8 und 13115 HMlas · len und 18898 Abonnement: LTägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Nur Sountags⸗Ausgabet 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. (Badiſche Volkszeitung.) E 6, 2. 8 der Stadt Rannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſit Zeitung in Mannheim und Amgebung. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Direktion und Druckeret: Nr. 841 E 6, 2. Schluß der Zuſeraten ⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr.„ Redaktion; Nr. 977 e nel⸗Zeile. 20 955 Auswärtſge Fuſerate 25 8— Für unverlangte Mauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Erpevition: Nr. 28 Die Reklame⸗Zeile 60„ Filtale: Nr. 815 Nr. 332 8 Ae Dienſtag, 1. Juli 1905.(Abendblatt.) 5————————— STTFTTTTTTTT Deutſchlands Außzenhandel im Jahre 1902. Das Kaiſerliche Statiſtiſche Amt hat ſoeben von Band 152 der Statiſtik des Deutſchen Reichs„Aus wärtiger Handel des deutſchen Zollgebiets im Jahre 1902“ die Hefte 1 Belgien, XI Großbritannien, Gibraltar, Malta, Chpern, XII Niederlande und XXII Auſtralien herausgegeben. Dem umfangreichen Tabellenwerk über den Außenhandel mit dieſen Ländern in den 6 Jahren 1897/1902 ſind kurze Er⸗ läuterungen über die Entwicklung des Außenhandels im letzten Jahrzehnt vorausgeſchickt. Heft I. Die Einfuhr aus Belgien im Spezialhandel des letzten Jahres betrug 196,7 Millionen ,, die Ausfuhr dahin 260,7 Millionen„J. Haupteinfuhrwaaren ſind: Wolle, Pferde, Kamm⸗ zeug, Kohlen, Zink, Blei, Wollengarn, Leder, Koks, Schlacken, Super⸗ phosphat; Hauptausfuhrwaaren dagegen Kohlen, Maſchinen, grobe Eiſenwagren, unbedruckte Wolltuche, Rohſchienen, Eiſenerze, Roh⸗ kiſen, feine Eiſenwaaren, Eck⸗ und Winkeleiſen, Hopfen, Handſchuh⸗ leder elc., Schmiedeeiſenplatten, Edelmetallwaaren, Farbendruck⸗ bilder, Kupferſtiche, Theerfarben, Eiſendraht. Die Ginfuhr hat 5,5 b.., die Ausfuhr 10,5 v. H. gegen 1901 zugenommen. Heft Kl. Großbritannien. Die Einfuhr aus Groß⸗ britannien betrug im abgelaufenen Jahr 610,6 Millionen Mark, die Ausfuhr dahin 965,5 Millionen Mark. Haupteinfuhrwaaren ſind: Garn, Kohlen, Goldbarren, Salzheringe, Silberbarren, Kautſchuck, Schweißwolle und Stückenwäſche, Pelzthierfelle, Maſchinen, halb⸗ gare Schaffelle ete., Zinn, Kupfer, Kammzeug, unbedruckte Wolltuche, friſche Heringe, Roheiſen, rohe etc. dichte Baumwollgewebe, ſchwefel⸗ ſaures Ammoniak; Hauptausfuhrwaaren: Zucker, Halbfeidenzeug, Frauenkleider, Farbendruckbilder, Kupferſtiche, Rohſchienen, unbe⸗ druckte Wolltuche, Spielzeug, Theerfarben, feine Holzwaaren, Maſchinen, gefärbte ete. Baumwollgewebe, Eiſen und Eiſenwaaren, Klaviere, Baumwoll⸗Spitzen, ⸗Strumpfwaaren und»Stickereien, Zink, Wollgarn, Handſchuhleder. Ein erheblicher Theil der nach Großbritannien ausgeführten deutſchen Waaren wird von Groß⸗ britannien ſeder nach andeven Ländern ausgeführt; auf der anderen Seite enthält die deutſche Einfuhr aus Großbritannien im Spezial⸗ handel nicht die von Großbritannien bezogenen zollfveien Seeſchiffs⸗ und die vielen auf engliſchen Märkten gekauften remden Waaren, die dort für Rechnung nichtengliſcher Ei u veräußert wurden. Heft XII. Niederlande. Die Einfuhr aus den Nieder⸗ Janden im Jahre 1902 betrug 206,1 Millionen Mark, die Ausfuhr dahin 393,6 Millionen Mark. Die Einfuhr nahm 1,1 v.., die Ausfuhr 8,9 b. H. gegen 1901 zu.— Haupteinfuhren waren: friſches Fleiſch, Salzheringe, Käſe, Milchbutter, Rohtabak, Goldmünzen, friſche Gemüſe, Pferde, Reis; Hauptausfuhrwaaren dagegen Kohlen, Eiſenwaaren, Kleider, Leibwäſche, Putzwaaren, Steine(Rohblöcke), unbedruckte Wolltuche, Maſchinen, rohe Platten und Bleche aus Schmie deeiſen. Heft XXII. Auſtralien. Die Einfuhr aus Britiſch⸗ Auſtralien(auſtraliſcher Bund, Neuſeeland, britiſche Inſeln und Schutzgebiete in Auſtralien) im Jahre 1902 betrug 120,2 Millionen Mark, die Ausfuhr dahin nur 45,5 Millionen Mark. Die Einfuhr geigt eine Zunahme von 11,4 v.., die Ausfuhr eine Abnahme von 12,8 v. H. Haupteinfuhrwaaren ſind: Wolle mit 96,3 Millionen Mark, Bleierze, Edelſteine, Weizen, Talg, Harz, Silbererze; Haupt⸗ ausfuhrwaaren: Eiſenwaaren, Klaviere, Baumwoll⸗, Jarb⸗, Woll⸗ waaren, Kleider, Spielzeug, feine Holgwaaren, Porzellan, Cement. Der Handel mit Deutſch⸗Neuguinea, Marſhal⸗ inſeln, Karolinen, Palau⸗Inſeln und Marianen außer Guam betrug 1902 in der Einfuhr 148 000, in der Aus⸗ fuhr 565 000, derjenige mit Franzöſtſch⸗Auſtralien 1997 000. in der Einfuhr, 62 000„ in Samoa⸗ oder Schifferinſeln 841 Mark in der Ausfuhr, der Handel mit Hawaii 6000/ in der Ein⸗ fuhr und 535 000/ in der Ausfuhr und der Handel mit den übrigen Polyneſien 1000% in Einfuhr und 34000% in Ausfuhr. Internationaler Arbeitsmarkt. (+0 Ganz auffallende Abweichungen zeigt das Gepräge des Arbeitsmarktes im Monat Juni in den verſchiedenen Induſtrie⸗ ländern. Während in Deutſchland die Beſſerung des Mai ſich fortgeſetzt hat, iſt in England ein Rückſchlag eingetreten, der die Lage nicht nur gegenüber dem Vorjahre verſchlechtert hat, ſondern ſogar ſo ſtark iſt, daß die Arbeitsloſen⸗Ziffer des vergangenen Juni höher iſt, als die Juni⸗Ziffer im Durchſchnitt der letzten zehn Jahre. Im Durchſchnitt der Jahre 1893 bis 1902 waren im Juni 3,9 pCt. arbeitslos; im Juni 1902 war die entſprechende Ziffer 4,2, und im vergangenen Juni ſtieg ſie auf 4,5 und erreichte damit faſt den Stand vom Februar dieſes Jahres wieder. Zu der ungünſtigen Geſtaltung der Lage des Arbeitsmarktes trug vor Allem der ſchlechte Geſchäftsgang im Eiſen⸗, Metall⸗ und Maſchinengewerbe bei. Auf der in Birmingham abgehaltenen Vierteljahrsverſammlung der Eiſen⸗ großgewerbetreibenden wurde für die meiſten Bezirke der eng⸗ liſchen Eiſeninduſtrie feſtgeſtellt, daß die Aufträge ſpärlich ſeien und die Preiſe ſich nicht gebeſſert hätten. Noch weniger gut, als die Roheiſenwerke, ſind die weiterverarbeitenden Branchen be⸗ ſchäftigt, mit Ausnahme der Schienenwalzwerke, die zu thun haben. Im Schiffbau⸗ und in der Maſchinenfabrikation iſt gegenüber dem Vormonat eine größere Anzahl Arbeiter arbeitslos geworden. Außer der ungünſtigen Lage im Eiſen⸗ und Maſchinengewerbe hat aber auf den engliſchen Arbeitsmarkt die ſchon Ende Mai begonnene Betriebseinſchränkung im Textil⸗ gewerbe nachtheilig eingewirkt. Die Betriebe der Baumwoll⸗ ſpinnerei arbeiteten den größten Theil des Juni wegen der erheb⸗ lichen Vertheuerung des Rohmaterials nur an vier Tagen in der Woche. Dieſe Verminderung der Erzeügung hat auch den Abſatz in Keſſelkohlen merklich herabgedrückt, worüber namentlich die Kohlengruben im Bezirk Lancaſhire klagen. Im Gegenſatz ſowohl zu England als auch zu Deutſchland iſt die Lage in Frankreich ziemlich ſtabil geblieben. Nur im Textil⸗ gewerbe iſt der Beſchäftigungsgrad gleichfalls wegen der Preis⸗ bewegung der Baumwolle unruhig geworden. Betriebsein⸗ ſchränkungen ſind indeſſen noch nirgends in größerem Umfange durchgeführt, wohl aber geplant. Eine große Schwankung poll⸗ zog ſich auf dem Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staa⸗ ten während des Juni. In den beiden erſten Juniwochen war eine erhebliche Beſſerung gegen den Mai unverkennbar. In der Hauptſache rührte die Steigerung des Beſchäftigungsgrades da⸗ von her, daß zu Beginn des Juni zahlreiche Streiks zu Ende gegangen waren und die Arbeit wieder aufgenommen wurde. Man wird nicht zu hoch greifen, wenn man die Zahl der Arbeiter, die auf dieſe Weiſe wieder in Beſchäftigung kamen, auf rund 150 000 ſchätzt. Die Beſſerung hielt aber nicht lange an. In der zweiten Hälfte des Monats verſchlechterte ſich faſt plötzlich nicht nur die Geſchäftslage in den Eiſen⸗ und Stahlwerken, ſondern ganz beſonders ſtark auch im Textilgewerbe. Allein in Fall River(Maſſachuſetts) beſchloſſen elf Baumwollbetriebe eine ſo erhebliche Einſchränkung der Erzeugung, daß dadurch 8000 Arbeiter beſchäftigungslos wurden. In Südafrika dauern Tagesneulfgkeiten. — Die Romreiſen des letzten Kurfürſten von Köln. Der letzte Kürfürſt von Köln, der 1794 durch die franzöſiſche Revolukion aus Bonn vertrieben wurde und deſſen Erzſtift wie Kurwürde bald danach im der allgemeinen napoleoniſchen Neugeſtaltung der Dinge verſank, genießt in der Weltgeſchichte den Ruf eines wohlmeinenden und ver⸗ ſtändigen Herrn, von dem beſonders gerühmt wird, daß er ſeine Rechte gegenüber den Anmaßungen der römiſchen Kurie mit Entſchiedenheit zu wahren wußte. Er konnte ſich dieſen Luxus der Selbſtſtändigkeit gegen Rom leiſten, denn er war nebenbei nichts Geringeres als öſter⸗ reichiſcher Erzherzog und Bruder des Kaiſers Joſeph II. Vielleicht hat zu ſeinem Verhalten auch der Umſtand daß er aus eigener Anſchauung die damaligen Zuſtände im päpſtlichen Rom lannte, da er in jungen Jahren zwaimal die ewige Stadt beſucht hatte. Seit er 1784 die Regie von Kurköln angetreten hat, iſt er jedoch nicht mehr ad limina Die erſte Romreiſe trat Erzherzog Maxi⸗ milian Franz Naver Joſeph als 19jähriger Jüngling an; er war damals bereits zum geiſtlichen Stande beſtimmt, reiſte aber nicht wie ein angehender Prieſer, ſondern als Fürſt und Bruder des Kaiſers. Geleitet von ſeinem Reiſe⸗Mentor, dem Grafen Roſenberg, kam er am 28. Juni 1775 in Rom an und ſtieg im Palazzo Ceſarini ab, wo ihm der Monſignore Hrzan, damals Utidore di Rota für das Deutſche Reich, eine Wohnung eingeräumt hatte. Der junge Erszherzog reiſte awar inkognito unter dem Namen Graf v. Burgau, wurde aber während ſeines ſechswöchigen Aufenthalts in Rom durchaus ſeinem wahren Stande gemäß gefeiert. Das päpſtliche Hofwochenblättchen jener Zeit berichtete gewiſſenhaft über alle Veranſtaltungen, die dem im ſtrengſten Inkognito reiſenden Habsburger zu Ehren ſtattfanden. So erfahren wir, daß Papſt Pius VI. für ihn ein außergewöhnliches Rennen der reiterloſen Barberi auf dem Korſo abhalten ließ, was ſonſt nur im Karneval ſtattfand, und daß Maximilian das Schauſpiel vom Palazzo Ru poli aus anſah; am Abend gab Fürſt Ruſpolt ihm ein glänzendes Gallfeſt. Faſt kein Tag verging, an dem nicht der Erg⸗ herzog einer, Luſtbarkeit beiwohnen mußte, die vom päpſtlichen Hof, den iwälen, fremden Geſandten oder römiſchen Patriziern ihm zu Ehren gegeben wurde, ſo daß ihm kaum Zeit übrig blieb, die Sehenswürdigkeiten von Rom und Umgebung zu beſichtigen, wober ihm für den künſtleriſchen Theil der aus Wien ſtammende Maler Anton Maron als Führer diente. Von den zahlloſen Feſten ſei noch erwähnt, daß der Geſandte des Malteſer⸗Ordens am 23. Juli ein Mahl in der ihm als Sommerſitz dienenden Villa Malta auf dem Pincio gab, und daß Fürſt Sigismondo Chigi am 27. Juli in ſeiiſeſß; Palazzo an Piazza Colonna ein Abendfeſt veranſtaltete, das durch den märchenhaften Prunk ſeiner Zurüſtungen Aufſehen erregte. Unter Leitung des Architekten Pietro Camporeſi ließ er nämlich die ganze Piazga Colonna zu einem wunderbaren dekorativen Schauſtück mit Feuerwerk herrichten. Den Mittelpunkt dieſer Ausſchmückung bildete die antike Säule des Antoninus inmitten des Platzes, on der ein rieſiger Reichsadler, Laubgewinde und vergoldeter Zierrat in Maſſe angebracht wurden. Die Geſammtdekoration des Platzes ſollte die fabelhafte Schmiede Vulkans im Krater des Aetna darſtellen; man ſah die Felſen und Höhlen des Berges mit den Rieſengeſtalten der Zyklopen, die darin an der Rüſtung des Achilles arbeiteten, und der Glanzpunkt des Feſtes war natürlich die künſtliche Beleuchtung dieſer Götterſchmiede mit dem Knalleffekt eines Aetnaausbruches. Das ſelt⸗ ſame Feſt, dem unter Pauken⸗ und Drommetenſchall der junge Erz⸗ herzog vom Balkon des Palazzo Chigi aus zuſah, hat auch dauernde Spuren hinterlaſſen: die Ausſchmückungsarbeiten und die Raketen beſchädigten die ſchönen Reliefs der antiken Säule derart, daß man bei der Abräumung des Platzes Wagenladungen voll abgebrochener Marmorköpfe und ⸗Glieder wegfahren mußte. Als Maximilian zu Anfang Auguſt dem Papſt ſeinen Abſchiedsbeſuch machte, erhielt er das vollſtändige Kupferſtichwerk Piraneſis in zehn Prachtbänden zum Geſchenk; aber auch er ließ ſich nicht lumpen, wovon ein langes Ver⸗ zeichniß der hinterlaſſenen Geſchenke und Trinkgelder im päpſtlichen Hofblättchen Zeugniß ablegt. Unter Anderm erhielt Moran eine gol⸗ dene Doſe, die Dienerſchaft des Monſignore Hrzan 1000 Scudi, der Herausgeber des Hofblättchens, der neben ſeinen Kirchen⸗Nachrichten gewiſſenhaft auch über alle Beſuche und Gaſtereien des hohen Fremden berichtet hatte, erhielt für ſeine Mühe zwölf Zechinen. Am 7. Auguſt reiſte Erzherzog Maximilian, begleitet von Graf Roſenberg und 000/ in der Einfuhr und 509 000 Monſignore Hrzan, von Rom nach Floreng ab, um ſeine dörkigen die Bemühungen, genügend Arbeitskräfte heranzuziehen, noch immer an. Das Angebot an Eingeborenen iſt nach wie vor ſchwach. Unter Arbeitermangel leidet nicht nur der Gruben⸗ betrieb, ſondern auch die Landwirthſchaft und der Eiſenbahnbau. Politische Uebersicht. Mannheim, 21. Juli 1903. Aus der Praxis der Sozialreform. Wir haben unlängſt von der Schwierigkeit geſprochen, die entſteht, inſofern die Einleitung ärztlicher Behandlung in den erſten 13 Wochen leicht vereitelt oder hintangehalten werden kann, wenn die Genoſſenſchaft von dem Verletzten einen Teil der Koſten erſtattet verlangen möchte. Hier würde es eventuell rätlich ſein, die Durchſchnittsbeträge der Gemeinde⸗Kranken⸗ kaſſen durch Zuſchläge zu den Unfallbeiträgen aufzubringen. Eine Erhöhung der Laſten der Krankenkaſſen brauchte keines⸗ wegs einzutreten; ſie würden für einen Teil der Erkrankungs⸗ fälle nicht mehr an den Erkrankten ihre Leiſtungen machen, ſondern ſtatt deſſen die Durchſchnittsſätze an die Genoſſenſchaften zahlen. Auch im übrigen würden die Aenderungen kaum von nennenswertem Einfluß auf den Geſchäftsbetrieb der Kaſſen ſein. Selbſt wenn man annehmen wollte, daß die Berufs⸗ genoſſenſchaften ſich durch die veränderte Rechtslage veranlaßt ſehen würden, von den etwa 110 000 Unfällen des Jahres 50 000 ſchon in der Karenzzeit zu entſchädigen, ſo würde die Zahl nur wenig in Betracht kommen gegenüber der Geſamtzahl der von den Kaſſen entſchädigten Erkrankungsfälle, die 1899 etwa 3½ Millionen betragen hat, und es würde für die Kaſſen wenig ausmachen, wenn ſie von der jährlichen Geſamtentſchädi⸗ gung von 200 Millionen dementſprechend etwa 1½ Million ſtatt an die Erkrankten an die Berufsgenoſſenſchaft leiſten müßten. Für die Berufsgenoſſenſchaften aber würde es von größter Bedeutung ſein, wenn ſie ſtatt der jetzigen Summe von 113 000 Mk. für die Fürſorge in der Karenzzeit etwa 1½ Million Mk. zur Verfügung geſtellt erhielten; denn mit einer ſolchen Summe und mit den von den Gemeinden und deß Ver⸗ letzten eingezogenen Beiträgen würde es der Berufsgenoſſenſchaft ermöglicht, in allen geeigneten Fällen von vornherein das Heil⸗ verfahren in die Hand zu nehmen; ihre Leiſtungen aus eigenen Mitteln würden dann auf dasjenige Maß zu beſchränken ſein, das ihnen billigerweiſe zugemutet werden kann. Der engere Vorſtand des Bundes der Landwirthe. hat ſich wieder einmal eine Vertrauenskundgebung beſchließen laſſen. Am 18. d. Mts. iſt der Geſamtvorſtand und Ausſchuß des Bundes der Landwirte im Abgeordnetenhauſe zu Berlin zuſammengetreten, um, wie die„Deutſche Tagesgtg.“ mitteilt, über das Ergebnis der Reichstagswahlen und die bevorſtehenden Wahlen zum preußiſchen Landtage zu beraten. Dabei iſt ein⸗ ſtimmig folgende Reſolution gefaßt worden:„Der Ausſchuß iſt mit der Führung der politiſchen Geſchäfte ſeitens des emgeren Vorſtandes vor und bei den Reichstagswahlen vollſtändig einverſtanden und ſteht nach wie bor treu zu ihm. Der Ausſchuß bedauert lebhaft, daß einige der hervorragendſten Vertreter des Bundes der Land⸗ wirte bei den Reichstagswahlen unterlegen ſind. Trotzdem erblickt er in demallgemeinen Ausfall der Wah⸗ Verwandten zu beſuchen; Neapel hatte er ſchon vor Rom erledigt, Eine zweite Reiſe nach Rom unternahm der Erzherzog im Frühjechr 1783. Er war inzwiſchen Koadjutor des Kurfürſten von Köln und Biſchofs von Mainz geworden. Wieder reiſte er unter dem Namen eines Grafen Burgau, in ſeiner Begleitung befand ſich ſein Hofs⸗ marſchall Graf Hardegg. Der Beſuch war diesmal gon kürzerer Dauer; am 18. März kam der kurfürſtliche Koadjutor von Köln in Rom an, ſtieg in der Villa Medici ab, die ſeinem älteren Bruder, dem Großherzog Leopold von Toscana, gehörte, und dort begrüßte ihn der mittlerweile zum Kardinal und zum kaiſerlichen Geſandten beim päpſtlichen Stuhl aufgerückte Hrzan. Dann reiſte er nach Neapet weiter, wo er ſeine Schweſter, die Königin Marie Karoline, beſuchte, kehrte am 30. März nach Rom zurück, beging dort das Oſterfeſt und verließ die ewige Stadt ſchon wieder am 8. April, Samſtag nach Oſtern. Bei dieſem zweiten Aufenthalt in Rom ſcheint Maximilian es mit ſeinem Inkognito ernſter genommen zu haben, denn das päpfe⸗ liche Hofblättchen berichtete nicht wieder von einer Sündfluth von Feſtlichkeiten zu ſeinen Ehren, wie acht Jahre zuvor.