs 168.85 81.265 81.875 20.490 81.466 23. 92.50 02.45 92.45 92.10 90.90 90.75 40 80 68.— —— 92.50 87.20 76.85 —.— 9705 14.40 99.— 96.60 98.50 91.30 640 95.70 98— .20 Mannheimer Verf.⸗ ſel. Heut. Kurs 168.816 !. 3 italien, RNente 4 Oeſterr. Goldr 4˙% Oeſt. Silberr. •/ Deſt. Papierr. 4½ Portg. St.⸗Anl. 3 dito. äuß. 4 Ruſſen von 1880 4 fuſſ.Stgatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit, P. 4Ungar. Goldreute 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 4 Gayypter uniſteirte 5 Mexikaner äuß. 3 5 inn. 4½ Chineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 3 Türkiſche Looſe Vor. Kurs Staatspapiere. A. Deutſche. 21 103.50 103.65 101.20 93.60 91.40 50.70 102.25 98—. 109.— 101 10 26.10 92.50 92.65 155.80 133.40 etwas billiger erhalten. 2 — 2½—3 Monate eut. Kurs 23 108.50 103.80 101.10 101.15 50.60 3170 101,40 98.60 91.30 80.95 102.20 93.— 709. 101,15 26.10 92.50 93.50 155,30 134.60 Unternehmungen. Parkakt. Zweibr. Eichbaum Mannh. Seilinduſtrie Wolff Weltz z. S. Speyer Walzmühle Ludw. Fahrradw. Kleyer Maſch. Arm. Klein Maſchinf, Gritzuer Schnellprf. Frkthl. Oelfabrit⸗Aktien Bwllſp. Lampertsm. Spin.Web. Hüttenh Feno Waldhof Cementf. Karlſtad! 115.— 161.50 105.— 127.— 129— 184.60 110.30 187 50 166.50 118.40 —.— 229.60 89.50 Friedrichsh. Bergb.] 150.90 Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt, Ver, Königs⸗Laura Deutſch. Luxemb, V. Oeſterr, Lit. B. Gotthardbahn Jurg⸗Simplon Schweiz. Cenkralb, Schweiz. Nordoſtb. Ver,. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Northern prefer. La Veloce 31½ Rh..⸗B..O 30% Sttsgar. It. Eiſ. 3½ Pr. Pfbr..1905 55„1908 „1908 „1909 „KbO. Weſtf. .⸗C.⸗B. 1910 2 3 3¹5 5* 4½ Ithein. *7 1 * Vank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 150.30 119.20 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Plälziſche Bank Pfälz. Oyp.⸗Bank Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver, D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Geſellſchaft 2 100.80 106.60 217.90 107.50 189.— 138 50 189.— 120.78 102.80 126.20 104.95 120.50 204.20 105.30 224.— 189.50 101.— . 96.80 140.80 —.— —.— 98.50 97— 97.— 415.— 115.— 161.50 105.— 126.50 129.— 184.60 110.30 185.20 166.50 148.40 89.40 154,10 205 50 106.70 224.25 101.90 169.— 101.10 97 40 141.30 98.50 70.40 97.— 102.— 102.— 96.10 102.70 107.— 218.— 107,40 190.— 188.50 189.50 3% Reichsanleihe Türten D. 4% Argentinier 3˙% Mexikaner Otlom, nener Rachbörſe. Kreditaktien 218 20, Staatsbahn 149.10, Lombarden 14 40, Disconto⸗Commandit 19620. Berliner Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 23. März. Die Woche eröffnete bei zu⸗ meiſt behaupteten Kurſen vom Samstag, doch zeigte ſich ſchon nach Feſtſtellung der Eröffnungskurfe in ſämmtlichen Märkten wenig Betheiligung, da es an greifbarer Anregung fehlte. Von Banken Deutſche Bank und Handelsantheile feſter, Diskonto⸗ Commandit ſchwächer auf die Meldung, daß Präſident Ca ſt xo es ablehnte, ſeine Demiſſion zurückzuziehen. Von Montan⸗ werthen ſetzte Dortmund 134 pCt. höher ein. Schwächer waren Hibernia. Conſolidation ohne Anfangnotiz. Sonſtige Kohlen⸗ werthe preishaltend. Heimiſche Fonds tendirten feſter in Iproz. Reichsanleihe. Türkenwerthe feſter, auf den Stand der Unifikations⸗Frage. Das Geſchäft im Eiſenaktienmarkt war ganz belanglos, nur italieniſche Bahnen ſetzten die Aufwärts⸗ bewegung auf Heimathland fort. Auch Transbaalbahnen ge⸗ beſſert. Norddeutſcher Lloyd ruhig, Packetfahrt ſchwächer. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde durchweg geſchäftslos. Oſt⸗ breußiſche auf Verſtaatlichungs⸗Chance höher. Ultimogeld 4% PCt. gefragt. In dritter Börſenſtunde ſtill, doch war die Grundtendenz feſt. Induſtriewerthe des Kaſſamarktes in Cement⸗ und Brauereiaktien feſt, ſowie in Spezialitäten von Eiſen, ſowohl rheiniſche 5 3 PCt. W. Berlin, Credit⸗Aktien wie oberſchleſiſche. Prioatdiskont 23. März. Anfangscourſe.(Telegr.) 218.— Diskonto⸗Comm. 193.80 149.100 149.25 Laurahütte—.— 14.500 14.40 Harpener 180.40 —.— 196.— Staatsbahn Lombarden Tendenz: ruhig. Berlin, 23 Kreditaktien Lombarden Stgatsbahn Disconto Comman Deutſche Bank Dresdener„—.— 150.60 Darmſtädter Bank 14150 141.60 Handelsgeſellſch. 160 75 161.20 Türkiſche Looſe 133.10 135.— Gotthard 189.25 189.— Ialieuer—.—— März. 218.— 14.5½% 14 40 145.10 149.25 195.80 196.— 217.100 217 80 Northern 3% Reichsanleihe Marienburger—.— Bochumer—.— Dortmunder 81.80 Laurahütte—— Gelſenkirchener 180 6˙ Harpener 180.40 Hibernig 181.70 6% Mexikaner—.— Spanier 91.80 10420 Tendenz: ruhig. Berlin, 2 Ruſſennoten Ruſſ. Anl. 1902 3%% Meichsanl. 3 9% Reichsanleihe 3½ Bd.!,⸗Obl. 00 4 Bad. St.⸗A. 3½% Bayern 101.70 3pr. ſächſ. Rente 90.70 4 Heſſen—.— 3 Heſſen 90.80 4 Italiener 193.40 1860er Looſe 155.10 Lübeck⸗Büchener Maxienburger Oſtpr. Südbahn Stagtsbahn⸗Aktien Lombarden Canada Paeiſic. Sh Hefpelb. Str.&.B. Kreditaktien Verl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bautk Deutſche Bankak. Disc. Comm. Aktien Dresdener Bank März. 216.50 102.75 92.50 101.40 105.40 2 . Schlußcourſe. 216.20 Leipziger Bank.90 Berg⸗Märk. Bank 154.25 Pr. Hyp.⸗Aet.⸗B.—.— D. Grundſchuld⸗B.—. Dynamit Truſt 170.60 Bochumer 194.10 Conſolidation 373.75 Dortmunder Union.20 Gelſenkirchener 181.60 Hgarpener 181.1 Hibernig 182.— Laurahliktte 224.10 Wurm⸗Revier 132.— Phönir 141.90 Schalk, G. u. H⸗V. 396.— Elekt, Licht u. Kraft 103.80 14.20 Weſterr Alkaliw. 205.— 132.80 Aſchersleben Al. W. 144.90 —.— Steinz. Friedrichsf. 308.70 218.40 Hanſa Dampfſchiff, 161.60 Woilkämmerei⸗Ak. 142.— 4 Pfbr. Rh. W. BEr. 21770 Mannh.⸗Rh. Tr. 166 20 Kannengießer 120— 160,70 Hörde Bergw. 128.70 Privat⸗Diskont 3%, W. Berlin, 23. März.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Aktien 218.—218,50 Lombardenn Staatsbahn 149 20 149.10] Diskonto⸗Comm. Wiener Effektenbörſe. Wien, 283. März. Kreditaktien 690.— Oeſt.⸗Ung. 16.01 Bau⸗ u. Betr..⸗G.—.— Unionbank 541.— Ungar. Kredit 750.— Wiener Bankverein 499.— Länderbank 4183.— Türk. Looſe 120.— Alpine 393.— Tab k⸗Altien 350.— Nordweſtbahn 453.— Elbthalbahn 458.— tagtsbahn 695.— Lombarden 49.— Wien, 28, März. Kreditactien 598.78 690.50 Staatsbahn 693.50 Lombarden 49.25 Marknoten 5 117.15 Ungarn 102.60 92.60 101.30 105,40 101.70 91.— 85.90 181.40 90.90 103.50 157.90 132.— —.— 143.50 91.50 149,20 14.20 182.20 92.— 149.10 218.— 161.