— 1 eeeeee Abonnement: Kägliche Ausgabe: 0 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich; durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ e Be..42 pro Quartal. inzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonutags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 28 Pf. Jnſerots: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile 60 (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Seleſenſte und verhreitelte Jeitung in Maunheim und Amzebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. —— Füär unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Nr. 201. e (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. —— Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 „ Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Filiale: Nr. 815 E 6, 2. — Freitag, 1. Mai 1905. Sentrum und Polen. (Von unſerem Berliner Korreſpondenten.) J( Berlin, 30. April. Das Centrum hat Sorgen. Eine Weile verſuchte die„aus⸗ ſchlaggebende Partei“ es noch mit dem Ableugnen. Da war ſie der ſtarke, furchtbar muthige Mann, der nächſtens durch den dunklen Wald zieht und, um ſeine ſchlotternde Angſt zu ver⸗ bergen, aus Leibeskräften Lieder ſingt. Als die Zeichen der Noth ſich dann mehrten und vor Allem die Gegenſpieler des Centrums ſich nicht die geringſte Mühe gaben, den Handel zu⸗ nächſt blutsbrüderlich und fein ſtille zu traktiren, mußte dieſe Taktik freilich geändert werden. Da mußte man offen ein⸗ geſtehen, was einſichtige Beobachter der politiſchen Verhältniſſe ſich ohnehin ſagen konnten: das Centrum hat Sorgen; wirkliche, ernſthafte politiſche Sorgen. Nicht wegen der Kravalle am Nie derrhein, wo ein Haufen katholiſcher Bauern, dem die Methode des Bundes der Landwirthe beſſer gefällt, der Partei vorwirft, ſie ſei nicht agrariſch genug. Das iſt eine verhältnißmäßig kleine Rebellion, deren das Centrum ſo oder ſo ſchon noch Herr werden wird. Das finſtere Gewölk, das für die glückhafte Partei der heimlichen Reichsregenten heraufzieht, ballt ſich in Wahrheit wo anders zuſammen. Das kommt vom Oſten; von den geliebten, berhätſchelten und bei hundert und einer Gelegenheit gegen die eigenen Landsleute in Schutz genommenen Polen. Angefangen hatte es ſchon lange; unter der Oberfläche gährte es vielleicht ſchon vier, fünf Jahre, und ab und⸗zu ſcholl auch aus ſarmatiſcher Heldenbruſt ein warmempfundenes Scheltwort zu den verhaßten „Daicgkatoliki“ hinüber. Man erzählte ſich auch wohl, daß bei den nächſten Wahlen in Oberſchleſien allenthalben polniſche Kan⸗ didaten aufgeſtellt werden würden; aber ſo richtig ernſt ſchien man im Centrum das Alles nicht zu nehmen. Man rechnete offenbar mit der Macht der Gewohnheit. War nicht Herr Szmula, der ehedem, da er noch als Major des Königs Rock kug, ſich ganz germaniſch„Schmula“ zu ſchreiben pflegte, jetzt ein waſchechter Pole, und blieb er nicht nach wie vor ein getreuer Sohn des Centrums? Und wirrte und lebte zu Kattowitz in Oberſchleſien nicht Pan Napieralski, der in ſeinem„Katholik“ zwar eifrig die polniſche Sprache pflegte, aber im Uebrigen ſeine Schaaren— und der Mann hatte Einfluß in Oberſchleſien— noch je und je in zuverläſſiger Obedienz den Bauern des Eentrums zur Verfügung geſtellt hatte? Indeß— die Zeiten ändern ſich und wir—„in Ulis“. Als die Novemberſtürme über die oberſchleſtſchen Kohlenreviere hinbrauſten, hatte ſich dort ein polniſcher Wahlverein gebildet, der dem Centrum in allerſchönſter Deutlichkeit den Fehdehand⸗ ſchuh vor die Füße warf. Der Aufruf, den der neue Verein ver⸗ öffentlichte, war von der erſten bis zur letzten Zeile auf das aus der nahen böhmiſchen Nachbarſchaft vertraute Motiv„Nix daitſch“ geſtimmt. Aber darum keine Feindſchaft nicht: es waren ja erſt fünf oder ſechs Wochen ins Land gegangen, daß der kluge Ober⸗ landesgerichtsrath Roeren ſeine rührſelige Broſchüre hatte er⸗ ſcheinen laſſen, in der an der Hand kritiklos zuſammengewürfelter Zeitungsausſchnitte die Polen als die viel duldenden harmloſen Schäflein abgeſchildert wurden. Aber der Aufruf des polniſchen Wahlvereins that mehr: er erklärte dem Centrum offen den Kampf,„weil kein Deutſcher das Recht habe, ſeine Hand nach einem polniſchen(sio!) Mandat auszuſtrecken“, und zum (Abendblatt.) Anderen warf er den Centrum vor, es treibe— Germaniſtrungs⸗ 212 98⸗ polititl! Das war zwar nicht richtig; aber es war 58 bitter, und damals zuerſt begun en 5 8 9 8 deden die Centrumsblätter ihre bes underk und anrer Gelegenheit gegenbelicbten, berzälſcgelen, i hundert und einer Gelegenheit gegen in Schg gein Polen. ie eigenen Landsleute Immerhin— es bliebeine Hoffnung:„ 10; Oberſchleſen der Pan Napieralski mif ſeinem„Katheit in die politiſche Bildung des Centrums in Allem, was ier Paritätsjagd hinausreicht, nicht ſo gering, ſo hätte es ke frei⸗ lich mit ſolcher Hoffnung nicht getröſten können. In Ober⸗ ſchleſien vollzog ſich eben nur derſelbe Prozeß wie überall, auf deutſchem Kolonialboden dergleichen Völkerſplitter das Lüſt⸗ chen überkam, Nation zu ſpielen. Das hob allemal mit rein „bolksthümlichen“ Beſtrebungen an und endete immer beim Radi⸗ kalismus, der in jungtſchechiſcher, junglettiſcher, jungeſtniſcher Verkleidung— je nachdem— die„Folkloriſten“ von ehedem todtſchlug. Wer ſich gewöhnt hatte, hiſtoriſche Entwicklungen im Zuſammenhang zu ſehen, der wußte von vornherein, wie der „Handel ausgehen mußte. Entweder Napieralski und die„Katho⸗ lik“⸗Leute bequemten ſich den Jungen— dem„Gornoslazak“ und ſeinen Leuten— an oder aber der Radikalismus ſchritt über ſie hinweg. Herr Napieralski hat ſich für den erſten Modus enk⸗ ſchieden. Er hat, als Zeichen ſeines guten Willens gegenüber den jugendlichen Stürmern und Drängern erklärt: von einer Wahl des Grafen Balleſtrem in Oberſchleſten, in deſſen angeſtammtem Kreiſe Gleiwitz⸗Lublinitz, dürfe nicht die Rede ſein und das hat dem Faſſe dann den Boden ausgeſchlagen. Zwar die Polen⸗ verliebtheit der Herrn Roeren naheſtehenden„Köln. Bolksztg.“ höret nimmer auf; die hofft bei Herrn Napieralski noch immer auf die Wiederkehr beſſerer Einſiht, aber die„Germania“, die denn doch nicht ſo ganz kurzſichtig iſt, hat kurz und bündig er⸗ klärt: das Parlamentiren hat jetzt ein Ende. Dem Centrum iſt die Wahl des Grafen Balleſtrem juſt in ſeinem angeſtammten Kreiſe eine Ehrenſache und dabei bleibt's: jetzt darf kommen, was will! Dabei wird es denn wohl auch bleiben; die„Germania“ wird in dieſen Stücken die Anſchauungen der Partei vermuthlich richtiger wiedergeben als das Blatt vom Rheine, in dem der ehr⸗ geizige Dr. Bachem häufig eine Privatpolitik auf eigene Fauſt macht. Die ausſchlaggebende Partei hat Sorgen; polniſche Sorgen. Von zwei Seiten ſtürmen die verhätſchelten und geliebten Polen auf ſie ein. In Weſtfalen, in Duisburg, Bochum und Dortmund wollen ſie nicht mehr des Centrums gehorſame Gefolgſchaft ſein; in Oberſchleſien haben ſie allen Ernſtes die Auslieferung aller elf Mandate verlangt. Es wird bitterer Ernſt für das Centrum; die polniſche Gefahr, die man auf dieſer Seite bislang immer zu leugnen liebte, ſtößt jetzt dem Centrum ins eigene Lager. In Kreiſen, die ihm all die Zeit über als ſicher galten, kann es nur noch ſiegen durch fremde Waffenhilfe; durch den guten Willen von Leuten, die nicht einmal Glaubensgenoſſen find. Man könnte angeſichts dieſer Entwicklung eine gewiſſe Ge⸗ nugthuung am Platz finden. Aber die Schadenfreude über des Centrums Mißgeſchicke würde die politiſche Situation am Ende doch nicht erſchöpfen. Freuen wir uns vielmehr, daß das Cen⸗ trum eine handgreifliche Lektion in der Polenfrage bekommt. Vielleicht lernt es dann hinterher doch noch die polniſchen Dinge im deutſchen Lichte betrachten; vielleicht wird die Erkenntniß des Tagesneufakeſten. — Wie König Ednard in Paris beſchützt wird. Die Pariſer Polizen ſteht angeſichts des Beſuches König Eduards VII. in der franzöſiſchen Hauptſtadt vor keiner geringen Aufgabe. Dieſer königliche Beſuch wird, wie der„Gaulois“ ſchreibt, die Mobilmachung aller bekannten und unbekannten Polizeikräfte nöthig machen. Seit einer Woche ſchon beräth M. Lepine mit dem Direktor des allgemeinen Sicherheits⸗ Maſtes und den Hauptführern der ſtädtiſchen Polizei; denn diesmal zuſſen noch ſtriktere Befehle wie beim Beſuch des ruſſiſchen Kaiſer⸗ ares gegeben werden. 1896 begrüßten die Pariſer einſtimmig und warm das ruſſiſche Kaiſerpaar, und es waren mehr Vorſichts⸗ und Ordnungsmaßregeln zu treffen. Diesmal herrſcht dagegen nicht voll⸗ kommene Uebereinſtimmung in Paris, und man muß auch alle be⸗ dauernswerthen Zwiſchenfälle zu vermeiden fuchen. Eine Erſchwe⸗ kung iſt es ferner, daß der körſgliche Zug an einem einzigen Tage be⸗ deutende Strecken zurücklegen wird. Bei dieſer Gelegenheit werden 10 000 Poliziſten aufgeſtellt und durch berittene und Fußſoldaten der Pariſer Garniſon verſtärkt werden. Ebenſo bedeutend iſt die geheime Bewachung; alle verfügbaren Leute, ein wirkliches Heer, werden in der Menge verſtreut ſein. Dem König wird wie ſein Schatten ein beſonderer Kommiſſar folgen, der ihn mit ſeinen Leuten von dem Augenblick an, wo er Frankreich betritt, bis zu ſeiner Einſchiffung in Cherbourg nicht eine Minute verlaſſen wird. Dieſer Beamte wird Eduard VII. in Mondane erwarten, im Sonderzug Platz nehmen und in Paris im Faubourg Saint⸗Honoré wohnen. Unter ſeinem Befehl ſteht eine Garde Eliteinſpektoren, die den Frack mit Eleganz tragen können; denn ſie werden allen Feſten, Empfängen, Galavor⸗ ſtellungen im unmittelbaren Gefolge des Herrſchers beiwohnen. Sie werden noch durch engliſche Sicherheitsbeamte verſtärkt, die dem Körig auf ſeinen Reiſen überall folgen. Ueberdies kommt die aus 500 Mann beſtehende franzöſiſche Abtheilung der er ſliſchen Polizei mit ihrem Thef Meloille näch Paris. Dieſe Detektivs überwachen die in den Pariſer Hotels abgeſtiegenen Engländer und die Zugänge des Faubourg Saint⸗Honors bei dem Aufbruch und der Rückkehr des und engliſchen Polizei von der Portierloge bis zum Schlafzimmer des Königs vertheilf ſein, und zwar in den verſchiedenſten Livreen als Kammerdiener, Thürſteher,„maitre'hétel“. Eduard VII. kann alſo zu keiner Minute des Tages einen Schritt thun, ohne von einer Schaar Poliziſten umgeben zu ſein. Natürlich wird Loubet von ſeiner beſonderen Brigade ebenſo überwacht werden; man kann ſich darnach die Anzahl der Sicherheitsbeamten vorſtellen, die während des königlichen Beſuches in Thätigkeit ſein oird. — Opiumraucher in Frankreich. Auf die gefahrdrohenden Fort⸗ ſchritte, die die aus China gebrachte Gewohnheit des Opiumrauchens in Frankreich macht, lenkt der franzſiſche Marinearzt Dr. Brunet die Aufmerkfamkeit. Seit etwa 15 Jahren haben ſich die Opiumrauch⸗ zimmer in Toulon und Marſeilles ſtändig vermehrt. Die Beamten, Offiziere und Soldaten aus Indochina waren die erſten Kunden, Andere find aus Neugierde gefolgt, und jetzt halten faft alle Damen der Helbwelt ein Opiumrauchzunmer und„werden ein doppeltes Ver⸗ ſeuchungszentrum“. Der Opiumraucher iſt wie der Morphiumeſſer Proſelhtenmacher. Er empfängt bei ſich zu Haufe, erleichtert die Zuſammenkünfbe und weiht ſeine Bekannten gern ein. Er iſt nicht nur glücklich, mit Leuten zufammenzukommen, die ſeinen Geſchmack kheilen, er ermuthigt ſie auch, ſich dem Opiumgenuß hinzugeben, veißt die Zögernden mit ſich fort, zieht Unwiſſende an ſich und macht Nobigen. Es wird ſogar berichtet, daß man auch in manchem am⸗ ſtändigen Hauſe jetzt Opium„in der Familie“ raucht, und nach dem Mittageſſen gibt die Dame des Haufes ihren Gäſten das Zeichen, in das Rauchzimmer zu gehen, wo der Hausherr die Pfeifen Vorbereitet. Dann rauchen Damen und Herren bis zur Morgenröthe ihre Opiumpfeifen und trinken Thee dabei. Man ladet ſich ein, Abends zum Rauchen einiger Pfeifen zu kommen, wie man zu einel Taſſe Thee einladet. Und die Frauen ſind dabei ebenſo eifrig wie die Männer. Das wäre die gelbe„Gefahr in einer anderen Form, und eine Schutzliga gegen das Opium wäre noch gerechtfertigter als die Liga gegen den Mißbrauch des Tabaks. Dr. Brunet perlangt ener⸗ giſche und ſchmelle Maßregeln, um das Uebel zu vernichten, ehe es ßeſten Fau in Frarkreich geßant bat, nämlich Schlieurg der Opuum⸗ königlichen Zuges Im Palais werden Agenten der franzöfiſchen Grafen Balleſtrem noch einmal Gemeingut der Partei, der ſchon vor Jahren erklärte, den Polen müßte gehörig auf den Mund geſchlagen werden. Dem Centrum thäte die Belehrung noth und dem Vaterland, bei Licht beſehen, auch: im Kampf gegen das Polenthum können wir alle deutſchen Hände brauchen. Parlamentsbrief. [] Berlin, 30. April. Durch die Beſchlußunfähigkeit des Reichstags, die ſich herausſtellte am Mittwoch bei der von der Sozialdemokratie be⸗ antragten namentlichen Abſtimmung über den veränderten 8 42 des Krankengeſetzes, war eine beträchtliche Schwierigkeit für das ſtaſtandekommen der für die Arbeiterſchaft wichtigen Novelle ent⸗ 1 Die Sozialdemokratie hatte es in der Hand, ihr miß⸗ iſße dSeſtimmungen aus dem Paragraphen, welcher die Befug⸗ ershi, Aufſichtsbehörde über die Krankenkaſſenvorſtände um⸗ die Vera ntfauszubringen. Denn keine Partei im Hauſe mochte in der Kommtung auf ſich laden, das in mühſamen Berathungen Punktes willen an und im Plenum verhandelte Geſetz um eines heute am letzten Ta Scheitern zu bringen.