— —¹ — Abonnement: Tägliche Ausgabe: 7 Wfeunig monatlich. Bringertohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, Ms Haus od. durch die Poß 25 Pß⸗ Inſerate: Die Colonel⸗Zetle.. 20 Pfg. GBadiſche Volkszeitung.) E G, 2. 4+4474444k T8 der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 4 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktton: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 E 6, 2. Auswärtige Inſerate. 26„— Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Fillale: 815 Die Reklame⸗Zeile 60„ 4 5 Nr. (Abendblatt.) Vr. 103. Montag, 27. April 1905. Parlamentariſches Thun und Laſſen. (Von unſerm Korreſpondenten.) ):(Berlin, 26. April. Anders als man ſich's gemeinhin vorgeſtellt hatte, iſt dieſe Parlamentswoche verlaufen. Sie iſt nicht die letzte geweſen, wie die Optimiſten hofften; ſie hat aber auch nicht, was die peſſimi⸗ ſtiſch Veranlagten fürchteten, Anlaß zu neuer Zerklüftung und zu unabſehbarem Streit geben. Die konſervativen Herrſchaften, die mit Worten ſo forſch gegen das neue Wahlreglement zu Felde zogen, waren plötzlich kleinlaut geworden und wie auf den Mund geſchlagen. Nichts mehr von dreimaliger Leſung oder Abänder⸗ ungsvorſchlägen(obwohl die vielleicht gar nicht ſo unangebracht geweſen wären) und ſo ward das„Cloſetgeſetz“ verabſchiedet, nachdem Graf Balleſtrem den plumpen Agrarierſpaß noch durch die liebenswürdige Erklärung zum Beſten zu kehren verſucht hatte: Die Bezeichnung„Cloſetgeſetz“ ſei wohl gar nicht ſo böſe gemeint, das ſei eben nur eine Anpaſſung an den in der auſtra⸗ liſchen Geſetzgebung üblichen terminus technicus„elosed room— geſchloſſener Raum“! Die Herren auf der Rechten machten ganz verdutzte Geſichter, als ſie vom ſchmunzelnden Gra⸗ ſen Balleſtrem hörten, was ſie eigentlich für gutartige und unter⸗ richtete Leute wären; aber ſie widerſprachen nicht. Erſt hinterher mußte dann ihre Preſſe kommen und in giftigen Artikeln nach⸗ weiſen, daß Graf Poſadowsky, der jetzt mit ſo viel Würde und Anſtand die Vorſchläge der Regierung verfocht, einſt als junger Mann, da er noch Landrath von Rawitſch und Mitglied der konſervativen Fraktion des Abgeordnetenhauſes war, ſich auch gegen die geheime Wahl ausgeſprochen hätte. Nun lacht die ganze Sippe Thränen. Und was wird damit bewieſen? Ihre eigene abgrundloſe Thorheit! Schlimm genug, wer um die Mitte der Fünfzig nur nachzubeten weiß, was ihm ſchon die junge Er⸗ fahrung ſeiner erſten dreißig Jahre erkennen lehrte. Keine Ent⸗ wicklung zu haben, iſt ein Vorrecht lediglich der Tröpfe. Aber die glatte, widerſpruchsloſe Annahme des neuen Wahl⸗ teglements war nicht die einzige Ueberraſchung dieſer Nachſeſſion. Der Neubau des Reichsmarineamtes, den man ſchon als ſicheren Faktor in die Rechnung eingeſtellt hatte, ward hinterrücks ab⸗ gelehnt und dann tauchten noch allerlei Interpellationen auf, die die Tagung verlängern mußten. Die eine davon haben wir am letzten Freitag erlebt. Man kann zweifelhaft ſein, ob ſie nöthig war, den ſonſt ſorgſam gehüteten Brauch zu durchbrechen und den Fall Hüſſener zum Gegenſtand einer parlamentariſchen Er⸗ örterung zu machen, ehe noch das Gericht geſprochen. Aber es iſt eine nicht auszuſagende Albernheit, der Regierung nun Vor⸗ würfe zu machen, daß ſie die Beantwortung nicht von der Hand gewieſen und es iſt ſchlechthin frivol und eine cyniſche Heraus⸗ forderung alles reinen und edlen Empfindens, wenn ſchreibſelige inaktive Militärs es jetzt ſo darzuſtellen verſuchen, als ſei in dem größenwahnſinnigen Bengel, der einer deutſchen Mutter blühen⸗ den Sohn inſtruktionswidrig niederſtach, die militäriſche Dis⸗ ziplin und der Vorgeſetzte beleidigt worden! Auch dieſe Mummel⸗ greiſe ſollten mit ihren ungelenken Stilübungen doch gefälligſt 15 lange zurückhalten, bis das kriegsgerichtliche Urtheil erfolgte. as vom Reichstage zur Noth gelten könnte, gilt von ihnen ſchon lange: ihre nützlichſte Miſſion wäre ſchweigen Eine andere Interpellation winkt uns für den Dienſtag: die Konſervativen, gezeichnet Graf Limburg⸗Stirum, wünſchen ſich bei der Regierung zu erkundigen, wo die Handelsverträge bleiben. Man kann nicht einmal ſagen, daß die Frage ſo un⸗ gehörig wäre. Im Dezember, als der Zollkampf ſich zum ſchmerz⸗ vollen Ende neigte, wurde uns verſichert: ſchon darum thäte Eile und Nachſicht Noth, weil nun gleich mit den Handelsverträgen begonnen werden ſollte. Jetzt wieder heißt es bereits ſeit geraumer Weile: wir ſind noch lange nicht ſo weit und jeder Ankündigung von möglicherweiſe doch vielleicht anhebenden Handelsvertrags⸗ verhandlungen antwortet von Berlin bis Karlsruhe via München ein Scharfſchießen mit den halbamtlichen Dementirkanonen. Wie geſagt, verdenken darß man's eigentlich Niemand, der jetzt auf⸗ ſteht und ſich ganz gehorſamſt um Aufklärung dieſer Widerſprüche bemüht. Aber daß dieſe Aufklärung nun auch erfolgen wird, glauben wir nimmer. Die Regierung wird wenig Luft haben, noch zu guterletzt eine große handelspolitiſche Debatte zu ent⸗ feſſeln und den Agrariern, die ohnehin mit einer ganzen Handvoll Trümpfe in die Wahlſchlacht ziehen, neuen Stoff zur Agitation zu bieten. Und ſo wird der Ex⸗Geſandte von Weimar ſich wohl beſcheiden müſſen wie Größere vor ihm: Ignoramus et ignora⸗ bimus! 5 Intereſſanter als die Interpellationen, die eingebracht und beſprochen werden— auch im preußiſchen Abgeordnetenhauſe er⸗ lebten wir derweil ein paar— ſind im Grunde diejenigen, die unterbleiben. Was hat die Rechte für einen Lärm gemacht wegen des Rebirements in den Verwaltungsſtellen, dem der fürtreff⸗ liche Herr v. Manteuffel noch auf dem letzten konſervativen Dele⸗ girtentag eine politiſche Bedeutung zumaß! Was haben wir noch in den letzten Tagen für wüſte Heucheleien über die höchſt un⸗ würdige Entmannung geleſen, die man an den Verwaltungs⸗ beamten vollziehe, denen man nicht einmal eine ſtramme und ziel⸗ bewußte Oppoſition gegen ihre eigene Regierung geſtatten wolle. Nun— Rhodus iſt jetzt da; zwei Parlamente thun ihre Pforten ſperrangelweit auf: warum cakewalkt die Geſellſchaft nicht? Warum fühlt ſie den Miniſtern und Staatsſekretären, zu denen ſie ja ohnehin kein Vertrauen mehr hat, nicht einmal ordentlich auf den Zahn? Im Abgeordnetenhauſe, wo man ſich in den letzten Tagen zweimal über die ſogenannte Reform der Vorbildung unſeres Verwaltungsnachwuchſes unterhalten hat, ward die Ge⸗ legenheit geradezu auf dem Präſentirbrett dargebracht. Aber ſtill ruhte der See und kein Lüftchen rührte ſich. Und auch das Centrum, das um Oſtern doch ſo zornig gedroht hatte, die Auf⸗ hebung des§ 2 des Jeſuitengeſetzes zur Wahlparole zu machen, hat ſich plötzlich beruhigt. Die Preſſe lärmt; aber offiziell iſt man der Friede ſelber und nicht das geringſte Säuſeln wird ver⸗ ſpürt. Warum? Glaubt man am Ende doch durch eine rückhalt⸗ loſe Ausſprache ſich eines bequemen Agitationsſtoffes zu be⸗ rauben? Deutſchlands Außzenhandel im 1. Vierteljahr 1903. Nach dem ſoeben vom Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt her⸗ ausgegebenen Märzheft der monatlichen Nachweiſe über den aus⸗ wärtigen Handel des deutſchen Zollgebietes beträgt im 1. Viertel⸗ jahr 1903: 1. Die Einfuhr in Tonnen zu 1000 Kg 9,769,485 gegen 8,448,901 und 8,901,872 in den beiden Vorjahren, daher mehr 1,320,584 und 867,613. Edelmetalleinfuhr: 269 gegen 264 und 238. 35 von 43 Zolltarifnummern eine zunehmende, 8 eine ab⸗ nehmende Einfuhr. Unter jenen ragen hervor: Kohlen mit über 7 der Geſammteinfuhr(+ 487,841), Erden, Erze(+ 347,607), Getreide und andere Landbauerzeugniſſe(+ 131,258), Holz (+ 81,022), Abfälle(+ 75,623), Erdöl(+ 35,270), Oel und Fette(. 32,108), Steine, Baumwolle und Baumwollwaaren, Drogen, Apotheker⸗ und Farbewaaren, unter dieſen nur Mate⸗ rialwaaren mit einem Ausfall von 16,866 Tonnen. In den Ausfall theilen ſich friſches Schweinefleiſch, friſche Seeftſche außer Heringen, ferner Roſinen, Salzheringe, Salz und ganz beſonders Reis, bei dem allein der Rückgang mehr als das doppelte der feſt⸗ geſtellten Menge ausmacht. Wein, Rindfleiſch, Schinken, Speck, lebende Süßwaſſerfiſche und friſche Heringe, Korinthen, Kaffee, Kakao, Dörrobſt aus Amerika und Serbien, Weizenmehl, Roh⸗ tabak nahmen zum Theil recht erheblich zu. 2. Die Ausfuhr in Tonnen zu 1000 Kg: 9,152,028 gegen 7,422,344 und 7,234,414 in den beiden Vorjahren, daher mehr 1,729,682 und 1,917,612. Edelmetallausfuhr: 116 gegen 94 und 129. 36 von 43 Zolltarifnummern zeigen eine ſtärkere, 7 eine geringere Ausfuhr. Unter jenen ragen hervor: Kohlen mit fünf Neuntel der ganzen Ausfuhr(+ 1,105,514— beſonders nach Frankreich, Holland, Oeſterreich, Belgien, Rußland, der Schweiz), Erden, Erze( 369,067), Eiſen(+ 171,074— namentlich Roheiſen und Schienen nach den Vereinigten Staaten, Eck⸗ und Winkeleiſen, Röhren, grobe Eiſenwaaxen, während die Ausfuhr von Alteiſen, Brücken ꝛc. nachgelaſſen hat), Drogen, Apotheker⸗ und Farbwaaren(+ 36,839), Thonwaaren, Steine, 1 unter den Nummern mit einer Minderung der Ausfuhr Material⸗ waaren mit einem Ausfall von 55,648 Tonnen trotz verſtärkter Gries⸗, Reis⸗, Salz⸗ ꝛc. Ausfuhr. Die Abnahme macht allein bei Rohzucker über 76,000, bei Brotzucker ꝛc. rund 35,000 Tonnen aus. Faſt 63,000 Tonnen Rohzucker wurden weniger nach Eng⸗ land ausgeführt. Die Rohzuckerausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika beträgt nur noch 1721 gegen 22,749 und 42,882 Tonnen in den beiden Vorjahren. Auch die Rohzucker⸗ ausfuhr nach Kanada hat nachgelaſſen. 3. Die Einfuhrwerthe— bis auf einige Waaren nach den Vorjahrswerthen— in 1000.: 1,506,302 gegen 1,376,057 und 1,299,439 in den beiden Vorjahren, daher mehr 130,2 und es 206,9 Millionen Mark. Edelmetalleinfuhrwerthe: 19,613 gegen 37,633 und 19,564. Mit weſentlich höheren Einfuhrwert ſind betheiligt: Abfälle, Baumwolle, Drogen ꝛc., Flachs ꝛc., Ge⸗ treide, Häute, Holz, Kautſchuk und Guttapercha, Oel und Fette, Kohlen, Vieh, während nur die Edelmetalle einen ſcharſen Rück⸗ gang brachten. Beſonders bemerkenswerth erſcheint die Zunahme der Einfuhr bei Eiſen und Eiſenwaaren um 2½ Millionen. 4. Die Ausfuhrwerthe— bis auf einige Waaren nach den Vorjahrswerthen— in 1000 M.= 1,205,021 gegen 1,080,064 und 1,072,872, daher mehr 125 und 132 Mill. M. Die Edelmetallausfuhr war erheblicher als in den beidem Vor⸗ jahren; ſie ergab 32,463 gegen 18,672 und 20,468. Mit weſent⸗ lich höheren Ausfuhrwerthen ſind von den 43 Zolltarifnummern 34 mit höheren Ausfuhrwerthen betheiligt: Baumwolle und Waaren daraus, Drogen, Apotheker⸗ und Farbwaaren, Eiſen⸗ und Eiſenwaaren, Erden, Erze, Edelmetalle, Getreide, Kupfer, Papier, Kohlen, Seide, Seidewaaren, Wolle und Wollwaaten. Von beſonderer Erheblichkeit iſt der Ausfall von 11 Mill. M. bei Materialwaaren, der nur auf die geminderte Zuckerausfuhr zurückzuführen iſt. Tagesneuigkeſten. — Ueber die Urſache des abnormen Aprilwetters macht Arthur Stentzel den„Allg. Wiſſ. Ber.“ folgende Mittheilungen: Seit 1888 haben wir keinen ſo unfreundlichen, ja geradezu widerwärtigen April zu verzeichnen gehabt, wie den diesjährigen, aber auch den jenes Jahres hat er an Rauheit und Wetterkataſtrophen rioch erheblich übertroffen. Damals hatten wir zwar ebenfalls einen kühlen, regen⸗ und ſchneereichen April, die Witterungserſcheinungen traten aber Richt ſo ſtark auf wie heuer. Wie gewöhnlich, ging auch der Kälte⸗ periode des diesjährigen April eine abnorme Wärmeperiode voran, die vom 28. bis 27. März währte und vielerorts mittlere Tages⸗ temperaturen von 14 und 15 Gr. Celſius aufwies. Der höchſte Stand des Thermometers war in Mitteldeutſchland am 26. und 27. März mit je 21,3 Gr., der niedrigſte am 8. und 18. mit je—1,4 Gr. ver⸗ zeichnet, und die mittlere Monatstemperatur des März betrug 7 Gr., während ſie normal nur 3,5 Gr. hätte betragen ſollen. Dieſer Wettercharakter änderte ſich mit Eintritt des April in einer dem Ruf dieſes Monats nur allzuſehr entſprechenden Weiſe. Schon am 81. März wurde aus den Niederlanden, dem Harz, dem Schwarzwald, dem St. Gotthard⸗Gebiet u. ſ. w. Schneefall und Sturmwetter ge⸗ meldet und am 1. und 2. April berichteten bereits zahlreiche Gegenden Deutſchlands von gleichen meteorologiſchen Verhältniſſen. Natur⸗ gemäß prägte ſich der abnorme Witterungscharakter am deutlichſten in den Gebirgsgegenden aus; ſo fiel das Thermometer auf dem ſtark verſchneiten Brocken im Harz am 5. April auf—6 Gr. und auf der jetzt ſehr ihrem Namen Ehre machenden Schneekoppe im Rieſen⸗ gebirge am 6. April auf—8,5 Gr. Sturm, Schnee⸗ Graupel⸗ und Hagelfälle nahmen darauf in ganz Deutſchland und ſogar in einem großen Theil Europas ſowohl an Ausbreitung wie an Heftigkeit noch bedeutend zu— in Nordtirol z. B. fiel der Schnee am 10. April (Charfreitag) ſogar in den Thälern 1,5 Meter hoch, und vielen Gegenden ward eine weiße Oſtern beſchert. Vom 16. April ab trat jedoch in Mitteleuroga ein regelrechtes Winterwetter ein, Sturm, Schneegeſtöber, Graupel⸗ und Hagelböen, ſtarker Froſt,— das war das Gepräge der Tage vom 186. bis 20. April. Meterhohe Schnee⸗ maſſen ſtörten vielfach den Verkehr und richteten im Verein mit dem heftigen Sturm theilweiſe großen Schaden an, abgeſehen von dem Verderben, das die Kälte für den in gegenwärtigem Frühjahr durch die Märzwärme allzuweit fortgeſchrittenen Pflanzenwuchs mit ſich brachte. Der Wetterſturz beſchränkte ſich indeß wie geſagt nicht allein auf Deutſchland; auf Frankreich, Italien, Oeſterreich⸗Ungarn, die Schtveig, Rußland, Skandinavien, Dänemark und noch Vorderaſien wurden mehr oder weniger von ähnlicher Witterung heimgeſucht. Welche Urſache hat nun dieſe ungewöhnlichen meteorologiſchen Ver⸗ hältniſſe hervorgerufen?— Zur Beantwortung der Frage müſſen wir uns zunächſt vergegenwärtigen, welchen Weg die über dem mittleren Europa und Deutſchland im Beſonderen wehenden Winde in der kritiſchen Zeit genommen haben. Der Regel entſprechend entſtammten ſie der ſüdlichen Zone mehrerer über Europa und die Nordſee von Südweſt nach Nordoſt fortſchreitender Wirbel niederen Luftdrucks, in denen eine Drehung von rechts nach links ſtattzufinden pflegt. Die über Mitteleuropa wehenden Luftſtrömungen kamen alſo von den im Nordweſten, Weſten und Südweſten Europas gelegenen Theilen des Atlantiſchen Oceans. Wie aus den Schiffsjournalen zahlreicher Amerikadampfer hervorgeht, wurden ſchon im letzten Drittel des März maſſenhaftes Treibeis und zum Theil mächtige Eisberge herab bis zu 40 Grad Nordbreite und darunter geſichtet. Der nördliche Atlantiſche Ocean hat ſich mithin in dieſem Jahr ausnahmsweiſe früh und ausnahmsweiſe reichlich mit ſüdwärtstreibenden polaren Eismaſſen angefüllt. Es verſteht ſich wohl von ſelbſt, daß die über jene ungeheuren Eisfelder ſtreichenden Luftmaſſen bei deren Schmelzung eine außerordentlich große Einbuße an Wärme erleiden; ſie wehen daher als rauhe, mit Waſſerdampf geſättigte Winde über das europäiſche Feſtland und bringen dieſem das entſprechende Wekter. Wenn ſomit auch die unmittelbare Urſache unſerer abnormen Aprilwitterung ihre einfache Erklärung findet, ſo iſt damit noch nicht die Frage nach dem frühzeitigen und häufigen Auftreten der ſüd⸗ wärts abtreibenden arktiſchen Eismaſſen beantwortet. In anderen 77.ãũ ͤ /ddddd/cßccc/cccc/ccc Jahren erſcheinen nämlich jene Eisberge immer erſt im April und auch dann meiſt viel weiter nördlich, wodurch bekanntermaßen die in dieſer Jahreszeit gewöhnlich ſtattfindenden Kälterückfälle ent⸗ ſtehen. Die frühe und ſtarke Abtrift der Polareismaſſen im heurigen Jahr muß alſo eine beſondere Urſache haben. Hierzu kommt aber noch eine andere Erſcheinung. Die großen Ströme Nordamerikas: der Miſſiſſippi, Miſſouri, Ohio u.., deren erſtes(Frühjahrs⸗) Hoch⸗ waſſer durch das Abſchmelzen der Schneefelder in den Waldungen von Wisconſin und Minneſota, auf den Prärien von Kanſas und Nebraska und auf den Bergen von Miſſouri, Arkanſas, Tennesſee und Ohio herbeigeführt wird, ſind in dieſem Frühjahr ſchon im letzten Märzdrittel außerordentlich angeſchwollen und haben ungeheure Ueberſchwemmungen gezeitigt, die große Länderſtriche unter Waſſer geſetzt haben. Auch dieſe frühe und ſchnelle Schmelze der weiten nord⸗ amerikaniſchen Schneemaſſen muß einer beſonderen Urſache ihre Ent⸗ ſtehung verdanken. Man wird nicht fehlgehen, wenn man beide Er⸗ ſcheinungen auf ein gleiches Moment zurückführt, umſomehr als beide lediglich eine Wirkung der Wärme ſind. So umfangreiche Vorgänge auf der Erde, die faſt eine ganze Erdhalbkugel in Mit⸗ leidenſchaft ziehen, können keineswegs durch örtlich beſchränkte Ver⸗ hältniſſe, z. B. Luftdruck⸗Verſchiebungen, erklärt werden, ſondern dabei haben wir die treibenden Kräfte anderwärts zu ſuchen. Stentze! hat unlängſt auf die erhöhte Sonnenthätigkeit hingewieſen, die ſeit dem Ahlauf des Fleckenminimums(1901) in den erſten Monaten 1903 ſo auffallend in die Erſcheinung getreten iſt. Er beobachtete nach der verhältnißmäßig noch ſchwachen Thätigkeit des Sonnen⸗ körpers im Jahre 1902, in denen nur 7 nennenswerthe Flecken⸗ gruppen den mittleren Sonnenmeridian überſchritten, im Februar, Märg und April dieſes Jahres bereits 8 Fleckengruppen, die am 13., 20., 27. und 28. Februar, 27. und 29. März und 1. und 8. April den mittleren Sonnenmeridian paſſirten. Von dieſen zeichneten ſich die letzten Gruppen ſowohl durch bedeutende Größe wie durch ſtarke Ver⸗ änderlichkeit und das Erſcheinen ausgedehnker Fackeln in ihrer Um⸗ gebung beſonders aus. Es darf daher als ſehr wahrſcheinlich gelten, daß die heſtigen Eruptionen, im Beſonderen die umfangreichen 2. Seitke. General⸗Anzeiger. Mannheim 27. April. Deutsches Reich. * Leipzig, 26. April.(Luiſe von Toskana.) Ent⸗ gegen anderen Meldungen theilt das„Leipz. Tagebl.