an rämie; .— ltbas J. und telſten ben. es» genau e, da im alten, nicht ztove⸗ 186n ein-⸗ Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗ Nummer 5 Pfg. Nur Sountags ⸗Ausgabe: 20 Pfeuuig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile Auswärtige Juſerate (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Maß en und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint woͤchentlich zwolf Mal. Geleſenſte und verhreitetſte Jritung in Mannheim und Amzebung. Schluß der Inſeraren⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. —. Für unverlangte Mauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 831 Redaktton: Nr. 377 „ Expedition; Nr. 218 Filake⸗ Nr. 878 E 6, 2. 18. Junt 1905. Wiitaablatt 9 Die Reklame⸗Zeile. 60„ 9285 5 polllsche Uebersicht. Mannheim, 18. Juni 1903. Die Sozialdemokratie in der Stichwahl. Im Jahre 1898 brachte die Sozialdemokratie im erſten Wahlgang 32 Kandidaten durch. Bis jetzt— wo von den Wahl⸗ ergebniſſen noch 23 unbekannt ſind— hat ſie bereits 53 Sitze ſicher, 3 weniger als ihre Fraktionsſtärke nach 1898 betrug. Da⸗ mals war ſie an 60 Stichwahlen betheiligt, wovon nahezu die Hälfte günſtig für ſie ausfiel. Diesmal kommt ſie mindeſtens in 117 Stichwahlen. Wollte man nach Maßgabe der Er⸗ fahrungen von 1898 den Ausgang ſchätzen, ſo müßte man ihr darnach weitere 45—50 Mandate zuertheilen, ſo daß ſie die Zahl von 100 Sitzen im neuen Reichstage überſchreiten würde. Das mag nun noch anders kommen, beweiſt aber jedenfalls, wie recht die hatten, die die Gefahr des Wachsthums der Sozialdemokratie micht zu gering anſchlugen. Vielleicht werden angeſichts der deut⸗ lichen Sprache, die die Stichwahlzahlen reden, dem zerſplitterten Bürgerthum doch die Augen aufgehen. Das Centrum ſcheint in ſeinem Beſitzſtande keinen allzu auf⸗ fälligen Veränderungen zu unterliegen, 83 Mandate eroberte es auch vor fünf Jahren im erſten fat diesmal dürfte es an etwas mehr Stichwahlen betheiligt ſein als damals. Mit der Neubildung des ungariſchen Miniſteriums iſt Graf Stephan Tiſza beauftragt. Man glaubt, daß Tiſza einen Verſuch machen wird, den früheren Miniſterpräſiden⸗ ten Wekerle als Finanzminiſter, den früheren Miniſter des Innern Hieronymi als Handelsminiſter und den Abgeordneten Berzevizy als Kultusminiſter ins Kabinett zu nehmen. Ueber die Polttik des Kabinetts Tiſza heißt es, daß auch Tiſza mit der Unabhängigkeitspartei ſeinen Frieden ſchließen und die jetzigen Wehrvorlagen zurückziehen wolle. Im Herbſt werde er einen end⸗ gültigen Wehrgeſetzentwurf mit zehnjähriger Geltung vorlegen und gleichzeitig einige nationale Zugeſtändniſſe bieten. Nach der „Neuen Freien Preſſe⸗ iſt der Entwurf des neuen Wehrgeſetzes bereits fertig und zwiſchen beiden Regierungen vereinbart worden und zwar auf Grund der z weijährigen Dienſtzeit jedoch mit einer längeren Uebergangszeit. Die parlamentariſche Berwirrung in Ungarn, die ſchon nahezu ſechs Wochen dasſelbe unerquickliche Bild zeigte, begann bereits im Oktober verfloſſenen Jahres, als das Kabinett Szell die neuen Wehrvorlagen einreichte, die eine Erhöhung der Rekrutenzahl um 22,000 Mann herbei⸗ d ſollten. Die Unabhängigkeitspartei erklärte ſofort, daß ſie das Zuſtandekommen der Vorlagen durch eine Obſtruktion verhindern werde, und dieſe Obſtruktion iſt denn auch mit Ent⸗ ſchiedenheit durchgeführt worden, ja man hat ſie mit wenigen Ausnahmen auf alle anderen Regierungsvorlagen ausgedehnt. Der Obſtruktion gegenüber beſchränkte ſich Szell auf den paſſiven Widerſtand. Den unmittelbaren Anſtoß zur Kriſis gab der Um⸗ ſtand, daß zahlreiche angeſehene Mitglieder der liberalen Partei Szell erklärten, die Politik des paſſiven Widerſtandes könne ihrer Anſicht nach zu keinem Erfolg führen. Szell berichtete hierüber dem König und gewann im Laufe ſeiner Unterredung mit dem König die Ueberzeugung, daß ſeine Politik auch an allerhöchſter Stelle nicht mehr die rückhaltloſe Zuſtimmung ſinde, wie bisher. Er bot daher ſeine Entlaſſe Ung an. England und Seee In Beantwortung einer Anfrage im Unterhauſe übet die Beziehungen Englands zu Serbien erklärt Balfour, die diplo⸗ matiſchen Beziehungen hätten mit dem Tode des Königs auf⸗ gehört und ſeien nicht erneuert worden. Die Regierung habe erwogen, ob ſie ihrer Mißbilligung über die Verbrechen, welche der ſerbiſchen Heubif ſtadt Unehre bereiteten, durch Ab⸗ berufung des britiſchen Vertreters Ausdruck geben ſolle; ſie habe es aber für beſſer erachtet, daß er an ſeinem Platze bleibe, um die gen d zu beobachten und zum Schutze der engliſchen Inter⸗ eſſen die nöthigen Schritte zu ergreifen. Er werde bei der neuen Regierung nicht beglaubigt werden, ehe die engliſche Regierung im Beſitze genauer Nachrichten darüber ſei, wie jene zur Macht kam. Die Regierung höre, daß andere Mächte, über deren Halt⸗ ung Nachrichten eingingen, ihren Vertreter anwieſen, die vor⸗ läufige Regierung als de facto⸗Autorität anzunehmen, mit der die laufenden Geſchäfte zu erledigen ſeien. Deutsches Reich. * Berlin, 17. Juni.(Die vom Kaiſergeſtifteten Abzeichen) für ſolche Soldaten, die bei Felddienſtübungen mit den ſogenannten„Winker⸗Flaggen“ Signale zu geben haben, werden von Mannſchaften der Berliner Regimenter bereits ge⸗ tragen. Die Abzeichen beſtehen aus einem rothen und einem weißen Fähnchen, deren gelbe Stangen ſich kreuzen und auf einem opalen dunkelblauen Tuchſtück aufgenäht ſind. Die Abzeichen werden auf dem rechten Aermel getragen. * Hamburg, Auf Erſuchen um authentiſche Erklärung über den Eingangs⸗ z3ollfür Zucker in Deutſchland nach dem 1. September er⸗ theilte der Reichskanzler, der„Neuen Hämburgiſchen Börſenhalle“ Aaſolge folgende Antwort: Der aus den Vertrags⸗ ſtammende Zucker, ebenſo der über die Zollgrenze aus⸗ geführte und ins Inland zurückkehrende Zucker iſt vom 1. Sept. ab nach dem Satze von 18.80 Mark für den Doppelzentner raffi⸗ nirten oder gleichgeſtellten Zucker und nach dem Satze von 18.40 Mark für den Doppelzentner Rohzucker zollpflichtig, ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob der Zucker vor oder nach dem Inkrafttreten des Brüſſeler Vertrags oder ausgeführt worden iſt. Ausland. * Schweiz.(Prinzeſſin Luſſe von Toskana) paſſirte geſtern mit ihrem K Kinde den Bahnhof von Genf. Die Prinzeſſin begibt ſich zu einer Freundin, welche ein Schloß in der Umgebung von Lyon beſitzt, und gedenkt den Sommer dort zu verbringen. Mutter und Kind ſich des beſten Wohl⸗ ſeins. * Rufzland. 335%%% Kiſchine w) Der Verleger der antiſemitiſchen Blätter„Snamja“ in Peters⸗ burg und„Beſſarabetz“ in Kiſchinew, Kruſchewan, wurde geſtern Nachmittag auf dem Newskyproſpekt von einem Iſraeliten, einem angeblichen ehemaligen Studenten des Polytechnikums in Kiew, hinterrücksmiteinem Meſſer geſtochen und am Halſe verwundet, jedoch nicht lebensgefährlich. Kruſchewan hielt den Thäter mit Hilfe des Publikums el. Der Fafir. Von Nicol Meyra. Einzig autoriſirte Ueberſetzung aus dem Franzöſiſchen von Bertha Fried. MNachdruck verboten.) (Forkſetzung.) Die Devadaſi zitterte noch immer wie Eſpenlaub. Dennoch antwortete ſie: „Ich ziehe Alles dem beſtimmten Tode vor, der mich erwartet, wenn Sie mich verlaſſen. Ich willige ein „Begeben wir uns alſo auf den Weg,“ ſagte Deborah,„es ehnehin ſchon ſehr ſpät.“ Aber Pinſonnet hielt ſie noch zurück. „Ginen Augenblick noch,“ ſagte er,„wir können keineswegs zu Puß gehen.“ Und er wendete ſich an die Devadaſi: „Gibt es einen zum Tempel führenden Weg, den man mit dem Palki⸗Ghari befahren kann?“ „Ja,“ erwiderte Sitta,„wenn man ſich im Walde gut auskennt.“ „Wir wollen alſo die Zebus, von denen der Kitmudgar zu meinem Onkel ſprach und die er zweifelsohne in ihrem Stalle ber⸗ ſteckt hält, der ſich gewiß hier igendwo befindet, vor den Palki⸗ Ghari ſpannen. Wir benöthigen ein Geſpann, weil wir außer uns noch etvas nach Gondapour zu trausportiren haben.“ „Was denn noch? fragte Deborah. „Die Lacktruhe, liebe Couſine, und eine beſtimmte Anzahl diverſer Kleinigkeiten, mit denen ich mich unterwegs für alle Fälle verſorgt habe und deren Zweck ich Dir an unſerem Ziele des Näheren erklären werde. Erwarte mich hier einen Augenblick! Ich komme ſogleich wieder.“ And er entſernte ſich durch die Thür, die nach dem Bungalow führte⸗ 88) iſt —— Nach Verlauf einiger e 1ie er, 5 der Lacktruhe auf dem Kopfe und einem ſorgfältig umhüllten Packet in der Hand. „Jetzt iſt Alles erledigt,“ ſagte er;„wir haben nur mehr die Zebus anzuſchirren. Ich denke, es wäre unnütz, dieſe Arbeit jemand Anderem anzuvertrauen; ich will ſie ſelbſt beſorgen, wenn Du es geſtatteſt.“ Die Thür zum Stall war geſchloſſen. Pinſonnet beeilte ſich, ſie mit einem kräftigen Stoß ſeiner Schulter einzudrücken, aber ehe ihm dies gelang, öffnete ſie ſich von ſelbſt und der Meſtize kam zum Vorſchein. In einem finſteren Winkel des Stalles verborgen, war er dort einige Stunden verblieben, indem er mit Ungeduld den Anbruch der Nacht erwartete, den günſtigen Moment, um zu entſpiſchen und ſeine Brüder, die Nirwaniſten, von der nahenden Gefahr zu unterxichten. In einem gegebenen Augenblicke hatte er durch die Thür hin⸗ durch Geräuſch bernommen, Schritte und Stimmengewirr. Es waren Deborah und Pinſonnet, die den Hof betraten, die Thür zum Futter⸗ ſtübchen einſtießen und die D Devadaft befreiten. Kabir hatte ſich über dieſe Einzelheiten keine Rechenſchaft abzu⸗ legen vermocht. Er errieth nur, daß ſich, von ihm nur zwei Schritte entfernt, etwas ihm Unverſtändliches zutrug, was ihn mit ſoreckſee ſteigender Angſt erfüllete. Zweifellos war man auf der Suche nach ihm, und um ihn zu entdecken, durchforſchte man die entlegenſten Winkel des Hauſes. Dennoch entſchloß er ſich, ſein Ohr an die Thür zu legen und zu horchen. Sogleich erkannte er Sitta's Stimme. Das Verhängniß hatte ihm da entſchieden einen böſen Streich eſe Sitta's Befreiung bedeutete ſein Todesurtheil und eine nicht auszudenkende Schädigung der ganzen Sekte, die unbedingt der Behörde denunzirt werden würde. Und nun näherte man ſich der ee 5 gu öffnen!—* 7. Juni.(Eingangszoll für Zucker.) „Zopfkunſt, verſpottet, die ſie zu verachten etwas pöbelhaften Rohheit entſprungen ſchten. 