Abonnement: Tüägliche Ausgabe: 70 Wfennig monatlich. Beingerlohn 20 Pig. monatlich, die Poſt bez. incl. Poſt⸗ lag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sountags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Juſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 80„ (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbrriteſſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ 15 —. Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 „ Filiale: Nr. 815 E 6G, 2. Nr. 185. ittwoch, 22. April 1905. (Abendolatt.) Politische Uebersſcht. Mannheim, 22. April 1903. Dummheit oder Uebelwollen? Die„Bad. Landesztg.“ ſtellt die Bereitwilligkeit der national⸗ liberalen Preſſe in und außerhalb Badens feſt, die Partei im Wahlkampfe nach beſtem Können zu unterſtützen.„Nur ein Blatt, ſo fährt die„Landesztg.“ fort, die„Münchn. N..“, glaubt der Sache des Liberalismus dadurch zu dienen, daß in ſeinen Spalten eine oder einzelne Stimmen zu Wort kommen, die eifrig beſtrebt ſind, Verwirrung in unſeren Reihen zu ſtiften, indem ſie die Männer, welche durch das Vertrauen der Geſammt⸗ heit der badiſchen Landespartei zur Leitung der politiſchen Arbeit berufen ſind, einer centrumsfreundlichen Geſinnung ver⸗ dächtigen! Die Karlsruher Mitglieder der Parteileitung werden des„geſinnungsloſen Strebens nach ultramontaner Wahlhilfe“ beſchuldigt; mit dem Chef der Landespartei, Herrn Wilckens, ſeien ſie gewillt, die„Tendenz der Eiſenlohr⸗ Fieſer' ſchen Politik der Centrumsliebelei, von der„man“ nichts mehr wiſſen wolle, fortzuſetzen“. Fieſer und Miniſter Eiſenlohr der Centrumsfreundſchaft verdächtig!! Vor nicht langer Zeit waren wir genöthigt, eine bekannte Leiſtung der„M. N..“ über unſer Baden als„die Politik der Fanatiker“ zu kennzeichnen. Die neueſte Leiſtung reiht ſich ebenbürtig der damals gekennzeichneten an. Nur kann man vielleicht darüber ſtreiten, ob in dieſem neuerlichen Falle nicht die blödeſte politiſche — Kinderei dem blinden Fanatismus der Rang abläuft.“ Es wird in der That immer ſchwerer, die„Münchner Neueſten Nach⸗ tichten“ noch ernſt zu nehmen. Ihr fanatiſcher Haß gegen Baſſermann und Alles, was von Mannheim kommt, fängt ſogar ſchon an, ihr— künſtleriſches Urtheil zu trüben! Großſtadtluft und Landluft. Unter der Spitzmarke„Großſtadtluft“ entnahmen der Sta⸗ tiſtik der Stadt Berlin die„Deutſch⸗Sozialen Blätter“(Heraus⸗ geber Liebermann v. Sonnenberg) in ihrer letzten Nummer folgende Sätze: Fuür das Jahr 1901 zählte man in der Reichshauptſtadt nach der jetzt veröffentlichten Statiſtik 7891 cußereheliche Geburten. Die Mütter ſtanden meiſt zwiſchen Vollendung des 17. und 30. Lebensjahres. Aelter als 30 Jahre waren aber immerhin noch 988, jünger als 17 Jahre 135 außereheliche Mütter. Von den älteſten hatten 2 bereits das 47 und 1 das 48. Lebensjahr hinter ſich, von den jüngſten waren 6 noch nicht 15 Jahre alt. Befriedigt legt der agrariſch geſinnte Leſer das Blatt zur Seite, wiederum überzeugt von der ſittlichen Schädlichteit der Großſtädte im Allgemeinen und Berlins im Beſonderen. Ein wunderbares Spiel des Zufalls will es, daß zur ſelben Zeit die „Deutſche Wirthſchaftspolitit“ einen größeren Artikel über die „deutſche Bevölkerungsſtatiſtik“ veröffentlicht, worin es bezüglich der unehelichen Geburten heißt: Als bemerkenswerth mag übrigens noch angeführt werden, daß die Verhältnißziffer der unehelichen Geburten in Berlin und den Hanſaſtädten eine ziemlich niedrige iſt. Es entfielen auf Taufend im Alter von 16—50 Jahren ſtehende Frauen in Berlin 27,4, in Ham⸗ burg 27,8, in Lübeck 26,1, in Bremen gar nur 16,9 gegenüber einem Reichsdurchſchnitt von 29,4. Dagegen weiſt beiſpielsweiſe Oſt⸗ preußen 33,9, Pommern 37,1, Mecklenburg⸗Schwe⸗ tin 37, Mecklenburg⸗Strelitz 41,1 auf. Alſo auch die von den Agrariern ſo gern propagirte Auffaſſung von den Groß⸗ ſtädten als Stätten der Unſittlichkeit gegenüber dem ſittlichen Lande dürfte nicht ſtichhaltig ſein. Ob in Folge der Erhöhung der Getreidezölle ſich die Sittlich⸗ keit auf dem Lande der Geldhöhe entſprechend heben wird?, fragt die„Voſſ. Zig.“ ironiſch. Arbeitsmarkt⸗Berichterſtattung. Das„Reichs⸗Arbeitsblatt“(herausgegeben vom Kaiſerl. Statiſtiſchen Amt— Abtheilung für Arbeiterſtatiſtik) iſt mit ſeiner erſten Nummer pünktlich, wie ſchon mitgetheilt, er⸗ ſchienen. Eine zweifellos lange und mühevolle Vorarbeit für das „Reichs⸗Arbeitsblatt“ ſpricht ſich in dieſer bahnbrechenden erſten Nummer aus, die jedoch beſcheiden erſt„allmählich“ eine werth⸗ volle Arbeitsmarkt⸗Berichterſtattung in Ausſicht ſtellt. Nach dem Programm des„Reichs⸗Arbeitsblattes“ wird auf Grund der Situationsberichte— die, wie das„Reichs⸗Arbeitsblatt“ kon⸗ ſtatirt, freiwillig, ohne jeden geſetzgeberiſchen Zwang von den be⸗ theiligten Arbeitgeber⸗ und Arbeiterkreiſen eingegangen ſind— in jeder Nummer des„Reichs⸗Arbeitsblattes“ zunächſt eine all⸗ gemeine Ueberſicht über die Lage des Arbeitsmarktes im ver⸗ floſſenen Monat gegeben werden. Sodann wird die Bewegung des Arbeitsmarktes im Allgemeinen an den Ergebniſſen der Ge⸗ ſchäftsthätigkeit der Arbeitsnachweiſe und an der Veränderung der Mitgliederziffern der Krankenkaſſen und, ſoweit erforderlich, an den Ergebniſſen des Invalidenmarkenverkaufes nachgeprüft werden. Daran wird ſich vom nächſten Monat ab eine eingehende Bearbeitung der Situationsberichte für die einzelnen Induſtrien, nach dem Standort gruppirt, anſchließen. Die Kontrole gegen eine einſeitige Berichterſtattung liegt darin, daß für jeden In⸗ duſtriezweig eine größere Anzahl Berichterſtatter in den ver⸗ ſchiedenen Theilen Deutſchlands zu Worte kommen. Wo es ſich um Induſtrien handelt, die ausſchließlich an einem Orte oder in einem Bezirke konzentrirt ſind, wurden überdies auch die amt⸗ lichen Organe um Auskunft gebeten. Vierteljährlich foll dem angegebenen Material die Darſtellung des Verhältniſſes der arbeitsloſen Mitglieder zur Geſammtheit der Mitglieder innerhalb der großen gewerkſchaftlichen Verbände hinzutreten. Die Abtheilung für Arbeiter⸗Statiſtit hat ſich jedenfalls mit der Herausgabe des„Reichs⸗Arbeitsblattes“ ein großes Verdienſt erworben, das vielleicht im Laufe der Zeit auch von denjenigen richtig gewürdigt werden wird, die von vornherein dem Unter⸗ nehmen nicht freundlich gegenüberſtanden. —— Ein unhaltbarer Reform gedanke. SRK. Stuttgart, 21. April. Die Nachricht, daß unter den Fraktionen der Abgeordneten⸗ kammer demnächſt mit den vertraulichen Vorbeſprechungen zu einer Wiederaufnahme der Verfaſſungsreviſion be⸗ gonnen werden ſoll, hat einen neuen Löſungsverſuch für dieſes ſchwierige Problem unſerer inneren Politik auf den Plan ge⸗ bracht, der, von einem Provinzblatt ausgehend, auch von der hauptſtädtiſchen Preſſe ad reterendum genommen worden iſt. Er geht kurz geſagt dahin, den Erſatz für die aus der Zweiten Kammer auszuſcheidenden Privilegirten, der bei dem letzten großen Reviſtionsverſuch des Jahres 1898 durch Liſten⸗ und Pro⸗ portionswahlen beſchafft werden ſollte, zu ſuchen auf dem Weg Tagesneuigkeſten. — Die Klage des„Rothen Mannes“. Einen ergreifenden Artikel beröffentlicht ein intelligenter, gebildeter amerikaniſcher Indianer, Namens F. Me. D. Jacobs, im„American“ über die Behandlung einer Raſſe, die ihr Ausſterben zur Folge hat. Er dringt darauf, aß dem Indianer die Gelegenheit geboten wird, amerikaniſcher Bürger zu werden, und eine gute Erziehung zu erhalten.„Des Weißen Habgier wird die indianiſche Raſſe ganz vernichten, werm Richt bald etwas geſchieht. Wenigſtens ſcheint Alles anzuzeigen, daß die Ausſichten unſerer Indianer ſehr gering ſind, obgleich wir in vielen Hinſichten den Weißen gleichkommen. Eure Leiſtungen bei der Unterjochung der Indianer ſind derart, daß der Weiße nicht ſtolz darauf ſein kann. Die einzigen beſtehenden Beziehungen des Weißen mit dem Indianer ſind mit Verträgen und Handel oder Krieg und Anterjochung verknüpft. In erſter Linie hat der Weiße unveränder⸗ lich die Rechte und Territorien der Indianer geſchmälert. Man wird Dokumente gebrochener Verſprechen in den berſchiedenen Reſervat⸗ gebieten finden, und in den hauptſächlichſten Städten der Vereinigten Staaten und Kanadas können viele Vermögen direkt auf den indianiſchen Handel zurückgeführt werden. Und noch immer wird der ndfaner gewaltſam an Orte getrieben, an denen kein Weißer leben möchte. Wir Indianer im Rath haben fähige und charaktervolle Männer erzeugt, während wir im Kriege wie die Weißen Muth und Scharfſinn gezeigt haben. Erziehung, Wiſſen und Reichthum haben den Weißen befähigt, die Indianer zu überwältigen, und wir ſind jetzt auf ſeine Gnade angewieſen. Was die Bürgerſchaft anbetrifft, ſo will ich Folgendes ſagen: Die Regierung möge eine der Bevölkerung entſprechende Anzahl von Schulen(wenn nöthig obligatoriſche) er⸗ richten und die Kinder in ihrer Mutterſprache ſowie im Engliſchen Unterrichten. indianiſchen Dialekte(einige fünfzig) uns Indianern ebenſo heiilg ſind, wie dem Weißen ſeine Sprache. Durch Begründung von Induſtrien in den verſchiedenen Reſervatgebieten könntet Ihr ſicher gute Bürger aus uns machen. Es ſcheint, als ob viel gefordert wird, aber das iſt nur eine Kapitalanlage, und am Ende wird der Nutzen Der Weiße muß bedenken, daß unſere verſchiedenen, für ſich ſelbft ſorgen. Einige ſagen, die Erziehung für einen Indianer ſei ein Mißgriff. Das iſt nicht der Fall. Ich will hier z. B. auf meinen würdigen Bruder, Dr. Oronhatekha, ferner General Parker, der General Grants Stab angehörte, den Millionär Matthew Splitlog aus Kanſas City u. A. m. hinweiſen. Dieſe Herren hatten den Vor⸗ theil, eine Erziehung genoſſen zu haben. Ich habe unſere weißen Brüder ſehr oft beklagen hören, warum ſollte ein Indianer mit Rationen verſehen werden? Ich halte das nicht für entwürdigend. Man hat den Indianer beraubt, ſodaß er auf ſeine Weiſe nicht den Lebensunterhalt für ſich und ſeine Familie verdinen kann, und der Weiße hat uns Alles genommen, was uns werthvoll und theuer war. Ihr müßt daran denken, daß wir unſere gerechten Rechte bertheidigten und unſer Blut vergoſſen, um die Wohlfahrt unſerer Raſſe zu ver⸗ theidigen. Was ſollten wir anders thun, als durch Vertrag Eure Verſprechungen nehmen, als wir geſchlagen waren? Bis wir daher durch Erziehungen und Induſtrien mit unſeren weißen Brüdern auf einer Stufe ſtehen, ſind dieſe Rationen nothwendig. Sehr Viele glauben heutzutage, daß die indianiſchen Reſervatgebiete ſtändig mit Müßiggängern, die zu nichts taugen, angefüllt ſind. Ich bürge nicht für jeden einzelnen Stamm, aber in Bezug auf die mir bekannten find Sie falſch unterrichtet. In dem Reſervatgebiet, zu dem ich ge⸗ höre, lebt einer der gewerbthätigſten indianiſchen Stämme Nord⸗ amerikas. Und wem ſchreibe ich die Urſache zu? Was ich oben geſagt habe— nach der Erziehung kommt die Erwerbsthätigkeit. Was twürde z. B. aus Euren jungen Männern werden, den Graduierten Gurer Univerſitäten, ohne Eure großen Induſtrien? Vielleicht würden ſie ſchlechter thun als der arme Indianerknabe, der nach drei bis fünf Jahren gewerblicher Schulung zurückkehrt. Ein indianiſches Kind kann leicht die engliſche Sprache lernen. Wir Indianer würden in ver⸗ hältnißmäßig kurzer Zeit Erzieher unſerer eigenen verſchiedenen Stämme werden können und unſer Einfluß wäre unentbehrlich, Fährend die Erziehungskoſten für uns nichts wären im Verhältniß zu dem, was Eure Regierung in kommenden Jahren ernten würde. Wenn wir ziviliſirter und gebildeter würden, wäre unſer Ehrgeiz ſo einer Beiwahl durch die Kammer ſelbſt und ihre Fraktionen.] der verſchiedenen Parteiſprecher etwas Neues nicht HA vor größer ſein. Der Indianer braucht nur einen Anfang, dann twird er groß wie der jedes Weißen. Wir wollen Beſitz erwerben und Steuern gahlen für das Bürgerrecht und dieſelben Rechte haben. Es wird als Vortheil dieſes Vorſchlags namentlich angeführt, daß auf dieſem Weg der Kammer„Kapazitäten“ zugeführt wür⸗ den, denn jede Fraktion würde beſtrebt ſein, ſich durch„führende Männer“ zu verſtärken. Man kann es dahin geſtellt ſein laſſen, ob dieſe Erwartung ſich ſo leicht verwirklichen würde, aber ſchon dieſer Geſichtspunkt läßt die große Schwäche des ganzen Ge⸗ dankens hervortreten: es würden damit Abgeordnete verſchiedenen Grades, verſchiedener Werthung geſchaffen. Die aus den Volks⸗ wahlen hervorgehenden Abgeordneten wären gewiſſermaßen die breite Maſſe der Kammer; die Creme dagegen, die Führer, die Kapazitäten wären die durch die Beiwahl berufenen. Und dieſe bevorzugten, vornehmeren Elemente wären merkwürdigerweiſe die, die ſich der allgemeinen Wahl nicht geſtellt hätten. Auf der anderen Seite aber wären dieſe bevorzugten, vornehmeren Abgeordneten zugleich minderen Rechts. Die aus den allge⸗ meinen Wahlen hervorgehenden Abgeordneten ſind unter ſich durchaus unabhängig; Abgeordnete von Volkes Gnaden, ſind nur dem ſouveränen Wahlkörper verantwortlich und verpflichtet. Die Beigewählten aber wären Abgeordnete von Abgeordneten Gnaden, Volksvertreter nach Gunſt der Fraktionen, hätten ihre Wahl häufig genug perſönlicher Bekanntſchaft und Freundſchaft, viel⸗ leicht eines einzelnen vom Volk gewählten Abgeordneten, zu ver⸗ danken. Und ſie würden das auch früher oder ſpäter zu fühlen bekommen. Endlich aber beruht der Vorſchlag auf einer Voraus⸗ ſetzung, die eine vollſtändige Unmöglichkeit iſt: es müßten bei ihm die Fraktionen als eine verfaſſungsmäßige EGinrichtung an⸗ erkannt werden. Fraktionen ſind für jedes größere Parlament unerläßlich und die geſetzgebenden Faktoren werden mit ihnen ſtets als einer unumſtößlichen Thatſache rechnen; ſte aber ſelbſt zu einem Beſtandtheil der Verfaſfung zu machen(wie es geſchähe, wenn ſie als Wahlkörper konſtituirt würden), iſt mit dem ganzen Weſen dieſer freien Gebilde des Parteigetriebes unvereinba⸗ So iſt der ganze Gedanke, von welcher Seite man ihn auch an faſſen mag, durchaus unhaltbar und gehört in eine politiſche Raritätenſammlung. Parlamentsbrief. [! Berlin, 21. April. Der Reichstag zeigte ſich nach den langen Oſterferien heute ziemlich gut beſetz und vor Allem in der lobenswerthen Stimmung, die noch vor liegenden Geſetzentwürfe ohne weitere Verſchleppung zu erledigen ſo daß Ende dieſer Woche das Ende der Seſſion und Legislatur periode winkt.— Vor Beginn der Sitzung hatten ſich die Fraktionen über ihre Haltung zum neuen Wahlreglement ſchlüſſig gemacht: auf Antrag des Abg. Gröber, dem die National⸗ liberalen, die Konſervativen, das Centrum, die Freiſinnigen und Sozialdemokraten zuſtimmten, wurde die Aenderung des Wahl⸗ reglements in einer einzigen Leſung erledigt, rief aber trotzdem eine lange Debatte hervor, obwohl alle Parteien darauf ver⸗ zichtet hatten, Abänderungsanträge zu ſtellen. Nur die Reichs⸗ partei erklärte ſich durch den Abg. Gamp gegen eine nur ein⸗ malige Leſung. Einige Verwunderung rief die Abſtimmung der Konſervativen über den Antrag Gröber hervor, da die konſerva⸗ tiven Organe eine eingehende Prüfung des neuen Wahlreglements angekündigt hatten. Es verſtand ſich von ſelbſt, daß die Reden — Engliſche Schulbildung. Ein hartes Urthell über die eſulkat der Erziehung in den öffentlichen höheren Schulen Englands fäll R. C. Lehmann in einem Artikel, den er in„The Pall Mall Maga⸗ zine“ veröffentlicht. Dabei verwahrt er ſich ausdrücklich gegen de Einwand, daß er voreilig verallgemeinere. Er geht aus von einem Vergleich mit dem amerikaniſchen Knaben. Wie ſtehen die beide zu einander in Bezug auf die Entwicklung ihrer geiſtigen Kräfte auf ihre Erziehung? fragt er und gibt dann folgende Antwort: „In der Erziehung ſchlägt der gewöhnliche Amerikaner den eng liſchen Jungen. Es kann gar kein Vergleich zwiſchen den beiden ſein. Der engliſche Schüler der höheren Schule, ſelbſt wenn er ein oder zwei Jahre auf einer Univerſität zugebracht hat, iſt eines der unwiſſendſten Geſchöpfe, die die Erde trägt. Man ſtelle ihn in den gewöhnlichſten Gegenſtänden auf die Probe. Von Geographie welß er nur ſoviel, wie er durch Briefmarkenſammeln zuſammengebracht hat; mit der engliſchen Litteratur ſteht er nicht einmal auf dem Fuße entfernter Höflichkeit; ſehr oft weigert er ſich, ſich den Regeln der Orthographie zu unterwerfen, und der Stil und die Abfaſſung ſeiner Briefe würde bei einem Hausmädchen Lächeln erwecken Man ſpreche ihm von der Nothwendigkeit eines gelegentlichen Punktes o den Vortheilen eines oder zweier Kommata, ſo wirß er höchſt w ſcheinlich ſeine Interpunktion wie aus einer Pfefferhüchſe ſtreue ſo wie er in der Schule ſeine griechiſchen Accente verſtreute. Die neue Geſchichte ſeines Vaterlandes oder der Welt im Allgemeinen iſt ihm ein berſiegeltes Buch.“ Es folgt der Bericht über eine U terhaltung, für deſſen Genauigkeit der Verfaſſer ſich verbürgt. Er ſchickt nur voraus, daß viele Jünglinge indirekt ebenſo geprüft wurden und gerade ebenſo rathlos waren. Ein älterer und ein jüngerer Mann kamen über den Trafalgarſquare, und es entſpann ſich folgendes Zwiegeſpräch: Der Jüngere:„Das iſt Nelſon auf der Säule, nicht wahr? Der Aeltere:„Ja, natürlich. Sie wiſſen, was er that?“ Der Jüngere:„Oh ja; hat die Franzoſen irgendw verhauen?“ Der Aeltere:„Ja, und die ſpaniſche Flotte auch. Der Jüngere(überraſcht):„Die ſpaniſche auch? Ich dachte, daß wir urit den Spaniern immer kameradſchaftlich geweſen ſind. Wann war ., Selle. Wenera er Engetfper. 