(Köln. Ztg.) — Als Einſiedler im Harz wiedergefunden wurde der Student Fritz Schneider, der ſeit anderthalb Monaten in Berlin vermißt wurde. Am 30. Mai verſchwand der 23 Jahre alte Student Schneider, deſſen Eltern in Soeſt wohnen, aus Charlottenburg, ohne daß man bisher ein Lebenszeichen von dem Vermißten erhielt. Am Donnerſtag nun wurde dieſer, wie dem Berliner Lokal⸗Anzeiger aus Thale am Harz gemeldet wird, in einer Felsſpalte im Bodethal, wo er ſeit ſechs Wochen gehauſt hatte, durch zwei Bewohner des be⸗ nachbarten Weilers Wendefurth entdeckt und ſeinem ſpäter herbei⸗ geholten Bruder und Schwager in ziemlich heruntergekommenen Zuſtand übergeben. Es wurde ſchon kurze Zeit nach dem Wieder⸗ ſehen den Angehörigen des Fritz Schneider zur vollen Gewißheit, daß deſſen geiſtiger Zuſtand ein derart abnormer iſt, daß ſeine Ueber⸗ führung in eine Heilanſtalt nothwendig wird. Fritz Schneider hatte am Tage ſeines Verſchwindens aus Charlottenburg angegeben, daß er eine Vergnügungsfahrt nach dem Harz unternehme Als er bon dort nicht zurückkehrte, ſtellten mehrere ſeiner Angehörigen perſönlich 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 21. Juli. len einen erfreulichen Erfolg des Bundes. Derſelbe ſpricht ſich ſowohl in demerheblichen Zuwachs an Stimmen aus, welche für die auf das Programm des Bundes gewählten Abgeordneten abgegeben ſind, als auch darin, daß die Zahl der entſchieden agrariſch gerichteten Abgeordneten in dem neuen Reichstage eine größere iſt, als bisher.“ Das iſt ein billiger Troſt für die Herren Lucke, Roeſicke, Hahn und Oertel, Der Beſchluß der Brüſſeler Zuckerkommiſſion vor ihrer Vertagung bis in den Oktober, in der Frage der Höhe der Bemeſſung der Ausgleichszölle für ruſſiſchen Zucker einſtweilen keine endgiltige Stellung zu nehmen, war unſeres Erachtens dahim aufzufaſſen, es beſtehe die Hoffnung, Rußland werde der Konvention doch noch beitreten. Sollte ſie ſich ver⸗ wirklichen, ſo würde das von allen Vertragsſtagten begrüßt werden, ſo auch von Deutſchland. Die Ausfuhr ruſſiſchen Zuckers iſt von Jahr zu Jahr geſtiegen. Würde Rußland dabei bleiben, im Inland Prämien zu gewähren, ſo griffe auf dieſe Weiſe eine Bruckwirkung auf den Weltmarktpreis Platz. Die Möglichkeit der Verdrängung andersländiſchen Zuckers aber würde ſich umſo mehr ſteigern, als Rußland ein ſehr ge⸗ fährlicher Wettbewerber in der Zuckerinduſtrie iſt. Es iſt an⸗ zunehmen, daß die Entwicklung der ruſſiſchen Zuckerinduſtrie ebenſo iſt, wie ſie in Deutſchland und Oeſterreich geweſen iſt, d. h. daß von Jahr zu Jahr von derſelben Anbaufläche etwas mehr Zucker produzjert werden kann. Vorläufig produzjeren die ruſſiſchen Induſtriellen nur etwas mehr als die Hälfte wie Deutſchland. Mürde der ruſſiſche Zucker nicht in die Vertrags⸗ ſtagten hineinbefördert werden, ſo könnte er umſo mehr in ſolche Kanäle zu dringen ſuchen, die auch für die Ausdehnung oder nur Behauptung des deutſchen Zuckerexports in Betracht kommen. Verſchwörung gegen den Fürſten Ferdinand von Bulgarien. Nach dem Erfolge der Belgrader Militärverſchwörung ſoll nun auch in Bulgarien eine Verſchwörung gegen das Leben des Fürſten Ferdinand beſtehen. Nach⸗ dem bereits einige deutſche Blätter dieſes Gerücht kolportiert hatten, taucht dasſelbe jetzt jenſeits des Ozegns wieder guf. Eine Newyorker Meldung des Bureau Laffan beſagt: Nach einem Berichte des Boſtoner Korreſpondenten der„Tribune“ iſt das amerikaniſche Board of Foreign Miſſions von dem Be⸗ ſtehen einer Verſchwörung benachrichtigt worden, welche die Ermordung des Fürſten Ferdinand von Bul⸗ garjen bezweckt.„Der Fürſt ſoll von der Verſchwörung volle Kenntnis haben, doch ſei er nicht in der Lage, ſie zu unter⸗ drücken. Die Verſchwörung ſei ſogar ſo weit verbreitet und ſo gut organiſtert, daß der Fürſt ſich gezwungen ſehe, ſichin ſeinem Palaſt zuverbarrikadferen. Die Häupter der Verſchwörung hätten ihren Hauptſitz in Belgrad. Auf ein verabredetes Signal ſoll ſich das ganze Volk gegen den Fürſten erheben.“ Die Nachricht klingt ſehr abenteuerlich, allerdings iſt im Orient vieles möglich, was anderwärts un⸗ glaubhaft erſcheint. Veutsches geich. 0,0, Pforzheim, 20. Juli.(Badiſche Landtags⸗ wah.) In einer am Samstag Abend ſtattgefundenen Ver⸗ ſammlung des hieſigen ſozialdemokratiſchen Vereins wurde Adolf Geck einſtimmig als Landtagskandidat für das im Herbſt zur Neuwahl ſtehende zweite Pforzheimer Mandat auf⸗ geſtellt, * Donaueſchingen, 20. Juli.(Die nat.⸗lib. Be⸗ zirksvereine des 2. ba d. Reichstagswahl⸗ kreiſes) beſchloſſen, am Sonntag, den 2. Auguſt, in Donau⸗ eſchingen eine Ffeſtlichkeit zu veranſtalten, um der Freude üher die Wiederwahl des Reichstagsabgeordneten Faller Ausdruck zu geben. Aus Stadt und Land. *Mannheim, 21. Juli 1908. X. Deutſehes Turnfeſt in Nürnberg. Don unſerm Korreſpondenten.) IX. sh. Nürnberg, 20. Juli. Nach den geſchäftlichen Berathungen und feſtlichen Veranſtalt⸗ ungen des zehnten deutſchen Turnfeſtes begann heute die turneriſche Arbeit, die ſtets eine Fülle anregender Betrachtungen bei denjenigen aus⸗ Löſt, welche körperlicher Gewandtheit, Kraft und Schönheit Intereſſt und Verſtändniß entgegenbringen. Der geſtrige Dreikampf (Hochſprung, Kugelſtoßen und Staffettenlauf) zog ſich von früh Uhr bis Nachmittags 3 Uhr hin. Es hetheiligten ſich daran 1844 Turner aus allen Gauen Deutſchlands, alſo nahezu 1000 mehr, als zunächſt gemeldet hatten, Für den Hochſprung waren acht Sprung⸗ ſtänder aufgeſtellt und 20 Vorrichtungen zum Kugelſtoßen ange⸗ bracht. Am Wettkampf betheſligten ſich jedesmal 8 Mann gleich⸗ zeitig. Man hatte die Theilnehmer in drei Abtheilungen zu je 16 Riegen eingetheilt. Die Höchſtleiſtung beim Hochſprung war 1,95 Metex, wobei der Sieger allerdings die Schnur ſtreifte. Fehlerlos wurde bis 1,85 geſprungen. Das endgiltige Reſultat wird am Mittwoch bekannt gegeben. Allgemeine Eiſenſtahübungen. Ein wunderſchönes turneriſches Maſſenbild gewährten am Nachmittage die bereits kurz erwähnten ul! gemeinen Eiſen⸗ ſtabübungen, zu denen ca. 8000 Mann in 20 Stirnſäulen von Viererreihen antraten. Nach dem Takte dreier Regimentsmuſiken ſetzte ſich die gewaltige Maſſe der Turnenden in Bewegung, wobei die ſtramme Haltung und gute Richtung allgemein befriedigte. Auf das Fahnenzeichen des Feſtturnwartes, der mit 2 Vorturnern auf dem Befehlsthurm inmitten der Trihünen ſtand und von einem gleichzeitigen tiefen Glockenſchlag erfolgte in muſterhafter Ordnung durch Nachſtelleſchritte links ſeitwärts das Oeffnen der Reihen. Nun war der größte Theil des etwa 40 000 Quadratmeter großen Platzes mit Turnern ausgefüllt. Ein Trompetenzeichen forderte zum Ab⸗ legen der Hüte und Turnjacken auf. Ein wunderbares Bild bot dieſer plötzliche Farbenwechſel dem Auge des Zuſchauers. Es folgte ſofort die Ausführung der allgemeinen Stabübungen, welche der techniſche Unterausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft(Vorſitzender Profeſſor Keßler⸗Stuttgart) frühzeitig an ſämmtliche Turnbereine zur gründlichen Einübung hingusgegeben hatte. Die Stabübungen beſtäanden aus 4 Gruppen mit je 8 Uebungen. Jede Uebung wurde von den Vorturnern vorgeturnt, dann nach Fahnen⸗ und Glocken⸗ zeſchen erſt in Halte⸗ und ſofort in Taktausführung(Viertakt) nach⸗, Hegw. mitgeturnt. Waren immer 8 Uebungen einer Gruppe auf dieſe Weiſe ausgeführt, ſo wurden dieſelben im Zufammenhange, aber ohne vorhergehendes Vorturnen, ſofort in Taktausführung wiederholt. Schließlich wurden die Gruppen 1. und 2. und nach kurzer Pauſe 3, und 4. unmittelbar nach einander im Takte geübt. Bot ſchon die Maſſe einer nach Tauſenden zählenden, wohlge⸗ ordneten Turnerſchaar an und für ſich einen außergewöhnlichen, er⸗ hebenden Anblick, ſo mußte die ſichere, ſtramme, gleichzeitige Aus⸗ führung der ſchwierigen, mit kräftigen Schrittſtellungen, Knie⸗ und Rumpfbeugen verbundenen Stabübungen zu allſeitiger Bewun⸗ derung hinreißen. Ueber das Gelingen der Vorführung herrſchte denn auch nur eine Stimme der Freude und Anerkennung. Auf ein Glocken⸗((Trompeten⸗) zeichen legten die Turner ihre Kleider wieder an, der Stab wurde rechts geſchultert, die Reihen ſchloſſen ſich nach rechts und nach dem Takte der Muſik erfolgte mit tadelloſem Mar⸗ ſchiren der Ahmarſch der Säulen durch Gegenzüge links zum anfäng⸗ lichen Aufſtellungsplatze zurück, wo die Uebenden die Stäbe ablegten und die Reihen ſich auflöſten. Unſtreitig war dieſe, gleichermaßen eine Allagorie der Einheitlichkeit des deutſchen Turnweſens bildende Maſſenvorführung der erhebendſte Moment des ganzen Feſtes. Der Regferungspräſident v. Welſer, erſter Bürgermeiſter Dr. b. Schuh Und die Offiziere der hieſigen Garniſon wohnten der Veranſtaltung bon Anfang bis zu Ende bei und kargten nicht mit ihrem Beifall, Sonder⸗Aufführungen. Am Abend zogen die angekündigten Sonderaufführungen vor der FJeſthalle alle Turnfreunde mächtig an, Zunächſt leiſtete die Leip⸗ ziger Turnerſchaft ganz Vorzügliches im Schiwingen von einfachen und Doppelkeulen unter der Leitung des Turnſparts Hen tzſchel. Dieſe Uebungen werden nach dem Takte der Muſik(Walzer eignen ſich vornehmlich dazu) ausgeführt und gewähren, da ſie den ganzen Körper des Schwingers in geſchmeidige Bewegungen verſetzen, ein höchſt anziehendes Bild. Außerdem erforderk die Vorführung große körperliche Ausdauer. Gleich vorzügliche Leiſtungen bot der Turn⸗ lub Hannover, der an drei nebeneinandergeſtellten ſprung⸗ hohen Recken erſtaunliche gymnaſtiſche Uehungen, ſpeziell phänomenale Saltomortali zum Beſten gab. Weniger Intereſſe bermochten die Amerikaner mit jhrem zu ſehr auf Beleuchtungseffekte hingus⸗ laufenden elektriſchen Keulenſchwingen zu erregen. Den Abſchluß dieſer Sondervorführungen bildeten hübſche, von den Nürnbergern geſtellte Pyramiden und der bereits beſprochene Koſtümpeigen det hieſigen Turnerinnen. Der Sechskampf. Heute früh um 7 Uhr traten eg. 2000 ſtatt der zunächſt gemel⸗ deten 1200 Einzelwettturner der verſchtedenen Kreiſe zum Se chs kampf an, der im Gerätheturnen an Barren, Reck und Pferd und in drei volksthümlichen Uebungen: Wettſpringen, Stabhochſpringen und Steinſtoßen beſteht. Die Uebungen werden ſich auf zwei Tage erſtrecken, da der großen Zahl der Theilnehmer wegen in zwei Ab⸗ theilungen zu je 24 Riegen geturnt werden muß. Unter den heu⸗ tigen Turnern befanden ſich die Berliner, die Pommern, die Thibringer, die Heſſen, Badenſer, Pfälzer und die Rheingauer. Faſt alle Leiſtungen waren bei dem erſtklaſſigen Menſchenmaterfgl bor⸗ züglich, zum Theil ſogar ſtaunenerregend, ſodaß die die drei Zelte Untlagernden Zuſchauermaſſen wiederholt in ſtürmiſchen Beifall aus⸗ bgchen. Bei der Werthung der Geräthübungen wird die muſterhafte Durchführung, die gewandte und ſchöne Ausführung und Haltung Und, hinſichtlich der Kürübungen, außerdem die Schwierigkeiten mit in Schätzung gezogen. Im Einzelnen erfolgt die Werthung bei den Geräthübungen nach fünf Punkten und hei den bolksthümlichen Wettühungen gleichfalls nach Punkten, deren höchſt erreichbare Zahl auf 10 beſchränkt iſt. Diejenigen Turner, die nach Berechnung durch den Berechnungsausſchuß mindeſtens 50 Punkte erzielt haben, erhalten als Ehrenbezeugung bei Verkündigung ihrer Namen ſchrift⸗ liche Ehrenurkunden, in denen die Leiſtung eingetragen iſt, und Eichenkränze. Turnſpiele. Gleichzeitig mit dieſen Wettkämpfen fanden auf dem großen Uebungsplatze Turuſpiele ſtatt, beſtehend in Schleuderball, Barlauf, Fauſtball, Staffettenlauf, Schlagball, Tambourinball uſw. Unter der Oberleftung des Oberturnlehrers S chyröter⸗Barmen ſpielten heute zunächſt Mitglieder der Berliner und der Hamburgez Turnerſchaft von 1816 und die akademiſchen Turnvereine von Halle und Jena im Barlauf gegeneinander, während der Gau Berlin 8. zehn Barlaufſpiele als Gauvorführung brachte. Im Fauſtballſpiel kämpften die Coburger Turngenoſſenſchaft und der Erfurter Turn⸗ verein, bezw. der Münchener Verein von 1860 und der Augsburger Vepein gegeneinander. Weiterhin ſpielten die Berliner Turnerſchaft, der Kieler Turnverein, die Darmſtädter Turngemeinde, der Altonger Verein(zweimal) und der Eſſener Turnverein gegen den Münchener Verein„Jahn“, den Gothaer, den Zehlendorfer und den Dresdener Männerturnverein, den Dortmunder Turnklub, die Frankfurter Turngemeinde und den Crefelder und Liegnitzer Turnverein, Fußball ſpielten der alte Breslauer Verein gegen den Eimsbüttelter Turn⸗ berband und der Innsbrucker Turnverein gegen die Wiesbadener Turngeſellſchaft, Schlagball Altong gegen Bonn und Tübingen gegen Ulm. Beim Schleuderball führte der Stuttgarter Gau, der Berliner Askan⸗Turnverein und die Turnbereinigung Berliner Lehrer Muſterſpiele vor. Im Tambourin⸗Ballſpiel ſpielte heute dey Turnberein Frankfurt a. M. gegen den von Münſter i. W. und die Darmſtädter Turngemeinde gegen den Siegburger Turn⸗ und Fecht⸗ klub. Die Nürnberger führten außerdem ein Korbballſpiel und der Königsberger Männerturnberein ein Spiel„Bock ſchläft!“ vor. Das Auslünder⸗FJeſteſſen. Für 1 Uhr Mittags hatte man heute Einladungen zu einem Feſt⸗ eſſen zu Ehren der ausländiſchen Gäſte ergehen laſſen, an dem guch, die ſämmtlichen Ausſchüſſe Namens des Ehrenpräſidiums theil⸗ nahmen. Nachdem der Vorſitzende der deutſchen Turnerſchaft, Dy. med. Götz⸗Leipzig die Erſchienenen Namens des Geſammtaus⸗ ſchuſſes begrüßt hatte, nahm der Ehrenpräſident der deutſchen Turner⸗ ſchaft, Hofrath Dr. Maul⸗Karlsruhe(Direktor der badiſchen Turnlehrerbildungsanſtalt) das Wort, um die Verdienſte der deut⸗ ſchen Turnerſchaft für das deutſche Vaterland zu würdigen. Dig deutſchen Turner würden auch fernerhin ſtets bereit ſein, mit Gut und Blut für Kaſſer und Reich einzuſtehen und deutſche Sitte und Art zu bertheidigen.(Lebh. Beifall.) Redner ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Kaiſer. Alsdann brachte der Feſtleiter Hahn⸗Hamburg ein Telegramm des Prinzregenten Luitpolg zur Verlefung, in welchem dieſer für die ihm am Begrüßungsabend überfandte Huldigungsdepeſche dankt und den Wunſch für ein gutes Gelingen des ganzen Feſtes ausſpricht. Gleichzeitig dankte Hert Hahn dem erſten Bürgermeiſter Dr. v. Schuh für ſein Erſcheinen, Dieſer erwiderte in einer ſehr witzigen Anſprache, daß er gern ge⸗ kommen ſei und brachte ein Hoch auf den Ausſchuß aus, in deſſen Namen Profeſſor Rühl⸗Stettin dankte. Im weiteren Verlauf des Feſtmahles betonte der Direktor der Militär⸗Turnanſtalt in Berlin, daß das Militär⸗ und Zivilturnen gleiche Ziele habe, Beide ſeien beſtrebt, die körperliche Ausbildung der deutſchen Jugend 3u fördern und das höchſte Ziel müſſe ſein, der Jugend das Turnen Iieb, werth und unentbehrlich zu machen. Er trinke auf das Wohl der deutſchen Jugend.