af Drr-Terar — — — — — 21 Abonnement: Tügliche Ausgabe: 90 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfennig monatlich, inz Haus od. durch die Poſt 25 Pf. GBadiſche Volkszeitung.) E 6, 2. eim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Gtleſenſte und verbreiteiſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. (Maunheimer Volksblatt⸗) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. Telephon: Oirektion und Druckerei: Nr. 341 E 6, 2. 1 Schluß der Juſferaten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr.„ Redaktion: Nr. 377 e Solonel⸗Zeile.. 20 Pfg. 8„ Expedition: Nr. 218 —.Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet..„Flliale: Nr. 815 Ar. 548. Donnerſtag, 30. Juli 1905.(Abendblatt.) Sur Abänderung des ſächſiſchen Landtag⸗ Wahlrechts. Die Mitglieder des nationalliberalen Landesvorſtandes und der Landtagsfraktion Sachſens haben beſchloſſen: es empfehle ſich nicht, daß Mitglieder der nationalliberalen Partei, vor Allem ſolche, welche Mitglieder des Landtages ſeien, der etwa an ſte ergehenden Einladung der Regierung für den zu Ende Auguſt oder September in Ausſicht genommenen Beirath behufs Berathung einer Aenderung des Landtagswahlrechts, Folge leiſten. Dieſer Beſchluß hat dem ſächſiſchen nationalliberalen Landesvorſtand heftige Angriffe zugezogen. Man will in dieſem Beſchluß den Ernſt des Willens zu einer wirklich durch⸗ greifenden Reform des Landtagswahlrechts vermiſſen. Obwohl die Reſolution des Landesvorſtandes ſich auffällig kühl zu dieſer Frage ausſpricht, meint dagegen die Nat.⸗Lib. Korreſp., ver⸗ mögen wir nicht zu glauben, daß die ſächſiſche nationalliberale Paxteileitung ſich der unbedingten Nothwendigkeit dieſer Reform verſchließt; ſie würde ſich durch ihre zögernde oder zweideutige Haltung in einen unüberbrückbaren Widerſpruch mit den eigenen Parteigenoſſen im Lande ſetzen. Die Sprache und die Forder⸗ ungen aller nationalliberalen Blätter Sachſens, als am 14. Juli die ſächſiſche Regierung ihre Abſicht auf Aenderung des Landtagswahlrechts kundgab, läßt darüber keinen Zweifel auf⸗ kommen. Gleichzeitig ſtieß aber die Einſetzung des Beirathes, zan der namentlich auf dieſem Gebiete(des Wahlrechts) be⸗ ſonders erfahrene Mitglieder beider Ständekammern theilnehmen ſollten“, von vornherein auf Mißtrauen. Man glaubte voraus⸗ ſehen zu müſſen, daß jener Beirath vorwiegend aus reaktionären Elementen zuſammengeſetzt werden daß das Odium einer aus dieſem Beirath hervorgehenden wiederum mangelhaften Geſetzes⸗ vorlage auch auf die etwa an dieſem Beirath theilnehmenden Nationalliberalen fallen würde. Unter dieſer Vorausſetzung ſchrieben wir damals: „Große Hoffnungen wird man auf dieſe Kommiſſion ſchwerlich ſetzen können, und die Mitglieder der nationalliberalen Partei Sach⸗ ſens thun gut, ſehr reiflich zu überlegen, ob ſie für die Mitarbeit in dieſer Kommiſſion die Hand bieten können. Jedenfalls muß aber jeder Gedanke eines Kartells mit den Konſervativen weit fortge⸗ wieſen werden. Dieſer Gedanke ſcheint ſich auch in der national⸗ lüiberalen Preſſe Sachſens bereits Bahn gebrochen zu haben.“ Die Anſicht, daß jener Beirath zumeiſt aus reaktionären Elementen zuſammengeſetzt ſein würde, theilte auch die„National⸗ Stg.“; ſie ſchrieb:„Wenn die(ſächſiſche) Regierung wirklich das Unrecht von 1896 in befriedigender Weiſe wieder beſeitigen will, wird ſie gut daran thun, ihr Ohr den für den„Beirath“ in Ausſicht genommenen„beſonders erfahrenen Mitgliedern beider Ständekammern“ möglichſt zu verſchließen. Denn mit den Reaktionären der ſächſiſchen Kammern iſt eine Reform, die das Uebel wirklich beſeitigt, niemals herbeizuführen.