Do„bbbbb Abonnement: Tuügliche Ausgabe: 20 Pfeunig monatlich. u 20 Pfg. durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ lag M..42 pro Quartal. zel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint woͤchentlich zwolf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Jeitung in Raunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr.* — Für unverlauzte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. — Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 Redaktion: Nr. 377 „ Expedition: Nr. 318 E 6, 2. Die deeflehne gelle: 60„ Filiale: Nr. 815 Abendblatt.) Montag, 29. Juni 1905. — Die endgiltigen Ergebniſſe der Reichstagswahlen. Beiſtehend bringen wir unſeren Leſern eine Karte wahlen. Die verſchiedenen Signaturen(ſiehe die Zeichen⸗ erklärung) laſſen die Vertheilung der verſchiedenen Parteien auf die verſchiedenen Reichsgebiete klar er⸗ kennen. Bekannt iſt die Eroberung ſämmtlicher Wahl⸗ kreiſe des Königreichs Sachſen durch die Sozialdemo⸗ kraten mit Ausnahme des Bautzener Kreiſes, den die Antiſemiten ſich erhalten haben. Das endgültige Er⸗ gebniß für die einzelnen Parteien ſtellt ſich wie folgt: Konſervative 53, Deutſche Reichspartei 19, Antiſemiten 9, Centrum 102, Nationalliberale 51, Freiſinnige Volks⸗ partei 21, Freiſinnige Vereinigung 9, Deutſche Volks⸗ partei 6, Sozialdemokraten 81, Bund der Landwirthe 2, Bayriſcher Bauernbund 5, Polen 16, Welfen 5, Elſäſſer 9, Wilde 9. Gegen den letzten Reichstag zeigt der neue eine Verſchiebung zu Gunſten der Sozialdemokraten hauptſächlich auf Koſten der beiden links ſtehenden bürger⸗ lichen Parteien, der Freiſinnigen Volkspartei und der Freiſinnigen Vereinigung, welche bei der letzten Wahl 7 bezw. 5 Mandate verloren haben. Im Großen und Ganzen iſt das Bild des neuen Reichstages nicht ſo weſentlich verſchoben, daß für die Regierung künftighin bei den parlamentariſchen Debatten Schwierigkeiten be⸗ ſonderer Art erwachſen werden, als auch diesmal eine Mehrheit durch die rechts ſtehenden Parteien und durch das Centrum geſichert iſt. Zelchen-Erklärung. An Anchen Ar Arnsberg B Berlin Br Breslau 5 95 25 Bb Bromberg enthaltend die Wahlkreiſe für den deutſchen Reichstag de Dauag 2 2712 9 Du Dusseldort nach ſeiner endgültigen Zuſammenſetzung nach den Stich⸗ Peankln Uu Gumbinnen Ha Hannover Ka Kussel Ko Koblenz EKg Königsberg urt 85 . 2 „HH„P „ , 5 ,, , ,. 9 8 Die Zusammensetzung des DEUTSCHEN REICHSTAGS nach der Hauptwanl vom 18, und der Stiechwahl vom 25. dun 1803 nach Partelen und Wahlbezirken(auf Grund amtlicher Angaben). G. m. b.., Berlin SW D. R. P. Nachdruck verboten. Zolchen-Erklärung. Kü Küslin In Liegnitz NMa Magdebur NM. Me SU en Holst. 81 karingen St Stgtlin Bezeichnung der Pafrt SIie HI. PFPreis. Vereinigung Freis, Volkspartei Deutsehe Volksp. Zent 60 Grhst. Olderd Iu Reuss Altere Tiuie, Doeutschkons. * — Deutsche Neichep. Wa Waldeck 7 9110 Devtsche Refoxmp., Soeial-Demokrat. KW. ktbnigr. Wurttemb, . NB. Dle Zahlen in 4 National-Iäberale So Sehwrzb. Sonderhaus, dan eingzeolnen Feldern geben die Arutl. Protestler(Pol. ee des an,. B. Els. Welf. Dän,) u. Wilde, 2 Oppeln, 7ter Wahlkrets. politische UGebersicht. Mannheim, 29. Juni 1903. Der Prinzregent von Bayern und der Wahlausfall in München. Die Stichwahl in München I iſt, wie nach der Haltung des Centrums gegenüber den Liberalen und ihrem Kandidaten Buch⸗ druckereibeſitzer Schön nicht anders zu erwarten war, zu Gunſten des Sozialdemokraten, des jetzigen nominellen Verlegers der „Münchener Poſt“ und früheren Budikers Birk ausgefallen. In der Umgebung des Prinzregentenſollmanüber die Haltung des Centrums bei den Stichwahlen in der Reſidenz und in ganz Bayern ſehr ent⸗ vüſtet ſein und dies in recht draſtiſchen Aus⸗ ſprüchen kundgeben. Warum hat man aber dem Cen⸗ krum von den leitenden Stellen aus ein ſo großes Entgegenkom⸗ men bewieſen, obwohl man ſehr gut weiß, daß es immer mehr unter die Herrſchaft eines demokratiſchen Demagogenthums ge⸗ räthe Das Centrum hat geglaubt, durch ſein Vorgehen den Libe⸗ ralen in Bayern ſchaden zu können, dieſe gehen aber mindeſtens ungeſchwächt in ihrem Beſitzſtande an Mandaten und mit einem erheblichen Stimmenzuwachs aus den Wahlen hervor. Sehr treffend ſchreibt zu dieſem Verhalten des Münchener Centrums die„Tägl..“: Die blau⸗weißen„Patrioten“ rühmen bar bekanntlich, mit ganz beſonderer Treue an dem Hauſe Wittels⸗ ch zu hängen. Wenn ein bayeriſcher Prinz von irgend welcher Seite wirklich oder auch nur angeblich gekränkt wird, ſo erheben die„Patrioten“ ihre Donnerſtimme und proteſtiren aufs Leiden⸗ ſchaftlichſte gegen dieſe Kränkung ihres angeſtammten Herrſcher⸗ hauſes. Dieſe Loyalität iſt ja ſehr ſchön, aber das Verhalten der Münchener Klerikalen bei der Stichwahl will nicht recht dazu ſtimmen. Denn eine Kränkung, die vielleicht einmal unabſicht⸗ lich einem baveriſchen Prinzen zutheil wird, kann doch niemals für das Haus Wittelsbach ſo nachtheilig ſein, wie die Herrſchaft der Sozialdemokratie, die jeder Dynaſtie, ob ſie nun Wittelsbach pder Hohenzollern oder Zähringen oder ſonſtwie heißt, den Gar⸗ aus machen will. Beſonders fatal iſt es aber, wenn dieſe Herr⸗ ſchaft ſich am Sitze des Königshauſes etablirt und wenn über dem bayeriſchen Königsſchloſſe die rothe Fahne weht. Damit hat München noch den Rekord von Berlin geſchlagen denn in Berlin iſt wenigſtens der Wahlkreis, in dem das königliche Schloß ſteht, vor einem ſozialdemokratiſchen Wahlſiege bewahrt worden. Die bayeriſchen„Patrioten“ haben alſo in München der blau⸗weißen Jabne die rothe Farbe hinzugefügt und darin liegt ein ganz gal⸗ das erinnert daran, daß die Väter jener„Patrioten“, die am Donnerſtag dem Sozialiſten zum Siege verhalfen, beim Aus⸗ bruche des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges aus ihren Sympathien mit Frankreich kein Hehl machten. Beiden Fällen gemeinſam iſt die dabei hervortretende internationale Geſinnung. Ueber die Erfolge der nationaltiberalen Partei in Haunover wird in einem längeren Artikel des„Hann. Courier“ ausgeführt: Es iſt jedoch nicht das einzige Erfreuliche der diesjährigen Reichs⸗ tagswahlen, daß die nationalliberale Partei drei Wahlkreiſe in Hannover gewonnen hat; die Wahlen haben vielmehr auch das Gute gehabt, daß durch den Ausfall derſelben erneut mit zwingen⸗ der Deutlichkeit dargethan wurde, daß für den altpreußiſchen Konſervatismus und das Ueberagrarierthum in Niederſachſen kein Boden iſt. Wenn eine Parteirichtung, für welche ſeit zehn Jahren mit den erheblichen Mitteln der Bundeskaſſe und einem großen Stab von Agitatoren unausgeſetzt gearbeitet iſt, und die daneben ſich der wohlwollenden Förderung eines großen Theiles unſeres Verwaltungskörpers zu erfreuen hatte, insgeſammt kaum mehr Stimmen haben aufgebracht werden können, wie der natio⸗ nalliberale Zuwachs ſeit den letzten allgemeinen Wahlen beträgt, ſo kann man mit vollem Rechte ſagen, daß dieſe Parteirichtung lediglich ein künſtliches Gewächs bedeutet, und daß ſie in unſerem Volke keine Wurzel hat. Dieſe Erkenntniß, die ſich Jedem, der vorurtheilsfrei das Wahlergebniß prüft, aufdrängt, wird hoffent⸗ lich die Folge haben, daß das Agrarierthum maßvollere Bahnen einſchlägt, und daß man den Einfluß des letzteren für die Zu⸗ kunft nicht mehr in der bisherigen Weiſe überſchätzt. Die natio⸗ nalliberale Partei kann mit Genugthuung in ſämmtlichen Wahl⸗ kreiſen der Provinz auf den 16. Juni ſowohl als auch auf den Stichwahltag zurückblicken, hat doch überall eine erhebliche Zu⸗ nahme der nationalliberalen Stimmen ſtattgefunden. In den⸗ jenigen Wahlkreiſen, wo nationalliberale Kandidaten in die Stichwahl gekommen waren, haben ſich auf die Kandidaten un⸗ ſerer Partei mehr als 150,000 Stimmen vereinigt. In den mei⸗ ſten Wahlkreiſen iſt der Gegner um mehrere kauſend Stimmen zurückgeblieben, ſo namentlich in den drei durch die Sozialdemo⸗ kratie arg bedrohten Wahlkreiſen Hameln, Härburg und Geeſte⸗ münde⸗Ottendorf. In dieſen Wahlkreiſen hat ſich gezeigt, daß der Appell an das nationale Empfinden der Wähler gegenüber dem Uebermuth der Sozialdemokratie auch in unſerem heutigen, materiellen Zeitalter ſeine Wirkung nicht verfehlt. Wird in dieſen Wahlkreiſen ſeitens unſerer Parteifreunde emſig weitergearbeitet, ſo dürfen wir hoffen, dieſe drei Wahlkreiſe der Partei zu erhalten. ſendes Symbol. Blau⸗weiß⸗roth ſind die franzöſiſchen Farben; Die Sieges⸗Hymnen der ſozialdemokratiſchen Preſſe über den Ausfall der Wahlen ertönen ungeſchwächt in heraus⸗ fordernder und übermüthiger Sprache fort. Det„Vorwärts“ triumphirt:„Die Republikaner vertreten jetzt faſt alle Reſidenzen des monarchenreichſten Landes der Welt; nur Pots⸗ dam und Schwerin iſt noch mit knapper Noth vor der Schmach bewahrt, vielleicht auch hier und da ein Duodezreſidenzchen. Unter ihren ganz beſonderen Schutz nimmt aber jetzt die Sozfal⸗ demokratie das Polenthum, um deſſen Gunſt wahrſcheinlich ein eiferſüchtiges Wettrennen zwiſchen Centrum und Soztaldemo⸗ kratie anheben wird. Das Centralorgan der letzteren ſorgt ſchon heute dafür, das Centrum bei den Polen anzuſchwärzen. Es ſchreibt u..:„So ſeelenverwandt die radikal⸗polniſchen Wählet dem Centrum ſind, und ſo ſehr unſer Klerikalismus das Polen⸗ thum begönnert: der bloße Umſtand, daß das Centrum Regier⸗ ungspartei, genügt, um es unmöglich zu machen. Es iſt eine in der Geſchichte des Centrums unerhörte Thatſache, daß es im erſten Anſturm gleich aus zwei feſten Sitzen verdrängt wurde und in anderen Kreiſen arg gefährdet war. Wer von dieſem Regierungs⸗ ſyſtem ißt, ſtirbt daran.“— Gegenüber dieſer Verdächtigung des „Regierungsſyſtems“ wird ſich das Centrum alsbald zu reinigen ſuchen durch einen möglichſt zur Schau getragenen Radikalismus und ſcharfe Oppoſition. Eine derartige Taktik hat es ſtets zu Beginn der Legislaturen gegenüber der Regierung befolgt, bis letzlere ſich zum Verhandeln mit dem Centrum und zur Nach⸗ giebigkeit gezwungen ſah und aus ihm die Regierungspartei machte. Der Gang dieſes Prozeſſes wird ſich vielleicht diesmal nur ein wenig raſcher vollziehen, weil das Centrum ſeinen Werth als Hauptſtütze gegen die Sozialdemokraten, von denen ein nicht unbedeutender Theil gerade durch Centrumshilfe in den Reichs⸗ tag gelangte, frühzeitig genug auszunützen bedacht ſein wird⸗ Faſt erheiternd wirken die Verſuche der„Germania“, die nach dieſer Richtung ſich ſchon jetzt bemerkbar machen, und welche ſich abmühen, nachzuweiſen, daß die Sozialdemokratie nur eine mit dem Proteſtantismus eng verbundene Erſcheinung ſei. Als ob nicht am Rhein und in Weſtfalen, da, wo das Centrum mit un⸗ bedingter Autorität zu herrſchen vermeint, die Sozialdemokratie nicht minder angewachſen wäre, als in anderen Theilen Deutſch⸗ lands! Wie es bei eiuer Wahl im Oſten zugeht, zeigt folgendes Telegramm, das im Wahlkreiſe Kolberg⸗Köslin, in dem der Führer der freiſtnnigen Vereinigung, Dr. Barth, dem konſervativen Gegenkandidaten unterlag, von Herrn Rubow⸗ Köslin an das Miniſtertum des Innern abgeſandt worden iſt⸗ 2. Sefſte. General-⸗Anzeiger. Maunheim, 29. Jum. „Vom Kösliner Landrathsamt wird Wahlarbeit für den Kandi⸗ daten des Bundes der Landwirthe, Malkewitz, geleiſtet. Land⸗ rath nimmt an bündleriſchen Vertrauensmännerſitzungen Theil. Aus dem Landrathsamt erfolgt die Verſendung der bündleriſchen Stimmzettel und Flugblätter. Ich beſchwere mich hierüber und erſuche um umgehende Anweiſung an das Landrathsamt zur Einſtellung dieſer Agitation. In vielen ländlichen Wahlbezirken des Wahlkreiſes Kolberg⸗Köslin⸗Bublitz ſind Wahlvorſchriften betreffs Iſolirraum in einer der Abſicht des Geſetzgebers geigdezu Hohn ſprechenden Weiſe ausgeführt worden. Als Wahlurnen dienten vielfach Cigarrenkiſten, Suppenſchüſſeln, kleine Kiſten. Es wurden die Wahlkouverts der Reihenfolge nach aufgeſchichtet, und durch Führung einer Gegenliſte feſtgeſtellt, wie jeder gewählt hat, ſo in Repkow, Barzlin, Zuchen, Latzig, Goldbeck und vielen anderen ländlichen Orten. Ich erſuche, allgemeine Verfügung zu exlaſſen, daß die Benutzung ſolcher Mogelurnen unſtatthaft iſt.“ Dr. Barth ſelbſt hat ſich veranlaßt geſehen, telegraphiſch den Erſten Staatsanwalt in Köslin zu erſuchen, er möge im öffent⸗ lichen Intereſſe Strafverfolgung wegen Verleumdung einleiten gegen Verfaſſer und Verbreiter eines konſervativen Flugblattes, in dem behauptet wird, Barth habe den Sozialdemokraten für die Unterſtützung ſeiner Kandidatur eine Geldſumme für ihre Parteikaſſe zur Verfügung geſtellt und außerdem ſei er die Ver⸗ pflichtung eingegangen, gegen jede Wehrvorlage zu ſtimmen. Das in Frage ſtehende Flugblatt trägt in fetten Lettern die Ueber⸗ ſchrift:„Mit 70,000 Mark Judengeld wollen die Liberalen den Dr. Barth in den Reichstag bringen.“ Zum bayriſch⸗württembergiſchen Eiſenbahnſtreit wird den„M. N..“ aus Stuttgart geſchrieben: Die heftigen Ausfälle des Abgeordneten Haußmann in der württembergi⸗ ſchen Kammer gegen die Eiſenbahnpolitik der deutſchen Nachbar⸗ ſtaaten, insbeſondere Bayerns, haben an einigen Stellen die Ver⸗ muthung hervorgerufen, das Vorgehen Haußmanns, der offen von einer Verletzung des Art. 42 der Reichsverfaſſung durch Bayern ſprach, ſei von der württembergiſchen Re⸗ gierung beſtelltgeweſen. Wäre dieſe Auffaſſung zu⸗ treffend, ſo würde die württembergiſche Regierung einen Vorſtoß gegen Bayern gutgeheißen haben, für den kein irgendwie aus⸗ teichender Grund vorliegt, am wenigſten in der ſchroffen und rückſichtsloſen Form, wie ſie der Abgeordnete Haußmann ge⸗ braucht hat. Auf von uns eingezogenen Erkundigungen wird uns von amtlicher württembergiſcher Seite erklärt, daß die Re⸗ gierung das Auftreten Haußmanns in keiner Weiſe provozirt oder auch nur gutgeheißen habe, ſondern vielmehr ſelbſt dadurch überraſcht worden ſei. Wenn man in Württemberg auch an den Beſchwerden hinſichtlich der Ableitung des Eiſenbahnverkehrs von den kürzeren württembergiſchen Linien feſthalte, ſo ſei man doch überzeugt, daß die Beſeitigung dieſer Mißſtände nur durch einen ruhigen Fortgang der hierüber ſchwebenden Verhandlungen erzielt werden könne. Ein Vorgehen wie das des Abgeordneten Haußmann aber könne der gedeihlichen Entwicklung dieſer Ver⸗ handlungen nur entgegenwirken. Die württembergiſche Regſerung iſt nach wie vor beſtrebt, in beſtem Einvernehmen mit den anderen Bundesſtaaten die ſchwebenden Verkehrsfragen zu regeln, und ſie hofft, daß ihr das auch in der Umleitungsfrage gelingen werde. * Die badiſchen Jungliberalen und ihr Programm. Die„Bad. Landeszig.