— 140.60 217.20 196.50 149.80 150.20 102.20 68.70 14.20 14.20 156.40 106 30 Buſchtelrad. B. Oeſterr. Papierrente „ Silberrente Oeſt. Goldrente Ungar. Goldrente 407.— Ungar. Kronenr. 412.— Wch. Frkf. viſta 122.—„ London„ 393.—„ 350.—„ inid 453.—Napoleons 458.— Marknolen 694.— Bankdisk. 4% 49.— Tend,; beh. 691.— 16.01 1009 101.75 100,75 121.60 25 127.30 99.50 117.12 240.07 95.42 1988 19.08 589.— 751.— Oeſterr Papierrente Oeſt. Kronenrente Ungar. Kronenrente Alpine Montan Tend.: ruhig. Börſe. Parſs, 23. März. Anfangskurfe. 8% Rente 99.82 Türk. Looſe Italiener 102.55 Ottoman Spanier 91,70 91½/50 Rio Tinto Türken D. 30.3 30.4 Bankdisk. 3 9% Kandan Fok Nt⸗ TLondoner Effektenbörſe. London, 23 99.2 —— 102.60 129.— 611.— 1330 612.— 58.— 65/ Rio Tinto Southern Pak, Chieago Milw. Denver Pref. Alchiſon Pref. Louisv, NRash, Union Tend.: ill. Debeers Chartered Goldftels Randmines Caſtrand Tend,: ſtill iſche Effektenbörſe. 2 elegr.) Börſe. 5%8 Chineſen 4½% Chineſen 2/% Conſols 4 0% Ikaliener 4% Mon. Griechen 3 0% Portug. Spanier 65/ 176— 895% 89 5 00⁰ Tend.; ſtill. Italie W. Mailend, telmeer⸗A. Adional a, 28. Mais per 194.20 181.50 18140 224.20 Juli 20½ per Okt.⸗Nov.⸗Dez. 22¾. 147.12 Kaſſa d— ah 0— d, per Monat wöhnlich 23½, Zink, ſpezial 23 ¼, matt. *** 131.— 1830 Effektenbörſe 5%[P(Außerhall 25 74 r R Selke. 2 90 Berliner Produfktenbörſe. *Berlin, 28. März.(Tel.) Produktenbörſe. Soht flaue nordamerikaniſche Verichte, ſowie mildes fruchtbares Weltar drückten. Die Kaufluſt war int Lieſerungshandel, wie im Handel mit Inlandswaare ſehr zurückhaltend, ſodaß die Preiſe durchweg nachgeben mußten. Weizen⸗Offerten von Amerika ermäßigt. Von Rußland trafen Zuſagen auf Roggenangebot ein. Hafer auf Lieb⸗ auer Angebot flau. M Spiritus 10000 2. 9³ Weizen per Mai per Juli per Septbr. per Mai Per Julit per Septbr. per Mai per Juli per Mai per Juli per Mai per Oktbr. pber Jauuar Spiritus 7oer loco. Wetßenmehl Roggenmehl per Oktober 156 50 139 30 131.25 136.50 133 75 140,25 132.75 154.75 Roggen 139.50 140.75 133.50 135.75 11.75 110.— 48.— 48 20 —— 36ͤ25 Haſer Mais Rüböl 254«„2 2„„„%6 00„6 —.— „ 25)3552%%;;— 2„ 233ͤ 8 P W ²W-Uꝰ„„„ „ KR-‚— ⁰— Q F— —— Wetter: Schön. (Telegramm.) Getreldemarkt. 5 Wien, 23. März. 748 0 0⁰0 691 0 00 0 00 75 7 46 300 6 90 000 000 G. 749 000 792 0 0⁰ 00⁰ 110.75 28. Weizen per Herbſt per Frühjahr Roggen per Herbft per Frühjahr Mais per Sept.⸗Oktbr. Hafer per Herbſt 6381 682 631 per Frühjahr 0 0⁰ 00⁰ 0 00 Peſt, 23. März.(Telegramm.) Gelreidemarkt. 21¹. 285 7 46 7 47 736 789 789 7 4 ruhig 6 66 6353 639 641 6 02² 606 000 000 fuhig Mat 61⁵ 6 16 „ 621„„„ Rüböl per Nov. 10 80 1980 1190 kußig 747 737 740 6 67 740 603 000 616 622„ 10 80 1190 ſtill Welter: Schön. London, 28. März.(Baltic. Anfang.) An der Küſte angekommen 0 Ladung, dto. wartend e dto. Wetter: Schön. Weizen nahm bef Eröffnung eine träge, willigere Tendenz aſt. Mais: Inſolge träger Tendeſtz waren Angebote mit einer Preis ermäßigung von 3 d vorhanden. Gerſte: Die träge, aber willigere Tendenz hielt bei Eröffnung an. Hafer war bei Eröffnung unthätig zu Gunſten der Käufer. Rapsſaat wurde mit einer trägen Tendenz eröffnet. Leinſgat wurde mit einer trägen Tendenz eröffnet. WNew⸗Nork, 28. März.(Telegr.) Anfangskurſe. 21 283. 7 46 735 742 6 68 6 40 6 05 900 615 623 10 30 1185 Weizen per 177705 * Oktbr. April Okthr. „ Hafer per ſtill Kohlraps per Aug. 11 80 788 Weizen per Mai niedrigſter Preis * 5 505/86 chſter Mals„„ niedrigſter „„„ böchſter Baumwolle per Mae.„ Sqmais. Paris, 23, März. Talg 7 Antwerpen, 23 März. Schmalz. Amerikaniſches Schweine⸗ Schmalz 128.——124.50, 85 Ka 7 +• E E. Hamburg, 28. März. Schlußkurfe. Santos her März 27¼½, per Mai 27%. Autwerpen, 23. März. Kaffee Santos good a perag 33 ½, per Mai 34—, per Sept. 35—, per Dez. 35½ Zucker. Antwerpen, 23. März. Zucker p. 1* vage 80 * Kaffee good 2 März 20½, per Mal⸗ n Baumwolle und Petroleu m. Bremen, 28. März. Petroleum. Standard wülte loeo Baumwolle 51.25. ruhig. Antwerpen, 23. März. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Tipe⸗ wies loeo 21—, per März. 21½, per April⸗Mai VV Etſen und Metalle. Amſterdam, 23. März. ZinnBanea loco——, Zinn Billton Glasgow, 23. März. Roheiſen mixed numbers warrants pe 57 sh 9— d. träge. Middleborough, 25,. März. Roheiſen per Kaſſa 52 ch per Monat 52 sh.— d. unregelm. Kupfer p. Kaſſa 66/, Kupfer London, 23. März.(Anfang.) 5 Monate 66½, ſtetig.— Zinn p. Kaſſa 134½, Zinn 3 M 485.—, ruhiger.— Blei ſpaniſch 13¼ Blei engliſch 13½, ruhf Zink gewöhnlich 237/½, Zink ſpezial. 24—, ruhig.— Queckſilber 8 London, 23. März. Schluß, Kupfer per Kaſſa 66%%, — Zinn per Kaſſa 134—, Zinn 3 Kupfer 3 Monate 667¼. 0 134¼, fuhiger,— Blei ſpaniſch—, Blei engliſch—.— Zink, Vom Koksſyndikat aus Eſſen g. Ruhr wird berichtet: Wie „Rhein. Weſtf. Zeitung“ meldet, wird nach dem Stande liegenden Aufträge beim Koksſyndikat für April nur eine Pr tiomseinſchränkung von 4 bEt. erforderlich, ſehene 9 pCt. für März und 15 pt. für Februar. „Mannh. Gen,⸗Anz.“) — 2 ak Geſchäftliches. der Verantwortung der Redaktion. Empire⸗Möbel. Bezug der Pol mit abgepaßtem Muſter. Dieſe A haber und Kunſt⸗ und Sachverſtändig 1 6. Selle. General⸗Anzeiger — Mannbeim, 23. Marz Goldwerthe Schätze im deutſchen Heimathsboden. Von Rudolf Curtius. (RNachdruck verboten.) Man muß nicht auf dem einſeitigen Standpunkte einer ver⸗ alteten nationalötonomiſchen Lehre ſtehen, die im Ueberfluß an Gold und anderem Edelmetall das begehrenswertheſte Ziel der Volkswohlfahrt ſah, um es zu bedauern, daß Deutſchlands Berg⸗ bau nur berhältnißmäßig geringe Erträge an edlen Metallen und koſtbaren Edelſteinen liefert. Recht⸗ und geſetzloſe Zuſtände, wie ſie vielfach unter der aus dem ſchlimmſten Geſindel des Erdballs zuſammengeleſenen Goldgräberbevölkerung Kaliforniens, Colo⸗ rados oder Arizonas herrſchten und noch herrſchen, oder ſolche Verhältniſſe, wie ſie in den Diamantgruben Kimberleys und den Goldminen des transvaaliſchen Randdiſtrikts ſich herausgebildet haben, wären im dichtbevölkerten und wohlgeordneten Deutſch⸗ land nicht möglich, und es wäre deshalb nur wünſchenswerth, wenn das im Sande faſt aller deutſchen Flüſſe in Spuren ent⸗ haltene Gold in einer hundertfach größeren Menge vorkäme, welche die Ausbeute zu einem lohnenden Unternehmen geſtaltete. Statt des Reichthums an Gold im engſten Sinne des Wortes enthält der Boden Deutſchlands glücklicherweiſe große