“ Auch dieſe Auslaſſung geht von der leider nur zu gerechtfertigten An⸗ nahme aus, daß für jenen„Beirath“ ausſchließlich reaktionäre Elemente berufen würden. Unter dieſem Geſichtspunkt löſt ſich die Theilnahme oder Nicht⸗Theilnahme der Nationalliberalen an dieſer Kommiſſion in eine Frage der Taktik auf. Eine von vornherein ablehnende Haltung einzunehmen und ſich nach dieſer Richtung abſolut zu binden, ſcheint allerdings übereilt. Ebenſo als der Willensmeinung wohl der geſammten nationalliberalen Partei wenig entſprechend muß die redaktionelle Faſſung des Ber ſchluſſes des Landesvorſtandes betrachtet werden, die den unleug⸗ baren Entſchluß auf ganze Arbeit in der Wahlrechtsfrage nicht deutlich erkennen läßt. Wir wiederholen heute, was wir damals in einer Schlußbetrachtung über die ſächſiſche Landtagswahl⸗ rechtsfrage ſchrieben:„Es gilt jetzt für die nationalltberale Partei Sachſens, alle Kräfte um ſich zu ſammeln und neu zu organiſiren, um die alten Fehler mit Entſchloſſenheit und ſogar, wie das nationalliberale„Leipziger Tageblatt“ fordert, gegebenen Falles mit Rückſichtsloſigkeit wieder gut zu machen.“ Vergeſſen ſcheint übrigens ſelbſt von Seiten der national⸗ liberalen Blätter Sachſens, daß der Landesvorſtand bereits am 29. Dezember in einer programmatiſchen Reſolution die Aen⸗ derung des ſächſiſchen Landtagswahlrechts gefordert hatte und daß ſomit von den bürgerlichen Parteien Sachſens die National⸗ liberalen die Erſten waren, die auf Beſeitigung des Geſetzes vom Jahre 1896 drangen! Poliſische Uebersſcht. »»Mannheim, 30. Juli 1903. Die Wahl in Deſſau. Ueber eine gemeinſame liberale Kandidatur im Wahlkreiſe Deſſau ſcheint eine Einigung leider nicht erzielt werden zu können, da die Freiſinnige Vereinigung, der ſich der dahingeſchiedene Abg. Röſicke erſt im Dezember vorigen Jahres angeſchloſſen hat, die Kandidatur des Freiſinnigen Art'l durchdrücken will. Auf den Ton der Angriffe einzugehen, welche die Nennung einer Kandi⸗ datur Büſing uns eingetragen hat, bemerkt die Nat.⸗Lib. Korreſp. dazu noch, verſagen wir uns, um die Gegenſätze der liberalen Gruppen unter einander nicht zu verſchärfen und um nicht die Wege zu einem ſchließlichen Zuſammengehen aller Liberalen zu verbarrikadiren. Andernfalls läuft der Wahlkreis Gefahr, den Sozialdemokraten ausgeliefert zu werden. Wenn ein ſozialdemokratiſches Blatt jetzt meldet, die Kandidatur Büfing ſei in Ausſicht geſtellt, nur um nachher Dr. Haſſe für Büſing zu ſubſitufren, ſo hat ſich das ſozialdemokratiſche Blatt einen grimmigen Bären aufbinden laſſn. 13 Zur Rede Vollmars ſchreibt die„Tgl. Roſch.“ kühl und verſtändig: Auch der grund⸗ ſätzliche Gegner der Sozialdemokratie wird ſich bei Lektüre dieſer Rede nicht eines gewiſſen, wir möchten ſagen, äſthetiſchen Wohl⸗ verſchiedene Weltanſchauung; aber mit wieviel bon sens, wie⸗ viel ruhiger Klarheit und überlegener Ironie wird ſie vorge⸗ tragen! Und dann hat man von der erſten bis zur letzten Zeile doch immer die Empfindung, einen vornehmen Mann reden zu hören. Einen Gentleman, der das Recht der freien Meinungs⸗ äußerung, das er für ſich ſelbſt verlangt, auch ohne Weiteres anderen zubilligt, und einen Menſchen von guter Erziehung, der auch den Gegner geduldig anhört und ihm nicht gleich mit „ſchnoddrigen“ Redensarten über den Mund fährt. Die Herren Bebel und Singer, die bei ausgeſprochen kapitaliſtiſchen und bourgeviſen Lebensgewohnheiten in Wort und Schrift gern die „aufgeregten Ballonmützen“ ſpielen, werden die Lektion, die ihnen Herr v. Vollmar in heiterer Gelaſſenheit vor der breiteſten Oeffentlichkeit ertheilte, vermuthlich nicht ſobald verwinden. Aber daneben hat die Vollmarſche Rede doch auch noch ei⸗ Erwägungen ſeitens der Kolonial⸗Verwaltung geweſen iſt. Auf übernommen, gefallens enthalten können. Gewiß— da iſt eine fundamental politiſche Seite und hier werden die Beurtheiler vermuthlich ſtark auseinander gehen. Herr v. Vollmar giebt ohne weiteres zu, was Singer in dröhnendem Poltern bislang immer be⸗ ſtritten hatte: wenn die Sozialdemokratie ernſtlich Anſpruch auf das Präſidium erhebt, muß ſie ſich auch ſelbſtverſtändlich den geſellſchaftlichen Verpflichtungen unterziehen, die auf dem Präſidium ruhen. Und er geſteht ferner: Der„bloße Gedanke ſchon des Präſidiums hat etwas Werthvolles für die Sozial⸗ demokratie.