“ mit, daß die Verhandlungen zwiſchen den Rechtsbeiſtänden des Kronprinzen und der Prinzeſſin Luiſe bis jetzt noch nicht ab⸗ geſchloſſen ſind.— Wir konnten ſchon im Januar d. J. authen⸗ tiſch mittheilen, daß der Kronprinz der Prinzeſſin Luiſe aus ſeinen eigenen Mitteln eine Jahresrente von 30,000 M. bewilligt habe. Auf dieſer Grundlage haben ſich die Verhand⸗ lungen, ſoweit ſie die pekuniären Verhältniſſe betreffen, bewegt. — Das„Chemn. Tagebl.“ ſchreibt: Zu der Blättermeldung, daß Prinzeſſin Luiſe von Toskana im nächſten Herbſt in ein Kloſter eintreten werde, erfahren wir aus zuverläſſiger Quelle, daß die Wahl des zukünftigen Aufenthaltes der Prinzeſſin ledig⸗ lich von ihr ſelbſt abhängen wird. Der ſächſiſche Hof wird weder direkt noch indirekt die bezüglichen Beſchlüſſe der ehemaligen Frau Kronprinzeſſin in irgend einer Weiſe beeinfluſſen. Sur Wahlbewegung. * Eine„transportable, zerlegbare Wahl⸗ zelle“ iſt pon einem Hamburger Fabrikanten konſtruirt worden. In einem Proſpekt leſen wir von ihr:„Die„Wahlzelle“ iſt ein Iſolirraum, wie er nicht einfacher und zweckentſprechender gedacht werden kann, nimmt nur zwei Geviertmeter Grundfläche in An⸗ ſpruch, kann in jedem Wahllokal direkt am Wahlvorſtandstiſch leicht aufgeſtellt und nach Gebrauch in wenigen Minuten zerlegt werden, um bei den nächſten Wahlen dem gleichen Zweck zu dienen.“— Mehr kann man nicht verlangen. ** 8 Schneidemühl, 26. April. Einen kaum glaublichen Trick ſollen nach der Mittheilung eines Poſener Blattes die Kon⸗ ſervativen erſonnen haben, um den ihnen verhaßten frei⸗ ſinnigen Schuldirektor Ern ſt in Schneidemühl nicht in die Stichwahl kommen zu laſſen. Sie wollen, wie verlautet, einen erheblichen Bruchtheil ihrer Wähler abkommandiren, der für den polniſchen Kandidaten ſtimmen ſoll, damit der Konſervative mit dem Polen in die Stichwahl kommt. Aus Stadt und Land. Maunheim, 27. April 1903· Schlacht⸗ und Viehhof. III. Betrieb des Schlachthofs. Der Verbrauch an Schlachtvieh iſt gegenüber dem Vorjahr etwas zurückgegangen. Es hat dieſes ſeine Urſache in der allgemeinen un⸗ günſtigen Lage. Auch der große Import von Fiſchen, welcher infolge der hohen Fleiſchpreiſe geſtiegen iſt, wirkte beeinfluſſend auf den Fleiſchverbrauch. Nur bei den Ochſen⸗ und Farrenſchlachtungen finden wir einen erhöhten Verbrauch. Die Pferdeſchlachtungen betrugen 540 Stück, gegen 472 des Jahres 1901, haben alſo um 68 Stück zugenommen. Ein bedeutender Rückgang iſt bei den Kleinviehſchlachtungen eingetreten. Insbeſondere der Rückgang des Schweinefleiſchkonſums ergibt ganz unerfreuliche Reſultate, was erläutert, welchen Einfluß di enwärtige Lage des Arbeitsmarktes i ö r FFCVVVVE 105 ſein möge, dem ſo lieb gewordenen Korps ſeine anerkennenswerthe Bebölkerung ausübt. Gleichen Schritt mit den verminderten Schlachtungen ging die Einfuhr geſchlachteten Fleiſches. Nur die Einfuhr geſchlachteter Schweine zeigte eine Zunahme, was hauptſächlich durch den Bezug von 253 geſchlachteten Schweinen aus Oeſterreich zur Zeit der Preisſteigerung der Lebewaare ſeine Urſache findet. Nach den tabellariſchen Darſtellungen ergibt ſich für Mannheim einſchließlich der Vororte ein Fleiſchverbrauch von 2313(1799) Ochfen, 1640(1634) Farren, 9507(10 582) Rindern, 3070(3267) Kühen, 551(481) Pferden, 22 446(23 824) Kälbern, 3624(4019) Schafen, 574(513) Ziegen, 1460(1963) Zicklein und 49 579 (56 987) Schweinen. Die eingeklammerten Zahlen ſind die Reſultate des Vorjahres. Auf den Kopf der Bevölkerung entfällt in den einzelnen Monaten ein täglicher Fleiſchverbrauch von: Januar 0,164 Klgr., Februar 0,169, März 0,156, Mai 0,172, Juni 0,170, Juli 0,163, Auguſt 0,158, September 0,166, Oktober 0,178, November 0,155, Dezember 0,171 Klgr. Im Jahresdurchſchnitt beträgt der tägliche Fleichberbrauch 0,16 Klgr. gegen 0,18 im Jahr 1901 und 0,19 im Jahr 1900. Die Schlachthofanlage wurde von 22 193 Perſonen beſichtigt. Auch verſchiedene auswärtige Kommiſſionen und Abordnungen von Städten beſichtigten mit großer Anerkennung unſerer Einrichtungen die Anlage. Der Bericht der Direktion ſchließt mit folgenden Worten: Daß der Schlacht⸗ und Viehhof in Mannheim als ein muſtergiltiges In⸗ ſtitut bezeichnet werden muß, iſt längſt⸗erwieſen. Selbſt die Gewerbe⸗ treibenden hieſiger Stadt, welche ſich lange Zeit gegen den Neubau ausgeſprochen hatten in der Befürchtung, daß die Koſten für die Ge⸗ ſammtanlage zu hoch bemeſſen wären, und demgemäß die Gebühren eine unerträgliche Höhe erreichen würden, ſind jetzt der Ueberzeugung, daß die ſeinerzeit ausgeſprochenen Befürchtungen nicht zutreffend geweſen ſind. Im Gegentheil, man bedauert jetzt, daß die Abſtriche, welche am urſprünglichen Plane gemacht wurden, zu weitgehend waren, weil man im Laufe der Zeit doch genöthigt war, mehrere ſeiner Zeit nicht genehmigte Einrichtungen nachträglich zur Ausführung zu bringen. Eine große Anzahl von Kommiſſionen deutſcher und aus⸗ ländiſcher Städte und Regierungskommiſſäre haben die Anſtalt be⸗ ſichtigt, dieſelbe als muſtergiltig erklärt und den Typus derſelben bei den betreffenden neuen Anlagen als den allein richtigen zu Grunde gelegt. Es gilt dies namentlich für die Gruppirung der einzelnen Abtheilungen zu einander, welche ſich enge an den ganzen Arbeits⸗ hetrieb anſchließt. Zwei Kommiſſionen aus Frankreich— Lyon und Paris— haben namentlich die praktiſche Seite unſeres Hallenſyſtems gegenüber dem dort noch gebräuchlichen Zellenſyſtem hervorgehoben, was leider in einigen Städten Deutſchlands nach franzöſiſchem Muſter angenommen wurde. Die höchſte Anerkennung, die unſere Anlage durch das Ausland erfahren hat, ſtammt merkwürdigerweiſe aus Amerika. Herr Henrh Alvord, ein Mitglied des Staatsdepartements für Landwirthſchaft in Wafhington, hat im Auftrage der Regierung viele Anlagen in Europa beſucht und einen Bericht erſtattet, der uns im Druck vorliegt. Der Bericht beſchäftigt ſich mit zwei Städten, nämlich Paris und Mannheim und beginnt folgendermaßen:„Die Muſteranlagen von Schlacht⸗ und Viehhöfen werden gegenwärtig in Deutſchland gefunden. Das iſt anerkannt ſowohl durch die franzö⸗ ſiſchen Autoritäten und ſolche aller anderen Länder. In Deutſchland hefinden ſich gut eingerichtete Anlagen in manchen großen Städten, aber die neueſten mit den beſten Einrichtungen und als die am beſten anerkannten ſind diejenigen in Halle und insbeſondere in Mannheim. Der Bericht enthält eine genaue Beſchreibung der hieſigen Anlage mit einem Plan und mit ſehr inſtruktiven photographiſchen Aufnahmen, welche weſentlich zur Exläuterung des Berichtes beitragen und ſchließt mit den Worten:„Es iſt anzunehmen, daß die jetzige Einrichtung für eine bedeutend größere Bevölkerung genügt, und daß, was die Hauptſache iſt, die Anlage in allen ihren Theilen auf das Doppelte vergrößert werden kann, ohne daß die grundlegende Dispofttion der einzelnen Abtheilungen geändert werden muß oder die Harmonie des Ganzen geſtört wird.“ *BVerſetzung und Ernennung. Gewerbelehrer Friedrich Huber an der Gewerbeſchule in Mannheim wurde in gleicher Eigenſchaft an jene in Ettlingen verſetzt.— Hauptamtsaſſiſtent Ernſt Seibert in Herbolgheim wurde zum Zollverwalter ernannt. *50jähriges Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr. Anläßlich der hier am 20., 21. und 22. Juni a. c. ſtattfindenden 50jährigen Jubiläumsfeier der freiwilligen Feuerwehr ſchreibt man uns: Das älteſte Mitglied und Mitbegründer des freiwilligen Feuerwehrkorps iſt unſer in den weiteſten Kreiſen bekannter, nunmehr 78jährige Mit⸗ bürger, Herr Zinngießermeiſter Joh. Dan. Otto, D 6, 6 wohnhaft, der dieſes Jubelfeſt noch in größter Rüſtigkeit und in humorvollſter Stimmung mitfeiert, nachdem er dieſem Korps ſeit Beſtehen und be⸗ reits vorher mehrere Jahre den ſogenannten„Rothkappen“, aus welchen ſich ſpäter das freiwillige Feuerwehrkorps bildete, angehört hat.— Herr Otto hat ſomit bei der Feuerwehr 55 aktibe Dienſt⸗ jahre und erhielt im Laufe der Jahre vom Großherzog, der Stadt und dem Korps die betreffenden Anerkennungen, die ſeinen größten Stolz bilden. Während dieſer Zeit hat Herr Otto beim Bewältigen faſt aller ausgebrochenen Brände, bei denen die freiwillige Feuerwehr in Thätigkeit getreten war, mitgewirkt und mehrmals einige nicht unbedeutende Beſchädigungen davongetragen. Wir wünſchen dem Jubilar und unermüdlichen Feuerwehrmann, daß es ihm vergönnt Thätigkeit noch recht viele Jahre in voller Rüſtigkeit und Geſundheit ſwidmen zu können. * Silberne Hochzeit feiert morgen Dienſtag das Ehepaar Adam Holzmann, Baunternehmer hier im engſten Familienkreiſe in beſter Geſundheit und körperlicher Friſche. *Patent⸗Liſte. Mitgetheilt durch das techniſche Bureau von Joh. Biſchoff, Civil⸗Ingenieur, Mannheim, O 7, 7.— Patent⸗ Ertheilungen: 142 195. Vorrichtung zum Umformen von Hohlkörpern; Zuſ. z. Zuſatzpatent 118 995. Geſellſchaft für Huber⸗ preſſung, C. Huber Co., Karlsruhe.— 142 199. Brenn⸗ oder Schmelzofen mit darüber liegendem Dampfkeſſel und einer über dem eigentlichen Ofengewölbe angeordneten Schutzdecke. Adolf Pfoſer, Achern, Baden.— 142 193. Vorrichtung zur Verhütung der Ver⸗ ſeuchung der Reinwaſſerleitung für Spülvorrichtungen, bei denen das Waſſerleitungsrohr von dem in dieſes eingeſchalteten Abſperrmittel an mit Gefälle nach dem zu ſpülenden Behälter verlegt iſt. C. Bindewald und A. Teinturier, Kaiſerslautern.— Gebrauchs⸗ muſter⸗Gintragungen: 197 030. Hohlwürfel mit Schie⸗ bern und Schlitzen zur Einführung von Meſſern, als Zerkleinerungs⸗ vorrichtung für Kartoffeln ete. Jakob Matheis, Pirmaſens, Pfalz.— 196 961. Flaggenmaſthalter mit zwei Keildeckeln zur Befeſtigung des Flaggenmaſtes, Reich, Schmidt& Co., Commandit⸗Geſellſchaft, Neu⸗ ſtadt a. H.— 196 766. Meſſerſcheibe zur Fleiſchſchneidmaſchine mit Riefelung auf der Rückſeite. Heinrich Rohn, Mannheim⸗Neckarau. — 196239. Gärbottichſandale aus einer Lederſchnur zuſammen⸗ ziehbaren Lappen. Knaus& Dann, Mannheim.— 196 969, Vorrichtung zum Geſchmeidigmachen ſteifer Deckblätter mit zwei mit Kurbelgetriebe Mannheim. Der Verband der Spengler und Inſtallateure Badens hält in 19 8 Tagen bom 16. bis 18. Mai in Villingen ſeinen diesjährigen Verbandstag ab. Das Programm iſt folgendes: Samſtag, 16. Mai: Nachmittags: Empfang der auswärtigen Kollegen und Gäſte; Abends 6 Uhr: Sitzung des Verbands⸗Ausſchuſſes im Nebenzimmer des Gaſt⸗ zur„Lilie“; Abends 8 Uhr: Geſellige Unterhaltung mit Muſik⸗ und Geſangsvorträgen im Gaſthof zum„Deutſchen Kaiſer“, — Sonntag, 17. Mai: Vormittags: Empfang der auswärtigen Kol⸗ legen und Gäſte. Vormittags pünktlich 10 Uhr: Beginn der Ver⸗ berbundenen Gummiwulzen. Franz Vetter, handlungen im„alten Rathhausſaale“. Tagesordnung: 1. Be⸗ grüßung. 2. Bericht über die Thätigkeit des Verbandes.(Kollege Th. Schmucker, Heidelberg.) 3. Kaſſenbericht.(Kollege Georg Wunder, Mannheim.) Wahl der Reviſoren. 4. Antrag des Kollegen Gg. Wunder, Mannheim, betr. Ausſtellungsweſen und Ergänzungs⸗ Antrag des Kollegen Wilh. Wagner, Karlsruhe. 5. Neuwahl für die ſtatutgemäß ausſcheidenden Ausſchußmitglieder. 6. Die zukünftige Thätigkeit und Entwickelung des Verbandes. Ref.: Kollege Stadt⸗ rath H. Barber, Mannheim. 7. Sterbekaſſe und Haftpflichtverſicher⸗ ung. Ref.: Kollege Georg Wunder, Mannheim. 8. Wahl des Ortes für den Verbandstag im Jahre 1905. 9. Verſchiedenes. Nach⸗ mittags%2 Uhr: Gemeinſchaftlicher Mittagstiſch im„Hotel Blume⸗ Poſt“. Nachmittags 5 Uhr: Gemeinſchaftlicher Spaziergang nach der idhlliſch gelegenen Waldmühle.— Montag, 18. Mai: Vormittags 9 Uhr: Beſichtigung der Stadt und Sehenswürdigkeiten.(Römer⸗ grab, Alterthümerſammlung etc.) Vormittags ½11 Uhr: Früh⸗ ſchoppen in der Reſtauration„zum Falken“. Nachmittags%2 Uhr: Ausflug per Bahn nach Donaueſchingen.(Beſichtigung des Fürſtl. Fürſtenberg'ſchen Parkes, Bibliothek u. f..) Der Maunheimer Münnergeſangverein hielt am Samſtag Abend in den Sälen des Ballhauſes eine in allen Theilen wohl⸗ gelungene und ſtark beſuchte Abendunterhaltung ab. Die Chöre wurden unter der bewährten Leitung des Dirigenten Herrn Wer⸗ micke ſehr ſchön und ſtimmlich rein zum Vortrag gebracht und erntete die wackere Sängerſchaar reichen Beifall. Sehr beifällig wurde das böhmiſche Volkslied„Aennchen“ von H. Bieling aufgenommen. Als Soliſt trat Herr Tenoriſt F. Müller auf, welcher zwei Lieder „Ungeduld“ von Schubert und„Was ich trinke, lieb und ſinge“ von A. Decker,— welch' letzteres dem ſtimmbegabten Sänger bom Kom⸗ poniſten gewidmet worden ift— mit gewohnter Sicherheit und Fein⸗ heit ſang, ſodaß ihm ebenfalls der wohlverdiente Beifall zu Theil wurde. Von den humoriſtiſchen Darbietungen wollen wir beſonders hervorheben„Hausherr ſan's'ſcheid oder die entlehnte Frau“, von den Herren Chr. Buck, Ernſt Buck, Huber und Frau Ritſcher in humorvoller, wohlgelungener Weiſe geſpielt; namentlich war es Herr Buck ſen., der das Auditorium durch ſeinen urwüchſigen und ungezwungenen Humor nicht aus dem Lachen heraus kommen ließ, ſodaß der nicht endenwollende Beifall ein berechtigter war. Hieran anſchließend wurde noch„Im dritten Stock“, Schwank in einem Auf⸗ zug, von den Damen Frl. A. Buck, Herrmann, Frau Ritſcher und den Herren Huber, Kammerer und Herrmann flott und gutgeſpielt zu Ende gebracht. Auch ihnen wurde lebhafter Beifall gegollt. Die Klavierbegleitung der Lieder wurde durch Herrn Wer⸗ nicke vorzüglich, die der humoriſtiſchen Nummern durch Herrn K. H. Schwab jr. in trefflicher Weiſe ausgeführt, weßhalb auch an dieſer Stelle ihrer lobend gedacht ſei. Zum Schluß trat noch Terpſichore in ihre Rechte und hielt die Anweſenden bis in die frühen Morgenſtunden in heiterer Stimmung beiſammen. Theoſophiſche Geſellſchaft Manuheim⸗Ludwigshafen. Die nächſten drei Vorleſungen am 29. April, am 6. und 13. Mai c. be⸗ handeln in möglichſt leichtverſtändlicher Weiſe noch einmal die Grund⸗ güge der Geheimlehre. Nächſten Mittwoch, 29. ds., Abends 9 Uhr, im„Deutſchen Haus“, C 8, 19, Thema:„Die ſiebenfache Konſti⸗ tution des Menſchen und des Weltalls“. Eintritt für Damen und Herren frei. Turneriſches. Dem Vernehmen nach feiert die Mannheimer Turngeſellſchaft am 16. und 17. Mai d. J. im großen Saalbauſaale mit ihrem diesjährigen Stiftungsfeſt zugleich die Weihe der Vereins⸗ fahne. Der rührige Verein hat ſich in der kurzen, erſt vierjährigen Zeit ſeines Beſtehens dank ſeiner Leiſtungen in turneriſcher und ge⸗ ſellſchaftlicher Beziehung eine geachtete Stellung in den hieſigen Turnkreiſen erworben und bereits eine Mitgliederzahl von über 200 erreicht. Dem einſtweilen nur in großen Zügen aufgeſtellten Pro⸗ gramm zufolge verſpricht die Feier eine ſehr ſchöne zu werden und wird ſich unter der in ſicheren Händen ruhenden Leitung den früheren Veranſtaltungen des Vereins würdig anſchließen. *Beerdigung des f Leo Regensburger. Eine ſtattliche Angahl Leidtragender hatte ſich am Freitag Nachmittag 4 Uhr in der israelitiſchen Leichenhalle eingefunden, von wo aus die Ueberführung der Leiche des verſtorbenen Leo Regensburger ſtattfand. Die Trauerrede im Krematorium hielt der Stadtrabbiner Herr Dr. Steckelmacher, worauf Herr Dr. J. Moſes in kürzeren Aus⸗ führungen ein Lebensbild des Verblichenen entwarf und ihm Namens der Lamehloge einen Scheidegruß nachrief. Des Ferneren ſprachen Herr Joſef Wiesloch⸗ Frankfurt Namens der Frankfurt⸗Loge und der Großloge des'nai'rith⸗Ordens, Herr Fabrikant F. Lie b⸗ hold Namens der Friedrich⸗Loge in Heidelberg, Herr Stadtrath Duttenhöfer Namens des Freiſ. Vereins Mannheim und der freiſ. Partei Badens, indem ſämmtliche Redner die großen Ver⸗ dienſte des Verſtorbenen beſonders würdigten. Fackeln und die ſolche ſtets begleitenden Protuberenzen, im Ganzen alſo die faſt plötzliche erhöhte Wärmeſtrahlung unſerer Mutter Sonne, die Atmosphäre auf der ſich der Sonne jetzt zuneigenden nördlichen Erdhalbkugel ſtark beeinflußt und ſowohl die Polar⸗Eis⸗ maſſen zum frühen Abſchmelzen, Abbröckeln und Abtreiben, als auch die weiten Schneefelder des nordamerikaniſchen Feſtlandes zum ſchnellen Schmelzen gebracht hat. Für die abnorme Aprilwitterung Europas iſt mithin ebenſo wie für die Hochwaſſer der nordamerika⸗ niſchen Ströme an letzter Stelle dieſelbe Urſache verantwortlich zu machen. Eine Verkettung der Vorgänge auf der Sonne und auf der Erde wird heute auch kaum mehr in Abrede geſtellt. — Michelangelos Witz. In ſeinem neuen Werk„Michelangelo und das Ende der Renaiſſance“(Berlin, G. Grote) widmet Henry Thode ein ſehr intereſſantes Kapitel dem witzigen Urtheil Michel⸗ angelos, von dem zahlreiche Beiſpiele überliefert ſind. Wie den meiſten künſtleriſch ſchöpferiſchen, ſtarken Menſchen, ſchreibt er, iſt auch Michelangelo Humor und zugleich Witz zu eigen geweſen, eine Thatfache, die gerade, weil ſein Leben ein ſo leidensvolles war, mit beſonderem Nachbdruck hervorgehoben werden muß. Von den charak⸗ teriſtiſchen Vorfällen und Aeußerungen dieſer Art ſteht vieles im Zu⸗ ſammenhange mit ſeinen künſtleriſchen Arbeiten, wie denn von jeder die Unvereinbarkeit der Künſtleranſchauung mit den Gedanken und Wünſchen der Auftraggeber oder Kritiker den Schaffenden Anlaß zu überlegenem Lachen gegeben hat. Als im Jahre 1504 der gigan⸗ tiſche David auf der Piagza in Florenz aufgeſtellt worden war, ge⸗ ſchah es, daß Pier Soderini(der Gonfaloniere der Republik), dem er ſehr gefiel, zu Michelangelo, während dieſer die Statue an einigen Stellen überarbeitete, ſagte: die Naſe der Geſtalt erſchiene ihm zu dick. Michelangelo, welcher bemerkte, daß der Gonfaloniere gerade unter dem Giganten ſtand, und daß ihm ſein Geſichtspunkt Richt, was vor ſich ging, zu gewahren geſtattete, ſtieg, um ihn zu be⸗ friedigen, auf das Gerüſt, welchess neben den Schultern war, nahm ſchnell einen Meißel und ein wenig Marmorſtaub, der auf den Bret⸗ tern des Gekrüſtes lag, in die linke Hand und ließ, während er leicht den Meißel bewegte, den Staub nach und nach fallen, berührte aber die Naſe gar nicht, ſondern ließ ſie, wie ſie war. Dann blickte er zum Gonfaloniere, welcher zuſchaute, berab und ſagte:„Betrachtet loniere,„Ihr habt ihm das Leben geſchenkt.