Srrrereeeeeeereeeeeeeeeeeeee reeeeneeee Seeeeneene 8 1 16 * Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. inzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, AIns Haus od. durch die Poſt 25 Pf, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile (Badiſche Volkszeitung.) E G6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Waenncnen ⸗Awseſe „Journal Mannheim“. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 E 6, 2. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Auswärtige Inſerate 25„—2. Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.. Filtale: Nr. 815 Ote Reklame⸗Zeile. 60„ 1 Abendblatt.) Nr. 220. Mittwoch, 15. Mai 1905. Eine varlamentariſche und ſtaatsrechtliche Doctorfrage. (Von unſerm Korreſpondenten) G. Berlin, 12. Mai. Der nach vielen Kämpfen und eingehenden Berathungen zu Stande gekommenen Krankenkaſſen⸗Novelle ſtellt ein Druck⸗ fehler ein Bein, über das es ſtolpern und dabei noch die Köpfe vieler Gelehrten, Staatsmänner und Politiker zerbrechen kann. Niemand hat das Spuken dieſes Druckfehler⸗Teufelchens während der aufregenden parlamentariſchen Verhandlungen be⸗ merkt. Alle: Reichstag, Bundesrath und die Preſſe waren mit völliger Blindheit geſchlagen, jetzt nun iſt dies Erſtaunen und die Verlegenheit groß. Der Sachverhalt iſt folgender: § 21 die Einſchiebung vorgenommen: „Neben freier Kur und Verpflegung kann, falls der Unter⸗ gebrachte Angehörige hat, deren Unterhalt bisher aus ſeinem Arbeits⸗ verdienſt beſtritten wurde, ein Krankengeld bis zur Hälfte des Hurchſchnittlichen Tagelohnes bewilligt werden.“ In dem überſichtlich und äußerſt genau gearbeiteten Bericht des nationalliberalen Abgeordneten Hofmann ſteht dieſer Kom⸗ miſſionsbeſchluß, der nach dem 15. April erſt zur Vertheilung gelangte, ganz richtig. Jedoch ſchon am 9. April kam die Zu⸗ ſammenſtellung der Kommiſſionsbeſchlüſſe an den Reichstag, in welchen durch fetten Druck ausgezeichnet, der eben angeführte neue Abſatz zum§ 21 aufgeführt wird; aber den Druckfehler ent⸗ hielt: bis„zur Höhe“ ſtatt„zur Hälfte“ des durchſchnittlichen Tagelohnes. Dieſe Druckſache trägt die Nummer 936. Eine Druckfehlerberichtigung zu dieſer Nummer 936, welche die Höhe in„Hälfte“ korrigirte, ſcheint Niemand im Reichstag geſehen oder ſie wenigſtens ſtillſchweigend hingenommen zu haben. Denn in der Sitzung vom 23. April, die bis zum§ 26a gedieh, er⸗ wähnte weder irgend ein Abgeordneter noch der Präſident des Druckfehlers, ſondern letzterer konſtatirte nach Ablehnung eines Amendements Albrecht und Genoſſen zu§ 21, daß alle weiteren Abſätze und Ziffern nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen angenommen ſein. Bis dahin war die Sache eigentlich gar nicht ſchlimm. Man muß nur im Auge behalten: die Zuſammenſtellung mit dem Druckfehler war am 9. April an den Reichstag gelangt, darauf folgte wahrſcheinlich die Berichtigung zu Nummer 936, die aber anſcheinend Niemand beachtet hat, und dann nach dem 15. April der große Kommiſſionsbericht des Abg. Hofmann, der den Kom⸗ miſſionsbeſchluß zu§ 21 richtig wiedergab. Präſident Graf Balleſtrem wie der ganze Reichstag befand ſich im Glauben, über dieſe richtige Faſſung und nicht, wie ſie mit dem Druckfehler in der Zuſammenſtellung zu leſen war, abgeſtimmt zu haben. Auch in der eilfertigen 3. Leſung, am 30. April, in der 302. Sitzung dachte Niemand mehr an jenen Druckfehler, der ja auch formell durch die Berichtigung zu Nummer 938 beſeitigt war. Ueber die einzelnen Paragraphen von§ 10—42 wurde gar nicht abgeſtimmt, ſondern abſchnittweiſe in Ziffern von VI bis XIV. Die Kommiſſion hatte zu Nun aber geſchah das Unglaubliche! In der Zuſammen⸗ ſtellung nach den Beſchlüſſen der dritten, allein gültigen Leſung, findet ſich der verhängnißvolle Druckfehler wieder! Es ſteht dort in der Druckſache Nummer 978 bis„zur Höhe des ortsüblichen Tagelohnes“! Die dritte Leſung und der Text des Geſetzes auf Grund dieſer Beſchlüſſe iſt ſelbſtverſtändlich maßgebend. Aber die Be⸗ ſtimmung bis„zur Höhe des ortsüblichen Tagelohnes“ wollte weder Reichstag noch Bundesrath! Wie wird ſich nun letzterer dieſem Geſetzestext gegenüber verhalten? Unſeres Dafürhaltens liegt dem Bundesrath der richtige Text vor; denn eine Berichtigung zu Nummer 978 ſtellt den Kommiſſionsbeſchluß wieder her. Thatſächlich hat aber der Reichstag gegen ſeinen Willen das Geſetz mit dem falſchen Text in 8 21 angenommen. Und dieſen Sachverhalt kann der Bundesrath ſchwerlich unbe⸗ achtet laſſen, wenn er auch die formellen Bedenken gegen die Novelle auf Grund der Berichtigung, die aber die Sanktion des Reichstages erhalten hat, zurückſtellen wollte vor den Ausdruck des eigentlichen Willen des Reichstages. Wie ſich auch der Bundesrath entſcheiden mag, ſeine Beſchlußfaſſung wird in jedem Falle in Folge des verhängnißvollen Druckfehlers anfechtbar ſein. Deshalb halten wir es nicht für ausgeſchloſſen, daß der Bundesrath dieſer Doktorfrage überhaupt aus dem Wege geht und die Entſcheidung über die Rechtsgültigkeit des Textes dem kommenden Reichstag überläßt. Vorläufig wäre damit nicht viel verloren; denn die Novelle ſoll erſt mit dem 1. Januar 1904 in Kraft treten. Aber es hängt ganz von der Zuſammenſetzung des neuen Reichstages ab, ob er ſich zur Richtigſtellung des Geſetz⸗ textes nur mit einer„Novelle zur Novelle“ begnügt oder als Penelope das ganze mühſam gearbeitete Gewebe des eben aus⸗ einandergegangenen Reichstages wieder auflöſt und ſo die jetzige Errungenſchaften zum Krankenkaſſengeſetz in Frage ſtellt. Auf eine baldige Entſcheidung des Bundesraths iſt kaum zu rechnen, da er jedenfalls erſt die Inſtruktionen der Einzel⸗ regierungen einholen muß. Cage des deutſchen Arbeitsmarktes. (+) Alljährlich wiederholt ſich an den deutſchen Arbeitsnach⸗ weiſen im April die Erſcheinung, daß mit dem fortſchreitenden Frühjahr das Verhältniß zwiſchen Angebot und Nachfrage nicht eine Abnahme, ſondern im Gegentheil eine verſchärfte Zunahme des An⸗ dranges der Arbeitſuchenden zeigt. An ſich iſt dieſe Er⸗ ſcheinung nicht beängſtigender Natur. Während aber die Steigerung in anderen Jahren nur mäßig einſetzt, iſt ſie diesmal auffallend ſtark geweſen: vom März zum April hat ſich die Zahl der Arbeit⸗ ſuchenden, die auf 100 ausgebotene offene Stellen entfallen, von 124,6 auf 139,0 vermehrt. Dabei darf nicht überſehen werden, daß dieſe Ziffer, wenn ſie auch im Verhältniß zu den Vormonaten wie zu der günſtigen Entwickelung der letzten Monate überhaupt auffallend hoch iſt, immer noch niedriger als die entſprechende Ziffer im April vorigen Jahres iſt, wo ſie 153,7 betrug. In dieſen beiden Gegemüber⸗ ſtellungen kommen die einander noch kreuzenden Einflüſſe auf dem Arbeitsmarkt zu deutlichem Ausdruck. Soweit diesmal eine Ver⸗ ſchlechterung zu beobachten iſt, geht ſie übrigens nicht etwa auf eine Zunahme der Arbeitſuchenden, ſondern auf eine bedeutende Ab⸗ nahme der offenen Stellen zurück. Ihre Zahl iſt nicht nur geringer als im Vormonat, ſondern auch weſentlich niedriger alss im vorigen April. Dieſe unregelmäßige Bewegung der Nachfrage dürfte daher rühren, daß die Beſſerung auf gewerblichem Gebiete die erwarteten Fortſchritte noch nicht gemacht hat. Die ſtärkeren Ein⸗ ſtellungen zu Anfang des Jahres genügen vollkommen zur Bewältig⸗ ung der Arbeitsaufträge. Das trifft namentlich für das Giſen⸗ gewerbe und die Maſchineninduſtrie zu, in denen diee Sorge um fortdauernde Beſchäftigung noch immer groß iſt. Der Inlandsmarkt iſt noch lange nicht genug gekräftigt, um die drohende Abnahme der Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten nöthigenfalls ausgleichen zu können. Im Textilgewerbe ſind etwa ſeit Oſtern ſicherlich keine nennenswerthen Neueinſtellungen nöthig ge⸗ weſen, überwiegend iſt vielmehr, ſelbſt aus den gut beſchäftigten ſächſiſchen Bezirken, berichtet worden, daß der Beſchäftigungsgrad nachgelaſſen hat. Das Baugewerbe leidet aber auch an einer Ende März plötzlich zum Vorſchein gekommenen Mattigkeit. Der; Umſtand, daß während des Winters zahlreiche Bauten faſt fertig geſtellt wurden, hat dazu beigetragen, daß im April nicht wur anm vielen Orten keine beſondere Nachfrage nach Arbeitskräften vorhanden war, ſondern daß ſogar Arbeitsloſigkeit beobachtet wurde. Schon Ende März ging das Geſchäft in Berlin bei den Putzern und Bau⸗ glaſern äußerſt flau. Die Steinſetzer hatten in Berlin 60 pet., die* Organiſation der Zimmerer 500 Arbeitsloſe. Selbſt im Bergbau war während des April der Beſchäftigungsgrad keineswegs ſo günſtig, wie er ſich inzwiſchen ſeit Anfang Mai wieder geſtaltet hat. Unberührt von dieſer unerfreulichen Schwenkung auf dem Arbeitsmarkte blieb das Bekleidungsgewerbe, das inmitten der Saiſon ſteht und zahlreiche neue Arbeitskräfte benöthigte. Die Mattigkeit, die ſich auf dem Arbeitsmarkt ſpiegelt, kam in angloger Weiſe auch an der Kurs⸗ bewegung der Börſe zum Ausdruck. Die Kurſe der Werthe des Metall⸗ und Maſchinen⸗, ſowie des Textilgewerbes gingen vom 15. April ab faſt durchweg zurück. Deutsches Reich. * Berlin, 12. Mai.(Die vollſtändige Dien ſt⸗ altersliſte der aktiven Sanitäts⸗Offiziere) des deutſchen Reichsheeres, der kaiſerlichen Marine und Schutz⸗ truppe 1903 iſt ſoeben im Verlage von A. Hopfer in Burg b. M. erſchienen. Wir entnehmen dieſer folgende Angaben: Im Sani⸗ tätskorps ſind ſeit Mai v. J. befördert für Preußen zu General⸗ ärzten 2, General⸗Oberärzten 9, Oberſtabsärzten 31, Stabs⸗ ärzten 42, Oberärzten 68, Aſſiſtenzärzten 97; in Bayern 1 bezw. 4, 5, 7, 16 und 14. Der älteſte, bezw. jüngſte ihres Dienſtgrades ſind vn den Generalärzten in Preußen Aſſiſtenz⸗ arzt von 62 bezw. 76, General⸗Oberarzt 66/81, Oberſtabsargt 64/89, Stabsarzt 89/97, Oberarzt 97/00; in Bayern die gleichen Dienſtgrade 70/72, 72/76, 76/87, 87/92, 93/00.— Aehnliche Beförderungsverhältniſſe ſind in Sachſen, beſſer ſind ſie bei den Marine.— Das Eiſerne Kreuz beſitzen in Preußen 38, in Sachſen 4, in Württemberg 1 Sanitätsoffizier. —(Der Bundesrath) wird ſeine Sommervertagung vorausſichtlich gegen Ende Juni oder Anfang Juli antreten. Tagesneuigkeſten. — Moderne Spitzen. Aus Paris wird berichtet: Der Triumph der Mode iſt zur Zeit die Spitze, die die Kleider, Zimmer, Fenſter und Dafeln beherrſcht. Die Stickerei, eine viel ältere Kunſt, theilt die Ehre mit der Spitze; beide ſind untrennbar und ihre Geſchichte iſt mannigfach miteinander verwoben. Anfangs wurden Stickereien in Geweben gearbeitet, dann im fünfzehnten Jahrhundert auf klarem Grund, ſpäter„à points coupés“ mit gezogenen Fäden und ſchließ⸗ lich auf dünnem Kanevas, der ſo geſtreckt wurde, daß er ein leichtes, durchſichtiges Gewebe wurde. Die erſte mit der Nadel gearbeitete Spitze iſt die venetianiſche Spitze, eine direkt von der Stickerei ab⸗ geleitete Arbeit, von der alle mit der Nadel oder dem Schiffchen ge⸗ arbeiteten Arten kommen. Die franzöſiſche Revolution überlieferte die Spitze und Stickerei der Entartung, von der ſie ſich lange nicht erholte und die Erfindung der Maſchinerie gefährdete ſie noch mehr; denn dadurch wurden Erzeugniſſe zu ungewöhnlich niedrigen Preiſen geliefert. Aber ſeit einigen Jahren hat ſich der öffentliche Geſchmack merklich geläutert. Man hat eine Vorliebe für wirklich ſchöne Ar⸗ beiten, und während die Kunſt der Stickerinnen und Spitzen⸗ arbeiterinnen durch geſchickte und ſachverſtändige Hände wiederbelebt wird, gehorcht die Maſchinerie gleichzeitig dem Geſetz des Fortſchritts, ſodaß ein wirklicher Schönheitswettbewerb zwiſchen mechaniſcher und Handarbeit beſteht. Die pomphafte Chantillyſpitze iſt der zartenchön⸗ heit der Clunyſpitze gewichen, dann iſt man zu den prächtigen Blumen der venetianiſchen Roſenpoints übergegangen und zur iriſchen Gui⸗ pure mit ihrem durchſichtigen Gewebe mit Blumen und Zweigen. In Venedig iſt man den Ueberlieferungen der Mutterſtadt der Spitzen treu geblieben und die venetianiſchen Points ſind in den erſtaunlich⸗ ſten Formen— Kopien antiker Spitzen oder moderne— vertreten, die alle bezaubernd ſind, wenn ſie aus der Hand der geborenen Spitzenarbeiterinnen kommen. Seit zwei Jahren ſchon hat die Mode die Spitzenkragen, die ſich jetzt zu Pelerinen entwickelt haben, aber auch dieſe Zeit wird vorübergehen, und ſchon jetzt werden flache Kragen von holländiſchem Leinen mit„points coupés“ aus benetianiſcher Spitze getragen. An Stelle der itbereinandergeſetzten Krauſen aus pliſſirtem Batiſt ſoll ein Beſatz aus Leinenfranze und den berſchieden⸗ ſten Muſtern, die den Muſeen von Leipzig und Dresden entlehnt ſind, treten. Da überdies hängende Aermel und loſe Pelerinen gé⸗ tragen werden, die die Büſte einhüllen, füllen dieſe Franzen eine wirkliche Lücke aus und werden großen Erfolg haben. Eine ſehr hübſche Neuheit in Kragen iſt auch ein ſpitzgeſchnittener Kragen, der ſich nach unten faſt bis zum Taillenſchluß zieht. Die Enden ſind aus⸗ gefranzt, und die in den Stoff inkruſtirten Fäden ſind in hübſchen briginellen Muſtern mit„points coupés“ herübergezogen. In den Brüſſeler Spitzenarbeiten ſieht man Fächer aus Handſpitzen mit Perlmutterfaſſung, Sonnenſchirme aus engliſchen Points, lange Blondenſchärpen, die einen Gegenſatz zu den prächtigen Stolen aus venetianiſcher Spitze bilden, Kragen mit ausgezackten Falbeln oder ſpitz wie zur Zeit der Valois mit runden oder abgeſtumpften Enden. Die kurzen Kragen wetteifern mit den„Spitzenbarben“, die zu tragen lange ein königliches Vorrecht war. Fichus und Berthen, die wunder⸗ bar reich ſind, und außerordentlich verſchiedenartige Taſchentücher feſſeln durch ihre Schönheit, dazu kommen noch ganze Spitzenkleider in tiefen Falten. Das Auge iſt entzückt von dieſer blendenden Rein⸗ heit, denn die Zwirnſpitze wird in dieſem Jahr ganz weiß getragen. Wunderbar iſt auch venetianiſche Guipure⸗Inkruſtation auf ganz feinem Batiſt; dazu iſt die Spitze mit Roſenzweigen in Federſtich beſtickt. Eine Bettdecke iſt reliefartig ganz und gar mit Laub und blühendem Geißblatt in Stickerei bedeckt. Sehr beliebt ſind die ſchmalen Kragenbeſätze mit Vorderſtück aus geſticktem Batiſt. Schär⸗ pen ſind wenig beliebt, ſtatt deſſen aber alle Arten Kragen. Die Kragenſtola aus geſticktem Batiſt wird viel getragen. — Eine tollkühne Fahrt über den Niagara. Die Anziehungs⸗ kraft der Niagarafälle als Schauplatz für tollkühne Thaten zeigt ſich wieder an einem neuen Beiſpiel. Otto Peterſen, der Vorſitzende des „Däniſchen Athletenklubs“, trifft jetzt, wie ein engliſches Blatt be⸗ richtet, ſeine letzten Vorbereitungen, um die Niagarafälle mittelſt eines ſchlaffen Seils zu überſchreiten. Er wird aber nicht auf dieſem Seil gehen, ſondern mit den Zähnen daran hängen und gebrauchte Appavat wird aus einem 34J3ölligen Drahtſeil beſtehen, einem kleinen Rad aus feinſtem Stahl, das auf Kugelachſenlagern läuft, und einem Lederriemen. An dieſen Riemen will ſich Peterſen mit ſeinen Zähnen anhängen. Der Hauptfall iſt etwa 1000 Fuß breit. Das Seil wird quer hinübergeſpannt, und es ſoll nicht ſehnr ſchlaff hängen. Man könnte meinen, es müßte dem kühnen Athleten ſchwer werden, jemand zu finden, der ſein Leben dem Kiefer eines Mannes anvertraut; aber das iſt durchaus nicht der Fall. Einige 20 oder 30 Mitglieder des däniſchen Klubs haben ſich ſchon freiwillig dazu erboten, u. Peterſens Wahl iſt auf einen fungen Mann Namens Peter Gaburg gefallen, der einer der tüchtigſten Athleten ſeines Landes iſt. Er vertraut fſo feſt auf Peterſens Erfolg, daß ihm den Gedanke, er könnte ſein Leben gefährden, überhaupt nicht kommt. Auf die Frage, in welcher Zeit er den Fall überſchreiten könne, meinte Peterſen, es könne in ſechs Minuten geſchehen. Er ſelbſt ſagt, die Sache wäre wirklich ganz gefahrlos. Er hat einen ſehr kräftig ge⸗ bauten Kiefer, und wenn er erſt etwas mit den Zähnen feſthält, kann ihn nichts zum Loslaſſen bringen. Vor kurzem zeigte er bei einer Schauſtellung die Fähigkeit ſeines Kiefers. Er hielt zwiſchen den Zähnen eine ſchmiedeiſerne Stange von 1½ Zoll Durchmeſſer; auf jeder Seite mußten je drei Männer ſie halbmondförmig biegen, u dabei lächelte er die ganze Zeit heiter. Danach hob er ein Gewi von ½ Ton, und dann hängte er ſich eine halbe Stunde lang mit ſeinen Zähnen an einen Riemen. Vor Kurzem gab er ſeinen Freunden ien Klub einen kleine Vorſtellung und überraſchte ſie Alle, denn er brach kräftige Stahlketten, die am Boden befeſtigt waren, indem er mit den Zähnen daran zog, als ob es Radieschn wären. Peterſen hat ganz tadelloſe weiße und gerade Zähne. Wenn er eine Stahl⸗ oder Eiſenftange im Munde halten will, wird das Metall natürlich mit Leder oder einem ähnlichen Stoff bekleidet. Peterſen hofft, ſeine Vorbereitungen in der nächſten Zeit beendet zu haben, und da es kein Staatsverbot zu geben ſcheint für die Leute, die iht Leben an den Niagarafällen wagen, wird er bei dem Verſuch ſeinen gefährlichen That wahrſcheinlich keine Schwierigkeiten erfahren. Der däniſche Klub hat um 800„ gewettet, daß er die Fälle in dieſer dabei gleichzeitig an einer Art Ledergeſchirr, das an ſeinem Halſe hänat, einen Mann von der Stärke ſeines Eigengewichts tranen. Der feſgeſet iß, werden die Giſenbahngeſellſchaſten bon allen beden⸗ Weiſe überſchreitet. Sobald der Tag von Peterſens erſtem Verſuch 13 2. Sekte, General⸗Angeliger. Mannheim 13. Mai. Ausland. * Fraukreich.