— In der erſten der eder Seſſion und der Legislaturperiode ab⸗ ehaltenen Sitzungen 8 die Grundlage des Komfkde ſſfes 15 1 19 bwiſche 8 miſſe annt gegeben, das zwi Centrum und abgeſchloſſen war. Das Centrum verzichtete auf den Antrag n i Anen ber wee n en bebe belen der Amtspflichten bei der Kaſſchee 9 8 eintreten können. Die Sogzialdenührung eine Enthebung ſolle 5 gratie zog unter dieſen Um⸗ ſtänden ihren Antrag auf namentlichen pſtimmung zurück. Nach⸗ dem dieſe Schwierigkeit aus dem Wett die Elfeneeng des Reſtes der zweiten edeng eiee mäßig leicht und raſch vor ſich gehen; krathung 1 faßten ſich auch in der Begründung ihrer wetteesie anträge ſo kurz wie möglich, und eine Viertelftunle dgt 1 Uhr durfte die zweite Berathung des Krankengeſetzes für beendet erklärt werden. Präſident Graf Balleſtrem ſetzte die dritte Berathung auf die Tagesordnung einer um 1% Uhr auf⸗ zunehmenden neuen Sitzung(der 302.) Der gegebenen Situation entſprechend wurde die Generaldebatte eröffnet vom Abg. Trimborn(Centr.), der ſich bemühte, die Verbeugung, welche ſeine Partei der Sozialdemokratie machte, indem ſte auf Anträge verzichtete, an denen ſie prinzipiell feſthält, zurückzuführen auf die Schätzung des Werthes, den die Krankennovelle für die Arbeiter habe. Sehr ſcharf wurde das ſozialdemokratiſch⸗ centrümliche Kompromiß angegriffen und verurtheilt von dem Sprecher den deutſchen Reichspartei, dem Abg. Dr. Arendt. Der Redner kam auf die Klagen der rechten Seite über das Verhalten der Regier⸗ ung in der Frage der Bekämpfung der Sozialdemokratie und in der Frage der Kündigung der Handelsverträge zurück. Staats⸗ ſekretär Graf v. Poſadowsky erklärte demgegenüber zur Frage der Handelsverträge, die Regierung nehme dieſelbe viel zu ernſt und betrachte ſie als zu akut, um ſich in einem Stadium zu ihr zu äußern, in dem die Exekutive eine viel zu große Verantwort⸗ ung habe. Nach Reden des Abg. Rveſicke⸗Deſſau(freiſ. Bgg.), Stötzel(Centr.), Stadthagen(Soz.) und v. Savigny wurde die Generaldiskuſſion geſchloſſen, 10 Minuten ſpäter war auch die Spezialdiskuffion erledigt. Da kein Widerſpruch geltend ge⸗ macht wurde, konnte unmittelbar darauf die Geſammtabſtimmung bauchzimmer und das Geſetz, daß Apotheker nur gegen ärskliche Ver⸗ ordnung Opium verkaufen dütrfen. — Karl Auguſt und die Scheuerfrau. Ein Jahrhundert iſt'es etwa her, daß der Wiederaufbau des abgebrannten Weimarer Schloſſes nach 14jähriger Arbeit vollendet worden war. Am 1. Auguſt 180³ konnte, wie nach der„Voſſ. Ztg.“ Gleonore v. Bojanomski in ihrem foeben bei Cotta erſchienenen Lebensbilde der Großherzogin Luife, der Gemahlin Karl Auguſts, erzählt, der Hof den Neubau beziehen, der den weimariſchen Damen Anlaß zu entzückten Briefen über die Pracht und die geſchmackvolle Einrichtung der Räume gab Charkotte Schilber berichtet aus der feſtlichen Ueberſiedkung folgende miedliche Geſchichte:„Als den erſten Tag im Schloſſe gegeſſen wurde, wobei die Herzogim ſehr munter war, führte der Herzog ſie nach dem Eſſen im ganzen Schloß herum, und ſo auch in die Küche, da dam eine alte garſtige Scheuerfrau heraus und war fo entzückt, daß ſte den Hergog küßte. Die Bürger brachten Ständchens, in allen Gaſſen wurde ge⸗ tanzt. Die Arbeiter bekamen jede Klaſſe einen Ball. Das Bild des von der Scheuerfrau geküßten Landesfürſten erinnert in ſeiner ganzen Drolligkeit an Reuters„Dörchläuchting“ und ſeine Bäckerfrau. — Das Geheimniß der„ewigen Jugend“. Anläßlich der Taur⸗ nse der Patti ſchreibt ein amerilaniſches Blatt: Es wird geſagt daß dieſe wunderbare Frau um 25 Jahre fünger ausſieht, als ſte 25 iſt. Nicht nur hinter dem Rampenlicht, ſondern auch bei h Sormenlicht ſieht ſie wie eine Frau von 35 Jahren aus. Worin beſtet nun das Geheimniß ihrer Jugend und Kraft? Ihr guter geiſtiger und körperlicher Zuſtand iſt das Ergebniß ihrer eigenen Intelligenz und Willenskraft. Als Kind ſchon ſagte ſie zu ſich:„Ich will ſung ſein, ſo lange ich lebe, und ſie hat ihre Energie curf die Erfüllung dieſes Entſchluſſes verwandt. Von der früheſten Jugend an iſt ſie für die Bewegung im Freien geweſen. Die Winde haben ſie wuveht, der Sonmenſchein ſie gebadet. Sie weiß, was es heißt, in enger Be⸗ rührung mit der Natur zu bleiben, die den Lebensozon lieſert. Nie⸗ mals iſt ſie mürriſch oder chniſch geworden, und auch am dunkekſten Himmel hat ſie ſtets ein blaues Stückchen geſehen. Sie iſt Optimiſtin und hat immer geglaubt, daß es in der Welt mehr Gutes als Böſes, ů größten Theil von ſchädlichen Inſekten nähren. 2. Selfe, Generak⸗Anzerner. Mannheim 1. Mal. vorgenommen werden. Dieſe ergab eine große Mehrheit für das Geſetz, das gegen die Stimmen der Sozialdemo⸗ kratie und eines Theils der Reichspartei zur Annahme gelangte. Es mußte nunmehr noch über die Reſolutionen befunden werden. Nach Annahme der Reſolutionen ergriff der Präſident das Wort und wies darauf hin, daß der Reichstag am Ende einer der wichtigſten und arbeitsreichſten Seſſionen ſtehe. Sie dauerte 1 Jahr und 226 Tage. Die Geſchäftsüberſicht nimmt im Druck allein 21 Seiten in Anſpruch. Den Dank, welchen im Namen des Hauſes der Vorſitzende der konſervativen Fraktion v. Nor⸗ mann dem Präſidenten darbrachte, erwiderte dieſer, unter der Verſicherung ſeines ſteten Bemühens, ſich nur von ſachlichen Motiven leiten zu laſſen, mit dem Bedauern, daß nicht mehr der frühere Präſtdent v. Levetzow das habe zum Ausdruck bringen können, was v. Normann ſagte. Dann erhob ſich der Reichs⸗ kanzler zur Verleſung der Schlußbotſchaft, erklärte die Seſſion für geſchloſſen, und Graf Balleſtrem forderte die An⸗ weſenden auf, dem Gefühle der Liebe, Treue und Ergebenheit gegen das Reichsoberhaupt Ausdruck zu geben. Die Sozial⸗ demokraten hatten, wie üblich, den Saal verlaſſen, als der aus vollem Herzen kommende Hochruf euf den deutſchen Kaiſer das Ende einer Seſſion und einer Legislaturperiode des deutſchen Reichstags bildete, die das erſte Jahrzehnt der Geſetzgebungs⸗ perioden im neuen Reiche zum Abſchluß gebracht hat. Internationale Streikſtatiſtik. () Eine ſtarke Zunahme hat die Streikbewegung im März er⸗ fahren. Während in Deutſchland, Frankreich und England zuſam⸗ mengenommen im Februar 86 Streikfälle gezählt wurden, waren es im März 184. Die Zahl der Streikenden betrug, ſoweit dieſe Zif⸗ fern ſchon feſtgeſtellt ſind, in Frankreich 4728 gegen 3489 im Februar und in England 9784 gegen 3658. Die ſtarke Zunahme der Be⸗ theiligten in England entfällt hauptſächlich auf den Bergbau, in dem 15 Ausſtände mit 7108 Betheiligten gezählt wurden. In Frankreich fanden nur kleinere Ausſtände ſtatt, die gegenüber der großen Bewegung im benachbarten Holland in ihrer Bedeutung faſt verſchwanden. Ein neuer Ausſtand der Eiſenbahnarbeiter, der ſehr raſch zu einem Generalausſtand ſich anwuchs, lähmte in den holländiſchen Städten Handel und Wandel. Allerdings, der Ausſtaub ging ebenſo vaſch zu Ende, als er unerwartet gekommen war Ab⸗ geſehen von der großen Streilbewegung, die mit dem Vorgehen der Eiſenbahner und der Amſterdamer Gemeindearbeiter zuſanimenhing, fanden auch in verſchiedenen kleineren Orten, namentlich im Bau⸗ gewerbe Ausſtände ſtatt. Recht lebhaft war die Beroegung in It a⸗ lien, wo außer dem großen Buchdruckerſtreik in Rom, an denm ſich mehr als 2000 Mann betheiligten, ein ziemlich umfangreicher Stein⸗ brucharbeiterſtreik in Oberitalien ſtattfand Auf den großen Stein⸗ brüchen von Baveno, Gravellona und Fariolo legten Ende Märs über 1000 Steinbrucharbeiter die Arbeit nieder, nachdem ihre Lohn⸗ forderungen von den Unternehmern abgelehnt worden waren. Aeußerſt lebhaft war die Lohnbetegung ferner in Ungarn, wo die 100 HBeäcker den Streik über ganz Ungarn beſchloſſen hatten. In vielen Städten kam es auch am 15. März zum Ausſtand, durch den die 10ſtündige Arbeitszeit, ein Mindeſtwochenlohn ſowie die ſtrenge Ein⸗ haltung der Sonntagsrvhe erreicht werden ſollten. Ein blutiges Ende nahm ein Streik in den Giſenwerken von Slatoufſt(Rußland), wo etwa 500 grkeiter wegen der Einführung neuer Arbeitsbücher die Arbeit niederlegten. Die Arbeiter, welche ſich in der Nähe des Poli⸗ geigebäudes, in dem 3 Arbeiter feſtſaßen, ſammtelten, kamen der Auf⸗ forderung, auseinanderzugehen, nicht nach. Die Folge war, daß das Militär eine Salve abgab, durch die 28 Arbeiter getödtet und über 50 verwundet wurden. Der Ausſtand war damit zu Ende, und die Arbeiter nahmen die Arbeit wieder auf. Auch aus Japan liegen Streiknachrichten vor. Auf einem Eiſenwerk in Hokohama endete ein Streik der Maſchiniſten erfolgreich, während in Tokio ein Streik der Briefträger damit ſchloß, daß die Polizei die Mehrzahl der Strei⸗ kenden in Haft nahm. Eine ſtarke Zunahme von Ausſtänden hatten im März die Vereinigten Staaten zu verzeichnen. In 438 Schiffsbauhäfen von Newyork und Umgegend ſtellten die Keſſelſchmiede die Arbeit ein. Zahlreich waren ferner die Ausſtände in der Eiſen⸗ induſtrie, im Eiſenbahnbau und im Textilgewerbe. Auch auf verſchie⸗ denen großen Bauten in Newyork und anderen Städten traten Unter⸗ brechungen infolge von Streiks ein. Im Staate Wisconſin legten ſänuntliche Arbeiter in den Holzſchleifereien und Papierfabriken die Arbeit nieder. Kleinere Ausſtände wurden aus allen Theilen des Landes außerdem noch gemeldet. Politische Uebersicht. Mannheim, 1. Mai 19038. Ueber das Verhältniß der Parteſen bei den Wahlen führte der bekannte Führer des pfälziſchen Centrums, Herr Dr. Siben⸗ODeidesheim, in der vorgeſtern in Neuſtadt a. H. ſtattgefundenen Generalverſammlung des Centrumsvereins der falz aus: „Die Parkeikonſtellation bei der Berathung des Zolltarifs im Reichstage ließ hoffen, daß auch bei den kommenden Reichstags⸗ wahlen die damaligen Mehrheitsparteien in andere Beziehungen träten, als es früher der Fall war. Gewiſſenloſe Hetzer aber haben dieſe Hoffnung vernichtet, indem ſie das Centrum als konfeſſionelle Partei und als politiſche Vertretung der Kirche hinzuſtellen ſuchten, um die im Glauben von uns getrennten Volkstheile gegen uns auf⸗ zureigen. Die Namen Du Moulin, Hoensbroech, Böhtlingk ete, be⸗ zeichnen eine konfeſſionelle Hetze, wie ſie in der Zeit des Kultur⸗ kampfes kaum heftiger gegen uns tobte. Leider haben die Hetzer in der nationalliberalen Partei ſtarken Rückhalt gefunden. Schon vor über 10 Jahren hat der verſtorbene Reichzrath Buhl dem Ge⸗ danken Ausdruck gegeben, daß die politiſche Entwickelung in Deutſch⸗ Jand das Centrum und die Nationalliberalen zuſammenführen würde. Allein die Liberalen, welche dieſe Anſicht haben, ſind nicht zahlreich und nicht energiſch genug in der Vertretung dieſes Gedankens. Es ſcheint, daß ſie das Kommando den Unteroffizieren überlaſſen, da ſie hinter dieſen die Maſſen zu vermuthen ſcheinen. Infolge der kon⸗ feſſionellen Hetze iſt nun ein Zuſammengehen mit dieſen Parteien unmöglich geworden. Angeſichts dieſer Hetze brauchen ſich die liberalen Herren nicht zu wundern, wenn bei uns die Parole ertönt:„Unter keinen Umſtänden einen Nationalliberalen“.(Lebhafter Beifall.) Das ſoll nun einſtweilen unſererſeits noch keine Wahlparole ſein, ſondern nur ein Gedanke zur Erwägung; denn wir ſorgen heute nur für die Hauptwahl. Wenn die Stichwahlen kommen, bleibt es noch zu entſcheiden, welche Parole wir ausgeben werden. Wir werden dann zweifellos in einigen Wahlkreiſen die Entſcheidung haben, und in anderen vielleicht die Unterſtützung anderer Parteien in Anſpruch nehmen müſſen. Daher ſollen wir mit möglichſter Vorſicht operiren, gewiſſermaßen wie ein Schachſpieler, der die Entſcheidung gibt nach dem Zug, den die Wähler am 16. Juni machen.“ Wenn man dieſe Ausführungen des Herrn Dr. Silen unter Zugrundelegung der parteipolitiſchen Verhältniſſe in ver Pfalz und des Ausfalls der früheren Reichstagswahl⸗n“ beurtheilt, iſt aus ihnen die in Ausſicht ſtehende Unterſtüßaug der Sozialdemo⸗ kraten in den Stichwahlen unſchwer herauszuleſen. Die Maſſenausſperrungen in Pirmaſens und Iſerlohn dauern trotz aller Friedensvermittelungen fort. Die Ausgeſperr⸗ ten verhalten ſich im Allgemeinen ruhig. In Pirmaſens haben ſie aus ihren Reihen 100 Ordner beſtellt, die an weißen Armbinden kenntlich ſind und den Ordnungsdienſt in der Stadt berſehen. Das bayeriſche Miniſterium des Innern hat zum Zweck eines Einigungsverſuchs einen Miniſterialrath und den Centrolfabrikinſpektor von München nach Pirmaſens geſandt, die auch mit den Arbeitern und Fabrikanten unterhandelt haben, leiber vergeblich. Die Fabrikanten beſtehen darauf, bei der Wiedereinſtellung der Arbeiter eine Ausleſe zu halten, was die Arbeiter zurückweiſen. Gegen die nichtorganiſirten ausgeſperrten Arbeiter wollen, ſo ſchreibt die„Soziale Praxis“, die Fabrikanten inſoſern Rückſicht üben, als ihnen der Fabrikantenverein eine Unterſtützung in derſelben Höhe zahlen will, wie ſie die Organi⸗ ſtrten bekommen. In Iſerlohn haben die Geſchäftsleute, die auf die Kundſchaft der Arbeiter angewieſen ſind und deshalb durch die Ausſperrung geſchädigt werden, den Regierungspräſi⸗ denten erſucht, Einigungsverhandlungen einzuleiten. Der Re⸗ gierungspräſident ſoll das Erſuchen abgelehnt haben, was gegen das Verhalten der bayeriſchen Regierung ſehr abſtechen würde. Hierauf haben die Geſchäftsleute ſowohl bei der Fabrikanten⸗ Vereinigung wie bei den Gewerkſchafte angefragt, ob ſie zu er⸗ neuten Vergleichsverhandlungen bereit ſeien. Das Gewerkſchafts⸗ kartell hat ſeine Bereitwilligkeit erklärt, während die Fabrikanten⸗ Vereinigung rundweg ablehnte. Inzwiſchen wird für die Aus⸗ geſperrten in Pirmaſens und Iſerlohn unter der Arbeiterſchaft fleißig geſammelt, namentlich ſeitens der organiſirten Arbeiter, welche die gewerkſchaftliche Organiſation der Ausgeſperrten be⸗ droht ſehen. An dieſen Sammlungen betheiligen ſich die verſchie⸗ denen Organiſationen(freie, chriſtliche und Hirſch⸗Duncker'ſche) mit dem gleichen Eifer. Das„Correſpondenzblatt der Gewerk⸗ ſchaften Deutſchlands“ meint, mit der Vernichtung der Gewerk⸗ ſchaften werde es nichts ſein. Die Zeiten ſeien für Deutſchland vorbei, daß eine Gewerkſchaft durch Ausſperrung ihrer Mitglieder zu Grunde gerichtet werden könne. Dieſe Gewaltakte würden im Gegentheil den Widerſtand der Arbeiter kräftigen; der aufge⸗ zwungene Kampf werde für tauſende unorganiſirte Arbeiter zur Schule der Organiſation, und in wenigen Jahren würden die Gewerkſchaften den zu früh triumphirenden Unternehmerverbän⸗ den die Vertragsbedingungen diktiren, unter denen der Arbeiter ſeine Arbeitskraft verkaufe. Zur Aufhebung des§ 2 des Jefnitengeſetzes. Ueber die Entſtehung der Bewegung gegen die Aufhebung des§ 2 des Jeſuitengeſetzes macht die„Nationall. Korr.