“ in Karlsruhe erhielt folgende Zu⸗ ſchrift: Nach Abſchluß der Reichstagswahlen iſt für die nächſten fünf Jahre der politiſche Kampf für die Nationalliberale Partei in Baden duf das engere Heimathland beſchränkt; unſere Stellung iſt klar vor⸗ gezeichnet: Kampf auf allen Linien gegen die Reaktion und vor Allem gegen das Zentrum. Im badiſchen Landtag kann von einer beſonderen Gefahr durch die Sozialdemo⸗ kratie keine Rede ſein. Dagegen ſteht das Zentrum im Be⸗ griffe, die tonangebende Partei im Lande zu werden. Gegen dieſe Partei müffen alle wahrhaft liberalen Männer energiſch Front machen. Wenn in dem Leitartikel der„Badiſchen Landeszeitung“ bom 27. Juni, Nr. 291 geſagt wird, es ſei ein Zuſammengehen zwiſchen Nationalliberalen und Zentrum früher oder ſpäter möglich, ſo iſt das eine Verkennung der ganzen politiſchen Situation. Derartige Auf⸗ faſſungen von Mitgliedern unſerer Partei ſind mit Entſchiedenheit zurückzuweifſen und ſie können nur Verwirrung in unſere Reihen bringen. Wenn die Hauptaufgabe der jungliberalen Vereine auch darin zu erblicken iſt, die Jugend unſerer Partei zuzuführen, ſo iſt int dieſen doch einmüthig zum Ausdruck gekommen, daß der Liberalismus in unſerer Partei wieder mehr betont werden muß und daß wir keine Gemeinſchaft mit der Reaktion haben wollen. Dieſe Auffaſſung be⸗ ſteht thatſächlich überall im Lande und wird durch die Gründung von FJungliberalen Vereinen noch mehr gefördert werden. Ueberall, wo feine nationalliberalen Vereine beſtehen, oder dieſe ihre Aufgabe, auch f Die Namen im Noman.) Von Dr. Th. Klaiber(Grafenberg). In einer ſeiner Novellen erzählt Riehl die Geſchichte eines Schneiderſohnes, der, mit außerordentlicher Schönheit und dem aparten Taufnamen Amos begabt, auf Schritt und Tritt um dieſer auffallenden Vorzüge willen unendliches Mißgeſchick erduldet? und in den„Leuten von Seldwyla“ führt uns Gottfried Kellex einen „Schmied ſeines Glücks“ vor, der unter all den Vorbereitungen, die er trifft, um die Jagd nach dem Glück erfolgreich zu bewerkſtelligen, auch nicht verſäat, ſeinen ſchlichten Schweizernamen zu einem aus⸗ ländiſch⸗wohlklingenden umzuſchmieden. Aus dem ſpießbürgerlichen Johann Kabis wird unter Zuhilfenahme des Mutternamens ein vor⸗ nehmer John Kabys⸗Oliva. Es wäre eine intereſſante Aufgabe, in unferer Litteratur der großen Familie der Kabys⸗Oliva nachzu⸗ ſpüren, die bei der Zurüſtung zur Fahrt nach dem Glück auch die Umſchmiedung ihres Namens nicht vergaßen. Für viele iſt der neue Name ein Requiſit geworden, das ſie nicht mehr entbehren nten. Freilich nicht Jedem wird es ſo leicht, ſeinem angeſtammten Namen den Abſchied zu geben. Vielen iſt das Wort Goethes aus dem Herzen geſprochen:„Der Eigenname eines Menſchen iſt nicht etwa wie ein Mantel, der bloß um ihn her hängt und an dem man allen⸗ falls noch zupfen und zerren kann, ſondern ein vollkommen paſſendes Kleid, ja, wie die Haut ſelbſt ihm über und über angewachſen, an 155 man nicht ſchaben noch ſchinden kann, ohne ihn ſelbſt zu ver⸗ 4 1 Es gibt viele, die tragen mit Heroismus ihre Namen durchs Lehen, auch wenn ſie ihnen oft eine recht läſtige und hinderliche Bürde ind. Anderen wiederum ſind ihre Namen wie Fittige, die ſie über manche Niederung und manchen Berg hinübertragen. Wie mannig⸗ ) Wir entnehmen dieſe kleine Studie dem neueſten Hefte der Halbmonatsſchrift„Das litterariſche Gcho“(Herausgeber: Dr. Joſef Ettlinger), die ſeit dem 1. Juli in dem neuen Verlage von SEgon Fleiſchel& Co., Berlin., erſcheint. D. Red 8 außerhalb der Wahlzeit die Verbindung mit den Wählern in Stadt und Land durch Verſammlungen aufrecht zu erhalten, nicht erfüllen, müſſen Jungliberale Vereine gegründet werden. Es iſt in einer Reihe weiterer Orte angeregt, dieſer Frage näher zu treten. Von Seiten der Zentralleitung der Jungliberalen Vereine wird dieſer Sache die größte Aufmerkſamkeit gewidmet und kann in Ausſicht geſtellt werden, daß zu Gründungsverſammlungen ein geeigneter Redner zur Verfügung ſteht. Alle hierauf bezüglichen Zuſchriften ſind an Herrn Landgerichts⸗ rath Scherer in Karlsruhe zu richten. Erſt wenn überall im Lande lebensfähige liberale Vereine beſtehen und dieſe jederzeit im Sinne der liberalen Sache wirken, iſt zu erwarten, daß die guten Zeiten des Liberalismus in Baden wiederkehren. Daß ſich bei den nächſten Landtagswahlen der Hauptkampf zwiſchen der nationalliberalen Partei und dem Centrum ab⸗ ſpielen wird, iſt ſelbſtverſtändlich und von keinem ernſthaften Politiker aus dem Auge gelaſſen worden, ſelbſt wenn man für die Reichstagswahlen ein Zuſammengehen der Nationalliberalen und des Centrums zur gemeinſamen Bekämpfung der Sozial⸗ demokratie für möglich und für wünſchenswerth gehalten hat. Wir haben zu den Leuten gehört, die ein ſolches Zufammengehen im Intereſſe einer glücklichen Löſung der dem deutſchen Reichstag in den nächſten fünf Jahren harrenden Aufgaben für erſtrebens⸗ werth erachteten. Der Verlauf der Wahl und die Haltung des Centrums bei den Stichwahlen haben aber wohl jede Illuſion zerſtört, daß für abſehbare Zeit das badiſche Centrum für eine ernſthafte Bekämpfung der Sozialdemokratie zu haben ſein wird. In Worten vielleicht, aber nicht in Thaten. Auch iſt nicht zu verkennen, daß die ſchmähliche Wahlparole des Centrums bei den Skichwahlen eine tiefe Verbitterung in den Kreiſen des liberalen Bürgerthums hervorgerufen und die zwiſchen Centrum und Libe⸗ ralismus beſtehende Kluft vertieft und erweitert hat. Sehr zu begrüßen ſind die Organiſationsabſichten der Jungliberalen. Wir wünſchen ihnen beſten Erfolg und ſind überzeugt, daß jugendliche Spannkraft und jugendlicher Muth die etwa entſtehen⸗ den Schwierigkeiten mit Leichtigkeit überwinden werden. Deulsches Reich. * Berlin, 28. Juni.(zZu den Stichwahlen.) Aus Celle wird der„Nat.⸗Ztg.“ gemeldet: In unſerem Wahlkreiſe iſt es fraglich, ob der ſeitherige nationalliberale Abgeordnete Wehl oder der Welſe v. Hodenberg durchgedrungen iſt. Am Montag wird die amtliche Entſcheidung darüber fallen. Ausland. * Serbien.(Von der Perſon des Königs Peter) entwirft die„K. Ztg.“ folgende Schilderung: Der König iſt klein, aus ſeinem verwitterten Soldatengeſicht blicken ruhige, ernſte Augen, ſeine Haltung iſt ſtraff, ohne die Natürlichkeit zu verlieren, was aber dem Unbetheiligten etwas ſonderbar erſcheint, iſt, daß König Peter nur ein höchſt mangelhafter Schüler des Demoſthenes geweſen ſein kann. Die wenigen Worte, die er auf die Anſprachen zu erwivern hatte, las er von einem Zettelchen ab, und der Ton ſeiner leiſen Stimme klang dabei zaghaft, faſt furchtſam. Man ſoll freilich Alles erſt ſelbſt durchgemacht haben, bevor man ſein Urtheil abgibt, und wer weiß, wie einem andern Sterblichen zu Muthe geweſen wäre, wenn er, aus faſt ſorgenfreiem Privatleben herausgeriſſen, ſich plötlich, wie König Peter, auf einen durch Dutzende von Kugeln und Säbelhieben erledigten Thron ſetzen müßte, und neben anderen Sorgen, noch ſofort die anträfe, jene zu beſtrafen, die ihm den Thron gegeben und ſoeben ein einſtimmiges Lob von dem ſouveränen Volk für ihre Blutthat erhalten haben. Die Phyſiognomie kann täuſchen, und auch die Art, ſich im Wort zu geben, kann täuſchen, und dielleicht wohnt in der zaghaften Erſcheinung des Königs ein Herkules. Die Serben ſagen, ihr König habe jetzt ſchon be⸗ wieſen, daß er kein Komödiant ſei, der mit blinkenden Reden vielberſprechende und wenighaltende Feuerwerke loslaſſe, ſondern daß er ein einfacher verſtändiger Mann ſei, der den Komödianten⸗ plunder verachte, weil er ihn nicht brauche. Hoffentlich haben ſie recht. Der König ſteht in dem Rufe, ein korrekter Menſch zu ſein, und das können auch Könige gebrauchen; ſoweit die Herzen hier zu Lande überhaupt für einen König ſchlagen können, thun ſie es für Peter I. Das ſind ganz gute Grundlagen, um darcuf weiter zu bauen. Es ſind hier Dinge geſchehen, die wohl zür Umtkehr auffordern. Die Kulturwelt erhebt den Ruf nach Strafe; es gibt aber auch eine andere werthvollere Sühne, die Beſſerung. Viele Serben verlangen ſie leidenſchaftlich, und wer es mit dem liebenswürdigen, etwas leichten Volke gut meint, ſchließt ſich dem gern an. Von den Konak wehlk ſeit heute die Königsſtandarte; aus den Fenſtern und von den Balkonen kann Peter I. auf den alten Konak herabſchauen, deſſen blut⸗ befleckte Ecke ihm zunächſt liegt. In demſelben Zimmer, Vor⸗ und Zunamen für deren Träger ſich ergeben. Hier der In⸗ haber eines Taufnamens aus der Biedermaierzeit, der nun in Weſen und Erſcheinung gerade um ſo eifriger ſich bemüht, den modernen Menſchen hervorzukehren. Dort eine ängſtliche, ſchüchterne Seele, die durch den kühnen, ſieghaften Namen, den ſie trägt, noch mehr in ſich ſelbſt zurückgeſchreckt wird. Hier ein elaſtiſches Gemüth, dem ſein Name zum Stab wird, an dem es ſicher und freudig emporrankt, und dort wieder einer, dem er unaufhörlich zwiſchen die Beine ge⸗ räth, wie einem ungeſchickten Rekruten der Säbel. Viele mag nur der Gedanke tröſten, daß ſie ihre Namen nicht ſelbſt gewählt haben und darum nicht verantwortlich ſind für die grotesken Diſſonanzen zwiſchen ihrem Namen, ſeiner Bedeutung und ihrem Streben und Weſen. Im Leben treibt hier der Zufall nur zu oft ein tückiſches und widerſinniges Spiel: in der Kunſt erwarten wir auch hier Sinn und Bezug. Es ſind nicht wenige Rückſichten, die der Dichter eines Romans oder einer Novelle zu nehmen hat, wenn es ſich um die Benennung ſeiner Perſonen handelt. So empfinden denn viele gerade die Namengebung als eine der ſchwierigſten Aufgaben. Da ſind die Ge⸗ ſetze des Wohllauts und des Klangſinns, die in Betracht kommen. Da ſoll der Name dazu helfen, die Perſon zu charakteriſiren, da darf andererſeits dieſe Abſicht doch nicht zu offenkundig ins Auge fallen. Da ſind die verſchiedenen Kontraſtwirkungen in Berechnung zu ziehen, die durch den Namen ſich erzielen laſſen. Da ſind, wo dies nöthig, die Vor⸗ und Zungmen gegen einander abzuſtimmen. Phan⸗ taſie, Feingefühl und Takt des Dichters haben hier ein weites, dank⸗ bares Feld zur Bethätigung. Nicht immer iſt ſolche Bemühung er⸗ folgreich. Ein großer Theil der Leſer achtet freilich kaum auf dieſe Seite des poetiſchen Schaffens. Sie prüfen die Erfindung auf ihre Wahrſcheinlichkeit, das Detail auf ſeine Naturtreue, die Pſychologie der Geſtalten auf ihre Glaubhaftigkeit, den Aufbau des Ganzen auf ſein Ebenmaß. Die Namen nimmt man meiſt wie etwas Gegebenes hin. Selten würdigt man die Motive und Erwägungen, denen ſie die Entſtehung verdanken. Am meiſten tritt die Phantaſiethätigkeit des Dichters auf dieſem ein farbenprächtiges Bild— vereinte ſich zu einem opulenten Feſt⸗ unermeßliche und legte glänzendes Zeugniß ab von der Vere fach ſind in der That die pfychologiſchen Möglichkeiten, die aus den daz Gebiet bei den Humoriſten zu Tage. Da müſſen ſchon die Namen — in dem Alexander und Draga ſtarben, iſt Peter I. geboren worden, Aus Stadt und Land. *Mannheim, 29 Juni 19038. * Ein Extrazug mit 650 Perſonen traf geſtern Nachmittag allf dem hieſigen Bahnhof ein. Es waren die Mitglieder und deren Ange⸗ hörige der Schützen⸗Geſellſchaft aus Schwäbiſch⸗Gmuünd⸗ welche eine Fahrt hierher unternommen hatten, um unſere Stadt zu beſichtigen. Geſtern Abend waren die Beſucher im Stadtpark und in der Feſthalle, heute früh beſichtigten ſie die Stadt und fuhren dannñ nach dem Schlacht⸗ und Viehhof, den ſie eingehend in Augenſchein nahmen. Heute Nachmittag fuhren die Gäſte perr Extraboot der Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft nach Worms und kehren heute Abend von dort zurück, worauf dann die Heimreiſe nach Schwäbiſch⸗Gmünd erfolgt. Genußreiche Stunden waren es, welche Samſtag und Sonntag durch die Mannheimer Stadtparkverwaltung dem Publikum geboten worden ſind. Alle Anerkennung der vortrefflich arrangirten„Ita⸗ lieniſchen Nacht“ und wir müſſen geſtehen, daß dieſelben ſich Ver⸗ anſtaltungen an Kurorten, wie Wildbad wohl an die Seite ſtellen können. Die Grenadierkapelle, unter der Leitung ihres tüchtigen Mufik⸗ direktors Herrn Vollmer, bot gleichfalls Vorzügliches und ſoll das anſprechend zuſammengeſtellte Programm am Sonntag Nachmit⸗ tag, ſowie die lieblichen Walzerweiſen an dieſem Abend lobend er⸗ wähnt werden. Auch der Reſtaurateur, Herr Oeffner, ſuchte dem großen Andrange in jeder Weiſe gerecht zu werden. Vielleicht bedarf es nur dieſer Anregung, daß auf dem unteren Platze die Tiſche wieder mit Decken belegt werden; es gibt das unſtreitig ein freundlicheres Ausſehen. Die Veranſtaltungen waren ſehr ſtark beſucht, insbeſondere bon Nichtabonnenten. * Das Recht am eigenen Bilde. Ein Photographengehülfe in Hamburg hatte einem dortigen Juwelier mehrfach gegen Bezahlung Photographien zur Anbringung auf Schmuckſachen u. ſ. w. geliefert. So hatte er auch das Bild der Tochter eines angeſehenen Hamburger Kaufmanns verkleinert, kolorirt und dem Juwelier in zwei Exem; plaren überlaſſen. Eines Tages prangte nun das hübſche Geſichtchen der Dame auf einer„Zigarettendoſe“ im⸗Schaufenſter des Jutpelters. Der Vater ſtellte daraufhin Strafantrag und der Photsgraphen⸗ gehülfe wurde vom Landgerichte zu 50„ Strafe verurtheilt. Das Reichsgericht hob das Urtheil auf und verwies die Sache an das Land⸗ gericht zurück, indem es u. A. ausführte, das Urtheil laſſe nicht er⸗ kennen, ob das Gericht eine„vorſätzliche oder fahrläſſige Nachbildung“ angenommen habe. Wenn der Angeklagte, wie feſtgeſtellt iſt, be⸗ hauptet habe, er habe geglaubt, daß die Erlaubniß, das Bild im Schaukaſten auszuſtellen, die Erlaubniß in ſich ſchließe, es in ver⸗ kleinertemMaaßſtabe auszuſtellen, ſo ſei es erforberlich geweſen, dieſen Einwand zu würdigen. Zu dieſer Entſcheidung bemerkt mit Recht die „Rh.⸗Weſtf. Ztg.“:„Es hätte einwandfrei feſtgeſtellt werden müffen, ob der Photograph das Recht hat, Bilder auch an anderen Orten aus⸗ zuſtellen, wenn ihm die Erlaubniß zur Auslegung in ſeinen Geſchäfts⸗ räumen oder zum Aushang in ſeinem Schaukaften gegeben wurde Wir ſind der Meinung, daß eine weitere Ausſtellung der Bilder durchaus unſtatthaft iſt und ohne die ausdrückliche Genehmigung der in Frage kommenden Perſonen nicht erfolgen darf. Es wird keiner Dame an⸗ genehm ſein, wenn ſie plötzlich ihr Antlitz als Reklame auf irgend einer Zigarrenkiſte, einer Pomadendoſe oder einer Likörflaſche wiederfindet; umſomehr als die Modelle zu ſolchen Bilder gewöhnlich nicht gerade aus den beſten Geſellſchaftsklaſſen genommen werden. Gegen ſolchen Unfug müßte mit aller Strenge eingeſchritten werden und es wäre nur zu wünſchen, daß dem findigen Photographengehülfen bei der neuen Auflage des Prozeſſes durch eine noch empfindlichere Straſe klar gemacht würde, wie weit ſeine Befugniſſe gehen.“ 7529 * Jubiläum in der Schaumwein⸗Branche. Zu Geifenheim im Rheingau fand in dieſen Tagen eine wunderſchön und glänzend ver⸗ laufene Jubiläumsfeier ſtatt. Der Seniorchef des Hauſes Gebr Hoehl, Herr Bernhard Hoehl beging das ſellene Feſt des 50jährigen Jubiläums ſeiner Thätigkeit in der Schaumweinbranche und zugleich die Firma das Feſt ihres 35jährigen Beſtehens. Eingeleitet wurden die Feſttage durch eine im Saalbau des„Deutſchen Hauſes arrangirte Vorfeier, welche den Angeſtellten und Arbeitern des Hauſes als anerkennende Ehrung für treue Pflichterfüllung gewidmet war und deren harmoniſcher familiärer Verlauf ein glänzendes Zeugniß ablegt von dem ſchönen Verhältniß, in welchem Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einander ſtehen. Der nächſte Tag brachte die offizielle Feier. Von Nah und Fern waren die Vertreter und Freunde des weit über den Grenzen des deutſchen Vaterlandes hinaus aufs Rühmlichſte bekannten Hauſes herbeigeeilt. Eine illuſtre Geſell⸗ ſchaft, zu welcher die Spitzen des Rheingaukreiſes ſowie die Korpo⸗ ration des Stadtmagiſtrates Geiſenheim vollzählich erſchienen waren — der bürgerliche Frack im Verein mit glänzenden Uniformen ſchufen . ² ͤb! ⅛•bͤ—!.[———— ee e . diner in den aufs Geſchmavollſte dekorirten und feenhaft illumi⸗ nirten Kellereien. Die edelſten Perlen der rieſigen Lagerbeſtände an ſchäumendem Wein ſowie vornehmſte Crescenzen des heimiſchent Bodens ſetzten die Jubelverſammlung bald in gehobenſte Stimmung, Die excellente Küche des Kurhauſes Wiesbaden trug das ihrige dazu bei. Die Zahl der Tiſchreden und eingelaufenen Begrüßungstele⸗ Framme, der Ehrengeſchenke und ſonſtigen Ovationen war eime ſchier hrung Nr rr die empfängliche Stimmung zu berſetzen und das Barocke der Perſonen als Aushängeſchilder zu verkünden. Da liegt vor mir ein altes Büchlein: Ulrich Höllriegel, Kurzweilige und lehr⸗ reiche Geſchichte eines württembergiſchen Magiſters, herausgegeben von Athanaſtius Wurmſamen. Es iſt dies nur ein Beiſpiel aus der Zahl der humoriſtiſchen Romane, die gegen das Ende des achtgehnten Jahrhunderts ſich großer Veliebtheit erfreuten. Sie ſind freilich meiſt verſchollen, die Thomas Kellerwurm, Sebaldus Nothanker und wie ſie Alle heißen mögen. Selbſt das beſte, was Jean Pauls Laune geſchaffen hat, wird nur noch von wenigen Liebhabern genoſſen. Er war ein Virtuoſe humoriſtiſcher Namengebung. Wie prächtig iſt nut der Name des Haſenfußes von einem Feldprediger gewählt, der ſo gar nichts an ſich hat von der kriegeriſchen Wuth der huniſchen Goktes⸗ geißel. Er heißt Attila Schmelzle. Zu ihm geſellen ſich, ſchon durch ihre Namen unvergeßlich, der Schulmeiſter Maria Wus von Auenthal, der Armenadvokat Siebenkäs, der gute Quintus Fixlein, der Rektlor Florian Fälbel und die Anderen alle, die durch Jean Pauls Romae und Idyllen gehen. Die Zuſtände in Kuhſchnabel und Flachſenfinge ſind durch ihn ſprichwörtlich geworden, wie man es ſeit Raabe ber⸗ wünſcht, wenn man nach einem Bumsdorf, einem Grunzenot oder Gänſewinkel verbannt iſt. Auch Heinrich Seidel unterſtützt die Kennzeichnung feiner Ge⸗ ſtalten erfolgreich durch gute Benennung. Seine liebenswürdigſte Geſtalt, die am längſten dauern wird, iſt Leberecht Hühnchen. Seidel hätte keinen glücklicheren Namen wählen können. Er ſitzt dem harm⸗ loſen, guten, anſpruchsloſen Menſchen, den der Dichter uns zeichnel, wie angegoſſen. Auch ſonſt thut Seidel manchen guten Griff. Den phantaſie⸗ und gemüthloſen, unliebenswürdigen Filz in einer ſeinen Geſchichten tauft er auf den gräthig klingenden Namen Kniller, und in einer anderen Erzählung geht der alte, gemüthliche, kümmelduftende und rothnaſige Gärtner auf den ſchönen Namen Chriſtian Bohm⸗ hamel. In einem unſerer neueſten humoriſtiſchen Romane, in Friebrich Huchs„Peter Michel“, iſt nicht bloß der Titelheld mit dem Nauen begabt, der ſeiner Geiſtesart völlig entſpricht, ſondern auch die Neben⸗ geſtalten, wie der Hilfslehrer Lottermager und der breitbehagliche rcSee eee VVSJVSCCCCCC — 2 Mannzeim, 29. Junt. Seneral⸗znzeiger. und Hochſchätzung, deren ſich die Perſönlichkeit des Herrn Jubilars in den allerweiteſten Kreis erfreut und von der Bevorzugung, die den Marken der ebr. Hoehl— allen voran die„Kaiſer⸗ Blume“— bei idigen Liebhabern eines guten Tropfens gu Theil wird. iſer haben all geruht, durch Verleihung des den hohen Verd 1 des Jubilars in ſeinen öffent en und um die Entwicklung der Sektbranche im h 8 und die Mehrung des Anſehens deutſcher Schaumweinmarken im Auslande eine ſichtbare Auszeich⸗ nung zu Theil werden zu laſſen. Ein prächtiges Gartenfeſt in dem idhlliſchen Park des Privatbeſitzes des Jubilars beſchloß ſtimmungs⸗ voll die gelungene Feier. Am nächſten Tage führte ein reich ge⸗ ſchmückter Vergnügungsdampfer die zahlreichen Gäſte mit einem Iteblichen Damenflor rheinabwärts durch herrliche Gefilde in ſom⸗ merlicher Pracht. Dieſe glänzenden Junitage werden den zahlreichen Gäſten eine unvergeßliche Erinnerung ſein und eingeſchrieben bleiben in den Annalen der Firma zur Ehre des gaſtlichen Hauſes, das ſich aus kleinen Anfängen bei Hochhaltung des Prinzipes ſtrengſter Reellität und ſchlichter Vornehmheit unter Leitung des nunmehrigen FJubilars Herrn Vernhard Hoehl und ſeines vor mehreren Jahren ſchon verſtorbenen Bruders und Mitbegründers Herrn Philipp Carl Hoehl zu der hochgeachteten Weltſtellung von heute entwickelt hat. * Schmerzloſes Zahnziehen. Wenn die Mittheilungen, die der Chirurg Dr. Braun in der„Mediz. Geſellſch.