(Das Verhör Frederie Hum⸗ berts) iſt am Donnerstag von dem Unterſuchungsrichter Leydet endgiltig abgeſchloſſen worden. Der Richter faßte, ohne von dem Angeklagten unterbrochen zu werden, die Ergebniſſe der Unterſuchung folgendermaßen zufammen:„Es iſt jetzt feſtgeſtellt, daß die Crawford⸗Erbſchaft nur in Ihrer und der Ihrigen Einbildung exiſtirt hat. Der Anfang dieſes Betruges geht auf die Zeit Ihrer Ankunft in Paris und auf die erſten Schwierig⸗ keiten zurück, die Ihnen Ihre Anleihen bereiteten. Damals ſetzten Sie das Gerücht einer Erbſchaft in Umlauf, das allmälig immer größere Verhältniſſe annahm. Später machten Sie ſich die Leichtgläubigkekt Ihres Vaters zu Nutze, und dieſer ſtand Ihnen mit ſeinen Rathſchlägen zur Seite. Ferner iſt feſtgeſtellt, daß Sie bei allen darauf folgenden Verhandlungen eine ſehr wichtige Rolle ſpielten. Sie ſind ſozuſagen der Hauptmacher bei der ganzen Sache geweſen, bei der es ſich darum handelte, Geld und immer mehr Geld zu finden. Die Sachoverſtändigen ſind einig darüber, daß Sie der Verfaſſer der Müller⸗(Sekretär der Crawfords) Briefe ſind, während Ihre beiden Schwäger, Romain und Emile Daurignac, die Robert und Henri Crawford gezeichneten Briefe geſchrieben haben. Dank Ihren Kombinatio⸗ nen, Ihren Beziehungen und Ihren Vermittlern haben Sie ſich ſo eine Summe verſchafft, die ich auf 80 Millionen beziffere. Auf Ihr Theil perſönlich kommen davon 5 oder 6 Millionen. Dieſe Ziffer entſpricht ungefähr den Koſten Ihrer verſchiedenen Pro⸗ zeſſe gegen die Brüder Crawford, die kein Menſch je zu Geſicht bekommen hat.“ Auf die Frage, ob er noch etwas hinzuzufügen habe, erwiderte Frederic Humbert, er berufe ſich nur auf ſeine früheren Erklärungen. Sur Wahlbewegung. * Friedrichsfeld, 12. Mai. Auch hier hielt die gnationalliberale Partei heute im Badiſchen Hof eine Wahlverſammlung ab, die vorzüglich beſucht war. Die Empfehlung der Kandidatur Reiß wurde von der Verſammlung mit lebhafter Zuſtimmung aufgenommen, und man darf an⸗ nehmen, daß der Erfolg am Wahltag nicht ausbleiben wird. *** H. München, 13. Mai. Der freiſinnige Ver⸗ ein hat geſtern beſchloſſen, einen eigenen Kandidaten zu den Reichstagswahlen für München nicht aufzuſtellen und ſeinen Mitgliedern vollſtändig freie Hand zu laſſen. *** Wahlſtatiſtik. Das Centralbureau der national⸗ liberalen Partei hat eine für die bevorſtehenden Wahlen ſehr be⸗ merkenswerthe Statiſtil über die Reichstagswahlen ſeit 1871 her⸗ ausgegeben. Das ſoeben erſchienene erſte Heft umfaßt die Reichstagswahlen in Bayern, Württemberg, Baden, Heſſen und Elſaß⸗Lothringen und veranſchaulicht die ſtatiſtiſchen Aufſtell⸗ ungen durch farbige Ueberſichtstafeln und Tabellen. ** 7 Antiſemiten unter ſich. Im Wahltreis Schlochau⸗Flatom haben die Antiſemiten Zuimmermann⸗ ſcher Richtung den früheren Redakteur der„Staatsb.⸗Ztg.“ Böckler dem bisherigen bündleriſch⸗konſervativen Abg. v. Hilgen⸗ dorff als Gegenkandidaten gegenübergeſtellt. Die„Staatsb⸗Ztg.“ führt nun Klage darüber, daß der Antiſemit Liebermann bdon Sonnenberg als Redner in einer Verſammlung des Bundes der Landwirthe in Hammerſtein angekündigt wird. Das Antiſemitenblatt hat nun allerdings mit zunehmen⸗ dem Erſtaunen wahrgenommen, welche beſondere Thatkraft der Abg. Liebermann von Sonnenberg zur Zeit im Intereſſe des Bundes der Landwirthe und der bündleriſchen Kandidaturen ent⸗ wickele, hat aber nicht geglaubt, daß dieſe Anlehnung an den Bund ſo weit gehen würde, daß Herr von Liebermann in einen Wahlkampf, in dem ſich ein Bündler und ein Antiſemit gegen⸗ berſtehen, direkt eingreifen würde zu Gunſten des bündleriſchen Kandidaten, alſo gegen den Antiſemiten.“ Nus Stadt und Land. * Mannheim, 13 Mai 1908. Eine Reihe wichtiger Aenderungen der deutſchen Poſtordnung hat der Staatsſekretär des Reichspoſtamtes in Vertretung des Reichs⸗ kanzlers erlaſſen: In dem Abſchnitt über die unbedingt zugelaſſenen Gegenſtände bei der Beförderung durch die Poft wird in Bezug auf Handfeuerwaffen beſtimmt, daß die dafür beſtimmten Zündhütchen, Zündſpiegel und Patronen dann zuläſſig ſind, wenn ſie in Kiſten oder Fäſſern von innen und von außen feſt verpackt und als ſolche ſowohl auf der Poſtpacketadreſſe, als auch auf der Sendung ſelbſt k kenden Städten Amerikas Sonderzüge nach dem Niagara abgehen laſſen, und man glaubt, daß noch mehr Leute herbeiſtrömen als damals, als Kapitän Webb den berhängnißvollen Verſuch machte, über die Fälle zu ſchwimmen. — Ein chineſiſches Theater in Newyurk. Eine Merkwürdigkeit don Newyork iſt das ſtändige chineſiſche Theater, das bei der ſtarken Einwanderung von Söhnen des Himmliſchen Reiches ſeit 10 Jahren gedeiht und jetzt unter der Leitung des amerikaniſchen Managers Gapanagh ſteht. In einem alten Gebäude in Dogersſtreet, in dem vor 30 Jahren Barnums großes Muſeum und ſeine Menagerie Auntergebracht war, wird jetzt jeden Abend ein chineſiſches Drama geſpielt. Dieſes amerilaniſche Theater wird von der„Chineſiſchen Geſellſchaft dramatiſcher Künſte“ jenſeits des ſtillen Ozeans regirt, Und faſt in jedem Stück folgt die amerikaniſche Leitung dem aus dem Orient geſandten Verzeichniß. Das chineſiſche Theater in Newyork berfügt nicht gerade über einen einladenden Raum; es hatt eine Riedrige Decke, iſt trübe erleuchtet und hat vier beſcheidene Logen und biele Reihen Bänke mit hohen Sitzen und niedrigen Lehnen. Auf⸗ fällig iſt das Fehlen des Rampenlichtes, des Vorhangs, der Szenerie und des Orcheſters vor der Bühne; auch fehlt der Beifall. Statt deſſen ſteigt der Tabakrauch aus allen Arten ſeltſamer, von den Zu⸗ hörern gerauchten Pfeifen. Auf einer Seite des Theaters hat ein Ehineſe einen Verkaufsſtand, an dem der Hungrige ſeinen Appetit mit Konfekt und Apfelſinen ſtillen kann. Vor der Bühne iſt eine Reihe Gasflammen in Drahtgeſtellen, und an Regentagen iſt der Fußboden dicht mit Sägeſpänen beſtreut. Das Stück beginnt um 7 Uhr. Zu dieſer Zeit koſtet das Eintrittsgeld 50 Cents; es fällt um 8½% Uhr Auf 85 Cents und um 9½% Uhr auf 25 Cents. Dieſe gleitende Preis⸗ kala iſt wegen des Fehleus einer Gallerie eingeführt worden. Das üäck iſt immer religiös oder geſchichtlich. Je erregter ein chineſiſcher chauſpieler iſt, um ſo lauter ertönen die Becken, um ſeinen Gemüthszuſtand auszudrücken, und das Ngee Nin, ein zweiſaitiges Auſtrument, quiekt ſo ſchrecklich, daß man ſich die Ohren zuhalten Möchte, Obgleich das chineſiſche Orcheſter den Schauſpielern das Stichwort gibt und in gewiſſem Maaße ihre Empfindungen ausdrückt, ſtoffen als Geſchmacksreize ſchlagen zwei kleine Stöcke und einen ſchweren Stein, und wenn keine ſuielt es einen Akt drinnen und den nächſten draußen und wird nur als nothwendiges Uebel angeſehen. Der Dirigent gebraucht zumdakt⸗ 5 zeichnet ſind. Die Patronen müſſen für Zentralfeuer beſtimmt und außerdem derart beſchaffen ſein, daß weder ein Ablöſen der Kugel oder ein Herausfallen der Schrote, noch ein Ausſtreuen des Pulvers ſtaättfinden kann. Pappenpatronen müſſen eine Wandſtärke von ntindeſtens 0,7 Millimeter haben. Bei Poſtaufträgen zur Einziehung von Geldbeträgen, ſowie Einholung von Wechſelaccepten kann jetzt der Auftraggeber verlangen, daß der Poſtauftrag an ihn zurückgeſandt wird, oder an eine andere innerhalb des deutſchen Reiches wohnende Perſon weitergeſandt werde, wenn der Auftrag auch nur einmal vorgeſehen worden iſt. Die Beſtellgebühr für Poſtanweiſungen wird jetzt auch dann erhoben, wenn die Geldbeträge auf ein Girokonto der Reichsbank überwieſen werden. Bei der Feſtſetzung des Beſtellgeldes für Zeitungen im Jahre 1900 waren Zeitungen vorgeſehen, die bis zu 21mal in der Woche zu beſtellen ſind. Die Erfahrung hat gelehrt, daß es auch Zeitungen gibt, die mehr als 21mal in der Woche er⸗ ſchetnen. Es iſt deshalb jetzt beſtimmt worden, daß Zeitungen, die wöchentlich 22mal beſtellt werden, 34 Pfg., ſolche, die 28mal 3u beſtellen find, 36 Pfg. und ſolche, die 24—28mal beſtellt werden, 38 Pfg. Beſtellgeld entrichten. Bezüglich der Beſtellung im Allge⸗ meinen beſagt eine neue Beſtimmung, daß wenn ein Gaſthof als Wohnung des Empfängers angegeben iſt, der Gaſtwirth zur Empfang⸗ nahme gewöhnlicher Briefſendungen und gewöhnlicher Packete als bevollmächtigt gilt, auch wenn der Empfänger noch nicht eingetroffen iſt.— Dieſe Aenderungen treten am 15. Mai in Kraft; nur die Beſtimmungen über Zündhütchen und Patronen erſt am 1. Jan. 1904. * Der Badiſche Landesſchützentag, der am letzten Sonntag in Freiburg abgehalten wurde, war aus allen Theilen des Landes gut beſucht. Herr Oberſchützenmeiſter E. F. Meher⸗Freiburg begrüßte freudig dieſen erſten badiſchen Schützentag in Freiburg. Herr Lamdesoberſchützenmeiſter Kallenberger⸗ Mannheim ſprach herzliche Danlesworte und eröffnete die Tagung. Der von Herrn Hoffſtätter⸗Mannheim erſtattete Rechenſchaftsbericht für 1902 gab keinerlei Urſache zu Erörterungen. Auch die Bewilligung einer Ehrengabe für das Bundesſchießen in Hannover(200.), ſowie eine ſolche für St. Georgen(25.) ging glatt vor ſich. Längere Zeit beanfpruchte dagegen die Berathung der neuen Satzungen des Bad. Landesſchützenvereins; doch wurde auch hier volle Einſtimmigkeit enzielt. Nachdem noch eine Anzahl einzelner Anträge unter der ge⸗ ſchickten Leitung des Herrn Kallenberger erledigt war, ging man zum Feſtmahl im großen Saale des Zähringer Hofes. Im Verlaufe dieſes trefflichen Mahls brachte Herr Kallenberger⸗Mann⸗ heim in warmen Worten ein Hoch auf Se. Kgl. Hoheit den Groß⸗ herzog aus, ferner führte Herr Profeſſor Dr. Pfaff⸗Freiburg in einem Rückblick die Verſammelten an Markſteinen in der Geſchichte der Frei⸗ burger Schützengeſellſchaft vorüber, bezeichnete den Landesſchützen⸗ tag gleichfalls einen ſolchen und erhob den prachtvollen, zum An⸗ denken an die Gegenwart Ihrer Kgl. Hoheiten des Großherzogs Leopold und der Großherzogin Sophie in Freiburg 1830 geſtifteten Pokal zu einem Hoch auf den Badiſchen Landesſchützenverein und das geſammte badiſche Schützenweſen. Herr G. FJ. Meyer⸗Freihurg brachte ſein Hoch mit dem anderen ſchönen Silberpokal der Geſellſchaft dem Protektor der Freiburger Schützen, Sr. Kgl. Hoh dem Erbgroßherzog. Herr Oberſchützenmeiſter Roeßler⸗Heidelberg dankte mit einem Hoch auf die Freiburger Geſellſchaft für den Empfang. Gine Reihe von Wagen führte die Feſtgäſte durch die Stadt zu dem in ſtiller Wald⸗ einſamkeit gelegenen Schützenhauſe, wo alsbald die Büchſen begannen das Wort zu ergreifen. *Berband Deutſcher Handlungsgehülfen zu Leipzig. Dem Beſchluß des Reichstages, alle Handlungsgehülfen und Lehrlinge mit Gehalt bis zu 2000 Mark dem Zwang der Krankenverſicherung zu unterſtellen wird ohne Zweifel der Bundesrath beitreten. Damit wird ein Wunſch der Handlungsgehülfen verwirklicht, deſſen Erfüllung dieſe ſchon ſehr lange mit allen Mitteln verſucht haben. Da auch in der neuen Krankenverſicherungsnovelle die Freien Hülfskaſſen bei⸗ behalten worden ſind, können die Betroffenen zwiſchen den Ortskaſſen und den freien Kaſſen wählen, was insbeſondere wegen der Dauer der Zahlung des Krankengeldes u. a. ins Gewicht fällt. Uebrigens mag hier noch erwähnt ſein, daß ſich auch in den Kreiſen der Handlungs⸗ gehülfen, wie überhaupt unter den Privatangeſtellten, ein ſehr reges Verlangen nach einem Penſionsverſicherungszwang geltend macht, um gegen die Zufälle einer ungewiſſen Zukunft geſichert zu ſein. Sie haben übrigens durch die Gründung eigener Penſionskaſſen ſeit langer Zeit vorgeſorgt, und daß dieſe Kaſſen der verſchärften Aufficht des Reichsaufſichtsamts fitr Privatverſicherung genügen, beweiſt, daß in dieſen Tagen die Wittwen⸗ und Waiſenkaſſe des Verbandes Deutſcher Handlungsgehülfen zu Leipzig die Genehmigung für das ganze Reich erhielt, wie ſie die Altersrenten⸗ und Invalidenkaſſe des genannten Verbandes ſchon ſeit längerer Zeit beſitzt. * Der Nährwerth der jungen Gemüfe. Ein ärztlicher Mit⸗ arbeiter ſchreibt uns: Die kalte Jahreszeit iſt vorüber und die Hausfrau preiſt ſich glücklich, daß ſie nunmehr nach der einförmigen, meiſt durch Konſerven beſtrittenen Winterkoſt die Tafel wieder mit friſchen duftigen Gemüſen ausſtatten kann. Sie iſt ſich allerdings wohl bewußt, daß der Nährwerth der Gemüſe ſehr gering iſt. Sie beſtehen meiſt aus Waſſer, ihr Eiweiß⸗, Fett⸗ und Stärkegehalt iſt dagegen ſehr gering, reicher iſt ſchon ihr Salz⸗ und Aſchegehalt, und auch dieſe Materialien ſind dem Körper zu ſeinem Beſtande unent⸗ behrlich. Die grünen Gemüſe, namentlich der Spinat, zeichnen ſich ferner durch ihren Eiſengehalt aus und werden daher vielfach Blut⸗ armen als blutbildendes Mittel empfohlen. Schon aus dieſem Grunde verdienen die Gemüſe Berückſichtigung in der Ernährung, noch mehr iſt dies der Fall, weil ſie durch ihren Gehalt an Würz⸗ 2 wirken und die Verdauungsſäfte anregen. Das trockendſte, ſaftloſeſte Suppenfleiſch wird genießbar, wenn es zuſammen mit einem kräftigen, ſchmackhaften Gemüſe genoſſen wird. Junge Gemüſe, junge Erbſen, Bohnen, Spargel, Blumenkohl ſind ferner leicht berdaulich und können daher auch in der Krankenkoſt und Magenleidenden verabreicht werden. Man ſoll die Gemüſe nur in gehörig gereinigtem Zuſtande genießen, denn Paraſiten, Band⸗ wurmeier und Krankheitskeime können an ihnen haften, ſo am Salat, Kohl, Radieschen u. ſ. w. * Der Verein zur Wahrung der Intereſſen der Weſtſtadt beruft für Donnerſtag, 14. ds., eine Verſammlung in der Wirthſchaft zum „Löwenkeller“ ein. Die Tagesordnung iſt aus dem Inſeratentheil unſeres Blattes zu erſehen. BVerhandlung gegen den altkatholiſchen Stadtpfarrer Bauer. Wie wir erfahren, findet nunmehr die Verhandlung gegen den alt⸗ katholiſchen Stadtpfarrer Bauer am 3. Juni vor der hieſigen Strafkammer ſtatt. Rus dem Großherzogthum. * Rheinau, 12. Mai. Bei dem am Montag Nachmittag hier borübergezogenen Gewitter traf ein kalter Schlag einige der Rhenania gehörenden Familienwohnhäuſer. Eine Frau Blumen⸗ ſchein wurde betäubt, kam aber ſpäter wieder zum Bewußtſein. * Ladenburg, 12. Mai. Bei der heute ſtattgehabten Bürger⸗ ausſchußwahl ſtegte mit geringer Mehrheit die Liſte der vereinigten Nationalliberalen, und Centrumspartei gegen die Bürgerpartei. Schwetzingen, 12. Mai. Wegen Vergehens gegen§ 175 wurde geſtern dahier ein jugendlicher Arbeiter, der ſich mit andern neben ihm beſchäftigten Lehrlingen ſittlich vergangen, verhaftet und in's Aurtsgefängniß eingeliefert. »Weinheim, 12. Mai. Am geſtrigen Tag wurde Kirchenrath Gukh, der, wie ſchon gemeldet, unerwartet und plötzlich raſch aus dieſem Leben ſchied, zur Erde beſtattet. Es hatte ſich zu dieſer Leichen⸗ feier eine überaus ſtarke Trauerberſammlung eingefunden, ſo groß, daß das ſehr geräumige Gotteshaus, in welchem der Trauergottes⸗ dienſt abgehalten wurde, die Leidtragenden daum faſſen konnte. Als Vertreter der war Oberkirchenrath Zäringer, früher Stadtpfarrer hier, erſchienen. Die Trauerrede hielt Stadt⸗ pfarrer Scherr; ferner ſprachen Herr Zäringer, Dekan Nüßle. Vikar Horr theilte die Perſonalien des Entſchlafenen mit, woraus mitgetheilt ſei, daß derſelbe im Jahre 1829 geboren, 1858 als Pfarrkandidat aufgenommen wurde und ſeit 32 Jahren als Seelſorger hier mit Treue und in rechtem Segen wirkte. Er erreichte ein Alter von 74 Jahren. Ehre ſeinem Andenken! Pforsheim, 12. Mai. Seit geſtern arbeitet auf den hieſigen Zimmerplätzen nur noch etwa die kleinere Hälfte der Zimmerleute, Außer denen, welche ordnungsmäßig gekündigt hatten, ſind noch etlwa 20.—30 Arbeiter geſtern gleichzeitig in den Ausſtand getreten. Die Zimmermeiſter ſind nicht gewillt, nachzugeben, und erklären, nur wie feither nach Leiſtung zahlen zu wollen. Anderſeits beharren die Arbeiter auf ihrer Forderung eines Minimallohnes von 40 begto. 