eee* 8 111 — 98ον —— Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗ Nummer 5 Pfg. Nur Sountags⸗Ausgabe; 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Juſerate.. 25„ Die Neklame⸗Zeile. 60„ (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗ Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — Für unverlaugte RMauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Fageh Mree „Journal Maunheim““ In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 „ Redaktion: Nr. 377 „ Expedition: Nr. 218 Filiale: Nr. 815 E 6, 2. Ar. Donnerſtag, 28 Niai 1905. Eldend! blat 65.) 10 Pol litische Uebersicht. Mannheim, 28. Mai 1903. „Liberale“ von Gnaden der Sozialdemokratie. Der ſoz ialdemokratiſche Herr von Vollmar ſchilderte jüngſt anläßlich einer Anfrage wegen der in München entſtandenen „neuen Linken“ die„Halbheit und Zerfahrenheit der kleinen bürgerlichen! Oppoſttionsparteien“; die Möglichkeit ſei äußerſt gering, daß dieſe je zu einer planmäßigen, entſchiedenen Oppo⸗ ſition ſich zuſammenfinden würden. Sollte es aber doch ſoweit kommen, daß die freiſinnigen Elemente des Bürgerthums mit Ausnahme der Nationalliberalen— denn wer nach den letzten Ereigniſſen jetzt noch ſich ſo nenne, deſſen freiheitliches Empfinden ſei auf einem Niveau, daß von ihm nichts mehr zu erwarten ſei — ſich zu einer ernſthaften, energiſchen und andauernden Be⸗ kämpfung jeder Reaktion vereinigen, dann würde dies Niemand freudiger begrüßen, als die Sozialdemokratie. In München lägen die Dinge ſo, daß„alle entſchieden freiſinnigen bürgerlichen Elemente bei den Wohlen nichts Anderes thun könnten, als für die Sozialdemokratie einzutreten.“— Ein anderer ſozialdemo⸗ kratiſcher Führer, Herr Péus, hat kürzlich in einem norddeutſchen Wahlkreiſe erklärt, die Sozialdemokratie werde nur denjenigen Liberalismus als berechtigt anſehen, deſſen Vertreter thäten, was die Sozialdemokratie wolle. Wie der„Vorwärts“ meint, glaube die ſozialdemokratiſche Partei nicht an eine„ernſthafte und ehr⸗ liche Demokratie“; es werde ſich immer nur um kleine Kreiſe handeln.„Die Maſſe des„freiſinnigen“ Bürgerthums“, ſo ſchließt das ſozialdemokratiſche Centralorgan ſeine Gloſſe, iſt nicht beſſer wie die um Eugen Richter, erzreaktionäre Vertreter des vorgeſchrittenen Kapitals“. Demnach iſt unter rückſchritt⸗ lichem Kapital wohl dasjenige zu verſtehen, welches bei der Unterſtützung ſozialdemokratiſcher Wahlen zur Verwendung gelangt. Sozialdemokratie und Kompromiſſe Am Sonntag hat in Leipzig bei dem Jubiläum des Allge⸗ meinen Deutſchen Arbeitervereins einer ſeiner Mitbegründer, der „Genoſſe“ Vahlteich aus Newyork, die Feſtrede gehalten. Das „Leipz. Tgbl.“ hebt daraus hervor, daß Vahlteich ſich in ſehr bemerkenswerther Weiſe die Nothwendigkeit, Kompromiſſe zu ſchließen, betont hat, indem er ausführte:„Wenn wir mit ein⸗ ander leben wollen, ſo müſſen wir Kompromiſſe machen. Denken Sie ſich eine Ehe ohne Kompromiſſe— wie lange würde die dauern? Denken Sie an einen Lehrer— muß er nicht in jedem Falle Kompromiſſe ſchließen mit der Individualität des Schülers... Ueberall, wohin Sie ſehen, beſteht die Kunſt zu leben, darin, daß die Menſchen Geduld miteinander haben und ſich ineinander fügen, und ſo ſind im politiſchen Leben noch zu allen Zeiten Kompromiſſe gemacht worden.“ Angeſichts dieſer Auslaſſung erinnert man ſich mit doppelter Lebhaftigkeit, wie ſehr der gemäßigte Liberalismus gerade von der Sozialdemo⸗ tratie wegen ſeiner grundſätzlichen Bereitwilligkeit zum Abſchluſſe von Kompromiſſen verhöhnt wird. Und man erinnert ſich ferner, daß die Politik unſerer Sozialdemokratie in praxi der reine Hohn auf die Auffaſſung des Leipziger Feſtredners iſt. Eben jetzt kündigt die Sozialdemokratie an, Handelsverträge, Die höhere landwirthſ ſchaftliche Zölle als die beſtehenden enthalten, ablehnen zu wollen; im Reichstage ſelbſt hat die Sealdemo⸗ — 125 kurz vor dem Schluſſe der Seſſion Novelle zum Krankenverſicherungsgeſetze ge⸗ ſtimmt, weil ſie ihre weitergehenden Forderungen nicht durch⸗ geſetzt hatte. Es iſt bezeichnend, daß nicht bloß die politiſche Sozialdemokratie, ſondern auch die gewerkſchaftliche den jedes Kompromiß verwerfenden Radikalismus als den Inbegriff aller politiſchen Weisheit preiſt. So nennt das Zentralorgan der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften die Novelle zum Kranken⸗ verſicherungsgeſetz ein„Stückwerk von kläglicher Natur“, wie ſeit Langem kein Zweites den Reichstag verlaſſen habe.„Nur der Drang“, heißt e es weiter,„vor den Neuwahlen noch ſo etwas gzu thun, was einer Reform ähnlich ſieht, führte Regierung und Reichskag dahin, das Volk mit einem Fragmente zu beglücken Eine konſequente Sozialpolitik würde ſich mit Vorſchuß⸗ reförmchen nicht aufhalten...“— Eine derartige Sprache führt das Gewerkſchaftsblatt, 2 9 die Novelle durch Aus⸗ dehnung der Verſicherungspflicht mindeſtens 300000 Sandlungs⸗ gehilfen zugute kommt, obwohl die Unterſtützungsdauer von 18 auf 26 Wochen ausgedehnt iſt, obwohl die Wöchnerinnenunter⸗ ſtützung von 4 auf 6 Wochen verlängert und die Ausnahme⸗ beſtimmung für Geſchlechtskranke geſtrichen wurde ete. Freilich, das ſozialdemokratiſche Gewerkſchaftsblatt kann ſich dieſes per⸗ nichtende“ Urtheil ebenſoleicht geſtatten, wie die ſoztaldemo⸗ kratiſche Reichstagsfraktion das ablehnende Votum bei dem Ent⸗ ſchluſſe der bürgerlichen Parteien, die Novelle nicht ſcheitern zu laſſen. Dem Leipziger Feſtredner Vahlteich muß aber eine ſolche Agitation für Parteizwecke nach ſeiner Auffaſſung vom Kompromiſſe nicht minder verwerflich erſcheinen als bürgerlichen Phlitikern Militärlaſten der Großmächte. Der Centrums⸗Wahlaufruf für Elſaß⸗Lothringen ſpricht ſich gegen jegliche Militär⸗ und Marine⸗Forderung in ähnlicher Weiſe wie die Sozialdemokratie aus— er will gar nichls bewilligen. Da befindet ſich das reichsländiſche Centrum im ſtrikten Gegenſatz zu einem der hervorragendſten Centrums⸗ führer, dem Abg. Frhrn. v. Hertling, der ſich jüngſt in einer zu Münſter gehaltenen Rede ungefähr folgendermaßen äußerte: „Nachdem Deutſchland einmal in den Welt⸗Wettbewerb durch die moderne Entwicklung hineingezogen worden iſt, können wir nicht umhin, eine anſehnliche Macht dahinter zu ſtellen. England würde den Weltmarkt nicht erobert haben, wenn es nicht zugleich über die ſtärkſte Flotte geböte. Deshalb dürfen wir nicht ohne Weiteres ſagen: Wir haben keine ſo mächtige Flotte, kein ſo ſtarkes Heer nöthig. Die Aufwendungen für Marine und Heer beruhen auf keiner Laune des Herrſchers, ſondern es handelt ſich dabei um unſere Exiſtenzfrage.“ Die von der Sozialdemokratie ſtets erneut als Schlagwort unter die Maſſen geworfene Be⸗ hauptung, Deutſchland ſei die einzige Macht, welche die höchſten Ausgaben für das Militärweſen mache, iſt durchaus U Nach einer vom ſtatiſtiſchen Amte ausgearbeiteten Ueberſicht der Koften, die die Großmächte für Jeer und Flotte aufzubringen haben, gibt das Deutſche Reich für ſeine Wehr⸗ kraft weniger Geld aus als Großbritannien, die Vereinigten Staaten von Amerika und Rußland, und bei Hinzurechnung der Schuldenlaſt auch weniger als Frankreich. Die nachſtehenden Zahlen bieten zwar nichts Neues, da alljährlich eine derartige Statiſtit gufgeſtellt wird. Aber es iſt wieder und immer erforderlich, an der Hand des ſtatiſtiſchen Materials die L r 5 gegen die Lügen ö der S5g de ſchlagend zu wadeelge Die Koſten fü Heer und Flotte tenge nach dem Stande vom März 1903 f Millionen Mark für Großbritannien 2124,7, für die Vereinigter Staaten von Amerika 1482,6, für Rußland 1080,)2, für Deutf land 985,1, Jüe Frankreich 927/,2, für Oeſterreich⸗-Ungarn 408,8, für Italien 252,8, für Japan 218,5. Danach zahlt der Deutſe pro Kopf und Jaht für Heer und Marine rund 17 Mark, de Engländer 50, der Amerikaner 18, der Franzoſe faſt 24 Mark. rechnet man nun noch die Schuldenl aſt hinzu, ſo hat für Hee⸗ und Flotte jährlich zu zahlen der Deutſche 18,4 Mark, der Eng länder 63,6 Mart, der Amerikaner 26,3 Mark, der Franz, 42,7 Mark, der Italiener 26,2 Mark, der Oeſterreichet unt Unger 18, Mark. weniger zahlt nur als der Deutſche der Ruſf (11, 2 Marb) und der Japaner(6,5 Mark). Es geht daraus vor, daß der Deutſche, abgeſehen vom Ruſſen, in Europa wonigſten 1 81 n für die Landesvertheilung pro Kopf auf, wendet. Die Summen, die die Staaten für Heer und bt einſchließlich der Penſionen und Schuldzinſen aufzubri haben, betragen in Millionen Mark: Großbritannien 60 Vereinigte Staaten 1596,0, Rußland 1546,2, Frankreich 16 Deutſchland 1068,4, Italien 865,4, Oeſterreich⸗Ungarn 837 Japan 299,1. In Eüropa wendet der Dreibund die g Summen auf, Deutſchland weniger als England, Ruß Frankreich im Einzelnen. Diamanten in Deutſch⸗ Südweftafeita? Daß Diamantenboden(blue ground) in Deutſch⸗ Süd⸗ weſtafrika vorhanden iſt, iſt erwieſen; ob ſich aber Diamante abbaufähiger Menge finden, iſt bisher nicht feſtgeſtellt worde Der vielgenannte Diamant von Berſaba, der während des v jährigen Kolonialkongreſſes im Reichstagsgebäude ausgeſt war und ſich in Verwahrung des auswärtigen Amtes befind ſteht noch immer vereinzelt da. In dem Regierungsſchürfgebiet von Berſaba war im vergangenen Jahre vom Deutſchen Minen⸗ ſyndikat auf Diamanten geſchürft worden. Mangel an dem er⸗ forderlichen Kapital hatte das Syndikat jedoch genöthigt, Unterſuchungsarbeiten auf der Murukobmine einzuſtell Arbellen hatten lediglich in geringfügigen Waſchungen früherer Zeit geförderten Blaugrundes beſtanden; ſchächte ſind längſt ſ chon wieder zu Bruch gegangen bar geworden. Das eine iſt durch die dortigen Schül arbeiten feſtgeſtellt worden, daß das in Gibeon und Ber gefundene Diamantmuttergeſteine ähnlich dem ſüdafrik iſt, und der Schluß liegt daher nahe, daß Diamanten handen ſind. Jetzt kommt die Meldung, daß im Bezirk manshoop, ſüdlich von Berſaba, etwa unterm ſüdlicher Breite und 18. Grad öſtlicher Länge, das Vorh reicher Diamantenlager nachgewieſen ſein ſoll, Der Kuhn, der Leiter der Fiſchfluß⸗ Expedition, hat an kolonial⸗wirthſchaftliche Komitee berichtet, daß der Eige der Geitſi⸗Gubib⸗Mine bei Keetmanshoop mit der De Be Company über den Erwerb und die Ausnutzung dieſe⸗ durch die Company unterhandle, und daß nach Mitthe Eigenthümers die Geitſi⸗Gubib⸗Mine reicher als die K Gruben ſei und auch reinere Diamanten habe. Um feſtz auf welche Thatſachen ſich dieſe Angaben ſtützen, iſt Fiſchfluß⸗Expedition beigegebene Bergingenieur Moscovi Sen chaft Keetmanshoop zur Verfügung geſtellt worden Es wäre nach den bisherigen Erfahrungen verfrüht, Beiträge zur Frauenfrage. Generalverſammlung des Vereins Frauenbildung—Frauenſtndium. BB. Sonnenbeſtrahlte Maientage leuchteten dem Verein 3u ſeiner 6. Generalverſammlung, die vom 21.—23. Mai in Stubt⸗ gart tagte. In dem weißen, goldglänzenden Saale des Königin⸗ Olga⸗Baues wurden die fremden Gäſte— es mögen ein halbes Hundert aus allen Theilen Deutſchlands geweſen ſein— von dem Vorſtand der Abtheilung Stuttgart begrüßt. Den Empfindungen der Falhlreich erſchienenen dortigen Vereinsmitglieder gab deren Vor⸗ ſitzende, Frau Generalin von Pfaff, in liebenswürdigen Be⸗ grüßungsworten Ausdruck; im Namen der württembergiſchen Unter⸗ Lrichtsverwaltung verſicherten der Kultusminiſter v. Weigſäcker und im Namen der Stadt Gemeinderath Stockmeher den Verein ihrer warmen Sympathie für deſſen Beſtrebungen. Der Kultus⸗ miniſter führte aus, daß die württembergiſche Unterrichtsberwaltung den Beſtrebungen des Vereins mit aufmerkſamem Intereſſe gegen⸗ überſte he und gerne bereit ſei, in eine Würdigung ſeiner Wünſche einzutreten. Er wußte von mehreren Fortſchritten auf dem Gebiet des Mädchenſchulpeſens zu berichten, ſo don dem im März d. J. eingeführten neuen Lehrplan, ſo davon, daß die Lehrer und Lehrer⸗ innen an den württembergiſchen höheren Mädchenſchulen denen der höheren Knabenſchulen dienſtrechtlich jetzt gleichgeſtellt werden. Auch dem Mädchengymnaſium ſtehe die Regierung ſympathiſch gegenüber. Die jetzt noch zarte Pflanze gehe einer ſchönen Entwickelung entgegen. Der Vertreter der konnte Verein 5 Die mann zu ihrer Vertreterin während dieſer Maturitätsprüfung das Gleiche erreichen können wie die Knaben. Die Stadtverwaltung erſtrebe Gleichheit des Unterrichts für Mädchen wie Knaben und ſtehe auf dem Standpunkt, den Mädchen freie 9 05 glt öffnen, wie den Knaben. 5 Die erſte Vorſ ſitzende des Vereins, Frau Hofrath Stein⸗ mann aus Freiburg, dankte den Vorrednern mit herzlichen Worten. Für viel mehr noch, führte die Rednerin aus, habe man zu danken, würden doch in der Abtheilung Stuttgart die Intereſſen des Vereins vertreten, wie er es beſſer nirgends wünſchen könne Dem Schwaben⸗ land gegenüber, wo es beſſer als anderswo gelinge, die Mädchen⸗⸗ ſchulen im Sinne des Vereins auszubilden, fühle man ſich im deut⸗ ſchen Volk von jeher verpflichtet für einen werthvollen Theil des Kulturbeſitzes.— An die offiziellen Anſprachen ſchloß ſich ein ge⸗ meinſchaftliches Abendeſſen mit geſelligem Zuſammenſein und aus⸗ gezeichneten ſchwäbiſchen Geſangsvorträgen. Alte Freunde fanden ſich wieder, neue Bekanntſchaften wurden angeknüpft. Von den auch in Mannheim bekannten, in Stuttgart anweſenden Frauen nennen 0 der Verein ſich der großen Schwierigkeiten bewußt ſt, wir insbeſonders: Fräulein Dr. v. Doemming⸗ Wiesbaden, Frl. von Milde⸗ Weimar, Frau Bröll⸗Frankfurt, Frau Profeſſor Peters⸗ Königsberg, Frl. Dr. v. Lengefeld⸗W eimar und Frau D Jaffe geb. von Richthofen⸗Heidelberg. Die ſtellvertretende Vorſitzende, Frau Merianne Weber⸗Heidel⸗ berg, war in letzter Stunde verhindert, nach Stuttgart zu kommen. Verſammlung wählte Tagung. Die erſte geſchäftliche Sitzung brachte zunächſt deſt Vereins⸗ Mancherlbei ene der vom Verein teren Verlauf der Verhandlungen über eine von ihr gepla folgenden e ee einſtimmig Frau Ju i 2 Baſſe 1⸗ beide Geſchlechter im Lebetteper wie. Kölner Mädchengymnaſtum wurde genehmigt; weitere G⸗ von Mädchengymnaſien ſind geplant; mehrfach wurde den Mädchen zu Knabengymnaſien zuzulaſſen, entſprochen Fräulein Dr. von Lengefeld⸗Weimar berichtet ſammenſtellung von Schulplänen von Knaben⸗ und Mädcher Die Verſammlung hält die Ausarbeitung dieſer Vergleiche werthvoll und wünſchenswerth, daß Fräulein von gefe wird, dieſelbe zu übernehmen. Frau Leontine Simon⸗ berichten die von ihr geleitete Zentralſtelle für eee die mit gut folg gearbeitet hatte. Manches treffliche Wort 0. bei der 1 de erſten Anträge, welche die Stellung des Vereins zu der Fra⸗ gemeinſchaftlichen Erziehung behandeln T. fördert. Aus der lebhaften Debatte ergab ſich das Geme ein me⸗ allgemeine Einführung der Koedukation namentlich Anſtellung von Lehrerinnen an gemeinſchaftlichen Schul bringen würde. Schließlich wird eine von Frl. Schlo K 9 5 vertreten ſind e * 2. Seſte. General⸗Angeiger. Maunheim, 28. Mal. triebenen Hoffnungen hinzugeben, bevor der Bericht des Berg⸗ ingenieurs Moscovic vorliegt. Lautet dieſer Bericht günſtig, wird ſich auch deutſches Kapital finden, um die Minen ausbauen zu können, damit vermieden wird, daß die engliſche De Beers⸗ Company in unſerm deutſchen Schutzgebiete feſten Fuß faßt und dadurch engliſchem Kapital übermächtiger Einfluß eingeräumt Deutsches Reich. * Berlin, 27. Mai.(Zuckerſteuer.) Die Einnahmen des Reiches aus dem Zucker im April ſind erfreuliche vom Etats⸗ ſtandpunkte. Mit Recht aber wird davor gewarnt, die Be⸗ deutung dieſer Thatſoche zu überſchätzen. Die Verhältniſſe auf dem Zuckermarkte ſind augenblicklich nichts weniger als normale. Auch wenn die Brüſſeler Zuckerkonvention in Kraft getreten iſt, wird noch mindeſtens ein halbes Jahr ins Land gehen müſſen, bis eine normale En⸗ wicklung eintritt und ſich die Wirkung der neuen Ordnung in der Zuckerſteuer⸗Geſetzgebung ungefähr wird erkennen laſſen. —(Invalidenrerte und Militärpenſion.) Mehrfach aufgetauchten Zweifeln gegenüber ob ein junger Mann, der im Beſitz einer Arbeiten⸗Invalidenkarte reſp. mehrerer iſt und darm, zum Militär eingezogen, erkrankte und ſpäter als Ganzinvalide zeitig gänzlich erwerbsunfähig entlaſſen wurde Anſpruch auf Invalidenrente hat, ſei Folgendes feſtgeſtellt: Der Invalide hat an ſich Anſpruch auf Invalidenrente, dieſelbe ruht jedoch nach§ 48 Ziff. 2.⸗V.