“ in einer Polemik gegen das Berliner Centrumsblatt„Germania“ folgende zutreffende Ausführungen: Die nattonalliberale Partei will keinen neuen Kulturkampf, aber auch nicht die Unterdrückung der Glaubens⸗, Wiſſens⸗ und Forſchungsfreiheit durch den Ultra⸗ montanismus. Wenn ſ. Z. ſelbſt hervorragende Mitglieder der nationalliberalen Fraktion für die Aufhebung des§ 2 des Jeſuitengeſetzes, dieſes Expatriirungs⸗ und Internirungspara⸗ graphen ſtimmten, ſo geſchah dies in der Ueberzeugung, einen weiteren Schritt des Ausgleichs der Gegenſätze zwiſchen Staat und Kirche zu thun. Wenn gegenüber dem wiederholten Hin⸗ weis auf dieſe Thatſache jetzt die„Germania“ höhnt, demnach werde die nationalliberale Partei konſequenter Weiſe auch alle Beſtrebungen gegen die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes ver⸗ urtheilen, von welcher Seite ſie immer kommen möge, z. B. auch von Seiten des Evangeliſchen Bundes, ſo müſſen wir denn auch die Frage aufwerfen: Seit wann iſt denn die Aufhebung des Paragraphen 2 gleichbedeutend mit der des ganzen Geſetzes über⸗ haupt? Wollte die„Germanfa“ mit einiger Unbefangenheit an die Prüfung der Frage herantreten, Wer und Was die eigent⸗ liche Schuld trägt, daß alsbald nach der bekannten Erklärung des Reichskanzlers im Reichstage eine mehr oder weniger ſcharfe Beſwegung gegen die Aufhebung des ganzen Geſetzes einſetzte, ſo ——— Glück als Elend gibt, und für dieſe„beſſeren Dinge“ hat ſie von ihrer Kindheit bis jetzt unerſchütterlich gelebt. — Vogelmord in Rußland. Aus Moskau wird einem engliſchen Blatte berichtet: Für die Elſtern, die ſich in der Umgegend Moskaus zahlreich finden, kommt eine ſchlechte Zeit. Eine Berliner Firma allein hat den Auftrag gegeben, ſofort 80 000 Elſtern zu liefern, die als Schmuck für Damenhüte gebraucht werden. Die Landwirthe be⸗ Hagen ein derartiges Maſſenabſchlachten von Vögeln, die ſich zum Rußland iſt in der ketzten Zeit unliebſam berühmt geworden wegen des Abſchlachtens wilder Vögel zu Putzfedern. Archangel iſt ein bekannter Mittelpunkt für den Export von Vogelflügeln und Federn. Hälſe von Tauchern in großen Mengen als Beſatz für Mäntel, Muffen, Boas u. ſ. verkauft. Die Flügel der weißen Schneehühner werden in großen Ladungen nach Archangel gebracht; eine ſolche Ladung beträgt gewöhnlich gehn Tons. Das weiße Gefieder des Schneehuhns hat die ungewöhnliche Eigenſchaft, daß es beim Färben jede Farbe annimmt und dann als Hutſchmuck gebraucht werden kann. — Eine neue Affenart, die in Ehina lebt, iſt der Rhinopithecus brelichi, über den Mr. Thomas der Zyologiſchen Geſellſchaft in London Mittheilungen gemacht hat. Der erſte Rhinopithecus, den man ge⸗ kannt hat, iſt der Rh. roxellange, der 1870 entdeckt und bon Armand David beſchrheben worden iſt. Der zweite, der Kh. biett, ſtammt aus Dort werden die dem Jahre 1897. Dieſen beiden franzöſiſchen Entdeckungen fügt Thomas eine engliſche hinzu. Sie kommt aus Kwei⸗Chan, im Süden von Sze⸗Chouan und füdöſtlich vom oberen Mekong. Das Thier iſt von großem Wuchs, ſein Schwanz iſt faſt einen Meter lang, die Haare ſind lang, von ſchiefergrauer Farbe mit gelblichen Flecken auf den Gliedmaßen und einem weißen Fleck zwiſchen den Schultern. Wie die anderen Affen der Gattung Rhinopitheeus hat auch dieſe Art eine ſehr kurze Stülpnaſe. — Die Idealbraut des deutſchen Kronprinzen. Die franzöſiſche Frauenzeitung„Feming“ hat im Intereſſe unſeres Kronprinzen eine eigenartige Konkurrenz veranſtaltet. Das Blatt hat nämlich in ſeiner Aprilnummer ſeine Leſerinnen erſucht, dem Kronprinzen eine Braut zu wählen. Die Redaktion nannte folgende Kandidatinnen: Die Prin⸗ zeſſinnen Hildegard und Annunziata von Bayern, Alice, Margarethe und Patricia von Großbritannien, Ena von Battenberg, Thyria von Dänemark, Beatrice von Sachſen⸗Coburg und die Infantin Maria Thereſia. Jene Leſerin des Blattes, welche den Namen derfenigen Kandidatin errathen würde, der bei dieſem Plebiſett die meiſten Stimmen zufallen würpden, ſollte als Stegerin eine reizende Haar⸗ nedel im Preiſe von 300 Franes erhalten. Dieſe Prinzeſſin, die von den meiſten Damen ausgewählt würde, ſollte alſo ſo etwas, wie die Idealbraut darſtellen. Das Ergebniß der Konkurrenz wird in vier Wochen bublizirt.(I) wird ſie nicht umhin können, zuzugeben, daß die Bewegung zr ſehr erheblichen Theil auf das Centrum ſelbſt zurückzuführen i Denn die Erklärung des Grafen Bülow wurde im Neichstag vo! Centrum ſofort damit beantwortet: der Aufhebung des§ müſſe nun aber auch die Aufhebung des ganzen Geſetzes folgend⸗ Dieſe Kundgebung hat nicht blos evangeliſche, ſondern auch weite Kreiſe der katholiſchen Bevölkerung erregt. Der Trierer Schul⸗ ſtreit kam dann dazu, der, ſtetig vom Kaplan Dasbach in der ihm zu Gebote ſtehenden Preſſe geſchürt, die Bewegung weiter tragen und vertiefen mußte. Die Verantwortung dafür fällt lediglich dem Centrum und dem folgenreichen Trierer Schul⸗ ſtreit zu. —— Deutsches Reich. * Berlin, 30. April.(Verſicherungsvertrag.) Der in allernächſter Zeit zur Verſendung an die Einzelregierungen gelangende Entwurf über den Verſicherungsvertrag ſoll gutem Vernehmen nach Vorſchriften, welche die Vertrags⸗ freiheit beſchränken, auf die Transportverſicherung, die Kredit⸗ verſicherung, die Verſicherung gegen Kursverluſte und die Rück⸗ verſicherung nicht zur Anwendung bringen. II usland. * Frankreich.(zum Beſuche König Eduards in Paris) wird uns geſchrieben: An den Mauern des zweiten Pariſer Arrondiſſements(Börſe) iſt folgender Aufruf an⸗ geſchlagen:„Fabrikanten, Kaufleute, Handelsbefliſſene! Seit einiger Zeit predigen Nationaliſtenblätter Feindſeligkeit gegen Endland und fordern die Pariſer auf, gegen den König Eduard zu manifeſtiren. Die franzöſiſchen Kaufleute und Induſtriellen proteſtiren nachdrücklich gegen ſolche Manöver, deren Gelingen zur Folge hätte, dem Pariſer Handel, und namentlich dem des zweiten Arrondiſſements zu ſchaden, deſſen Verkehr mit England ein ſo beträchtlicher iſt. Dadurch würde auch die Lage der Han⸗ delsangeſtellten, die jetzt ſchon eine unerfreuliche iſt, noch bedeutend erſchwert. So erweiſt ſich der Nationalismus als einer der ärgſten Feinde des Pariſer Handels, der franzöſiſchen Induſtrie, der franzöſiſchen Angeſtellten und folglich Frankreichs. Des werden wir eingedenk bleiben.“(Diele Drohung ſoll wohl Syve⸗ ton gelten, deſſen Wahl gegen Meſureur im 2. Pariſer Arrondiſſe⸗ ment erſt kürzlich invalidirt wurde, und für deſſen Wiederwahl jetzt alle Hebel in Bewegung geſetzt werden. D..)— Wie weiter gemeldet wird, hätten an dem Rennen in Longchamp, das zu Ehren König Eduards veranſtaltet wird, ſich zwei ausgezeichnete Pferde von Deschamps betheiligen ſollen. Da aber das eine Krüger und das andere Boer heißt, ſo zieht ihr Beſitzer ſie vom Feſtprogramm zurück, um nicht bei König Eduard unliebſame Erinnerungen aufzufriſchen und etwaigen boerenfreundlichen De⸗ monſtrationen auf dem Rennplatze vorzubeugen. Fur Wahlbewegung. (hHeidelberg, 30. April. In Wieblingen wurde ein nationalliberaler Verein gegründet, dem ſofort 70 Mitglieder beitraten. 1*** * Mainz, 30. April. Vor Kurzem ſtellte der Bund der Landwirthe den„nationalliberalen“ Landtagsabgeordneten Schönberger als Gegenkandidaten gegen den ſozialdemokratiſchen Reichstagskandidaten Ulrich für den Wahlkreis Offenbach⸗ Dieburg auf. Geſtern haben nun, wie der„Darmſt. Tägl. Anz.“ meldet, die Nationalliberalen, Antiſemiten und der Bund der Landwirthe in einer Verſammlung in Reinheim eine zweite Kan⸗ didatur proklamirt und den Stadtverordneten Böhm⸗Offen⸗ bach einſtimmig vorgeſchlagen. ** [J Berlin, 30. April. Am Vorabend des Delegirten⸗ tages der nationalliberalen Paxtei findet eine geſellige Zu⸗ ſammenkunft in den Reſtaurationsräumen des Reichstages ſtatt, wobei Einführung von Gäſten geſtattet iſt.— Einziger Gegen⸗ ſtand der Tagesordnung des Delegirtentages(11½ Uhr Vormittags am 3. Mai im großen Saal des Kaiſerhofes) iſt Berathung und Beſchlußfaſſung über den allgemeinen Wahl⸗ adufruf.— Nachmittags 4½ Uhr findet ein gemeinſames Eſſen im Kaiſerhof ſtatt. 2** * Berlin, 30. April. Die freikonſervative Partei hat ihren Wahlaufruf erſcheinen laſſen. Der Aufruf, der ohne Frage geſchickt und eindringlich geſchrieben iſt, ſchließt mit den Worten: „Unſer Grundſatz bleibt:„das Vaterland über der Partei, das Gemeinwohl über die Sonderintereſſen!“ Feſter Zuſammenſchluß aller ſtaatserhaltenden Elemente auf dem Boden ſtarker monarchiſcher Inſtitutionen— Sammlung der patriotiſchen Männer von rechts und lints— Abwehr gegen ſozialiſtiſche, radikale und rückſchrittliche Beſtrebungen— kräftiges Eintreten für die Beſeitigung wirklicher Mißſtände— ſtetige und gedeihliche Fortentwicklung unſeres Staats⸗ lebens und der guten Traditionen bürgerlicher Freiheit und feſter ſtaatlicher Ordnung— Stärkung des Reiches nach innen und nach außen— gleichmäßige Pflege aller Zweige des heimiſchen Erwerbs⸗ lebens ſind ſtets die leitenden Geſichtspunkte der Reichspartei g⸗⸗ weſen. Sie werden auch ihr Leitſtern für die Zukunft bleibenn Das klingt, wie geſagt, recht ſympathiſch, ordentlich ver⸗ heißungsvoll und freimüthig. Und wenn die Partei ſich ſtark machen wollte, dieſem Programm im künftigen Reichstag zur Verwirklichung zu verhelfen, könnte man ſie nur beglückwünſchen: die Mächte des Beharrens, die für das Staatsleben ebenſowenig zu entbehren ſind, wie die des Fortſchritts, ſind in Preußen⸗ Deutſchland ſeit geraumer Weile in bedenklicher Hut. Indeß, mit Worten läßt ſich trefflich ſtreiten; auf die Thaten allein kommt's an. Und in der Beziehung hat die freikonſervative Partei uns in den letzten Zeitläuften nicht eigentlich verwöhnt. **** Sozialdemokratiſche Wahlſitten. Mitteldeutſchland wird der„Natl. Corr.“ eine Epiſode erzählt, die einigermaßen Aufklärung gibt, durch welche Mittel die Sozialdemokratie in den Beſitz ſo mancher, nicht für dieſe Partei beſtimmter vertraulicher Mitthetlungen gelangt. In einer Wählerverſammlung rühmte ſich der ſozialdemokratiſche Redner ſogar, er habe ſich unter der Maske eines Bauern in die Ver⸗ ſammlung von Vertrauensmännern des Bundes der Landwirthe eingeſchlichen, um den Inhalt dieſer vertraulichen Beſprechungen zu erfahren—— alſo verwerflichſte Spionage. Auguſt Bebel hat im Reichstage oft recht treffende Worte gegen das Spionageſyſtem gefunden; im Kampfe gegen die anderen Parteien ſcheint jedoch den„Genoſſen“ die Anwendung gerade der Mittel —.———————————————————— ²˙wm ³.. ̃—..——————— Aus Wambeim, 1. Mat.. GeneralAnzeiger. 8. Seite. kubt, die als Anzeichen„vom Verfall der bürgerlichen Geſell⸗ aft“ von der Reichstribüne herab mit allem Aufgebot ſittlicher Pntrüſtung durch die Ober⸗Genoſſen ſtigmatiſirt werden. Aus Stadt und Land. Maunheim, 1 Mai 1903. * Badiſcher Landes⸗Gartenbauverein. Die diesjährige Haupt⸗ ausſchußſitzung des Badiſchen Landes⸗Gartenbauvereins findet am ., 8. und 4. Mai in Weinheim ſtatt. * Einen kühlen Sommer ſtellt Falb in Ausſicht. Er ſchreibt: Das abnorme Verhalten der Witterung, das nun in vorgerückter Frühjahrszeit über ganz Mitteleuropa ausgebreitete und ergiebige Schneefälle, ſtellenweiſe verbunden mit orkanähnlichen Stürmen, ge⸗ bracht hat, wird verſtändlich, wenn wir uns in der Auffaſſung der atmoſphäriſchen Verhältniſſe und Vorgänge auf den Standpunkt ſtellen, welchen ich bereits im vorigen Sommer gelegentlich der da⸗ maligen ungewöhnlichen Witterungsvorgänge gekennzeichnet habe. Dort wurde auf die ausnahmsweiſen, dem Jahre 1902 und zum Theil auch noch dem laufenden Jahre eigenthümlichen Mondſtellungen hin⸗ gewieſen, die eine Neigung der Luft zu aufſteigenden Bewegungen zur Folge hatten. Es iſt geſagt worden, daß in jenem Jahre die Zahl der kritiſchen Termine erſter Ordnung das höchſtmögliche Maxi⸗ mum 14 und in dieſem Jahre 13 erreicht habe. Ein regneriſches und Ekühles Sommerwetter war die Folge. Ein Wiener Meteorologe hatte aaaus meiner Mittheilung eiligſt den Schluß gezogen, daß der darauf folgende Winter der ſtrengſte ſeit 50 Jahren werde. Die Anſchauung des Verfaſſers, die auch in ſeinen Prognoſen zum Ausdruck kam, da⸗ gegen war, daß der Winter milde ſein werde. Und das war thatſäch⸗ lich der Fall. Doch in der erſten Hälfte des Dezember ſchien es, als ſollte der Wiener Meteorologe Recht behalten. Es herrſchte 12 Tage lang ein ſehr kaltes, mit ausgebreiteten und ergiebigen Schneefällen verbundenes Wetter. Aber der kritiſche Termin des 15. Dezember, welcher ſich durch eine ganz beſonders große Mondnähe auszeichnete, machte dieſem Zuſtand ein Ende. Es trat ein plötzlicher Wetterumſchlag ein, und der folgende Winter war mit ganz kurzen Ausnahmen warm. Das rauhe Wetter in der erſten Hälfte des Dezember ſtellte ſich ſomit nur als ein Uebergang vom ungewöhnlichen Sommer zum ungewöhnlichen Winter dar. Da nun aus dem oben angeführten Grunde auch für den Sommer 1903 ein kühles, regneriſches Wetter zu erwarten iſt, ſo konnte man konſequenterweiſe ſchon im Voraus annehmen, daß auch diesmal der Uebergang nicht minder ſchroff ver⸗ laufen werde. Und es iſt nicht zu überſehen, daß der Eintritt der