45 Pfg. oc. Pforzheim, 12. Mai. Den Arbeitern der Firma Guſtav Rau wurde am letzten Samftag mitgetheilt, daß ihnen der kürzlich verſtorbene Chef die Summe von 10 000 Mark teſtamentariſch ver⸗ macht hat. Pforzheim, 13. Mai. Das Teſtameut des bor einigen Wochen verſchiedenen Herrn Fabrikanten Guſtav Rau iſt nunmehr eröffnet worden. Er vermachte der Stadt für die Volksſchule 1000., für das Waiſenhaus 2000., für das Kvankenhaus 2000.; ferner bermachte er noch ſeine Villa mit anſtoßenden Gebäuden und dem Gelände, ſoweit es eingezäunt iſt, für ein„Guſtav und Elvira Rau⸗ Kinderheim“, nebſt einem Betriebskapital von 50 000 M. Da die Villa mit dem Gelände mehrere Hunderttauſend Mark werth iſt, ſo handelt es ſich alſo um ein Vermächtniß, das das zweitgrößte iſt, das je ein Pforzheimer ſeiner Stadt hinterließ. sch. Freiburg, 12. Mai. Der 34jährige Schloſſergeſelle Joſef Amberger aus Konſtanz erhielt im März den Auftrag, bei einem hieſigen Muſiklehrer mehrere Schlöſſer am Garten und im Hauſe zu keparieren. Während dieſer Arbeit entfernte ſich die Herrſchaft und A. benutzte dieſe Gelegenheit, im ganzen Hauſe auf die Suche nacch Werthſachen und Geld zu gehen. Er erbrach Käſten und Schränke, fand reiche Beute und machte ſich noch Abends ver⸗ gnügte Stunden. Bei den Geldſtücken befand ſich auch ein ſeltenes 20 Frank⸗Stück, das zum Verräther ward. Der ſchon mit Zuchthaus beſtrafte Schloſſergeſelle erhielt für den ſchweren Diebſtahl 5 Jahre Zuchthaus; ſeiner Ehrenrechte wurde er 10 Jahre für verluſtig erklärt. oc. Wertheim, 12. Mai. Herr Privatmann und Gemeinderath ., Zehr wurde anläßlich der Vollendung ſeines 70. Lebensjahres in Anerkennung ſeiner verdienſtvollen Thätigkeit auf dem Gebiete der Gemeindeverwaltung und ſonſtiger gemeinnütziger Beſtrebungen, dem „Heid. Tgbl.“ zufolge, zum Ehrenbürger der Stadt Wertheim ernannt. oc. St. Blaſien, 12. Mai. Nach hierher gelangten Nachrichten wurde der vor ſeiner Konkurserklärung flüchtig gegangene Maler Stäber in Frankfurt a. M. verhaftet; er wird dieſer Tage in das Landgerichtsgefängniß nach Waldshut verbracht werden. Nach ober⸗ flächlicher Schätzung der bereits angemeldeten und noch ausſtehenden Forderungen dürften die Schulden des Verhafteten den Betrag von 20˙000 M. bereits überſchritten haben. Muſik nöthig iſt, trinkt er Thee oder raucht, während die Muſiker von dem Theaterſtück vor ihnen nichts mehr zu merken ſcheinen. Ueber die Bühne ohne Vorhang und unter dem gelben Papier mit chineſi⸗ ſchen Schriftzeichen hindurch, die Chin Ling Quia, den chineſiſchen Shakeſpeare, darſtellen, und ſchließlich durch eine ganz ſchmale Thür gelangt mau in das Ankleidezimmer, das etwa 6 bis 12 Fuß groß iſt. Zwei Gasflammen verlieren ſich faſt in dem Dunkel von der hohen Decke, und in dieſem trüben Raum ſteht der Toilettentiſch, an dem ſich 35 Schauſpieler ſchminken. Eine Bank bildet dieſen Tiſch. Sie iſt etwa 2 Fuß breit und zahlloſe Zinntaſſen und kleine Pinſel liegen darauf, dagu Pfläſterchen aus weißem Papier und zwei trübe Spiegel, in denen man ſich kaum ſehen kann. Die weißen Pfläſter⸗ chen gehören dem Tragöden; er bringt eins traditionell über dem Naſenrücken an. Da es nur wenige Schauſpielerinnen gibt und dieſe nur mit den Statiſten rangiren, muß der Schauſpieler, der weibliche Nollen ſpielt, eine Perrücke tragen und ſich einmal monatlich über der Stirn und zwiſchen den Augen raſiren laſſen, da das Geſicht ſehr glatr ſein muß. In der Regel läßt ſich nämlich der Chineſe nur zwei⸗ oder dreimal jährlich raſiren. Außerdem muß er eine kleine Figur, weibliche Stimme und Bewegung und ein pikantes, zierliches Be⸗ nehmen haben. Ein Schauſpieler Lee Toh begann ſeine Laufbahn mit vielverſprechenden Leiſtungen; er wurde aber zwei Zoll größer, als für weibliche Rollen vorgeſchrieben iſt, und trotz ſeiner prächtigen Stimme muß er wegen dieſer unglücklichen zwei Zoll kleinere Rollen ſpielen, Schuhe ohne Sohlen tragen und ſich mit einem kleineren Gehalt begnügen. Das Garderobenzimmer macht zuerſt den Ein⸗ druck eines Trödlerladens. Verbrauchte und beſchmutzte Gewänder hängen an allen Arten Haken umher, ſeltſam geformte Schuhe liegen aufgehäuft da, und Alles ſcheint unordentlich. Die reichen und ſchönen Gewänder mit Gold und Stickereien in phantaſtiſchen Muſtern aber werden, obgleich ſie einige 40 Jahre alt ſind, gewiſſenhaft jeden Abend in einen eiſenbeſchlagenen Koffer geſchloſſen. 2 Garderobiers müſſen die Koſtüme reinigen und ausbeſſern laſſen; ſie verwalten oft Sachen im Werthe bis zu 200 000 /. Die einfachen Kleider der 20 Statiſten ſind 24000& werth. Die nach Newyork kommenden Kuſtüme ſind aber aus britter Hand. Sie werden für das königliche Theater in China friſch gemacht und in den vor dem Kaiſer ge⸗ fungenen Opern getragen. Sind ſie dort 20 Jahre gebraucht, ſo kommen ſie nach Kalifornien, werden in den dortigen Theatern 15 Jahre gebraucht, und wenn ſie nach Newhork gelangen, ſind ſie immer noch reich und ſchön. Durch eine kleine Thür im Ankleidezimmer gelangen die Schauſpieler zu einer Rettungsleiter und über die ſe in das Haus, in dem ſie wohnen. Außer freier Wohnung erhalten ſie 15 der Geſellſchaft Beköſtigung, und auch der Barbier wird ihnen geſtellt. — Intimes von Juſtus v. Liebig erzählt ſein Neffe, der Straß⸗ burger Nationalökonom Profeſſor G. F. Knapp, in einem feſ⸗ ſelnden Charakterbilde, das er zur Feſtſetzung der bahexiſchen Ala⸗ demie der Wiſſenſchaften entworfen hat, und das ſoeben in den Be⸗ richten der Deutſchen chemiſchen Geſellſchaft erſcheint. Profeſſor Knapp ſchildert zunächſt aus eigener Anſchauung die Umwelt, in der Liebig aufgewachſen iſt, und die charakteriſtiſche Eigenart der Eltern, die in Darmſtadt ein Materfalwaarengeſchäft betrieben. Dann gibt er allerhand Epiſodiſches, was nur der nächſten Umgebung bekaumt war: Die Entdeckung des Broms konnte Liebig nur mit ſchmerzlicher Bewegung vortragen:„Ich war damals ein junger Mann von 23 Jahren. Bei der Eindampfung der Kreuznacher Mutterlauge er⸗ hielt ich eine braune, ſcharf riechende Flüſſigkeit; ich klebte einen Zettel auf das Fläſchchen und ſchrieb darauf, wofür ich es hielt, denn ich hatte mir eiligſt einen Vers darüber gemacht. Kurze Zeit darauf erſchien die berühmte Abhandlung von Balard, worin jener neue Stoff als neues Element, Brom, erkannt war— und das Fläſchchen mit der harmloſen Inſchrift ſtand noch auf meinem Tiſch! Meine Herren, es war das letzte Mal, daß ich mir über irgend etwas einen Vers gemacht habe! Niemals, niemals darf man das thun, niemals, meine Herren!“ Längere Pauſe wehmüthiger Erinnerung Liebig hat in der That kein neues Element mehr gefunden. Als einmal ein begabter Kandidat im Examen ſtand, legte ihm Liebig die Frage vor:„Nun, Herr Kandidat, was iſt der Zahn der Zeit — im Auge eines Chemikers?“ Eine Frage, die wegen ihrer höchſt perſönlichen Faſſung fprichwörtlich wurde. Grauſam abſprechend war der Meiſter oft gegen die Medizin, obwohl er der Phyſiologie ſo viel Anregung gegeben hatte.„Die Meditzin iſt gar keine Wiſſen⸗ ——— — —— Mannhelm, 18. Mat. Weneral⸗Anzeiger⸗ B. Sekte. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Speyer, 12. Mai. Ein hieſiger Bürger iſt im Beſitze der folgenden originellen„Urkunde“: Philipp Krapp, Schneidermeiſter und Domſakriſtan zu Speyer, hat mit der hier aufbewahrten Nadel bei der vom XVI. Auguſt bis III. September 1900 ſtattgehabten Ausgrabung und Wiederbeſtattung der Kaiſer und Kaiſerinnen im Königschor des Domes zu Speyer deren ſterbliche Ueberreſte in Lein⸗ wand eingenäht. Es waren: Conrad II. und Giſela ſeine Gemahlin; Heinrich III., Heinrich IV. und Bertha ſeine Gemahlin; Heinrich., Philipp von Schwaben, Rudolph von Habsburg, Adolph von Naſſau, Albrecht von Oeſterreich, Beatrice Barbaroſſas Gemahlin, Agnes Barbaroſſas Tochter. Speyer, III. September 1900. Regierungs⸗ direktor v. Kobell; Profeſſor Dr. J. Ranke; Profeſſor Doktor Grauert; Gymnaſialprofeſſor Dr. Praun; Dr. Joſ. Zimmern; Dr. Wolfgang M. Schmid; Hofbibliothekar des Nat.⸗Muſeums; Dr. Birkner, Aſſi⸗ ſtent der Anthropologiſchen Sammlungen. Nadel und Zwirn ſind auf Sammt befeſtigt. Der Urkunde iſt das Siegel des biſchöflichen Ordi⸗ nariats beigeheftet. * Landau, 12. Mai. Ein eigenthümlicher Fall gelangte heute vor der hieſigen Strafkammer zur Verhandlung. Der 36 Jahre alte frühere Küfer und nunmehrige Weinhändler Wilhelm Hilden⸗ brand von hier war in der Strafkammerſitzung vom 9. Dezbr. v. J. wegen Weinfälſchung zu 500 M. Geldſtrafe verurtheilt worden, außerdem war auf Einziehung von 18 Fuder beſchlagnahmten Weines erkannt worden. Seitens des Staates war dieſer Wein behufs Ver⸗ wendung zu Brennzwecken an einen Branntweinbrenner in Edesheim verkauft worden. Als der Wein in Gegenwart des Polizeiwacht⸗ meiſters Nobis und eines Sachverſtändigen abgeholt werden ſollte, wurde die unliebſame Wahrnehmung gemacht, daß von dem damals beſchlagnahmten Weine nur noch etwa die Hälfte vorhanden war. Auf welche Art und Weiſe der Wein verſchwunden iſt, bleibt bis heute noch ein Räthſel. Hildenbrand will hiervon nichts wiſſen und machte in der heutigen Sitzung, in der er ſich wegen dieſes Vorfalls zu ver⸗ antworten hatte, die höchſt unglaubwürdige Angabe, daß der Wein jedenfalls während der Nacht geſtohlen worden ſei. Er ſtellt auch die Möglichkeit auf, daß der Wein infolge mangelhaften Zuſtandes der Fäſſer fortgelaufen ſein könne. Die Fäſſer waren aber in gutem Zuſtande, die Siegel waren nicht verletzt, nur die Spunden der Fäſſer gelockert. Der Staatsanwalt, der bemerkte, daß man ſelbſt nächt⸗ licherweile 8 Fuder Wein nicht fortſchaffen könne, ohne daß es von der Nachbarſchaft bemerkt werde, beantragte 4 Monate Gefängniß; das Gericht erkannte auf 2 Monate Gefängniß. * Mainz, 12. Mai. Der Vorſtand des Verbandes rheinheſſiſcher Weinhändler beſchloß einſtimmig, in einer GEingabe an das Mine⸗ ſterium des Innern Verwahrung einzulegen gegen das den Handel ſchädigende Verfahren des Miniſterialraths Braun, welcher in einem gedruckten Zirkular an Beamte ſich zur Lieferung von Domanial⸗ weinen in Flaſchen unter Ausſchaltung des Weinhandels bereit erklärt hat. Auch der Vorſtand des Vereins Mainzer Kaufleute wird zu der Angelegenheit Stellung nehmen.— Im Juſtizgebäude wurde geſtern Nachmittag der verheirathete Landgerichtskanzliſt Neumann, der ſich im Amte der Urkundenfälſchung ſchuldig gemacht haben ſoll, verhaftet. * Biebrich, 12. Mai. Ein Sittlichkeitsverbrechen iſt an dem 5jährigen Töchterchen des Verwalters Schmidt verübt worden. Das Kind wurde ſeit geſtern Abend vermißt. Es war gegen 8 Uhr mit einem Manne geſehen worden, der es mit in den Schloßpark nahm. Heute Nachmittag iſt es dann in Kaſtel aufgefunden und der Polizei zugeführk worden, die es ſofort zu den Eltern brachte. Die ärztliche Unterſuchung ergab dann, dem„Rhein. Kur.“ zufolge, daß das Kind durch ein Sittlichkeitsverbrechen verletzt worden iſt. Es lag die ganze Nacht im Fieber und konnte keine genauen Angaben machen. Es ſprach immer nur von„einem langen Kerl“, der ihm Zuckerſachen gekauft habe. Der Thäter ſcheint mit dem Kinde die Nacht über herumgezogen zu ſein und es ſchließlich Morgens in Kaſtel an eine Ecke geſtellt zu haben. * Frankfurt, 12. Mai. Aus dem Sonderzuge des Zirkus Corty⸗ Althoff ſtürzte heute Vormittag im vollen Fahren in der Nähe von Kaſtel einer der Artiſten, welcher wahrſcheinlich die Thüre des Wagens von innen geöffnet hatte. Ein Anderer hätte vielleicht das Genick, ſicher aber ein paar Knochen gebrochen, der Artiſt aber, der an der⸗ gleichen Purzelbäume gewöhnt iſt, ſagte„oh holla“, machte einen Salto und ſtand auf den Füßen, dem enteilenden Zuge betrübt nach⸗ ſchauend. Mit dem nächſten kam er dann nachgefahren. Cheater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Vorleſung Joſef und Olga Lewinsky. Die Tournse, die Alt⸗ meiſter Joſef Lewinsky derzeit mit„Maria von Magdala“ ab⸗ ſolirt, iſt bisher von beiſpielloſen Erfolgen begleitet. Am 18. d. wird das Ehepaar Lewinsky das Drama im Sagalbau zum Vortrage bringen. Stimmen aus dem Publikum. Zeughaus— Leihhaus— Moltkedenkmal! Vor einiger Zeite wurde, wie bekannt, ein Verein zur Wahrung der Intereſſen der Weſtſtadt hier, ins Leben gerufen, der ſich zu Anfang auch tüchtig ins Zeug legte und in einer Eingabe an den Stadtrath dieſen daran erinnerte, daß der weſtliche Theil zwiſchen Rheinſtraße und Stadtpark immer noch zur Hauptſtadt Mannheim gehöre, auf die vielen großen Mißſtände, die daſelbſt herrſchen, auf⸗ merkſam machte und um baldige Abhilfe erſuchte.— Seitdem hört man nun nichts mehr von dieſem Verein, wohl aber beſagt ein Be⸗ richt der Stadtrathsſitzung, daß das altehrwürdige, hiſtoriſche Zeug⸗ haus, mit dem neuen Moltkedenkmal und Kanonen vor dem Portal, nun doch, gegen den Willen ſämmtlicher Weſtſtadtbewohner und noch vieler anderer, als Leihhaus Verwendung finden ſoll! waereneeenreneeen ſchaft“, pflegte er ſeinem Schwiegerſohn, dem Chirurgen Thierſch, entgegenzuhalten.„Mag ſein“, erwiderte dieſer,„aber ſie iſt die Kunſt, Kranke zu heilen“. Dagegen war freilich nichts einzuwenden. Noch in den Anfängen der Gießener Zeit, alſo vor 1852, ereignete ſich folgendes: Um den Bau des Laboratoriums durchzuſetzen, ſchrieb Liebig an den heſſiſchen Miniſter:„Bei der allgemein bekannten Fürſorge Ew. Exzellenz für die Wiſſenſchaften“, und gleichzeitig an einen befreundeten einflußreichen Rath im Miniſterium:„Bei der allgemeinen Gleichgültigkeit Ihrer Regierung für unſere Univerſität bitte ich Sie, mein Geſuch kräftig zu unterſtützen“. Beim Adreſ⸗ ſiren wurden die Briefe verwechſelt. In der nächſten Sitzung in Darmſtadt tauſchten der Miniſter und der vorträgende Rath lächelnd ihre Schriftſtücke aus, der Miniſter ſagte kein Wort— und das Laboratorium wurde gebaut! — Ein Prozeß gegen den Kaiſer.„Recht muß Recht bleiben“ waren die Worte, mit welchen der Kaiſer den Schlußſtein des Reichs⸗ gerichtsgebäudes in Leipzig einmauerte, und getreu dieſem Spruche erkannte der höchſte Gerichtshof auch in dem Prozeſſe, welchen die Haffufereiſenbahngeſellſchaft äm Friſchen Haff bei Brannsberg gegen den Kaiſer als Beſitzer des Gutes Kadinen(Weſtpreußen) an⸗ geſtrengt hatte. Der Gutsverwalter von Kadinen hatte das Paſſiren eines Weges, welcher zu der genannten Bahn führt, verboten und dieſes durch Warnungstafeln bekannt gemacht. Die Bahngeſellſchaft hatte deshalb Klage beim Landgericht Elbing erhoben, weil ſie ſich dadurch geſchädigt fühlte, daß jener Weg vom Publikum nicht benutzt werden ſollte. Das Landgericht hatte die Einrede des Beklagten, der Zuläſſigkeit des Rechtsweges, verworfen, doch hatte das Oberlandes⸗ gericht Marienwerder auf die gegen dieſes Theilurtheil eingelegte Berufung erkannt, daß der Rechtsweg in dieſem Streite unzuläſſig ſei. Gegen dieſes Urtheil legte die Klägerin Reviſion beim Reichs⸗ gericht ein, welches das Urtheil des Oberlandesgerichts inſoweit auf⸗ gehoben hat, als es bezüglich des Anſpruchs auf Beſeitigung der Monumentalbau„Zeughaus“—„Moltkedenkmal mit Kanonen“, daneben neu zu erſtellende große„Jugendbildungsanſtalten“— und „Leihhaus“, wie räumt ſich das zuſammen! Warum nimmt denn der junge Weſtſtadtverein nicht erneut Stellung gegen dieſes, die ganze Weſtſtadt ſchädigende Projekt, bevor es zu ſpät iſt! Daß das Zeughaus, das völlig freiſteht und auf ſeinen beiden Längsfronten ſogar große freie Plätze hat, nicht für etwas Beſſeres als für ein Leihhaus taugen ſoll, weil im Innern zu dunkel ſei, kann doch wohl nicht ernſt genommen werden; und wenn zu deſſen innerer Umgeſtaltung auch einiger Aufwand erfor⸗ derlich ſein ſollte, ſo iſt dies gewiß kein Grund, daß deshalb die längſt vernachläſſigte Weſtſtadt auch noch nicht mit einem Leihhauſe be⸗ glückt werden müßte. Dieſem Stadttheile thut energiſche Hebung und Verbeſſerung dringend noth; das Verbringen des Leihhauſes ins Zeughaus würde aber das ſtrickte Gegentheil bedeuten! Ferner verlautet, daß die, den hintern Zeughausplatz abgren⸗ zende, alte Hütte(früher Stall und Küche) zu einer ſtädtiſchen Pflanzenremiſe nothdürftig hergerichtet werden ſoll! Dieſe alte, unſchöne Hütte, direkt an der Straße, ſammt den ruinenhaften Eck⸗ pfeilern gehören weggeriſſen und das daſelbſt recht ſchmale Trottoir entſprechend verbreitert. Sollte dem Weſtſtadtverein von dieſem Projekte nichts bekannt ſein? Und wie ſteht es denn mit der ſo oft angeregten Verbreiterung der recht gefährlichen, engſten Straße der Haugtſtadt, zwiſchen B 6 und C 72 Ein