“ Worauf Michelangelo herunterſtieg und ſtill für ſich lachte, aus Mitleid mit denen, welche, um ihre Kennerſchaft zu zeigen, ſinnlos darauf losreden. Weniger entgegenkommend erwies ſich Michelangelo einem bologneſiſchen Edel⸗ mann gegenüber, der die offenbar witzig gemeinte Anfrage an ihn richtete:„was größer ſei, die Statue des Papſtes oder ein Paar Ochſen“, worauf die Antwort lautete:„das hängt von den Ochſen ab, meint Ihr die bologneſiſchen, oh, ſo ſind ohne Zweifel die unfrigen in Florenz kleiner“. Solche Witze müſſen den Papſt Julius II., der ſelber wie in der Leidenſchaft ſo auch im Humor dem Künſtler ver⸗ wandt war, ſehr erheitert und veranlaßt haben, deſſen ſchlagfertige Bemerkungen hervorzulocken. In Bologna ſtellte er bei einem Beſuche des Ateliers angeſichts ſeiner Statue, die mit ſtolzer Bewegung die rechte Hand erhob, die Frage, ob er den Segen oder den Fluch er⸗ theile. Michelangelo antwortete, er fordere das Volk von Bologna auf, weiſe zu ſein. Als er dann ſeinerſeits den Papſt fragte, ob er ihm ein Buch in die Linke geben ſollte, erwiderte dieſer:„Gib mir ein Schwert, denn ich verſtehe nichts von der Litteratur“. Während der Ausmalung der Sixtiniſchen Kapelle ſagte der Papſt zu Michel⸗ angelo:„Die Kapelle muß reicher an Farben und Gold werden, denn ſo wirkt ſie arm“. Michelangelo antwortete in vertraulicher Weiſe: „Heiliger Vater, in jener Zeit trugen die Leute kein Gold auf ſich, und die, welche ich gemalt habe, waren niemals beſonders reich, ſon⸗ dern heilige Mäuner, weil ſie den Reichthum verachteten.“ Auch über die künſtleriſche Thätigkeit Anderer fällte der Meiſter witzige Ur⸗ theile. Ein Maler hatte mit größter Sorgfalt und großem Zeit⸗ aufwand ein Werk gemacht und dann viel Geld dafür erhalten. Michelangelo wurde gefragt, was ihm von dem Verfertiger des Werkes dünke. Er antwortete:„ſo ſehr der gute Mann auch den Wunſch haben mag, reich zu werden, ſo wird er doch immer arm bleiben. Als Sebaſtiano del Piombo in S. Pietro a Montorio einen Mönch zu malen hatte, meinte Michelangelo, der würde ihm das ganze Werk ruiniren. Auf die Frage:„Warum? erwiderte er:„haben die Mönche die Welt, die ſo groß iſt, verdorben, ſo wäre es nicht zu ver⸗ wundern, wenn ſie eine ſo kleine Kapelle verdürben.“ Ueber einen geſchickten Nachahmer antiker Statuen, der ſich rühmte, die Alten zu Abertreffen, fällte er das Urtheil:„Wer hinter Anderen hergeht, kommt ihnen nie zuvor, und wer nicht aus eigener Kraft zu ſchaffe weiß, kann von Anderer Werke keinen Nutzen haben“. Uebereifrigen Freunden eines Knaben, der kaum erſt zeichnen zu lernen angefangen hatte, antwortete er auf deren entſchuldigende Bemerkung, der Knabe habe erſt vor Kurzem ſich der Kunſt gewidmet:„das iſt nicht zu ver⸗ kennen.“ Ein Maler hatte ein Bild gemalt und von verſchiedenen Seiten her aus Zeichnungen und Gemälden viele Dinge entnommen, ja es war in dem Werke nichts, das nicht entlehnt war. Es wurde Michelangelo gezeigt, und ein vertrauter Freund fragte ihn, was er davon halte. Er antwortete:„Gut hat er's gemacht; aber ich weiß nicht, wie am Tage des Jüngſten Gerichts, wenn alle Körper ihre Glieder wieder annehmen werden, dieſes Bild es machen wird; denn von ihm wird ja nichts übrig bleiben.“ — Wie es einem Künſtler gehen kann. Von dem berühmten franzöſiſchen Zeichner Gavarni erzählt der„Gaulois“ eine drol⸗ lige Anektdote: Gavarni mußte es wie alle Zeichner oft mitanſehen, wie ſeine Lithographieen gefälſcht wurden. Als er eines Tages im Süden reiſte, hatte er zufällig in einer kleinen Stadt einen Aufenthalt von einigen Stunden. Während er in den Straßen umherſchlenderte, kam er auch zu dem Auktionshauſe der Stadt und trat ein. Gerade in dieſem Augenblicke wurde angekündigt:„Verſteigerung einer Samm⸗ lung von Zeichnungen Gavarnis aus dem Beſitz des verſtorbenen Dubois.“ Der Künſtler ſpitzte die Ohren, trat näher und wünſchte die Zeichnungen zu ſehen; da man in ihm einen Käufer vermuthete, gab man ſie ihm auch gern. Gavarni ſah nun, daß er rohe Nachahmungen ſeiner Werke vor ſich hatte.„Da iſt kein Strich von Gavarni,“ ſagte er. Die Verſammelten widerſprachen.„Der Herr will ſich über uns luſtig machen,“ ſagte der Leiter der Verſteigerung;„Gavarni hat ſie ſelbſt Dubois geſchenkt, deſſen intimer Freund er war.“„Nun hören Sie, Gavarni hat niemals einen Mann dieſes Namens gekannt. Von Neuem Widerſpruch in der Verſammlung.„Der Herr will zwei⸗ fellos billiger zu den Zeichnungen kommen,“ ſagte Einer. Gavarni proteſtirte. Man beleidigt ihn, man wirft ihn ſchließlich aus dem Saal hinaus, und die Zeichnungen erzielen ganz außerordentliche Preiſe. „Wenn ſie noch wenigſtens gut geweſen wären!“ ſagte Gavarni ſpäter lächelnd.⸗ *. r So o n M NaSene rn u KN * u neeen„ * * —— anneeueene n— lere „„ ˙A ĩ˙ ²· r r eeee 4 ſammlung mit dem 10jährigen Stiftungsfeſt ab. erſchienen: Statthaltereirath Graf Schaffgotſch, Landeshauptmann Der Verband zählt 4 Ehren⸗, 17 außerordentliche Aus dem Großherzoathum. B. C. Karlsruhe, 26. April. Die Karlsruher Handelskammer wird ſich dafür verwenden, daß zur Beſeitigung der Mißſtände, welche in dem Auktionsweſen zu Tage getreten ſind, für den Gewerbebetrieb der Auktionatoren Veſtimmungen nach dem Muſter der preußiſchen Vorſchriften vom Juli v. J. erlaſſen werden. Bei dieſer Gelegenheit 1 wird die Handelskammer auch auf die Schädigungen hinweiſen, die der ortsangeſeſſenen Haufmannſchaft erwachfen, wenn die Gerichtsvoll⸗ zieher unter Berufung auf die Beſtimmungen des Handelsgeſetzbuchs oder im Vollſtreckungswege neue Waaren verſteigern, die an ihre Wohnſitze von dritten Orten lediglich zu dieſem Zwecke zugeführt worden ſind. B. C. Lahr, 26. April. Staatsminiſter v. Brauer hat einer Abordnung keinen endgiltig ablehnenden Beſcheid hinſichtlich des von der Stadt Lahr für den Bahnhofneubau gewünſchten Profektes II ertheilt. Entſprechend freilich der auch jetzt noch von Gr. General⸗ direktion eingenommenen Stellung zu den Projekten II und III mäöchte mit Rückſicht auf die die Hauptbahnlinie beeinflußten Aende⸗ 4 rungen nach Projekt 11 und namentlich wegen des Mehrkoſtenauf⸗ wands von drei Millionen für letzteres anſcheinend auch im Eiſen⸗ bahnminiſterium dem Projekt III der Vorzug gegeben werden. Eine endgiltige Entſchließung iſt aber daſelbſt noch nicht getroffen. .e. Freiburg, 26. April. Das Schwurgericht erkannte gegen Lukas Hetterer von Hinterzarten wegen Unterſchlagung im Amte und wegen Brandſtiftung auf eine Zuchthausſtrafe von 5 Jahren und 10 Jahren Ehrverluſt. Die Geſammtſumme der unterſchlagenen Gelder betrug über 2050 M. Zetterer führte ein unſtätes Leben, ver⸗ 8 kehrte viel im Wirthshaus und ſank von Stufe zu Stufe. Schließlich ſteckte er ſein Haus in Brand, das vollſtändig eingeäſchert wurde. .e. Vom Bodenſee, 26. April. Die Gotthardbahn hat ſeit dem 1. Januar d. J. total 58 300 italieniſche Arbeiter befördert. Zur Bewältigung dieſer Arbeitertransporte mußte die Gotthardbahn bon Mitte Februar an ungefähr 100 Extrazüge einſchalten. Wenn man bedenkt, daß auch über den Arlberg und über Bregenz große Maſſen jedes Frühfahr von italieniſchen Arbeitern einwandern, kann man ſich ungefähr ein Bild von dem ſtarken Zuzug von Italienern machen. Pfalz. heſſen und Umaebung. UIFrankfurt a.., Abril. Der Kaufmänniſche Verein Frankfurt a. M. verſendet 85 ſeinen Bericht für das 38. Vereins⸗ jahr 1902. Der Mitgliederſtand iſt von 13 910 auf 14 712 geſtiegen. Das Vereinsvermögen hat um M. 2864.34, das der Bernhardt⸗Stif⸗ tung um M. 5308.75 zugenommen. Das Geſammtvermögen beträgt am 31. Dezember M. 151 129.06. Für die Verſicherung gegen Stellenloſigkeit, die baldmöglichſt in Wirkſamkeit treten ſoll, iſt bereits ein Grundſtock von M. 32 587.07 angeſammelt. Die Stellenvermit⸗ telung, obwohl auch noch unter der allgemeinen Geſchäftslage leidend, die nur langſam ſich beſſert, hat dennoch ein günſtiges Ergebniß ge⸗ habt, indem 2580 Stellen(bis jetzt im Ganzen über 51 000) beſetzt wurden. Das Klublokal hatte ca. 60 000 Beſucher. Aus der Biblio⸗ kthek wurden rund 32 000 Bände entliehen. Der Beſuch der Vor⸗ träge, Rezitationen u. ſ. w. hat ſich, insbeſondere durch die wachſende Mitgliederzahl, ſo geſteigert und der Geſammt⸗Geſchäftsverkehr ſo zugenommen, daß die Beſchaffung größerer Räume ernſthaft ins Auge gefaßt iſt. Der Verein zählt auch viele Prinzipale zu ſeinen Mit⸗ gliedern und empfiehlt den ſelbſtſtändigen Kaufleuten den Beitritt zur Unterſtützung ſeiner gemeinnützigen Beſtrebungen. ** Aus dem Elſaß, 26. April. Das Blühen will nicht enden! Seit einem Monate ſtehen die Obſtbäume außer den Aepfelbäumen in voller Blüthe. Zuerſt waren die Blüthen ſchneeweiß, jetzt jedoch ſind ſie wie verbrüht. Wochenlang ſtehen alſo die blühenden Bäume im näm⸗ lichen Stadium; daß unter dieſen Umſtänden an eine Obſternte nicht zu denken iſt, iſt ſelbſtverſtändlich. Bei den erſten warmen Tagen werden die Blüthen und die erſten Fruchtanſätze abfallen, das lehrt die Erfahrung früherer Jahre. Auch das liebe Vieh hat unter dieſen Verhältniſſen zu leiden. Die Heuſchober ſind leer, das Gras der Wieſen iſt noch nicht verwachſen“ genug und auch die Reben haben kein Futter abzugeben. Das war im vorigen Jahre anders. Da ſtanden die Reben um dieſe Zeit hoch mit Unkraut und Gras, ſodaß ſie auf Wochen lang Futter abgeben konnten. Die Folge der ungenügenden Fütterung iſt auch der Mangel an Milch, der überall zu Tage tritt. Die Reben haben gottlob noch nicht gelitten. Noch kann Alles wieder gut werden. 3.c. Bregenz, 26. April. Der Verband der Gaſthofbeſtter am Bodenſee und Rhein hielt hier im Landtagsſaal ſeine 10. Hauptver⸗ Als Ehrengäſte Rhomberg u. a. und 108 ordentliche Mitglieder. Für Reklamen für die Bodenſee⸗ gegend wurden letztes Jahr gegen 6000 M. verwendet. ee ee des 50jährigen Regierungsjubiläums überreichte der Verband dem Groß⸗ herzog von Baden eine Adreſſe. Die Reklame wird 1908 hauptſäch⸗ lich auf Schweden, Norwegen und Dänemark ausgedehnt. Intenſid wird ſie auch auf der Linie Hamburg⸗Netwhork betrieben. Die Hauptverſammlung iſt in Meersburg. Sport. * Apollo⸗Theater. Die Ringkämpfe im Apollotheater waren Samſtag und Sonntag ſehr gut beſucht und hatten beſonders die Ent⸗ ſcheidungen um den Troſtpreis, beſtehend in einem Heilgymnaſtikmus⸗ kelſtärker⸗Turnapparat, großes Intereſſe. Dieſer Apparat wird von den Ringkämpfern Peterſon, Hitzler, Sturm etc. täglich gebraucht Apparates iſt Dr. Louis Phelan, Lehrer der Gymnaſtik Sr. Kaiſerl. Hoheit Großfürſt Thronfolger von Rußland. Herr Dr. Phelan, Protektor der Ringkampf⸗Konkurrenz, iſt z. Zt. hier in Mannheim zund nimmt die Zeit der Ringkämpfe ab. Vertreter des Apparates iſt die Firma Hill und Müller, N 4, Mannheim. In der Nachmit⸗ ens war Hitzler über Fritz Müller in 9 Minuten Sieger. Der Kampf war ſehr heiß. Schneller war Winzer mit Klein fertig. Schon in wenigen Minuten war Winzer Sieger. Als Klein mit Saf⸗ ferling den Kampf antrat, konnte man beſtimmt Klein als Sieger voraus bezeichnen. Abends waren Müller mit Diricks le Braſſeur beiſammen und ging Müller in 28 Minuten als Sieger hervor. Peterſen und Hitzler rangen 80 Minuten unentſchieden. Es war ein aufregender Kampf und Peterſen brachte Hitzler oft in Gefahr, der ſich letzterer nur durch ſeine bekannte Gewandtheit entziehen konnte. Heute Montag Abend findet die Entſcheidung zwiſchen Hitzler und Peterſen ſtatt und wird bis zur Entſcheidung gerungen. Der Stand ift zur Zeit folgender: Peterſen hat bis jetzt 3 Punkte, Hitzler 2, Romanoff 1, Müller 1. Der Indier Mourzouck tritt heute zum erſten Male in die Konkurrenz und ringt mit dem Ruſſen Romanoff. Erſte Allgem. Schau für Hunde aller Raſſen in Straßburg. Dem„Verein für Hundefreunde von Straßburg und Umgegend iſt es gelungen, für ſeine erſte Allgem. Schau am 17. Mai d. J. die anerkannteſten engliſchen und deutſchen Preisrichter zu gewinnen. In Anbetracht der Wichtigkeit dieſer erſten großen Veranſtaltung in Straßburg für die reichsländiſche Kynologie haben viele befreundete Vereine und faſt alle deutſchen Spezialklubs dem Straßburger Ver⸗ eine ihre Mitwirkung zugeſagt. Von ſämmtlichen Raſſen werden die beſten Vertreter zum Wettbewerb erſcheinen. Beſonderes Intereſſe werden die Kriegshunde— darunter vorausſichtlich der aus dem Chinakriege rühmlich bekannte tapfere„Muck“— des 4. Jäger⸗ bataillons in Bitſch auf ſich lenken. 26. April. Pferderennen des Rennklubs Frank⸗ dhof Staatspreis. 2000. 1400 Meter. t. v. Tautphöus), 2. Geſtüt Maria G. Leibbrands Najade und halten ſich die Ringer dadurch ſehr gut in Form. Erfinder dieſes (Lt. Pauwels), Vasco de Gama(Herr O. Suermondt), Kiekemahl (Et. v. Entreß⸗Fürſteneck). Bald nach dem Start umritt der Reiter bon Vasco de Gama eine Flaggenmaſte und wurde dann an einer Hürde abgeſetzt. Mortara gewann leicht mit 2 Längen, Najade ebenſo weit hinter Student. 14: 10; 11, 11, 13: 10. Waldfried⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und Klubpreis 2500&. 3000 Meter. 1. Lt. Frhrn. vs Steins Saône(Beſ.), 2. Rittm. Dulons Pakington(Bef.), 3. Lt. Günthers Gun Runner(Bef.), 4. Lt. Frhrn. v. Entreß⸗Fürſtenecks Saint Canice(Bef.). Ferner: Ten(Lt. Maher), Uſédom(t. Frhr. v. Maercken), Verrenberg(Lt. Graf v. Scherr⸗Thoß). Unter Führung von Saöne und Gun Runner, denen Saint Canice folgte, kam das Siebenerfeld glatt über ſämmt⸗ liche Hinderniſſe. An der Niederräder Seite vergrößerte Sasne ihren Vorſprung immer mehr und gewann mit 20 Längen. Pakington wurde zweites Pferd, 3 Längen von Gun Runner, 1 e drei Längen vor Saint Canice. 17: 10, 11, 11, 12: Rodenſtein⸗Flachrennen. Ehrenbreis und 2500 M. 1400 Meter. S. Kramers e(Et. Auer), 2. P. Lud⸗ wigs Derby(Lt. v. Entreß⸗ Fürſteneck), 3. M. Tillements Heinrich (Herr M. Lücke). Ferner: Bohne(Lt. 9 Tautphoeus), Markgraf (Lt. Pauwels), Spann' aus(Lt. v. Stein), Scherzando(Lt. von Geyr). Siegte leicht mit 2 Längen. 1 Länge zwiſchen Derby und Heinrich. 28: 10; 17, 38, 15 10. Altkönig⸗Hürdenrennen. Klubpreis 2000 M. 2200 Meter. 1. H. v. Stettens Abendſonne(et. Graf von Scherr⸗Thoß), 2. Fr. Roths Lovelace(Lt. v. Entreß⸗Fürſteneck), 3. Rittm. Dulons Tickford Abbot(Beſ.). Ferner: Strada(Lt. Baumann), Amalfi (Lt. Auer), Haidekraut(Lt. v. Tautphoeus), John Locke(Herr M. Lücke), Wahrlich(Herr O. Suermondt). Nach Belieben gewonnen, Lovelace 1 Länge vor Tickford Abbot. 106: 10; 22, 27, 19: 10. Taunus⸗Hürdenrennen. Klubpreis 2000 M. 2500 Meter. 1. H. Suermondts Freilich(Herr O. Suermondt), 2. E. Leibbrands Bonne(Lt. v. Tautphoeus), 3. R. Bühlers Oſtende⸗Expreß(t. v. Stein). Ferner: San Remo(Lt. von Auer), Federfuchſer II (Lt. Graf W. Königsmarck), Novius(H. M. Lücke). Oſtende⸗Expreß und San Remo führten bis zum Einlauf, wo Freilich aufgebracht wurde, der nach Kampf mit 2 Längen gewann. Das zweite und dritte Pferd nur um„einen halben Kopf“ getrennt. 20: 10; 19, 85: 10. Johannisberg⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und Klubpreis 3500 A, 3500 Meter. 1. Fr. Roths Franczia(Lt. von Tautphöus), 2. H. Suermondts Nana(Herr O. Suermondt), 3. Lt. Brauns' Herve(Lt. Graf W. Königsmarck). Ferner: Nareiß(Herr M. Lücke), Fravol (Lt. Graf von Scherr⸗Thoß), Le Victorieux(Lt. v. Auer). Nanna führte den größten Theil des Rennens; ihr folgten in kurzen Ab⸗ ſtänden Franczia und die Anderen. Im Einlauf entſpann ſich zwiſchen drei Plazirten ein Kampf, den Franczia mit zwei Längen zu ſeinen Gunſten entſchied. Nana 1 Länge vor Herve. 22: 10; 20, 29: 10. * Am Sonntag gab es an fünf deutſchen Plätzen Pferderennen. Die Reſultate von Frankfurt ſind ſchon mitgetheilt. Hier in Kürze die anderen Ereigniſſe: Hamburg: Frühjahrs⸗Handicap, 15 000 Mark. 1. Graf Lierſtorpffs Sirocco, 2. Briſeis, 3, Niels. 44: 10; 35, 31, 29: 10. Ferner ſiegten: Scheinwerfer(15: 10), Mandarin (19), Oxford(39), Pegaſo(19), Goodrich(34), Seul II(24).— Dresden: Jim Alec(16), Streber(16), Nero(40), Abbazia(19), Esztelen(79), Bona Fide(108).— Dortmund: Otter(49), Michel Angelo 1(36), Filou(28), Waldwart(27), Dr. Nicola(26), Evin(41).— Strausberg: Germanicus(36), Cruiskeen(22), Goldjunge(183), Pap(31), Gadoſh(24), Angelh g. a. üb. d. B.— Wien: Trial Stokes. 46 000 Kr. 1. Graf Feſtetics Jenkins, 2. Ballada, 8. Jongleur. 67: 10; 127, 207, 194: 50. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Maeterlinck's„Joyſelle“ in München. Bekanntlich iſt zwiſchen der Direktion des Münchener Schauſpielhauſes und dem Impreſario der Frau Georgette Leblanc⸗Maeterlinck, Herrn Schür⸗ mann, ein Konflikt entſtanden. Maeterlinck hat dieſem Theater das Recht der deutſchen Aufführung ſeines neuen Märchenſpieles „Joyſelle“ verweigert, weil die Direktion den Gaſtſpielvertrag mit ſeiner Gattin nicht einzuhalten geſonnen war. Wie man nun geſtern aus München telegraphirte, beſtreitet Herr Schürmann den dirvekten Zuſammenhang der beiden Facten; Maeterlinck habe die Aufführung ſeiner„Johſelle“ hauptſächlich deßhalb unterſagt, weil er über die Vorſtellung der„Monna Vanna“ am Münchener Schauſpielhaus ge⸗ radezu entſetzt war und insbeſondere dem Darſteller des Prinzivalli habe nach des Dichters eigenen Worten nur wenig zu einem In⸗ dianerhäuptling gefehlt. Maeterlinck habe ſich nun, den Bitten ſeiner Gattin folgend, zu dem Zugeſtändniß bewegen laſſen, die„Joyſelle⸗ Aufführung in deutſcher Sprache zu geſtatten, und dieſes Zu⸗ geſtändniß allerdings zurückgezogen, nachdem das Gaſtſpiel der Frau Maeterlinck vom Münchener Schauſpielhauſe abgelehnt worden war. Jedenfalls berührt dieſe Verquickung dichteriſcher und geſchäftlicher Angelegenheiten, die miteinander obendrein nur in einem Zufalls⸗ verhältniß ſtehen, nichts weniger als erfreulich und man kann auf die ſeitens der Direktion des Schauſpielhauſes vorbereitete Erwiderung geſpannt ſein. Mangelhafte Theaterplätze. In einem zur Herbeiführung einer prinzipiellen Entſcheidung geführten Prozeß eines Gutsbeſitzers gegen die Direktion des Berliner Thalia⸗Theaters hat das Gericht erkannt, die Theater ſeien zur Rückzahlung des Eintritts⸗ geldes verpflichtet, wenn der Platz, für welchen das gekaufte Billet gilt, einen genügenden Ausblick auf die Bühne nicht gewährt. Tagung der Goethebünde. Aus Bremen wird der„Frkft. Ztg.