114 Wamfeim, 22. April. bringen konnten, nachdem das Thema in der letzten Zeit von und nach allen denkbaren Seiten behandelt worden iſt. Inſofern glichen ſich alle Ausſprachen, als ſie zwar Abänderungen für wünſchenswerth nach Lage der Dinge aber nicht angebracht hielten. Für die Nationalliberalen konnte ſich Abg. Baſſer⸗ mann darauf beſchränken, auf die bekannte Stellungnahme der 5 5 zu dem früheren Antrage Rickert zu berweiſen. Wie ſtark ſich das Centrum für die Aenderung des Reglements intereſſirt, erhellte u, A. auch daraus, wie der Abg. Gröber Erfahrungen bei der Wahl Prietze anzog. Während der Rede des konſervativen Abg. Himbürg, die ſich in weſentlichen Punkten mit den Ausführungen des Abg. Gamp von der Reichs⸗ partei berührte, gaben die Sozialdemokraten beſonders Obacht, ſich keine gllenfalls zu verwerthende Aeußerung entgehen zu laſſen. Der in ihrem Pamen ſprechende Abg. Blo hüelt ſich leidlich maßvoll, für die freiſinnige Volkspartei ſprach Abg. e freiſinnige Vereinigung Pachnicke, für 15 ſche gen verlangt hat, die das wird natürlich ts für die Leſer der inmal um dieſen n will, dann können ehr ſo furchtbar n, wie die Centrums⸗ Berlin, 21. April. Sſekretär des Innern r Induſtriellen an ihn gerichtete Eingabe Zwecks Ein⸗ ung eines Flaſchen gchreferenten des Reichsamts des worden ſeien, den Mitgliedern des engeren Ausſchuſſes für egelung des Flaſchenſchu heit zu einer mündlichen ng der Angelegenheit zu geben. ZSZur Wahlbewegung. e konſervative Partei hat ihren Zweck ver⸗ — dieſes Urtheil fällte der konſervative Herr v. Ol den⸗ iſe Elbing⸗Marienburg ſeine Reichstags⸗ dem Fleiſchbeſchauer zu beanſtanden und vorläufig zu beſchlagnahmen. kandidatur aufrecht erhält, über ſeine eigene Partei. Im Zuſammen⸗ hang lautet dieſer Saßz aus der Marienburger Rede v, Oldenburg folgendermaßen:„Die Konſervativen waxen dazu da, mit der Regierung zu gehen, und thaten es auch, ſo lange der alte Agrarſtaat beſtanden hat. Caprivi hat den alten Agrarſtaat beſeitigt und den Induſtrieſtaat geſchaffen, und dadurch hat die konſervative Parteſ ihren Zweck verfehlt! Ich hofſe jadoch zuverſichtlich, daß ſich der alte agrariſche Gedante wieder in der alten konſervativen Partet elltwickeln möge, erſt dann wird die Regierung auch wieder die alten Geſchäfte mit der konſervativen Partei machen.“— Die„Elbinger Ztg,“ vermag die Thatſache, daß ein Mitglied der konſervativen Partei und der deutſch⸗konſervativen Fraktign des Abgeordneten⸗ hauſes die Epiſtenzberechtigung abſpricht, nicht vecht zu glauben und erwartet, daß Herr v. Oldenburg auf der zum 29, d. M. in Elbing angekündigten Verſammlung guf dieſe Angelegenheit zurückkommen werde. des Herrn * 1** 8 Eine Vertrauensmänner⸗Verſammlung des Bundes der Land⸗ wirthe im 17. hannoverſchen Wahlkreiſe nahm vorgeſtern Stel⸗ lung zur Kandidatur des bisherigen Vertreters dieſes Kreiſes, des natl. Abg. Depken. Dieſer war in der Verſammlung erſchienen umterſchreiben könne, daß er aber die Intereſſen der Landwirthſchaft nach beſter Ueberzeugung und beſten Kräften vertreken werde. Die Verſammlung nahm hierauf trotz des Abrathens eines auswärtigen Bundesmitgliedes einſtimmig eine Reſolution an, welche den Bundesmitgliedern anheimſtellt, für die Wiederwahl Depkens ein⸗ zutreten. Die Aufſtellung eines eigenen Kandidaten des Bundes der Landwirthe iſt damit endgiltig zu Gunſten der Kandidatur Depken fallen gelaſſen. *.* 1. Im 4. hannoverſchen Wahlkreis Osnabrück iſt Or. Rhaydt als natl. Kandidat aufgeſtellt, der zwar jetzt in Berlin lebk, aber in der Propinz Hannover geboren iſt, lange Zeſt ſowohl in Osnabrück und Hannover gelebt hat, als auch eine Reihe von Jahren Vorſitzen⸗ der des natl. Centralwahlkomitees war; in dieſer Stellung hat er ſich große Verdienſte um die nationalliberale Partei der Provinz Hannover erworben. Aus stadt und Tand. »Mannhein, 22 April 003 * Verhot des Wirthſchaftsbeſuchs wührend des Gottesdienſtes. Von der durch die landesherrliche Verordnung gewährten Befugniß, daß in Landgemeinden Sonntag Vormittag während des Gottes⸗ dienſtes der Wixthſchaftsbeſuch unterſagt werden kann, iſt bis jetzt nur in 10 Bezirksämtern und 40 Gemeinden Gebrauch gemacht kporden. In Emmendingen und! Schopfheim hat ſie nirgends Anklang gefunden, in Eppingen und Ladenburg⸗Weinheim bloß je in einer Gemeinde. AZur Fleiſchbeſchau. Nach.86 11 5 19 der bundesräthlichen Ausführungsbeſtimmungen zum Fleiſchbe chaugeſetz ſind die durch Aufblaſen von Luft veränderten Fleiſchtheile einſchheßlich der Lungen als untauglich zum Genufſe für Menſchen anzufehen und daher von Das bisher in manchen Orten üblich geweſene Verfahren der Metzger, Fleiſch, insbeſondere die Lungen der Schlachtthiere, mit einem Blaſe⸗ balg oder gar mit dem Munde aufzublaſen, iſt ſonach nicht mehr zuläſſig. AZur Krankenverſicherung, Der Großh. Berwaltungsgerichts⸗ hof hat im Betreff der Krankenverſicherung eine die Allgemeinheit intereſſirende Entſcheidung getroffen. Nach§ 263 Abf. 1 des Krankenverſicherungsgeſetzes iſt bei Doppelverſicherung das Kranken⸗ geld ſoweit zu kürzen, als dasfelbe zuſammen mit dem aus auder⸗ weiter Verſicherung bezogenen Krankengelde den vollen Betrag des durchſchnittlichen Taglohnes des Verſicherten überſteigen würde. Unter dieſem„durchſchnittlichen Taglohn“ iſt nicht der gemäߧ 20 Abſ. 2 des Krankenverſicherungsgeſetzes feſtgefetzte durchſchnittliche Klaſſenlohn, ſondern der wirkliche durchſchnittliche Tagesverdienſt, des Verſicherten, d. h. derjenige Verdienſt, den der während eines entſprechenden Zeitraumes vor der Erkrankung wpirklich täglich verdient hat, zu verſtehen. Wie groß der Zeitraum ſein muß, für welchen jener Durchſchnittsberdienſt zu berechnen iſt, wird im Geſetz nicht borgeſchrieben. Es wird daher nach den Verhältniſſen des einzelnen Falles ein ſo großer Zeitraum der Berechnung des Durchſchnittsver⸗ dienſtes zu Grunde gelegt werden müſſen, daß innerhalb desſelben die auf die Lohnhöhe Einfluß einübenden beſonderen Verhältniſſe ſich ausglejchen. In der Regel wird der Zeitraum eines Jahres hierzu der geeignetſte ſein. Auf das hiernach ermittelte Krankengeld, lpelches neben freier ärztlicher Behandlung, den Arzneien u. ſ b. zu leiſten iſt, darf der Geldwerth dieſer letztgenannten Leiſtung nicht angerechnet werde Etwa zur Zeit der Königi „Der Füngere(fortfahrend): on, der, wie Sie ſagten, Eliſabeth?“(Es folgen ):„Aber wer war dieſer von den Deutſchen verhauen wußte nicht, daß es mehr als einen gab!“ Der bberzweifelt):„Können Sie mir einige Kriege ſagen, die neunzehnten Jahrhunderts ſtattgefunden haben?“ Der ſtranomie aus Babel. Die älteſten babgloniſchen Be⸗ it Bezug auf den Gang des Mondes und der Planeten eh diejenigen, die in den Inſchriften aus dem achten und gab die Erklärung ab, daß er das Programm des Bundes nicht Pforzheim mit 3,7 Proz. *Evangeliſch kirchliche Statiſtik. Der epangeliſche Oberkirchen⸗ rath veröffentlicht die neneſte Statiſtik der badiſchen Landeskirche, di auf, den Aufnahmen von 1901 beruht. Seelen; Pvoteſtanten iſt von 1895 bis 1900 von 635 392 auf 701 964 ge⸗ ſtiegen, d. i. um 10,4 Proz,. Die Seelenzahl der rein ländlichen Diözeſen Adelsheim, Boyberg, Müllheim und Neckarbiſchofsheim iſt zurückgegangen; Rejenige der Bezirke Bretten, Eppingen, Hornberg, Mosbach, Neckargemünd, Rheinbiſchofsheim, Sinsheim und Werthe im um ein gang Geringes geſtiegen; eine weſentliche Steigerung weiſen nur die Bezirke mit mehr ſtädtiſcher Bebölterung auf. Die Heirathen ugemiſcht evangellſcher Paare ſind gegenüber dem Vorjahr um 3 Proz. geſtiegen auf 5217; ungetraut blieben hiervon 3 Proz., ein ſich ſeit längerer Zeit ziemlich gleich bleibender Verhältnißſatz, deſſen Höhe wefontlich dupch die große Zahl ungetraut gebliebener Paare beſonders in Mannheim⸗Heidelberg(dreſfähriger Durchſchnitt 12,3 Proz.) und Karls Stadt(dreijähriger Durehſchnitt 6,3 Proz.) hedingt wird. Konfeſſionell gemiſchte Paare hefratheten 2127(gegen 2119 im Vorjahr und 2184 im Jahre 1899), Hiervon wurden 1901: 1099 evangeliſch kirchlich getraut, alſo faſt 51,7 Prog,, gegen 54,5 Proz. im Jahre 1900 und 54,1 Proz. im Jahre 1899). Dieſe Zahl zeigt leider in den letzten Jahren einen ſtändigen Rückgang, während diejenige der ſonſtig, alſo meiſt katholiſch getrauten Paare ſtändig wächſt, 1901: 39,5 Proz., 1900: 36,4 Proz., 1899: 37,0 Proz.). Die Zahl der anſcheinend überhaupt ungetraut gebliebenen Miſchehen betrug im Durchſchnitt der letzten drei Jahre 8,8 Proz. Die Zahl der Geborenen aus rein ebangeliſchen, aus Miſchehen mit einem ebangeliſchen Elterntheil und von unehelichen ebangeliſchen Müttern iſt von 27 143 auf 28 321 geſtiegen, alſo um 4,3 Proz.; die Steige⸗ rung von Geburten aus rein evangeliſchen Ehen betrug nur 3,1 Proz., die aus Miſchehen merkwürdigerweiſe 9,1 Prog., die der unehelichen Geburten 1, Proz. Die Taufe wurde nicht begehrt für 1,2 Proz. der Geborenen aus rein evangeliſchen Ehen und 4,7 Proz. der unehe⸗ lichen Geborenen; von den Geborenen gemiſchter Ehen wurden faſt 53,4 Proz., alſo über die Hälfte und weit mehr als der Miſchungs⸗ prozentſatz im Land beträgt, evangeliſch getauft. Im Vorjahr be⸗ trug letzterer Satz übrigens faſt 55 Proz., ſo daß auch hier ein kleiner Rückgang zu Ungunſten der ebangeliſchen Landeskirche eingetreten zu ſein ſcheint. Das ungünſtigſte Verhältniß der Verſchmähung der Taufe für Kinder aus rein evangeliſchen Ehen iſt in Pforzheim mit 4,0 Prog.; dann folgt Mannheim mit 2,9 Prog., Karlsruhe⸗Stadt mit 4,4 Proz. Die Prozentſätze ſind awar im Ganzen gering, haben ſich aber gegen 1900 doch um 0,2 verſchlechtert. Für uneheliche Kinder liefert den größten Satz der Taufverſchmähung der Bezirk Lgdenburg⸗ Weinheim: 9 Proz., worauf Pforzheim folgt mit 8,3 Proz. und Mannheim⸗Heidelberg 7,9 Proz. Kirchliche Leichenfeiern wurden im Ganzen für 2 Proz. der Geſtorbenen unterlaſſen, am häufigſten Mannheim⸗Heidelberg mit 7,3 Proz., Karlsruhe⸗Stadt mit 5,7 Proz., Der Kirchenbeſuch iſt trotz einer größeren Zahl neuer Kirchen in ſtetigem Rückgang. Er betrug z. B. 1892 noch 28,4 Proz., 1901 nur noch 23,8 Prog., ebenſo iſt der Abendmahlbeſuch, der z. B. 1897 noch 58,7 Proz, betrug, 1991 auf 49,8 Proz. geſunken. Abgeſehen von den Sammlungen gibt die Statiſtik in Ganzen keine erfreuliches Bild vom Zuſtand unſerer evangeliſchen Landeskirche, das auch durch den erwähnten höheren Satz der ihr aus Miſchehen Zugeführten nicht weſentlich ge⸗ winnt. * Jungliberaler Verein. Heute Abend 9 Uhr findet in der andkutſche“ D 5, Nebenzimmer, 1 Treppe, oin Diskuſſionsabend ſtatk, Das intereſſante Thema:„Die Stellung unſerer Partef bei den Wahlen“ wird jedenfalls gahlreiche Parteifreunde zum Er⸗ ſcheinen veranlaſſen. Den einleitenden Vortrag wird Herr Rechts⸗ anwalt Klein halten. Vortrag und Diskuſſion wird ſich ins⸗ beſondere mit der vielumſtrittenen Frage unſerer Stellung zum Centrum, namentlich unter Berückfichtigung der kommenden Wahlen, eingehend beſchäftigen. Jede Meinung ſoll zum Worte kommen. Es verlohnt ſich ſongch ſchon mit Rückſicht auf die Erörterung dieſer Frgge ein zahlreiches Erſcheinen am heutigen Abend. * Arbeitsjubiläum. Morgen Donnerſtag, 23. Appil feiert Herr Monteur Karl Streit ſein 25jähriges Arbeits⸗Jubiläum bei der Zirma Heinrich Lanz, Maſchinenfabrik hier. Saalbau. Das hochintereſſante Sportprogramm, das diesmal das fashionable Gtabliſſement bringt, hat am Sonntag in beiden Vor⸗ ſtellungen ein zahlreiches Konkurrenz durch Dis 9 „ Treppe mit dem Rade, hält, die nach glü berwandelt, Dublin und *Ein intereſſantes Billard⸗Wettſpiel 28. Appil, Abends im„Cafs Börſe⸗ hier ſtatt. Es wird der bekannte Billard⸗Weltmeiſter Hugo Herkau gegen den hexyorragendſten Billardmeiſter des Rheinlandes, Herrn Kalfas, ſpielen. Heber ein findet morgen Donnerſtag, getehrt. Jetzt find diefe Phaſen der Venus nur durch ein wahrnehmbar; man hat aber behauptet, daß ſie auch ſchon im thum bekannt waren, woraus der Schluß zu ziehen wäre, Leute damals ſchärfere Augen gehabt haben müßten als die heutigen Menſchen. Die Inſchriften aus Babel aber enthalten ſicher keing Angabe, die daraufhin gedeutet werden könnte. Man wußte wahr⸗ ſcheinlich nur, daß die Venus bald als Morgen⸗, bald als Abend⸗ ſtern erſcheint, und berechnete ſpäter ſorgfältig ihre Auf⸗ und Unter⸗ gänge vor bezw. nach der Sonne. Desgleichen waren auch die Flecken auf der Sonne den Alten unbekannt, und alle gegentheiligen Ver⸗ ſicherungen heruhen auf ſprachlichen Mißverſtändniſſen. Es bliebe Rur die Möglichkeit, daß man ſich ſchon in jener entlegenen Zeit eine Art von Vergrößerungsgläſern zur Himmelsbeobachtung bedient haben könnte, und in der That hat ſich in den Ruinen von Niniveh eine Kryſtalllinſe gefunden, die auf eine ſolche Vermuthung hinführen könnte. Die genauere Unterſuchung hat jedoch ergeben, daß die Linſe wegen ihrer ganz rohen Bearbeitung keinesfalls zu einer ſchär⸗ feren Beobachtung von Sternen tauglich geweſen ſein kann. Uebrigens hat es jetzt auch als ziemlich ſicher zu gelten, daß die Juden die Namen der Monate von den Babyloniern und nicht von der Aſſyrern entlehnt haben, wenigſtens kamen die babyloniſchen Be⸗ geichnungen nach der Gefangenſchaft zu Babel bei den Juden in all⸗ gemeinen Gebrguch. 8 JIn ein Irrenhaus verſchleppt. Eine ſeltſame Geſchichte be⸗ richtet der Pariſer Korreſpondent eines Londoner Blattes: Wie leicht es für einen geſunden Menſchen iſt, in's Irrenhaus zu kommen, und wie ſchwer, wieder herauszukommen, zeigt der Fall von Mr. Clement Bertie Marriott, der früher dem Pariſer Stabe einer Londoner Zeitung angehörte und während des deutſch⸗franzöfiſchen Krieges und der Kommune Spezialkorreſpondent einer Provinzzeitung war. Mr. Marxiott erklärt, daß er am 10. November von einem ihm un⸗ bekannten Mediziner beſucht und darauf die Treppe hinuntergelockt, don zwei ſtarken Männern in einen geſchloſſenen Wagen geſtoßen und trotz ſeines Schreiens und Sträubens durch die überfüllten Alter⸗ daß die 1⸗Straßen rnrohr kes ſperrte. Er bat um Schreibmaterialien und ſchrieb zwel Briefe, einen an ſeinen Anwalt und den aweiten an den britiſchen Geſandten Sir Edmund Monſon, Nach einer Nacht ſchrecklicher Angſt wurde Marriott am nächſten Morgen vom Arzt unterſucht, der ihm ſagte, der ärztliche Bericht, auf den hin er eingeliefert worden war, er⸗ kHärte ſein Leiden für„Eiferſuchtsdelirium“(delire de jalousie), augenſcheinlich infolge von Trunkenheit. Der Patient behauptet da⸗ gegen, er hätte ſelten etwas Stärkeres als verdünnten Wein ge⸗ trunken und wäre in ſeinem Leben nie berauſcht geweſen. Dr. Chri⸗ ſtian, der Arzt des Irrenhauſes, beſcheinigte auch einige Tage ſpäter, daß es für Mr. Marriott's Zurückhaltung im Inſtitut keinen Grund gäbe; aber trotzdem wurde der Engländer erſt nach ſiebenundfünfzig⸗ tägiger Haft im Irrenhauſe durch die pereinten Bemühungen der britiſchen Geſandtſchaft und des Konſulats befreit. Er war ſehr ſchwach und krank und ſah um fünf Jahre älter aus. Er klagt jetzt guf 40 000 Mark Schadenerfatz gegen die Leute, die für ſeine Ein⸗ ſperrung verantwortlich ſind. Der Korreſpondent hat Marriott'g Angaben geprüft und bezeugt ihre Richtigkeit. Das Opfer dieſes ſelt⸗ ſamen und unangenehmen Abenteuers erklärt, daß er es ſeiner Nationalität verdankt, wenn er jetzt ein freier Mann iſt; denn ſohalb die britiſche Geſandtſchaft von ſeiner Einkerkerung hörte, wurde die Sache von dem Generalkonſul und dem Vizekonſul unterſucht und feine Befrejung bewirkt. 5 — Das Kaffein im Kaffee. Es iſt allgemein bekannt, daß die Genußmittel Kaffee, Thee, Chokolade und andere gewiſſe Giftſtoffe enthalten, die für ſich allein eine gefährliche Wirkung ausüben würden, aber den angenehm reizenden Geſchmack und die anregende Wirkung der aus jenen Pflanzenerzeugniſſen bereiteten Getränke gerade bes⸗ dingen. Sie ſind es ſelbſtverſtändlich auch, die dazu Anlaß geben, daß manchen Leuten aus geſundheitlichen Rückſichten der Genuß von Thee, Kaffee u. ſ. w. verboten wird. Nun gibt es aber davon eine Reihe verſchiedener Sorten, bei denen auch der Gehalt an Kaffein und Theein nicht der gleiche iſt. Durchſchnittlich weſſen die Kaffee⸗ bohnen etwa 1 v. H. Kaffein auf. Am Parſſer Paſteur⸗Inſtitut von Paris nach dem Charenton⸗Irrenhauſe gefahren man it einer Angahl raſender Irren in einen Raum ſind jedoch mit ſehr abweichenden Ergebniſſen kürzlich neun Kaffeeſorten auf ihren Gehalt an Kaff unterſucht wo „Manuheim, 22. April. Seneral⸗Anzeiger. te. ⸗ in Mainz ſtattgehabtes Wettſpiel zwiſchen den beiden Billardkünſt⸗jede Beeinfluſſung abgebe.— Weil er eine ſeiner leiblichen Schweſter E. M. v. Weber:„Die wilde Jagd“. Männerchöre.— R. die fern ſchreibt ein dortiges Blatt: Kerkau gelang es, ſeine Zuſchauer]und ſeinem Schwager Friedrich Bruhne gehörige Sägemühle in[ Wagner:„Liebeslied“ a. d. Walküre; R. Schumenn; ber bon Ball zu Ball in größere Spannung zu bringen. Er ſpielte die][Wrexpen vorſätzlich in Brand geſteckt hatte, wurde heute der Landwirkh]„Wanderlied“; A. Wallnöfer:„Jung Volker“. Sologeſänge⸗ Je⸗ ſogenannte Grand Cadre Partie auf 500 Points, wobei er ſeinem] Theodor Ramus vom Schwurgericht zu drei Jahren Zuchthaus und(Serr K. Gentner.)— Brahms⸗gander:„Wiegenlied“; ent Gegner nicht nur 300 Points vorgab, ſondern demſelben auch noch vier Jahden Ehrverluſt verurtheilt. J. Plüddemann:„Deutſches Reiterlied“. Männerchsce. iſt geſtattete,„freie Partie“ zu ſpielen. Nachdem der Gegner Kerkaus Von der franzöſiſchen Akademie wird uns aus Paris geſchrieben den erſten Ball ausgelaſſen, begab ſich der Weltmeiſter ans Spiel und dollführte mit ſicherem Stoße innerhalb 43 Minuten 428 Carombo⸗ lagen. Obzwar ſein Gegner ein anerkannt vorzüglictzer Billardſpieler iſt, waren es im Ganzen doch nur 6 Carambolagen, die er machte, bis Kerkau die 500 vollendet hatte. Im Anſchluß an dieſe Partie gab er eine Serie wunderbarer Kunſt⸗ und Fantaſie⸗Stöße, ſowie einige Scherzſtöße zum Beſten, die uns den Beweis gaben, daß er nicht nur einen ungemein leichten, ſondern auch unfehlbar ſicheren Stoß hat. Das ſehr zahlreich erſchienene Publikum applaudirte lebhaft. Wie uns Herr Kerkau verſichert, hat nicht wenig das vorzügliche Imſtand⸗ ̃ halten der von Herrn Cafetier Trabert aufgeſtellten Fürſttweger⸗ Willards und deren zuverläſſige Blitzbande zum guten Gelingen des geſtrigen Programms beigetragen. Auch hier wird auf demſelben Fabrikat geſpielt werden und zwar dürfte ſich der Kampf ſehr interef⸗ fant geſtalten, da Herr Kerkau gegen den bedeutendſten Billard⸗ meiſter des Rheinlandes, Herrn Kalfas im Grande ladre Partie auf 800 Points ſpielt.(Siehe Inſerat.) Süddeutſche Drahtinduſtrie⸗Akt.