Mengen anderer mineraliſcher Schätze, die ſich durch die Arbeit fleißiger Menſchenhände ebenfalls in goldenen Reichthum ver⸗ wandeln laſſen und auf alle Fälle eine ſicherer und reichlicher fließende Quelle des Wohlſtandes ſind als jene exotiſchen Unter⸗ nehmungen, deren Aktien zum Gegenſtand einer wüſten Speku⸗ lation geworden ſind, die ſchon Tauſende von kleinen Sparern an den Bettelſtab gebracht hat. Mit Ausnahme des unentbehrlichen Petroleums, das die ſonſt ſo freigebige Natur nur in für den Bedarf völlig unzu⸗ reichenden Mengen in Deutſchland vorkommen läßt, ſind Kohlen, Erze und andere nutzbare Mineralien, die dem Maſſenverbrauche dienen, durch ihr reichliches Vorhandenſein zur Grundlage des Nationalwohlſtandes geworden, der in dieſer Hinſicht nicht vom Auslande abhängig iſt. Kann Deutſchland deshalb mit ſeiner Kohlen⸗ und Eiſeninduſtrie erfolgreich mit den Vereinigten Staaten und England konkurriren, welch' letzteres ſchon jetzt ſeine Zukunft von dem in wenigen hundert Jahren ſicher greifbare Wirklichkeit annehmenden Geſpenſt der Kohlennoth bedroht ſteht, ſo beſitzt unſere Heimath als Entgelt für die mangelnden Schättze an Gold und Edelſteinen, einen in der Welt einzig daſtehenden, von keinem Wettbewerb bedrohten Zweig des Bergbaues, der trotz der kurzen Zeit ſeines Weſtehens ſich zu einer den Weltmarkt beherrſchenden Stellung emporgeſchwungen hat, und noch einer weiteren in ihrem äußerſten Umfange überhaupt nicht abſehbaren Entwicklung ſicher iſt. Mit dieſen„goldwerthen Schätzen im deutſchen Heimaths⸗ boden“ iſt der im Publikum nur wenig bekannte und in ſeiner Bedeutung kaum gewürdigte Kaliſalzbergbau bei Staßfurt ge⸗ meint, der ſich aus ſeinen wenig mehr als 40 Jahre zurückreichen⸗ den Anfängen zu einer großen Induſtrie entwickelt hat, die Zehn⸗ tauſenden von Menſchen Gelegenheit zu lohnender Arbeit giebt. Daß der Boden dort Salz birgt, wußte man bereits im Mittel⸗ alter, und ſchon im Jahre 1227 wird einer Salzquelle bei Staß⸗ furt Erwähnung gethan. Der Salzbergbau, der ſich in der Folge⸗ zeit entwickelte, befand ſich ſeit dem 16. und 17. Jahrhundert vor⸗ wiegend im Beſitze des grundangeſeſſenen Adels, bis um das Ende des 18. Jahrhunderts der ganze Bergwerksbeſitz an die Krone Preußens überging. Von den verſchiedenen, im Boden ſich vor⸗ findenden Salzen hatte nur das Steinſalz, als unentbehrliches Genußmittel für Menſchen und Vieh und als Rohmaterial für die damals noch unbedeutende Induſtrie ſeinen Werth, und weil man dieſes Salz damals in der benachbarten königlichen Saline Dürrenberg bereits im Großen gewann, erwies ſich die Staß⸗ fürter Unternehmung nicht als lebensfähig. Der Betrieb wurde wiederholt eingeſtellt und wieder aufgenommen, ſollte jedoch im Jahre 1839 endgültig aufgegeben werden. Zur genaueren Er⸗ forſchung der geologiſchen Schichten beſchloß man, nur noch ein Bohrloch zu treiben, mit dem man im Jahre 1839 begann. Als man im Jahre 1843 bei 256 Meter Tiefe angelangt war, ſtieß man auf ein mächtiges Steinſalzlager, deſſen unteres Ende oder, wie der Bergmann ſagt, deſſen„Liegendes“ bei 325 Meter Tiefe bei Weitem nicht erreicht war. Auch jetzt war man ſich über die hohe wirthſchaftliche Bedeutung dieſes Fundes noch immer nicht war wegen ihres großen Gehaltes an Kali⸗ und Magneſtüm⸗ ſalzen ungeeignet, um auf Kochſalz für menſchliche Genußzwecke oder auf Viehſalz verarbeitet zu werden. Man ſchritt aber doch an die Abteufung zweier Schächte, in denen man nach mehr⸗ jähriger Arbeit auf eines der mächtigſten Steinſalzlager Europas ſtieß, das von einer 160 Meter ſtarken Decke von Kali⸗ und Magneſiumſalzen bedeckt war. Um zu dem Kochſalz zu ge⸗ langen, auf deſſen alleinige Gewinnung man es abgeſehen hatte, mußte man alſo zunächſt die Decke der eben genannten, damals für minderwerthig, ja faſt für werthlos gehaltenen Salze hin⸗ wegräumen, die man deswegen verächtlich mit dem Namen„Ab⸗ raumſalze“ bezeichnete, der ihnen ſeitdem ähnlich wie die Be⸗ zeichnung der niederländiſchen Aufſtändigen als Geuſen oder Bettler geblieben und gewiſſermaßen zu einem Ehrentitel ge⸗ worden iſt. Daß man in der Folgezeit dieſe Abraumſalze ſo hoch be⸗ werthete, hat ſeine triftigen Gründe. Kochſalz iſt in ſeinen ver⸗ ſchiedenen Formen auf der Erde in ungeheuren Maſſen vorhan⸗ den. Außer dem unerſchöpflichen Salzgehalt des Meeres und verſchiedenen ſalzigen Quellen findet ſich das mineraliſche Stein⸗ ſalz an den verſchiedenſten Orten der Erdrinde. In Deutſchland ſpeziell nimmt, wie wir heute wiſſen, ein mächtiges, ſtellenweiſe his zu 1500 Meter dickes Steinſalzlager einen großen Theil der niederdeutſchen Ebene von Cuxhaven im weiten nach Süden vor⸗ ſpringenden Bogen über Staßfurt, Schönebeck, Aſchersleben, Erfurt, Berlin, Peine und Segeberg bis Inowrazlaw reichend, umfangreiche Gegenden der niederdeutſchen Ebene ein. Oeſter⸗ reich hat, abgeſehen von den kleineren Salzlagern in den Alpen⸗ ländern ſeine großartigen Steinſalzbergwerke bei Bochnia und Wieliczka und zahlreichen andern Orten am Nordrande der Karpathen; Rußland beſitzt unerſchöpfliche Salzvorräthe im Eltonſee und in dem See von Baskuntſchag, und ſo gibt es kaum einen größeren Staat, den man als abſolut ſalzarm be⸗ zeichnen müßte. Die Erbohrung eines neuen Salzlagers iſt da⸗ her, ſoweit es ſich um Gewinnung von Kochſalz handelt, nar dann ein wirklich ſchwerer wiegender Vortheil, wenn der Abbau unter beſonders bequemen Verhältniſſen möglich iſt. Bald ſollte es ſich jedoch erweiſen, daß der ungeheure Werth der bei Staßfurt erbohrten Salzlager trotz ihres großen Reichthums an Kochſalz weniger in dieſem als in den anfänglich ungünſtig beurtheilten Abraumſalzen liege. Die Landwirthſchaft, die heute mit Hilfe natürlicher Düng⸗ ſtoffe den an ſie geſtellten Anſprüchen nur noch zum kleinſten Theile entſprechen könnte, hat in verſchiedenen Abraumſalzen, beſonders in dem zu dieſen Zwecken gemahlenen Kainit, einem Doppelſalz des Chlorkaliums und der ſchwefelſauren Magneſia, und im Carnallit, einem Doppelſalz des Chorkaliums und Chlormagneſiums die werthvollſten künſtlichen Düngſtoffe er⸗ kannt, die den Vortheil haben, auch an weit entlegenen Orten trotz hoher Transportkoſten verwendet werden zu können, da Je ſich auf das drei⸗ und mehrfache ihrer Wirkſamkeit im Roh⸗ zuſtande konzentriren laſſen. Nicht minder wichtig ſind aber die Abraumſalze, und