(Lebh. Beifall.) Darauf folgte die lange Reihg der Begrüßungsanſprachen der Ausländer. Eine Deutſch⸗Oeſterreicher⸗Verfammlung. Am geſtrigen Tage tagte im Herkules⸗Saalbau unter dem Vor⸗ ſitz des Ausſchußmitgliedes Landtagsabgeordneten und kaiſerlichen Raths Haagn⸗Salsburg eine Verſammlung des 15. Turnkreiſes (Deutſch⸗Oeſtevreich), die von 3000 Perſonen beſucht war. Reichs⸗ raths⸗ und Landtagsabgeordneter Schreiter hielt die Jeſtrede, Als Vertreter des Gemeindekollegiums begrüßte ſodann Rathsaſſeſſor Häublein die Verſammlung, Das Ausſchußmitglied, Waiſen⸗ hausdirektor Bethmann⸗Weißenburg(Saale) überbrachte die Grüße der Thüringer, die mit Herz und Hand den Stammverwandten in Oeſterreich zur Seite ſtünden. Dr. Troger⸗ Salgsburg exörterte die Angelegnheit der ungariſchen Turner und begrüßte es als im nationalen Jutereſſe liegend, daß der Ausſchuß die ergangene Ein⸗ ladung doch ſchließlich wieder rückgängig gemachk habe. Profe ſor Hebelt⸗ Pilſen dankte der Stadt Nürnberg für die großarkige Auf⸗ nahme, die ſie den Deutſch⸗Oeſterreichern bereſtet habe. Namens des akademiſchen Turnerbundes ſprach dann noch deſſen alter Herr Prof, Hermann⸗Berlin, Turner eine Reihe nationaler Lieder zum Vortrag brgchte. Nachdem am Nachmittage die Kreiſe 4, 5, 6, ſowie die deutſch⸗ freiheitlichen Vereine und die Ausländer geturnt hatten, fanden wiederum Sondervorführungen ſtatt. Der Männerturnperein Augsburg brachte Stabübungen, der Allgemeine Turnverein zu Dresden turnte am Doppelreck und die„Batterſeg Polytechnies“ in London zeigten Stabſeilübungen nach Schweizer Methode, ferner Springſeflübungen und Keulenübungen unter der Leitung von Miß Frances Morfe. Die Turngeſellſchaft Karlsruhe führtg ein elektriſches Keulenſchwingen vor und der Turnyverein Schwabach ſtellte Pyramiden an 16 zufammenhängenden Trapezen. Leider verhinderte ſtrömender Regen die Vorführung dieſer Veranſtaktungen auf der Tribüne vor der Feſthalle, wo ſig Tauſenden von Zuſchauern ſichtbar geweſen wären. 5 eeeeeeeeeeeeeeeee..(. Nachforſchungen im Harz an. Donnerſtag früh fanden zſvei Mänger aus dem im Bodethal gelegenen, 50 Bewohner zählenden Weiler Wendefurth, der zum Kreis Blankenburg gehört, den Mantel nebſt Pelerine des Vermißten. Jene beiden Männer ſetzten mum Bruder und Schwager des Geſuchten bon dem Fund in Kenntniß, und nun begann das gemeinſame Abſuchen der Umgebung. Nach mehreren Stunden fand man in einem gegen Unwetter ziemlich geſchützten Felſenabhang, der eine mannshohe Höhlung hat, auf einem ärmlichen Lager den Einſiedler, der in dieſer Felſenhöhle ſchon ſechs Wochen zugebracht hatte. Von den ihm verbliebenen Geldmitteln hatte er ſich ſeine kärgliche Nahrung in entlegenen Dörfern zuſammengekauft und war dann, von Niemand beobachtet, nach ſeiner Lagerſtätte gurückgekehrt. In verworrenen Redensarten machte Schneider An⸗ gaben über ſeine bisherige Lebensführung, Da ſein Körper ſehr ge⸗ ſchwächt iſt, hat man den jungen Mann in einer Penſton im Bodethar in Pflege gegeben, bis er wieder transportfähig geworden iſt, — Turnerppeſie. Beim Nürnberger Turnfeſt traf als letzter der Sonderzüge der der Münchener Turner ein, deſſen Maſchine an der Stirne das Bild des Münchner Kinds trug und prachtpoll mit Guirlanden geſchmückt var. Die Münchener Turner, etwa 2000 an der Zahl, wurden von den Nürnberger Turngenoſſen jubelnd empfangen und zum Rednerpult geleitet, wo ſie Magiſtratsrath Bar⸗ beck mit folgendem Spruch begrüßte: „Liebe Münchener Turngenoſſen! Im Wappen führt ihr ſeit langem ein Kindl, Das muß doch endlich gewachſen ſein, Denn ewig bleibt doch kein Kindl in der Windel. Wir führen im Wappen ein Jungfräulein! Vereinen wir beide, das iſt Jedem klar, Sie werden freudig zum glücklichen Paar! In Liebe und Einigkeit, wie heut So morgen und alle Zeit! Den Münchener Turngenoſſen Gut Heil!“ Unter ſtürmiſchen Gut Heil⸗Rufen zogen darauf die Turner nach der Stadt u ibrem Quartier im Hotel Kaiſerhof. 8 — Die Kerzenſtümpfchen⸗Sparfamkeit eines Könſgs. nomie des bouts de chandelles“, die Kerzenſtümpfchen⸗Sparſamkeit, iſt in Frankreich ſprichwörlich. Heute erfahren wir aber aus der „Revue de Paris“, daß ein franzöſiſcher Monarch, und zwar im 19. Jahrhundert, dieſe Art der Sparſamkeit buchſtäblich betrieben hat. Es war Ludwig KVIII. Er that es freilich vor ſeinem wirklichen Regierungsantritt, aber zu einer Zeit, da er ſich bereits für den einzigen legitimen Herrſcher Frankreichs anſah. André de Mari⸗ ehurt, ein Mitarbeiter der„Revue de Paris“, fand Gelegenheit, ſich die Rechnungsbücher von Frangois Hüe zu verſchaffen, der den Comte de Provence unter dem Kajferreich auf den Wegen des Exils begleitete und deſſen meiſt ſehr magere und verſchuldete Kaſſe zu führen hatte. Nach einer beſchwerlichen Reiſe und einem kurzen Aufenthalte in Memel wurde ihm das damals preußiſche Warſchau zur Reſidenz angewieſen. Dort erließ nun Ludwig im September 1801 ein ſtrenges Hausreglement in acht Artikeln, deſſen erſter ſich mit den Kerzenſtümpfchen beſchäftigte. Es lautete alſo:„Da die Beleuchtung in Natur(dieſer kühne Ausdruck bedeutet die Lieferung der Kerzen durch den Intendanten) nach den während des Aufenthalts des Königs in Mitau geſammelten Erfahrungen eine Quelle des Miß⸗ brauchs iſt, die ſich unmöglich verſtopfen lätzt, ſo befiehlt Seine Mafe⸗ ſtät, daß vom 1. Oktober bis zum 1. April weder einem Herrn noch einem Diener ſeines Hofſtaates eine Wachs⸗ oder Talgkerze geliefert werde, aber zum Erxſatze dieſer Beleuchtung ermächtigt Sie den Herrn Hüe, ſeinen Generalkommiſſär aus der ihm anpertrauten Kaſſe jedem Herrn den Preis von zehn Pfund Kerzen und jedem Diener den von fünf Pfund Kerzen zu zahlen. Der Preis iſt nach dem mittleren Preiſe der augenblicklichen Reſidenz des Königs zu be⸗ rechnen. Die perſönlichen Diener Seiner Majeſtät, die ſeſner Küche Und ſeiner Vorzimmer werden, wie zuvor, mit Licht betheilt, aber mit angemeſſener Sparfamkeit. Der König behält ſich vor, für die ſechs Monate nach dem 1. April den Kerzenpreis zu beſtimmeß, der jedem Herrn und ſeinem Diener zu bezahlen iſt.“ Dieſer erſte Artikel der neuen Hausordnung ſtieß ſehr bald auf den Proteſt der Herren und Damen vom Hofe. Hüe regiſtrirt die Bemerkung:„Nach borgenommener Probe iſt erkannt worden, daß, da das Pfund ſechs Die„Gebde Was der Monarch von Gottes Gnaden faſt ebenſd ſehr haßte, wie den übermäßigen Kerzenverbrauch, war die Unſitte, ſich auf ſeine Koſten Kaffee aufs Zimmer bringen zu laſſen Oegen ſie ift regelmäßig ein Artikel der Hausordnung gerichtet. Er fürchteſe offenbar, die Emigranten, die ihn begleiteten, könnten durch längere Lektüre bei Kerzenlicht und Kaffee zu„intellektuell“ werden. — Erſchütternde Szenen aus dem Hochwaſſer theilt folgender Bericht der Schleſiſchen Zeitung aus Ziegenhals mit:„Wo ich geſtern vor meinen Fenſtern ein grünliches Meer fruchtbeladener Halms wogen ſah, da wogte heute ein wirkliches Waſſermeer, eine greuliche Fluth braunen Gebirgswaſſers, da ſpringen heute die Wogen wie Hunderttauſende wüthender Raubthiere, da drehen ſich in unheim⸗ lichen Wirbeln rauſchende, brüllende Waſſertrichter. Ich ſtehe am offenen Fenſter und blicke in die tobende, kochende See; tauſendfach Getrümmer, losgeriſſene Dächer, Bettladen jagen in Windeseile horüber, und dort: eine Wiege— ein Kind darin ſchaukelt auf den brodelnden Wellen! Dicht dahinter auf winzigem Schilddach mit gerungenen Händen ein Weib! Durch das Heulen des Windes, durch das Lärmien der Wogen olgube ich das Rufen der worauf die Sängerriege der Innsbrucker — Bahnſteigzugängen behandelnden Verfügung der preußiſchen Eiſen⸗ SGeneral⸗Anzeiger 81 Seite. 55* Zur Kontrolle des Handgepäcks. Die kürzlich durch die Blätter gehende Mittheilung von einer die Kontrolle des Handgepäcks bei den bahnverwaltung wird jetzt prompt amtlich beſtritten. Es mag ſein, daß eine derartige allgemeine Verfügung nicht erlaſſen worden iſt. Jeden⸗ 55 konnte man, ſchreibt die„Frankf. Ztg.“, aber an einzelnen inhöfen ſchon ſeit mehr als einem Jahre neben den Gepäckſchaltern die Maßſtreifen in den Farben gelb, grün, braun— entſprechend den FJarben der Fahrkarten der verſchiedenen Klaſſen— vorfinden. Vielleicht waren die Beamten ſo verſtändig, die Zeit nicht mit dem Metermaaße in der Hand zu verlieren. * Vom deutſchen Volksſchulweſen heißt es in dem Statiſt. Jahr⸗ buch für das Deutſche Reich: Es gab im Jahre 1902 in Deutſchland rund 58 000 Volksſchulen mit 122 000 Lehrern und 22 000 Leh⸗ rerinnen. Die Anzahl der Schüler betrug 8,03 Millionen. Die Aufwendungen beziffern ſich auf 412 Millionen Mark, davon 120 Millionen aus Staatsmitteln. In Preußen kamen durchſchnittlich 63 Schüler auf einen Lehrer, in Lippe ſogar 99, im ganzen Reich 61. Die Aufwendungen für jedes Schulkind bezifferten ſich im Reichs⸗ durchſchnitt auf 47 M. Der deutſche Anwaltstag wird am 10. und 11. Sept. in Straßburg i. E. abgehalten. Zur Erörterung gelangt die Frage einer Ruhegehalts⸗, Wittwen⸗ und Waiſenkaſſe für Rechtsanwälte, die Beſchleunigung der Civilprozeſſe, ſowie der Stärkung der Rechte der Vertheidigung in Strafprozeſſen u. a. m.— Im Gebiet von Rosheim wurde ein Reblausherd entdeckt. Der Verein zur Heranbildung weiblicher Dienſtboten(Frauen⸗ Verein, Abthlg. VII) veranſtaltete am Sonntag, 19. d.., mit ſeinen Zöglingen einen Ausflug nach Weinheim. Unter den Vorſtandsmit⸗ gliedern, die ſich der Führung unterzogen, waren Frau A. Lenel, Frau Geh. Reg.⸗Kath Lang und Frau Stadtſchulrath Dr. Sickinger zu ſehen. Eine frohe Mädchenſchaar, 38 an der Zahl, fuhr mit dem Zuge 2 Uhr 30 der Nebenbahn ab und begab ſich nach Ankunft in Weinheim ſofort nach der Fuchs' ſchen Mühle, wo ein reich⸗ gedeckter Kaffeetiſch die Gäſte erwartete. Nachdem man ſich daran nach Herzensluſt erquickt hatte, wurde eine einſtündige Wanderung in die Berge angetreten, und nach der Rückkunft vergnügte man ſich mit fröh⸗ lichen Spielen, bis noch ein kleiner Abendimbiß ſervirt worden war. Herr Oberlehrer W. Schmidt dankte alsdann Namens der Schü⸗ lerinnen den Veranſtaltern des ſchönen Ausfluges, voran dem Herrn A. Lenel, der in hochherziger Weiſe durch eine freiwillige Geldſpende ein ſolch ſchönes Unternehmen ermöglicht hatte. Möge es dem Verein bei ſeinem edeln Streben vergönnt ſein, auch in kommenden Jahren ſeinen Zöglingen wenigſtens einen ſolch genußreichen Tag verſchaffen zu können. Von Bedeutung für die geſammte Geſchüftswelt iſt eine Ent⸗ ſcheidung des Oberlandesgerichts Darmſtadt, die in der Zeitſchrift „Das Recht“ mitgetheilt wird. Danach iſt ein ungenügender Erfolg der Reiſethätigkeit eines Reiſenden, ſofern nicht ein beſtimmter Er⸗ folg bedungen iſt, weder als Entlaſſungsgrund noch als genügender Grund dafür anzuſehen, dem Vertrage zuwider den Reiſendenden an weiterem Reiſen zu hindern. Geſchieht das eine oder andere trotzdem, ſo kann der Reiſende außer ſeinem Gehalt auch Entſchädigung wegen der ihm entgangenen Reiſeſpeſen in der Höhe, in welcher ſie Reinverdienſt für ihn bildeten, beanſpruchen. * Raubzeugprämien. Wie im vorigen Jahre, ſo hat auch heuer der Verband deutſcher Brieftaubenliebhabervereine für das Abſchießen und Fangen von Wanderfalken, Hühnerhabichten und Sperberweibchen eine Prämie von 3000 M. ausgeſetzt. Dieſe 3000 M. gelangen anfangs Dezember 1903 zur Vertheilung und zwar 2400 M. nach dem Verhältniß der eingelieferten Fänge, während 600 M. zu Son⸗ derprämien an die höchſtbetheiligten Schützen vertheilt werden. Für jedes Paar Wanderfalkenfänge wird eine Zuſatzpvrämie von 1 M. vorabgezahlt. Zur Erhebung des Anſpruchs an dieſe Prämie müſſen die beiden Fänge eines Raubvogels, nicht das ganze Thier, bis ſpä⸗ teſtens 1. November 1903 dem Verbandsgeſchäftsführer Herrn W. Dördelmann⸗Hannover⸗Linden franko eingeſandt werden. Die Läufe ſind bis kurz über dem erſten Gelenk abzuſchneiden, ſodaß ein kleiner Federkranz ſtehen bleibt. Nur die Fänge obengenannter Vögel, die vor dem Abſenden gut gedörrt werden ſollen, können Berückſichtigung finden. * Ortsverband deutſcher Gewerkvereine, H. D. Am verfloſſenen Sonntag hielt der hieſige Ortsverband deutſcher Gewerkvereine in den Lokalitäten der Kaiſerhütte ſein 26. Stiftungsfeſt ab, welches ſich eines zahlreichen Beſuches von hier und auswärts zu erfreuen hatte. Bei dem am Nachmittag ſtattgefundenen Gartenfeſte brachte der Sängerkreis der Gewerkvereine unter ſehr tüchtiger Direktion meh⸗ rere Chöre brillant und exakt zu Gehör. Reicher Beifall lohnte die wackere Sängerſchaar nach jeder Darbietung. Die Feſtrede hielt in gewohnter, meiſterhafter Weiſe Herr Fr. Waldecker vom Orts⸗ verein der Maſchinenbauer Neckarau. Sein am Schluß auf die deut⸗ ſchen Gewerkvereine ausgebrachtes Hoch fand freudigen Wiederhall bei den Feſttheilnehmern. Abends fand wie alljährlich ein Feſtball ſtatt, welcher unter trefflicher Leitung des Ballordners, Herrn Franz Ham⸗ bach, ebenfalls zur Zufriedenheit Aller verlief. Die Muſikaufführung bei dem Feſte wurde in muſtergiltiger Weiſe von der Kapelle Hil⸗ denbeutel ausgeführt. Mitternacht war längſt vorüber, als man ſich trennte mit dem Bewußtſein, ein frohes, ſchönes Feſt verlebt zu haben. ee * Der Geſangverein„Concordia“ hatte am Sonntag, 19. Juli, ſeinen diesjährigen Ausflug nach Heidelberg unternommen, wo er am Bahnhof durch den Vorſtand des Neuenheimer befreundeten Sängerbundes aufs Herzlichſte empfangen wurde. Unter Führung deſſelben wurde alsdann ein Spaziergang nach der Philoſophenhöhe angetreten, wo der Sängerbund Neuenheim ein Waldfeſt arrangirr hatte. Nachdem der Begrüßungschor durch den Neuenheimer Verein verklungen war, folgte auch bald unter der Leitung des Hofmuſikers Herrn Max Schellenberger die„Concordia“ mit einem Chor (In den Alpen), welcher von den Anweſenden ſtürmiſch applaudir wurde. Hieran ſchloß ſich dann ein Tänzchen. Gegen 8 Uhr führte der Zug die„Concordig“ nach Mannheim zurück, wo ſie den Tag noch in ihrem Lokal Sängerheim beſchloſſen. * Ueberfall. Die Frau eines hieſigen Kaufmanns, die geſtern Vormittag ohne Begleitung in der verlängerten Stephanſenpro⸗ menade ſpazieren ging, wurde daſelbſt, wie ein hieſiges Blatt meldet, Wee Armen zu hören. Aber ob auch Schaaren von Männern an beiden Ufern ſtehen, es fehlen doch Ruder und Kahn, und wenn ſie nicht fehlten, ehe das Boot vom Lande ſtieße, müßten Wiege und Holzdach längſt in weite Ferne fortgeriſſen ſein. Und fortgeriſſen mit Pfeil⸗ ſchnelle werden Kind und Frau und verſchwinden ſpurlos in den gurgelnden Tiefen, über die ſich⸗ſchwankend und ächzend, dem Ein⸗ ſturz nahe, die ſchweren Holzbogen der Freiwaldauer Brücke ſpannen.“ Bürger fände bei dieſem Erlebniß keine Veranlaſſung, einen„braven Mann“ zu lobpreiſen! — Ein wirklich guter Rath. Ein heiteres Erlebniß ſpielte ſich dieſer Tage in der juriſtiſchen Sprechſtunde auf der Redaktion einer Berliner Zeitung ab. Unter der Menge der Rathſuchenden befand ſich auch ein Mann im ſchlichten Arbeitskittel, der ſich durch ſeinen Arbeitgeber in Bezug auf Lohnanſprüche übervortheilt glaubte und nun vom Anwalt weitere Informationen erbat. Dieſer ließ ſich von dem Arbeiter die Sachlage genau auseinanderſetzen und kam zu der Anſicht, daß die Anſprüche des Arbeiters vollkommen berechtigt wären und er eine Klage nicht zu ſcheuen brauchte. Schon wollte ſich der Arbeitsmann mit einem Danke entfernen, als ſich der Anwalt beſann, daß er ſich im Eifer der Sache nach dem Namen des Brodherrn zu erkundigen vergaß. Durch eine ſchnelle Frage holke er das Ver⸗ ſäumte nach und bekam als Antwort— den Namen des Verlegers zu hören, in deſſen Auftrag er ſeine weiſen Rathſchläge ertheilte. Während der ſchlaue Arbeiter ſchmunzelnd die Redaktionsräume ver⸗ ließ, ſoll der Jünger der Themis ein nicht gerade ſehr geiſtvolles Antlitz zur Schau getragen haben. 