“ Dieſes offene Geſtändniß wird es den bürger⸗ lichen Politikern nicht gerade erleichtern, in der Frage Stellung zu nehmen. Nicht mit ein paar ungeklärten Schlagworten werden ſie über das Problem hinweghuſchen können; ſie werden vielmehr in vollſter Unbefangenheit abzuwägen haben, welche Gefahr die größere iſt, der Geruch des Märtyrerthums, we man ſie von dem Anrecht auf das Präſidium ausſchließt oder, mit Vollmar zu reden, das„Werthvolle“, wenn man ſie zum kuruliſchen Seſſel zuläßt. Aber— wie wir ſchon früher ſagten — vorläufig ſind das für die bürgerlichen Parteien eurae posteriores. Zunächſt ſoll die Sozialdemokratie doch erſt ein⸗ mal unter ſich ſelbſt einig werden, und das ſcheint uns— auch Vollmars Münchener Anſprache beweiſt das— vorerſt nicht ſo leicht zu ſein.„„ Invalidenrente in den Schutzgebieten. Wir erwähnten kürzlich eine Entſcheidung des Schieds⸗ gerichts für Arbeiterverſicherung in Hamburg, in welcher erkannt iſt, daß das Recht auf Bezug der Invalidenrente während des Aufenthaltes in unſeren Schutzgebieten zu ruhen habe. In einzelnen Blättern wurde an dieſes Erkenntniß die Bemerkung geknüpft, daß vielleicht eine Abänderung der beſtehenden Be⸗ ſtimmungen zu erwägen wäre. Hierzu erfahren wir, daß die Möglichkeit einer derartigen Geſetzesauslegung, wie ſie dem erwähnten Schiedsgerichtsurtheil zu Grunde liegt, bereits vor längerer Zeit wegen der bei dem Eiſenbahn⸗ und Hafenbau in Deutſch⸗Südweſtafrika beſchäftigten Arbeiter Gegenſtand von Grund dieſer Erwägungen hat die Kolonfalberwaltung im Ein⸗ verſtändniß mit der Reichs⸗Finanzverwaltung die Verpflichtung jenen Arbeitern, ſoweit ſie in Deutſchland in einem verſicherungspflichtigen Arbeitsverhältniß geſtanden haben, aus ihren Mitteln den Ausfall zu erſetzen, welcher an der Invalidenrente in Folge des Nichtverſichertſeins während der Thätigkeit im Schutzgebiet entſteht. Den in Rede ſtehenden Arbeitern erwächſt daher hinſichtlich ihrer ſpäteren Verſorgung eine Benachtheiligung aus ihrem Eintritt in den Kolonialdienſt auch bei der gegenwärtigen Rechtslage nicht. beutsches Reieh. B. C. Ettlingen, 29. Juli.(zu den Landtags⸗ wahlen.) Wenn man einer Stimme im„Bad. Landsm.“ Glauben ſchenken darf, ſo ſcheint Geiſtl. Rath Wacker auf eine Landtagskandidatur verzichten zu wollen. Es heißt da:„Da, wie beſtimmt verlautet, unſer bisheriger, hochverdienter Ver⸗ treter, Herr Geiſtl. Rath Wacker, nicht mehr kandidieren will, ſo muß eine andere Perfönlichleit geſucht werden.“ Aehnlichen Behauptungen konnte man übrigens ſchon vor einiger Zeit da nd dort begegnen. Beiträge zur Frauenfrage. Die Bilbungsmöglichkeiten für Mädchen in Mannheim. .B. Mannheim ſteht wohl an der Spitze aller deutſchen Städte in der Vielſeitigkeit der Bildungsmöglichkeiten, die es ſeinen Töch⸗ tern geſchaffen hat. Neben einer gut geleiteten Töchterſchule, die ganz auf der gleichen Höhe ſteht wie die gleichartigen badiſchen Anſtalten, hat es— an dieſelbe angegliedert— eine Oberre alſchule für Mädchen. Mit dem beginnenden Schuljahr treten ſechs Mädchen in das Nealgymnaſium ein, und jene Mädchen, die gemein⸗ ſam mit den Knaben das Gymnaſium beſuchen, ſchreiten rüſtig voran, meiſt zu den Beſten ihrer Klaſſe zählend. Es iſt erfreulich, daß die Erfolge, welche die Mädchen erringen, zu beweiſen ſcheinen, daß es wohlangebracht war, ihnen dieſe ver⸗ ſchiedenartigen Bildungsmöglichkeiten zu gewähren. Die Jahres⸗ berichte des Gymnaſiums und der an die Töchterſchule angegliederten Realklaſſen berichten beide, daß die Erfahrungen, die man mit den Mädchen gemacht hat, nur günſtige waren. Deſſen dürfen wir uns freuen, denn es galt, manches Vorurtheil zu überwinden, ehe die Möglichkeit derartiger Ausbildung geſchaffen wurde. Auch andere Erfolge ſtudierender Frauen ſind in Mannheim zu verzeichnen: Eine hieſige Volksſchullehrerin hat am Karlsruher