zwar außer den ebengenannten nament⸗ lich das zur Fabrikation von Borſäure und Borax unentbehr⸗ liche Boracit, das Sylvin, der Kiſerit, der Polyhalit, der Schönit, der Tachydrit und andere Salze, deren chemiſche Definition hier zu weit führen würde, für die deutſche chemiſche Induſtrie geworden, die aus ihnen Chlorkalium, ſchwefelſaure“ Kali⸗ magneſta, ſchwefelſaures Kali, Potaſche, Glauberſalz, Bitter⸗ ſalz, Soda, Brom und noch zahlloſe andere werthvolle, chemiſche Subſtanzen herſtellt. Es würde zu weit führen, wenn hier geſchildert werden ſollte, wie viele andere Zweige der Technik und Induſtrie vom Kaliſalzbergbau abhängen, und es genügt darauf hinzuweiſen, daß die Fabrikation von Glas und Seifen, die Herſtellung des Pulvers, der Bromſilberpräparate für die Photographie u. ſ. w. von der Gewinnung der Kaliſalze gänzlich abhängig ſind. Letztere wurden in der Zeit, die der Ausbeutung der Staßfurter Lager vorausging, zumeiſt in recht mühevoller Weiſe gewonnen, indem man entweder ungeheure Mengen Holz verbrannte oder Milltonen Zentner von Meertangen an den Küſten Frankreichs, Englands und Irlands einäſcherte, um aus deren Aſche die Kaliſalze herauszuziehen. Auch die Melaſſenſchlempe der Rüben⸗ zuckerfabriken und der bei der Verarbeitung der Schafwolle ge⸗ wonnene Wollſchweiß wurde unter umſtändlichen Operationen zu dem gleichen Zwecke benutzt und lieferte ein ſelbſtverſtändlich N— Mallen dieſen Anſtalten wurde durch das Aufblühen des Staßfurter Kalibergbaues der Lebensnerv au bunden, weil der hohe Preis ihrer Rohſtoff Gewinnungskoſten der über beliebig große;! ſtoffen verfügenden deutſchen Induſtrie ni werb treten konnte. Einen deutlichen Bewei folgende ſtatiſtiſche Zahlenangaben: e mit de Wäh ſchließung der Staßfurter Salzlager in England reich zuſammen nur 4000—5000 Tonnen Chlorkalii ann onnen und die Staßfurter Induſtrie im Jahre 1861 nur Chlorkalium lieferte, betrug im Jahre 1893 die Ausbeute um Staßfurt nicht weniger als 137 216 Tonnen und iſt f m noch unaufhörlich gewachſen. Die Förderung von Carnallit belief ſich im Jahre 1895 auf mehr als 900 000 Tonnen, die von Kainit auf 700 000 Tonnen. Aehnlich lauten die Zahlen, welche die Förderung der übrigen Abraumſalze betreffen. Rechnet man den Bergbau in den benachbarten Gebieten Anhalts und Braun⸗ ſchweigs und einiger kleineren Werke im Mecklenburg Hannoverſchen hinzu, ſo lieferte der deutſche Kaliſalzbe Jahre 1901 Produkte im Gewicht von 3 538 3538 000 Tonnen zu je 20 Zentner, die einen Werth von 44 000 000 Mark repräſentirten und durch die Verarbeitung in den an Ort und Stelle erbauten chemiſchen Fabriken und an anderen Orten errichteten indu⸗ ſtriellen Werkſtätten eine Werthvermehrung auf das Doppelte bis Dreifache erfahren. Daß Deutſchland auf dieſem Gebiete ſo gut wie konkurrenz⸗ los daſteht und koloſſale Mengen ins Ausland, beſonders nach Nordamerika exportiren kann, hängt von dem zufälligen Um⸗ ſtande ab, daß ſich über den meiſten Steinſalzlagern der Erde eben nicht jene koſtbare Decke von Abraumſalzen befindet, die den Reichthum der Staßfurter Bergwerkdiſtrikte bildet. Nur am Eltonſee in Rußland, bei Kalusz in Galizien, bei Maman in Perſien und an einer Stelle im indiſchen Pendſchab hat man ähnliche geologiſche Verhältniſſe angetroffen, die jedoch bei wei⸗ tem nicht ſo günſtige Abbaubedingungen bieten, wie die Staß⸗ furter, wo die Natur unbewußt dem Menſchen den größten Dienſt geleiſtet hat. In dem ſogenannten Magdeburgiſch⸗ Halberſtädter Becken, das der Geologe als Becken begzeichnet, weil es vor unberechenbar langen Zeiten einen Meerbuſen bil⸗ dete, vollzog ſich nämlich die Bildung des oben genannten großen norddeutſchen Salzlagers in einer von der Regel abweichenden Weiſe. Gewöhnlich muß man ſich nämlich die Bildung der Salzlager in der Weiſe vorſtellen, daß ein tiefes weit ins Land einſchneidendes Meeresbecken eine ſeichte, annähernd hori⸗ zontale Mündungsbarre hatte, durch die vom offenen Meere nur ſo viel Scewaſſer eindrang, als an der Oberfläche des Beckens verdunſtete. Die bei hoher Wärme auftretende ſtarke Verdunſtung bedingte ſelbſtredend das Entſtehen ſtärker kon⸗ zentrirter Salzlöſungen, welche fortwährend zu Boden ſanken, während oben von der Mündung her ſalzärmeres Meerwaſſer nachſtrömte. Dadurch mußte ſchließlich am Grunde des Beckens eine Mutterlauge entſtehen, aus der ſich unausgeſetzt am Boden Kochſalzkryſtalle ausſchieden, während ſich oben ſchließlich eine dünne, aber konzentrirte Lauge der andern, leichter löslichen Salze bildete, die im Meerwaſſer enthalten ſind. Dieſe ſpezifiſch ſchwerere Waſſerſchicht begann dann eben wegen ihres höheren Gewichtes, ſobald das Salzlager das Niveau der Barre erreicht hatte, abzuſtrömen, während an der Oberfläche friſches Meer⸗ waſſer nachdrang, das vermöge ſeiner chemiſchen Verſchieden⸗ heit von der ſtarken Soole des leicht löslichen Salzes mit letzterer einen chemiſchen Prozeß einleitete, der zur Bildung 1 1 dem Steinſalzlager aufgelagerten Gipsſchichten ührte. Etwas anders verlief der geologiſche Prozeß bei Staßfurk. Dort hatte ſich am Grunde des tiefen Meeresbecken bereits eine ſtarke Steinſalzſchicht gebildet, als in Folge einer Erdrevolution die Erdſchichten an der Mündungsbarre eine Hebung erfuhren, die den ganzen Meerbuſen von der Verbindung mit der offenen See abſperrte. Im Verlaufe des nun weit ſchneller fort⸗ ſchreitenden Verdunſtungsprozeſſes mußten, nachdem in der Mutterlauge faſt nur noch die leichtlöslichen Kalium⸗ und Magneſtumſalze vorhanden waren, auch dieſe herauskryſtalli⸗ ſiren und über dem Steinſalz und Gipslager die Schichte der Abraumſalze bilden. Ein Naturſpiel, das ſich zufällig in Deutſch⸗ land in beſonders umfangreichem Maßſtabe entwickelt hat, iſt ſomit zur Quelle von Reichthümern geworden, die im Laufe von im Klaren. Die Soole, die aus dem Bohrloch in die Höhe drang, oirca 1000 Paar Ddmen-Handschuhe aus GMace und Dänischleder in grosser Farbenwahl auch weiss und grisperl eirea 500 Paar Herren-„Nappa“-Handschuhe entſprechend theueres Produkt. 5 0 kommen zum Verkauf gafantirt tadellose Oualität ms&. Froitzhei Planken, O 3, 4, neben der Hauptpost. nöbl. Zim 2„Irdl. mbl. Zim. nermt. 