“ in Leipzig machte, Be⸗ ſtätigung finden, dann dürfte das Problem, Zähne wicklich ſchmerz⸗ und gefahrlos auszuziehen, endlich gelöſt ſein. Es handelt ſich dabei um das Adrenalin, ein aus der Nebenniere hergeſtelltes Prä⸗ parat, dem die ſchätzenswerthen Eigenſchaften zukommen, örtliche Betäubung und Blutleere zu erzeugen und das deßwegen in der Chirurgie und Augenheilkunde bereits vielfache Anwendung gefunden hat. Von dieſem Medikament berichtet nun Dr. Braun, daß Ein⸗ ſpritzungen desſelben zuſammen mit Cocain ins Zahnfleiſch bei Zahn⸗ Extraktionen an Sicherheit der Wirkung alle bisher bekannten Mittel übertrafen, ja, daß Kranke, denen man die Augen zugebunden hatte, häufig erſt dann glaubten, daß die Operation vorüber war, als mau ihnen den ausgezogenen Zahn zeigte und ſie mit der Zunge die Lückt fühlten. Aus der Zahnwunde floß in der Regel kein Blut heraus. Mißerfolge waren nur dann vorhanden, wenn aus anatomiſchen Gründen eine regelrechte Injektion nicht möglich war. Aus dem Großherzogthum. Sandhofen, 27. Juni. Heute wurde ein treues und eifriges Mitglied unſeres Nationalliberalen Ortsvereins, Herr Martin Riffel, zu Grabe getragen, der am Morgen des 25. d. M. das Zeitliche geſegnet hat. Einfach und ſchlicht in ſeiner Lebensweiſe, bewahrte ſich der Verblichene, trotz vieler Anfeindungen ſeiner Stan⸗ desgenoſſen, ein warmes und treues Herz für ſeinen theuren Lan⸗ desfürſten und hielt felſenfeſt aus Ueberzeugung zu der Partei, die jederzeit für Kaiſer und Reich einzuſtehen gewillt iſt. Nahezu 18 FJahre war er Arbeiter in der Zellſtofffabrik Waldhof, von ſeinen Vorgeſetzten als treuer Arbeiter geliebt und geehrt, und ſo wie er Hier ſich alle Achtung erwarb, ſo ehrten auch Viele in der Gemeinde ihn als einen ruhigen achtbaren Bürger. Der hieſige Nationalliberale Ortsverein ehrte ſein treues Mitglied durch Niederlegung eines Kranzes, der gemiſchte Chor des Evangel. Arbeitervereins, dem er ſeit Gründung des Vereins als Vorſtandsmitglied angehörte, ſowie der hieſige Männergeſangverein ſangen ihm je ein Lied als Abſchieds⸗ gruß nach, während der Militärverein und der Verein ehemaliger 110er ihrem Kameraden das letzte Geleite gaben. Herr Pfarrer Klenk aber ſpendete dem Verhlichenen in ſeiner Grabrede wahrhaft ergreifende und ehrende Worte. Ehre, dem Ehre gebührt. * Heidelberg, 28. Juni. Am Thorthurm der alten Brücke iſt auf der Südſeite folgende Inſchrift angebracht worden:„Dieſe Brücke vertheidigte am 16. Oktober 1799 gegen den Anſturm der Franzoſen mit heldenmüthiger Tapferkeit und ſiegreichem Erfolg das öſterreichiſche Ulanen⸗Regiment Fürſt Schwarzenberg.“ Die Schwarzenberg⸗Ulanen liegen gegenwärtig zu Tarnow in Galizien in Garnoſon. B. C. Villingen, 27. Juni. Der Großherzog und die Großherzogin trafen heute Nachmittag 3 Uhr 46 mit Gefolge hier ein. Zur Be⸗ grüßung am Bahnhof waren Oberamtmann Dr. Cron und Bürger⸗ meiſter Oſiander erſchienen. Ein offizieller Empfang war nicht ge⸗ wünſcht worden. Nach kurzem Aufenthalt fuhren die Großherzoglichen Herrſchaften durch die feſtlich geſchmückte Stadt nach dem Wald⸗ hotel, das die denkbar beſten Vorkehrungen für den Aufenthalt ge⸗ kroffen hat. Heute Abend bringen die Geſangvereine„Sängerbund“, „Männerchor“ und„Eintracht“ dem hohen Beſuch ein Ständchen. B. C. Lahr, 28. Juni. Auf dem Uebungsplatz in Hagenad iſt unter den Pferden des 4. Bad. Feldartillerie⸗Regiments Nr. 66 die Rothlaufſeuche zum Ausbruch gekommen, ſo daß die Uebungen der en geſchickt werden mußten. .C. Donaueſchingen, 28. Juni. Dem Viehhändler Joh. Herz in Hüfingen wurde von den 13jährigen Zöglingen der Rettungsanſtart Mariahof 620 M. entwendet. Die hoffnungsvollen Burſchen führten bei ihrer Verhaftung den größten Theil des Geldes noch bei ſich; ſie wurden ins Gefängniß nach Konſtanz eingeliefert. :] Wertheim, 27. Juni. Ein Beſuch einiger Weinberge des Main⸗ und Tauberthales überzeugte uns, daß die Reben in ihrer 68er abgebrochen und die Pferde in ihre Standquartiere zurück⸗ diesjährigen Blüthezeit ſchön ſtehen. Dieſe hat ſich etwas ver⸗ zögert, da viele Triebe im Frühjahr erfroren ſind. Die Hausreben ſind ſehr ſchön entwickelt und hängen voll von Samen. Krankheiten ſind l t nicht bemerkt worden. Das Spritzen der Reben iſt allmäh auch bei uns allgemein geworden. Im angrenzenden 5 jeder e Bahern f ein ei ſitzer beſtraft, wenn er nicht ſpritzt. ete Schwimmanſtalt ſollte heute baut wurde, mittelſt Schlepper f de ſes kann nun erſt anfangs nächſter Die Eröffnung wird nun, wenn es gut geht, mit dem 1. Juli zuſammenfallen, ein Zeitpunkt, der ſich um einen Monat recht unliebſam, wie man allgemein hier hört, hinausgeſcho⸗ ben hat. Neuſtadt, 29. Junj. Geſtern Abend verſtarb Herr Dekan Schäfer im Alter von 64 Jahren. Er wirkte 13 Jahre als proteſt. Seelſorger in unſerer Stadt. sch. Freiburg, 29. Juni. Der Beſitzer des Hotels Freiburger Hof, Herr Heinrich Strampfer, iſt Samſtag Nacht vom Schlage getroffen, plötzlich geſtorben. Der Verſtor⸗ bene, ein ſtrebſamer Wirth und Mitglied des Vereins Schwarzwälder Gaſtwirthe, hatte den Freiburger Hof erſt vor etwa einem halben Jahre gekauft. Pfalz, heſſen und Umgebung. Ludwigshafen, 29. Juni. Infolge vorausgegangener ehelicher Zwiſtigkeiten hat ſich geſtern Abend der 51 Jahre alte Michael Maier erhängt. *Mundenheim, 29. Juni. An der Mündung des Rehbaches in den Rhein ertranf geſtern Abend beim Baden der 12 Jahre alte Ludtig Stehly, Sohn von Peter Stehly, Wirth. *F Im Kirſchengeſchäft herrſchte auch Freinsheim, 28. Juni. geſtern und heute reges Leben. Dem Markt wurden Früchte aus den benachbarten Orten in großen Poſten zugeführt. Die Nachfrage war recht lebhaft und die Preiſe feſt. Schwarzkirſchen koſteten je nach Qualität 34—38., rothe Sorten 30—853., Haumüller⸗ kirſchen und Weichſel bis zu 40 M. die 50 Kilo. *Landau, 28. Juni. Ein ſchrecklicher Unglücksfall ereignete ſich heute Abend in der Königsſtraße. Das 4 Jahre alte Töchterchen des Schneiders Georg Schmidt, deſſen Eltern heute an der Regiments⸗ feier des 17. Infanterie⸗Regiments theilnahmen, ſtürzte aus dem 8. Stockwerke auf das Pflaſter und erlitt einen dreifachen Schädel⸗ bruch. An ein Aufkommen des Kindes iſt nicht zu denken. Das Schmidtſche Ghevaar hatte ſeine vier unmündigen Kinder unter Auf⸗ ſicht eines 11 Jahre alten Jungen zu Hauſe gelaſſen. * Landau, 28. Junj. Der wegen der bekannten Schmähbrief⸗ Angelegenheit in Unterſuchungshaft befindliche Kaufmann Karl Lippert von hier wurde geſtern Nachmittag in die Kreis⸗Irrenanſtalt Klingenmünſter verbracht, um daſelbſt einer mehrwöchigen Beobach⸗ tung unterzogen zu werden, zwecks Feſtſtellung, ob er an einem geiſtigen Defekt leidet oder nicht. Mainz, 28. Juni. Ein grauenhafter Fund wurde geſtern Abend im Hafen in der Nähe der Zollabfertigungsſtelle der Köln⸗ Düſſeldorfer Boote gemacht. Beim Baggern wurde eine große un⸗ förmliche Maſſe aus dem Rheine heraufbefördert. Bei näherer Be⸗ ſichtigung ſtellte es ſich heraus, daß man es mit einem menſchlichen Rumpf zu thun hatte; der Kopf, ſowie Arme und Beine fehlten. Die Leiche muß ſchon ſehr lange verſandet geweſen ſein. was zur Erkennung dienen könnte, wurde nicht aufgefunden.— Vor einigen Tagen verſtarb hier ein bereits bejahrter Mann, der ganz gzurückgezogen und einſam in einer ſehr beſcheidenen Wohnung ſeine Tage verbrachte. Wenn der Verſtorbene ausging, dann machte er auf der Straße den Eindruck eines von einem ſehr dürftigen Einkommen lebenden Penſionärs, der ſich nicht einmal ordentlich ſatt eſſen könne; auch in ſeiner altmodiſchen Kleidung repräſentirte er die Spezies eines bedürftigen, beſcheidenen Mannes. Nun der Mann todt iſt, ſtellt es ſich heraus, daß derſelbe über ein Vermögen verfügt, das ihm eine Einnahme von ca. 100 000 Mark alljährlich ſicherte, und der Erbe dieſes bedeutenden Vermögens iſt ein in Amerika wohnender Bruder, der ſelbſt als ein„ſchwer reicher“ Mann bezeichnet wird. Sport. Die Kaiſerregatta in Ems, die geſtern ſtattfand, hatte folgenden Verlauf: J. Junior⸗Achter. Preis vom Rhein. Staatspreis. 1. Mainzer.⸗V. 6 Min. 29 Sek., 2. Frankfurter.⸗G. Sachſenhauſen 684..⸗Kl. Naſſopia⸗Höchſt nach 300 Meter abgeſtoppt. Am Kur⸗ 5 führte Mainz mit 2 Längen und behält die Führung ſicher durchs Ziel. II. Vierer. Ehrenpreis des Kaiſers Wilhelm I. Wanderpreis. Nebenpreis, gegeben von der Kurverwaltung. 1. Ludwigshafener .⸗V. 6: 86, 2. Frankfurter.⸗V. 6: 39, 3. Frankfurter.⸗G. aufgegeben. Ludwigshafen führte über die ganze Länge. III. Eänſer für Juniors. Damenpreis. 1. R. Bürgers (Bonner.⸗V.) 7: 40, 2. Th. Loos(Offenbacher.⸗G. Undine) 8 10. G. Bartelmann(Frankfurter.⸗V.) ſchied infolge Kolliſion aus dem Rennen aus. Nach Belieben gewonnen. 5 Irgend etwas, IV. Vierer. Preis der Stadt Ems. 1. Offenbacher.⸗V. 7, 2. Akadem..⸗V. Münſter:07, 8. Frankfurter.⸗Kl. 7: 10. Scharfes, ziemlich geſchloſſenes Rennen über die ganze Strecke; beß 1200 Meter lag Offenbach auf dem letzten Platz. oppelsweier ohne Steuermann. Malbergyhreis. V. 7: 17, 2. Offenbacher.⸗G. Undine:19. Mainz Hier läuft Offenbach auf und beide Boote ſetzen dann einige Schläge aus; Mainz ſetzt ſich dann wieder an die Spitze und gewinnt mit ½ Länge. VI. Vierer. Lahnpreis. 1. Wetzlarer.⸗Kl. 6: 54, 2. Offen⸗ bacher.⸗V. 6: 55, 3. Offenbacher.⸗V. Hellas 7: 3. Schönes Rennen zwiſchen Wetzlar und Offenbacher.⸗V. VII. Zweier ohne Steuermann. Preis 1. Frankfurter.⸗V. 7: 26, 2. Heidelberger.⸗G. vom Ranzenſtein. Nachdem die Frankfurter über 23 der Bahn mit einigen Längen führten, gab Heidelberg das Rennen als ausſichtslos auf. VIII. Junior⸗Vierer. Preis der Kurverwaltung, 1. Mainzer.⸗V. 6: 54, 2. Frankfurter.⸗Kl. 6: 55. Nach äußerſt ſcharfem Rennen im Ziel mit einer knappen ½ Länge gewonnen. IX. Einſer. Preis von der Bäderley. 1. G. Bartelmann (Frankfurter.⸗V.):15, 2. A. Gangloff(Mainzer.⸗V.) 7716. Bartelmann, der über die ganze Strecke führte, wird über die letzten 400 Meter von ſeinem Gegner ſcharf bedrängt. X. Vierer. Preis von Naſſau. Offen für Studirende an Hoch⸗ ſchulen. 1. Akadem..⸗V. Münſter 7: 05, 2. Heidelberger.⸗G. 7: 09, 3. Gießener.⸗G. ſtoppte kurz vor dem Ziel ab. Mit 1 Länge geſiegt. XI. Achter. Wanderpreis. Preis des Deutſchen Ruderver⸗ bandes. Nebenpreis, gegeben von der Kurverwaltung. 1. Frank⸗ furter.⸗G. Sachſenhauſen 6: 13, 2. Frankfurter.⸗G. Germanig :14. Sehr ſpannendes Rennen. Sachſenhauſen führt über die ganze Strecke, wird aber von ſeinem Gegner fortwährend ſcharf bedrängt. cheater, Runſt ung Wiſſenſcalt. Hochſchule für Muſik in Mannheim. Für die am Dienſtag, 30. Juni, Abends 7 Uhr im Bernhardushof ſtattfindende 2. Prüfungs⸗ aufführung iſt ſolgendes Programm aufgeſtellt: Sonate für Klavier op. 10 von Beethoven, Adagio aus der 3. Suite für Violine von Ries, Impromptu für Klavier op. 90 von Schubert, Sonate für Flöte mit Klavierbegleitung von Ferd. Langer, Romanze F⸗dur für Violine von Beethoven, Nocturne op. 9 für Klavier von Chopin, Impromptu op. 90 Es⸗dur für Klavier von Schubert, Larghetlo Op. 108 für Violincello von Mozart, Lieder von Adolf Schmitt, Introduction und Rondo op. 98 für Flöte von Kuhlau, Albumblätter op. 7 für Klavier von Kirchner, Elfentan⸗ für Klavier von Grieg, Konzert Nr. 7 für Violine von Beériot, Lieder von Schumann und Wagner. 8 Eine techniſche Hochſchule in London. Ein Telegramm meldet uns aus London vom Heutigen: Lord Roſeberh übermittelte au den Vorſitzenden des Londoner Grafſchaftsrathes in einem Schreiben den Plan zur Errichtung einer der techniſchen Hochſchule in Charlottenburg ähnlichen Anſtalt in London. Roſeberh ſagt in dem Schreiben, es ſei beinahe ſchimpflich, daß fähige, ehr⸗ geizige junge Engländer, die beſtrebt ſind, ſich die bollendetſte tech⸗ niſche Schulung anzueignen, gezwungen ſind, die Univerſitäten Ame⸗ rikas oder Deutſchlands aufzuſuchen. Verſchiedene engliſche Indu⸗ ſtrien hätten gelitten und litten noch darunter, daß es England unter⸗ ließ, für den fortgeſchritteneren Unterricht in den techniſchen Wiſſen⸗ ſchaften und für Erleichterungen ſelbſtſtändiger Forſchungen zu ſorgen. Das vollendetſte Muſter einer ſolchen Vorſorge ſei bielleicht die techniſche Hochſchule in Charlottenburg, welcher der be⸗ merkenswerthe Erfolg der großen Induſtrie in Deutſchland zu einem beträchtlichen Theile mit zu verdanken ſei. Wegen des Fehlens einer ſolchen Anſtalt finden die jungen Londoner die beſten Plätze oft mit Deutſchen beſetzt. Roſeberh theilt mit, daß er ſowie Wernher, Beit und Company größere Summen zu den Koſten der Baulichkeiten und Einrichtung der Anſtalt ſtiften und von andern Londoner Bürgern ähnliche Beiträge angeboten ſeien. Die Beſchaffung eines vier Aeres großen Grundſtücks in South Kenſington im Werthe von 200 000 Pfund Sterlin ſtehe in Ausſicht. Auf demſelben ſollen zu⸗ nächſt mit einem Aufwand von 300 000 Pfund die für den unmittel⸗ baren Bedarf nöthigen Gebäude errichtet werden. Der ganze Plaſt hänge aber davon ab, daß jährlich 20 000 Pfund aufgebracht werden, Der Zweck des Schreibens Roſeberys an den Grafſchaftsrath iſt das Erſuchen, daß letzterer dieſe Aufwendung übernehme. Es bildete ſich ein vorläufiger Verwaltungskörper, in dem Lord Roſeberh den Vorfitz annahm. Mitglieder desſelben ſind der Herzog von Devonſhive, Lord Balfour, Julius Wernher, ſowie der Vizekanzler und Präſident der Univerſität London, an welche die neue Anſtalt ange⸗ ſchloſſen werden ſoll. Hofkapellmeiſter Felir Mottl⸗Karlsruhe wurde ſoeben von Direktor Heinrich Conried für die Wagner⸗Aufführungen im Metropolitan Opera Houſe verpflichtet. Herrn Mottl wurde bereits vom Großherzog von Baden der für dieſes Gaſtſpiel erforderliche ſechsmonatliche Urlaub bewilligt. Ein Proteſt gegen die Nobelpreiſe. Der bekannte norwegiſche Komponiſt und Schriftſteller Gerhard Schelder uy veröffentlicht Schwager Michels, Treuthaler, haben die Namen, die ihnen trefflich zu Geſicht ſtehen. Manchmal mag ja bei ſolchen Eindrücken etwas Selbſttäuſchung mit unterlaufen, oft aber blickt man nicht bloß in humoriſtiſchen Romanen, ſondern auch in Werken ernſten Charakters ganz deutlich hinein in die Motive, die den Dichter bei ber Wahl ſeiner Namen leiteten.„Zwiſchen Himmel und Erde“ von Otto Ludwig führt uns giwei Brüder vor, von denen der eine von ängſtlicher, faſt pedantiſcher Gewiſſenhaftigkeit iſt; Ludwig tauft ihn Apollonius und bringt durch dieſen Namen trefflich den Stich ins Altfränkiſche heraus, der dieſer Geſtalt eigen iſt. Theodor Fontane führt in„Effi Brieſt“ eine Kin⸗ derfrau ein. Sie iſt brav und treu, ſpielt aber in einem modernen Hausweſen mit ihren altväteriſchen Seltſamkeiten eine eigenartige Rolle. Schon der Name, auf den ſie der Dichter tauft, muthet uns an wie die Luft in einem Zimmer mit Urväterhausrath: ſie heißt Ros⸗ witha. Der Held des Roſeggerſchen Romans„Der Gottſucher“ unter⸗ Rimmt es, freilich vergebens, eine vom Interdikt betroffene Gemeinde durch Stiftung einer neuen Religion vom moraliſchen Untergang zu retten. Roſegger nennt ihn Wahnfred. Es ließe ſich kein beſſerer Name finden. In Wilhelm von Polenz„Pfarrer von Breitendorf“ trägt eine der Nebenperſonen, ein gewandter, weltmänniſcher, diplo⸗ matiſch⸗geſchmeidiger Badepfarrer den Namen Polani. Man kann ie Eigenſchaften dieſer Geſtalt onomatopoetiſch kaum treffender an⸗ deuten, als der Dichter durch dieſen Namen that. So finden ſich Zahlreiche Beiſpiele einer glücklichen Namengebung. Anſchauend läßt. ſich die Probe auf das Exempel machen an der Hand von Jenſens ergreifender Novelle„Magiſter Timotheus“. Die Hauptperſonen Novelle ſind: der brave, aber etwas pedantiſche Magiſter Timo⸗ theus; ſeine alte Haushälterin Therefe; ſeine reizende, anmuthige, 5 unge Frau Hedwig; ſein jugendfriſcher, warmherziger Neffe Felix. 