Weſtſtädtler. Die Nordpolforſchung im Sommer 1905. Von Dr. Hans Körte. Nachdruck verboten.) In dem Maße wie die Afrikaforſchung aufgehört hat, das Ziel vom idealen Wiſſenstriebe erfüllter Gelehrten zu ſein, denen bei ihren Expeditionen die Erreichung materieller Vortheile faſt immer fern lag, hat ſich der Ehrgeiz der geographiſchen Entdecker wieder mehr den Gegenden um die beiden Pole der Erdkugel zugewendet. Sind die Expeditionen im ſchwarzen Erdtheil demnach vorwiegend Unternehmungen geworden, die der betreffende Kolonialſtaat im In⸗ tereſſe ſeiner Oberhoheit unter militäriſcher Bedeckung ausführen läßt und bei denen man zufrieden ſein muß, wenn für die geo⸗ graphiſchen Kenntniſſe hier und da einige Broſamen abfallen, ſo ſteht bei den Forſchungen in den Polargegenden das von gewinn⸗ ſüchtigen Erwägungen unbeeinflußte Intereſſe im Vordergrunde, den Schleier des Geheimniſſes zu löſen, den die eiſige Sphinx des weißen Todes über die nördlichſten und ſüdlichſten Gegenden der Erde aus⸗ gebreitet hat. Während die von England nach dem Südpol entſandte Expedition vor kurzer Zeit nach Auſtralien zurückgekehrt iſt, nachdem ſie einen von unerwartetem Erfolge begleiteten Vorſtoß gegen den Südpol unter⸗ nommen hatte, während man in Deutſchland mit Angſt und Span⸗ nung den für den Hochſommer zu erwartenden Nachrichten über die von Deutſchland ausgerüſtete und auf das gleiche Ziel gerichtete Süd⸗ polexpedition unter von Drygalskis Führung entgegenſieht, rüſten ſich in den Häfen Skandinaviens verſchiedene Unternehmungen, um in den nächſten Wochen und Monaten nach den Nordpolregionen vorzu⸗ dringen, wo trotz der großen Erfolge Nanſens und des Hergogs der Abbruzzen noch viele geographiſche Probleme aufzuhellen ſind, bei denen noch für manchen Forſcher bedeutungsvolle Ruhmeskränze winken. Von höchſtem wiffenſchaftlichen Intereſſe iſt es, daß ſich nach mehr als 70 Jahren endlich wieder einmal eine Unternehmung findet, die aufs Neue die Lage des ſchon im Jahre 1831 von Sir John Roß entdeckten magnetiſchen Nordpol beſtimmen will. Bekanntlich fällt dieſer keineswegs mit dem geographiſchen Nordpole zuſammen, der für die Aſtronomie von beſonderem Intereſſe iſt, weil im Zenith über ihm der Punkt liegt, an dem die nördliche Verlängerung der Erdachſe das Himmelsgewölbe trifft, ſodaß ſich dank der Achſendrehung der Erde erſteres mit allen ſeinen Sternen um dieſen Himmelspol zu drehen ſcheint. Der magnetiſche Nordpol, den man als denjenigen Punkt definiren kann, gegen den hin an allen Orten der Erde die Nordſpitze der Kompaßnadel ſich richtet, iſt im Gegenſatz zu jenem kein für alle Zeiten mathematiſch ſcharf beſtimmter Punkt. Die wechſelnden mag⸗ netiſchen Kräfte des Erdballes, die nicht nur nach ihrer Stärke, ſon⸗ dern auch nach den Richtungen, in denen ſie wirken, mannigfachen Verändeungen unterworfen ſind, bewirken es, daß der magnetiſche Nordpöl ebenſo, wie ſein ſüdlicher Bruder in der Antarktis in lang⸗ ſamen Wanderungen begriffen iſt, über deren Geſetzmäßigkeit wir bisher ſo gut wie nichts wiſſen. Genaue magnetiſche Beobachtungen in höheren Breiten geſtatten es zwar, die Lage des magnetiſchen Pols annäherungsweiſe zu beſtimmen. Die Probe auf die Richtigkeit des Exempels iſt aber ſchließlich immer nur durch den Beſuch des Pols zum Zwecke ſeiner genauen Längen⸗ und Breitenbeſtimmung zu machen, an die ſich dann bei dem heutigen Stande der Wiſſen⸗ ſchaft weitere magnetiſche Unterſuchungen knüpfen, die für die Meteo⸗ rologie, die Schifffahrtskunde und manche aſtrophyſikaliſchen FJor⸗ ſchungen von der weiteſttragenden Bedeutung ſind. Der jüngere Roß fand den magnetiſchen Nordpol auf ſeiner in den Jahren 1829 bis 1838 zur Aufnahme der Küſten von Boothia Felix und König⸗Wilhelms⸗Land unternommenen Reiſe in 709 5,37 nördlicher Breite und 96 45,8“ weſtlicher Länge von Greenwich auf der Halbinſel Boothia Felix, wo in der Nachbarſchaft einiger niedrigen Hügel die Kompaßnadel ſowohl in horigzontaler wie in verlikaler Richtung keinerlei Bewegung und Richtungsbeſtrebungen mehr aufwies. Alle Beobachtungen deuten darauf hin, daß dieſer Punkt ſeitdem etwa 70 Kilometer in nordweſtlicher Richtung weiter Warnungszeichen den Rechtsweg für unzuläſſig erklärte. Die Klage wird alſo jetzt bei der Vorinſtanz ausgetragen. — Luftſchifferſpüſſe. Wie aus Paris berichtet wird, machte der bekannte braſilianiſche Luftſchiffer Santos⸗Dumont am Freitag wieder ſeine erſte Auffahrt ſeit dem 14. Februar 1902, in ſeinem neuen Ballon„Nr.“. Eine große Menge beobachtete die Vorbereit⸗ ungen des Luftſchiffers zur Auffahrt in dem verhältnißmäßig kleinen Luftſchiff. Der Aufbruch erfolgte 4 Uhr Nachmittags von der Inſel Puteaux. Nachdem eine Anzahl Männer den Ballon einige Minuten an der Leine gehalten hatten, gab Santos⸗Dumont den Befehl zum Loslaſſen, und das Schiff ging hoch in die Luft. Die Maſchine zeich⸗ nete zierliche geometriſche Figuren am Himmel, und dann kam der Luftſchiffer herunter und ruhte inmitten einer bewundernden Menge im Boulogner Wäldchen aus. Dabei ereignete ſich ein komiſcher Zwiſchenfall. Ein uniformirter Wächter kam heran und ſagte Dumont, er hätte kein Recht, das Wäldchen zu ſeinen Uebungen mit der Flugmaſchine ohne Erlaubniß des Förſters zu benutzen. Wo wohnt er?“ fragte Santos Als er die Adreſſe erfahren hatte, be⸗ ſtieg er die Gondel wieder und machte ſich auf den Weg zu dem Haus des Förſters. Hier ließ er ſich herab; aber der Förſter war nicht zu Hauſe. Man theilte ihm jedoch mit, er könne mit ſeinem Schiff über das Wäldchen fahren, und ſo ſtieg er zum dritten Mal auf. Als Santos⸗Dumontk dann das Thor beim Eintritt in das Wäldchen erreichte, näherte er ſich bis auf 20 Fuß der Erde, um dem Zollbeamten zu erklären, daß er zwei Gallonen Spiritus in ſeinem Behälter hätte. „Gut“, rief der Beamte und winkte mit der Hand.„Sie können gehen“. Der Ballon ſtieg wieder auf und kehrte zum Ausgangspunkt der Fahrt zurück. Es war allerdings wenig windig. Durchſchnittlich wurde eine Geſchtwindigkeit von etwa 18 Kilometern ſtündlich bei⸗ behalten. Auch das Lebaudy⸗Luftſchiff machte am ſelben Tage eine erfolgreiche Auffahrt. derenec. gewandert iſt und ſich jetzt ungefähr auf 70 30 nördlicher Breite und 979 407 weſtlicher Länge befindet. Die genaue Feſtſtellung dieſer beträchtlichen Lageveränderung iſt die Hauptaufgabe der unter Füh⸗ rung des norwegiſchen Kapitäns Roald Amundſen, der ſich daneben auch das Ziel ſetzt, die ſeinerzeit von Mac Clure entdeckte nordweſtliche Durchfahrt vom Atlantiſchen Ozean durch die Baffinsbai und die nordamerikaniſche, polare Inſelwelt nach dem Stillen Ozean, bei welcher der obengenannte Forſcher ſeine Schiffe verlor, aufs Neue zu verſuchen. Amundſen iſt in den Nordpolargegenden kein Neuling mehr und hat in den Jahren 1897 bis 1899 auch an der belgiſchen Südpol⸗ expedition theilgenommen, deren Mitgliedern der Ruhm beſchieden war, als erſte den Fuß auf das den Südpol umgebende Feſtland zu ſetzen. Sein Anſehen als Eismeerfahrer iſt ſo groß, daß man ihm 1900 das Kommando des Dampfers antrug, der Pearh an der Nord⸗ küſte von Grönland aufſuchen ſollte, ein Anerbieten, das er ausſchlug, weil er ſich mit den Vorbereitungen zu ſeiner diesjährigen Expedition beſchäftigt, in jenem Jahre einer gründlichen Vorbereitung in der Handhabung des wiſſenſchaftlichen und beſonders des magnetiſchen Inſtrumentariums unter der perſönlichen Leitung von Profeſſor von Neumayer an der Seewarte in Hamburg unterzog. Sein Schiff „Giba“, das er im Jahre 1901 kaufte, iſt ein kleiner Walfänger von den beſcheidenſten Dimenſionen, den er bereits im nämlichen Jahre auf ſeine Seetüchtigkeit durch eine Reiſe in das Barentsmeer erprobte und dann durch Einbau von Querſpanten einer erheblichen Verſtärkung unterzog, um ihm eine größere Widerſtandsfähigkeit gegen Eispreſſungen zu verleihen. Ein Petroleummotor gibt dem nur 20 Meter langen, eine Waſſerverdrängung von nur 47 Tonnen be⸗ ſitzenden Fahrzeug die ſehr mäßige Geſchwindigkeit von 8 Kilometer in der Stunde, die jedoch hinreichend iſt, um dieſe Nußſchale unter den Polarſchiffen nicht zum Spielball der Winde und Meeres⸗ ſtrömungen werden zu laſſen. Die geringe Größe des Schiffes, die ſeinem Führer und ſeinen 7 Begleitern den Verzicht auf manche Bequemlichkeit auferlegen wird, biete den großen Vortheil gegenüber großen Fahrzeugen, daß es in den ſchmalen Kanälen dieſer Inſel⸗ gruppen und den engen Rinnen des Eiſes eine Durchfahrt auch dort finden wird, wo ſie für größere Schiffe unmöglich iſt. Nachdem er an der grönländiſchen Weſtküſte Eskimohunde erworben haben wird, will Amundſen durch die Baffinsbay und den Lancaſterkanal nach dem Prinzregent Inlot und von dort durch den ſchmalen Bellotſund nach der Weſtküſte von Boothia⸗Felix ſteuern, wo ſich, wie ſchon er⸗ wähnt, vor 70 Jahren der magnetiſche Nordpol befand. Geſtalten ſich hier die Eisverhältniſſe zu ſchwierig, ſo ſoll die Weiterreiſe mit Hundeſchlitten erfolgen und ſodann am Pol eine magnetiſche Be⸗ obachtungsſtation angelegt werden, die den Ausgangspunkt für ver⸗ ſchiedene Schlittenreiſen bilden ſoll, worauf Amundſen im Sommer 1906 durch die Behringſtraße zurückzukehren hofft. Den geographiſchen Nordpol ſetzt ſich als Ziel eine neue, von dem amerikaniſchen Dollarfürſten Ziegler organiſtrte Expedition, die Ende Juni von Tromſö abgehen ſoll. Bekanntlich hatte Ziegler ſchon im Jahre 1902 eine Expedition nach dem Nordpol ausgerüſtet, deren Oberhaupt Baldwin ſich zu den pathetiſchen Worten auf⸗ ſchwang, daß er ſeinem Auftraggeber nicht eher unter die Augen treten wolle, als bis er„Union Jack“, d. i. die kleine Reichsflagge der Vereinigten Staaten, auf dem 90. Grade aufgepflanzt haben würde. Mißhelligkeiten zwiſchen Baldwin und ſeinem Kapitän Johannſen, dem berühmten Schiffsführer des berühmteren Nanſens, brachten das Unternehmen zum Scheitern, deſſen Mitglieder ſchon nach einjähriger Abweſenheit zurückkehrten, ohne auch nur einmal einen ernſthaften Angriff auf den Pol verſucht zu haben. Ziegler hat ſich durch den Mißerfolg nicht abſchrecken laſſen und, ohne die Urſachen des borjährigen Mißlingens weiter zu unterſuchen, ſein Schiff, dis „Amerika“, die den Winter über in Tromſö lag, durch ſeinen Freund Pierre le Roher für die diesjährige Expedition neu ausrüſten laſſen. Auch die aus 32 Perſonen beſtehende Mannſchaft iſt ſchon Mitte März von Amerika nach Tromſö abgereiſt. Wohlweislich hat ſich Ziegler als Führer der diesjährigen Unternehmung andere Perſön⸗ lichkeiten ausgeſucht und zum eigentlichen Leiter der Expedition den Amerikaner Anthony Fiala, der an der Baldwin⸗Expedition als 70 Photograph theilnahm, beſtimmt, während zum Kapitän des Schiffes der Amerikaner Coffin ernannt iſt, dem der Ruf eines kühnen und unternehmenden Walfiſchfängers vorausgeht. Die Expedition wird von Tromſö ausreiſend, in Archangel nicht nur mehrere Hundert Polarhunde, ſondern ſeltſamerweiſe auch 25 Ponnies anBord nehmen, deren Brauchbarkeit auf dem Polareiſe noch keineswegs erwieſen iſt⸗ Von Archangel geht die Weiterreiſe nach Franz⸗Joſefsland, wo man aus einem im Vorjahre von Baldwin angelegten Depot die Vorräthe ergänzen will, um das Schiff ſodann im Eiſe nördlich von Frang⸗ Joſefsland in der Hoffnung einfrieren zu laſſen, ebenſo wie Nanſen und der Herzog der Abbruzzen mit ihren Schiffen möglichſt weit mit der gewaltigen über den Pol gehenden Eisdrift gegen Norden zu treiben und im günſtigſten Moment mittels Schlitten einen Vorſtoß zu machen, der die Rekorde der genannten Nordpolfahrer brechen ſoll. Es mag hier noch hinzugefügt werden, daß viele Sachverſtändige die Ausſichten der Ziegler'ſchen Expedition nicht beſonders günſtig be⸗ urtheilen, weil die„Amerika“ ein altes, beinahe ſchon einem Inva⸗ liden gleichendes Schiff iſt, deſſen Widerſtandsfähigkeit gegen das Eis ſtark in Zweifel gezogen wird. Es wäre jedoch voreilig, aus dieſem Grunde allein ein Mißlingen der Unternehmung prophezeien zu wollen, weil gerade bei Polarfahrten der Zufall oft ein Faktongn von unberechenbarer Tragweite iſt, der dem ſchlechter ausgerüſteten einen Erfolg in den Schooß werfen kann, der einer beſſer vorbereiteten Expedition verſagt bleibt. Mehrere kleinere Expeditionen richten ihren Kurs in dieſem Sommer nach einer Gegend, die zwar nicht zu den höchſten Zielen des forſcheriſchen Ehrgeiges gehört, in der es aber doch, obwohl ſie faſt vor den Thoren Europas liegt, nach manches geographiſche Problem zu löſen gibt. Es iſt dies nämlich die 91 000 Quadratkilo⸗ meter große Doppelinſel Nowaja⸗Semlja, die ſich mit ihrer faſt genau von Nord nach Süd gerichteten Längserſtreckung von faſt 1200 Klm, wie ein ſperrender Riegel zwiſchen die noch von den letzten Ausläufern des Golfſtromes etwas angewärmte Barentsſee und das Kariſche Meer ſchiebt, und die Haupturſache der ſchweren Zugänglichteit den nordſibiriſchen Küſten iſt. Die Küſten dieſer Inſel, zu der auch die Inſel Meſhduſchar und eine große Zahl kleinerer Eilande gerechnet werden, ſind ebenſo, wie die angrenzenden Meerestheile im Sommer der Tummelplatz einer überreichen arktiſchen Thierwelt und locken in jedem Jahre zahlreiche Walfiſchfänger, Robbenſchläger und Pelg⸗ jäger nach dieſen unwirthlichen Inſeln, die bis vor wenigen Jahren keine dauernden menſchlichen Anſiedelungen trugen. Im Jahre 1877 legte die ruſſiſche Regierung an der Weſtküſte eine Samojedenanſtede⸗ lung Karmakul, der im Jahre 1888 eine zweite am Matotſchkin⸗Schg und 1894 eine dritte am ſüdlichen Gänſekap(Waigatſch⸗Cap) folgte, Trotz dieſer Niederlaſſungen, die ſich nur durch fortgeſetzte Unter⸗ ſtlitzung halten können, weiß man vom Innern des Landes nur ſehr wenig. Eine ſchwediſche Expedition unter Dr. Ekſtam, der bereits viermal die Inſel beſucht hat, hat ſich die nähere Durchfopſchung der Inſel zur Aufgabe geſetzt und will nicht nur die in Hunderte von Fiorden zerriſſene Küſte mit ihren bis zum Meer herabſteigenden Gletſchern, ſondern auch den centralen Gebirgsrücken, der eine Jort⸗ ſetzung des Urals und des Paichoigebirges iſt, ſoweit es angängig iſk, beſuchen und kartographiſch aufnehmen. Uebrigens wird die Inſel in ihrem nördlichſten Theile, am Eiskap und Kap Mauritius den flüch⸗ tigen Beſuch noch einer zweiten Polarexpebition erhalten, die unter Führung eines franzöſiſchen Arztes Or. Chareot über Spitzbergen nach Franz⸗Joſefsland geht, aber keine Ueberwinterung im höchſten Norden beabſichtigt, ſondern in kürzeren auf mehrere Jahre vertheilten Reiſen verſchtedene Punkte des Nordpolarmeeres zum Zwecke ſyſtema⸗ tiſcher Forſchungen beſuchen wird, S. 855 General⸗ unzerger Mannheim, 13. Mai. Deueſte Vachrichten und Telegramme. Privat-Telegramme des„ eneral-Hnzeigers“. Mainz, 13. Mai. In dem Weinfälſchungsprozeß gegen Dr. Schlamp in Nierſtein wurde heute Mittag der Angeklagte zu 1500 M. Geldſtrafe, im Uneinbringungsfalle zu 300 Tagen Gefängniß ver⸗ urtheilt. * Wiesbaden, 18. Mai. Heute Mittag fand hier in Gegen⸗ wart des Reichsbankpräſidenten Dr. Hoch, ſowie der Spitzen der Be⸗ hörden die Einweihung des neu errichteten Bankgebäudes ſtatt. Bromberg, 18. Mai. Der„Oſtdeutſchen Rundſchau“ zu⸗ folge ſind bei einem Stubenbrande in Zaleſie, Kreis Oſtrowo, zwei Kinder des Arbeiters Ring verprannt. *TDrier, 13. Mai. Die hieſige„Landeszeitung“ dementirt die Nachricht von einer Anſtellung eines katholiſchen Religions⸗ lehrers an der ſtaatlichen Töchterſchule in Kreu znach durch Viſchof Koru m.(Irlf. Ztg.) Stuttgart, 13. Mai. Der König empfing geſtern Nachmittag den Generalfeldmarſchall Grafen Walder⸗ ſee in Audienz. * Stuttgart, 13. Mai. Profeſſor Nickelmann, der Er⸗ bauer des hieſigen Landesgewerbemuſeums, iſt heute Nacht in Neckar⸗ gemünd, wo er ſich in einer Heilanſtalt befand, im Alter von 49 Jahren geſtorben. Nürnberg, 13. Mai.(Frankf. Ztg.) Vor einigen Tagen ging der in der hieſigen Braun ſchen Feuerlöſchmaſchinenfabrik in Stellung befindliche Kaufmann Adolf Bornemann nach Unter⸗ ſchlagung von 25 000 M. flüchtig. Geſtern wurde der Defraudant in Hamburg verhaftet. Es waren noch 1800 M. in ſeinem Beſitz. Frankfurt a.., 18. Mai. meldet, die vom Schauſpieler Starnburg in Ausſicht genommene Vor⸗ leſung von Heyſe's Schauſpiel„Maria von Magdala“ ſei hier polizei⸗ lich berboten worden. Hamburg, 13. Mai. Wie die„Neue Hamburger Börſen⸗ lle“ meldet, wurde in der zur Zeit in Köln tagenden internatio⸗ nalen Konferenz den im Verkehr nach der Levante ab Antwerpen betheiligten Schifffahrtsgeſellſchaften die bisherige Transportvereinbarung verlängert und auf breitere Baſis geſtellt. Hamburg, 13. Mai. Nach langen Verhandlungen wurde heute zwiſchen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie und der neu⸗ gegründeten Dampfrhederei Union.