8 4 ill'g zu verm. 522b 6 K 27 585 1228* Prl 1. April noch Alige Herken gefnd N Jahrzehnten die Höhe vieler Milliarden erreichen 18 pro Paar 19 1 Handschuhhaus pro Paar 1197 7722 ee TI e 5 Mädchen zu vermiethen. dleh au geltlt 4, 12, 1 Tr. links. falle Zeiten unter⸗ 0 222e r e Abonnememk 30 Pfennig monatlich. Tragerlohn 10 Wienug Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ aufſchlag M..86 pro Quartal. Inſerake: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inßt ate. 25„ eenn n e Mell Die eneee We e 3 c FJ770000ͤ—TT—VTTTTTTT7 Poſtliſte No. 492 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Amts⸗ und Lreisverkündigungsblatt. Neklame⸗Zeiſe — d%, Expedition: Nr. 218. Nr. 38. Brrr——̃— Bekauntmachung. Der Plan über die Belitzung des Fußgängerſteges bei der Fungbuſchbrücke in Maunheim zur Befeſtigung eineß Fernſprech⸗ kabels liegt beim phen⸗ amt daſelbſt zur Eins cells. Karksrühe(Bad.), 15. März 1903. Kaiſerl. Ober⸗Poftdireftion: . 11954 Hennemann. Fagesorunung für die am Donnerſtag, 20. März 1903, DBormiitags 9 Uhr dahier ſtattfindende 2 15 Mezirksralhs⸗Hitzung 1. J. S. des kaufuſauns Otto Streiber in Mannherm gegen die Stadtgemeinde Maunheim, Straßenherſtellungskoſten. 2. J. S. des Ortsarmenver⸗ bandes Mannheim gegen die Betriebskrankenkaſſe der Firma „Fabrit Waſſerdichter Wäſche enel, Beuzinger u. Cie. hier“, Erſatz an Verpflegungskoſten. 6. Geſuch des Johaun Baſt um Erlaubnhiß zum Botrieb elner Schankwirthſchaft ohne Braunt⸗ weinſchank in dem Hauſe 0 74 4. Gleiches Geſuch des Frledrich Große für F 7, 16. 8. Gleiches Geſuch der Euitl Rothe Ehefrau für Sandhofer⸗ ſtraße 28 in Waldhof. 6. Gleiches Geſuch des Niko⸗ laus Beutel für Schpwetzinger⸗ ſtraße 100. 7. Gleiches Geſuch der Guſtav Holſte Ehefrau für K 4, 29. 8. Gleiches Gefuch des Joſef Wolbert für Schwetzingerſte, 98. 9. Gleiches Geſuch der Peter Schleicher Ehefrau flür Mittel⸗ ſiraße 117. 10. Gleiches Geſuch des Chriſttan Stumpf für 8 1, 9. I. Geſuch des Johann Elzer in Feudenheim unt Erlaubniß um Betrieb einer Schankwirth⸗ ſchaſt mit Brauntweinſchauk iin Hauſe Moltkeſtraße 199a. 12. Ebeuſo des Friedrich Melchior in Mannheim für Friedrichsplatz 15. 13. Geſuch ded Karl Minnig hier um Erlaubniß zum Betrleb iner Gaſtwirihſchaft in J 2, 20. 14. Geſuch Peter Pöhl⸗ Haun hler um Erlaubuiß zum Betrieb der Realſchaukwirthſchaft zum goldenen Schaaf. 15. Geſuch des Stefan Arm⸗ kruſter hier um Erlaubniß zur Verlegung ſeines ankwirth⸗ ſchaftsrechts ohne Brauntwein⸗ ſchauk von Rhei! ſerſtraße 86 nach der 12. Querſtraße 47 16. Desgleichen Ponnet hier, von ſraße 152 raße 163. 17. Desgleichen der Georg Jakob Zahn Ehefrau, von Rhein⸗ 34 nach Traitteur⸗ ſtraße 49. 18. Desgleichen des Daniel Biundo, von Rheinquaiſtraße 6 nach K 1, 8. 9. Desgleichen des Adolf erber in Neckarau, von Schul⸗ ſraße 94 nach Lutſenſtraße 64, mit Brauntweinſchank. 20. Geſuch der Firma Hellwig „ u. Comp hier um Erlaubniß zum Kleinverkauf von Branut⸗ ein im Hauſe F 1 ra. 21. Geſuch des Georg Loos ier, um Er qubniß zum Betrieb es Stellen⸗Vermittlungs⸗ 22. Ge ch der David 2. Geſuch der David Pfeifer Cheſrau hier, um Erlaubniß zum Betkieb eines Stellenvermitt⸗ ings⸗Bureaus. 28. Verlegung von Kabeln urch den Neckar. 24. Die Ableitung der Ab⸗ aſſer ber Sinner'ſchen Fabrik in Käferthal⸗ 25. Den Piſſoiranſchluß der legenſchaft 8 6, 40 an die ädtiſche Kanaliſation. 26. Abänderung derBaufluchten er Luiſenſtraße in Wallſtadt. 27. Abänderung der Statuten er Betriehskraukenkaſſe von nün und Bilfinger hier. 28. Desgleichen der Statuten Betriebskrankenkaſſe des Bereins chemiſcher Fabriken. 29. Desgleichen der Statuten elriebskrankenkaſſe für die Stahlwerk Mannheim. 9. Die Herſtellung der Ried⸗ aße in Waldhof, hier den Bei⸗ ig der Angrenzer zu den Her⸗ ellungskoſten. Sämmtliche auf die Tages⸗ kdnung bezüglichen Aklen liegen zährend dret Tagen zur Ein⸗ k der Betheiligten, ſowie der erren Bezirksräthe auf dies⸗ Mar Kanzlei auf. 1002 annheim, 21. März 1908. Großh. Bezirksaunt: Lang. Ftaunimachung. Großh. Autsgericht l. 9 und bei Gr. Bezirks⸗ Gfunden amt deponir 8 4* Montag, 25. März 1903. Abänderung ber Bau⸗ fluchten in der öſtlichen Stadterweiterung betr. Nk. 31330. Der Bezirksrath hat in der Sitzung vom 10. Fe⸗ bruar d. J. folgenden, nuunmehr rechtskräfügen Beſcheid erlaſſen: Die Balk⸗ u. Straßenfluchten der Platzanlagen Ecke Pfalz⸗ graſen« und Hildaſtraße, ſowle Pfalzgrafenſtraße und Auguſta⸗ anlage werden unter Aufhebung der Biktortaſtraße zwiſchen Karl Ludwig⸗ und Pfalzgrafenſtrafſe, ſowle der Karl Ludwigſtraße zwiſchen Viktorig⸗ u. Hildäſtraße nach Maßgabe der vont Stast⸗ ralh der Stadtgemeinde Maun⸗ helnn vorgelegten abgeänderten Pläue für feſtgeſtellt erklärt. Wir bringen dies gemäß Art. 2 Ziffer 6 des Ortsſtraßengeſetzes vom 20. Februar 1868 in der Faſſung der Bekauntmachung vom 6. Juli 1896 zur allgemeinen Kenntuiß mit dem Anfligen, daß der Plan auf dem RNathhaus dahier während der FFriſt von 14 Tagen zur Einſichtnahme offeullegt. 1004 Maunheim, 16. März 1908. Broßh. Bezirksamt: Levinger. Bekauntmachung. Die Herſtellung einer Waſſerableitung aus dem Kaunzelbach durch P. W. Wittwe in Ladenburg be⸗ treffend. Nr. 32760 1. P. W. Herkel und Anton Arnold Wittwe in Ladenburg beabſichtigen ihre an der Kreisſtraße gelegenen Gärten zum Zwecke des Begießens durch ein Thonrohr in Verbindung zu ſetzen. 8 1018 Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntniß mit der Auf⸗ forderung, etwafgeceinwendungen bei dem Bezirksamte oder dein Gemeinderath Ladenburg binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung ent⸗ haltende Amtsverkündfgungs⸗ blattausgegeben wurde,widrigen⸗ falls alle nicht auf privatrecht⸗ lichen Titeln beruhenden Ein⸗ wendungen als verſänurt gelten. Mannheim, 20. März 19083. Gr. Bezirksamt: Nefſ. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter, Abth. A, würde eingetragen: 1. Bd. III,.⸗Z. 188, Firiſia „Gebr. Blumenſſein“ in Maun⸗ helm: 1019¼24 Oſſene Handelsgeſellſchaft: Das Geſchäft iſt mit der Firing von Leopold Blumenſtein auf die zwiſchen Joſef Blumenſtein, Kaufmaun in Mannheim und Peter Hochſchwender, Fabrikant in Heidelberg, errichteie offene Handelsgeſellſchaftübergegangen. Die Geſellſchaft hat am 1. Jan. 1903 begonnen. Alfred Blumenſtein in Mann⸗ heim iſt als Prokurtſt beſtellt. Geſchäftszweig: Säcke⸗ und Deckenfabrik. 2. Bd. V,.⸗Z. 124, Firma heim: Die Firma und die Prokura der Andreas Weſtermann Ehe⸗ frau iſt erloſchen. 8. Bd. VI,.⸗Z. 140, 12 0 8 5 Fendel“ in eim: Die Liquidation iſt beendigt, die Firma erloſchen. 