1 Jeder ſpürt: die Namen ſtimmen. Oder hieße der Magiſter beſſer 1 Felix, der Neffe Timotheus, die alte Haushälterin Hedwig und die 1 junge Frau Thereſe? Ich glaube kaum. E FBreilich kann auch des Guten zu viel geſchehen in der Symbolik des Namens. Wenn Goethe in den„Wahlverwandtſchaften“ die Perſönlichkeit, deren Eigenart im Vermitteln zwiſchen Gegnern und egenſätzen beſteht, einfach Mittler nennt, ſo iſt das doch faſt zu eguem. Ueberhaupt hat es ſich die frühere Zeit, die kein Bedürfniz lte, auch den Hintergrund und das ganze Milien realiſtiſch zu uchnen und beſtimmt zu lokaliſiren, mit der Namengebung ziemlich icht gemacht. Da iſt„der Hauptmann“,„der Architekt“,„der Harf⸗ u. J. w. Vom modernen Roman erwarten wir, daß auch dte Nebenperſonen bis auf den Namen hinaus individualiſirt ſind. So wiſſen wir von Guſtab Freytag, daß er das Ardreßbuch von Galizien durchſtöberte, um für eine ſeiner Nebengeſtalten in„Soll und Haben“ einen recht jüdiſch⸗polniſchen Namen zu finden. Er entſchied ſich für den Namen eines Lemberger Kaufmanns Schmeie Mintzeles. Da⸗ gegen proteſtirt Freytags Freund Molinari(das Urbild Schröters) energiſch. Er will einen ſeiner beſten Geſchäftsfreunde nicht ſo„ver⸗ werthet“ ſehen, und Freytag ändert den Namen, deſſen Tonfall ihm paſſend erſcheint, um in Schmeie Tinkeles. Auch die anderen Geſtalten in„Soll und Haben“, vor Allem Anton Wohlfahrt und Sabine Schröter, ſind vom Dichter ſo getauft, daß der Wiederſchein ihres Weſens in ihren Namen aufleuchtet. Dieſer kleine Verſuch wollte nur Anregungen und Andeutungen geben. Wie hat auf dieſem Gebiete der Naturalismus geivirtt? In welche Richtung weiſen die Neigungen der Romantik? Wie wirken wieder die Namen der poetiſchen Geſtalten auf die Wahl der Namen im Leben? Nach welchen pſychologiſchen Geſetzen bethätigt ſich auf die⸗ ſem Gebiete das dichteriſche Schaffen? Dieſe und andere verwandte Fragen zu beantworten, müßte eine lockende Aufgabe ſein, deren Löſung intereſſante Ausblicke und Einblicke gewäyrte. Tagesneuigkeſten. — Verſuche mit der drahtloſen Telegraphie für Kriegszwecke wurden von der öſterreichiſchen Armee vom 24. ds. an auf ungefähr vierzehn Tage zwiſchen Leopoldau und Korneuburg vorgenommen. Hierzu ſind aus Verlin von der Geſellſchaft für drathloſe Telegraphie zwei drahtloſe Stationseinrichtungen nach dem kombinirten Syſtem von Braun⸗Siemens und Slaby⸗Arco beſtellt und geliefert worden. Jede Station beſteht aus dem Apparat⸗ und aus dem Kraftkarren. Es ſind dies zweträdrige Fuhrwerke, eingerichtet für den zwei⸗„ bezw. vierſpännigen Zug. Der Konſtruktion dieſer neuen Typen liegen die mit älteren Modellen gemachten Erfahrungen zu Grunde. Der Apparatkarren birgt in ſeinem Innern, zum Unterſchied von früheren Typen dieſer Art, zwei Empfangsapparate(einer als Reſerbeapparat gedacht), weiter kann man jetzt durch einen im Kaſten angebrachten Hörapparat jederzeit die auf dem Papierſtreifen erſcheinenden Morſe⸗ zeichen durch das Gehör nachprüfen. Die Kuppelung zwiſchen Kabel und Empfangsapparat iſt eine loſe mit verſtellbarem Ring, um Störungen, die ſich bisher bei wechſelnder Intenſität der Stromſtärke ergeben haben, in Zukunft zu vermeiden. Im Kraftkarren befinden ſich der Benzinmotor und die Dynamomaſchine. Jede drahtloſe Station beſitt weiter einen 10 Kubilmeter⸗Seidenballon von aylin⸗ driſcher Form, der mit Waſſerſtoff gefüllt wird, weiter zwei kom⸗ plette Drachen von fünf Quadratmetern, konſtruirt aus Bambus⸗ rohr und weißer Leinwand; letztere an zwei Seiten des Apparat⸗ wagens zuſammengelegt verpackt. Bei der Füllung des Kohärer iſt man zu Stahlſtückchen und Eiſenfeilſpänen zurückgegangen. Praktiſche Verwendung ſollen nach der„Poſt“ die neuen Stationseinrichtungen anläßlich einer Uebungsreiſe des Generalſtabs finden und ihre Er⸗ probung bei dem im Herbſt ſtattfindenden Feſtungsmanöver in Przemhsl iſt in das Programm für dieſelben aufgenommen, — Ein Franzoſe beim Reichskanzler. Ein Mitarbeiter des „Gaulois“, G. de Maiziere, ſchildert in einem langen ſehr intereſ⸗ ſanten Artikel die Eindrücke, die er bei einer Audienz empfangen hat, die ihm der deutſche Reichskanzler dieſer Tage in ſeinem Palais in der Wilhelmſtraße ertheilt hat. In all den reich ausgeſtatteten Räumen erregte ein Schreibtiſch am ſtärkſten die Aufmerkfamkeit des Beſuchers, der ſchwere, ſchmuckloſe Mahagoniſchreibtiſch Bismarcks. „Der Mann, der daran arbeitet, muß mit Fauſthieben ſchreiben,“ dachte ich—„ſowie man hämmert,“ ſchreibt der Franzoſe. Und dann haftet ſein Blick vor Allem an drei großen Gänſefedern, deren ſich Bismarck bedient hat; Graf Bülow ſelbſt beſtätigt ihm ſeine Annahme im Laufe der Audienz und verſichert ihm, daß er ſelbſt über dieſe Er⸗ innerungen wache. Die folgende Schilderung iſt zu charakteriſtiſch, als daß ſie nicht ausführlich wiedergegeben werden ſollte:„Ich wartete, nicht in Deutſchland, ſondern in Italien, ich meine in einem wahrhaften Muſeum, in dem der zarteſte Geſchmack, der der einer ita⸗ lieniſchen Prinzeſſin iſt, die zugleich eine große Künſtlerin iſt, be⸗ wundernswerthe Meiſterwerke der Künſte ihrer Heimath zuſammen⸗ gebracht hat. Soll ich geſtehen, daß ich unſerer Gewohnheit nach⸗ gegeben habe, die uns ſo leicht kritiſch werden und indiskret prüfen läßt, daß ich, nachdem meine erſte Bewunderung der florentiniſchen Koffer, der venetianiſchen Glaswaaren, der Bilder von Meiſtern und der koſtbaren eingelegten Arbeiten befriedigt war, im Salon der Gräfin Bülow nur noch den einen Gedanken hatte, ein zweifelhaftes Werk zu entdecken, die verdächtige Nippfache, die ſich in unſeren ele⸗ ganteſten Salons bisweilen unter Kleinodien der Kunſt verirrt. Ich brauche einen Geſchmacksfehler, redete ich mir ein, ich kann hier nicht fortgehen, ohne einen Irrthum bemerkt zu haben, eine Ungeſchicklich⸗ keit, deren Entdeckung mir den Anſtrich des tiefen Kenners geben und auch meine nationale Eitelkeit befriedigen wird; denn es iſt doch thatſächlich unmöglich, daß in einem franzöſiſchen und natio⸗ naliſtiſchen Blatte die Beſchreibung der Salons einer italieniſchen Fürſtin, die mit dem deutſchen Reichskanzler verheirathet iſt, keine . Seſte. Weneralunzeiger Manhefm, 29, Junt. ——— im norwegiſchen„Morgenbladet“ eine ſtellenweiſe ſehr ſcharfe Kritik der Grundſätze, nach denen bisher die Vertheilung der Nobel⸗Preiſe ſtattgefunden hat. Er behauptet, daß dieſe Preiſe hauptſächlich als Unterſtützung für arbeitskräftige Männer oder Frauen ausgetheilt werden müſſen, auf daß ſie in Ruhe arbeiten und ſchaffen können, nicht aber als unnütze Ehrengaben an berühmte Greiſe. Tagebuch⸗Aufzeichnungen Theodor Reichmann's. In die Tiefen einer Sängerbruſt führen die Tagebuch⸗Aufzeichnungen, welche Theo⸗ dor Reichmann hinterlaſſen hat.„Geiſtige Probleme ſeiner Auf⸗ gaben, innere Erlebniſſe, tiefere Dinge“, ſchreibt der„Kunſtſpart“, „werden in dieſem Tagebuch mit keiner Silbe berührt. Dagegen ver⸗ zeichnet Reichmann getreu, ob er„bei vocé“ war, und ob und wie oft er gerufen wurde.„Phänomenal bei voce, Rieſentriumph, un⸗ zählig gerufen. Kritik famos, Herrgott, ich danke dir für ſo viele Gnade“.„6. Juli, Berlin.„Trompeter“(von Säckingen). Dieſe Sch.. oper brachte mit meinem Namen ein übervolles Haus Trotzdem, ſolche Häuſer zu machen, iſt wirklich rührend.“„Am g. Mai. Hans Sachs. Brillant bei Stimme bis zum Ende. Nur nachmachen!“—„31. Oktober. Tell. Brillant bei Stimme bis zum Ende. Gedonnert. Das lieben ſie halt.“—„Auch für eine ſchlechte Aufgabe muß man aus Reſpekt vor dem Publikum ſich ganz hin⸗ geben.“„Fräulein., Brünnhilde. Geht letzten Akt, als ich ſte bier Mal mitnahm, plötzlich allein vors Publikum. Na, ſo was! Frech! Wird nicht mehr anſtändig behandelt. Unnahbar.“—„Am 12. Dezember. Hans Sachs. Großer Abend, trotz K. Gemeinheit in der„Muſikaliſchen Preſſe“, die mich ſo erregte, daß ich Vor⸗ mittags helle Thränen weinte. Eine Schande mit 48 Jahren! Fluch auf dein Haus!“„Jetzt wird jeder Applaus auf offener Seene niedergeziſcht, auch ohne Claque. Was thue ich nach den Aktſchlüſſen mit den ſechs⸗ bis achtmaligen Rufen!?“—„1896„Holländer“ in meiner Vaterſtadt Roſtock zum erſten Male. Es berührte mich wunderbar, die 1000 Mark an einem Abend zu erhalten, wo meine gute Mutter manchmal mit 40 Pfennig das Mittagbrod herſtellte.“ —„14. Dezember. Konzert blinde Kinder. Habe mich geſchämt, das Geld zu nehmen. Wenn ich genug habe, gebe ich's wieder gurück.“ — In ſeiner Naivetät und Einfachhelt iſt doch Vieles rührend! Tiefe darf man von einem Sänger nur im mufikaliſchen, nicht im philoſophiſchen Sinne fordern! Kleine Mittheilungen.„Der Kampf um Ehre“, ein ein⸗ aktiges Drama von Maximilian v. Roſenberg, wurde durch Ver⸗ mittekung der Firma Felix Bloch Erben, Verlin, vom Münchener Hoftheater zur Uraufführung erworben.— Aus G örlitz wird ge⸗ meldet: Die Stabdtvperordneten bewilligten 100 000 Mark für eine Mufik⸗Feſthalle, deren Fonds bereits 300 000% beträgt.— Aus Roſtock wird uns telegraphirt: Profeſſor Ge ffgen, ordentlicher Profeſſor der hieſigen Univerſttät, erhält einen Ruf als Profeſſor des ordentlichen Rechts und Direktor des ſtaatsrechklichen Seminars an der Handelsſchule und Verwaltungs⸗Akademie in Köln. Er folgt dem Rufe nach Schluß des laufenden Semeſters.— Aus Heidelberg wird uns berichtet: Der Vorſtand der Heidelberger Irrenklinik, Prof. Dr. Emil Kraepelin, hat den an ihn ergangenen Ruf an die Univer⸗ tät München angenommen. * ** Frankfurter Opernhanz.(Spielplan.) Dienſtag, 30. Junt, Abends 7 Uhr:„Don Juan“. Donnerſtag, 2. Juli, Abends 7 Uhr:„Die Stumme von Portici“. Freitag, 38. Juli, Abends 7 Uhr: „Der Waffenſchmied“. Samſtag, 4, Juli, Abends 7 Uhr:„Violekta“. Von Sonntag den 5. Juli bis incl. Samſtag den 1. Auguſt bleibt das Opernhaus geſchloſſen. Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienſtag, 30. Juni, Abends 7 Uhr:„Der Miſanthrop“. Hierauf:„Unter Brü⸗ dern Mittwoch, 1. Juli, Abends 7 Uhr:„Im bunken Rock“. Don⸗ nerſtag, 2. Juli, Abends 7½ Uhr:„Monna Vanna“. Freitag, 8. uli, Abends 7 Uhr:„Alt⸗Heidelberg“. Samſtag, 4. Juli, Abends 7 Uhr:„Prinz Friedrich von Homburg“. Sonntag, 5. Juli, Abends 7 Uhr:„Der Veilchenfreſſer“. Montag, 6. Juli, Abends 7 Uhr: „Prinz Friedrich von Homburg“. heneſte Hachrichten und Celegramme. Privat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. Erlangen, 29. Junf. In der vergangenen Nacht wurde gegen den hier Nachts um 12 Uhr 53 Minuten abgehenden Schnell⸗ zug München⸗Berlin, ab München 8½ Uhr Abends, ein An ſchlag perſucht, indem in der Nähe des Tunnels 4 Schwellen auf die Schienen gelegt wurden. Die Maſchine ſprang mit der Vorderachſe aus dem Geleiſe. Vorletzt wurde Niemand. Von dem Thäter fehlt jede Spur. 8 »»Straßburg, 29. Juni.(Frankf. Ztg.) Die Strafkammer in Zabern verurtheilte den Bankier Karl Pier von Vörchingen wegen betrügeriſchen VBankerotts und unordentlicher Buchfüh⸗ rung und Gläubigerbegünſtigung zu 3 Jahren Gefängniß. Pier war geſtändig, in der Lotterie und in der Pariſer Vörſe ca. 100 000 M. verſpielt zu haben, nachdem er unverſchuldet in Zahlungsſchwierig⸗ keiten gerathen war. Beim Konkurs erhielten die Gläubiger etwas ber 15 Proz. Geſchädigt wurden meiſt kleinere Leute. im Lob enthält. Zunächſt alſo Reſerve ſind dieſe goldenen Leuchter am Ende dieſer Ebenholzſtangen angebracht? Sehen wir ſie uns in der Nähe m! Ach, es ſind wahre Wunder, Reliquien aus dem alten Vendig. Kritik in Eingelheiten oder dieſe Leuchter? Warum In dieſem Wintergarten, der auf den Salon folgt, ein Spring⸗ brunnen! Warum dieſer Springbrunnen? Das iſt doch bürgerlich! Nein, zunächſt iſt es kein Springbrunnen, ſondern Waſſer, das ſehr ſanft zwiſchen den Wänden einer antiken Fontäne fließt, in dem ehemals ein römiſcher Sklave geſchöpft haben wird. Das iſt Alles augenſcheinlich vollkommen bei Tageslicht, mußte ich melancholiſch be⸗ lennen, aber unter der bleichen Klarheit des elektriſchen Lichtes muß es biel von ſeiner Eleganz und ſeiner Farbe verlieren. Das elektriſche Licht, das iſt das Licht des Nordens, kalt und brutal, den feinen Nuancen verhängnißvoll; man müßte es am Abend ſehen. Ich war ſchon ein wenig getröſtet, als ich einen elektriſchen Knopf bemerkte. Meiner Treu, ich war ja allein im Salon, ich konnte mir eine kleins Inkorrektheit erlauben, ich drückte alſo ganz ſanft auf den Knopf. Was für eine fatale Idee! Jetzt ſtrömt aus zwei ſehr großen vene⸗ tHaniſchen Kronleuchtern ein warmes und ſanftes Licht, wie Altgold, ſo fein und friedlich, daß es auf alle dieſe Kunſtreichthümer eine Am hellen Tage hatte man die Senſation, in einem Muſeum von Venebig zu ſein, jetzt glaubt man ſich beim Dogen zu befinden In dem nun folgenden Bericht über ſein Geſpräch mit dem Reichs⸗ kanzler betont G. de Mafziere die außerordentliche Höflichkeit, mit der der Kanzler einen ihm völlig unbekannten Fremden empfing. Von politiſchen Themen erwähnt er nichts; einer Anſpielung auf die Wahlen gegenüber gibt der Reichskanzler zu verſtehen, daß er keins Erklärungen in einer Zeitung veröffentlicht zu ſehen wünſche, bevor er ſelbſt über dieſe Frage vor dem Reichstage geſprochen habe. Wohl aber werden einige Aeußerungen mitgetheilt, die ein ſtarkes perſön⸗ liches Intereſſe haben. Die Phhſiognomie des Reichskauslers ſucht der Franzoſe dadurch zu charakteriſiren, daß er„in einer abſoluten Form den Typus des deutſchen Offiziers darſtelle. Groß, ſchlank, unge⸗ zwungen in ſeinem Benehmen und gelenkig, ein ſehr blaues Auge, deſſen Blick für Momente eine etwas barte Starrheit annimmt, blonder, kleiner und feiner Schnurrbart— ſind das nicht Alles Züge, die man auch in die Perſonalbeſchreibung vieler Ulanenrittmeiſter ſchreiben könnte?“ Mit dem letzteren ſoll der Eindruck der außer⸗ ordentlichen Jugendlichkeit, den Graf Bülow macht, gekennzeichnet werden. Seine Sprache wäre jedoch frei von jedem Dünkel, und ſeine Haltung zeige keine militäriſche Steifheit. Er liebt es, oft Färbung von diskreter Intimität wirft. Auch das Licht iſt ſtilgerecht. * Lauenburg a. d. Elbe, 29. Juni. In Altengramm a. d. E. wurden geſtern 26 Gebäude durch Feuer einge⸗ äſchert. Ein Knecht und ein Kind werden vermißt. *Schwerin i. Mecklenburg, 29. Juni. Im Dorfe Nien⸗ dorf, Amt Neuſtadt, entſtand am Samſtag Nachts ein Feuer in der der Erbpachtſtelle, wobei 2 Knechte verbrannten. Ein Dienſtmädchen, welches eine ältere Frau rettete, erlitt ebenſo wie die Frau ſchwere Brandwunden. * Rothenburg a. d. Fulda, 29. Juni. In der ver⸗ gangenen Nacht wurde in dem Dorfe Weiterode bei Bebra ein italieniſcher Arbeiter von einem Kameraden erſtochen. Der Mörder iſt flüchtig.(Frkf. Ztg.) H. Wien, 29. Juni. Geſtern wurde hier der Parteitag der öſterreichiſchen Zioniſten eröffnet. Dr. Herzel hielt eine Rede über das Verhältniß der Partei zu den Kultus⸗ Gemeinden. Auswärtige Deputirte ſind aus Deutſchland, Ruß⸗ land, Egypten und Ungarn eingetroffen. H. Wien, 29. Juni. Geſtern Mittag empfing der Kaiſer den Landesvertheivigungsminiſter Grafen Welſers⸗ heimb öin beſonderer Audienz. Man bringt dieſe Audienz mit der Demiſſion des Miniſters in Zuſammenhang. Nachmittags konferirte der ungariſche Miniſterpräſident Graf Khuen Heder⸗ varh über eine Stunde mit dem Reichskriegsminiſter Feldmar⸗ ſchallleutnant v. Pittreich. H. Laibach, 29. Juni. Bei einem Aufſtieg des amerikani⸗ ſchen Luftſchiffers Steffens platzte der Fallſchirm. Steffens ſtürzte aus beträchtlicher Höhe zur Erde, wobei er lebensgefährliche Verletzungen erlitt. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. 1. Paris, 29. Junf. Infolge der herrſchenden Hitze ſind geſtern 15 Perſonen am Hitzſchlag geſtorben. r. Paris, 29. Junti. Santos Dumont unternahm geſtern mit ſeinem neuen Luftſchiff eine Auffahrt, die vollſtändig gelang. * London, 29. Juni. Harcourt hielt am Samſtag in Malwood eine Rede, in welcher er Chamberlain's Plan heftig angriff, hauptſächlich, weil er den Preis der Volksnahrungsmittel erhöhen würde, ohne irgend einen entſprechenden Vortheil zu bieten. Er beſchwor das Publikum, ſich nicht durch den Ruf nach Vergeltung irre leiten zu laſſen. Es heiße ein ziemlich unrühmliches Spiel treiben, wenn man verſuche das Vorurtheil gegen Deutſchland zu verſchärfen und es für einen volksthümlichen Ruf halte, zu ſagen: Laßt uns an Deutſchland Vergeltung üben. Die Vergeltung könne nicht auf Deutſchland allein beſchränkt bleiben, Vergeltung an den Vereinigten Staaten aber, den größten Freund und werthvollſten Käufer, ſei doch etwas zu gewagt. *Athen, 28. Junti. Das neue Miniſterium iſt folgen⸗ dermaßen zuſammengeſetzt: Präſtdium und Aeußeres Theotokis, Inneres Levidis, Finanzen Simopulos, Juſtiz Kalugero⸗ pulos, Unterricht Lombardos, Krieg Grivas, Marine Stephanopulos. * Jelifſawetpol, 29. Juni. Aus Enſeli, Provinz. Ghilan in Perſien, wird ein heftiges Erdbeben gemeldet. * Newhork, 29. Juni.