⸗G. eine Einigung über die Amerikafahrt erzielt. 18. Mai.(Frankf. Ztg.) In Primörtale wurden große Zinober⸗ und andere Queckſilberlager entdeckt. Limburg, 13. Mai. Die hieſigen Maurer haben nach vierwöchentlicher Dauer den Streitk eingeſtellt. Wien, 183. Mai. Prinzregent Luitpold von Bayern mit ſeiner Tochter Prinzeſſin Thereſe zum Beſuche ſeiner Schweſter, rzherzogin Adelgunde, hier eingetroffen. Der Aufenthalt iſt auf 2 Tage berechnet. 5 gZürich, 13. Mai.(Frankf. Ztg.) Der ſtädtiſche Kreiskaſſter zär hat ſich, als die Kontrollbehörde bei ihm Kaſſenſturz vornahm, m Samſtag im Amtsgebäude vergiftet. Es zeigte ſich ein zaſſenmanco von 7000 Francs vor. Man vermuthet, Bär habe ſich 1 pekulation verleiten laſſen. Er hinterläßt eine Frau und Kinder. Paris, 18. Mai. Die Mittheilung, Polizeipräfekt Lepine tritt demnächſt zurück, wird von gut unterrichteter Seite als unrichtig eichnet. Rom, 13. Mai. Iger aus Weſtfalen und Schleſten umfaßt mit dem Vicepräſi⸗ nten des preußiſchen Landtagez und dem Biſchof von Mainz. RMoſtow am Don, 18. Mai. Eine Bekanntmachung des Übertreters des Hetman unterrichtet die Bebölkerung über die Maßnahmen, die zur Wahrung der öffentlichen Ruhe angeordnet ſind. eranlaſſung hierzu waren täglich erſcheinende Aufrufe des Komitee's 805 zonſchen ſozialdemokratiſchen Partei zu Unordnungen am 1. Mai n Stils. Umlaufende Gerüchte behaupten, die Agitatoren hätten affen und Dynamitkäſtchen; mit letzteren hätten ſie in einer Ver⸗ lung am 24. April a. St. Verſuche angeſtellt. Carcaſſone, 13. Mai. Das Zuchtpolizeigericht verurkheilte uginerprior Laurent wegen Uebertretung des Vereinsgeſetzes 500 Frs. Geldſtrafe. Die übrigen Kapuziner wurden mit Geld⸗ bis zu 60 Frs. beſtraft. um Straßenkundgebungen vorzu⸗ „ſind umfaſſende Maßregeln getroffen. Santiago de Chile, 18. Mal. Die Ausſtändigen alparaiſo haben die Baulichkeiten am Quai in Brand ge⸗ ckt, wobei zehn Perſonen ihr Leben einbüßten und 200 Perſonen wundet wurden. Die Regierung lehnt jede Verhandlung mit den kändigen ab, iſt vielmehr entſchloſſen, mit allen Mitteln die nung wieder herzuſtellen. 3000 Soldaten wurden nach verſchie⸗ Punkten entſandt. New⸗ork, 13. Mai. Der Deutſch⸗Amerikaner Dr. Holls ab, die Rolle als Unparteiiſcher in der Venezuela⸗ egenheit zu übernehmen. 8 Der Kaiſer im Elſaß. aßburg, 13. Mal. An dem Oiner, das der Kafſer nnd bei dem Statthalter einnahm, nahmen außer dem Ge⸗ lge und des Statthalters Theil: Staatsſekretär b. Köller, der kom⸗ mdirende General Ritter Hentſchel von Gilgenheimb, der Kom⸗ nt von Straßburg v. Moßner und Bürgermeiſter Mack. Heute littag kurz nach 10 Uhr beſuchte der Kaiſer die Feſtungswerke daußberg. Nach der Rückkehr fand ein Frühſtück beim komman⸗ nden General ſtatt. Um halb 12 Uhr reiſte der Kaiſer, von der lebhaft begrüßt, in Begleitung des Statthalters und ſeines lges zum Beſuche der Hohkönigsburg ab. Das Wetter iſt ötraßburg i. E, 18. Maf. Der Kaſiſer iſt heute doch ettſtadt gefahren. Heute Abend 8 Uhr findet großes ſekretär Köller ſtatt, alsdann Abfahrt nach Metz. adt, 13. Mai, Der Katiſer traf hier um Die„Frankf. Oderzeitung““ daß ein ſolcher Uebertritt unmöglich ſei. Pildiz berzögert ſich der Einmarſch der Truppen in Uebek noch einige Tage, da Verſtärkungen der Truppen abgewartet wer⸗ en. Verhandlungen mit den Oppoſitionschefs in Uebet und Umgebung über eine ſind. Die Bataillonen beſtätigt ſich bisher nicht. 8 in den Hafen einzulaufen. Der Papſt empfing heute die nach Tetuan abgegangen. ritte Gruppe des deutſchen Pilgerzuges, die die Kurier meldet, daß der der ſich G. Roſſeau nannte. ſchreiben, welches der Warnungsbrief geweſen ſein kann, FJubelruf der Menge begrüßt, begab ſich der Kaiſer mit dem Statt⸗ halter und dem Gefolge zur Hohkönigsburg. Schuldentilgung in Württemberg. *Stuttgart, 13. Mai. Die Kammer der Abgeordne⸗ ten nahm heute einſtimmig mit geringer Abänderung den Geſetz⸗ entwurf betr. Tilgung der Staatsſchuld und Um⸗ wandlung der 4 proz. Staatsanleihe von 1901/02 in eine neue %½ proz. Schuld an. Durch das Geſetz wird an Stelle der ver⸗ tragsmäßig beſtehenden Schuldentilgung die geſetzliche Schulden⸗ tilgung eingeführt und ihre Höhe auf 76 pCt. der im Anfang eines jeden Rechnungsjahres beſtehenden verzinslichen Staats⸗ ſchuld feſtgeſetzt. Außerdem wird beſtimmt, daß von dem Ueber⸗ ſchuß des Staatshaushalts 76 zur Schuldentilgung verwandt werden ſollen. Ausſperrung. Pirmaſens, 18. Mai.(FIrkft. Ztg.) In den beiden geſtern abgehaltenen Verſammlungen der Fabrika nten und organiſirten Arbeiter haben ſich die einigenden Verhand⸗ lungen wider alles Erwarten gänzlich zerſchlagen. Dresden, 13. Mai.(Irkft. Ztg.) Sämmtliche organi⸗ ſirten Maurer, Zimmerer und Bauarbeiter wurden heute durch die Arbeitgeber von der Arbeit ausgeſchloſſen. Der Grund hierfür iſt darin zu ſuchen, daß etwa 1500 Mann den wegen Lohn⸗ Differenzen ausgebrochenen parziellen Streik nicht aufgeben wollten. Die Wirren auf dem Balkan. Paris, 18. Mai.(Tel.) Die Kriegsſchiffe Pothuan und La Cheville, welche nach Saloniki beordert ſind, ſind in Milo eingetroffen, wo ſie den Befehl erhielten, vorläufig weitere In⸗ ſtruktionen abzuwarten. Angeſichts der in Saloniki herrſchenden Ruhe werden ſich die Kriegsſchiffe nicht weiter in die türkiſchen Ge⸗ wäſſer begeben. *Konſtantinopel, 13. Mai. blättern zufolge ſandte der Sultan dem Vali von Monaſtir als Anerkennung für ſeine treuen guten Dienſte ſeinen kaiſerlichen Gruß und betraute ihn gleichzeitig mit dem Militärkommando des Vilajets Monaſtir. Konſtantinopel, 13. Maf. Bei dem Einmarſch der türkiſchen Truppen in Diakowa überreichten die Chefs der Albaneſen dem Marſchall Olleruski eine Adreſſe, in der ſie erklären, daß ſie dem Sultan Treue bewahren und nicht gegen die Truppen desſelben kämpfen wollen. Trotz der Bemühungen der Behörden halten laut Konſularmeldungen aus Monaſtir die Chriſten ihre Geſchäfte geſchloſſen. HKonſtantinopel, 13. Mai.(Korr.⸗B.) Nach türkiſchen Angaben fand der geſtern gemeldete Uebertritt armeniſcher Aufſtändiſcher nicht über die perſiſche, Den hieſigen Morgen⸗ ſondern über die ruſſiſche Grenze ſtatt. Das wird von ruſſiſcher Seite beſtritten, da die ruſſiſche Grenze derart bewacht werde, Nach Angaben des Der wirkliche Grund der Verzögerung dürfte ſein, daß die friedliche Unterwerfun.noch nicht beendigt Nachricht über eine neue Mobiliſtrung von Ilave⸗ Die Unruhen in Maroktv. * Tanger, 50 Sie haben in der Nähe von Fez die aufſtändiſchen Bergbewohner geſchlagen, welche große Verluſte erlitten. Der in Tanger angekommene engliſche Konſul in Tetuan erklärt die Lage dort für äußerſt ernſt. Ein franzöſiſcher Dampfer mußte darauf verzichten, Zwei engliſche Dampfer ſind wieder Ein aus Tetuan eingetroffener Kampf vor Tetuan unter⸗ brochen worden ſei, um die Todten zu beſtatten, deren Zahl etwa 300 beträgt. Auf den Mauern der Stadt ſind zahlreiche Köpfe getödteter Feinde zu ſehen. 25 Zum Anſchlag auf die„Umbria“. RNewhork, 18. Mai.(Frankf. Ztg.) Der Bericht der Sach⸗ berſtändigen über den Dynamitfrevel auf der Umbrin⸗ zeigte thatſächlich 60prozentiges Dynamit, wenngleich die Perku⸗ * Ceuta, 13. Mai. ſionsvorrichtung fehlte. Das Schiff war alſo in höchſter Brand⸗ gefahr. Die Polizei ermittelte den Fuhrmann, der die Kiſte auf das Dock gebracht hatte und ſie dürfte eheſtens auch den Thäter haben. * London, 13. Mai.(Irtf. Ztg.) Die„Central News“ meldet aus RNew⸗York: Der„American“ veröffentlicht heute folgende Reſultate der Detektivs in Sachen des geplanten Attentats gegen die „Umbria“. In dem Boardinghouſe in der 34. Straße, bis zu welchem man die Herkunft der Kiſte verfolgt hat, wohnte einzeln ein Mann, Er war kein Amerikaner, ſondern Franzoſe, der ſchon lange in Amerika lebte. Samſtag hat man Roſſeau nicht mehr geſehen und die Polizei glaubt, daß er der Ver⸗ fertiger der Maſchine iſt. In dem Koffer, welchen die Polizei öffnete, fand ſie einige Metallſpähne und Theile von Uhrwerken, ſowie Hand⸗ werkszeuge. Am letzten Samſtag ſah man Roſſeau einen Brief welchen die Polizei empfing. Der Schrift auf einigen im Zimmer gefundenen. Papierſtücken ſoll der in dem Briefe ähnlich ſein. Roſſeau bezog das Zimmer am 29. April. Volkswirthschaft. Anlehen der Stadt Freiburg. Die Stadtgemeinde Freiburg im Breisgau hat zur endgültigen Deckung verſchiedener in den letzten Jahren genehmigter Kredite die Aufnahme eines Anlehens von zehn Millionen Mark durch Ausgabe von 37 prozentigen, auf den In⸗ haber lautenden Schuldber ſchreibungen beſchloſſen und ſoll von den letzteren vorerſt ein Betrag von fünf Millionen auf 5. Juni 1903 veräußert werden. Etwaige Angebote auf Ueber⸗ nahme dieſer Stücke ſind verſchloſſen, mit entſprechender Aufſchrift berſehen, an den unterzeichneten Stadtrath bis 20 Mai d.., Vor⸗ mittags 11 Uhr, einzuſenden, um welche Zeit ſodann die Eröffnung der eingelaufenen Angebote ſtattfinden wird. Die für die Begebung des Anlehens feſtgeſetzten Bedingungen werden bom Stadtrath auf Verlangen zugeſandt. 75 Altlas, Deutſche Lebensverſicherun hafen a. Rh. Die Geſellſchaft, welche Unfall⸗ und Haftpflicht⸗Verſich Bericht pro 1902 im vergar Prämien⸗Einnahme bon M. 13. Mai. Die Truppen des Sul⸗ tans befinden ſich auf dem Marſche nach Tazza. %9% Ludwigshafen 4000 Pfälz. Bank Bed. Anil. u. Sodafb Verein chem, Faßriken? Bad. Brauerei Durk. Hof vm. Hagen Elefbr. Rühl, Worms Ganters Br. Freiburg Kleinlein, Heidelberg Homb. Meſſerſchmitt Ludwigshf, Brauere( die rückverſicherten Summen entfallenden Prämienreſerven, ſowek ſie vertragsgemäß in der Verwaltung der Rückverſicherer berbleiben beziffern ſich Ende 1902 auf M. 186 696.29, die der Geſellſchaft ſeiten der Rückverſicherer durch Verpfändung von Hypotheken und Werth. bapieren im Nominalbetrage von M. 253 300 ſicher geſtellt ſind. Di Prämienreſerbve iſt voll zurückgelegt worden, d. h. ohne Anwendung der ſogen. Zillmer'ſchen oder einer anderen Amortiſations⸗Methode berechnet. Die Geſellſchaft hat alſo von der in Paragr. 11 des Geſetze über die privaten Verſicherungs⸗Unternehmungen vom 12. Mai 1901 geſtatteten Methode, nach welcher eine Amor koſten bis zu 12%½ Proz. pro Mille der Verſicherungsſumme zuläfſig iſt, keinen Gebrauch gemacht. Der Ueberſchuß pro 1902, über deſſer Verwendung die am 27. Maj ſtattfindende General⸗Verſammlung beſtimmen wird, beträgt M. 25 782.68; er iſt dadurch beeinträchtig⸗ worden, daß zufällig die Mehrzahl der verſtorbenen Verſicherten mil höheren Beträgen verſichert war. Der Aufſichtsrath wird vorſchlagen daß dieſer Ueberſchuß zur Stärkung des Gewinn⸗Reſervefonds der Verſicherten und zur Dotirung des Kapital⸗ und Aktiendividenden⸗ Reſervefonds verwendet und ein Reſt von M. 446.05 auf neue Rech⸗ nung vorgetragen wird. Durch die Zuſchreibungen erhöht ſich der Gewinnreſervefonds der Verſicherten, dem im Laufe des Jahres zur Auszahlung an die hierfür in Betracht kommenden Verſicherten der Jahresklaſſe 1897 M. 6491.45 d. i. 15 Proz. einer Jahresprämie zu entnehmen waren, auf M. 79 428.92, der Kapital⸗Reſervefonds auf M. 30 229.82 und der Aktien⸗Dividenden⸗Reſervefonds auf M. 58 000 Filter⸗ und brautechniſche Maſchinenfabrik.⸗G. vorm. L. A. Enzinger in Worms. Die Generalverſammlung genehmigte ſämmt⸗ liche Anträge, insbeſondere die Vertheilung einer Dividende von 6 pCt.(i. V. 4 pCt.). Das ausſcheidende Aufſichtsraths⸗Mitglied wurde wiedergewählt. Akt.⸗Geſ. für Hoch⸗ und Tiefbauten, Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrath ſchlägt 2 pCt. Dividen de vor(0 i..) Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte. Die Aufſichtsrathsſitzung, in der die Reſultate des 3. Quartals 1902/08 vorgelegt werden, wird am 8. oder 9. Junj ſtattfinden. Erhöhung für Gußeiſen. Der„Köln. Volksztg.“ zufolge beſchloß der Verein deutſcher Eiſengießereien, die Preiſe für Bauguß. Maſchinenguß und den Guß für die chemiſche Induſtrie um 1 Mart für hundert Kilogramm zu erhöhen. Die Berliner Margarinefabrik J. H. Mohr n. Sohn, G. m. b.., iſt in Konkurs gerathen. Geſellſchafter dieſes Unternehmens iſt der frühere Abgeordnete Johann Heinrich Mohr, der Gründer der bekannten Mohrſchen Margarinefabrik in Altona⸗Bahrenfeld, die in vielen deutſchen Städten Filialen unterhält. Nach Umwandelung der Mohrſchen Fabrik in Altona⸗Bahrenfeld in die Aktiengeſellſchaft A. L. Mohr u. Co. wurde der Vorbeſitzer Direktor dieſer Geſellſchaft. Später ſchied er indeß, als ſich bei ihr Mißſtände herausſtellten, aus und begründete in Berlin die jetzt in Konkurs gerathene G. m. b. H. J. H. Mohr u. Sohn. Sein Vermögen wurde früher auf nicht weniger als 15 Millionen/ geſchätzt. Seine Verhältniſſe wurden aber ſeit Jahren ſehr undurchſichtig, ſo daß ſich in dieſem Augenblick auch nicht leicht ſagen läßt, auf wieviel die Paſſiben zu ſchätzen ſind. Das erſte Geſchäft Mohrs war ein leines Buttergeſchäft in Altona. Seine Geſchüftsfüthrung trug ſtets einen etwas wilden Charakter au ſich. Das hinderte freilich nicht, daß Mohr in der Zeit des Auf⸗ ſchwungs ſeines Unternehmens Miniſter an ſeiner Tafel zu Gaſt hatte. Als Geſchäftsführer der hieſigen Geſ. m. b. H. fungiren die Herren Joh. Heinrich Mohr zu Altona und Peter Conrad Mohr; der Letztere iſt noch jetzt Vorſtandsmitglied der Aktiengeſellſchaft A. L. Mohr u. Co. Die Lage der Bahrenfelder Geſellſchaft wird uns als befriedigend bezeichnet. 5 Mannheimer Efſfektenbörſe vo 13. Mal(offizieller Bericht) An der heutigen Börſe fanden Abſchlüſſe in nachſtehenden Werthen ſtatt: Badiſche Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien zu 180 Mark pro Stück, Mannheimer Verficherungs⸗Aktien zu 420 Mark pro Stück und Vereinigte Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien zu 181 Proz. Sonſtiges unverändert. Obligationen. Pfandbrlefe. e ee 4% Rhein. Hyp..unk.1902 101.— G4½% Nkt.⸗Geſ. f. Sellindu⸗ 809 0„alte M. 97.60 bzſ ſtrie rückz. 103% 101.50 G .50 b 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff, 98.50 G u. Seetr. 101.80 B 4½ o% Bed. Antilin⸗u. Sodaf 106.80 G Städte⸗Anlehen. 4% Kleinlein, Heidbg. M—.— 3½ Frefhurg f. B. 99.90 B5% Bürgl. Mraußaus, Bonn 101.— 3 Karlsruher v. J. 18960 00.— G4½% Speuerer Brauhaus 2½% Lahr v. J. 1902 100.— bzſ vorm. Gbr. Schultz, Akt.⸗ 4% Ludwigsbafen von 1900103.60 G Geſ. in Speyer 4% Herrenmſihle Genz 8 102.25 C4½e% Manßeimer Dampf⸗ 9 1% 0% 99.—6 ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 103.25 G 4% Mannheiſmer Obl. 190103.50 G 4% o% Mannß, Lagerhaus⸗ „ 1900/103.50 G Geſellſchaft 103.— —355 5„ 188500.30 G 4½ Spenerer iegefwerke109.90 G 8⁵ 25„ 1888 100.80 G 4ʃ½% oſ% Siſdd. Draßtindu⸗ 692 7„ 1895100.30 Cf ſtrie Waldßof⸗Mannheim 101.25 G 8%%„ 5„ 1898100.80 G 4½ Verein chem. Nabrfken 3½% Pirmaſenſer 96.— E4½ Zellſtofffabrir Waldho104.60 bz * 2 86 unk. 1904 3%„ 5 Communal 102.50& 97.— G —.— Aktzen. Geld Geld 118.500 Br. Schroedl, Hdelbg. 190.— 119.—„ Schwark., Speyer 128.— 129.—„Nitter Schwezing!———.— 97.40„ S. Weltz Sveyer 126.— 2109.50„ z. Storch, Sick„ 7 8 90.“/190.—„ operger, Worns— 1⁰³.50 Worms, Rr v. Oerta⸗ 126.50—.— 138.%Pflz. Preßh. u. Spfhr. 190.50 102 40 Trausvort u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seefr. Mannh. Dampfſchl. . Lagerßaus Nh. u. Seeſchiff ⸗Geſ. Bad. Rüſck⸗ u. Mitv. „ Schffff.⸗Aſſee. Fontinental. Nerſ. Mamih. Verſicherung Oberrh. Verſ.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verf Induſtvie. Aet.⸗Geſ. f. Seilind. Dingler'ſche Mſchfbr Emajllirfbr. Kirrweil. Emailw. Maikammer Ettlinger Spinneref Hülttenh. Spinnerel Nähmfbr. Haid u. Neu Manſh. Gum.⸗u. Asb. Dagersh. Spinnerei Pfälz. Näß. u. Fahr. J Portl.⸗Cement Heidlb.“ Verein. Freib Ziegelw Ver. Speyr. Ziegelw. Sacoſf Waldhof HZuckerf. Waghäuf Banken. Brief Badiſche Bank Fred.⸗u. Depb., Ihrck. Gewbk. Speyer 5000 Oberrhein. Bank Mfälz, Hyn.⸗Bauk Pflz. Sp. ⸗l. Cdh. Hand. Nheinſſche Ereditbanl Nbein. Hyp.⸗Bank Sildd. Bank GEiſenbahnen. Pfälz Ludwigshahn „ Marbahn „ Nordbahn Heflbr. Straßenbahn Chem., Induſtrie, .⸗G..chem. Induſtr. — 231.— 144.— 189.— Chem. b. Goldenhre Verein D. Oelfbrk. Wſt..⸗W. Stamm „bdorild Brauereien. Binger Aktienbferbr. Eichbaum⸗Brauerei Mannh. Akkienbr. ſalsbr. Geiſel? Deeeerr eee oblravs ver Aug. 12 45 Mammpem, I8. Mäl⸗ DVernerm unzeiter. 