Realgimnaſium ihre Reifeprüfung mit der Note I beſtanden, obwohl ſie unter ſchwierigen Verhältniſſen ſich vorbereitet hatte. Bei der hieſigen Oberrealſchule hatten ſich 15 Extraner zum Abiturium ge⸗ meldet, unter ihnen eine Dame, es gelang ihr, die beſte der ertheilten Noten zu erringen. Wir Frauen haben Grund, Stadt und Staat dankbar zu ſein für die uns gewährten Bildungsmöglichkeiten. Je pielſeitsger ſie ſind, deſto eher können wir damit rechnen, daß auch die be eiblrche heranwachſende Jugend den ſhrer Begabüng zu⸗ meiſt entſprechenden Weg beſchreiten wird. 35 Schauſpielerinnen auf Reiſen. Die Pariſer Schauſpielerinnen, ſo plaudert der Pariſer Korre⸗ ſpondent des„Berl. Lok.⸗Anz.“, nehmen im Modegebiet eine führende Stelle ein; neue Stücke werden ebenſoviel, vielleicht noch mehr wegen der in ihnen ihre„Premiere“ begehenden Toiletten be⸗ ſucht, als wegen ihres literariſchen Werthes, und um das Talent der Darſteller zu bewundern. Der in Paris„directeur de la sceëne“ genannte Regiſſeur und der auch ſehr wichtige Dekorateur leiner der bekännteſten, als großer Künſtler geſchätzter Dekorationsmaler iſt Jambon, deſſen Signatur auf den Kuliſſen und dem Hinter⸗ grunde den charme des in ganz Paris bekannten Federzuges der Redfern, Rouff, Paquin ete. ausübt), werden im modernen Salon⸗ ſtück übertrumpft vom Couturier, der vielfach an dem Erfolg oder Mißerfolg einer Neuheit den Hauptantheil der Verantwortung trägt. Abel Hermant bezeichnet in einer ſeiner anſprechenden Chro⸗ niken das Drama„La Pompadour“ von Bergerat, das vor zwei Jahren an der Porte Saint⸗Martin gegeben wurde, als„un peu deconcertant“; das ſchade aber nicht, da die„Rekonſtitufrung Die„Pompadour“ erlebte ſogar das doch immerhin ſeltene Er⸗ eigniß, daß man direkt eine Robe applaudirte; Jane Hading im Hofkleide war allerdings auch die entzückendſte Erſcheinung, die je eine Bühne beträt. Jetzt iſt die Inkarnation der Capus ſchen „Chatelaine“, eines Stückes, das trotz des Glückes, des berechtigten Rufes ſeines Autors und trotz ſeiner vielen guten Eigenſchaften auch etwas zu ſehr vom Dekorateur, vom Couturier und von der Schön⸗ heit ſeiner Interpreten abhängt, auf Reiſen und trägt ihr reizendes Aeußere, ihre geſchmackvolle leganz u. die Kunſt ihresSchneiders nach⸗ England und Amerika, immer vernünftigerweiſe innerhalb der Grenzen ihres Spezialrepertoires, das ausſchließlich Toilettenſtücke umfaßt. Sie wird„L Aventuriere von Emile Augier,„Les maitre des Forges“ von Ohnet,„La Princeſſe Georges“,„La dame aug iſt nächſt der„Claire“ des„Maitre de Forge“ Jane Hadings Glangz⸗ durch die von Jane Hading getragenen Toiletten der„Pompabour“, die die ſchöne Schauſpielerin darſtellte, völlig gelungen geweſen ſef. camélfas“ bon Dumas,„Frou⸗Fron“ bon Meilhac und Halebn, „Adrienne Lecoupreur“ von dem ſoeben verſtorbenen Legouve und Scribe und„Maud“ geben.„Maud“ iſt der engliſche Titel für Marcel Prevoſts„Demi⸗Vierges“, die in England unter dem weniger chockirend gefundenen Namen„Demi⸗Vertus“ paſſtren. Ein Stück des engliſchen Dumas, Pinero,„La ſeconde Mme. Tan querah“ beſchließt den Zyklus, aus dem, da das Capus ſche Stuck England das ausſchließliche Eigenthum des Direktors Windham iſt, der ſeine eigene Schauſpielerin dafür hat, wie Olga Netherſole, di: ausſchließlich über die Daudet'ſche„Sappho“ verfügt, die„Chate⸗ laine“ ausgeſchloſſen iſt. Das iſt ſchade, denn die„Ehätelaine rolle, während ſie in der„Aventuriere“ den Intentionen des Mei⸗ ſters Augier nicht immer gerecht wird; denn hier kann ſie, da ihr das während der vier Akte getragene Renaiſſancekoſtüm keine Ge⸗ legenheit zu moderner Kleiderentwicklung gibt, ihre Spezialität als müſtergültiger„Mannequin“ nicht zur Geltung bringen; die Ver⸗ ſchlagenheit der abenteuerlichen Intrigantin, die unterdrückte und plötzlich wie aus einem Vulkan hervorbrechende Leidenſchaft der Augier' ſchen Heldin ſteigt über das Talent der Hading, die den glatten teppichbelegten Salonfußboden für ihr harmoniſches, aber manchmal etwas eintöniges Spiel ebenſo liebt, wie die modernen Aeußerlicheiten als Rahmen für ihr Afuſtement hinaus; Martha Brändes, ihre Nachfolgerin in der erwähnten Rolle in der„Coms⸗ die“, wäre das Ideal des Autors durch ihre Perſonifizirung ſeiner Clorinda geweſen. 