gegenwärtigen abnormen Witterung ſich an den 12. April, einen durch eine Mondfinſterniß verſtärkten kritiſchen Termin erſter Ordnung an⸗ ſchloß. Es iſt wahrſcheinlich, ß mit dieſer Uebergangswitterung die Auslöſung kalter Oſtwinde bel unt, die den folgenden Sommer be⸗ herrſchen werden. * Der Weltreiſende Emil Pohlig, der ſich auch als Reiſeſchrift⸗ ſteller einen Namen gemacht hat, wird auch in Mannheim demnächſt einen öffentlichen Vortrag über ſeine hochintereſſanten Reiſeerlebniſſe halten. Von San Franzisko aus unternahm Herr Pohlig, ein ge⸗ borener Rheinländer(aus Solingen) ohne Geld ſeine Weltreiſe infolge einer Wette um 75 000 Dollars, die dahin ging, 62 000 Kilometer zu Fuß und 40 000 Kilometer zu Waſſer zurückzulegen. Dieſes Unternehmen rief im Jahre 1897, als der jetzt 31 Jahre alte Reiſende das große Wagniß antrat, ein allgemeines Erſtaunen her⸗ vor. 1899, als Herr Pohlig Deutſchland von Aachen aus bis Memel durchquerte, hielt er in zahlreichen Städten Vorträge über ſeine Er⸗ lebniſſe und Abenteuer, die allerorts mit viel Intereſſe angehört und in zahlreichen Zeitungen ſowie Zeitſchriften publizirt wurden. Am 28. November 1899 überſchritt Herr Pohlig die deutſche Grenze, kam auf ruſſiſches Gebiet und reiſte über Riga und Dorpat nach Peters⸗ burg. Von hier aus lenkte er ſeine Schritte über Moskau, Kursk, Noworoſiskaja am Schwarzen Meer nach dem herrlichen Kaukaſus beſtieg den majeſtätiſchen Kasbeck und Kreutzberg, von wo aus er nach Tiflis marſchirte. Von dort ging es über Hatſchekent, Jeliſa⸗ wetwol nach der deutſchen Kolonie St. Helenendorf; bei den biederen —— eee deutſchen Koloniſten fand er herzliche Aufnahme, und mit neu geſtärkten Gliedern trottete er durch die unwirthlichen transkaukaſiſchen Steppen nach Baku am Kaſpiſchen Meere. Er zog dann durch Armenien und Buchara, von dort nach Ispahan, Teheran, durch ganz Perſien und durch die Mandſchurei nach China. Hier ftellten ſich unſerem tapferen Fußgänger große Schwierigkeiten in den Weg, da ganz China in Kriegsunruhen gerathen war, die ihn zbwangen, ſeine Reiſeroute zu ändern. Dies war der unliebſame Punkt, der dem ſo nahe am Ziele angelangten Reiſenden die Sieges⸗ palme entriß. Herr Pohlig reiſte nun nach Wladiwoſtok, Irkutsk, Omsk und Tomsk. Alsdann reiſte er, um die bereits verlorene Zeit einigermaßen wieder einzuholen, mit der Bahn über Moskau nach DWarſchau. Von der ruſſiſchen Geographiſchen Geſellſchaft wur de Herrn Pohlig freie Fahrt nach China geſchenkt, doch vermochte dieſe BVergünſtigung nicht, ihm die bereits verlorene Zeit wieder einzu⸗ bringen. Alle Welt nahm Antheil an dem Mißlingen dieſes intereſ⸗ ſanten Wagniſſes. Nach dem Geſagten darf wohl erwartet werden, daß der unerſchrockene Weltreiſende auch bei ſeinem hieſigen Vortrage ein recht zahlreiche Zuhörerſchaft finden wird, zumal nur ein geringes Eintrittsgeld erhoben wird, das nach Deckung der Unkoſten Wohl⸗ thätigkeitszwwecken überwieſen werden ſoll.— Der Vortrag findet Sonntag, 3. Mai, Abends 8 Uhr, im kleinen Saale des Saalbaues ſtatt. Eintritt frei. 5 ** Leichenländung. Bei Worms wurde im Rhein die Leiche eines Knaben geländet, welche inzwiſchen als diejenige des 9 Jahre alten Schülers Ernſt Ludwig Ganter, Sohn des Wirthes Ganter in Lud⸗ wigshafen, durch deſſen Eltern erkannt worden iſt. Der Junge iſt am 10. v. M. durch unglücklichen Zufall beim Spielen in Ludwigshafen in den Rhein geſtürzt und ertrunken. Nus dem Grogherzoathum. *Schwetzingen, 30. April. Geſtern Mittag waren die Metzger⸗ 8 meiſter des Amtsbezirks zu einer Berathung über die Gründung einer Metzgerinnung für den Amtsbezirk Schwetzingen im Adler dahier zuſammengetreten. Nach längerer Berathung wurde die Gründung der Innung einſtimmig beſchloſſen und Herr Metzgermeiſter Ber⸗ linghof⸗Plankſtadt zum Vorſtand gewählt. Erwähnenswertd iſt noch, daß die Verſammlung in ſeltener Einmüthigkeit und ohne jede Störung verlief. * Karlsruhe, 30. April. Der Bürgerausſchuß begann heute mit der Berathung des ſtädtiſchen Voranſchlags, die Oberbürger⸗ meiſter Schnetzler mit einem klaren und überſichtlichen Expoſe über die Finanzlage der Haupt⸗ und Reſidenzſtadt einleitete. Die Gründe der beträchtlichen Umlageerhöhungen ſind hauptſächlich darin zu ſuchen, daß die Gemeindeverwaltung unter dem Niedergang des Geſchäfts⸗ und Erwerbsleben Noth gelitten hat. Zahlenmäßig ergibt ſich, daß zu Ungunſten des jetzigen Voranſchlags der wirthſchaftliche Ueberſchuß um 245 000 geringer iſt, als im Jahre 1902. Einen bedeutenden Rückgang zeigen die Einnahmen der Rheinbahn⸗ und Gaswerkskaſſe und die Verbrauchsſteuern; anderſeits weiſen der Rͤheinhafen und das Elektrizitätswerk eine erfreuliche Steigerung aauf. Am Rheinhafen, meinte der Oberbürgermeiſter, werden wir, wenn das Wetter ſo günſtig bleibt, wie bisher, d. 9. wenn es weiter viel regnet(Heiterkeit), eine rechte Freude haben. Auf eine Anfrage dabei noch nach der Südſtadt ſei vorgeſehen. Unangenehm macht ſich die gewal⸗ tige Vermehrung der Schutzmannſchaft bemerkbar, was hauptſächlich auf die Gewerbegeſetzgebung zurückzuführen ſei. Die künftige Umlage wird vornehmlich beeinflußt durch die Aufwendungen für den Neubau des Krankenhauſes und für die Straßenbahn, ſowie durch die ver⸗ mehrte Schuldentilgungsnote und das Anwachſen der Zinſen. Dieſe Faktoren allein würden bis 1908 eine Steigerung der Umlage um 13,3 Pfg. bedingen, ſodaß vorerſt an die Ausführung der geplanten Unternehmungen(Erweiterung des Schlachthauſes, Schwemmkanali⸗ ſation, Nordbecken am Rheinhafen, Gemarkungserweiterung— Ein⸗ gemeindung von Beiertheim— Müllabfuhr, Neubau einer Gewerbe⸗ und Mittelſchule) nicht zu denken iſt. Das wenig roſege Finanzbild verfehlte ſeine Wirkung ſogar auf den Sprecher der Sozialdemokratie ticht, der diesmal den üblichen Wunſchzettel(Abſchaffung des Schul⸗ geldes, des Oktrois auf Lebensmittel u. ſ..) in der Taſche behielt, ja ſich ſogar bemühte, der Stadt den Weg zu einer neuen Einnahme⸗ quelle zu zeigen. Stadtv. Wille meinte nämlich, der Staat könnte ſehr wohl das werthvolle Gelände, das durch die Verlegung des Bahn⸗ hofs frei wird, der Stadt ſchenken! Mit feiner Ironie entgegenete Stadtv. Dr. Goldſchmit, er ſei neugierig, was die ſog. Landtags⸗ abgeordneten zu dieſem Vorſchlag ihres Genoſſen ſagen werden. Von den ſonſtigen Anregungen, die in der Debatte gegeben wurden, iſt zu erwähnen der Vorſchlag des Stadtv. Daimeiſter, das alte Bahnhof⸗ gebäude zu erhalten, ferner ein Wunſch des Stadtv. Frühauf betr. die Errichtung eines öffenklichen Fiſchmarkts, Morgen dürfte die Berathung zu Ende geführt werden. .c. Schopfheim, 30. April. In einer hieſigen Eiſenwaarenhand⸗ lung wollten geſtern Abend zwei italieniſche Arbeſter einen Revolper kaufen. Während einer der Verkäufer den Mechanismus der Schuß⸗ waffe erklärte, ging plötzlich ein Schuß los und der eine Italiener ſtürzte unter einem Schmerzensruf zuſammen. Wie ſich herausſtellte, hatte eine andere im Laden beſchäftigte Perſon, die ebenfalls unmit⸗ telbar vorher den Lademechanismus erklärt hatte, eine Patrone in den Revolber gethan und ſie zu entfernen bergeſſen. Der Schuß durch⸗ bohrte den Lungenflügel des Italieners, der in das Krankenhaus ver⸗ bracht wurde. Sein Zuſtand ſoll nicht lebensgefährlich ſein. * St. Blaſten im Schwarzwald. Wenn ſich ein echter und rechter Hochthal⸗ und Waldkurort, wie St. Blaſien einer iſt, ſchon im Früh⸗ jahr zu einem geſundheitsfördernden Aufenthalt eignen ſoll, ſo hat er nicht nur gewiſſe Bedingungen des Klimas zu erfüllen, ſondern es ſind in ihm auch mit Rückſicht auf etwaige Rückſchläge der Witterung noch gewiſſe geſundheitliche Schutzvorkehrungen und Einrichtungen in Bezug auf die Unterkunft der Gäſte unentbehrlich. Solche Vorkehr⸗ ungen und Einrichtungen hat St. Blaſien. Am 15. Mai öffnet das große, ſchon zum neunten Male von dem Großherzogspaar, zum viertenmal dem Staatsſekretär v. Tirpitz, letztes Jahr von dem Staatsminiſter Möller u. A. beſuchte„Hotel und Kurhaus St. Bla⸗ ſien“ ſeine Pforten. Dasſelbe beſteht aus fünf zum Wohnen der Gäſte eingerichteten Gebäuden, dem Kloſtergaſthof, dem eigentlichen Kurhaus mit einem für die Saiſon 1903 theils um⸗, theils neu⸗ gebauten, großen Anbau, der Friedrich⸗Luiſenruhe und dem elegan⸗ ten, jeweils von den Großh. Herrſchaften bewohnten Schwarzwald⸗ haus. Die Häuſer liegen an beiden Ufern der Alb. Durch die ſchattenſpendenden, alten Anlagen, von denen ſte umgeben ſind, läßt ſich der nahe Wald in einigen hundert Schritten erreichen. Ungemein behaglich und angenehm, beſonders an regneriſchen oder kühleren Tagen, erweiſen ſich die an den Speiſeſaal ſich anlehnenden gedeckten, nach zwei Seiten hin offenen, jedoch mittels mächtiger Glas⸗Schieb⸗ fenſter leicht verſchließbaren Veranden. Hier und in dem eleganten Nebenſaale findet auch die Verpflegung Derjenigen ſtatt, welche, unabhängig von Zeit und dem Speiſezettel, auf ärztliche Anordnung hin ſich beſonderer Diätformen in der Verpflegung zu bedienen haben, eine Annehmlichkeit für Nerven⸗, Magen⸗, Darm⸗ und Stoffwechſel⸗ kranke, welche gewiß alle Anerkennung verdient. Mit dem Gaſthofe verbunden und doch wieder in gewiſſer Beziehung getrennt iſt eine wiederholt erweiterte und mit den neueſten Einrichtungen verſehene, jedoch keineswegs zum Gebrauch verpflichtende Waſſerheilanſtalt unter Leitung von Dr. Determann und Dr. van Oordt. Berichtigt ſei hier noch die irrige Meinung, als ob im Gaſthof neben erholungsbedürf⸗ tigen Sommerfriſchlern und Leidenden der geſchilderten Art auch Lungenkranke Aufnahme fänden. .C. Konſtanz, 30. April. Prälat Schleyer, welcher gegen⸗ wärtig zur Vollendung ſeiner Weltſprache an einem umfaſſenden großen Wörterbuche arbeitet, iſt mit einer neuen Erfindung, dieſes Mal auf muſikaliſchem Gebiete hervorgetreten. Er hat nämlich die Muſiknoten⸗Schreibung und ⸗Leſung für Schüler und Lehrer dadurch ſehr vereinfacht und erleichtert, daß er alle bisherigen Kreuze und Quadrate, auch alle Schlüſſel abſchaffte und die 10—20 langen und kurzen Notenlinien auf—5 reduzirte. Desgleichen iſt auch die Tonartenbezeichnung faſt nicht mehr nöthig. Pfalz. Heſſen und Umaebung. * Meckenheim, 30. April. Ein ungewöhnliches Rekontre hatte geſtern Abend in Kottenforſt ein Radfahrer von hier. Drei Hirſche ſtürzten aus dem Wald hervor und über den Radler, der zu Boden geworfen wurde und einen wuchtigen Tritt in die Seite erhielt. Ehẽ er ſich von der unliebſamen Ueberraſchung erholt, waren die Attentäter verſchwunden. Das Rad wurde völlig demolirt. * Hochmöſſingen, 30. April. Eine Skandalgeſchichte verübten in letzter Nacht hier anweſende Handelsleute. Die Frau des Händlers bemerkte zu ihrem Schrecken, daß ihr lieber Gemahl ſich im Bett mit einem Beil verſehen hatte und rief um Hilfe. Ihr erwachſener Sohn leiſtete dieſelbe und nun kam es zu einer äußerſt erregten Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Vater und Sohn, welche die ganze Nachbar⸗ ſchaft aus dem Schlaf erweckte. Erſt mit der Verhaftung des erregten Sohnes(Nachts um 1 Uhr) nahm der Lärm ein Ende. *Mainz, 30. April. Heute Nacht ſtarb nach kurzem Leiden, nach einer vor einigen Tagen vorgenommenen Operation das Mit⸗ glied der Stadtverordnetenverſammlung und der Mainzer Handels⸗ kammer, Kommerzienrath George Hir ſch. Der Verſtorbene ſtanv im Alter von 70 Jahren, war aber bis zu ſeinem Tode geiſtig und körperlich noch ſehr rüſtig. Seit 1886 gehörte er dem Stadtverord⸗ netenkollegium an. Der demokratiſche Verein verliert an dem Ver⸗ ſtorbenen, dem Senior der Partei, ein überaus eifriges und thätigez Mitglied. * Frankfurt, 80. April. Eine Revolberaffaire verſetzte geſtern die Einwohner von Sachſenhauſen in große Aufregung. In der Brückenſtraße befindet ſich die Filiale des Städtiſchen Pfandhauſes von Schlicher. Dort waren am Montag unter den Namen„Fiſcher“ und „Neumann“ eine Anzahl von Uhren und Werthſachen verſetzt worden, welche den Verdacht der Geſchäftsinhaber erregten. In der That kam auch bald die Polizei und erſuchte die Pfandleihſtelle, ſobald etwa ein Mann käme, um die verſetzten Sachen auszulöſen, ſollte ſie ſofort nach einem Schutzmann ſchicken. Dieſer Fall trat nun geſtern Abend ein. Zuerſt kam ein kleiner Junge und verlangte eine Uhr ein Mann hatte ihn von der Straße hereingeſchickt und hatte ihm 10 Pfennig Trink⸗ geld gegeben. Die Frau des Pfandleihers bedeutete dem Jungen, der betreffende Herr müſſe ſelber kommen. In der That trat dann auch bald ein ſchmächtiger, ziemlich gut gekleideter Menſch in den Laden und verlangte die Sachen. Die Frau hielt ihn ſo lange hin, bis der Schutzmann Probſt erſchien. Kaum erblickte der Menſch den Beamten, als er auch ſchon in ſeine Hoſentaſche faßte und einen Revolver zum Vorſchein brachte, den er auf den Schutzmann los⸗ drückte. Der Schuß verfehlte indeſſen ſein Ziel und der Verbrecher ging flüchtig, verfolgt von dem Schutzmann, dem ſich noch andere Schutzleute, ſowie eine große Menſchenmenge zugeſellten. Er feuerte verletzen. Dem Schutzmann Verbrecher befreundetes Frau Probſt lief wiederholt ein mit dem zimmer in die Beine, ſodaß der Be⸗ Bäckeraaſſe wurde er endlich zweimal auf ſeine Verfolger, ohne indeſſen Jemanden zu geſtellt und floh in das Haus Nr. 5. Er eilte in den zweiten Stock, drang in eine Wohnung ein und wollte ſich dort auf den Abort flüch⸗ ten. Ein Einwohner faßte den kecken Gindringling aber kurzerhand beim Kragen und ſetzte ihn vor die Thüre, ohne zu wiſſen, mit wem er es zu thun habe. Der Verbrecher eilte nun weiter die Treppe hinauf und verbarg ſich in einer Manſardenwohnung, die von einer Wittwe bewohnt wird, unter dem Bett. Die geängſtigte Frau war vor Schrecken in Ohnmacht gefallen, als ihr plötzlich ſo die wilde Jagd in die Wohnung ſtürmte; ſie wurde von den Hausbewohnern beſin⸗ nungslos aufgefunden, erholte ſich aber bald wieder. Den Ver⸗ folgten feſtzunehmen, war keine leichte Sache. Er ſchoß von ſeinem Verſteck aus nochmals auf die Schutzleute, bis ein beherzter Sachſen⸗ häuſer Einwohner das Bett umſtürzte, auch ſogleich ein in der Nähe ſtehendes irdenes Geſchirr ergriff und es dem gefährlichen Menſchen auf den Kopf ſchlug. Nun gelang es, ſeiner Herr zu werden. Der 29, Jahre alte Burſche iſt ein ſchon lange geſuchter gefährlicher Ver⸗ brecher mit Namen Butzbach, Schuhmacher, aus Kemel(Unter⸗ taunuskreis) gebürtig. Butzbach iſt wegen Diebſtahls ſchon mit Zuchthaus vorbeftraft. Bei der Viſitation fand man noch acht Pa⸗ tronen, einen Dolch, ſowie verſchiedene Dietriche, Gold⸗ und Schmuck⸗ gegenſtände. * Stuttgart, 30. April. In der heutigen Gemeinderathsſitzung wurde feſtgeſtellt, daß der urſprünglich auf zwei Millionen feſtgeſetzte Voranſchlag für den Rathhausbau ſich nach den jetzigen Feſtſtellungen auf M. 3 003 655 besiffert. Sport. * Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg wird bei dem Mann⸗ heimer Meeting zugegen ſein, um ſeine Pferde laufen zu ſehen.