⸗G., ſolange und ſoweit ſte mit der Militärpenſion zuſammen den 7½ fachen Grundbetrag ſeiner Invalidenrente überſteigt. —(Deuiſche Geſellſchaft für Volksbäder.) Ausgangs der Woche tritt in Danzig die Deutſche Geſellſchaft für Volksbäder zu ihrer Hauptverſammlung zuſammen. Aus dieſem Anlaß hat Graf Bülow an den Vorſitzenden der Geſellſchaft, Profeſſor Dr. Laſſar, folgendes Schreiben ge⸗ richtet. Ich begleite die gemeinnützigen Beſtrebungen der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft für Volksbäder mit lebhaftem Intereſſe und habe mit Befriedigung von den ſchönen Erfolgen Kenntniß ge⸗ nommen, welche ſie bereits erzielt hat. Ich bin überzeugt, daß die Löſung der für die Hauptverſammlung in Danzig am 30. d. M. angeregten Fragen zur Förderung der Zwecke der Geſell⸗ ſchaft weſentlich beitragen wird und wünſche der Verſammlung beſten Verlauf. Indem ich hoffe, daß auch die ſonſtigen mit der Verſammlung verbundenen Veranſtaltungen zur allſeitigen Zu⸗ friedenheit der Theilnehmer ausfallen, bin ich Euer Hochwohl⸗ geboren ergebener(gez.) Bülow. —(Als Zweckſeiner Amerikafahrt) hat der Finanzminiſter v. Rheinbaben einem Vertreter der„New⸗ Horker Handelszeitung“ angegeben, ſich mit den wirthſchaftlichen Verhältniſſen der Vereinigten Staaten vertraut zu machen, ſich davon zu überzeugen, welche Fortſchritte gemacht worden, und was für die Zukunft Amerikas auf wirthſchaftlichem Gebiete zu erwarten iſt. Er werde ſich von New⸗York zunächſt nach Phila⸗ delphia, ſodann nach Pittsburg und Chicago begeben und ſchließ⸗ lich auch der Weltausſtellungsſtadt St. Louis einen Beſuch ab⸗ zuſtatten Nusland. * Fraukreich.(Die Kammer), die ſonſt am Mittwoch zu feiern pflegt, hatte auf dieſen Tag eine Sitzung anberaumt, um endlich die Berathung über die wichtige Frage der Alters⸗ verſorgung zu beginnen, aber zwanzig Minuten nach zwei Uhr waren erſt etwa zwanzig Abgeordnete im Saale. Nicht mit Unrecht ſpotteten einige Mitglieder der Rechten über die Träg⸗ heit der Republikaner, wenn es ſich um das Wohl des arbeitenden Volkes handle. Auf den Antrag des Berichterſtatters Bien⸗ venu⸗Martin wurde hierauf die Dringlichkeit ausgeſprochen. Der Sozialiſt Vaillant beſchwerte ſich, daß der Ausſchuß ſein Projekt zur Altersverſorgung nicht berückſichtigt habe. Bien⸗ venu⸗Martin antwortete, Vaillants Projekt betreffe nicht das Unterſtützungs⸗, ſondern das Verſicherungsweſen und ſei darum zurückgelegt worden. —(Die Ueberreſte von Emile Zola), die am 5. Oktober nur proviſoriſch auf dem Friedhofe von Montmartre beigeſetzt wurden, ſind am 26. Mai in das Grabmal über⸗ geführt worden, das Frau Zola am Eingang des Friedhofes von dem Architekten Frantz Jourdain hat errichten laſſen. Außer der Wittwe wohnten nur die intimſten Freunde, der Komponiſt Bru⸗ neau, die Verleger Charpentier und Fasquelle, die Schriftſteller Mirbeau und Loiſeau und Dr. Laborde, der Vetter der Frau Zola, bei. Das Grabdenkmal iſt einfach gehalten, weil ein großes Zola⸗Denkmal von Meunier und Charpentier in Paris aufgeſtellt werden wird. wird, daß der gemeinſchaftliche Unterricht ſittliche Gefahren in ſich berge und das weibliche Geſchlecht den geiſtigen Anforderungen nicht gewachſen ſei, die in einer höheren Knabenſchule geſtellt werden; ferner daß auf praktiſche Art ohne übermäßig große Koſten den Mädchen in größerem Maße der Weg zu einer beſſeren geiſtigen Schulung freigegeben wird. Beides hält der Verein für ſo wichtig, daß daneben Bedenken gegen etwaige Unzuträglichkeiten durch⸗ nus zurücktreten müſſen.“ An der Debatte betheiligten ſich eine Reihe von Vereinsmit⸗ gliedern, insbeſondere die Damen Schlodtmann, Wollmar, v. Doem⸗ weing, v. Fäſtner, v. Lengefeld und Baſſermann. Beſonderer Beifall wurde Herrn Dr. Karl Wollf⸗Karlsruhe zu Theil, welcher in formſchöner Weiſe klarlegte, wie in einer kommenden Zeit die pſychiſchen Widerſprüche verſchwinden werden, wenn erſt eine ſelbſt⸗ verſtändlich gemeinſame Erziehung die Jahrtauſende alte Kluft zwiſchen den Geſchlechtern verſchwinden laſſe. Ein Antrag über die Frage der Aufnahme von Haus⸗ haltungsunterricht und praktiſcher Erziehungslehre in den Lehrplan der höheren Mädchenſchule wurde zurückgezogen, zum Be⸗ daiern mancher Vereinsmitglieder, die gerne durch eine gründliche Ausſprache Klärung der Anſichten geſchaffen hätten. Einſtimmige Annahme fand der Antrag der Abtheilung Mannheim, ver⸗ tweten von Frau Alice Bensheimer, es möge verſucht werden, in Tageszeitungen regelmäßig einmal in der Woche eine Rubrik für „Beiträge zur Frauenfrage“ zu ſchaffen. Die Neuwahl des Vorſtandes geſtaltete ſich zu einer warm empfundenen Ovation für deſſen bisherige Mitglieder, insbeſondere für die Vorſitzende, Frau Steinmann⸗Freiburg; Der Geſammtivorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt; er ſetzt ſich Frau Seipis gibt den Gefühlen der Verſammlung beredten Ausdruck. —(Die Zahl der Opfer der Automobilwett⸗ fahrt) iſt in der erſten Aufregung übertrieben worden, weil man mehrere Verwundete für todt ausgab. Die Zahl der Verſtorbenen beträgt, ſo ſchreibt man uns aus Paris, nicht mehr als ſechs. 1. Nixon aus Belfaſt, Irland, Mechaniker einer engliſchen Wolſeley⸗Maſchine von 50 Pferdekräften, die ſein Landsmann Porter führte. Er wurde in Bonneval bei Chartres verkohlt unter dem brennenden Auto⸗ mobil hervorgezogen. 2. Eine Frau, deren Namen noch nicht ermittelt iſt, wurde in Ablis(Seine⸗et⸗Oiſe) überfahren, als ſie trotz ausdrücklichen Verbotes die Straße überſchritt. 3. Der Mechaniker Normand, der mit Tourand einen Brouhot⸗Wagen führte. Bei der Abfahrt aus Angonleéme wollte er einen kleinen Jungen umgehen, und dabei entgleiſte die Maſchine und tödtete nicht nur den Mechaniker, ſondern auch zwei Zuſchauer, nämlich 4. den Soldaten Dupuy und 5. den Radfahrer Caillon. 6. Der Mechaniker Rozet, der bei Libourne mit dem ſchwer verwundeten Loraine⸗Barrow verunglückte. Es iſt leider zu befürchten, daß Marcel Renault, der noch immer bewußtlos iſt, ebenfalls ſeinen Wunden erliegen wird. Als ſchwer verwundet gelten ferner die Wettfahrer Stead, Tourand, Loraine⸗Barrow, Georges Richard und Lesna und der Zuſchauer Gaſton Raffet, ein ſiebzehnjähriger Jüngling von Angonlsme. Anſer HBandel mit Rufzland im Jahre 1902 Das Kaiſerliche Statiſtiſche Amt hat ſoeben von der Statiſtik des Deutſchen Reichs Band 152„Auswärtiger Handel des deut⸗ ſchen Zollgebiets im Jahre 1902“ das Heft V, betreffend den Verkehr mit Rußland und Finnland mit den Außen⸗ handelsergebniſſen der letzten 6 Jahre herausgegeben. Das Heft enthält auf 107 Seiten ein umfangreiches Tabellenwerk und eine Beſprechung der Ergebniſſe unter theilweiſer Vergleichung mit der ruſſiſchen Statiſtik. Die Einfuhr aus Rußland erreichte im Jahre 1902 im Spezialtarif mit Edelmetallen 760,4 Millionen Mark, ohne die⸗ ſelben 758,9 Millionen + 44,2 Millionen oder 6,2 v. H. mit und 90,2 Millionen 13,5 v. H. ohne Edelmetalle, die Ausfuhr 343,7 Millionen Mark mit Edelmetallen und 299,5 Millionen ohne die⸗ ſelben oder 25,3 Millionen Mark oder 7,9 v. H. mehr mit Edel⸗ metallen und nach Abzug derſelben 2,3 Millionen Mark ⸗ 0,8 v. H. weniger. Rußland ſteht in der deutſchen Einfuhr an., in der Ausfuhr an 5. Stelle. In der Einfuhr ragen hervor: Roggen(90,5 Millionen), Weizen(80,7 Millionen), Gerſte 72,8 Millionen), Eier 47,4 Mil⸗ lionen), Bau⸗ und Nutzholz(40,1 Millionen), Hafer(39,9 Mil⸗ lionen), Mais(33,3 Millionen), Flachs(30,6 Millionen), Kleie (30,5 Millionen), Häute und Felle zur Pelzwerkbereitung(28,8 Millionen), lebendes Federvieh(22,8 Millionen), worunter für 18,9 Millionen Gänſe, Kalbfelle, Borſten, Pferde, Oelkuchen, Leinſaat, Hanf, Klee, Eſparſette⸗, Luzerne etc.⸗Saat, mineraliſche Schmier⸗ öle mit Einfuhrwerthen von 10,8 bis 17,3 Millionen Mark; in der Ausfuhr ragen hervor: Gold mit 36,6 Millionen Mark, grobe und feine Eiſenwaaren(31 Millionen), Maſchinen, außer Lokomotiven, Lokomobilen, Nähmaſchinen, Kratzen(21,5 Millionen), Rindhäute (12,5 Millionen), Wollengarn(12,1 Millionen), Wolle(9 Mill.), Baumwolle(8,9 Millionen), Häute und Felle zur Pelzbereitung von Pelzthieren(8 Millionen), 1 Schiff(Askold. zu 8 Millionen Mark), lackirtes und gefärbtes Leder, Handſchuhleder, Korduan ete., Silber, Bücher, Karten, Muſikalien, Edelmetallwaaren, Kohlen, gebleichtes Wachs, Farbendruckbilder, Kupferſtiche etc. mit Ausfuhr⸗ werthen von 4 bis 7,2 Millionen Mark. Die Mehreinfuhr bei Getreide und anderen Landbauerzeug⸗ niſſen gegen das Vorjahr beträgt 77,2 Millionen Mark, wovon der Hauptantheil auf Mais und Futtergerſte, dann auf Weizen und Roggen entfällt, bei Häuten, Fellen 14,7 Millionen Mark, bei Thieren und thieriſchen Erzeugniſſen, namentlich wegen der höheren Eiereinfuhr, 9,6 Millionen Mark. Die Goldeinfuhr ließ um 46,4 Millionen Mark nach. Die landwirthſchaftlichen Erzeugniſſe machen 47,6 b. H. der Einfuhr aus Rußland und Finnland aus gegen 39,9 und 37,2 v. H. in den beiden Vorjahren, die forſtwirthſchaftlichen 6,9 v. H. gegen 8,3 und 10,1 v. H. in den beiden Vorjahren. Mehr, als die ganze Mehrausfuhr ausmacht, hat die Edelmetall⸗ ausfuhr zugenommen( 27,5 Millionen Mark), da zwar Häute, Felle, Wolle und Wollenwagren, Drogen und Farbewaaren, Baum⸗ wolle und Baumwollenwaaren, Kurzwaaren, Leder und Leder⸗ waaren ete. ein Mehr von 1,4 bis 5,6 Millionen Mark, aber Maſchinen, Eiſen, Eiſenwaaren, Kohlen, Getreide, Kupfer, Kleider, Zink eine Minderung von 0,7 bis 6,5 Millionen Mark brachten. Die Einfuhr aus Finnland erreichte 1902 in Mil⸗ lionen Mark 13,2 gegen 13,4 im Vorjahre, daher weniger 0,2 1,5 v.., die Ausfuhr dahin 28,4 Millionen gegen 27,5 Mill. im Vorjahre, daher mehr 0,9= 3,3 v. H. Holz iſt an der Einfuhr mit 9,7 Millionen Mark betheiligt, Pappen, Holz⸗, Zellſtoff etc. mit 0,9 Millionen Mark, Häute, Felle mit 0,8 Millionen Mark. Hauptausfuhren bildeten Roggenmehl, Maſchinen, unbedruckte Wolltuche, ganz grobe Eiſenwaaren wie Brücken, Eiſenbahnachſen etc., Wollengarn, Rindshäute, Getreideſchrot, Grgupen, Gries. Auf⸗ fällig erſcheint die geringe Weizenmehlausfuhr trotz des ſtarken Be⸗ darfs in Finnland; ſie iſt von 16 427 auf 9051 dz zurückgegangen. wie folgt zuſammen: Weber⸗Heidelberg, Frau Kohlhepp⸗Freiburg, Frl. Schlodt⸗ mann⸗Freiburg, Frau Baſſermann⸗Mannheim, Fräulein Dr. Gernet⸗Karlsruhe, Frl. v. Käſtner⸗Kaſſel, Frl. Hage⸗ mann ⸗Wiesbaden, Frau von Pfaff⸗Stuttgart, Frl. Dr. Winterhalter⸗Frankfurt und Frl. Dr. v. Lengefel d⸗ Weimar. Ein Vortragsabend trennte die beiden Sitzungstage. Dr. Fr. Schwend⸗Stuttgart ſprach über ſprachlich⸗hiſtoriſchen Unterricht; als Endforderung erſtrebt er eine allgemeine Mittelſchule mit ſeither ſchwer vermißter einheitlich nationaler Bildung. Dann ſprach Frau Glsbeth Krukenberg mit ihrer klang⸗ vollen Altſtimme über„Frauenſtudium und Univerſi⸗ tätsleben“. In der ihr eigenen beſtimmten und doch ſo ſym⸗ pathiſchen Weiſe beſprach ſie das Leben der Studentinnen von heute; nicht Büchergelehrte ſollen herangebildet werden, ſondern Frauen, die mit offenen Augen ins Leben ſchauen, und die doch am Quell der Wiſſenſchaft trinken. Nicht nur zum Broderwerb mögen Frauen ſtudiren, nein: Helferinnen der Allgemeinheit müſſen wir heranziehen, welche die Welt reicher und wärmer machen und die auf der Hochſchule gewonnenen Kenntniſſe zum Beſten des ganzen Volkes umſetzen werden. Die Freude an der Hingabe iſt bei der Frau ſtärker wie bei dem Manne, geben wir auch unſeren geiſtigen Beſitz hin an die Maſſen! Als beſonders geeigneter Weg hierfitr erſcheint Frau Krukenberg die Ausbildung der Volkserziehungs⸗ beſtrebungen; diejenige Nation, welche die meiſten Volksergieher heranbildet, wird Sieger bleiben im Wettkampf der Völker. Ein ſchöner Abſchluß wurde der Stuttgarter Tagung zu Theil: ein Empfang bei der Königin von Württemberg in ihrem Luſtſchloß Frau Steinmann⸗Freiburg, Frau Sur Wahlbeweagung. Zur Kandidatenrede des Herrn Muſer. Wir erhalten von Herrn Oscar Muſer folgende Zuſchrift: In dem Bericht über meine geſtrige Rede iſt geſagt, ich hätte behauptet, Herr Baſſermann habe„bezüglich der Um⸗ ſturzvorlage verſagt“. Behauptun g Ihres Herrn Referenten iſt eine irrthümliche. Ich habe mit keiner Silbe etwas Derartiges geſagt, auch nicht dem Sinne nach. In unſerem Bevichte haben wir natürlich nicht gemeldet, daß Herr Muſer erklärt habe,„Baſſermann habe bezüglich der Umſturz⸗ vorlage verſagt“, vielmehr führten wir aus: „Herr Muſer belehrte uns geſtern eines Anderen. Die Thatſache der energiſchen Bekämpfung der Umſturzvorlage durch die Nationalliberalen, unter Baſſermanns Führung, konnte er zwar nicht aus der Welt ſchaffen, deßhalb ignorirte er ſie vor⸗ nehm; dagegen wies er klipp und klar nach, daß Herr Baſſer⸗ mann in ſeiner„Karlsruher Kandidatenrede“ bezüglich der Umſturzvorlage verſagt habe.“ Und dieſe Ausführungen müſſen wir aufrecht erhalten. Herr Muſer rief mit Bezug auf die vorher gemachten Darlegungen zu ihrer Bekräftigung mit Emphaſe in den Saal:„Und er hat verſagt“. Das waren genau Herrn Muſers Worte. Sollte Herr Muſer damit etwas Anderes gemeint haben, wäre es gut, wenn er es uns mit⸗ theilen wollte. Dieſe *.* ):(Berlin, 28. Mai. Der Vorwärts veröffentlicht heute die Liſte der ſozialdemokratiſchen Reichstags⸗Kan⸗ didaten. In 394 Wahlkreiſen ſind 322 Kandidaten aufgeſtellt, darunter 36 in mehreren Kreiſen. Der 15. elſäſſiſche Kreis bleibt unbeſetzt. Für zwei Kreiſe ſind Kandidaten noch nicht nominirt. a*** Als alldeutſche Kandidaten ſind nach dem„All⸗ deutſchen Verband“ aufgeſtellt worden: Prof. Haſſe in Leipzig, Rechtsanpalt Claß in Bingen⸗Alzey, Prof. Graf du Moulin⸗ Eckart in Erlangen⸗Fürth, Superintendent Klingemann in Eſſen und Schriftſteller Bley in Kreuznach⸗Simmern. *** Die freiſinnigen Vereine von Görblitz und Lauban haben folgenden Beſchluß gefaßt:„Die Mitglieder der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei werden fortan von allen liberalen Verſamm⸗ lungen ausgeſchloſſen. Sollten trotzdem Mitglieder der ſozialdemokratiſchen Partei eine liberale Wahlverſammlung zu ſtören verſuchen, ſo iſt das Hausrecht mit allen ſeinen Folgen auf die⸗ ſelben in Anwendung zu bringen.“ ** N Der Bund der Landwirthe zieht in Hannover nicht mehr, und deshalb gründet Herr Dr. Diederich Hahn eine deutſch⸗nationale Partei. Dem„Hann. Kur.“ wird aus Otterndorf vom 25. Mai berichtet: Dr. Diederich Hahn fordert im hieſigen Kreisblatte„alle Anhänger einer deutſch⸗nationalen Wirthſchafts⸗ politik“ zur Begründung eines„Wahlvereins der deutſch⸗ nationalen Wähler“ im 13. hannoverſchen Wahlkreiſe auf. **r* Man kann es vielleicht verſtehen, daß der frühere Regierungs⸗ präſident von Magdeburg, Herr v. Arnſtedt, trotz ſeiner ihm auf⸗ erlegten Penſionirung nicht für politiſch todt gelten will und den Wunſch hegt, ſich nun im parlamentariſchen Leben Geltung zu ver⸗ ſchaffen. Aber ſo viel politiſches Verſtändniß durfte man bei ihm wohl vorausſetzen, daß er ſich nicht einen Kreis wählte, wo in Folge ſeines Auftretens die bürgerlichen Parteien Gefahr laufen, ihre Stimmen zu zerſplittern und den Wahlkreis den Sozialdemokraten auszuliefern. Noch unverſtändlicher aber iſt es, wenn der konſervative Herr v. Arnſtedt von ſogen.„rechtsſtehenden“ Nationalliberalen auf den Schild gehoben und dadurch eine Spaltung in die Reihen der Nationalliberalen getragen wird. Es ſind zwar nicht Viele, die ſich der Fahnenflucht ſchuldig machen und den nationalliberalen Kandi⸗ daten und bisherigen Inhaber des Wanzlebener Mandats, Abg. Schmidt, im Stiche laſſen; aber immerhin kann dieſe unverzeihliche Quertreiberei das nationalliberale Mandat in Gefahr bringen. Solche Vorgänge ſchädigen aber auch die Geſammtpartei auf das Empfind⸗ lichſte, abgeſehen davon, daß ſte die nicht unberechtigten Angriffe und den Hohn unſerer Gegner herausfordern.— Unbegründet ſind dagegen die von freiſinniger Seite gegen die nationalliberale Partei ge⸗ richteten Angriffe hinſichtlich der Aufſtellung von Kandidaturen; die„Liberale Korreſpondenz“ geht ſogar ſo weit, den National⸗ liberalen zuzumuthen, ihren Beſitzſtand in Rudolſtadt auf⸗ zugeben und ihn dem freiſinnigen Kandidaten auszuliefern. Eine Verſtändigung aller liberalen Elemente gegenüber den Extremen, Reaktionären und Klerikalen wäre ſicherlich das Erwünſchteſte. Aber wenn es von freiſinniger Seite heißt, man könne unmöglich einem freiſinnigen Wähler zumuthen, dieſem oder jenem nationalliberalen Kandidaten die Stimme zu geben, ſo darf ſich der Freiſinn nicht wundern, wenn es ebenſo wieder aus dem Walde herausſchallt, wie es in denſelben hineingerufen wurde. einer hohen Herrſcherin vorgeſtellt: deutſche Frauen, die erfüllt von dem Gedanken ſind, daß ſie in dem kommenden Geſchlechte frede, aufwärtsſtrebende Mütter erziehen müſſen! Eine Ausſtellung für Frauenarbeit und Familienbedarf, veranſtaltet von der Deutſchen Frauengenoſſenſchaft, iſt am 20. Mar in den Räumen der Philharmonie zu Berlin eröffnet worden. „Ausſtellung von Frauenarbeit für Familienbedarf“ würde eine dem Gegenſtande der Ausſtellung beſſer entſprechende Beseichnung geweſen ſein; ſo meint ein Bericht der„Köln. Volksztg.