1 von einem Strolche überfallen. Der Strolch packte die Frau am Halſe und forderte ihr das Geld ab. Die Ueberfallene, die dem Wegelagerer hülflos gegenüberſtand, übergab dieſem einen größeren Geldbetrag, mit dem er verſchwand. Aus dem Großherzogthum. * Weinheim, 19. Juli. Eine gewählte Kommiſſion hat, wie bereits erwähnt, den Hiſtoriker Hans Frhru. v. Müllenheim⸗ Rechberg, Volontär am Großh. General⸗Landesarchiv zu Karls⸗ ruhe, mit der Abfaſſung einer Ortsgeſchichte beauftragt. Die auf etwa drei Jahre berechnete Arbeit iſt durch zahlreiche höhere Bei⸗ träge finanziell geſichert. Neben der Stadt, verſchiedenen Vereinen und Privatleuten, hat auch Graf v. Berckheim, der künftige badiſche Geſandte zu Berlin, einen bedeutenden Betrag gezeichnet, ſodaß an der Ausſtattung des Werkes nicht geſpart zu werden braucht. Wein⸗ heim wird bereits 755 urkundlich erwähnt und war vorher ſchon römiſche Anſiedlung. * Weinheim, 20. Jult. Nach dem nun bekannt gegebenen Programm für die feſtliche Ginweihung des Rodenſtein⸗ brunnens am Nachmittag des 26. Juli geht dem eigentlichen Feſt⸗ akt, nachdem bis 2 Uhr die auswärtigen Feſtgäſte empfangen ſind, ein Feſtzug vom Marktplatz aus voraus. Der um 3 Uhr beginnende Akt wird eingeleitet durch einen Männerchor mit Orcheſterbegleitung, ihm folgt die Anſprache des Vorſitzenden des gemeinnützigen Vereins und dieſem die Feſtrede durch Herrn Prof. Rohrſchneider hier. Nach dieſer wird der Brunnen übergeben und im Anſchluß durch den Herrn Bürgermeiſter in die Obhut der Stadt übernommen. Nach dem Feſtakt erfolgt die Vertheilung von Bretzeln an die Schulkinder in den beiden Volksſchulgebäuden und mit einem Konzert im präch⸗ kigen Garten des Hotels„Zu den vier Jahreszeiten“ wird die Ein⸗ weihungsfeier beſchloſſen. Hoffentlich bleibt das zum guten Gelingen der Veranſtaltung unbedingt erforderliche gute Wetter nicht aus, für welchen Fall ein ſtarker Fremdenzufluß aus dem Odenwald zu erſwarten iſt Heidelberg, 20. Juli. Der Stadtrath unterbreitet dem Bür⸗ gerausſchuß unter Bezugnahme auf die vor Kurzem erfolgte Wieder⸗ wahl des hieſigen Oberbürgermeiſters Dr. Wilckens den An⸗ trag, deſſen Gehalt mit Wirkung vom 1. Januar d. J. ab um 1500 Mark zu erhöhen und demgemäß auf 14000 M. feſtzuſetzen, wozu noch die freie Dienſtwohnung tritt. Bezüglich der Verſorgung der Hinterbliebenen ſollen die Grundſätze des ſtaatlichen Beamtengeſetzes gur Anwendung kommen. Heidelberg, 20. Juli. Die Herren von der Salzburger Liedertafel haben geſtern gutes Wetter gehabt und ſich demnach in der Stadt und der näheren Umgebung auf einem Spaziergang um⸗ ſehen können. Das Bankett Abends im Saalbau verlief ausgezeichnet. Außer den Salzburgern und dem hieſigen Liederkranz war auch der Mannheim⸗Ludwigshafener Lehrergeſangverein anweſend, der dem⸗ nächſt eine Sängerfahrt antreten wird, die ihn auch nach Salzburg führt und der die Gelegenheit benutzte, um ſich mit den Salzburgern bekannt zu machen. Alle drei Vereine gaben Vorträge zum Beſten, die Mannheimer einmal zuſammen mit dem hieſigen Liederkranz, mit dem ſie den Dirigenten, Herrn Weidt, gemeinſam haben. Ohne Zweifel ſingen die Salzburger geſchmackvoll, denn ſie haben eine ſtarke und ſichere muſikaliſche Empfindung; demgegenüber zeichnen ſich die Mannheimer durch Stärke des Chors, durch Friſche der Stimme und durch große muſikaliſche Sicherheit aus. Sie werden jedenfalls in Salzburg ſehr gut abſchneiden. Zahlreiche Anſprachen wurden auf dem Bankett gehalten, u. A. von dem Oberbürgermeiſter und dem Prorektor, ſodann von Profeſſor Rohrhurſt. Natürlich wurde dabei die nationale Gemeinſamkeit nachdrücklich betont. Der Sprecher der Salzburger, Redakteur v. Freiſauff, nahm das Thema gewandt auf und verſicherte, daß die Sängerfahrt ihnen ein Stahlbad ſei, das ſie zum Widerſtand gegen die nationalen und kleri⸗ kalen Gegner kräftigt. Ein ſchöner Augenblick war es, als nach der Rede von Rohrhurſt ſich von der Gallerie ein großartiger Blumenregen auf die Bankettirenden ergoß. Den huldreichen Damen wurde dafür mit Kußhänden gebührend gedankt. Heute Vormittag war Frühſtücksakt beim großen Faß im Schloßkeller. Weinhändler Geiger hatte dazu den Feſtwein geſtiftet, der von koſtümirten Damen des Liederkranzes kredenzt wurde. Der Schloßkellergeiſt fing alsbald an mächtig zu brauſen und die Anweſenden in jene eigen⸗ artige Stimmung zu verſetzen, die dort ſchon gelegentlich früherer Feſte ſich gezeigt hat und in dieſer Eigenart an das eigenarkige Lokal gebunden iſt. Die Salzburger, dieſer Stimmung ſich gern hingebend, erklärten, Derartiges hätten ſie noch nicht erlebt. Heute Nacht reiſen ſie weiter. Rappenau, 20. Juli. Geſtern und heute fanden hier die Enthüllungsfeierlichkeiten für das vom hieſigen Militärverein erſtellte Kaiſer⸗ und Kriegerdenkmal ſtatt. Am geſtrigen Hauptfeſttag waren 52 Militärvereine und zahlreiche höhere Perſönlichkeiten, unter dieſen Herr Generalmajor Anheiſer, erſchienen. Während der erſte Feſttag vom Wetter begünſtigt war, litten die Volksbeluſtigungen am zweiten Tag unter dem Regenwetter. Das neue Denkmal, deſſen figürlicher Theil von Bildhauer Günther entworfen war, während der Kgl. Regierungsbaumeiſter Privatdozent Zeller den architek⸗ toniſchen Theil ausarbeitete, fand an der evang. Kirche einen gün⸗ ſtigen Platz und wird eine neue Zierde des hieſigen Kurorts bilden. Im Weiteren rüſtet ſich Rappenau zu den Feierlichkeiten für die Eröffnung des neuen Soolbades, aus welchem Anlaß Ihre Kgl. Hoh. die Großherzogin von Baden einzutreffen gedenkt. * Ueberlingen, 20. Juli. Die Arbeiten zur Bloßlegung der vor einigen Jahren durch die Herren Gebr. Megger entdeckten alten Wandmalereien in der St. Jodok⸗Kirche wurden dieſen Sommer abgeſchloſſen. Es wurden noch einige weitere Bilder zu Tage gefördert, und von den früher aufgedeckten konnten einzelne genauer beſtimmt werden. * Duchtlingen, 20. Juli. Eine äußerſt freche That wurde dieſer Tage auf hieſiger Gemarkung verübt. Als die 13 Jahre alte Thereſia Schoch ihrem Vater das Eſſen auf das Feld bringen wollte, wurde ſie bon einem Strolch angefallen, zu Boden geworfen und zu vergewal⸗ tigen verſucht. Als das Kind um Hilfe ſchrie, verſtopfte ihm der Kerl zuerſt mit den Kleidern und nachher mit Gras den Mund. Wei⸗ teres Unheil wurde nur dadurch vereitelt, daß zufällig der Vater des Mädchens in die Nähe kam, worauf der freche Menſch die Flucht ergriff. Wie wir hören, ſoll deſſen Feſtnahme bis jetzt noch nicht gelungen ſein. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Pirmaſens, 20. Juli. Heute früh 7 Uhr verletzte der Schuh⸗ macher Phil. Borne ſeine Ehefrau infolge von ehelichen Dif⸗ ferenzen durch 5 Stiche derartig, daß dieſelbe ſchwerverletzt in das ſtädtiſche Hoſpital überführt werden mußte. Borne wurde verhaftet. * Darmſtadt, 21. Juli. Vom 26. bis 29. Juli veranſtaltet die hieſige privilegirte Schützen⸗Geſellſchaft in ihren neuerbauten Schieß⸗ anlagen an der Griesheimer Chauſſee ein großes Preisſchießen(Ein⸗ weihungsſchießen), das ſich vorausſichtlich zu einem großen Feſte geſtalten wird. Neben einer großen Anzahl von Ehrenpreiſen ſind bereits ca. M. 1000 zur Anſchaffung von Preiſen garantirt, ſodaß die glücklichen Sieger Gelegenheit haben, werthvolle Preiſe zu er⸗ ringen. An dem Schießen kann jeder Deutſche theilnehmen(Feſt⸗ karte à4 M. 2, für Mitglieder des Schützenbundes à M.). Ueber alles Weitere gibt die Schießordnung Auskunft: erhältlich bei Hertn L. Wesp(L. Delp Nachf.), Darmſtadt. * Mainz, 20. Juli. Heute nahm der XI. Bundestag deutſcher Gaſtwirthe in unſerer Stadt ſeinen Anfang. Schon im Laufe des Sonntags trafen Gaſtwirthe aus Württemberg, Sachſen und Elſaß⸗ Lothringen und entfernteren deutſchen Gegenden hier ein. Heute Morgen aber herrſchte ſchon in aller Frühe auf dem Hauptbahnhof ein reges Leben und Trefben, alle hier eingetroffenen Bahnzüge führten Feſtgäſte herbei. Bereits um 10 Uhr hielt der Verwaltungsrath einer der ſegensreichſten Einrichtungen im Bunde deutſcher Gaſtppirthe — die Bundesſterbekaſſe— im„Rheiniſchen Hof“ eine Sitzung ab. Aus dem Berichte entnehmen wir, daß ſeit dem Beſtehen der Kaſſe für 1685 Sterbefälle nicht weniger als 1807 185 M. Sterbegelder ausbegahlt worden ſind und daß das Vermögen der Sterbekaſſe 982 018 M. 48 Pfg. beträgt. Heute Nachmittag 4 Uhr fand in dem „Schöfferhof⸗Dreikönigshof“ eine gemeinſame Sitzung des Bundes⸗ präſidiums und der hier anweſenden Vorſitzenden der verſchiedenen Gaſtwirtheverbände ſtatt, an welche ſich alsdann um 5 Uhr in dem⸗ ſelben Lokale eine Geſammtſitzung der anweſenden Delegirten an⸗ ſchloß. Hierbei wurde die Tagesordnung für die Hauptberſammlung feſtgeſtellt.— Im Alter von 83 Jahren ſtarb geſtern Abend der Rentner Simon Kapp, der früher mit ſeinem vor mehreren Jahren geſtorbenen Bruder in der Schuſterſtraße eine Buchhandlung hatte. Wie verlautet, hat Herr Kapp ſein Vermögen von 700 000 M. der Stadt hinterlaſſen und 100 000 M. für das zu erbauende zsraelitiſche Hoſpital beſtimmt. 55 Sport. 8* Fußballſport. Am vergangenen Sonntag ſtanden ſich in Frankenthal die erſte Mannſchaft des dortigen Fußballklub Palatia und die Schülermannſchaft des Mannheimer Fußballklub Viktoria im Wettſpiel gegenüber. Trotzdem die Palatia Alles aufbot, gelang es den Schülern bis Schluß 7 Goal zu erringen. Das höchſt intereſſante und flotte Spiel, welches mit Jubel vom Publikum verfolgt wurde, endete mit einem großartigen Siege mit 7— 0 der Schülermannſchaft des Mannheimer Fußballklub Viktoria. Sum Tode Leos XIII. Das Exkluſtvrecht bei der Papſtwahl. Zu. den meiſt beſprochenen Konklavefragen gehört in Rom augenblicklich die Frage des Exkluſivrechts und bei der inter⸗ nationalen Bedeutung, die ſie leicht erlangen kann, verdient ſie wenige Worte der Beſprechung. Unter dem Exkluſivrecht verſteht man den Jahrhunderte hindurch erhobenen Anſpruch des alten römiſchen Reiches deutſcher Nation, Frankreich und Spaniens, einen direkten Einfluß auf die Papſtwahl dadurch auszuüben, daß die betreffende Macht entweder vor dem Konklave durch ihren Geſandten oder im Konklave durch einen Kardinal den⸗ jenigen Kandidaten, den ſie nicht mit der Tiara geſchmückt ſehen wollte, feierlich exkludierte. Die Urſprünge dieſes Rechtes, das übrigens nie kodifiziert wurde, ſondern ſtets Gewohnheitsrecht blieb, ſind nicht in allen Teilen geklärt. Was Deukſchland betrifft, ſo handelt es ſich offenbar um einen Ausfluß des Protektorats, das das Imperium von jeher gegenüber dem Akt der Papſtwahl beanſpruchte. Für Frankreichs Anſpruch iſt wohl die materielle Abhängigkeit entſcheidend geweſen, in der es das Papſttum während des Exils von Avignon halten konnte, und Spanien profitierte von der aktiven Unterſtützung, die es der Kurie Jahrhunderte lang gegen Frankreich lieh. Um die Wende des 16. Jahrhunderts finden wir die Exkluſive aus⸗ gebildet in der Form, in der ſie ſich bis heute erhalten hat. Als 1806 ſich das alte Deutſche Reich auflöſte und 1815 ſich der Bundestag bildete, erhob ſich kein Widerſpruch dagegen, daß Oeſterreich als ſolches beanſpruchte, die Exkluſive auszuüben. Ebenſo hat Fürſt Bismarck noch 1870 und beſonders beim Konklave von 1878 nicht ratſam gefunden, Deutſchland als Rechtsnachfolger des alten Deutſchen Reichs in der Exkluſiv⸗ frage zu proklamieren, und erſt in Veröffentlichungen jüngſten Datums(beſonders von Profeſſor Wahrmund 1908) iſt befür⸗ wortet worden, daß Deutſchland die Exkluſive für das nächſte Konklave beanſpruchen ſolle, und zwar neben Oeſterreich, nicht ſtatt desſelben. Die allgemeine Entwicklung der Anſchauungen über dieſes Recht geht aber in Rom, wie dem„Hann. Cour.“ geſchrieben wird, in durchaus entgegengeſetzter Richtung. Sowohl in vatikaniſchen als in italieniſchen Kreiſen möchte man dieſes Gewohnheitsrecht als mit dem Jahre 1870 erledigt erklären. Man bemerkt, daß mit dem Aufhören des Kirchenſtaats, mit dem Uebergang des Papſttums zu den Befugniſſen einer rein geiſtlichen Macht kein Anlaß mehr vorliege, dieſe kirchliche Wahl unter das Joch eines weltlich⸗politiſchen Einſpruchsrechtes zu beugen, und man fügt hinzu, daß man das Schweigen der Mächte im Jahre 1878 auch in dieſem Sinne aufgefaßt habe. Das hindert aber nicht, daß in den 14 Tagen ſeit der Erkrankung des Papſtes die intrigierenden Kardinalsparteien das Exkluſiv⸗ recht wacker als Schreckmittel verwenden. Bald wird aus Wien gemeldet, daß eine öſterreichiſche Exkluſion Rampollas vorliege, bald hat ein Pariſer Blatt entdeckt, daß Deleaſſé bereits an die Botſchaft in Rom den Auftrag der Exkluſion Gottis oder Oreglias gelangen ließ, und dergleichen Notizen mehr, die in dem Rieſenſtrom von wahren und falſchen Informationen untertauchen, in dem man in Rom ſchwimmt. Die Wahrheit liegt bis jetzt in der Mitte zwiſchen den vatikaniſchen Mün⸗ ſchen und den entgegenſtehenden Senſationsmeldungen. Das heißt, die Mächte dürften von dem Exkluſiprecht, wie ſchon 1846 und 1878 auch diesmal keinen Gebrauch machen, ohne deshalb durch einen formalen Verzicht ſich auf alle Zeiten die Hände zu binden. Zugegeben kann werden, daß ſeit der Auflöſung des Kirchenſtaats die Ausübung der Exkluſion weſentlich er⸗ ſchwert iſt; nehmen wir an, vor dem Jahre 1870 hätte ein Konklave ſich nicht an eine Exkluſion gekehrt und den Exklu⸗ dierten doch gewählt, ſo wäre dem beleidigten Staat immer die Möglichkeit geblieben, dem neuen Papſt als weltlichem Fürſten den Krieg zu erklären und ſein Gebiet zu befetzen. Was für Repreſſivmaßregeln ſoll aber heute Frankreich oder Oeſter⸗ reich ergreifen, wenn das nächſte Konklave über eine Exkluſion zur Tagesordnung überginge!— Es fann die diplomatiſchen Beziehungen abbrechen, das iſt Alles. Im Uebrigen kann der neue Papſt jahrzehntelang bei jeder einzelnen Frage, bei jeder Biſchofsernennung das Land ſchikaniren, das ihn exkludirt hatte. Man ſieht alſo, daß es auch im Intereſſe der betreffenden Mächte liegt, die ganze Frage ruhen zu laſſen, es ſei denn, daß ſich ein künftiger Papſt wider Erwarten bewegen ließe, die Exiſtenz des Rechts anzuerkennen. Und da die 1878 und heute im Kardinals⸗ kollegium herrſchende Stimmung das abſolut ausſchließt, ſo wird Alles beim Alten bleiben. Erwähnt ſei noch, daß gerade Leo XIII. als Kardinal 1878 entſchieden dafür eintrat, den Mächten das Exkluſivrecht, falls ſie es beanſpruchten, ganz energiſch ſtreitig zu machen, und man hält es in Kardinalskreiſen nicht für ausgeſchloſſen, daß er in ſeinem politiſchen Teſtament auch davon geſprochen hat. Und da dieſes Teſtament vor dem Konklave bekannt werden dürfte, ſo wird das vollends dazu beitragen, die Situation zu präziſtren. Kardinalcamerlengy Oreglia. Nach dem Tode des Papſtes tritt Kardinal Louis Oreglia di Santo Stefano, der nach dem Ableben des Kardinals Monaco La Valetta Dekan des h. Kollegiums wurde, in den Vorder⸗ grund des Intereſſes. Der Vorſteher des päpſtlichen Senates Sklte. — Senerühunzeier. — Nanmen, 1. iſt ſtets Biſchof von Oſtia und Velletri, ihm iſt es vorbehalten, falls der neue Papſt die Biſchofsweihe noch nicht erhalten haben ſollte, ſolche zu vollziehen. Oreglia iſt Camerlengo ſeit dem 27. Mai 1885, nachdem Kardinal Conſolini, der dieſe Würde inne hatte, geſtorben war. In ſeiner doppelten Eigenſchaft als Dekan und Camerlengo iſt ihm eine bedeutende Nolle bei der Sedisvakanz zugedachk. Obwohl er ſchon bei Jahren iſt— geboren am 9. Juli 1828 in Bene Vagienna(Piemont)— er⸗ ſcheint er noch ziemlich rüſtig und ſtark. Er ſtammt aus der alt⸗ adeligen Familie der Barone von Santo Stefano. Sein Vater, Luigi, heirathete die Gräfin Gotti von Selerano, eine Ver⸗ wandte des Grafen Solaro della Margherita, der als Miniſter des Aeußeren und Präſident des ſardiſchen Staatsraths, bis zum Jahre 1848 ſeinem König Karl Albert treu diente. Zwei Brüder des Kardinals waren Jeſuiten. Der ältere P. Joſeph war einer der Gründer der Civilta Cattolica und lange Jahre ihr Mitarbeiter, der jüngere P. Friedrich war bis vor Kurzem an St. Ignatius in Rom in der Seelſorge thätig. Auch der Kardinal hat ſeine erſten Studien bei den Jeſuitenvätern in Turin gemacht, dann vervollkommnete er ſeine Kenntniſſe in Theologfe, Literatur u. ſ. w. in der adeligen Prieſterakademie zu Rom. Pius IX. ſandte ihn zuerſt nach Holland als Internuntius, ſpäterhin als Nuntius nach Brüſſel und Liſſabon. Am 22. De⸗ zember 1878 empfing er den Purpurhut. Er nahm aktiven An⸗ theil am Konklave Leos XIII., dem er, wie bekannt, damals ſeine Stimme nicht zukommen ließ. Gleichzeitig mit ihm wurden die beiden anderen Nuntien von Paris und Wien, Mſgr. Chigi und Falcinelli, zur Würde des Kardinalates erhoben. Nach ſeiner Rückkehr nach Rom lebte Kardinal Oreglia verſchiedene Jahre in großer Zurückgezogenheit. Durch ſeinen langen Auf⸗ enthalt im Auslande hatte er wenig Beziehungen mehr zur römiſchen Geſellſchaft, er ſelbſt zeigte ſich bon jeher ſehr reſer⸗ virten Charakters ſogar gegen die eigenen Kardinalskollegen. Nie hat er ſich vorgedrängt, nie nach Aemtern gejagt, und doch bekleidet er nunmehr die höchſte Stelle nach dem Papſte in der Hierarchie der Kirche. Die Papabili. Von den Kardinälen, welche die meiſte Ausſicht haben, den Stuhl Petri als Nachfolger Leo XIII. zu beſteigen, werden nächſt Oreglia genannt: der Erzbiſchof von Bologna, Cardinal Svampa, der