4. Bb. VIII,.⸗Z. 103, Firma „Thierer& Knaup“ in Mann⸗ berm⸗Neckgrau: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, dle Firma erloſchen. 5. Bd. IX,.⸗Z. 48, Firma „Auguſt& Emil Nieten“ in Mauuheim: Die Prokura des Emannel genannt Ludwig Weis iſt er⸗ loſchen. 3 Jean Baader in Karlsruhe iſt als Prokuriſt beſtellt. 6. Bd. IX,., 192: Firma„J. Weißmann jr.“ in Maunheim: Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Aug. 1887 in Viernheim begonnen und ihren Sitz von Viernheim nach Maunheiſn verlegt. Geſellſchafter ſind: Julius Weißmann, Kaufmann, Mannheim und Wilhelm Weiß⸗ maun, Kaufmann in Mannheim. Geſchäftszweig: Cigarrenfabri⸗ kation. Mannheim, 21. März 1903 Or. Amtsgericht 1. Handelsregiſter. Zum Hand.⸗NReg. Abth. B, Bd. III,.Z. 38, Fma„Eberbacher Dampfziegelei, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim als Zweigniederlaſſung mit dem Haußptſitze in Eberbach wurde eingeteagen: 1007 Michael Flecken Eberbach a/N. iſt durch Tod als Geſchäftsführer⸗ Stellvertreter ausgeſchieden; Mannheim, 21. März 1908. Firma Mann⸗ in Portemounngie Halsketichen, Pferdedecke. Hertel und Auton Arnold vereinbart. A. Weſtermann Ir.“ in Mann⸗ mit ärztlichen Zeugniſſen ver⸗ werden. 10⁰03 u init Spitzen. Konfurg⸗Verfahren. Nr. 12884J1J. Das Konkurs⸗ verfahren über den Nachlaß der Bartholomäns Kraemer Ehe⸗ jrau, Eliſabetha geb. Hattmaſin von Schriesheim, würde nach Abhaltung des Schlußtermius und nach erſolgter Schlußver⸗ theilung durch Beſchluß Großh. Aumtsgerichts hierſelbſt vom 17. dſs. Mis, aufgehoben. Manuheiin, den 21. März 1903. Der Gerichtsſchreiter Großh. Anitsgerichts VIIZ: Mohr. 1006 Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter BdIV. würde eingetragen: J. Seite 155: Link, Robert, Kaufmann, Mannheim und Johanna geb. Correll: Nr. 1: Auf Grund des über das Vermögen des Maunes er⸗ öſfneten Könkurſez iſt gemäß 88 1419, 1486.⸗G.⸗B. Güter⸗ trennung eingetteten. 2. Seite 156: Kramer, Auguſt, Bahnardefter, Maunheim und Marie geb. Gerlach: Nr. 1: Durch Vertrag vom 20. Februar 1908 iſt Güter⸗ treunung vereinbart. 3. Selte 157: Deppert, Johann Nikokaus, Buchdruckereibeſttzer, Manuheim⸗Neckarau und Su⸗ ſaung Clara geb. Fuchs: Nr. 1: Durch Vertkrag vom 4, März 1903 iſt augemeine Gittergemeinſchaft vereinbart. 4. Seite 158; Hirſch, Heinrich, Genekalägent, Maunheim und Julie geb. Weſtphal: Nr. 1: Durch Vertrag vom 5. März 1903 iſt allgemeine Gütergemeinſchaft vereinbark. 5. Seite 159: Mögel, Peter, Eiſendreher, Mannheim und Marie geb. Tremmel: Nr. 1: Durch Vertrag vom 9. März 1903 iſt Gütertreunung vereinbart. 6. Seite 160: Kurz, Friedrich Gotllob, Wirth, Mannherm und Karoline Louiſe geb. Böhringer: Nr. 1: Durch Vertrag vom 11. März 1905 iſt Gütertrennung vereinbart. 7. Seite 161: Beck, Otto, Müller, Maunheim und Bertha geb. Naft: No. 1: Durch Vertrag vom 11. März 1903 iſt Gütertrennung verei pt. 8. te 162: März, Malthäus, Friſeur, Mannheim und Annag geb. Roth: No 1: Durch Vertrag vom 12. März 1903 ijt Erruüngen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Borbehaltsgut der Frau iſt das im Verlrage näher bezeichnete Vermögensbeibringen derfelben. 9. Seite 103: Diehl, Johaunes, Kauffnaun, Maunheimund Mar⸗ garethe geb Rittelmann: No. 1: Durch Vertrag vom 14. März idos iſt Errungen⸗ ſchaftsgeſteinſchaft bereinbart. 10. Seite 164; Mock, Heinrich, Kaufmann, Maunheim und Jeuuy geb. Wertheimer: No. ſ: Durch Vertrag vom 16. März 1908 iſt Gütertreunung 1008/17 Mannheim, 21. März 1908. Broßh. ümtsgericht. Einladung. anlsſchuſſes Behufs Verathung des Gemeindevoranſchlags für das Jahr 1903 wurde Tagfahrt auf Dienſtag, den 24. März d.., Nachenittags 3 Uhr in den großen Rathhausſaal da⸗ hier auberauntt. 29800/147 Soweit höthig wird die Be⸗ rathung an den ſolgenden Tagen jeweils Nachmitlags 3 Uhr fört⸗ geſetzt. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu den bezeichneten Berſammlungen er⸗ gehenſt eingeladen. Mannhelin, den 14. März 1903. Der Oberbürgermeiſter: Beck. Winterer. Bekauntmachung. Die David uͤnd Jeanette Aberle⸗Stiftung dahier hetr. Nr. 57. Der Zweck der obigen, zum Andenken an den im Jähre 1898 geſtorbenen Sohn der Stiſter Herrn Julins Aberle errichteten, Stiftung iſt: Bedürftigen würdi⸗ gen Perſonen, ohne Unterſchied des Geſchlechts und der Religion, die eine Krankheit überſtanden ſie zur Wiedererlangung ibrer Geſundheit und Erwerbsfähigkeit bedürfen. Es können nur ſolche Perſonen unterſtützt werden, welche min⸗ deſtens fünf Jahre in Mannheim anſäſſig ſind und keine öffent⸗ liche Armenunterſtützung beziehen. Die zu obigem Zwecke pro 1908 beſtimmten Stiſtlngseriräguiſſe ſollen demnächſt vertheilt werden, Unterſtützungsgeſuche, welche eine genaue Daärſtellung der per⸗ ſönlichen und ſouſligen Verhält⸗ niſſe der Bittſteller enthalten und ſehen ſein müſſen, wollen binuen vier Wochen dahier eingen eicht 1 29500%/88 Mannbeim, den 9. März 1908. Stiftungsrath Zur Verſammlung des Bürger⸗ haben, Mittel zu geiwähren, deren einzureichen. ingen und Weluheim) am Dienſtag, den 7. wird. zur Theil Die *7 me ergebenſt ein. en N 1. Wahl des Vorſitzenden, Sekretäre, Sonderausſchuſſes), Hagelverſicherung. und „Unterſtützungen werksſchſtler ze.) Landarmenpflege. 5. Fürſorge für Wöcl „Kreispflegeanſtalt 2 der Kreisbedienſteten. rechnungen pro 1902. nungspfufr reisvoranſch Wahl des Sonde Wahl zweier Vertre Wahl eines deu und Sparkaſſen, 24. Vorſchlag einer A die Nörbdeutſche Selianntmachung. Die Kreisverſammlung Pro 1903 beire Ich bringe hiermit zur öffentlichen Keuntuiß, daß die Krels⸗ verſaminlung des Kreiſes Mannheim(Aemter Maunheim, Schwaß⸗ April 1903, Vormittags 9 Uhr beginnend, auf dem Rathhaus dahier zur regelmäßigen Tagung und Erledigung untenſtehender Tagesordnung zuſammentreten Die Sitzungen ſind öfſentlich und lade ich die Kreisangehörtgen zürgermeiſter des Kreiſes werden erſucht, dies in ihren Gemteinden bekannt zu geben. Manugheim, den 12. März 1903. Der Großherzagliche Mreishauptſtaun: Lang. Verzeichniss derjenigen Gegenſtände, welche in der am Dienſtag, den 2. April 1903, Vormittags 9 Uhr begiunenden KXXVIII. Sitzung der Kreisverſammlung zur Verhandlunggommen, „Geſchäftsbericht des Kreisausſchuſſes im Allgemeinen. 8. Die laudwirkhſchaftliche Kreiswinterſchule, „Förderung des Obſtbaues. „Ole Förderung der Viehzucht. 