(Frankf. Ztg.) Aus Mexico wird be⸗ richtet, daß die Eſperanzo⸗Kohlengruben von ſch lagenden Wettern heimgeſucht wurden. 24 Menſchen ſind getödtet, 5⁰0 verletzt. 25 Die Kieler Woche. * Kiel, 29. Junt. Heute Mittag fand Frü hſtückstafe! auf der„Hohenzollern“ ſtatt, bei welcher das Kaiſerpaar ein⸗ ander gegenüber Platz genommen hatte. Heute Nachmittag 2 Uhr fand beim Generalinſpekteur der Marine Köſter in den Räumen der neuen Seeburg zu Ehren des amerikaniſchen Botſchafters, Ad⸗ miral und Kommandanten des amerikaniſchen Geſchwaders ein Frühſtück ſtatt. Außer den amerikaniſchen Offizieren, dem Marine⸗ attachs der amerikaniſchen Botſchaft waren Staatsſekretär Tirpitz und verſchiedene Andere geladen. * iel, 29. Junji. Der Kaiſer hörte heute Vormittag den Vortrag des Staatsſekretärs von Tirpitz. Die Kaiſerin beſuchte mit der Herzogin Friedrich Ferdinand von Schleswig⸗Holſtein die Marine⸗ und Garniſonsſchule Friedrichsort. Das Eiſenbahnunglück in Spanien. ):(Berlin, 29. Juni. Zu dem Eiſenbahnunglück bei der Station Cenicero werden dem Berliner Tageblatt aus Madrid noch folgende Einzelheiten gemeldet: Die zweite Lokomotive eines Poſt⸗ zuges entgleiſte auf einer 15 Meter hohen Britcke über dem Nagerilla und riß 16beſetzte Wagen mit ſich in die Tiefe, wo ſie völlig gzertrümmert wurden. Nur 6 Perſonen blieben unverletzt. 100 ſollen todt und über 150 verwundet ſein. Genaue Ziffern ſind wegen der weiten Entfernung der Unglücksſtelle noch nicht einge⸗ gangen. Die ganze Einwohnerſchaft brach auf, um Hilfe zu leiſten. Das Hoſpital und die Schulen ſind mit Verwundeten angefüllt. Haufen von Leichen liegen noch unter den Trümmern. Die Be⸗ hörden ſandten Nerzte und Truppen ab. Eine ungeheure Ver⸗ wirrung herrſcht überall. Die Stationen ſind von klagenden Ver⸗ wandten angefüllt. Die Preſſe greift die Behörden wegen ihrer Nach⸗ läſſigkeit an und verlangt exemplariſche Beſtrafung. Der König ſandte fofort einen Adjutanten mit Hilfsgeldern.— Einem weiteren Telegramm zufolge lauten die Nachrichten über die Zahl der Opfer noch ſehr widerſprechend, da die Trümmerhaufen vor der Hand unent⸗ wirrbar ſind. Man nimmt aber an, daß mindeſtens 75 unter begraben ſind. — 75 Todte dar⸗ Ausſtände. * Plauen, 29. Juni. Dem Voigtl. Anz. zufolge traten wegen Ablehnens einer Lohnerhöhung 2000 Maurer in den Aus⸗ ſt an d. Der größte Theil der noch arbeitenden Maurer ſchloß ſich ihnen an. Auch die Zimmerleute und die ſonſtigen Bauhan d⸗ werker dürften der Bewegung folgen. Gine große engliſche Niederlage. *Paris, 29. Juni. Die„Agence Havas“ meldet aus Dſchibuti: In Berbera eingetroffene Somalis beſtätigen die Nachricht, daß 2000 Mann eingeborener Truppen und etwa 40 engliſche Offiziere bei Bohotle durch Leute des Mullah niedergemetzelt worden ſind. Drei Offiziere ſind entkommen. Sie trafen am 19. Juni in Bebera ein. Es verlautet, daß der engliſche Geſandte beim Negus, Harrin g⸗ t0 n, welcher am unteren Nil erwartet wurde, in Folge der Er⸗ eigniſſe im Somaliland plötzlich umgekehrt ſei. Er befinde ſich auf dem Wege nach Harrar. Japan und Rußland. * Petersburg, 29. Juni. Nach Meldungen, die über Wladiwoſtok hier eingingen, äußern die japaniſchen Blätter ihre Befriedigung über die durch den Beſuch des ruſſiſchen Kriegs⸗ miniſters angebahnte Annäherung Japans an Rußland. Ein Blatt nennt Kuropatkin einen Friedensboten und weiſt darauf hin, daß der ruſſiſche Kriegsminiſter im Schibapalats als 55 Gaſt des Kaiſers von Japan wohne, wo noch kein Ausländer, ausgenommen Prinzen aus königlichem Geblüt, geweilt habe.—. Nach einer getroffenen Vereinbarung wird die Beförderung der Poſt von Tokio nach Peters burg ſtatt 24 nur 22 Tage erfordern. 0 Zum Thronwechſel in Serbien. Belgrad, 29. Juni. Das Telegramm des Sul⸗ tans auf die Notifizirung der Thronbeſteigung lautet: Ich habe das Telegramm Gw. Meſfeſtät, in dem mir Ihre Thronbeſteigung mitge⸗ 5 theilt wird, erhalten. Bei dieſer Gelegenheit drücke ich Ew. Majeſtält meine Wünſche für das Glück Ew. Majeſtät aus, wozu mich die auf⸗ richtigen Sympathien veranlaſſen, welche das Haus Ew. Majeſtät 0 jederzeit meinem Kaiſerreiche entgegenbrachten. Ich zweifle nicht, daß Ew. Majfeſtät dieſelben freundſchaftlichen Gefühle bekunden werden, welche ich mit gleichen Gefühlen erwidern werde.— Das Amtsblatt veröffentlicht einen Grlaß des Miniſters des Innern, 9 in dem dieſer alle Kreisvorſteher aufordert, bei der Durchführung der morgigen Gemeindewahlen für die ſtrenge Wahrung der 3 verfaſſungsmäßigen Rechte der Bürger zu ſorgen und jede Verletzung dieſer Rechte ſtrengſtens zu ahnden. +* Belgrad, 29. Juni. Für die in der Schlacht im Amſelfelde Gefallenen wurde heute vom Metropoliten ein feierliches Requiem celebrirt, welchem der König, die Miniſter, das Offizier⸗ Corps und ein zahlreiches Publikum beiwohnte. Die bisher blich geweſenen Maßnahmen für die Sicherheit des Königs auf den Straßen zur Kirche waren vollſtändig unterlaſſen, worüber in der Bevölkerung große Genugthuung herrſcht. Volkswirthschaft. %proz. Anleihe der Stadt Freiburg i. B. eitens der Deutſchen Effekten⸗ und Handelsbank wurde die Zulaſſung von Mark 5 Millionen 3½ proz. Freiburger Stadtanleihe zur Frankfurter Börſe beantragt. 5 Perſonalien. Die Herren Julius und Nathan Straus er⸗ richten unter der Firma Gebr. Straus in Ludwigshafen a⸗ Rh. ein Giſenwaaren⸗Engrosgeſchäft. Allgemeine Verſorgungs⸗Anſtalt— Karlsruher Lebensverſicher⸗ ung.— Nach dem Rechenſchaftsbericht für 1902 waren die Ergebniſſe wieder ſehr befriedigend, insbeſondere überſtieg der Jahresüberſchuß den der Vorfahre ſehr beträchtlich, was namentlich der ſehr günſtigen Geſtaltung der Sterblichkeit zuzuſchreiben iſt. Neue Ver⸗ ſicherungsanträge waren zu erledigen 8645 über 40 858 700., davon wurden angenommen 7118 über 32 580 500 Mark(1901: 32 397 100.). Der Reinzuwachs nach Ab⸗ zug aller Abgänge betrug 4080 Policen über 19 587 706 M. In der Lebensverſicherung blieb die Sterblichkeit um 85 Proz. hinter der Erwartung zurück. Fällig wurden durch Sterbfälle 4 088 896., durch Erleben des Auszahlungstermins 1 862 609 Mark, zuſammen 6 801 8os M. Der Verſicherungsbeſtand wuchs auf 115752 Verſicherungen über 498 155 267 M. Die Jahresein⸗ nahme an Prämien, Zinſen ete. war 253 088 182 M.(1901: 21 899 091.). Die Prämienreſerve(Deckungskapttal) ſtieg auf „fatale“ Frage des Reichskanzlers:„Wie haben Sie Berlin ge⸗ fünden?“ drückt der Franzoſe„aufrichtig ſeine Bewunderung über die bollkommene Symmetrie der Straßen, den Luxus der Waarenhäuſer, die Belebtheit der„Linden“ aus.“„Aber dann geſtand ich ohne Umſchweife, daß ich nur wenig Geſchmack an dem Stil der Bau⸗ werke finden könnte, in denen ſich ſo blele unnütze Steinblöcke auf⸗ häufen, die von verſchwenderiſchen Architekten vergeudet werden. In⸗ deſſen verbeſſerte ich ſofort meine Kritik, indem ich, wie es ſich gehört, den ſchattigen Thiergarten rühmte.„Das iſt das Werk des Kaiſers, der ſich perſönlich damtt beſchäftigt hat, dieſem Park die neue Anordnung zu geben, die in der That einen der Reize unſerer Stadt aus ihm macht.“ Darauf wandten wir uns zu der Muſik. Der Kanzler wunderte ſich darüber, in Bayreuth ſo viele Franzoſen zu finden, die enthuſtaſtiſche Verehrer der Muſik Wagners ſind.„Es iſt merktwürdig,“ ſagte er,„die Vorliebe der Franzoſen fülr dieſe be⸗ ſondere Form der Mufik zu beobachten, wenn man ſich erinnert, twie bitter feindlich Ihre Kritfker im Anfang waren, wenn man ſich auch der Angriffe erinnert, deren Gegenſtand hier in Deutſchland ſelbſt das lange umſtrittene Genie Wagners war. Sie ſehen, Alles ändert und modifizirt ſich, Alles entwickelt ſich.. Was mich an⸗ betrifft, ſo habe ich mich niemals daran gewöhnen können, und wenn ich wie Jedermann in Bayreuth geweſen bin, ſo geſchah dies einzig, um begeiſterte Freunde Wagners dorthin zu begleiten. Ich geſtehe, daß ich widerſpenſtig geblieben bin... Uebrigens gegen alle Muſik.“ Der Kanzler des deutſchen Reiches, der vor einem Franzoſen bekennt, daß er an der nationalen deutſchen Muſik wenig Geſchmack findet, ſage ich ein wenig verwirrt, das iſt ja ein wichtiges Zugeſtändniß, faſt ein diplomatiſcher Vortheil. Die Situation wird ſchwierig, bleiben wir nicht in der Liebenswürdigkeit zurück. Ich ſtimmte alſo einen Hymnus auf die ruhmvollſte deutſche Eigenſchaft an, die Ordnungs⸗ llebe, die Disziplin, die Verehrung für die Tradition, alles Eigen⸗ ſchaften, die uns ein wenig fehlen.„Ohne Zweifel“, antwortete der Reichskanzler,„iſt der Deutſche vor Allem ein Ordnungsmenſch, reſpektvoll und disziplinirt, und dies iſt in der That ſeine große Eigenſchaft, deren Wohlthat er nach meiner Meinung den Einrich⸗ tungen und Sitten verdankt, die dem ganzen deutſchen Lande gemein⸗ ſam ſind. Von ſeiner Kindheit an wird der Deutſche in eine Schule, in eine Univerſität, in eine Korporation, dann in die Armee ein⸗ gereiht; endlich ſpäter in eine der gahlloſen Vereinigungen von poli⸗ tiſchem oder ſozialem Charakter; während der ganzen Dauer ſeines Lebens wird er den Stempel einer Gruppe tragen, wird er das ge⸗ meinſame Gepräge einer Geſammtheit annehmen, deren Geſetze, bon bort, der uns vorliegt:„Es iſt ein ſeltener Tag, der 16. Jun, daran zu erinnern, daß er lange in Paris gewolnt hat. Auf Gebräuche und Meinungen er mit einem bewunderungswürdigen Geiſt! der Disgiplin, faſt mit Selbſtverleugnung beachten wird. Alles dies iſt wahr, ich glaube nicht, daß dieſe beſondere Befähigung des Deut⸗ ſchen für die Gruppirung, unter welcher Form ſie auch erſcheine, mag dieſe Gruppirung ein politiſches, ökonomiſches oder berufliches Be⸗ dürfniß zur Vorausſetzung haben, als ein Zeichen indiwidueller Schwäche angeſehen werden kann; jedenfalls iſt dies politiſch eins Wohlthat, den Sie wiſſen ſehr wahl, daß es ſchwieriger iſt, zehn Deutſche— ich meine zehn deutſche Individuen, die von jeder Grup⸗ pirung losgelöſt ſind,— in Einklang zu bringen, als zehn Fran⸗ zoſen zu verſöhnen. Sie erinnern ſich des berühmten Ausſpruchs Bis⸗ marcks aus der Zeit, wo der Geiſt der Gemeinſamkeit den ſtürmiſchen Individualismus noch nicht gemäßigt hatte:„Wenn man ſte hörte, müßte man jedem Deutſchen einen Großherzog geben.“ — Der vriginellſte Wahlzettel im ganzen Deutſchen Reiche war unſtreitig der in Perleberg(Weſtprignitz) abgegebene mit unten⸗ ſtehendem Inhalt. Dort ſtanden ſich gegenüber der Freiſinnige Winckler, der Sozlaldemokrat Weyl und der Antiſemit Wahlfahrt. Mit Bezug auf dieſe drei's hatte ein Wähler folgenden Zettel in das Kubert geſteckt: Wir Weſtprignitzer Wähler wählen Winckler, Weyl Winckler Wählers Wohlfahrt will. — Auch ein Wahlaufruf! Daß der 29. Februar nur alle vier Jahre erſcheint, dürfte bekannt ſein. Im Bezirk Wangen ſcheint mam aber der Anſicht zu ſein, daß der Wahltag, der 16. Juni, nur alle fünf Jahre wiederkommt; wenigſtens heißt es in einem Wahlaufrufe nur alle fünf Jahre kehrt er wieder; ein wichtiger Tag“ u. ſ. w. Sollten die Wangener einen eigenen Kalender haben? — Koſtbare Juwelen und Spitzen. Aus London wird berichtekt Bel Meſſrs. Chriſtie gelangten am Donnerſtag koſtbare Juwelen und alte Spitzen zum Verkauf. Ein Halsband aus 47 paſſenden und leicht abgeſtuften großen runden Perlen mit einem Brillantſchloß brachte 58 000., zwei andere Perlenhalsbänder aus 48 und 61 Perlen 26 000 und 20 400&, eine Smaragd⸗ und Brillantbroche, auch als Hänger zu tragen, 19 200 J¼; eine Brillanttiara in Kronenform 19 200. Zwei Falbeln ſchöner alter venetianiſcher Roſe⸗point aus der Frührenaiſſance, mit einem Arabeskenmuſter, Blumen, Laubwerk und zackigem Rand, im ganzen etwa 8 Me lang, 13 000. Dieſe Spitzen wurden um 1880 aus einem ſpaniſchen Klofter genommen. Die 160 verſteigerten Numemnern brachten im Ganzen 349 119&. 5 —— n ene A KKe ne 8 614 046 M. erfordert. oeen Mannheim, 29. Junt. General⸗Anzeiger 5. Seſte. 125 758398 M.(um 8 828 540.). Der Jahresüber⸗ ſchuß betrug 5 335 744 M.(1901: 4 677 609.). Die Ver⸗ icherten erhalten 1903 wieder eine Dividende von 3 Prog, des all⸗ ährlich ſteigenden Deckungskapitals(Prämienreſerve), welche Für die geſammte Verwaltung einſchließ⸗ kich des Agenturdienſtes wurden nur 5,7 Proz. der Einnahme vec⸗ braucht. Das geſammte Anſtaltsvermögen erreichte rund 170 Mill. Mark; es iſt zum größten Theil in ſicheren erſten Hhypotheken und Kommunaldarlehen(144 Millionen Mark), zum kleineren Theil in erſtklaſſigen Werthpapieren und Fauſtpfändern angelegt. Der durch⸗ ſchnittliche Zinsertrag betrug 4,18 Proz.(1901: 4,12 Proz.). An berkauften Werthpapieren erzielte die Anſtalt wieder einen Kurs⸗ gewinn von 31724.; der Kurswerth des verbleibenden Effekten⸗ beſtandes auf 31. Dezember 1902 überſteigt den Buchwerth um 8,14 Proz. Kurs blatt der Mannheimer Produktenb örſe vom 29. Juni. Weizen bierländ.—.——17.50[ Mais amer. Mixed 12.75.—.— „ norddeutſcher 17.50—17.75„Donau ee „ ruſſ. Azima 17.50—18.—„La Plata 18.—.— „ Ulka 17.25—18.— Kohlreps, d. neuer 24.———.— „ Theodoſta 18.25—18.50] Micken 8. „ Saxonska——— LKteeſamendeutſch.1—— „ Taganrog 17.75—18.— 5„ IT———.— „ rumäniſcher 17.75—18.25„neuercfälzer—. „ am. Winter 17.75—-—.—„Luzerne 100.—110.— „ Manitoba!——.—„ Provene. 110.—115.— „ Walla Walla—.———.—„Eſparſette 30.——32.— „ KNanſas JI 17.50——.— Leiuöl mit FNaß—.—55.— „ Californier—.———.—„ bei Waggon———53.— „ Le Plata 17.25—18.— Rübl in Naß—.—57.— Kernen 17.50——.—„ beti Waggon—.—54.— Roggen, pfälz. 15.35——.— Am. Petroleum Faß „ rnſſiſcher 14.35—14.50 fr. mit 20% Tara———24.— „ rumäniſcher—.——.— Am. Petrol. Wagg.—.——28. „ norddeutſcher 15.10——.—Am. Petrol. in Eiſt. „ amerik,——.—.iooo nettoverzollt.19.40 Gerſte, bierländ.—.——16.75 Ruſſ. Nobel in Faß—.——23.— „ Hfälzer 16.75—17.— dto. Wagg.——20.80 „ Ungariſche—.—.— dto. Cift.—.——17.40 Futter 12.50——.—[Ruſſ. Meteor in Faß———28.— Gerſte vum. Brau—.——.— dto. Wagg.—. 22.— Hafer, bad. 14.50—15.— M „kufſiſcher 18.75—15.—Ruſſ. gewöhnlein Faß———22.10 „norddentſcher—.——. dto. Wagg.—.——21.10 Hafer, württb. Aly——.— dto. Ciſt.—.——17.50 „ dmerik. weißer—.——.—— Rohſprit, verſteuert—— 119.— 70er Sprit—.—52.— 90er do. unverſt. 36.———.— Nr. 00 0 1 15 8 4 wetzenmett 28.— 26.— 24.— 88.— 22.— 30.— Roggenmehl Nr. 0) 238.— 19 20.—. Weizen unverändert. Roggen ruhig. Gerſte geſchäftslos. Hafer behauptet. Mais in geſunder Waare geſucht. Mannheimer Effektenbörſe vom 29. Juni(Offizieller Bericht.) Die Börſe verkehrte in ſtiller Haltung. Geſchäft war nur in Aktien der Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft, welche zu 416 M. pro Stück gehandelt wurden. Von Bankaktien blieben Süddeutſche Bank zu 101.70 Prog. geſucht. Pfandbriefe. Fdueſle Ohregaa⸗ 40% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902,100.75 5304½% Akt.⸗Geſ. f. Seflindu⸗ 310 0 55„alte M. 97.40 ſtrie rückz. 1050% 101.50 G 8%„„„ unk. 1904] 08.85 B 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff g„„ Communalſ 98.80 G u. Seetr. 102.— G 5 4½ o% Bab. Anilin⸗u. Sodaf 106.80 G Stüdte⸗Anlehen. 4% Kleinlein, Heſdbg. W—.— 8% Frelburg k. B. 99.90 N5%% Bſtraf. Wraubaus, Bonn 101.— 8 40% Karksruber v. J. 18960 90.— 64½% Speyerer Brauhaus 3½% Lahr v. J. 1902 100.— bzſ Akt.⸗Geſ. in Speyer 109.75 G 40% Ludwigsbafen von 1900.102.60 C 4½% Pfälz. Cbamotte u. %%% Ludwigshafen—— TChponwerk.⸗G. Giſenb 101.— 4⁰⁰ 4 102.25 C4% Herrenmühle Genz.— G % 99.— G4½% Manßeimer Dampf⸗ 40% Mannheimer Obl. 1901103.10 bz ſchleypſchifffahrts⸗Geſ. 102.50 G 190010.80 b 4½%% Mannh. Lagerhaus⸗ „„ 1885100.80 Cl Geſeffchaft 109.— 5 3415 5„ 18880100.30 G 4¼ Speyerer Ziegelwerke10.75 G 3 95„ 189f.70 Pf4½% Sildd. Draßtindu⸗ 8½%%„„ 1898 100.30 C ſtrie Maldfof⸗Mannhefm 101.78& 8½% Plrmaſenſer 66.— 64½ Verein chem. Nabriken.—.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof104.50 B Akflen. Banken. Brlef] Geld Brief Geld Andiſche Rank—118.800Br. Schroedl, Hvelba.“—.—190.— ſered„. Depb., ourck“—.—119.—]„ Schwartz. Spenen—.— 128.— Gerpk, Spener gch]—.190,50f, Ritter Schweſingſ———. Oherrßeln. Bank · S. Meitz Svener—.—129.— Pfälz. HBank 10% Storch, Sick, 104.— ee Pfälz, Hup.⸗Baſtk.—l%=, Werger, Worm8—. 108.50 Meſz. Sp. ,Kbb.Land]“—.—130.—]Rorms, Mr y. Oerige 128.500—.— Pheinkſche 185 188.800 Uflz. Nreßh. ꝛt. Spfbr.—.— 100.— Mßein. Gyp.⸗Ban.——.— 5 Nant—.— 101.70 Transvort u. Verſicherung. Gifenbahnen. N..s c. Mhſch. Stefr.— a40 Mfälz Ludwlasbaßn]—.——Fannh. Pampkfchl.—— 90.— Marbahn—. 144. Hagerbaus 111—.. ½ Nordlahn— 39.— Nß. l. Seeſchiff⸗Geſ.—.——.— Hefkbr. Straßenbahn]—.——.—Had. Mück⸗ u. Mitv.—.— 185.— Chem. Induſtiele.„ Schlifff Hlſſee. 785.—.—.— N ⸗G., f. chem. nduftr“.——.—Fonttnental. Nerſ..—.—805.