71 8 un hatte hier der alte Zopf den Triumph davongetragen. Geſchäftsergebniſſe der Nee Dampf⸗ ſchifffahrts⸗Geſellſchaften für 1002. Für das Jahr 1902 liegen nunmehr die Geſchäftsabſchlüſſe aller Hamburger und Bremer Rhedereien vor, ſoweit dieſe ihrer Organi⸗ ſationsform nach überhaupt zu öffentlicher Neechreungelegung vber⸗ pflichtet ſind. Die Zuſammenfaſſung der Jahresabrechnungen ermög⸗ licht eine Ueberſicht über die Leiſtungsfähigkeit und die Erfolge dieſes wichtigen vaterländiſchen Gewerbes. Die Betriebskapitalien haben in den Jahren 1901 und 1902 bei mehreren Geſellſchaften namhafte Erhöhungen erfahren. Ende 1902 hatten die Hamburg⸗Amerika⸗Linie und der Norddeutſche Lloyd je 100 Millionen Mark Aktienkapital(1901 je 80 Millionen), die Bremer Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft Hanſa folgte mit 15, die Deutſch⸗Auſtraliſche Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft in Hamburg mit 12 Millionen. Die Hamburg⸗Südamerikaniſche Dampfſchifffahrts⸗ Geſellſchaft hatte 11½, die Deutſche Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft Kosmos in Hamburg 11, die Deutſche Oſtafrita⸗Linie in Hamburg 10 Millionen. Die Geſellſchaft Argo in Bremen verfügte Uber 7, die Deutſche Levante⸗Linie in Hamburg üher 6 Millionen, die Geſell⸗ ſchaft Neptun in Bremen über 3½ Millionen Mairk Aktienkapital. Die übrigen, regelmäßige Linien betreibenden großen Rhedereien gehören Privaten oder Geſellſchaften mit beſchränkter. Haftüng und entgiehen ſich damit der genauen eee(In Zukunft wird für Hamburg die neu begründete Dampfſchiffsrhederei Union aufzuführen ſein.) Bei der Mehrheit der genaunten Geſellſchaften iſt ein weiterer Theil des Betriebskapitals durch Auleihen beſchafft und zivar 89hh Millionen beim Llohd, 39½ Millionen bei der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗ inie, über 5½ Millionen bei der Südamerfkaniſchen Geſellſchaft, 5 Millionen bei der Oſtafrika⸗Linie, über 4% Millionen bei der Hanſa, annähernd 2· Millionen bei dem Neptim und der Auſtral⸗Linie und jetzt 3 Millionen bei der LevgnteLinie. Einte Zunahme finden wir Lloyd um 9, bei der Oſtafrika⸗ und Levante⸗Linie um je 2 Millionen. Im Uebrigen ſind dieſe Betrüge durch Tilgung regelweiſe vermindert worden. Recht beträchtlich ſind allgemein die Reſerven, die den ſicheren Geſchäftsgang der Geſell⸗ ſchaften gewährleiſten. Die allgemeinen und Spezial⸗ Reſerven ins⸗ geſammt belaufen ſich bei der Hamburg⸗ Ageeita⸗ Linie auf 21,2, beim Lloyd auf 21,1 Millionen. Sie betragen ferner 6,3 Millionen bei der Hanſa, 5,7 bei der Südamerifa⸗Geſellſchaft, 3,0% bei der ee Kosmos, 2,6 bei der Auſtral⸗Linie, 1,7 bei der Sſtafrikg⸗ Linie, 1,6 beim Neptun,.0 bei der Levante⸗Linie, 0,02 bei der Geſellſchaft Argo. Bei den meiſten Geſellſchaften ſind die Reſerben auch in dem ungünſtigen Jahre 1902 noch gewachſen. Unter den gegenüberſtehenden Aktivpoſten kommt natürlich in erſter Reihe der Werth der Seeſchiffe in Betracht. Bei der Ham⸗ burg⸗„Amerika⸗Linie ſtanden 119 Seeſchiſſe mit 143, 5 Willionen ou Buch, beim Lloyd 107 Seeſchiffe mit 141,8 Millionen, ferner buchten Hanſa 41 Schiffe mit 22,3 weee Südamerika⸗Linie 32 Schiffe mit 22,9 eee 23 e mit. 18,5, 28 Schiffe mit 14,0, Oft Schiffe mit 8,6, Neptun 49 S mit 9,7 Millionen Mark. kommen in mehreren 5 3¹¹ 1 Anee über den Verkaufswerth. Ein Vergleich mit dem Vorjahr zeigt überall den Einfluß der Abſchreihungen in den Zahlen der Buchwerthe als wirkſam. Ein wefſentliches Moment der Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Handelsflotte bleibt auch ferner der vorzügliche Zuſtand der Flotte, das geringe Durchſchnittsalter der Schiffe, das günſtiger⸗ iſt als das bei allen Schifffahrtsgeſellſchaften des Auslandes. Wohl hat mit Rückſicht auf die Geſchäftslage die Ergänzung der Flotte ein langſameres Tempo angenommen, und von einer⸗ Ver⸗ jüngung der Totte kann jetbt nicht allgemein mehr die Rede ſein. Da gelvannen ſeine chierif chen Inſtinkte die Oberhand über ſha, und eine furchtbare Wuth bemtächtigte ſich ſeiner. Nun er einmal entdeckt war, umſtellt in ſeinem Verſteck wie ein gehetztes Wild, ſo wollte er wenigſtens ſeinem Feinde gegenübertreten, ſein Leben und ſeine Freiheit theuer verkaufen und im Kampfe endigen, nicht ohne vorher zu verſuchen, Rachedurſt im Blute 79 We au löſchen. 35 Er zog einen langen Handſchar aus ſeinem Ae eine gefähr⸗ liche Waffe mit ihrer ſtarken, ſpitzen Klinge, umſomehr, als er ſie mit einer Geſchicklichkeit ohnegleichen handhabte. Und ſelbſt die Thür ſeines eee kereet⸗ er ins Freie. Sitta und Deborah ſtießen einen Schrei aus, die erſte bor ueber⸗ raſchung, die andere vor Entſetzen. 5 Raſch wie der Blitz hatte ſich Pimſonnet dem weiten entgegen⸗ geworfen. Er war unbewaffnet, da ihm nicht die Zeit blteb, ſeinen Revolver zu ziehen. Kabir, der ſich über ſeinen Vortheil mit einem Blick klar geworden war, lächelte ſchon twie ein Triumphator. Zwei Frauen und ein Anbewaffneter Mann gegen ihn! Er umklammert⸗ noch feſter mit ſeiner nervös zuckenden 5 355 1 Volches und ſtürzte ſich auf Pinſonnet. Aber dieſer war auf den Angriff geſaſt Mit eitem Sprung nach rückwärts und dank ſeiner zauberhaften Geſchmeidigkeit wich er dem Stoß ſeines Gegners aus und berſetzte ihm gleichzeftig, mit den Geheimniſſen der Partſer Boxkunſt ſeit Wae einen kräftigen Fußtritt gegen die Bruſt. Oftmals hatten ihn ſeine amerikaniſchen Nerenbuhlet in Athletikklub in Chicago wegen dieſer Art des Voxens, dieſer alten jen, weil ſie einer HKabir wankte unter 9 5 anerbarbeer caee und ſaeh ein Wuthgeheul aus⸗ 2 Selte Weneral⸗Anzeiger⸗ Mannyerm, 18. Junt. Immerhin iſt und bleibt aber das deutſche Durchſchnittsalter herbor⸗ pro Schiffston berechnet, ragend günſtig. Das Durchſchnittsalter, liegt zwiſchen 5 und 6 Jahren bei der Auſtral⸗Linie, zwiſchen 6 und 7 Jahren bei der Hamburg⸗Amerika⸗Linis, der Südamerika⸗Linie, der Oſtafrika⸗Linie, den Geſellſchaften Hanſa und Kosmos, zwiſchen 7 und 8 bei dem Norddeutſchen Lloyd, es beträgt 10 Jahre bei den Geeſellſchaften Argo und Neptun und 12 Jahre bei der Levante⸗Linie, Wahlergebniſſe. Oſterode. Stichwahl zwiſchen Oertzen(konſ.) und Günther (Natl.). Bisher v. Weitzel(konſ.) Bayreuth.(Berichtigung.) Hugel iſt doch nicht gewählt. ſondern Stichwahl zwiſchen Hugel, der 7708 Stimmen erhielt, und Hagen(Natl.) 5659 Stimmen. Meppen⸗Lingen. wiedergewählt. Salgzwedel. v. Kröcher(konſ.) wiedergewählt⸗ FJalkenburg. Hubrich(Centr.) wiedergewählt. Oſchersleben. Stichwahl zwiſchen Rimpau(Natl.) und Bartels(Soz.) Göttingen,(verichtigung.) huſen(Welfe) und Hehmann(Soz.) NMNeumarkt. Kohl(Centr.) wiedergewählt Ingolſtadt. Aichbichler(Centr.) wiedergewählt. Dillingen. Dr. Jäger(Centr.) wpdergewählt. Bürgen. Brentano(Centr.) und Schmidt(fr. Vp.) kommen in die Stichvahl. Buk. Skarzynski(Pole) gewählt. „„Heiligenbeil. Bandels(konf.) gewählt. Gröben(konſ.) Schwetz. Stichwahl zwiſchen Holtz(Reichsp.) und Jaſvorſche (Pole). Bisher Holtz(Rp.) Naugard. Oewitz(konſ.) wiedergewählt, Thorn. Stichwvahl zwiſchen Graßmann(natl.) (Pole) Bisher Graßmann(natl.), Stuhm Marienwerder, Mehrheit wiedergewählt. Schlochau. Stichwahl zwiſchen Roeckley(Antif.] und Komiergwski(Pole). Bisher Hilgendorff(konſ.). (Berichtigung.) Engelen(Centr.) Witt(Reichsp.) mit kiapper Schwerin. Stichwahl zwiſchen Droeſcher(konſ.) und Groth (Soz). Bisher Büſing(natl.). Ohlaqu. (S03) Bisher Rother(konſ.). 5 51 arburg⸗Höxter. Schmidt(Centr.) wiedergewählt. Ditmarſchen. Prg.] und Müller(Soz.) Neuſtadt⸗Carthaus. Jauka⸗Polczhnski(Pole) wieder⸗ gewählt. Kronach, Oſel(Centr) getwähkt. Bisher Bruckner(Centr.]. Lücho w. Stichwahl zwiſchen Puttfarken(ngtl.) und Bern⸗ ſtorff(Welfe). (Pole). Militſch⸗Trebnitz. Hehdebrand(konſ.) gewählt. Bisher b. Saliſch(tonſ.. Strauhing.(Berichtigung.) Daß Mittermeier geſiegt, be⸗ bisher 6829, Eching(Etr.) 7788 18 ſich nicht. Mittermeier hat Stimmen erhalten. 33 Bezirke fehlen noch. Neuenburg vorm Wald. Witzlsperger(Centr.) wie⸗ pwahl kommt. Konitz. Csarlinski(Pole) gewählt. Bisher v. Wolszlegier dergewählt. Kaſfel.(Berichtigung.) Nicht Beinhauer(natl.) kommt mit nann 1 in die Stichwahl, ſondern Thiel(Soz.). ach. d Becker(nat.) Oſterburg. Heimburg konſ.) gewählt. Uelzen. Stichwahl zwiſchen Puttfarken(Natl.) und Graf Bernſtorff(Welfet) Bisher Graf Bernstorff(Welfe.) „Geilenkirchen. Dr. Opfergelt(Zentrum) Wälltt 85 5 Malſchin. Stichwahl zwiſchen Freiherr von Maltzahn und Lorenz(Soz.) Bisher b. Maltzahn(konſ.) „BVarel. Stichwahl zwiſchen Träger(Pp.) und Hug lSoz.) her Träger(Vp.) 1 Centr.) Waldeck. (Antiſemit.) Bisher Müller(Antif.) 5 Schaumburg⸗Lippe. Stichwahl zwiſchen Benedix kraktionskos] und Klingenhagen(Soz.) Bisher Demmig(Vp.) uppekn. Stichwahl zwiſchen Dietrich(konſ.) und Kieſel Bisher Dietrich(konſ.) iswalde Friedeberg. Stichwahl zwiſchen Bruhn und Obſt(Soz.) Bisher Ahlwardt(Antif.) ſtyn⸗Rawitſch. von Mycieelski(Pole) gewählt. irtoryski(Pole.) atz law., Krahmintzkt(Pole) wiedergewählt. wiederge⸗ Berlage(Centr.) gewählt. Bisher Graf e. Horn(Centr.) wiedergewählt. leben. Jeſſen(Däne) wiedergewählt. Stichwahl zwiſchen Pachnicke(Vg.) und Groſſe hnicke(Bg.) 8 it fänd, ſich gu erholent, Kafß ihn mit elben blitzartigen Geſchwindigkeit ein zweiter Fußtritt an der Stirn nd 1* ihn zu Boden. demſelben Augenblick hatte ihn Pinſonnet auch ſchon ent⸗ „Mit Dir habe ich abgerechnet,“ ſagte er, indem er als Steger ſuf ſeinem Körper kniete.„Das wird Dich lehren, künftig Frauen icht wieder Furcht einzujagen, Du häßlicher Popanz, Du!“ „(Forkſezung folgt.) 