81 Seite. + Frankfurt a.., 13. Mai. Kreditaktien 211 70, Staats⸗ 3. Meaf f0 Frankfurter Effektenbörſe. bahn 147.50, Lombarden 16.50, Ggypter—.—, 4% ung. Goldrente Liverpool, 13. Mal.(Anfangskurſe.) (Privat⸗Tel de s 102.40, Gotthardbahn 190.—, Disconto⸗Commandit 189 50, Laurag 12. 0 18. (Pri elegramm des General⸗Anzeigers.) 220 30, Gelſenkirchen 181 70, Parmſtädter—.—, Handelsgeſellſchaft] Weizen per Mat.04% ruhig 600 fſ, träge W. Frankfurt, 13. Mai. Die heutige Börſe war nicht 50, 149.80, Deutſche Bank 211.—, Bochumer 181.20, 1 0 per F 50%.037˙%ö 8 117 0 5 5 1 22 9 8 agi 317 3 kinheeß, Anter dem Einftuß der Steizerung der englichen 10 Staatsbahn 147.50, Lombarden ſüls pergunt 40%—n 7 1 222„. 18 0 8 4 Konſolidation und der Erhöhung der franzöſiſchen Rente war 16.50, Disconto⸗Commandit 189 40. Paris, 13. Maf. auch der hieſige Rentenmarkt recht feſt. Deutſche Renten ruhig. Berliner Effektenbörf 12. 1 12.18 Portugieſen und Spanier feſt, aber ſtill. Rumänier ſehr feſt bei 2 Rüböl Maf 5870. 53.— Mehl Mai 83.85 88.80 2 0 1 5 3. euni 541 84 c 3 88 guter Kaufluſt. Türken in abermaliger Steigerung auf die[(Gribat⸗Delegramm des General üknr Jult Auge 19 05 5470* 30 Unifikation. Schluß etwas ſchwächer. Banken ſehr ruhig und V. Ber 1 5 13. Mai. Die Börſe war zu Beginn uneni⸗⸗ Seyt.⸗Dez. 55¼ 55½„ Sevptbr.⸗Dezbr. 31.381.20 wenig verändert. Eiſenwerthe matt wegen der Roheiſen⸗Baiſſe ſchieden, nur 8— 1 Splkttus 0 1725 47 9 05 1 0 30 5 in Amerika. Lombarden anfangs ſieigend im Hinblic auf die medung, vaß die Hergbſezung der Eiſenpreiſe ſeit April auf dukalng. 47% 4%, Ju auß.2 80 Sanirung, büßten aber ſchließlich einen Theil ihrer Höher⸗ 155 dortigen Markt e ſetzten Bochumer 4 h 100. 40% Nas Sept⸗Dez..90 22.85 bewerthung ein. Prinz Heinrich matter auf Realiſationen. 126 Proz. Dortmunder 196 Proz., Laura 7e Proz. und Kohlen⸗ Zucker 5 88% 26% ae 11% Achluß⸗Kurſe aktien ½ bis 1 Progz. niedriger ein. Da jedoch der Verkehr ſich„ Juli⸗Auguſt 26½ 25˙%„ Jultanguſt 8 175— 2* 5 2 2 2 7 2 2 2* 155 1 (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) im Allgemeinen in engen Grenzen hielt, ſo daß alle im Ultimo⸗„ Okkbr.⸗Jan. 27½ 272/„ Sept.⸗Dez. 16.25 16.50 Reichsbank⸗Diskont 31 ½ Prozent. handel notirten Bankwerthe die ganze erſte Börſenſtunde auf den Rohzucker 88 o loco 21¼21½ Wetter: Schön. „ Wechſel. 55 Eröffnungskurſen beharrten, Bahnen überwiegend umfatzlos 5 5 Kurze Sicht 2½—3 Monate blieben und ſowohl heimiſche als fremde Fonds ſtagnirten, blieb WVNew⸗Nork, 13. Mai.(elgg eeeee Reichsmark 9% Vor. Kurs Heut.Kurs Vor. Kurs Heut.Kurs der Rückgang im Montanmarkte auf die Geſammthaltung ein⸗Weizen per Juli Preis 77½5 11 15 Amſterdam hfl. 100 3— 169.07 169.o70—— lußlos. Später bewirkte bei der vorherrſchenden Geſchäftsſtille„„„„ ene Belgien... Fr. 100 3— 81.216 61.188—— 10 CCChf niedrigſter„ 52— 52 Italien. Le. 100—81.275 61.885 ͤ— ſchon ein mäßiges Angebot in Montanwerthen einen neuerlichen„%%% 52 1½ feſt „„ſt. 1 3— 20.407 20.47—— Kursdruck. Konſolidation 381 nach 382.50, Laura 220.25 nach] Baumwolle per Augun 1215 100 ſeſt Madrid.. Pf. 100 5—————— 1 8 New⸗York ⸗Dll. 100—— 5 5— 58 8 pe W Chicago, 13. Mal.(Telegr.) Anfangskurſe. 71 Paris.. Fr. 100—81.8 31.32—— ibernia und Dortmunder. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde 11 18. t 8 0 90 100 81.30 6ʃ.275— 8 luſtlos bei weiterer Mattigkeit im Montanmarkte. Fonds ruhig. Wetzen per Juli 1 en Preis 791ʃ 15 10 ſtelig setersburg.⸗R.———— 8 8 8 Trieſt. 55 Kr. 10———— Lombarden auf Wiener Anregung feſt. Induſtriewerthe des Mals„„ miedrigſter 10 48% 1 755 00 e.288—g— Kaſſamarktes in Eiſen und Kohlen ſchwankend. Im Ganzen 7 5 115 5 feſe 0 n ⸗—1—— 5 2 1 4 7 2— 95 war das 5 Schm per Juli 2—2 Staatspapiere. A. Deulſche. Geſchäft eingeengt. Elektriſche Werthe wenig verändert Pork per Juli„ 1717 12 13 12 13 Berlin, 18. Mai. Schlußcourſe. ee SWmarg. 59275 7 7 Ruſſennoten 216.10J 216.05 Letpziger Bank.50.50 18, 18. Mai. Talg 75.— 15 31½ Dſch.Reichsanl. 102.90l 102.90 f 5 08.70J 103.8 945 1 aris, 13. Mai. Talg 75.—. 5 15 5 19290 10290 4 h 10345— 1 155.70156.50 Antwerpen, 13. Maj. Schmalz. Amerikaniſches Schweine⸗ % pr Sagtg, 108 85 10585 4½ Seſt Silden. 101.0 101— gie Reſchsanlel, 9 30 0220 O. Genbichrnd⸗—.——.— Scmalz 103 50—108—. 55 31ſ Er Staats⸗Anl 103 5 10 56 ie Felt Napierr rce de, 9 8d. S⸗Ogl.00%—— 101.40 Donamit Teuſt 158.10 158.80 Kaffee %ſ%„„ 02.55 102 70%½ Porkg. St.⸗Anl 52.90 51.204 Bad. St.⸗A. 1 n 182.— 180.— Hamburg, 18. Mai. Schlußkurſe. Kaffee goock averag dto,. äuß. 32 15 82.20 3½%% ga 1115 ag:— Santos per Mal 26—, per Sept. 26¼. %½% Bayern 101.30 101.30 Conſolidation 388.— 381 f 8½ Bad. St.⸗Obl.fl. 100.10 100 10 4 Ruſſen von 1880 109.90, 100 90 gpr. ſächſ. Renke 90.60 90.60 Dortmunder Union 88 60 82.50 Antwerpen, 18. Mal. Kaffee Jantos good axerage p. Ma 9105 75 5 M. 101.25 101.25 Aruſſ.Staatsr 1894—.— 98.30 4 Heſſen* Gelſenkirchener 18020 181.40 32½, per Sept. 88—, per Dez. 535/ per März 34½. j.60 90.50 Harvener 164 10 188.50 Zucer. 31½% Vayern, 01.40 101.20 4 Ungar. Goldrentel 102 40102.30 4. Ftaliener 103.70 Htdernig 182 20 181.60 Antwerpen, 18. Maf. Zucker p. Mai 20½, per Juli⸗Auguſt 5 5 ayern„„ 8 Gold⸗ 1860er Looſe 155.800 155.50 Laurahütte 221.600 220.20 20%, per Okt.⸗Nov.⸗Dez. 22¼. 2 4 bayer..⸗B.⸗A. 104.60 104.55] Anleihe 1887 94.850 94.90— 90 DBDaumwollennd getrolenm. 4 Heſſen.—105.40 4 Egvpterunifteirte 109 20100.88 Oſtyr. Sibbahn—.——.— Sch 77 G. u. 6- 1 1— Bremen, 18. Mai. Petroleum. Standard White 100—— 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. 5 Mexikaner äuß. 101.70 101 90 Staalsbahn⸗Aktlen 2 146.70 Clekt 0 8 f 77 5 65 80 Baumwolle 56.25. Feſt. von 1896 90.700 90.658„iun. 27.10 27.25 Fombarden 15 5 ra 05 108. Antwerpen, 13. Mai. Petroleum: Schlußkurſe. Raff, Tipe 1 Hachſen. 90 6% 0⸗4 4˙½ Chineſen 1898 23.90 38.55 Canada Pacifte. Sh 180.10 129.40 Aschersleben Al. W. 15070 150.90 mies dcen ek—eder Jun en ut A 4 Mh. St⸗A. 1899 102 75 102 80h Bulgaren 90.90 90.75 Heſdelb. Str.&.B.—.——.— Steinz. Feledrſchsf 329.50 380 Eiſen und Netallee. B. Ausländiſche. Werngel 79 0 15 Kreditaktſen 211.50 211.80J Hanſa Dampfſchif—.——.— Amſterdam, 18. Mai. Zinn Banea loco 81—, Zinn Billton—— 4 Deſtooſev.! 160432˙40] Berl. Handels⸗Geſ. 157.80 157.40 Wollkämmerei⸗Ak. 149.20 148.90 Glasgow, 18. Mai. Roheiſen mired numbers warrants per b goer Griecen uu e uelſchs doole 181.50 182.40 Darmſädter Bant 140.—730..4 Pfbr. Rb. W. Br. 102.— 102.— Kaſſans! ah e— d, per Monat ö1 an.— d. Käufer kräge. Alktien induſtrieller Unternehmungen. Deutſche Bankak. 211.10 210.900 Mannh.⸗Rh. Tr. 67.— 67.— 115 5 a5 Roheiſen per Kaſſa 46 sh 1— d 0 89 5 ſeß. r flau Bad. Zuckerf. Wagh.] 81.30] 81.90 Parkakt. Zweibr. 115.— 113.— Dise Comm Aktien 189 50 189.20 Kannengteßer 120.10 120.10 W Heidelb Cementw. J18.112.—, Eichbaum Maant. 189.—168.80 Dresdener Bank 149.0 149.70] Hörder Beraw. 17.50 7130% nnd 5 deee 8 g b, Privat⸗Diskont 3%, 184., feſt.— Blel paniſch 12.—, Blei engliſch 12¼ ruhig, Gechſer arhner 382 85 868 Beld ſunke Sion. 130—80 weverlun, 16 Wiat creehr) Nacblrſe enee ie ee eee, Vereinchem. Fabrit 24.75 248.— Fabrradmw. Kleyer 101 20 191.40 Credit:guttien 211.90211.40] Lombarden 1630 16.4 Kupfer 38 Moßale 68—.— Finn der fiaſſa Wt, Nen Chem Werke Albert 201.— 203— Maſch. Arm. Klein 110.—. 110.— Staatsbahn 147.20146 70 Diskonto⸗Comm. 189.40 189.— 1 feſt 258 Blei ſpaniſch 123 bz Blei en lüiſch 127 ſteti 135 Accumul.⸗F. Hagen 145.50 145.50 Maſchinf. Gritzner 190.50 190.40 B5 Zink Aen ch 21%, Zint ſpezial 219 flau 403 ig Acc. Böſe, Berlin 50.— 50.— Schnellprf. Frkthl. 160.— 160.— Par ſer oͤrſe. ſp. ,, Allg. Elek⸗Geſellſch 183.50 183.50 Oelfabrik⸗Aktien 119.50119.50 Paris, 13. Mai. Anfangskurſe. 5 00 1 Helios„.——Böollſp Lampertsm.—.——.— 25 Franzöſiſche Einfuhr. Nach der Statiſtik der Zollberwaltren⸗ Schuckert„ 98.200 98.— Spin. Web. Hüttenghh—.——.— 3 0% Rente 98.02 98.15Türk. Looſe 197.25 128.50 betrug die franzöſiſche Einfuhr in den erſten vier Monaten des Lahmeyer.— 90— Zellſtoff Waldhof 232.50 232.70] Jaliener 108.650 103.70 Ottoman 599.—601.— Jahres 1 601 578 000 Fres. gegen 1 543 353 000 Fres. im gleich Allg..⸗G.Siemens 130.50 130.50 Cementſ. Karlſtadt 92.— 92.— Spanier 88.20 87.80 Nio Tinto 12760 1269 Zeitraum 1902. Die Ausfuhr betrug 1 405 998 000 Frez. gegen Lederw. St. Ingbert 76.50] 76.50 Friedrichsh. Bergb. 143.— 142.— Türken D.—.— 30.40 Bankdisk. 3 0% 1395 697 000 Frcs. in 1902. 8 Bergwerks⸗Aktien. ff N Dividendenſchützungen. Heute werden folgende weitere Divoi⸗ Bochumer J182 50 180 50 J Weſterr. Alkali⸗A. 240 5024725 Londoner Effektenboͤrſe. derbenſchäbangen für Geſerſcketten die erſt an 30, Junt s. d Buderus 114.— 114 50 Oberſchl. Eiſenakt 101.80 100.70 London, 18. Maf.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. abſchließen, bekannt: Roſitzer Braunkohlenwerke etwa 14 pet.(wie Concordia 312.90512.— Ver. Königs⸗Laurg 221.70 220.45g% Reſchsanleihe] 90½ 90 ½ Rio Tinto 50½% 50˙ i..), Walzengießerei vorm. Kölſch u. Co. 5 pCt.(wie i..)) Gelſenkirchner 182 40181.70 Deutſch. Luxemb. V. 92.40 90.50 f5% Chineſen 100.100— Soutbern Pak Sg0h 56— Rolandshütte 8 pEt.(10 pCt.), Deutſch⸗Oeſterreichiſche Mannes⸗ Harpener 188.75 183.50 4½ 9% Cbineſen 927 927% Chleago Milw. 165— 164½ mann⸗Röhrenwerke 0, Königsberger Straßenbahn⸗A.⸗G. Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. 1 105 38 maer Pref. 86% 88% elſatelz deh als 60145 190 10 b. wieder O, Zuckerfe 5 4 6Atchi 9355 Kruſe 55„„ Ludwh.⸗Bexbacher 230.75 230.70] Oeſterr. Lit..—.—.——4% Mon. Griechenſ 44%/ 4 40 5 Nash 1219 100 W Marienburg⸗Mlw.] 72.40 72.40 Gotthardbahn 190.—190.— 8 d% Portug. 64½ 64%]Union Pak. 92½ 92 Schifffahrts⸗Nachrichten. Pfälz. Maxbahn 14490 14490] Jura⸗Simplon 101.30 101.20[ Spanier 87.87% Fend. feſt 0 8 M 1 2. Mal. Pfälz. Nordbahn 18980139.86 Schweiz. Centralb.“—.—-—.—Tuͤrken D. 29% 80.— Debeers 21½ 22.— annhe mer Hafenverkehr vom 12. Mat. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 128.— 128.— Schweiz. Nordoſtb. Argentinter 78¹¹. 75% Chartered 8 5 82855 Hafenbezirk I. 55 8 9 5 Hamburger Packet 107.50 107.40 Ver. Schwz. Bahnen—.—= 3% Mexikaner 27½% 27½ Goldfiels 7˙ 75 Schiffer ev. Kav. Schiff Kommt von Ladung p. 100 eg Nordd. Lloyd 103 30 103 50 Ital. Mittelmeerb. 96.45 96.50 5 0% 7 102]. 102¼ Nandmines 100% 10% Neis Manubeim 15 Ansderten Stiee, Deſt.⸗Ung. Staatsb. 147.50 147.50„ Meridionalbahn 141.50 141.50 Tend:; feſt. 6 aſtrand 700 75/ 1275575 ero Rotterdam Getreide Oeſterr. Süd⸗Lomb.] 14.90 16.50 Northern prefer.———.— Ottom 14— 14 895 beh 1 Sohboch Gugenle an 189178 N „ Nordweſtb.]———.— La Veloce—1—.— s Tend.: beh. Mete Mannheim 10 Notterdam 1 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Berliner Produktenbörſe. Saneder Keſelbein Laufen Faen 44% Frk.Gyrg nldb. 10.40 101.45.80%. Pr, Bfobr ⸗Wk⸗„Berlin, 18. Mai.(Tel.) Probuktenbörſe. Ohne Nieſennge Aung 0 50. 100.75 100.75 Anregung vom Auslande verharrte der heutige Markt in träger + 5 7881 55 i a f. N chä Hafe Fr II. 5 25 24.dop.Pide 19 00 104 0 Horü nte ed a,e aaceg die chrelſe durchne kann bertadeerecen dar gelchif war deee beß 99.20 99.203½ Pr.Pfdbr.⸗Bk.⸗ ruhig, ie Preiſe urchweg kaum verändert. Spiritus nicht gehandelt. Angler 1 05 8285 9726 57½½0 Pr. Vod.⸗Fr.] 96.50 96.50 Hyp.⸗ Pfd. Kom.⸗„Wetter: wolkig. a Marſa Dufsburg Kohl. u. Kors 0 0 40%/ Pf. B. Pr.⸗Obl 102 86 103.— Obl, unkündb. 12 100.75 100.75 Berlin, 13. Mai.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Seß Sen Jagſtfeld Steinſalz Lak 37½% Pf. B Pr.⸗O. 100.40 100.50 4% PrCtr. Pfd..9 101.10 101.05 Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe“) Dauer läſaberg 22 4% Rh. Pf. Br. 1902 100.65 100.70 4%„ 5 12 13 Demmer Amſterdam 5 Amſterbam Petroſeum 4%„„ 1907 102.60 102.60 unk. 09 103.15 108.15 Weizen per Mai— 164.75 165.— Schäfer Frieberleke Jagſtfeld Steinſalz 3½„„„ alteſ 97.65 97.60 4%„ Pfdbr..0! er al 165.75 166.— Hafenbezirk III. 5½„„ 2 1904] 28.50 98.50 unk. 10103.75 103.50 per Septbr. 4 168. 0 168 25 Deilacher Alt⸗Helbelberg Heilbrönn Stücegüter“ 307 3½ Rh..⸗B. C. O] 88.50 98.50 4%„ Pfdbr..03 Roggen per Mai! 8 188.50 188.50 90. 1 Robrede Kohten 80% Stisgar. It.Eiſ. 71.15 71.— unk. 12 108.70 108.70 per Juli 5 138.25 55 1 on 31½ Pr. Pfbr..1905 96.80] 96.80 3¼„ Pfdbr..86 per Septbr. 125 8 136.K0 189.75 Gallen Badenia 33 Antwerpen 5 97.20 97.— 89 u. 94 97.40 97.40 Hafer per Mal„„ 140•75 127.— Haftes prück M. Stinnes 38 Anhrort Kohlen 4%„„ 19080 102.—102.—8½„ Pfd. 96/06 97.90 97.90 CV 132.— 132.— Hafenbezirk V. 4%„„1909] 102.—102.—4%„ Com.⸗Obl. Mazs 126.75 127.— Pauliſſen Stöck Fiſcher 2 Ruh rort Kohlen 31%„„„KbO.] 96.10] 96.10 v. Iunk. 10 105.50 105.50 116.75 117.— 1275 9 Duteburg 0 1 Uibein. Weſſf.%„ Com Del, o 48.60 85 2 1 .(.⸗B. 1910 102.70 102.70 v. 87, unk.91 100.— 100. 5 per Oktbr. 4 7 49.10 49.10 15 2 5 f 1 VI. 1 0 dbr.⸗Bk⸗ 357 Com.⸗Obl. Hafenbezirk 4% Pr. Pfdbr 5 1„ 0 70 1 5 43 Dulsbarg Hyp.⸗Pfd. unk, 12, 103.25 108.25 v. 967060 100.70 100.70 Spiritus 7oer loco— 225 Biuer fes oenee ee Weiſenmehl„0 22.—— 0 Awerre. Speyer 8 Speyer 5 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Rieenme zbet„5 19.— d 2 Abnle—5 deutſche Reichsbk.] 152 25 152.10 Oeſt. Länderbank 105.30 105.30 Fͤͥ[06—!; Soler 1 Badiſche Bank 18.4 118.20 Kredit⸗Anſtalt 211.50 214.90 35 Schelt e eee een e,, Berliner Band 94.20 94.20 Pfälziſche Bank 108.80 108.40 Peſt, 13. Mai.(Telegramm.) Gelreldemarkt. Oeſtreicher Oeſtreicher 85 Berl. Handels⸗Geſ. 157.20 157.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 190.— 190.— 12 18. Darmſtädter Bank 140.50 140.30] Rhein. Kreditbank 188.50 138 50 Weizen per Aprli 000 000 995 0 ö Hafenbezirk VII. Deutſche Bank 210,70 211.20 Rhein. Hyp.⸗B. M. 190.— 190.10 Mat 765 766 759 760 Jarob Gebr. Marr 2 Altrip Vacſteine Hletonto,Commd. 189.40 180 40 Schaaffg. Bantver 136 40 100 500„ Ottb. 7 74 ruhig 740 1 41 flau FFCCCC Deutſche Gen.⸗Bk. 100.50 100.50 Südd. Bank Müm. 103.0 102.10 Roggen per April 600 600 000 000 er—— Dresdener Bank 149 8014970 Wiener Bankver. 122.60122.65 Olibr. 6 53 654 matt 649 650 ruhig Berantwortlich ſür Politik Frankf. yp.Bant 109.10 109.40] D. Eſſekten⸗Bank 1058 05.70Haſer per Mat 500. 3 92 An e 141.30] Bank Ottomane 118.70 118.90 550000b 556 3 57 flau 552 b51 kaum ſieltg Raiene, 10.Mais per Maf V 641 642 Sberrhein. Bank Neſengehe, iee,;%1 41 ruhig 643 644 feſt Oeſterr.