— Herr Otto Suermondt wird in der Badenia auf Rautendelein im Sattel ſein.— Herr M. Lücke, der in Karlshorſt Gaudy in den Drei Kilometern zum Siege ritt, geht nach Mannheim, um hier die Pferde der Herren E. Leibbrand und H. Lücke zu reiten. * Vom Mannheimer Pferderennen. Der„Deutſche Sport“ ſchreibt: Für Mannheim ſind außerordentlich viel Pferde zur Be⸗ ſtreitung der Rennen auserſehen. Außer den ſchon verzeichneten Pferden ſchicken in die Neckarſtadt: Rittm Dulon Pakington und Tickford Abbot, Rittm. Reuter Laurel, Leut. Gonnermann(5. Cheb.) Weſtmoreland, Pangloß, Wedding March und Cleg Kellh und Leut. Ulrich La Gueuſe; ferner gehen dahin aus Machan's Stall Rhea Sylbia und Brigitta. Leut. Frhr. v. Stein(14. Huf.) hat für Mannheim Jenny Wren beſtimmt, die er in ihren Engagements auch ſelbſt reiten wird. Saöne wird für Caſſel friſch gehalkten. Major Kimmerle ſchickt Arezzo, Proto, Vineta, Dietrich und Ver⸗ führer zum Meeting nach Mannheim, wo dieſe Pferde in allen Rennen laufen werden, für welche ſie genannt ſind. Aus Riem kommen nach Mannheim Novak's Oſtende⸗Expreß und Frivol. Den Erſteren wird Leut. Frhr. v. Stein reiten. Gun Runner, Leut. Günther's Steepler, wird zunächſt in Mannheim am Weimar⸗Jagd⸗ Rennen und am Preis vom Schwarzwald theilnehmen. Aus Kuttke Stall gehen fülgende Pferde zu dem Mannheimer Meeting: Jarf Autos, Carlito, Mein Junge, Laértes III., Ten, Harald und Tele phoniſtin. In der„Badenia“ wird der Stall doppelt vertreten ſein und zwar ſtarten Carlito unter Leut. Frhrn. v. Neimans und Jardir der bon ſeinem Beſitzer, Herrn v. Langen, geſteuert werden w Leut. Brauns(6. Drag.) hat für Mannheim über ſeine Pferd folgendermaßen disvonirt; am erſten Tag im Neckar⸗Hürden⸗Rennen ſtartet Frime, im Weimar⸗Jagd⸗Rennen Wiſe Beß, im Preis vom Rhein Voltigeur, im Werder⸗Rennen Hazebrouck(2) zam zweiten Tag im Waſſerthurm⸗Jagd⸗Rennen Precept, im Preis vom Odenwald Hervé; am dritten Tage im Louiſenpark⸗Jagd⸗Rennen Precept, Schloßgarten⸗Jagd⸗Rennen Herbée, im Maimarkt⸗Flach⸗Ren Frime, in der Badenig Fresnel, im Preis vom Schwarzwald Wiſe Beß oder Hazebrouck und im Preis von der Pfalz Voltigeu. Theater, Runſt und(iſſenſchaft Kleine Mittheilungen. Das Germaniſche Muſeum in Nürnberg hat eine eigenartige Stiftung zugewendet erhalten. Profeſſor und Maler Herr Rudolf Geißler hat der Bibliothel Germaniſchen Muſeums das Original⸗Manuſkript und Zeichnut zum Struwwelpeter von dem Frankfurter Arzt Heinrich Hof aus dem Jahre 1844 geſchenkt. 75 ** Die elf Scharfrichter. Wie bereits gemeldet, veranſtalten elf Scharfrichter am 2. Mai im Saalbau ihren Eröffnungsgaſtſ abend in unſerer Stadt. An größeren dramatiſchen Numm langen zur Aufführung:„Die Verlobung“, Etepetetodrama Jodok;(Hans von Gumppenberg);„Der Naächbar“, Monodrame einem Satz von Jodok;„Die Verſchönerungskommiſſion“ in öffentlichen Sitzung von Paul Schleſinger(fämmtliche Stücke die elf Scharfrichter geſchrieben und von den elf Scharfrichtern zu⸗ überhaupt erſten Male aufgeführt) ſowie die muſikaliſche Enſembl ſzene„Lebensläufe“ von Guſtav Falke⸗Hannes Ruch. Die S liſte (Marha Delvard, Elſa Koſſegg, Dionyſius Tod, Balthaſar Sta Frigidius Strang, Hans Dorbe, Fritz Quidam, Arcus Troll, L hardt Bulmans etc.) werden mit ihren erfolgreichſten Nummern vor unſer Publikum trete.„„ Großh. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan.) Monta 11. Mai(nicht Freitag,.): Einmaliges Geſammtgaſtſpiel k Sarah Bernhard mit ihrer Geſellſchaft vom Theater Sarc Bernhard in Paris: TLa Dame aux Camélias“, pise 5 actes'Alexandre Dumas fils. Madame Sarah Bern quéèrite Gautier. heueſte Bachrichten und Celegrai Jriwat-Telegramme des„General-Hnze Frankfurt, 1. Mai. Frau Generalkonſul Goldſchmidt, Tochter des Freiherrn Karl von Roth iſt nach ſchwerem Leiden im Alter von 46 Jahren geſtor b IStuttgart, 1. Mai. Heute Mittag kurz vor 1 Uhr tr. Könſg Georg von Sachſen hier ein. Auf dem Hauptbahn hof fand großer Empfang ſtatt, zu dem der König, die Prinzel der zum Ehrendienſt kommandirte Kriegsminiſter, der ſächſiſche G ſandte, die Hofchargen ete. erſchienen waren. Die Köni (Eharlotte begrüßte den Gaſt im Reſidenzſchloſſe, worauf ſich Fürſtlichkeiten im Wilhelmspalais zu einem Frühſtück vereinigte Abends findet Galatafel im Reſidenzſchloß ſtatt, im Interimstheat⸗ Feſtvorſtellung. Gegeben wird„Lobetanz“ 2 * Köln, 1. Mai. In der heutigen Sitzung d Schöffengerichts wurde, wie die Köln. Volkszte der als Zeuge geladene amerikaniſche Konſul Lang Ungebühr vor Gericht zu einer Ordnungsſtrafe verurtheilt. Später wurde er wegen wiederh gebühr zu einer ſofort zu vollſtreckenden Haft drei Tagen verurtheilt. Langer proteſtirte dagegen ſzer könne als Amerikaner von einem deutſchen Ge ſtraft werden. Als er abgeführt werden ſollte, die Flucht. „Dresden, 1. Mai. Pringeſſin Heinrie 9 traf heute Vormittag hier ein und begab ſich nach Lahmann *Gumbinnen, 1. Maf. telegramm des Offizierkorps 1 Graf Roon ſandte der Kö ae u ein Danttelearanmm. 2 2* Seſte. General⸗ Anzeiger. Mannheim, 1. Mak ):(Berlin, 1. Mai. Heute Mittag 4 Uhr fand im A b⸗ geordnetenhauſe eine gemeinſchaftliche Sitzung beider Häuſer des Landtages ſtatt, in welcher die gegenwärtige Seſſiongeſchloſſen wird. * Berlin, 1. Mai. Die Stadt und der Kreis Kitſchin e w wurde, nach dem ruſſiſchen Handelstelegraphenbureau, wegen der Judenunruhen in den Belagerungszuſtand verſetzt. m. Hamburg, 1. Mai. Anläßlich der Malfeier mar⸗ ſchirten etwa 25,000 Arbeiter mit Frauen und Kinder nach dem Feſtplatze. Die Arbeitgeber von Hamburg und Umgebung machen bekannt, daß ſie die feiernden Arbeiter bis 11. Mai aus⸗ ſperren. a. Baſel, 1. Mai. Der Spezialzug mit dem Kaiſer iſt von Straßburg.25 Uhr hier eingetroffen und iſt nach vorgenommenem Maſchinenwechſel weiter gefahren. Der Kaiſer blieb während der Zeit in ſeinem Wagen. Der Bahnhof war polizeilich abgeſperrt. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich eingefunden. H. Salzburg, 1. Mai. Die Großherzogin Alice von Toskana wurde heute telegraphiſch nach Lindau berufen und iſt heute Vormittag dorthin abgereiſt. Man ſchließt daraus, daß die Niederkunft der Prinzeſſin Luiſe nahe bevorſteht. *Ro m, 1. Maj. Der„Popolo Romano“ gibt ein Gerücht wieder, wonach durch Vermittlung Delcaſſe's ein Ein ver⸗ nehmen zwiſchen England und Frankreich getroffen wurde, auf Grund deſſen Frankreich den weſtlichen Theil Marokkos als Ausdehnungsgebiet erhält, die See⸗ küſte aber unberührt bleibt.— Der„Meſſagero“ verzeichnet das ſonſt noch nicht beglaubigte Gerücht, daß der Zar am 27. Mai 5 0 8 0 komme, Präſident Loubet aber ſchon am 22. Mai. rkf. Ztg. London, 1. Mai. Der Komponiſt Luigt Arditi iſt in Hobe bei Brighton im Alter von 81 Jahren ge ſtorben. London, 1. Mai. Die„Times“ meldet aus S changhat bom 30. April. Eine Depeſche von der„China American Develop⸗ ment Company“ in Kanton meldet: Fünf ame rikaniſche und fünf japaniſche Offiziere, welche beim Bau der Hankau⸗ Kanton⸗Bahn beſchäftigt waren, wurden bom Pöbel bei Juantan am Nordfluß angegriffen. Sie flüchteten in einen Tempel, welchen ſie verbarrikadirten. Der amerikaniſche Konſul bot das Kanonen⸗ zur Hilfeleiſtung auf; auch gingen chineſiſche Trup⸗ pen ab. * Konſtantinopel, 1. Mai.(Corr.⸗Bur.) Es verlautek, daß gleichzeitig mit den Vorfällen in Saloniki auch im Vilajet Monaſtir verſchiedene Zwiſchenfälle ſtattfanden. Gerüchten zufolge überſchritten ſtarke Banden die bulgariſche Grenze. Es fanden große Bandenkämpfe ſtatt. Eine Beſtätigung dieſer wohl viel⸗ fach in Erregung über die Saloniki ⸗Vorfälle über⸗ triebenen oder von Comitees lancirten Nachrichten fehlt noch. Nur über einen vorgeſtern auf Maleſch Planjna im Vilajet Uesküb erfolgten Zuſammenſtoß mit einer großen Bande verlautet, daß die Bande angeblich mehrere 100 Mann ſtark und der Kampf ſehr hart⸗ näckig war. Auf beiden Seiten ſeien große Verluſte zu verzeichnen. Am 25. April fand ein Bandenzuſammenſtoß 10 Kilometer ſüdlich von Craijowa im Vilajet Uesküb ſtatt. Die Bande verlor 10 Todte und 16 Gefangene, die Türken 2 Todte. Madrid, 1. Mai. Die Bekanntmachung der Ergebniſſe der letzten Wahlen in Infieſto in der Probinz Oviedo rief dort Unruhen hervor. Die Wähler wollten in das Rathhaus ein⸗ dringen, die Gendarmerie verhinderte ſie aber. Es kam zu einem Zuſammenſtoß. Nach amtlichen Meldungen wurden hierbei ſieben Perſonen, darunter ein Gendarmerieleutnant, verletzt. Eine Depeſche des„Heraldo“ beſagt, es ſeien Schüſſe gewechſelt worden; fünf Perſonen ſeien hierbei getödtet und eine unbekannte Anzahl verwundet worden. Demonſtrationen in St. Johann. H. St. Johann, 1. Mai. Der Polizeikonflikt iſt heigelegt. Die Abgeordneten Voltz⸗Krieſe und Daub hatten eine Unterredung mit dem Miniſter des Innern, in welcher die Polizei⸗ frage beſprochen wurde. Derſelbe verſprach eine vollſtändige Regelung dieſer Angelegenheit. Der Prozeſß der Pommerſchen Hypothekenbank Berlin, 1. Mai. Heute Vormittag begann der Prozeß gegen die Direktoren der Pommerſchen Hypotheken⸗ aktienbank. Aungeklagt ſind die Bankdirektoren Kommerzienrath Schulz in Charlottenburg, Bankdirektor Rohmerik in Wilmers⸗ dorf, Baurath Bohl in Lichterfelde und Stadtoguinſpektor a. D. Hammel in Köln. Den Vorſitz führte Landgerichtsdirektor Heidrich Beſchuldigt werden Schulze und Rohmaik äals Mitglieder des Vor⸗ ſtandes der Pommerſchen Hypothekenaktienbank und der Mecklenburg⸗ Strelitz⸗Hypothekenbank abſichtlich zum Nachtheil dieſer Geſellſchaft gehandelt, wiſſentlich in den Darſtellungen und Ueberſichten über den Vermögensſtand die Verhältniſſe der Geſelllſchaft unwahr dargeſtellt und verſchleiert zu haben. Ferner in der Abſicht der Pommerſchen Hypothekenaktienbank einige rechts⸗ widrige Vermögensvortheile zu verſchaffen; das Vermögen Anderer dadurch geſchäbigt zu haben, daß ſie durch Vorſpiegelung falſcher That⸗ ſachen einen Irrthum erregten. Bohl und Hammel werden be⸗ ſchuldigt, die Angeklagten Schulz und Rohmaik zur Begehung des Ver⸗ gehens der Untreue wiſſentlich Hilfe geleiſtet zu haben. Nach Feſtſtellung der Perſonalien werden die unter Schulz und Rohmaik erſchtenenen Geſchäftsberichte verleſen. Der Kampf gegen die Kongregationen. La Roche ſur Honne,(Dep. Vendse), 1. Maf. Leuk⸗ nant Portier vom 91. Inanterie⸗Regiment weigerte ſich, mit der von ihm befehligten Kompagnie bei der Ausweiſung der Redemptoriſten in Sables'Olonne mitzuwirken. Leut⸗ nant Portier wurde ſofort mit Arreſt beſtraft und wird wahr⸗ ſcheinlich vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Die Wirren in Macevonien und Albanien * London, 1. Mai. Heute wurde ein Blaubuch über die ſüdoſteuropäiſchen Angelegenheiten ausgegeben: Dasſelbe enthält eine Depeſche des engliſchen Botſchafters in Kon⸗ ſtantinopel vom 4. April, in der er Lord Lansdowne mit⸗ theilt, der ruſſiſche Botſchafter Sinowjeff unterrichtete ihn davon, daß Inſtruktionen an die öſterreichiſchen und rufſiſchen Konſuln erlaſſen würden, über die Ausführung der Reformen zu wachen und ſich zuſammen hinſichtlich der dem General⸗Inſpektor und den Valis gemeinſam zu machenden Vorſtellungen zu berathen. Er lenkte die Aufmerkſamkeit Sinowjeffs auf die Thatſache, daß die Inſtruktionen keinen Hinweis auf eine Berathung mit den Konſuln der übrigen Mächte enthielten. Sinowjeff erwiderte, daß ſie zweifel⸗ los befragt würden. Beide Regierungen rechneten auf ihre Unter⸗ ſtützung und wohlwollende Geſinnung. Lansdowne drückt in der Antwort vom 12. April ſeine Befriedigung über die den öſter⸗ reichiſchen und ruſſiſchen Konſuln gegebenen Inſtruktionen aus und erxſuchte den Botſchafter, den engliſchen Konſuln die an die öſter⸗ kreichiſchen und ruſſiſchen Konſuln ergangenen Inſtruktionen mitzu⸗ theilen und ſie anzuweiſen, jene Beamte bezüglich der Erlangung von Informationen zu unterſtützen und ſich jeder Vorſtellung anzu⸗ ſchließen, welche eine wirkſame Durchführung der Reform zu fördern bezweckt. * Konſtantinopel, 1. Mai.