“ telegraphirt: Der Delegirtentag der Goethebünde einigte ſich über den von Berlin aus angeregten Volksſchillerpreis, ſodaß die Begründung dieſes und der Anſchluß an den Goethebund in Berlin in dieſer Sache in Ausſicht ſteht. An Paul Heyſe wurde ein Sympathietelegramm abgeſandt. Anläßlich des Delegirtentages der Goethebünde wurde eine große Volksverſammlung abgehalten und nach Referaten von Juſtizrath Jonas(Berlin) und Profeſſor Diez (Stuttgart) eine Proteſtreſolution gegen die Theater⸗ zenſur beſchloſſen. *** Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 28. April: „Der Ring des Nibelungen“. Zweiter Tag der Trilogie:„Sieg⸗ fried“.— Mitttvoch, 29.:„Der ſchwarze Domino“.— 30.:„Figaros Hochzeit“.— Freitag, 1. Mai:„Die Fledermaus“ Samſtag, 2. Mai:„Der Ring des Nibelungen“ Dritter Tag: „Götterdämmerung“.— Sonntag,.:„Rigoletto“. Hierauf zum erſten Male:„Der verliebte Waldgott“. Phant.⸗burl. Divert. in 1 Akt von J. Gyurian. Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 28. April: Alt⸗Heidelberg“.— Mittwoch, 29.:„Die Journaliſten“.— Donnerſtag, 80.:„Wilhelm Tell“.— Freitag, 1. Mai:„Der blinde Paſſagier“.— Samſtag,.: Zum erſten Male:„Die Liebesſchaukel“ Luſtſpiel in 4 Akten von Maurice Donnay.— Sonntag,., Nach⸗ mittags:„Alt⸗Heidelberg“. Abends:„Die tag,.:„Die Schloßherrin ⸗ Stimmen aus dem publikum. Unſere Straſſeubahnen. Zu dem Eingeſandt in dem Abendblatt vom 2s. ds. ſei noch Folgendes bemerkt: Eine Verbeſſerung der Verbindung zwiſchen dem nördlichen Stadttheil von Ludwigshafen und dem Hauptbahnhof Mannheim, wie ſie durch die vorgeſchlagenen Veränderungen der beſtehenden alls Linien herbeigeführt werden würde, iſt dringend e Die IAntrag liege auch im Intereſſe einer ſparſamen 9 Uhr, wo beide Linien Zehnminutenbetrieb haben, unter Ummſtanden ſogar 40 Minuten. In diefer Zeit kann man den ganzen Weg auch zu Fuß zurücklegen. Deueſte Nachriſchten und Telegramme. Orivat-⸗Telegramme des„General-Hnzeigers“, *Trier, 27. April. Beim Ueberfahren des Briefpoſt⸗ wagens über die Moſel in der Nähe von Neumagen verſank die Fähre in den hochgehenden Fluthen. Der Fährma un iſtertrunken,(Frkf. Ztg.) *Leipzig, 2. April. Im Lagerraum der Bro deſchen Fabrik für elektriſche Inſtallation in der Gerberſtraße, zer⸗ 5 prang, wie das„L 1 Tagebl.“ meldet, ein Ballon mit Schwefelſäure. Die Flüſſigkeit drang durch den Fuß⸗ boden in eine darunter befindliche Werkſtatt. Der Ingenieun Brock er lag den Einwirkungen der giftigen Dämpfe; ein Werk⸗ meiſter und drei Arbeiter ſind ſchwer verletzt. Einer von ihnen iſt noch in Lebensgefahr. 9 i. Hildesheim, 27. April. Der Matroſe Kohler, der Mörder ſeines vorgeſetzten Unteroffigiers auf dem Stations⸗ ſchiff Loreley, welcher zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in der Provinzialirrenanſtalt hierſelbſt internirt war, wurde geſtern durch ein Kommando der Matroſen⸗Diviſion nach Wilhelmshaven gebracht und wird nunmehr endgiltig vom Kriegsgericht ab⸗ geurtheilt werden. Sein Geiſteszuſtand wurder von ſämmtlichen Aerzten als normal bezeichnet. * Hamburg, 27. April. Die Schuhmachergehilfen in Hamburg und Altona proklamirten heute Vormittag den Streik, weil die Meiſter ihre Lohnforderungen ablehnten. Dis Verhandlungen vor dem Einigungsamt ſcheiterten.(Frkf. 818.) * Hamburg, 27. April. Der Kreuzer„Ziethen“ rannte in Cuxhaven mit voller Wucht gegen den Hafenquaj. Er wurde ſchwer beſchädigt an den Bugtheilen, die eben erſtt renovirt waren. Das Schiff wird nach der Wilhelmshatener Werft zurückgebracht.(Frkf. Ztg.) * Poſen, 27. April. Die Warte ſteigt ſeit einigen Tage ununterbrochen. Der Waſſerſtand beträgk 2,10 Meter, in Pogorzelice war der Stand am Samſtag 2,36 Meter, heute 2,80 Meter und in Schrim am Samſtag 1881 Meter, heute 2,27 Mete Das Waſſer ſteigt noch immer. Stendal, 27. April. Am Samſtag Nachmittag brach im Dorfe Roexe bei Stendal ein Großfeuer aus, das in einem neuen Beſitzthum ein Wohnhaus und bei weiteren vier Beſitzern 18 Nebengebäude in Aſche legte. Berlin, 27. April. Der Kaiſer traf heute Voriſteh um 10 Uhr wieder hier ein. * Hattingen, 27. April. Der„Hattinger Zeitung“ zufol, exeignete ſich in der Nacht zum Sonntag auf der Zeche„Friedli Nachbar“ eine Exploſion ſchlagender Wetter, be de 5 Bergleute, darunter drei ſchwer verletzt wurden. Einer Verletzungen erlegen. * Wien, 27. April.(Frkf. Ztg.) Geſtern fand ein für te Verwendung der Luftballons zu Kriegszwecken wichtige Uebi ng ſtatt und zwar die Verfolgung eines Ballons d rch Motorzweiräder. Erzherzog Leopold Salvator ſtieg m 9 Uhr bei dem Arſenal auf und landete auf der Donauinſ Dulle. Dem Programm gemäß ſollte der Ballon als gefange gelten, wenn das Motorzweirad 10 Minuten nach der Lan des Ballons an der Landungsſtelle eintreffe. Von zehn au geſandten Motorfahrrädern trafen drei am Donauufer ein, v denen eines nach Durchwaten des Donau⸗Armes an die dungsſtelle gelangte, jedoch erſt nach 15 Minuten. Alſo für den Sieg um 5 Minuten zu ſpät. * Wien, 27. April. Heute Vormittag 984 Uhr traf der König von Sachſen auf dem feſtlich geſchmückte bahnhof ein. Dort hatten ſich eingefunden: Der Kai verſchiedene Erzherzöge ꝛc. Die Monarchen umarmten grüßten ſich herzlich. Nach Begrüßung der Erzherzöge u Vorſtellung des Gefolges fuhren die Monarchen zur Ho dem Wege vom Publikum lebhaft begrüßt. In der Hofb' wurde der König von den Hofchargen und dem M Aeußern empfangen. Heute Mittag nahm der König das Fr ſtück bei dem Grafen und der Gräfin Rex in der ſächſiſchen Ge⸗ aadf chaft ein. * Rom, 27. April. Der König von Eng 1 heute Nachmittag um 3 Uhr hier angekommen und dom am Bahnhof begrüßt worden. * Neapel, 27. April. König Eduard iſt heule mittag nach Rom abgereiſt. 5 * New⸗Mork, 27. April. Nach einer Meldung au W̃ helmsſtaad vom 21. ſind die venezolaniſchen Re rungstruppen an vier Orten geſchlagen worde⸗ Aufſtändiſchen ſind jetzt in feſter Stellung in der von C Deutſcher Reichstag. (297. Sitzung.) Am Bundesrathstiſche die Staalsſekretare Graf dowsky, v. Tirpitz und Frhr. v. Thielmann. Der Präſident eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 20 Ohne Diskuſſion werden die Rechnungen der Kaſſe rechnungskammer für 1899 und 1900 endgiltig gene 1 Es folgt die zweite Berathung des Nachtragsetats: Bewilligung der Mittel für ein neues marineamts. 25 Prinz Arenberg Verdchtet über die Verhandlungen der Kommiſſion, welche ablern der Vorlage beantragt. Das Haus tritt dem Kommiſſionsbeſchluß ohne Debatte b Bei Berathung der Ueberſicht über die 55 Reichsausgaben und Einnahmen pre 1900 befürwortet Sattler(natl.) den Antrag:„Alle Anfragen der Rechmungstommifſton zur wwei Aufklärung der in den Ueberſichten über die Rechnungen de ausgaben und ⸗Einnahmen gegebenen Erläuterungen ſind Reichskanzler zu richten.“ Der Abgeordnete fährt dann Rechnungskommiſſion habe man feſtgeſtellt, daß das bei Aufſtellung der Rechnungen, namentlich bei Aufw Reſſorts beſitze. Seine Stellung müſſe daher geſtä kt Staatsſekretär Graf Poſadows Nach dem jetzigen Verfahren haben die 1 5 antworten. Daraus folgt, daß ſie auch dem Re wortlich find. Unter Umſtänden wird die Bethe 8 finanzverwaltung nicht nur erwünſcht, fondern für die G und Stetigkeit ſogar nothwendig fein eine wie weit die Reichsfinanzverwa elb 2——— General Anzeio Mannheim,. April. kann im N Stadtum der deeeee in eeee Weiſe nicht gelöſt werden. Hug(Etr.) tritt für den Antrag Sattler ein. Spahn(Centr.) beantragt Ueberweiſung an die Geſchäftsordnungskommiſſion. Sattler(natl.) lann ſich damit nicht einverſtanden erklären. Prüſtdent Graf Balleſtrem: 85 Der Antrag Sattler iſt kein Amendement und auch keine 8 Der Vorſchlag des Abg. Spahn iſt daher gar nicht ſo übe Der Antrag wird darauf an die Geſchäftsordnungs⸗ klommiſſion überwieſen und der Gegenſtand felbſt genehmigt. Auf der Tagesordnung ſtehen weiter die 2. Berathung des Krankenkaſſengeſetzes und die 3. Berathung des Geſetzes Phosphorgzün dwaaren. Auf Antrag Spahn(Centr.) wird das Phosphorgeſetz vorweg angenommen und da Niemand widerſprach, en bloc angenommen. Darauf wird die Berathung der Krankenverſicherungsnovelle bei 8 28 fortgeſetzt, der u. A. den Ortskrankenkaſſen den Abſchluß von Verträgen mit beſtimmten Aerzten, Apotheken und Krankenhäuſern zeſtattet. Trimborn(Centr.) Es ſei feſtgeſtellt, daß die är 1 chen Honorare bei dem jetzigen Zuſtande ſo herabgedrückt ſind, daß kaum 50 im Durch⸗ ſchnitt auf eine Einzelleiſtung entfielen. Andererſeits aber hätten die Kaſſen unter übertriebenen Honorarforderungen der Aerzte zu leiden. Durch die Einführung der ganz freien Aerztewahl ſei die Beſeitigung dieſer Mißſtände nicht zu erwarten, aber durch bedingte freie Aerztewahl ſolle ibnen abgeholfen werden. Münch⸗Ferber(natl.) tritt für Regelung der ärztlichen Frage ein, weiſt aber in einer Reihe von Beiſpielen darcuf hin, wie gering die Honorirung der ärztlichen Kaſſenpraxis ſei. In einigen Gegenden käme die Konſultation auf 5 80 bis 8 J zu ſtehen, ein Beſuch auf 20 3. Hoffmann⸗Halle(d. Volksp.) ſchließt ſich dem Vorredner in längeren Ausführungen an. Die Aerzte Hhätten keine richtige Inſtanz, wo ſie Beſchwerden vorbringen könnten. Sie ſeien zu Sklaven geworden, ihre Praxis zu Marktwaare. Mit eter Aerztew ahl allein ſei nicht geholfen. Das Kranken⸗ ſſeärzteweſen bedürfe einer gründlichen Umgeſtaltung, da beim Abſchluß von Verträgen Beſtechungen und Durchſtechungen borkämen. Redner wird im Verlauf der Ausführungen vom Vize⸗ bräidenten Büſing gebeten, ſich möglichſt kurz zu faſſen. Späthmann(freiſ. Vp.): Das Verhältniß der Kaſſenärzte zu den Vorſtänden ſei durchaus Pruchreif. Es müſſe geregelt werden. Wenn wir unter Berück⸗ ſichtigung der Leiſtungsfähigkeit der Kaſſen die Feſtlegung eines ange⸗ meſſenen Maximalhonorars erſtreben, ſo liegt das ebenſo im Intereſſe der Aerzte, wie der Kaſſen. Röſicke⸗Deſſau(freiſ. Vp.) Der Hauptübelſtand iſt, daß die Zahl der Aerzte ſich außer⸗ entlich vermehrt hat. Wenn man glaubt, das Verhältniß der Aerzte durch freie Aerztewahl zu beſſern, ſo ſei er anderer Anſicht. Gekviß ſolle man zu Krankenkaſſenvorſtänden nur Aerzte wählen, die das allgemeine Vertrauen beſitzen. Aber durch das Hinlaufen der Patienten von einem Arzt zum andern, werde das Vertrauen nicht Molkenbuhr(Soz.): Gewiß beſteht eine Nothlage der Aerzte. Unrichtig aber iſt 5— dieſe durch die Krankenverſicherung herbeigeführt iſt. Im il iſt, ſo lange dieſe beſteht, eine Aenderung zum Beſſeren Der Grund der Mißſtände iſt die außerordentliche Z u⸗ ahme der Aerzte. Wenn die Regierung in dieſer Beziehung eine Prüfung eintreten ſollte, ſo bitte ich dabei die Stellung der Aerzte im Allgemeinen mit heranzuziehen. Die Wirren in Maredonien und Albanien. * Sofia, 27. Apil.(Frankf. Ztg.) Zur weiteren Ver⸗ ſtärkung der Grenzwache iſt von hier ein Bataillon und eine Eskadron in Eilmärſchen abgegangen. * Konſtantinopel, 27. April.(Frankf. Ztg.) Die nach Serr entſandten, in Deutſchland ausgebildeten 16 türkiſchen giere wurden von dort nach Djumabalia überwieſen, angeblich um eenaen gegen Bulgarien aſſen. Der Kampf gegen die Kongregationen. Baſtia(Karaika), 27. April. Das von den meiſten Mönchen aſſene Dominikanerkloſter in Caraba wurde von etwa Perſonen vollſtändig geplündert. Acht Mönche, e im Kloſter zurückgeblieben waren, wurden unter dem Schutze n Gendarmen nach Baſtia gebracht. Nancy, 27. April. Während des Gottesdienſtes in der hieſigen Kathedrale veranſtalteten die Socialiſten lärmende ndgebungen, die vor der Kirche fortgeſetzt wurden. Mehrere Perſanen wurden verhaftet.— Nach Laroche, wo die Schließung des arthäuſerkloſters durch die Menge verhindert wurde, iſt ein aillon Infanterie und eine Schwadron Kavallerie entſandt wor⸗ Die Kapuziner ſollen heute ausgewieſen werden. 27. Abril. Die Kapuziner des Kloſters he wurden heute früh, ohne daß es eines Einſchreitens des Laroche entſandte Militärs bedurſte, ausgewieſen. Sechs che wurden verhaftet. Naßland und die Mandſchurei. Wehort 27. April. Rußland gab den Vereinigten aten vage Verſprechungen bezüglich der Bevorzugung des rikaniſchen Handels in der Mandſchurei. Indeſſen herrſcht hier Anſicht vor, daß dieſe Bevorzugung geringwerthig ſein werde, ber Amerika ſich damit zufrieden geben werde. aſhington, 27. April.(Reuter.) Staatsſekretär Hay geſtern Nachmittag in ſeiner Wohnung mit dem rufſ iſ chen einſtündige Beſprechung in der deiangelegenheit. Der anierikaniſche Botſchafter in Peters⸗ e angewieſen, dem ruſſiſchen Miniſterium des Auswärtigen e Note zu ü erreichen, welche, obgleich ſie nur als Anfrage geſtellt „in Wirklichkeit einen ſtarken Proteſt darſtellt; ferner wurde em amerikaniſchen Geſandten in Peking eine Anweiſung überſandt, na gegenüber dem Mißvergnügen der Vereinigten Staaten über ruſſiſchen Forderungen Ausdruck zu geben und die Hoffnung aus⸗ ſprechen, daß China nicht auf dieſelben eingehen werde. Bis jetzt keine der beiden Noten geantwortet worden, doch gehen dem aatsdepartement nichtamtliche Verſicherungen zu, daß die amerika⸗ chen eeee in der Mandſchurei geſchützt werden ſollen. wurde. ſichert worden. zu ſchreiben. Bank zu den großen Engagements gekommen iſt, verlangt Redner eingehende Mittheilungen über die Art der früheren und der jetzigen Geſchäftsverbindungen mit Böhm nicht die genügende Verpflichtungen, Spezialbericht über die ganze Rheinaugeſchichte hätte der Aufſichtsrath ſo viel zu bemerken gehabt. jede Aufklärung zu geben, ſoweit 75 de Sar zu ſchädigen. klärungen nicht wenn 85 ſo viele für den Platz Mannheim und nicht zuletzt für die ganze Rheinaufache. Wir können es nur begrüßen, daß dem von einer Aktiengruppe ge⸗ ſtellten Antrag auf Einſetzung einer Reviſionskommiſſion von der weitaus überwiegenden Mehrheit der Aktionäre nicht ſtattgegeben Würde er angenommen worden ſein, ſo hätte er die Bank und die Aktionäre nur auf das Schwerſte ſchädigen können. Aner⸗ kennung und Dank gebührt Herrn Emil Hirſch, der durch ſein warmes Eintreten für den Vorſtand und für den Aufſichtsrath ſich ein weſentliches Verdienſt um die Ablehnung des Antrags auf Ein⸗ ſetzung einer Reviſionskommiſſton erworben und dazu beigetragen hat, daß nunmehr auch in der weitverzweigten Handels⸗ und Indu⸗ ſtriewelt unſerer Stadt, die zur Weiterarbeit ſo nothwendige Be⸗ ruhigung der Gemüther eintritt und nicht wieder eine neue Affaire zur Aufrollung kommt, die, möchte ihr auch ein günſtiger Ausgang ſicher ſein, doch immerhin eine gewiſſe neue Aufregung hervorgerufen haben würde. Mit dem heutigen glücklichen Ausgang der General⸗ bverſammlung der Oberrheiniſchen Bank iſt die befriedigende und friedliche Löfung der ganzen Rheinauangekegenheit beſiegelt und ge⸗ Es muß anerkennend hervorgehoben werden, daß in der hoffentlich nunmehr definitiv hinter uns liegenden Rheinau⸗ affaire Mannheims Handel und Induſtrie opferfreudiges Solidari⸗ tätsgefühl bekundet haben,, an dem Alle von Auswärts hereinge⸗ worfenen eine friedliche Erledigung der Rheinauſache gefährdenden Schwierigkeiten geſcheitert ſind. Es muß doch darauf hingewieſen werden, daß die Urheber dieſer Schwierigkeiten faſt alle außerhalb Mannheim wohnen und daß unſere geſchätzte Reſidenzſtadt Karlsruhe die Ehre hat, diejenige Stadt zu ſein, von wo aus die meiſten Prügel nach Mannheim geworfen worden ſind. Auch heute war es wieder ein Herr aus Karlsruhe, der den Antrag auf Einſetzung einer Rebiſionskommiſſion, glücklicherweiſe vergeblich, geſtellt hatte. Obgleich die heutige Generalverſammlung der Oberrheiniſchen Bank nahezu 2½ Stunden gedauert hat, glauben wir unſern Bericht kurz faſſen zu können. Der Vorſitzende des Aufſichtsraths, Herr Rechtsanwalt Sel b, eröffnete die Sitzung kurz nach ½12 Uhr. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung gedachte er des vor wenigen Monaten verſchiedenen Herrn Geh. Kommerzienrath Philipp Diffeneé, der über ein Jahrzehnt Vorſitzender des Aufſichtsraths der Geſellſchaft war und ſein Amt mit der größten Pflichttreue ausgeübt habe. Die Verſammlung erhebt ſich zum Zeichen des ehrenden Gedächtniſſes für den Ver⸗ ſtorbenen von ihren Sitzen. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Bei Punkt 1, Genehmigung der Bilanz, beantragt Herr Rechtsanwalt Dietz⸗ Karlsruhe, welcher 362 Aktien für ſich und Andere vertritt, heute weder die Bilanz zu genehmigen, noch dem Vorſtand und dem Auf⸗ ſichtsrath die Entlaſtung zu ertheilen. Redner führt zur Begründung ſeines Antrages aus, daß der Geſchäftsbericht keinen genügenden Aufſchluß gebe darüber, wie die Oberrheiniſche Bank zu ſolch großen finanziellen Engagements mit den Rheinaugeſellſchaften gekommen ſei. In dem Geſchäftsbericht werde die Sache ſo hingeſtellt, als ſei mit der Rheinauaffaire ein unabwendbares Fatum über die Oberrheiniſche Bank hereingebrochen, gegen das, ſo betrüblich es ſei, nichts einge⸗ wendet werden könne, ſodaß heute die Aktionäre nur die Pflicht hätten, wiederſpruchslos Ja zu ſagen und ihre Dividenden in den Schornſtein Außer den näheren Aufklärungen darüber, wie die Sicherheiten. Redner iſt der Anſicht, daß die Bank bei ihren Vorſicht habe walten laſſen, und hält es deshalb für nothwendig, den Aktionären über die Regreßpflicht Aufklärung zu verſchaffen. Erforderlich ſei es auch, den Aktionären Kenntniß zu geben, von den welche die Oberrheiniſche Bank gegenüber den Gläubigern der Rheinaugeſellſchaften behufs Ermöglichung der Liquidation derſelben eingegangen ſei. Das Richtigſte würde es ge⸗ weſen ſein, wenn der Vorſtand der Oberrheiniſchen Bank einen erſtattet hätte. Sodann bemängelt Redner den Bericht des Aufſichtsrathes, der nur 4 Zeilen umfaſſe und in dem es heiße, daß„der Aufſichtsrath zu dem Bericht des Vorſtandes nichts zu bemerken habe.