0 3 Netnilleton Buntes Feuilleton. Das geführliche Verſchönerungsmittel. Es iſt in der letzten it viel von einem neuen Verfahren die Rede geweſen, das als ein blüffendes Mittel zur Beſeitigung unſchöner Geſichtsformen be⸗ nämlich die Einſpritzung von Paraffin. Beſonders ine Anwendung zum Zweck der Naſenverſchönerung den. Man kann alltäglich die Beobachtung machen, wie cht ſonſt ganz regelmäßig gebildetes Geſicht durch eine fmütterlich bedachten Leute auf die Behandlung mit große Hoffnungen geſetzt haben. Sie werden auch böraus⸗ 35 ih geworden iſt, betrif 0 der Par ſer Stichwahl zwiſchen Olen⸗ Bisher v9. d. und Brejskt Stichwahl zwiſchen Rother(konſ.) und 5 Schütz andow. Körſten(Soz.) mit 6 Stimmenmehrheit gewählt. (Berichtigung.) Stichwahl zwiſchen Höck(frſ. Eneſen. Grabski(Pole) gewählt. Bisher b. Komierowski Stichwahl ztwiſchen Dr. Potthof(freiſ. Vg.) und 881 6 Elſäſſer, 5 Nationalliberale, 1 Däne, 1 Reformparteiler, ſind MWecklenburg⸗Strelitz. Stichwahl (Rp.) und Lüth(Soz.) Bisher Nauck(Rp.) Weimar Apoldga. Baudert(Soz.) wiedergewählt. Mittweida. Goehre(Soz.) gewählt. Bisher Uhlemann (wild.) Kitzingen. Baumann(Centr.) zwiſchen Nauck Stichwahl zwiſchen Srak(Bauernbund) und Bisher Baumann(Centr.) Paſſau. Dr. Pichlerx(Centr.) wiedergewählt. Hof. Stichwahl zwiſchen Münch⸗Ferber(natl.) und Stücklen (Soßz,“ Bisher Münch⸗FJerber(Natl.) Schweinfurt. Stichwahl zwiſchen Holzapfel und Saeckler(Soz.) Bisher Holzapfel(Centr.) Lohr. Stamm(Centr.) gewählt. Bisher Werthmann(Ctr.) (Centr.) Preußiſch⸗Stargard. von Wolszlſegier Bol⸗. wäßl. Bisher Neubauer(Poke.) 0— Stade⸗Bremerhaven. Stichwahl zwiſchen Dr. Sattler (natl.] und Ebert(Soz) Visher Dr. Sattler(natl,) Sagan⸗Sprottau. Stichwahl zlwiſchen Kuntze(konſ.) und Dr. Müller(Bp.) Bisher Dr. Miller(Pp.) Roſtock⸗Doberan. Dr, Herzfeldt(Soz.) wiedergewählt. Pilllallen. Graf Kanitz(konf.) wiedergewählt. Hersfeld⸗Rothenburg. Stichwahl zwiſchen Müller⸗ Fulda(Centr.) und Werner(Antiſ.) Bisher Werner(Antiſ. Liebenwerda⸗Torgau. Stichwahl zwiſchen von Lin⸗ denhoven(konf.) und Raude(Soz.) Bisher Knörcke(Vp.) Vorläufige Ergebniſſe —— — 33———— der Reichstagswahl vom 16. Juni 1903 im Großherzogtum Baden. Zahl der Wahlkreis Wahl⸗ berechtigten National⸗ Üüberal Zentrum — Konſerv. und Bund der Landw. Sozial⸗ Freiſinnige demokraten Demokraten Volkspartei Summe J. Konſtanz. 97 679 8 582 II. Villingen 25 400 9 817 Waldshut 26 579 7130 Lörrach 28 742.142 Freiburg. 30 476 Jahr 29 645 Offenburg 24 642 Baden 27 186 Pforzheim 84 785 „ Karlsruhe 37 888 Mannheim 50 813 II. Heidelberg 29 882 Sinsheim 26 985 IV. Tauberbiſchofsheim 24192 4881 1910 28 74¹ = 85 0% 21 248 — 84% 20 709 = 77%0 16 095 5 24 523 81 9 19 665 =85%0 19 207 78 0% 19 499 — 72 9% 29 300 = 84 0% 81 239 82 9% 41547 3838% 23 373 = 78%9 20 506 276% 18 896 = 76%½ 1 112 2189 41¹ 2848 2103 4047 1085 848 90 053 413 264 397 382 184 045 Stimmenverhälimis am 97 563 16. Juni 1898 Dazu Antiſemiten 10 227 7949 71 921 50 227 329 241% — 7942 ahme 34012 13 795 36 482 Abnahme ) Zwei Striche unter Bis 3 Uhr Nachmittags waren bekannt: 351 Wa hlreſul⸗ tate. Gewählt ſind: 25 Konſervative, 4 Reichsparteiler, ond 98.). 11 Polen, 5 Nationalliberale, 72 Mitglieder des Centrums, Berichtigung.) Stichwahl zwiſchen Ulrich(Soz.) 1. Däne, 4 Wilde, 6 Elſäſſer, 1 Reformpartei, 3 Bauernbund, 51. Sozialdemokraten. 168 Stichwahlen ſind erforderlich, an benen betheiligt ſind: 36 Konſervative, 110 Sozialdemokraten, 24 Freiſ. Volkspartei, 10 Freiſ. Vereinigung, 61 Nationallibe⸗ rale, 6 Polen, 4 Elſäſſer, 12 Reichspartei, 35 Mitglieder des Centrums, 8 Wilde, 9 Antiſemiten, 4 Bauernbund, 8 Welfen, 1 Bund der Landwirthe und 8 deutſche Volkspartei. *** Bis Abends 9 Uhr waren 374 Wahlergebniſſe be⸗ kannt. Davon ſind 172 Stichwahlen erforderlich. Ge⸗ wählt ſind 29 Konſervative, 82 Anhänger des Centrums, 14 Polen, 5 Reichsparteiler, 53 Sozialdemokraten, 4 Wilde, 2 Bauernbündler. An den Stichwahlen ſind betheiligt 36 Kon⸗ ſervative, 117 Sozialdemokraten, 24 Freiſ. Volksparteiler, 62 Nationalliberale, 11 von der Freiſ. Vereinigung, 4 Elſäſſer, 8 Polen, 12 Reichsparteiler, 4 Antiſemiten, 31 vom Centrum, 8 Wilde, 5 vom Bauernbund, 8 deutſche Volksparteiler, 8 Welfen, 6 Reformparteiler. 8* Bis jetzt ſind 385 Wahlergebniſſe bekannt, davon 180 Stichwahlen erforderlich. Gewählt ſind 30 Konſervative, 83 vom Centrum, 14 Polen, 6 Reichsparteiler, 38 Sozialdemokraten, 4 Wilde, 6 Elſäſſer, 5 Nationalli 6315 21 694 4087 3174 der Stimmenzahl bedeuten, daß der Kandidat der betreffenden Partei gewählt iſt; ein Strich, daß er in die Stich⸗ Däne,! Reformparteiler, 2 Bauernbündler. An der Stichwahl ſind betheiligt: 36 Konſervative, 120 Sozialdemokraten, 24 Frei⸗ ſinnige Volksparteiler, 64 Nationalliherale, 10 von der Freiſ. Vereinigung, 4 Elſäſſer, 8 Polen, 15 Reichsparteiler, 1 vom Bund der Landwirthe, 5 Antiſemiten, 35 vom Centrum, 9 Wilde, 6 vom Bauernbund, 8 Deutſche Volkspartei, 8 Welfen, 6 Reform⸗ parteiler, Die Sozialdemokraten gewinnen 14 Sitze und verlferen 2, die Konſervativen gewinnen 2 und verlieren 5, die National⸗ liberalen gewinnen 2 und verlieren 6, das Centrum verliert 3 und gespinnt 1, die Freiſ. Volkspartei verliert 7, die Freiſ. Ver⸗ einfgung 7, die Deutſche Volkspartei 3, die Reformpartei 3. Der Bund der Landwirthe verliert 3 und gewinnt 1(Schwäbiſch⸗ Hall), die Welfen verlieren 2, der Bauernbund, die Reichspartei, die Antiſemiten und die Wilden je 1 Sitz. Es fehlen noch 6 baheriſche Wahlbezirke, ferner 3 aus Mecklenburg(Hagenow, Malchin, Roſtock⸗Doberan), ferner Sachſen⸗Altenburg, Lauter⸗ bach(Heſſen), Zauch⸗Belzig. Dieſe Wahlkreiſe ſind bisher ver⸗ treten durch insgeſammt 4 Konſervative, 5 Centrum, 1 Bauern⸗ bund, 1 Antiſemit und 1 Sozialdemokrat. * Es ſind jetzt 836 Wahlreſultate bekannt. Hiervon ſind 213 Abgeordnete endgültig gewählt. 183 Stichwahlen ſind erforderlich. Die 213 Abgeordneten ſetzen ſich wie folgt zu⸗ ſammen: Konſervative 81, Bund der Landwirthe 1, Bauernbund 2, Reichspartei 6, Centrum 86, Sozialdemokratie 57, National⸗ liberale 8, Freiſ. Vereinigung 1, Antiſemit 1, Chriſtlich⸗Sozial Polen 14, Däne 1. Elſäſſer 7. An den Stichwahlen ſind ſpritzung erhalten hatte Vierteljahr ſpäter trat ein raſches Schwellen der Naſe, der beiden obeten Augenlider und des linken unteren Lides ein. Als ein Einſchnitt in jedes der oberen Augenlider gemacht war, ließ ſich eine Anzahl kleiner Stücke von feſtem Paraffin aus der Wunde heraus⸗ ziehen. Es haben ſich ſolche Schwellungen, die unzweifelhaft auf dießaraffineinſpritzung zurückzuführen waren, mehrfach gezeigt. Dieſe unangenehmen Folgen treffen aber weniger das Verfahren ſelbſt als ſeine vorläufig noch nicht zur Vollkommenheit gediehene Anwendung. — Eine Erklärung des Veitstanzes. Der Veitstanz iſt eine weitverbreitete Krankheit, die ſchwer zu bekämpfen iſt und beſonders gefährlich dadurch wird, daß ſie eine gewiſſe ſuggeſtive Anſteckungs⸗ gefahr beſitzt. In berüchtigtem Andenken ſtehen ja die Tanzepidemien des Mittelalters. Aus jener entlegenen Zeit ſtammt auch der Name der Krankheit, der daher rührt, daß man den Heiligen Veit als Helfer anrief. Eigentlich erklärt iſt die Entſtehung des Veitstanzes noch heute nicht. Wie er ſich äußert, wird wohl Jeder einmal wenigſtens von Angeſicht erfahren haben. Er beſteht in einem Krampf verſchiedener Muskeln theils im Geſicht theils in den Schul⸗ tern theils in den Gliedmaßen zuweilen wechſend zwiſchen dieſem und jenem Körpertheil. Immer macht ein Kranker dieſer Art einen etwas unheimlichen Eindruck. Ein deutſcher, in den Vereinigten Staaten lebeirder Biologe, Profeſſor Jacques Loeb, hat ſich neuerdings mit dem Veitstanz beſchäftigt und gefunden, daß er ſich auf die einfachſte Art verſtehen läßt. Er führt ihn zurück auf den Mangel eines be⸗ ſtimmten Salzes im Blut, nämlich des Chlorcaleium. für dieſe Anſicht hat Loeb allerdings auf eine eigenartige und manchem Gelehrten vielleicht nicht ganz einleuchtende Weiſe erbracht. Den Beweis Wenn man einem Froſch das in ſeinem Blut vorhandene Chlorcalcium entzieht, ſo fällt er bald in krampfartige Bewegungen, die denen des Veitstanzes beim Menſchen ähnlich ſind und wieder verſchwinden, wenn man dem Thier wieder Chlorcalcium zukommen läßt. Dieſe ob ſich denn nun auch bei den anz erkrankten Menſchen wirk⸗ lich eine Abnahme des Chlorcalcium im Blut findet. In jedem Fall wird man mit Intereſſe die Ergebniſſe der Unterſuchungen von Profeſſor Loeb erwarten dürfen, die vorläufig nur in jener unbe⸗ ſtimmten Form wiedergegeben ſind. — Die Meſſerſchlucker. Unlängſt iſt in einem deutſchen ärztlichen Organ an einen Fall erinnert worden, der für die Geſchichte der Medisin eine beſondere Bedeutung hat, nämlich an die Geſchichte eines preußiſchen Gaſtwirths, der im Jahre 1635„aus Verſehen“ ein Meſſer verſchluckt hatte und ſchließlich operirt werden mußte, indem der Fremdkörper aus dem Magen herausgeſchnitten wurde. Dies ſoll der erſte Fall einer glücklich ausgeführten Magenoperation geweſen ſein. Dr. Hecht macht jedoch jetzt in der„Prager Mediziniſchen Wochen⸗ ſchrift“ darauf aufmerkſam, daß die letztere Angabe irrthümlich iſt. Es hat einen öſterreichiſchen bezw. preußiſchen Meſſerſchlucker ge⸗ geben, der noch 38 Jahre früher erfolgreich operirt wurde. Danach wurde im Jahre 1602 der Magenſchnitt(Gaſtrotomie) zum erſten Mal von Mathis in Preußen an einem 36fährigen jungen Taſchen⸗ ſpieler ausgeführt, der ein 21 Citm. langes Meſſer verſchluckt und 51 Tage lang im Magen getragen hatte. Von der Operation iſt eine Beſchreibung erhalten. r ee e ee Mannheim, 18. Junt⸗ Weneral⸗Anzeiger. 3. Seite. bekheiligt 35 Konſerpative, 13 Bund der Landwirthe, 15 Reichs⸗ partei, 35 Centrum, 66 Nationalliberale, 120 Sozialdemokraten, 13 freiſ. Vereinigung, 24 freiſ. Volkspartei, 9 deutſche Volks⸗ partei, 11 Antiſemiten, 2 Chriſtlich⸗Soziale, 6 Polen, 9 Welfen, 1 Nationalſozialer, 4 Elfäſſer, 2 Wilde, 1 Bauernbündler. 