5 Die Mieeld des Unterrichts in weiblichen Handarbeiten Ausbildung von Arbeitslehrerinnen. Kochkurſe und Haushaltungsunterrichtt. „Errichtung von Volks⸗ und Schülerbibllotheken. zu ſonſtigen Unterrichtszwecken(Bauge⸗ Verpfiegung armer Augenkran len, 5. zinnen und deren Angehörige. inherm. 5. Kreiserziehungshaus Ladenburg. „ſbrelsarmenkinderpflege(Bericht des Sonderausſchuſſes). „Uufall⸗, Franken⸗, Invalitäts⸗ und Altersverſicherüng „Freisſtraßen und Kreiswege. „Veeheſcheidung der Kreisrechnung und der einzelnen Fonds⸗ ugskommiſſion.) chlag pro 18908. ſchuſſes für die Hagelverſicherung. r und zweier Exſatzmänner in ba erweiterten Verwaltungsrath der Feuerberſicherungsanſtalt. ö Vertreters und zweier Erſatzmänner in den etweiterten Verwaltungsrath der an der Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte betheiligten Geimein⸗ nzahl Vertrauensmänuer(Schäßzer) ſür di elverſicherungsgeſellſchaft. Wahl der Rechnungsprüſungskommiſſion. ffend. 1025 zeines Stellvertreters und zweier (Bericht des (Mündlicher Bericht der Rech⸗ 25 Bekanntmachnug. Die Fridoline Harto⸗ geuſts⸗Stietung beir. Nr. J0000 f. Aus der von Herrn Generalkonful S. Harto⸗ genſis hier unter dem Namen „Fredoltne⸗Hartogenſis⸗Stiſtung Überwieſene Scheukung kommen die Zinserträgniſſe pro 1902/ auf den 21. Mai l. Is. an eine bebürſtige ifraelitiſche Familie zur Verkheilung. Bewerbungen um vieſes Erträg⸗ Uiß ſind bamen 14 Tagen beiln Bürgermeiſteramt dahier einzu⸗ reichen. 29500/185 Mannheint, 18. März 1903. Bürgerneiſteramt: von Hollander. Santer. Freiherrlich von Hövel'ſche Stiſtung. Bekauntmachuug. 1 Nr. 29. In der Freiherrlich von Hövel'ſchen Stiftung Induſtrieſchule— für unbemittelte, der Volksſchule ent⸗ laſſene hieſige Bürgerstöchter der chriſtlichen Coufeſſion werden im April ds. Is. einige Plätze frei. Dies wird mit dem Aufügen bekaunt gegeben, daß Geſuche um Aufunahme ſtiftungsfähiger Mäd⸗ chen uuter Vorlage von Geburts⸗ und Schulzeugniſſen durch die Eltern bezw. Vorntünder bis Ende März einzureichen ſind. II. Aus der Abtheilung IIt der Freiherrl. von Hövel'ſchen Stiftung ſind in dieſem Jahre drei Ausſtattungspreiſe zu je 350 Mk. zu vergeben. Bewerbungsfähig ſind unbe⸗ miltelte Bürgerstöchter der Stadt Maunheim, welche das 18 Lebens⸗ jahr zurückgelegt haben, durch einen reilen ſittlichen Lebens⸗ wandel ſich auszeichnen und einen bapiſchen Stagtsange⸗ hörigen heirathen. Bei gleicher Würdigkeiterhalten Jene den Vorzug, welche ſich in der 2. Abthe lung der Stiftung ausgebzildet haben. Bewerberinnen haben ihre Ge⸗ ſuche unter Anſchluß eines Tauf⸗ ſcheines, eines Vermögenszeng⸗ niſſes und eines Leumundzeug⸗ niſſes bis Ende März ds. Is. 29500/40 Mannßeim, den 9. März 1908. Stiſtungsrath. 5 Jwangs-Herſteigerung. Nachmittags 2 uhr 5 werde ich mich im Pfandlokal , 5 dahier gegen baare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: mit Hecke, 17 Converſaljons ſtell, owie 9. Maunheim, 23. Harder, 0 Perf. Wez Be 80 Dienſtag, den 24. März l.., Silberzeug, 14 Kangrienvögel werde ich in g ſtäherin empfiehlt Zmaugsverſteigerung. Nr. 2403. Im Wege bder Zwaungsvollſtrecküng ſoll das in Maunheim belegene, im Grund⸗ buche von Maunheim zur Zelt der Eluttragung des Verſteigerungs⸗ vermerks auf den Namen des Heinrich Scholl, Kaufmann Und deſſen Ehefrau Elifabeth eingetragene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück am Mittwoch, den 13. Mai 1903, Bormtttags 9½ Uhr durch das unterzeſchuete Notarigt in deſſen Dienſlräumen in Mann heinti, 8 4 No. 3, verſteigert ſwexden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 11. Februar 1906 in das Grundbuch eingetragen worden, Die Einſicht der Mittheilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürtunde iſt Jeder⸗ mann geſtgttet. Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſteus im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſigttigt und bei der Vertheilung des Verſteiger ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegeuſtehendes Recht haben, werden aufgeſor⸗ dert, vor der Ertheilung des Zuſchlags die Aufhebung oder eiuſtweilſge Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteiger⸗ ungserlös an die Stelle des verfleigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundflücksz Grundbuch von Mannheim, Band 258, Heft 8, Beſtandsver⸗ zeichniß 1. Lagerbuch Ne. 5794 m, Flächen⸗ feld, Traitteurſtraße Nr. 58. Hierauf ſteht ein dreiſtöckiges Wohntaus nebſt einſtöckigem Treppeuhausvorbhau und in .Eiſenbeton⸗Kelle. Mannheim, 14. März 1905. Großh. Notarlat 1 als Vollſtreckungsgericht: r. Elſaſſer. 11964 Zwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, den 24. Marz 1003 Nachenittags 2 geb. Mundinger in Maunheim Es ergeht die Aufforderung, Geboten anzumelden und, wenn! der Gläubiger widerſpricht.glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie inhalt 1a 72 qm Hofralihe Klein⸗ Schätzung M. 40,900. 13. Jahrgang. Freiwillige Grundſtülts⸗Nerſteigerung. Auf Autrag der Eigenthlimer werden die unten verz eichuleten Grundſtücke der Gemarkungen Mannheim⸗ſräſerthal und Wallſtadt, eingetragen im Grundvouch auf den Namen! I. der Privatmann Heiurich geborenen Stempel in Frelburg ſ.., 2. der Mierbrautereibeſihe Heinrich Endemaun Roſa geborenen Stempel in Luzern, 8. der Kaufmaun Friedrich Werner borenen Stempel in Maunheilm durch das unterzeichnete Notarfat am: Wiltwe, Eug Ehefrau Emyutg Eheſrau enle ge⸗ Montag, 30. März 1903, Vormittags 9 Uhr, auf dem Nathhaus zu Käferthal öffentlich ſteigert. Die näheren Bediugungen können Notariat eingeſehen werden. Beſchreibung der Gruudſtlcke: u) auf Gemarkung Maunheim Käferthal: Ifd. Nr. Gewann 1 19 Gewann Sgb.⸗Nr. 6969 Sandbühl e. Johann Schmitt IIt a. Chriſtian Arnold. Gewaun Altdörr Lgb.⸗Nr. 7015 18,45 ar e. Heinr. Schwind a. Gg. Phil. Schmitt 1 Kinder. Gewann Hintergewaun Vgb.⸗Nr. 7875 e. Georg Neudorfer a. Phil. Heinr. Galle J. Gewaun Dieſelbe Lgb.⸗Nr⸗ 738 e. Karl Hugo Herwerth und Kinder 8 d. Chriſtiau Eck. berg Lgb.⸗Nr. 7812 47.35 ar e. Friedk. Waſſer III g. Evaungel. Collektur. Gewann Hinter demgehnt⸗ berg Egb.⸗Nr. 7518 e. Martin& Eliſe Koch a. Johann Waſſer IV. Gewaun wie oben Igb.⸗ Nr. 7520 e. Joh. Waſſer Ty a. Gg. Weiſſenbach II Ehefrau. Gewann bein Teufelsberg Egb.⸗Nr. 7808 e. Peter Diehl 1I a. Leonhard Schmitt. Gewann eber den Holz⸗ od. Poſtweg Lgb.⸗Nr. 7333 e. Leonhard Diefenbach 11 d. Joh. Heinr. Kilthau. desgl. Lgb.