“ Und doch Redner ſucht auf Grund des Protokolls über eine am 12. März 1902 ſtattgefundene Aufſichtsrathsſitzung den Nachweis zu führen, daß der Vorſtand dem Aufſichtsrath keinen genauen Aufſchluß über die Verhältniſſe und die Engagements mit den Rheinaugeſellſchaften gegeben habe. Herr Rechtsanwalt Dietz ſtellt am Schluſſe ſeiner Ausführungen den An⸗ trag, die Genehmigung der Bilanz, ſowie die Ertheilung der Ent⸗ laſtung an Vorſtand und Aufſichtsrath ſo lange zu verweigern, bis eine durch die Aktionäre gewählte Kommiſſion von fünf Mitgliedern die ganze Sache geprüft und der Generalverſammlung Bericht er⸗ ſtattet hat darüber, wie es kam, daß die Rheinauengagements ſo an⸗ wachſen konnten; 2) welche Beſchlüſſe der Vorſtand und der Auf⸗ ſichtsrath in den Jahren von 1899 bis 1902 in der Rheinaufache welche Opfer die Bank jetzt für die Sanirung und gefaßt haben; 3) Liquidation der Rheinauunternehmen zu bringen hat; 4) in was die jetzigen Sicherheiten beſtehen und 5) ob und gegen welche Per⸗ ſonen eine Regreßpflicht geltend gemacht werden könne. Der Vorſitzende des Aufſichtsraths, Herr Selb, erwidert be⸗ üglich des Verlangens des Vorredners, der Vorſtand der Ober⸗ 3ug rheiniſchen Bank hätte einen Spezialbericht über die Rheinau heraus⸗ geben ſollen, daß Herr Geh. Hofrath Hecht eine Broſchüre über den Untergang der Rheinau ſchreibe. Der von Herrn Dietz geſtellde An⸗ trag könne wohl kaum ernſt gemeint ſein. Das könne doch Herr Dietz nicht annehmen, daß irgend eine Firma alle ihre Aufſichtsraths⸗ beſchlüſſe drucken laſſe und ſie an die Aktionäre hinausſende. Wenn für dieſen Antrag heute eine Mehrheit vorhanden wäre, würde damit 1+ 9 9 der Bank und den Aktionären ein ſehr ſchlechter Dienſt erwieſen werden. Wenn Herr Dietz von vornherein glaube, den Aufſichtsrath abkanzeln zu können, ſo hätte er ſich doch mindeſtens vorher ver⸗ gewiſſern ſollen, ob die gewünſchten Aufklärungen thatſächlich ver⸗ weigert werden. Der Vorſtand und der Auffſichtsrath ſeien bereit, dies überhaupt zuläſſig iſt, ohne Darüber hinaus aber würden die Auf⸗ weiſt ſodann ausführlich nach, daß die jetzigen Sicherheiten der Banf 88„Manaß Gen. Oberrheiniſchen Bank und Herrn Böhm. Die Oberrheiniſche Ban; habe ſich anfänglich ſehr lange von den Rheinaugeſellſchaften fern⸗ gehalten, weil ihr die Sache zu neu war. Sie ſei erſt im Jahre 1899—1900 mit der Rheinau Verbindungen eingegangen, zu einier Zeit, wo man nicht glaubte, daß ein derartiger Rückſchlag erfolgen werde. In dieſem Jahre ſeien die Antheilf cheine der Rheinau bis auf 240 geſtiegen. Man habe in Böhm das größte Vertrauen geſetzt, ebenſo in ſeine Unternehmungen und nicht geglaubt, daß Böhm irgend einer unredlichen Handlung fähig ſei. Die Rheinau⸗ ſache an und für ſich ſei auch gut und würde trotz der inzwiſchen ein⸗ getretenen ſchlechteren Verhältniſſe nicht zuſammengebrochen ſein, wenn Böhm nicht die Veruntreuungen in der Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie begangen hätte. Die Oberrheiniſche Bank habe es abgelehnt, der Rheinau einen Blankokredit von 2 Millionen Mark einzuräumen, obgleich man auch dieſen damals für abſolut ſicher ge⸗ halten haben würde, und Terrainſicherheiten gefordert. Redner er⸗ klärt gegenüber den Behauptungen des Herrn Rechtsanwalts Dietz, der von einer Ineinanderſchachtelung der Rheinaugeſellſchaften ge⸗ vedet hatte, daß damals von einem Zuſammenhängen der verſchie⸗ denen Rheinaugeſellſchaften nicht habe geredet werden können, und ſehr gute ſind. Es hätten bereits mehrfache Terrainverkäufe zu den in der letzten Aufſtellung der Rheinau feſtgeſetzten Werthen ſtatt⸗ gefunden und der Gläubigerausf ſchuß der Geſellſchaft habe beſchloſſen, unter einem Aufſchlag von 25 Prozent über den Taxen kein Gelände mehr abzugeben. Das Bild auf der Rheinau ſei alſo ſchon heute, nachdem erſt wenige Monate ſeit dem Zuſammenbruch der Rheinar berfloſſen ſind, ein ſehr viel günſtigeres. Redner kommt ſodann noch auf die Verbindung der Oberrheiniſchen Bank mit der in Konkur⸗ gerathenen Maſchinenfabrik Hemmer zu ſprechen. Dieſe Verbindun ſei erfolgt, nachdem die Firma Hemmer, die vorher mit einer anderen hieſigen Bank gearbeitet habe, mit einer neuen Bank anzuknüpfel ſuchte. Der Firma lag damals ein Angebot von einem erſten Bank⸗ haus vor. Die Oberrheiniſche Bank ſei von ihren Aufſichtsräthen die mit den Aufſichtsräthen der Firma Hemmer in Verbindung ge ſtanden haben, darauf aufmerkſam gemacht worden, ſich doch dieſe Geſchäft nicht entgehen zu laffen. Die Oberrheiniſche Bank habe die Eröffnung der Geſchäftsverbindung die Bedingung geknüpft, daß er(Redner) in den Aufſichtsrath der Firma eintrete. Schon nach wenigen Monaten ſei er Unredlichkeiten auf die Spur gekommen Der Vorſtand der Firma Hemmer habe ſeine Aufſichtsrathsmitgliede über die wirkliche Lage des Etabliſſements lange Zeit getäuſcht. Herr Emil Hirſch warnt die Aktionäre, dem Antrage de. Herrn Dietz ſtattzugeben, denn mit der Annahme dieſes Antrage. würden ſie ſich ins eigene Fleiſch ſchneiden. Man könne weder den Vorſtand noch dem Aufſichtsrath der Oberrheiniſchen Bank großß Vorwürfe machen. Was dieſe Herren mit der Rheinau und Böhm erlebt, habe der geſammte Mannheimer Handelsſtand erlebt. El habe eine Hypnotiſirung ohne Gleichen durch Böhm ſtattgefunden, di⸗ jetzt ganz unverſtändlich ſei. Böhm habe allgemein als ein charakter⸗ voller, braver Mann gegolten, der die ganze Stadt Mannheim in gang unbegreiflicher Weiſe getäuſcht habe. Wenn man heute die Ein ſetzung einer Unterſuchungskommiſſion beſchließe, nne nur eim ſchwere Schädigung der Bank die Folge ſein. Herr Oberkriegsrath Wagner von Koblenz fragt an, wer denn eigentlich ein Verſchulden treffe, denn nach den Ausführungen des Vorredners treffe eine ſolche weder den Vorſtand noch den Auf⸗ ſichtsrath. Wenn Mannheim ſich durch Böhm habe verblüffen laſſen, ſo hätte bei der Oberrheiniſchen Bank wenigſtens dies nicht der Fall ſein ſollen, dieſe hätte vielmehr die Sache genauer brüfen ſollen. Redner kommt dann auf die Affain Hemmer zu ſprechen und erklärt, daß das ganze Thal die Henmmerſche Gründung von jeher für faul gehalten habe. Man habe im Thal darüber gelacht, daß die Oberrheiniſche Bank ſich mit der Firma habe. Redner tritt dem Antrage des Herrn Dietz bei. Von der Oeffentlichkeit fürchte er nichts, vielmehr liege das gerade im Intereſſe der Bank, wenn die Sache möglichſt genau klargeſtellt werde. Wenn die Oberrheiniſche Bank über die Firma Hemmer falſch unterrichtet worden ſei, ſo ſei wohl die Frage der Regreß⸗ pflicht gegen dieſe Vertrauensmäner der Oberrheiniſchen Bank 9 zuwerfen. Herr Direktor Groſch tritt den Ausführungen des Vorrebnerg entſchieden e Die betreffenden Herren ſeien eben von dem Vorſtand der Firma Hemmer ſelbſt getäuſcht worden. Nach der An⸗ knüpfung der Geſchäftsverbindung mit der Firma Hemmer ſeien 18 Verhältniſſe derſelben ſofort genau geprüft worden. Herr Oberkriegsrath Wagner entgegnet, daß dieſe Prüfung eben vor der Anknüpfung der Geſchäftsverbindung häfte ſialifinden müſſen und nicht post kestum. Nachdem Herr Selb nochmals darauf hingewieſen, daß die Rheinauaffaire für ganz Mannheim unerwartet ſei, ſchließt die Debatte. Bei der Abſtimmung bpird die Bilanz mit 13 307 Stimmen beden 5 870 Stimmen genehmigt. 1 5 Dem Vorſtand wird Entlaſtung ertheilt mit 12 42⁵ Stinunenz 536 Stimmen ſind gegen die Entlaſtung, 525 Stimmen enthalten ſich der Abſtimmung. Dem Aufſichtsrathe wird mit 12 547 Stimmen Entlaſtung er⸗ theilt. Die übrigen Aktionäre enthielten ſich der Abſtimmung. In den Aufſichtsrath werden an Stelle der ausgeſchiedenen Herren Direktor Spühler⸗Zürich und Geh. Kommerzienrath Diffene⸗ Mannheim gewählt die Herren Direktor Eſcher von der Schwei⸗ zeriſchen Kreditanſtalt Zürich und Kommerzienrath L„ A. Baum⸗ Mannheim. *.*.* Kommerzienralh Hammer⸗ Neibenfers der Haftentlaſſen. Aus Frankenthal wird uns be⸗ richtet: Durch Beſchluß des Oberlandesgerichts in München wurde der vom Unterſuchungsrichter in Franken⸗ thal gegen Kommerzienrath Hammer in Neidenfels erlaſſene Haftbefehl als zu Unrecht beſtehend aufge⸗ hoben. Hammer wurde aus 8(Telegr. 8* 7 . X. r„ D eee en, anziehend. Atkien der Duxer Eichler in Berlin. Gleneral- Amer 7 8 3. Seite. vorm Ed. Kurs blatt der Manncheimer Produktenb örſe vom 27. April. Weizen bierländ. 17.25—17.50 Maisamer.Mixed 12.—. norddeutſcher 17.25—17.50„Donau—————— „ ruff. Azima 17.50—18.„La Plata 13.50—18.75 „ Ulka 17.25—17.75⁴⁰Koßlreps, d. neuer 24.———.— „ Theodoſta 18.25—18.5% Wicken—.—18.50 „ Saxondka—.—.— 1125.—130.— „ Taganrog 17.25—18.—„ II 110.—118.— „ rumäniſcher 17.50——.— 7 e 2—— „ am. Winter 17.50—17.69„Luzerne 110.—115.— „CCCCVCCVVCC„ Provene. 110.—120. . Walla Walla 18.—— 555 Eſparſette 30.—32.— „ Kanſas II 17.25——. Leinél mit Faß—.—59.— „ Californier—„ bei Waggon———58.— La Plata 17.——18.—Rüböl in Faß—.—58.— zernen 17.—.— bei Waggon—.—55.— Roggen, pfälz. 15.20—.— Ant. Petroleum Faß „ ruſſiſcher—.—44.80 fr. niit 20%% Tara—.——23.25 „ rumäniſcher— Am. Petrol. Wagg.—.——22.30 „ norddeutſcher 15.——.— Am. Petrol. in Ciſt. „ amerik.—— 1½. 100konettoverzollt—.—18.90 Gerſte, hierländ.—.——16.50 Ruſſ. Nobel in Faß—.——22.25 „ Pfälzer 16.50—17.— dio. Wagg.-——20.40 „ ungariſche—.—.— dto. Ciſt. Futter 12.75—13.— Ruſſ. Meteor in Faß——22.30 Gerſte rum. Brau—-.— dto. Wagg.—.—21.30 Hafer, bad. 14.——14.— dto. Eiſt.———17.90 „ruſſiſcher 14.——13.— Nuſſ. gewöhnl.in Faß—.——21.5 „norddeutſcher——— dto. Wagg.—.——20.50 Hafer, württb. Alpß— dto. Ciſt.—.——17.10 „amerik. weißer———9— Rohſprit, verſteuert.— 117.50 70er Sprit—.—50 50 90er do. unverſt. 34.50——.— Weizenmehl 5 5 2 4 2725 25.25 28.25 22.25 21.25 19.25 Roggenmehl Nr. 0) 23,.— 1 20.— Weizen feſt. Roggen preishaltend. Gerſte unverändert. Haſer behauptet. Mais feſter. Mannheümer Effektenbörſe vom 27. April. (Offizieller Vericht.) Die Börſe verlief ſtill. Kleinere Umſätze vollzogen ſich in 4 proz. Herrenmühle Geng Obligationen zu 97 Proz. 9 in Gutjahr⸗Aktien zu 94.50 Proz. Sonſtiges wenig verändert. Obligationen. Pfaudbriefe. 40% Rhein. G 190² 191— G4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 30% 5 15„ alte M. 97.60 b ſtrie rlickz. 105% 101.— 3.„ unk.1904/.20.%½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff. 1½%„„ Commmal 98.50 6 u. Seetr. 101.50 G 4½% B..Anilin⸗u. Sodaf 106.— G Städte⸗Aulehen. 4% Kleinlein, Heiobg.—.— 3i½% Freiburg i. B. 99.90 B5% Büral. Brauhaus. Bonn 101.— B 30½% Karlsruher v. K. 1896 90.— 64½% Speyerer Braußgus 3½ o% Lahr v. J. 1903 100.— bzſ vorm. Ghr. Schultz, Akt.⸗ 40% Ludwigshafen von 1900109.60 6] Geſ. in Speyer 102.25 U 4% Ludwigshafen— 4½ Herrenmühle Genz 97.— 4% 5 103.25 C4½%% Manheimer Dampf⸗ 8% 0% 99.— C ſchleppf ſchifffahrts⸗Geſ. 103.25 G 40% Mannhein ter Obl. 190103.80 b4½%% Mannh. Lagerhaus⸗ 4˙— 7„ 190 103.80 bi[ Geſellſchaft 108.50 B 9 1885100.30 G4½% Speyerer Jiegelwerk⸗ 102.90 G 81 18980100.80 Gf4½ 9% Slidd. Draßtindu⸗ 3½ 5 1895100.80 Cl ſtrie Waldbof⸗Mannbeim 101.25 G Bige%e„„ 1888 100.30 C4½ Verein chem. Fabriken— 37%0% Pirmaſenſer 96.— G 4½% Zellſtofffabrik Waldhof 104.50 G Mkfen. Bauken. Brief] Geld Brief] Geld Badiſche Bank—.118.500Br. Schroedl, Hdelba“—.—190.— Fred ⸗u. Depb., Zörckk—.—119.—„Schwartz, Spenerſ—.— 128.— Gewbk. Speyer 50% f—.—129.—„Nitter Schwetzing.—.—— Oberrhein. Bank—.— 97.50„ S. Weltz Svever—.— 126.— Pfälz. Bank—.—108.—,. Storch, Sick, 104.——. Mfälz. Hyv.⸗Bauk Verfeer, Worms—.—10.50 Nffz. Sy. ⸗t. GKdh. Land. 132.——.— morms, Bt v. Oertge 123.50—.— Abeiniſche Ereditbanſ—.— 178 Pflz. Preßh. u. Spibr“—.— 100.— MNßein. Hyp.⸗ K—.—19.25 8580 5 3 5—.—102.20 Trausvort u. Verſicherung 53% B..⸗G. Nöſch. Seetr“—.— 94.50 Pfälz Ludwigsbahn—.— 729.— Mannh. Dampfſchl. 100.——.— Marbahn 198 Oggerbaus 111.——.— deordbahn—.—.Rg, u. Seeſchiff sceſ.—.——.— Geilbr. Straßenbahn,—.——.— Bad. Rück⸗ u. Mitv. 200.— 190.— Chem. Induſtrie.„Schifff⸗Aſſee. 735.— 730.— .⸗G. f. chem. Induſtr.“.76—.—[Conkmental. Verf.[— 509.— Brd. Anil. u. Sodafb—.— 486.50 Mannh. Verſicherung 420.— 415.— Ehem, Kb. Goldenbro. 170.50—.— Oberrh. Verſee.—.—18.— Verein chem. Fabriken,—.— 227.5 Württ. Transp.⸗Verſ—.—450.— err elkor 353555 5 8 W 213.———] Induſteie. — 06,5Act.⸗Geſ. f. Seilind.—.— 108.50 5 7 Dingler'ſche Mſchfbr 134.—.—.— Brauereien. Emaillirfbr. Kirrweil.———— Bad. Brauerei—.— 143.75 Tmailw. Maikammer—.——. Binger Aktienbierbr.—.——.—Ettlinger Spinnerei[—.— 108.— Turl. Hof vm. Hagen—.— 225.—Hüttenh. Spinnerei—.—88.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 167.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.—156.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 140. Mannh. Gum.⸗u. Asb.—.—98.25 Ganters Br. Freiburocſ—.— 106.500 Oggersh. Spinnereii—.-. Kleinlein, Heidelberg!—— 178.—Pfälz. Näh. u. Fahr. F—.——. Homb. Meſſerſchmitt 89.——.—Portl.⸗Cement Heidlb—.—112 50 Ludwigshf. Brauere!—.— 220.— Verein Freib Ziegelw?—.— 131.— Mannß. Aktienbr.—.— 155.—Ver. Speyr. Ziegelw]. 80.—.— Pfalzbr. Geiſel Mohi[—.——.— Zellſtofff. Waldhof—.—2383.50 Brauer. Sinner—.—208.—Zuckerf. Waghäuſel—.—1 82.— Frankfurter Effektenbörſe. (Privat⸗ Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankf A, 27. April. Die Börſe hat die neue Geſchäftswoche in nahezu derſelben Geſchäftsſtille begonnen, in der die letzte ſchloß. Die heute begonnenen Schiebungsgeſchäfte vollzogen ſich zu billigen Sätzen. Deutſche Zproz. Reichsanleihe etwas ſchwächer, dagegen Konſols feſter. Italiener 103,90 Geld. Portugieſen und Spanier ſehr feſt. Mexikaner ein wenig beſſer bezahlt. Banken luſtlos. Rumänier unverändert. Bulgaren ſehr beliebt und Montan ſetzte auf ungefähr jüngſtem Niveau ein und zog im Verlaufe des Verkehrs weſentlich an. e Bahnen ſehr feſt. Schluß⸗Kur ſe. 5 caaeann der carknentrichnen Gempennte Schifffahrtsaktien matt. Northern—— Reichsmark Amſterdam hfl. 100 Belgien.. Fr. 100 Italten. London.. Eſt. Madrid. Pf. 100 New⸗Hork„Dll. 100 Paris... Fr. 100 Schweiz. Fr. 100 Petersburg.⸗R. 100 Trieſt... Kr. 100 Wien Kr. 100 kk S. 05 „„ M. uJ. Oſch Neichsanl „% 22% Pr. Stadts⸗Nul. 3 70* 9addad St: oble „„ 0 3% 4 bad. St.⸗A. 3½% Bayern„„ U 4 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3 Gr. Heff. St.⸗A. von 1896 3 Sachſen. 4 Möh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 3 90er Griechen Neag „1900,1 * Bad. Zuckerf. Wagh. Heidelb. Cementw. 112.— 437.80 Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Vereinchem. Fabrik Chem Werke Albertſes Accumul.⸗F. Hagen Aec. Böſe, Berlin Allg. Elet⸗Geſellſchſis Helios„ Schuckert Lahmeyer 5 Allg..⸗G.Siemens i Lederw. St. Ingbert r e Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner Harvener 1 DLe. 100 102 80 102.80 102.55 105.40 101.50 104.75 105.70 2⁵⁵ 92.40 92.50 * 01.20 92.75 82 70ʃ Wechſel. ee e Kurze Sicht Vor. Kurs 85.428 — Staatspapiere. . 102.70 102.60 92.30 102.50 102.60 92.60 100.10 101.35 101 69 119.35 101.50 92.60 104.85 105 70 90.75 90.80 103 10 40 90 Aktien induſtrieller 82.50 112.— 438.40 225.— 353— 29 20 192 20 54.— 189.60 100 80 92.40 1131— 76.50 Heut. Kurs 169.01 81266 81.388 FEE A. Deutſche. 5 italien. Rente 4 Ooſterr. Goldr 44¼ Oeſt. Silberr. 41 Oeſt. Papierr 9 Portg. St.⸗Anl. dto. äuß. 4 Ruſſen von 1880 Aruſſ. Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit. D. 4 Ungar. Goldrente 5 Ara. innere Gold⸗ lnteihe 1887 4 Egypter unificirte 5 Mexikaner äuß. inn. 4% Cbineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 3 Türkiſche Looſe Parkakt. Zweibr. Eichbaum Maunß. Seilinduſtrie Wolff Weltz z. S. Speyer Walzmühle Ludw. Fahrradw. Kleyer Maſch, Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Schnellprf. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Bw Uſp Lampertsm. Spin. Web. Hüttenh Zellſtoff Waldhof Cementf. Karlſtadt Friedrichsh. Bergb. + Bergwerks⸗Aktien. 84 20 186.— 186— 116.20 115 89 304.— 182 90 309.75 182.90 184 20 Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt Ver. Königs⸗Laura Deutſch. Lugemb. V Vor. Kurs Unternehmungen. EE 2⁵ 108.85 103.90 103.— 101.15 50.— 31.55 11 98.50 88.50 29.50 102.45 94.50 109.20 101 70 26.6ʃ 98.30 90.80 —.— 1831.— 114.60 167.80 102.— 127 50 130— 185.50 112.— 190.— 159.— 119.20 88 288.— 94 70 146.20 214 30 104.10 221.80 95 75 70—8 Monate Heut.Kurs 27 108.90 108.85 101.15 10129 51.10 81 90 101.— 98.50 88.50 29.70 102 40 94.80 109.60 101.55 26 85 93.25 91.20 155.85 181.40 114 60 167.— 102.40 127.50 130.— 186— 112.— 190.— 159.— 119.— ——— * 233.— 94.70 146.25 214 20 104.75 222.50 95.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher Marienburg.⸗Mlw. Pfälz. Maxbahn Pfät. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗Geſ, Hamburger Packet Nordd. Llond Oeſt.⸗Ung. Staatsb. Oeſterr. Süd⸗Lomb. Nordweſtb. Pfandbriefe, 5* 40ſ Frk. Hyp.⸗Pfob. 11 5 105 HypB. Pfob 10% Pr. Bod.„Cr. 20 Pf. B. Pr.⸗Obl 317ſ Pf. B. Pr.O. 4000 15 Pf. Br. 1902 40½ 18 50 —.— 101.4% 101.80 99.20 96.20 102.90 100.60 100.50 907 102.70 1904 95 7 98.50 231 20 75. 