3 In Amerika wird die„Chätelaine“, ebenſo wie nachher in der franzöſiſchen Provinz und in den europäiſchen Ländern, in denen die ſchöne Hading ihre Tounee beſchließen will, triumphieren, und die eleganteſten Roben ihres Gepäcks nimmt ſie gerade für dieſe Rolle mit. Ich erwähne aus der Fülle ihrer Gewänder die Soirse⸗ toilette der„Maud“ in den Demi⸗Vierges: Schlepprobe mit weiß und korallenrothen und pompadourgemuſterten Streifen in ſchwerſter Seide pekiniert; das Pompadourmuſter zeigt rothe, violette und grüne Blumen, ausgeſchnittenes Mieder und Bauſchärmel, letztere mit Alenconſpitzen garnirt, aus demſelben Pekinſtoff; kurzer Welerinen⸗ ——— 21 Selte⸗ General⸗Anzeiger, Mafmhelm, 30. Jultz * Berlin, 29. Juli.(Zu den ſozialpolitiſchen Maßnahmen,) welche in abſehbarer Zeit zu erwarten ſtehen, gehört die Ausdehnung der Beſtimmungen der Kon⸗ fektionsordnung auch auf die Arbeiter, welche in den Maaß⸗ werkſtätten beſchäftigt ſind. Eine entſprechende Verordnung wird dem Bundesrath und dem Reichstage ſchon in deren nächſter Arbeitsperiode zugehen. —(Die Geſellſchaft für Verbreitung von Volksbildung) hält ihre diesjährige Hauptverſammlung am Sonnabend den 3. und Sonntag den 4. Oktober in Berlin ab. Die Verhandlungsgegenſtände ſind folgende: 4 die Volkslektüre, ihre Bedeutung für das Volksleben und die Leſe⸗ anſtalten in größeren, mittleren und kleineren Ortſchaften. Referenten: Dr. Jaeſchke, Stadtbibliothekar in Elberfeld, Lehrer Selchow in Strasburg i. U. und Pfarrer Hörnlein in Premslin. 2. Fortbildungsſchulen für Mädchen. Referent: Schulrath Dr. Zwick, Berlin. 3. Freiwillige Bildungsveranſtaltungen in der Reichshauptſtadt. Neferent: J. Tews, Generalſekretär der Geſellſchaft für Verbreitung von Volksbildung. Fur Pfpchologie der Papſtwahl. Vielfach beſchäftigt man ſich zur Zeit mit der Frage: Wird der neue Papſt ein Mann des Friedens oder des Kampfes, ein politiſcher oder ein religiöſer Papſt ſein? Wird er auf Seiten Frankreichs oder Deutſchlands ſtehen? Die Antwort auf dieſe Fragen wird ganz gewiß mit dem Namen des Gewählten nichts weniger als ſchon ge⸗ geben ſein, und man wird unter Umſtänden lange warten müſſen, bis ein wirkliches Urtheil möglich iſt. Mehr ſachliche Bedeutung hat die Frage, ob für die Papſtwahlen, für das Hin und Her der Be⸗ wegung, der Intrigen, der Schachzüge, aus denen ſie hervorgeht, nicht ein beſtimmtes inneres Prinzip ſich erſpeiſen laſſe. Ranke hat ſich mit dieſer Frage an einer Stelle ſeines klaſſiſchen Buches „Die Geſchichte der römiſchen Päpſte“ beſchäftigt. Er weiſt darauf⸗ hin, daß bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts— vom Ausgang der großen mittelalterlichen Kämpfe ab gerechnet— im Konklave die kgiſerliche, habsburgiſch⸗ſpaniſche oder die franzöſiſche Partei die Wahlen beherrſcht hat, ſo daß thatſächlich von einer Freiheit der Wähler keine Rede mehr war. Von der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an ließ der Einfluß dieſer Mächte nach; die Wahl wurde mehr eine Sache der Kurie, und hier eben bildete ſich eine Art Prinzip aus, das ſich bei den Wahlen beobachten läßt. Ranke zeichnet es folgendermaßen:„Jeder Papſt pflegte eine Anzahl Kardinäle zu ernennen, die dann in dem nächſten Konklave ſich um die Repoten des Verſtorbenen ſammelten, eine neue Macht bildeten, und in der Regel einen aus ihrer Mitte auf den Thron zu erheben ſuchten. Merkwürdig war es, daß es ihnen nie gelang, daß die Oppoſttion allemal ſiegte, und in der Regel einen Gegner des letzten Papſtes beförderte.