4* 9**. Die Sozjaldemokraten gewannen bisher 12 Sitze, nämlich: 5. Berlin, Reichenbach, Aſchersleben, Kiel, Solingen, Löbau, Meißen, Pirna, Mittweida, Annaberg, Plauen, Schwarz⸗ burg⸗Sondershauſen, ſie verloren Bernburg und Sorau. Die Konſervativen gewannen Züllichau und Bütow und ver⸗ loren Erfurt, Löbau und Plauen. Die Nationallibe⸗ ralen gewannen Sorau und Bernburg, verloren Aſchersleben, Herford, Mittweida, Annaberg und Sondershauſen. Das Cen⸗ trum verlor Reichenbach, Straubing und Frauſtadt. Die Freiſ. Volkspartei verlor 5 Berlin, Lüben, Querfurt, Eiſenach, Koburg, Schaumburg und Wiesbaden. Die Freiſ. Vereinigung verlor Landsberg, Züllichau, Bütow, Czarni⸗ kau, Schleswig, Kiel und Bremen. Die Deutſche Volks⸗ partei verlor Ansbach, Böblingen und Backnang. Die Re⸗ formpartei verlor Meißen, Pirna, Gießen. Der Bun d der Landwirthe verlor Kaiſerslautern, Bretten und Geeſtemünde. Die Welfen verloren zwei Sitze, die Reichs⸗ partei, Wilden und Antiſemiten je einen Sitz. *** Aus dem 1. Berliner Wahlkreiſ— Der Elitewahlbezirk im erſten Wahlkreis, in dem die Miniſter und ſonſtige hohen Würdenträger ihre Stimmen abgeben— bei den Landtagswahlen wählen ſie bekanntlich in der dritten Abtheilung—, zog auch diesmal beſondere Aufmerkſamkeit auf ſich, und es fehlte auch nicht an kleinen ſcherzhaften Vorgängen. Die Sozialdemokraten glaubten dem vornehmen Charakter dieſes Wahllokals dadurch Rech⸗ nung tragen zu müſſen, daß ſie ihren Zettelvertheiler am Eingang mit weißer Weſte und Zylinder ſeines Amtes walten ließen. Daß die Miniſter dem Photographen nicht entgingen, iſt bereits erzählt. Es wird noch hinzugefügt, daß der Zettelvertheiler trotz ſeiner weißen Weſte kein großes Glück hatte; denn als er Herrn v. Podbielski den Stimmzettel für Dr. Arons überreichen wollte, klopfte der Miniſter auf ſeine Rocktaſche, in der er ſeinen Zettel wohlgeborgen hatte. Auch Graf Poſadowsky machte eine abwehrende Handbe⸗ wegung, da er gleichfalls ſeinen Zettel mitgebracht hatte. Kurz vor Thoresſchluß ſoll man nach dem Reichskanzlerpalais geſandt haben, um den Reichskanzler zur Stimmabgabe zu bewegen; aber Graf Bülow, der unpäßlich iſt, kam nicht, obwohl ſich noch kurz vor 347 Uhr das Gerücht verbreitete, er nahe. Dagegen war kurz nach 3 Uhr der Juſtizminiſter Dr. Schönſtedt erſchienen; ihm folgte bald der bayriſche Geſandte Graf v. Lerchenfeld, der Reichs⸗ ſchatzſekretär Frhr. v. Thielmann, der Chef der Reichskanzlei Conrad, der Chef des Zivilkabinets Dr. v. Lucanus. Bald nach ihm trat der Bankier Julius Bleichröder, der Schwiegervater des ſozialdemokratiſchen Kandidaten, an die Urne. Eingeweihte wollen wiſſen, daß er ſeine Erholungsreiſe eigens des⸗ wegen unterbrochen habe, um gegen ſeinen Schwiegerſohn zu ſtimmen. 25 7˙ * Mannheim, 18. Juni. Außerordentlich zahlreich hatten ſich am Wahltage die Anhänger der nationallibe⸗ ralen Partei— des waren—700 Perſonen anweſend— in den Sälen des„Ballhauſes“ verſammelt, um das Reſultat der Hauptwahl entgegenzuneh Mit immer größerer Spann⸗ zehmen. ung ſah man den einlaufenden Reſultaten entgegen, hing der Erfolg der bürgerlichen Parteien gegenüber der Sozialdemo⸗ kratie doch nur an hundert und wenigen Stimmen. Unter un⸗ ermeßlichem Jubel wurde das Reſultat verkündet: Stichwahl zwiſchen Reiß und Dreesbach. Der Jubel und die brauſenden Hochrufe ſchienen aber kein Ende zu nehmen, als der Kandidat, Herr Generalkonſul Reiſſ, im Saale erſchien. Erſt nach ge⸗ raumer Zeit gelang es dem Vorſizenden, die brandenden Wogen des Siegesjubels zu glälten und Herrn Generalkonſul Reiß Ge⸗ hör zu einer kürzeren Anſprache zu verſchaffen. Der Kandidat dankte für das ihm ſo deichlich erwieſene Vertrauen, und gab ſeiner Hoffnung dahin Ausdruck, daß in der Stichwahl den bürgerlichen Parteien es gelingen werde, die rothe Flagge, die jetz! noch über Mannheim⸗Weinheim⸗Schwetzingen wehe, herunterzu⸗ holen. Mit einem begeiſtert auſgennmmenen Hoch auf das Vatze⸗ land ſchloß Herr Generalkonſul Reiß ſeine durch öftere, lang⸗ anhaltende Beifallsfundgebungen unterbrochenen Worte. Scheieß⸗ lich richtete Herr Emil Mohſer noch einen warmen Appell an die Berſammlung, auch ih der Stichwahl ihre Pflicht ganz und voll zu thun und ſchloß mit dem Rufe:„Auf Wiederſehen zum „Generalappell“ im Roſengarten!“ 555*. Preßſtienmen. Freiburg i. Br., 17. Juni. Zum Wahlergebniß im 5. badiſchen Reichstagswahlkreiſe ſchreibt die„Breisg. Ztg.“: Das Ergebniß im . Wahlkreiſe iſt ein in mancher Beziehung unerwartetes. Während ſich das Centrum trotz der ſtarken Wahlbetheiligung in ſeiner Hoff⸗ nung, ſchon im erſten Wahlgange zu ſiegen, getäuſcht ſieht, ſind die Nationalliberalen namentlich durch die geringe Wahlbetheiligung in einzelnen Orten des Amtsbezirks Emmendingen in ihrer Stimmen⸗ zahl etwas hinter der von 1898 zurückgeblieben(um 60 Stimmen), Dem Zentrum fehlen rund 800 Stimmen zur abſoluten Majorität. Nicht zu verkennen iſt der bedeutſame Zuwachs der Stimmenzahl des Centrums, was freilich auch die Annahme zuläßt, daß dort auch der letzte Mann an Bord gebracht wurde, ſodaß Reſerven kaum mehr heranzuziehen ſein werden. Der Ausgang der Stichwahl wird hier von der Stellung der Sozialdemokraten abhängen. Wie dieſe ſein wird, läßt ſich ſchwer vorherſagen. * Berlin, 17. Juni. Die„Norddeutſche Allge⸗ meine Zeitung“ ſchreibt in einem Artikel über die Wahlen mit Bezug auf die Erfolge der Sozialdemokraten: Die Berechtigung unſerer ſeit Mongten wiederholt ausgeſprochenen Mahn⸗ ung an die bürgerlichen Parteien, die Sozialdemokratie als gemein⸗ ſamen Gegner zu betrachten und bei der Wahltaltik darnach zu ver⸗ fähren, wird durch dieſe Thatſache erneut bekräftigt. Bei der gegen⸗ wärtigen Sachlage erſcheint es uns als Pflicht aller Parteien, bei den Stichwahlen jede andere Rückſicht bei Seite zu laſſen und, wo irgend ſoztaldemokratiſche Kandidaturen in Frage kommen, geſchloſſen gegen dieſe zu ſtimmen. Wenn man Alles zuſammen nimmt, ſo hat man folgende Fremdkörper in verſchiedenen Formen und Größen bezw. Mengen im menſchlichen Magen zu beobachten Gelegenheit gehabt: Fruchtkerne, Knochen⸗ ſplitter, Perlen, Münzen, Holzſtücke, künſtliche Zähne und Gebiſſe, Zahnbürſten, Glasſtücke, Nägel, Schrauben, Nadeln, Meſſer, Gabeln und Haarballen. Intereſſant iſt auch das Vorkommen von Schel⸗ lackſteinen, die bei den ſogenannten Politurſäufern im Magen und Darm gefunden werden. Bei der Sektion eines Schreiners 3z. B. wurde ein Schellackſtein von 75 Gramm Gewicht im Magen gefunden. Das Wunderbare an dieſen Thatſachen iſt, daß der Magen durch olche Fremdkörper nicht nur nicht beſchädigt wird, ſondern ſich über⸗ aupt kaum gegen ihre Gegenmart auflehnt. 1 Aus Stadt und Land. Der Raubmörder Detrois vor Gericht. *„ Mainz, 17. Juni. Der 18jährige Maſchinenſchreiner Magnus Anton Detrois aus Montigny, zuletzt in Sablon wohnhaft, iſt des Mordes angeklagt. Der Angeklagte hat— wie ſeiner Zeit mitgetheilt— am 1. April in Sponsheim bei Bingen ſeine Tane, das 72jährige Fräulein Steimer, als ſie die Hergabe eines größeren Geldbetrages verweigerte, betäubt und dann erdroſſelt. D. verbrachte die Leiche in den Keller des Hauſes. Nachdem er/ 5000 an Geld geſtohlen und ruhig zu Mittag in dem Häuschen der Ermordeten gegeſſen hatte, ging er flüchtig. Er hielt ſich kurze Zeit in St. Johann, Trier und Koblenz auf. In Koblenz kaufte er ſich ein Motor⸗Zweirad und fuhr damit über Mainz nach Frankfurt. Hier logirte er ſich unter falſchem Namen ein. Das geſtohlene Geld hatte er bis auf einen Betrag von 1300 in Geſell⸗ ſchaft leichtſinniger Dirnen durchgebracht. Auf dem Juxplatz ließ ſich D. mit ſeinem Rade ſogar photographiren, ſo ſicher hielt er ſich vor Entdeckung. Am 15. April wurde er in Frankfurt verhaftet. Vor dem Unterſuchungsrichter geſtand er ſofort ein, daß er den Mord mit Ueberlegung ausgeführt habe. Einige Stunden vor der That ſei ihm der Gedanke gekommen, weil die Tante ihm einen verlangken größeren Geldbetrag verweigert habe. Charakteriſtiſch iſt, daß D. einige Tage vor der That in einem Orte bei Bingen im Wirthshauſe von einer in der dortigen Gegend paſſirten Mordgeſchichte erzählte, die nur in ſeiner Phantaſie exiſtirte, aber merkwürdig große Aehnlich⸗ keit mit der zwei Tage ſpäter erfolgten Mordthat ſeiner Tante Hekkle, 42 Zeugen ſind geladen. Die Anklage vertritt Oberſtantsanwalt Dr. Schmidt. Der Vater des Angeklagten lebt in dritter Ghe und iſt Spengler. Der Angeſchuldigte ſtammt aus zweiter Ghe. Er beſuchte in Mon⸗ tigny und Sablon die Volksſchule und iſt gelernter Maſchinen⸗ ſchreiner. Am 26. März ging er von Hauſe fort. Vorher ſtahl er ſeinem Vater einen Anzug und/ 43 baar. Zunächſt wanderte er nach Zweibrücken und St. Johann. Er hatte den Entſchluß ge⸗ faßt, Kellner zu werden. Nachdem er in St. Johann mit zwei Kell⸗ nerinnen ſich eingelaſſen und ſein Geld ausgegeben hatte, reiſte er am 31. März nach Bingen ab. Dort kam er Abends gegen 7 Uhr an und begab ſich von hier aus nach Sponsheim zu ſeiner Tante, wo er um 8 Uhr eintraf. Er wurde gut empfangen und ging um 9 Uhr im Oberſtock zu Bette. Bei der Tante waren zwei Nichten, die ebenfalls im oberen Stock ſchliefen. Detrois gibt an, er habe ſich mit der Abſicht getragen, 50„/ von ſeiner Tante zu leihen. Die Tante habe ihm am andern Morgen 2 und Eſſen mitgegeben. Er ſei dann zunächſt in Sponsheim in einer Wirthſchaft eingekehrt. Dort hatte er ſich über die Vermögensberhältniſſe ſeiner Tante er⸗ kundigt und über den Verſchluß des Hauſes u. ſ. w. Er wanderte dann nach Laubenheim, kehrte dort wieder in einer Wirthſchaft ein und erzählte eine Mordgeſchichte(von der er heute nichts wiſſen will), ganz ſo, wie er ſie am nächſten Tage an ſeiner Tante vollzog. Am 1. Abril Vormittags kam er wieder zu ſeiner Tante zurück. Dieſe habe ſich über ſein Kommen gewundert. Da ſeine Kleider naß getweſen ſeien habe er ſich nach unten in die Küche begeben. Die beiden Kinder waren in der Schule, während ſich die Tante in der Küche befand. Er habe nun von ſeiner Tante 50 verlangt, was dieſe abgeſchlagen habe Nachdem er Kaffee getrunken, ſei er plötzlich in große Erregung gekommen und der Tante an den Hals geſprungen. Dieſe ſei vor Schrecken gelähmt geweſen, ſei zu Boden geſtürzt und habe gerufen:„Lieber Anton!