50 143 80 139.50 129.10 107.65 103 20 147.20 39 30 128.90 107.10 103 20 147.30 13.50 101.40 101.70 99.20 96.20 103— 100.60 100.60 102.60 98.50 Oeſterr. Lit. B. Gotthardbahn Jura⸗Simplon Schweiz. Centralb. Schweiz. Nordoſtb. Ver.Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Northern preſer. La Beloce 2 Rh..⸗B. C. 80% Stisgar. Ft.Eiſ. 1 Fr.Pfbr.905 „„ 4 9 74905 4%„„„ 1908 3 KbD. 40½ Rhein. Weſtf. .⸗C.⸗B. 1910 4% BVBank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk.1 Badiſche Bank Berliner Bank Berl. Handels⸗Geſ.! Darmſtädter Bank 1 Deutſche Bank Diskonto⸗Commd. Deutſche Gen.⸗Bk. 1 Dresdener Bank 1 Frankf. Hyp.⸗Bank 1 Frkf. Hyv.⸗Creditv. Nattonalbank Oberrhein. Bank Oeſterr.⸗Ung. Bank]! 118.50 211.55 1120 40 52.70 93.30 57.60 404 89.— 00.— 50 20 93.20 140.95 96.50 152 50 118.5 93.70 157.25 140.50 211.7 188 80 100.25 150.30 199.— 140.95 120 50 96— 15.60 116.— Oeſt. Länderbank Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Vfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kredirdant Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſ⸗ Geſellſchaft Privat⸗Diskont 3 Prozent. Frankfurt a.., 27. April. 96.30 140.50 —— 106.— 212.10 107.50 190.70 138 5% 190 47 126.40 101.5 122.65 105.95 118.20 102.70ʃ1 190.5⁰ 102.— 123.50 107.70 122.80 105.95 118.80 410.— Kreditaktien 212 10, Staats⸗ bahn 147 80, Lombarden 13.50, Egypter—.—, 4% ung. Woldrente 102.50, Golthardbahn 190.80, Disconto⸗FCommandit 188 90, Laura 757—, Gelſenkirchen 183.—, Darmſtädter 140 50, Handelsgeſellſchaft 7 28. Dresdener Bank 150.10, Deutſche Bank211.30, VBochumer 185.50, Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 212 10, Staatsbahn 147 30, 18.50, Disconto⸗Commandit 189.— Berliner Eſſettenbörſe. Privat⸗„Telegramm des General⸗Angeigers.) W. Berlin, 27. April. Die Börſe eröffnete bei ab⸗ wartender Haltung nicht ganz einheitlich. Fehlende Anregung in den meiſten Märkten wirkten auf die Unternehmungsluſt lähmend. Daher blieb der internationale Fondsmarkt nahezu ohne Eröffnungsnotiz. Auch in Bahnen ſtockte das Geſchäft, nur in Meridionalbahnen war für italzeniſche Rechnung lebhaftes Geſchäft. Von Montanwerthen Bochumer und Laurahütte auf 8 Stückbedarf höher. Auch Koklenaktien gut gefragt. niedriger Bruchtheile gegen Samſtag. Banken Schifffahrtsaktien träge. Truſt⸗Dynamit ſchwankend. Im ſpäteren Verlaufe Mon⸗ tanwerthe durchweg feſter. Ultimogeld 3½ bis 396 pCt. Tüg⸗ liches Geld 3½. Wegen der heutigen Einzahlung auf die An⸗ Angeſichts der bevor de Nankenrat für leihe aus London lagen Privatmeldungen aus London vor, daß amsvaalanleihe eine Herabf etzung 25. 2 Weizen per Maͤůai:i: 1 168.25 Per Jut:::: 164.— 164.50 per Septle 163.75 164.— Roggen per Mai 187.50 135.75 Dir üulii!!¶ 140.50 139.75 Per Septb.. 142.— 141.75 %%VCCCCCV0T0T000CC0T 129.— 128.25 183.50 132.75 Mais per MM 115.25 115.75 ö IJ 113.— 114.— Näböl der Wn.. 8 47.70 47.70 Per itbeee 8 48.70 48.7 per Januaoarr 5 Spiritus der oeyhhyyh Weizenmehn!l! Roggenmehl VVVVV per Oktober„ gefordert. Wetzen per Juli niedrigſter bens„„ öchſt 9—5 1 27 feſt Mais„„ niedrigſter„ 52˙½ 52 1 „„ böchſter 52% ſeſt Baumwolle per Mati. 92 8 5 2915 in Weizen per Juli niedrigſter Preis 55„ ee— 5 ſeſt Maits niedrigſter 24% 45 7 höchſter 5 45U5 3 45 J, feſt Schmalz ver Jult.62.57 Pork per Juli Smars. 5 Paris, 27. April. Talg 78.—. Antwerpen, 27 April. Schmalz aee Sau Schmeg 125.ff.—11d 5 fee. * per Monat 47 sh 6½%½ d. unregelm. der zweiten Börſenſtunde war das Geſchäft bei nicht nennens⸗ werthen Veränderungen äußerſt ſtill. In dritter Börſenſtunde behauptet bei weiterer Feſtigkeit des Montanaktienmarktes auf fortgeſetzte Rückkäufe für den Ultimobedarf. Heimiſche Fonds feſt. Türken gut behauptet. Spanier ſchwach auf Paris. Die heutige Prämienerklärung blieb einflußlos. Induſtriewerthe des Kaſſamarktes zumeiſt gut gehalten. 5 Berlin, 27. April. Schlußcourſe. Ruffennoten 216.10 216.10 Leioziger Bank.800.90 Ruſſ. Anl. 1902————Berg-⸗Märt. Bank 158.90 155.80 3½% Neichsanl. 102.80 102.75 Pr. Hyp.⸗Aet.⸗B.— 3 ¼ Reichsanleihe 92.50 92.50 d. Grus idſchuld⸗B 5 3½¼ Bd..⸗Obl. 00[—.— 101.50 Dynamit Truſt 4 Bad. St.⸗A. 105.800 105.50 Bochumer 3½% Bayern 101.40 101.40 Conſolidation Zpr. ſächſ. Rente 90.70] 90.70 Dortmunder Union] 88.— 8270 4 Heſſen 105.50—.—Gelſenkirchener 182.600 152.40 3 Heſſen 90,60 90.,70] Harpener 184.— 184.50 Italiener—.— 103.80 Hibernig 182.70 183.10 1880er Looſe 153 20 155,20 Lauraßülte 221.50022.80 Lülbeck⸗Büchener 168.— 162 60] Wurm⸗Repler 188.10 Marienburger,—.——.—[Phönir 137.— Oſtpr. Südbahn—.— 92.50 Schale, G. u. H⸗V. 413.50 Staatsbahn⸗Aktlen 147.20 147.10 Elekt. gicht u. Kraft Lombarden 13.700 13.70 Weſterr Alkalim. 8 Canada Pacific. Sh 159.90 129.20 Aſchersleben Al..] 15 Heivelb. Str.& B. B. ichsf Kreditaktien 211.95 211.70 Hanſa Dampfſchiff. Berl. Handels⸗Geſ. 157.40 157.30 Wollkämmerei⸗Ak. Darmſtädter Bank 140.70% 140.50 4 Pfbr. Rh. W. BeEr. Deulſche Bankak. 211.20 21110 Mannh.⸗Rh. Tr. Disc. Comm. Aktien 189.— 188 90 Kannengießer Tresdener Bank 150.30 150.— Hörder Bergw. Privat⸗Diskont 2¾% W. Berlin, 7. April.(Telegr.) Nachbörſe, Credit⸗Aktien 211.70 Lombarden ö 13.70 Staatsbahn 147.20 147.20] Diskonto⸗Comm. 188 90 Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 27.(Tel.) Produktenbörſ Schwächere amerikaniſche B Berichte ſowie wärmeres Wekter hat die Tendenz verflaut. Bei überwiegendem Angebot ſtellten ſich die Preiſe durchweg billiger. Hafer, Mais und Rüböl See Spiritus 45,20, Umſatz cd. 5000 L L. Wetter: wolkig. Berlin, 27. April.(Telegramm.)(Produkte nbör Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) Wetter: Bewölkt. London. N. April.(Baltic. Anfang.) An der Küſte angekommen 0 Ladung, dlo. wartend 0 dto. Wetter: Trübe. Weizen nahm eine ſtetige Tendenz an, blieb aber ruhig: Mais nahm bei Eröffnung eine ſtetige, aber ruhige Tenden an. Für europ. Mais wurde eine kleine Steigerung gegen letzte Gerſte nahm bei befriedigender Nachfrage eine feſte Tendenz Hafer: Die ruhige, auer ſtetige Tenden; hielt bei Eröffnung Rapsſaat wurde mit einer ruhigen Tendenz eröffnet. Leinſaat wurde mit einer trägen Tendenz eröffnet. WNew⸗Pork, 27. April. 1 *„5 W Chicago, N. April.— 27. HSamburg, 27. April. Saludeele aaſe 6o0d Santos ver Mai 26—. per Sept. 28 ½. Antwerpen, 27. April. Kaffee Santos good arerage 327/, per Mai 33/, per 25 per Dez. . Juli 20¾, per Okt. 5 11. a umwolle u 1b Vettstenn Bremen, 27. April. Petroleum. Standard wWhüte 10⁰⁰ Bautawolle 52.50. ſtetig. Antwerpen, 27. April. Petroleum: Schluß kurſe. Raff.* wies loco 21—, per April. 21½ per Mai⸗Juni 21½, Etſen und Metalle. Amſterdam 27. April. Zinn Banca Ioco 83.—. Zinn Billt Glasgow, 27. April. Mohelſen mired numbers Warr Kaſfa 52 sh 4— d, per Monat 52 sh—. fl. feſt. Middleborbugh, 27. April. Roheiſen per Kaſſa 42 London, V. April.(Anfang Kupfer p. Raff 3 Monate 59%, ſchwach.— Zinn p. Kaſſa 138. 137¼, feſt.— Plei waniſch 12¼6, Blei eng Zint gewöhnlich 22/½, Zink ſpezial. 222½, rubig. London, 27. April. Schluß Kupfer per Kaſſa 59 Kupfer 3 Monate 58/— Zinn per Kaſſa 187½, Zinn 137—, ruhig.— Blei ſpaniſch 12—, 5z. Blei engliſch Zint, Zink, ſpezüdl 2 805 din das Albrecht am 8. November 1816 eintrat. 8. Seſte. General⸗Aunzeiger. Dunmdern. zT. ecprx- Der Organiſator der deutſehen Siege⸗ Ein Gedenkblatt zum 100. Geburtstage des Generalfeldmarſchalls Graf Albrecht von Roon. 30. April. Von Heribert von Hiller⸗Sternberg. (Nachdruck verboten.) Wenn man der ruhmreichen Kriegszeiten gedenkt, die der jahrhundertelangen Zwietracht der deutſchen Bruderſtämme ein Ende ſetzten und den Bau des heutigen Deutſchen Reiches mit Blut und Eiſen zuſammenfügten, muß man als Partriot immer dankbar die Schickſalsfügung anerkennen, die dem von den treibenden nationalen Gedanken erfüllten deutſchen Volke in jenen entſcheidenden Jahren auch die führenden Männer ab, welche die vom Schwunge der Begeiſterung angefeuerten zuſammengefaßt und den hohen Zielen entgegengeführt en. Nächſt dem Rieſen Bismarck, deſſen geiſtige Gewalt für die bewundernde Nachwelt immer noch in gigantiſchem Wachs⸗ thum begriffen iſt und dem genialen Feldherrn Moltke wurzelt als dritter der Größten unter den Großen der Organiſator der deutſchen Siege Albrecht Graf von Roon, deſſen Geburtstag am 30. April d. J. zum hundertſten Male wiederkehrt, in der dankbaren Erinnerung des deutſchen Volkes. Wenn Moltke unter beſcheidenem Verſchweigen der ihm von der gütigen Natur verliehenen geiſtigen Kräfte eine freudloſe Jugend in engen pekuniären Verhältniſſen und eine ſtrenge Erziehung, in der die Pflicht das einzige Loſungswort war, als Fundamente ſeiner ſpäteren großartigen Leiſtungen bezeichnet, ſo gilt von Roon Das Gleiche. Auch ihm haben weder Reichthum noch Anſehen der Familie oder hohe Protektion in ſeinem glänzend aufſteigen⸗ den Lebenswege die Pfade geebnet. Daß ſich ſchon früh die Aufmerkſamkeit der maßgebenden Perſönlichkeiten auf den hoch⸗ talentirten jungen Offizier lenkten, iſt ausſchließlich das Ver⸗ dienſt ſeiner eigenen Kraft, und deshalb nimmt auch bei ihm der Entwickelungsgang ſeiner Jugendjahre das allgemeine In⸗ tereſſe mindeſtens ebenſoſehr in Anſpruch, wie jene Zeit, da er bereits auf der Sonnenhöhe des Ruhmes wandelte und die wohl⸗ verdienten Früchte ſeines ungeheuren Fleißes und ſeiner glänzen⸗ den Begabung erntete. Roons Wiege ſtand weit von den großen Straßen des Ver⸗ kehrs in ländlicher Stille zu Pleushagen bei Kolberg in Hinter⸗ pommern, wo ſein einer niederländiſchen, im 16. Jahrhundert eingewanderten Familie entſtammender Vater ein Rittergut be⸗ ſcheidenen Umfanges beſaß. Dem Vater, der dreimal, zuletzt mit Ulrike geb. von Borke, der Mutter Albrechts, verheirathet war, war von ſeinen zahlreichen Kindern nur dieſer eine und jüngſte Sohn am Leben geblieben, der in der ländlichen Unge⸗ bundenheit kräftig heranwuchs, ohne bis zu ſeinem zwölften Jahre einen geregelten Schulunterricht zu erhalten. Nach des Vaters frühem Tode verzweifelte die Mutter an der Möglichkeit, das in den Franzoſenzeiten verwüſtete und heruntergekommene Gut halten zu können. Faſt mittellos zog ſie nach Altdamm zu ſhrer Mutter, der verwittweten Majorin von Borke, einer energiſchen Dame, die ſofort dafür ſorgte, daß das an der Er⸗ giehung des Enkels bisher Verſäumte, mit Eifer nachgeholt werde. Im Dezember 1813 während der Belagerung der von den Franzoſen beſetzten Feſtung durch die Preußen ſtarb von Roons Großmutter. Der Knabe fand jedoch einen wohlmeinenden Be⸗ ſchützer in der Perſon des Herrn von Blankenburg⸗Zimmerhauſen, der für ſeine Unterbringung in das Kulmer Kadettenhaus ſorgte, Er kam hier keineswegs in eine Muſteranſtalt. Das von der Polenwirth⸗ ſchaft her übernommene Perſonal war gründlich verlottert. Von den fünf Gouverneuren bezeichnet ein Bericht aus jener Zeit vier als Menſchen ohne Kenntniß und Moral, und der Lehrkörper ſetzte ſich aus einem Profeſſor, einem Zeichenlehrer, einem Fecht⸗ lehrer und der wichtigen Perſon des Tanzmeiſter zuſammen. Der Augiasſtall wurde jedoch bald ausgeräumt, und unter den neuen ktüchtigen Lehrkräften machte Albrecht ſo ausgezeichnete Fork⸗ ſchritte, daß ihm der Direktor, Major von Woyna, als der junge Kadett zur Vollendung ſeiner Ausbildung im Mai 1818 nach Berlin kommandirt wurde, das rühmende Zeugniß ſchreiben konnte:„Er verſpricht unendlich viel.“ Unbeirrt durch die der militäriſchen Zucht vielfach zuwiderlaufenden Einflüſſe der jungen, akademiſch gebildeten Gouverneure, brachte Albrecht hier ſeine Studien im Jahre 1820 zum Abſchluß und wurde am 9. Januar 1821 als Secondeleutnant in das dritte pommerſche Infanterieregiment Nr. 14 verſetzt, deſſen 3 Bataillone damals in Stargard, Königsberg in der Neumark und Soldin ſtanden. Die Verſuchung, ſich der Bequemlichkeit des kleinen Gar⸗ —. Juflige Ccke. Schade!„Haben Sie ſich, Frau Räthin, ſchon das ein⸗ aktige Sittenſtück angeſehen?“—„Jawohl— aber kaum war ich ſo recht in der Empörung drin, war das Stück auch ſchon zu Ende!“ Boshafter Rath. Dichter:„.. Wiſſen Sie mir denn gar kein Mittel, wie ich meine Lieder unter die Leute bringen fetti'raus machen!“ könnte?“— Redakteur: Hm.laſſen Sie Con Flandesregiſter⸗Khronik Mannheim— Reckarau. April Verkündete: 15. Valentin Kurz, Schloſſer und Anna Weinkötz. 15. Karl Ledermann, Taglöhner und Viktoria Häußler. 15. Kajetan Nigl, Taglöhner und Johanna Beſſerer. 15. Oskar Haas, Eiſendreher und Anna Herr. 20. Friedr. Eduard Krauth, Weichenwärter und Anna Barbara Hartmann. April Getraute: 18. Karl Friedrich Schmitt, Eiſendreher und Marg. Eckrich. 16. Aelef Leineweber, Maurer und Eliſabetha Bradneck. Orlsftankenfaſe Der Dienſtbsten Mannheim Slellenvermittelung für häusliche Dienſtboten. HDäusliche Dienſtboten, als: Köchinnen, Zimmermädchen, Kindermädchen zc. erhallen jeden Tagunentgel lich von der Orts⸗ Krankenkaſſe der Dienſtboten —— Die von einer anderen deietschien, frausdsischen oder englischen Fabril auch nur anndheund erreichte Anzahl verbaufter niſonlebens in jenen ſtillen Friedensjahren hinzugeben, iſt an Albrecht von Roon von Anfang an ohnmächtig abgeprallt. Der Tod ſeiner in Geiſteskrankheit verfallenen Mutter, trug vielleicht auch das Seine dazu bei, den jungen Offizier den flachen Ver⸗ gnügungen noch mehr abhold zu machen. Er zog es vor, die Abende bei ſeinen Büchern mit wiſſenſchaftlichen Forſchungen zu verbringen und konnte, Dank ſeinem Fleiße, nach glänzend be⸗ ſtandener Aufnahmeprüfung ſchon im Jahre 1824 die allge⸗ meine Kriegsſchule in Berlin(die heutige Kriegsakademie) be⸗ ziehen. Hier ſtudirte er bis zum Jahre 1827 neben allen andern Kriegswiſſenſchaften mit beſonderem Eifer und Erfolge Geographie, Geſchichte und Naturwiſſenſchaften und fand da⸗ neben auch noch die Zeit, Vorleſungen an der Univerſität zu hören, wo die Vorträge Ritters und Raumers eine beſondere Anziehungskraft auf ihn ausübten. Nach einem kurzen Aufenthalt bei der Truppe(15. In⸗ fanterieregiment in Minden) wurde er bereits im Oktober 1828 zum Erzieher im Berliner Kadettenhauſe ernannt. Hier harrte ſeiner eine reiche wiſſenſchaftliche Thätigkeit. Er übernahm die geographiſchen Vorträge und ſchritt in Ritters Auftrage auch alsbald an die Abfaſſung ſeines Erſtlingswerkes„Grundzüge der Erd⸗, Völker⸗ und Staatenkunde“, das er neben ſeiner ſonſtigen Thätigkeit in der kurzen Zeit von 7 Monaten vollendete. Im Juli 1832 als Premierleutnant zu ſeinem Regimente zurückgekehrt, wurde von Roon bald darauf dem Obſervations⸗ korps zugetheilt, das zur Beobachtung der holländiſch⸗belgiſchen Grenze und der Belagerung Antwerpens durch die Franzoſen preußiſcherſeits aufgeſtellt wurde. Im folgenden Jahre er⸗ hielt er ein Kommando an das topographiſche Bureau in Ber⸗ lin, währenddeſſen er ſein bekanntes Werk„Anfangsgründe zur Erdkunde“ ſchuf, das noch 34 Jahre ſpäter durch ihn eine Neu⸗ bearbeitung erfuhr. Wie ſehr man ſchon damals ſeine Kennt⸗ niſſe ſchätzte, geht aus dem Umſtande hervor, daß er ſchon im Jahre 1835, alſo ausnahmsweiſe zeitig, zum Großen General⸗ ſtabe kommandirt wurde, wo er über Taktik und Geographie las. Er nahm in dieſer Stellung an einer Rekognoszirungs⸗ reiſe nach Schleſten theil, die für ihn der Grundſtein ſeines Ehe⸗ glückes wurde, da er bei dieſer Gelegenheit eine entfernte Ver⸗ wandte, Anna Rogge, die Tochter des Predigers in Groß⸗Tinz bei Liegnitz, ſeine ſpätere, im Jahre 1836 geehelichte Gattin, kennen lernte. Die Schilderung ſeiner zunächſt nur pädagogiſchen Thätig⸗ keit in der neuen Stellung und ſeiner wiſſenſchaftlichen Werke aus dieſer Zeit würde hier zu weit führen. Von allgemeinerem Intereſſe iſt es dagegen ſein weiteres Aufſteigen auf den Staffeln der militäriſchen Stufenleiter zu verfolgen. Faſt hätte ihn eine langwierige Krankheit damals ſeinem Berufe entriſſen, da man dem kaum Geneſenen um jene Zeit die Stellung des Direktors der Liegnitzer Ritterakademie anbot. Seebäder und eine Reiſe nach Italien ſtellten jedoch zum Glück ſeine Geſundheit wieder her, ſodaß der inzwiſchen zum Major Beförderte ſeine Thätigkeit im Generalſtabe wieder aufnehmen und gleichzeitig auch dem Auftrage nachkommen konnte, den jugendlichen Prinzen Friedrich Karl von Preußen in Geographie und Taktik zu unterrichten. Er begleitet Letzteren zu deſſen Univerſitäts⸗ ſtudien nach Bonn, wo er ein inniges Freundſchaftsband mit dem berühmten Profeſſor Perthes knüpfte, und nahm in dieſer Zeit auch an den Reiſen theil, die den Prinzen nach Belgien, Frankreich, der Schweiz und nach Italien führten. Als 1849 der Aufſtand in Baden und der Rheinpfalz aus⸗ brach, wurde von Roon zum Generalſtabschef des erſten Armee⸗ korps der rheiniſchen Operationsarmee ernannt, deren Ober⸗ befehlshaber Prinz Wilhelm von Preußen, des Deutſchen Reiches nachmaliger erſter Kaiſer war. Die nahen Beziehungen, in die er hier zu letzterem trat, und die hohe Anerkennung ſeiner Thätig⸗ keit durch dieſen ſollten neun Jahre ſpäter von den ſegensreichſten Folgen für die preußiſche Armee ſein. Prinz Wilhelm behielt fortan den inzwiſchen zum Oberſten des 33. Infanterieregiments Ernannten ſtets im Auge und fand, als die fortſchreitende gei⸗ ſtige Zerrüttung Friedrich Wilhelm IV. die Einſetzung der Regentſchaft nothwendig machte, alsbald Gelegenheit, die Dienſte des ausgezeichneten Mannes in der wichtigſten Angelegenheit des preußiſchen Staates in Anſpruch zu nehmen. Im Juni 1858 wurde nämlich der inzwiſchen zum General⸗ major in Poſen beförderte gelegentlich einer perſönlichen Meldung in Babelsberg vom Prinzregenten aufgefordert, eine Denkſchrift über die Reorganiſation der Armee auszuarbeiten, die von dem Beauftragten ſchon am 21. Juli 1858 überreicht wurde und in welcher er prinzipiell die Nothwendigkeit einer Verſtärkung der Kadres an Offizieren und Unteroffizieren, eine Vermehrung des Aus„Das kleine Wißblatt.