⸗Geſ., Waldhof⸗Mannheim. Von zuſtändiger Seite wird uns mitgetheilt: Der gemeldete Arbeiter⸗ ausſtand in dieſer Fabrik iſt für die Geſellſchaft ſelbſt ſchon ſeit eirca 8 Tagen als erledigt zu betrachten. Der Betrieb iſt vor allen Dingen nicht eine Stunde ſtill geſtanden. Schon wenige Tage nach erfolgtem Ausſtand waren 3 der früher beſchäftigten Arbeiterzahl wieder in Thätigkeit und zwar durch Hinzuziehung größtentheils neuer und Verwendung eines kleineren Theiles alter arbeitswilliger Kräfte. Beſitzwechſel. Das Paus P 1, 1 des Cigarrenfabrikanten de Jong, vom Waarenhaus Herm. Schmoller u. Cie. ge⸗ miethet, iſt um den Preis von 448 000 M. in den Beſitz der Firma Louis Landauer⸗Stuttgart(Zweiggeſchäft OQ 1) übergegangen. Vermittler war Liegenſchaftsagent Lehmann Löb. Der Miethvertrag der Firma Schmoller währt noch drei Jahre. S „: N. Nus dem Großherzogthum. lvesheim, 21. April. Wie wir vernehmen, hat die ber⸗ gangenen Donnerſtag auf Freitag eingetretene ſcharfe Kälte den Ziegeleien hieſigen Bezirks enormen Schaden zugefügt, indem die geſammte Produktion der letzten Wochen an Rohſteinen, alſo Mil⸗ kionen von Steinen, erfroren ſind und nun die Schuttüberreſte um theuren Lohn aus den Trockenſchuppen entfernt werden müſſen. Ohne Zweifel dürften infolge des großen Produktionsausfalls die ſeit langer Zeit an und für ſich unlohnenden Verkaufspreiſe der Steine in's Steigen kommen. B. C. Karlsruhe, 21. April. Im vorigen Jahre erregte ein Be⸗ ſchluß der Diözöſe Bretten, den Selbſtmördern das kirchliche Be⸗ gräbniß zu verſagen, unliebſames Aufſehen. Die Brettener Diözeſe verlangt ſogar eine entſprechende allgemein bindende Vorſchrift vom Oberkirchenrath. Dieſer hat ſich jedoch nicht dazu entſchließen können, eine für jeden ſolchen Anlaß ohne Ausnahme bindende Regel aufzu⸗ ſtellen,„weil die Kirche bei den Begräbniſſen auch nicht ſowohl Ehren⸗ bezeugungen für die Todten zu ſpenden, als vielmehr wie immer den 55 Lebendigen das Wort Gottes durch Rede und Gebet, als Mahnung und Troſt zu verkündigen hat. Wenn irgendwo ſo iſt an folchen Gräbern die Uebung zurückhaltender Milde und mitleidiger Liebe am Platz“. B. C, Karlsruhe, 21. April. Der Bürgerausſchuß genehmigte das neue Ortsſtatut betr. die Sonntagsruhe, wonach für die ſonn⸗ und feſttägliche Beſchäftigung der Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter im Handelsgewerbe und demgemäß für den Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsſtellen die Stunden von 11 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nach⸗ mittags beſtimmt werden. Das Statut hat zunächſt nur Giltigkeit bis 31. Dezember 1904. Weiter nahm er die Vorlage betr. die Asphaltirung des weltlichen Theils der Kaſſerſtraße von der Karl⸗ ſtraße bis zum Mühlburgerthor gegen eine beträchtliche Minorität an, welche die Asphaltirung der ganzen Kaiſerſtraße wünſchte. Auch die Vorlage betr. Einführung der Proportionalwahl bei den Gewerbe⸗ gerichtswahlen fand Annahme. * Schönwald, 21. April. Geſtern früh mußte der Bahnſchlitten geführt werden, da der Schnee über 60 Emtr. tief liegt. Es hat die letzte Woche auch jeden Tag geſchneit, und kalt war's auch, was die meterlangen Eiszapfen an manchen Dächern beweiſenz aber ſo heftig, wie es geſtern faſt ohne Unterbrechung fortſchneite, kam es den ganzen Winter über kaum vor. Plfalz, heſſen und Umaebung. * Mücke, 21. April. Nicht geringes Aufſehen erregt das Ver⸗ ſchwinden des Direktors der„Oberheſſiſchen Holzinduſtrie“ auf Mücke. Derſelbe iſt ſeit etwa 14 Tagen mit unbekanntem Aufenthaltsort verreiſt. Private Schulden ſollen der Beweggrund der Flucht des Direktors Bamberger geweſen ſein. Derſelbe bezog übrigens einen für Mücke recht bemerkens⸗ werthen Gehalt, nämlich 4000 Mark Beſoldung, freie Wohnung, freies Licht und freien Brand. Bamberger, der früher in Alsfeld ein Geſchäft betrieb, war dort ſchon einmal fallit geworden. Er war ein in allen Fächern ſehr gewandter Mann von ſehr einnehmen⸗ dem Weſen und genoß volles Vertrauen. Allerdings hatte der Auf⸗ ſichtsrath der Holzinduſtrie in letzterer Zeit bemerkt, daß Bamberger die Geſchäfte nicht mehr pünktlich führte und deshalb einen Erſatz für ihn bereits in Erwägung gezogen. Kaſſel, 20. April. Die Mordverſuchsaffaire Degen, welche vom Kriegsgericht der 22. Diviſion in zweiter Inſtanz wieder auf⸗ genommen worden war, iſt nunmehr endgültig aus der Welt geſchafft. Das Dienſtmädchen Hemel, welches den Huſarenunteroffisier Degen beſchuldigt hatte, er habe ſie in die Fulda geworfen, hat jetzt vor Gericht zu Protokoll gegeben, ſie ſei infolge eines Schwin⸗ delanfalles in den Fluß geſtür zt. Das Mädchen hat auf Befragen des Richters verſichert, daß ſie ihre Erklärung ohne deutendem Intellekt“ geübt wird. „FJamily Doctor“ auf, und er ſagt weiter, daß in der engliſchen Geſellſchaft eine Frau nicht zweimal in der Saiſon geküßt wird. Wenn Frauen zuſammenkommen, ſo küſſen ſie ſich nie auf die Lippen, ſondern drücken einen„Anflug von Kuß“ auf Kinn, Wangen, Stirn, Augenlider oder Haare. Dieſelbe Zeitſchrift berichtet, amerikaniſchen Studentinnen„nach hygieniſchem Prinzip“ küſſen. d Mundes ausgeht.“ In Vaſſar zieht man teren Studentinnen von Wesloßy„drücke 1* 47 wie die Smith College, Northampton,„küſſen ſie auf der ſchrägen Linie, Gerichtszeitung. B. C. Karlsruhe, 21. April. Das Schwurgericht verurkheilte den 30 Jahre alten Feinmechaniker Karl Friedrich Beß aus Pforzheim wegen Münzverbrechens zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängniß. Beß ſtellte im Jahre 1902 in ſeiner Werkſtätte, Fahrgaſſe 13 in Pforzheim, Zehnpfennigſtücke mit der Jahreszahl 1900, Fünfzigpfennigſtücke mit der Jahreszahl 1877 und Einmarkſtücke mit der Jahreszahl 1890 in nicht mehr feſtzuſtellender Menge, mindeſtens aber 50 Zehn⸗ pfennigſtücke, 700 Fünfzigpfennigſtücke und 40 Einmarkſtücke.— Der 28 Jahre alte Kaufmann Maximilian Hirtler aus Raſtatt, der die Wohnung ſeiner Mutter vorſätzlich in Brand ſetzte, um mit der Ver⸗ ſicherungsſumme ſeine finanzielle Lage zu verbeſſern, wurde mit zwei Jahren Zuchthaus beſtraft. Sein Onkel Lothar Hirtler aus Pfaff⸗ weiler erhielt wegen Anſtiftung 9 Monate Gefängniß. *Maingz, 21. April. Ein Kaufmann von Mainz war von einem franzöſiſchen Kaufmann wegen Waarenlieferung verklagt worden. Der Mainzer hatte mit dem Franzoſen über das Geſchäft mündlich franzöſiſch verhandelt und brachte zur Verhandlung des Prozeſſes ſeinen Buchhalter als Zeugen vor das Handelsgericht mit. Der Buch⸗ halter trat wacker für ſeinen Chef ein. Er ſagte, er ſpreche zwar ſelbſt nicht ganz geläufig franzöſiſch, habe aber die Unterhaltung zwiſchen dem Franzoſen und dem Mainzer Kaufmann ſehr wohl verſtanden. Zum Schluſſe des Zeugenverhörs trat der Franzoſe hervor und ſetzte nun in franzöſiſcher Sprache die Sache auseinander. Der Vorſitzende ſagte nun dem Buchhalter, er möge jetzt einmal ſagen, was der Kläger vorgebracht habe. Der Zeuge erklärte nun unter großer Heiterkeit des Publikums, daß er nichts verſtanden habe.„Nun!“, meinte der Präſident,„rücken Sie noch näher an den Kläger heran, er wird uns nochmals die Sache auseinanderſetzen!“— Der Franzofe that dies noch einmal und zwar ganz langſam und deutlich, allein der Zeuge mußte zugeſtehen, daß er wiederum kein Wort verſtanden habe. Der Präſident ließ nun den die franzöſiſche Sprache„beherrſchenden“ Zeugen geziemend abfahren. 3 5 — 2 Sport. 5 Ringkümpfe im Apollotheater. Die vorgeſtern veranſtalteten Ringkämpfe waren ſehr intereſſant und erfreuten ſich wie gewöhnlich eines regen Zuſpruchs. Die einzelnen Kämpfe geſtalteten ſich folgendermaßen: Allgäuer gegen Safferling. Letzterer ging in 1 Min. 30 Sek. als Sieger hervor. Hitzler gegen Siegfried. Der Rieſe Siegfried hielt Hitzler am Boden feſt und nur durch geſchickte Pirouette konnte Hitzler in die Höhe kommen und dann durch Arm⸗ fallgriff Siegfried beſiegen. Zeitdauer 6 Min. 20 Sek. Allgäuer beſiegte ſodann Kugler in 19 Min. 45 Sek. Schneller ging es mit Klein und Müller. Letzterer nahm ſeinen Gegner mit ſeiner Rieſen⸗ kraft in 45 Sek. vom Boden hoch und legte ihn ſicher auf beide Schultern. Müller iſt z. Zt. koloſſal in Form und wird noch manchen Gegner ſtrecken. Peterſen und Winzer waren in 8 Min. 15 Sek. mit dem Siege Peterſens fertig. Dieſer Kampf war hochintereſſant. In den nächſten Tagen ringt Peterſen mit Müller und darf man auf den Ausgang ſehr geſpannt ſein. Allgäuer gegen Hohenberger dauerte 4 Minuten und endete mit dem Siege Allgäuers. Der berühmte Ruſſe Romanoff, welcher ſich am 2. Tag im Kampf mit Siegfried eine Verletzung zugezogen hatte, iſt wieder hergeſtellt und tritt Freitag zum erſten Mal wieder in die Konkurrenz und zwar findet die Ent⸗ ſcheidung zweſchen Romanoff und Siegfried ſtatt. * Heber das Frühjahrsrennen in Frankfurt a. M. am letzten Sonntag ſchreibt der„Deutſche Sport“: Wenn auch keine Rieſen⸗ felder geſtartet wurden, ſo waren die einzelnen Konkurrenzen doch ganz gut beſetzt. Das Eröffnungs⸗Flach⸗Rennen wurde von ſechs Pferden beſtritten, und die Siegerin Haidekraut hatte dabei wenig zu ſchlagen, ſo daß ſie einen leichten Sieg gegen Kiekemahl landen konnte. Auch das zweite Rennen konnte mit Balrath am Start keine Ueberraſchung bringen; der alte Wallach, der unter Leut⸗ nant b. Bercken ein vorzügliches Rennen abſolvirte, erwehrte ſich ſeiner Konkurrentin, der ſchnellen Sasne, der die Diſtanz beſſer zuſagte, als dem alten Steepler, ohne große Mühe, als er ihr die Führung am Ende aus der Hand nahm und damit durchs Ziel ging. Ein nicht zu unterſchätzender Gegner der im Auge zu behalten iſt, Gun Runner, war am letzten Hinderniß durch Sturz ausgeſchieden. Balrath, der noch recht rundlich, ſonſt aber in ſeinem muskulöſen Gebäude vor⸗ trefflich ausſah, dürfte in der weiteren Arbeit ſich noch weſentlich verbeſſern und wird, wenn ſeine Beine halten, ſicher ſeine alte be⸗ währte Leiſtungsfähigkeit bald wieder beweiſen können. Das größte Feld des Tages ſah das Verkaufs⸗Rennen der Preis von Sk. Georgen, verſammelt. Neun Pferde ſtellten ſich der Flagge des Starters, und der Holländer Polack, mit Ridder van Kattendyke im Sattel, er⸗ focht gegen den auf ſeiner heimiſchen Bahn vortrefflich gelaufenen Pakington einen ſicheren Sieg. Eine recht anerkennenswerthe Leiſtung zeitigte hier auch Lasrters III., der immer bei den vorderen Pferden lag, erſt zuletzt den unaufhaltſam vordringenden Polack und Paking⸗ ton weichen mußte und dann im Ziel nur um einen Kopf von Pakington getrennt war. Der umſonſt eingeſetzte nachgenannte Pre⸗ cept verlor ſeine etwaigen Chancen durch eine zu große Kurve beim Einbiegen in die Gerade. Im Goldſtein⸗Hürden⸗Rennen erſchienen ſieben Pferde am Ablauf. Tickford Abbot machte, als es ernſt wurde, mit ſeinen Gegnern nicht viel Federleſens und hielt die gut gelaufene Abendſonne die bis auf zwei Längen zu ihm auflief, voll⸗ kommen ſicher. Das Feldberg⸗Jagd⸗Rennen das fünf Pferde be⸗ ſtritten, gewann Oſtende nach einem wenig intereſſanten Rennen, aber im Auslauf ſpannenden Endkampf mit drei Gegnern. Das Schluß⸗Ereigniß des erſten Tages, das Grüneburg⸗Jagd⸗Rennen, brachte dann dem holländiſchen Stalle Jochems einen zweiten Erfolg. Le Cid, der durch ſeinen Neußer Sieg vom vorigen Jahre beſtens be⸗ kannte Schimmelhengſt, ſchlug die von Lt. Gr. Seherr⸗Thoß aus⸗ gezeichnet geſteuerte Frivol, die vielleicht etwas zu lange im Hinter⸗ treffen auf Warten geritten war, ganz leicht. Herve, dem man große Siegeschancen zudiktirt hatte, begrub dieſe durch Ausbrechen. Aber ſelbſt, wenn dies nicht geſchehen wäre, glauben wir kaum, daß Herve — ebenſo wenig wie jedes andere Pferd im Felde— dem Holländer den Sieg hätte ernſtlich ſtreitig machen können, denn der Schim⸗ melhengſt war in brillanter Verfaſſung, er ſpringt ausgezeichnet und hat auch ſonſt eine viel Raum greifende Aktion, fodaß auf der Flachen kein Pferd an ſeine Gurten kommen konnte. 1 Cheater, Runſt und Wiſſenſchaft. Volkskonzert. Zu dem Volkskonzert, das am 26. Abril im „Nibelungenſaal“ der Feſthalle Mannheim unter Mitwirkung be⸗ deutender Soliſten ſtattfindet, iſt folgendes Programm aufgeſtellt worden: FJ. Wengert:„Ich kehre wieder“, Männerchor.— C. M. b. Weber:„Arie“ a. d. Oper„Der Freiſchütz“.(Frau Ro cke⸗ „Gothentreue“, Ballade für Männerchor.— Gottfried Aug. Bürger:„Leonore“, Regitation. (Herr K. Blankenſtein.)— R. Wagner:„Am ſtillen Veilchen“; ellmund: Zwickern habe über den bei bereit erklärt, die allgemeine Kündigung zurückzunehm möglich ſel. Dieſe e den Schein des Wortbruches auf ſich laden wollte, Die Führer der Organiſation hätten zwar verſprochen nahme dieſes Punktes einzutreten, aber es ſei keine Ei dazu in gar keinem Verhältniß ſtünden. So Für die Sitze don Legouve und Gaſton Paris in der franzöfiſchen Akademie haben ſich von den vielen Kandidaten, die genannt werden, zwei endlich angemeldet, nämlich der Romanſchriftſteller René Bazin, Verfaſſer der„Oberls“, der„Terre qui meurt“ und der „Donatienne“, als Nachfolger Legouvs's, und der durch ſeine Werke über die Kaiſerin Joſephine und die Familie Bonaparte bekannte Geſchichtsſchreiber Frederie Maſſon für Gaſton Paris. Mirbeau's,„Les Affaires sont les Affaires.“ Aus Paris ſchreibt man uns vom 21. ds.:: Octave Mirbeau, der biſſige Verfaſſer des„Journal'une Femme de Chambre“ und des einſt bon Sarah Bernhardt geſpielten ſozialiſtiſchen Stückes„Les mauxais Bergers“, debütirte am 20. April in der Comédie Frangaiſe mit einem dreiaktigen Stück, das den bezeichnenden Titel führt„Les Affaires sont les Affaires“, eine Ueberſetzung des engliſchen „Business is business“. Die Satire auf die Geſchäfts⸗ und Finanz⸗ welt, die dieſer Titel ankündigt und die ſchon ſo oft auf der Bühne mißlungen iſt, hat Mirbeau überraſchend gut verwirklicht. An Längen und Schwächen iſt freilich ſein Stück ziemlich reich, aber in der Hauptſache hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Sein Agronom und Großſpekulant Iſidore Lechat iſt eine nur in Einze heiten übertriebene, ſcharf gezeichnete und konſequent durchgeführ Charakterfigur erſten Ranges. Er iſt kein gewöhnlicher Geighals und noch weniger ein eitler Parvenü, ſondern vor Allem ein Mann der Aktion, deſſen Unternehmungsgeiſt keine, oder nur ſehr wenigs moraliſche Hinderniſſe kennt. Seine beſchränkte Frau läßt ſich mur⸗ rend von ihm tyranniſtren, ſeine intelligente Tochter, die den faulen Charakter einiger ſeiner Geſchäfte durchſchaut hat, verachtet ihn da⸗ gegen. Sie knüpft mit einem auf dem Landgute ihres Vaters be⸗ ſchäftigten jungen Chemiker ein Verhältniß an, in der Abſicht, Arbeit und innerer Ehrenhaftigkeit eine andere Exiſtenz zu gründe und weigert ſich, dem Willen ihres Vaters gemäß den Sohn e alten, tief verſchuldeten Marquis zu heirathen, deſſen Gut Lecht mit dem ſeinigen vereinigen möchte. Der Vater droht und tobt, aber die Tochter hält Stand und verläßt das Haus. Mit ihr entgeht Lechat eines der ſchönſten erträumten Geſchäfte, aber er erträgt den doppelten Verluſt und bricht erſt zuſammen, als ſein einziger Sohn, ein leichtſinniger Lebemenſch, der allein die Liebe des große Geſchäftsmannes beſitzt, durch einen Automobilſturz ums Leben kommt. Aber auch in dieſen tragiſchen Augenblicken verleugnet er ſich nicht ganz. Zwei gewiſſenloſe Geſchäftsgenoſſen wollen ſeinen Schmerz mißbrauchen, um ihm eine Unterſchrift abzulocken durchſchaut ſie aber ſofort und zwingt nun ihnen eine ungünſtige Vertragsklauſel auf, die er unterſchreiben läßt, bevor er ſich zu der Leiche ſeines Sohnes begibt. Ohne Feraudy s meiſterhafte Spiel hätte das Publikum dieſes gewagte Stück kaum mit der groß Begeiſterung aufgenommen, die ihm namentlich im dritten Akt zu Theil geworden iſt. Von den übrigen Darſtellern ſind Lelo Marquis und Frau Pierſon als Madame Lechat zu loben. der Tochter Germaine wußte Frau Lara nicht viel zu machen. * Kleine Mittheilungen. Dem Lokalanzeiger zufolge verhandelt Direktor Brahms mit Frau Agnes Sorma wegen eines meh jährigen Engagements für das Leſſing⸗Theater vom Herbſt 190 ö — Die Aufführung von Heyſes Maria von Magdal⸗ Berlin wird dem Berliner Tageblatt zufolge nun doch vom Goet Bund ins Werk geſetzt werden, nachdem die Schwierigkeiten, w Seitens der Cenſurbehörde gemacht wurden, inzwiſchen behobe ö — Wie verlautet, wird der Profeſſor der Nationalökonomie an de Wiener Univerſität Philipowitſch der Berufung nach Ber folgen. Als Nachfolger werden genannt Vieſer in Prag, Zürich und Julius Wolf in Breslau. Heueſte achrichten und Telegramme. Oriwat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. Der Streik in Pirmaſens. *Pirmaſens, 21. April. Der hieſige Fabyi Verein hat an die Bevölkerung von Pirmaſens und! ein Flugblatt gerichtet, in dem er über Urſachen, A bisherigen Verlauf des Streites zwiſchen Arbeitern un ri auf Grund ſeiner Akten berichtet. Der Verein ſtellt zunäch daß ſich die Lohnperhältniſſe ſeiner Arbeiter ſeit etſwa 5 Jal ſtändig beſſerten. Hand in Hand damit gehe eine fortſchreit Hebung der Lebensunterhaltung ſeiner Arbeiter; daß ſich die Wol ungsverhältniſſe nicht im gleichen Maße beſſerten, liege an den Verkehrsverhältniſſen. Die Störung dieſes ruhi ſchrittes durch den Verein deutſcher Schuhmacher habe die Fa endlich veranlaßt, den Fabrikanten⸗Verein wieder ins Leben rufen, der ſeit 1893 nur auf dem Papiere beſtanden habe. Dar⸗ ſchildert der Verein den Fall Paque. Zwiſchen ihm einem untergeordneten Artikel zahlenden Lohnſatz eine Meinungsverſchiedenheit beſtanden. Obwoh nach der Meinung aller, die vorurtheilsfrei die Sache geprüft hätte das Recht bei Herrn Paque geweſen ſei, hätten die Zwi Anführung eines gewiſſen Seibel einfach erklärt:„Di haben beſchloſſen, daß für dieſen Artikel ſo und ſo v werden muß.“ Da Herr Paque ſich dieſem„Beſchluß“ wollte, kündigten alle Arbeiter und die Sperre wurde ver Fabrikanten⸗Verein ſei an eine ſachliche Prüfung des Fe getreten und habe dabei gefunden, daß Herr Paqu ſei. Auf die Vorhaltungen, die ein Ausſchu einer Abordnung der Zwicker gemacht habe, Führer, Seibel, die Antwort erfolgt:„Das iſt mir A heut kommt oder morgen, es kommt doch. Ich gehe for meine Frau und Kinder kann die Stadt ernähren.