“ Ranke zeigt das des Näheren an einer ganzen Reihe von Papſtwahlen. Keines dieſer Beiſpiele iſt charakteriſtiſcher als die Wahl Clemens VIII., jenes bedeutenden Papſtes, der den bäpſtlichen Stuhl von dem Uebergewicht Spaniens befreite, der das Frankreſch Heinrichs IV. wieder für Rom gewann, und das Papſt⸗ thum in die bortheilhafte Stellung zwiſchen dieſen beiden großen, auf einander eiferſüchtigen Mächten brachte. Niemand hatte an ihn gedacht. Die Spanier hatten ihn auf ihrem Vorſchlag, der fünf Namen enthielt, als überzählig bezeichnet. Ihr Kandidat war der Kardinal Santorio, mit dem Titel Sanſeberina, ein Mann der ſtrengſten Richtung, der in ſeiner Autobiographie, die wir noch be⸗ ſitzen, die Pariſer Bluthochzeit„den berühmten Tag des h. Barto⸗ 0 hoch erfreulich den Katholiſchen“ nennt. Ein Zweifel an ſeiner Wahl ſchien unmöglich; von 52 Stimmen waren ihm 3s ſicher, die erforderlichen Zweidrittel. Man ſchritt daher gleich am erſten Morgen des Konklaves zur Wahl.„Montalto und Madruzzi, die Häußter der vereinten Faktionen holten Sanſeverina aus ſeiner Zelle ab, die, wie es bei der Zelle der Erwählten Gebrauch iſt, von den Dienern ſogleich ſpolifert wurde(d. h. ihr Inhalt war Beute der Diener). 36 Kardinäle begeben ſich mit ihm nach der Capella Paolina; ſchon bat man ihn um Gnade für ſeine Gegner; er er⸗ Härte, er wolle Allen vergeben und ſich zum erſten Zeichen ſeiner Geſinnung Clemens nennen; Pöller, Reiche wurden ihm empfohlen“. Die Gegner hatten ſich in der Sixtiniſchen Kapelle verſammelt; nur 16, Ihnen war Sanſevering zu ſtreng. Und im Herzen dachten ſo auch manche unter denen, die, folgend dem ſpaniſchen Einfluß, ihm ihr Wort gegeben hatten. Beim Eintritt in die Wahlkapelle zeigte ſich Unruhe; man fing an, die Stimmen zu zählen; man ſchien damit nicht fertig werden zu können..„Es fehlte nur Jemand, der dem Gedanken, den ſo viele hegten, Bahn bräche. Endlich faßte ſich Ascanio Colonna ein Herz. Er gehörte zu den römiſchen Baronen, welche vor Allem die inquiſttoriſche Strenge Sanfeverinas fürchteten. Er rief aus:„ich ſehe, Gott will Sanſeverina nicht, auch Ascanio Colonng will ihn nicht!“ Er verließ die Paoling und begab ſich zu den Gegnern in die Siſtina... Damit hatte dieſe gewonnen. Es ward ein geheimes Serutinjum beltebt. Als die Zettel eröffnet wurden, fanden ſich nur 30 Stimmen für den Vorgeſchlagenen Seiner Sache gewiß, war Sanſeverina gekommen. Sieben Stunden halte er zugebracht wie zwiſchen Leben und Tod; endlich war es ent⸗ ſchieden; ſeiner Hoffnung nun beraubt, ging er in die ſpolijerte Zelle zurück. Die nächſte Nacht, ſagt er in ſeiner Lebensbeſchreihung, war mir ſchmerzvoller als je ein unglücklicher Augenblick, den ich er⸗ llebt habe. Die ſchwere Betrübniß meiner Seele und die innerliche Angſt preßten mir, unglaublich zu ſagen, blutigen Schweiß aus. Seine Freunde haben ihn ſpäter noch einmal zur Wahl gebracht; aber es war ein hoffnungsloſer Verſuch. Er kannte die Natur eines Kon⸗ klabe genugſam, um ſich weiter keine Hoffnung zu machen. Man kam auf eben jenen, den die Spanier als überzählig bezeichnet hatten, es war der Kardinal Aldobrandini. Er nannte ſich Clemens VIII. Sein Vorgänger, Innocenz IX., hatte Spanien im Kampfe der Ligne mit Geld und Truppen unterſtützt. Der ihm nachfolgte, entzog die Politik des päpſtlichen Stuhles endgültig der Präponderanz des ſpaniſchen Einfluſſes.„Kein Wunder“, urtheilt Ranke,„iſt es, wenn wir immer entgegengeſetzte Charaktere auf dem päpſtlichen Stuhle finden. Die verſchiedenen Fraktionen treiben einander aus der Stelle.“ Sucht man nach einem Schlüſſel zu dem geheimnißvollen Spiel der Kräfte, das hinter den verſchloſſenen Thüren des derzeitigen Konklave ſich abſpielt, ſo wird dieſer noch am eheſten aufmachen. Dieſes pſychologiſche Motivy ſcheint in der That ein Prinzip zu ſein, das an⸗ nähend feſt bleibt in dem vielgeſtaltigen Wechſel der politiſchen und berſönlichen Konſtellationen der Papſtrechte. Es hat darum ſo viel für ſich, weil es ſo menſchlich iſt. *** Das Konklave wird, wie man vermuthet, von kurzer Dauer ſein. Es könnte aber gauch anders kommen, trotz der Hitze. Das Konklave, woraus der Jeſutitengegner Clemens XIV. 1769 hervorging, hat 106, das Pius“ VI. 181, das Pius' VII.