“ Unklare Auskunft.„Wie ſteht's denn nun mit Deinem alten Erbonkel, Edgar?“—„Troſtlos!“—„Für Dich oder für ihn?“ ſchon wieder mit einer Dame hier! Schämſt Du Dich denn nicht, jeden Abend zu bummeln?“—„Aber, Onkel, Du warſt doch auch einmal jung!“—„Jawohll Aber blos Sonn⸗ tags!“ April Geborene: 9. dem Kaufmann Hugo Hennesthal e. S. Georg Herm. Kurt. 14. dem Photograph Max Greichgauer e. S. Heinrich Max. 18. dem Betriebsbeamten Kaſpar Munz e. S. Adalbert Leopold. 17. dem Fabrikarbeiter Adam Wetzel e. S. Guſtav Adolf. 12. dem Schmiedmeiſter Franz Baro e. T. Thekla Reg. Thereſia. 16. dem Fabrikarbeiter Joh. Jak. Hernecker e. T. Kath. Anna. 18. dem Fabrikarbeiter Joh. Jak. Weber e. T. Marg. Franziska. dem Kernmacher Adam Knötzele e. S. Adolf. 15. dem Schreiner Joh. Gg. Finkenberger e. S. Joh. Philipp. dem Hauptlehrer Emil Peter Deuchler e. T. Sofie Eliſabeth. dem Former Nikolaus Wiſſenborn e. S. Nikolaus. 19. dem Eiſenhobler Phil. Simon e. T. Maria Kath. Sufanna. 2 das Ildeal aller Radler! „Kriegs“liſt. Der Moraliſche.„Pfui, Eduard, nun finde ich Dich], 121. Anna Maria T. d. Präſenzſtandes der Gemeinen jund die innigſte Verſchmelzung von Linientruppen und Landwehhr bewies, für die eine bedeutende Vermehrung ſämmtlicher militäviſchen Unterrichtsanſtalten und der Rekrutenzahl unerläßliche Vorbedingung war. Der franzöſtſch⸗öſterreichiſche Krieg in Oberitalien und die damit in Verbindung ſtehende preußiſche Mobiliſirung am Rhein brachten die Reorganiſationspläne zwar zum vorübergehenden Stillſtand. Nach dem Frieden van Villa Franca wurde General⸗ leutnant von Roon jedoch unverziüglich nach Berlin berufen, um im Verein mit dem Kriegsminiſter von Bonin die Umgeſtaltung anzubahnen. Nachdem die Grunpozüge des Planes vom Prinz⸗ regenten genehmigt waren, wurde von Roon, der jüngſte General⸗ leutnant der Armee am 5. Dezeniber 1859 als der zur Durch⸗ führung der Reorganiſation Bermfenſte zum Kriegsminiſter er⸗ nannt. Wie er mit dem Einſatz ſeiney vollen Arbeitskraft die große Reform in ihren Grundzügen innerhalb eines kurzen Jahres zum vorläufigen Abſchluß brachte, wie er dann im Verein mit Bismarck in der Konfliktszeit ſein Werk, von dem die Groß⸗ machtsſtellung Preußens abhing, gegenüber der die Mittel ver⸗ weigernden Landesvertretung vert heidigte, wie er endlich in ſeiner gleichzeitigen Stellung als Marineminiſter fortwährend, leider vergeblich, auf die Vermehrung der kleinen Flotte drang, gehört der Geſchichte an. Wie muſtergültig ſein Werk aber war, zeigte ſich ſchon in der kleinen Mobiliſirung gegen Heſſen(1862), und wähtend des polniſchen Aufſtandes(1863), mehr noch aber im däniſchen Kriege, wo ſich die Mobilmachung mit einer Ruhe und Ordnung vollzog, die in der früheten Geſchichte aller Militär⸗ ſtaaten kein Beiſpiel findet. Die Feuerprobe ſeines Könnens brachte das Jahr 1866. Nachdem am 3. Mai die Kriegsbereikſchaft befohlen war, ſtanden bereits am 5. Juni acht und ein halb preußiſche Armeekorps zum Einmarſch bereit an der böhmiſchen und ſächſiſchen Grenze; und als nach Beendigung des Krieges die Gefahr einer bewaffneten franzöſiſchen Einmiſchung am politiſchen Horizont heraufzog, konnte der Kriegsminiſter ſeinem Könige melden, daß die Armee ſtärker und kriegsbereiter ſei als zum Anfange des Krieges. Trotzdem von Roons Geſundheit unter dem Uebermaß von Arbeit ſichtlich gelitten, unterzog er ſich nach dem Friedensſchluſſe mit gewohntem Pflichteifer der Ausdehnung der bewährten Militärverfaſſung auf die Truppen der neuerworbenen Provinzen und der Durchführung der preußiſchen Bewaffnung und Aus⸗ bildung auf die ſüddeutſchen Kontingente. Im Frühjahr 1870 konnte er auch dieſes Werk als abgeſchloſſen betrachten. Wenige Monate darauf fand die galliſche Herausforderung ihr donnern⸗ des Echo von den Ufern des Rheins. Mit der Präziſion eines künſtlichen Uhrwerks vollzog ſich, dank Roons Thätigkeit, die in der Nacht vom 15. zum 16. Juli 1870 angeordnete größte Mobil⸗ machung, welche die Welt geſehen. Aus tiefſtem Frieden auf⸗ geſchreckt, eilten die Reſerviſten und Landwehrmänner zu den Fahnen, und Ende Auguſt hatte Deutſchland zum Schutze in dem ihm aufgedrängten Kriege eine Armee von 1,200,000 Mann mit einer Viertelmillion Pferden auf den Beinen. Mit Recht konnte Kafſer Wilhelm I. in ſeinem nach der Schlacht von Sedan ausgebrachten Toaſt ſeinem Miniſter das höchſte Lob ſpenden:„Sie haben unſer Schwert geſchärft“, und wohlverdient waren die höchſten Ehren, die der dankbare Monarch, der Reichstag und das deutſche Volk auf ſeinen Scheitel häuften. Der in den erblichen Grafenſtand Erhobene, nach jedem der beiden großen Kriege mit einer erheblichen Dotation Bedachte, widmete auch nach dem Frankfurter Frieden dem Heere des endlich ge⸗ einigten Deutſchen Reiches ſeine ganze Lebenskraft. Aber die Hand, die in den bewegteſten Zeiten ſo ſicher die Zügel des mili⸗ täriſchen Regiments geführt hatte, begann allmählich zu erlahmen. Der Kaiſer, der am 1. November 1873 dem Siebzigjährigen noch den Marſchallſtab verliehen hatte, willigte am 9. Nopember 1878 Herzens in den Uebertritt ſeines Paladins in den Ruhe⸗ tand. Sechs Jahre war es dem greiſen Marſchall noch vergönnt, ſich der wohlverdienten Ruhe zu erfreuen, der er ſich auf ſeinen Gütern Neuhof bei Koburg und Krobnitz bei Görlitz hingab. Im Februar 1879 unternahm er eine Reiſe nach Berlin, wo er an aſthmatiſchen Beſchwerden erkrankte. Eine hinzugetretene Lungenentzündung machte bald darauf, am 23. Februar ſeinem ruhmvollen Leben ein Ende. Mit vollem Recht konnte am offenen Grabe der geiſtliche Redner die Worte ſprechen:„Gott gebe dem Könige und dem Vaterlande Männer, die treu zu ihnen ſtehen wie Roon“, deſſen Lebensſumme ſein militäriſcher Biograph, der jetzige Kriegsminiſter von Goßler in die Worte zuſammenfaßt: „Er war das leuchtende Vorbild eines preußiſchen Soldaten.“ „Der Graf, der ſonſt ſo ſplendid war, nennt mich immer eine uneinnehmbare Feſtung. Drei Tage läßt er nichts mehr von ſich hören— er will's wohl mal mit dem Aushungern verſuchen?!“ Eine freche Ratte.„Möchten Sie wohl im Sommer mal mein Gut ſehen?“—„Ja. Ich bin ſogar ſehr geſpannt; denn bis jetzt habe ich von Ihnen noch nichts geſehen, was gut war!“ 15. dem Fabrikarbeiter Peter Joſef Lechner e. S. Joſef Alberk. 21. dem Schloſſer Friedrich Bender e. S. Arthur. 17. dem Gärtner Eduard Einſiedel e. S. Heinrich Willy Edwin. 22. dem Schloſſer Georg Kurz e. T. Emma. 22. demſelben e. T. Meta. 21. dem Schloſſer Georg Fleck e. S. Emil. 16. dem Former Jakob Runzer e. T. Eliſabeth Dina Luiſe. April Geſtor bene: 16. 8 15 75 Auguſt, S. d. Fabrikarb. Gg. Peter Bihler, 3 T. 19. Eugen Adam S. d. Eiſendrehers Jakob Stein, 21 T. 20. Wilhelm S. d. Platzmeiſters Heinrich Wilhelm Göpfert, 2 M. 6 T. Tabrikarb. Joſef Siegel 1 N. 28 T. Aufertigung v. Damen u. Kinderkleidern zu billigen Preiſen. 1779b Damenschnelderei Johanna Lang, 0 4, 3, 1. Stock, Ein Nind beſſ. Herkunft wird in t e ge⸗ nommen. Vfege Näh. im Verlag dſs. Blis. 0 8, 11½¼82, Stellen vermittelt. Bon den Dieuſtherrſchaften wird als Erſatz für baare Aus⸗ Zalredder[gegen d fantend in fedem der leteten Seschfttiahre! bettätigt zur Genige, dass kem Fafrrad sc beliebt und Wohne jfetzt 16,5 4 155 1 Mk. präuumerando er⸗ doben. 27677 Die Verwaltung: Kampf. 9 Segrhrt tet, wie die beruumte Marke„Breunabort. Alleinoerbanf: Martin Decker, A4 3, 4, vid.vis dem Theater. 11918/1 J. B. Kaiser. Hunde werden geſchoren n. gewaſchen. 612¹ Wonnemenk 50 Pfennig monatlich⸗ Trägerlohn 10 Pienng Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Juſerate. 28„ Die Reklame⸗Zeile 60„ Expedition: Nr. 218. i Durch die Poſt bezogen imel. Poſt⸗ 5 180 M..53 pro Quarxtal. 15 Poſtliſte No. 492 15 Telephon: Redaktion: Nr. 377. g 1. Nr. S8., 2* 2 Frühjahrs- „ Fbontrol-Y 1900 ontrol-Versammlungen 190 1. im Jandwehr⸗Zezirk Maunheim, Bezirk des Hauptmeldeamis Maunheim. 5 2 Es haben zu erſcheinen: rt Im Vorort Neckarau(Marktplatz). te Jahresklaſſen 1390 bis 1394 der Infanterie von Neckarau 1 Dienſtag, 28. April 1903, Vormittags 9¾ Uhr. m Jahresklaſſen 1895 bis 1902 der Infanterie von Neckarau 1 Dienſtag, 28. April 1903, Nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſen 1390 bis 1902, aller übrigen Waffen von Reckarau 3. Mittwoch, 29. April 1903, Vormittags 9¾ Uhr. n ahresklaſſen 1600 bis 1902 der Erſatzreſerve aller en. d Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen n Manuſchaften von Neckarau Mittwoch, 29. April 1903, Nachmittags 2½ Uhr. ee Im Vorort Käferthal(Platz vor der evangel. Kirche). Jahresklaſſen 1890 bis 1902 ſämmtlicher Waſſen(mit n Ausnahme der Infanterte. ſe Jahresklaſſen 1690 bis 1902 der Erſatzreferve aller aſſen. n Alle zur Dispoſition der Erfatzbehörden entlaſſenen n Mannſchaften von Käferthal 5 Donnerſtag, 30. April 1903, Vormittags 9/ Uhr. 0 Jahresklaſſen 1390 bis 1902 der Jufanterie von Käferthal je Donnerſtag, 30. April 1903, Nachmittags 3 Uhr. ⸗ 2 2 7 8 Im Vorort Waldhof(Platz vor der Spfegelfabrik). Jahresklaſſen 1390 bis 1902 der Infauterie dvon Waldhof, N Atzelhof und Luzienberg ⸗ Freitag, 1 Mai 1903, Vormittags 10 Uhr. Jahresklaſſen 1390 bis 1902 aller übrigen Waffen. 5 Fahresklaſſen 1390 bis 1902 der Erfatzreferbe aller N Waffen. it Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Maunſchaften von Waldhof, Atzelhof und Luszenberg Freitag, 1. Mai 1903, Nachmittags 3 Uhr. + 8 In Saudhofen(Schulhoß): d Jahresklaſſen 1890 bis 1902 der Jufanter ſe von Sand⸗ hofen, Kirſchgartshauſen, Sandtorf und Schaarhof Samſtag, den 2. Mai 1903, Vormittags 11 Uhr. n Jahresklaſſen 1890 bis 1902 aller übrigen Waſſen. Jahresklaſſen 1390 bis 1902 der Erſatzreſerve aller aßfen Alle zur Dispoſition der Erſatz⸗Behörden enklaſſenen e Manuſchaften von Sandhofen, Kirſchgartshauſen, Saudtorf 5 und Schaarhof Samſtag, den 2. Mai 1903, Nachmittags 2 Uhr. 985 In Fendenheim(Alter Fröedhof). Jahresklaſſen 1390 bis 19%2 fämmtliche Waffeu, Jahresklaſſen 1390 bis 1902 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen, 5 Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen „ Manuſchaften von Feudenheim 8 Montag, den 4. Mai 1908, Vormittags 10/ Uhr. . Jabresdaſen 1890 bis 1902 ſämmtlicher Waffen, Waffen, Alle zur 0 Maunſchaften von Wallſtadt und Avesheim Montag, den 4. Mai 1903, Nachmittacgs 3½ Uhr. In Ladeuburg(Schulhoß). Jahresklaſſen 1390 bis 1902 ſämmtlicher Waffen, affen, 5 Alle zur Dispoſition der Erſatz⸗Behäſrden entlaſſe Manuſchaften von Neckarhauſen und Scheiesheim Dienſtag, den 5. Mai 1903, Vormittags 10 Uhr. Jahresklaſſen 1390 bis 1902 ſammtlicher Waſſen, Waffen, Mannſchaften von Ladenburg Dienſtag, den 5. Mai 1903, Nachmitags 1¼ Uhr. Ausuahme der Infanterie), Waffen, Melalshaus Mittwoch, den 6. Mai 1903, Vormittergs 11/ Uhr. elhof und Relaish/ us heim Rueingu, Sten Mai 1903, Vormitrags 9½ Uhr. Donnerſtag, 7. Militär⸗Erſatz⸗Reſerve⸗Päſſe und Kriegsbe derungen ſind mitzubringen⸗ verzeichnet. Bezirkskommando Mannheim. zommandos Maunheim wird den Efürgermeiſferämtern Bezirks(mit Ausnahme der Stadt Mannheim) hiermit ſements bekannt zu geben. zutheilen. Bei ungünſtiger Witterung wollen die belreffen Bürgermeiſterämter für Sicherſtellung eines bedeckten, ahresklaſſen 1690 bis 1902 der Erkas⸗Reſerve aller Dispoſition der Erſatz⸗Behörden euntlaſſenen Jahresklaſſen 1890 bis 1902 der Erfatz⸗Reſerve aller Jahresklaſſen 1890 bis 1902 der Erſſatz Reſerve aller Alle zur Dispoſition der Erſatz⸗Behörden eutlaſſenen In Seckenheim(vor dem Gaſthars zum Lamm). Jahresklaſſen 1390 bis 1902 fämmtlicher Waffen(mit Jahrestlaſſen 1390 bis 1902 der En atz⸗Reſerve aller Alle zur Dispoſition der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen Mannſchaften von Seckenheim, Mheinan:, Stengelhof und Jahresklaſſen 1390 bis 1902 der Jufarterie von Secken⸗ Die Jahresklaſſe jeden Mann es findet ſich auf der Vorderſeite des Militär⸗ bezw. Eratz⸗Reſerve⸗Paſſes Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer Unrichtigen Kontrol⸗Verſammluzig werden beſtraft. Nr. 8225 M. Vorſtehende Bekannkmachung des Bezirks⸗ Kenntniß gebracht mit der Verfügung, dieſelbe den Mann⸗ ſchaften der Gemeinden durch mehrzſnaliges Ausſchellen, Anſchlagen am Rathhauſe, an Fabriken und größeren Etablif⸗ Daß dies geſchehen, iſt dem Hauptmeldeamt Mannheim zum 30,, April d. Is. mit⸗ nen or⸗ des zur den zur Amts und Kreisverkündigungsblatt. Montag, 27. April 1905. Handelsregiſter. Zum Handels⸗Regiſter Abth. A. würde eingetragen: 1. Bd. II,.⸗Z. 48, Firzna „Wi: Heidelberger“ in Magin⸗ heim: Das Geſchäft iſt mit Akti ven und Paſſiven und ſammt der Firma von Wilhelm Heidelberger auf Eruſt Heidelberger, Naunf⸗ mann in Mannheim üßherge⸗ gangen. 8 Gefchäftszweig:Weinhandlung, Branutweinbreünerer. 2. Bd. II,.⸗Z. 60, Firma „E. Schimper“ in Maunnheim: Die Firma iſt erloſchenn. 3. Bd. III,.⸗Z. 212 Firma „Max Wolff“ in Manzhelm: Die Firma iſt erloſch en. 4. Bd. IV,.⸗Z 11%, Firma „Friedr Abel“ in Majunheim: Die Firma iſt erloſſchen. 5. Bö. IV..Z. 40, Sauerbeck&Diffense in eim: Philipp Diffens ißt durch Tod als Liquidator cusgeſchieden. Die Liquidation wird von den beiden weiteren Liquidatoren Theodor Sauerbeck und Richard Sauerbeck, von Nenen jeder für ſich allein zu hanoeln befugt iſt, weitergeführt. 6. Bd. VII,.Z. 42, Firma „R. Müller& Zeiler“ in Laden⸗ burg: Die Liqufdabion iſt beendigt, die Firma erleſchen. 7. Bd. VII., O. Z. 205, Firma „Eruſt Baun“ in Mannheim: Guſtav Waguer in Mannheim iſt als Prolizitiſt beſtellt. 8. Bd. X..Z. 7: 3 8 Firma„bihriſtine Sannwald“ in Maunheim. Inbaberzn iſt Chriſtine geb. Gößwein, Ehefrau des Friedrich Sigmund Sannwald, Kellner, Geſchictszweig: Konditorei. 9 Bd. X,.⸗Z. 8: „Firraa„RoſaHopf“ in Mann⸗ heim. Inkaberin iſt Noſa geb. Wüſt, ee e eeeee hetin. ß Geſchäſtszweig: duktzuhandſung. 10 Bd. IX,.⸗Z. 11, Firma „HeimrichStraßburger“ in Mann⸗ irma Aun⸗ Landespro⸗ heira: Arthur Reinheimer in Frank⸗ furt a. M. iſt als Prokuriſt beſtellt. 1236/45 Maunhelm, 25. April 1903. Gr. Amtsgericht I. Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Band Iv wurde eingetragen: 1. Seite 209: Funſch, Philipp, Taglöhner, Feudenheim und Margarethe geb. Nies: Nr. 1: Der Mann hat das der Frau gemäß 8 1857.⸗G.⸗B. zuſtehende Recht, imuerhalb ihres bäuslichen Wirkungskreiſes die Geſchäfte des Mannes für ihn zu beſorgen und ihn zu vertreten, ausgeſchloſſen. 2. Seite 210: Wilberg, Guſtav Friedrich Hermaun, Flaſchen⸗ bierhändler, Maunheiſ und Auna Maria Katharina geb. Finkbeiner: Nr. 1. Durch Vertrag vom 31. März 1903 iſt Gütertreunung vereinbart. 1246/½58 3. Seite 211: Zehrer, Narl Moritz, Schreiner, Mannheim und Lina geb. Doll: Nr. 1: Durch Vertrag vom 3. April 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 4. Seite 212: Veeck, Rudolf, Brivammaun, Mannheim und Charlotte geb. Grub: Nr. 1: Durch Vertrag vom 15. April 1903 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 5. Seite 218: Ganter, Otto, Schloſſer, Mannheim und Luiſe geb. Meiſenzahl: Nr. 1: Durch Vertrag vom 16. April 1908 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. Neuſer, Heinrich, 6. Seite 214 Former, Mannheim und Marie Karoline geb. Kühnle: Nr. 1: Durch Vertrag vom 16. April 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 7. Seite 215: Schmitt Ul, Jatob Schiffer, kaunheinr⸗ Waldhof und Magvalena geb. Schön, Wittwe des Karl Jakob Holfelder: Nr. 1: Durch Vertrag vom 17. April 1908 iſt Gütertreunung vereinbart: 8. Selte 216: Krummeck, Adam, Mauter, Mannbeim und Wil⸗ helmine geb Schäfer: Nr. 1: Durch Vertrag vom 17. April E 4 aftsgemeinſchaft pereinbart 125 Seite 217: Node, Jakob, Schreiner, Maunbeim und Margarethe geb. Falk: Nr. 1: Durch Vertrag vom 17. April 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 10. Seite 218: Chriſtian, Peter, Schreiner, Ladenburg und Katharina geb. Schütt: Nr. 1: Durch Vertrag vom 17. April 1903 iſt Gütertreunung vereinbart. 11. Seite 219: Hartmann, 12. Seite 220: Sannwald, Friedrich, Kelluer, Mannheim und Chriſtiue geb. Gößwein: Nr. 1: Durch Vertrag vom 18. April 1903 iſt Gütertrennung vereinbart. 18. Seite 221: Küderle, Jo⸗ hannes, Papierhändler, Mann⸗ herm und Stephanie geb. Baum⸗ gärtner: er. 1: Durch Vertrag vom 21. April 1903 iſt Erkungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. Mannheim, 25. April 1908. Gr. Amtsgericht J. Bekanntmachung. Den Betrieb des ſtädtiſchen Tohlen⸗ lagerplatzes betr. Der im Indaſtriehafen beim ſtädtiſchen Clektrieltätswerk ge⸗ legene ſtädtiſche Kohlenlagerplatz ſoll auf undeſtimmte Zeit ver⸗ pachtet werden. Der 660 qm umfaſſende Platz iſt gepflaſtert, mit einer 3 m hohen Bordwand Uumgeben und mit e verſchließ⸗ baren Einfahristhoren verſehen. Entſprechende Angebote mit Bezeichnung des Pachtbetrages für den Quadratmeter, wollen bis 10. k. M. dahier eingereicht werden und können die näheren Bedingungen in der Zeit von Vormittags—9 Uhr auf Zim⸗ mer Nr. 12 des Rathhauſes ein⸗ geſehen werden. 29500/249 Auf Verlangen wird der Platz durch den beim Lagerplatz be⸗ ſchäftigten Accordanken Muckle zur Beſichtigung geöffnet. Mannheim, 22. April 1908. Bürgermeiſteramt: Ritter. Schieß. Vergebung non Sielbauarbeilen. Nr. 3906. Die Ausführung von Kanalanſchlüſſen auf der Straße für den Zeitraum von 1. Juli 1908 bis 1. Juli 1905 ſoll an einen oder mehrere hleſige Unternehmer öffentlich vergeben werden. f Die Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt Lit L 2, 9 zur Einficht auf und können Ange⸗ botsformulare gegen gebührfreie Einſendung von Mark.50 von dort bezogen werden. 