“ Inzwiſchen habe der Briefträger geſchellt. Er ſei herausgeſprungen, der Bote ſei aber ſchon wieder fort geweſen. Als er zur Tante zurückgekehrt ſei, habe dieſe noch auf dem Boden gelegen und mit den Beinen ausgeſtoßen. Er habe ſie dann mit dem Selbſtbinder erdroſſelt und die Leiche in den Keller ge⸗ ſchafft. Die Ermordete war aber auch ſonſt furchtbar zugerichtet. Die Hände waren ihr auf dem Rücken feſtgebunden, im Mund hatte ſie einen Knebel ſtecken, hergeſtellt aus dem Taſchentuche des Ange⸗ klagten. Die Zähne des alten Fräuleins waren Lingeſchlagen, und aus Mund und Naſe war biel Blut gefloſſen. Auch auf der Schädel⸗ höhe des Kopfes waren ſtarke Wunden vorhanden. Er will nicht wiſſen, wie dieſe entſtanden ſind. Er ſtahl nach der That rund 5000., dagegen ließ er daliegende Werthpapiere in Höhe von M. 30 000 unberührt. Nachdem die Kinder aus der Schule gekommen waren, log er dieſen vor, die Tante ſei nach Bingen und ſie möchten ihr den Nachmittag entgegenkommen. Er aß dann mit den Kindern, zwei Schritte von der Leiche der Tante entfernt, zu Mittag, ließ ſich von Kindern Zigaretten holen, rauchte dieſe u. flüchtete dann. Ueber Kreuznach begab er ſich nach St. Johann zu den ihm ſchon von der Hinreiſe bekannten Kellnerinnen, mit dieſen machte er am 2. April Ausflüge nach Trier und Köln. In Köln blieb er mit den Beiden fünf Tage und verausgabte 800 M. Am 8. April begab er ſich wieder nach St. Johann, am 9. nach Koblenz, wo er ein Motorrad kaufte und übernachtete. Am 10. April fuhr er mit dem Motorrad nach Mainz. Er will nur im Hotel eingekehrt und nicht im Bordell geweſen ſein. Noch Abends ſei er nach Frankfurt, wo er hauptſächlich ſeine Zeit mit Frauenzimmern in Wirthſchaften zubrachte, Sekt mit der Geſellſchaft trank und den Frauenzimmern Geſchenke von M. 250 und 20 machte. Der Angeklagte zeigte nicht die geringſte Reue über ſeine That. Die Verhandlung dauert fort. * Bahnſteigſperre— Bahnhofsbriefkaſten. Nach Einführung der Bahnſteigſperre iſt der auf dem 1. Bahnſteig befindliche Poſtbrief⸗ kaſten nur noch den mit Fahr⸗ oder Bahnſteigkarten verſehenen Per⸗ ſonen zugänglich; wir weiſen darauf hin daß außerhalb der Sperre an der Poft⸗Uebergangsſtelle in der Eilguthalle(Friedrichsfelder⸗ ſtraße) ein weiterer Briefeinwurf angebracht iſt, der in gleicher Weiſe wie der Bahnhofsbriefkaſten zur Auflieferung von einzelnen Briefſendungen benutzt werden kann. Die Leerung erfolgt 10 Minuten vor Abgang eines Poſtzuges mit Bahnpoſt und 30 Minuten vor Abgang eines Poſtzuges ohne Bahnpoſt. * Die Einnahmen der badiſchen Bahnen betrugen im Monat Mai 1908 nach geſchätzter Feſtſtellung 6 917 820., gegen 1902 mehr 362 110. Von Januar bis Mai 1903 29 752 620., gegen 1902 mehr 1 556 130 M. * Die Beurlaubung zur Dispoſition der Truppentheile betr. Wiederholt wird zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß Geſuche um Entlaſſung aus dem aktiven Militärdienſt zur Dispoſition der Erſatz⸗ behörden oder um Beurlaubung zur Dispoſition der Truppentheile zunächſt beim Gemeinderath einzureichen und von dieſem ſodann dem Bezirksamte vorzulegen, Geſuche um Dispoſitionen von den Uebungen aber beim Landwehr⸗Begzirkskommando einzureichen ſind. Die Ge⸗ ſuche um Entlaſſung zur Dispoſition des Truppentheils— außer bet der Marine nur noch mit der Kavallerie und reitenden Feldartillerie nach Ablauf einer zweijährigen Dienſtzeit zuläſſig— ſind bis zum 5. Juli d. J. beim Gemeinderath einzureichen, und ſind insbeſondere die direkte Einreichung der Geſuche beim Kgl. Generalkommando des 14. Armeekorps um Abänderung einer ergangenen abſchlägigen Ent⸗ ſcheidung unzuläſſig. Die Geſuche, welche beſtimmt ausſprechen müſſen, daß eine Beurlaubung zur Dispoſition des Truppentheils (nicht Entlaſſung zur Dispoſition der Erſatzbehörden) gewünſcht wird, ſind vom Gemeinderath unter Anſchluß des für Entlaſſungs⸗ geſuche(Reklamationen) vorgeſchriebenen Fragebogens längſtens bis zum 15. Juli d. J. dem zuſtändigen Bezirksamt vorzulegen. „Die Schlafwagenverbindung Frankfurt⸗Karlsruhe⸗ Paris, ab Frankfurt 8 Uhr 10 Min. Abends, iſt nach wenigen Tagen wieder aufgehoben worden, da die Direktion Mainz, der ſ. Zk. ie Main⸗Neckarbahn unterſtellt wurde, es abgelehnt hat, den Schlaf⸗ wagen von Frankfurt nach Heidelberg und zurück zu befördern. * Das 50jährige Jubiläum der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr nimmt nächſten Samſtag ſeinen Anfang. Beſcheiden, wie alle Organi⸗ ſationen, die ihre Ziele wohlthätigen Unternehmungen widmen, hat dieſe Korporation es bis jetzt verſchmäht, in lärmender Weiſe die Oeffentlichkeit mit ihren Reklamen in Mitleidenſchaft zu ziehen. Da nun aber das Programm im Inſeratentheil erſchienen iſt, wollerz wir nicht verſäumen, unſere Leſer über den Inhalt und die beab⸗ ſichtigte Durchführung desſelben zu informiren. Die hieſige Frei⸗ willige Feuerwehr iſt im November des Jahres 1851 geründet worden; ſie hätte alſo ſchon im Jahre 1901 das goldene Jubiläum feiern können, verſchob aber das Feſt mit Rückſicht auf die verzögerte Fertigſtellung des Roſengartens. Daher iſt auf den offiziellen Schriftſtücken, die ein ſehr fein ausgeführtes, das Rheinufer vor 50 ⸗Jahren und heute darſtellendes Clichee ziert, die Zahlenzuſammen⸗ ſtellung„1851—41903“ zu leſen. Der Empfang der Feſtgäſte beginnt ſchon am Samſtag Nachmittag. Mehr als hundert Wehren bezw. Deputationen aus Nah und Fern haben ihr Erſcheinen in Ausſicht geſtellt. Das Feſtbankett, das am Abend im Roſengarten ſtattfindet, iſt Jedermann gegen eine Eintrittskarte à 20 3(und 10 Taxe) zugänglich und dürfte infolge ſeines intereſſanten Programms ſtark beſucht werden. Rothe Karten berechtigen zum unentgeltlichen Ein⸗ tritt. Der Sonntag wird durch eine Tagreveille in Neckarvorſtadt und Altſtadt eingeleitet. Zum Feſtakt im Roſengarten um 11 Uhr hat Jedermann unentgeltlich(10 Taxe) Zutritt. Es wäre zu wünſchen, daß recht viele Bürger und Bürgerinnen dieſer ſchönen Veranſtaltung, wo verdiente Wehrmänner durch Staat und Stadt ausgezeichnet werden, theilnehmen würden. Der Feſtzug, der ſich um 3 Uhr hinter dem Waſſerthurm aufſtellt, wird ſich durch die Heidelbergerſtraße bis zum alten Pfälzer Hof, dann durch die Breite Straße bis zum Rathhaus bewegen. Dort wird er an den Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden und Ehrengäſten vorbeidefiliren, ſich zwiſchen F 1 und 2 wieder den Planken zuwenden, durch dieſe und die Rhein⸗ ſtraße, bei den Herren Polizeidirektor Schäfer und Generalkonſul Reiß vorbei, und durch den Luiſenring bis G—H 7, dann zwiſchen G 7 und H 7 an der Wohnung des Kommandanten vorüber bis II 5— H 4, zwiſchen H 5 und H 4 wieder aufden Luiſenring und zuletzt die Breite Straße hinauf bis zum Marktplatz ziehen. Dort findet die Auflöſung des Zuges ſtatt. Den Abend verbringen die hieſigen Wehrleute im Verein mit den auswärtigen Kameraden im Stadtpark in gemüthlicher Weiſe. Eintritt 20. Bei dem leb⸗ haften Intereſſe, das die Mannheimer Einwohnerſchaft von jeher dem Inſtitut der Freiw. Feuerwehr entgegengebracht hat, iſt es nicht zu bezweifeln, daß die Stadt, und beſonders die Straßen, durch welche der Feſtzug geht, reichlich beflaggt ſein werden, damit die zahlreichen Fremden einen recht günſtigen Eindruck von unſerer Stadt, die ſich eben anſchickt, infolge ihres herrlichen Roſengartens Feſtſtadt zu werden mit nach Hauſe nehmen. Ueber die hochintereſſante Probe, die am Montag ſtattfindet, werden wir in einem morgigen Artikel ausführlicher berichten. »Der Alterthumsverein veranſtaltet(ogl. Inſerat) am nächſten Sonntag ſeinen zweiten diesjährigen Sommerausflug, und zwar nach Neckarbiſchofsheim, das in ſeinen alten Bauten, nament⸗ lich der Kirche mit den Grabmälern der Grafen v. Helmſtadt, manches Intereſſante bietet. Der Nachmittag ſoll zum Beſuch des Schloſſes Neidenſtein verwendet werden. Man hofft auf die Betheiligung von Damen, auch Gäſte ſind willkommen. * Stadtpark. Das auf heute Donnerſtag Abend angezeigte große Konzert des Berliner Tonkünſtler⸗Orcheſters findet für beſtimmt ſtatt, bei ungünſtiger Witterung im Saal. Die Eintrittspreiſe ſind für ein ſolches Elite⸗Konzert ſehr niedrig geſtellt, was wohl Viele veranlaſſen wird, ſeine Schritte nach dem Stadtpark zu lenken.— Das„Leipziger Tageblatt“ ſchreibt: Wie bei dem wohlbegründeten ausgezeichneten Rufe, deſſen ſich das Berliner Tonkünſtler⸗Orcheſter und ſein trefflicher Dirigent Herr Franz von Blon erfreuen, nicht anders erwartet werden konnte, ſetzte das am zweiten Pfingſt⸗ feiertage begonnene Gaſtſpiel gleich mit einem vollen Erfolge ein. Die Leiſtungen des Orcheſters ſind in der That erſtklaſſig; ſo künſt⸗ leriſch werthvolle Konzerte dürften ſelten in Gartenkonzerten ge⸗ boten werden. Schon in den erſten Konzerten machte uns der liebens⸗ würdige Leiter des Orcheſters mit einer Reihe anſprechender Kompo⸗ ſitionen aus ſeiner neuen Schaffensperiode bekaunt und erntete dafür reichen Beifall. * Muthmaßliches Wetter am 19. und 20. Juni. größeren unteren Hälfte der Nordſee nebſt Umgebung einerſeits, ſowie über Weſt⸗ und Südrußland andererſeits liegt noch immer eine Depreſſion von 755 Millimeter, von der nördlichen Küſte Schottlands bis nach Mittelnorwegen und weiter nordoſtwärts liegt ein ſchwacher Hochdruck von wenig über Mittel, ebenſo über ganz Finnland. Ueber der ſüdlichen Hälfte Frankreichs, ferner der Schweiz, Süddeutſchland und den weſtlichen Theilen von tſch⸗ Oeſterreich iſt das Barometer auf über Mittel geſtiegen. Demgemäß iſt für Freitag und Samſtag bei etwas milderer Temperatur und vorwiegend weſtlichen bis füdwweftlichen Winden zwar zeittveilig auf:; geheitertes, aber noch immer zu vereinzelten Störungen geneigtes Wetter in Ausſicht zu nehmen, Polizeibericht vom 18. Juni. 1. Einen Selbſtmordverſuch beging am 16. d. M. Morgens ein auf dem Lindenhof wohnendes Dienſtmädchen, indem es— die ihm zur Aufſicht übergebenen 5 Kinder am Rheinufer ſtehen laſſend— in der Nähe der Badeanſtalten in den Rhein ſprang. Die infolge Krank⸗ heit Lebensmüde wurde von den beiden Heizern Johann Schmitt und Heinrich Fay von hier noch lebend aus dem Waſſer gezogen und mittelſt Droſchke in das Allgem. Krankenhaus verbracht. 5 2. Herrenloſes Gut. Nachgenannte Gegenſtände, deren rechtmäßige Eigenthümer bis jetzt noch nicht ermittelt werden konnten, wurden dahier aufgefunden und können bei der Kriminalpolizei ein⸗ geſehen und event. in Empfang genommen werden: a, am 2. d. M. gefunden im Keller Friedrichsfelderſtraße 58 hier: 4 Frauenhemden(2 Stück weiß und blau, 1 Stück roth blau und weiß geblümt nud 1 älteres weißleinenes), 1 blau und roth karrirte Frauenhoſe, 2 weißleinene Kinderjäckchen; b. am 17. d. M. im Sand vergraben aufgefunden zwiſchen der Carola⸗ und Mollſtraße hier 12 vernickelte große Eßlöffel und 7 kleine Theelöffel. 