Patriarch von Venedig, Kardinal Sarto, der ehemalige Nuntius am Wiener Hofe, Vannutelli, der Kardinal Rampolla, der Kardinal Ferrari und der als Carmelitermönch lebende Kardinal Gotti, von welchen wir nebenſtehend die Bildniſſe bringen. Außerdem wird als bei der Papſtwahl in Betracht kommend der Kardinal Agliardi genannt. Kardinal Mariano Rampolla del Tindars wurde am 17. Auguſt 1843 zu Polizzi bei Cefalu geboren. In früher Jugend kam er nach Rom, wo er im vatikaniſchen Seminar erzogen wurde; ſpäter beſuchte er das Kolleg Capranica, wo er bis zum Eintritt in die geiſtliche Adelsakademie verblieb. Nach der Prieſterweihe und der Erlangung des Doktorats wurde er der Kongregation der außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten zugetheilt und bald darauf von Pius IX. zum Hausprälaten und Kanonitus der Baſilika von Santa Maria Maggiore er⸗ nannt; 1875 wurde er als Nuntiaturrath nach Spanien geſandt, wo er ſpäter Geſchäftsträger wurde. Nach zwei Jahren wurde er Sekretär der außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten und Kanonikus von St. Peter. Leo XIII. präkoniſirte ihn zum Erz⸗ biſchof von Heraklea am 1. Dezember 1882 und ſandte ihn als Nuntius nach Madrid. Nach vier Jahren verließ er nach be⸗ deutenden Erfolgen Spanien und wurde am 14. März 1887 zum Kardinal mit dem Presbyterialtitel der Kirche von Santa Cecilia in Traſtevere erhoben. Einige Monate ſpäter ernannte ihn der Papſt zum Staatsſekretär. Rampolla iſt auch literxariſch thätig geweſen. So ließ er anonym ein Buch über den Ort des Martyriums und der Begräbnißſtätte der ſieben makkabätſchen Brüder erſcheinen. Er gehört der Kongregation der Inquiſttion, der Propaganda, des Ritus, der außerordentlichen kirchlichen An⸗ gelegenheiten und der Studien an, iſt Mitglied der päpſtlichen Kommiſſton für die Wiedervereinigung der getrennten Kirchen, der Kardinalskommiſſion für die Wahl der Biſchöfe, Protektor des Kollegs Capranica wie einer Menge von religibſen Genoſſen⸗ ſchaften. Er iſt Präſident der Karvinalskommiſſion zur Ver⸗ waltung der Güter der hl. Stuhles. Seine politiſche Stellung iſt bekannt. Kardinal Dominikus Spampa, Erzbiſchof von Bologna, wurde geboren in Montegranaro, Erz⸗ diözeſe Fermo, am 13. Juni 1851. Nach Beenbigung ſeiner Stubien im Collegio Pio in Rom erhielt er die Prälatur, lehrte römiſches Recht, wurde Spiritual des Kollegium Urbanum und Konſultor an der Kongregation des Konzils. Am 28. Maf 1887 erfolgte ſeine Ernennung zum Biſchof von Forli und am 21. Maf 1894 ſeine Beförderung auf den Erzſtuhl von Bologna, nachdem er am 18. Mai mit dem Titel von S. Onofrio ſchon zum Kar⸗ dinal ernannt worden war. Kardinal Joſeph Sarto, Pattiarch von Venedig, geboren in Rieſe, Dibzeſe Treviſo, am 2. Juni 1835, wurde am 10. Nopember 1884 zum Biſchof von Mantug präkoniſtrt. Als dann durch den Tod des Kardinals Agoſtini der Patriarchenſtuhl von Venedig erledigt wurde, er⸗ gannte Leo XIII. am 15. Junj 1893 Sarto zum Erzbiſchof und don Venedig. Drei Tage vorher war Sario zum ardinal mit dem Titel von S. Bernardo alle Terme erhoben worden. 0 Kärdinal Seraphin Vannutelli. In dem Stäptchen Genazzano erblickte Karbinal Seraphin Vannutelli das Licht der Welt am 26. Nobember 1884. Nach Beendigung des Vorbereitungsunterrichts im Elternhauſe wurde er nach Rom in das Kollegium Capranica geſandt, wo er ſeine Studien durch eine glänzende Doktorpromotion in der Philo⸗ ſophie und den Naturwiſſenſchaften, ſowie in der Theologie und den Rechtswiſſenſchaften abſchloß. Als junger Prieſter wurde er ſchon Benefiziat der Patriarchalkirche von St. Peter und Profeſſor der Theologie im vatikaniſchen Seminar. Bald jedoch gab er dieſe Aemter auf, die ſeinem Bruder, dem künftigen Kardinal Bincenz, anvertraut würden, und begleitete den Üditore Migr. Meglia nach Mexiko zu Kaiſer Maximiltan. Noch bor deſſen kragiſchem Ende folgte er in gleicher Eigenſchaft dem näm⸗ lichen Prälaten nach Südamerika und dann auf die Nuntiatur in München. In die Zeit ſeines dortigen dreijährigen Aufent⸗ haltes fallen die Vorbereitungen zum vatikaniſchen Konzil. Im Konſiſtorium vom 25. Juni 1839 wurde er zum Titularerz⸗ biſchof von Nicäa erhoben und ſodann als apoſtoliſcher Delegat bei den Republiken Peru und Ecuador beglaubigt. Hierauf übernahm er die Nunkiatur in Brüſſel. In Belgien war wegen des Zwiſtes der Parteien die Stellung des Nuntius eine ſehr ſchwierige; aber Mſgr. Serabhin Vannutellt wußte das Ver⸗ krauen ſeiner Freunde und die Achtung ſeiner Gegner zu ge⸗ winnen; beſonders bei Hofe war er ſehr hochgeſchätzt. In der Schulfrage kam es durch die unerſchütterliche Hal⸗ tung Frere Orbans, des Chefs des liberalen Kabinets, zum Bruch mit dem hl. Stuhl. Er erfolgte im Jahre 1880. Mſgr. Vannutelli war genöthigt, plötzlich ſeinen Poſten zu verlaſſen und nach Rom zurückzukehren. In Anbetracht der von ihm geleiſteten Dienſte ſandte ihn Leo XIII. am 23. Dezember 1880 als Nuntius nach Wien, wo er bald persona gratissima wurde und ſich ein ungewöhnliches Anſehen beim diplomatiſchen Korps er⸗ warb. Im Jahre 1885 präſidirte der Nuntius dann der großen Jahrtauſendfeier der Bekehrung der Slaven zum Chriſtenthum. Leo XIII. erhob Seraphin Vannutelli am 14. März 1887 zum Kardinal und wies ihm die Presbyterialkirche von Santa Sabina zu. Er vertauſchte ſie am 14. Februar 1889 mit der von San Gerolamo degli Schiavoni. Im Jahre 1892 wurde er Sekretär der Memorialen, und von dort trat er ins Sekretariat der Breven über, dann in das vom Index. Heute leitet er die anſtrengende Kongregation der Biſchöfe und Regularen, welche ſeiner Thätigkeit ein entſprechendes Feld bietet. Gerade als Kardinal Seraphin Vannutelli ſchon für den Biſchofſitz von Bologna beſtimmt worden war, wurde das ſuburbikariſche Bisthum von Frascati frei. Er machte von dem ihm zuſtehenden Rechte Gebrauch, wodurch er am 12. Juni 1893 Kardinalbiſchof von Frascati wurde. Der Kardinal iſt Mitglied der Kongregationen des Konzils, der Inquiſttion, der Repiſton der Provinzialkonzilien, der Pro⸗ paganda, der Propaganda für die orientaliſchen Riten, des Ceri⸗ moniale, der Disziplin, der Abläſſe und Reliquien, der außer⸗ ordentlichen kirchlichen Angelegenheiten und der Studien. Nach dem Tode des Kardinals Melchers iſt Vannutellt zum Protektor der des Campo Santo dei Tedeschi ernannt worden. Kardinal Antonio Agliardi, der bisherige Oekonomicpräfekt der Propaganda, wurde zum Vizekanzler der hl. römiſchen Kirche ernannt. Er entſtammt, nach der„Köln. Volksztg.“, der alten bergamaskiſchen Adels⸗ in Cologno al Serio unweit Bergano geboren. Seine Studjen Machte er in Rom und kehrte dann wieder in ſeine heimuthliche Dibzeſe zurüc, wo er als Stelſorger thätig war. Daneben ſchriftſtellerte er, und die ausgezeichneten, von ernſtem wiſſen⸗ ſchaftlichem Streben burchdrungenen Artikel(beſonders in der Mailänder„Scuola Cattolica“) lenkten die Aufmerkſamkeit auf ihn, ſo daß Kardinal Franchi, damals Präfekt der Kongregation er Propaganda, ihn nach Rom zurückberief, wo er als Beamter mit den orientaliſchen Angelegenheiten dieſer Kongregation be⸗ ſchäftigt wurde. Nach kurzer Zeit übertrug man ihm den Lehr⸗ ſtuhl für Moraltheologie am Kollegium der Propagandg. Die Erfahrung, die er ſich als Beamter erworben, bewirkte, daß der Papſt, als er im Jahre 1884 die Jurisdiktion in Indien regeln laſſen wollte, keinen Würdigeren und Erfahreneren hinſchicken konnte als Mſgr. Agliardi. So reiſte er nach ſeiner Ernennung zum Titularerzbiſchof von Cäſarea nach Indien ab, wo er mit ſeltener Energie in verhältnißmäßig kurzer Zeit die ihm vom Papſt übertragene Aufgabe löſte. Jedoch das indiſche Klimg ſowie die ſchwere geiſtige Aufgabe zerrütteten ſeine Krüfte der⸗ artig, daß er nach Europa zurückkehren mußte. Kaum hatte ſich hier ſeine Geſundheit wieder gekräftigt, fuhr er wieder nach Indien, um ſeine Aufgabe vollſtändig durchzuführen. Er be⸗ reiſte in kaum einem halben Jahre ganz Indien, präſtdirte dref Provinzialkonzilien, beſuchte Ceylon, wo er die ausgedehnten katholiſchen Diſtrikte viſitirte, und kehrte Anfangs 1887 nach Rom zurück, wo ihn der Papſt zum Zeichen ſeiner Zufriedenheit zum Sekretär der Kongregation fün außerordentliche kirchliche Kardinal Hieronymus Marin Gotti. Der auf den Namen Antonius getaufte Kardinal Golti wurde am 29. März 1834 in Genua geboren. Schon mit 16 Jahren trat der im Jeſuitenkolleg zu Genua vorgebildete Jüng⸗ ling in den Orden der unbeſchuhten Karmeliter des Kloſters von St. Anna ein, wo er den Namen Hieronymus Maria erhielt. Schon unmittelbar nach Beendigung ſeiner Studien wurde ihm der Lehrſtuhl der Philoſophie und ſpäter derjenige der Theo⸗ logie anvertraut. Leichtigkeit in Handhabung des Wortes, Klar⸗ heit im Ausdruck und Tiefe der Gelehrſamkeit zeichneten ſeine Vorträge aus und erwarben ihm die Liebe ſeiner Schüler in hohem Maße. Neben der Theologie lehrte er auch auf beſondeten Wünſch und mit dem gleichen Erfölge die mathematiſchen Wiſſen⸗ ſchaften an der Seekadettenanſtalt in Genud. Mehrere ſeiner damaligen Schüler ſind heute angeſehene Kommandanten der großen Panzet der italieniſchen Marine. Der Generalobere ſeines Ordens ließ ihn im Jahre 1870 als ſeinen theologiſchen Beirath für das Vatikaniſche Konzil nach Rom kommen. Zwei Jahre ſpäter wurde er vom Generalkapitel des Ordens zum Generalprokurator ernannt. Als er dann am 8. November 1881 zum Generaloberen erwählt wurde, führten ihn ſeine anſtrengen⸗ den Viſitatisnsreiſen von Malta bis Irland und von Spanien bis nach Syrien zum Berge Kärmel. Sein Generalat, ſeine Stellung äls Konſulator des heiligen Offiziums, det Propa⸗ ganda, der Biſchöfe und Orbensgeiftlichen und des Index mußte er niederlegen, als der Papſt ihn am 22. März 1892 zum Titular⸗ ergbiſchof von Petra etnannte und als Internüntius nach Braſtlien ſandte. Die Thatſache, daß Mgr. Gotti nur drei Jahre drüben blieb, zeigt klar, daß der Papſt nur den kleinen Umweg einer Internuntiatur gekwählt hatte, um ihn zum Kardinal zu ernennen. Im Konſiſtorium vom 29. November 1895 wurde Mgr. Gotti kreirt und erhielt als Titelkirche die⸗ jenige von S. Maria della Scala, die von ſeinen Ordensbrüdern berwaltet wird. Auch die baldige Uebettragung einer Kon⸗ gregationspräfektur zeigt die außergewöhnliche Achtung, die der Papſt für den gewandten und gelehrten Karmeliterkardinal hegt. Kardinal Gotti iſt Mitglied der Kongregationen der Biſchöfe und Ordensgeiſtlichen, der Ordensdisziplin, der Riten, der außer⸗ ordentlichen kirchlichen Angelegenßeiten und des Inder. Angelegenheiten ernannte. Jedoch bald verließ er die Stelle, um jene eines Nuntius in München und dann in Wien zu über⸗ nehmen. Papſt Leo ſandte ihn als außerordentlichen 15 zur Krönung des Zaren Nikolaus nach Petersburg und kreterte ihn hierauf am 22. Juni 1896 zum Kardinal. ** 1. Italieniſcher Staat und Kurle. „Obwohl ſchon mehr als 30 Jahre ſeit der Vereinigung des ehe⸗ maligen Kirchenſtaats mit dem Königreich Italien 1 Und die ſeit 1870 geſchaffenen neuen Verhältniſſe ſich für die Ver⸗ wwaltung der römiſch⸗katholiſchen Kirche ſchon bielfach, unter Anderm auch bereits bei einer Papſtwahl, beſtens erßrobt haben, gibt es doch immer noch Leute, die den Glauben erdecken möchten, die Kirche ſchttebe in der italteniſchen Haußtſtadt in beſtändiger Gefahr, Artd insbeſondere ſei es dem Kardinalskolleg inmitten des italteniſchen Skagtes nicht möglich, mit der erforderlichen Freiheit des verant⸗ wortungsvollen Amtes als Wähler eines Oberhaupts der römiſch⸗ kätholiſchen Kirche zu walten. Solche angebliche Befürchtungen ⸗ denn ſie werden ſelbſt von denen nicht ernſtlich getheilt, die ſie ber⸗ breiten— werden wie bisher durch die geſchichtlichen Ereigniſſe ſo auch in dem bevorſtehenden Konklave wieder durch die tſachen wiederlegt werden; denn die italieniſche Regierung ſelbſt hat das allergrößte Intereſſe daran, mit peinlicher Gewiſſenhaftigkeit darüber zu wachen, daß die unbeſchränkte Freiheſt der Paßſt⸗ wah! durch keinerlei äußere Einflüſſe geſtört wird. Es iſt daher gerade im gegenwärtigen Augenblick von Intereſſe, an die Rechtslage zu erinnern, die ſeit der Vollendung des königreichs Italten zwiſchen Reſem und dem Papſtthum beſteht, eine Rechtslage, gegen die von den Päßſten bis jetzt immer Einſpruch erhoben wurde, die ſie aber kthat⸗ ſächlich anerkannten, indem ſie ſich der daraus entſpringenden Vor⸗ theile bedienten Der italieniſche Staat, deſſen Verfaſſung als erſten Artikel den Satz enthält:„Die apoſtoliſche römiſch⸗katholiſche Religion iſt die einzige Staatsreligion; die anderen beſtehenden Kulſe ſind den Geſetzen entſprechend geduldet“, hat durch ein Geſetz vom 19. Mai 1871 die Vorrechte des Papſtes und des hl. Stuhls, ſowie die Beziehungen zwiſchen Staat und Kirche geregelt. Dieſes kurzer Hand als Garautiegeſetz bekannte Geſetz beſtimmt im Weſent⸗ lichen folgendes: Die Perſon des Papſtes iſt heilig und Anberletzlich Angriffe und Beleidigungen gegen ſeine Perſoft werden ſolchen gegen des Königs Majeſtät gleich geachtet und behandelt; die italieniſche Regierung erweiſt ihm auf italieniſchem Boden königliche Ehren und erkennt ihm Souberänitätsrechte zu. Das Königreich Italien ge⸗ familie des Grafen Agliardi und wurde am 4. September 1832 * rr A ³—˙ K ˙mum ˙Ql!Lpr ˙— ö ̃˙iltlL̃̃ͤdtT—TT ——„„ — eoer —— —— i1nn— 11 ———. 1r JC ͤ ͤ..%—‚ßr—˙Ü ²⅛˙iN. ²˙ln˙kũñ———— P B. Setie. e A Weretör mnfemer⸗ währt dem hl. Stuhl eine völlig ſteuerfreie Dotation von 8½% Million Lire; der Papſt beſitzt als ſonveräner Herrſcher die *(Palaſte Vatikan und Lateran mit den zugehörigen Gärten ſowie die Villa in Caſtel Gandolfo bei Romz dieſer Beſitz iſt frei von jeglicher Abgabe und unveräußerlich, Während der Erledigung des hl. Skuhles darf, ſo ſchreibt die„K. Ztg.“, keine richterlſche oder politiſche Be⸗ hörde aus irgend welchem Grunde die perſönliche Freiheit der Kar⸗ dinäle beſchränken; die italieniſche Regierung trägt Sorge dafür, daß die Sitzungen des Konklave und der Konzilien durch keinerlei äußere Gewalt geſtört nerden. Der Papſt iſt vollkommen frei in der Aus⸗ ühung ſeines geiſtlichen Amtes, auch die Geiſtlichen, die mit der Ver⸗ öffentlichung und Ausführung geiſtlicher Regierungsakte des hl. Stuhles in Rom betraut ſind, unterſtehen in dieſer Beziehung keiner Kontrolle durch die politiſchen Behörden. Die Geſandten fremder Mächte beim päpſtlichen Stuhl genießen die gleichen Vorrechte wie die diplomatiſchen Vertreter beim königlichen Hof. Der Papſt kann mit der ganzen katholiſchen Welt frei korreſpondiren, ohne irgend⸗ welche Einmiſchung der italieniſchen Regierung; zu dieſem Zweck kann er im Vatikan oder einer ſeiner Reſidenzen ein Poſt⸗ und Tele⸗ graphenamt mit eigenen Angeſtellten einrichten und genießt für ſeine Korreſpondenz die gleichen Gebührenfreiheiten wie die italieniſchen Stgatsbehörden. Die päpſtlichen Unterrichtsanſtalten, Seminare 1. ſ. w. in Rom und Umgbung hängen einzig und allein vom hl. Stuhl ab, ohne irgend welche Einmiſchung der italieniſchen Regierung, ee e Die Todesnachricht in Rom. Ueber das Bekanntwerden des Todes Leo's gibt der Korreſpon⸗ dent der„Köln. Ztg.“ folgende Schilderung: Rom, 20. Juli, 7 Uhr 15 Min. Nach ſiebzehntägigem Ringen hat nun endlich den greiſen Pontifex heute Nachmittag 4 Uhr 4 Minuten der Tod erlöſt. Den ganzen Tag jagten ſich die Todesgerüchte, am entſchiedenſten gegen 3 Uhr, wo es hieß, der Papſt wäre um 2 Uhr 50 Minuten geſtorben. Ich telegraphirte dieſes Gerücht, ging aber ſofort auf Erkundigungen aus, um feſtzuſtellen, ob es wahr ſei. Von zuſtändigſter Seite wurde mir die Auskunft, daß dieſes Gerücht verfrüht ſei und daß der Papſt bielmehr Mittags eine leichte Beſſerung erfahren habe. Als ich Ihnen dieſe Meldung ſchickte, fand ich den Korreſpondentenſaal auf dem Telegraphenamt in höchſter Erregung. Die Regierung hatte alle Depeſchen zurückgehalten, die jenes Gerücht als richtig meldeten. Es war alſo auch damit beſtärfgt, daß der Tod noch nicht eingetreten ſei, aber die wiedergewonnene Sicherheit währte nicht lange. Gleich nach 4 Uhr ſcheuchte mich ein neues Gerücht von meiner Erfriſchung aus dem Cafe Aragno auf, das behauptete, der Papſt ſef um 4 Uhr ent⸗ ſchlafen. War es diesmal wahr? Sie verſichern es Alle mit der⸗ ſelben Beſtimmtheit wie kurz vorher bei dem falſchen Gerücht. Da heißt es alſo wieder, hinaus und ſelbſt feſtſtellen.