(1800) 104 Tage gedauert, das ſeines Nachfolgers Leo XII. des Gönners des leßztgeſchiedenen Leo XIII., nur 35 Tage, das Pius' VIII. 36, das Gregors XVI. 62 Tage gewährt. Aber das Zeitalter des Dampfes und der Elek⸗ ktrizität hat ſich auch im Konklave als das der ſchnellſten Erledigung gezeigt. Das Konklave, woraus Pius IX. herborging, dauerte drei, das, welches Leo XIII. wählte, gar nur zwei Tage! Täglich zwei Mal verſammeln ſich die Kardinäle in der Kapelle des Palaſtes und ſchreiben dort den Namen deſſen, dem ſie ihre Stimme geben, auf Zettel. Wenn die erforderliche Maforität nicht erreicht iſt, werden die Stimmzettel verbrannt. So wie der Rauch aufſteigt, gehen die Neugierigen auseinander. Aber an einem Tage ſteigt kein Rauch auf: Habemus papam! Dann kommt die Zeremonie der Krönung des Papſtes, der auf dem Throne durch den gewaltigſten Bau auf dem Erdenrunde getragen wird. Aber der Triumphzug nach dem Altar über dem Grabe der Apoſtel und nach dem Throne erleidet deimal eine Unterbrechung, und ein Kleriker hält dem Papſte einen Stab bor, an deſſen Spitze eine Hand voll Flachs. Dieſes wird an⸗ gezündet und die Aſche fällt vor den Füßen des Papſtes nieder, während der Kaplan ſingt:„Pater Sancte, sie transit gloria mundi“—„Heiliger Vater, ſo vergeht die Herrlichkeit der Welt.“ Die Demuth ſoll dem Herrſcher auf Petri Throne heigebracht, er ſoll erinnert werden, daß er im Augenblicke des höchſten Glanzes ein Knecht der Knechte Gottes ſei!— Nus Stadt und TLand. * Maunheim, 30 Juli 1905. * Militäriſches.(Aus dem Bereiche des 14. Armeekorps.) Be⸗ fördert: Ramdohr, Lt, der Reſ. des 5. Bad. Inf.⸗Rgts. Nr. 113 (Stendal), zum Oberlt,; Frings, Oberlt. der Reſ. des 2. Bad. Drag.⸗ſtegts. Nr. 21(Düſſeldorf), zum Rittm.; zum Oberlt, der Lt, der Reſ. Schulte des 9. Bad. Inf.⸗Regts. Nr. 170(Düſſel⸗ dorf); die Vizefeldwebel bezw. Vizewachtmeiſter: Pirr(Karls⸗ ruhe) des Inf.⸗Regts. v. Lützow(1. Rhein.) Nr. 25, Kaiſer (Mannheim) des 2. Thüring. Inf.⸗Regts. Nr. 32, Mürb(Frei⸗ hurg) des 7. Bad. Inf.⸗Regts. Nr. 142, Back(Freiburg) des 2. Rhein. Huſ.⸗Regts. Nr. 9, Bürklin(Karlsruhe) des 4. Bad. Feld⸗Art.⸗Regts. Nr. 36, zu Lts, der Reſ.; Seigel(Mannheim), Vizefeldwebel, zum Lt. der Landw.⸗Inf. 1. Aufgebots; Ried (Raſtatt), Vizefeldwebel, zum Lt, der Reſ. des Bad. Fußart.⸗Regts. Nr. 14; Leonhard(Offenburg), Vigefeldw., zum Lt. der Ref, des Bad. Pion.⸗Bats, Nr. 14,. Der Abſchted bewilligt: Weber (Heidelberg), Forſchner(Raſtatt), Oberlts. der Landw.⸗Inf, 2. Aufgebots; Frhr. Schilling vb. Cannſtatt, Lt. der Landw.⸗ Kab. 2. Aufgebots Karlsruhe.) Lungenheilſtätte in Oberbaden. Bei der Prüfung des Ge⸗ ländes, welches für die Errichtung einer Lungenheilſtätte für weib⸗ liche Kranke bei Staufen in Ausſicht genommen war, wurden un⸗ günſtige Waſſerverhältniſſe gefunden. Es fanden deshalb zum zweftenmal bei Marzell Verhandlungen wegen Geländeankaufs ſtatt. Es ſollen 14 Kaufverträge abgeſchloſſen worden ſein, die jedoch noch der Genehmigung des Vorſtandes bedürfen. Welch un⸗ ſinnige Preiſe verlangt wurden, iſt aus Folgendem zu erſehen: Jür einige Ar ödes Weideland, das im Jahre 1896 für 75 Mark erworben wurde, verlangte man jetzt die anſehnliche Summe von 1500, Mark. Auch wurde der berhandelnde Beamte noch mit Grob⸗ heiten beläſtigt. * Eine für Miether und Vermiether intereſſante Entſchejdung hat das Landgericht Majnz getroffen. Eingeſchriebene Breiefe braucht man nicht anzunehmen, man iſt aber, ſo hat das Mainzer Landgericht in einem Miethprozeſſe jüngſt entſchieden, für die aus der Nichtannahme entſtehenden Folgen verantwortlich. Das Gericht nahm an, daß der Einſchreibebrief als zur Kenntniß des Vermiethers gelangt, zu gelten habe; das Recht, die Annahme zu ber⸗ welgern, könne ihm nicht beſtritten werden, die Thatſache, daß der Brief ihm angeboten wurde, ſei aber unzweifelhaft. Demnach muß er den Brief als empfangen und den Inhalt gegen ſich gelten laſſen. Nach den Grundſätzen über Treu und Glauben durfte der Abſender ſtickter Spitze, am Halsſchluß von einem ſchmalen Zobelſtreifen um⸗ randet. Reicher Korallenſchmuck. Sommerrobe im„Mafitre de Forge“: eine reizende Louis XVI.