“, dem wir Folgendes entnehmen: Die Deutſche Frauengenoſſenſchaft will eine feſte, ſolidariſche Grundlage ſchaffen zur Förderung der Frauenarbeit und der wirth⸗ ſchaftlichen Selbſtſtändigkeit der Frau, und zwar nicht bloß für die im Erwerbsleben ſtehende, einzelne Frau, ſondern auch für die ver⸗ heirathete Frau, welche als Käuferin für den Familienbedarf eine bedeutende Stellung im volkswirthſchaftlichen Leben einnimmt. Dieſem durchaus anerkennenswerthen Zwecke ſoll auch die gegen⸗ wärtige Ausſtellung dienen: einerſeits der Frauenarbeit als ſolche Anerbennung und Abſatz zu ſichern und anderſeits alles das vor Augen zu führen, was auf dem Gebiete des Handels und Gewerbes für die Hausfrau von Intereſſe iſt. Wohl den breiteſten Raum nimmt die Bekleidungsinduſtrie ein, und da iſt es er⸗ freulich, zu ſehen, daß die auf Einführung einer den geſundheitlichen Anforderungen beſſer entſprechenden Frauenkleidung gerichteten Be⸗ ſtrebungen auch ſeitens der Geſchäftsleute in immer weiterem Um⸗ fange Berückſichtigung finden. Werden ja auch in Berlin in dieſem Sommer die ſogenannten Reformkleider ſchon ſo zahlreich getragen, daß ſie ſchon gar nicht mehr auffallen und Niemand mehr nach der Trägerin eines ſolchen Kleides ſich umſchaut. Daß dabei die An⸗ forderungen der Geſundheit ſich auch durchaus mit denen des Ge⸗ ſchmackes und der Schönheit vereinbaren laſſen, ja daß die Reform⸗ tracht, weil ſie den natürlichen Linien des Körpers folgt, vom künſt⸗ leriſchen Standpunkte aus ſogar entſchieden ſchöner iſt als die ſonſtige „Mode“, davon kann ſich Jedermann, der ein unbefangenes Urtheil Wilhelma. Im mauriſchen Saale wurde eine Schaar von Frauen! beſitzt, an den hier ausgeſtellten, zum Theil von den erſten Mode⸗ rrr rnrred eeee XR„eernmee * 2+ R eKoen ereeere, derreererre dient, hergeſtellter Arbeiten ausgeſtellt hat. Miannheim, 281 Mal General⸗Auzeige⸗ 5 Aus Stadt und Tand. * Maunheim, 28 Mai 1908. * Zum 7. Bad. Sängerbundesfeſt iſt die offizielle Anſichtspoſt⸗ karte erſchienen und in hochfeiner Kupferſtichmanier ausgeführt. Das Arrangement mit den 4 Porträts des Ehrenpräſidenten Herrn Ober⸗ hürgermeiſter Beck, des Präſidenten des bad. Sängerbundes Herrn Rich. Sauerbeck, des Feſtpräſidenten Herrn Hch. Irſchlinger und des Feſtdirigenten Herrn Hofkapellmeiſter Langer, zeigt in allen Theilen eine geſchmackvolle und gutdurchdachte Idee des betr. Künſtlers und dürfte ſomit dieſe Karte mit großer Befrfedigung vom kunſtliebenden Publikum aufgenommen werden. ſtammt aus dem Poſtkartenverlag von M. Hepp und iſt in allen Spezialgeſchäften der Buch⸗ und Papierbranche erhältlich. Da der Reingewinn dem 7. Bad. Sängerbundesfeſt zufließt und die Auflage nur in beſchränkter Anzahl erſchienen iſt, empfiehlt es ſich, ſeinen Bedarf rechtzeitig zu decken. * Die Ausſtellung der Geſellenſtücke und Lehrlingsarheiten des Handwerkskammerbezirks Mannheim wurde heute Mittag 12 Uhr feierlich eröffnet. Eingefunden hatten ſich dazu der Stagtskom⸗ miſſär der Handwerkskammer, Herr Amtmann Neff als Regie⸗ rungsvertreter, Herr Oberbürgermeiſter Beck als Vertreter der Stadtgemeinde, die Vorſtandsſchaft des Handwerkskammerbezirks Mannheim, Herr Stadtrath Barber und einige Gäſte. Im Namen der Handwerkskammer Mannheim begrüßte der Vorſitzende derſelben, Herr Leonhard, vor Allem die Vertreter der Regierung und der Stadt und wies auf die Neueintheilung der badiſchen Handwerkskam⸗ mern hin, nach welcher jeder der vier Kammerbezirke ſeine eigene Ausſtellung veranſtalte. Seit dem kurzen Beſtehen der Handwerks⸗ kammer habe auf dem Gebiete des Handwerks eine weſentliche Hebung ſtattgefunden. Er gebe der Hoffnung Raum, daß es für die Folge immer beſſer werde und ein geſunder Handwerkerſtand heran⸗ gebildet werde. Die Arbeiten ſind derart lobenswerth, daß man ſagen kann, das Handwerk hat ſich thatſächlich gehoben. Redner ſchloß ſeine kurze treffliche Anſprache mit dem Wunſche, daß die jetzige Ein⸗ theilung der Handwerkskammern zum Glück und Segen des Hand⸗ werks ſich geſtalten möge. Es folgte ſodann unter Führung des Herrn Leonhard und des Herrn Sekretärs Haußer ein Rundgang durch die im oberen Saale des Saalbaues hübſch arrangirte Ausſtellunß. Der Saal, an deſſen oberem Ende die Büſte unſeres Großherzogs in überaus ſinniger Weiſe aufgeſtellt, iſt reich mit badiſchen Flaggen und Emblemen geſchmückt, ſo daß das Ganze einen angenehmen Eindruck macht. Die ausgeſtellten Arbeiten, namentlich die Geſellenſtücke, ſind durchweg ſehr ſauber verfertigt und geben ein klares Bild von unſerem heimiſchen Gewerbefleiß. Auch die Herren Amtmann Neff und Ober⸗ bürgermeiſter Beck ſprachen dem Vorſitzenden des Kammerbezirks wiederholt ihre Anerkennung und Bewunderung aus. Die Ausſtellung bleibt von heute ab bis zum 3. Juni geöffnet und können wir den Beſuch derſelben nur dringend empfehlen. »Aufhebung des Brückengeldes in— Ladenburg. Nach einer im Geſetz⸗ und Verordnungsblatt veröffentlichten Verfügung, die Brückenordnung für die Eiſenbahnbrücke über den Neckar bei Laden⸗ burg betr., wird angeordnet, daß vom 1. Juli ab der abgeſperrte Fußpfad in der Zeit von Morgens 5 bis Abends 11 Uhr unent⸗ geltlich benutzt werden kann.— Und zwiſchen Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen? Uueberweiſung von Zeitungen nach Sommerfriſchen, Kur⸗ und Badeorten. Bezieher von durch die Poſt beſtellten Zeitungen, die auf einige Zeit an anderen Orten(Sommerfriſchen, Kur⸗ und Badeorten u. ſ..) Aufenthalt nehmen, werden daran erinnert, daß bei Stellung des Antrages auf Ueberweiſung von Zeitungen inner⸗ halb des deutſchen Reiches zugleich die vorgeſchriebene Gebühr von 50 Pfg. für jede Zeitung zu entrichten iſt. Durch die nachträgliche Einziehung der Gebühr am neuen Aufenthaltsorte entſtehen nicht nur Weiterungen, ſondern vielfach auch Verſpätungen in der Ueber⸗ weiſung der Zeitungen. Weiterhin wird noch darauf aufmerkſan gemacht, daß die Rücküberweiſung von Zeitungen nach dem früheren Bezugsorte koſtenfret erfolgt und bei der Poſtanſtalt des letzten Bezugsortes und nicht bei der Poſtanſtalt des Urſprungsortes zu beantragen iſt. * Nach den Ergebniſſen der Kataſter über die Grund⸗, Häuſere, Gewerbe und Einkommenſtener betragen die Grund⸗ und Gefäll⸗ ſteuerkapitalien p. 1903 1 499 682 575.26M.(p. 1902 1 499 445 478 Mark 42 Pfg.) 1903 1 285 364710 M.(per 1902 1 232 303 780.). Diechewerbe⸗ ſteuerkapitalien per 1903 1045 354 700(per 1902 1017 883 700 Mark). Von der letzteren Vermehrung entfallen nahezu 8 Mill. auf die Stadt Mannheim. Die Einkommenſteueranſchläge betragen per 1903 358 761475., per 1902 862 179 825 M. Die Zahl der Einkommenſteuerpflichtigen iſt von 480 690 i. J. 1902 auf 477 512 per 1903 zurückgegangen, dagegen hat ſich das ſteuerpflich⸗ tige Einkommen von 1902 auf 1903 im Ganzen um rund 3 900 000 N und nach Abzug der Schuldzinſen um rund 1 300 000 erhöht. Das Einkommen aus Gewerbebetrieb hat um rund 6 600 000 M. ab⸗ genommen. Eine Vermehrung der Zahl der Steuerpflichtigen, wie des ſteuerbaren Einkommens hat nur bei den Einkommen von 1000 bis 39 000 M. ſtattgefunden. Die Geſammtſumme des ſteuerbaren Einkommens beträgt 752 068 702 M. Hiervon entfallen auf die l4 Städte mit mehr als 10 000 Einwohnern 350 000 014., auf die 20 Städte u. Gemeinden von 4000—10 000 Einwohnern 42 095 619 Mark und auf die übrigen Gemeinden 359 968 869 M. Die Ge⸗ ſammtſumme des Erträgniſſes der vorbezeichneten Steuern beträgt pro 1903 15 157 265.97 Pfg., pro 1902 15 206 029.84 M. Dem⸗ gegenüber beträgt der Zugang 1. bei den Grund⸗ und Häuſerſteuer⸗ kapitalien 79 952.10., 2. bei den Gewerbeſteuerkapitalien 41 208 Mark, mit Ausgleichung der Bruchpfennige insgeſammt 121 164.92 Mark. ——— fürmen gelieferten Reformkoſtümen überzeugen. Auch geſundheits⸗ gemäße Unterkleidung iſt in reichſter Auswahl vorhanden. Große Anerkennung verdienen die Beſtrebungen, die auf Erhaltung und Förderung der in einigen Gegenden noch beſtehenden, von weiblicher Kunſtfertigkeit ausgeübten Hausinduſtrieen gerichtet ſind. Dieſe Beſtrebungen verfolgt der in der Ausſtellung durch die bekannte Humaniſtin und Schriftſtellerin Baronin v. Malcomes vertretene, unter dem Protektorate der Erzherzogin Clotilde von Oeſterreich ſtehende Clotildeverein in Peſth, welcher eine Auswahl wunderbarer Webereien und Stickereien, durchweg Erzeugniſſe der ſiebenbürgiſchen Hausinduſtrie, ſowie nach dieſen Muſtern in feinerem Material von Frauen gebildeter Stände, denen der Verein als Arbeitsvermittelung Das Erſtaunlichſte an dieſen Gegenſtänden iſt neben der großen Kunſtfertigkeit ihre außer⸗ ordentliche Billigkeit. Daß die Frau auch auf dem Gebiet der Mechanik ganz Tüchtiges zu leiſten vermag, das bezeugt das Beſtehen einer von zwei Damen, Frau Math. Dennert und Fräulein Antonie Steinmann, geleiteten EPpekimentalwerkſtatt für Er⸗ finderinnen, welche auch mit einigen Gegenſtänden, u. a. mit einer epochemachenden, ganz neuen und überaus einfachen Verſchluß⸗ vorrichtung, die ſich vom Handſchuhverſchluß bis zum Verſchluß des ſchwerſten Koffers und der ſchwerſten Thür verwenden läßt, vertreken iſt. Die beiden Leiterinnen der Werkſtätte wollen den Frauen bei der Ausgeſtaltung und Verwerthung von Erfindungen mit Rath und That behülflich ſein und ſie namentlich vor der Ausbeutung durch gewiſſenloſe Patentbureaux ſchützen. Sehr beach die von der Leiterin der Schweriner Muſikſchule zu Berlin, Frau D. Sehr beachtenswerth iſt auch ihrer neuen Methode des dem Lernenden das Noten⸗ Die Häuſer⸗ und Häuſergefällſteuerkapitalien per Der rs•vidia von Meyſenbug, der von einem vort fflichen Porträt begleitet Die Karte * Die Ehrengaben für den Frankfurter Sängerwettſtreit ſind im Schaufenſter der Firma Gg. Schepeler in Frankfurt ausgeſtellt. Die Stadt Fraukfurt a. M. gibt zwet Ehrengaben, 1. einen großen Humpen, reich ciſelirt mit Trauben, der Henkel ein Schwan mit ausgebreiteten Flügeln als Träger des Humpens; unter dem Aus⸗ guß iſt der Frankfurter Adler in einem Schild mit Mauerkrone vor⸗ theilhaft angebracht; 2. einen modern ausgeführten ciſelirten Hum⸗ pen mit dem Frankfurter Adler in Relief; der Deckel iſt durch eine Figur, die Muſik darſtellend, in reicher Gewandung gekrönt. Sehr ſchön iſt die Ehrengabe der Freifrau Wilhelm v. Rothſchild, ein vergoldeter Humpen mit den Vereinsabzeichen der am Feſt theik⸗ nehmenden Vereine, am Fuße vier Stadtanſichten, auf dem Deckel eine Tyra. Der Obelisk, die Ehrengabe des Sängerbundes Frank⸗ furt a. M. und der Frankfurter Sängervereinigung, hat am Fuße drei Frankfurter Anſichten, in halber Höhe die Medaillonbilder von Schubert, Kreutzer und Silcher, der Frankfurter Adler iſt in Email angebracht. Dieſe zwei Ehrengaben ſind von Lazarus Poſen Wittwe angefertigt, auch die reich ziſelirte Platte mit der bekannten Stadt⸗ anſicht mit dem Eiſernen Steg, die gemeinſchaftliche Gabe des Regattavereins und der hieſigen Rudervereine. Der keulenartige Humpen mit reicher Lorbeerblättereiſelirung trägt das Vereins⸗ abzeichen des Gebers, des Frankfurter Rennklubs. Die Reihe der geſchmackvollen Humpen wird durch die Gabe des Frankfurter Schützenvereins ergänzt, ein großer Pokal, der, in modernem Stil ausgeführt, auf dem Deckel, dem Feſte entſprechend, eine Figur mit Lyra und Lorbeer trägt; die Ehrengabe der Frankfurter Turnerſchaft iſt ein großer Eichenlaubkranz. Die Widmung iſt auf einer reich ge⸗ ſchlungenen Schleife, die den Frankfurter Adler trägt, angebracht. Eine ſelten ſchöne Ehrengabe hat Herr Albrecht Pagenſtecher in Newyork geſtiftet. Es ſtehen noch aus: die Ehrengaben des Land⸗ grafen Friedrich von Heſſen, des Kommerzienraths Bock in Berlin ze. Aus dem Feldberggebiet. Nach ſchwerem Kampf mit ſeinem Widerſacher hat der Lenz in unglaublich kurzer Zeit das Verſäumte nachgeholt und eine Frühlings⸗Gebirgslandſehaft hervorgezaubert, wie man es vor Kurzem noch kaum für möglich gehalten hätte, und mit dem goldigen Sonnenſchein iſt auch die Wanderluſt eingezogen. Auf dem Zweirad wie auf dem Aut, im eleganten Landauer wie auf's Schuſters Rappen geht es von den Rheinthal⸗Städten, bis nach Baſel—Konſtanz hinauf und nach Mannheim—Franlfurt und noch weiter hinab in das frühlingsfriſche Gebirge, auf den grünen Plau. Daß da das Köllenthal, Titiſee, Schluchſee, der Feldberg und dami auch die ſüdlich dieſes Gebirgsſtocks liegenden, dem Rheine zuſtreben⸗ den Thäler, Schlücht⸗Wutach⸗, Murg⸗, Wehrathal, vor Allem aber Kunſtſtraße und der ehemaligen Benediktinerabtei St. Blaſien nicht zu kurz kommt, iſt eine bekannte Erfahrungsſache. Um dem zu er⸗ wartenden, lebhaften Beſuche nicht unvorbereitet gegenüberzuſtehen, haben ſich die Kurorte und Sommerfriſchen nach Kräften gerüſtet. Möge das Wetterglück, wie es Chriſti⸗Himmelfahrt beſchieden war, auch Pfingſten freundlich lächeln! * Wie manchmal Geſchäfte gegründet werden. Aus Wiesbaden meldet man: Der flüchtige Reſtaurateur, frühere Koch Wilhelm Schäfer, welcher das Reſtaurant„Terminus“ eröffnet hatte, aber nach drei Wochen ſchon unter Hinterlaſſung großer Schulden ver⸗ ſchwand, iſt in Norderney ermittelt und in das Amtsgerichtsgefängniß in Norden eingeliefert worden. Sch. hatte„ſeine Sach' auf nichts geſtellt“ und nicht nur die ganze Einrichtung und das, was er während der drei Wochen in ſeinem Betrieb an Wein, Bier, Fleiſch u. ſ. w. brauchte, ſondern von einigen Lieferanten noch baares Geld dazu gepumpt. Ein Metzgermeiſter ſoll durch ihn um faſt 2000 M. geſchädigt worden ſein. *Es ſoll der Sänger in Pantoffeln gehn— hat in kleiner Variation des Dichterwortes ein Frankfurter Schuhhändler gedacht und für die Sänger und Sängerinnen zum Geſangswettſtreit 7000 Pantoffeln geſtiftet, die in den Hotels und Quartieren während des Sängerfeſtes zum Gebrauch hingeſtellt werden. Sie ſind zwar ſreilich nur aus Papier, aber hübſch und dauerhaft gemacht und werden ſchon pfehlungskarte des findigen Schuhhändlers. 75 Muthmaßliches Wetter am 29. und 30. Mai. Ueber faſt⸗ ganz Skandinavien liegt nunmehr ein Maximum mit 774 Milli⸗ meter, das ſich langſam ſüdwärts abflacht. Ueber der ſüdlichen Hälfte von Frankreich ſteht das Barometer unter Mittel, im Süd⸗ weſten ſogar auf 757 Millimeter. Ueber Mittel⸗ und Unteritalien, ferner über Südoſtungarn und der ganzen Balkanhalbinſel ſteht das Baxometer gleichfalls unter Mittel. Bei vorherrſchend nordöſtlichen bis öſtlichen Winden iſt für Freitag und Samſtag nur zeitweilig gewitterhaft bewölktes und auch bloß zu ganz vereinzelten Störungen geneigtes, im Uebrigen aber heiteres Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 28. Mai. (Schluß.) 5. Ländung einer Kindsleiche: Am 10. d. Mts. iſt im Rheine bei Köln die Leiche eines neugeborenen Kindes männlichen Geſchlechtes geländet worden. Die Leiche war völlig unbekleidet; der Hals war mit einer Kordel zugeſchnürt. Nach dem Grade der gelegen hat. Sachdienliche Mittheilungen über die Mutter des Kindes wollen an die Schutzmannſchaft oder Gendarmerie gerichtet werden. 6. Unbekannter Selbſtmörder: Am 22. Mai er, ſprang ein unbekannter Mann von der Rheinbrücke bei Hün ingen in den Rhein und iſt anſcheinend ertrunken. Derſelbe war etwa 30—35 Jahre alt, 1,68—1,70 Meter groß, hatte dunkelblondes Haar und gleichfarbigen Schnurrbart. Er war bekleidet mit grüner Juppe, grau karrirter Tuchhoſe und ſchwarzem Filzhut. Letzterer wurde aus dem Waſſer gefiſcht und trägt das Firmenzeichen„Clato Qual⸗ ——-————U————— Angreifbarkeit bekommen. Die Noten, Pauſen, Schlüſſel ſind für ſie nicht mehr Zeichen, ſondern Dinge, die ſie in die Hand nehmen, die ſie hin⸗ und herſchieben, mit denen ſie— ſpielen können. Die Ausnutzung des Spieltriebes, ſeine methodiſche Regelung für die Muſiklehre iſt es, der dieſe Methode ihre Erfolge verdankt.“ Eine beſondere Abtheilung der Ausſtellung iſt der ſpeziellen Haus⸗ und Küchenwirthſchaft gewidmet. 3 Notizbuch. 