3. Im Beſitze eines wegen vielfachen Wäſchediebſtahls hier Ver⸗ hafteten befinden ſich neben vielen anderen folgende Wäſcheſtücke, deren Eigenthümer noch nicht feſtgeſtellt ſind: 2 weiße Waffelbettdecken mit Franzen, 6 weißleinene Betttücher ohne Zeichen, 4 verſchieden⸗ farbige alte Bettüberzüge, 12 verſchiedenfarbige alte Kiſſenbezüge, verſchiedene, theils geſtreifte und theils karrirte Frauenſchürzen, 1 blauer Kattunkittel mit gelben Punkten(für Frauen), 1 blauer Kattunrock mit grünen Sternen, 1 geflickter, roth und weiß karirter Kinderunterrock mit roth und weiß gewürfeltem Leibchen, 1 weiße Kinderunterhoſe mit Spitzen, 1 weißlein. Friſirmantel, 1 weißleinenes Handtuch gez. M.., 30 theils farbige, theils weiße leinene Hand⸗ tücher, verſchiedene Fenſtervorhänge, mehrere verſchiedenfarbige Herren⸗ und Frauenhemden, 2 ſchwarz und blau geblumte Frauen⸗ jacken, 1 weißer Bettbezug, 6 weißleinene Herrenhemden, 2 weiß und roth karirte Bettdecken, 1 gelb und weiß geblumte Tiſchdecke, 2 weiße Bettdecken, 2 weiße Herrenflanellhemden, 3 weiße Tiſchdecken, dar⸗ Anter eine mit F. P. gezeichnete, 2 roth karirte Kiſſenbezüge, 1 neues Waſchſeil, 1 roth und weiß karirter Bettbezug, 4 roth und weiß karirte Kiſſenbezüge, 3 blau, weiß und roth karirte Pfülbenbezüge, mehrere karirte Kinderhemdchen, mehrere Kinderträgerſchürzen, 1 Vorhemd mit Turnerwappen, 1 Deckbett⸗Barchent, roth und weiß geſtreift, 1 Pfülben, roth geſtreift, 2 Deckbetten mit rothgeſtreiftem Barchenk, 1 Pfülben mit blau und weiß geſtreiftem Barchent, 4 weiße Kiſſen⸗ und Pfülbenbezüge, 1 weißer Bettbegug, 2 verſchiedenfarbig karirte Bettbezüge, außerdem 2 gelbe Körbe— Kartoffelkörbe— mit zwei Henkeln, 22 Schlüſſel, 1 ſchwarzer Handkoffer— faſt neu—, Ueber der Seſtes 5 — Weneral⸗unzemer raumhert, 18. Junt. brauner Handkoffer, mehrere blauleinene ſtähle ſind anſcheinend faſt alle in den Landorten der Umgebung von Mannheim, Heidelberg und Weinheim und zwar in der Zeit vor bemt 10. April d. Is. ausgeführt worden. Alle Diejenigen, bei welchen die ertwähnten Gegenſtäne geſtohlen worden ſind, werden erſucht, ſie bei der Kriminalpolizei Mannheim(Schloß, linker Flügel) zu beſichtigen. Die Veſichtigung kann an fedem Werktage von 8 bis 10 Uhr Vor⸗ mittags ſtattfinden. 4. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen verſchiedener Handlungen. NAus dem Großherxoathum. .e. Heidelberg, 17. Junnt. Zwiſchen Doſſenheim und Schries⸗ heim wurde geſtern von der Nehenbahn ein Mann aus Schriesheim überfahren. Der Schwerberletzte wurde Nachts mittels Extrazuges hierher zur Aufnahme ins akademiſche Krankenhaus befördert. Trotz borheriger telegraphiſcher Benachrichtigung dauerte es geraume Zeit bis der ohne Nothverband hierher Transportirte ins Krankenhaus geſchafft werden konnte, da es an einer Tragbahre mangelte. Die Polizei ſorgte ſchließlich für die Ueberführung. B. C. Karlsruhe, 17. Juni. In der Kanzlei des Oberſchulraths iſt ein unliebſames Verfehen vorgekommen. Der Realſchule in Vil⸗ lingen wurde nämlich die Berechtigung verliehen, im Sinne des § 80 Ziffer de der Wehrordnung Zeugniſſe über die Berechtigung gum Einjährig⸗Freiwilligendienſt auszuſtellen. Die Entſchließung iſt aber irrthümlicher Weiſe der giealſchule in Ettlingen ſtatt jener in Villingen zugeſchrieben, und ſo war die Freude in Ettlingen, die bereits in öffentlichen Blättern Ausdruck gefunden hatte, verfrüht. oie. Achern, 17. Juni. Wie bereits gemeldet, begeht die Feuer⸗ wehr unſerer Stadt am 20., 21. und 22. ds. Mts. das Feſt ihres 50jährigen Beſtehens. Dem Kommando wurde nun lt.„Mittelbad. Nachr.“ die Mittheilung gemacht, daß Se. Kgl. Hoheit der Erb⸗ großherzog am Sonntag Nachmittag hier eintreffen und am Feſte theilnehmen wird. Oie, Lahr, 17. Juni, Herr Schreinermejſter Karl Liermann hier begab ſich geſtern trotz Ahrathens des Arztes in ſchwer leidendem Zuſtande zur Wahlurne, um ſeiner Wahlpflicht zu genügen. Nachdem er ſeine Stimme abgegeben, brach er zuſammen und mußte in ſeine Wohnung zurückgetragen werden. Hier ſtarb er 3 Stunden ſpätet Rheinbiſchofsheim[A. Offenburg), 16. Junj. Von einent ſchweren Unglück wurde geſtern der hieſige Bürgermeiſter betroffen. Vormittags fuhren deſſen Frau und verheiratheter Sohn mit Bohnen⸗ ſtangen auf einen in unmittelbarer Nähe des Ortes gelegenen Acker. Gegen halb 12 Uhr bei der Rückfahrt ſcheute das Pferd und fuhr mit folcher Wucht an einen am Weg gelegenen ſchweren Eichbaumſtamm, daß die Inſaſſen mehrere Meter weit aus deim Wagen auf den Wge, geſchleudert wurden und ſchwer vebletzt in bewußtloſem Zuſtand heimgetragen werden mußten. Die Frau des Bürgermeiſters hat den linken Arm doppelt gebrochen, ebenſü das Handgelenk. Ferner den Daumen an der rechten Hand und im Geſicht verſchiedene Abſchürf⸗ urtgen erlitten. Der Sohn erlitt eine ſchtpere Gehirnerſchüttexung, ebenſo auch bedeutende Abſchürfungen. Man hofft, lt.„Mittelb. Nachr.“, daß Beide vollſtändig geheilt werden, trotzdem die Verletz⸗ ungen ſehr ſchwere ſind. Gerſchtszeſtung. Mannheim, 16. Junt.(Strafkammer.) Herr Landgerichtsdikektor Waltz. Vertreter der Gr. Staätsbehörde: Herr Ref. Dr. Kohker. Es kamen zur Verhaändlung: 1. Die Taglöhner Fatkob und Auguſt Ebinger ſind bom Schöffengericht wegen Anzettelung einer Schlägerei zu je 4 Wochen Gefängniß verurtheilt worben. Ihre Berufung dagegen bleibt er⸗ folglos. 2. Der Schreiner Karl Zahn hatte ein Haus im Lindenhof, welches die Fraulfurtet Hypothekenbank eines Täges in Zwangsver⸗ waltung nehmen ließ. Nun hatte aber die Frau Zähis borher einen Vollſtreckungsbefehl erwirkt, auf Grund deſſen ſie Miethe einkaſſirte. Ditzu war ſie jedoch von dent Augenblick ant nicht mehr berechtigt, wo die Zwanigsberwaltüng eintrat. Das Schöffengericht hat deshalb die Eheleute wegen berſüchten Betrugs im Zufämmenlauf mit Ver⸗ ſtrickungsbruch verurtheilt, den Mann zu 1 Woche, die Frau zut 30 Geldſtrafe. Auf die Bexufung der Eheleute Zähn wird heute die Frau freigeſprochen, die Sträfe des Mannes auf 6 Tage er⸗ mäßigt. Vertheidiget: Rechtsanwalt Dörzbacher. 3. Der Hausburſche Gottlieb Reich entſpendete bör einiger Zeit auf dem Eilgutbahnhof einer der Firma M. Kahn Söhne gehörige Wagendecke im Werthe bon 66 und ſüchte dieſelbe mit Hülfe des Friſeurs Alois Schwander, dem er angab, die Decke ſtamme von einem Knecht, der ſie verloren habe und für ſie Erſatz habe leiſten müſſen und dem er Geld geliehen habe.(Thatfächlich war den Kahnſchen Knechten je 30% für die Decke abgezogen wor⸗ den). Schwander überſtrich die Firmä mit Farbe, aber an den Mann brachten ſie die Decke dennoch nicht. Außer dieſem Diebſtahl hat Reich in der Lanzſchen Maſchinenfabrik noch verſchiedenes Werk⸗ zeug und in der Kramerſchen Färberei, wo er bedienſtet war, fünf Paar Strümpfe geſtohlen. Heute kommt er mit dem größen Unbe⸗ kaännten. Dem habe er 10/ geltehen und dafür die Decke als Pfand erhalten. Das Gericht aweifelt nicht im Geringſten daran, daß— Alles erlogen iſt und berurtheilt den vorbeſtraften Dieb gu 6Monaten Gefängniß. Der mitangeklagte Schwander, den.⸗A. Dörgbacher vertheidigte, wird freigeſprochen Sport. Die Schlußrunden des Lawn⸗Tennis⸗Turniers. Das Lawn⸗Tennis⸗Turnier konnte inlfolge des Sonntag Nach⸗ mittag einſetzenden Regens erſt Montags zu Ende gebracht werden. Si war es ſchade, daß die Schlußrunden der größeren Konkurrenzen ohne ſonntägliches Publikum geſpielt wurden, denn es wurde gerade Montag ſportlich außerordentlich Gutes geboten. Die beiden Doubles, die das Paar Hack⸗Behreus dem bekannten vörzütglich ein⸗ geſpielten Double⸗Paar Dr. Buſh⸗Nirrnheim abgewann, dürften 8ů¹ dem Beſten zählen, das die Courts am Goetheplatz bis jetzt geſehen habhen. Hack zeigte ſich als gewändter Netzſpieler, deſſen im Sprung geſchlagene Smafhes manchesmal geradegu bverblüffend wirkten. Behrens iſt entſchieden der eleganteſte Spieler des diesmaligen Turniers. Nie berläßt ihn ſeine Ruhe, man ſieht ihn eigentlich faſt kaum laufen und doch iſt er immer an der richtigen Stelle; nie aber läßt er auch bei foreirten Bällen die Eleganz und Sicherheit des Schlags vermiſſen; ſein Spiel geigt immer gutes Deſſin. Bufh⸗ Nirrnheim hätten eigentlich Behrens⸗Hack ſchlagen müſſen, wenn man die Papierform in Betracht gieht. Die doppelte Beſtätigung der Ueberlegenheit des gegnerſſchen Paares mit faſt genau gleichen Sebres beſtätigt die Anſicht, daß Dr. Buſh noch nicht ſeine frühere Form erreicht hat, vielleicht das Paar auch noch nicht ſo eingeſpielt iſt, wie in früheren Jahren. Das in bier Wochen ſtattfindende Heidelberger Turnier brintgt die beiden Paare borausſichtlich wieder zuſammen und es dürfte daunm der Kampf jedenfalls noch erbitterter kerden, als auf den hieſtgen Plätzen. Ein intereſſantes Zuſammentreffen war der Preis von der Pfalz mit Behrens gegen Nirrnheim in der Schlußrunde. Beide ſind Hamburger, Jugendfreunde, die zu gleicher Zeit auf den gleichen Plätzen nach denſelben Vorbildern lernten. Und doch, wie ver⸗ ſchieden ihr Spiel! Nirrnheim iſt ein Bild kraftſtrotzender Männ⸗ lichkeit, deſſen Smaſhes man am beſten aus dem Wege geht und der ſeinn Spiel haußptſächlich durch kräftig plazirte Bälle macht. Bemerkenswerth iſt ſein backchand 1ob, der mit faſt tödtlicher Sicherheit auch in den forcirteſten Stellungen gelingt. Behrens Spielweiſe wurde ſchon oben charakterifirt. Seit ſieben Jahren hatten die Freunde nicht mehr gegeneinander geſpielt und die Tennis⸗ ſtrafbaret Vorſ.: Frauenſchürzen. Die Dieb⸗ Prinz Heinrich—.— kundigen, die nach dem erſten Game ſchon den ſicheren Ausgang des Spieles vorherſagen können, waren bon vorneherein für Nirrnheim. Aber die Sache war bis zum letzten Ball nic eden. Ein ſpannender Moment war es, als das Spiel zwei für beide ſtand und 5 zu 4 im fünften Set, 40 zu 30 im letzten Game gegen Behrens. 