“ S überwältigender Mehrheit der Beſchluß des Fabrikanten⸗ faßt worden die allgemeine Kündigung auszuſp Einigungs⸗Verhandlungen habe der Verei gegriffene Theil die Bedingung geſtellt, daß die in ſo über zwei Firmen ausgeſprochene Sperre vorher zurückge werden müſſe. Gleichzeitig ſei die Zurücknahme der ſchwar in Ausſicht geſtellt worden. Die Führer der Organiſation hätten ra ung gleichzeitig zurückgezogen worden wäre. ſchaffen, habe ſich der Fabrikanten⸗Verein nach anf rung entſchloſſen, ſeine Vorbedingung preiszugeben. den einzelnen Fabrikanten nach den ihnen vorliegende Dieſe Einſchränkung ſei nöthig geweſen, Zeit verſchiedene Fabrikanten Entlaſſungen hätter worden. Zum Schluſſe ſtellt der Fabrikanten⸗ allen 69 Firmen des Vereins ſeit 1901 ſo außerord ſten angegriffenen Firmen Pacque und P e die Zwicklöhne ſo erhöht, daß ihnen daraus im Jahre eine gabe von 10,000 und von 6000 Mark erwachſe. r Abreiſe der beiden Re Mannheim, 22. Aprtl, Seiten auf eine Tängere Dauer des Krlegguſtandes. Bon Seiten der Organiſation werden die unberheiratheten Arbeiter, durch Weld⸗ beträge unterſtützt, zur Abreiſe bewogen. Etwa 50 junge Leute haben ſich bereits abgemeldet. In Fabrikanfenkreiſen ſieht man der Ent⸗ wickelung der Dinge mangels Einganges an Aufträgen gelaſſen zu. In den meiſten Fabriken wird das Stillliegen zur Herrichtung der Jabrikräumlichteiten benutzt, wobei wenige unorganiſtrte und in längerer Kündigungsfriſt ſtehende Arbeiter noch Beſchäfkigung finden. Das Fiasko der ſächſiſchen Tarifreform. r. Dresden, 22. April. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat das ſüchſiſche Finanzminiſterium beſchloſſen, von der geplanten ſächſiſchen Perſonentarif⸗ reform abzuſehen, da eine Nachfolge Preußens nicht zu erreichen war. Der Tartf bleibt deshalb unverändert beſtehen und wird bezüglich der Rückfahrkarten eine Preis⸗ erhöhung von ½ zur Einführung gelangen. Der Kaiſer in Gotha. Berlin, 22. April. Der Kaiſer iſt heute Vor⸗ mittag 8 Uhr nach Gotha abgereiſt. *Gotha, 22. April. Der Kaiſer traf heute Mittag kurz nach 1 Uhr auf dem Bahnhof ein, wo er vom Herzog und dem Erbprinzen v, Hohenlohe, empfangen wurde. Gefolges begaben ſich die Schloß Friedenſtein, wo feſtlich ge⸗ dem Regenten, Nach der Vorſtellung des beiderſeitigen Herrſcher im offenen Wagen nach dem Frühſtückstafel ſtattfand. Auf dem Wege durch die ſchmückte Stadt wurde der Kaiſer lebhaft begrüßt. Wetternachrichten. e Gleiwitz, 22, April. Der„Oberſchl. Wanderer“ meldet: In den Nachbardörfern wurden bier bei den großen Schneeſtürmen erfrorene Perſonen unter den Schneemaſſen aufgefunden. Elbing, 22. April. In den Stürmen der letzten Tage ſind der„Elbinger Zeitung“ zufolge an der Pommerſchen Küſte fünf Tolkemiter Schuner geſtrandet, die von Pillau nach Ruegen, beziehungsweiſe Bornhomm in See gingen, wobei die aus drei Perſonen beſtehende Beſatzung des einen Schuners u m⸗ kam, Zwei andexe, gleichzeitig von Pillau abgegangene Tolkemiter chuner werden noch vermißt, 5 Der Kampf gegen die Kongregationen. Lesnebe(Departement Finiſtere), 22. April. Die Ve⸗ zohner mehrerer Ortſchaften im hieſigen Bezirke beſchloſſen, die für veitag anberaumte Ausweiſung der Benediktiner und anderer Kloſtergeiſtlicher zu verhindern und große Kund⸗ ungen zu veranſtalten. Die Wirren in Macedonien und Albanien. Konſtantinopel, 22. April. In der Nähe von niki ſoll nach im Palais eingegangenen Nachrichten ein rößeres Gefecht zwiſchen Inſurgenten und ürkiſchen Truppen ſtattgefunden haben. Ueber den rt fehlen noch Einzelheiten. Auf die Nachricht hin wurde nach niki die Ordre auf weitere Mobiliſation von 6 Bataillonen Gegen die Albaneſen bei Uebeck wird jetzt ein Kef ſel⸗ reiben veranſtaltet. Einige hervorragende Albaneſen in der gebung des Sultans ſind ſeit einigen Tagen aus dem Mldiz⸗ iosk entfernt.(Frkf. Ztg.) Konſtankinopel, 22. April. Nach einer Konſular⸗ meldung fand am 11. April ein Zuſammen ſtoß zwiſchen 50 Mann Truppen und einer 30 Mann ſtarken Bande ſtatt. Die Bande vorlor 20 Mann, erhielt aber Verſtärkung und ſchloß die Truppen ein, welche ſich ſolgnge hielten, bis Verſtärkung eintraf, worauf die vertrieben wurde. Es fielen von ihr zwei Führer und über 50 wurden angeblich verwundet. Die Verlu ſte der ken betrugen 2 Offiziere und elf Mann todt. Nach den An⸗ aben der Pforte kam es in einem anderen Kreiſe zu einem größeren Zuſammenſtoß mit einer Bande, an dem angeblich 500 bulgariſche D wohner theilnahmen, welche die Truppen einſchloſſen. Die wurden durch herbeigeeilte Verſtärkungen befreit und ver⸗ dic bulgariſche Bande. Da die beiden Kreiſe aneinander renzen, iſt es wahrſcheinlich, daß die Konſularmeldung und die ungabe der Pforte den gleichen Vorfall betreffen. Wenn ſich die gabe der Pforte beſtätigt, ſo wäre dies ein neuer Beweis, daß die rlige Bevölterung durch die Komites gezwungen werden, ſich an Vandenkämpfen aktiv zu betheiligen,(Korr.⸗B.) Pera, 22. April. Auf den Bahnlinien Macedoniens finden afte Truppenbewe gungen ſtatt, von denen man an⸗ len e ſie einem Angriff auf die aufſtändiſchen Albaneſen gelten. ikfurt, 22. April. Der König und die Königin ürttemberg trafen heute Nachmittag hier ein und reiſten urzem Aufenthalt zum längeren Kurgebrauch nach Wies⸗ weiter.(Frkf. Zig) Straßburg i.., 22. April. Der Bauarbeiter⸗ ik neigt ſich ſeinem Ende. Die Unternehmer haben mehrere te auswärtige Arbeiter herangezogen. In den letzten Tagen es zu berſchiedenen Ausſchreitungen. m. Chemniß, 22. April. Die„Chemnitzer Zeitung“ meldet Wien: In der hieſigen Hofgeſellſchaft geht ſeit einigen Tagen ücht über die zukünſtige Stellung der ehemaligen Kron⸗ 0 ſſin von Sachſen, nach welchem der Kronprinz der An⸗ ieigt, daß wenn eine Ausſföhnung der Prinzeſſin mit dem ſe erfolgt ſei, auch eine ſolche mit ihm nicht unmöglich ſein Man befürchtet aber in dieſem Falle hinſichtlich der Thron⸗ inen Konflitkt zwiſchen dem Kronprinzen und dem König. rlin, 22. April. Die Budget⸗Kommiſſion ordnetenhauſes genehmigte unbverändert die verſtagtlichungsgeſetze und den Nach⸗ gsberg, 22. April. Wie die„Hartung'ſche ng“ meldet, iſt ver erſte Bürgermeiſter Körte ins nhaus berufen worden. mberg, 22. April. In dem Vororte Zaſtazie der dt Grodeck find geſtern über 60 Häuſerniedergebrannt. r. Paris, 22. April. Die Sammlung zu Gunſten Buren iſt abgeſchloſſen und hat insgeſammt 2 575 080 Franes en Ruderer Ward des Ald Uhren mit ſei nſchaft 30 „Oktober 1900 Einflüſſen der Phosphornekroſe leiden, an Bord ſeiner Hacht nach Ne apel abgereiſt. *Newo⸗Pork, 22. April. Der neue Schnelldampfer des Norddeutſchen Lloyd„Kaiſer Wilhelm JI.“ iſt am 21. d. Abends 6 Uhr, hiereingettoffen. Berliner Drahtbericht. 6Berlin, 22. April, Die unverehelichte Marie Bredow, die ihre in einem Hauſe am Schiffbauer⸗Damm belegene Wohnung zu unſtttlichen Zuſammenkünften hergegeben und dort Mädchen von 13 bis 20 Jahren Herren, mit denen ſie ſtets in Verbindung ſtand, zuführte, wurde geſtern wegen Kuppelei und Beihilfe zu Sittlichteitsverbrechen zu zwei Jahren Zuchthaus berurtheilt.— Das Blumenmedium Anna Rothe iſt zur Verbüßung ihrer Strafe nach dem Central⸗ Gefängniß für Frauen in Cottbus überführt worden.— In den Wohnungen der verhafteten Fal ſch mü nzer wurde hei den vorgenommenen Hausſuchungen zahlreiches Werkzeug zur Her⸗ ſtellung von Falſifikaten, Gypsformen und dergleichen beſchlag⸗ nahmt.— Nach einer Meldung aus Altenburg verübte der Gutsbeſitzer Luſt in Rattelsdorf gegen ſeine Frau und ſeinen älteſten Sohn einen ſchweren Mordber ſuch. Der Sohn iſt tödtlich verletzt. Der Mörder beging hierauf Selbſt⸗ mord. Das Motiv zu der That iſt unbekannt. —— Deutſcher Reichstag. (298. Sitzung.) W. Berlin, 22, April. Am Bundesrathstiſche Staatsſekretär Graf Poſadowsk h. Der Präſident eröffnet die Sitzung um 1,20 Uhr. Zunächſt werden einige Rechnungsſachen erledigt, Bei der 1. Berathung der Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben des Oſtafrikaniſchen Schutzgebietes weiſt Dasbach(Ctr.) auf die Schwierigkeiten hin, welche ſich nach dem Berichte der Weiter⸗ führung der Ufſambarabahn entgegengeſtellt hätten. Die ab⸗ lehnende Stellung dem Centralprojekt gegenüber war gerechtfertigt. Haſſe(natl.) bemerkt: Es ſei ganz zwecklos, ſo gelegentlich über die Centralbahn gzu ſprechen. Hierauf tritt das Haus in die 2. Berathung des Entwurfes über die Phösphorzündwagren ein. Zehnter(Centr.) bexichtet über die Verhandlungen der Kommiſſion, welche unver⸗ änderte Annahme der Regierungsvorlage, ferner Annahme der Reſo⸗ lution empfiehlt, daß die Landesxregierung geeignete Maßregeln treffe, um in den durch das Verbot der Verwendung von weißem Phosphor zur Herſtellung beſonders betroffenen Gegenden, ſopeit möglich, ge⸗ eignete Arbeitsgelegenheit zu beſchaffen. Schättgen(Centr.): Er müſſe dem Entwurfe ſeine Zuſtimmung verſagen, trotz⸗ dem er die Tendenz desſelben, die Geſundheit der Arbeiter mehr zu ſchützen, vollkommen anerkenne. Aber die Statiſtik über die bei der Phospohrfabrikation borgekommenen Fälle von Nekroſe ſei durchaus nicht abgeſchloſſen. Die beſtehenden Phosphorfabriken würden durch den borliegenden Entwurf dem Ruin entgegengehen. Dazu komme, daß die Fabrikation der neuen Schwiening'ſchen Triumphmaſſe eben⸗ falls keineswegs gefahrlos ſei. Präſident Graf Balleſtrem theilt mit, daß ein umfangreicher Antrag Pichler u. Gen. eingegangen ſei, wonach die Berathung der Vorlage ſo lange auszuſetzen ſei, bis ausführliche Statiſtiken darüber eingegangen ſind, wieviel leichte und ſchwere Fälle von Nekroſe in den letzten Jahren feſtgeſtellt worden, wieviel Erkrankungsfälle bei der Fabrikation von Zündhölzern mit der neuen Maſſe zu verzeichnen ſind und wie ſich der Export giftfreier Zündhölzer geſtaltet, Der Präſident erklärt, dieſer Antrag ſei präjudiziell. Er müſſe daher zur Berathung und Abſtimmung gelangen. 59 Singer(Soz.) wünſcht vor Allem, den umfangreichen Antrag gedruckt zu ſehen. Präſident Graf Balleſtrem erklärt, er werde die Drucklegung verfügen, vorderhand aber in der Berathung fortfahren. Staatsſekretär Graf Poſadowsky erklärte, eine Verzögerung dieſes Geſetzentwurfes laſſe ſich nicht ver⸗ antworten. Fälle von Phosphornekroſe laſſen ſich ſtatiſtiſch gar nicht feſtſtellen, weil eine Menge Arbeiter, welche unter den ſchädlichen in einen anderen Beruf über⸗ gehen. Aerztlicherſeits iſt nachgewieſen worden, daß nicht nur Per⸗ ſonen darunter leiden, welche in den Vetrieben beſchäftigt ſind, ſon⸗ dern daß die Phosphornekroſe die Eigenſchaft hat, degenerirend auf das ganze Geſchlecht zu wirken. Eine Exploſtonsgefahr liegt bei der Herſtellung der neuen Zündmaſſen nicht vor. Wenn Sie auf dem Standpunkt ſtehen, demjenigen eine Entſchädigung zu gewähren, der durch eine ſozialpolitiſche Anordnung für das Leben und die Geſund⸗ heit der Arbeiter belaſtet wird, dann müſſen Sie die ſogtalpolitiſche Thätigkeit ganz einſtellen. Die Entf chädigungsfrage würde die Zuſtimmung der verbündeten Regierungen nicht erwarten können. Wir verlangen nur, daß ein anderes auch geeignetes Verfahren bet der Fabrikation angewendet wird und ſtellen zu dieſem Zwecke ein erprobtes Patent zur Verfügung. Pichler(Centr.) bittet die Diskuſſion einſtweilen fortzuſetzen, aber ſeinen Antrag vor der Abſtimmung über Paragr. 1 zur Abſtimmung zu bringen. Präßgent Graf Balleſtrem erklärt ſich damit einverſtanden. Golkswirthschaft. Babdiſche Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik, Ludwigshafen. Der Präſident der Geſellſchaft, Herr Reichsrath Dr. A. v. Cle m m, ſowie die Herren Generalkonſul S. Hartogenſis, Geh. Commerzienrath Carl Ladenbur g und Generalkonſul Carl Reiß werden, wie wir von wohlunterrichteter Seite er⸗ fahren, ihr Amt als Mitglieder des A u fſichtsrathes der Bad. Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik niedetlegen. Mannheimer Gummi⸗, Gutta⸗Percha⸗ und Asbeſt⸗Fabrik. Herr Julius v. Us lar, der Direktor der Mannheimer Asbeſt⸗Fabrik, ſcheidet im April nächſten Jahres aus de m Vorſtand der Geſellſchaft aus, um ſich ins Pribatleben zurückzuziehen. Pfälziſche Chamotte⸗ und Tonwerke,.⸗G., Grünſtapt, Pfalz. Abſetzung von 4800%/ auf Delkrederekonto, ſowie 21 000 ,¼/ rluſten an Ausſtänden(u. a. in Rheinau) id wieder 4 pEt. D ark(7888) bl 600 Syrafus, 22. April. Der Küönſg von England iſt ½ Freiburg i. B. Ganters Br. Freiburgg Pfalzbr. Geiſel Mohn—.——.— Sudlef Waldhof dise Mill Mark(.01 Mill. Mark). Für das daufende Jahr hoffe man auf beſſere Reſultate. .⸗G. für Schriftgießereſ und Maſchinenbau in Offenbach g. M. Die geſtrige Generalverſammlung genehmigte den Abſchluß für das abgelaufene Geſchäftsſahr, ſetzte die Diy idende, wie borge⸗ ſchlagen auf 4 pct. feſt und ertheilte der Verwaltung Entlaſtung. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr bezeichnete die Verwaltung als unperändert. Leipziger Jahresbörſe. Aus Le ipzig wird berichtet: Jahresbörſe iſt gut beſucht. Es wurden mäßige Abſchlüſſe erzielt, Größere Abſchlüſſe ſchejterten an der Preisdifferenz zwiſche Forderung der Spinner und den Preiſen, ppelche die Weber be⸗ ſpflligen konnten. Die Nachfrage war jedoch ſehr rege.(Telegr. des Mannh. Gen.⸗Anz.) „Nordpſtern“, Berlin. In der am 21. April abgehaltenen Generalverſammlung der Lebensber ſicherungs⸗A. ⸗. „Nordſtern“ zu Berlin wurde die vorgeſchlagene Gewinnyer⸗ theilung genehmigt, wonach außer der Zahlung von M. 1800 gleich 4 Proz. Zinſen auf vollbezahlte Aktien noch M. 282 150 an die Aktfonäre, gleich M. 171 für die Aktie, M. 1 268 840.82 an die am Gewinn betheiligten Verſicherten und M. 31 893.10 der Gewinn⸗ Reſerve zu überweiſen, ſowie M. 8723.27 Gewinn⸗Antheile der Aktionäre auf neue Rechnung vorzutragen ſind. Von dem Antheile der Verſicherten fallen M. 1104 328.62 auf Policen mit Nordſtern⸗ Bedingungen und geſtatten die Ausſchüttung einer Dibidende von 18 Prog. an die Verſicherungen ohne Vorbehalt und von 7 Proz. an die Verſicherungen mit Vorbehalt. Der Reſt von M. 159 512.20 fällt in die Gewinnſammelfonds der Schleſiſchen Gewinn⸗Verbände,. Die Verſicherten mit um 5 Jahre aufgeſchobener Gewinnvertheilung erhalten in 1903 eine Devidende bon 25 Proz. vom 6, und von 35 Proz, vom 11. Verſicherungsjahre ab.— Sämmtliche Dividenden⸗ Prozentſätze der Verſicherten werden auf die vollen Tarifprämien berechnek.— Die Geſellſchaft hat ſich im Jahre 1902 eines beſonders großen Zugangs an neuen Verſicherungen zu erfreuen gehabt und theilt mit, daß auch im orſten Quartal 1908 bereits neue Verſicher⸗ ungsanträge über 8½¼ Millionen Mark eingingen und eine Stei⸗ gerung des Verſicherungsbeſtandes um mehr als 4 Millionen Mark erzielt wurde.— In der Generalverſammlung der Aktionäre des „Nordſtern, Unfall⸗ und Alters⸗Verſicherungs⸗ Aktien⸗Geſellſchaft“, wurde ebenfalls einſtimmig die vor⸗ geſchlagene, nach dem Statut zuläſſige Maximal⸗Dividende von 10 Prog, der Einzahlung gleich M. 90 pro Aktie an die Aktfonäre und die Ueberweifung bon M. 12 684.28 zur Kapital⸗Reſerve, ſvelche damit den ſtatutgemäßen Betrag von M. 375 000 erreicht hat, von M. 755.48 zur Riſiko⸗Reſerve und von M. 31.640 an die am Ge⸗ ſwinn betheiligten Verſicherten genehmigt. ECbhemiſche Fabriken vorm. Weiler⸗ter Meer in Uerdingen⸗Rhein, Der auf den 16. Mai anzuberaumenden Hauptverſammlung ſoll für das abgelgufene Geſchäftsjahr folgende Gewinnvertheilung vorge⸗ ſchlagen werden: 10 pCt.(i. V. 9 pct.) Dividende, rund 400,000 Mark(345 000) Abſchreibungen, 100 000%(0) neue Rücklage und 40 000%(0) für Unterſtützungszwecke. 2 Mannheimer Effektenbörſe vom 22. April.(Offizieller Bericht.) In Aktien der Badiſchen Rück⸗ u. Mitverſicherungs⸗Geſellſchaft war Geſchäft zum Courſe von 192 Mark pro Stſick. Sonſt ſind hezite keine bemerkenswerthe Veränderungen zu verzeichnen. Obligationen. Indeſtrie⸗Obligation. ſtrie rückz. 103% 101.G 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff. 191.80 G %½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf 4% Kleinlein, Heidbg. W—.— 101.— 4½% Speyerer Brauhaus vorm. Gbr. Schultz, Akt.⸗ 4% Herrenmühle Genz 96.— G 44½% Manheimer Dampf⸗ 103.25 G 44%½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½ Speyerer Ziegelwerkeſ102.90 G 4½ ſ% Südd. Drahtindu⸗ 4½, Verein chem. Fabriken—.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.50 G Die Pfandbrieſe. 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 1. 3495„ alte M. 97.60 b; J½„„„ unk.1904 88.50 b. 3½„„ Communal 98,80 G Städie⸗Alulehen. 99.90 B 30% Karlsruber v. J. 18960 90.— G 3½% Lahr v. J. 1902 100.— bz 4% Ludwigshafen von 1900108.60& 4½% Ludwigshafen—.— 4% 102.25 G 3%0 99.— G 4% Mamtheimer Obl. 1901703.80 bz 0% 5„ 1900108.80 bz 5 1885 J00,80 bz 1888 00.80 bz 1895100.30 bz 1898100.80 bz 96.— 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ u1. Seetr. 2 106.— G 5% Bürgl. Braußaus, Bonn Geſ. in Speyer 102.10 67 ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 108.30 B ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.25 G * 8 8 10% *2 1 3½% Pirmaſenſer Aktien. Geld 118.50Br. Schroedl, Sdelbg. 119.—„ Schwartz, Speyer 129.—„ Ritter Schwetzing. 97.50]„ S. Weltz Speyer 106.70%„ z. Storch, Sick„ 191.90„ Werger, Worms 55.—Worms, Br v. Oertge 138.500Pflz. Preßh. u. Spfbr. 190.— 102,.20[ Trausport 11. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seelr. Mannh. Dampfſchl. „ Lagerhaus Nh. u. Seeſchiff.⸗Geſ. Bad. Rück⸗ u. Mitv. „ Schifff.⸗Aſſee. Continental. Verf. Mannh. Verſicherung —.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 224.500Württ. Transp.⸗Verf. Verein D. Oelfbrk. 120.—.— Induſtrie. WWſt⸗ 25—.108.80ſbler⸗Geſ. f. Setlind. „5„ 98 8 Dingler'ſche Mſchfbr. Brauereien. Emafllirfbr. Kirrweil. Bad. Brauerei(Emailw. Maikammer Binger Aktienbierbr. Ettlinger Spinnerei Durl, Hof vm. Hagen Hüttenh. Spinnerei Eichbaum⸗Brauerei Nähmfbr. Haid u. Neu Glefbr. Rühl, Worms Mannh. Gum.⸗u. Asb. 106.—Oggersh. Spinnerei 178.— Pfälz. Näh. u. Fahr. F. —.