(Corr. Bur.) Der Verüber des Bombenanſchlags auf dem franzöſiſchen Dampfer wurde nach türkiſchen Angaben in Uesküb verhaftet. Die Pforte er⸗ * Europa dieſe als Arnarchismus verurtheilen und entſprechende Maß⸗ regeln ergreifen. Die Pforte bereitet über die Ereigniſſe ein Zirkular an die Mächte vor. Nach Angabe der Pforte herrſcht heute in Saloniki Ruhe. Die Pforte werde zum Schutze der fremden Unterthanen und deren Eigenthum in Saloniki weitere energiſche Maßregeln ergreifen und den Belagerungszuſtanbd prokla⸗ miren. Im Nildizpalaſte, wo die Vorfälle von Salonikt große Er⸗ regung hervorgerufen haben, wurde ein Miniſterrath und ſodann eine militäriſche Berathung abgehalten. Die Gerüchte, daß das Korps in Saloniki und ein zweites in Adrianopel mobilſirt ſei, beſtätigen ſich bisher nicht. Nach türkiſcher Angabe wurde auch gegen das türkiſche Poſtamt in Saloniki ein Bomabenattentat gerichtet, ohne großen Schaden anzurichten. *Sofia, 1. Mai. Das in der Ottomaniſchen Bank explodirte Dynamit ſoll durch einen unterirdiſchen Gang in die Bank gebracht worden ſein, der von dem gegenüberliegenden Hauſe aus gegraben worden und deſſen Spuren im Straßenpflaſter bemerkbar waren, ohne daß die Behörde darauf aufmerkſam wurde. Die Selbſt⸗ exploſton war durch Dynamitbomber verurſacht. *Per a, 1. Mati. Außer der Ottoman⸗Bank wurde in Salo⸗ niki der deutſche Club zerſtört. 3 Mitglieder desſelben wurden berletzt; Einer iſt todt. Auch der deutſche Konſulsverweſer ſoll leicht verletzt ſein. Das Petroleumdepot der Bahn und die deutſche Schule wurden mit Bomben beſchoſſen. Letzteres ohne Schaden. Die Exploſion des franzöſiſchen Dampfers iſt ebenfalls die Folge eines Attentats. * Konſtantinopel, 1. Mai.(Frankf. Ztg.) Vor Wochen ſchon war die Ottomanbank averſirt worden, daß die Revolutionäre das Gebäude mittelſt Dynamit in die Luft ſprengen wollen. Auch die Behörde ſoll davon unterrichtet worden ſein, aber ihr ganzes Vor⸗ gehen beſtand in der Aufſtellung eines Doppelpoſten. Geſtern nach Sonnenuntergang fuhren vor der Bank drei Wagen vor. Dem erſten entſtiegen vier Männer, welche den ahnungsloſen Poſten ſofort durch Revolverſchüſſe tödteten. Nun entſtiegen dem Wagen weitere acht Mann und drangen in das Bankgebäude ein. Die Gashähne wur⸗ den aufgedreht und in das Gebäude Feuer gelegt. Nach dieſem Ge⸗ ſchehniſſe warfen die Revolutionäre noch einige Bomben in das Ge⸗ bäude und begaben ſich hierauf nach der Bank, welche ſie in der gleichen Weiſe in Brand ſteckten. In der Stadt brach aksbald eine entſetzliche Panik aus, welche Alle zu lähmen ſchien. Die Revolutionäre wandten ſich alsdann dem Hotel Colombo zu, das durch Bomben⸗ würfe arg beſchädigten und zerſtörten. Der Konſulberweſer war mit -mehreren Freunden im Klub. Er wurde leicht verletzt. Später zog man aus den Trümmern einen ebenfalls anweſenden Schweizer als todt, ſowie mehrere Deutſche ſchwerverwundet hervor. Die Revolutionäre richteten noch weiteres Unheil in mehreren Reſtau⸗ rationen an und bombardirten ferner auch die deutſche Schule. Die Kaſſen der Bank wurden intakt gelaſſen. Wegen des Attentats glaubt man hier, daß auch die Zerſtörung des vorgeſtern im Hafen von Salo⸗ niki abgebrannten franzöſiſchen Dampfers Quadalquivir den Revo⸗ lutionären zuzuſchreiben ſei. Die Kataſtrophe in Kanada. London, 1. Mai. Der„Morning Leader“ meldet aus Montreal: Der Hilfszug nach Frank mußte 2 engliſche Meilen von der Stadt halten. Es muß eine neue Zweiglinie gebaut werden, da die alte mit Felſentrümmern bedeckt iſt. Die Ueber⸗ lebenden in Frauk glauben noch immer, das Unglück rühre von einem Vulkanausbruch her. Die Eiſenbahningenieure ſagen aber, es ſei ein Bergrutſch. Der Berg habe eine 4000 Fuß lange Spalte. Der Fluß iſt eine Meile weit ganz überſchwemmt. Ein neuer, beſſerer Weg muß gebahnt werden, um Ueberſchwemmungen zu ver⸗ hüten. 12 Leichen ſind gefunden, die anderen liegen unter den Trümmern begraben. Die Zahl der Getödteten iſt unbekannt. 85 Perſonen werden vermißt. Hilfszüge werden eiligſt abgeſandt, da die ganze Stadt zerſtört iſt und die Bewohner ohne Nahrung und Kleidung ſind. Die ganze Kataſtrophe ſpielte ſich un⸗ gefähr in einer Minute ab. * 1** Berliner Drahtbericht. ):(Berlin, 1. Mai. Nach einer Meldung des„Lokal⸗ Anzeigers“ aus Kiel ſtattete der Kommandant des dort weilenden ruſſiſchen Schulſchiffes„Herzog von Edin⸗ burgh“ dem Prinzen Hein rich in deſſen Schloß einen Beſuch ab, den der Prinz ſpäter an Bord des ruſſiſchen Schiffes er⸗ widerte. Als der Prinz das Schiff verließ, brachte die Beſatzung desſelben drei Hurrahrufe aus, während an Bord 21 Salutſchüſſe abgefeuert wurden.— Das Schwurgericht in Düſſeldorf verur⸗ theilte wegen verſuchten Gattenmordes den Eiſenbahnbeamten Krohn unter Anrechnung mildernder Umſtände zu 9 Monaten Gefängniß. Es handelte ſich um das von ihm am 3. März in der bayeriſchen Bierhalle verübte Revolver⸗Attentat gegen ſeine dem Trunke ergebene Frau.— Wegen Ermordung des unehelichen Kindes ſeiner Tochter wurde vom Kölner Schwurgericht der Schuhmacher Fiſcher zu zehn Jahren Zucht⸗ haus und zehn Jahren Ehrverluſt verurtheilt. Fiſcher hatte das Kind durch Scheidewaſſer vergiftet. Die Frau des Angeklagten wurde verhaftet, weil ſie ihre drei Töchter an reiche Lebemänner in Antwerpen verkuppelt hat.— Die neuen Direktoren des Ber⸗ liner Theaters, die Herren Halm und Graul treten, nach⸗ dem Direktor Lindau geſtern vom Berliner Theater Abſchied genommen hat, mit dem heutigen Tage ihr Amt an. Die beiden Herren, die ſchon mehrere Jahre hindurch dem Verbande des Theaters angehören, werden dieſe Bühne jetzt bis zum 1. Auguſt 1905, wo die Direktion auf Ferdinand Bonn übergeht, leiten. Oolkswirthschaft. Dr. H. Haas'ſche Buchdruckeret G. m. b.., Mannheim. Dem Herrn Julius Scholl iſt unter Heutigem Prokura ertheilt worden. Heidelberger ſtädtiſches Sechsmillionen⸗Anlehen. Der Heidel⸗ berger Stadtrath ſchreibt ein 3½ proz. Anlehen in Höhe von 6 Mill. Mark aus. Letzter Zeitpunkt für Anerbietungen auf Beſchaffung der genannten Summe iſt der 16. Mai. Filter⸗ und brautechniſche Maſchinenfabrik,.⸗G., vorm. L. A. Enzinger, Worms a. Rh. Bei einem in 1902/03 von/ 191,510 auf/ 280 582 geſtiegenen Bruttogewinn erzielte die Geſellſchaft nach/ 68 539(, 82 445) Abſchreibungen einen Reingewinn von„ 211998(, 109 065), aus dem, wie ſchon gemeldet, 8 pCt. (4 pCt.) Dividende vertheilt. 70 092(% 24 358) den Reſerven überwieſen,„/ 38 351( 14 559) als Tantiemen und Gratifikationen gezahlt und 18 550(% 10 148) vorgetragen werden. Die Bilanz bewerthet die Immobilien mit/.04 Mill. (faſt wie i. Vorj.), Maſchinen mit 0,30 Mill.(.34 Mill.). Gegen⸗ über reduzirten Kreditoren von 294 884(i. V.% 516 120) und dem auszuſchüttenden Gewinn waren Kaſſe ete. auf„ 47 671(Mark 127 252). Debitoren einſchließlich 78 222 Bankguthaben auf „ 442 818(% 555 826) vermindert. Die Filiale Berlin figurirt mit 340 000(wie i..) An Reſerven ſind künftig„/ 195 114 vorhanden bei 1 500 000 Aktien⸗ und/ 648 000(% 656 000) Obligationen⸗Kapital. Landeshypothekenbank in Darmſtadt. Wie die „Irkf. Ztg. erfährt, ſind die Hypotheken⸗ und Kommunal⸗Obligationen dieſes bſe Inſtituts zum Lombardverkehr bei der Reichsbank in Klaſſe 1 zu⸗ klärt, angeſichts der Dynamitaktionen der Komitee s müſſe ganz J gelaſſen worden. Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung von 30 Millionen Mark 384prog. Hypotheken⸗Obligationen der Preußiſchen Boden⸗Kredit⸗ Aktienbank, Serie 20, zur Notirung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. Hanſa, Rheiniſche Immobilien⸗Bank.⸗G., Düſſeldorf. Ueber die am 29. April abgehaltene Hauptverſammlung berichtet der Vor⸗ ſtand, daß ſieben Aktionäre 1004 000 M. des im Ganzen 1200 000 Die Anträge der Ver⸗ Mark betragenden Aktienkapitals vertraten. waltung wurden genehmigt und die ſofort zahlbare Dividende auf 7 Proz. feſtgeſetzt. Düſſeldorfer Baubank. Die Verwaltung wird der Hauptver⸗ ſammlung am 19. Mai d. J. bei reichlichen Rückſtellungen und einem anſehnlichen Gewinnvortrag für das Jahr 1902 eine Dibidende von 8 Proz.(7 Proz.) vorſchlagen. Rheiniſch⸗Weſtfüliſches Elektrizitütswerk, Eſſen. Wie in Eſſen verlautet, verhandelt das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerk mit der Süddeutſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Darmſtadt wegen An⸗ kaufs der Eſſener Straßenbahnen, nachdem die Stadt Eſſen neulich den Kauf abgelehnt hat. Agchener Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft. Dem Bericht iſt zu entnehmen, daß die Geſellſchaft bei einer Prämieneinnahme von 4 702 803/ und einer Zinſeneinnahme von 307 045/ an Steuern und Verwaltungskoſten 144970 /, an Proviſionen 985 177 zu zahlen hatte und an Schäden in der Höhe von 2 908 156/ zu tragen hatte. Der Reingewinn des Jahres beträgt nach Abzug der Gewinnantheile 760 588/ li. V. 785 999). Hieraus wird eine Dividende von 110/(i. V. 90 /) für die Aktie 660 000 Mark(540 000&4) vertheilt, 45 000%(187 048.) werden der Dividenden⸗Ergänzungsrücklage, die dadurch die Höhe von 470 000 Mark erreicht, zugeführt, ferner werden 50 000%/(0) der Verſorg⸗ ungskaſſe der Beamten überwieſen und der Reſt von 5588% (8950 /) auf neue Rechnung vorgetragen. Die Hauptverſamm⸗ lung ertheilte der Direktion Entlaſtung. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 1. Mai.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verkehrte in ſtiller Haltung. Coursveränderungen ber⸗ zeichnen: Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aktien 320 G. 330., Aktien des Verein chem. Fabriken 239., Aktien der Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie 103 B. Obligationen. Pfandbriefe.„%%%% 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 190 101.— G4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 8* 15„alte M. 97.60 bzſ ſtrie rückz. 105% 101.— 6 3%„„„ unk.1904 08.50.4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifffe 8½„„ Commimnal] 98.50 G] u. Seetr. 101.50 G 5 4½% Bed. Anilin⸗u. Sodaf 106.30 G Städte⸗Anlehen. 4% Kleinlein, Heidbg. W—.— 34½ Freiburg ſ. B. 99.90 B5% Bürgl. Brauhaus, Bonn101.— 3% Karlsruher v. J. 18960 90.— G4½% Speyerer Brauhaus 2½% Lahr v. J. 1902 100.- bzf vorm. Gbr. Schultz, Akt.⸗ 4% Ludwigshafen von 1900/102.60 Geſ. in Speyer 102.50 4¼%% Ludwigshafen—.— 4% Herrenmühle Genz 97.—68 4⁰ 109.25 C4½% Manheimer Dampf⸗ 35590 99.—6 ſchleppſchifffahrts⸗Geſ.(03.— G 4% Maunheimer Obl. 1901½103.80 b4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 4⁰⁰„ 1900½08.80 bef Ggeſellſchaft 108.50 B 31 1 188500.30 64% Spenerer Ziegelwerke 102.90 G 3* 1888100.30 Gf4½% Südd. Drahtindu⸗ 3 1895109,30 Gf ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.25 G 3½%%„„ 1898100.80 64% Verein chem. Fabrikenn—.— 3½% Pirmaſenſer 96.— C4½ Zellſtofffabrik Waldhoff104.50 G Akten. Banken. Brfef Geld Brief] Geld Badiſche Bank—.—118.500 Br. Schroedl, Hdelbg.—.—190.—. Fred.⸗u. Depb., Zbrck—.—119.—„Schwartz, Spenerſ—.— 128.— Gewbk. Speyer 50% f—.—129.—]„Nitter Schwetzing.——-—.— Oherrhein. Bank—— 9seſ, S. Weltz Speyer—.— 126.— Pfälz. Bank—.—109.50„ 1. Storch, Sick„ 104.——. fälz. Hyn.⸗Bauk 139.50190—-, Werger, Wornis]—.— 108.50 Vflz. Sp. al. Gdß. Land 132.— 19.— Rorms, Br v. Oerkar 128.50—.— Rfiefniſche Fredithanſſ—.— 35510 Pflz. Preßh. u. Spfhr./—.— 100.— Ahbein. Hyp.⸗Bank—.— 180.8 Sildd. Banz——10˙%% Trausvort 8 u. Verſicherung⸗ Siſenbahnen B. A⸗G. Röſch. Seetr—.— 95.— Pfälz Ludwiasbahn—.—259.— Mannh. Dampfſchf. 100.——..— Marhabn Lagerhaus 111.——.— 1% Nordbahn—.—187.70Rtz. u. Seeſchiff⸗Geſ.—.——. Hellbr. Straßenbahn—.—.—Bad. Rück⸗ u. Mitv. 200.— 190.— Chent. Induſtrie.„ Schiffk.⸗Aſſer. 735.— 730.— .⸗G..chem. Anduſtr..76—.—Continental. Verſf.—.— 300.— Brd. Anil. u. Sodafſb—.— 188.— Mannh. Verſicherung 420.—415.— Chem. Fb. Goldenbra. 179.50—.—Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 380.— 920.— Verein chem, Fabriken 289.—-—.—[Würkt. Transp.⸗Verſ[—.— 460.— Verein D. Oelfbrk. 120.—.. 10 Mſt..⸗W. Stamm 216.— ee„ „Vorzug— 106.50Met.⸗ 35 5 8 75 Dingler'ſche Mſchfbr 134——.— Brauereien. Emaillirfbr. Kirrweil,———. Bad. Brauerei—.— 1438.75[Cmailw. Maikammer—— Binger Aktienbterbr.—.——.—Ettlinger Spinnere!—.— 108.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 225.—Hüttenh. Spinnere!!—.— 88.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 167.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 198.— Glefbr. Rühl, Worms—.— lo.e Mannh. Gum.⸗u. Asb.“—.— 98.25 Ganters Br. Freiburgaſ—.—106.500 Oagersh. Spinnerel!lk———.— Kleinlein, Heidelberg—.—178.—Pfälz. Näh. u. Fahr. F——. Homb. Meſſerſchmittf 89.——.—Portl.⸗Cement Heidlb. 112.—111.50 Ludwigshf. Brauerei!—.— 220.—Perein. Freih Ziegelwß—.— 131.— Mannh. Aktienbr.—.—155.—[Ver. Speyr. Ziegelw. 80.——.— Pfalzbr. Geiſel Mohr—.——.— Zellſtofff, Waldhof—.— 232.— Brauer. Sinmer—.—1210.—Zuckerf. Waghäuſel“—.—1 83.— Frankfurter Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 1. Maf. Die Bombenattentate in Saloniki, die geſtern den Kurs der Türkenwerthe herabdrückten, bermochten heute keine Wirkung mehr auszuüben. Die Börſe war feſt. Deutſche Renten feſt. Italiener 104 Geld. Bulgaren 91 bezahlt, in guter Haltung. Portugieſen ruhig. Spanier ſchwächer. Rumänier theilweiſe beſſer bezahlt. Türken gut er⸗ holt, haben nahezu ihren geſtrigen Höhepunkt wieder erreicht. Argentinier mäßig gebeſſert. Mexikaner auf den matteren Silberkurs matt einſetzend, ſpäter anziehend. Banken träge, Bruchtheile ſchwächer. Montan mehrfach feſter. Schifffahrts⸗ aktien im Verlaufe nachgebend. Schluß⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 3½ Prozent. Bergwerks⸗Aktien. Sochumer 187.100 186 30 Weſterr. Alkali⸗A. 214 30-— Buderus 116 500116 30 Oberſchl. Eiſenakt 10490—.— Conecordia 314 5,%310.—Ver. Königs⸗Laura 223,10 222.55 Gelſenkirchner 183 60184.30 Deutſch. Luxemb. V. 95.70—. Harpenesn 185.60 186.20 N 8 227277.(ͥͤ00000 ²˙ e — Wkannheim, 1 Mai. „General⸗Anzeiger-⸗ bde Seite. Wechſel. in Kurze Sicht 2½—6 Monate 4 Reichsmark%% Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs HeutKurs Amſterdam hfl. 1003—169.07 169.15—— Belgien... Fr. 100—81.266 81.275—— Italien... Le. 1005—81.45 31.40— London.. Iſt. 13— 20.485 20.48—— Madrid. Pf. 1006————— New⸗York ⸗Dll. 100————— Waris, Fr. 109 3— 81.433(31.7333—— Schwelz. Fr. 1003½81.875 81.85—— Wetersburg.