55 Das Berufsleben der Frau iſt ein neues Gebiet, das die illuſtrirte Halbmonatsſchrift„Frauen⸗Rundſchau“ nun⸗ niehr auszubauen beginnt. Die Leitung dieſes Theiles der Zeit⸗ ſchrift liegt in der Hand der Schriftſtellerin Joſephine Gratz in Berlin. Sie hat ſich zum Ziel geſetzt, ſowohl nach und nach eine erſchöpfende Darſtellung ſämmtlicher für die Frauen in Betracht kommender Berufe zu geben, als auch insbeſondere die Wege im Einzelnen nachzuweiſen, auf denen die auf eignen Erwerb angewie⸗ ſenen Frauen Berufsfähigkeit und Berufstüchtigkeit erreichen können. Von den übrigen Beiträgen ſeien folgende erwähnt: Ita Freudenberg richtet beherzigenswerthe Worte der Mahnung an die geſammte weib⸗ liche Jugend, Dr. Ella Menſch berichtet über die Ziele und Erfolge des dritten bayeriſchen Frauentages, während Adele Schreiber in einem Artikel über den Bremer Antialkoholiſtenkongreß intereſſante Beiträge zur Frage der Bekämpfung des Alkoholismus bringt, Frieda von Rüden entwickelt in einer auch für deutſche Verhältniſſe intereſ⸗ ſanten Weiſe das Thema de ſogenannten Settlements, während ſich Profeſſor Dr. Max Fleſch in einem ſachlich geſchriebenen Aufſatz gegen die vielberedeten Theorien von Frl. Anna Pappritz über„Herren⸗ moral“ wendet. über die kürzlich verſtorbene Vorkämpferin der Frauenrechte, Mal⸗ — Städtiſche höhere Mädchenſchule Realgymnafialabtheilung auch das Albthal mit ſeiner herrlichen, durch vier Tunnels führenden über die Feſttage halten. In jedem Pantöffelchen liegt eine Em⸗ Fäulniß iſt anzunehmen, daß die Leiche über 14 Tage im Waſſer ein ſechsjähriger Lehrgang für Mädchen eingerichtet wird 1900 die ärztliche Vorprüfung ab. ſtudirten im abgelaufenen Winterſemeſter 30 Anna Brunnemann liefert einen größeren Eſſay f. rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftlichen Hörerinnen, 133 Hoſpi dat“. Der Unbekannte gab an:„Gärtner“ zu ſein. Weiteres iſt über ſeine Perſönlichkeit nicht ermittelt. Um Mittheilungen über die Perſönlichkeit des Unbekannten wird gebelen. 75 Pfalz, heſſen und Umgebung. * Haßloch, 27. Mai. Vorigen Donnerstag wurde in Haßloch Herr E. Leibbrand, als er auf„Bonne“ im Totaliſator⸗Hürden⸗ rennen an der Innenſeite durchſchlüpfen wollte, mit koloſſgler Gewalk an die Rales geworfen. Dem Herrenreiter wurde, wie die„Sp welt“ berichtet, das Bein unter der Knieſcheibe handbreit aufgeriſſen. Herr Leibbrand ließ es ſich trotz der ſehr ſchmerzhaften Wunde nicht nehmen, das Rennen zu Ende zu reiten und nach Kampf ſogar zu gewinnen. Nach dem Zurückreiten ſtellte ſich allerdings die Reaktion ein. Herr Leibbrand mußte vom Pferd gehoben und ſofort nach Niederrad transportirt werden, wo er vorläufig noch bettlägerig iſt⸗ Nach Ausſage der Aerzte heilt die Wunde normal. St. Ingbert, 27. Mai. Hier wurde letzter Tage ein Gewerde⸗ verein gegründet, der bereits 300 Mitglieder zählt. Der Verein iſt dem Pfälzer Verband beigetreten. Vorſitzender des Vereins Hauptlehrer Hagenbucher. e Aus der Pfalz, 27. Mai. Zum Kapitel vom heiligen Bureau⸗ kratismus wird dem„F..“ geſchrieben:„Ein vielbeſchäftigter Rechtsanwalt ließ durch die Gerichtsvollzieherei einen größeren B trag— es ſollen über 3000 Mark geweſen ſein— eintreiben. Das Geld wurde bezahlt und die Gerichtsvollzieherei lieferte es inſtrut tionsgemäß an das Amtsgericht ab. Dieſes ſtand nun vor der Frage, auf welchem Wege das Geld dem Anwalt zuzuſtellen ſe Höchſt einfach! Vorſchriftsgemäß durch die Poſt. Statt die Sum durch den Amtsgerichlsdiener dent Anwalt, deſſen Wohnung n lpeiter vom Amtsgericht entfernt liegt als die Poſt, zuzuſtellen, mi es den koſtſpieligen Umweg durch das Poſtamt nehmen. ſtruktion iſt damit enlſprcchen und der Bureaukratismus hat geſieg Wäre der Rechtsanwalt zen demfelben bureaukratiſchen Eifer ge ſeelt, würde er den Betrag wieder dem Poſtamt übergeben und ſeine Klienten zuſtellen laſſen, ſtatt ikm denſelben durch einen ſeine Angeſtellten zu übermitteln. Daß dieſes Vorkommniß in der Pfal und in Frankenthal geſchehen kennte, iſt ausgeſchloſſen“ *Viernheim, 27. Mai. Dev In⸗ ausgeſchrieben. Angebote müſſen bis zum 38. Juni bei der bahnbau⸗Abtheilung in Weinheim erfolgt ſein. * Mainz, 27. Mai. Kommenden Samstag, den 30. es genau 100 Jahre, daß hier der erſte allgemeine chriſtliche ſeiner Beſtimmung übergeben worden iſt. Vor dieſem 3 gab es in dem urkatholiſchen Mainz keinen allgemeinen F ſondern die Verſtorbenen wurden auf den Höfen beerdigt, die ſtets um die zahlreichen Pfarrkirchen, Stiftskirchen, Kapellen Hoſpitäler befanden.— Ein Schleppdampfer der Firma Haniel mit mehreren Schleppkähnen im Anhang im Fahrwaſſer be weinheim feſtgefahren und zwar bei der Fahrt nach dem Rhei zu. Das Fahrwaſſer iſt bis morgen Früh geſperrt und muß v durch eine Baggermaſchine freigegeben werden. Eine Anzahl Schley züge mußten hinter den feſtgefahrenen Schiffen halten, bis Fahrt geſchaffen iſt. Bingen, 27. Mai. Daß es manchmal mit dem a Willen nicht möglich iſt zu Tode zu kommen, mußte heute h junger Mann, der in einer umherreiſenden Glücksſpielhalle ſchäftigt iſt, erfahren. In Folge eines Disputes und eines g lichen„Affen“ bekam er Selbſtmordgedanken und ſtürzte ſich der Höhe der Eiſenbahnbrücke in die Nahe; Angeſichts der bede den Höhe erwarteten die um die Mittagszeit recht zahlxreiche Paſſanten einen zerſchmetterten Leichnam auf dem Fluſſe treiben ſehen, aber nein, munter ſchwamm der„Selbſtmörder“, dem das kalte Bad wohl wieder die Lebensgeiſter angefacht hatte, umher, bis ihn hinzueilende Schiffer wieder ans Trockene brachten. Auf einigen kleinen Kopfverletzungen dürfte den ins hieſige Hoſpital verbrachten Selbſtmordkandidaten bald nichts mehr an ſeinen ſprung“ gemahnen. Gerichtszeitung. 5 Man erkennt auf 6 Monate Gefängniß. 2. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich am 24. 4 beim Abbruch des Dröll'ſchen Hauſes, Q 2,(. Die bei de beſchäftigten Bauhandwerker riſſen eine blinde Wand ir Weiſe ein wie die verzapften Wände. Der Erfolg war, daß ganze Wand umfiel und den Zimmermann Joſef Stritt erſchl Der Unternehmer des Abbruchs, Akkordant Abraham Bo* abſäumt hatte, den Abbruch in genügender Weiſe zu ſichern, heute auf Grund des Paragr. 222, 1 und 2 und Paragr. 380 2 Wochen Gefängniß verurtheilt. 3. Die Friedrich Bardua Ehefrau wiegte ihren Hausher den Schaffner Karl Mayer, in Bezug auf rückſtändigen Hausz durch die Angabe in Sicherheit, ſie hole das Geld ihrer Tocht Sparkaſſe. Es war das aber erſtens nur ein Betrag v und zweitens renommirte die Frau auch noch mit dieſem als das Geld ſchon längſt für andere Zwecke b 1 Hausherr büßte dadurch 60—70% an Mie — ̃———— ̃— iſt von jetzt ab der Name der höheren Mädch berg⸗Berlin, mit der von Beginn des Sommer zu den Zielen eines Realgymnaſiums führt. Die Unter die Realgymnaſialabtheilung eröffnet wird, iſt bere Es wird in dieſer Klaſſe mit dem Unterricht in Latein und N begonnen. Das Schulgeld beträgt jährlich für einhe lerinnen 130 M. und für auswärtige 150 M.— Zum er haben vor der ärztlichen Prüfungskommiſſion in Bonn zn die große mediziniſche Staatsprüfung abgelegt: Fräulei Buſich aus Bonn und Fräulein Hermine Edenhui; Pewſum bei Emden. Nachdem ſie in den Gymnaſialkurſen vo Helene Lange in Berlin ihre Vorbildung erhalten, beſtanden Fräul⸗ Buſch in Neuwied und Fräulein Edenhuizen in Berlin prüfung. Darauf bezogen ſie die Univerſitäten Zürich Bonn, Fräulein Edenhuizen auch Berlin. In Halle legten Beide Prüfungen be Damen mit Auszeichnung.— Zum erſten Ma 31. v. M. an der Univerſität Berlin eine Philiſoph promovirt: Frl. Eleonora Stratileseu au Moldau, Rumänien. Sie hat nach mehrjährige dem Mädchengymnaſium und der Univerſit Unliverſität ſechs Semeſter phyſiologiſche, philof hiſtoriſche Vorleſungen gehört.— An der Wi ordentliche und 286 außerordentliche Höreriſ 9 Hoſpitantinnen in der med 1 General Anzeiger. Mannßeim, 28. Mai Frau iſt wegen Betrugs angeklagt, doch hält das Gericht ihre Hand⸗ lungsweiſe nicht ausreichend zu einer Verurtheilung und ſpricht die Angeklagte frei. Verth.:.⸗A. Dr. Jordan. 4. Der 24 Jahre alte Zimmermann Hermann Hieronymus Trabold von hier iſt ein überaus frecher Einſchleichdieb. Er hat in den letzten Monaten eine beträchtliche Anzahl von Dienſtboten⸗ kammern, in die er ſich am hellen Tage einſchlich, ausgeplündert. Hauptſächlich fielen ihm Kleider und Schmuckſachen in die Hände. U. a. war Trabold auch jener Dieb, der am 30. März d. J. der 76 Jahre alten Klavierlehrerin Anna Könjig außer verſchiedenen Pre⸗ tioſen ein auf die Einlage von 2800 M. lautendes Sparkaſſenbuch ſtahl. Er fürchtete wohl, daß, wenn er ſoviel Geld erheben wollte, er alsbald feſtgenommen würde und ſo warf er das Buch weg. Es wurde gefunden und ſo gelangte die Greiſin wieder in den Beſitz ihres Gigenthums. Trabold leugnet friſchweg den Thatbeſtand der geſammten Anklage, was ihm aber nichts hilft. Er wird zu 3 Jahren Zuchthaus verurtheilt und die Ehrenrechte werden ihm auf 5 Jahre aberkannt. 5. Dina Glsner, die Frau eines kleinen Beamten in Ludwigs⸗ Hafen, kann, obwohl ſie in auskömmlichen Verhältniſſen lebt, was ſchon ihre elegante Kleidung verräth, ihres Hangs zur Diebin nicht Herr werden. Sie iſt ſchon viermal wegen Taſchendiebſtahls vor⸗ beſtraft, und kürzlich wurde ſie wiederum erwiſcht, als ſich bei Schmoller ihre Finger in fremde Taſchen verirrten. Das Gericht ge⸗ währt ihr noch einmal mildernde Umſtände, um ihr Gelegenheit zu geben, ſich auf einen beſſeren Wandel zu beſinnen und erkennt ſtatt auf Zuchthaus auf 6 Monate Gefängniß. 6. Die Kellnerin Anna Marie Brox machte im März d. F. die Bekanntſchaft eines Fremden, der ſie nach Hauſe begleitete. Hier entwendete das Mädchen dem Herrn zwei Hundertmarkſcheine und fand eine günſtige Gelegenheit, zu entwiſchen. Der Herr ſchlug zwar Anfangs gewaltigen Lärm bei dem Vermiether des Mädchens, ver⸗ ſchwand dann aber, ohne zu verrathen, wohin man event, das Geld nachſchicken ſollte. Damit hatte es freilich gute Wege, denn der Kellnerin flatterten die blauen Scheine auf einer Schweizerreiſe ſehr raſch von hinnen. Als ſie nach Mannheim zurückkehrte, wurde ſie ein⸗ geſperrt. Sie ſagt heute, der Fremde habe noch viel mehr Geld ge⸗ habt, ſie habe von 7 oder 8 Zweihundertmarkſcheinen ſich mit zweien begnügt. Als einer vorbeſtraften Diebin werden der jungen Dame Mongte 3 Wochen Gefängniß zugemeſſen. Sport. Baden⸗Baden, 27. Mai. Obwohl die großen Ereigntſſe, welche ſich alljährlich auf dem Iffezheimer Turf abwickeln, noch in einiger FJerne liegen, ſo verlangt doch ſchon der Termin am 31. ds. Mts., an welchem für die beiden größten Konkurrenzen des Meetings, für den Großen Preis von Baden und das Fürſtenberg⸗Memorlal der letzte Einſatz zu zahlen iſt und an welchem ferner der dritte Einſatz für das Fürſtenberg⸗Memorial 1904 zu entrichten iſt, die volle Auf⸗ merkſamkeit der Betheiligten ſowohl, wie des Publikums, deſſen Intereſſe für den Rennſport immer größere Kreiſe zieht. Im Großen Preis von Baden ſind 40 Pferde konkurrenzberechtigt; unter dieſen befinden ſich die vorjährige Siegerin, Monſ. A. Abeilles Stute„L Camargo“ und die Gewinnerin des Zukunftsrennens vom Jahre 1901, M. Eghruiſſs„Alencon“. Im Fürſtenberg⸗Memorial ſtehen noch 55 Pferde. Die Erwartungen und Hoffnungen, die man bis⸗ her ſtets an dieſe letzte Reugelderklärungen geknüpft hat, ſind auch immer eingetroffen, was bei der koloſſalen Beliebtheit und eminenten Bedeutung unſeres Rennplatzes vorauszuſehen war, und es darf wohl angenommen werden, daß die heurigen Erklärungen hinter den früheren nicht zurückſtehen werden. Cheater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Zum Sänger⸗Wettſtreit in Frankfurt a. M. wird uns geſchrieben: Jür die Ankunft des Kaiſerpaares am 3. Juni Abends iſt folgende Spalierbildung in Ausſicht genommen: Vom Bahn⸗ Hof bis zur Wilhelmsbrücke nehmen auf der rechten Seite die Krieger⸗ Vereine, auf der linken die Telegraphen⸗Unterbeamten Aufſtellung. Die Wilhelmsbrücke ſelbſt bleibt unbeſetzt, um dem Kaiſerpaar einen Ausblick auf den Handelshafen und die Parade⸗Auffahrt der Frank⸗ furter Ruderbereine zu gewähren. In der Wilhelmſtraße bis zur Einfahrt in den Feſtplatz nehmen 2600 Mädchen aus den Frank⸗ furter ſtädtiſchen Lehranſtalten Aufſtellung. Die Mädchen ziehen, damit ſie nicht in ein Gedränge kommen, ſofort nachdem das Kaiſer⸗ paar das Spalier paſſirt hat, in den Feſtplatz ein und treten von dort den Heimweg an. Abends 9 Uhr zur Abfahrt des Kaiſerpaares Hbilden die älteren Schüler hieſiger ſtädtiſcher Knabenſchulen in einer Zahl von annähernd 3000 Knaben Spalier. Sämmtliche Knaben tragen Lampions und zwar jede Schule eine beſondere Farbe. An die Schulen anſchließend nehmen die Schützen⸗, Turn⸗, Sport⸗ und ſonſtigen Vereine Aufſtellung, daran anſchließend die verſchiedenen Beamten⸗Vereine, endlich die geſammte Garniſon. Die Spalier⸗ bildung findet ſtatt längs des Schaumainquais bis zur Untermain⸗ brücke, welche letztere frei bleibt, dann Neue Mainzerſtraße bis zum Schauſpielhaus, Gallusanlage, Kaiſerſtraße bis zum Bahnhofe. Während der Fahrt der kaiſerlichen Herrſchaften über die vor⸗ genannte Strecke findet bengaliſche Beleuchtung des rechten Main⸗ zufers bis zu der Alten Brücke ſtatt, ebenſo des Domes, des neuen Rathhaus⸗Thurmes, ſowie der Kuppel des Schauſpielhauſes. Deueſte nachrichten und Telegramme. Drivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. ». Marburg, 28. Maf. Geſtern fand hier in glanzvoller Weiſe die Grundſteinlegung der Bismarckſäule ſtatt. Die geſammte Studentenſchaft veranſtaltete aus dieſem Anlaß Nachmit⸗ kags einen Feſtzug. Dem Feſtakte wohnte eine tauſendköpfige Menge bei. Anſprachen hielten Bürgermeiſter Stiebel und ſtud. Böttger. Bei dem Abends ſtattfindenden Kommers hielt der Univerſitäts⸗Rektor Profeſſor Birt die Feſtrede. H. Straßburg, 28. Mai. Bis jetzt ſind 14 Pockenfälle jeſtgeſtellt. Sämmtliche Schulkinder ſind bereits geimpft, auch viele Erwachfene laſſen ſich impfen.— In der Kaſerne wurde geſtern auch ein Pockenfall feſtgeſtellt. H. Straßburg, 28. Maj. Vom 4. bis 6. Juni wird hier eine Konferenz der Vorſtände des deutſchen Landes⸗ bereins vom rothen Kreuz ſtattfinden, zu der bis jetzt 80 Delegirte aus deutſchen Städten und den preußiſchen Provinzen an⸗ gemeldet ſind. H. Landshut(Bayern), 28. Mai. Bei dem geſtrigen Training ſtürzte der Meiſterſchaftsfahrer für Bayern, Georg von Dingolfing mit dem Rade und war auf der Stelle ad “ Wallerfangen a. d. Saar, 28. Mai. Geſtern Abend gegen 6 Uhr iſt ein Unterprimaner Namens Adler beim Baden in der Saar ertrunken. Er hatte den Fluß in ſeiner ganzen Breite durchſchwommen und ſich am jenſeitigen Ufer niedergelaſſen, um auszuruhen. Plötzlich war der junge Mann verſchwunden. 81 kann, wie das Saarlouiſer Journal mittheilt, nur annehmen, daß er einen Schlaganfall exlitten hat. Er war der einzige Sohn des Gärtners Adler in Wallerfangen. Berlin, 28. Mai. Der Kaiſer ſprach geſtern nach der Feſtvorſtellung im Foyer des Opernhauſes die auf Wunſch des Kaiſers hier eingetroffenen ſämmtlichen kommandiren⸗ den Generäle reſp. deren Vertreker. Hierbei war der Reichskanzler zugegen, welcher auch der Vorſtellung bei⸗ gewohnt hatte. Heute Nachmittag begibt ſich der Kafſer in das ager bei Doeberitz. Prinz Eitel Friedrich iſt hier eingetroffen. Berlin, 29. Mai. Hier ſtarb an Lungenentzündung die Fürſtin Salm⸗Salm, geborene Prinzeſſin Groh. * Berlin, 28. Mai. Der Fähnrich Hüſſener hat gegen das Urtheil des Kriegsgerichts in Kiel Berufung eingelegt. Berlin, 28. Mai. Der Bundesrath ſtimmte in ſeiner heutigen Sitzung dem Antrage von Sachſen⸗Altenburg wegen Prägung von Denkmünzen aus Anlaß des 506jährigen Regierungsjubiläums des Herzogs von Sachſen⸗Altenburg, zu. Poſen, 28. Mai. Wie das Poſener Tageblatt erfährt, iſt amtlich feſtgeſtellt, daß beim Unglück auf der Warthe bei Dembno außer dem Fährmann 11 Kinder ertrunken ſind. Dresden, 28. Mai. Nachdem bereits vorgeſtern in den Abend⸗ und Nachtſtunden anläßlich des Bauhandwerker⸗ Ausſtandes Ausſchreitungen ſtattgefunden haben, kam es geſtern Abend zuerneuten Ruheſtörungen, namentlich an einem Neubau in der Neuſtadt. Dort verſuchten Ausſtändiſche gegen Abend Arbeitswillige vom Baugrundſtück zu vertreiben. Zur Wiederherſtellung der Ruhe mußte die Gendarmerie mit blanker Waffe vorgehen, da die Menge Widerſtand leiſtete. Nach Herbei⸗ ziehung berittener Gendarmerie wurden die Ruheſtörer aus den an⸗ grenzenden Straßen vertrieben. Viele wurden verhaftet. * Budapeſt, 28. Mai. Der Huſaren⸗Oberleutnant Erwin Verſey wurde in ſeiner Wohnung von der Schau⸗ ſpielerin Maria Cſongory in dem Augenblick erſchoſſen, als ein Prieſter die ſter bende Schauſpielerin mit der letzten Oelung verſah. *Paris, 28. Mai. Das„Echo de Paris“ meldet, daß General Brugere den Oberbefehl über die diesjährigen Herbſtmanöver führt.