— Ned. Hlaff. v. ESodof,—.—488.— Wannß. Verſſcherunnſ——416.— Gbem. h. Gofdenhr“ 170.——.— Iberrh. Verſ.⸗Geſf.— 9305— Nereſn ckem, Nabrskey 248.——.—Vürtt. Transp.⸗Verf——45 Nerein D. Oelfbrk. 120.——. Induſtrie. TCCCCC Vingler'ſche Michfbör 184.——.— Brauereien. Femafflirfbr. Kirrwel.l/——.— Bad. Brauerei.mailw. Maikammer—— Vinger Aktienbierbr.—.——.—Fitlinger Spinneref[—.— 108.— Durf. Hofvm, Hagen—.— 280.—[olttenh. Spinneretl[—.— 88.— Eichbaum⸗Brauerei 168.50—.—Nähmfbr. Hald u. Neuf—.——.— Glefbr. Rüthl, Mormss—.— 190. Mannh. Gum. u, Asb—.— 98.50 Ganters Br Freiburg—.—107.—Dagersh. Spinnere!—-—: Klelnſein, Heldellerg,——178.— Kfätz. Näß. u. Fahr. 7—.——.— onnb. Meſſerſchmitt[ 89.——.—Bortl.⸗Cement Heidlb 108.——.—. übwigshf. Brauere—.— 220.— Verein. Freib Jiegelw—.. 131.25 Manub. Nttienbr. 167.5%—.—Ber. Speyr, Ziegelw. 80.——.— Mfalzbr. Geiſel Mohn—.——.— Zellſtofff. Waldhof—.— 288.— Brauer. Sinner 207.501Zuckerf. Waghäuſel 80.——.— Frankfurter Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 29. Juni. ner Reihe von Wert Es zeigken ſich vielfache Kauforbres ch während des Verlaufs der Börſe behaupten. Deulſche Renten beſler bezahlt. Ataliener VBeſſerung für die Kurſe eir guten Fortgang genommen. Haltung ſi und ſo konnte die gute Die Samſtag einſetzende en hat heute ruhig. weiterer Hauſſe. in Reichsmark Belgien.. Fr. 100 Italien„ De. 100 London. Lſt. 1 Madrid.. Pf. 100 New⸗York„Dll. 100 Earis.. Fr. 100 Schweiz. Fr. 100 Petersburg.⸗R. 100 Trieſt, Kr. 100 Wien„. Kr. 100 F 5 Oſch. Reichsanl. ** 31% r Staäts-Anl 3„ 60 0 31½ Bad. St.⸗Obl. fl 31 M. 31½ Bayern„„ 1 5 bayer..⸗B.⸗A. Heſſen Gr. Heſſ. St.⸗A. von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 18990 6. Ausländiſche. 90er Grtechen Zad. Zuckerf. Wag Heidelb. Cementw. Anflin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim Höchfter Farbwerk Vereinchem. Fabrik Shem Werke Albert Accumul.⸗F. Hagen Acc. Böſe, Berlin Allg.Glek.⸗Geſellſch Oellos„ Schuckert 5 Lahmeyer Allg. G⸗G.Siemens Lederw. St. Ingbert Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner Jarpener Ludwh.⸗Berbacher Martenburg⸗Mlw. fälz. Marbahn Bfälz. Nordhahn Südd. Eifenb.⸗Geſ. Hamburger Packet Nordd. Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb. Oeſterr. Süd⸗Lomb. „ Nordweſtb. 4% Frk.Oyndb. %.R..Pfobr.Os 4%„„ 1010 37% k⸗Svb B. Pfob 31%%„„ 11 500% Nr. Mod.⸗Er. 4 Mf. B. Pr.⸗Ob! 52ſoſo Pf. B. Pr.O. 10% h. Pf. Br. 1902 1907 „„ lte 8 3½% Rh..⸗B..O geſh Sttsgar. ct. Giſ. 3/ Pr. Pfbr..1905 31½„„ 08 —5 75 5„KbDO. ½% Rhein. geftf. .⸗C.B. 1910 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 Peutſche Reichsbk, Badiſche Bank Berliner Bank Berl. Handels⸗Geſ. Darniſtädter Bank Deutſche Bank Diskonto⸗Commd. Deutſche Gen.⸗Bk. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Arkf, Hyv.⸗Creditv. Natlonalbank Oberrhein. Bank Oeſterr.⸗Ung, Bank Amſterdam hfl. 100 102.05 102.05 102 05 102.10 100,65 104.75 101.— 104.10 104.60 439.— 225 50 367— 248 50 199 80 143.— Rumänier beliebt. Looſe höher. Aatluß-Kurſe. 3— 375 47 3½ 27. 9150 91.70 99.90 91.30 90.10 90.25 41.— 79.20 106.— 38.50 179.80 Bergwerks⸗Aktien. Wechſel. Kurze Sicht Vor. Kurs 168.70 80.025 81.125 20.89 81.175 81.025 85.10 Staatspapiere. 29. 102.05 102.05 91.55 101.95 10195 91.55 99.90 100.65 101.10 104.80 101.05 91.30 104.10 104.90 90.20 90.20 41.— Abtien induſtrieller 79.— 106.— 38.00 +5.50 866.— 24— 199 45 143.— 38.50 179.80 93.25 82— 128.— 76.— 178.20 111— 308.— 183 50 2 143 30 139.— 124.50 108.05 98 5⁰ 144.— 18.25 101 80 101.40 102.— 101.85 99.0 97.65 102 85 100 80 100.55 102.60 97.90 98.40 98.50 71.50 96.80 96.80 202.— 102.— 96.10 102.60 108.25 152.— 118.50 91.50 158 60 135.80 209.20 186.30 100.— 147.— 198.80 147.— 118 79 96 50 117.— Privat⸗Diskont 3¼ Prozent. Frankfurt*.., 29. Juni, bahn 144.70, Lombarden 18.20, Sgypter—.—, 4% ung, Goldreute 01.50, Gotthardbahn 193.28, Pisconto⸗Commandit 187—, Laurg 293.30, Welſenkirchen 183 50. Darmſtädter——, 154.—, Dresdener Bank 147.50, Deutſche Bank 210.20, Bochumer 178.20, Northern—.—, Tendenz: feſt, Nachbörſe. Kreditaktien 209—, Staatsbahn 144 70, Lombarden 18 20, Diseanto⸗Commandit 186.90. 184 80 281.— 143.30 138.90 124.50 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 101.40 101.40 102.— 101.70 99.10 97.65 102.60 100.10 100.60 102.60 97.90 98.40 98.50 96.60 96.80 102.— 10% 96.10 102.60 103.25 Vank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 151.60 118.50 91.50 154.— 138.— 210.— 186.90 100.— 147.20 198.80 147.— 119 50 98.50 116.20 Heut. Kurs] Vor. K 168.80 81.025 81.075 20.39 31.175 31025 35.10 A. Deutſche. 5 ftalien. Rente 1 Oeſterr. Goldr 41½% Oeſt. Silberr. 41½ Oeſt. Papierr. 44½ Portg. St.⸗Anl. 8 dto. äuß. 4 Ruſſen von 1880 Aruſſ. Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit. D. 4 Ungar. Goldrente 5 Arg. innere Gold⸗ Anleihe 1887 4Egyypter unificirte 5 Mexikaner äuß. 8 5 inn. 4½ Cbineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 3 Türkiſche Looſe Parkakt. Zweibr. Gichbaum Mannh. Seilinduſtrie Wolff Weltz z. S. Speyer Walzmſihle Ludw. Fahrradw. Kleyer Maſch. Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Schnellprf. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Pwllſp Lampertsm. Spin. Web.Hüttenh Zellſtoff Waldhof Cementf. Karlſtadt Friedrichsh. Bergb. Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt. Ver, Königs⸗Laurg Deutſch. Luxemb. V. Oefterr. Lit. B. Gotthardbahn Jura⸗Simplon Schwelz. Centralb. Schweiz. Nordoſtb. Ver. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridtonalbahn Northern prefer. La Veloce 32% Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Hy„⸗Pfb. unk. 12 giſ,.Rfdbr.⸗Bk., Hyp. Pfd. unk. 12 31% Pr.Mfdbr.⸗Bk. 8 b. Pfd.⸗Kom.⸗ . unkündb. 12 40% PrCl r. Pfd..9. 4% 9„ 99 unk. 09 „ Pldbr..0! unk. 10 „ Pfdbr..05 unk. 12 „ Pföb.86 89 1. 94 „ Pfd, 96/06 1 Com.⸗Lbl. .0 1unk 10 „ Com.⸗Oil. .87unk.91 „om.⸗Obl. v. 96006 40%% 40% 35 84 4⁰. 3½ 3% Unternehmungen. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. urs 100.40 109.50 501. 81 85 100.15 88.25 89.60 32.10 10150 166.40 101.65 25 85 92.70 91.40 154.30 131.80 112.— 167.— 108.50 129.50 129.0 105.90 199.70 159 50 119.25 296.— 87.— 139.— 213 50 98.— 221.50 88.80 199.— 101.70 * 100.75 97.75 100.75 101.— 103.20 108.10 108.70 97.65 98.— 105.40 100.— 100.70 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz, Hyp.⸗Bank AMbein. Kreditbank Rhein, Hyy.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſ.⸗ Geſellſchaſt 105.— 207.40 106.90 191.— 88.50 89.75 124.10 101.70 121.— 104.80 119.80 fehlend. Bulgaren in weiterer Aufwärtsbewegung. Türken Banken ausnahmslos zu höheren Kurſen einſetzend und dann in allen Gattungen in Norddeutſcher Lloyd feſter. Gotthardaktien anfänglich gefragt, ſpäter vernachläſſigt. 2½ Monate Heut.Kurs 29 103.60 102.75 100.45 50.— 31.90 100,15 98.45 89.50 52.10 101.85 94.75 108.30 101.50 25.75 99.80 91.55 154.80 183.— 112.— 167.— 108.50 129 50 129.50 188.— 19230 159.50 119.70 282.50 87.— 140.50 219.70 99.70 223.60 88.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. 192.5% 1014⁰ 119.80 416.— Kreditaktien 209.—, Staats⸗ Handelsgeſellſchaft Berliner Effektenboͤrſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigerz.) wW. Berlin, 29. Juni. Die anſehnliche Steigerung in Hütten⸗ und Bergwerksakkien vom Samstag ſetzte ſich heute bei Eröffnung durch neuerliche Käufe für rheiniſche Rechnung fort. Der Umfang des heutigen Verkehrs hielt ſich jedoch im Günzen in engen Grenzen, da heute wegen des katholiſchen Feiertages die Börſen in Italien und Wien ausfielen. Der Bankenmarkt ver⸗ harrte während der erſten Börſenſtunde auf der Eröffnungs⸗ notiz. Heimiſche Fonds ſtill. Spanier gebeſſert. Türken gut behauptet. Von Bahnen Gotthard feſter auf Heimathland. Sonſtige Bahnen zumeiſt unverändert. Von Schifffahrtsaktien Packetfahrt beſſer. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde war das Geſchäft äußerſt ruhig. Die Kurſe waren auf ſämmtlichen Gebieten unverändert. In dritter Börſenſtunde etwas abge⸗ ſchwächt auf Realiſationen und gleichzeitig auf ſchwächere Halt⸗ ung der Induſtriewerthe des Kaſſamarktes in Folge uneinheit⸗ lichen Verkehrs. Doch ſind einzelne Spezialttäten in Kohlen⸗ und Eiſenaktien beſſer umgeſetzt. Pripatdiskont um Proz. an⸗ ziehend, da mehr kurze Sicht als lange, die geſucht war, vorlag. Berlin, 29. Juni. Schlußcourſe. Ruſſennoten 216.05] 216.05] Leipziger Bank.600.60 Nuſf. Anl. 1909———.—Berg⸗Märk. Bank 155.75 155.75 3½% Reichsanl. 102.10 10390 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—— 3% Reichsanleihe 91.40 91.50 D. Grundſchuld⸗B.]“—.——.— 31/ Bd.!.⸗Obl. O00(—.——.—Dynamtt Truſt 147.90—.— Bad. St.⸗A. 104.700 104.80 Bochumer 175.20 177.40 %%% Bayern 101.— 101.10 Conſolidation 378.75 379.95 or. ſächſ. Rente 90.— 90.— Dortmunder Union 75.20 75.50 Heſſen 104.70 104.70 Gelſenkirchener 181.70 183.— Heſſen 90.— 90.—Harpener 189.50 184.10 Italtener 103.50 103.60 Stbernka 177.900 178.50 1860er Looſe—.— 154.40 Laurahiltte 221.50 929.50 Utbeck⸗Büchener—.— 164.60] Wurm⸗Revpier 187.50 137.80 Martenburger—.—=— Pßhönir 128,10 128.10 Oſtpr. Sſiidbahn—.——.—Schalk, G. u. H⸗V. 404.700 428.— Staatsbahn⸗Aktien 144.— 144.70 Glekt. Licht u. Kraft 102.10 102.10 Lombarden 17.90 18.20 Weſterr Alkaliw. 213.60 212.80 Canada Pacifte. Sh 119.800 121.20 Aſcherslehen Al. W. 149.60 149.80 Heidelb. Str.&KB.B.—.——.—Steinz. Friedrichsf. 282.— 269.— Kreditaktfen 208.20 209.30 Hanſa Dampfſchtff—.——.— Berl. Handels⸗Geſ. 158.50 158.90 Wollkämmerel⸗Ak. 150.—151.— Darmſtädter Bank 135.70 136 40 4 Pfbr. Rh. W. BEr. 101.90 101.90 Deutſche Bankak. 209,70 209.0 Mannh.⸗Rh. Tr. 67.200 68.90 Dige. Comm Aktien 186.20 186.90 Kannengießer 120.— 120.90 Dresdener Bank 147.30 147.201 Hörde: Bergw. 114.—1112.40 Privat⸗Diskont 97 9155 (Telegr.) Nachbörſe. 208.70209.20 Lombarden 1 18.10 144.400144.70] Diskonto⸗Comm. 186.60 186.60 Berliner Produktenbörſe. „ Berlin, 29. Juni.(Tel.) Produktenbörſe. Die Verflauung der amerikaniſchen Märkte wirkte hier um ſo ungünſtiger auf den Preisſtand ein, als aus den Provinzen ſehr günſtige Ernte⸗ berichte eintrafen. Das Angebot überwog in Weizen und Roggen bis zum Schluß. Der Preis ſtellte ſich bis 1 und 1½% M. niedriger. Hafer behauptet, weil für die Felder Regen gewünſcht wird. Mais im Anſchluß an die billigen amerikaniſchen Forderungen ſchwächer. Rüböl behauptet. Spiritus nicht gehandelt. Wetter: heiß. W. Berlin, 29. Juni. Credit⸗Aktien Staatsbahn Berlin, 20. Juni.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Prelſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 27. 29. Weizen per!!;; 168.25 166.75 per Septbr. 164.75 164.— per Okthbhr.. 164.75 164.— Roggen per Ful! 135.25 184.50 per Septbr. 7 134.75 184.50 per Okthr, 134.75 134.50 Hafer per i 127.— 126.25 oooo 128.50 128.50 120.25 119.75 Per Stp... 117.50 116.78 R 1¹ 5 61 per Olktbr. 9„** 0 48.40 48.80 Per Nopbht. 48.50 48.80 Der üünnnt!!—.—— S p iritu 8 70er loeo* 0 ee— Weßenma!!;;—.——— Rohg umnm—.——— er Okltobrt—.——.— Zucker. Antwerpen, 29. Juni. Zucker p. Juni 19¼, per Juli⸗Auguſt 19%, per Okt.⸗Nov.⸗Dez. 20%, Baumwolle und Petroleum. Bremen, 29, Juni. Baumwolle 67.25. Ruhig. Antwerpen, 29. Juni. Petroleum: Schlußkurſe. Raff, Tipe⸗ wies lodo 21—, per Juli 21½ per Juli⸗Auguſt 21½,. tſen und Metalle. Glasgow, 29. Juni.(Anfang.) Roheiſen mired numpers Warrants per Kaſſa——, per Monat——, träge. Cleveland, 29. Juni.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 46/6.— per Monat 46/½, träge. London, 29. Juni.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 57/.5, Kupfer 3 Monate 57.—.0, ruhig. Zinn p. Kaſſa 127..—, Zinn 3 Monate 125.—, ruhig. Blei ſpaniſch 11,15, Blei engliſch 12..6, ruhig, Zink gewöhnlich 20..0, Zink ſpezial. 20..8, kühig. Queckſilber—. Schifffahrts⸗Nachrichten. — Petroleum. Standard White lo0— Schlffer ev. Kap. Glaßmann renfrie Reibel Meinbers Hilgert Oldert 0 Ihr ofahren Kappes Hammersdorf Bracht Körber Selb 8il ub 5 Hafenbezirt(. Maunheimer Hafenverkehr vom 27. Juni. Schiff Nommt von Ladung p. 100 ſeg Genove fa Rotterdam Getreide 10766 Herrmann Joſef 0 4 10661 Roland 2 2 8601 Otto Heinrich Röln Stllergut 8000 Hafenbezirk III. Charlotte Rotterbam Stllekgut adenla 5 Dulsburg 5 2⁵0⁰ offnung Jagſtfeld Steinſaz 609 ina 7 58 Catbarina Dulsburg Kohlen 9850 Schürmann S. 4 Ruhrort 5 800⁰ Hafenbezirk IV. Ferdinand Hellbronn Salz 487 Helene 2 75 588 Reinhard 2 5 6⁰9 Sophie Jagſtfeld 2 18 Vereinigung 17 Rotterdam Stg. u. Getr. 12400 Hafenbezirt V. Nelt 5 ellbronn Steinſalz 58 2 ellle Cheiſtine nlsburg Rohlen 15900 Verantwortlich für Politik: J für Lokales und Propinzielles: J..; Harl Apfel. für Feuilleton und Volkswirthſchaft: Georg Ehriſtmaun, für den Inſeratentheil: Druck und Verlag der br. G. Haas'ſchen 2 Warl Apfel. G. m. b..: i..: Eruſt Müller. 8. Ernſt Müller, üchdruckerei — 8. Seiie. Die radelnde Braut. Humoreske von Adolf Thiele. Nachdruck verboten. Im Salon des Fahrradfabrikanten Köppelmann ſaßen zwei jüngere Frauen in eifrigem Geſpräche. „Sieh nur zu, Jenny, daß Du Dich nicht einmal fangen läßt!“ ſagte die Hausfrau zu ihrer Freundin.„Eroberungen machen iſt immer gefährlich.“ „Sei da ganz unbeſorgt, Alice!“ erwiderte die nach der neueſten Mode etwas auffällig gekleidete Beſucherin.„Man be⸗ handelt eben die Männer, wie ſie ſich geben, und das— iſt dumm genug. Freilich mit dem Heirathen—“. Sie ſtockte. „Nun ja, Jenny, Du als junge, feſche und nicht zu ver⸗ geſſen— wohlhabende Wittwe kannſt ja Anſprüche machen.“ „Und die mache ich auch! Heirathe ich, ſo muß es ein hoch⸗ geſtellter oder reicher Mann ſein—“ „Ein Mann, der Deine Wünſche in Bezug auf Glanz und feines Auftreten erfüllen kann.“ „Ja, ſelbſtverſtändlich; die Anderen, mit denen man ſo flittert“, fügte ſie mit ſpöttiſchem Lächeln hinzu,„die erfüllen eben einen andern Zweck.“ „Allerdings, Du Schlaukopf, Du kommſt nicht zu kurz da⸗ bei!“ lachte die Hausfrau.„Nun ſage einmal, wieviel brauchſt Du denn ſchon wieder?“ „Schon wieder?“ entgegnete Jenny.„Erlaube einmal, Ihr, die Firma Karl Köppelmann, habt doch den größten Profit von meiner ſogenannten Schlauheit.“ „Nun, das ſind Anſichten! Du giebſt eben zu viel aus!“ „Genug davon! Ich bin einmal ein nobles Leben gewöhnt! Sag Deinem Mann, er ſolle mir zweihundert Mark geben!“ Die Hausfrau holte aus dem Kontor ihres Mannes die Summe. Nachläſſig ſteckte die elegante Wittwe die Goldſtücke ein und entfernte ſich. Als ſie einige Stunden ſpäter die für putz⸗ und kaufluſtige Damen ſo gefährliche Leipziger Straße verließ, konnte ſie einem guten Theil des empfangenen Geldes Heine's Wort zurufen: Meine güldenen Dukaten, wo ſeid ihr hingerathen?—— „Uff! Doch nichts langweiliger als ſolch eine Oper! Für das Billet hätte ich eine Flaſche Bordeaux haben können, eine leidliche Marke! Na, wenn ich nicht wüßte, warum ich hier bin! Nur mal jetzt ſchnell einen Cognac genehmigen. Wie ſie mich wohl aufnehmen wird, die kleine Wittwe„mit die Jelder“!“ Auf dieſem Niveau bewegten ſich die Gedanken eines fein⸗ gekleideten Herrn, der nach dem erſten Akte eines alle Muſik⸗ freunde entzückenden Tonwerks in das Foyer des Kgl. Opern⸗ hauſes trat. Nachdem er zwei Cognacs genoſſen, nahmen ſeine etwas verglaſten Augen den Ausdruck der Aufmerkſamkeit an. Hin und her fluthete die Menſchenmenge. Plötzlich erheiterte ſich das gedunſene Antlitz unſeres Helden, er trat auf eine Dame zu und verbeugte ſich mit den Worten: „Alſo habe ich doch das Glück, gnädige Frau begrüßen zu dürfen.“ In liebenswürdiger Weiſe kam ihm Jenny, die brünette Wittwe, entgegen. Bald hatte ſich ein Geſpräch angeſponnen, das dem cognacfreundlichen Herrn ein Schmunzeln und dann den Ausdruck wahrer Seligkeit ins Geſicht zauberte. Wirklich, die Wittwe ſchien anbeißen zu wollen! „Sie ſind gewiß auch Naturfreund!“ flötete ſie jetzt.„Wie herrlich, ſich aufs Rad zu ſchwingen, die beengende Stadt hinter ſich zu laſſen und hinauszufliegen in die blühende Natur!“ Weſ Neidlich, ihr Gegenüber, machte hierzu ein verſtändniß⸗ loſes Geſicht. Die Wittwe bemerkte das mit ſcharfem Blick.„Und dann der famoſe Durſt, ach, der bildſchöne Durſt!“ fuhr ſie fort. Hier leuchteten die Augen des Zuhörers auf. „Ach, das Radfahren, es iſt mein Alles!“ ſagte Jenny mit entzückter Miene.„Sie radeln doch auch?“ „Leider nicht, gnädige Frau!“ bedauerte Neidlich. „Wies rief Frau Jenny aus.„Ein Mann, der nicht Rad fährt? Ich würde meine Hand nie einem ſolchen Manne reichen.“ Herr Neidlich machte ein Geſicht, als ob er ein Glas Waſſer trinken müßte. Veneral⸗Auzeiger. Mannheim, 29. Juni. „Und es iſt doch ſo leicht zu erlernen“, fuhr die Fanatikerin fort.„In acht Tagen iſt man perfekter Radfahrer. Natürlich nicht mit jedem Rad. Ich benutze nur die Räder von Köppelmann. Sie kennen die berühmte Firma Karl Köppelmann, Spandauer⸗ ſtraße?