⸗Nr. 48343 e. Georg Waſſer 1 Wwe. a. Chriſt. Sommer. Gewann desgl., Sgb.⸗Nr. 7885 19,42 ar 75.91 ar 66.05 ar 28.34 ar 35.53 ar 29.01 ar 34.25 ar 885. 27,32 ar e. Hiiedr. Dick a. Val. Hörner Eheſrau. Gewaun in Schaarpfad, Egb.⸗Nr. 3011. e. Wilh. Müller a. Jog Kaxl Weickel Ww. u. Jakob Weickel. Gewann im lang. Weiden⸗ bergel. Lgb.⸗Nr. 8252, 58,05 ar e. Peter Dick Wwe. a. Val. Hörner Ehefrau. Gewann immittl. Weiden⸗ bergel, Lgb.⸗Nr. 8226 27%55 ar e. Chriſt. Arnold Ehefran a. Phil. Diel II. Wwe. Sandgewann, Deckgewann gb.⸗Nr. 373. e. Adam Pfützer a. Joh. Waſſer IV. 5 Sandgewann in langen Stümel. Tgb.⸗Nr. 7003 28,15 ar e. Gg. Waſſer Wwe. und Guͤterweg d. Jat, Wiſſenbach II. Wwe 27,02 ar we. Sandgewann Spitzgewaun Lgb.⸗Nr. 799. e. Martin Sponagel a. Heinr. Schwind. b) auf Gemarkung Wallſtadt: im Unterfeld, mittlere Vogel⸗ ſtange, Lgb.⸗Nr. 2039 e. Ad. Schollmeier II. a. Peter Geiſinger. im Unterfeld auf den Klingen⸗ bühl im Thiergarten. Lgö.⸗Nr. 1924. 56,21 ar e, Chriſt. Bühler II. a. Frieda Krämer. im Unterfeld bei der Vogel⸗ ſtauge, auf dem Elkersberg. Lgb. Nr. 2029. e. Kath. Kilthau a. Phil. Heinr. Galle u. Kinder. int zünterfeld, mittlere Vogel⸗ ſtange. Lgb.⸗Nr. 2047. 15,85 ar e. 1 5 Clemens Gleisner a. Bernh. Zeilinger II. im Unterſeld bei den Fuchs⸗ löchern hinter dem Wolfsberg Sgb.⸗Nr. 2001 e. Phil. Heinr. Galle u. Kinder d. Chriſt. Pfützer Kinder. im Unterfeld aufben nchſelfas am Thiergarten Lgb.⸗Nr 1956 e. Jak. Rihm 1 Wwe. u. Kinder a. Wilh. Müller I. Maunheim, den 14. März 1903. Großh. Notariat IX: Breunig. 31½38 ar 20,38 ar 70.44 ar 1650.— zu Eigenthum ver⸗ inzwiſchen heim röße ea 1580.— 5090.— 4950.— 3600.— 1630.— 18.82 ar 1300.— 17/76 ar 15 1½18 ar 120 Heute Sanlbau Mannheim 15 n hr Aben ſich. Er. Wall dadtir 65, 4 S. 180 Ll. ugſtmaun atholiſches B! — 4l.— Vergutworiſchen Redakteur: K arl A 91l— Drlſck 4 Beicnnl tmachung. L. In den ſi lädliſchen Wohnhäuſern bein 0 und Viehhof, Schlace 14, ſind eine Dreizimmer⸗ wohnung ſowie mehrere Zweizimmerwohnungen nebſt Küche und ſonſtigem Zubehör zu vermiethen. Näheres zu erfragen bei Hausverwalter Zettler, Schlachthofſtr. No 1 part. Mannheim, 2. März 1903. Bürgermeiſteramt. Riiierr Schiruska. Zuaugs-Berſteigerung. Nr 647. Im Wege der Zwang polliretng ſoll das in te, im Grund⸗ zur Zeit Verſteiger⸗ auf den Namen der mann Wende inEiſen⸗ Hatter 9718 8 Soſie geb. 15 ſle in Mannheim einge⸗ ne, nachnehend beſchriebene Idſtück am Samſtag, 23. März 1903, Vormittags 9½ Uhr durch das unterzei te Notariat — in deſſen Dienſträumen in Mannheim, A 1, 9 verſteigert rden. 10862 * Ve Zerſteigerung gsvermerk iſt ber 1902 in das Mätthei dungen ſowie der udſtück betref⸗ fei nug insbe⸗ ſondere d igsurkunde iſt Jedermann ge Es ergeht die orderung, Rechte, ſoweit ſie z der tragung des Verſtei emer les e deun G Ber Ai im vor ſorderung zur Abgabe en anzumelden und, er widerſpricht, widrigen⸗ ſtellung des cht berück⸗ Vertheilung löſes dem bigers und nachgeſetzt gen Rechten werden. 5 Diej e welche ein der Ver⸗ tehendesRecht ordert, vor ſtel ung des Verſah bens idrigenſalls für das ungserlös an es verſteigerten Gegen es krikt. 10845 des zu verſteigernden Grunbſtücks: Grundbuch von Mannheim, *5 Band 188, Heſt 37, Beſtandsver⸗ Mannhein Großh. Notariat I. als Bollſtreckungsgericht: Dr. CE! ſaſſer. Jwangs⸗Verſteigerung. Dlenſtag, 24. März 1903, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſ zerſteiger⸗ Ungslokale 4, gegen baare Zahln im Vollſt ecküngswege ergern: Jauuar 1903. Beltt ücher⸗ 30 ſeN weine, S waſſer. Die Verſteigerung findet be⸗ ſtimmt ſtakt. Maunheim, 23. März 1903: 8 Dauquard, SGeri chtsbol 1di cherr. Kegenſchofte⸗Verſeigernag. Im Auftrage der Erben ver⸗ ſteigert der Unterzeichnete zwen zuni Nachlaſſe Philipp Eichel alt hier gehörige, unkeſ beſchriebene Aecker(Bauplätze), Aim Dienſtag, den 24. März d.., Nachmittags 2 Uhr, im Gaſthaus„zum Schwanen“ Gartenſaal) hier, an den Meiſt bietenden gegen Baarzahlung. Der Zuſchlag erfolgt, wenn der Tax öder geboten wird. be igerungsge⸗ dinge werden in der Tagfahrt dekaunt gegeben. Veſheibang der Liegenſchaften: Einen Acker, 17 a 5 qm im ld, bei den Dorſ⸗ rten, ueben 9 00 Baro 55 Kirſch⸗ u. 309 Tar per Meter 5 Mark. 2. Einen Ackel, 9 a 58 aqm, im Niederſeld, beim Kirchhof, neben Johann PhilippZeil⸗ felder und Chriſtof Orth, Rechuer, Sol ſu, Tax per Meter 8 Mark. Beſde Grundſtücke liegen im Ortsplan und eignen ſich ſehr gut zu Vauplätzen. Meckarau, dei 16. März 1903 Mlois Breunig, Waiſenxath. 11923 SWenetal-Auzeiger, Seideh⸗& Modewaarehhaus Von E31 Spezialität: Chice iener u. Pariser Modestoffe, Sowie deutsche u. englische Nleiderstoffe Jcder art. Die Neuheiten für Frühjahr und Sommer sind in überaus reicher Auswahl eingetroffen. MNamperm, 23. März. Technkum Strelitz 7 u Mecklenburg. 29261 Ingenient., Te„r. u Heisterku se. Maschine„Electrotechnik 6˙8, Hoch- u. Tiefbau, Tisohlerei— 225 Eukit ſanders 0 0 Vinc. Stock Mannheim, FP I, 3. Alle Arten Buchführung, Wechsel-.Effektenkunde, RKaufm. Rechnen, Stenogr., Korrespon., Rontorpraxis Schönschr., Rundschrift, Maschinenschr. ete. 2289 I. Insiitut am blatze. Unübertr. Unterrientserf. Von titl. Persöäönliehkeiten aufs Wärmste empfohlen. Unentgeltliche Stellenvermittlung Prospe ote gi Für 8 hleiderm. nimmt n. Kund. an, in Nu. auß. d.., ſpez. Kindergard. 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Neubauer, verabfoſgt werden, Vormittags in den üblichen Geschäftsstunden, an einer der vorbezeich- Den Einreiebern wird das eine der beiden Verzeichnisse quittiert wieder einge- händigt und können gegen Rückgabe desselben die neuen Dividendenbogen in Dresden an dem der Einlieferung folgenden Tage, an den übrigen Stellen nach Ablauf von 8 Tagen DRESDNER BANK .einlos ae Waschpulver von ersten Autoritäten als vorzüglichstes Waschmittel anerkannt, 6 giebt blendend weisse und völlg geruchlose Wäsche 11965 Zun täglichen Waschen empfiehlt G. m. b. H. : schont das Leinen in überraschendster Weise!! Tellern, Messern, Gabeln, Gläsern ete., vom hygienischen Standpunkte aus Von Nochgeschirren nicht dringend genug zu empfehlen. Ast erhältl. in Drogen- u. Colonialwaarenhandlungen. .. Hinles Ceenene 19 Hauszinsbücher Dr. H. Haas'sche Puchdracherel,. 6, 2. derftäulei 2aees Oarten⸗, OWasser-, und 0 6 Fression- 6 §8e I 0 in Vorzügli 0 Mann! 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