— Die Geſellſchaft franzöſiſcher Künſtler ver⸗ kieh dem GoldſchmiedRakumowsky die Medaille dritter Klaſſe. — Der„Figaro“, der ſeit längerer Zeit Stellung gegen den Marineminiſter genommen und behauptet hatte, daß de⸗ ebemalige Sekretär der Frau Humbert, Parayre, der als Mitſchuldiger verhaftet wurde, nach einiger Zeit wieder freigelaſſen tvorden ſei, und den Marineminiſter Pelletan ſchriftlich um ſeine Verwendung beim Juſtizminiſter gebeten hätte, veröffentlicht das hetreffende Schreiben Parayre's. In dem Schreiben, datirt vom 25. September 1902, heißt es: Da ich Ihnen unbekannt bin, kann ich kein anderes Recht geltend machen, als meine vollſtändige Verſchwie⸗ genheit in Bezug auf die beträchtliche Summe, die ich Ihnen als Sekretär im Hauſe der Frau Humbert übergab für die Interven⸗ tion in der Sitzung am 23. Dezember 1889 anläßlich der Debatte über die Wahl des Gegenkandidaten Humberts. Das Ausgabenbuch, in dem die Uebergabe der erwähnten Summe, ſowie der Anlaß hierzu verzeichnet iſt, iſt Niemandem vor Augen gekommen. Ich allein kenne ſeine Exiſtenz. Der„Figaro“ deutet an, er hoffe, daß ſeine Enthüllungen die Stellung Pelletans erſchüttern werden. *Paris, 28. Mai. Der König von Italien wird, ſoviel bis jetzt nach der„Irkf. Ztg.“ feſtſteht am 9. Juli in Paris ein⸗ treffen und am 11. Juli nach England weiterreifen. Der Gegenbeſuch des Präſidenten Loubet in Rom wird vor⸗ ausſichtlich Ende September erfolgen, ſodaß Loubet zur Eröffnung der Herbſtſaiſon des Parlaments wieder in Paris ſein kann. * Cherbourg, 28. Maf. Heute Mitag ſtieß auf hoher See ein Schiff mit dem Torpedoboot 72 zuſammen. Letzteres erhielt am Rumpfe ein Leck. Auch der Dampfkeſſel iſt be⸗ ſchädigt. Durch Ausſtrömung von Dampf wurden 5 Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt. Konſtantinopel, 27. Mai. Der Miniſterrath beantragt die in Paris ſtattfindende internationgle Sanitäts⸗ konferenz zu beſchicken unter Aufrechterhaltung der bei der An⸗ nahme der Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz von 1894 gemachten bier Vorbehalte und unter dem weiteren Vorbehalt, daß an der Or⸗ ganiſation des in Konſtantinopel befindlichen Sanitätsraths nicht gerüttelt werde. Zur Diskuſſion ſollen u. a. vorgeſchlagen werden die Anerkennung des Beſchluß⸗ und Vetorechtes des Sultans in Quarantänefragen und die Berechtigung für die türkiſchen Truppen, bei Epidemien den Suezkanal in Kontumaz paſſiren zu dürfen. Außer den bereits genannten zwei Fach⸗Delegirten ſoll als erſter türkiſcher Delegirter ein Diplomat ernannt werden. Als Kandidat wird der Generalſekretär im Miniſterium des Aeußern, Neri Beh, genannt. * Madrid, 28. Mai. Heute früh 7 Uhr begaben ſich Prinz Heinrich von Preußen, König Alfons und der Prinz von Aſturien mit Gefolge nach dem Truppenübungs⸗ platze, wo ſie eine Parade über die Truppen abnahmen. Zur Wahlbewegung. H. München, 28. Mai. Die Generaldirektion der bayeriſchen Staatsbahnen hat für die Tage der Reichstagswahl und Stichwahlen die Benützung der auf eine beſtimmte Tageszeit lautenden Arbeiter⸗ karten auf alle Züge des ganzen Tages ausge⸗ dehnt. Die Wirren auf dem Valkan. * Konſtantinopel, 28. Mai. Nach Konſularberichten aus Monaſtir iſt die Lage im Vilajet und die Stimmung der türki⸗ ſchen Bevölkerung beruhigend. Einige diplomatiſche Stellen machten die Pforte auf die Gefahr aufmerkſam und ertheilten ihr freundſchaftliche Rathſchläge. Beſonders die Maſſenverhaft⸗ ungen von Bulgaren ſcheinen in vielen Orten nichk gerechtfertigt, beztw. unüberlegt. Die Ausnahmemaßregeln gegen die Bulgaren ſcheinen durch den Uebereifer untergeordneter Organe unnöthiger Weiſe zu weit zu gehen und auch auf Unbetheiligte ausgedehnt zu werden. Unter den in den Vilajets Saloniki, Adrianopel und be⸗ ſonders Monaſtir verhafteten Bulgaren ſich viele Geiſtliche. Die Be⸗ wohner der betreffenden Dörfer beſchweren ſich deshalb an ver⸗ ſchiedenen Stellen indem ſie darauf hinweiſen, daß nicht einmal für die verhaftete Geiſtlichkeit eine Aſſiſtenz vorhanden ſei. Nach einer Meldung aus Prizrend hat ein Theil der Albaneſen in Djako w die Reformen angenommen. Die auf dem Wege nach Konſtanti⸗ nopel befindliche Kommiſſion überbringt eine bezügliche Ergebenheits⸗ adreſſe dem Sultan. Ein Theil der Albaneſen ſetzt jedoch die Oppo⸗ ſition gegen die Reformen fort. Eine Proteſtverſammlung gegen die Greuelthaten in Kiſchinew. * Newhork, 28. Mai. Ein gewaltige Maſſenverſamm⸗ lung in Carnegie⸗Hall erſuchte die Bundesregierung durch geeignete Mittel bei der ruſſiſchen Regierung darauf hinzuwirken, daß die Judenverfolgungen aufhören, und daß die Ueberlebenden von Kiſchinew für die Greuel entſchädigt würden. Faſt alle her⸗ vorragenden Amerikaner waren entweder perſönlich anweſend oder ſchickten Briefe. Der frühere Präſident Eleveland ſprach, ebenſo Präſident Schürman von der Cornwall⸗Univerſität. Karl Schurz erklärt in einem Briefe die ruſſiſche Regierung für direkt verant⸗ wortlich. Er nannte Kiſchinew ein fluchwürdiges Ver⸗ brechen an der Menſchheit.(Frkf. Ztg.) Volkswirthschaft. Stahlwerk Mannheim in Rheinau. In der heutigen ordentlichen Generalverſammlung der Geſellſchaft waren 769 Aktien durch 9 Perſonen vertreten. Die Bilanz ſowie die Verwendung des ſich aus der Sanirung ergebenden Buchgewinnes zu den von der Verwaltung vorgeſchlagenen Abſchreibungen wurden genehmigt und dem Aufſichtsrath und Vorſtand Entlaſtung ertheilt. Aus dem Auf⸗ und Hans Winkler. Neu in denſelben gewählt wurden die Herren Rechtsanwalt König, Direktor Otto Riedel, Hugo Stinnes und Dr. Ferdinand v. Zuccalmaglio, ſämmtlich in Mannheim. Kredit⸗ und Depoſitenbank Zweibrücken. Die Bank theilt mit, daß ſie in Saargemünd(Lothringen) eine Filiale unter Uebernahme des Bankhauſes Lion u. C. Grumbach Freres errichtet. Stadtanleihen. Der Stadt Nürnberg iſt die Genehmigung zur Ausgabe von M. 11 340 000 3proz. Anleihe und der Stadt Ne u⸗ ſtadt a. H. zur Ausgabe der M. 820 000 3½proz. Anleihe ertheilt, Harkortſche Bergwerke und Chemiſche Fabriken zu Schwelm und Harkorten. Die Aktionäre werden jetzt aufgefordert, Angebote von Aktien zu machen, wobei die billigſten zuerſt berückſichtigt werden; über 92½ Proz. können nicht bewilligt werden. Die Abnahme und Bezahlung der zurückgekauften Aktien erfolgt erſt am 10. Juli 1904. Internationale Baugeſellſchaft, Frankfurt a. M. In der heute ſtattgehabten Generalverſammlung wurde, dem Antrage der Direktion gemäß beſchloſſen, für 1902 12 pct. Dividende auf die Stamm⸗ und Prioritätsaktien wie im Jahre 1901 zu ver⸗ theilen. Die ausſcheidenden Aufſichtsrathsmitglieder wurden wieder⸗ gewählt. Rheinſchifffahrt. Am 26. Mai wurden auf der Ruhrorter Börſe folgende Frachten verzeichnet: nach Mainz und Mannheim für große Ladungen 1,06 bis 1,09., nach Frankfurt 1,15 M. und nach Straßburg 1,70 M. für die Tonne bei freiem Schleppem; für große Kohlenladungen nach Rotterdam 0,90 bis 1., nach Brüſſel 2,05 bis 2,20 M. Die Bergſchlepplöhne betragen für die Tonne in eiſernen Kähnen nach St. Goar 0,50., nach Mannheim 0,80., Karlsruhe 1,25., Lauterburg 1,30., Straßburg 2 M. Die Beſchäftigung iſt durchweg geſtiegen. Der Güterverkehr aus den Seehäfen hat ſich beträchtlich gehoben; Rotterdam und Antwerpen ziehen jetzt viel Leerraum aus den Ruhrhäfen und den oberreiniſchen Häfen an. Trotzdem bleibt die Lage des Schiffsfrachtenmarktes feſt. Es wird wieder viel Frucht nach dem Oberrhein bis hinauf nach Straßburg verladen. A. L. Mohr,.⸗G., in Hamburg. Das Jahr 1902 wird im Rechenſchaftsbericht als das ungünſtigſte bezeichnet, das die Margarine⸗Induſtrie jemals durchzumachen hatte. Mehr als ein Dutzend deutſcher Margarinefabriken mußten ihre Betriebe ein⸗ ſtellen. Die Preiſe für die Rohſtoffe, die bereits Ende 1901 eine ganz außerordentliche Höhe erreicht hatten, ſtiegen im vorigen Jahr noch weiter und hielten ſich während des ganzen Jahres auf dem höchſten Punkt, wogegen die Verkaufspreiſe des Erzeugniſſes nur um ein Geringes gegen die des Vorjahres höher zu bringen waren. Die Geſellſchaft arbeitete meiſtens mit Verluſt, wenn ſie auch den Abſatz auf gleicher Höhe mit dem des Vorjahrs hielt. Die Erzeug⸗ niſſe der Kakao⸗ und Chokolade⸗Abtheilung erfuhren eine bedeutende Vermehrung des Abſatzes, die das Endergebniß günſtig beeinflußte. Das Geſchäft in geröſtetem Kaffee entwickelt ſich ſtetig weiter und läßt einen entſprechenden Gewinn. Der Umſatz hat zugenommen. Die Erträge, die das Geſchäft in Kakao, Chokolade und Kaffee im Jahre 1902 ergeben hat, haben nicht ausgereicht, um den Verluſt bei der Herſtellung von Margarine wieder einzuholen, und es er⸗ gibt ſich deshalb ein Betriebsverluſt von 179 852(im Vorjahr 252 Mark Gewinn); dieſer erhöht ſich durch die Abſchreibungen auf Aus⸗ ſtände, Gebäude, Maſchinen u. ſ. w. um 425 380/(gegen 617 969 Mark im Vorjahr) ſowie um 50 000%(i. V.), die für zweifel⸗ hafte Ausſtände zurückgeſtellt werden. Wenn hiervon der Gewinn⸗ vortrag von 1901 mit 252/ ſowie der Beſtand der Rücklage mit 24 466 abgezogen werden, ſo verbleibt ein Verhuſt von Mark 630514, der auf das Jahr 1908 vorzutragen iſt. Kurs blatt der Mannheimer produktenb örſe vom 28. Mai. Weizen hierländ. 17.25—17.50] Mais amer.Mixed „ norddeutſcher 17.25—17.50„Donau „ ruſſ. Azima 17.50—18.—„La Plata „ Ulka 17.25—18.—][ Kohlreps, d. neuer 24.—. „ Theodoſta 18.25—18.50Wicken—.——18.50 „ Saxonska——— Kleeſamendeutſch. 1120.—125.— 12.25—12.40 13.50—13.75 „ Tagaurog 17.25—18.— 11 II 100.—110.— „ rumäniſcher 17.75—18.25„neuerPfälzer——. „ am. Winter 17.75——.—„Luzerne 100.—110.— „ Manitobal—.—.—„ Provene. 110.—115.— „ Walla Walla 18.———.—„Eſparſette 30.——32.— „ Kanſas JI1 17.50——.—[Leinäl mit aß—.——57.50 „ Californier———.— bei Waggon—.——55.50 * „ La Plata, 17.——18.— Rüböl in Faß—.—57.— Kernen 17.50—.—„ bei Waggon—.——54.— Roggen, pfälz⸗ 15.25——.—[ Am. Petroleum Faß „ruſſiſcher—.—44.80 fr. mit 20%% Tara—.——24.— „ rumäniſcher—.———.— „ norddeutſcher 15.10——.— amerik. Am. Petrol. Wagg.—.——23. Am. Petrol. in Eiſt. p. 100konetto verzollt.19.40 Gerſte, hierländ.—.——16.75 Ruſſ. Nobel in Faß———28.— „ Pfälzer 16.75—17.— dto. Wagg.—.——20.80 „ ungariſche—.——U— dto. Ciſt.—.—17.40 Futter 12.75—18.— Ruſf. Meteor in Faß—.——238.— Gerfte rum. Brau——.— dto. Wagg.—.—22.— Hafer, bad. 14.25—15.— dto. Ciſt.—.—18.40 „ruſſiſcher 14.——15.—Ruſſ. gewöhnl.in Faß.——22.10 „norddeutſcher—.—— dto. Wagg.—.——21.19 Hafer, württb. Alpy————. dto. Ciſt.—.——17.50 „ amerik. weißer———.—— Rohſprit, verſteuert—.— 118.— 70er Sprit—.—51.— 90er do. unverſt. 35.——.— 65 5 Nr. 00 0 1 2 23 4 Roggenmehl Nr. 0) 23.— 1 20.—. Getreide preishaltend. Notirungen unverändert. Mannheimer Effektenbörſe vom 28. Mai(Offizieller Bericht.) Die Börſe war heute wenig belebt und kam nur ein Abſchluß in Aktien der Portland⸗Cementwerke Heidelberg zu Stande zum Kurſe von 109,50 Proz. Sonſtiges ohne beſondere Veränderungen. Obligationen. Pfandbriefe. ede 07 Hyp.⸗Bunk. 1902101.— G4%½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ S5n„ alte W. 97 g0 bzlTſtrie rückz. 105% 101.80 G „ unk.1904 48.50 b4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff. 340„ Communal 98.50 Gf u. Seetr. 101.50 G 4½%½ Bad. Anilin⸗u. Sodaf 106.80 G Städte⸗Aulehen. 4% Kleinlein, Heidba. M.—.— ½ Freiburg i. B. 99.90 B3% Bürgl. Braußaus, Bonn 101.50 G 4% Karlsrußher v. F. 18960 90.— G4½% Speyerer Brauhaus 3½% Lahr v. F. 1902 100.— bz] vorm. Gbr. Schultz, Akt.⸗ ** 4% Ludwigshafen von 1900102.60 G] Gef. in Speyer 102.50 G 3½% Ludwfgshafen—.— 44%% Herrenmühle Genz 98.— 190 102.25 C4½% Manheimer Dampf⸗ 345 9% 8 99.— E ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 108.30 G 4% Mannheimer Obl. 1901,03.2 Gf4%%% Mannh. Lagerhaus⸗ 4 9ů⁰ 1 I 1900/03.50 G Geſollſchaft 108.— 3 1885 00.30 64%½ Speyerer Ziegelwerke 102.75 G 325„ 18880U00.80 Gl4%% Sſüidd. Drahtindu⸗ 3— 0„ 1895100.30 G ſtrie Waldhof⸗Mannheim 101.25 G 3˙ 1⁰* N0 a„ 1898 100.30[%½ Verein chem. Fabriken 3¼% Pirmaſenſer ſichtsrath ausgeſchieden ſind die Herren Direktoren J. Neuberth! 96.— 64% Zellſtofffabrit Waldhoſ 104.60 bz . crgnn r cc — r eeee . 1 K Mannbeim, 28 Mat. General⸗Anzeiger. Banken. Badiſche Bank Ered.⸗u. Deph., Zörck. Gewbk. Sveyer 50% E Oberrhein. Bank Pfälz. Bank Pfälz. Hyr.⸗Bauk Mfüz. Sp.⸗U. Kdh. Land. Abeinſſche Credithan! Mßiein. Hyv.⸗Bank Südd. Bank Eiſeubahnen. Pfälz Ludwiasbahn Marbaßn Nordhahn Heilbr. Straßenbahn Chem. Iuduſtrie. .⸗G. f. chem. nduffr Bed. Anil. u. Sodafb Chem. Nb. Goldenbre Verein chem. Faßbriken Verein D. Oelfork. Wſt..⸗W. Stamm „„dborzng Brauereien. Bad, Brauerei Binger Aktienbierhr. Durl. Hof vin. Hagen Eichbaum⸗Brauerei Eleſbr. Rüßhl, Worms Ganters Br. Freibur; Kleinlein, Heidellerg Homb. Meſſerſchmitt Ludwigshf. Brauerei Mannh. Aktienbr. Pfalzbr. Geiſel Wohl Brauer. Sinner Frankfurter Eſſettenborſe. Aktien. Geld 118.50 190.50 96.7. 700107 6% 190 20 138.50 195.— 102.40 231.— 144.— 139.— 119.— 500Ver. Speyr. Br. Schroedl, Sdelba. „Schwartz, Syeyer „Rftter Schwetzing. „S. Meltz Speyer „ Storch, Sick„ „ Werger, Worms Morms, Nr v. Oerta⸗ Uflz. Preßh. u. Spfbr. Transport it. Verſicherung. R..⸗G. Nhſch. Seetr. Mannh. Damyfſchl. Lagerhaus Rh. u. Seeſchiff ⸗Geſ. Bad. Nücck⸗ u. Mito. „ Schffff.⸗Aſſec. Continental, Verf. Mannh. Verſicherung Oberrh. Verſ.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verſ Induſtrie. AMet.⸗Geſ. f. Seflind. Dingler'ſche Mſchfbr Emaillirfbr. Kirrwell. Emailw. Mafkammer Fttlinger Spinneret Hſittenh. Spinneref Nähmfbr. Haid u. Neu 50Nannb. Gum.⸗u. Asb Iggersh. Spinnerei Bfälz. Näh. u. Fahr. 7 Portl.⸗Cement Heidlb Verein. Freib Ziegelw Ziegelw. Zellſtofff. Waldhof Zuckerf. Waghäuſel —.— 232.25 80.50 (Pribar⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, Deutſche Renten beſſer bezahlt. Bulgaren beſſer bezahlt. nier bevorzugt und anſcheinend höher. Türken beliebt, da die Aufgabe des Irade nun doch heſchränkt. ter Nachfrage. Jahrgängen. 28. Mai. Portugieſen feſt. Rumänier feſt in allen Der Verkehr war heute Italiener in erneu⸗ Spa⸗ unmittelbar bevorſtehen ſoll. Mexikaner durch Glattſtellungen billiger erhältlich; auch wirkte der Rückgang des Silbers mit. Lombard⸗ ⸗Aktien und Prioritäten matter. Bahnen vernachläſſigt. Montan in einigen Nummern beſſer bezahlt, durchweg ſtill. Prinz Hein trich⸗Bahn gut Geld. Schluß⸗Kur ſe. Telegramm der Continental⸗Telegrapheu⸗Compaguie.) Reichsbank⸗Diskont 3¼ Prozent. Wechſel. in Kurze Sicht Reichsmark Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs Amſterdam bfl. 1003— 168.65 168.65— Belgien.. Fr. 1003— 81.025 81.016— Italien... Le. 1005—81.20 81.216—— London.„Eſt. 13— 20.45 20.442— Madrid.. Pſf. 100——— New⸗Nork.Dll. 100— 805 Paris. Fr. 1003—81.216 31.283— Schweißz Fr. 1003½ 81.275 81.288— Petersbide.⸗R. 100——— Trieſt.. r. 100———— Wien 1003½ 85.25 35.266— B—— 85 Staatspapiere. A. Deutſche. 28. * 1* Pr Staats⸗Anl. 2„. 64, Bad. St. Oblfl 9405„ M. 51„„1900, 4 bad. St.. bayer. G.„B.„A. 4 Heſſen 3 Gr. Heſſ. St.⸗A von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Aus ländiſche. 5 90er Griechen Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh. Heidelb. Cementw. Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Verein chem. Fabrik Chem.Werke Albert Aceumul.⸗F. Hagen Aee. Böſe, Berlin Allg. Elek.⸗Geſellſch Helios„ 5 Schuckert 5 Lahmeyer Allg..⸗G. Siemens Lederw. St. Ingbert Bochumer Zuderus Concordia Gelſenkirchner Harpener Gudwt.„Bexbacher Marienburg.⸗Mlw. Paalt Maxbahn Pfälz. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗Geſ. Hamburger Packel Nordd. Oeſt.⸗Ung Aktien deutſcher und 102.30 102.45 40 90 80.90 109.50 439.70 220— 359.50 249.50 198.50 146.— 45.— 180.— 94.50 88.— 189.80 76.50 rgwerk 175— 111.70 300.25 178.50 ausländiſcher Transport 231.50 72.40 144.— 39.25 123.50 106.— 101 5⁰ 145.10 5 Mexikaner Auß. gefragt, 190 3 italien. Rente 5 Oeſterr. Goldr. 4˙/ Oeſt. Silberr. 47/ Oeſt. Papierr. 4½ Portg. St.⸗Anl. 3 dto. äuß. 4 Ruſſen von 1880 Aruff. Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit. D. 4 Ungar. Goldrente 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 4 Egypter unifieirte 35 inn. 4½ Ebineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 3 Türkiſche Looſe Parkakt. Zweibr. Eichbaum Mannh. Seilinduſtrie Wolff Weltz z. S. Speyer Walzmäble Judw. Fahrradw. Kleyer Maſch. Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Schnellprf. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Bwllſp Lampertsm. Spin. Web. Hüttenh ellſtoff Waldhof Cementf. Karlſtadt Friedrichsh. Bergb. „Aktien. Weſterr. Alkali ⸗A. Oberſchl. Eiſenakt. Ver. e Deutſch. duxemb. V Oeſterr. Lit. B. Gotthardbahn Jura⸗Simplon 8 Centralb. Schweiz. Nordoſtb. Ver. Schwz. Babnen Ital Mittelmeerb. 2½—3 Monate Heut,Kurs 28 108.70 25 103.— 100.55 50.25 31.90 100.70 89.70 30.90 101 60 95.— 108.80 101.50 92.75 91.40 70 154.70 180.40 114.20 168.70 — 107.20 129.50 129.50 40 191 40 106.— 191.90 — 160.— 119.80 225 50 26.40 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Oup.⸗Pfdb. 0% F. K. V. Pfdbr.0ß 1„ 1910 1909 Hyp. Pfob. 9% 0 70% Pr. Bod.⸗Er. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl 54%% Pf. B Pr.O. 4% H4h. Pf. Br. 1902 44%„„ 310 Rh. S. B..O 30/ Sttsgar. It. Eif. ½% Pr. Pfbr..1905 52½„„„1908 4%„„„ 190⸗ 5 31½ 5„KbdO. 4½% Rbein. Weſtf. .⸗C.⸗B. 1910 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 101.40 101.40 102.— 101.65 99.10 96.55 102.40 109.80 100.70 101.40 101.40 102.— 101.60 99.10 96.55 102 35 100,50 100.60 102.60 97.40 98.40 98.50 70.25 96.80 97.— 102.— 102.— 96.10 102.70 108.25 38 Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk. Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% PrCtr. Pfd. v. 9 4%„„ 98 unk. 09 4%„ Pfdbr..0 unk. 10 4%„ Pfdbr..03 unk. 12 359— Pfdbr..86 89 u. 94 31½%„ Pfd. 96/06 4%„ Com.⸗Obl. v. OL,unk. 10 3%„ Com.⸗Obl. .87, unk.91 3„Com.⸗Obl. v. 96006 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. Badiſche Bank Berliner Bank Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Diskonto⸗Commd. Deutſche Gen.⸗Bk. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Oberrhein. Bank 152.20 209.40 Oeſterr.⸗Ung. Bank 118.30 93.10 154.10 186.70 186.10 152 20 118.25 92.80 154 10 186.90 208.60 185.40 100.— 147.25 198.80 141.80 119 50 97— 118.30 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kredithank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſ.⸗ Geſellſchaft Privat⸗Diskont 3/1 Prozent. Frankfurt a.., 28. Mai. 100.75 97.75 100.75 101.40 103.40 103.50 108.70 97.70 98.— 105.40 100.— 100.70 103.— 209.70 107.90 190.20 188.50 190.— 124.— 101.90 121.80 105.55 111.35 4 18.— 100.75 97.75 100.75 101.— 108.40 108.50 108.70 97.70 98.— 100.— 100.70 108.— 208.50 107.90 190.50 188.50 190.— 123.75 101.90 121.— 105.55 118.70 418.— 208.80, Staats⸗ bahn 145.40, Lombarden 14.10, Ggypter—.—, 4% ung. Goldrente 101.85, Gotthardbahn 189.50, Disconto⸗Commandit 185 30, Laura 216.—, Gelſenkirchen 175.75, Darmſtädter—.— 154—,„Dresdener Bank 147.70, Deutſche Bank 208. 70, Bochumer 174.80, Tendenz: ruhig. Northern— Alles per Juni. Handelsgeſellf chaft Nachbörſe. Kreditaktien 208 70, Stadtsbahn 145.25, 14 20, Disconto⸗Commandit 185.40. Berliner Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigern) W. Berlin, 28. Mai. Die Börſe eröffnete nicht einheit⸗ lich. Der nicht unfreundliche Bericht des„Iron Age“ bezüglich der Lage des Stahltruſt vermochte keinen günſtigen Eindruck zu machen wegen mangelnder Klarheit über dortige Sikuation. Der Montanmarkt war in Kohlenaktien relativ behauptet, in Hütten⸗ Aktien ſchwach. Bankenmarkt zumeiſt niedriger. Credit⸗Aktien gedrückt. bahn gedrückt. Schifffahrtsaktien ruhig. Heimiſche Fonds feſter auf gute Käufe. Spanier und Türken feſt auf Anregungen von Paris. Chineſen gut preis⸗ haltend. Bahnen zumeiſt behauptet. Italiener feſt. Staats⸗ Im weiteren Ver⸗ laufe Banken unverändert. Montan abbröckelnd. Fonds und Bahnen unverändert. den meiſten Märkten ſehr ſtill, doch Kurſe ſtetig. Bahn etwas anziehend. werthe behauptet. ſtunde anhaltend ſtill. Kurſe kaum verändert. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde in Transvaal⸗ Montanwerthe preishaltend. Truſt⸗Dynamit 152. In dritter Börſen⸗ Lokal⸗ Ultimogeld 373 nach 4. Der erleichterte Geldſtand machte keinen Eindruck. Die Börſe verhielt ſich abwartend. In Induſtriewerthen des Kaſſa⸗ marktes ſpäter äußerſt geringer Verkehr. hauptet. Berlin, 28. Ruſſennoten Ruſſ. Anl. 1902 3½ o% Reichsanl. 9% Reichsanleihe 3½¼ Bd. Si.⸗Obl. 00 4 Bad. St.⸗A. 34½%% Bayern Bpr. ſächſ. Rente 4 Heſſen 3 Heſſen Italtener 1860er Looſe Lübeck⸗Büchener Martenburger Oſtpr. Südbahn Staatsbahn⸗Aktien Lombarden Canada Paelfte. Sh. Heidelb. Str.& B. B. Kreditaktien Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bankak. Disc. Comm. Aktten Dresdener Bank Credit⸗Aktien Staatsbahn Berliner Produktenböͤrſe. *Berlin, 28. Mai. Produktenbörſe. Maf. 186.70 147.70 Schlußcourſe. 216.15 102.20 91.80 100.80 101.— 90.10 106.10 90.30 103.70 154.90 164.— 145.50 14.10 124.50 908.70 154.— 188.50 208.70 185.40 147.50 (Tel.) Letpziger Bank Berg⸗Märk. Bank Pr. Hyp.⸗Aet.⸗B. D. Grundſchuld⸗B. Dynamit Truſt —.— Bochumer Conſolidation Dortmunder Unton Gelſenkirchener Harpener Hibernig Laurahütte Wurm⸗Repier Sbelt Schalk, G. u. H⸗V. Elekt. Hicht u. Kraft Weſterr Alkaliw. Aſchersleben Al. W. Steinz. Friedrichsf. Hanſa Dampfſchiff. Wollkämmerei⸗Ak. 4 Pfbr. Rh. W. BCr. Mannh.⸗Rh. Tr. Kannengießer Hörder Bergw. .7⁰ 185.— 154.80 175.50 367.50 78.90 176.10 178.50 175.80 216.50 126.90 404.— 103.— 913.— 150.90 266.—2 101.90 67.— 111.50 Kurſe zumeiſt be⸗ Später war die Tendenz ſchwächer auf Paris. tinier feſt auf London. .70 155.28 151. 80 174.40 366.50 78.60 175.50 178.40 175.50 215.40 187.80 Privat⸗Diskont 3½%, W. Berlin, 28. Mai.(Telegr.) Nachbörſe. 209.100208.60 145.70145.50 Lombarden Diskonto⸗Comm. 14.50 14.90 185.20 185.40 Die feſteren amerikaniſchen Berichte wurden in ihrer Wirkung auf den hieſigen Verkehr durch das fruchtbare Wetter, ſowie nachgebendes ruſſiſches Angebot paraliſirt. Die Tendenz war willig. ½ niedriger bis ½ höher, Roggen ½ niedriger bis unverändert. Hafer, Mais und Rüböl willig. Spiritus nicht gehandelt. Wetter: ſchön. Berlin, 28. Mai. (Telegramm.) Weizen (Produktenbörſe. Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) Weizen per Mai Rer! per Septbr. Roggen per Maii: „„ 2 per Septbr.. Ha fer per Mai 0 9* Per u! Mais per Mai!'! per Oktbr. 0 pver Januar 4 Spiritus 70er loeo** Sid enmeh!l! „ „„„„„%„„%%%„„„„„„„ 27. 167.75 166.50 162.75 135.50 138.— 189.— 25„%%U5—„%„%„„%„„%„ 128— — 8 Peſt, 28. Mai. Welzen per April 5„ Mat 1„ Oktbr. Roggen per April 5„ Oktbr. Hafer per Mai „ Oktbr. Mats per Mai „ Juli Rübbl per Nov. Kohlraps per Aug. Li verpool, 28. Mai. Wetzen per Juli 105.40 per Sept. Mais per Juli per Sept. (Telegramm.) Geireidemarkt. 000 0 0⁰ 758 Wetter: Schön. (Anfangskurſe.) WNew⸗Pork, 28. Mai. ae Aufeude Weizen per Jult Richne Preis 1010 1* Mafs 2 * Baumwolle per t Augr: 52 2J 11.27 W Chicago, 28. Mai. Galene„ee Welzen per Juli ene Preis 10 * Maks 0 5 * 17 2 5 per Juli 28. Mai. Antwerpen, 28. Mai. Schmalz. egume 109.——107.—. A der 28. Mai. Santos per Mai——, per Sept. 26½. Antwerpen, 25. Mai. höchſter Schmalz per Juli gaffe.. Kafſee 99905 et 74— 18 174 ½. ſtetig Kaffee Jantos 9 15 914% 8 2 1. per 85 15 per März 34 Agtwnde en, 28. Mai. Ser p. Mal 20% per ouneg 20½, per Okt.⸗Nov.⸗Dez. 2 Banmwolle und Petroleum. Bremen, 28. Mai. Petroleum. Standard white 100— Baumwolle 59.75. Ruhig. Antwerpen, 28. Mai. Petroleum: Schlußkurſe. Raff. Alps⸗ 8 doer 21—, per Juni 21½ per Juli⸗Auguſt Juli Auktion 76—. Glasgow, 28. Mai. Warrants per Kaſſa——, per M per Monat 46/½2. London, 28. Mai. 3 Monate 59..3, feſt. Monate 127..——„ Queckſilber—. * Selbſtmordverſuch. Heute Nachmittag hat ſich in der Nähe der Wirthſchaft zur„Jägerluſt“ an der Seckenheimerſtraße der Tag⸗ wohnhaft Mittelſtraße—10, in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht zwei Schüſſe in die Stirne beigebracht wurde ſchwer verletzt nach dem Allg. Krankenhaus verbracht löhner Philipp Litzel, Schifffahrts⸗Nachrichten. * Deutſche Kohlenſäure⸗ Geſelſchaft n m. b.., Berlin. In* 26. d. M. ſtattgehabten Geſellſchafter⸗Verſammlung der Heniſth Kohlenſäure⸗Geſellſchaft konnte zwar deren ſofortige Auflöſung beſchloſſen werden, weil nur 60 Proz. der abgegebenen Stimmen f dieſelbe waren, während das Geſetz 9% Majorität vorſchreibt, do erklärte die nummeriſche Maforität die Auflöſung der Geſellſchaft⸗ geſtützt auf Paragr. 61 des Geſetzes über die Geſellſchaften mit ſchränkter Haftung, auf gerichtlichem Wege erkämpfen zu wollen. Die Klage wird ſofort erhoben werden, damit ſie möglichſt vor den Gerichtsferien erledigt werden kann. Eiſen und Metalle. Amſerd am, 28. Mai. Zinn Banca loco 77½¼, guun Baneg e Roheiſen mixed numbers —.—. Cleveland, 28. Mai.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 40h ſ Kupfer p. Kaſſa 60.12.8, Kupfer p. Kaſſa 129..—, 81 — Blei ſpaniſch 11.13.9, Blei engliſch 12.—.0, träge, Zink gewöhnlich 20.15.0, Zink ſpenial 21..0, 9 8 Mannheimer Hafenverkehr vom 27, Mai. Schlffer ev. Kav. Senftleher Fr. Kath. Schnelder 8 Burk Roßmüller Hilgert Namsbott Vrinten Pretoria immermann Maria rieſter Blktor Emanuel Jutjahr Eliſabet Müller 15 55 Bretzer Maxtin Reinmuth Gnſtab Gerlach Marſa Breehm Einigkeit Hornig Engelberger Marx 7 Kramb Blüm 3 Grehl Friedericke Gehweiler Merkn Schneider rledrich Junker liſabeth Schmitt Germania Ott Matia Hauck Baumann 9 Schmitt errmann Iruber Katharina Hafenbeziri(. Schiff Induſtrie 9 Grtünwinkel 3 Anna Charlotte bezirk III. Badenla 5 Amſterdam Magbalena Hafenbezirk J. Hafenbeziet VII. Morgenſtern Vater Rhein gadung Bauholz Stückgut lex— Getrelde Steinſalz 21155 Koblen Getreide Salz Kohlen 7 Backſteine Kles Kohlen Hauſteine Berantwortlich für Politik: Chefredakteur Wr. Paul Harmsz für Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller, 5 für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtmann, für den Inſeratentheil: und Verlag der 79 oaa Karl Apfel. Buchdruckerei 5 54 ſtetig 0 00 6 41 ſtetig 12 50 matt 45 45% träge .90 .40 Backſteine 300 Hemden⸗ 6. Seite. General⸗Anzeiger. Wrüüimthermt, 20. ren. Die eiſerne Diszeplin. Nach dem Engliſchen von W. Woodgate. (Nachdruck verboten.) Die dritte Schwadron war fertig zum Aufſitzen. In den hinteren Kolonnen drängten ſich noch Pferd und Reiter durch⸗ einander, aber wenige Augenblicke ſpäter hatte jeder Mann ſeinen Gaul an der Kandare. O Oberſt William Lowell befehligte das Regiment, er war 8 noch jung, aber trotzdem nach der Rang⸗ liſte der älteſte der Offiziere, welche dem Regiment noch übrig eblieben waren. Die Kugeln der Feinde hatten arg unter den älteren Kameraden aufgeräumt. Oberſt William Lowell brauchte jetzt nur das letzte Signal geben zu laſſen, den Degen in die Luft zu ſtrecken, und die dritte Schwadron jagte in den Todesritt. Da fiel der Blick des Oberſten auf den Führer der Schwa⸗ dron, den Leutnant Newil. Der ſtand auf dem rechten Flügel ſeiner Leute, etwa acht Schritte Abſtand vor der Front. Sein „Ajax“, ein wundervoller Hengſt, blähte die Nüſtern, ſtampfte mit ſeinen geſchmeidigen Beinen den Sand und ſpitzte die Ohren. Von drüben her war das Donnern der Kanonen und das Ge⸗ kläff des Gewehrfeuers deutlich zu vernehmen. Es war ein prächtiger Anblick, dieſe braven Reiter zu ſehen. Faſt unbeweglich ſtanden ſie neben ihren Pferden, ihr Auge ver⸗ ſchleiert, eoren, ſchweifte in weite Fernen, es lag eine gewiſſe Theilnahmsl oſigkeit in all dieſen Blicken, deren Offenheit gebannt war durch die Fuchtel der eiſernen Disciplin. Der Gaul des Leutnants Newil ſtand wie aus Bronze gegoſſen da—, nur wenn das Geklatſch einer explodirenden Granate an ſein Ohr drang, überlief ein leichter Schauer ſein glänzendes Fell. Seine Nerven zuckten Vor der Schwadron lag eine grünende Anhöhe mit breit⸗ äſtigen Bäumen. Dann war ein kleines Thal ſichtbar, nur des⸗ Halb, weil ſich hinter dieſem die Gebirge thürmten. Aufſitzen“, kommandirte Oberſt Lowell,„Herr Leutnant Newil. Mit dnen Schwung ſaß der im Sattel. 5 75 dritte Schwadron ritt die Anhöhe hinauf, in das Thal ina Oberſt Lowell ſchickte die erſte und zweite Schwadron in die Alarmquartiere zurück. Dann haſtete er auf ſein Pferd und folgte der dritten Schwadron. Von drüben her war das Toben eines furchtbaren Geſchütz⸗ kampfes vernehmbar. Der Oberſt gab ſeinem Pferde die Sporen. vorwärts. „Halten, Herr Leutnant Newil, halten...“, rief er. Der Leutnant hatte verſtanden, er hob die 11555 die Schwa⸗ dron ſtand Pferd an Pferd. Durch das grünende Thal ſchlängelte ſich ein Bächlein, ſeine Ufer waren bewachſen mit Blumen— hätte nicht der Tritt der Das galoppirte Pferdehufe die Stille unterbrochen, hätte man glauben können, im tiefſten Frieden zu leben. Und dabei zerſchmetterten Granaten die Felſen, welche ſo nahe lagen, daß man ſie mit der Hand hätte greifen tönnen. Leutnant Newil wußte genau ſo, wie jeder ſeiner Huſaren, daß es nur einer halben Schwenkung nach links bedurfte, um drüben“ zu ſein.„Drüben“— wo ſie ein Kartätſchenhagel er⸗ wartete, wo ein Kugelregen auf ſie niederpraſſeln würde.. nicht ein Mann würde lebend davonkommen. Der Oberſt brauchte jetzt nur den Befehl zum Angriff zu ertheilen. Aber der zögerte einen Augenblick Der Leutnant zügelte ſein Pferd. Vor ihm der blühende Wieſengrund, in ihm ein Herzeleid, das er vergeblich zum Schwei⸗ gen zu bringen verſuchte! Seine Attacke gegen einen unſichtbaxen Feind war zwecklos, er ſtand vor dem Todesritt, denn dieſem Geſchoßhagel konnte keine Schwadron Stand halten. Einige Verwundete Würden ſchei im günſtigſten Falle zurückſchleppen mit blieben. zerſchoſſenen Gliedern. Die Anderen mußten die Ehre ihres Vaterlandes mit ihrem Leben bezahlen. 55 Newil taſtete an dem aufgeſchlagenen Aermel ſeiner Khaki⸗ Uniform. Da kniſterte noch der kleine Papierſtreifen, der ihm die Ordre überbracht hatte:„Die dritte Huſaren⸗Schwadron hat um jeden Preis den Rückzug der Batterien zu decken und den des 34. Bataillons, welche eine Rekognoscirung gegen den Feind unternommen haben.“ „Um jeden Preis— das war deutlich genug! Wenn alſo der Oberſt befahl:„Formiren zur Attacke— Trab, Trab“, dann mußte er ſeinen Säbel ſchwenken für die Ehre Großbritanniens und der im Rückzug befindlichen Söhne des ſtolzen England. Das verſtand ſich natürlich für einen Offizier von ſelbſt, aber nebenbei iſt doch der Offizier auch Menſch. Er, der Leutnant Newil, fühlte ſich in dieſer ſchweren Stunde plötzlich mehr als Menſch, denn als Offizier. Er dachte an ſeine„Daiſy“, das reizendſte Kind im Schloßbezirk Northumberland. Er liebte Daiſy mit der ganzen Kraft ſeines Herzens, vielleicht hätte er auch vor dem Abmarſch das Jawort haben können, wenn nicht der jetzige Oberſt Lowell... O, wie haßte er dieſen Menſchen, den einzigen Rivalen, um die Liebe Daiſys, den er als ebenbürtig anerkennen mußte! Nun hatte ſein Rivale ſein Schickſal in der Hand. Er konnte ihn in den Tod jagen, ein Ruf, ein Kommando genügte — die eiſerne Disziplin duldete keinen Widerſpruch. Der Leutnant ſeuzte tief. „Aber, Herr Leutnant“, flüſterte ihm der Horniſt zu,„ſo ſchwer wird mir ja der Abſchied vom Leben gar nicht“. „Haſt recht, mein Burſche“, gab der Leutnant zurück“,„aber weißt Du, wenn Du mich todt auf dem Schlachtfelde findeſt, dann nimm meine Brieftaſche und beſorge ſie an die Adreſſe, die darin enthalten iſt.“ „Komme ich lebend davon“, nickte der Horniſt,„werde ich Ihren letzten Wunſch erfüllen. Aber— wer weiß— ſchickt uns der Oberſt vor, ſind wir ja Alle verloren.“ —— Der Oberſt ſaß ſcheinbar unbeweglich auf ſeinem Pferde. Aber ſeine unruhig flackernden Augen ſtreiften doch die Gruppe da vor ihm. Seine Gedanten fuhren wild durcheinander, er mußte ſich mit aller Selbſtbeherrſchung zur Ruhe zwingen. Da vorn alſo— das war der Leutnant Newil und er war der Oberſt Lowell. Wenn der Oberſt befahl, mußte der Leutnant gehorchen... Das iſt eben die eiſerne Disziplin. Ja, dieſen Newil haßte er, den hatte er ſchon gehaßt von jeher. Hier, in der Sonnengluth, der Heimath weit entfernt, tauchte ſeine Jugend vor ihm auf. Seine Jugend von der Schulzeit an bis zu ſeinem Eintritt in die Armee. Auf dem College ſchon, im Wettrudern, im Fußballſpiel, auf den Bällen— überall hätte ihn Newil ausgeſtochen, er war zu jeder Zeit und zu allen Gelegenheiten Sieger über ihn ge⸗ Jetzt auch in der Liebe— bei Daiſy Dieſer Name barg all die Jugendträume des Oberſten. In dem Gedanken an das liebliche Geſchöpf, das er einſtmals zum Altar zu führen gedachte, durchrüttelte ihn ein leichter Froſt— ſein Pferd ſprang erſchrocken zur Seite. Ja, es war ſchon ſo weit, zum Altar ſollte er ſeine Liebe führen. Da. natürlich, da war dieſer Kerl gekommen, dieſer. der Oberſt biß die Zähne aufeinander——, dieſer Newil, und hatte ihm ſeine Braut abſpenſtig gemacht. Ja, ja, es war dieſer ſelbe Newil, der da vor ihm ſeine Schwadron befehligen ſollte. Kam der mit heilen Gliedern nach England zurück, dann leb' wohl, Daiſy!