⸗R. 1004½——— Trieft.. Kr. 100——— Wien.. Kr. 100 3d¼ 88.416 85.366—— BDe.„„—— 1— Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 3 30 15 1 91½ Dſch.Reichsanl. 102 50 102.85 5 italien. Renlke 104.20 6%„„„ 02 70 102.85 4 Oeſterr. Goldr. 108.65 3 5 92.35 92.40] 44½ Oeſt. Silberr..10 101.05 27½ Pr. Staats⸗Anl.] 102.40 102.50 4/ Oeſt. Papierr. 1101.20 3½„„„4060 102.604½ Portg. St.⸗Anl. 51.60 „„ 22.45 92.358 dlo. äuß. 3245 31½ Bad. Sk.⸗Obl.fl 100 10 100.10 4 Rufſen von 1880 0101.90 M. 101.15 101.30 Aruff.Staatsr. 1894—.— „1900, 101.60—.—4 ſpan, ausl. Reute 88.10 4 bad. St.⸗A. 105.400 105.30 1 Türken Lit. D. 30.10 31½ Bayern„„101.4 101.30 4 Ungar. Goldrente 102 4⁵ „„92.50 92.50 5 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.⸗A. 104.60 104.60 Anleihe 1887 94.70 4 Heſſen 105.60 105.75 4 Egypter unificirte 70109.70 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A 5 Mexikaner äuß. 101.85 von 1896 90.75 90.803 inn. 5 26.90 3 Sachſen. 90.85 90.85 4½ Chineſen 1898 93.80 4 Mh. St⸗A. 18991—-——— 4r1 91.— erzinsl. Looſe. 5 Ausländiſchs. 3 Oeſt. Looſe v. 1360—.— 158.85 5 90er Griechen—— 13 Fürkiſche Looſe 132.801 181.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf.Wagb. 82.70 82.50[ Parkakt. Zweibr. 115.—15.50 Heidelb. Cementw. 112.— 112.— Eichbaum Mannh. 167.— 167.— Anilin⸗Aktten 489,50 488.40 Setlinduſtrie Wolff 102.—02.— Ch. Fbr. Griesheimſ 225 90ſf.70 Weltz z. S. Speyerſ 127 50 127.50 Höchſter Farbwerk 358.5035475 Walzmühle Ludw. 130— 139.— Vereinchem. Fabril 285,50 239.— Fahrradw. Klever 190.—190.50 Chem Werke Albertſ 96—196— Maſch. Arm. Klein 111.80 111.80 Aͤaccumul.⸗F. Hagen 147.— 14750 Maſchinf. Gritzner 192—192.50 4. Ace. Böſe, Berlin 55.— 53.80 Schnellprf, Frkthl. 160.— 160.— Allg.Elek.⸗Geſellſch 189.25 189.60 Oelfabrit⸗Aktien 119.— 119.— Helios„ 1———— Bwllſp Lampertsm[—— Schuckert 7 101.%/ 101.— Spin.Web.Hüttenh—.——.— Lahmeyer 92 20 92 30 Zellſtoff Waldhof 232.50 232.— Allg..⸗G.Siemens 130.50 180 20 Cementf. Karlſtadt 94— 94.— Lederw. St. Ingbert[ 76.50 76.50J Friedrichsh. Bergb. 146.50.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Beybacher 231.— 231.50] Oeſterr. Lit. B.——.— Marienburg.⸗Mlw. 72.50 72.50 Gotthardbahn 199.80 190.50 Pfälz. Maxbahn 144 25 145.— Jura⸗Simplon 101.70 101.70 Pfälz. Nordbahn 139.7513975 Schweſß. Centralb—.—.—.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 128 75,128.75 Schweiz. Nordoſtb.“—.——.— f Hamburger Packet 108.300 10830 Ver.Schwz. Bahnenſ—.——.— Nordd. Lloyd 103 90 103 40 Ital, Mittelmeerb.] 96.60 96.20 13 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.300 148.70„ Meridionalbahn 141.55 141.45 Oeſterr, Süd⸗Lomb.] 13 70 14.10 Northern prefer.—.—— Norbweſtb.]—.—]—.— La Veloce—.—1—.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. OHyp.⸗Pfob.] 101.40 101.40 3 Rh..⸗B..O 98.50] 98.50 4% 9. J 101.700 101.70 9 pr. Albr t. Eiſ.] 70.800—.— 31½%„„99.20 99.20 8/ Pr. Pfbr..1905 96.40 68.90 82½%% Kr. Bod.⸗Fr.] 96.20ſ 96.20%½„„„1908 97.—.— 40½% Pf. B. Pr.⸗Obl 102.80—— 4%„„„1908 102.— 102.— 31,% Pf. B. PrO. 100,40 100,60 4%„„„1909 100— 102.— 4% h. Pf. Br. 1902, 100.65 100.50 5„„KbO.] 96.10 96.10 d4e%„„„1907 102.60 102.0 4½ Atbein. Weſtf. 8½„„ 1904 98.50 98.50.⸗C.⸗B. 1910 102.70] 102.70 Vank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk.] 152.—] 152 20 Oeſt, Länderbank 106.80 106.8 Badiſche Bank 118.40 118.50]„Kredit⸗Anſtalt212.50 212.40 Berliner Bank 94.50 84.40 Pfälziſche Bank 109.50 109.50 Berl. Handels⸗Geſ. 158.— 157.80] Pfälz. Hop.⸗Bant 190.50190.50 Darmſtädter Bank 140 80 140.95 Rhein. Kreditbank 138 50 188.50 Deutſche Bank 212.1 212.— Rhein. Hyp.⸗B. M. 190.45 190.30 Diskonto⸗Commd. 191.40 190.70 Schaaffh. Bankver. 127.70 127.80 Deutſche Gen.⸗Bk. 100.25 100.25 Südd. Bank Müm. 104.50 10 0 Dresdener Bank 151.30 150.80 Wiener Banzver. 123.20 128.80 Frankf. Hyp.⸗Bankſ 199.— 200.20 D. Eſfekten⸗Bant 105.95 105.95 Frkf Hyp.⸗Credito. 140.80 140.80] Bank Ottomane 119.— 118.80 Mationalbank 12170——] Mannheimer Verſ. Oberrhein. Bank97.— 97 20 Geſellſchaft 412.— 413.— Oeſterr. Ung. Bank 115.90 115.500 Privat⸗Diskont 3¼ Prozent. Fraukfurt a.., 1. Mai. Kreditaktien 212 49, Staats⸗ bahn 148 10, Lombarden 13 70, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 102.40, Golthardbahn 190.30, Disconto⸗Commandit 190 90, Laurg —.—, Gelſenkirchen 184.—, Darmſtädter 141.—, Handelsgeſellſchaft 50 80, Dresdener Bank 150 80, Deutſche Bank 212.—, Bochumer 186.30, Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 212 70, Staatsbahn 148.30, Lombarden 18 90, Disconto⸗Commandit 190.70. Berliner Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) wW. Berlin, 1. Mai. Auf die geſtrigen Meldungen über die Vorfälle in Saloniki war die Börſe bei Eröffnung äußerſt donien entgegenſah. Die geſtrige Mattigkeit in Paris für Türken ſammen. Man nimmt an, daß mit Beendigung der Liquidation die betreffenden Werthe in feſte Hände übergehen werden und daraufhin tendirten ſpeziell Türken feſter. Der heutige Ausfall der Börſe in London trug gleichfalls zur Zurückhaltung bei und der Geſammtverkehr in ſämmtlichen Märkten zeigte gegen Schluß ſenſtunde durchwegs noch die Eröffnungskurſe. der erſten Bör N 7 Zuſtige Ecke. (Aus den„Luſtigen Blättern“.) La Dame de„Chez Maxim“.„Die Geliebte von Prsvoſt hat auf ihren verfloſſenen Amant mit dem ſechsläufigen Revolver geſchoſſen. Wenn das Mode wird, brauch' ich ne Maxim⸗Kanon.“. nf 1 aſſung.„Geſtern iſt unſer Kaiſ ichskanzler bis nach Mitternach nach ins Schloß reingekom zurückhaltend, da man einer Klärung über die Lage in Maze⸗ und Spanier ſtand mit Löſung größerer Hauſſepoſitionen zu⸗ zahlt und Geld. Ruſſennoten Ruſſ. Anl. 1902 3½% Reichsanl. 9 9% Reichsauleihe 3/ Bd...⸗Obl. 00 4 Bad. St.⸗A. 3½% Bayern 3pr. ſächſ. Rente 4 Heſſen Heſſen 1 Italiener 18f0er Kooſe Lübeck⸗Büchener Marienburger Oſtpr. Südbahn Staatsbahn⸗Aktien Lombarden Canada Pacific. Sh. Heidelb. Str.& B. B. Kreditaktten Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bankak. Dise. Comm. Aktien Dresdener Bank W. Berlin, Credit⸗Aktſen Staatsbahn 3 c% Rente Italtener Spanier Türken D. Ein Frauenkenner.„Die ſuperb aus, wie alt iſt ſte eigentlich?“—„Om. Sie iſt in dem Alter, wo die Frauen behaupten, ſie ſeien dreißig!“ „Pariſer“ Leben. Wucherer:„Ehe ich Ihnen das Geld vorſtrecke, frage ich ausdrücklich: befinden Sie ſich etwa in einer Nothlage?“— Das arme Opfer:„Ja, natürlich! In größter Nothlage: wenn ich bis ſchaffe, bekomme ich meinen Ah 216.05 102.75 98.75 105.30 101.60 148.20 18.50 129.80 212.70 158.20 141.— 212.— 191,40 Berlin, 1 Mak. Schlußcourſe. 216.— 102.75 93.50 101.20 105.30 10140 90.70 103.90 90.70 211.60 190.,60 151.40 212.50 148 20 151.20 218.— 148.40 Es erübrigt ſich dadurch eine Spezialiſirung der einzelnen Deviſen. In der zweiten Börſenſtunde weiteres Stocken der Kurſe, nur Große Berliner Straßenbahn 206 nach 204,50. Tägliches Geld zu 4 pCt. ſehr gefragt. In dritter Börſenſtunde ſtill. 2 Leipziger Bank Berg⸗Märk. Bank Pr. Hyp.⸗Aet.⸗B. D. Grundſchuld⸗B. Dynamit Truſt Bochumer Conſolidation Dortmunder Unkon Gelſenkirchener Harpener Hibernta Laurahlltte Wurm⸗Revier Phönir Schalk, G. u. H⸗V. Elekt. Licht u. Kraft Weſterr Alkaliw. Aſchersleben Al. W. Steinz. Friledrichsf. Hanſa Dampfſchiff. Wollkämmerei⸗Ak. 4Pfbr. Rh. W. BEr. Mannh.⸗Rh. Tr. Kannengießer Hörder Bergw. Banken preishaltend. Montan wenig verändert. Fonds ſtettg. Induſtriewerthe des Kaſſenmarktes nicht einheitlich. aktien ſchwächer. Beſſer gefragt waren Textilwerthe und Elektri⸗ zitätsaktien. Neue Türkiſche Adminiſtr Kohlen⸗ ationsanleihe 91,50 be⸗ .70 155.70 156 40 186.90 389.— 84.50 188.70 185.90 183.30 222.70 188.— 136.50 4165.50 103.70 215.— 151.— 325.50 151.— 396.10 150.10 102.— 72.— 120.— 120.50 150.10 102.— 120.— 120.— Privat⸗Diskont 2¼„. 1. Mai.(Telegr.) Nachbörſe. Lombarden Diskonto⸗Comm. pariſer Voͤrſe. Paris, 1. Mai. Anfangskfurſe. 97.72J 97.70Türk. Looſe 103.600 108.97Ottoman 87.60 86.60 Rio Tinto 29.85] 29.70 J Bankdisk. 3% * Berlin, 1. Mai. (Tel.) Die Gra ſchaffe, meinen Abſched...—„Vom ge.—„Nein, von meiner Tänzerin!“ Aus der auten 070 ſin ſieht noch immer heute Abend nicht 10 000 Mark ten Zeit. Leutnant: .50 12005 90.90 . * 127.— 598.— 126⁰ 186.80 597.— 125⁵² Berliner Produktenboͤrſe. Produktenbörſe. Angebot trat heute weniger dringend auf, ſomit haben ſich bei ruhigem Geſchäft die Preiſe behaupten können, zumal das Ausland etwas feſtere Tendenz erkennen ließ. Von Roggen⸗Andingungen fand ein Theil Aufnahme. Hafer ruhig, Mais feſt, Rüböl behauptet, Spiritus nicht gehandelt. Wetter: ſchwül. Das Berlin, 1. Mai.(Telegramm.)(Produktenbö b0 Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 30. 1. Wiiien, ̃ ¾ 162.— 162.75 Nr lt!!. 163.— 163.75 per tete 162.50 168 25 Rogs en per Mmqa! 135.— 186.25 er Jull! 0 189.50 140.50 per Septbr. 141.— 141.50 Haßeß; zn eee 126.50 126.50 Per lflfl 132.— 182.25 Raisß. 127.— 116.50 a 117.— 120.50 Rübet zeern 48.— 48.10 ber iihtt 48.70 48.60 per Januar 6**** 3 Spiritus ſorr loeoo—— Weizenmehlll— 5 Rogdeum!1l:—.——— irbdes—.——.— Wetter: Warm. Peſt, 1. Mai.(Telegramm.) Gelreivemarkt. 30. 1. Weizen per April 000 0 00 000 000 „ Mat 776 774„5 8 Deihr, 53 s feſt 751 752 feſt Roggen per April 000 0 00 900 000 „ Ollbr. 558 6 b6s ruhig 655 6 bs ſtetig Hafer per Mat 000 000 596 5 96 559 361 ruhig 557 ö bs ruhig Mats per Mat 625 626 630 631 „„ 688 629 ſchwach 633 634 feſt Rüböl per Noy. 10 70 11— 00 00 00 00 Kohlraps per Aug. 12 50 12 60 ruhig 12 70 12 80 ſeſt Wetter: Schön. Liverpool, 1. Maj.(Anfangskurſe.) 30. Weizen per Mat.04% ſtetig.04 ½ ruhig per Jult.03%½.08½ Mais per Maf.06— ſtetig.05% ruhlg per Juni.03/.04— WNew⸗Nork, 1. Mai.(Telegr.) 30. 5 Weizen per Jult niedrigſter Preis 76% 77— „„„ bee 5 9 77— ſtetig Mals„„ niedrigſter„ 510 61 55 5„ Höchſter 5 15 51% ſtetig Baumwolle per Julte. 10.05.11 Raguft.71 ſtetig 30. 1 2 Welzen per Juli miebrigſter Preis 1 „ e 72 72 ½ ſtetig Mals„„ miedrigſter„ 2„„ höchſter* 45— fletig Schmalz ver Julii 840.87 Pork per Jult Ifs 17.20 — Regiment?“ Zum Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung Isſtein Vereinigung 43 Rotterdam Stllekgut Zeller offnung Miltenberg— 55 Marie 5 75 Waldſchmidt Die Schelde Ruhrort Kohlen Hafenbezirt! V. Dickermann Bertha Panla Duisburg Roblen B000 Schuppert Bismarel Hochfelb 4 9700 Sander Stöck Fiſcher 3 Ruhrort 4 9800 Vom 29. April: Hafenbezirk(. Hink Mannheim 42 Rotterdam Stückg. Getr. 7232 Nüger 2 1 ee 0 7278 f. 3 etreide Kocks Barbaroſſa Alſum Kohlen 10˙83 Hemicheldt M. Stinnes 80 Ruhrort 10900 Scholdel Induſtrle 5 5 Stückgut 3000 Holbach 4 W. Egan 5 Antwerven„ 15⁰⁰ Hafenbezirk UII. 211 Hilgert Badenla 5 Ruhrort Stückgüter Dlehl Frlebrich Ernſtine 85 Kohlen Kempf Badenia 36 Duisburg 5 Walbel Karl Guſtab Jagſtfeld Steinſalz Khümann Stuttgart Nuhrort Kohlen Böbringer Sottvertrauer Jagſtfeld Steinſalz Elnk Hanora⸗Parentes Dulsburg Kohlen Bleekmann Baden Ruhrort* Scheelen Höchſt 75 N Hafenbezirk IV. Moreh Vereinigung 47 Rotterdam Slg. u. Getr. 12837 Hafenbezirk V. Araugt Foſef Willibrorbus] Duisburg Rohlen 8500 Nörſch Fannengteßer 20 Ruhrort 5 920⁰ Kirchgeßner Schoenberg 5 5 57 0 Meurz Herr Heinrich Duisburg 9500 Otten Raab K. 10 1 15 330⁰ Hafenbezirk VII. Mah Mhederel 28 Antwerpen 1500 Ne Vom 7. Februar: Hafenbezirk l. Engelhardt Gg. Sinner Karlsenhe Bter u, Mehl 400 Lauter Rhein u. Moſel Rotterbam Getreide 9490 Meudt Mannheim 4 0 7 Stückg Getr.] 12500 Bach Maria Katharlna 77 7770 Unchiuger Ruhrort 7 Antwerpen Getrelde 728⁰ Hafenbezirt II. Geller Friedrich Rotterdam Petroleum Alefſen B. A. P. G. 7 1 Hafenbezirk III. Köhnen Schürmann S. 5] Anhrort Kohlen FLeilmann Vertrau g. Freund warzſchl. Torfſtreu Bans pach Wilhelm eilbronn Steinſalz 5 Baus vach Pofhoven Fahrwohl Dulsburg Kohlen Müßig Frieda Jagſtfeld Steinſalz; Neuer G. Baſſermann Rotkterdam Getr. Sickgt. Fendel Zeus 5 15 Hafenbezirk v Funke Kannengießer 50 Ruhrort Kohlen Obvelmänn Hendrieus Oufsburg* Willtamp. Karcher g 1 5 Walter Marid Johannes Ruhrort 17 loben!“— Dame:„Aber noch ſchöne ſcheiden zu laſſen!« Paris, 1. Mat. 30. 10 30. 1 Rüböl Mat 511½ 51½ Mehl Mat 32.70 fun BI ie FJunt 58.— 3395 „ Juli⸗Auguſt 52 53—„ Jllli⸗Augliſt 48.15 33,75 „ Sept.⸗Den. d4 54½„ Seplbr.⸗Dezbr. 31.05 31.60 Spiritus Mat 47—46% Weizen Mai 24 35 24.90 Juni 47— 47— FKultt 24.85 24.80 Juli⸗Aug. 46½ 43„ Juli-Auguſt 24.10 24.75 „ Sept.⸗Dez. 40½ 40%½„ Sept.⸗Dez. 22.75 28.— Zucker Mai 25¼, Noggen Mai 17.750 17.50 „ Juni 25 28½ 17.5017.65 „ Juli⸗Auguſt 25ʃ/25„ Juli⸗Auguſt 17.— 16.75 Sülbr⸗Jan. 27½%„ Sept.Dez. 16.80.25 0 8 Rohzucker 88» loco 21 + 21½ Wetter: S chön. Sch malz. Paris, 1. Mai. Talg 75.—. Antwerpen, 1. Mai. Schmalz. Amerlkaniſches Schweine⸗ Schmalz 118.——116.—. Kaffee. Hamburg, 1. Mai. Schlußkurſe. Santos ver Mai 25½, per Sept. 26¼. Antwerpen, 1. Mai. Kaffee Santos good aperage p. 39½, per Mai 33½, per Sept. 34½ per Dez. 35—. Zucker. Antwerpen, 1. Mai. Zucker p. April 20¼, per Mai⸗Juni Juli 20½, per Okt.⸗Rov.⸗Dez. 22—, 18 Baumwolle und Petroleum. Standard white 1000 Kaffee good averag Aurll Bremen, 1. Mai. Petroleum. Baumwolle 53.25, feſt, Antwerpen, 1. Mai. Petroleum: Schlußkurſe. wies loco 21—, per April. 21½¼ per Mai⸗Juui 21½. Etſen und Metalle.„ Amſterdam, 1. Mai. Zinn Banea loco——Zinn Billton— Glasgow, 1. Mai. Roheiſen mired numbers warrants pe Kaſſa 50 sh 6— d, per Monat 52 sh 0— d. träge. Middleborough, 1. Mai. Roheiſen per Kaſſa 45 sn 10— d per 46 gh 115 d. träge. ondon, 1. Mai.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 60¼, Kupfe 3 Monate 60½½ ſchwach.