⸗Ung. Bank I ibsi per Nov. 00 90 00 00— 8. Setde. General⸗ Unzerzer Männheim, 13. Mai. Das neue Schillermuſeum in Marbach. Von Rudolf Krauß(Stuttgart). Nachdruck verboten. Die Orte, wo große Männer in leiblicher Geſtalt gewandelt find, gelten in den Augen pietätvoller Menſchen für geheiligt. Eine beſondere Weihe liegt über den Stätten ihrer Geburt und Jugend: der Gedanke an das geheimnißvolle Werden und ſtille Wachſen zu ungeahnter Größe übt auf das Gemüth einen un⸗ widerſtehlichen Zauber. Auch Marbach, das ländliche Städtchen im fruchtbaren Neckarthale, um das ſich die Welt nicht kümmern würde, wenn nicht in ſeinen Mauern einen der Lieblinge des deutſchen Volkes das erſte Sonnenlicht beſchienen hätte— auch Marbach iſt um ſeines Schiller willen Allen vertraut und wird Uberall mit Ehrfurcht genannt. Hunderte ſind von jeher Jahr um Jahr dorthin gepilgert, um mit andachtsvollen Schauern die Schwelle des Häuschens, der Stube zu überſchreiten, wo einſt die Wiege Friedrich Schillers geſtanden hat. Und von da pflegt der fremde Gaſt emporzuſteigen zur grünenden Schillerhöhe, auf der des Dichters Standbild, das Werk eines allzu früh dem Leben und der Kunſt entriſſenen ſchwäbiſchen Bildhauers Namens Ernſt Rau, auf die vom heimathlichen Fluß durchzogenen Gefilde hinabſieht. Aber was für ein verändertes Bild zeigt die Marbacher Schillerhöhe jetzt ihren Beſuchern! Ein ſtolzer Bau im Spät⸗ rokokoſtil, wie er zu Schillers Jugendzeit an deutſchen Fürſten⸗ höfen üblich geweſen iſt, erhebt ſich vor dem Denkmal: es iſt das meue Schillermuſeum, vom Schwabenlande zum ehrenden Ge⸗ dächtniß ſeines größten Sohnes geſtiftet. Im Jahre 1835 iſt der Marbacher Schillerverein von wackeren dortigen Bürgern begründet worden. Er hat ſich aum den Kultus des Dichters in ſeiner Vaterſtadt unvergäng⸗ kiche Verdienſte erworben. Unter ſchwierigen Verhältniſſen und nicht geringen Opfern iſt es ihm durch zähe Ausdauer im Laufe der Jahre gelungen, die Schillerhöhe anzukaufen, zu be⸗ pflanzen und mit einem Standbilde zu krönen, des Dichters Geburtshaus zu erwerben, in Stand zu ſetzen und mit allerhand Schätzen auszuſtatten. Allmählich wurde das, was ſich an Hand⸗ ſchriften und ſonſtigen Merkwürdigkeiten dort anſammelte, ſo zahlreich und werthvoll, daß bei dem baufälligen und feuer⸗ gefährlichen Zuſtande des Schillerhauſes die moraliſche Verant⸗ wortung für die Erhaltung auf dem Verein drückend laſtete. So kauchte der Gedanke auf, dafür ein ſicheres Archiv oder Muſeum Zzu ſchaffen. Dieſe Leiſtung ging indeſſen über die Kräfte der Marbacher. Ein Glück, daß ſich König Wilhelm II. von WMürttemberg für die Sache gewinnen ließ. Eine wahrhaft königliche Kundgebung, auf Schillers 90. Geburtstag, den 9. Mai 1895, an das Marbacher Gemeindeoberhaupt, den um den Schillerkult hochverdienten Stadtſchultheißen Haffner, gerichtet, regte die Erweiterung des Marbacher Schillervereins zu einem allgemein ſchwäbiſchen an. Und wirklich konſtituirte ſich dieſer moch im Herbſte desſelben Jahres, und der Landesherr ſtellte ſich als Protektor an die Spitze. Der neue Verein darf auf die 7% Jahre ſeines Be⸗ ſtehens mit gerechtfertigtem Stolze zurückblicken. Nicht nur von ſeiner engeren Heimath, ſondern von ganz Deutſchland, za von allen Deutſchen rings auf dem Erdball freudig ge⸗ Fördert und unterſtützt, hat er zunächſt ſein Hauptziel, den Bau eines Muſeums, erreicht. Am 21. April 1900 erging ein allgemeines Preisausſchreiben an die Architekten, auf das 74 Pläne einliefen. Die rühmlich bekannte Firma Eiſenlohr und Weigle in Stuttgart errang den erſten Preis, und am 29. Dezember 1900 übertrug ihr der Ausſchuß des Vereins den Bau, für den— ohne innere Einrichtung, ohne Weg⸗ und Garten⸗ anlagen— eine Summe von 212 000 Mark ausgeworfen wurde. Am 29. Mai 1901 fand ganz im Stillen die Feier der Grundſtein⸗ legung ſtatt, und nach einem weiteren Jahre ragte das vollendete Gebäude hoch in die Lüfte. Seine zweite, nicht minder wichtige Aufgabe hat der Schillerverein in der Vermehrung ſeiner Samm⸗ Lungen erblickt. Und gerade hierin iſt Außerordentliches ge⸗ keiſtet worden. Da er ſeine baaren Mittel für den Muſeums⸗ bau zuſammenhalten mußte, war er nicht in der Lage, ſelber auch nur die beſcheidenſte Summe auf den Ankauf von Auto⸗ graphen oder Büchern zu verwenden. Dennoch hat er es— Dank freiwilligen Spenden von Beſitzern ſolcher Gegenſtände und Stiftungen unermüdlich werkthätiger Freunde und Gönner — erreicht, daß ſchon heute ſeinen noch in ſtetem Wachsthum begriffenen Sammlungen von Handſchriften, Briefen, Büchern, Bildern, Reliquien aller Art hoher idealer wie realer Werth, ja ſogar ungewöhnliche wiſſenſchaftliche Bedeutung zukommt. Da ſich Schillers Nachlaß ſchon zum größten Theil in feſten Händen befand und der Thatendrang des jungen Vereins auf dieſem Feſchränkten Gebiete keine Befriedigung mehr finden konnte, ſo ktrieb die Entwicklung der Dinge ganz von ſelbſt dahin, daß er auch die übrigen einheimiſchen Dichter in ſeine Obhut nahm und mit gleicher Liebe Alles von ihnen Stammende oder ſie Be⸗ rührende an ſich zog. Es iſt ihm denn auch geglückt, ſich eine ſtattliche Anzahl von Nachläſſen oder doch Theile ſolcher zu ſichern. So iſt das zu Schillers Ehren erbaute Haus zu einer Ei ar Heimſtätte für die geſammten ſchwäbiſchen Poeten von den älteſten Zeiten bis auf die Gegenwart herangewachſen. Schon wor Jahresfriſt iſt die Sammlung aller vorhandenen Hand⸗ ſchriften und Briefe auf 15 000 Nummern geſchätzt worden. Vor Kurzem iſt das Muſeum geräuſchlos eröffnet und in Betrieb geſetzt worden, und ſchon ſtrömen von allen Seiten die fremden Beſucher herbei, um die dort aufgeſtapeltien Schätze und Merkwürdigkeiten in Augenſchein zu nehmen. Weithin ſchim⸗ mert das ſtattliche, mit einer Kuppel gekrönte Gebäude. Der Sockel beſteht aus Hauſteinen, während der obere Theil in Putz⸗ Hau gehalten iſt. Der Eingang befindet ſich auf der Bergſeite dem Denkmal gegenüber, die dem Thale zugekehrte Seite iſt mit der anderen architektoniſch gleichwerthig behandelt, ſo daß das Haus zwei Fagaden aufweiſt. Es iſt mitten in freundliche Gartenanlagen geſtellt, die terraſſenartig zum Neckar hinab ver⸗ laufen. Treten wir durch das Portal in das Veſtibül, ſo ſchaut Das in einer Niſche des Vorraums zum Hauptgeſchoß auf⸗ eſtellte edle Haupt Friedrich Schillers auf uns herab: eine ktreue und ſtreng im Geiſte des Originals ausgeführte Marmor⸗ nachbildung der berühmten Danneckerſchen Koloſſalbüſte, von Adolf Donndorfs Meiſterhand gefertigt. Es iſt ein Geſchenk des Königs an den Schwäbiſchen Schillerverein. Wenige Stufen führen empor zum Hauptgeſchoß, deſſen Mitte der geräumige und ungewöhnlich hohe, mit einer kleinen Gallerie für Zuſchauer verſehene Feſtſaal einnimmt. Oben ſchmückt ein elftheiliges Fries die Wände, Szenen aus Schillerſchen Gedichten darſtellend, ein Werk Profeſſor Robert Haugs in Stuttgart. Drei Doppel⸗ ſchaukäſten ſind dazu beſtimmt, die Schauluſt der Menge zu be⸗ friedigen: der mittlere iſt Schiller und ſeinen Angehörigen, die beiden anderen ſind den anderen ſchwäbiſchen Dichtern gewidmet, alle mit Handſchriftenproben, Bildern und den mannigfaltigſten Merkwürdigkeiten angefüllt. Im Uebrigen ſoll der Saal dem Vereine zu feſtlichen Veranſtaltungen, Verſammlungen, Vor⸗ trägen dienen. Rechts davon liegt das Arbeitszimmer des Archi⸗ vars und der fremden Gelehrten zu ihren Studien vorbehaltene Raum, der zugleich die Handbibliothek des Muſeums beherbergt. Der linke Flügel des Hauptgeſchoſſes, in zwei längliche Säle abgetheilt, verwahrt das eigentliche Archiv. Nehmen wir zunächſt den nach der Thalſeite zu gelegenen Schillerſaal in Augenſchein! In der Mitte ſind zwei große, ziemlich niedrige Schränke untergebracht, jeder zu 56 Schubfächern, oben mit einer glasbedeckten Lade für Auslagen. Der eine enthält die Auto⸗ graphen von Schiller ſelbſt, ſeinen Familienangehörigen und Verwandten, Freunden und Zeitgenoſſen, der andere Briefe von Nichtſchwaben, doch meiſt an Schwaben gerichtet: Alles in alpha⸗ betiſcher Reihenfolge, während bei den einzelnen Perſönlichkeiten chronologiſche Ordnung waltet. An den Wänden ſtehen zierliche Bücherkäſten, die die meh und mehr der Vollſtändigkeit entgegen⸗ eilende Schillerbibliothek in ſich aufgenommen haben; reich an den ſeltenſten und werthvollſten alten Drucken, ſucht ſie ſchon heute ihresgleichen. Oben auf dieſen Schränkchen, in einem be⸗ ſonderen Schreine und an den Wänden ſind die Bilder und Reliquien untergebracht. Da kann man genau ſehen, wie ſich Schiller gekleidet hat, von den Strümpfen bis zur Uhr und Kette, kann die Pracht ſeiner ſeidenen Weſten und Kniehoſen bewundern, ſich an all den Nutz⸗ und Luxusgegenſtänden erbauen, die ſein Alltagsleben umgeben haben. Höheren Werth haben die Bilder ringsum: Originale und Kopien, Oelgemälde, Stahlſtiche, Radierungen oder Silhouetten in buntem Wechſel. Sie belehren uns, wie Schiller in den verſchiedenen Lebensaltern ausgeſehen hat, wie ihn die verſchiedenen Maler und Malerinnen, von be⸗ rühmten Künſtlern bis zu reinen Dilettanten, aufgefaßt haben. Und daneben Merkwürdigkeiten, die an Schillers Eltern und Ge⸗ ſchwiſter, an ſeine Gattin und Nachkommen erinnern! Hier zahl⸗ reiche, ſaubere Zeichnungen von der Hand ſeiner Lieblings⸗ ſchweſter Chriſtophine, dort eine blanke Küraſſierrüſtung, in der ſein Enkel Friedrich von Schiller, der letzte Träger des berühmten Namens, geſteckt hat! Der den übrigen ſchwäbiſchen Dichtern gewidmete Saal liegt dem Schillerarchiv parallel und zeigt genau dieſelbe Ein⸗ richtung. Unter dem Buchſtaben A begegnen wir dem aus vielen Manufſkripten, Notizheften und Briefſchaften beſtehenden Nach⸗ laß Berthold Auerbachs; drüben im Arbeitszimmer des Archivs ſteht der Schreibtiſch des Erzählers der Schwarzwälder Dorf⸗ geſchichten, der an dieſem eigenartig gebauten Möbel ſinnend und ſchreibend manchen Tag verbracht haben mag. Koſtbarer noch iſt der den Erben abgekaufte, nahezu vollſtändige Nachlaß Ludwig Uhlands. 532 Briefe von ihm, 1468 an ihn aus der Feder vieler Dichter, Gelehrten, Politiker! Dazu ſeine mit der dem gewiſſenhaften Manne eigenthümlichen peinlichen Sorgfalt aufbewahrten Manufkripte zu den Gedichten, Dramen, wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeiten! Wo Uhland hauſt, da durften auch die ihm enge verbundenen Sangesgenoſſen Juſtinius Kerner und Guſtav Schwab nicht fehlen. In der That hat ſich der Schwäbiſche Schillerverein auch der papiernen Verlaſſenſchaften dieſer beiden Dichter verſichert. Der warmblütige, in ſeiner weichherzigen Veranlagung freilich recht unkritiſche Kerner hat weit mehr Be⸗ dürfniß nach vielſeitigem Verkehr gehabt, als ſein Freund Uhland. Mit wem hat er nicht Briefe getauſcht! Nicht bloß mit Dichtern, Schriftſtellern, Künſtlern, auch mit Fürſtlichkeiten und öffentlichen Perſonen aller Art, mit Philoſophen und Myſtikern, der überſpannten Weiblein nicht zu vereſſen. Alle dieſe bislang im Weinsberger Kernerhauſe ängſtlich gehüteten Papiere ſind nun nach Marbach gewandert und mit ihnen manche Raritäten, vor Allem Juſtinus' Bilderbuch, in das er eigene Klekſographien und fremde Zeichnungen, Stiche und Ausſchnitte aus illuſtrirten Werken, kurz, die ſeltenſten und gewöhnlichſten Dinge in buntem Durcheinander eingeklebt hat— ſo recht ein Abbild ſeines Geiſtes im Kleinen! Weitere zuſammenhängende Beſtände von Be⸗ deutung bilden namentlich die umfangreiche Korreſpondenz Hauffs, des langjährigen Redakteurs des Cottaſchen orgenblattes, Handſchriften und Briefe des milde denkenden chriſtlichen Sängers Karl Gerok, J. G. Fiſchers, Friedrich Notters, Reinhold Köſtlins; anderes, wie die Nachläſſe Albert Knapps und der Ottilie Wildermuth, ſind in ſichere Ausſicht geſtellt. Und auch von den übrigen ſchwäbiſchen Dichtern iſt Jeder zum wenigſten mit einer kleinen, ein paar bedeutungsvolle Blätter enthaltenden Aktenmappe vertreten: Wieland(von dem auch eine Spezialbibliothek vorhanden iſt), Schubart, Hölderlin, Wilhelm Hauff, Eduard Mbrike— da ſind ſte nun Alle, ob ſie ſich im Leben nahe oder ferne geſtanden, freundlich oder feindlich berührt haben, in Bild, Schrift und Druck beiſammen zu fried⸗ lichem Vereine. Welche Luſt für ein Forſcherherz, in dieſem reichhaltigen, wohlgeordneten Archive Umſchau zu halten, zu den Quellen der vielfach noch unausgeſchöpften Schätze hinabzuſteigen! Und muß an dieſem ſtillen, weltentrückten und zugleich durch den Genius geheiligten Ort die Arbeit nicht doppelt ſo leicht von ſtatten gehen? Aus den Sälen tritt man auf den ſchönen, 3,5 Meter breiten Balkon, der ſich auf der ganzen Länge der Thalſeite am Hauptgeſchoß hinzieht. Der Blick ſchweift von ihm weithin in das offene Neckarthal, das, zumal bei Abendbeleuchtung, einen eigenthümlichen maleriſchen Reiz bietet, bis zu dem zwei Weg⸗ ſtunden entfernten Ludwigsburg, wo einſt der kleine Fritz den Grund zu ſeiner humaniſtiſchen Bildung gelegt hat. Das Panorama erweitert ſich, wenn man zur Plattform der Kuppel emporſteigt; auf der entgegengeſetzten Seite ſchaut man über die altehrwürdigen Dächer des zu Füßen liegenden Städtchens in das flache Land hinein. Das Untergeſchoß des Muſeums faßt neben einer Wohnung für den Hausmeiſter, Heizungsräumen und Magazinen eine weite Zufluchtshalle für Beſucher, die den ganzen Raum des dar⸗ über liegenden Feſtſaales einnimmt und mit einem unmittelbaren Ausgang ins Freie berſehen iſt.— Oben die ernſte Arbeit der Forſcher, unten das bunt bewegte Treiben des Volkes! Nicht umſonſt trägt die Anſtalt das Doppelantlitz eines wiſſenſchaft⸗ liche Schätze aufſpeichernden Archivs und eines mit Sehens⸗ würdigkeiten gefüllten Mueſeums. Sie will nicht Sonderbeſitz der Gelehrten, der Gebildeten ſein, vielmehr Gemeingut des württembergiſchen, ja des geſammten deutſchen Volkes. Iſt doch auch Friedrich Schiller unter unſeren großen klaſſiſchen Dichtern der volksthümlichſte geweſen und geblieben! Und darf es doch als ein beſonderer Triumph ſeines Genius gelten, daß ſich in der Liebe zu ihm einander ſonſt fremd gegenüberſtehende Schichten und Stände der Nation zuſammenfinden. Phyſiologie der deutſchen Banken. III[Schluß]!*). Die deutſchen Zettelbanken. Mit den Effekten⸗ und Hypothekenbanken ſind die Zettel⸗ banken berufen, einen entſcheidenden Einfluß auf die Geſtal⸗ tung des deutſchen Geldmarktes auszuüben. Durch das ihnen ge⸗ währte Privileg, unverzinsliche Noten mit oder ohne Deckung je nach dem Bedürfniß ihres Verkehrs oder bis zu einem gewiſſen, reichs⸗ geſetzlich fixirten Höchſtbetrag auszugeben, ſcheiden ſie⸗ ſich von den Effekten⸗ und Hypothekenbanken. Im Vergleich zu dieſen üben die Zettelbanken eine direktere Funktion auf den Kredit aus und ſichern ſich deßhalb auf beſtimmten Erwerbsgebieten— da ſie Zinſen em⸗ pfangen, ohne der gleichartigen Gegenleiſtung für den Notendienſt zu unterliegen— größere Gewinne; die Atmoſphäre, die ſie auf⸗ ſuchen können, iſt nach Lage der Verhältniſſe eine äußerlich begrenzte. Der Schwerpunkt ihrer Thätigkeit ruht in der Pflege des Diskont⸗ und Lombard⸗ bezw. des Giroverkehrs Die Summe der diskontirten Inlandswechſel be⸗ weiſt, in welchem Umfange die einzelnen Zettelbanken es verſtanden haben, das ihnen hauptſächlich zuſtehende Operationsgebiet zu be⸗ ackern. Selbſtverſtändlich iſt von entſcheidendſter Bedeutung hierfür die Deutſche Reichsbank, deren Umſätze ſich ſeit ihrer Errichtung bis Ende des Jahres 1902 faſt verdoppelt haben und die dem Zwecke ihrer Beſtimmung gemäß bemüht war, den auf allen Gebieten des Erwerbslebens ſich außerdem Kreditbedarf nach Kräften zu decken. Für die übrigen Zettelbanken konnte nach Lage der Verhältniſſe die diesbezügliche Entwickelung nicht gleichartig ſein. Der Lombard⸗Verkehr wird von ihnen in einheitlicher Art gehandhabt. Die Entwickelung der Reichsbank iſt auch auf dieſem Gebiete erfreulich. Die Jahresumſätze, die je von 1876 bis 1902 er⸗ folgten, haben ſich mehr als verdreifacht, und wenn auch die Auffaſſung über die Nothwendigkeit einer Förderung des Lombard⸗Verkehrs zeit⸗ weiſe ſchwankte, da befürchtet wurde, daß durch Abſorbirung der hier⸗ für erforderlichen Mittel das Diskontogeſchäft beeinträchtigt werden könnte, ſo iſt doch im Allgemeinen der wirthſchaftliche Bedarf ſtetig befriedigt worden. Ein volles Verſtändniß für den Werth des Giro⸗Verkehrs iſt auch in der Gegenwart noch nicht in alle betheiligten Schichten der Bevölkerung gedrungen, und namentlich die kleineren Gewerbetrei⸗ benden wiſſen denſelben in ſeinem vollen Umfange noch nicht ge⸗ nügend zu würdigen. In allen Zweigen der Großinduſtrie und des Bankweſens jedoch hat er ſich eingebürgert; auch ſein allgemeiner volkswirthſchaftlicher Werth iſt nicht zu unterſchätzen. Durch die ſich vollziehenden Buchkompenſationen entfällt die Nothwendigkeit der Baarbezahlung, und hierdurch wird ein Erſatz der als Zahlungs⸗ mittel funktionirenden Edelmetalle oder künſtlichen Werthzeichen ge⸗ ſchaffen, den der Wirthſchaftsverkehr der Gegenwart nicht zu ent⸗ behren vermag. Die deutſchen Zettelbanken ruhen auf gefeſtigter Grundlage; mit ſtetem Sachverſtändniß haben ihre Verwaltungsorgane durchſchnitt⸗ lich die Regungen des Geldmarktes verfolgt und auf die Initiatibe der leitenden Inſtitute iſt es vielfach zurückzuführen, daß die Güter⸗ produktion und der Geldverkehr Deutſchlands diejenige finanzielle Förderung gefunden haben, welche für ihre Entwickelung nöthig war⸗ Doch die Geſammtheit dieſer Banken wird ſich in Zukunft nicht zu halten vermögen, denn einen für die wirthſchaftlichen Intereſſen der engeren Heimathsländer bedeutungsvollen Wirkungskreis haben ſich nur die Baheriſche Notenbank und die Sächſiſche Bank zu ſchaffen ver⸗ ſtanden. Die übrigen Privatnotenbanken haben nach Darſtellung und Anſicht des Profeſſors Warſchauer den dauernden Beweis ihrer Noth⸗ wendigkeit nicht gegeben. Ihre Exiſtenz dürfte ſomit eine zeitlich be⸗ grenzte ſein und das ſteuerfreie Notenkontingent, das ihnen zuſteht, fällt bei ihrer etwaigen Liquidation oder Umwandlung, wie das bei den gleichgearteten Unternehmungen bisher geſchah, der Reichsbank zu. Sie iſt die berufenſte Pflegerin der Intereſſen der Nation, und je centraliſirter ſie ſich zu geſtalten vermag, deſto einheitlicher werden die Produktivkräfte Deutſchlands ſich entfalten. *.