“ Aber es lag ja in ſeiner Hand, den Menſchen unſchädlich zu machen. Er brauchte nur ſeinen Säbel zu ziehen und das Signal zum Angriff zu geben. Der Leutnant mußte gehorchen, er war ja ſein Untergebener! Drüben ſchien ein furchtbarer Kampf zu toben, der Geſchütz⸗ donner erſchütterte die Luft. Die Pferde wurden ſteug, ſie werkten inſinttid, daß ſie feindlichen Gewalten entgegengetrieben werden ſollten. So vertraut ſie mit ihren Reitern waren hegten ſie doch Mißtrauen gegen dieſe, weil auch ſie das Schres⸗ liche, den Maſſenmord, vor ausahnten. Dazu glühte die Sonne über dieſes Gewirr von Menſchen und Thieren! Der Oberſt trocknete ſich den Schweiß von der Stirn, der in großen Tropfen auf die Uniform herablief. Eigentlich hatte er alle Urſache, ſich zu freuen. Und wirklich, er freute ſich auch. In ſeiner Hand lag jetzt das Schickſal ſeines Rivalen. Wenn er jetzt den Befehl gab, brauchte er ſich nie viſſensbiſſe zu machen, er hatte keinerlei r gehorchte lediglich ſeinem Befehl aten iſt der Befehl heilig. Er kalkulirte: fällt Newil, und das iſt ganz ſicher dann ſteht ſeiner Heirath mit Daiſy nichts mehr entgegen. Er mußte ſeinen Korkhelm lüften. Nicht wegen der Sonnen⸗ gluth allein, e weil es ihm da drinnen, auf der Bruſt, im Herzen, auch ſo ſiedend heiß emporſtieg. Er ſah ſeinen Rivalen auf der Vedendg des Herrenhauſes ſitz zen, das eigentlich ihm Bruſt ſ eines Nebenbuhlers ſchmiegte, an die Bruſt, die eigentlich die ſeine hätte ſein müſſen. Sein war nicht nur das Herrenhaus, ſein war auch Daiſy mit ihrem blonden Köpfchen, ihren friſchen Lippen—— Krach— Krr— klatſch— eine zerſplitterte auf dem Nalskegel und ſandte Geröll⸗Lawinen nach rechts und links. Der Oberſt wurde jäh aus ſeinem Traume emporgerüttelt. Noch einmal durchzuckte beahnlſch ein Gedanke ſein Hirn: Er hatte das Recht, ſeinen Nebenbuhler„wegblaſen“ zu laſſen— kein Menſch kümmerte ſich hier um einen Todten und Verwunde⸗ ten mehr oder weniger. Dann freilich Oho.., dann würde ſicher Daiſy die Geſtalt ihres im Kampfe gefallenen Bräutigams vergöttern. Der Gedanke an ſeine Heldenthaten würden ſich für immer in ihrem Herzen feſt⸗ graben. Dann ſtände er da als— als— nun ja, als Feigling! Der Oberſt preßte die Zähne aufeinander und ſtreckte die Füße feſter in die Bügel. Er war doch kein gemeiner Kerl, und wenn er nach der Ordre gehandelt hätte, wäre ſchließlich doch ein Verdacht auf ihn gefallen. Wiederum platzte auf dem Kopje eine Granate Oberſt Lowell zwang ſein Pferd zu einer Biegung nach rechts. Das ſtapfte nach aer Stelle, wo Leutnant Newil hielt. Der ſalutirte. ruhiger, klarer Stimme:„Herr Leutnant, ich werde ſelbſt die Attacke reiten. Tragen Sie Sorge für einen geordneten Rückzug.“ Leutnant Newil widerſprach.„Nach meinem Befehl habe ich den Angriff mit der dritten Schwadron auszuführen“, meinte er. „Ich habe neuere Befehle“, unterbrach ihn, der Oberſt,„alſo marſch zurück zu den andern Schwadronen Der Leutnant zögerte.„Was ſoll das heißeng⸗ ſchrie ihn der Oberſt an.„Wiſſen Sie nicht, was Disziplin iſt? Rückwärts, befehle ich Ihnen, rückwärts... hinein in Ihr Glück, Ihr Lebefrr Er zog grüßend den Degen, ſetzte ſich an die Spitze der Schwadron Und unter dem Donner 5 Pferdehufe bog die Reiter⸗ maſſe rechts ab. Das Getöſe eines entſetzlichen Feuergefechtes wurde hörbar— die Reiter und zuerſt ihr Führer wurden nieder⸗ gemäht Der Leutnant wandte ſein Pferd, die eiſerne Disziplin zwang ihn, dem„Befehl“ Folge zu leiſten. Aber ſollte er denn don der Großmuth ſeines Gegners abhängig ſein? Der wollte ihn beſchämen Er griff in die Zügel. Das Pferd ſtand. Er nahm ſeinen Revolver aus dem Futteral und liebkoſte den Kopf ſeines treuen Thieres. Das blähte die Nüſtern. ein Knall, es ſtürzte wie vom Blitz erſchlagen nieder. Noch ein Knall—— und quer über dem Pferdeleib brach der Leutnant todt zuſammen. — uſlige Ecke. Redeblüthe.„.. Denn zu jenen Zeiten, meine Herren, bilbeten die See räuber die größte Lann d plage!“(Luſt..) Einſt.„Iſt Dein Zukünftiger blond oder ſchwarze“— „Er iſt blond— geweſen.“(Luſt. W. Klinik!! Zu ſolid. Herr:„Der Sonnenaufgang heute früh war grandios. Haben Sie ihn auch geſehen?“— Student:„Sonnen⸗ aufgang? Nein, um dieſe Zeit bin ich nicht mehr auf.“(Dorfb.) Immer derſelbe. Poſtbeamter(als ein Dienſtmann ſeinen bezechten nach Hauſe bringt): Was kriegen Sdeun ert 9—— Galgenhumor. Der Schweizer⸗Ede iſt wegen fünf⸗ fachen Mordes fünfmal zum Tode verurtheilt.— Am Abende vor der Hinrichtung fragt ihn der Pfarrer, ob er noch einen be⸗ ſonderen Wunſch habe.„Ich möcht ſchön bitten, Herr Pfarrer“, antwortet Ede,„daß ich nur ein m al geköpft werde!“(Fl. Bl.) ——— Fiue jg. Frau, die in beſſ.Häuſern Jged. hat, immt d. Tag üb Aus⸗ hilfsſt.an. Amexikauerſtr⸗ 39,t.gzzeb Heprüfte Frankenpflcgeri Planken P 4, 2, 3 Tt. Schlechtſitzende u. defekte hemden werden mit neuen Ein⸗ ſätzen, Hals⸗ und Armbindchen verſehen und unter Garantie für vorzügliches Paſſen von einer Hemdenfabrik 90 0 berechnet zugeſtellt.— Tadelloſe 100 gung nach Maaß. SENS TEIN VOSLERAG Aunoncen— Expedition 8. MRNNLIEINA. E 2 18. Annonen annahme kür aſis Zeitan- gen des In--gusleagd eskenenschlsgs⸗Annongen Entwarkes Katslogezgbetts Für leichtere Comptoir⸗ arbeiten wird per 1. Juli ev. früher ein jüngeres aufge⸗ wecktes Fräulein aus anſtändiger Familie ge⸗ ſucht, welch perfektMaſchinen⸗ chreiben kann und hübſche ERSPARNIS an Kosten, Zeit und Arbeit erzielt man bei Aufgabe von Annoncen für Zeitungen, Zeitschriften ete. durch die Annoncen-Expedition Rudolf Mosse MANNHEIMͤ, Heidelbergerstrasse O 6, 6 Losten-Anschlage Annoncem · Hutiourſe Kataloge gratis empſiehlt ſich und übermimmt auch Nachtwache. 2758b 4. Querſtr. 17, 2. Stock. eneen 42 elue Werkſtatt oder Magazin ſoſort zu vermiethen. 34730 Fabrikgebäude, dreiſt unte elhe m. Maſchinen⸗ bhaus, eleeir. Anſchluß, Waſſer⸗ leitung, Dampfheizungseinricht, Centralpunkt, Halteſtelle, Neckar⸗ vornadt baldigſt 51 vermiethen. E 25 25—— 0 5 16 e vier ) Zim., Küche nebſt Zubehör zu vermiethen. 70⁵² 3 Zimmer u. Kitche, part., nen hergerichtet, 2 Zimmer lt. Küche part., zuſammen, auch für Ge⸗ ſchäftszwecke paſſend, da große Einigyrt. 7004 Näheres Rheinauſtr. 6, 3. St. aubere Handſchrift ſchreibt. Angepote mit Gehaltsan⸗ ſprüche u. Zeugnißabſchriften Unter No. 3472b an Haaſen⸗ ſtein& Bogler, E 2, 18. Geſchäftsl. u. Handw., w. i. Zahlungsſchwierigkeſt geratheni ſind, erh. Ausk. u. 0 Auch Darl. pe Ufr. u. G. 61190b a. Haaſen⸗ ine Friſenſe empfiehlt ſich Mar 80 A. el 6 den Damen. 34515 aunkeim 2, 23. 4. Stock. Schdues Danen mden Nüffahſſte unt. trengſter Discretion bei Borzüglich erheldeng billig zu verkaufen. 8475 Ur. Walther Rirſch, 12.— ün uge aeae für einen gang aren Artikel über Kayser- Rad ſind ſtets zu haben, bei: das Süugerfeſt geſucht, zu melden U 4, 13, 1 Tr. lks.— Mehrerekleinere Wohnnng früher Portland⸗Cementfabrik, zu vermiethen. 3201b Näh. Dalbergſtr. 24, part. I bübf 6(am Vahnh. 9,½2 D. 1 ibſch inbl. Zim. zu v. ggob Ronlen. Tücht. Kaufmann, ſeit Jahren d Zim zu berm. 58570 Vertreter: W. Peſchka, in der Branche thätig, ſowie mit P 2, 34, part. 5. Ziamerhausf Frau Schmiedel, Hebamme, insnaungeimiſt Wegzugs⸗] Weinbeim Mittelgaſſe 41 iors zu verk. Mittelgr. billſg D 5, 7, 6. St. 3229b M I, 9, 1 Treppe. seb halber unter günſtigen Be⸗ Motorwagen, din 20 en zu verkaufen. Ge. 00 ſſerten unter S. II. Süg mehl e, elegant sſitzig wenig ge⸗ auswärts geſucht. 25 an Hagſenſtein& bat laufend 6788[lage ſtets Lager. 2841b fabren, billig zu verraufen. 0 in Heden Ad. Meſſerſchmitt, 1, park. ee eecee Fewürz⸗Diler, durchaus ſelbſiſtändig, für nach Saa eſeer MWdags. u Mbeldlſſg. 1557 II. 324 für Bureau od. Reiſe. Nüh. Schipper. Wiesbaden, 1 51— 1] Geſl. Ofſerk. unter Nr. 34715] Mittags⸗ und Abendtiſch 5 ucht. 1% helutr, 3.— Güon de Bl. arbet.J%ꝙ% 4, 155 2 E. fämmtl. vorkommend. Comptoir⸗ arbeiten und den füddeutſchen Verhältuſſſen vollkommen ver⸗ auſt und Logis 2, 12 traut, ſucht, geſtützt auf beſte anderweitig., danerndes Enga⸗ Einige Herren für beſſeren hätte gehören müſſen; er ſah, wie Daiſy ihr Köpfchen an die Der Oberſt erwiderte leichthin den Gruß, dann ſagte er mit 2 S —— e 1 85 —— 89. 185 Abennement 80 Pfennig monatlich. Trägerkohn 10 Pfennig. Telephon: Redaktion: Nr. 377. gufſchlag M..83 pro Quartal. Poſtliſte No. 4927. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile 0„ Expedition: Nr. 218. Nr. 107. Fonkurs⸗Verfahren. Nr. 22450 II. In dem Konkurs⸗ perfahren über das Vermögen des Kaufmanns Georg Traut⸗ maun khier iſt zur Abnahme der Schlußrechuung des Verwalters und zur Erhebung von Einwend⸗ ungen gegen das Schlußver⸗ zeichniß der bei der Vertheilung zu berückſichtigenden Forderungen Schlußtermin beſtimmt auf: Freitag, den 12. Juni 1903, VBormittags 10 Uhr vor dem Amisgerichte hierſelbſt — 2. Stock, Zimmer Nr. 11.— ſei Mannheim, den 19. Mai 19083. Der Gerichtsſchreiber Sroßh. Amtsgerichts XIV.: Mohr. 1432 Gefunden und bei Gr. Be⸗ zirksamt deponirt: Damenuhr, Herrenuhr. 1433 0 4˙7 Große 0 4, l7 Mäbel⸗Yerſteigerung In meinem Verſteigerungs⸗ lokal, Hinterhaus, 2. Skock, ver⸗ ſteigere am Freitag, den 29. Mai, Nachmittags 2 Uhr, Chiffouier, 3 Kommoden, 2 Betten, vollſtändig, 3 Waſch⸗ tiſche, 2 Nachttiſche mit u. ohne Auf Grund der 88 139b vergl. mit 8 4 in der Jaſßeng des Artikel 1, Zifſer 4, der Ordnung vom 23. Dezember 1888 in der Fa der Vororte, müſſen während des ganzen geſchloſſen n. II. An folgenden Tagen: o. An allen Werktagen vom 1. Adven genannten Geſchäftszweige bis 9 gelaſſen werden. An folgenden Tagen, an welchen kauntmachung vom 31. Jauuar 1901 das Samſtag vor Palmſonntag, NN jeweils vom 8. Dezember ab au ſa Bekanntmachung. Den Achtuhrlabenſchluß betreffend, der nachſtehend unker Ziffer II bezeichneken Tage au von 8 bis 9 uhr Bbends für den geſchäftlichen Verkehr 139e der Gewerßhe⸗ des Geſetzes vom 30. Juni 1900 und ad. Vollzugs⸗Verordnung zur Gewerbe⸗ ſſung vom 29. Sept. 1900 hat der Bezirksrath in ſeiner Sitzung voſ 14. lfd. Mts. I. Die offenen Verkaufsſtellen der Uhrmacher, Uhrenhand⸗ lungen und Jnweliere der Stadt Maunheim, einſchließlich Jahres mit Ausnahme für die Zeit 1875 a. An ällen Samſtagen, ſofern ein ſolcher nicht mit einem geſetzlichen Feiertag zuſammenfällt, b. An allen Werktagen vor den geſetzlichen Feſttagen, tſountag ab bis zum 1. Weihnachtstag, dürfen die offenen Verkäufsſtellen der Uhr geöffnet bleiben, ſoweit nachſtehend nicht weitergehende Ausnahmen zu⸗ emäß amtlicher Be⸗ ffenhalten der Läden bis 10 uhr Abends geſtattet iſt, nämlich am: 1. Saniſtag und Montag vor Faſtnacht, Mittwoch, Dounerſtag und Samſtag in der Charwoche, „Samſtag vor dem weißen Sonntag. Samſtag vor dem erſten Maimarktſonntag, Mittwoch vor dem Hinmelfahristag, Freitag und Samſtag vor Pfingſten. .Mittwoch vor dem Frohnleichnamstag, mumklichen Werktagen bis zum 24. Dezember einſchließlich Marmorplatte, Salon⸗ u. audere 10. Am Sylveſtertag wird das Offenhalten der offenen 18 Stühle, 1 Serviertiſch, Verkaufsſtellen der genannten Geſchäftszweige Wn⸗ 1 Büchergeſtell, 2 Küchenſchränke, folgende Anordnung 2 Hängelampen, 1 Nachtſtuhl,— 1 Kinderſtuhl, i Nähmaſchine, erlaſſen: 1 Schreibtiſch, 1 Aktenſchrank, 1 Kaſſette, 1 Schreibtiſchſtuhl, Gaslampen, Lüuer, 2 Divans, 2 Kanapees, Bilder, Spiegel, Küchengeräthe u. A. m. 705⁴ M. Arnold, Auktionator, Telephon 2285. III. Die geſetzlichen Vorſchriften Über werden durch vorſtehende Aenderungen nicht IV. Während der Zeit, zu welcher müſſen, iſt der Verkauf von Waaren der B 2, 10. Duug⸗Verſteigerung. Dienſtag, den 2. Juni d.., Bormittags 10 Uhr, perſteigern wir aufunſermBureau nicht erſtrekt, verboten. ſalls bis 10 uhr Abends geſtattet. die Gewährung der Mindeſtruhezeit au die Angeſtellten(8 188 6, 189 4 Gewerbeordnung) berührt. die Verkaufsſtellen der Uhrenmacher, Uhrenhandlungen und Juweliere geſchloſſen ſein 5 in dieſen Verkaufsſtellen geführten Art in ſolchen Läden, auf die ſich der Achtuhrladenſchluß V. Hinſichtlich des Hauſierhandels wird unter Aufrechterhal⸗ tung der beſtehenden geſetzlichen Beſchränkungen bezüglich des Ver⸗ kaufs von Gold⸗ und Silberwgaren im Untherziehen Nachſicht in der Weiſe bewilligt, daß derſelbe wie bisher bis 9 uhr beiw. an den oben unter Ziffer II—10 bezeichueten Tagen bis 10 Uhr ge⸗ Donnerſtag, 28. Niai 1005. 1 Bekauntmachung. Die Krankenanſtalt dahier be⸗ darf pro II. Halbjahr 1908: 1. Backwaaren: ca. 15000 Ko. Schwarzbrod I. Sorte à 1 Ko. „ 3500 Ko. Weißbrödchen(Waſ⸗ ſerbrödchen) à 190 Gramm. „ 6000 Ko. Milchbrod à 80 Gramm „ 4000 Ko. Milchbrod à 55 Gramm. 2. Maſtochſenfleiſch oder prima Nindfleiſch: ca. 8000 Ko. in ein viertel oder halden Thieren zu liefern). 5. Leber: ca. 150 Ko. 2 Kalbfleiſch: ea. 3000 K 0. 5. Schweinefleiſch: ca. 800 Ko. 8. Wurſtwaaren u. Schinken: ca. 18000 Portionen. Deren Lieferung im Submiſ⸗ ſtonswege vergeben werden ſoll. Angebote hierauf wollen bis Famſtag, 13. Juni 1903, Vormittags 10 Uhr mit eutſprechender Auſſchrift ver⸗ ſehen auf dem Bureau der Kran⸗ kenhausverwaltung R 5, 1 ein⸗ gereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf genanntem Bütrean zur Einficht offen, es 1 jedoch jetzt ſchon bemerkt, a 9800%½5 1. Die Angebote auf Lieferung von Maſtochſenfleiſch bezw. 1 Rindfleiſch, Kalbfleiſch Schweinefleiſch nach einen zu dewilligenden Rabatt an dem jeweiligen Ladenpreis zu richten ſind; 2, daß die Preiſe für Schinken, Wurſtwaaren u. dgl. für die ganze Lieferungszeit feſt nor⸗ mirk werden; 8. daß die bezeichneten Gegen⸗ ſtände von den Lieferanten in der Krankenanſtalt zu über⸗ . ſind. 4. Das Kalbfleiſch iſt auf Ver⸗ a. für Schwarzbrod I. Sorte, b. Weiß⸗(Waſſer) Brödchen, o. Milchbrod der für die ganze Lieferungszeit zu fordernde Preis per ein Kilo in Buchſtaben beſtimmt ausge⸗ brückt iſt. Außerdem iſt ſowohl bei dem Schwarzbrod als auch den Weiß⸗ waaren für die gauze Lieferungs⸗ zeit an der jewetligen Monats⸗ rechnung ein Rabakt, in Prozen, ten angegeben, zu gewähren und behalten wir uns gleichzeitig vor, dieſe Lieferung ganz oder getrennt zu vergeben. Angebote, die nicht unſeren Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenannte Lieſerun eingerelchten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, 27. Mai 1908. Krankenhauskommiſſion: v. Hollander. Sonner. Großherzoglich Badiſche Skaatseiſenbahnen. Mit Gültigkeit vom 1. Juni 1903 werden zu der 1. und 2. Abtheilung des babiſchen Binnen⸗ gültertarifs die Nachträge UII aus⸗ WPieſct ieſelben enthalten außer den ſeit Erſcheinen der Nachträge 1I bekannt gegedenen Aenderungen und Ergänzungen die Einhezie⸗ hung der Stationen Kleinkems und Thalhaus für den Güter⸗ verkehr in Wagenladungen ſowle der Station Herthen für den Eil⸗ und Frachtſtückgüterverkehr. Die Frachtſätze der beiden letzten Sta⸗ tionen tleten erſt mit dem Tag der Eröffnung dieſer Stationen fuͤr den Güterverkehr in Kraft. die Ermäßigung der Gebühren für die Ueberführung von Braun⸗ kohlen zwiſchen den verſchiedenen Ladeſtellen der Stationen Karls⸗ Ferner enthält der Nachtrag] A U5. Jahrgang. ä———j—— Großherzoglich Vadiſche Staatseiſenbahnen. Mit Gültigkeit vom 1. Juni 1903 wird züm Tarif für den direkten Güterverkehr zwiſchen Stationen der Großh. Badiſchen Staatseiſenbahnen einerſeits und den Stationen der Badiſchen Nebenbahnen im Privatbetrieb anderſeits der Nachtrag aus⸗ gegeben. 18560 rſelbe enthält außer den ſeit Erſcheinen des Nachtrags IV be⸗ kannt gegebenen Aenderungen und Ergänzungen die Einbe⸗ iehung der badiſchen Stationen eleinkems und 1 für den Wagenladungsverkehr ſowie der Station Herthen für den Eil⸗ und Frachtſtückgutverkehr. Die Frachtſätze der beiden letzten Stationen ttreten erſt mit dem Tag der Eröffnung dieſer Sta⸗ tionen für den Güterverkehr in Kraft. 5 Nähere Auskunft ertheilen die Dienſiſtellen. Karlsruhe, den 25. Mai 1908. Großh. Generaldirektion. * Zwangz⸗Verſteigerung. Freitag, den 29. Mai 1905, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 14 2 gegen baare Zahlung im ollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 7058 1 ruſſiſches Billard, 17 Bände Mayeris Conv. Lexikon Jahrgang 1897, 1 Nähmaſchine, 80 Gerüſt⸗ ſtangen, 40 Gerüſtdielen, 1 Büffet, 1 Fahrrad, 1 Gasluſter, 4 Bilder 1Schirmſtänder mit Spiegel, 1 Eisſchrank,. 95 Unbraun, 8 Faß Ogger, 4 Fa grüne Erdfarben, 3 Sack Kreide, 1 Farbmühle, verſchiedene Lacke und Schablonen, 25 Dutzend Stricke und Möbel verſchiedener vt. Mannheim, den 28. Mai 1903. Krug, Gerichtsvollzieher, Pflügersgrundſtraße 35. Ur. Weber-Diserens E 6, 1 Sprachschute E 5, 1 lehrt gründlich fremdsprachliche l dranimatit Litieratur im ſtädtiſchen Bauhofe U 2, 5 ſtattet iſt. lan in gan ruhe Hafen, Kehl und Maunheim. das Düngerergehniß von 121 VI. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Anorbnungen wer⸗ Falben 1 5 1 9 05 Nälere Auskunft ertheilen, die Pferden vom i. Juni bis inel.] den gemäߧ 146a Gewerbeorduung mit Geldſtrafe bis zu 600 Mk., ortsüblichen Gewicht don Dlenſtpellen. 13561 4% Juli dfs. Js. in Wochenab⸗ ad ensfalle mit Gefängniß benn de mindeſtens 30 Ko. per Thler[ Farlsrube, den 27. Mai 1908. ene 0 88 515 9 Vorſtehende Anordnungen treten mit dem 1. Juni J. Is. u liefern. Großh. Generaldirektion. Maunheim, 25. Mai in Kraft. ei den Backwaaren haben Slädt. Fuhr und Guts⸗ Mannheim, den 14. Mai 1208. die Angebole in der Art 1 1 7 Lehrmädchen verwaltung: Großh. Bezirksamt: ſolgen, daß bei den einzelnen aus achtbarer Familie geſ. 3420 Krebs. Levinger. Galtungen Mizna-Parfümerie, Pfälzerhof, und Handslscorrespendenz. 