— Portl.⸗Cement Heidlb 220.—Verein. Freib Ziegelw 155.— Ver. Speyr. Ziegelw. Geld 190.— Banken. Brief Brief Badiſche Bank Fred.⸗u. Depb., Zbrck. Gewbk. Speyer 50% Oberrhein. Bank Pfälz. Bank fälz. Hyp.⸗Bauk Plflz. Sp. u. Cdh. Land, Aheinſſche Creditbanf Nbein. Hyp.⸗Bank Süldd. Bank GEiſenbahnen. Pfälz Ludwigsbahn „ Marbaßn „ Nordbahn Heflbr. Straßenbahn. Cheim. Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtr. Bad. Anil. u. Sodafb. Chem. Fb. Goldenbrg. Verein chem Fabriken —230.— 148.— .76 489.— 171.50 —.— 5 108.50 —— 100.25 Kleinlein, Heidellerg Homh. Meſſerſchmitt Ludwigshf. Brauerei Maunh. Aktienbr. Brauer. Sinner 208.—Zuckerf. Waghäuſel Frankfurter Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeſgers.) W. Frankfurt, 22. April. Die Tendenz war heute gul behauptet. Für einige Werihe ſind Kursaufbeſſerungen zu kon⸗ ſtatiren. Deutſche Renten etwas ſchwächer. Italiener bevorzugt ebenſo Bulgaren. Spanier luſtlos. Türken etwas nachgebenk, auf die politiſch Situotion Manken träge Wontanwert Dürchwen ſchua,9. V en . We „Mannherm, 22. Aprk. General⸗Anzeiger. 8˙ Seit⸗ Schluß⸗Kurſe. 15 (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compaguie,) Reichsbank⸗Diskont 3½ Prozent. WMechſel.; 2½—8 Monate Petersburg.⸗. 1004½—— Trieſt,„ Kr. 100(—-—— Wien„„„ Kr. 100 3½ 85.42 36.488 doz m. S.— Stagatspapiere. A. Deufſche. 1 21 92 102 80 102.80J 5 itglien. Rente 103.60 108.60 102.75 102.60 4 Oeſterr,. Goldr. 103.85 108.90 92.50 4½½ Oeſt. Silberr. 101,19 101.10 102.55 41/ Oeſt, Papierr. 101.20 101 20 102.60 40 Portg. St.⸗Anl. 50.150 49.80 92.50 8 dio. äuß. 31.40 31 40 101.10 4 Ruſſen von 1880 100 80 100.90 101.45 4ruſſ. Staatsr. 1894—.— 101.60 4 ſpan, ausl. Rente 87.60 195,45 1 Türken Lit. D. 29.60 101.454 Ungar. Goldrente 102.50 102 40 92.905 Arg. innere Gold⸗ in Kurze Sicht Reichsmark% Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs Heut, Kurs Amſterdam hfl. 1003—169.05 169.0o77— Belgien.. Fr. 1003— 81.30 81.825——— Italien.. Le. 100[—81.383 81.40 1 5— London.„Lſt, 13— 20,493 20.492—— Madrid.. Pf. 100————— New⸗York„Dll. 100——— e Paris. Fr. 100—81.416 91.498—5— Schweiz Fr. 1003½ 81.866 31.35—— 1— 2 5 6% Dſch.Meichsanl. 54% 1 1 1 65 5 92.60 1½ Pr Staats⸗Anl, 102.60 35—ᷣ 5 102.60 31½ Bgd. St.⸗Obl,fl 100.10 5%„„ M. 101.35 8%„ 00, 4 bad. St.⸗K. 105.45 31½ Bayern,„ 101.50 3„ 4 bayer..⸗B.⸗A. 104.95 104.95 Anleihe 1887 4 Heſſen 106.— 105.75 4 Egypter unifieirte 8 Gr. Heſſ. St.⸗ A 5 Mexpikaner äuß. von 1896 90,700 90.758 5 Sgchſen. 650.75 90,70 4½ Chinefen 1898 4 Mh. St⸗A. 1895 108 10 103 10 5 Bulgaren Ausländif 1„ Verzinsl. Looſe. 3. Ausländif che. 3 Oeſt. Looſe v. 1860—.— 5 g0er Griechen 41 25 3 Türkiſche Looſe 131.40 131.60 Alktien induſtrieller Unternehmungen. *. 98.40 109.20 101˙60 101.60 26.30 26 25 93.50 90.80 Bad. Zuckerf,Jggh.] 78.— 78.— Parkakt. Zweibr. 114.90 114 80 Hefdelb, Ceinentw. 112.— 112,.— Eichbaum Mannh. 166.— 166.80 Anilin⸗Aktien 487.80487.— Seilinduſtrie Wolff 102.— 102.— Ch. Fbr. Griesheim 224.90 224 50 Weltz z. S. Speyer 127.50 127.50 Höchſter Farbwerk 8,357 10 Walzmühle Ludw. 130— 130.— Vereinchem, Fabril 227 227— Fahrradw. Kleyer 185.— 186 50 Chem Werke Albert 50197.— Maſch. Arm. Kleinſ112.— 112.— Accumul.⸗F. Hagen 148.50 Maſchinf. Gritzner 190.— 190.— Ace. Böſe, Berlin 52.— Schnellpef, Frkthl. 159.— 159.— Allg. Elek.⸗Geſellſch 190.— Oelfabrik⸗Aktien 120.— 119.80 Helios„ 5— BwllſpSampertsm—.——. Schuckert 1 101.90 101.60 Spin-Web Hütteng—.——.— Lahmeyer 92— 92—[Zellſtoff Waldhof 233.— 284.— Allg. E⸗G. Siemens 131.75 131.60 Cementf. Karkſtadt[ 94 70] 94.70 Lederw. St, Ingbert 76.90 76.90 Friedrichsh. Bergb.] 147.— 146.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 187.90ſ 185 80J Weſterr. Alkali⸗A. 212.50f 213 80 Zuderus 116.90 115 10 Sberſchl. Eiſenakt. 105.— 104.— Concordia 304.— 301.75 Ver. Königs⸗Laurg 222.7022150 Gelſenkirchner 185 20 188 80J Deutſch. Luxemb. B. 96 70 95.80 Harpener 185.40 184.75 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. zudwh.⸗Bexbacher 231.—231.—] Oeſlerr. Lit. B. Marienburg.⸗Mlw.] 72.50 Gotthardbahn 190.50190.30 Pfälz. Maxbahn 148.40 Jura⸗Simplon 101.50 101.80 Pfälz. Nordbahn 139.50189.70 Schweiz. Cenkralb.“—.——. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 129.40 Schweiz. Nordoſtb.—. Hamburger Packet 107.60 Ver. Schwz. Bahnen— Nordd. Lloyd 104— Ital. Mittelmeerb. 95.90 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 147.20„Meridionalbahn 141.25 Oeſterr, üd⸗Lomb.] 12.90 13.50 Northern prefer..—.— Nordweſtb. La Veloce— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 10% Frk, Hyp.⸗Pfdb. 101.40J 101.40 J 82/ Rh..⸗B. C. O] 98.50 98.50 1 fdu. Plob 101.60 101.80 30%e Sttsgar. It. Gif, 70.40—.— 32½%„„„ 99.10 99,10 3/ Pr.Pfbr..1905 96.90 96.90 5½% Pr. Bod.⸗Er. 98.— 96.10 8½„„ 8 97.— 97.— 10% Pf. B. Pr.⸗Obl. 103.—103—-[4„„ 102.— 102.— 31½% Pf..Pr.⸗O.] 100.55 100,50 4„„„ 102— 102.— 1% h. Pf. Br. 1902, 100.65 100.85 8½„„„KbO. 96.10 96.10 0„ 1907 102.700 102.80 4½ Mbein. Weſtf. „ 1904 98.500 98.50.⸗C.⸗B. 1910 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk, 152.30 152.70] Oeſt. Länderbank Badiſche Bank 118.60118.40„Kredit⸗Anſtalt Berliner Bank 94.90 94.60] Pfälziſche Bank Berl, Handels⸗Geſ. 157.20 157.20] Pfälz. Hyp.⸗Bank Darmftädter Bank 140.75 140.50] Rhein, Kreditbant Deutſche Bank 211.50 211.50 Rhein. Hyp.⸗B. M. Diskonto⸗Commd. 189.100 189.— Schaaffh. Bankver. Deutſche Gen.⸗Bk. 100.5 100.— Südd, Bank Mhm, Dresdener Bank 149.30 149,20 Wiener Bankver. Frankf. Hyp.⸗Bank 198.— 198.20 D. Effekten⸗Bank Irkf. Hyp.⸗Creditv. 140.90 140.30 Bank Ottomane Nationalbank 121 10 120 80 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 96.50 66—] Geſellſchaft Deſterr.⸗Ung. Bank] 115.80 115,80 Privat⸗Dis kont 2¾ Prozent. raukfurt a.., 22, April. Kreditaktien 211 80, Staats⸗ 91 146.90, Lombarden 18.10, Egypter—.—, 4% ung, Goldrente ———.— —.— —.— 9 102.70 102.70 105.40 212.— 106.70 191.50 138.50 190.— 126.60 101.50 122.80 105.95 117.80 105.20 211.80 106,70 191.40 188.50 190.10 123.40 103.50 122.80 105.95 117.80 415.— 415.— 102.50, Gotthardbahn 190.30, Disconto⸗Commandit 189 10, Laura 222.—, Gelſenkirchen 184.—, Darmftädter 140.40, Handelsgeſellſchaft 157.50, Dresdener Bank 149.40, Deutſche Bank 211.50, Bochumer 186.60, Northern—.—. Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 211.70, Staatsbahn 148.90, Lombarden 18 10, Disconto⸗Commandit 189.—,. Berliner Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General„Angeigers.) W. Berlin, 22. April. Die geſtrige Feſtigkeit in New⸗ Nork blieb bei der Eröffnung einflußlos. Das andauernde Fehlen neuer Anregungen, ſowie die vorherrſchende Realiſirungs⸗ luſt wegen der Nähe des Ultimo führt allenthalben zur Geſchüfts⸗ loſigkeit. Banken kaum verändert. Montanwerthe ſchwächer. Spanier und Türken in Eiſen⸗ und Kohlenaktien gleichfalls gedrückt. Elektrieitäts⸗ aktien beſſer gehalten. Truſt⸗Dyngmit ſich erholend. Berlin, 2. April. Schlußegurſe. Ruſſennoten 216.05 216.— Leipziger Bank.90.70 Ruff. Anl. 1902.Berg⸗Märk. Bank 135.75155.75 3½% Reichsanl. 102.80 102.90 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.——— 8 9% Reichsanleihe 92.70 92.60 D. Grundſchuld⸗B.—-——. 3½ Bd. Si.⸗Obl. 00 101.50 101.50 Dynamit Truſt 163.100 163.10 4 Bad. St.⸗A. 105.50 105,50 Bochumer 187.20 185.— 30½%% Bayern 101.50 101.40 Conſolidatton 389.— 884.50 3pr. ſächſ. Rente 90.70 90.70 Dorkmunder Union 388.70] 82.60 4 Heſſen 106.—-.—.— Gelſenkirchener 183.90 183.20 3 Heſſen 90.70 90.70 Harpener 185.10 18420 4 Staliener 108.70 103.70 Hihernig 184.40 183.50 1860er Looſe 155.50 155.40 Laurahütte 222.10 220.60 Lübeck⸗Büchener—.——.—[Wurm⸗Revier 187.80 187.— Marienburger—.——.—Phönix 138.50 137.— Oſtpr. Südbahn—.—— Schalk, G. u. ⸗B. 418.— 415.— Staatsbahn⸗Aktien 147.10 146.90 Elekt. Licht u. Kraftf—.— 105. Lombarden 13.100 13,290 Weſterr Alkaliw. 213.25 213.25 Canada Pacific. Sh. 129.50 130.30 Aſchersleben Al. W. 152.20 152.— eidelb. Str. KB.B.—.——.—Steinz. Friedrichsf. 329.50 324.— Kreditaktien 211.70 211.30 10 Dampfſchiff.—.——.— Berl. Handels⸗Geſ. 157.70 157.50] Wollkämmerei⸗Ak. 150.— 150.50 Darmſtädter Bank J40.70 140.—4 Pfbr. Rh. W. BEx. 102.— 102.— Deuiſche Bankak. 211.70 211 40 Mannh.⸗Rh. Tr. 68.20 68.— Disc. Comm Aktten 189.10 188.60 Kannengteßer 124.10 120.— Dresdener Bank 149.40] 149.30 Hörder Bergw. 120.101118.90 Privat⸗Diskont 2¼%,. W. Berlin, 22, April.(Telegr.) Nachbörſe, Credit⸗Altien 211.70 211.50] Lombarden Staatsbahn 147 10J 146.90 Diskonto⸗Comm. Pariſer Börſe. Paris, 22. April. Anfangskurſe. 13.10 13.40 189,10 188.70 124.30 188.— 8 0% Rente 98.46 98.50 Türk. Looſe Italiener 103.10 108.30 Ottoman 398.— 596.— Spanier 86.40 86.40Rio Tinto 1280 1269 Türken D. 29.— 29.—[Bankdisk, 3 0% Londoner Effektenbörſe. London, 22. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effeklenbörſe 3%0 Reichsanleihe 90½ 90½[Rio Ti 50% 503½¼ 5 0% Ehineſen 100½% 100¼ et 7 61/ 4½% Chineſen 92% 92%[Chieago Milw. 166— 167%¼ 27* Conſols 915/6 917 Denver Pref. 88˙ 89— 4 0% Italiener 104˙% 102½ Atchiſon Pref. 100— 160¼ 4 0% Mon. Griechen 44 44.— Lonisv. Nash. 120¼ ⁴121ʃ½ 3 d% Portug. 64%½ 62½ Unſon Pak. 93% 950½ Spanier 86¼ 56“˙% Tend.: feſt. Türken D. 26½ 28½ Debeers 22— 22ů5 4% Argentinier 73% 74.— Chartered 8½ 81½ 9% Mepikaner 26½ 26½ Goldflels 70% 77% .0e 5 101— 101¼ Randmines 11½% 11½ Tend.: beh Eaſtrand S½% 8½ Ottom. 185/ 18/ J Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 22. April,(Tel.) Produktenhörſe. Der günſtige Saatenſtandsbericht hat in Amerika die Tendenz geſtern ver⸗ flaut und hier bei dem milderen Wetter die Stimmung um ſo gün⸗ ſtiger beeinflußt, als in allen Artikeln eine weitere Nachgiebigkeit der Tranſitofferten unverkennbar iſt. Das Inland offerirt mehr, hält aber noch auf Preiſe. Hafer leidet unter Realiſirungen, Mais bei großer Reſerbe der Käufer behauptet, Rüböl wenig verändert, Spiri⸗ tus umſatzlos. Wetter: Regen. 1855 5 1 55 Berlin, 22. April.(Telegramm.)(Produktenbörſe. Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 215 22. Weizen per Mi 160.75 160.26 VVifTmfT!!ß 162.75 162.50 per Septbr. 162.50 162.50 Roggen per Mai 5* 1 137.— 188.75 140.25 140.— per Septbr. 1 4 141.75 141.50 Hafex pn aWn; 180.25 130.25 %/ͤ». 183.50 183.50 %%%%%(( 113.75 113.50 %%%%FCC 111.75 47.80 47.90 per Oktbr. 3 5* 48.70 48.70 Ber Januagngsgs——.— Epiritus ſoder 44.60 Wiizenmeh!!!—.——.— RPDit(——.— per Oktoben—.——.— Wetter: Regen. Peſt, 22, April,(Telegramm.) Geireldemarkt. 21. 22. Weizen per April*7 17 78 7185 785 „„ MNi 769 771 763 765 „„ Oktbr. 748 749 luſtlos 744 745 beſſer Roggen per April 677 678 681 682 „„ Oktbr. 6 48 6 49 ruhig 643 644„ Hafer per April 698 6 99 605 0 „ r. 555 356 unver. 552 5 kz beſſer Mats per Mai 600 601 602 603 „Juli 608 609 beh. 609 610„ Rllböl zer Nob. 10 30 10 80 Kohlraps per Aug. 12 30 12 40 beh. 12 30 12 40 ſtill Wetter: Schön. Liverpool, 22. April.(Anfangskurſe.) 21. 22. Weizen per Mai.02/ ruhig.027½ rußig per Juli.025%.02ʃ Mais per Mai.04% ruhig.04% ruhig per Juni.08%.03 ½ London, 22. April.(Baltic. Anfang.) An der Küſte angekommen 0 Ladung, dto. wartend 0. dko⸗ Welter: Trübe. 455 Weizen blieb bei Eröffnung des Maktes feſt, aber ruhig. Mais europ., blieb bei Eröffnung feſt, aber unverändert. La Plata⸗Mais nahm eine ruhige Tendenz bei Vorhandenſein von Angeboten zu gelegentlich wellideren Preiſen an. Gerſte war bei Eröffnung ſtetig, aber ruhig. 55 Hafer nahm bei Eröffunng elne ruhige, unveränderte Tendenz an. „Schwaben“(Wilhelmshaben) und großen Kreuzers„Prinz Adal⸗ Schiff Kommt von Ladung Fonz Vereinigung 41 Antwerpen Stückg Getr.“ Veith Kätchen Jagſtfeld Steinſalz Kinzler Suſanna 05 25 Hafenbezirk III. Velth L. Leift Seſbert Eliſe 8 Haeſec Schäſer Amalia 77„ 2 Kappes Philippiyg Heilbronn„„ Heideneich Margaretha 15 Elſenſchienen Gohen Frantfurt Nuhrort Kohlen 5 Kettler B. de Gruyter 1* 4 125 Kahmen M. Stinnes 48 75 Dlehl Helvetla 1 23 Hleſtand Badenia 22 Antſverpen Stückg. Getr. Bretzer Martin Hellbronn Steinſalz 2 Hafenbezirk IV. Wagner Nnbrort 28 Antwerpen Erbſen Kappes Lerdinand Heilbronn Salz Seib Abolf Jagſtfeld Hafenbezirk V. Wäſch Wilbefmine Hochfeld Kohlen Frenkes Johann 2 Duts burg 75 — 2 Hafenbezirk V. Böhringer Kätchen Heilbronn Bretter Kotter Marr 1 Altrip Backſteine 2 Nlef 7 Hartmann Cva— Herklotz Doffnung Spener Eimbeck Jakob v. Ketſch Brühl Schmidt Einigreit.Gemünd MSteine Schmitt Helene Worms Nies Schneider Friedrich 17 Schwechheimer Barbara 5 Gehweller Mercur 5 Rumpf Hutflies Schmid 7 125 1 Hoffilder 5. Speher 8 7—5 Zund Zw. Speyer 9 15 Backſteine Literariſches. als beſondere Abtheilung der von dieſem Verlag angekündigten Inte einen knappen Aufbau, eine klare Sprache und raſche ſilberne Fäden in einem tiefſchwarzen Gewebe und im heiß⸗ WChicago, 22. April. Geleg. Anfangskurſe. 1. 2 Weizen per Juli niedrigſter Preis 721 72 70 „ böchſter 720 feſt Mais„„ nliedrigſter„ 44 44 1„„ höchſter 105 44% ſtetig Schmaälz der Jultktktkt.77 Poiir pe 17.55 Scmals. Paris, 22. April. Talg 76.—. Antwerpen, 22 April. Schmalz, Amzerikaniſches Schweins⸗ Schmalz 122,.——122.75. nafet. Hamburg, 22. April. Schlußkurſe. Kaffee goock average Santos ver Mai 26—, per Sept. 27—. Autwerpen, 22. April, Kaffee Santos good aperage p. April 33%/% per Mai 36½, per Sept. 24 per Dez. 35.—. Zucker. Antwenpen, 22. April. Zucker p. April 20%, per Mai⸗Juni⸗ Juli 20¾, per Okt.⸗Rov.⸗Dez. 22½. Baumwuolle und Petroleum. K Bremen, 22. April. Petroleum. Standard white locoho Baumwolle 52.25, ſtetig. 7 55 1 Antwerpen, 22, April. Petroleum: Schlußkurſe, Raff, Tipe⸗ wies loeo 21—, pex April. 21¼, ver Mai⸗Juni 21½, Eiſen und Metalle. Amſterdam, 22. April, Zinn Banea loeo 82 ½, Zinn Billton Glasgow, 22. April. Roheiſen mired numbers waxrants per Kaſſa 52 sh 7½ d, per Monat— sch 0— d. matt. Middleborough, 22, April. Roheiſen per Kaſſa 48 sh.— A, per Monat 48 sh 4—., ſtetig. 85 London, 22. April.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 61%, Kupfer Mongte 61½, ſchwach.— Zinn p. Kaſſa 137½, Zinn 3 Monate 136½, ſtetig.— Blei ſpaniſch 12¾8, Blei engliſch 12½, kußbig, Zint gewöhnlich 22/ Zink ſpezial. 23.—, rußig.— Queckflder% London, 22. April. Schluß, Kupfer per Kaſſa 61—, ſchwath Kupfer 3 Monate 61½.— Zinn per Kaſſa 136½¼, Zinn 8 Mongte 136%, ruhig.— Blei ſpaniſch 12½ Blei engliſch 12½, flan. 1* 1 Die Beſchäftigung der Kaiſerlichen Werften im Jahre 1903 reicht nicht an diejenige des Vorjahres heran. Nach der„N. H..⸗H., fallen den Kaiſerlichen Werften im Rechnungsjahre 1903 folgende Arbeitsobjekte zu: 1. Beendigung der Neubauten des Linienſchiffes bert“(Kiel); 2. Förderung der baulichen Verbeſſerungen u. ſ. w. an den Linienſchiffen der Brandenburg⸗Klaſſe Wilhelmshaven); 3. Förderung bezw. Beendigung des Neubaues der Schiffe der Sieg⸗ fried⸗Klaſſe(Kiel und Danzig); Förderung der Neubauten des großer Kreuzers Erſatz„Kaifer“(Kiel) und des kleinen Kreuzers E „Zieten“(Danzig); 5. Grundreparatur des großen Kreuzers „Kaiſerin Auguſta“(Kiel) und des kleinen Kreuzers„Irene“ (Wilhelmshaven);.Beendigung der Arbeiten zur Einviehtung des bisherigen Hafenſchiffs„Kronprinz“ als Maſchinenhulk(Wilhelms⸗ haben); 7. Reparatur der kleinen Kreuzer„Gefion“ und„Schwalbe? (Danzig), des Schulſchiffs„Charlotte“(Kiel) und des Spegzalſchiffs „Otter“(Kiel). Es muß im Rechnungsjahre 1903 eine nicht uner⸗ hebliche Einſchränkung des Betriebes eintreten. Es iſt dieſes in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß die Grundreparatur der „Kaiſerin Auguſta“ und„Frene“ 1903 nicht in dem Umfange g fördert werden kann, als beabſichtigt war, da die hierfür im Gkat 190g vorgeſehenen Mittel durch den Reichstag um eine Million he geſetzt ſind. Dieſer Ausfall wird ſich im Betriebe der Kaiſerli Werften außerordentlich fühlbar machen und zur Folge haben, da im Laufe dieſes Jahres gegen 400 Arbeiter zur Entlaffung kommeß müſſen. 85 E 8 85 Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafenverkehr vom 21, April, Hafenbezirk II. Schiffer ev. Kap. Nuſſiſche Antoren. Unter dieſem Sammelnamen gi Verlag Dr. J. Marchlewski u. Co. in München eine Kollektt moderner ruſſiſcher Novelliſten heraus. Die Sammlung erſch nationalen Novellen⸗Bibliothek. Preis per Band broſchirt illuſtrirte Bändchen M. 2. Als erſter Band liegt uns vor: S letz. Spießruthen. Deutſch von Auguſt Scholg. Preis M. „Skitaletz“ heißt ruſſiſch„der Vagant“— ein Vagantenleben iſt auch, das uns ber Verfaſſer ſchildert. Das bunte Volk der Straße zieht an uns vorbei, unter Anderem auch das to! auf der berühmten Meſſe zu Niſchni⸗Nowgorod. Auch dieſer neu ſiſche Aukor bewährt ſich als Meiſter der modernen Nove ſich auszeichnet. Skitaletz hat eine ſehr anmuthige Ar Bei aller Realität der Geſtalten liegt über dem Gange meriſche Skimmung— Mondſchein über einer düſteren L ndſe der Dorfſchenke kryftallene Glöcklein. ———— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Wr. Manl Har für Lokales und Provinzielles: Gruſt Müller, für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtmaun, Drülck und 9. Setke General Anzeiger. Mannheim, 22. Apell. Wanderungen und Bootfahrten durch Mannheims Bafengebiet. Von Dr. P. Schnellbach. VIII. Wie's war und wie's ward. (Schluß.) Links und rechts, neckarauf und neckarab, in der Mündungs⸗ Precke des Neckars liegt der Neckarhafen, tief genug, die größlen Mheinſchiffe einlaufen zu laſſen und in ſeinem oberen Theil, unterhalb der Friedrichsbrücke, alt genug, alle ſeine übrigen Hafengeſchwiſter mit Reſpekt zu erfüllen. Die Mündung des Neckars ſelbſt dagegen iſt noch nicht ſehr alt. Nun ja, ge⸗ mündet hat er auch früher ſchon, nur nicht an der heutigen Stelle. Die Neckarkorrektion wurde 1864 begonnen und 1873 vollendet. Sie gab dem Neckar ſeine neue Mündung in den durch den Frieſenheimer Durchſtich ebenfalls in ein neues Bett geleiteten Rhein; ſie gab den Flößern und den Mannheimer Stammholz⸗ händlern in ſeinem alten verlaſſenen Mündungslauf und dem ebenſo verlaſſenen Altrhein einen ausgedehnten Floßhafen. Wir gehen neckaraufwärts und bedauern lebhaft(aber im Ernſt!), daß nicht ſchon die zweite Neckarbrücke beſteht, die uns kaſch aufs rechte Ufer und von da zur neueſten der Mannheimer Hafenanlagen, dem aus dieſem Floßhafen erwachſenen großen Induſtriehafen brächte. Doch wir haben Glück heute. Gerade als ob es unſere Noth geſehen hätte, kommt das kleine Elektro⸗ Motorboot meines trefflichen alten Freundes aus der Hafen⸗ ſchleuße heraus und ſetzt uns nicht bloß flußüber ans andere Ufer, ſondern es nimmt uns mit hinein, hindurch und überall herum, ſoweit wir begehren. Und hier im Induſtriehafen und darüber hinaus in ſeinem Erweiterungsgebiet am Altrhein, wo die großen Fabriken liegen, hier können wir die weiteſten Fahrten Künternehmen vom ganzen Mannheimer Hafengebiet überhaupt. Beſitzt doch der Stromlauf des Altrheins mit dem in den Jahren 1897 bis 1901 ausgebauten Induſtriehafen bei dreihundert Metern durchſchnittlicher Breite eine Länge von ſechseinhalb Kilometer, das ſind gute Fünfviertelwegſtunden! 