5500%½5 Angebole ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, deim Tiefbauant bis zum 9. Mai 1903, Vorm, 11 u einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Ange⸗ bote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Vieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverbandlung eingetende Au⸗ gebote werden nicht mehr ange⸗ nommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Maunbeim, den 25. April 1908. Tiefbauamt: Elſenlohr. Dung⸗Verſteigerung. Donnerſtag, 30. April d.., Vormittags 10 uhr, verſteigern wir auf unſerm U2 Nr. 5 das Düngerergeb⸗ uiß von 120 Plerden vom 4. bis incl. 31. Mat dſs. Is. in Wochenabtheilungen. Mannheim, 22. April 1908. ktüdt. Fuhr⸗ u. Gutsverwaltung: 500% Krebs. He knukliche Jerſteigerung. Dienſtag, 28. April 1903, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfaudlokal Q 4, 5 hier im Auftrage des Nonkurs⸗ verwalters 1115950 Rechtsanwalts Dr. Frantz hier die zur Konkurs⸗ maſſe des Nachlaſſes des 7 Frauz Walter hier, gehörigen Fabrniſſe gegen Baarzahlung öfſentlich verſteigern: 1 Kommode, 1 Pfeilerſchränk⸗ chen, 1 Seſſel, Stühle, 1 Näh⸗ maſchine zum Treten ſammt Kaſten, 1 Divan, 1 Tiſch mit Decke 1 Waſchtiſch, 7 Bilder, 1 Staffelei, 1 Nipptiſch, 1 Taſchen⸗ uhr, 1 Ampel, 1 Draperie, 1 Verlikow, ſowie 1 Polyphon mit Platten und Anderes. 6214 Mannheim den 27. April 1908. Royſter, Gerichtsvollzieher. Zwaugs⸗Nerſteigerung. Dienſtag, 28. April 1903, Nachmittags 2 Uhr werde ich in Käferthal vor dem Rathhauſe gegen baare wege öffentlich verſteigern: 1 Nommode und eine Waſchmaſchine. Mannheim, 27. April 1903. Angſtmaun, 621ʃ5 Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verfleigerung. Dienſtag, 8. April 1903, Nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Ver⸗ ſteigerungslokal Q 4, 5 gegen baare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 6216 Bureau im ſtädtiſchen Bauhofe Zahlung im Vollſtreckungs⸗ Iwangsverſteigerung. Nr. 208. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Mannzdeim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Nametz der Karl Deſer, Landwirths⸗Wittwe Chriſtine geb Hofſfmaun in Mannheim eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtückam Vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat, in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim B 4, 3 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt ams Februar 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſichf der Mittheilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betrefſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt Jeder⸗ manu geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebhots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertheilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Glaubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerüng entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Ertheilung des Zu⸗ ſchlags die Anſbhebung oder einſi⸗ weilige Einſtellung des Ver⸗ jahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verseigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundflückes: Grundbuch von Mannheim, Band 240, Heſt 4, Beſtandsver⸗ zeichniß J. Lagerbuch⸗No. 51774d, Flächen⸗ inhalt 4 ar 06 qm Hofraite in der Schwetzingervorſtadt, Rhein⸗ häuſerſtraße No. 37. Hierauf ſteht: ein vierſtöckiges Wohnhaus mit T⸗Eiſenbetonkel⸗ ler und ein theils zwei⸗, theils fünfſtöckiger Seitenbau links mit demſelben Keller. 11651 Schätzung Mk. 75,000. Manuheim, 2. März 1908. Großh. Notariat I als Vollſtreckungsgericht: Traumann. Heidelbergerstr. O 6,5 Kesel& Maler Perrügckenmacher. Erstklassiges Damen- und Herren-FIslr-Gaschätt. Sesfont- und Kandpftege. Telefon 1865. 460/ Turn⸗Verein Mannheim. Gegr. 1846. Eingetr. Verein AUnſereuebung⸗ abende finden in der Turnhalle „ K 6 ſtatt und ſind bis auf Weiteres wie olgt feſtgeſetzt: Riegenturnen: Dienſtag und Donnerſtag Turnen der Männexabtheil⸗ lung Mittwoch und Samſtagg Turnen der anendnen lung Mittwoch und Saniſtag. Kürturnen Sämſtag. Fechten Mittwoch, jeweils Abds. Damenturnen Abtteilung& Montag und Freitag jeweils Abends von 8½ bis 10 Uhr. Abtheilung Dienſtag und Fre tag jeweils Abends von 6 bis 8 Uhr. Herren iſt der Zutritt zu den Uebungsſtunden der Hamenab⸗ theilungen nicht geſtattet Sängerriege: Probe jeden Montag Abend um 9 Uhr im Reſtaurant zum Wune Anmeldungen behufs Aufnahme in den Vereſn be⸗ liebe man mündlich in der Turn⸗ halle bei unſeren Turnwarten und für die Damenabtheilungen bei deren Leiter oder ſchriftlich an den Vorſtaud zu machen. 20188 Der Vorſtand, Tpeztartterfür enfänder; Gchtes 5958 „Köluer Rosgenbrod“ täglich friſch und frei ins Haus⸗ Montag, den 4. Mai 1903, zamelden. die Giltigkeit ſämmtlicher ermäßigten Fahrkar von 8½ bis 10½ Uhr U5. Jahrgang. Hundelsfortbildungsſchule. Nachſtehend bringen wir die auf die Pflichten der Schüler und deren Prinzipale bezüglichen Beſtimmungen des Ortsſtatuts über das kaufmänniſche Fortbildungsſchul⸗ weſen wiederholt zur öffentlichen Kenntniß: 0 Die innerhalb des Gemeindebezirks Maunheim im Handelsgewerbe oder in anderen Betrieben mit kaufmän⸗ niſchen Verrichtungen beſchäftigten Lehrlinge und Gehilfen beiderlei Geſchlechts ſind zum Beſuche der Handelsfort⸗ bildungsſchule, ungenügend Vorgebildete außerdem zum Be⸗ ſuche der Vorſchule— jedoch nicht über das vollendete 18. Lebensjahr hinaus— verpflichtet. Die Entlaſſung aus der Schule findet regelmäßig nur am Ende eines Schuljahres ſtatt, doch ſind Schüſer, die im Laufe eines ſolchen das 18. Lebensjahr vollendeten, auf Verlangen am Schluſſe des dieſem Zeitpunkte vorhergehenden Schulhalbjahres zu entlaſſen. § 13. Die Schüler ſind zur gewiſſenhaften Beobachtung des Stundenplans und der Schulorbnung verpflichtet. 14 Die Lehrherren und Prinzipale bezw. die Eltern oder deren Stellvertreter haben die zum Beſuche der Handels⸗ fortbildungsſchule Verpflichteten binnen 3 Tagen nach Gin⸗ tritt in das Lehr⸗ oder Dienſtverhältniß(auch während der Probedienſtzeit) bezw. nach Beginn des Schuljahres bei der Schulleitung anzumelden und die Ausgeſchiedenen binnen drei Tagen nach Beendigung des Verhältniſſes daſelbſt ab⸗ Auch ſind ſie verpflichtet, die ſchulpflichtigen und die freiwillig eingetretenen Perſonen zum Beſuche des Unter⸗ richts nach Maßgabe der Stundenpläne und Schulordnung anzuhalten und ihnen die zum Schulbeſuch nöthige Zeit zu gewähren. 15. 8 Nur Krankheit oder ein anderer wichtiger Anlaß, welche zugleich auch die Thätigkeit im Geſchäftsbetriebe hindert, entbindet vorübergehend vom regelmäßigen Schulbeſuch. Die Verhinderung iſt ſpäteſtens am dritten Unterrichtstage vom Lehrherrn bezw. Prinzipal der Schulleitung ſchriftlich anzuzeigen. Dauert ſie zwei oder mehr Unterrichtstage, ſo iſt auf Erfordern der Schulleitung ärztliches Zeugniß über die Art und vermuthliche Dauer der Krankheit bei⸗ zubringen. 8 16. Das Schulgeld beträgt jährlich 30 Mark. Dasſelbe wird in Tertialen im Voraus vom Lehrherrn bezw. Prin⸗ zipal erhoben, welcher berechtigt iſt, den Wiedererſatz vom Schüler oder deſſen Fürſorger zu verlangen. Zuwiderhandlungen der Lehrherren und Prinzipale, der Eltern oder deren Stellvertreter und der Schüler gegen die Beſtimmungen dieſes Ortsſtatuts werden gemäß 8 150 Ziffer 4 der Gewerbeordnung bezw§ 2 des Landesgeſetzes vom 15. Auguſt 1898„den Beſuch des gewerblichen und ⸗ kaufmänniſchen Fortbildungsunterrichts betr.“, Zuwider⸗ handlungen der Schüler eventl. mit den in der Miniſterial⸗ verordnung vom 5. Februar 1875„die in der Fortbildungs⸗ ſchule zuläſſigen Strafen betr.“ genannten Schulſtrafe geahndet. Mannheim, den 22. April 1908. 5 Schulkommiſſian für die Handelsfartbildungs Beck. 29500/248 ſchul Bekanntmachung. Fahrpreisermäßigung für die Beſucher des Maimarktes und der Pferderennen in Mannheim betr. No. 99051. Zur öffentlichen Kenntniß wir gebracht, daß die am.,., 4. und 5. Mai bei den Stationen der Badiſchen und Pfülziſchen Eiſenbahnen owie bei den badiſchen Stationen der Main⸗Neckar⸗ ahn gelöſten einſachen Perſoneuzugsfahrkarten nach Mannheim(bezüglich der Pfälziſchen Eiſenbahne zuch nach Ludwigshafen) zur Rückreiſe benützt werd dürfen, wenn ſie vom Secretariat des Rennverei oder vom Maimarktbureau abgeſtempelt find. Di hiernach am., 3. und 4. Mai gelöſten Karten gelt⸗ bis 5. Mai.— Um Mitternacht dieſes Tages erliſcht Bei Benützung von Schnellzügen a Strecken der badiſchen Eiſenbahnen ſind— für Hin⸗ und Rückfahrt beſonders— Haſcz lags⸗ karten zuzulöſen. In dem Bereich der Main⸗ Neckarbahn und der Pfälziſchen Eiſenbahnen dürfen mit den ermäßigten Fahrkarten D- und Schnell⸗ züge überhaupt nicht, ſondern nur Perſonenzüge benützt werden. 29800/166 Mannheim, den 23. März 1903. Der Gberbürgermeiſter Beck. E Sahn, ügstzte ſegl. Bayr. Hoflieferanten. BUTfA BEITR liefern 3 Leultt u. Cpüren owie alle Sauſchreiner⸗Arbeiten. Großes Borvathslager Ach. fasig Aufnahme von 300 Mann genügend großen Raumes Sorge n tn 5 0 1 Haus korliger Pengter I. Thärenu. 59 5 25 983 90 3 agen. W. Müller, Bäckerſſeiſter, Hervorragend ſchöne Arbeiten Mannheim, den 17. März 1903. Nr. 1: Durch Vertrag dom 27.—5 1908. Seckeuheimerſtr.—— 5 in Großherzogliches Bezirksamt: 16. April 1903 iſt Gütertrennun Dauquard, Niederlage: H. Pfleiverer, De⸗ Zeichnungen u. Koſtenanſchläg⸗ Gerichtspollzieher. kitateſſendesß, Euilſabethſtr, 8.* znu Dienſteu. 27263 Narh5 Iiſches Bürgerheſfpiral— Beranfworſſcher Nedäffeur? Karl Apfel.— Druck und Vertrieb Dr. H. Haas“ ſche Buchdrüderel W. m. b. B. e. Selte General-AMnzelger. Wanntefm, 27. April. Pfäalzische BanK. Mledg ff-. dölr Fibrfe Lüdtigstaien an ffgd. 2 N— 14 Activa. Netto-Bilanz per 3l. Dezember 1902. Passiva. Aetisa. Bilanz vom 31. Dezember 1902. Pase ———————;—.—.uññů————— r———— An. 8 Per.. 333 Cassa, Coupons, Sorten und Giro-Conto, Actiencapitall II 50,000,000— ſtse, Bau⸗ u Apparate⸗ e eeee 1576090 Reichsbank ete. 8 4,928,724 47 Ordentl. Reservefonds 8. 8,64%81894 3 175 e 660.000 Wechsel und Devisen. 5„13,882,13291 Speeial-Reservefonds.„ 5 200,000 785 e e ee Aec ed 77 Guthaben bei Banken und Bankhäusern 6,312,380 74 Delcrederefonds. 8 8 681,83164 Fabrik Ludwegshafen Diwidenden Conto; 85 5 7 0 5 Waaren 35,312,6211 Geleistete Avale 8..553,543.84 00 M. 74,517,249.14 Unerhobene Dividenden 6,386(— ebitoren in laufender Rechnung 65,389,77841 Pratten und Accepte 2Vl064289 5˙ ervon a Anleihe⸗Zinſen⸗Couto: Debitoxen für geleistete Ayale ee und Spar ilgen 20,328764 56 8 e 10855 225,6970 8 7* Arbeiter⸗Unterſtützungsfonds⸗ 5..558.—.—4 Creditoren in laufender Rechnung und dis 1901 M. 44.884 671.64 29,982,577/50% Conto 5 i 1,895,17864 Consortialbestand 33 5.,732,676 51 Check-Rechnung 5 380,890,11877 W 8„5VCC** Ereditoren⸗Conto I: Eflecten J12,785,529 75 Uebergangssaldi der Centrale u. Filialen und Fabrika⸗ 28.030,12546 Laufende Verbindlichkelten.] 3,436,187,80 Commanllitarische Betheiligungen„27080,500— untereinander 5 5. 22,421 58 Wechſel⸗Conto 32.59,077J85 Creditoren⸗Conto IIl: Activ-Hypotheken und übernommene Rest-⸗ Passiv-Hypotheken 5 1„.998,71812 Caſſa⸗Cont 389,14386 Guthaben der Beamten⸗ Kaufschillinge J1.440,853— Dividenden-Conto unerhoben 22.968— Guthaben bei Banken5,237,25009 bet 1 dioeie Haus-Oonto(Is Bankgebäude), Immobilien Diridenden-Conto 1902 u. Conto à nuovo ete..158,443 49 Effecten⸗Conſto 1090,84— Balkreder o und ob and Mobilien 5 5 8 L 849171 19 FVortrag auf neue Rechnung 5 179 048 58 Hetbeiligungs⸗Conto Duisburger Ubergehende Reſerven.. 6,370,016ʃ44 151,567,888 f180 I5s6r8cs 15 Pebubten anſcltſch der A. 0— Rͤß lagen der Zweig⸗Anſtalten.. 13 801,35508 eeee e Soll. Gewinn- und Verlust-Conto per 31. Dezember 1902. Haben. Zwelg- Anſtalten SASARRRRRBBB——'.......———— TTZTIZT..———————.——7 82 eee An. 2 Fer. 3DDiüe vollkommene Uebereinſtimmung der vorſtezenden Bilanz mit den von uns eingeſehenen Unkosten-Oonto 5 8„1,651,11340 Gewinn-Vortrag vom Jahre 1901 258,325 64 Büchern der Badiſchen Anilin⸗ Sodafabrik in Ludwigshafen am Rhein beurkunden hiermt; Gewinn-Saldwo 3„ 0 0.,647,09176 1 55 8 1 88 Am 6. April 1908. Die aufgeſtellten Reviſoren: insen- un scont-Conto 419,086 Reiss. Müller. Provisions-Conto 8 7„.,463,55176 Gosden und Consortial-Conto 6,502 20 80lI. Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto. Haben. oupons- und Sorten-Conto. f 5 85,881022z̃ K-—.. 151 5V Devisen-Conto 5 102,699 79 5 General Unkoſten 8,264,527 26 Gewinn⸗Vortrag von 1911 674,11207 Sonstige Gewinne 1715825 Anleihe Zinſn. 450,000 Bilauz⸗Ergebniß von Ludwigs⸗ 7288,205 18 +8205 f6 105 0 1902„„ 11,485,16%0 und Filialen 211 ewinn⸗Vortrag von 190 5 674.11207 Zufn.51958 Grnehmigt in der ordentlichen Generalversammlung vom 25. April 1908. 18,875,801 76—.—.5 Die Pividende für das Geschäftsjahr 1902 wurde von der heute stattgebabten ordentlichen Geueralversamm- In der heute abgehaltenen Generalverſammlung der Aktionäre der Badiſchen Anilin⸗ und zung auf 4% festgesetzt und es gelaugen demnach die Dividendenscheine unserer Actien pro 1902 mit wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1902 auf — 18 1. 15.— für die Aktie zu Mk. 600.— Nr.-22500 M. 18 für die Actien a 28 0 1 312.—„„„„„ 1200.—„ẽ 27501/2-34999/28000 1—„ 5 92 5 ſigeſetzt. Die Einlöſung erfolgt ſofort „ 40.—„„ 59 5„„„ 1000.— an der Gesellschaftskasse in Ludwigshafen a. Rh., Sokort zur Auszahlung und zwar in: 55 der Kheinischen Credithank in Hannheim und deren Zweiganſtalten, Ludwigshafen a. Rh. an unserer Couponskasse, sowie bei unseren sämmtlichen Zweig- Wure anfalteg niederlassungen in Frankfurt a.., Mannheim, München, Nürnberg, Neustadt a.., Kaisers- bel der Weutschen Vereinsbank in Frankfurt a. Me, 0 5 Dürkheim a.., Frankenthal, Grünstadt, Bam- 5 Nen. Ladenburg in Frankfurt a. NM., erg, Alzen; Worms, Osthofen, Bensheim. ei den Herren J. W. Junker& Co. in Moskau. Berin bei der Direction der Disconto-Gesellschaft, An denſel ben Stellen können auch die neuen Diwpidendenſcheinbogen gegen Rückgade der „ dem A. Sehaaffhausen'schen Bankverein. Taſons in 0 genommen werden; Formulare zu den erforderlichen Talonsverzeichniſſen Frankfurt à. M. bei der Pfälzischen Bank, ſtehen ebendort zur Veriügung. A.„„ Direction der Diseonto-Gesellschaft Nach den im der heutigen Generalverſgmmlung vollzogenen Wahlen beſteht der Aufſichtsrath Köln bei dem 4. Schaafrhausen'schen Bankrerein. unſerer Geſellſchaft nunmehr aus folgenden Mitgliedern: Münch bei der Pfälzischen Bank, Herr Hofrath vr. H. Caro, Mannbeim, Herr Commerzienrath Reinh. Keller, Stuttgart chen Bayerischen Handelsbank.„Geh. Commerzienrath C. Eckhard, Maun⸗„ Guſtav Müller, Stütigart, bei der Pfälzischen Bank eim,„ CFarl Oſtertag⸗Siegle, Stuttgart, Nürnbe 99 5 11„Geheimrath pre C. Engler, Profeſſor der Geh. Commerzienrath Dr. G. von Siegle, „„ Kgl. Hauptbank sowie bei sämmtlichen Kgl. Filialbanken in Amberg, Ansbach, Chemie am Polytechmkum Karlsruhe, Stuttgart, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Fürth, Hof, udwigshafen a. Rh., München, Passau,„ Kommerzienrath Dr. E. Glaſer, Heidelbeng.„ Geh. Commerzienrath Dr. K. von Steiner 5 Regensburg. Schwelnfurt, Straubing, Würzburg, Kempten, Landshut.„ Alfred bon Kaulla, Stuttgart, Stuttgart. 1 Ludwigshafen am Rhein, den 258. Aprit 1908. 1285 uttgart bei der Kgl. Württembergischen Hofbank. 3 5 N Regensburg bei den Herren Hugo Thalmessinger& Co. 4 Den Dividendenscheinen ist ein Nummernverzeichniss beizufügen. 12854 0 2 0 Nr 7 luawlen den 25. Ar 4 103 K Obligat Ieshafen a. Rh., den 25. April 1908. 0 a o TückZahlbare Hatlonen der ai bennen b eeen ur wear 4e Pt arr fie, one cen Flgellialäts-Atlen- Geseltschaft unm. W. Lahmeyer&. 0o. Deutſch en Sch ulv ereins'Ecole francaise, D In der am 23. e e Herrn Geh. Juſtizrath Dr. P1, 7, ll. St. jur. Carl Hämburger hierſelbſt vorgenomme fünften Verlooſung unſerer vierprozentigen zu (Ortsgruppe Mannheim) 108% c 105 ilſe eeidenae n ont e d Numme ſindet am Miitwoch, den 29 April, Abends 8½ uhr les wemes oonterenoes en franeais B3B3UT im Hotel„Landsberg““ ſtatt. 12858 au'au Ralgymnaze et à bOberrealschule.— 2 M. par mols 5 5 4 2 5 Tagesordnung: Prière de 8e falre inserire'avance. lIer Conferene le 30. Avril No. 23, 99, 114, 126. 439, 582, 602. 736, 757, 805, Rechenſchaftsbericht und andere Vereinsangelegenheiten. 879, 344, 963, 004, 1146, 1546, 1583, 1617, Die Mitglieder des Vereins werden freundlichſt ein⸗ 1693, 1742, 174, 1776, 1841. 8 12565 Handelslehranstalt Aus d ze 1901: Der Vorſtand. Restanten! 15 dem Jahre 1901: No. 7, 807, 1488. 5—— 1 2 1 75 1902: NO. 1367. 15 1 1 U 6 6 Die Einlöſung geſchieht zu M. 1030.— pro Stück vom 1. Oktober 1903 ab gegen A ſi U utert e 11 en nebſit unverfallenen Coupons und Talons außer an Unſerer Kaſſe noch bei folgenden Stellen: miliche niersuc ungsansta Mannheim, D 6, 4. beſ Herren vrnearfer Söühne, Frankfurt a. Main, à, 9(Scheffeleck) Mannheim. Teleph. 2019. Halb- und Vierteljabrskurse. Prima Referenzen. 5 85 en N 5 Filialen, 0 + B. M. 8. Oeffentliches chemisches Laboratorium. Herren- und Damenkurse separat. 10821 Srantin 4 Malt, ben 33. März übernſmmt im Auftrage von Behörden u. Privaten chemische Analysen und microscopische Untersuchungen jeder Art, ferner Sämmtliche in das Gebiet der Nahrungsmittel- Chemle ein- schlagende Analysen(Bier, Wein, Gewürze etc.) 24555 Technisch-chemische Versuchsarbeiten. Wsiolegisch-chemische und bacteriologische Untersuchungen (Harn, Sputum, Blut ete.). Dr. A. 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Ate, um%5 Jur NMachim. von der Friedlaftapelle aus ctatt. Kranksein. Wir bitten, dem Entschlafenen mit uns ein ehrendes An- denken zu bewahren. Mannheim, den 27. April 1903. 12860 Kahn& Eschellmann. 5 Die Beerdigung findet Dienstag 4½ Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. 5