— Zwei ſichere An⸗ zeichen gibts, die untrügeriſch den Tod des Papſtes verkünden: die Schließung der in den letzten Tagen ſoviel genannten Bronzethür, die nach einer Verordnung Pius' IX. ſofort nach dem Tode erfolgen muß, und die Ausſtellung des Allerheiligſten am Altar der Madonng della Colonna, eines der ſieben privilegirten Altäre Sankt Peters. Ich meldete bereits, daß die Ausſtellung heute Morgen als Zeichen des letzten Stadiums des Todeskampfes angeordnet ſei. Das Aller⸗ hefligſte muß nun reponirk werden, ſobald der Todeskampf beendet iſt. Dieſe beiden Beweiſe ſuche ich mir alſo in fliegender Haſt zu ver⸗ ſchaffen, die Droſchke ſcheint zu ſchleichen wie eine Schnecke, trotzdem der Lenker ſein Pferd aufs Aeußerſte anſpornt. Endlich iſt die Tiber⸗ brücke erreicht und nun biegt das Gefährt in den Borgo Nuovo ein, der ſchnurſtracks auf das Bronzethor zuführt. Schon in halber Länge erkennt man eine größere Menſchenmenge vor dem Thore und einige Schritte weiter wird auch der Durchblick durch die Säulenreihe klar. Das Bronzethor iſt geſchloſſen. Eine Menſchenmenge, die beſtändig wwächſt, ohne jedoch auf dem rieſigen Platz beſonders aufzufallen, be⸗ ſpricht ſchon das Ereigniß in ernſter Weiſe. Droſchken rollen heran und hinweg, Kardinäle fahren mit ihren ſchwarzen Geſpannen von und zum Vatikan, ebenſo Diplomaten, die Nachrichten holen oder ge⸗ holt haben. Es iſt alſo kein Zweifel mehr, Leo XIII. hat aufgehört zu ſein. Nur zur größeren Sicherheit machte ich auch noch die Er⸗ kundigung am Altar der Madonna della Colong. Das Allerheiligſte iſt noch ausgeſetzt, die Lichter brennen noch, aber der Kirchendiener ſagt mir, daß ſogleich Befehl kommen werde, das Allerheiligſte zu reponiren. Die Gewißheit iſt alſo völlig erbracht. Nun in ſcharfem Trabe zum Bahnhof. Der lange Weg führt durch die ganze Stadt. And zeigt mir zugleich, wenn auch auf Koften der Zeit, den Eindruck, den die Nachricht vom Tode des Papſtes auf die Bürgerſchaft macht⸗ Die Stadt hat heute durch ein merkwürdiges Zuſammentreffen das Feſtgewand angelegt. Zur Feier des Namenskages der Königin⸗ Mutter Margherita tragen die Häuſer heute Fläggenſchmuck, es hat noch Niemand daran gedacht, dieſes Zeichen der Freude zu beſeitigen. Die Menſchen, die unter dieſen Fahnen einhergehen, ſcheinen freilich neugierig, ſie raufen ſich um die Sonderausgaben der Zeitungen, die alle ſofort auf dem Plane ſind mit Bild und Lebenslauf des Todten, ober ergriffen ſind ſie nicht. 5„ 4**˙ An Telegrammen aus Rom liegen noch folgende bor: Die Leiche des Papſtes. 5 Rom, 21. Juli. Der Leichnam des Papſtes iſt noch immer im Sterbezimmer aufgebahrt. Außer den Nobelgardiſten halten beſtändig die Ehrengeheimkämmerer und Generaladjutanten des Papſtes Wache. Die Pönitentiare der Pekerskirche verrichten im anſtoßenden Gemache Gebete. Zahl⸗ teiche Perſonen wurden zur Beſichtigung der Leiche und zum Fußkuſſe zugelaſſen, nachdem ſie die beſondere Er⸗ laubnis des major domus erlangt hatten. In allen päpſt⸗ lichen Gemächern ſind die Fenſter und Vorhänge geſchloſſen. Ueberall brennen Wachskerzen in einem Leuchter. Die Leiche wurde um 3 Uhr in die geheime Kammer gebracht, wo ſie um 5 Uhr einbalfamiert und mit dem päßſtlichen Ornat bekleidet wird. Morgen abend wird ſie in die Peterskirche gebracht und dort 2 Tage ausgeſtellt. Die Umgebung des Vatikans iſt vom Kommen und Gehen der Wagen zahlteicher 1 hoher Würdenträger ſtetig belebt. Das Teſtament des Papſtes. ., Ro m, 21, Jult.(Privat.) Dem„Giornale d Italia“ zufolge wird das Teſtament des Paßſtes morgen eröffnet werden, Der Papft foll auch ein politiſches Teſtament, betreffend die Vorbereitungen zum Konclave, hinterlaſſen haben. Ein neuer Modus der Papſtwahl. Pb. Paris, 21. Juli.(Privat.) Dem„Temps“ telegra⸗ phirk ſein römiſcher Korreſpondent unter allem Vorbehalte: Leo XIII. ſol Bullen hinterlaſſen, welche auf einen neuen Modus der Papſtwahl Bezug haben. Statt ſich einzu⸗ ſchließen und von der Welt abzuſperren, hätten die Kardinäle ſich nur zweimal des Tages zu verſammeln, um Rath zu halten und ab⸗ zuſtimmen. Des gemeinſamen Lebens, das für die Schwachen und Kranken iſt, wären ſie enthoben. Sie müßten nur, ſo oft ſie den Vatfkan verlaſſen, geloben, nichts zu verrathen und ſich bon keiner Regierung beeinfluſſen zu laſſen. Es ſtand bon jeher in der Macht der Päpfte, die Modalttäten der Wahl durch Gullen zu ändern. Als Leb XIII. noch Karidnal⸗Kümmerer war, bewog er Pius IX, einige Aenderungen bezüglich der inneren Ordnung des Konklaves zu treffen, und es gilt daher für ſehr wahrſcheinlich, daß er weitere Aenderungen angeordnet hat. jährlich Aus dem Vatikan. *Rom, 21. Juli. Rampolla legte geſtern, nachdem ihm der Tod des Papſtes amtlich mitgetheilt war, ſein Amt als Staats⸗ ſekretär nieder und ſchickte ſich an, den Vatikan zuverlaſſen, aber Oreglia bat ihn, die bisherige Wohnung zu behalten, was Rampolla annahm. Die Kardinäle traten heute im Saale des Konſiſtoriums(Sala del conſiſtoro) zum erſten Male zuſammen. Sie werden den Proſekretür für das Konklave wählen, die Ernennung des Sekretärs der Kongregation des Konſiſtoriums aber dem neuen Papſte überlaſſen. Die Vorbereitungen zur Aus⸗ ſtellung der Leiche des Papſtes in St, Peter werden heute beginnen. Der Petersplatz bleibt von 500 Soldaten be⸗ ſetzt, die alle 4 Stunden abgelöſt werden. Bis zur Proklamirung des neuen Papſtes halten italieniſche Carabinierie Wache in der Um⸗ gebung des Vatikans. Bisher ſind im Vatikan 4000 Depeſchen ein⸗ gegangen. Die Truppen nahmen wie geſtern Abend Aufſtellung auf dem Petersplatze, auf dem ſich das Publikum nicht aufhält. Unterſchlagungen und Diebſtahl im Vatikan. o. Roam, 21. Juli.(Privat.) Wie verlautet hat Kar⸗ dinal Oreglia eine Unterſuchung angeordnet über die in den letzten Jahren angeblich aus dem Vatikan verſchwundenen 30 Millionen Lire, die zur Zahlung von Dividenden ver⸗ braucht worden ſein ſollen. Außerdem ſoll der Kardinal beſchloſſen haben, die Urheber eines im Vatikan begangenen bedeutenden Diebſtahls der Polizei zu überliefern. Erſte Zuſammenkunft der Kardinäle. dinäle dauerte bis halb 1 Uhr. Während derſelben wurde der Fiſcherring des verſtorbenen Papſtes u. das Bullenſſegel zerbrochen. Um 6 Uhr wird das hl. Kollegium die Beileids⸗ bezeugungen des diplomatiſchen Korps entgegennehmen. Der„Tri⸗ buna“ zufolge öffnet Oreglia heute Abend das Teſtament des Ver⸗ ſtorbenen. 5 5 Das Konklave.„„ *Rom, 21. Juli. Infolge der Beſchküſſe der Kardinalsber⸗ ſammlung begannen die Bauarbeiten im Vatikan zur Vor⸗ bereitung des Konklaves. Im Damaſus⸗Hof werden alle Zu⸗ gänge vermauert. Im Vatikan werden ungefähr 64 Wohn⸗ räume mit je 2 bis 8 Zimmern für die Kardinäle und deren Sekretäre und Konklaviſten hergerichtet. Die Mahlzeiten nehmen die Kardinäle gemeinſchaftlich ein. In der Sala ducale und in der Pauliniſchen Kapelle wurden Altäre zum Meſſeleſen für ſie errichtet. Die Kar⸗ dinäle treten am 31. Juli in das Konklave ein und halten am 1. Auguſt Morgens die erſte Wahlverſammlung ab. O. Rom, 21. Juli.(Privat.) Für das Konclave wird fol⸗ gende Berechnung aufgeſtellk: Die Leichenfeier dauert 9 Tage. Am 10. oder 11. Tage, alſo am 30, oder 31. Juli, beginnt das Konclave, das vorausſichtlich am 2. Auguft beendet ſein wird. Kardinalcamerlengo Oreglia. O. Ro m, 21. Juli.(Privat.) Der„Italia“ zufolge wieſen die erſten Handlungen Oreglias als Camerlengo auf ſeine offenen und liberalen Abſichten hin. Pp. Paris, 21. Juli.(Privat.) Der„Gelair“ berichtet aus Rom, Kardinal Oreglia ſei entſchloſſen, die ftüheren Ueberliefe⸗ rungen zu befolgen und ſich bei Abhaltung des Konklaves an die For⸗ malitäten der früheren Konklabe zu halten. Der Tod des Papſtes wird von der Loggia der Peterskirche aus verkündet. Die Leiche wird in der Sixtiniſchen Kapelle aufgebahrt. In Rom. * Rom, 21. Juli. Heute Morgen waren an den Kir⸗ chenthüren des Generalvikars Kardinal Reſpig der eine Kun d⸗ gebung angeſchlagen, in der der römiſchen Bevölkerung der Tod des Papſtes angezeigt und die Abhaltung der religiöſen Feierlichkeiten verkündet wird. Bis zur Wiederbeſetzung des päpſtlichen Stuhles werden täglich von—9 Uhr die Glocken geläutet.„Giornale'JItalte“ zufolge wies die Regierung die Eiſenbahn⸗Verwaltung an, den zum Konklave nach Rom kom⸗ menden Kardinälen alles Entgegenkommen zu gewähren und den ausländiſchen Kardinälen von der Grenze ab reſervierte Wagen, oder wenn ſie es wünſchen, Salonwagen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Die Broncetür des Vatikans iſt noch ver⸗ ſchloſſen. Die Börſe iſt heute in Rom geſchloſſen. Der Eindruck der Todesnachricht in Berlin. * Berlin, 21. Juli. Die Nachricht von dem Ableben des Papſtes hat in Berlin, da man beſonders durch die Depeſchen der Morgenblätter darauf vorbereitet war, nur geringe Erregung hervor⸗ gerufen. Bald nach 6 Uhr Abends waren die Straßen durch Ver⸗ käufer von Extrablättern überſchwemmt. Die Nachricht hatte ſich aber von Mund zu Mund ſo ſchnell fortgepflanzt, daß Unter den Linden, dem Brennpunkt aller Tagesneuigkeiten, ganze Stöße dieſer Sonderblätter unbeachtet blieben und in die Druckereien zurück⸗ wandern mußten. Die Straßen zeigten das gewohnte Bild, weder Anſammlungen noch beſondere Grörterungen des zeitgeſchichtlichen Ereigniſſes waren zu bemerken. Das vornehmſte kathollſche(ottes⸗ haus der Stadt, die Hedwigskirche am Opernplatz, lag in ſchweigender Ruhe da, ihre Thüren blieben geſchloſſen, und auch an der Wohnung des Dromprobſtes war kein Zeichen eines außergewöhnlichen Geſcheh⸗ niſſes wahrzunehmen. Beileidskundgebungen. * Rom, 20. Juli. Vom deutſchen Kaiſer iſt nachſtehendes Talegramm an Kardinal Oreglia aus Molde eingetroffen: „Schmerzlich bewegt durch die ſoeben erhaltene Trauer⸗ nachricht, ſende ich dem hohen Kardinalkollegium den Aus⸗ druck aufrichtlger Antheilnahme an dem ſchweren Verluſt, welchen die römiſch⸗katholiſche Kirche durch den Heimgang des Papſtes Leo XIII. erlitten hat. Ich werde dem erhabenen Greiſe, der mir ein perſönlicher Freund war, und deſſen ſo außerorbenkliche Gaben des Herzens und des Geiſtes ich noch bei meiner letzten Anweſenheit in Rom erſt vor wenigen Wochen erneut bewundern mußte, ein treues Andenken be⸗ wahren. Wilhelm I. R. *Rom, 21. Juli. Dem Kardinal Oreglia iſt aus Nor⸗ derney bom deukſchen Reichskanzler ein in warmen Worten gehaltenes Befleidstelegramm zugegangen. p. Paris, 21. Juli.(Privat.) Der Miniſter des Auswärtigen, Delcaſſé, begab ſich ſofort nach dem Ein⸗ treffen der Nachricht vom Tode des Papſtes zur Nuntiatur und drückte daſelbſt das Beileid der franzöſiſchen Re⸗ gierung aus. 5 S. Brüſſel, 21. Jult.(Privat.) Geſtern abend 9 Uhr des Königs in der traf der Hofmarſchall Nuntiatur ein, um ſein Beileid auszubrücken. Der Nuntius, der augenblicklich in Antwerpen weilt, hat telegraphiſch mit⸗ geteilt, daß er ſich ſchon auf dem Wege nach Brüſſel befinde, um ſeinen Poſten einzunehmen. Es ſteht noch nicht feſt, ob der belgiſche Hof aus Anlaß des Ablebens des Papſtes * Ro m, 31. Juli. Die erſte Zuſammenkunft der Kar⸗ S. Brüſſel, 21. Juli.(Privat.) Der Kardinal⸗ Erzbiſchof von Mecheln hat geſtern Abend noch Trauer⸗ gottesdienſte in ſämtlichen Kirchen ſeiner Diözeſe angeordnet. S. Brüſſel, 21. Juli.(Privat.) Politiſche und ſonſtige hohe Perſönlichkeiten ſprachen geſtern nach Eintreffen der Todesnachricht des Papſtes in der hieſigen Nuntigtur vor und trugen ſich in die dort aufgelegte Liſte ein. Unter den erſten, welche ſich einzeichneten, befand ſich der deutſche Geſandte. Berliner Preßſtimmen. Y46 Berlin, 21, Juli.(Privat) Sämmtliche Morgen⸗ hlätter widmen dem dahingeſchiedenen Papſt Leo XIII, lange Nach⸗ rufe und zollen demſelben ohne Unterſchied der Partei die höchſte Anerkennung. Die„Germania“, die mit Trauerrand erſcheint, ſchreibt u..: Leo XIII. hat es wie wenige ſeiner Vorgänger guf dem Stuhle des heiligen Petrus verſtanden, die Bewunderung, Anhäng⸗ lichkeit und Liebe ſeiner Kinder ſich zu erringen und die Bande un⸗ verbrüchlicher Treue zwiſchen den Katholiken des Erdkreiſes und dem Mittelpunkt der katholiſchen Einheit enger und enger zu knüpfen. Ein unvergängliches Ruhmesblatt wird es für ewige Zeiten in der Geſchichte des Pontifikats Leo XIII. bleiben, daß unter ſeiner Regierung das Geheim⸗Archiv des Vatikans den Forſchern aller Nationen und Richtungen geöffnet und deſſen Benutzung durch die Ein⸗ richtung der Conſultations⸗Bibliothek erleichtert wurde. Mit einem Worte: Leo XIII. war ein großer Papſt, groß als Lehrer und Führer der Völker, groß als Freund der Wiſſenſchaft und Kunſt, groß als Menſch und als Chriſt!— Die„Kreuzzeitung“ ſagt: Leo XIII. war vorwiegend Staatsmann gegenüber Pius IN., der weſentlich Theologe war. Man kann nicht leugnen, daß die Regie⸗ rungszeit Leos XIII. reich an Erfolgen geweſen iſt, doch muß hervor⸗ gehoben werden, daß faſt alle dieſe Erfolge in nichtkatholiſchen Län⸗ dern zu verzeichnen ſind. Weniger günſtig erſcheine die Bilanz ſeines Pontifikats in Bezug auf die katholiſchen Länder. Uns Deutſchen kann ein neuer franzoſenfreundlicher Papſt wenig erwünſcht ſein, denn im Vatikan pflegen Freundſchaft für Deutſchland und Frankreich im entgegengeſetzten Verhältniß zu ſtehen. Die„Deutſche Tagesgeitung“ ſchreibt: Leo XIII. war gleich hervorragend als Papſt, als Diplomat, als Gelehrter und als Dichter. Selbſt die Gegner der Kirche können nicht umhin, ſeinen ausgezeichneten perſönlichen Eigenſchaften die gebührende Anerkennung zu zollem⸗ Nach außen hin blieb ſein Streben fortgeſetzt auf Wiederherſtellung des Friedens und auf Verſöhnung mit den Staatsgewalten gerichlet, Die offenbare Bevorzugung Frankreichs iſt ihm mit ſtarkem Undaut gelohnt worden. Die Erſcheinung Leos XIII. war eine wah⸗ haft imponirende und das Anſehen, das er als Oberhaupt der katholiſchen Chriſtenheit in der ganzen Welt genoß, wird nur ein ebenbürtiger Nachfolger zu behaupten vermögen.— Die„Poſt“ hebt das freund⸗ ſchaftliche Verhältniß beſonders hervor, das zwiſchen Kaiſer Wilhelſtt und dem verſtorbenen Papſt ſich im Laufe der Jahre herausgebildet hat, das bei mannigfachen Anläſſen zu Tage trat und weſentlich mit dazu beitrug, daß der religiöſe Friede in Deutſchland erhalten blieb und ſtets weitere Fortſchritte machte. Weiter ſagt das genannte Blatt: Dem Namen nach habe zwar noch Papſt Leo in den letzten, Jahren die Heerde Chriſti geleitet, in Wirklichkeit aber hätte Ram⸗ polla ziemlich unbeſchränkt regiert.— Die„Neueſten Naſch⸗ richten“ ſchreiben: Auch diejenigen, die in Leo XIII. nicht den Statthalter Ehriſti auf Erden verehrt haben, werden dem Dahin⸗ geſchiedenen den Tribut ihrer hohen Achtung nicht verſagen. Der ſcharfe Gegenſatz, welchen auch Leo XIII. gegenüber der proteſtan⸗ tiſchen Kirche niemals verleugnet hat, vermag die Anerkennung des tadelloſen Charakters des guten Menſchen, des ſtaatsmänniſch hoch⸗ begabten Mannes nicht zu ſchmälern, Sein reiner Lebenswandeh der ſittliche Ernſt, der alle ſeine Handlungen auszeichnete, und ſeins Frömmigkeit ergeben das Geſammtbild eines Mannes, das in der Geſchichte der Päpſte als eine der anziehendſten Erſcheinungen der Nachwelt überliefert werden wird.— Die„Staatsbürger⸗ Zeitung“ ſagt am Schluß ihres Artikels: Wenn Roms Macht ſteigt, geſchieht dies immer auf Koſten Deutſchlands, deſſen neuez Kaiſerthum aus proteſtantiſchem Geiſte erwachſen iſt und dem Rom nicht Verſöhnung entgegenbringt.— Die„Tägliche Run d⸗ ſchau“ betont vor Allem den über allen Zweifel erhabenen ſittlichen Geiſt Leos XIII. Er lenkte die Arbeit ſeines Klerus nach der ſozialpolitiſchen Seite. Nur eins war er nicht: ein Reform⸗Papft, und das konnte er nicht ſein. Er hätte damit den ganzen ultramon⸗ tanen Papſtgedanken aufgeben müſſen. Auch ein Friedens⸗ fürft war Leo nicht, denn das Verhältniß des Vatikans zum italieniſchen Königshofe hat ſich nicht geändert. Unver⸗ ſöhnt iſt Leo dahingegangen gegen die proteſtantiſche Welt⸗— Die National⸗geitung“ ſchreſbt u..: Die kirchliche Würde⸗ die geiſtige Hoheit, die Weishefk und Geduld des Alters vereinigten ſich in Leo XIII., um ihn im Verkehr mit den mächtigſten Monarchen ſotwie den unzähligen Pilgerſchaaren ſtets als das Muſter eines hohen, Prieſters erſcheinen zu laſſen. Auf Alle, die ihm näher kamen, hat er dieſen Zauber des Friedens ausgeübt. Ohne von den unveräußer⸗ lichen Forderungen des Papftthums das Geringſte aufzugeben, be⸗ mühte er ſich doch, mit den modernen Richtungen und Beſtrebungen Fühlung zu nehmen.