— Zinn p. Kaſſa 136½, Zinn 3 Monat 180 /, ſchwach.— Blet ſpaniſch 12—, Blei engliſch 12½ ſtetig, Zink gewöhnlich 21 ¼, Zink ſpezial. 22—, ruhig.— Queckſilber 85/ London, 1. Mai. Schluß. Kupfer p. Kaſſa 60 ½, ruhig, Kupfer 3 Monate 60½.— Zinn per Kaſſa 136½, Zinn 3 Mongle 1836¼, ruhig.— Blei ſpaniſch—, Blei engliſch—.„„ Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafenverkehr vom 28. April. Hafenbezirk IV. Raff. Tipe — Verantwortlich für Politit: Chefredakteur Wr. Waul Haum für Lokales und Provinzielles: Eenſt Müller, für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtmann, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Pr. 6. Haas'ſchen Buchdrucle G. m. b..: Director Speer⸗ Muſterauswahl umgehend. 50 f0 Solda Henneberg, Zürie . ˙.!] ̃¼⅛—!—— Donnerwetter, alter Feldwebel, warum wird denn Namenstage von unſerem Landesherrn nit Salut geſchoſſe?— Feldwebel: Ja woiſcht, Leutnant, mer könne aber des Morſerl nit bekomme, da hat der Frau Hauptmann ihr Katz nein gejungt! (Aus„das kleine Witzblatt“.) Uebertrumpft. Herr(während des Tanzens):„Ach, ich denke es mir zu ſchön, ſich während eines Walzers zu ver⸗ 1 muß es ſein ſich im Galo⸗ re v. 95 Pfg. bis Mk, 18.— p. M allen Farben. Franko und se verzolit ins Haus geliefert. —————— 0 fKiti! eian 11 ei An Bur.⸗Verband„Reform“ Mannhbeim, Kk 1,16% Alt. und beit. Vermittelung für Fkaufm, und techn. 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St. guten dürgerl. 8 2 7 1 Mitags iſch 29088 B5, 4 T6.A 3— 0 er als Erſatzreſerviſt ohne Er⸗ laubniß ausgewandert iſt. des Gr. Amtsgerichts, Abth. II Montag, den 8. Juni 1903, vor das Gr. Schöffengericht hier Maunheim ausgeſtellten Erklär⸗ mit zur daß der Stadtrath mit Zuſtimm⸗ 2. Die Fortſetzung der Belfort⸗ Abonnement 80 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen tuel. Poſt⸗ aufſchlag N..88 pro Quartal. Poſtliſte No. 492 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile Auswärtige Juſerate. Die Reklame⸗Zeile Expedition: Nr. 218. Vr. 88. —— Bekanntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 55130 II. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß behufs Herſtellung der Gärtnerſtraße(12. Querſtraße) die rrung dieſer Straße bis Weiteres nöthig fällt. id dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den geſamm⸗ ten Fuhrwerksverkehr ver⸗ boten. uwiderhandlungen werden gemäß 8 3661 f⸗Sk.⸗G.⸗B. und § 121.⸗St.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Maünheim, den 26. April 1903. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: 1273 Schäfer. Senauntmachung. Pferderennen in Mannheim hier Droſchkenverkehr btr. No. 53097 Ul. Auf Grund der 88 59 und 108, Ziff. 5.⸗Str.⸗ .⸗B. wird beſtimmt: 1 Die Fuhrwerke, welche am., 3. und 5. Mai ds. Is. zu den Reunen fahren, haben bei der Hin und Rückfahrt die Ningſtraße, Friedrichsfelder⸗ ſtraße, Viehhofſtraße und erſt vom Schlacht⸗ und Viehhof ab die Seckenheimerſtraße zu benützen. 2. Auf der Seckenheimerſtraße vom Tatterſall bis zum Schlachthof dürſen nur die Wagen der elektriſchen Straßenbahn, Rad⸗ fahrer, Motorfahrzeuge, ſowie Fußgänger verkehren. 3 Sämmtliche Fahrzeuge haben geuau die rechte Seite der 8 5 Fahr⸗ bahn und ein mäßiges teimpo einzuhalten. 4. Vorgefahren darf nur werden, ſofern dadurch keine Störungen des allgemeinen Verkehrs hervor⸗ gerufen werden. 1226 5. Den zur Regelung des Fuhr⸗ werksverkehrs ergehenden Anord⸗ nungen der Schutzmannſchaſt und Gendarmerie iſt unweigerlich Folge zu leiſten. Uebertretungen dieſer Vorſchriſt werden mit Geloſtrafen nicht unter 20 Mark geahndet. Maunheim, den 21. April 1903. Großherzogl. Bezirksamt. Polizei⸗Direktion: Schäfer. Ladung. Nr. 17613. Eugen Gänzle geb. 1. Juni 1877 zu Stuttgart ledig, Mechaniker, zuletzt wohn⸗ haft in Mannheim, z. Zt. unbe⸗ kaunt wo, wird beſchuldigt, daß Uebertretung gegen 8 860, Ziffer 8. Ne⸗Str⸗G h 12918 Derſelbe wird auf Anordnung hierſelbſt, auf: Vormſttags 8 uhr, zux Hauptverhandlung geladen. Bei uneutſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach 8 72, Str.⸗P.⸗Ordg⸗ von dem Gr. Bezirkskommando ung vom 11. April urtheiit werden. Mannheim, den 25. April 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts XI: K. Bernauer. Bekanntmachung. Nr. 18967 1. Wir bringen hier⸗ öffentlichen Kenntniß, 1908 ver⸗ ung Gr. Bezirksamts den neuen (Straßen in der Verlängerung der Angelſtraße und deren weſt⸗ lichen Umgebung im Stadttheil Neckarau folgende Namen ge⸗ geben hat: 29500/257 1. Die Fortſetzung der Angel⸗ ſtraße bis zum Rheindamme „Angelſtraße“. raße bis zum Rheindamme „Belforiſtraße“. 8. Die Fortſetzung der Damm⸗ ſüraße bis zur Angelſtraße „Dammſtraße“. 4. Die einen Bogen beſchreibende Straße zwiſchen Belſort⸗ und Angelſtr.„Wilhelm Wundt⸗ ſtraße“ und den freien Platz am Kreuzungspunkte der Angel⸗, Damni⸗ u. Wilhelm Wundt⸗Straße„Wundt⸗ Piag Die zwif Augel⸗ und Bel⸗ fortſtraße dörgeſevene, in ſüd⸗ licher Richtung zum Rhein⸗ damme fühkende Straße „Mheingärleuſtraße“. 6. Die weikel ſüdlich gegen den Rhein gelegene Verbindungs⸗ ſtraße zwiſchen Angel⸗ und Belſortſtr.„Plinauſtraße“ Mannheim, 27. Aprll 1908. Bürgermeiſteramt Martin. er Bekanntmachung. Die Feſtſetzung der Beiträge zur Gebäude⸗ verſicherungs⸗Anſtalt betreffend. No. 6158. Gemäß 8 64 der Vollzugsverordnung vom 30. Dezember 1902 zum Gebäude⸗ verſicherungsgeſetz bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß nach Bekanntmachung Gr. Miniſteriums des Innern vom 15. April 1903— Staatsanzeiger Nr. XII. vom 27. April 1903— die Umlage von 100 Mk. Ver⸗ icherungsanſchlag für das Ge⸗ ſchäſtsiahr 1902 auf 9 Pf. feſt⸗ geſetzt worden iſt. Nach§ 55 des Gebäudever⸗ ſicherungsgeſetzes in der Faſſung vom 3. Aüguſt 1902 iſt der Um⸗ lagefuß für ſämmtliche Gebäude gleich. 1275 Maunheim, den 29. April 1903. Großh. Bezirksamt: Neff. Bekauntmachung. Die Abwaſſekleitung der Lungenheilanſtalt im Schriesheimer Thale betr. Nr. 51850 J. Das Co mitee zur Errichtung einer Heilſtätte für weibliche Lungenkranke im Schriesheimer Thale in Mann⸗ beim beabſichtigt, die aus dem Betrieb der auf Schriesheimer Gemarkung zu errichtenden An⸗ ſtalt ſich ergebenden Gebrauchs⸗ wäſſer(Spülwaſſer, Badewaſſer), ſowie die Fäkalten zuſammen nach vorgängiger Klärung in den Kanzelbach einzuleiten. Die Klärung erfolgt nach biologiſchem (Dunbar'ſchen Oxydations⸗) Ver⸗ fahren ohne Einſchiebung eines Fauleraums. Etwaige Einwendungen gegen das Unternehmen ſind bei unter⸗ zeichnetem Bezirtsamt oder dem Gemeinderath in Schriesheim binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem vorliegende Nummer des Amtsverkündigungsblattes aus⸗ gegeben wulde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titelu bernhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Plänue liegen auf dem Rathhauſe zu zur Einſicht offen. annheim, 30. April 1905. Großh. Bezirksamt. Zoeller. Bekauntmachung. Das Geſchäftslokal des Gerichtsvollziehers Krug betr. Gerichtsvollzieher Rrug wohnt jetzt Pflügersgrundſtraße 35. Groſth. Sotegerich I. Dr. Ektle. 1277b Sekauntmachung. Die Konſtatirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abf. 1 des Einkommenſteuer⸗ Geſetzes betreffend. Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragr. iſt Jeder⸗ mann, der in einem Steuer⸗ diſtrikt erſtmals, od. nach dem ſeine Steuerpflicht geruht hat, erſtmals wieder ein ſteuer⸗ pflichtiges Einkommen aus Arbeit oder Dienſtleiſtung be⸗ zieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom Beginn der fraglichen Thätigkeit bei dem Unterzeichneten ſchriftlich od. mündlich die erforderliche Er⸗ klärung abzugeben. ierauf werden die Steuer⸗ 0 5 0 mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß Zu⸗ widerhandlungen unnach⸗ ſichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommenſteuerge⸗ ſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 84 Mannheim, 1. Mai 1902. Der Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Stadt. Deffentl. Verſteigerung. Samſtag, den 2, Mai 1903, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfändlokal Q 4, 5 hier im Auftrag des Herrn Kon⸗ kursverwalters ſſe des K hier, aus der Konkursmaſſe des K. J. 52 633 hier 1 Parthie Aleiderſtoßfe 1276 gegen Baarzahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 1. Mai 1903. Noſter, Gerichtsvollzieher. upprechtstr. 8 Parlerre: 4 Zimmer, Küche, Bad. 4. Stock:—6 Zimmer, üche, Bad, ſchön ausgeſtattet, mit Zu⸗ behör, per 1. April zu verm. Näh. Lameyſſr. 5 part. 3093 Sebennerſ. J0 ſeh und Küche zu verm. Näh. i. Laden. 2176b —— men 00“ 557 euthümr: Katholi ches Bürgerhöofpirar— Brantsoeilcher Nedartenr: Narf T5eL Aheinſchißfahrt. Nachſtehende Bekannt⸗ machung des Königl. Preuß. Oberpräſtdenten der Rhein⸗ provinz, d. d. Coblenz, den 27. April d. Is., betreffend das Eingehen der Wahrſchau bei St. Sebaſtian—Engerß, bringen wir zur Kenntniß der Schifffahrttreibenden. Mannheim, 30. April 1903 Gr. Rheinbauinſpektion: Kupferſchmid. Bekanntmachung für die Rheinſchifffahrt. Die Schifffahrttreibenden werden unter Bezugnahme auf 840 der Rheinſchifffahrts⸗ Polizeiordnung benachrichtigt, daß die Wahrſchau für den Engerſer Grund bei St. Se⸗ baſtian⸗Engers für die Sicher⸗ heit der Schifffahrt entbehrlich geworden iſt und demgemäß vom 1. Mai ds. Js. ab in Wegfall kommt. 1274 Coblenz, 27. April 1908. Der Ober⸗Präfideut der Rheinprovinz: In Vertretung: Wallraf⸗ Bekanntmachung. Den Schutz des Friedrichsplatzes betr. Nr. 108119 I. Mit Zuſtimm⸗ 155 des Stadtraihs und Vollziehbarkeitserklärung dur den Gr. Herrn Landeskommiſſär wird folgende„Ortspolizeiliche Vorſchrift“ erlaſſen. Mannheim, 27. Auguſt 1902. Großh. Bezirtsamt. Polizeibirektion: gez. Schäfer. Ortspolizeiliche Vorſchrift betreffend den Schutz des„ Kinder⸗ und Sportswagen dürfen auf den Friedrichsplatz nicht eingeführt werden. 2 Hunde dürfen auf den Fried⸗ richsplatz nur mitgenommen werden, wenn dieſelben an kurz anzuziehender Leine geführt werden. 9 8. Das Betreten der Waſſerbe⸗ hälter des Friebrichsplatzes, ebenſo das Spielen an denſelben oder die Vornahme von Reinigungs⸗ handlungen oder ſonſtigen Hand⸗ lungen, welche geeignet ſind, das Waſſer oder die Behältel zu ver⸗ unreinigen, iſt unterſagt. 4 Nach Eintritt der Dunkelheit 100 Wauſſeher abg 10 die ſtädtiſchen Auffeher abgeſchloſſen. Während der Ber es Ab⸗ ſchluſſes iſt das Betreten des Platzes überhaupt verboten. 5 Neben dieſer Vorſchrift behalten die einſchlägigen Beſtimmungen der ortspolizeilichen Vorſchrift vom 6. Auguſt 1896 über den „Schutz der ſtädtiſchen Anlagen“ uneingeſchränkte 8 6. Uebertretungen der Beſtimm⸗ ungen dieſer Vorſchrift werden auf Grund des 8 866%.⸗Str., .⸗B. 8 129.⸗Str.⸗G.⸗B. mſt Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Vorſtehendes bringe ſch hier⸗ mit zur öffentlichen Keuntniß, Mannheim, 25. April 1908. 29500/64 Diebold. Arbeitsvergebung. Ni, 1724. Die Lieferung von: 1. Kalk, 2. Cement, 3. Kies und Sand zum Reubau der Pumpwerke im Ochſenpferch und in Neckaran und der höheren Mädchenſchule, 4. von Bruchſteinen, 5. von Backſteinen zum Neubau der höheren Mädchenſchule und 8. von Hintermauerungsſteinen zumm Neubau des ummp⸗ werkes im Ochſenpferch ſoll, nach Bauten und Matexrialien getreunt, im Wege des öffent⸗ lichen Angebots vergeben werden. Angebote ſind verſchoſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, nebſt Proben, bis ſpäteſtens Donnerſtag. 14. Mai 1903, Bormittags 11 untr, auf unſerem Bureau, N 1, 9, 2. Stock, Zimmet Nr. 10 elnzu⸗ reichen, woſelbſt die Eröffnung in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgen wird. Angebotsformulare ſind im Ane gegen Erſatz der druckkoſten erßältlich. Manuheim, den 80. April 1908. Städt, Hachbauamt: Perrey. Rupprechtßraße 4, 4 Zim. Küche und Bad nebſt Zubehör in 4. St. per 1. Juli zu verm. Näh. Mupprech ſtk. 2, parl. 182 Freitag, 1. Mai 1905. gehanntmachung. Die Aufnahme von Stiftlingen in die Wilhelm Sachs'ſche Stiftung dahier pro 1908 betr. Nr. 167. In die Wilhelm Sachs'ſche Stiftung kann in dieſem Jahre eine Anzahl Knaben und Mädchen aufgenommen gur fnah 0 Zur Aufnahme eignen ſi ſchülentlaſſene arme Walſen und Kinder bedüritiger braver Eltern, die in hieſiger Stadt heimaths⸗ berechtigt bezw. unterſtützungs⸗ wohtiſitzberechtigt ſind, ohne Un⸗ terſchied der Konfeſſion. Die Stiftlinge erhalten Unterſtützung behufs Erlernung eines Hand⸗ werkes bezw. zur Ausbildung in weiblichen Handarbeiten. Aufnahmegeſuche ſind unter Beifügung eines Geburts⸗ und Schulzeugniſſes binnen 14 Tagen anher einzureichen. 29500/47 annheim, 17. April 19053. Stiſtungs⸗Commiſion: v. 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Groß, Gerichtsvollzieher, Mannheim. Geſfentliche Berſteigerung. Samſtag, den 2. Mai 1903, Nachmittags 4 Uhr, werde ich mit Zuſammenkunft am Eingang des Binnenhafens, Staltonsgebäude, gemäß 8 373 .⸗G.⸗B. gegen baare Zahlung öffentlich verſteigern: 400 Ctr. gewaſchene und 15 Ruhrnuß⸗ kohlen II. 6887 Maunheim, 1. Mat 1908. Marotzke, Gerichtsvollzteher. Imangs⸗Berſteigerung. Samſtag, den 2. Mai 19038, Nachmittags 2 Uhr, werde ich in Röeinau mit Zu⸗ ſammenkunſtamalten Gemeinde⸗ daus gegen baare Zahlung im Vollſtrekungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 63038 313 Stück neue Bretter, 26„ U Fenſterrahmen. Die Verſteigerung findet be⸗ ſtimmt ſtatt. Mannheim, den 1. Mai 1908. Breyme, Gerichtsvollzieher, Meerfeldſtr. 21. 5. Jahrgang. — NaRlsRUg Kriegstr7/ 5 fHdASENS TEINVOELERAG Antoncen— Expedlition ee daneeie N einer alten ſolden gut ein⸗ geführten Feuerverſicher⸗ ungs⸗Geſellſchaft für Mannheim, mit bedeutene dem Inkaſſo iſt unter ſehr günſtigen Bedingungen zu bvergeben. 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