1 Den Mannheimern iſt der Induſtriehafen unter ſeiner alten Bezeichnung Floßhafen lange geläufig geweſen. Wie im Mühlauhafen das ſommerliche Vergnügen der Regatta Tauſende Anlockt, ſo fand hier im Winter das eislauffrohe Mannheim eine ſpiegelglatte Bahn. Ob ſie ihm auch für die Zukunft bleiben wirde Ob nicht der durch die alte Floßgaſſe und durch die neue Kammerſchleuße weſtlich der jetzt wirklich zur Inſel gewordenen Bomadiesinſel einſtrömende Neckar und die flinken eisbrechenden Bugſirboote und einfahrenden Schiffe unſrer Jugend den Spaß verderben werden? Nun, dann gibt es andere Eisbahnen. Da unten weit im Nordweſten der Stadt herrſcht heut eine andere Poeſte. Da rauchen die hohen Kamine und ſtampfen und ſchnurren die Maſchinen ſchon beſtehender Fabritwerke, da wachſen neue Schlote erſt im Werden begriffener in die Luft empor, da raſſeln die Bagger und Kipper, zu den bereits vor⸗ Handenen neue Verladeufer zu ſchaffen, da pfeift die Lotomotive, da läutet die elektriſche Bahn, kurz da pulſirt das Leben einer Induſtrie, die nur darauf gewartet hat, daß man ihr die Mög⸗ Aichkeit gebe ſich zu ſtrecken und zu dehnen, ans Schienengeleiſe zu faſſen und ans Waſſer zu rühren mit den mächtigen Gliedern. Die anderen Mannheimer Hafen hat der badiſche Staat Anter Beihilfe der Stadt erbaut. Hier den Induſtriehafen er⸗ baute unter Beihilfe des Staats die Stadt Mannheim.„Nicht zur Befriedigung eines eingebildeten Bepürfniſſes— in Er⸗ wartung der Dinge, die da kommen ſollen—, aus zwingender Noth iſt er entſtanden.“ Und ſo iſt's recht. Der Mitbewerb einer mit ihm emporſtrebenden Schweſterſtadt, die Eiferſucht roßer Städte im Nachbarland und im eigenen Lande, die ſchon heinhafenſtädte ſind oder die es erſt werden wollen, nicht zuletzt eine Entwicklung des Verkehrs, die vielfach den Zwiſchenhandel entbehrlich gemacht hat— ſie alle können einem Gemeinweſen aichts anhaben, das rechtzeitig erkennt, was ihm Noth thut. Was aber die S dattaMunheim den induſtriellen Anſtedelungen in ihrem neuen Hafen bieten kann, das ſagt uns Einer, der's genau weiß und eine ſchöne Schrift über den In duſtriehafen ge⸗ ſchrieben hat:„Das ſind abſolut hochwaſſerfreie, ausnahmslos dan Straße und Eiſenbahn, faſt durchweg auch am Waſſer ge⸗ legene, mit Gas, Waſſerleitung, elektriſcher Kraft und Beleuch⸗ tung ausgerüſtete, kanaliſtrte Plätze jeder gewünſchten Grundriß⸗ geſtaltung zu billigen Preiſen. Koſtenlos aber bietet ſich ihnen außerdem der Anſchluß an ein Induſtrie⸗ und Handelszentrum allererſten Ranges mit ſeiner einzig daſtehenden geographiſchen Aund verkehrspolitiſchen Poſition, ſeiner hochentwickelten Arbeiter⸗ ſchaft, ſeinem raſtlos thätigen Kaufmannsſtand, kurz mit all den Eigenſchaften, denen Mannheim ſeine Größe verdankt.“ Damit bin ich am Ende meiner Rundfahrt durch den In⸗ buſtriehafen angelangt und könnte, wie ich das Schiffchen ver⸗ laſſe, das mich ſo treulich zuletzt geführt, auch meine Wande⸗ kungen und Bootfahrten hier beſchließen. Aber das Mannheimer Hafengebiet iſt größer, es beſchränkt ſich nicht auf das, was zur Stadtgemeinde Mannheim zählt. Auch iſt es ja nur eine Frage kurzer Zeit, ſo wird die Rhenau ſammt ihrem Hafen auch politiſch zu Mannheim gehören, wie ſie wirthſchaftlich nie anderswohin gehört hat. Dieſer Rheinauhafen, ſo jung er noch iſt, hat bereits etwas erlebt, und es gab eine Zeit, wo man in Mannheim nicht Zut auf ihn zu ſprechen war. Doch das ſoll uns nicht kümmern. ihn ſelbſt trifft keine Schuld, er iſt ein ſo wackrer Sprößling des annheimer Hafengeſchlechts als Einer, und was ſeinen Vater⸗ Gründer anlangt— wenn anders er ſein erſter Vater iſt— wer weiß bei ihm heute ſchon, was Verſchuldung iſt, was Schickſale Moch ſchwankt ſein Charakterbild in der Geſchichte. Beſſer wär's Freilich, es ſchwankte nicht. Ach, der Direktoren am Rhein und ſonſt in deutſchen Landen gibt es viele. Wie wäre es um Handel und Wandel gut beſtellt, wenn ſie auch alle Ehrenmänner wären! Jedenfalls darf in einer Schilderung der Mannheimer Hafenanlagen die„in ihrer Art ganz vorzügliche Hafen⸗, Kanal⸗ Und Bahnanlage unmittelbar vor den Thoren der oberrheiniſchen Handelsmetropole“ nicht vergeſſen ſein. Den Rheinauhafen hat nicht der Staat, ihn hat nicht eine Gemeinde erbaut. Er iſt aus Privatmitteln erſtellt worden, und es ſoll für den Unter⸗ nehmungsgeiſt ſeiner Erbauer gewiß nicht eine Herabwürdigung bedeuten, wenn wir an das vorhin Vernommene uns erinnern und ausſprechen, daß dieſe Hafengründung nur möglich war im Anſchluß an ein bereits beſtehendes Induſtrie⸗ und Handels⸗ gentrum allererſten Ranges, mit Allem was dazu gehört, wie Mannheim es iſt. Bei den früheren Hafeneröffnungen in Mannheim, von denen ich Ihnen erzählte, wurde immer der Gedanke laut, wie bexrlich weit man's gebracht und daß man's 2. 8 weiter nicht bringen könne. Und immer hatte man ſich getäuf cht. Ich will mich nicht täuſchen und alſo tag' ich nicht, daß wir mit der mit ſo vielen Millionen geſchaffenen neueſten Mannheimer Hafengründung, dem Induſtriehafen, noch mit dem erſt einzuverleibenden Rheinau⸗ hafen am Ende angelangt ſeien, daß es darüber hinaus michts mehr gäbe. Ja, ich ſpreche meine Ueberzeugung eines weiteren Fortſchreitens umſo zuverſichtlicher aus, je trübere Tage Induſtrie und Handel zuletzt geſehen. Und nicht blaß eines wirthſchaftlichen Fortſchreitens. Denn ſchließlich, was bedeutet aller Fortſchritt, wenn er nur dahin führen ſollte, den Sinn zum Erwerb allein, den Krämergeiſt allein zu wecken und zu ſtärken, der alles Er⸗ worbene nur als ein Mittel betrachtet, immer noch mehr dazu zu erwerben! Wohin käme der Mann, darauf dächten? Wazs aber hauptſächlich den Ruhm einer Stadt wie Marn⸗ heim zu bilden vermag, das iſt, daß man von ihr ſagen könne ſo heut wie in künfiger Zeit: Doch Eins, ihr Städte, läßt Euch höher glänzen, Und dafür iſt kein Opfer je zu groß; Es geht ein dumpfer Geiſt durch unſre Grenzen: Ihr aber tragt der Freiheit Geiſt im Schooß. Drum heil, ihr Städte! Uebt des Friedens Werke, In ihrer Reihe, Mannheim, ſchreit auch du, Gebt unſerm Vaterlande Macht und Stärke, Führt unſer Volk dem Licht, der Freiheit zu! wohin käme das Volk, die nur Die Gefahren der„Beſtellkarten“. Von Prof. Dr. Lenel. Gewiſſe Formen geſchäftlicher Ausbeutung lernt man nir⸗ gends gründlicher kennen als bei der unentgeltlichen Rechts⸗ berathung, wie ſie in Straßburg ſeit mehreren Jahren eingerichtet iſt. Hier werden auch ſolche Klagen laut, die die Gerichte ſeltener beſchäftigen, und die hier gemachten Erfahrungen ſind es, die uns zu dem folgenden Warnungsruf veranlaſſen. Er iſt gegen einen Mißbrauch gerichtet, zu dem ſich neuerdings der Geſchäftsbetrieb durch Proviſionsreiſende ausgewachſen hat. Einige der Praxis entnommene Beiſpiele werden beſſer als allgemeine Auseinanderſetzungen zeigen, was für eine Art Miß⸗ brauch wir im Auge haben. Der„Reiſende“ eines Hanauer Buchhändlers“ vertreibt bei Dienſtmädchen religibſe Erbauungs⸗ bücher von angeblich„hocheleganter“ Ausſtattung. Die Beſtellerin hat eine„Beſtellkarte“ zu unterſchreiben, kraft deren ſie ſofort bei der Beſtellung eine Anzahlung von einigen Mark zu leiſten hat, während der Reſt des Preiſes bei der Ueberſendung durch Nach⸗ nahme erhoben wird. Bei Eintreffen des Buches zeigt ſich, daß es eine abgelagerte Ramſchwaare iſt, in keinem Buchhändler⸗ katalog verzeichnet, nach dem Urtheil eines auf dieſem Gebiet ſachverſtändigen Buchhändlers ohne jeden Werth, auf ſchlechteſtem Papier von zwei verſchiedenen Sorten gedruckt. Wie viele Dienſt⸗ mädchen ſo um ihre ſauer verdienten Spargroſchen gekommen ſind, wiſſen wir nicht; mehrere Fälle derart ſind uns bekannt. Ganz die gleiche Phyſtognomie hat folgender Fall. Bei Wittwen erſcheint alsbald nach dem Tode des Ehemannes der Reiſende eines Frankfürter Photographen und erbietet ſich, eine Photo⸗ graphie des Verſtorbenen nach dem Muſter eines vorgelegten Prachtporträts zu vergrößern. Nach einigen Wochen trifft das beſtellte Bildniß, natürlich unter Nachnahme, ein; leider ſieht es Alexander dem Großen ungefähr ebenſo ähnlich wie dem Ver⸗ ſtorbenen. Aber das Geld iſt bezahlt! Ein anderes Bild bringt ein dritter Fall. Der Reiſende vertreibt hier ſehr theuere Liefe⸗ rungswerke. Er ſucht mit Vorliebe Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften bei der Entlaſſung zur Reſerve auf, wenn ſie ſich gerade in fideler Stimmung befinden. Da gelingt es ihm leicht, den Einen oder Andern zur Unterſchrift der Beſtellkarte zu beſtimmen. Die Beſtellkarte hat hier die Beſonderheit, daß der Lieferant ſich bis zur Zahlung des ganzen Preiſes das Eigenthum an allen, auch an den bereits bezahlten Lieferungen vorbehält. Nun bringt der Beſteller mit Mühe das Geld für eine Anzahl von Lieferungen auf. Dann wird er etwa durch Krankheit zeitweiſe erwerbs⸗ unfähig, und um ſich nicht der angedrohten Klage auszuſetzen, verſchafft er ſich das Geld für die Bezahlung der neu einlaufenden Lieferungen unbedacht dadurch, daß er die erſten an Dritte ver⸗ kauft. Aber dieſe Geldquelle verſiegt ſehr bald, und nun hat der Beſteller nicht nur alles bereits bezahlte Geld verloren, ohne ſeiner Verpflichtung für die Zukunft ledig zu werden, ſondern er ſieht ſich überdies auch noch von einer Strafanzeige bedroht; denn da die von ihm verkauften Lieferungen noch Eigenthum des Liefe⸗ ranten waren, hat er durch ihre Veräußerung eine ſtrafbare Unterſchlagung begangen. Er kann ſein Leben lang die leicht⸗ ſinnig gegebene Unterſchrift zu büßen haben. Nun noch zur Ver⸗ vollſtändigung ein vierter Fall. Ein auf Tagelohn bei der Bahn angeſtellter Heizer hat dem Reiſenden einer Berliner Firma eine Beſtellkarte für Trikotwäſche im Betrag von mehreren hundert Mark unterſchrieben, darunter u. A. ein Dutzend Trikothemden, das Stück zu 9 Mark! Der Mann iſt mit Klage bedroht; er hatte keine Ahnung von dem, was man ihn unterſchreiben ließ, und bittet verzweifelt um Rath. Das nur ein kleiner Ausſchnitt der Wirklichteit. Es ver⸗ geht kaum eine Sitzung der unentgeltlichen Rechtsberathung, ohne daß uns ſolche Fälle vorgetragen werden. Es muß dieſe Art Geſchäftsbetrieb einen ganz erſtaunlichen Umfang erreicht haben. Die verſchiedenſten Artikel werden auf dieſe Weiſe vertrieben. Ein Berliner„Buchhändler“ läßt durch ſeine Reiſenden bei Frauen von Arbeitern und Subalternbeamten gar einen Apparat „Atokos“ zur Verhinderung der Empfängniß ausbieten! Alle dieſe Geſchäfte haben gewiſſe gemeinſame Züge. Der Reiſende iſt meiſt ſehr geſchäftsgewandt, weiß ſich ſeine Leute auszuſuchen, läßt ſich nicht abweiſen. Die Beſtellkarte enthält Schlingen und Fallen, die das Auge des Unerfahrenen nicht wahrnimmt. Stets iſt ausdrücklich vermerkt, daß Abmachungen, die auf der Karte nicht perzeichnet ſind, keine Giltigkeit haben; die Reiſenden pflegen nämlich den Beſtellern gegenüber höchſt liberal in allerhand münd⸗ lichen Verſprechungen zu ſein; durch jene Klauſel will ſich der Lieferant gegen die Gefahr ſichern, daß dieſe Verſprechungen gegen ihn geltend gemacht werden. Ferner iſt ſtets ausbedungen, daß der Preis bef der Ueberſendung durch Nachnahme erhoben wird. Dadurch iſt es dem Beſteller unmöglich gemacht, vor der Bezahlung die Qualität der Waaren zu prüfen. Endlich und namentlich bezeichnet die Karte immer als Erfüllungsort den Niederlaſſungsort des Lieferanten, alſo: Erfüllungsort Berlin, Hanau u. ſ. w. Das ſcheint dem Laien ganz unverfänglich; jeder Juriſt weiß aber, daß der Erfüllungsort den Gerichtsſtand beſtimmt, d. h. der Lieferant gewinnt dadurch das Recht, bei Zurückſendung der Nachnahmeſendung den Beſteller auf Zahlung des Preiſes bei den Gerichten in Berlin, Hanau u. f. w. zu ver⸗ klagen, ſtatt bei den Gerichten des Ortes, wo der Beſteller wohnt. Will der Beſteller es daher auf den Prozeß antommen laſſen, ſo muß er entweder ſelbſt nach dem entfernten Gericht reiſen oder dort einen Vertreter aufſtellen; ſonſt wird er Ungehöst verurtheilt. Da nun die Beſteller meiſt die Koſten ſcheuen, ſich einen Anwalt zu beſtellen, und die Wege nicht kennen, auf denen ſie vielleicht das ſogenannte Armenrecht erlangen könnten, ſo kommt es that⸗ lächlich ſehr oft zu ſolchen Verurtheilungen. Jahr aus Jahr ein werden eine ſetzt, manche zu völligem Ruin gebracht. dieſer Art Lieferanten in der Regel hoch, daß wir uns mehrfach mit Wuchers berufen konnten. Faſt immer dürften die Beſteller ihren Bedarf billiger und beſſer und ohne die Fußangeln der Be⸗ ſtellkarten ſchaft beziehen können. Gimpel! Nichts iſt wohlfeiler, als demgegenüber zu ſagen, daß dem Leichtſinnigen nur Recht geſchehe. Geſchäfts⸗ und Rechts⸗ erfahrenheit ſind eben leider bei Weitem nicht ſo vorbereitet, glz wohl zu wünſchen wäre. Man wird fragen, ob es denn gegen dieſe Art auch abgeſehen von dem ſchon erwähnten Verbot des Wuchers, keinen rechtlichen Schutz gebe. fechtung wegen Irrthums oder Dabei ſind die ſehr hoch, mitunter ſo enorm rigen Beweiſen abhängig, vor dem entfernten Gericht durch einen Vertreter man ſchriftlich inſtruiren müßte. Wege für die Perſonenklaf zu führen, den dadurch möglich, daß den Herren Reiſenden von vornherein da⸗ Geſchäft verdorben wird. Die Kenntniß der Gefahren, die die Unterſchrift einer Beſtellkarte mit ſich bringt, ſollte Gemeingun des ganzen Publikums, auch der ſogenannten kleinen Leute werden. Dienſtherrſchaften ſollten ihre Dienſtboten, Handwerker. Innungen, Beamten⸗Vereine, Arbeiter⸗Vereine u. ſ. w. ihre Mit⸗ glieder, Offiziere die Unteroffiziere und Mannſchaften(zumat bei ihrer Entlaſſung) darauf hinweiſen, daß Angeboten un⸗ bekannter auswärtiger Firmen gegenüber das äußerſte Mißtrauen am Platze iſt, daß kein verſtändiger Menſch Beſtellkarten ſolchen Firmen unterſchreibt, daß es ein einfaches Verfahren gibt, um ſich zudringlicher Proviſionsreiſender zu entledigen: man ſetzt ſi bor die Thüre. Wenn dieſe Zeilen dazu beitragen könnten, daß dies Verfahren recht oft eingeſchlagen wird, ſo würde ihr Ver faſſer ſich des Erfolges aufrichtig freuen. Ernennungen, Verſetzungen, Suruhe⸗ ſetzungen. (Gehaltsklaſſen I bis.) Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten. — Staatseiſenbahnverwaltung.— Verſetzt: Bahumeiſter Peter Hoffmann in Wilferdingen nach Mannheim, Stationswart Auguſt Graf in Göggingen zur Verſehung der Stations⸗ aufſeherſtelle nach Kirnach, Reſerveführer Karl Henny in Heidelberg nach Villingen, Wagenwärter Bernhard Maſt in Offenburg unter Ernennung zum Wagenrevidenten nach Maxau, Schaffner Heinrich Zimmermann nach Mosbpach, die Eiſenbahngehilfen: Jakob Fromm in Durlach nach Karlsruhe, Otto Lampertsdörfer in Karlsruhe nach Biherach⸗ Zell, Karl Keller in Pforzheim nach Königsbach, Karl Stephan in Konſtanz nach Engen, Karl Kritter in Pforzheim nach Lahr, Philipp Herpel in Weingarten nach Malſch. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Juſtig, des Kultus und Unterrichts. Zugewieſen: Aktuar Herrmann Kern beim Grundbuchamt Sölden, notariat Uehlingen, Aktuar Ferdinand dem Notariat IX Mannheim dem Hilfs⸗ Weil beim Miniſterium, Verſetzt: Gerichtsvollzieher Auguſt Gebhardt in Radolfzell— anſtatt zum Amtsgericht Wiesloch— zu jenem in Raſtatt, Gerichtsvollzieher Johann Jaeger in Raſtatt zum Amtsgericht Wiesloch, Amtsgerichts⸗ diener Karl Fleig in Borberg als Aufſeher II. Klaſſe an das Lan⸗ desgefängniß Manuheim, Amtsgerichtsdiener Georg Geiger in Radolf⸗ zell als Aufſeher II. Klaſſe an das Amtsgefängniß 1 Karlsruhe, Aufſeher II. Klaſſe Paul Röttele beim Amtsgefängniß 1 Karlsruhe, aun das Männerzuchthaus Bruchſal, Hilfsaufſeher Joſef Vetter beim Männerzuchthaus Bruchſal an das Landesgefängniß daſelbſt. Ernannt: Aufſeher II. Klaſſe Heinrich Amend beim Landesgefängniß Mann⸗ heim, zum Amtsgerichtsdiener in Boxberg, Aufſeher II. Klaſſe Johann Merkle beim Männerzuchthaus Bruchſal, zum Aufſfeher J. Klaſſe, Aufſeher II. Klaſſe Andreas Seithel beim Männerzuchthaus Bruchſal, zum Aufſeher I. Klaſſe, Aufſeher II. Klaſſe Karl Stoll beim Landes⸗ gefängniß Bruchſal, zum Amtsgerichtsdiener in Radolfzell. Etatmäßig angeſtellt als Aufſeher II. Klaſſe. Aufſeher Max Batſchauer beim Landesgefängniß Bruchſal, Aufſeher Auguſt Weingärtner beim Männerzuchthaus Bruchſal. Entlaſſen: Aktuar Karl Weiß, zuletzt beim Amtsgericht Triberg. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Etatmüßig angeſtellt: Niebergall, Hugo, Amtsaktuar in Raſtatt beim Bezirksamt Müllheim, Oeſtreicher, Sebaſtian, Schutzmann beim Bezirksamt Mann⸗ heim, Danielowsky, Karl, Schutzmann beim Bezirksamt Karlsruhe. Ernannt: Hauß, Georg, charakteriſirter Polizeiſergeant bei der Kriminalpolizet in Heidelberg, zum etatmäßigen Poligeiſergeanten, Schutzmann beim Bezirksamt Freiburg, ſergeanten. Rittler, Iſidor, zum charakteriſirten Polizei⸗ Verſetzt: Niebel, Friedrich, Amtsaktuar in Müllheim, zum Bezirksamt Mannheim. In den Ruheſtand verſetzt: Hartmann, Leopold, Amtsdiener beim Bezirksamt Tauber⸗ biſchofsheim, unter Anerkenung ſeiner langjährigen treu geleiſteten Dienſte. Nach Entſchließung Großh. Verwaltungshofs vom 30. März ds. Is, wurde die Wärterin Katharina Baue r an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt zu Pforzheim etatmäßig angeſtellt. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen — Steuerverwaltung.— Ernannt wurden: Steuereinnehmereiaſſiſtent Götz in Lahr zum Steuereinneymer in Seckenheim; Bureaugehilfe Friedrich Hochſticher bei der Steuer⸗ einnehmeuei Karlsruhe IV(Mühlburg) unter Verſetzung zur Steuereinnehmerei Lahr zum Steuereinnehmereiaſſiſtenten. Uebertragen wurden: die Steuereinnehmerei Rauenberg dem Zolleinnehmer Joſeph Dürk in Weil; de Steuereinnehmerei Eppelheim dem Untererheber Heinrich Hölzer in Rauenberg. 5 15—— Menge von Leuten durch dieſe Geſchäftsmanipulationen in Verluſt, Noth und Sorge ver⸗ NRrost Preiſe Erfolg auf das Verbot des bei ſoliden Geſchäften ihrer unmittelbaren Nachbar⸗ Und dennoch finden ſich immer neue Aus beutung, Gewiß! Nicht ſelten wird An⸗ Betrugs oder eine ähnliche Hilfe möglich ſein. Aber meiſt iſt der Erfolg unſicher, weil von ſchwie⸗ und vor Allem wäre der Prozeß immet Man wird begreifen, daß dieſe ſen, um die es ſich hauptſächlich handelt, gewöhnlich ſchwer gangbar ſind. Eine wirkſame Abhilfe iſt nur Dalt e. General-Auzeißer. Beßauntmachung. Bauvorhaben der Deutſch⸗Ruſſ.Naphta⸗ Import⸗Geſellſchaft iiu Induſtriehafen⸗ gebiet hier betr. Nr. 391881. Die Deutſch⸗Ruſ⸗ ſiſche Napht unort⸗Geſellſchaft in Berlin b chtigt, auf ihrem auf der Rheininſel im ſtädtiſchen Induſtriehafengebiet dahier ge⸗ egenen Grundſtück zwei weitere Petroleumtanks zu errichten und zu betreiben. 29500/240 Wir bringen dles zur öffent⸗ lichen Keuntuiß mit der Auffor⸗ derung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Sladtrath hier binnen 14 Tagen von Ablauf des Tages an vor⸗ zübringen, au welchein das dieſe Bek geben wurde, widrigenfalls alle micht auf privatrechtſichen Titeln beruhenden Einwendungen als perſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pla liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirks⸗ amts und des Stadtraths zur Einſicht ofſen. Maunheim, 6. April 1903. Gr. Bezirksamt: gez, Levinger. Beſchluß. Nr. 127171. Vorſtehendes brin⸗ gen wir hiermit zur öffentlichen Keuntniß. Maunheim, 21, April 1903. Bürgermeiſteramt: Martin. Häling. Zwaugs⸗Verſteigerung. Nr., 3564. Im Wege der Zwangspollſtrecküng ſollen die in der Gemarkung Fendenheim be⸗ legenen, im Grundbuche von Feudenheim zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteigerungs⸗ vermerks auf den Naſpen des Bauunternehmers Johann Höf⸗ Iing in Fendenheim eingetrageſen, nachſtehend beſchriebenen Grund⸗ ſtücke am Dienſtag, 16. Junj 1903, Vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notarigt im Nathhauſe zu Feudenheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 19, Jan. 1808 in das Grund⸗ buch eingelragen worden. Die Einſicht der ee des Grundbuchaſits ſowie der übrigen die Gründſtücke betreffen⸗ den Nachweifungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt Jeder⸗ maun geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Mechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ dermerfs aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waxen, ſpäteſtens im Berſteigekungstermine vor der lufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden uUnd, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ cgich und bei der Vertheilung es Verſteigerungserlöſes deim Auſprüche des Glänbigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. 12715 Diejenigen, welche ein der Ver⸗ e dere aben, werden aufgefordert, vor der Ertheilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einftweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſtelgerungserlbs an die Stelle des verſſeigerken Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Feudeuheim, Band 13, Heft 8, Beſtandsver⸗ zeichniß J. Ordſ⸗Zahl 1, Ifde, Nr. der Grundſtücke im BB. 1, Lgb.⸗Nr. 2443g, Flächeninhalt 21 ar 05 qm Ackexlaſd im Mühlſeld, eſs. Lgb. Ny, 2442, adſs. Igb.⸗Nr. 24430. Schätzung M. 1000. Ordu.⸗Zabhl 2, Lfde. Nr. der Grundſtücke im BB. 1 2, Igb. Nr. 402, Flächeninhalt 2 ar 10 qm Hofrgithe, 1 ar 69 qm Haus⸗ garten, zuſammen im Ortsetter, äußere Kirchbergſtraße, eſs. Nr. 401, adſs. Nr,. 408. Aluf der Hofraite ſieht: iges Wohnhaus mit gewölbtem Keller, b) ein Linſtöckiger Schopf, an 8 angebgut, e) eine einſſöckige Scheuer, Schätzung M. 4500. Maunheim, den 8. April 1903. Gr. Natariat Maunheim 9. als Bollſtreckungsgericht Breunig. Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerſtag, 23. April 1903, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4,5 hier gegen baare Zahlung inr Bollſireckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 6106 1 Klapier, 1 Büffet, 1 Sekretär, 2 Hpiegelſchränke, 2 Schreibtiſche 1 Nähmaſchine, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte und Spiegel, Gänſe, Enten und ſonſt Veiſchiedenes. Mannheim, den 22. April 1908. Hirzler, Gerichtsvollzieher, Alphornſtraße 16, Warnung. „Ich erſuche Jedermann, imeiner Frau Julie Häusler, gehorene Hümmel auf meinen Namen nüchts mehr zu borgen, da ich keine Zahlung leiſte 18770 Bekauntmachung. Die Wiegeordnung für den Schlacht⸗ und Viehhof in Maünheim betr. Nr. 37 704 I. Nachſtehend bringen wir die Wiegeordunng für den Schlacht⸗ und Biehhof ig Maunheim, nachdem die⸗ ſelbe durch Erlaß des Gr. Herru Jandeskommiffärs hier vom 4. April 1903 Nr. 2028 für vollziehbar erklärt wWorden iſt, zur öffentlichen Kenntniß: 1I0805 Auf Grund des 8 95 Pol. Str. G. B. wird mit Zuſtimmung des Stadtraths dahier unter Aufhebung der Wiegeordnung vom 23. Februar 1900 nachſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift exlaſſen: 1 Alle nack Schlachtgewicht erfolgenden Verwiegungen im ſtäd⸗ tiſchen Schlachthof werden durch vereidigte Wieger vorgenommen. Zur Verwiegung dürfen nur die der Stadt gehörigen Waggen be⸗ nützt werden. Vor dem Verwiegen ſind Wiegekarten zu lhſen. 2. Die Wiegekarten, welche die Bezeichnung Schlachtgewicht tragen, werden doppelt ausgefertigt, Ein Exemplarx erhält der Auftraggeber, das andere wird von Wiegemeiſter aufbewahrt, Ju der Wiegekarte iſt anzugeben, ob die des ein in warmem oder kaltem Zuſtaſſd des Fleiſches rfolgte. Der Prozeutſatz des Warmgewichtsabzugs 4) wird vom Wilegemeiſter auf 2 een e 9 0 8 8. Alles ſogenaunte Schueiden au den zu verwiegenden Theilen iſt verboten. Findet der Wiegenteſſter, daß an einem zu wfegen⸗ den Thiere mehr, als nach 8 4 zuläſſig, abgeſchnitten iſt, ſo hat er die Verwiegung abzulehnen und dem Schlachthof⸗Verwalter oder dem dienſtthuenden Thierargtt Anzelge zu erſtatten, welcher hierauf die Schätzung der wiberrechtlich enkfernten Thelle vornimmt und der Direktion des Schlacht⸗ und Viehhofs den Sachverhalt meldet. 9 4 Zum Zweck der Ermittelung des Schlachtgewichts ſind vorher bei dem Allsſchlachten vom Thiere zu krennen; 8570 den Rindern. a. Die Haut, jedoch ſo, daß kein Fleiſch oder Fett an ihr ver⸗ bleibht; der Schwanz iſt zwiſchen dem 2, und 3. Schwanz⸗ wirbelknochen abzuſchnelden; das ſogenaunte Schwanzfekt darf nicht entfernt werden; b. Der Kopf zwiſchen dem Hinterhauptbein und dem erſten Halswirbel(in Genick) ſenkrecht zur Wirbelſäule jedoch ohne edes Halsfleiſch; 5 o, die Füße im erſten(untern) Gelenk der Fußwurzel über dem ſogenannten Schienbein; d. Die Organe der Bruſt⸗, Bauch⸗ und Beckenhöhle mit den anhaftenden Fettpolſtern(Herz⸗ und— 1 die Flelſch⸗ und Talgnieren, das Beckenfeft und das Schlußfett; e, die au der Wirbelſäule und in dem vorderen Theile der Bruſthöhle gelegenen Blutgefäße mit den anhaftenden Ge⸗ weben, ſowie der Luftröhre und des ſehnigen Theikes des Zwerchfelles; Das Rückenmark; g. Der Peuis(Ziemer) und die Hoden, jedoch ohne das ſoge⸗ naunte Sackſett bei den männlſchen Rindern; das Euter und Voreuter bei Kühen und über die Hälfte der Zeit trächtigen Giſeigt die ſiſtell des Schlach ichts i halb drei Erfolgt die Feſtſtellung des Schlachtgew nuer rei Stunden nach dem Schlachlen, ſo iſt 5„Warmgewicht“ in Abzug zu briſigen. II. Bei den Kälbern: 8, Das Fell nehſt den Füßen im erſten(unteren) Gelenk der Fußwürzel über dem ſogenannten Sihienbein; b. der Kopf zwiſchen dem Hiuterhauptbein und erſten Halswirbel jedoch 1 jedes Halsfleiſch; e. die Eingewelde der Brüſt⸗, Bauch⸗ und Beckenhöhle mit Aus⸗ nahme der Nieren; d. der Nabel und bei ben mäunnlichen Kälbern die äußeren Geſchlechtsergane. Erfolgt die Feſiſtellung des Schlachtgewichts unmittelbar nach dem Schlächten, längſtens aber eine Stüunde nach demſelben, ſo iſt dril mindeſtens äber ein Kilo für„Warmgewicht“ in Abzug u briſigen. Wird die Verwiegung im Felle, jedoch ohne Kopftheil des Felles, vorgenommen, ſo kfommen für fell⸗ und„Warſmgewicht“ 12%, beim Wiegen mit ſogenanntem Kopffell 14% in Abzug. III. Bei den Scharen. a. Das Fell nebſt den Füßen in erſten(unteren) Gelenk der Fußwurzel über dem ſogenaunten Schienbein; b. Der Kopf zwiſchen demm Hinterhauptbein und erſten Hals⸗ wirbel jedoch ohne Halsfleiſch; e. Die Eingeweide der Bruſt⸗, Bauch⸗ und Beckenhöhle mit Nieren und Nierenfett; d. bei Widdern und Hämmeln, die äußeren Seſchlechtstheile, dei Mutterſchafen das Euter. Erfolgt die feſtſtellung des Schlachtgewichts innerhalb drei Slunden nach dein Schlaächten, ſo iſt 2%„Warmgewicht“ in Abzug zu bringen, 8 IV. Bei den Schweinen: a, Die Eingeweide der Bruſt⸗, Bauch⸗ und Beckenhöhle nebſt glene Luftröhre und Schlund, ſedoch mit Ausnahme der Nieren und des Schmeeres— Flohmei, Lieſen; 8 b. bei männlichen Schweinen die außeren Geſchlechtstheile; e, beim Ausſtſch der Ohren und Augen ſowie bei Entfernung des Afters dürfen die benachbarten Theile nicht mitgeſchnitten werden. Erxfolgt die Feſtſtellung des Schlachtgewichts Aee drei Stunden nach dem Schlachten, ſo iſt 2%„Warhigewicht“, bei Mutterſchweinen 3% in Abg z bringen, * Die Gewichtsermittelun Hat bei den Nindern in ganzen, halben oder viertel, bei den Kälbern und Schafen in ganzen ünd bei Schweinen in ganzen oder halben Thieren zu exſolgen. 6 Wer den porſtehenden Beſtimmungen zuwiderhandelt, unter⸗ liegt— vorbehaltlich der ſtrafgerichtlichen Verfolgung gemäß § 242.⸗Str.⸗G. im Falle des§3— auf Grund des 9 95 Pol.⸗ Str.⸗G.⸗B. einer Geldſirafe bis zu 20 Mk. Manunheim, den 27. März 190g. Großh. Bezirks amt: Zoelles, rbe Nr. 123541. Vorſtehende Bekauntmgchung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Keuntniß. Maunheim, den 16. April 1908. Bürgermeiſteramt; Ritter. Schiruska. Iauen gulen Topnne 30 Aur Reichel's Cognac. Extract 714 27 29500/297 Niemals lose nur in Fl. à 78. Pf., fne Champague&& l. 1, Keine K e Eäzeng, kaine Imitstien, chdern ein schtes Natur- Aukt ang edelsten fränzögzgah g e e b e e Mam prüfe und urtt siſe selhst! Guünaend begutachtet ven Bachrerrfündige uud Fachraännern! 2 Original- ReichelEssenzentise- d Besten Bowährtesten 4va fetchten Selhgthereitung von Rülll, Arae, aller echten Lianeure, Punschertracte eic. Veber 200 Sorten. Hur in mit gebrauchavortokrift für on. 2½ Ltr- 25, 40, 60, 60, 78 Pf. ete. ete. Je anek Serta Wiederhoit nrämilrt mit der, doldanen Medallis“ ung dem„Höcnsten Preiss““ ausgezelchnet. Die Dertillirung im Hansbalte völlig kostesfrel! Deie Reichel, bn 80, Fsenbahnsbb. 4. Srueste Snοalfahrir Beutsohlanda, Riederlagen in ganz Deutschland. 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Der Bau des neuen Rangirbahnhofes 29500% in Manuheim betr⸗ Nachden die Vorarbeiten für die Ausführung der in die Ge⸗ markungen Manndeim und Seckenheim fallenden Anlagen des ueuen Rangirbahnhofes in Maunheim im Weſentlichen beendigt, die Grundfläche der in Ausſicht genommenen Bahnlinie und die für den Betrieb der Bahn exforderlſchen Aulagen dürch Pfähle und Profile abgeſteckt und die Aenderungen, welche all beſtezenden Aulagen und Einrichtungen in Folge des Bahnpaues nöthig wur⸗ den, durch öfſentlichen Auſchlag an den betreffenden Stellen be⸗ zeichnet ſind, iſt der Autrag auf Einleitung des Verfahrens nach des Euteignungsgeſetzes vom 28, Juni 1899 geſtellt worden. Zur Verſamlung der Kommiſſion, welcher die in den 88 19, 23 und 20 des Geſetzes vorgeſchriebene Prüfung und Begutachlung obliegt, wird hiermit Tagfahrt augeordnet für beide Gemeinden auf Miitwoch, den 6. Mai d. Js., Bormittags 10 Ahr, im Rathhauſe der Stadt Maunheint, Die für jeden gefertigten beſonderen Nach⸗ weiſungen, insbeſondere die Pläne ſöwie die Verzeichniſſe der zu enteignenden Grundſtücke und der an beſtehenden öffentlichen An⸗ lagen und Einrichtungen vorzunehmenden Aenderungen ſind bis zur Tagjahrt im Rathhauſe der betreffeuden Gemeinde zu Jeder⸗ manus Einſicht niedergelegt. 2 Dies wird mit dem Aufügen zur öſfeutlichen Kenutniß ge⸗ bracht, daß 1. den Beiheiligten freiſteht, in der Tagfahrt ihre etwaigen Einwendungen gegen das Unternehmen oder gegen die an beſtehenden öffentlichen Anlagen und Einrichtungen beah⸗ ſichtigten Aenderungen vorzubringen und Anträge auf die dein Unternehmer im öffentlichen Inlereſſe oder für die dengchbarten Gründſtücke zur Sicherung gegen Geſahren und Nachtheile zu machenden Auflagen zu ſtellen; daß in dieſem Verfahren die endgiltige Feſtſtellung der Bahnlinie erfolgen wird und daß etwalge Einſprachen gegen dd; c Bahnlinie in der Tagfahrt vorzutragen ind; 3. daß bezüglich derjenigen in dem Verzeichniß der zu ent⸗ eignenden Grundſtücke eingetragenen Eigenthümer und ſonſtigen Verechligten, welche in der Tägfahrt vor der Kommiſſion nicht erſcheinen, angenommen werden wird, daß ſie ſich auf eine Vereiubarung über die pverlangte Abtretung nicht einlaſſen, es viel mehr auf eine Entſcheid⸗ ung des Siggtsminſterai über die Verbindlichkelt zur Abtretung des Eigenthums ankommen laſſen wollen. Es iſt erwünſcht, daß die Betheiligten von den Anträgen und Einſprachen, die ſie vorzubringen beabſſchtigen, ſchon vor der Tag⸗ fahrt dem Großh. Bezirksamt oder dem Bürgermeiſter der Gemeinde Kenniniß zu geben. Karlsruhe, den 9. April 1908. Der Vorſtand der Exproprigtiouskommiſſion für den Eiſenbahnbau: gez. Hell. 2 Nr. 131301. Beſchluß: Vorſtehendes bringen wir hlermit zur öffenklichen Keuntniß mit dem Anfügen, daß die Pläſſe und Werzeſch i bon Mittwoch, den 22. April 1903 an im Rathhaus, Zimmer Nr. 5, während 1 Tagen zur Einſicht offen liegen. Maunheim, den 18, April 190g, Bürgermeiſteramt; Martin. 125—aug SSSsesesssessssee Der Billard⸗Weltmeiſter Hugo Kerkan ſpielt Donnerſtag, 25. April, 9 uhr Abend⸗ im Café Börse 12722 geg. d. hervorragendſten Billardmeiſter des Rheinlaudes Herrn Kalfas. SGOGGOGOeeeeeeesessesee 75 12 ſicch dud en Helles und dunkles Bler Aus der Brauerei Moninger— Karlsruhe, 18 Vvorzügl, Küeche. Reine Weine. 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Wilh. „Monteür Wilh. Alois Benz e. T. Marg, Bertha. Kutſch. Chriſt. Wilh. Fazler e. T. Karsl. Luiſe. Metzg. Konr, Müller e. T. Roſg Pauling Dorethea. Ausl. Karl Thomg e. S, Karl. ha Soſie. Adgt 12. d. Juſt.⸗Akt. Adolf Muhl e. T. Thekla Metha. 1I. d. Tagl. Hurcomo Vapaſſori e. T. Germanig Joſefina,. 18. d. Wagn. Kosmas Blepp e. S. Ludw, 14. d. Spengl. Gg. Rubi e. T, Frieda Emma. 12. d. Kfm. Jul. Rob. Vock e. G. Jul. Rob. 9, d. i Kaxl Aug. Wagner e. S. Oskar und e. S. illi. 7. d. Eiſendr, Andr, Berger e. T. Gabriela Marig. 12. d. Gipf. Bernh. Biegert e, S. Karl Seb. 12, d, Heiz. Pet. Joſ. Beutel e, T. Eliſe, 12. d. Maſch. Joſ. Hagendorn e. T. Anng Barßb. 14. d. Schrein, Joh. Heinr. Wipfler e. T, Wilhelmina Elif. 14. d. Buchdr.⸗Beſ. Mich. Steiner e. T. Karol. Math. 13. d. Gummiarb. Jak. Müller e. S. Osk. Willi. 7. d. Maurer Chriſt. Huber e. S. Wilh. 11. d. Wirth Wilh. Muͤller e. T. Marg. Karol. 8. d. Schloſſ. Bernh. Dieterich e. T. Idg. 9. d. Fabr⸗Ars: Wilh. Schramm e. S. Herm, 9. d, Mag.⸗Arb. Jof. Deichelbohrer e. S. Jof. 11. d. Fuhem. Karl Dittmann e. T. Pauline Karol. 12. d. Maſch. Joſ. Max. Becker e. T. Joha. Frieda. 12, d. Bureaud. Frz. Kühner e, S. Jof. 13. d. Tagl. Bernh. Erlacher e. S. Frdr. 18. d. Tap. Jul. Hammer e. S. Paul. 14. d. Schiff. Jof, Klink e. T. Mgrig Thereſig, 14. d. Müller Frz. Kaver Gſchwind e. S. Frz. Rgv, 7. d. Schieferd, Johns. Arnold e. T. Hedw. Eliſabeth u. e. S. Ernſt Peter, 14. d. 1 75 Ernſt Rob, Kirſten e. T. Martha Karol. ofie. 10, d. Buchb, Heinr, Freudenberger e. S. Ludw. 9. d. Former Gottfr. Guth e. S. Aug. Frdrech. 10. d. Hafenarb. Jul. Wilh. Klingler e. T. Ling Elſa, 9. d. Schrein. Joh. Hch. Becherer e. T. Ottilie Julie. 15. d. Tagl. Joh. Bapt. Fiſcher e. S. Gg. 12. d. Gärtn. Pet. Paul Wellenreuther e. T. Eliſabeth. 1, d. Fuhruntern. Jul. Cäf. Schweickert e. S. Mich, Erwin 4. d. Form, Gg. Stefan Kirſtätter e. S. Joh, 6. d. Wirth Herm. Kiefer e. S. Karl, 10, d. Dienſtm. Ludw. Hüller e. T. Wilhelmina Johg. 11. d. Kutſch, Wilh. Chriſt. Blank e. S. Wilh. Chrißt, 15. d. Kfm. Max Exlanger e. S. Ffrſtz. 2. d. Glaſ. Frz. Dugeorge e, T. Auguſte. 10, d. Tagl. Joſ. Hölle e. T. Eliſabeth. 10. d. Techn. Karl Ludw. Deuring e. T. Berthg. 11. d. Fabr.⸗Arb. Nikol, Bock e. S. Adolf, 9. d. Maſch. Heinr.(ug. Eppel e. T. Anna. 12, d, Schloſſ. Joh. Ludw. Benzinger e. S. Joh, Ludw. 15. d. Modellſchr. Karl Spahr e, S. Haus. 16. d. Schlofſ. Emil Ludw. Dörr e. S. Emil, 9. d. Kernmach. Karl Eder e. T. Genovefa Ankonia. 1I, d. Tagl. Jak. Schreiber e. S. Ludw. d d „Tagl. Peter Jak. Weber e. T, Elifabet 16. d. Form. Joh. ldam Weickinger oh 25 DTehrannten 0N Kaffee von Baorg Schopeler Hoflieferant, Frankfurt à, M. Weltaug berühmt und bevorzugt empfiehlt stets frisch Choccaadenhads C. Unglenk S ut erhaltener, gebrauchter Kaſſenſchranuk zu kaufen geſucht. erten unt. A. Nr. 6104 an die Exp. d. Bl. Verkauf. 