— Das„Berliner Tageblatt“ bezeichnet Leo XIII. als einen der beſten Päpſte der Dekadenz. Er ſei kein moderner Papſt, kein Papſt des Fortſchrittes und der Verſöhnung geweſen, wohl aber ein gewiegter Diplomat, ein kluger Opportuniſt und jedenfalls der beſte lateiniſche Proſaiſt und Dichter unſerer Zeit.— Die„Freiſ. Ztg.“ ſchreibt: Leo verſtand es, durch Klugheit und Entgegenkommen aber auch durch Unbeugſamkeit die Macht und das Anſehen der katholiſchen Kirche zu fördern.— Die„Volkszei⸗ tung“ hofft, daß der Nachfolger Leos auf dem Stuhle Pelrt in nicht allzu ferner Zeit auch in Deutſchland denſelben Widerſtand gegen die, reaktionäre Politik des Vatikans finden möge wie ſie Leo XIII, namentlich in Frankreich und Italien gefunden hat.— Der„Vor⸗ wärts“ bezeichnet den Verſtorbenen als einen der erfolgreichſter Päpſte und einen der gewaltigſten Diplomaten. In kluger und beharrlicher Art habe er die Intereſſen des Papftthums und des Katholizismus vertreten, beſonders gegenüber dem bismärckiſchen, Deutſchland habe er es verſtanden, das Anſehen ſeiner Kirche zu wahren und die weltliche Macht zu einem neuen Kanoſſa⸗Gange zu nöthigen. Leo's XIII. Erfolge und Mißerfolge beruhen gleſchermaßen darauf, daß er es berſtand, ſich mit den Mächtigen der Welt zu ver⸗ ſtehen, ſich mit den Unmächtigen aber in einen immer tieferen Gegen⸗ ſatz zu verſetzen. 75 F. Berlin, 21. Jull,(Pribat.) Die„Nor d d. Akkg. 3t.“ ſchreibt:„Ein friedliebender Kirchenfürſt, ein warmherziger Freund der Armen und Unterdrückten und ein feinflthliger Menſch iſt mit Tod dahingegangen, deſſen Nante weit über den Kreis der katholiſchen Kirche hinaus mit dem Gefühl aufrichtigſter Hoch⸗ ſchätzung genannt wird. Unſer Katſer verehrte in dem Entſchlafenen eitten berſönlichen Freund; die wieberholten Beſuche des Firriſer?s legten füir das gute Verhältniß zwiſchen Beiden ein beredtes Zeugniß ah. Beim Antrit ſeines Pontifikats ging Leo der Ruf voran, d er beſtrebt ſein werde, ein Friedensfürſt zu ſein. Dieſen Rus hal er dem deutſchen Reich gegenſther in richtiger Erkenntniß der wahkem Inkereſſen ſowohl der Kirche wie der ſtaatlichen Gewalt gerechtferkigt, Unter ſeiner thätigen Mitwirkung gelang es den Kulturkampf bei⸗ zulegen und einen Modus bivendi in der katholiſchen Kirche zu finden, der ſich bis heute bewährt hat. Schon vor 18 Jahren über⸗ trug ihm die deutſche Regierung das Amt eines Schiedsrichters in dem Karolinenſtreit mit Spanien. Wenn heute unter regem Anthei der katholiſchen Beyölkerung am Ausbau des deusſchen Reiches weiter⸗ gearbeitet werden kann, ſo iſt dies nicht zum Wenigſten der ſtagts⸗ Trauet anlegen wird, mönniſczen Einlicht Leos zu danlen, der auch naeh Veilegut . Sesſe. General⸗unzeiger. *— 2— „Mannheim, 21. Juli. Kulturkampfes wiederholt und noch Werſtändniß für das Staatsbedürfniß Deutſchlands zeigte. 0 8 1. Sonſtige Preßſtimmen. Wien, 91. Juli.(Privat.) Die geſammte hieſige Preſſe widmet dem verſtorbenen Papſt äußerſt ſympathiſche Nach⸗ ufe, in welchen anerkannt wird, daß mit Leo XIII. ein Huger weiſer Friedensfürſt dahingegangen iſt, der den größten Theil ſſeines Lebens im Dienſte der Menſchheit geſtanden hat. . London, 21. Juli.(Privat) Die Morgenblätter widmen dem Papſt lange Nachrufe. Einſtimmig ſprechen ſie das Lob des Papſtes aus und erkennen an, daß er im Allgemeinen einen glücklichen Einfluß ausgeübt habe. Mehrere Blätter weißen darauf hin, daß dieſer Ginfluß des Vatikans ſich in letzter Zeit gehoben habe und heute bedeutender ſei als vor 40 Jahren. Pp. Paris, 21. Juli.(Privat.) Die Blätter beſprechen in langen Artikeln das Ableben des Papftes und bringen ſpaltenlange Schilderungen über ſein Leben und Wirken. heueſte Vachrichten und Celegramme. Privat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. Berlin, 21. Juli. Im Pommernbank⸗Prozeß zog ſich der Gerichtshof heute nach Beendigung der Plaidoyers zu einer halbſtündigen Berathung zurück. Der Vorſitzende verkündete darnach den Gerichtsbeſchluß dahingehend: Nachdem die Frage der Schätzung noch nicht zu einem abſchließenden Urtheil gelangt iſt und die Anklagebehauptungen durch die Anklage eine Erſchütterung er⸗ Utten haben, beſchließt der Gerichtshof, die Verhandlungen z u vertagen. Danzig, 21. Juli. Wie der„Frkf. Ztg.“ telegraphiſch ge⸗ meldet wird, iſt der am Sonntag bei dem Pferderennen in Poppoth abgeſtürzte Leutnant von Puttkammer im ſtädt. Krankenhauſe ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen.(Frkf. Ztg.) Stettin, 21. Juli. Bei der Unterſuchung der Kajüten des geſunkenen Dampfers„Terra“ durch Taucher wurden Leichen nicht vorge funden. Als bermißt und wahrſcheinlich bei der Kataſtrophe ertrunken ſind bis jetzt drei Perſonen gemeldet: Regie⸗ Tungsreviſor Rohr von hier, ein 17jähriger Malerlehrlnig und Ein 5 jähriges Kind. Kopenhagen, 21. Juli. Das Erbgroßherzogs⸗ ßaar von Baden hat heute ſeine Heimreiſe über Kiel angetreten. Der Kronprinz von Dänemark hatte ſich zur Verabſchiedung am Bahnhof eingefunden. N Ein Komplott gegen den deutſchen Kaiſer. PNew⸗MPork, 21. Juli. Der Chikagoer Pollizeichef 'Neill erklärt, 4 Anarchiſten ſeien abgereiſt, um den deut⸗ ſchen Kaiſer zu ermorden. Sie ſollen in Schweden berhaftet worden ſein.(Frkf. Itg.) Mißſtimmung in Serbten. Semlin, 21. Juli.(Privat.) Nach Meldungen aus Belgrad rufen die fortdauernden Entlaſſungen von Beamten und Offizieren große Erregung, Miß⸗ ſtimmung ſowohl gegen den König wie gegen die Regierung hervor. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß ſich eines Tages die Mißſtimmung in einemernſten Ereigniſſe Luft mache. —— Dieolxswirthschaft. Mannheimer Effektenbörſe vont 21. Juli.(Offizieller Bericht.) Obligationen. 72 ir indbylefe. 4% Mhein. Hyp.⸗B. unk. 1902/100,75 53/4%½%ĩ Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 81% 15„alte M. 97.90 G. ſtre rückz. 105% 01.50& 8½%„„„ unk.1904 98.35 B4½ Bad..⸗G.f. Nöſchifff) 0 N„ Communal 98.50 G] u. Seetr. 02.— G 0 4½ 0% Bad. Anilin⸗k. Sodaf 106.30 Städte⸗Aulehen. 4% Kleinlein, Heſdbg..—.— 3½ Freiburg i. B. 99.90 B 50% Bürgl. Brauhans, Bonn 101.— B 4% Karlsruher v. J. 18960 90.— G64½% Speyerer Brauhaus 3½% Lahr v. J. 1902 100.— biſ Akt.⸗Geſ. in Speyer 102.75 G 4% Ludwigsbafen von 1900102.60 G 4½%½ Pfälh. Chamotte U. 2½% Ludwigshafen——.Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 197—0 40% 5 102.25 C4% Herrenmühle Genz 97.— G 3% 9%„ 99.— C4½% Manheimer Dampf⸗ 4% Mannheimer Obl. 19010108.10 b ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 102.75 G 409õ„ 1900ſ102.20 6; 4½%% Mannh. Lagerhaus⸗ 3„„ 188500.30 C Geſellſchaft 102.— B 34%„„1888100.30 G%½ Spenerer Ziegelwerkeſ102.75 G 37% 5„1895 99.70 Bl4½ 9% Südd. Drahtindu⸗ 3½%%g„„ 1898100.30 C ſtrje Maldhof⸗Mannheim 101.75 B %½% Pirmaſenſer 96.— E4½ Verein chem. Fabriken—.— 5 4½ Zellſtofffabrik Waldhofl104.50 B Aklſen. Banken. Brief] Geld Brief Geld Badiſche Bank—.—118.500 Br. Schroedl, Hdeſba—.—190.— Cred.⸗u. Deph., Zhrck“—.—119.—]„Schwartz, Speyer“—.—128.50 Gewb!. Speyer 500%—.—129.50]„ Ritter Schwetzingg/———.— Oberrhein. Bank—.— 96.—[„ S. Weltz Speyer—.— 129.50 fal Ban;.—10% 8cſ, 1 Storch, Sick,—.—104.— N älz. Hyp.⸗Bauk—.—191.— 15 Werger, Worms—.— 110.— Pfls. Sp.⸗u. Cdß. Land. 130.500—.— Worms, Br v. Oertgeſ 126.50—.— Rhefniſche Creditbanſſ 139.25130.—[Pflz. Preßh. u. Spfbr.—.— 100.— Rßein,. Hyp.⸗Bank—.—1190.— Südd. Bank—.— 101.80 Trausport Giſenbahnen 1t. Verſicherung ⸗ eeen%% B..⸗G. Nöſch. Seetr.“—.— 95.75 Pfälz Lidwiasbahn]—.—228.— Nannh. Dampfſchl.—— 90.— „ Marbaun—.4,—[„ Haaerbaus 111.—.—. u. Nordbahn—.—186.—[Rh. u. Seeſchtff⸗Geſ.—.—.— Heilbr. Straßenhahn.“—.——.—Bad. Riſck⸗ u. Mitv.—.— 185.— Chein, Induſtrie.„Schifff.⸗Aſſec.—.— 732.— .⸗G.f. chem. Induſtr.——.—Continental. Verſ.[—.— 285.— Bad. Anfl. u. Sodafb]—.—450.—Mannh. Verſicherung——400.— Wem. Fb. Goldenbra 170.——.—Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 945. 2 Verein hem, Fabriken—.— 247.—]Vürtt. Transp.⸗Verſ[—.—458.— Verein D. Oelfbrk. 117.560—.— Krt en ee e ene,—0s Vorzug—106.50 Net.⸗Geſ. f. Seilind. 9585 Dingler'ſche Mſchfbr 134.——.— Brauereien. Emalllirfbr. Ktirrweil.“—.——.— Bad. Brauerei 42.Bolnmailw. Maikammer—.——.— Binget Aktienbierbr.—.——.—Ettlinger Spinnerell—.— 108.— Durl. Hof vm. Hagen—.—230.—Hüttenh. Spinnere![“—.— 88.— Eichbaum⸗Brauerei—.—166.50 NMähmfbr. Haid u. Neuf—.——.— Flefbr. Nühl, Worms]—.—190.25 Mannh. Gum. ⸗u. Asb.—.— 98.50 Ganters Br. Freiburgſ—.—107.—[Oggersh. Spinnere/———.— Kleinlein, Heidelberg—.—178.— Bfälz. Näh. u. Fahr.[“—.——.— Homb. Meſſerſchmitt 89.——.—Bortl.⸗Cement Heidlb“—.— 105.— Ludwigshf. Brauereiſ—.—220.—Verein Freib Zſegelw]—.—181.25 Mannh. Aktienbr.—.—1156.500Ver. Speyr. Ziegelw—.— 75.— Pfalzbr: Geiſel Mohiſ—.——.— Zellſtofff. Waldhof—.—833.— Brauer. Sinner—.—208.—1Zuckerf. Waghauſel l 80.—. Kleines Geſchäft war heute in Brauerei Eichbaum⸗Aktien zu 100,50 Pros. Von Prauereien waren noch begelrt? Bapiſche im letzten Lebensjahr ein offenes Brauerei⸗Aktien zu 142,50 Proz. und Mannheimer Aktienbrauerei (Maherhof) Aktien zu 156,50 Proz. Von Banken notirten: Spar⸗ und Creditbank Landau 130,50., Rhein. Creditbank 139,25., 139 Geld, Rhein. Hypothekenbank 190 bez.— Induſtriewerthe un⸗ verändert. 12 8 Frankfurter Eſfektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 21. Juli. Ueber den Tod des Papſtes iſt die Börſe in keinerlei Aufregung gerathen. An die trans⸗ atlantiſchen Kursſprünge hat ſie ſich gewöhnt bis zur völligen Ignorirung. So war heute die Stimmung ſehr feſt. Das Geſchäft nur in einzelnen Märkten belebt. Deutſche Renten billiger erhältlich; in 3 proz. ſollen Glattſtellungen ſchweben. Italiener nahezu unverändert. Bulgaren 19,75, ruhig aber feſt. Spanier hatten die mit dem neuen Miniſterium erreichte Höhe gut behaupten können. Rumänier in guter Haltung. Serben 75,60, matt. Türken feſt. Mexikaner finden geſteigerte Beachtung. Banken belebt und mehrfach höher. Montan auch heute vorwiegend; im Verkehr mit Kursbeſſerungen einſetzend, erhöhten ſich auf dieſem Niveau. Prinz Heinrich feſt. Schiff⸗ fahrtsaktien nachgebend. Schlußß⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 8 in NKurze Sicht 2½—3 Monate Reichsmark% Vor. Kurs Heut. Kurs] Vor. Kurs Heut.Kurs Amſterdam hfl. 100—168.92 168.92—— Belgien... Fr. 100 3— 80.983 30.975—— Italſen... Le. 1005—81.083 31.05— 5 London.. ſt. 13— 20.86 20.855— Madrid.. Pf. 1005——————— New⸗Mork Dll. 100—— 8 88 Paris.... Fr. 100—81.10 31.066 Schweiz.. Fr. 100 6½% 81.— 50.975—— Petersburg.⸗R. 100⁴[(½———— Trieſt. Kr. 100—-———— Wien.Kr. 1003¾85.075 35.125— do.... m. S.————— Staatspapiere. A. Deutſche. 20. 21. 97½ Dſch.Reichsanl] 102.35] 102.60 5 italien. Rente 103.20 103.25 %%„„„„04.50 102.6 4 Oeſterr. Goldr. 103.—103.— „„„„ af( 51.05 4if Oeſt. Silberr. 101.10 101.15 ½ Pr. Staats⸗Anl.] 102.15 102.10] 41/ Oeſt. Papierr.—.—101.25 3½%„„„ 102.10 102 20 4½ Portg. St.⸗Anl.] 49.30 49.60 333 75 91.300 91.10 3 dto. äuß.] 31— 31.— 31½ Bad. St.⸗Obl.fl] 99.90 99.90 4 Ruſſen von 1880 100.— 100.10 31%5 M. 100.70 109.65 Aruſſ. Staatsr. 1894 98.40—.— 31/½„„1900, 101.20 101.—4 ſpan. ausl. Rente 90.60 91.— 4 bad. St.⸗A 105.— 105.10 1 Türken Lit, D. 31.85 31.90 31½ Bayern,„101.05 101.— 4 Ungar. Goldrente 101 80 101.85 „„„ 91.50 91.45 5 Arg. innere Gold⸗ 4 bayer..⸗B.⸗A. 104.40 104.40 Anleihe 1887——.— 4 Heſſen 105.— 105.— 4 Egypter unifteirte 106.—.—.— 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 5 Mepikaner äuß.—.— 101 60 von 1896 89.85 89.75 3. inn. 27.10 27.35 Sachſen. 90.— 89.80 4½ Cbineſen 1898 92.45 92.35 4 Mh. St⸗A. 1899 102 30J 102 30 5 Bulgaren 90.70] 90.75 9 3 Verzinsl. Looſe. .Ausländiſche. 3 Oeſt. Ooofe v. 1860 158.— 185.50 3 90er Griechen 49.20 40.20 J 3 Türkiſche Looſe 130.201 130.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh.] 79.30] 79.30 Parkakt. Zweibr. Heidelb. Cementw. 104.56 106.— Eichbaum Mannh. Anilin⸗Aktien 450.— 450.— Seilinduſtrie Wolff Ch. Fbr. Griesheim 230 5034.80 Weltz z. S. Speyer Höchſter Farbwerk 376.50375.— Walzmühle Ludw. Vereinchem. Fabrik 249.80 249 50 Fahrradw. Klever Chem Werke Albert 201.— 200 50 Maſch. Arm. Klein Accumul.⸗F. Hagen 143.— 143.— Maſchinf. Gritzner Ace. Böſe, Berlin 30.— 30.60 Schnellprf. Frkthl. 157.50157.50 Allg. Elek.⸗Geſellſch 178.— 178.— Oelfabrik⸗Aktien 117.— Hellos„ 5—.——.— Gwllſp.Lampertsm.“—.— Schuckert 2 90.50] 91.20 Spin.Web.Hüttenh Lahmeyer 82.— 81 90 Zellſtoff Waldhof Allg..⸗G. Siemens 126 90 126.70 Cementf. Karlſtadtſ 86,50 Lederw. St. Ingbertſ 77— 77.—[Friedrichsh. Bergb.] 180.—130.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 226.75 225.40 J Oeſterr. Lit. B. 106— Marienburg.⸗Mlw.—.—[Gotthardbahn Pfälz. Maxbahn 142.80 Jura⸗Simplon Pfälz. Nordbahn 136.25 Schwejiz. Centralb.“—.— Slidd. Giſenb.⸗Geſ. 123.— Schweiz. Nordoſtb.“—.— Hamburger Packet 102.— Ver. Schwz. Bahnen—.— Nordd. Lloyd 98 70Ital. Mittelmeerb. Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 148.50 144.00]„Meridionalbahn 139.40 Oeſterr. Süd⸗Lomb.] 18.10 18 10 Northern prefer. „ Nordweftb.] 108.—108.— La Veloce—— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4ſ Frk. Hyv.⸗Pfdb.] 101.40 101.40 36% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 5 4% F. K. V. Pfdbr.05 101.—-—.—] Hy„.⸗Pfd. unk. 12 100.75 40%„„ 1910 102.— 3½ r. Pföbr.⸗Bk.⸗ 4% Pf. HypB. Pfdb. 101.60 Hyp.⸗Pfd. unk. 12 e 99.20 3½¼ Pr.Pfdbr.⸗Bk.⸗ 31½% Pr. Bod.⸗Cr. 96.50 Hyp.⸗ Pfd. e Kom.⸗ 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 102 40 Obl. unkündb. 12 31/ Pf..Pr.⸗O. 100.— 40% PrCtr. Pfd..90 4% Rh. Pf. Br. 1902 99 100.60 4%„ 4%„„„ 1907 102.60 unk. 09 3½„„„ 8alte 97.80„ Pldbr..0! 3„„„ 1904 98.50 unk. 10 3½ Rh..⸗B. C. 98.50„ Pfdbr..0g 30% Sttsgar. It. Eiſ. 71.75 unk. 12 3JPr. Pfbr..1905 96.75„Pfdb ⸗w.86 3¹„1908] 96.80 89 üt. 94 „„ 0108.„ Pfd. 93/6 4%„ 909 102.—„ Com.⸗Obl. „„.10 v. 0 I,unk 10 Rhein. Weſtf.„ Com.⸗Oul. .⸗C.-B. 1910 v. 87, unk.91 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗„Com.⸗Obl. Hyp.⸗Pfd. unk. 12 v. 96/06 1 166.— 108.— 128.50 129.500 129.50 1298— 105.— 193— 28430 143.— 186.25 128.— 102.— 99 8 100.75 101.50 99.75 99.20 96.50 102.40 99.90 100.80 102.60 97.80 98.50 98.50 71.70 96.60 96.80 102.— 102.— 96.10 100.60 101.20 100.60 101.20 108.— 103.— 103.20 400 103.20 4% 103.90 103.85 31 97.40 97.50 97.35 97.50 2** 31½ 4% 105.— 105.— 81/5 102.50 102.50 100.— 100.— 3 103.25 108.25 100.70 100.70 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbt 152 45 152.40] Oeſt. Länderbank Badiſche Bank 118.200 118.20„Kredit⸗Anſtalt 2 Berliner Bank 91.10 90.90 Pfälziſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. 154 25 154 60] Pfälz. Hyy.⸗Bank Darmſtädter Bank 137.10 136.90] Rhein. Kreditbanl Deutſche Bank 210.80 210.80] Rbein. Hyv.⸗B. M. Diskonto⸗Commd. 187.60 187.80] Schaaffh. Bankver. 129.— Deutſche Gen.⸗Bk. 100.50 100½50 Südd. Bank Mhm. 100.— Dresdener Bank 147 20 147.65] Wiener Bankver. 121.60 Frankf. Hyp.⸗Bank 201.70 201.70 D. Effekten⸗Zank 104.90 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 146.80 146.90] Bank Ottomane 118.100 118.10 Nationalbank 119 95119.50] Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 95 95.— Geſellſchaft 400.— 400.— Oeſterr⸗Una. Bant] 114.50 114. 1038.— 209 30 107.20 191.80 189 8 190.— 129.75 100.— 121.40 104.90 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 77—178 80J Weſterr. Alkali⸗.J215—alc 9 Buderus 110.7011115“ Oberſchl. Giſenakt 99.— Concordia 302.—302.— Ver. Königs⸗Laurg217.80ʃ215 Gelſenkirchner 186.— 182.40 Deutſch. Luxemb. V. 91.— 92,1 Harpener 182.70 182,0 Privat⸗Diskont 3/ Prozent. Fraukfurt a.., 21. Juli. Kreditaktien 209.20, Staats⸗ bahn 147—, Lombarden 18 40, Egypter—.—, 4% ung Goldrenle 101.80, Gotthardbahn 192.