“ Das Glockenzeichen ertönte, Theaterraum zurück. „Auf Wiederſehen in der nächſten Pauſe!“ flüſterte ſie ihm zu; er begnügte ſich mit einer Verbeugung und einem Geſicht, als würde er zu einem Auſternfrühſtück eingeladen. Während des nächſten Aktes ließ er natürlich Muſik Muſik ſein und überlegte, ob er ſich der radluſtigen Wittwe anſchließen ſollte. Seine Finanzen ſtanden ja faul, Hilfe war dringend nothwendig, aber zu einem 1 langte es noch und nachher— das Publikum ſtrömte in den dann war ja die Wittn Sein Entſchluß k 8t und in der nächſten Pauſe aus⸗ geſprochen. Jenny verabredete mit ihm, ſich in vierzehn Tagen zu einer beſtimmten Stunde pünktlich vor dem Brandenburger Thor zu treffen, um eine Probefahrt durch den Thiergarten zu unter⸗ nehmen, und als die ſo ſchön Vereinten am Schluß der Pauſe wiederum getrennt wurden, da warf ihm die Wittwe ihren feurig⸗ ſten Blick zu und flüſterte leiſe aber ſehr nachdrucksvoll:„Alſo nur Karl Köppelmann, Spandauerſtraße!“ „Wie gnädige Frau befehlen!“ hauchte er beſeligt zurück, beſuchte dann einige Reſtaurants und langte ſchließlich gegen Morgen, nachdem er ſich an den verſchiedenſten Orten herum⸗ getrieben, in einer nicht gerade viel Vertrauen Ver⸗ faſſung in ſeinem ungemüthlichen Heim an.———— „Wie, fünfhundert Mark für dies Rad, für das dort 8 5 hundertzwanzig? Das iſt doch viel zu theuer!“ Solches bemerkte Herr Neidlich am nächſten Tage zu dem Fabrikanten Karl Köppel⸗ mann. „Entſchuldigen Sie!“ erwiderte der„ſmarte“ Geſchäftsmann ebenſo höflich wie feſt.„Meine Räder haben einmal dieſen Preis, es fährt ſich aber auch ganz vorzüglich mit ihnen.„Uebrigens“, fügte er mit einer kleinen Doſis, Geringſchätzung hinzu, übrigens habe ich auch nur feine Kunden.“ 9380 Neidlich mußte nachgeben, er bereitete ſich jedoch vor, einen reſpektablen Pump anzulegen. Herr Köppelmann, ebenſo höflich wie feſt, vereitelte dieſe angenehme Abſicht, und ſo zog denn Herr Neidlich, nachdem er den beabſichtigten Pump anders⸗ wo firm gemacht, endlich mit ſeinem theuren Rade ab, während ihm der gewiegte Geſchäftsmann noch alle möglichen Garantien zuſicherte. Eine Garantie freilich konnte er ihm nicht geben, die der Eroberung der wohlhabenden Wittwe, aber das traute ſich Neid⸗ lich ſelbſt zu: war ſie doch ſo liebenswürdig zu ihm geweſen und hatte er doch ihren Wunſch erfüllt, ſich mit einem dem ihren eben⸗ bürtigen Rad zu verſehen. Mit Feuereifer lernte der glückliche Liebhaber nun die Kunſt des Fahrens, und mit manchem Sturz auf der Rennbahn ver⸗ ſöhnte ihn der Gedanke an ihr Bild. Endlich kam der Tag der Probefahrt heran. Die dunkelhaarige Wittwe hatte Wort gehalten, ſie war in elegantem Radlerkoſtüm erſchienen. Gewandt tummelte ſie ihr Stahlroß und bald radelte ſie neben ihrem Ritter, der noch etwas unſicher war, und eine große Neigung bekundete, auf Menſchen und Bäume loszufahren, durch den Thiergarten dahin. Nach einer vergnügten Stunde, die durch ſportliche Geſpräche gewürzt wurde, kam man wieder am Brandenburger Thore an. Schon wollte Neidlich ſich zu der Frage erkühnen, wann er wieder das Glück haben könne, als ihm ſeine Begleiterin plötzlich recht freundlich zurief:„Noch beſten Dank für Ihre Begleitung und auf Wiederſehen!“ Ehe der noch unbeholfene Fahrer folgen konnte, war die ge⸗ wandte Radlerin im Gewühl der Wagen und Fußgänger ver⸗ ſchwunden, Neidlich aber hatte Mühe, ſich vor dem Gerädert⸗ werden zu retten. Bald machte er nun Fortſchritte im Sport, obgleich dieſer ſeinem durſtigen Gemüthe etwas unbequem war. Doch er wußte ja, warum er litt! dchnikum Eiidburqhausen. Er fragte nun bei 8 Wittwe an, wann er 5 Piſitenkarten wiederſehen dürfe, aber ſeine Briefchen blieben leider ohne Ant⸗ wort, und als er perſönlich die Verehrte aufſuchte, meldete ihm die Zofe, die gnävige Frau ſei nicht zu Hauſe. Neidlf ch wurde melancholiſch. Da ſaß er nun mit ſeinem theuren Rad und ohne Braut! Trübſelig ſchlenderte er das Radfahren hatte er auf⸗ gegeben— eines Tages zum Brandenburger Thore hinaus, nur zufällig, denn der Thiergarten hatte ihn nie intereſſirt, dort gab es zu wenig Reſtaurationen! Plötzlich erblickte er die Wittwe. nicht allein. Neben ihr radelte ein Herr, der ihm bekannt war, der Buch⸗ halter eines großen Deſtillationsgeſchäfts, Namens Grunert, Heiter und vergnügt, aber noch ziemlich ungeſchickt, radelte er neben der Wittwe die große Allee hinauf, bis beide Neidlichs trübem Blick entſchwanden. Alſo Grunert hatte ſie ihm abſpenſtig gemacht! Na, den wollte er ſich kaufen. Angſt hatte er nicht vor ihm, war doch Grunert ein nied⸗ liches Männchen und die Gutmüthigkeit ſelbſt. In der Privatwohnung konnte er ihn zwar nicht aufſuchen, und in der Reſtauration, in der Grunert zu verkehren pflegte, hatte Herr Neidlich einen ſo bemerkenswerthen Bären angebunden, daß er ſich— es war übrigens nicht die einzige— nicht mehr hineingetraute. Endlich, nach drei Wochen, ſah er Grunert auf der Straße und begrüßte ihn freundlich. Als er ihm jedoch die übliche Gra⸗ tulation wegen ſeiner Erfolge bei der„ſchönen Wittwe“ vorſetzte, lehnte der Beglückwünſchte mit traurigem Geſicht ab. Grunert gehörte zu den liebenswürdigen Menſchen, die an⸗ deren einen ungetrübten Genuß dadurch bereiten, daß ſie ihnen ihr Pech haarklein erzählen. Und ſo beichtete denn der harmloſe Grunert nicht nur, daß er von der Wittwe ſeit jener erſten Probefahrt konſequent„ge⸗ ſchnitten“ werde, ſondern daß auch— welcher Zufall!— einem ſeiner Bekanten, dem Oberpoſtaſſiſtenten Malz, ganz die näm⸗ liche Geſchichte mit der Wittwe paſſirt ſei. Mit geſpitzten Ohren hörte Neidlich zu⸗ ganz raffinirtes Weib. Er ſelbſt war natürlich zu ſchlau, um auch ſein Pech zu er⸗ zählen, doch wollte er bereits in Entrüſtung ausbrechen, als er ſich im lezten Moment noch beſann und nur äußerte:„Freilich, eigenthümlicher Zufall! Wer weiß, worin Sie beide es mit der Frau verſehen haben? Derartige Damen ſind oft diffizil!“ Nach einigen Worten des Troſtes verabſchiedete er ſich. Mit einem Blick auf den ihm unvermeidlich drohenden Ban⸗ kerott und zugleich von den Bildern ſeiner Lieblingsgetränke und ⸗gerichte umgaukelt, faßte er einen kühnen Entſchluß. Nachdem er durch einige Cognacs ſeine Kourage gehoben, ließ er ſich bei der Wittwe melden. Auf die ihm bereits bekannte Antwort der Zofe, die gnädige Frau ſei nicht zu Hauſe, fragte er, wann dies der Fall ſein werde, er müſſe ſie in einer ſehr wichtigen Angelegenheit ſprechen und werde wiederkommen. Eine Stunde ſpäter empfing ihn Jenny. Etwas verlegen bat ſie ihn, Platz zu nehmen. Hert Neidlich, dem der ihm auf den Ferſen folgende Banke⸗ rott und der Cognac gut einheizten, blieb aufrecht ſtehen. „Gnädige Frau!“ rief er.„Ich weiß Alles! Sie überſehen vielleicht die Folgen nicht. Wenn wir jedoch Alle vor Gericht treten ſollten, Grunert, Malz, verſchiedene andere Herren und meine Wenigkeit, wenn dann Herr Köppelmann—“ „Bitte, nicht weiter!“ unterbrach ihn Jenny erſchrocken. „Gnädige Frau, die Fäden liegen in meiner Hand, außer mir ahnt Niemand den Zuſammenhang. Ich ſchweige!!! Sie kennen die Wärme meiner Neigung!“ Und ſo kam es, daß Frau Jenny und Herr Neidlich binnen Kurzem ein„glückliches Paar“ wurden und daß Herr Neidlich, diesmal noch dem Bankerott entflohen, ſeinen„geiſtigen“ Ge⸗ nüſſen weiter huldigen konnte. Nur Jennhy ſah bisweilen trübſinnig drein: ſo hatte ſie ſich den„hochgeſtellten und reichen Mann“, den ſie heirathen wollte doch nicht vorgeſtellt. Sie war zu Rad und— Das war ja ein Maschinenbauschule, E lektrotechnikerschule, Baugewerkschule, Tiefbauschule. 25 ührige Jübelfeier vom 6. bis 9. August 1908. Aressen Ehemaliger erbeten 2u das Sekrstariat. Danksagung. Für die vielen Beweise der Theilnahme, die uns aus Anlass des Hinscheidens unseres lieben Gatten und Vaters Zzugegangen sind, sprechen wir hiermit herzlichsten Dank aus. Mannheim, den 28. Juni 1903. Margarete Schindele, geb. Weger. Wilheim Sohindele, Luise Schindele. in feiner Ausführung. Or HaasscheBuchdruekerei G. m. b. H. 14063 Trauringe D. R, P.— shue Lötöfuge kanſen Sie nach Gewicht am billigſten bei O. Fesenmeyer 1, 5, Breiteſtraße. Soxhletapparate Milehzucker, Milehflaschen Sauger u. Schwämme Kinderselffen, Kindermehle billigst 11192 Gebrauchtes Wirthſchaftz⸗Mobiliat, 6 Tiſche und 40 Stühle, 19 7 ut erhalten, für Gartenwirth⸗ chaft zu kauſen geſucht. Af. unt, Nr. 7822 an die Exp. d. Feſcnder dunl ren gut erhalten, mit verſchließbarem zu kaufen ge⸗ ſucht. Offerten unter Nr. 7821 au die Exped. ds. Bl. Kaufe fortwährend Geflügel, Ziegen delegenbeftz⸗Aauf für junge Cheleuke. 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Trägerlohn 10 Penunz Durch die Poſt bezogen inel Poſt⸗ — aufſchlag N..88 pro Quartal. 1 Poſiliſte No. 4927 Telephon: Redaktion: Nr. 377. 8 6 Amts⸗ und Kreisverkündi gungsblatt. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 28„ Die Reklame⸗Zeile 80„ —— Expedition: Nr. 218. 7 Nr. 131. Bekanntmachung. Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betr. Nr. 72860 J. Nachſtehend bringen wir die ſeiner Zeit erlaſſenen, für den Amtsbezirk Mannheim derzeit geltenden Beſtimmungen betr. die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe wiederholt zur allgemeinen Kenntniß und in Erinnerung. Mannheim, den 20. Juni 1903. Großh. Bezirksamt. 1664b Neff. A. Verfügung Gr. Bezirksamts Mannheim vom 23. Februar 1893 Nr. 22527 abgeändert durch Ver⸗ fügungen vom 9. Februar 1899 Nr. 139721, vom 7. September 1899 Nr. 815411, vom 20. Februar 19% Nr. 18760 und vom 11. Dezember 1902 Nr. 1354811. I. In fämmtlichen Zweigen des Handelsgewerbes dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter an den Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertagen vorbehaltlich der nachfolgenden Ausnahmen Nicht länger als 5 Stunden beſchäftigt werden: A. Die zuläſſige Arbeitszeit wird feſtgeſetzt: 1. für die ſämmtlichen r des Handelsgewerbes mit Ausnahme der Kolonialwaren⸗ und Delika⸗ tefſenhandlungen in der Stadt Mannheim. a) in der stadt Mannheim einſchließlich Käferthal⸗ Waldhof und Neckarau, ſowie in den Gemeinden Feudenheim, Ladenburg, Schriesheim, Wallſtadt auf die Stunden von—9 Uhr Vormittags und 11—3 Uhr Nachmittags. b) in den Gemeinden Ilvesheim, Aeckarhauſen, Sandhofen, Seckenheim⸗Rheinau auf die Stunden von—9 Uhr vormittags und 11—2 Uhr Nachmittags. 2. für Kolonfalwaren⸗ und delikateſſenhandlungen in der Stadt Mannheim einſchließlich Käferthal⸗ Waldhof und Neckarau auf die Stunden von —9 Uhr vormittags und 11—1 Uhr Nachmittags. Ausnahmen hievon werden zugelaſſen: 1. für Stadt und Land. a) am Sonntag vor Oſtern b) An den vier Sonntagen vor Weihnachten 2. für die Stadt Raunheim einſchließlich Käferthal⸗ Waldhof und Reckarau außerdem an den beiden Sonnkagen der Frübjahrs⸗ und Spätjahrmeſſe. 8. für die Landorte des Amtsbezirks ſowie für die Stadtteile Käferthal⸗Waldhof und Neckarau außer⸗ dem an den Sountagen des Kirchweihfeſtes. An dieſen Sonntagen darf eine erweiterte Beſchäftig⸗ ung und zwar von—9 Uhr Hormittags und 11—7 Uhr Nachmittags ſtattfinden. B. Für den Gewerbebetrieb im Umherziehen, ſoweit auf ihn die Beſtimmungen der§ 42 b und§ 55 Abſatz 1 Ziffer—3 der G. W. O. Anwendung finden und welcher an Sonn⸗ uund Feſttagen verboten iſt, wird Nachſicht be⸗ willigt zu Gunſten des Handels mit Brod, Bretzeln und andern Backwaaren, mit Obſt, Blumen, Eis und Mineral⸗ waſſer, jedoch mit der Einſchränkung, daß der Handel mit ſolchen Waaren nur auf öffentlichen Straßen und Plätzen, alſo nicht an öffentlichen Orten und nicht von Haus zu Haus, ferner nicht an den drei höchſten Feiertagen(Oſter⸗ ſonntag, Pfingſtſonntag, erſter Weihnachtsfetertag) und im Uebrigen nur während der Zeit von—9 Uhr Vor⸗ mittags und 11—7 Uhr, mit Mineralwaſſer von 11 Uhr Vormittags bis 10 Uhr Abends ſtattfinden darf. C. Durch Beſchluß des Bezirksraths Mannheim iſt I. den Bäckern den Zuckerbäckern(Nonditoren) den Gbſthändlern den Kunſt- und Handelsgärtnern der Verkauf ihrer Waaren geſtattet a) am Gſter⸗ und Pfingſtſonntag, ſowie am erſten Weihnachtsfeiertag in den Stunden von—9 Uhr Vormittags. d) an den übrigen Sonn⸗ und Feiertagen unbe⸗ ſchränkt mit Ausnahme der Stunden des vor⸗ mittägigen Hauptgottesdienſtes(—11 Uhr) (Beſchluß des Bezirksraths Mannheim vom 28. Februar 1903.) 2. den händlern mit Cigarren und andern Tabak⸗ fabrikaten der Verkauf von Cigarren und Tabak außer den regelmäßigen Arbeitsſtunden in der Zeit von—5 Uhr Nachmittags geſtattet. (Beſchluß des Bezirksralhs vom 7. Sept. 1899.) b6. den Metzgern und Wurſtlern der Verkauf ihrer Waaren geſtattel: a) am Gſter⸗ und pfingſtſonntag, ſowie am erſten 9 Auhr Poeſtags in den Stunden von 6 bis 9 Uhr vormittags bp) an allen übrigen Sonn⸗ und Feſttagen vom 1. Mai bis 50. September von 5 Uhr Morgens bis 1 Uhr Mittags und—8 Uhr Abends, vom 1. Gktober bis 30. April von 6 Uhr Morgens bis 1 Uhr Mittags und von—8 Uhr Abends. Dieie vorſtehend geregelte erweiterte Verkaufszeit gilt nur für ſolche offenen Verkaufsſtellen, in denen ausſchließlich Erzeugniſſe des Fleiſcherei⸗ und Wurſtlerei⸗ gewerbes feilgehalten werden; ſie gilt insbeſondere alſo nicht für iejenigen offenen Verkaufsſtellen, die neben anderen Waaxen auch Erzeugniſſe des Fleiſcherei⸗ und Wurſtlereigewerbes nebenher feilhalten. 5— 4 des Bezirksraths vom 20. Februar 1902). Der Betrieb des Gewerbes des Milchhandels iſt hin⸗ ſichlich der drei höchſten Feiertage den gleichen Beſtimm⸗ Ungen wie unter G 1 a, hinſichtlich der übrigen Sonn⸗ und Felertage keinen Beſchränkungen unterworfen. Die ſämmtlichen unter 0 bezeichneten Ausnahmen werden an die fernere Bedingung geknüpft, daß im handels⸗ gewerblichen Theile der betreffenden Betriebe Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter über die in I. A. oben feſtgeſetzten 5 Stunden hinaus nur dann beſchäftigt werden dürfen, wenn jeder derſelben 3 a) entweder an jedem zweiten Sonntag von Morgens 6 Uhr bis Abends 6 Uhr, bp) oder in jeder zweiten Woche an einem Werk⸗ tage volle 24 Stunden von der Arbeit frei⸗ gelaſſen wird. II. Am Sſter⸗ und Pſingſtſonntage, ſowie am erſten Weihnachtsfeiertage dürfen, abgeſehen von der Ausnahme unter C. I. a. Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter im Handels⸗ gewerbe überhaupt nicht beſchäftigt werden. eine Beſchäftigung von Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe nicht zu ein Gewervebetrieb in offenen Verkaufsſtellen überhaupt Montag, 29. Juni 1905. Die Läden ꝛc. ſind außer der zugelaſſenen Verkaufs⸗ zeit geſchloſſen zu halten. B. Ortsſtatut betr. die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe in der Stadt Mannheim. § 1. Für alle lediglich in den Contoren der Banken, des Großhandels, der Fabriken u. ſ. f. beſchäftigten Handelsgehilfen wird die Beſchäftigung an Sonn⸗ und Feſttagen auf die Zeit von geſchränkt. 10—12 Uhr Vormittags ein⸗ § 2. Am erſten Weihnachts⸗, Oſter⸗ und Pfingſtfeier⸗ tage dürfen die in§ 1 bezeichneten Handlungsgehilfen überhaupt nicht beſchäftigt werden. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abth. A. würde eingetragen: 1. Bd..,.⸗Z. 157, Firma „Jakob Lichtenthäler“ in Mann⸗ heim: Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven und ſammt der Firma von Jakob Lichtenthäler auf Philipp Lichtenthäler, Kauf⸗ mann in Mannheim überge⸗ gangen. Geſchäflszweig:Kolonial⸗, Ma⸗ terial⸗ und Farbwagaren. 2. Bd. II.,.⸗Z. 16, Firma „Louis Mayer u. Weſt“ in Mann⸗ heim: Der alleinige Inhaber der Firma hat ſeinen Wohnſitz nach Karlsruhe verlegt. 3. Bd. IV., 1 116, Firma „J. Kühner“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 4. Bd. VI.,.⸗Z. 15, Firma „Georg Roos Fabrik chem.⸗ tehniſcher Produkte“ in Mann⸗ heim⸗Neckarau: Georg Roos, Fabrikant Mannheim⸗Neckarau iſt ge⸗ ſtorben, das Geſchäft auf die zwiſchen Philipp Kochenburger, Wirth in Mannheim⸗Neckaran und Adam Hört, Kaufmaun in Maunheim⸗Neckarau errichtete offene Handelsgeſellſchaft über⸗ gegangen, die es unter der Fuma „Georg Roos Nachf. Fabrikſchem. techniſcher Produkte“ weiter⸗ führen. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts be⸗ gründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Philtpp Kochenburger und Adam Hört ausgeſchloſſen. Die Geſellſchaft hat am 15. Mai 1903 begonnen. 5. Bd. VIII.,.⸗3. 174, Firma „E. F. Sigmann“ in Maunhelm. Die Firma iſt erloſchen. Bb. IX.,.⸗Z. 177, Firma „Neue Maunheim ⸗ Ludwigs⸗ hafener Wach⸗& Schließgeſell⸗ ſchaft Bermann& Sachs“ in Maunheim: Adam Sachs iſt als perſönſich haftender Geſellſchaften ausge⸗ ſchleden. Kommauditgeſellſchaft. Die Kontmanditgeſellſchaft bat einen Kommanditiſten und am 1. Inm 1908 begonnen. 5 ie Firma iſt geändert in „Vereinigte Wach⸗ u. Schließ⸗ geſellſchaft M. Bermann& Cie.