** Wir haben in großen Zügen den Gedankengang und weſentlichſten Inhalt der Studie Profeſſors Warſchauer⸗Berlin über die „Phyſiologie der deutſchen Banken“ wiederzugeben verſucht. Eine ein⸗ gehende Lektüre dieſes über das deutſche Bankweſen genau und ſicher orientirenden Werks ſei nicht nur den Intereſſenten am Bankweſen, ſondern vor Allem den weiteren Kreiſen der Handels⸗ und Gewerbe⸗ treibenden angelegentlichſt empfohlen. Das mit größter Objektivität verfaßte Werk befleißigt ſich ſowohl im Aufbau der Thatſachen wie in ſeiner Kritik einer klaren, faßlichen Darſtellung, die es auch den dieſen ſchwierigen Fragen ferner Stehenden mit Leichtigkeit ermöglicht, ſich in dieſe Materie hineinzuarbeiten. Die„Bibliothel für Politik und Volkswirthſchaft“ hat ſich durch Herausgabe dieſes Werkes(erſchienen im Verlage von Baenſch⸗Berlin, Preis 4.) ein unbeſtreitbares Verdienſt erworben. *) Berichtigung. Im vorigen Kapitel über die Hypo⸗ thebenbanken iſt in Folge eines Druckfehlers die Geſammtſumme des Aktienkapitals der 9 dort namentlich aufgeführten Hypothekenbanken auf nur 19 666 000., ſtatt auf 197 666 000 M. angegetben. Wir führen deßhalb dieä einzelnen Banken mit ihrem Aktienkapital nochmals namentlich auf: Preußiſche Central⸗Bodenkredit⸗Geſell⸗ ſchaft 28 800 000., Preußiſche Bodenkredit⸗Aktienbank 30 000 000 Mark, Schleſiſche Bodenkredit⸗Aktienbank 15 000 000., Deutſche Hypothekendank 9 000 000., Deutſche Grundkreditbank 15 000 000 Mark, Hamburger Hypothekenbank 21 000 000., Rheiniſche Hypo⸗ thekenbank 167580 000., Preußiſche Pfandbriefbank 18 000 000 Mark und Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank 44 286 000 M. Summa 197 666 000 M. faf zNähmaſchine für Familiengebrauch und gewerbliche Zwecke, auch vorzüglich zum Stieken geeignet, zu baben bei Martin Deeker, A. 4. Telephan 1d Hizene Renaraturwerkstatt, W, — Maußelm, 13. Mau —— General⸗Anzeizer. „ e Luſtige Ecke. Wie man Richard Wagner ehrt. Die Münchener„Jugend“ ſchmückt ihr neueſtes Heft mit einem Bildniß Richard Wagners von Lenbachs Meiſterhand und bringt im Text einige ſehr zeit gemäße boshafte Bemerkungen. Zum Beiſpiel: Aus einem Hiſtorienbuch.— Und es ereignete ſich fernerhin, daß in Berolinum im Jahre des Herrn 1908 ein Denkmal enthüllt wurde, wie das zu jener Zeit dort Sitte war. Und es ſtand auf dem Sockel„Richard Wagner“. Und ein großer internationaler Muſik⸗Wettſtreit fand ſtatt an dieſem Tage. Und es wurden geſungen und geſpielt Lieder aus aller Herren Ländern. Und als ſodann die Hülle des Denkmals fiel, ſiehe da entſtand großer Schrechen und Staunen unter der Bevölkerung, denn ein Wunder war geſchehen: die Statue hatte ſich umgedreht! * Aus einer R. Wagner⸗Biographie: „Wie war's denn geſtern im„Triſtan?“ fragte ein Münchner einen anderen. „O mei, is dös a ſaudumm's Stück: erſt trinken's 8 ſamma aus —————— oanen Maß, nacha buſſeln's an ganzen Akt lang, und nacha ſter⸗ ben's länger, als unſeroans lebt! Saudumm!“ * „Hätten Sie nicht eigentlich die Wagner⸗Muſteraufführungen auch ohne Prinz⸗Regenten⸗Theater im Hoftheater geben können?“ wurde Poſſart gefragt. „Das ſchon!“ ſagte er. Terrain geworden?“ „Aber twas wär' nachher aus dem In ſeiner Jugend ſchrieb Wagner ein großes Schauerdrama. Da beinahe alle Perſonen darin ſtarben oder ermordet wurden, mußte er am Schluß fortwährend Geiſter auftreten laſſen, um überhaupt Perſonen zu haben. „Wie konnten Sie einen derartigen Unſinn ſchreiben?“ fragte man ihn ſpäter in Walhall. „Verſtehen Sie denn nicht: das Ganze iſt eine Satire auf die heutigen Komponiſten. In deren Stücken erſcheinen auch immer wieder die Geiſter der Todten.“ Ein gemüthlicher Lotſe. In ſeinem Buche„Sport in the navy and naval varns“ erzählt Admiral Sir William Kennedy ein Ge⸗ ſchichtchen von einem als ſehr jähzornig bekannten engliſchen Kapilän. miit dem amerfkanſchen Lotſen auf der Fommandobrücke ſeines großen Dampfers. Sie unterhalten ſich in kurzen Sätzen recht freundlich mit einander. Mit einem Male mei tſe:„Sagen Sie mal, Käßten, würden Sie es n en, wenn ich mir eine Bemerkung geſtattete?“ „Nein, mein Beſter, ganz gewiß nicht.“ „Werden Sie aber auch wirklich nicht ärgerlich werden?“ „Aber nein, unter keinen Umſtänden.“ „Gut, Herr. Ich wollbe nur ſagen: wenn Sie mir ſolche Dingg ins Geſicht ſchrieen, wie eben auf Vorderdeck dem erſten Offizier, ſo würde ich Ihnen den Schädel n bißchen entzwei ſchlagen.“ Vor allen Leuten und im treuherzigſten Tone ſagte der Lotſe das, und der Kapitän war kurirt; wenigſtens— für einige Zeit. Die Kleinigkeit. Ein Student von geringen Kenntniſſen ver⸗ abſchiedet ſich bei einem ſeiner Profeſſoren und ſagte ihm unter anderen Komplimenten:„Ihnen verdanke ich Alles, was ich weiß.“ „Ach!“ erwiderte der Profeffor ebenfalls höflich, erwähnen Sie doch nicht eine ſolche Kleinigkeit.“ Er kann's nicht ändern. Gaſt„Herr Wirth, in dem Bier, das Sie mir da gebracht haben, iſt ja eine Fliege erſoffen!“ Wirth: „Das thut mir leid, aber ich kann beim beſten Willen nicht in jedes übe 777CCCCCCCCCcCCCcccbcbcbbTbTbTbTbTbTTTGTGTGTbTbTbTbTbTbTbTTTTbTT Hervortagend bewährtes Stoff-Imprägnierungs⸗Verfahren nach welchem die Firma Louis Hirsch in Gera(Reuss) ) Alle Arten Damen- und Herren-Kleider-Stoffe b) Fertige Herren-Kleidungsstücke, Uniformen eld. dauernd-porös-wasserdicht herstellt. Derartig behandelte Stoffe und Kleidungsstücke bieten einen vorzüglichen Schutz gegen Durchnässung! Er ſteht beim Einlaufen in einen Hafen der Vereinigten Staaten —— Besondere Morzüge: Wirklich dauerhafte, geruchlose Imprägnierung! Die Stoffe und Kleidungsstücke wWerden durch das Imprägnieren nicht verändert und bleiben vollkommen luftdurchlässig! eeeeenee u 1 —— Allgemein er Deut Auf Segenseitigkelt. Maftflicht-, Unfall- und Lebens-Versicherung. Gesammtreserven Über 30 Millionen Mark. 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Poſtliſte No, 492 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Amts und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25 5 Die Reklame⸗Zeile. 60 Expedition: Nr. 218. Ir. 97. Bekanntmathung. Straßenſperre betr. Nr. 60833 I1. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß behufs Vornahme von Waſſerleitungs⸗Arbeiten in der Langeſtraße von Altrheinſlraße bdis zur Fabrik von C. F. Böh⸗ ringer& Söhne in Stadttheil Waldhof die Abſperrung dieſer Straße vom 14. ds. Mts. bis auf Weiteres nöthig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Beuützung der erwähnten Straßenſtrecke für den geſamm⸗ ten Fuhrwerksverkehr ver⸗ boten. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 3661 9t⸗St.⸗G.⸗B. und 8 121.⸗St.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 11. Mat 1908. Großh. Bezirksamt. Polizeibirektion: Schäfer. Bekauntmachung. Dem Kolonialwaaren⸗Händler Joſef Bürsner, Augartenſtr. 57 iſt eine amtliche Verkaufsſtelle für Poſtfreimarken, geſtempelte Kartenbriefe, Poſtkarten und Poſtanweiſungell, ſowie für unge⸗ ſtempelte Formulare zu Poſt⸗ karten, Poſtanweiſungen, Packet⸗ adreſſen und Poſtaufträgen über⸗ tragen worden. 13226 Mannheim, den 11. Mal 1908. Kaiſerliches Poſtamt I. Leuthner. Hekanntmachung. Auf gegebene Anregung haben wir die Anordnung getroffen, daß die Aufnahme von Kran⸗ ken in das Allgem. Kranken⸗ haus, welche Mitglieder einer Krankenkaſſe ſind— mit Aus⸗ nahme von dringenden Fällen, wie ſchwere Verletzungen oder plötzlicher ſchwerer Erkrankungen nur erfolgen laun, wenn vorher die Genehmigung der betreffenden Krankenkaſſe zur Tragung der eutſtehenden Pflegekoſten ertheilt iſt. Ohne die Genehmigung find wir nicht berechtigt, Kranke auf Koſten von Krankenkaſſen auf⸗ zunehmen und es liegt im In⸗ tereſſe der um Aufnahme nach⸗ ſuchenden Kranken dieſe Anord⸗ nungen künftighin zu beachten. Mannheim, den 6. Mal 1908. Krankenhauskommiſſion: von Hollander. Katzen maier. 1357 28⁰ Bekanntmachung. Neunummerierung der ehemalig. 7. Quer⸗ ſtraße hier betr. Nr. 15260 J. Wir bringen hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntuiß, daß das Grundſtück Lagerbuch Nr. 357 b hier, der Frong eu Wwe. gehörig ſeither mit 7. Quer⸗ ſtraße Nr. 8 bezeichnet, in Folge der durchgeführten Straßen⸗ namen⸗Aenderungen und Ver⸗ einigung der vormaligen 7, und 8. Querſtraße zur Humboldtſtraße nunmehr die Bezeichnung Mit⸗ telſtraße Nr. 48a erhalten hat. Mannheim, 9. Mai 1908. Bürgermeiſteramt: v. Hollander. Sauter. 29500/297 f Frelburg Juſtitut Fuhr, im Breisgau. Motto:„Viel, kurz und gut, Iſt, was noth thut.“ Hottinger. Kursdauer e„Zeit iſt Gelb!“ Haushaltg., Kochen, Kleider machen (Zuſchneid.) Weißn., Stick, ꝛc. Au Irbl. fam. Penſion für Dam en(au der Reiſe) f. einz. Tage od. lüngere Zeit.— Man verl. Proſpekt. 9 Der 46 „Zeitungs-Uerlag Tachblatt fär das gesamte Zeituugswesen. Herausge⸗ geben veom Verein Deutscher Leitungsverleger, Baunoper Leitartikel über prinzipielle und praktische Fragen des Teitungswesens. Aus der Fraxis für die Praxis Rechtspflege, Massrege- lungen usww Vereinswesen u. Versamm- klangen, Gründungen, Ver- anderungen, Perzonalien „ UuW...„„„„„„„ Vermischtes. Sprechsaal Abwehr von Missbrzuchen, Fapierkorb-Offerten usw. Itellenvermittelung. Stellen- angebote.-Gesuche. Sewerbl. Anzeigen über Bezugsquellen jeder Art. IV. Jahrgang. Nur Postbe- stellungen! Vierteljahrl. 2,50 Mk. Anzeigen-Zeilen· Preis 30 Pfg., bei Stellen- gesuchen 15 Pfg.. Wiedtige Tektüre für ſe den Fachmann, sei er Verleger oder Zeitungsbe- amter, Redakteur oder Mit- Arbeiterr Prodenummern umsenst. Agenthümer? Fieihenlich von Höbel ſche Stiftung. Bekauntmachung. Aus dem Erträgniß der 3. Abtheilung der Freiherrl. von Hövel'ſchen Stiftung wurden in dieſem Jahre den nachgenannten bieſigen Bürgerstöchtern Ausſtat⸗ tungspreiſe von je 350 Mk. zuerkannt: 1. Betz, Margaretha, 2. Gräber, Cäcilia, 8. Schalk, Eliſe. Gemäß 8 58 der Stiftungs⸗ ſtatuten wird dies zur öffent⸗ lichen Kenntniß gebracht. Mannheim, 11. Mai 1903. von Hollander. 29500/288 Schilling. Bekanntmachung. Vermiethung der früheren Schuldiener⸗ wohnung inm alten Schulhaus an der Seckenheimerſtr. betr. Nr. 15826 J. Die räume— frühere Schuldiener⸗ wohnung— im alten Schulhaus an der Seckenheimerſtraße, in denen ſich in den letzten Jahren ein chemiſches Laboratortum be⸗ fand, ſollen auf 1. Juni l. Is. als Geſchäfts⸗ oder Lagerräume neu verpachtet werden. Angebote hierauf ſind bis läng⸗ ſtens 29500/280 Montag, den 25. Mai l.., Vormittags 11 uhr, mit der Aufſchrift„Untergeſchoß⸗ räume im alten Schulhaus an der Seckenhelmerſtraße“ verſehen, im Rathhaus, parterre, Zih. Nr. 5, abzugeben, woſelbſt auch die auf die Verpachtung bezüglichen Be⸗ dingungen eingeſehen werden können. Mannheim, 2. Mai 190s. Bürgermeiſteramt: v. Hollander. Sauter. Hen⸗Licferung. Auf dem Submiſſionsweg vergeben wir ganz od getheilt 1000 Ctr. Pa. Wieſenhen und 1000 Ctr. Pa. Blaukleechen lieferbar nach unſerer Wahl 15 Bahn franeo Viehhofge⸗ eiſe. Als Gewicht wird das⸗ jenige unſerer Fabrikwaoge zu Grunde gelegt. Angebote trelen erſt nach Umfluß von 8 Tagen, vom Eröffnungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Offerten ſind mit entſprech⸗ ender Aufſchriſt verſehen bis längſtens 18 Donnerſtag, 14. Mai 19 Vormittags 11 uhr, auf unſerm Bureaga im ſlädt. Bauhofe U 2, 5 franko ein⸗ zureichen, zu welchem Zeit⸗ punkte die Eröffnung der⸗ ſelben in Gegenwart etwa erſchienener Submitenten er⸗ folgt. Erfüllungsort iſt Mannheim. Mannheim 7. Mai 1908. Städtiſche Fuhr⸗ Ftulg Jall Schweinemetzgerei u. Wurstlerei 4, 8/9. Tel. 2348. empfiehlt: 9. 70 11 5 ottelet per Pfd. g. Dürrfleiſchh„„ 80„ Nohes und ausgelaſſenes Schmalz per Pfd. 70 Pfg. Extra Leber⸗ und Grieben⸗ wurſt per Pid. 60 Pfg. Rothen.weißen Schwarten⸗ magen per Pfd. 60 Pfg. Preßkopf, Schintenwurſt, Lyoner, Frankſurter Leber⸗ wurſt per Pfd. 90 Pfg. Fleiſchwurſt„ 69„ Servelat 5 Stlick 9 5 Wiener Würſtchen„ Paar 10„ FJeinen Aufſchnitt von allen Sorten Wurſtwaaren, roher u. gekochter Schinken in ſtets friſcher Waare. 16g 288 8, Vogeley-Pudding ist prachtvollstes Dessert! Vogeley-Pudding iat die Lieblingsspeise der Kinder. 11287 General-Vertretung: August Reichert, Duisenring 27. P 2, 12 an den Planken Mittwoch, 15. Mai 1903. Dresdner Bank. Aettenkapital M. 130,000,000.—; fResemefonds M. 34,000,000.—, 40 Dresden Berlin— London. Filialen in Hamburg— Altona— Bremen— Hannover— Nürnberg Fürth— Detmold— Büeckeburg— Lübeck— Chemnitz und Zwickau. Mannheim —— 27780 P2, 12 Vs.· à- Vls.Hauptpost. Wir vergeben die Lieferung von 200Ctr. Ia.Welzenfuttermehl lieferbar ſofort 7 Viehhof nach dem auf unſerer Waage er⸗ mittelten Gewicht, netto otzue Sack. Schriftliche Angebote Muſter ſind ſpäteſtens bis Montag, den 16. ds. Mis., VBormittags 10 uhr verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift„Mehllieferung“ verſehen, bel uns einzureichen. Erfüllungs⸗ ort iſt Mannheim. Mannheim, 9. Mai 1908. Die Direction des ſtädt. Schlacht⸗Biehhofes: Fuchs. Großherzoglich Badiſche Skaalseiſenbahnen. Mit ſofortiger Wirkung gelten im Verkehre mit Bayern die Frachtſätze der Station Mann⸗ heim(Zentcalgüterbahnhof) ſo⸗ fern ſie niedriger ſind als jene für Mannheim Induſtriehafen, für alle Sendungen, welche auf der letzteren Stalion umgeſchlagen werden. 13240 Nähere Auskuuft ertheilen unſere Güterſtellen in Mannheim. Iwangs⸗Verſteigerung. Nr 3769. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in tannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Baumeiſters Friedrich Kühner in Mannheind eingetra⸗ gene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Samſtag, den 27. Juni 190g, Vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Dienſträumen in Mannheim, B 4, 3, verſteigert werden. 13239 Der Verſteigerungsvermerk iſt am 21. März 1903 in das Gddie Ein eingetragen worden. Die Einſicht der Mittheilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück hetref⸗ ſenden Nachweiſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzüngsurkunde iſt Jedermann geſtattek. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteſgerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verneigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bel der Feſtſtellung des 5 Gebots nicht berück⸗ mit chtigt und bei der Vertheilung es Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesgrecht haben, werden aufgefordert, vor der Ertheiſung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Berfahrens herbei⸗ uführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerken Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu Grundſtückes Grundbuch von Mannheim, Band 16. Heft 30, Beſtandsvgr⸗ zeichniß I. Tgb.⸗Nr. 285p, Flächeninhalt 2 ar 84 qm Hofraithe, Stoßk⸗ hornſtraße Nr. 30. Hierauf ſteht: ein ale e Wohnhaus mit theils zwei⸗, theils drei⸗ ſtöckigem Seitenbau links und EsEiſeubeton⸗Keller, mit Zubehör geſchätzt zu Mk. 30,300. Mannheim, 7. Mai 1908. Sroßh. Notariat III. als Bollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. Parkettböden w. gew. u. abgeh. ſow. Aufpol. u. Wichſen v. Möbeln. oes G. Rampmaier, U 22 8. Näh⸗, Strickmsſchinen repa⸗ rirt prompt und billig 6532 C. Schammeringer, Mech., b 4, 7. finden l. Aufnahme unt. 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T 6, 1 gegen Baarzahlung folgende Gegen⸗ ſtände: Kleider, Bilder, Spiegel, Teppiche, Weißzeug, Küchengeſchirr, Belt⸗ laden mit Roſt und Matratzen, Bettung, 1Kaſſenſchank, 1Spiegel⸗ ſchrank, 1 Chiſſonier, 1 Küchen⸗ ſchrank, 1 einth. Schrank, 2 Kanapee, 1 Kommode, 1 Waſch⸗ kommode, 1 Spezereieinrichtung, Badewanne, Uhr, Tiſche, Stühle und ſonſt verſch. M. Hilb, Auktionator, G 7, 38. 6687 P BBütte. In der Arbeiter⸗Kolonie Ankenbuck iſt wieder Mangel an Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Socken und insbeſondere an Schuhwerk ein⸗ getreten. Wir richten deshalb an die Herren Vertrauensmänner und Freunde des Vereins die herz⸗ liche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Bekleidungsgegen⸗ ſtände gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen ent⸗ weder an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt Dürr⸗ heim und Station Klengen—, oder an die Central⸗Sammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, eingeſandt werden. 12605 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſt abgeführt werden. Karlsruhe im April 1903. Der Ausſchuß des Landesvereinz für Arbeiterkslonien im Großherzogthum Baden Kopfwaschungen m. Warm. Lufttrockenapparat. Val. Fatſ, L. J5, 9. — Separater Damen-Salon. Sämmtilche Parfumerie- und Tollette- 3 Schönes Haar erhält mau beim Gebrauch des echten Haarſpiritus aus der Medlelna-Drog. 2. Totgen Kreuz gegründet 1888 Th. von Eichſtedt, N A, 12, Kunſtſtraße. Orig.⸗Flaſchen M..25, ſowie offen ausgewogen. 5908 Zwangs⸗Perſteigerung. Strengſte Ver⸗ ſchwiegenheit! 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