—, Disconto⸗Commandit 187 90, 220.—, Gelſenkirchen 186.30, Darmſtädter 137.—, Handelsgeſellſchaft 154 50, Dresdener Bank 147.70. Deutſche Bank 210.80, Bochumer 179.10 Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 209 10, Staatsbahn 144.—, Lombarden 18 10, Disconto⸗Commandit 187.70. Berliner Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers) *. Berlin, 21. Juli. doch nicht ganz einheitlich. geſtrigen Schlußkurſen ein. theile ſchwächer, während Die Börſe war zu Beginn ziemlich feſt, Der Bankenmarkt ſetzte etwas über den Dagegen waxen Kohlenaktien und Bruch⸗ Chineſen etwas niedriger Das Geſchäft im Eiſenbahnmarkt war auch nicht einheitlich, feſter nur Prinz Heinrichbahn. Ueberhaupt wirkte neuerlich die unruhige Haltung der Newhorker Börſe lähmend auf die allgemeine Unter⸗ nehmungsluſt der Spekulation. Im ſpäteren Verlaufe zeigte ſich in keinem Umſatzgebiete irgend eine Aenderung. Nur Kohlenaktien zogen theilweiſe etwas an. Schifffahrtsaktien trä Bei Uebergang in die zweite Vörſenſtunde allenthalben geſchäf nur Montan⸗ werthe abbröckelnd. Ultimogeld noch nicht recht entwickelt, ca. 37% 00 In 3. Börſenſtunde Banken behauptet. Montanwerthe abgeſchwächt, im Zuſammenhang damit Induſtriewerthe des Kaſſamarkts zuerſt ſchwächer unter Realiſirungsdruck. Arenberg 9 Proz. erholt, Berlin, 21. Juli. Schlußcourſe. Ruſſennoten 216.10 216.05 Leipziger Bank.60 0ʃ.50 Ruſſ. Anl. 1902———.— Berg⸗Märk. Bank 156.60 156,50 3½D% Reichsanl. 102.50 102.30 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—— 3 9% Reichsanleihe 91.10 91.— D. Grundſchuld⸗B—.—— 3½ Bd.!.⸗Obl. 00—.——.— Dynamit Truſt—.——.— 4 Bad. St.⸗A. 105.—.—Bochumer 177.700 178.20 3½% Bayern 101.10 101.0 Confolidalion 391.— 389.50 8pr. ſächſ. Rente 89.90 89.90 Dortmunder Unſon 81.50 82.40 4 Heſſen—.——.— Geſlſenkirchener 186.20 186.50 3 Heſſen 89.70 89.70 Harpener 183.— 181 90 Italtener 103.20—.—Hibernig 181.40181.80 1860er Kooſe 155.50 155.40 Lauragitte 218.50 218.90 Lübeck⸗Büchener———.—][Wurm⸗Revier 134.75 184.5 Marienburger—.——.— Pßönir 182.10 130%10 Oſtpr. Südbahn—.——.— Schalk, G. u. H⸗P. 412.— 409.50 Staatsbahn⸗Aktien 143.J0 143.70 Elekt. Licht u. Kraft 102.80 102.60 Lombarden 18.— 17.80 Weſterr Alkaliw. 215.— 214.50 Canada Pacifte. Sh 120.— 118.80 Aſchersleben Al. W. 157.— 150.70 Heidelb. Str.&..“—.——.— Steinz. Friedrichsf. 262.— 264.— Kreditaktien 208.70 209.10 Hanſa Dampfſchiff(——— Berl. Handels⸗Geſ. 154.50 154.70 Wollkämmerei⸗Ak. 144.— 152.50 Darmſtädter Bank 186.60 136.70 4 Pfbr. Rh. W. BCr. 10.80 10.80 Deutſche Bankak. 210 80 209.70 Mannh.⸗Rh. Tr. 67.— 67.— Dise. Comm. Aktten 187.40 187.70 Kannengfeßer 119.25 119.9 Dreddener Bank 147.60J 147.50 Hörden Bergw. 120.— 121.50 Privat⸗Diskont 3¼%, W. Berlin, 21. Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Aktſen 209.-209.— Lombarden 18.— 18.— Staatsbahn 144.— 148.70] Diskonto⸗Comm. 187.900186.80 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 21. Julf.(Tel.) Produktenbörſe. Die auf den günſtigen Fortgang der Weizenernte merklich ermäßigten amerilg⸗ niſchen Preiſe verfehlten nicht, den hieſigen Getreidemarkt ebenfalls ungünſtig zu beeinfluſſen, doch blieb der Preisrückgang für Rog gen und Weizen relativ mäßig. Hafer in laufender Sicht be⸗ hauptet. Mais auf ſtarke Zufuhren gedrückt, Rüböl gut be⸗ hauptet, Spiriius ruhig. Wetter: ſchön. Berlin, 21. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörſe⸗ Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 20. 21., b 168.75 169.25 r 161.75 160.75 ee, 161.75 160,75 Roggen per Juli„„ 131.— 132. per Septbrr. 132.25 132.— 132.75 132.50 Gaee i 128.50 129.— Nr Sll. 128.— 127.75 MMWG0o( 12175 119.50 e Srrr 115.50 115. 47.— 47.— 47.10 47.10 ——.— Spiritus Jer loos 20=21 20-21 Wi 19.10 19.10 Röggenmm 8—.——.— Diober—.——.— Kaffee. Hamburg, 21. Juli. Schlußkurſe. Kaffee good apera Santos per Sept. 245/, per Dez. 25½. 5 Schifffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafenverkehr vom 20 Jult. Hafenbezirk(. Schiffer ey. Kav. Schiff Kommt von Ladung p. 100 kg Senftleber Irt Kath. Rotterdam Stllekgut 47¹5 Elter Induſtrie 22 Khöln* 2000 MWehner Rhederel 22 Antwerpen Saat 6967 Pies Gutenfelz Rotterdam Stückg. Getr. 9109 Dries Straßburg 10 15 75 20669 Nörſch 25 14 Ruhrort Stckg., Kohl. 6500 Klöchner Rubrort 31 Antwerpen Stückg Getr. 8619 Hörnemann Kath. Anna Ruhrort Kohlen 11000 Mientjes Nederland Rotterdam Stg. u. Getr. 104¹ Heyntjens Conftance Antwerpen Weizen 6764 Schlitz Mannheim 5 Rotterdam Stückgut 3255 Hafenbezirk IV. Looſen Vereinigung 2 Rotterdam Getr Stückg. 4183 Dah len Marig 15 Getreide 4450 Koch Karolina Wimpffen Kochſalz 608 Hafenbezirk VII. 5 Nalk Jutuna Straßbur lsere Fäſſer 1500 Shhren Schürmann S. 5 Net ten 8000 Prieſter Viktor Gmanuel 7 75 40⁵⁰ Verantwortlich für Politik: J..: Ernſt Müller, für Lokales und Provinzielles: J..: Karl Apfel. für Feuilleton, Kunſt und Volkswirthſchaft: Georg Chriſtmann, für den Inſeratentheil: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei m. b..: i..: Eruſt Müller. Laurg d eerr enerner re — 33 r 6 — ————————— 1 — *7 1 215.T 99,.50 V. Stagts⸗ Idrente Laurg lſchaft 79. 10, bärden r 8. 5 h feſt, er den Bruch⸗ Dort⸗ wäche, driger, feſter ruhige Unter⸗ ſich in, taltſen rgang ontan⸗ 78.0% wächt, zuerſt .50 156.50 178.20 389.50 82.40 186.50 181 90 181.30 218.90 134.5 130.0 409.%50 102.60 214.50 150.70 264.— 152.50 10.0 67.— 119.50 2150 18.— 86.60 8 auf erika⸗ nfalls gen t be⸗ t be⸗ vſe) 25 75 75 25 50 75 50 — nn⸗ Vonperſiag, Freitag und Sonn⸗ 905 verbunden und daher ver⸗ ſeld, Hüttenfeld⸗ d 0 Abonnement 30 Pfennig monatlich. Teägelfohn 10 Pfeunig. Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ auſſchlag M..88 pro Qnarktal. Poſtliſte No, 4927 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ 5 Die Reklame⸗Zeile. 60 Expedition: Nr. 218. Nr. 1a7. Aetgnninahung. ür die Zeit vom 19. Juli bis 1 15,7 Aſiguſt ds. Js. iſt Re⸗ fereudär Eungen Hufſchmid zum Dlenſtverſbeſer des Nötariats Mannheim VIII mit den Be⸗ ſugniſſen eines Notars beſtellt. Rarisruhe, den 6. Juli 1908. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts: In Veetretung: Hübſch. 1508 Bekanntmachung. Nr. 85489 J. Dey Stadtrath Malinheim beabſichtigt, eine Ver⸗ biſidungsſtraße zwiſchen dem Iuzenderg und dem Bahnhof Wäfdhof herzuſtellen, welche an der Krenzung der Luzenberg⸗ u. Mledſtraße deginnen, zwiſchen der Spiegelmauufaktur u. der Eiſen⸗ bahnlinie Mannheim⸗Neckarvor⸗ ſladt⸗Waldhof dürchführen und 0 die bereits ausgebgute Lange⸗ ſirgze beim Bahühof Waldhof einmünden ſoll. 1809 Wir bringen dies zur öffent⸗ lſchen Kennkniß mit der Auffor⸗ derung, etwaige Einwendungen bei dein Bezirksamte oder dem Stadirgthe hier binnen 14 Tagen poſn Ablauf des Tages an vor⸗ zübpingen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Aſntsverkündigungsblatt aus⸗ gegeben wurde, widrigenfalls alle hicht auf pripatrechtlichen Titeln tühenden Einwendungen als velſäumt gelten. Die Beſchreihungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ ſriſ auf den Kanzleien des Be⸗ ſrksamts und des Stadtraths gler zur Einſicht offen. Mäunheim, den 21. Juli 1908. Großh. Bezirksamt: Levinger, Bekauntmachung. Abhaltung von Schießübungen betr. Nr. 88452 Ul. Das 2. Badiſche Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wil⸗ helin I. Nr. 110 hält am Sonn⸗ ſbelnd, den 25., Montag, den 27. und Dienſigg, den 28. Julf, ſo⸗ wie Donnerſtag, den 36., Frei⸗ igg, den 31. Juli und Soan⸗ gbend, den 1, Auguſt in dem Ge⸗ Ude zwiſchen Hemnsbach und der Peſchnitz Schießübungen mit ſcharfen Patroueſt ab, Gefährdet iſt das Gelände in e dch. Hlittenfeſd⸗Lorſch⸗Bahühof Hep⸗ PenbeiſſeBahnhof Hemsbach. „Das Betreten dieſes Geläudes iſt am Sofnabend(25.) und 5 bis 6½ Uhr Nachſiſtittags, am gbend(1) pon 7 Uhr Morgens big 1 Uhr Mittags mit Lebens⸗ bten. Den Weiſungen der auf⸗ eſtellten Poſten iſt unbedingt galge i leiſten. de Straßen Hemsbach⸗Hütten⸗ Lorſch⸗ 5 peltheim de m⸗Hems⸗ bürfen hetreten werden. „Di Bürgermeiſterämter und eebend des Landbezirks habeſf Vorſtehendes in ihren Ge⸗ meinden orlsüblich bekannt zu machen und den Vollzug anher Wae 1810 Maufhelm, den 16. Juli 1908. Broſßih. Bezirksamt: Polizeidirektion. Enpelsheimer. Sekanntmachung. Den Marktplatz jen⸗ ſeits des Neckars betr. Ni. 8055111. Mit Zuſtimmung des Stabtraths und nach er⸗ ſolgter Bollziehbarkeltserkläruſtg Großh. Heren end erhält die Stigßenpolizei⸗Ord⸗ nung für die Sfadt Mannheſm (Ottspolizeilſche Vorſchrift vom 4, Mai 1890) folgenden Zuſatz: 9 101 Marktplatz jenſeits des Neckars. Das Fußballſpiel auf dem Marktplatz jenſeits des Neckars i perboten. 97485 Maunßeim, 1. Juli 1903. Großh, Bezirksamt: Polizeidirektion. gez. Eppelsheimer, Beſchluß. Nr. 280gef. Vorſtehendes wird hierſnit zur öffentüchen Keuntniß gebrgcht. Manmbeim, 15. Juli 190s. Der aheeiner Markin. 8 Häling. iige unfere Berbands⸗ molkereſen find in der Lage, beſſe Centrifugen⸗Süßrahm⸗ Jaſfelbutter abzugeden. Reflectanten erhalten nähere Ausfunft durch Laud.⸗ ſpektor Huber in Offen⸗ urg, 5 14242 Prima Doppelten Mittagstisch 60 Pf, im Abonnement, ene Nebenzimmer Arzügliches Sinnerbier. ee ſepargtes Zimmer zum Abhalfen von kleinen Hochzeiten bei wätge Preiſen, Aepſteh san Loos, 1838 ee4 Konkursuerfahren. No. 1112, In dem Konkurs⸗ verſahren übes das Vermögen des Schloſſermeiſters Ludwig Stein in Mannheim iſt Ter⸗ min zur Abnahme der Schluß⸗ anng des Befinale beſtimmt au Donnerſtag, 30. Juli 1903, Vormiftags 10 uhr vor dem Großh. Amtsgerichte Ahth. V. II. Stock, Zimmer No. 8. Maunheim, den 17. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Großherzogl. Amtsgerichts: Mohr. 1806 Genoſſenſchaftsregiſter. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Bd. 1,.⸗Z. 4, lrin Maun heimer Gewerbebank eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränfter Haftpflicht in Mannheim wurde heute eingetragen: 1805 Das Auſſichtsrathsmitglied Heinrich Kern,Kaufmann, Maänn⸗ heim wurde für die Zeit bis 1. April 1904 als ſtellpertreten⸗ des Vorſtandsmitglied beſtellt. Mannheim, 18. Juli 1908. Gr, Amtsgericht I. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter, Abth. B, Baſid IV,.⸗Z. 49, würde heute eingetragen: 1807 Firma Corell& Kohl, Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung Mannheim Geſchäftsführer find: Valentin Corell, Kaufmann, Mannheim, Peter Kohl, Kaufmann, Mann⸗ heim⸗Neckgray. Der Ne iſt am 28. Mai 1908 feczge lt. „Jeder der belden Geſchäfts⸗ führer iſt für ſich allein berechtigt, die Geſellſchaft zu vertreten und die Firma zu zeſchnen. Die Geſellſchaft iſt guf die Daſler von zehn Geſchäftsjahren, glſo bis Ende 1912 feſt geſchloſſen. Wird aber nicht ſpäkeſtens am 1. Juli lois voſt einem der Geſellſchafter ſolche gufgekündigt, ſo läuft ſie in gleicher Weiſe auf fünf Jahre weiker und ſofort. Gegenſtand des Unternehmens iſt Fäbrikation von Maſchinen und techniſchen Artſkeln, Handel mit ſolchen und verwandten Gegenſtänden. Die Geſellſchaft iſt berechtigt zu den angegebenen Zwecken, Imſmobilien, Anlagen, Patent und andere Rechte zu ermerben und zu verwerthen Das Stammfapital beträgt 20,000 Mark, Bekanntmacgungen erfolgenim Deutſchen Ne ge Maunheim, den 20. Juli 1908. Gr. Amtsgericht J. Aheinſchiſffahrk. Nachſtehende Bekanntmachung der Großh. Rheinbauinſpektion Offenburg vom 17. ds. Mis., betreffend Ponfoniexrübungen am Rheiſi aſn 27. ds. Mis., bringen wir zur Keuntniß der Schiſſ⸗ fahrttreibenden. 1804 Mannheim, den 20. Juli 1908. Großh. Rheinbauinſpektion. Kupferſchmid. gekannlmachung für die Aheiuſchifffahrt. Die in der diesſeitigen Be⸗ kauntmachung vom 11. ds, Mis. unter Ziffer 8 aufgeführte Ueber⸗ brückunng des Rheiſes bei Auen⸗ heim am 27, Juli ds. Js. durch das Pionierbataillon Nl. 14. in KeblkommtnichtzurAusführung. Offenburg, den 17. Jull 19085. Broßh, Rheinbauinſpektion. Heſfenkliche Nerſteigerung. Dounerſtag, 23. Juli er. und die e Tage, ſeweils 9½ uhr Vormitiggs eginnend, werde ich 119 Auf⸗ trage des Konkursverwalters, die zur Konkurspiaſſe der Firma Meudt K Fiſcher hier, G 7, 17, gehörigen 8447 rogeriewasren an Ort und Stelle gegen Baar⸗ dane öffentlich verſteigern. Mannheiſm, den 20. Juli 1908. Nopper, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung. T 6, 1 T 6, I. Im Auftrage verſteigeie ich Mittwoch, den 2. ds. M Nachmittags 2 Uhr anfangend, Litera 1 6, 1 gegen Baarzahlung folgende Gegen⸗ ſtände als; Bilder, Spiegel Küchengeſchirr, 1Lüſtre, 1 Kleiderſtänder, 1 Bade⸗ ofen, 2 goldene Damenuhren, 1 Nade r, 2 goldeue Ringe, 2 inderbettſtelleſi, verſch. Betfladen mit Roſt und Matratzen, Bettung, 1 Caugpee, 1 Chaiſelongue, 1 Kleiderſchrank, 1 Spiegelſchrank, Schühſchränkchen, 1 Trumegu, 1zweffitziges Pult, Tiſche, Stühle, und ſonſt Verſchiedenes. 848 „Hilb, Auetiongtor, G 7, 88. Offerire friſche⸗ 844 Naturhutter à 80 Pfg. per Pfund ab bier. J. G. Schäffer, Würzburg. enN werden billig geflochten. Hlühle D 6, 2, 3. St. 364b t8., Dienſtag, 21. Juli 1903. U5. 3 ahrgang. Oeffentliche Zuſtellung einer Klage. Nr. 1020. Der Bankier Meyer Cohu in Berlin, unter den Linden, Prozeßbevollmächtigter: Rechts⸗ annwalt Dr. Deutſch in Maun⸗ heim, klagt gegen die Ehefrau des pinereibeſitzers Eduard Heßling Luiſe geb. Scmidt, zur Zeit in Amerikg ohne be⸗ kaunten Wohnort, auf Grund des hypothekariſch geſicherten Darxlehens pon 4000 Mark auf Zahlung der%igen Zinſen Dom 1. April 1902 bis 1. Juſi 1908 mit 200 Marf. Der Kläger ladet dle Beklagte ur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor das Gr, Amts⸗ Poag zu Maunheim, Abth. V,auf onnerſtag, 8. Oktober 1003, Bormittags 9 uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtelluſſg wird dieſer Auszug der Klage bekaunt gemacht. Mautheim, 15, Juli 1908. ohr, Gerichtsſchreiber des Großh. Allitsgerichts. 1764 Kanalarbeit. Zur Herſtellung von 380 lfd. Mkr. Rohrkanälen für Stein⸗ isſebn von 20 bis 35 em l. W. in der Garlen⸗ u. 1. Quer⸗ ſtraße in Seckenheim vergeben wir namens der Gemeinde Seckenheim im Angebolsver⸗ fahren die Ausführung der Grab⸗ und Maurerarbeiten für Her⸗ ſlellung der Rohrgräben ſult Ver⸗ legen und Dichten der Röhren, die Herſtellung von 4 Stück Re⸗ piſtousſchachten und das Ver⸗ ſetzen bon 17 Stück Straßen⸗ accane Die bezüglichen lngebote ſind ſchpiftlſch, ver⸗ ſchloſſen und mit der Aüfſchriſt „aualgrbeit“ verſehen, längſtens bis Dienſtag, den 18. Aüguſt I. Is, Vormittags 9 Uhr auf dem Rathhaus in Secken⸗ helm portofrei einzureſchen. Die Pläne und Bedingungen liegen Unter deſſen auf unſerem Büreau zur Einſicht guf, woſelbſt auch die Formulare für die Angebote abgegeben werden, 14503 Heldelberg, den 18. Juli 1908 Großh. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion. Armenaratstelle. „Die Stelle eines Armenarztes für den 7. Arztbezirk(Theil der a e 11. öſtliche Städtekweiterung) mil einem von 500 Mark iſt auf 1. Oktober zu beſetzen. Bewerbungen wollen unter Anſchluß der Approbations⸗ Urkunde und von Zeugniſſen von ſolchen Aerzten bis zum 15. Sep⸗ tember anher eingereicht werden, welche im 1 ſelhſt oder in deſſen unmittelbarer Nähe wohn⸗ haft ſind. 29500/432 Jn Bureau der Armenko⸗ miſſtion(R 1, 14, III, Zimmer Nr,. 2) wird über Lage u. Größe des obigen Armeſtarztbezirſs nähere Aliskunft ertheilt. Mannheim, 3, Juli 1908. Armenkommiſſion: v. Hollander. Gägele. Pe Fürlleine Inſerate von außwärts bitten wir uns die Gebühren gleich bei der Beſtellung mit einzuſenden, um Verzögerung in der Auf⸗ nahme durch die Korreſpon⸗ denz zꝛe. zu vermeiden. Da Beträge bis 5 Mark für 10 Pf. mittelſt Poſtanweiſung geſandt werden können, ſo iien wir, der Sicherheit wegen ſich der Poſtanweiſung bedienen zu wollen. kann man ſich leicht ſelpſt be⸗ rechnen, wenn man 23 bis 25 geſchriebene Buchſtaben auf eine Druckzeile rechnet. Falls ein Satz oder ein Wort be⸗ ſonders hervorgehoben werden ſoll, rechne man 1 Zeile mehr. Der Preis für eine Druckzeile iſt 25 Pfg. Wenn Offerten⸗ Zuſendung gewünſcht wird, iſt das Porto hierfür mit bei⸗ zufügen. Erpedition des „General⸗Anzeiger“ der Stadt Maunheim und Amgebung (Maunheimer Jourual) Kaeiner Fon-Terrier (Mäunchen), mit Narbe an der lnken Seite. 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