1170 Klassen- u. Einzelunterricht von 9 Uhr morgens bis 10 Uhr abends. CCCCbb0b0b00———K— Bekanntmachung. Das Pflegekinderweſen in der Stadt Mannheim betr. No. 58784 J. Nachſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß dieſelbe durch Erlaß des Gr. Herrn Landeskommiſſärs hier vom 30. April 1908 Nr. 2720 mit Wirkung vom 1. Juni 1903 an für vollziehbar erklärt worden iſt. Mannheim, den 14. Mai 1908. 1368 Großh. Bezirksamt: (gez.) Zoeller. Ortspolizeiliche Vorſchrift für die Stadt Mannheim betreffend den Schutz der in entgeltliche Privat⸗ yflege gegebenen Ninder unter ſieben Jahren(Sieh⸗, Noſt⸗ oder Haltekinder.) 29500/8322 (Pflegekinder⸗Ordnung.) Auf Grund des§ 98a Pol. St..B. wird mit Zrſtimmung des Bezitksraths und des Stadtraths unter Außerkraftſetzung der be⸗ zirkspoltizeilichen Vorſchrift vom 2. Degember 1882 für das Ge⸗ markungsgebiet der Stadt Mannheim über den Schutz der in Mann⸗ heim in entgeltliche Privatpflege gegebenen Kinder unter 7 Jahren ortspolizeilich angeordnet, was folgt: Polizeiliche Anmelbung. 8 1. Wer ein Kind unter ſieben Jahren gegen Entgelt in Privatpflege nehmen will, hat deſſen polizeiliche Anmeldung bei Gr. Bezirksamt bei Uebernahme des Kindes ſofort zu veranlaſſen. Als Entgelt gilt nicht nur die Vereinbarung einer Baarvergütung, ſondern auch die Abgabe von Kleidung ete, überhaupt jede Leiſtung, die als Gegen⸗ leiſtung für die Verpflegung aufzufaſſen iſt. Anmeldung bei der Armenkommiſſion. 2. Die Pflegemutter iſt verpflichtet, das Kind vor der An⸗ nahme bei der Armenkommiſſion anzumelden und ſich bei dieſer Stelle gemäߧ 98a P. Str..B. beſondere ſchriftliche Genehmigung dazu einzuholen, das Kind in Pflege zu nehmen. Die Genehmigung wird von der Armenkommiſſion im Auftrage und im Namen des Großh. Bezirksamts ertheilt. Iſt die Annahme des Ziehkindes etwa ohne dieſe Genehmigung erfolgt, ſo hat die Pflegemutter die Anmeldung und Geneh⸗ migung am nächſten Anmeldetag(8 3) bei der Armenkommiſſion nachträglich zu bewirken. 8 8. Um die Genehmigung zu erwirken, hat ſich die Pflegemutter Mittwoch oder Donnerſtag Nachmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr im Bureau der Armenkommiſſion(R 1, 14, 2. Stock, Zimmer No. 3) ein⸗ zufinden. Fällt der Mittwoch auf einen Feiertag, ſo gilt als Anmeldetag der vorausgehende Dienſtag. Wenn ſowohl Mittwoch als auch Donnerſtag auf Feiertage fallen, ſo werden auch am vor⸗ ergehenden Montag Anmeldungen entgegen genommen. 8 4. Bei der Anmeldung iſt anzugeben: a) der Name des in Pflege zu nehmenden Kindes, Ort und Mutter; 5 Name, Stand und Aufenthaltsort der Eltern des Kindes, bei unehelichen Kindern Name, Stand c) bei außerehelichen Kindern Name, Stand und Aufenthalt des Vaters; d) Name, Stand, Alter und Wohnung der Pflegemutter; e) die Höhe des monatlichen Pflegegeldes. Erlaubnißſchein. 8 5. Die Erlaubniß, ein Ziehkind in Pflege zu nehmen, wird von der Armenkommiſſion im Auftrag und Namens des Großh. Bezirksamts in der Form ertheilt, daß ein Erlaubnißſchein ausgeſtellt wird. Die Genehmigung wird nur auf Widerruf und nur ſolchen Perſonen weib⸗ lichen Geſchlechts ertheilt, welche nach ihren perſönlichen Verhältniſſen und nach der Beſchaffenheit ihrer Wohnung zur Uebernahme eines Kindes ohne Gefährdung des leiblichen, geiſtigen oder ſittlichen Wohls des Letzteren geeignet erſcheinen. Die Erlaubniß muß ſolchen Perſonen verſagt werden, welche a) nicht in geordneten Verhältniſſen leben, oder b) einen ſchlechten Leumund beſitzen. Die Erlaubniß kann ſolchen Perſonen verſagt werden, welche a) öffentliche Armenunterſtützung beziehen, b) in Häuſern wohnen, Quartier haben, c) bereits zwei Ziehkinder in Pflege haben. Wenn die Armenkommiſſion die Erlaubniß verſagt hat, ſteht es den Betheiligten frei, die endgiltige Entſcheidung amtes herbeizuführen. 8 6. Die ertheilte Erlaubniß erliſcht beim Wohnungswechſel der Pflegemutter. Vor ſolchem iſt daher die Erlaubniß zur etwaigen Fortſetzung des Pflegeverhältniſſes bei der Armenkommiſſion nach⸗ zuſuchen. Deraxtige Geſuche ſind unter Vorlage des Erlaubnißſcheins an den Anmeldetagen(§ 3) vorzubringen. Die ertheilte Erlaubniß kann zurückgezogen werden, wenn die in welchen öffentliche des Großh. Bezirks⸗ und Wohnung der ſtellen. folgen. Dirnen ihr Außerdem einer regelmäßigen fortdauernden Beobachtung und event. Unter⸗ ſuchung und Behandlung durch den zuſtändtgen Armenarzt zu unter⸗ Monat Mai) werden die eingeladen, zu welchen die den Organen der Armenpflege vorzuſt 0 lungen haben die Pflegemütter pünktlich zu erſcheinen; ſollten ſie am ſo haben ſie dies dem Bureau der Armen⸗ Tage vor dem anberaumten Verſamm⸗ des Grundes mitzutheilen. lungen erhalten diejenigen Pflegemütter, d die weiteren Anordnungen der Anwei⸗ Ermunterungsprämten. Erſcheinen verhindert ſein, kommiſſion mindeſtens drei lungstag unter Angabe In dieſen Verſamm welche dieſe Vorſchriften un ſung gewiſſenhaft befolgt haben, Wird das Pflegeverhältniß § 9. ſind die Pflegemütter Zu dieſem Behufe ſind Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 29. Mai 1903, Vormittags ½9 Uhr werde ich in Mannheim, mit Zuſammenkunſt am Wein⸗ heimer Bahnhof gegen baate Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 705⁵⁵ 2 Bordwagen, 4 Aufzugma⸗ ſchinen, ca. 25 obm langes Ge⸗ rüſtholz, 1 Parthie kurzes Ge⸗ rüſtholz und Dielen, 11 gewöhn⸗ liche Flaſchenzüge, 1 Ketten⸗ flaſchenzug, ca. 5000 Klammern und 30 Fenſterſteine. Um 10 uhr in Waldhof, im Hauſe Hubenſtraße 23: 1 Stück Stahl, 2 Holzleitern, 2 Gaslüſtres, 1 Parthie Cylinder, 1 Ohrenapparat, 1 Buffetkaſten, verſchiedene Meſfingtheile, Muffen und Sonſtiges. Um 2 Uuhr Nachmittagz in Maunheim im Pfandlskale 4, 5 1 Waſchkommode mit Spfegel⸗ aufſatz und Marmorplatte, 1 Nähmaſchine, 1 Vertikow, 1Sop 1 Tiſch, 1 Fahrrad, 1 Waſch⸗ maſchine verſchiedene Bilder und Anderes mehr. Mannheim, den 28. Mai 1908. Zimmer, Gerichtsvollzieher, Waldhoſſtraße 19. Schwetzingerſt. 60 Srobeun zu vermiethen. 308 2 7 8 sscton bringt Gewing! wWer geinen Umsata m. grossem Gdewinn u. Nutzen hebenu. fördern will, annoneire in Fachzeltschriften. Man wende sich an Süddeutsche Annoncen- Exped. K. H. Schwab jun. Mannheim, Seckenheimerstr. 16. Telephonruf 2721. Nerog Annoncen-Annakhme für alle Fach- und Tageszeitungen,.— verpflichtet, ihre Ziehkinder Kinder unter einem Jahr jeden Monat, Kinder von—2 Jahren jeden zweiten Monat, Kinder über 2 Jahre alle 6 Monate Die Vorſtellung hat an trockenen, nicht Tagen zu geſchehen. Kann das Kind aus irge gebracht werden, ſo Hinderungsgrundes innerhalb de ebent. Erſuchen um Vornahme eine Armenarzt mitzutheilen. Wenn das Kind krän anzurufen. § 10. eine dem zuſtändigen Armenarzt, der im Erlaubnißſchein jeweils be⸗ zeichnet iſt, in der Sprechſtunde vorgu Die erſte ärztliche Unterſuchung hat innerhalb acht Tagen nach Emp ſtellen. s neu aufgenommenen Kindes fang des Erlaubnißſcheines zu er⸗ ſtürmiſchen und raußen 9 nd einem Grunde nicht zur Vorſtellung hat dies die Pflegemutter unter Angabe des r oben beſtimmten Zeit und mit dem 8 Beſuches in ihrer Wohnung dem kelt, ſo iſt ohne Verzug die Hilfe des Argztes Einmal im Jahr, im Monat September(wenn nöthig auch im Pflegemütter zu Verſammlungen ſchriftlich Ziehkinder mitzubringen und den anweſen⸗ ellen ſind. Zu dieſen Verſamm⸗ Pofizeiliche Abmers ae. 9 11 8 11. aufgegeben oder ſtirbt das Kind, ſo hat Pflegemutter die Vorſchriften der von der Armenkommiſſion aus⸗ gegebenen Anweiſung(5 7) nicht befolgt oder das Kind vernachläſſigt, ferner, wenn die im§ 5 Abſatz 2 erwähnten Verhältniſſe eintreten und ſchließlich, wenn die Pflegemutter ſich weigert, den Control⸗ organen(88 8 ff) die verlangte Auskunft zu ertheilen oder wenn ſie deren Anordnungen nicht Folge leiſtet. Wenn die Armenkommiſſion die Erlaubniß zurücknimmt oder deren Fortbeſtehen an Bedingungen irgend welcher Art knüpft, ſteht es den Betheiligten frei, hierüber die endgiltige Entſcheidung des Großh. Bezirksamtes herbeizuführen. Anweiſung für Pflegemütter. 8 7. Von der Armenkommiſſion wird jeder Pflegemutter eine An⸗ weiſung behändigt, in welcher außer den Beſtimmungen dieſer Vor⸗ ſchrift Verhaltungsmaßregeln bezüglich der Verpflegung und Er⸗ ziehung der Kinder gegeben ſind. Die Pflegemutter iſt verpflichtet, dieſe Anordnungen genau zu befolgen. Kontrolle der Pflegekinder. 8 8. Die im Dienſte der Armenkommiſſion ſtehenden Berufsarmen⸗ pflegerinnen haben die Pflegeſtellen fortgeſetzt zu beſuchen und die Be⸗ folgung dieſer Vorſchrift und der Anweiſung für Pflegemütter zu Tag ſeiner Geburt unter Vorzeigung der Geburtsurkunde, ſowie ſeine Religion; überwachen. Friſt von zwei Tagen nach dem Auf⸗ die egemutter binnen einer Abes dem Ableben des Kindes die hören des Pflegeverhältniſſes bezw. nach polizeiliche Abmeldung zu bewirken. Abmeldung bei der Armenkommiſſion. 12. In denſelben Fällen hat Sürhelt einer Woche(und zwar Mitt⸗ wochs oder Donnerſtags,§ 3) Abmeldung bei der Armenkomiſ⸗ ſion unter Rückgabe des Erlaubnißſcheins zu erfolgen. Geht das Kind in eine andere Pflege über, ſo iſt der Name und Wohnort der neuen Pflegemutter anzugeben. 5 Strafbeſtimmungen. 8 18. Uebertretungen der obigen Beſtimmungen werden auf Grund des§ 982 P. Stt..B. an Geld bis zu 50 Mk. oder mit Haft bis zu acht Tagen beſtraft. Mannheim, den 23. April 1908. Großh. Bezirksamt: (gez.) Zöller. No. 10 454 K. Obige Bekanntmachung bringen auch wir hiemit zur öffentlichen Kenntniß, Mannheim, den 19. Mai 1903. Armen⸗Kommiſſion: v. Hollander. Köbele. Ngententer: Tarhöfchez * Sürgerheeerat= Birſce adatee Tar Apſe— Drut und Berte ſch Dr. S. Haas ſche Buchdruckeret, G. m. b. H. 8. Seite. General⸗Anzeiger Industriehor eim. dust Tiebe LSe Mannneim. Naffee-Nayser 0 aff 0 08 0 g aft Bis Aults ist die nächste Industriebörsenversammlung auf in gtots frsd Di t den fi Dester u..slels ischer Maale Ae ee, ee billigster Gebr Kayser dnreset 20 Nachm. 3 Uhr Mischung zu Mk. 2,00 p. Pfd. 8 1 18101 5 8 verlegt worden: 18527 Direkter Verkehr mit den Eiweiss. Holle 25 6onsumenten. Volks-Melange, Pf. 10 05 5 14* 70 Der Vorstand. Mannhei m, 28. Mai. 2 30 * Mischung zu„ 1,60, Mischung zu„ 1,50, Fillalen in vlelen Städten Mausn.-„„/%„ 15 I Deutschlands. Consum-„„„ 15 117 de 5 Mischung Zu„ 1,20 15 75—— 5 1 5„5„ 77 20 71 Mischung zu 1,00 ixe„3Nũe:- 30 5 8 1 7 15 0 5 4 57 37 b Mischung zu„ 0,90„„ Verkaufsstelle 5 Mize!l!„„ 5 5 allt'a IIII Et 0 Mischung zu„ 0,80„„ Mannheim: G4, 12, Jungbuschstr. Colonial 1 5 22 L Mischung zu„ 0,75„„ im Hause der Fischhdig. Adler; 5 +T 3, 22, im Hause der Herrn Malbmond„/„ 23 55 Th. Reichert; 1, 12, neben Soir“e„½¼„ 30 dem Kaffeehaus z. bl. Kreuz; Mischung zu„ 0,70, Mischung zu„ 0,65 Flanken R P 5, 23. Man verlange Rabatt in unserer Filiale! zIuin onesun uñ nugen oSunrfen Mug 5 22 Schwetzingerstrasse 115, Ecke Haupt-Ausschank des ällseits beljebten Durlacher Hof-Bräu. Malzkaffee velkarterstat: Miteinnse 8 Thee 360 Helle und dunkle Exportbiere. Aennd gar. echt nur 35 Pfg. p. Pfdl. 11551 101. 1 8 13492 15 5 8 J0. 55 indenhof: Meerfeldstrasse 25. von.50 M. per Pfd. U. Grösste Hoflokalitäten am Platze. Angenehmer Aufenthalt für Famillen.. eeeeeeeeeee e 8 Anerkannt gute bürgerliche Küche zu jed. Tageszeit. Fale(8 Badischer Schwarzwald. d. M. e Aufmerksame und flotte Bedienung. 3892b und L fik N 4 0 f kultten iu Freundlichen Besuch sehe ergebenst entgegen b Mloötel l l flsel. Nähmaſchinen Tehe en e 5 5 eee en geſchützt gelegen. Wparirt gut chnell U, billig unten 4 un egraphen un Hotel. Proſpekte be zilligſt. 3496 Gare 9 8 Jacobh Keek, kestaurateur. Geler Er. ahm: 2 14, bafg-Rest Lrol“, alb-Restaurant„Tivoll““, Lindenhof. 1 rten⸗ und Straßenwaſerſchläuche e 1 e Keſdelberg Garten- Concert. Metal⸗, Baumwoll⸗ und Gummi⸗Gasſchläuche 8 N. Krles, in bewährten Qualitäten und allen Preislagen empfehlen 8 Ul 5 4 75f ehbssense 9 8 an 0 2 55 bnloSs8S- Hote Nunststr. Hill N2 Müller N 3,. Haus allerersten Ranges, U. 1 tdemschloss din direkter Verbind Telephon 576.— 05 mit dem geldcss Parke Srosse Ferraden mitun, Ludwigshafen a. Rh. vergleichlich schöner Aussicht auf die Schloss- 2 85 911 19 5 1 2 Gystem Raiffeisen). 0 ene, Elektrisches Licht, Pers 5 5 1 5 f 7 Puterzelzunggee; Sines les e Cerfohtlich bingetr. Haftsumme 8,500,000 M. 2 Omnibus und Hotelportier am Bahnhof. Ferkinst 13459 E Rhe Hotel Bellevue Spareinlagen von Mk. 25.— an 2u 4% ohne Kündigungsfrist. 525 15 Aee Die Kasse(Kaiser Wilhelmstr. ga) ist täglich — grossen Gartenanlagen, anschliessend an den geöffnet von—12 und—5 Uhr. 9 Zehlosspark, Lawn-Tennis-, Croquet-, Kinder- 5 epielplätze ete.: die meisten Zimmer 115 GSinzabiluugen gennen G¹, Oauvcl Ole Hos grosse Terrasse 8865 dem 5 kzug, Badéeinri„Billard-, 5 Sbial, Muelkainme ger. Fölle e 6fe 00 980 * 5 6 Mark an. Familien-Arrangements nach 9 5 Vebereinkunft. 13447 F 5 5 28 0 Aud Göpäck-.HLursssgulbestätt Nx Eröffnung am 25. Mai IIIl.chdu-U. ETDressgtbestatarel!“ Pat. Holz⸗Klappmöbel für Garten u. Balkon Onmibus und Hotel Fortier am Bahnhol, 155 wetterfeſt, leicht, praktiſch, billig. 555 9 1.5 f 91 ü f 1 bveſel m..—,Bank m. 10.—, Ciſch agteann M..50)/ Wöl Hadcenld ehane 5 Ciſch längl. viereckg 100c0 em. Mt. 10.—. 5 5 Max Hoffmann, Mannneim Ferner: Garten- und Veranda-Rohrmöbel in grosser Auswahl Württemb Seh 10 Telephon 951 Personenbahnhof Telephon 951 Gartenliguren, Winasichere Gartenlampen. Tite örg. CUWarZWald. 8 Uebernimmt von von unctg 2 6— zum Personen-Bahnhof. Louis F ranz, 0 3 2, Paradeplatz. 8 Gaſthof„Jum Ochſen 9 Baiersbronn, 85 Pünktliche Bedienung und billigste Berechnung. Gemnpfiehlt Luftkurgäſten, Paſſanten und Reiſenden ſeine nen⸗ S Annahme, Abholung und Besorgung von 3 eingerichteten Zimmer, gute Küche, reine Weine. Terraſſe S Gitern aller Art. 4 8 mit herrlicher Ausſicht. Penſion von 3 M. 50 Pig. an. S Man benlitze meine ammtlichen Güter-Anmelde- 95 Eigenes Gefährt. Arzt u. Apotheke im Ort. 13493 8 Karten, die in den meisten Kolonjalwagrengeschäften, den Telephon Nr. 3. Elektriſch Licht im ganzen Hauſe 05 Expressgut-Annahmestellen Kaufhaus, G 2, 15 und Personen- Scchge Wilh. Faisst zum„Ochſen“. Scccc8 1858 vom Bestättereipersonal unentgeltlich er- 0 Bhältlich sind. R 0 J 4 P 1e F 5 eee 5 in + n Ostbbrlelkaste nieh rivatkasten) einzu egen. r. Q. K E L. 5 10 innerhalb der Stadt für die Inhaber: Frdr. Bayer& Gg. Brück. Mineral-Quelle. 5—1 Telephon 648. MANNHEEIM Nach dem Urtneil aller Sachkenner das beste + De 15 MöB L aller Tafelwässer. Ur SCra Ion ELand DEKOURATIONEN zeder sblart Ausstellung Busseldorf locn staatsmedane. Singermüppen, Fal 1, J iſten uiß C Complette Musterzimmer zur gefl. Ansicht. Analysirt: 18537 Sng 0 995 Uebernahme ganzer Einrichtungen Bischoff Prof. Dr. Freitag Dr. Schuhmacher Euhz& Thiele, g, E. 8 26 1876 902 8 Ausführung sämmtlicher Tapezierarbeiten. Ni d bei Jos. Merrmann, Gohhenk 24 und —Unbeschränkte Garantie. 12817 8der age Eduard Eisenmann, Gontardstr. 36. Zugleich bringe ich mein aus garantirt reinem Prink⸗ 8 Wasser hergestelltes r EIS ür Saison u. Monats- Abonnetgent, sowie im Detailverkaut in empfehl. Erinnerung.“ Alleinige Vertretung für Mannhelm-Ludwigshafen: Eduard Cisenmann, canartzwesse 36 Jen der Reise zurück.)% N. med. Alfred Jotumunl, Taaeton 205. Schwetzingerstr. 19. Telefon 2205. In der Hauptſynagoge. Freitag, 29. Mai, Abends 7½ Uhr; Samſtag, 30. Mai, Vormittags 9˙, Uhr und Nachmittags 2½ Uhr: Jugend⸗ gottesdienſt mit Schrifterklärung. Abends 9½¼ Uhr. Sonn⸗ tag, 31. Mai, Abends 7½ Uhr. Wochenfeſt. Montag, 1. Juni, Vormittags 9½ Uhr: Predigt. Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher. Montag, 1. Juni, in jeder bellebigen Stückzahl zu haben in der Abends 9½¼ Uhr; Dienſtag, 2 Juni, Vormittags 9½% Uhr 5 Predigt und Seelenfeier Herr Rabbiner Dr. Oppenheim. Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei An den Wochentagen: Morgens 6½ Abends 6½½ Uhr. 6. m. b. h. In der Clausſynagoge. Dienſtag. 2. Juni, Vormittags 9 Ubr Predigt. Herr Clausrabbiner Dr. Unna Re Anweiſungen, Mechnungs⸗ und Ouittungs⸗Formulare Rechnungs⸗ und Kaſſen⸗Impreſſen Eiſenbahn⸗Rechnungen. Uapitalzuſage⸗Scheine 1 Kaufverträge Ulage⸗Formulare für Forderungs⸗ u. ſonſtige Klagen Prozeß⸗Vollmachten, Wechſel⸗Formulare u. Allongen Wechſel⸗Proteſte. Fahlungs⸗Befehle 2 Union⸗pneumatie 1* 9 in Formen hergestellt, ist der theuerste, 0 aber im Gebrauch 18552 der biligsts Reiſen Nicht zu verwechseln mit billigen oder sogenannten Beelame-Pneumaties. SCCKCCCCCCCK fat a. M.