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Jabresklaſſe 1890 der Erſatz⸗Reſerve aller Waſfen (Gebürtsjahr 1870) ſatz⸗Reſerve f Dienſtag, 21. April 1903, Vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1691 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1871) Dienſtag, 21. April 1903, Vormittags 11 Uhr. der Erſatz⸗Reſerve aller Waſfen Dienſtag, 21. April 1903, Nachmittags 3½ Uhr. Jahresklaſſe 1893 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen Gebürtsfahr 1878) Mittwoch, 22. April 1908, Vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1394 der Erſatz Reſerve aller Waßfen (Geburtsjahr 1874) Mittwoch, 22. April 1903, Vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſe 1395 der Erſatz⸗Reſerve aller Waßfen (Geburtsjahr 1875) mit den Anfangsbuchſtaben A& bis 14 Mitlwoch, 22. April 1903, Nachmittags 3½ Uhr. Jahresklaſſe 1395 der Erſatz⸗ Reſerve aller Waffen (Gebürtsjahr 1875) mit dem Anfangsbuchſtaben L bis 2. Donnerſtag, 23. April 1908, Vormittags 9 Uhr. „Jabresklaſſe 1396 der Erſatz⸗Meſerve aller Waſten (Geburtsjahr 1876) mit dem Anfangsbuchſtaben A bis M Donnerſtag, 23. April 1803, Vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſe 139g3 der Erſatz⸗Reſerve aller Waſfen (Geburtsjahr 1876) mit dem Anfangsbuchſtaben I. bis 2 Donnerſtag, den 23. April 1903, Nachmittags 3½ Uhr. Jahresklaſſe 1397 der Erſatz⸗Reſerve aller Waſfen (Gebürtsjahr 1877) 2 Freitag, 24. April 1908, Vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1398 der Erſan⸗Neſerve aer Waßfen (Gebürtsjahr 1878) mit dem Anſangsbuchſtaben A bis Freitag, 24. April 1903, Vormittags 11 Ühr. Jahresklaſſe 1398 der Frſatz Reſerve aller Waſfen (Gebürtsjahr 1878) mit dem Aufaugsbuchſtaben L bis Freitag, 24. April 1908, Nachmittags 31ſ, Uhr. „Jahresklaſſe 1899 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1879) mit dem Anpang binſtaden A bis K Samſtag, 25. April 1903, Vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1399 der Erſatz⸗Reſerve aller Waſen (Geburtsjahr 1879) mit dem Anfangsbuchſtaben 1. bis 2 Samſtag, 25. April 1903, Nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſe 1900 der Erſatz⸗Neſerve aller Waffen e 1880) mit den Anfangsbuchſtaben A bis K ontag, 27. April 1908, Vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1900 der Erſatz⸗Reſerve aller Waſfen (Gebürtsjahr 1880) mit dem Anfaugsbuchſtaben L bis 2 Jahresklaſſe 1901 der Erfatz⸗Reſerve aller Waffen (Gebürtsjahr 1881) Jahresklaſſe 1902 der Erfatz⸗RNeſerve aller Waffen ontag, 27. April, Nachmittags 2½ Uhr. (Gebuürtsjahr 1882) Im Vorort Neckarau(Marktplatz). Jahresklaſſen 1890 bis 1394 der Infauterie von Neckarau Dienſtag, 28. April 1903, Vormittags 9¾ Uhr. Jahresklaſſen 1895 bis 1902 der Infanterie von Reckaran Dienſtag, 28. April 1903, Nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſen 1390 bis 1902, auler übrigen Waffen von Neckaran Mittwoch, 29. April 1908, Vormittags 9/ Uhr. 1690 bi8 1902 der Erſatzreſerve aller aſſen. Alle zur Dispoſitiou der Erſatzbehörden Mannſchaften von Reckarau Mittwoch, 29. April 1908, Nachmittags 2½ Uhr. el. Kirche). Jahresklaſſen 1890 bis 1902 ſämmtlicher Waffen(mit Ausnahme der Jufauterie. Jahresklaſſen 1690 bis 1902 der Erſatzreſerve aller Waſſen. entlaſſenen Alle zur Dispoſition der Erſahbehörden Donnerſtag, 30. April 1903, Vormittags 97/ Uhr. entlaſſenen Im Vorort Käferthal(Platz vor der evan Mannſchaften von Käferthal Jahresklaſſen 1890 bis 190˙ der Inſauterle von Käſferthal onnerſtag, 30. April 1903, Nachmittags 3 Uhr. Im Vorort Waldhof(Platz vor der Spiegelfabrik). Jahresklaſſen 1390 bis 1902 der Infanterie von Waldhof, Atzelhof und Luzienberg Freitag, 1 Mai 1903, Vormittags 10 Uhr. Jahresklaſſen 1390 bis 1902 aller übrigen Waffen. Jahresklaſſen 1800 bis 1902 der Erfatzreſerve aller en. lle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften von Waldhof, Atzelhof und Luzienberg Freitag, 1. Mai 1993, Nachmittags 3 Uhr. In Sandhoſen(Schulhof): Jahresklaſſen 1890 bis 1902 der Infautevie von Sand⸗ hofen Kirſchgartshauſen, Sanptorf und Schaarhof Samſtag, den 2. Mai 1903, Vormittags 11 Uhr. eſen 1890 bis 1902 aller übrigen Wafſfeit. 0 besklaſſen 1390 bis 1902 der Erſatzreſerve aller en 8 He zuls dispoſition der Erfatz⸗Behörden enklaſſeunen Mannſchaften von Sandhofen, Kirſchgarlshanſen, Sandtorf und Schaarhof Samſtag, den 2. Mas 1903, Nachmittags 2 Uhr. Mittwoch, 22. April 1903. In Feudenheim(Alter Friedhof). Jaßresklaſſen 1890 bis 1902 fämmtlicher Waffen, Jahresklaſſen 1390 bis 1902 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen, Alle zur Dispoſition der Erfatzbehörden Manuſchaften von Feudenheim Montag, den 4. Mai 1903, Vormittags 10¼ Uhr. Jahresklaſſen 1390 bis 1002 fämmtlicher Waffen, 8 Jahresklaſſen 1890 bis 1902 der Erfatz⸗Reſerve aller affen Aue zur Dispoſition der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen Mannſchaften von Wallſtadt und Ilvesheim Montag, den 4. Mai 1903, Nachmittags 3¼ Uhr. In Ladeuburg(Schulhof). Jahreßklaſſen 1890 bis 1902 ſammtlicher Waſſen, Jahresklaſſen 1690 bis 1902 der Erſatz⸗Reſerve aller affen, lle zur Dispoſttion der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen Mannſchaften von Neckarhauſen und Schriesheim Dienſtag, den 5. Mai 1903, Vormittags 10 Uhr. entlaſſenen Jahresklaſſen 1890 bis 1902 ſämmtlicher Waffen, Gafes, feen 1850 bis 1002 der ErſatzReferve aller en, 15 Alle zur Dispoſition der Erfatz⸗Behörden entlaſſenen Mannſchaften von Ladenburg Dienſtag, den 5. Mai 1903, Nachmittags 1¼ Uhr. In Seckenheim(vor dem Gaſthaus zum Lamm). Jahresklaſſen 1390 bis 1902 fämmtlicher Waſfen(uit Ausuahme der Infauterie), Jahresklaſſen 1890 bis 1902 der Erfatz⸗Reſerve aller en, Ku⸗ zur Dispoſition der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen Mannſchaften von Seckenheim, Mheinan, Stengelhof und Nelaishaus Mittwoch, den 6. Mai 1908, Vormittags 11½¼ Uhr. Jahresklaſſen 1390 bis 1902 der Infanterie von Secken⸗ heim Rheinau, Stengelvof und Relaishaus Donnerſtag, 7. Mai 1908, Vormittags 9½ Uhr. Militär⸗Erſatz⸗Reſerve⸗Päſſe und Keiegsbeor⸗ derungen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes findet ſich auf der Borderſeite des Militär⸗ bezw. Erſatz⸗Reſerve⸗Paſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer unrichtigen Kontrol⸗Verſammlung werden beſtraft. Bezirkskommando Mannheim. Nr. 8225 M. Vorſtehende Bekanntmachung des Bezirks⸗ kommandos Maunhelm wird den Bürgermeiſterämtern des Bezirks(mit Ausnahme der Stadt Mannheim) hiermit zur Kenntniß gebracht mit der Verfügung, dieſelbe den Mann⸗ ſchaften der Gemeinden durch mehrmaliges Ausſchellen, Anſchlagen am Rathhaufe, an Fabriken und größeren Etabliſ⸗ ſements bekannt zu geben. Daß dies geſchehen, iſt dem Hauptmeldeamt Mannheim zum 30. April d. Is. mit⸗ zutheilen. Bei ungünftiger Witterung wollen die betreffenden Bürgermeiſterämter für Sicherſtellung eines bedeckten, zur Aufnahme von 300 Mann genügend großen Raumes 8 tragen. 8 e den 47. März 1908. Großherzogliches Bezirksamt: Frech. Bekanntmachung. Die Wahlen zum Reichstag betreffend. Nr. 43387 J. An die Gemeindebehörden des Bezirks: Durch Kaiſerliche Verordnung vom 28. v. Mts.(.⸗ .⸗B. Nr. 18) iſt der Zeitpunkt für die Neuwablen zum Reichstag auf Dienſtag, den 16. Juni d. J. ſeſtgeſetzt worden. Auf Grund des 8 8 des Reichstagswahlgeſetzes vom 31. Mai 1869(Geſ.⸗ und Verordnungsblatt 1870, Beilage zu No. 71 S. 78) und des§ 2 des dazu erlaſſenen Re⸗ glements vom 28. Mai 1870(Geſ.⸗ und Verordnungsblatt 1870, Beil. S. 76) hat das Gr. Miniſterium des Innern beſtimmt, daß die Auslegung der Wählerliſten am Montag, deu 18. Mai d. J. zu beginnen hat. Die Gemeindebehörden werden unter Hinweiſung auf unſere Bekaunimachung vom 26. v. Mts.(Amtsblatt Nr. 63) veranlaßt noch vor Beginn der Auslegung(alſo vor dein 18. Mai) durch Anſchlag an die Rathhauskafel, Ein⸗ rückung in die Lokalblätter und in den Landgemeinden auch durch Ausſchellen bekannt zu machen, an welchem Tage die Auslegung beginnt, in welchem Lokal und während welcher Stunden, ſowie auf wie lange Zeit(ſiehe Ziffer 1 der Bekauntmachung) die Wählerliſten zu Jedermanns Einſicht aufliegen. Ferger iſt gemäߧ 3 des Reglements in der Bekanntmachung darauf hinzuweiſen, daß Erinner⸗ ungen gegen die Richtigkeit oder Vollſtändigkeit der Liſten innerhalb 8 Tagen beim Gemeinderath oder dem von ihm dazu ernannſen Kommiſſar oder der dazu niedergeſetzten Kommiſſion ſchriftlich anzuzeigen oder zu Protokoll zu geben ſind unter ſofortiger Bezeichnung der Beweismittel. Der Abſchluß der pünktlich auf den 18. Mai aus⸗ zulegenden Wählerliſten hat am Montag, den 8. Juni ds. Is, nach Vorſchrift der 88 2 und 4 des Re⸗ glements unter der Unterſchrift des Gemeindevorſtandes, auf dem zweiten Exemplar unter Hinzufügung der amt⸗ lichen Beſcheinigung völliger Uebereinſtimmung mit dem Hauptexemplar zu erfolgen. Indem wir den Gemeindebehörden die genaueſte Ein⸗ haltung der Vorſchriften des Reichstagswahlgeſetzes vom 31. Mai 1869 und des Reglements dazu vom 28. Mai 870 zur Pflicht machen, weiſen wir dieſelben noch auf ſolgende Punkte beſonders hin: Wiencmerk Narhürtſches Bütgerhöſpiial.— Ver —— U5. Jahrgang. 2. Nach§ 5 des Reglements iſt das Hauptexemplar der Wählerliſte von dem Gemeinderath ſorgfältig auf⸗ zubewahren, dagegen das zweite Exemplar der Liſte, welches gleichwie das Hauptexemplar genau am 22. Tage nach dem Beginn der Auslegung(d. i. der 8. Juni d. Is. 15 oben) mit der Unterſchrift des Gemeinderaths abzu⸗ ſchließen iſt und auf welchem außerdem noch die völlige Uebereinſtimmung mit dem Hauptexemplar durch den Ge⸗ meinderath amtlich zu beglaubigen iſt, dem Wahlvorſteher behufs Benützung bei der Wahl zuzuſtellen. 3. Im Falle von Berichtigungen der Wählerliſten, welche übrigens nach dem 8. Juni unter keinen Umſtänden mehr erfolgen dürfen, ſind die Gründe der Streichungen und Nachtragungen am Rande der Liſte unſer Angabe des Datums der erfolgten Berichtigung kurz zu vermerken und die etwaigen Belegſtücke dem Hauptexemplar der Wählerliſte beizufügen. Für die Vornahme der Wahl ſelbſt wird insbeſon⸗ dere bemerkt und iſt f. Zt. den Wahlvorſtehern entſprechende Belehrung zu ertheilen: 4. Der Wahlvorſtand beſteht aus den vom Bezirksrath bezw. in dringenden ällen von dem Bezirksamt(Central⸗ blatt für das deutſche Reich 1898 Seite 394)— ernannten Wahlvorſteher, dem Protokollführer und mindeſteus drei Beiſitzern(§ 10 des Reglements), welch' letztere vom Wablvorſteher aus der Zahl der Wähler des Wahlbezirks zu ernennen ſind, dieſelben dürfen kein unmittelbares Staatsamt bekleiden. 5. Die erfolgte Stimmabgabe des Wählers iſt neben dem Namen deſſelben in der MWählerliſte zu vermerken§ 16 des Reglements); zur Beurkundung dieſes Vermerks iſt die WMählerliſte beim Schluſſe der Wahlhandlung von dem eſammteu Wahlvorſtand zu unterſchreiben(§ 18 des Reglements). 6. Die Gegenliſte iſt beim Schluß der Wahlhandlung von dem geſammten Wahlvorſtand zu unterſchreiben und deu Wahlprotokoll beizufügen. 7. Die Stimmzettel, deren Gültigkeit oder Ungültigkeit nach§ 13 des Wahlgeſetzes einer Beſchlußfaſſung des Wahlvorſtandes bedurft hat, ſind mit fortlaufenden Num⸗ mern zu verſehen und dem Protokolle beizufügen; in dieſem ſind die Gründe kurz anzugeben, aus denen die Stimm⸗ zettel für gültig oder ungültig erklärt worden ſind. 8. Im Falle eine engere Wahl erforderlich werden ſollte, iſt darüber, daß die in den§§ 8 und 30 Abſatz 2 des Reglements vorgeſchriebenen Bekauntmachungen erfolgt ſind, eine beſondere, nicht auf die Wähler⸗ liſte zu ſetzende Beurkundung eeitens der Gemeinde⸗ vorſtände auszuſtellen, welche dem Wahlvorſteher zu über⸗ reichen und von dieſem dem Wahlprotokoll anzuſchließen iſt. 9. Da die Wahlhandlung nach 8 9 des Wahlgeſetzes entlich iſt, iſt die Anweſenheit bei derſelben ſämmtlichen berechtigten Deutſchen geſtattet ohne Rückſicht auf den — ezirk, dem ſie angehören. Wegen Abgrenzung der Wahlbezirke, Ernennung der Wahlvorſteher und deren Stellvertreter ſowie über Be⸗ ſtimmung der Wahllokale erfolgt Verfügung nach. Endlich bemerken wir: Dem Reichstage liegt z. Zt. unter Bezugnahme auf § 15 Abſ. 2 des Wahlgeſetzes der vom Bundesrath bereits beſchloſſene Entwurf einer Abänderung des Wahlreglements zur Beſchlußfaſſung vor. Dieſer Entwurf bezweckt die Einführung geſtempelter Umſchläge zur Aufnahme der Stimmzettel und die Herrichtung ete Räume, in 3 denen die Wähler die Stimmzettel unbeobachtet in die Umſchläge zu legen vermögen, alſo im weſentlichen die Anordnung von Maßnahmen, wie ſie für die badiſchen Landtagswahlen bereits durch die Beſtimmungen der 88 45b und 450, 60 und 61 der Landtagswahlordnung, ſowie der 88 14 und 19 ff der Vollzugsverordnung dazu II vom 14. Juli 1897, getroffen ſind. Außerdem ſieht der Entwurf neben redaktionellen Aenderungen des Worttextes eine Verlängerung der Dauer der Wahlzeit und eine neue Faſſung des Wahlprotokolls vor. Der Reichstag hat ſich über die Oſterzeit vertagt, ohne den Entwurf berathen zu haben; es ſteht jedoch zu erwarten, daß er unmittelbar nach ſeinem Zufammentritt demſelben die Zuſtimmung ertheilen wird, ſodaß die neuen Beſtimmungen bereits für die bevorſtehenden Erneuerungswahlen in Geltung trelen. Es erſcheint daher im Intereſſe einer glatten Ab⸗ wickelung des Wahlgeſchäftes geboten, ungeſäumt die⸗ jenigen Vorbereitungen zu treffen, welche für die Durchführung der neuen Anordnungen nothwendig ſind. Es werden daher jetzt ſchon die Gemeinderäthe angewieſen, für die Bereitſtellung der erforderlichen Iſolierräume für jedes Wahllokal in der bei den Wahlmännerwahlen für die Wahlen zur II. Kammer der Ständeverſammlung vorgeſchriebenen Weiſe Sorge zu tragen. Weitere Auord⸗ nungen behalten wir uns bis nach der bezüglichen Beſchluß⸗ faffung des Reichstages vor. 5 Um den Wahlvorſtehern eine ſowohl für die Haupt⸗ wahlen wie für eventuelle Stichwahlen unbedingk aus⸗ reichende Anzahl von abgeſtempelten Umſchlägen behändigen zu können, iſt es erforderlich, rechtzeitig von der Zahl der in jedem Wahlbezirk Wahlberechtigten Kenntniß zu erhalten. Die Gemeinderäthe werden daher angewieſen, alsbald nach Aufſtellung der Wählerliſten die Zahl der in die Liſten eingetragenen Wahlberechtigten jeder Gemeinde zu erheben und hierher anzuzeigen. 5 Die erforderliche Anzahl von Formularen für das Wahlprotokoll nebſt Gegenliſten wird den Gemeiden in ausreicheuder Zahl nach der Beſchlußfaſſung des Reichstags von hier aus zugehen. Die Akten über die letzten Reichstagswahlen werden den Gemeindebehörden alsbald zugehen. Mannheim, den 17, April 1903. Großh. Bezirksamt: Lang. gdaggapben pro Kilo Mk..35. Das Ausgiessen wird mit 50 Pig, berechnet. — 6 Zu beziehen durch die Expedition d. Ceneral-Anzeigers E 6, 2. — Bekaunimachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. Nr. 44432 J. In dem Gehböſte des Ackerers Georg Schloſſer in Waldſee iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche wieder erloſchen. Die angeordneten Schutzmaß⸗ regeln wurden aufgehoben. Der Amtsbezirk Speyer iſt nunmehr wieder ſeuchenfrei. Mannheim, 20. April 1908. Großh. Bezirksamt: Zoeller. 1217 Konkursverfahren. Nr. 16425 J. lleber das Ver⸗ mögen des Bernhare Schwarz⸗ ſchild, Schuhwagren⸗Spezial⸗ haus hier, G 4, 13, wurde heute Vormittags 10 Uhr das Kon⸗ kursperfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Kaufmann Friedrich Bühler hier. Konkursforderungen ſind bis zum 27. Mai 1903 bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche au die Maſſe als Konkursglänbiger Anſprüche machen wollen, hlermt aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür verlangten Vorrechte bis zum genaunten Termine ent⸗ weder ſchriftlich einzureichen oder der Gerichtsſchreiberei zu Pro⸗ tokoll zu geben unter Beifügung der urkundlichen Beweisſtücke oder 3 e ugleich iſt zur Beſchluß⸗ faſſung ber die Wahl 115 definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 132 der Kon⸗ kursordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände auf Mittwoch, den 6. Mai 1903, Vormittags 10 uhr, ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Mittwoch, den 17. Juni 1903, Vormittags 11 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte Abth. U, e 9, II. Stock, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben öder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die 15 pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 27. Mai 1903 Anzeige zu machen. 1218 Mannheim, den 21. April 1908. Der Gerichtsſchreiber Großß Amtsgerichts U: Mohr. Handelsregiſter. Zum Hand.⸗Reg. Abth B, Bd. II..⸗Z. 2, Firma„Benz& Cie Nheiniſche Gasmotoren Fabrik Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde eingetragen: Carl Benz, Fabrikant in Mann⸗ heim iſt aus dem Vorſtande aus⸗ geſchieden. Alwin Lüderitz, In⸗ genieur in Mannheim iſt zum Vorſtandsmitglied beſtellt und berechtigt, in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten der Geſellſchaſt dieſe zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Eduard Schultze in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt und be⸗ rechtigt, in Gemeinſchaft mit dem Vorſtandsmitgliede Lüderitz oder einem audern Prokariſten der Geſellſchaft dieſe zu vertreten und die Firma zu zeichnen. 1220 Mannheim, 21. April 1903. Gr. Amtsgericht J. Handelsregiſter. Zum Hand.⸗Reg. Abth. B, Bd. 1, .⸗Z. 11, Firma„Rheiniſche Creditbank“ in Mannheim wurde eingetragen: Heinrich Treſcher in Straß⸗ urg i. E. iſt als Procuriſt be⸗ ſtellt und berechtigt, gemein⸗ haftlich mit einen Vorſtands⸗ zlitgliede oder einem andern hierzu ermächtigten die Geſell⸗ ſchaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen. 1219 Mannheim, 21. April 1908. Gr. Amtsgericht J. Großherzoglich Badiſche Ilaalseiſeubahnen. Zum Ausnahmetarif für Ge⸗ trelde ꝛc. 2c., Theil III., Heft Nr. 2 des ſüddeutſch⸗öſterreichiſch⸗ un⸗ gariſchen Verbandes iſt der Nach⸗ trag J. giltig vom 1. Mai l. J. erſchienen. 12728 Karlsruhe, den 18. April 1903. Gr Geueraldireklion. Zwangs⸗Verſteigerung. Dounerttag, 23. April 1903, Nachmittags 2 uUhr, werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 6110 18 Mtet. Herreufioff, Bilder, 1 Fahrrad und! Waſchtiſch. Hieran auſchließend mit Zuſammenkunft beim Schul⸗ haus Alphornſtraße: elftheilige Ladentheke und 7 Ladenregale von verſchiedenen Längen. Mannheim, 22, April 1808. Krug, Gerichtsvollzieher. 7 7