20—30 mal pafſirte die hohen Lob⸗Bälle das Netz, bis ens ſeine Ehance zu einem kräftigen Dribe in die vechte Ecke des gegneriſchen Courts erſah und ſo das Spiel zu Deuce machte und die Spannung der Zuſchauer, die athemſos dem aufregenden Spiel gefolgt waren, in lautem Abplaus auslöſte. Noch zweimal kam das Spiel zu Deuce, bis es beim dritten Mal endgültig gegen Behrens entſchieden wurde. Jedenfalls waren Gegner und Spiel des bon eineem Mitglied des Klubs geſtifteten Pokals würdig. Auch die Meiſterſchaft von Männheim fiel nach einem bergeb⸗ lichen Ringen des jungen F. A. Lindemann auts heim. Hier hatte Nirruheim ſchon bon vorneherein beim Auslofe Glück, als ſeine ebentuell erfolgreichen Gegner in der Schlußrunde alle mit ihm in die obere Hälfte kamen und ſich gegenſeitigk todt machten. Die Damenmeiſterſchaft fiel nach kurgem Kampf gegen Fräulein Sinner⸗München an die bekännte Wiesbadener Spielerin Louiſe Berton. Verdientetmaßen müß man ſagen, denn ſelten wird maft eine Dame finden, die bäckhand“ und forehund ſo abſolut gleich tadellos iſt. Beti aller Eleganz der Erſcheinung uid des Schlags berfügt Fräulein Berton gleichwohl über kräftige Bälle und man ſollte denken, daß mit etwas mehr Bebweglichkeit die beliebte Damen⸗ ſpielerin unter die Erſten kommen müßte. Möge ſie unſeren Männ⸗ heimer Spielerinnen ein leuchtendes Beiſpiel in Spiel und Er⸗ ſcheinung ſein. Die letzte Hoffnung Mannheims, daß nicht alle Preiſe nach aus⸗ wärts gehen, war das mised double in dem Frl. Zeiler— Dr. Blagden gegen Frl. Feindl⸗Nirru hieim in der Schluß⸗ runde ſich gegenüber ſtanden. Zwei Sets waren ſchon am Sonntage geſpielt worden und die gute Forxm, die die Mannheimer im zweiten Set gezeigt hatten, ließ die Sache als für Maännheim ausſichtsreich erſcheinen. Leider war die Hoffnung eine trügeriſche, gegenüber den langen, eleganten Bällen des Frl. Jeindl und den trotz unzähliger geſpielter Sets mit unberminderter Kraft geſchlagenen smashes Nirrnheims konnten die Mannheimer doch nicht auf⸗ kemmen und do ging auch dieſe jast chance verloren: Der f des Tourniers darf, dank ber Unermüdlichkeit des Captains gden, den ſchon die frühe Morgenſtunde auf den Plätzen ſah, ſozpie aller anderen in Betracht kommenden Faktoren, als ein recht gelungener betrachtet werden und die auswärtigen Gäſte nehmen hoffentlich außer den Preiſen auch noch eine augenehme Er⸗ innerung mit. Wenn auch Mannheim ſelbſt wenig Erfolge zu ver⸗ geichnen hat, ſo zeigte ſich doch, daß mit der Zeit in dem jungen Klub auch die Qualität des Spieles ſich verbeſſern wird. Dazu bedarf es aber der unentwegten Arbeit der Spieler und Spielerinnen und der Ausnützung jeder ſich bietenden Gelegenheit, in matehes oder Tur⸗ nieren ſein Können einer Prüfung zu unterwerfen und ſein Spiel an dem Maßſtab einer beſſeren Klaſſe zu meſſen So wollen wir hoffen, daß Mannheim im nächſten Jahre beſſer abſchließt. Th. Cheater, Runſt und iſſenſchaft. Apollothenter. Man ſchreibt uns: Däs Berliner Apollotheater⸗ Enſenible, Direktion Adölf Klei n welches auf ſeiner érfölgreichen Kuünſtreiſe mit den Aüsſtättungsbpetetten„Eh ſistrata“ und rtu Lüna“ und dem„CElektri ſſchen Ballet“ vom Th 3 guletzt in Franifürt, Särmſtadt, Théatre Folies Bergere Pärts, Heidelbelg gaſtirte und derzeit im Städtthedter Mainz gaſtirt, wird Aufang nächſter Woche im hieſigen Apollotheater einige Vorſtellungen gebent. Beueſle Bachrichten und Celegramme. Orivat-Telegramme des„Seneral⸗Hnzeigers“ Berlin, 18. Junj. Die„Pol. Nachr.“ melden, ihnen werde die Beitungsnachricht, der Landwirthſchaftsminiſter Podbielski beabſichtige zurückzutreten, von unterrichteter Stelle als unwährſcheiulich bezeichtet. ökohama, 18. Fun, Dder kuffifche Kriegs⸗ miniſter iſt von Hokohama äbgerkiſt.— Einem hieſigen Sen⸗ ſationsblatt zufolge ſoll zwiſchen dem Kriegsminiſter und dem Mini⸗ ſter des Aeußern ein Abko m m en wegen der Mandſchürei und Korea getroffen worden ſein, doch wird dieſer Meldung nur ſwenig Glauben beigemeſſen. Zur Tragödie von Belgrad. *Belgraäd, 18. Juni Die an der Verfaſſung bon ISS8pörgenommenen Aenderungen wurden bon der Skupſchtina mit 113 gegen 3 Stimmen und hierauf vom Senat einſtimmig genehmigt. Die De putatkion reiſt morgen Früh nach Genf ab und überbringt dem König einen Abdruck der äbgeänderten Verfaſſung von 1888 zur Eifſicht. Nach ſeinem für nächſten Mittwoch zu erwärteten Eintteffen in Belgrad wird der König in feierlicher Sitzung der Nationalverſammlung die Verfaſſung unterzeichnen und den Eid leiſten. Der Dynaſtiewechſel in Serbien. Genf, 17. Juni. Das„Journal de Genebe“ veröffentlichte folgende Proklamation des Königs von Serbien: „An das ſerbiſche Volk! Die Gnade Gottes und der Wille des Volkes beriefen mich auf den Thron meiner Vorfahren. Ich erkläre, daß ich mich der Entſcheidung des Volkes unterziehe und heute den ferbi⸗ ſchen Thron beſteige. Ich bektachte es alls meitk erſte Pflicht, Gott für die Gnade zu dattken, und ſpreche gleichzeitig die Hoffnung aus, daß die Mächte meine auf geſetzlichem Wege böllzögette Thron⸗ beſteigung anerkennen tberden, dies Aittſo imehr, als ich entſchloſſen bin, Serbien einer Aera der Ruhe, Ordnung und Wohlfahrt zuzu⸗ führen. Ich erkläre, daß ich mein Königswort gebe, daß ich die Rechte Aller ächten twerde. Ich werde meit Möglichſtes thun, um ein könſtitutioneller König und Hüter der Geſetze und des Wohlergehens meines theuren Volkes zu ſein. Darum fordere ich mit meinem erſten Manifeſt alle Kirchenhäupter, Staatsbeamte und Militärchefs auf, in ihren Funktionen zu verbleiben. Ich empfehle ihnen, die ihnen anbertrauten Obliegenheiten gewiſſenhaft zu erfüllen und erkläre, daß ich alle die perſönkichen Vorkommmiſſe, welche in den letzten 40 Jahren unter den außerordentlichen Verhältniſſen ein⸗ ander folgten, der Vergeſſenheit übergebe. Jeder aufrichtige Serbe wird unter meiner Regierung den nöthigen Schutz für ein moraliſches und materielles Leben finden. Die Deviſe meiner Dynaftie ar immex:„Für das heilige Kreug und unſere theure Freiheit!“ Mit dieſer Deviſe, die mich einerſeits an die Armee und endererſeits an die orthodoxe Kirche bindet, beſteige ich den Thron als Peter., König bon Serbien. Ich bitte Gott, ſeine Gnade über mein Volk zu ber⸗ breiten und ſende Allen meine königlichen Grüße.“ Genf, 17. Juni. Die Abreiſe des Königs von Serbien wird borausſichtlich bis Sonntag verſchoben werden, Volkswirthschaft. Maunheimer Petroleum⸗Notirung vom 18. Juni. Amerikaniſches Petroleum disponfbel M. 23.—, kuſſiſches Pettoleum M. 22.—, öſterreichiſches Petroleum M. 22.— pro 100 Kilo netto derzollt ab gieſigem Lager. WöBruüſſel, 17. Junl.(Schluß⸗KTurſe.) Spänter 893¾6, Italiener —, Türken C 84.80, Türken D 32.30, Warſchau⸗Wiener—.—, Darmſtadt an Nirru⸗ Neune por!(Schluß), 17. Juni. Weizen eröffnete mit September zum letzten offiziellen Schlußkurſe. Enttäuſchendg Marktberichte aus Paris. Abgaben für hieſige Rechnung wirkten ſodann verflauend äuf den Markt ein, doch mächte ſich im ſpäteren Verlaufe auf trockene Wekterberichte eine Reaktion fühlbar und konnten Preiſe auf ungünſtige Erntemeldungen aus deim Weſten wieder eine Aufbeſſerung erfahren. In der letzten Börſenſtunde beſchränkte ſich das Geſchäft hauptſüchlich auf Umſätze zwiſchen den kleineren Platzſpekulanten. Schluß ſtetig. Preiſe bis k. höher. Mais ſetzte mit September infolge Abgaben für kokale Rechnung ½ e. nießriger ein. Berichte von günſtigen Ernteaus⸗ ſichten, günſtige Vterberichte aus Weſten bewirkten ſodann weiteren Preisrückgang, ungünſtigere Meldungen über die Ernteverhältniſſe bekannt wurden ſich pieder erholen und erführen, da ſich für Lokowaakk eine beſſere Nachfrage zeigte, eine ſpeitere Steigerung. Schluß ſtetig zu ½ bis ½(. höheren Preiſen. Kaffee höher auf beſſere eüroßäiſche Kabelberichte als maß eklbästkst hitle, ſhäter fallend auf Verkäufe der Hauſſiers und Baäfſſiers. Schluß rühig. Baumwolle anziehend auf Deckungen unter Führung der Platzſpekulanten, ſpäter nachgebend auf Erwarten günſtiger Erntenachrichten ufd Verkäufe füt Rechnung von Neſy⸗Orleans. Det hieſige Handel war enttäuſcht über Nächrichten von trägem Geſchäft in Stoffen und Garnen in Mancheſter. Zum Schluß wieder höher auf Deckungen unter Führung der Platzſpekulanten. Schluß behaupiet. * Chicago(Schluß), 17. Juni. Die heutigen Getkeide⸗ märkte, ſowohl Weizen als guch Mais, Hurden don denſelben Einflüſſen wie in Neſp⸗Hork beherrſcht. Schluß ſtetig, Weizen bis 56., Mais ½ bis 96 k. höher und per Mai 1908 8 k. nießtiger. Chicago, 17. Junf, 5 Uhr Nachm. 16. 55 16. 70 Weizen Juünt— Schpialz Dez..89.82 „ in 757/80 761“—Pork Jult 16.97 17.— „ Seßt⸗ 75% 74½„ Sept. 17.87 17.88 Mais Juni 49½% 30½„ Den⸗—.——— „ Flükkt 49%¾% 50%„ Juni.32.80 „ Sept. 491,%] 49½%„ Juli.50.02 Schmalz Juli 887“ 8185 Speck.75 9476 5 Sept..—.9 Liverpool, 17. Junt.(Schlußkurſe). 17 172 Weizen per Julk.085½ ſtelig.08½ ruhig r Sept⸗.029/.02 0 Mals per Jult.09— feſt.08½ ruhig per Sept..068/¾ 406%5 Ekſen und Metäfle, Glasgow, 17. Juni.(Schluß.) Roheiſen miredd numbers Wärrants per Kaſſa——, per Monat—, träge. Cleveland, 17. Juni.(Schluß.) Roheiſen per Kaſſa 46/1½, per Monat 46/3½, Käufer träge. London, 17. Junl.(Schluß). Kupfer per Kaſſa 37.5, Zinn p. Kaſſa 189 Kupfer 3 Monate 56...6, ſtetig. Zinn 3 Monate 127.6, ſtetig.— Blei ſpaniſch 11 17.6, Ble engliſch 11.12.6, träge.— Zink gewöhnlich 20.6, Zink ſpezial 20 12.6, träge.— Queckſilber. Ueberfeeiſche Schifffahrts⸗Nachrichten. Laut telegraphiſcher Nachricht ſind die Dampfer„Friedrich der Große“,„Lahn“ und„Faiſer Wilhelm 11“ am 16. Juni Morgens 5 und 8 Uhr wohlbehalten in Neib⸗Hork angekommei. Milgefheift durch Ph. Jak. Eglinger ülleiniger für's Großhergogthum Baden konzef des Norddeutſchen Llohd in Bremelt. Bäſſerſtandsnaächrichten vom Moliat Juni: in Mannhefm ſtonirter Genetalagen! Pegelſtationen Dätum: bom Rhein: 13.14.15.16. 1218.JBenterkungen Abüiſftanß; 4,12 4,15 4,13 Walsshut.08,25,27 3,25 8,198,144 HZüningen 2,8,772,97 86 Abbs. 6 Uhr Kelllkfl. J3,08,113,428,29 3 19 N. 6 Uhr Lanterburg 44,49 4,544,73 494 4,81 Abds. 6 Uhr Maxanu 2 · +1·. 4,46 471 480 4788 2 Uhr Germersheim 4,45,764,70.P. 12 Uhr Maßtübeim 3,9.954,04.30 4,47 4,86 Morg. 7 Uhr Mntitz 15301,331,55.-P. 12 Uhr Bingen 13 1,961962,07 2,23 10 Uhr Faulbb J42ſ18 2,202,25 2,35 2,55 2 Uhr Koblenz rt 225 2,29 2,38 2751 10 Uhr Köln— 142,728,17,17 2,24 2,385 2 Uhr NRühfettktkt 15541,521,58 1,68 6 Uhr vom Netkar: Mänuheim 36,87 3,90 3,99 4,23 4,48 535 V. 7 Uhr Heilbronn 0,45 0,90 0,90(105 0,80 0,781 V. 7 Uhr —— — ˙]————— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur r. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: Gruſt Müller, für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Ehriſtmaun, für den Inſeratentheil! Karl Apfel. Druck und Verlag der r. G. Haas'ſchen Buchdenckerei G. in. b. Grr i..: Eruſt Müller. draut-Sedte v. 95 Pfg. bis Mk. 18.— p. Mef, in allen Farben, Franko und schon Ferzollt ins Häus gelteferk. 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Büſchtehrader Bahn in den Gü⸗ terkarif Heft 7 des Theiles II für den ſüddeutſch⸗ öſterreichiſch⸗un⸗ garſſchen Veibaſſd ſuit Fracht⸗ ſätzen des Speziältärifs IIß die Ant 0,0s Mark für 100 kg höher ſind, als jeſie der Statlon Klädſſo, änfgenommnten. 13988 Karlsruhe, den 16. Juni 19038. r Generaldirektion Bekaunimachung. Die Feſtſetzung der Begräbſtißzeiten betr. Nr. 19049 k. Wie beingen hiermit zur öffenflichen Nenütniß, daß während der Sommer⸗ mongte zur Vornahme von Be⸗ gräbliiſſen folgende Begkäbniß⸗ zeiten beſtimimt wurdeſt: I. Begräbnißordnerbezirk, —10 11 Boriſt, lepangeliſch) —4 Uhr Nachin.(evanzeliſch) —%5 Uhr Nachm.(katholiſch) II. Begräbnißordnerbezitk. 