“ Adam Sachs in Mainz iſt als Prokuriſt beilellt. 7. Bd.., N. 38: Firma „Tont Frey“ in Mannhelm. Inhaberin iſt Wilhelm Frey, Kaufmann, Ehefrau Toni geb. Weitzenhauf in Maunheim. Wilhelm Frey in Maunheim iſt als Prokuürtſt beſtellt. Geſchäftszweig: Eier⸗ Butterhandkun 5 8. Bd..,.3. 39: Firma „Simon Seligmann Ineaſſo⸗ u. Rechtsinſtitut Herold“ in Mann⸗ heint. Inhaber iſt Simon Magier Seligmann, Rechts⸗ und Ver⸗ mittlungsagent in Maunheim. Geſchä'tszweig: Agentur⸗, Koſmmiſſions⸗ und Inkaſſo⸗Ge⸗ ſchäft. 164½¼8 Manuheim, deu 27. Juni 1908. Großh. Amtsgericht I. Konkurs⸗Verfahren. Nr. 599. Das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Schloſſermeiſters Ludwig Stein in Maunheint wurde durch Be⸗ 1 0 Großberz. Aintsgerichts taunheim vont 16. Juni 1803 aufgehoben, da eine den Koſten des e entſprechende Konkursmaſſe nicht vorhanden iſt. Maunheiit, 27. Juni 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh..itsgerichs V: Mohr. in und Koukursverfahren. Nr. 898. In dem Konkurs⸗ vertahren über den Nachlaß des Wirths Franz Walter in Mann⸗ heim iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters und zur Erhebung von Ein⸗ wendüngen gegen das Schluß⸗ verzeichniß der bei der Vertheil⸗ ung zu berückſichtigenden Forder⸗ 11 0 Schlußtermin beſtimmt a Freitag, den 17. Juli 1903, Bormittags 11½ uhr vor dem Autsgerichte III hier⸗ ſelbſt 2. Stock— Zimmer 3.— Manuheim 26. Juni 1909. Der Gerichtsſchrelber Großh. Amisgerlchts Mohr. und bel Großh. Be⸗ Gefunden zirksamt deponirt: 1 Packet mit Kleidungs⸗ Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Bd. IV wurde eingetragen! 1. Seite 298: Feiſt, Ludwig, Kaufmann, Mannheim und Ling geb. Hochſtetter: 1649/54 Nr. 1: Durch Vertrag vom 1. November 1897 iſt vereinbart, daß jeder Theil von ſeinem ge⸗ genwärtigen Einbringen 100 Mk. in die Gemeinſchaft elnwirft, alle weitere, gegenwärtige wie künf⸗ tige fahrende Habe beider Theile mit den etwa daraufhaftenden Schulden von der Gemeinſchaft ausgeſchloſſen und für Liegen⸗ ſchaft erklärt wird. L. R. S. S. 1500 ff. 2. Seite 299: Thron, Georg, Schuhmachermeiſter, in Mann⸗ und Suſanna geb. au: Nr. 1: Durch Vertrag vom 5. Juni 1908 iſt allgemeine Gü⸗ tergemeinſchaft vereinbart. 5. Seite 300: Ullmann, Erich, Städtiſcher Beamter, Mannheim und Marie geb. Keil: Nr. 1: Durch Bertrag vom 15. Juni 1903 iſt Gütertrennung vereinbart. 4. Seite 301: Schmidt, Karl, Magazinarbeiter, Mannheim⸗ Käferthal und Anna geb. Brinker: Nr. 1: Durch Vertrag vom 16. Juni 1908 iſt Errungenſchafts⸗ gemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher beſchrie⸗ bene Vermögensbeibringen der⸗ ſelben. 5. Seite 302: Peſahl, Georg Friedrich, Buchhalter, Maunheiiſt Und Charlotte Emiliegeb. Fromm: Nr. 1: Durch Vertrag vom 1J. Juni 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 8, Seite 303: Grün, Auguſt, Ausläufer, Mannheim und Ka⸗ roline geb. Bäuerle: Nr. 1: Durch Vertrag vom 18. Juni 1905 iſt Errungenſcha'ts⸗ gemeinſchaft vereinbark. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Verkrage näher bezeichnete Vermögensbeibringen derſelben, 7. Seite 304: Wagner, Karl Anguſt, Bäckermeiſter, Mannheim und Roſa geb. Braun: Nr. 1: Durch Vertrag vom 19. Juni 1903 iſt Errungenſchafts⸗ encdbat vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögensbeibringen derſelben. 8. Seite 305: Kübler, Wilhelm, Fabrikant, Mannheim und Einilie geb. König: No. 1: Durch Vertrag vom 23. Juni 190s iſt Gütertrennung vereinbart. 9. Seite 306: Scherr, Helnrich, Schuhmachermeiſter, Mannheiſn und Anna Walburga geb. Kail: Nr. 1: Durch Vertrag vom 24. Inni 1906 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögensbeibringen derſelben. 10. Seite 307: Söhnlein, Georg, Baumeiſter, Maunheim und Mä⸗ thilde geb. Schuhbauer: No. 1: Durch Vertrag vom 26, Juni 1903 iſt allgemeine Gülergemeinſchaft vereinbart. 11. Seite 308; Pfiſterer, Fried⸗ rich, Schuhmacher, Maunheim und Johauna geb. Händel: Nr.: Durch Vertrag vom 23. Juni 1903 iſt Erkungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. Mannheim, den 27. Juni 1908. Wrofih. Amtsgericht I. Bekanutmachung. Zur Vornahme von Bagger⸗ ungen im Schiffsweg wird der Neckar bei der Ladenburger Brücke von Mittwoch den 1. Jult ab bis guf Weitetes von Morgens 6 bis 10 Uhr und Nachmitiaggs von 12 bis 3 und 4 bis 6 Uhr fjür den Schiffs⸗ und Floßver⸗ kehr vollſtändig geſperrt werden. Während dieſer Zeſten haben die zu Thal kommenden Schiffe und Flöße bei dem Wahrſchauter von Edingen, die zu Berg kommen⸗ den Schiffe unterbalb Kilometer 1 hallen. 1500 Mannheim, den 29. Juni 1902. Gr. Rheinbau⸗Juſpektion: Kupferſchmid. 1 Labemplat⸗ Verpachtung. Der ſtädt. Lagerplatz Nr. 1 in der Juſel am weißen Sand im Flächenmaß von ca. 500 qm, ſowle der Lagerplntz Nr. 37 in der kleinen Quergewann im Maaße von 423 qm wird am Mittwoch, den 1. Juli 1903, Bekanntmachung. Poſtanweiſungen im Berkehr mit den portugieſiſchen Kolonſen in 5 Afrika. 14310 Vom 1. Juli ab ſind Poſt⸗ anweiſungen nach den portugte⸗ ſiſchen Kolonien Augola, Cap⸗ verdiſche Juſeln, Guinea, Mo⸗ zambique, St. Thomas und Prinzipe bis zu 400 M. zuläſſig Das vom Abſender zu entrich⸗ tende Franko iſt das gleiche wie für Poſtauweiſungen nach Por⸗ tugal ſelbſt, doch gilt dieſe Frankierung nur bis Llſſabon. Für die Weiterbeförderung von da nach den Kolonien wird portugteſiſcherſeits bei Umwand⸗ lung der eingezahlten Beträge in die portugſeſiſche Währung eine Gebühr von 7s Reis fülr je 5 000 Reis oder einen Theil hiervon in Abzug gebracht. Zu ſchriſtlichen Mittheilungen dürfen die Abſchnitte nicht beſſutzt wer⸗ den. Ueber die ſonſtigen Be⸗ dingungen ertheileu dſe Poſt⸗ auſtalten auf Erfordern Auskunft. Der Staatsſekretär des Reichs⸗Poſtamts. Im Auftrage: Gieſeke. Bekayntmachung. Fortwährend laufen beim Bürgermeiſteramt Geſuche um Beſchäftigung bel der Stadtge⸗ meinde als Aufſeher, Diener, Mabern e Straßenarbeiter und derglelchen ingroßer Zahl ein. Aus dieſem Anlaſſe wird dar⸗ auf aufmerkſam gemacht, daß organiſationsmäßig ragliche Stellen durch die Direktionen der in Betracht kommenden ſtädtiſchen Beiriebe direkt beſetzt werden und daß daher das Einbringen aller derartiger Geſuche bei dem Bürgermeiſteramte vollffeedig ausſichtslos iſt. 500% Maunheim, den 5. Juni 1368. Der eeee, Beck. Bekauntmachung. Den Belzug der An⸗ ſrenzer zu den Her⸗ ſtelnulgstoſten der Humboldtſtraße (früher 7. Querſtrage) in den Neckargärten betr. Nr. 20552 J. In Ergänzung des Bürgerausſchußbeſchluſſes vom 3, Dozember 1901, wornach der Herſtellung der 7. Querſtraße jetzt Humboldſtraße, zugeſtimmt und beſchloſſen wurde, die An⸗ grenzer unbebauten Geländes nuit 100% gemäß Art, 20, Abſ. 1 des Ottsſtraßengefetzes von s. Juli 1896 und diejenigen, über⸗ bauten Geländes gemäß Art. 20 Abf. 2 des Ortsſtraßengeſetzes mit 50% der Herſtellungsloſten zur Tragung des Straßenkoſten⸗ aufwands beizuziehen, ſollen nun⸗ ehr im Hinblick auf den auf Eiuſprache der Joſeph Samsxreiter Eheleute hier ergangenen Bezirks⸗ J0g vom 26. März.l. J. die Joſef Samsreſter he⸗ leute auf die Froutlänge des beſtehenden Gebändes nebſt Zu⸗ behör.n. mit 20,58 m Bau⸗ fluchtlänge des Grundſtücks Nr. 19 mit 75% zur Tragung des Straßenkoſtenaufswands heran⸗ gezogen werden. Es werden daher die in den 88 3 U. 4 der Vollzugsverord⸗ nung vom 4. Auguſt 1890„die Leiſſüngen der Afſtößer bei Herſtellung von Ortsſtraßen be⸗ kreſſend“ vorgeſchriebenen Vor⸗ arbeiten, nämlich: 3, der detaillirte Ueberſchlag des Aufwandes, zu deſſen Veſtreit⸗ ung die obengenauntenchrund⸗ beſitzer beigezogen werden 1 er Straßenplan, aus welchem die Lage des erwähnten Gundſtücks zu erſehen iſt, von 30. Juni 5. J. ab wäh⸗ rend 14 Tagen im Rath⸗ haus dahier, Regiſtratur immer No. 5 zur Eiuſich! er Betheiligten öfſentlich auf⸗ gelegt. Wir bringen dies mit deg, Anfügen zur öffentlichen Keunt⸗ niß, daß etwaige Einſpfrachen wähend der gleichen latägſgen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Bürgermeiſtetamt dahier geltend zu machen ſind. 29500/97 Mannheim, 25. Junt 1908. Bürgermeiſteraut: v. Hollander. Sauter. Bekanntmachung. Zwecks Vornahme von Repa⸗ ratüren wird der Betrieb am ſtädtiſchen Verladekrahn beim Elektrizitätswerk im Induſtrie⸗ hafen vom 29. Juni bis 10. Jult l. Is. eingeſtellt. Sämmtliche Verladungen er⸗ ſolgen während dieſer Zeit am Verladekrahn iu Stichbecken bei Waldhof. 9800%½, Städtiſches Tiefbauamt. uU5. Jahrgang. — Bekauutmachung. Die Herſtellung der NeckarauerLandſtraße als Ortsſtraße betr. Nr. 21080 1. Der Stadtrath hat mit Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes beſchloſſen, die Neckar⸗ auer Landſtraße vom Neckarauer Uebergang bis zur Schulſtraße und von der Schulſtraße bis zur Friedrichſtraße als Ortsſtraße herzuſtellen, ſowie die Augrenzer zur Tragung der Herſtellungs⸗ koſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuß auf Grund des Ortsſtraßengeſetzes und der Voll⸗ nigsverordnung hierzu aufge⸗ ſtellten allgemeinen Grundſätze und nach Maßgabe dex Voran⸗ ſchläge, ſowie der aufgeſtellten Liſten der beitragspflichtigen Grundbeſitzer beizuziehen. Es werden daher die in den 88 3 und 4 der Vollzugsver⸗ ordnung vom 4. Auguſt 1900, „die Leiſtungen der Auſtößer bei Herſtellung von Ortsſtraßen betr.“ vorgeſchriebenen Vorarbeiten, nämlich: 289890% a) Die detaillirten Ueberſchläge des Aufwands, zu deſſen Be⸗ ſtreitung die Grunbdbeſitzer beigezogen werden ſollen, ſowie die Lißten der beitrags⸗ pflichtigen Grundbeſitzer, b) die Straßenpläne, aus welchen die Lage der ein⸗ ſchlägigen Grundſtücke zu erſehen, iſt von Dienſtag, 30. Juni l. J. ad während 14 Tagen im Rathhaus 1. Stock, Zimmer Nr. 3, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Wir bringen dies mit dem Au⸗ jügen zur öffentlichen Kenntniß, daß etwaige Einwendungen während der gleichen 14tägigen Friſt bel Ausſchlußvermeideſt bei geltend zu machen ſiud. Maunheim, den 26. Juni 1908. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Edelmann. Zwangs⸗Jerſteigerung. Nr 5222. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim helegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen der Kaufmann Friedrich Piſter Eheleute in Maunheim einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Gruündſtück am Saniſtag, den 5. Sept. 1903, Vormittags 9½ Uuhr, durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Dienſträumen in Maunheim, B 4, 3, verſteigert werden. 14132 Der Verſteigerungsvermerk iſt am 20. Mai 1963 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittheilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betref⸗ fenden Nachweiſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkunde iſt Jedermann geſtattek. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verfeigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, wibrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebols nicht berück⸗ ichtigt und bei der Vertheilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesRecht haben, werden aufgeſordert, vor der Ertheilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an bie Stelle des verſſeigerken Gegen⸗ ſtandes tritt. Geſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mauunheim, Band 248, Heſt 27, Beſtandsver⸗ zeichniß I. Sei dahl 1, Laufende Num⸗ mer der Grundſtücke im BB 1 1, Igb. Nr. 5440, Flächeninhalt 8 ar 99 qm Hofraite und Haus⸗ garten Lindenhofvorſtadt, Gon⸗ karpſtraße Nr. 7. Auf der Hofraite ſteht ein drei⸗ ſtöckiges Wohuhaus mit Schie⸗ nenkeller nebſt fünjſtöckigem Mittel⸗ und Seitenbau. Schätzung Mk. 65,000.—. Maunheim, 18. Juni 1908. Großh. Notariat 3 als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. Zwangs⸗Verſteigerung. Dlenſtag, 30. Juni ds. Is., Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfanplokal Q 4, 5 dahier im Vollſtreckungswege gegen bagre Zahlung öffentlch beſtimmt verſleigern: 7827 Dankſagung. Das hieſige evangel. Rettungs⸗ haus für Mädchen erhielt aus Anlaß ſeines z0jähr. Jubiläums folgende„Jubiläumsgaben“: Durch Frau Kommerzienr. Dr. B. D. von Frl. E. R. 500 M. für Badeinrichtung und Pitch⸗ Pineboden im Speifeſaal; Frau Geh. Kommerzienr. C. E. 100 M. für Küchengeräthe und einen Gartenſchlauch? Frau Kon⸗ merzienr. Dr. B. D. 100 M. für Haushaltungsgegenſtände; Frau Geh. Kommerzienr. G. D. das Nähen von 100 Stück Bett⸗ bezügen; Frau Kommerzienr. H. 30 M. für 1 Fleiſchklotz und große Schüſſeln; Frau F. B. 4 große Emallmilchkannen; Frau R. B. 2 große Zinnbütten, 1 Meſſinglöffel und 3 Emaillöffel; rau El. Fff. 1½ Dßd. Eß⸗ ſöffel; Hr. Bzl. 1 große Bütte, 1 Emailſchüſſel, 2 Schaumlöſſel, 1 Pfanne; durch Frau B. M. von ungenanut 2000 M. fülr Weißzeug und Texrazzoboden in Hausgang und Küche; Frau B. M. 100 M. für 50 Nickelbecher; von Ungenannt 100 M. für 3 Dizd. Stühle; Frau L. L. 40 M. für Beſtecke; Frau Geh. Kom⸗ merzienr. CEl. S. 50.; Frau 55 155 05 1 5 1 aus der Pfingſtkollekte 50 M. 1 Den edlen Gebern ſagen wlk hierfür unſern wärmſten Dank. Mannheim, 24. Juni 1908. Der Vorſtand. Zwaugsverſteigerung. Nr. 5341. Im Wege der Swege ver Auſe ſt zum wecke der b der Ge⸗ meinſchaft das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mannheim, Band 184, Blatt 7, zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der Suſaung Marga⸗ retha Buckmann, Ehefrau des Architekten Rudolf Lerſch hier, der Marie Margaretha Buck⸗ mann, Ehefrau des Malermeiſter Edmund Lerſch hier, der Anng Margaretha Marie, genannt Ka⸗ tharina Buckmann, Ehefrau des Kaufmanns Johann Krayer in Coric der Johanng Jafobine ornelia genannt Anna Buck⸗ mann in Frankfurt a/M., Joſef Gutmann, Agent hier, Jakob Mayer, Kaufmann in Freiburg, Karoline Buckmann, Ehefrau des Oberbuchhalter Georg Föhrenbach hier, eingetragene, fachſtehend beſchriebene Grundſtück am Samſtag, 29. Auguſt 1903, Bormittags 9 uhr durch das unterzeichnete Notartat — in deſſen Dienſträumen Lit. B 4 Nr. 3 in Maunheim, ver⸗ ſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 9. Mai 1803 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der 15 des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grunbſtück betreſſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt Jeder⸗ mann geſtattet. 8 Es ergeht die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſſeigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erfichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderüng zur Abgabe von Gehoten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, gtaub⸗ aft zu machen, widrigenfalls ſie el der Feſtſtellung geche Gebots nicht berückſichtigt und bei der Vertheilung des Ver⸗ ſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche der Verſteigerung' entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erthellüng des Zuſchlags die Aufhebung oder i Einſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das echt der Verſteigerungserlösan die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grunbſtückes: 1 von Maunheim, Band 184, Heft 7, Beſtandsver⸗ zeichniß I. Lagerbuth⸗ Nr. 2967, Flächen⸗ inhalt 1 a 56 qm Hofraithe im Stadletter mit dem darauf ſtehenden ꝛſtöckigem Wohnhaus mit Keller, zweiſtöckigem Seiten⸗ bau links und dreiſtöckigem Quer⸗ hau Lit. J 1 No. 3, einerſeits Lagerbuch⸗No. 2965 und 296, anderſeits Lagerbuch⸗No. 2968. Schätzung 69,000 Mk. Maunheim, den 19. Juni 1905. Großh. Notarlat I als Vollſtreckungsgericht:; Mathes. 14181 Zuaugs⸗Berſteigerung. Dienſtag, 30. Juni 1908 Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfaſidlokal, Q%½5 dahier, gage baare Zahtung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 2 Sopha, 2 Schränke, 18 chen, 2 Wagen, 1 Spiegelſchrank, und 1 Kiſte Koſſüme. 7898 ſtäcke, Vormitlags 11 uhr 1 Eisſchrant, I Billardmin Maunheim, 29. Juni 1208. 1 Leſutuch, gul, unzeren Burean Bauho; ubehör, ſowie Möbel ver⸗ Scheuber, es Photographien, U2., s öfſeutlich verpachlet, chiedener Art. Gerichtsvollzleher. äſſig iſt, darf 1 Portemonale, Mannheim, den 29. Jun 1903 Maunßem, den 29. Jund 1909. Fin güt erhaltenes Ma 1 Fahrrad, Städt. Gutsverwaltung: Harver, zu verkaufen. eine Uhr. Krebs, 20500½100 6487 Gerichtsvollzieher. Näheres im Laden 8 8, 3 nicht ſtattfinden. Wagcntchlfmer; Tärhörrſcches ürgerpefprrar endeneee eee, ar Lie= Drua i Derteſch Dr 2. Jaagſche Büchdrückeee, G. 1 b. B. 2es 90 7 d. 1 d5 II 9 K de 1 pe 2 51 0 Seneral-Anzeiger: Mannheim, 29. Juni. enorm billiger Gelegenheitsposten. 14067 Diese aussergswönnlich günstige Kaufgelegenheit anerkannt Uun 20 pfojsen sollte entgehen lasseg, Levantine, waschecht, schöne Dessins Meter 20 u. 25 Pfg. Fonulard-Madapolam gediegene Gualität und prächtige Muster Meter 30 Pfg. flipspigue, puma warg ß Meter 40 Pfg. Sbitlen-Liberty vorzügliche Qualität Meter Mk..50 We Mberg Seldenstoffg Sehrbilig. DDD Memd- u. 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