10—11 Uhr Vorin levangeliſch) 5145—56 Uhr Nachit,(kätholiſch) 16—1½7 Uhr Nach n(evangeliſch) Zur Feſtſetzung der Beerdig⸗ Uligszeiten ſind ausſchließlich die Bezräbnißorduer befugt. Mannheim, den 6. Juni 1908. Friedhof⸗Commiſſion: von Hollander. 29500/357 Heufſenlotter. Bekanntmachung. Wir bringeſ zur öffentlichen Kenntniß, daß die Kaſſentage iin Städttheil Käferthal in Hinkunft nicht niehr Sämſtag Nächmittags, ſoudern Sämſtag Bormittags von 8 bis 12 Utr e werden. Mannheint, 16. Juni 1908. Stadtkaßſe: ö. detet. Nt. 2443. Zum RNeuban des Punupwerks in Neckarau ſollen im Wege des öfſentlichen Ange⸗ bols vergeben werde!: 1. Die Dachdeck nigs⸗ und Slitzablenungsarbeiten, 2. die Spenglerarbeiten, 3. die Zimmerarbeiten. Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens f „Lonag, den 20. Junf 1903, VBormittags 11 ußr, bei Unterfertigter Stelle, F 1, 9, Zimmer Nk 19 einzureicheſſ, wo⸗ ſelbſt die Eröffnüng in Gegei⸗ wart etwa erſchienener Bieter erfolgen wird. 389 Algebolsforſſulgre werden im Zimiſter Nres verabfolgt. Zeich⸗ lungen und Muſter liegen im Ziumer 13 auf. Manliheim, den 15. Juni 1908. Städt. Hochbanamt: Perrey. Steigerungs⸗ Zurücknahme. Die auf Mittwoch, den 24. Juni l. Is., Vorm. 9½ Uhrbeſtimmte Zwangs⸗Verſteigerung des Hauſes Langſtraße 8 der Küfer Jakob Scheiffele Ehe⸗ leute dahier findet nieht ſtatt. 13930 Mannheim, 16. Juni 1903. Großh. Notarigt III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elfaffer. Auffarderung. Den Konkurs über denNachlaß des Kauf⸗ münus Ludwig Levi hier betreffend⸗ Wer eine Forderung an deufelben zu machen, wolle ſolche ſofort bei Unter⸗ zeichnetem anmelden. Frauz Becker, Konkürsverwalter, L. 10, 9. hältniſſhalber zu dent Preiſe von 760 Mk. ſofort verkauft. Aus⸗ 3 in der Kunſtſchreinerei ellſtn, ud, 1. St. Oi. jeweils“ Zwangs⸗Verſteigerung⸗ Freitag, den 19. Jnni 1903, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Plandlokal dahier gegen baare Zahlung im Voll⸗ ſträckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: Eg.7 Mille Cigärken,s Wagten⸗ ſchränke, 1 Käſſeniſchrank, 1 Näh⸗ maſchine, 1 Büffet, ſowie ſoniſtige Zwangs⸗Herſteigerung Am 7520 Freitag, 19. Juni 1903, Nachm. 2 Uhr werde ich in Feudenuheim im Rathhaus gegen baare Zählung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1Plüſchgarnitur, 1 Spiegel⸗ ſchrank, 4 Kleiderſchränke, 3 Sofas, 1 Waſchkommode und Nachttiſchmeweißendarmor, 2 Bettſtellen mit Malxatzen U, Teppiche, verſch. werthvolle Bilder, Spiegel, Tiſche, Stühle, Gartenmöbel, ½ Dtzd. Hühner U. ſonſt verſch. Gegenſtände. Mannheim, 17. Juni 1908. Schreiber, Gerichtsvollzieher, K 2, 8. Zwüngsverſteigerung. Nr. 4874. Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Maüheinn beiegene, im Gründ⸗ buche von Masinheili zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Naſnen des Bottlieb Kälble, Wirth und ger in Manuheim einge⸗ nne, nachſtehend beſchriebene Gründſtück am Mozttag, den 3. Auguſt 1903, Vobmittags 9½ ühr, durch das unterzeichnete Nokäriat — ill deſſen Dienſträumen— in Manſiheim, B 4 Nr. 3, ber⸗ ſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 30. April 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Eilſſichf der Mittheilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt Jeder⸗ niaun geſtattet. 8 Es ergeht die Aufforderüng; Rechte, ſowefk ſie zur Zeit der Eintragung des Berſteigerungs⸗ vekſſterks aus deiſt Gründbüch nicht erſichtlich wären, ſpäteſtens iim Vekſteigekungsterminne vor der Alfſorderunng zur Abgabe von Gebbteit anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu mächen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots licht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertheiluſſg des Veßſteigekuſigserlöſes deiſt Anſpruche des Glaubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werdeit. 5 Diejenigen, welche ein der Verſteigerüng eutgegenſtehendes Recht hahen, werdeſt ällfgefor⸗ dert, vor Faee des Zu⸗ ſchlags die Auftebung der eiſiſt⸗ weilige Elnſtellung des Ver⸗ fähtens herbeizuführen, widrigen⸗ Falls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerken Gegenſtandes teitt. Beſchreibung bes zu verſteigernden Gruündſtückes: Grundbuch bon Mauſiheim, Bänd 8, Heft 7, Beſtändsver⸗ zeichniß I. Lagerb.⸗Nummer 135, Flächen⸗ inhalt 3 ar 28 qm Hofraithe, Laligſtraße Nr. 78 fl, 14. Quer⸗ ſttaße 16, eu Bürgermeiſter⸗ Fuchsſtraße Nr. 16. 13928 Hierauf ſteht: ein dreiſtögiges Woöhn⸗ und Eckhaus mit 1 Eiſen beiohirtem Keller mit Zubehhr, geſchäßt zu 60,500 Mk.⸗ Malinheim, den 8. Juni 1903. Großh Notariat III. als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſet Iht — Zruteier u. Kücken Italiener kebhühnfarbig, ſilber⸗ halſig, Minorkaſchwarz, Cochin Geſtägel Park Wesch, Rheinauſtraße 3. 9585 Blaufelchen Tafelzander Rheinſal m 7588 U. ſ. w. Hochf. Matjes⸗Häringe Malta-Kartoffel. GMund, 10 24. im Geſchmack ſchwache Suppen, ebenſo Saucen, Gemüſe und Salate mit MAG WIn Man würzt erſt beim Anrichten. AIS Supgen NAu Speisen- zu kräftigen. Altbewährt!“ Wehr ausgiebig: Nicht überwürzen! 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Reihe.50 M. .—„ 186.—88.„.— 75* 2. 7*** „ 85„%.50 5 5 5 15 150 75 2.— Gofleris-Sitzplatz 60 Pfig. Stehplatz im Saal Soeitens der Rosengartenkommission wird ausserdem für jocde Person eine Einlassgebühr von 10 Pig. erhoben. Der Generalvertrieb der Einlasskarten liegt in den Händen des Herrn Filipp Kratz, Cigarrenhandlung, L 14, 7. Verkautsstellen befinden sſch in Mannheim bei: C. F. Heekel u. Th. Sohler, Musikaltenhandlungen, Kunst- strasse, A. Bergmann, Optiker, E I, 15, A. Bieger, Hok⸗ lieferant, N4, 13, August Kremer, Cigarrenhandlung, Kauf⸗ daus und D I, C. F. L. étoile, Gigerreubgenalang 9 55 L. Thiele, Badeun Drogerie,* 1, 9, A. Schen E, Buch⸗ Vandlung, Mittelstrasse 17; in Ludzwigshafen bei Ph. Pabst, Ludwigsstr., A. Lauterborn, Hofbuchhandlung, Bismarckstr.; in Neckarau bei Jeau Reinardt, Kaufmann, Schulstr. 53 und an der Rosengarten-Tageskasse. 13891 e Oeffnung des Saales 2 Uhr. Programme werden am Saaleingang unentgeltlieh abgegeben. Stadtpark. Donnerſtag, 18. Juni, Abends 8 Uhr: Grosses Concert des Berliner Tonkünstler-Orchesters. Direktion: Franz von Blon. Eintrittspreis für Abonnenten 50 Mfg., Kinder 20 Pfg., N„Nichtabonnenten 1.,„ 50 Pfg., Concert für beſtimmt.— Bei ungünſtiger Witterung im Saal. Molz& Forbach Sohirm- u. Stock-Fabrik. Reparatur-Werkstätte. N Hachen Württemberg. Schwarzwald, Station Schramberg. Schwarzwaldhötel, der Neuzeit entſprechend eingerichtet, ſchönſte u. ruhigſte Lage, dbirrtt am Walde. Luftige Balkouzimmer, Damenſalou Schattiger Garten. Berühmt dürch gute üche, reine Weine ff. Biere. Herrliche Spazier⸗ gänge u. Ausflüge. Forellenſiſcherei. Mäßige Prelſe. Telephon und Bäder im Hauſe! Freundl Bedienung. Beſitzer: F. Reuter. Ini Winter: Direktor Grand Hötel à Valescure. 13413 Ofossh. Oarten- und Obstbauschule für Frauen und Mädehen, Schwetzingen. Vom 25. Juni bis mit 1. Juli findet jeweils Nach⸗ mittags von—6 Uhr ein Blumenzuchtkurs ſtatt. Anmeldungen werden alsbald erbeten. 18846 Der Vorstand. 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Is., Abends 9 uhr und zwar: 28500/½75 9 5 Compa uie im„Luxhof“, F 4, 12a 2. Compagnie im„Hohenſtaufen“, Q 8, 2ʃ8. 3. Co: upagulie im„Wittelsbacher Hofe, 4. Compagnie bei Wirth Schuhmacher, 4. Querſtr. Manuheim, den 17. Juni 1908. Das Commanudo: Elz. Jeuerwehr⸗ ee Heute Donnerſtag Abenb 9 ubr 2 Haupt. Probe im 980 Centralgale Um vollzähliges Erſcheinen bittet 29500/375 Der Borſtand. U 4, 14. seinen Umsatz.grossem Gewinnu, Nutzen hebenu. ſördern will, annoneire in Fachzeitschriften. Man wende sich an Süddeutsche ö Annoncen-Exped. K. H. Schwab jun. Mannheim, Seckenheimerstr. 16. Telephonruf 2721. tleroch Annoncen-Annahme für alle Fach- und Tageszeitungen. ///// /((( Zirkus Corty⸗ Althoff; Donnepfſtag, den 18. Juni 1903, Abends 8 uhr 7 S Crosze Dauf-.Abschieds-Vorstellung; 5 Secceeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeesel Linoleum-Reste 13584 Frogramm zur 50jährigen Gründungsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Manuuheim am 20., 21. und 22. Juni 1903. Samſtag, den 20. Juni, Nachmittags: Empfang der auswärtigen Gäſte. Abends 8 Uhr: Bankelt in der Feſthalle Roſengarten. Sonnutag, den 21. Juni, Morgens? Uhr: Weckruf durch Böllerſchüſſe und Muſik. Bormittags ½8.10 uhr: Empfang der auswärt gen Gäſte, Vormfitags ½11 Uhr: Aufſtellung ſämmtlicher Feuet wehren auf dem Marktplatz und Abmarſch mit Muſtt nach der Feſt⸗ halle Roſengarten. Vormittags 11 uhr: Feſtakt daſelbſt. 1. Begrüßung durch die Herren Vertreter des Staates und der Stadt. 2. Uebergabe der verliehenen Ehrenzeichen für 40, 25, 20 und 12jährige Dienſtzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr M kannheim. Mittags 1 uhr: Feſteſſen in der Feſthalle Roſengarten. Nachmittags 3 Uhr: Auff ſtellung zum Feſtzug am Waſſerthurm. Nachmittaas ½ 4 Uhr: Veg zes Albends 8 Uhr: Migktärkonz zert im Park. Theatervorſtellung, Montag, den 22. Juni, Vormittags—10 uhr: Beſichtigung der& der Stadt(Depot der Berufsfeuerwehr). Vormittags 10 Uhr: Nöde Uebung der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim an der Rheinthorkaſerne. Parademarſch mit Ge⸗ räthen vor den Bebörden und Gäſten. Mittags 1 Uhr: Feſteſſen der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim in der Feſthalle Roſengarlen, Zwangfoſer Mittagstiſch in verſchiedenen Gaſthäuſern. Nachmittags 4 uhr: Feſtfahrt auf dem Rhein. eene 8 Uhr: Abſchtedstrunk. Die Theilnahme am Bankett am Samſtag, den 20. d.., Abends 8 Uhr, iſt unter Vorzeigung der Eintkittskarte à 20 Pfg. dein Publakum geſtatt et. 29500/370 Der Verkauf dieſer Eintrittskarten erfolgt bei Hru. M. Kuhn 6, 17, Cig zarreutandlung, C. Fr.'étbile, 0 3, Planken, Ad. Kra ſtel, Zum Erbprinzen, 0 5, 1, Cigarrenhandlung, Kremer Pfälzerhof, Clemens Schenk, Huchhaudlung, Mittelſtraße, Jarab Theilacker, Wittelsbacher Hof“, U 4, 18, ſowie an der Kaſſe im Noſengarten. Pfälzerwald-Verein E.. Ludwigshafen. VI. Programmtour an 21. Juni 1903. Winnweiler—Falkenstein— Königsstuhl-Dan- menfels—schillershain⸗ ee e Abſahrt.5 Vorm.— Marſchzeit 3½ Stunden.— Nückkunft .0 Uhr Nachm. Ermäßigter! 7 preis Mk..30. Gemeinſchaftl. 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