⸗Toilette aus mattlila(Mauve) Linon mit darauf„aquarellirten“ blauen Bouquetts; Fichu Lam⸗ balle, mit weißen Valeneiennes garnirt, und ein höchſt origineller Hut, große Capeline aus gezogenem und gerüſchtem weißen Linon, reich mit Valencieſmes und einer großen Roſette aus himmelblauem Atlasband und einem cachepeigne aus Roſes de France geziert. Die Auftrittstoilette der„Chätelaine“ iſt ein ſebreblaues Voilekleid, beſetzt iſt; dieſelben Vorden ſchmücken Mieder und lange Bauſchärmel; drapirter Gürtel aus grünſeidenem Tafft; Stola⸗ mantille aus grünem Tafft und Seidenmuſſelin; blauer Strohhut und grüne Federn, Die Tofletten der Mme. Jeanne Granier, die ſich ebenfalls guf einer Tournee, erſt Belgien, dann England entzückend, befindet, ſind alle aus dem Atelier Paquin. Die„franzöſiſchſte“ aller Schau⸗ ſpielerinnen, die Jeanne Granjer in reizendem Gegenſatz zu der ariſeriſchſten“ ihrer Kolleginnen, zu Mme. Rejane, unzweifelhaft iſt, wird nur ihren Spezialautor,„Capus, den Glücklichen“ ſpielen. Sie wird die„Veine“ und„Deux Geoles“ geben. Die Haupttoiletten dazu, les vaiei: eine Robe aus weißem Seidenmuſſelin mit ſehr breitem Volant aus pliſſirtem Tüll point'esprit. Das Mieder beſteht aus dichtgeſtickter Applikationsſpitze, und dieſe ſtarke, etwas Konſiſtenz gebende Spitze umrandet den erwähnten zarten Volant; Einzelne große Pompadourbouquetts, in Aquarell ausgeführt, er⸗ blühen in weiten Abſtänden auf dem Weiß der Robe. Ebenfalls in Weiß eine ſonnenpliſſirte Rohe'intérſeur aus Crepe de chine mit Halsempiscement aus Tüll point'esprit, Auf den Aermeln Spißzeninkruſtation, was nach Anſicht der graziöſen Trägerin, graziös Außerlich und innerlich, den Armbewegungen Tharakter und Ausdruck rleiht; die den Krepprock durchquerenden weißen Tuchſtreifen, ganz dernier eri, beſorgen das auf den Sonnenpliſſees. Soireerobe gus weißem Seidenmuſſelin mit weißem Chantillyreichthum und mit kragen, als Vekemenk umzunehmen, aus mik Vold und Silber ge⸗ Gilberflittern geſchmückt, deren kürgeſt gehaltene Puffärmelchen einer darüber Chantilly und um das Ganze eine volle Seidenmuſſelinrüſche, Alles in weiß, die Lieblingsnuance der Granjer. An farbigen Toi⸗ letten reiſen mit der Künſtlerin ein Ersme⸗Kleid aus Gaze⸗Foulard, mit ſchwarzen Tupfen und iriſchen Spitzen am Hals und an den Aermelpoignets; ein blaßblaues Battiſtkleid, reich mit engliſcher Stickerei geziert und am Aexmelſchluß, am Rockrand und am Mieder mit kunſtvollen Valenciennesmedaillons durchſetzt und abgeſchloſſen. Ausgeſchnittene, weiße Krepprobe über roſa Seide mit Reliefſtickerei goldener Aehren und grünſeidener Roſan, roſa Vatiſtkleid mit lila⸗ piolett abſchattirten Veilchen geſtickt und ein Trianonkoſtüm aus blaßblauem Muſſelin mit Roſenguirlanden krönen den Reiſetrouſſeau der Granier. Notizbuch. Seltene Auszeichnung einer Frau. Die Graudenzer Handels⸗ kammer hat der Geſchäftsführerin und Prokuriſtin Fräulein Olga Eckhardt in Graudenz als beſondere Anerkennung für dreißigjährige treue Dienſte bei derſelben Firma die ſilberne Ehren⸗ denkmünze verliehen. Es iſt das erſte Mal, daß die Graudenzer Handelskammer einer Frau dieſe Auszeichnung gegeben hat, wie eine ſolche wohl überhaupt ſehr ſelten einer weiblichen kaufmänniſchen Kraft zu Theil geworden iſt. Pflegeſchweſtern in öffentlichen Schulen. In Newpgork iſt kürz⸗ lich eine Einrichtung getroffen worden, welche der Nachahmung werth gerſcheint. Es wurden in öffentlichen Schulen Pflege⸗ ſchweſtern angeſtellt. Jede hat täglich einen Rundgang durch 8 bis 4 Schulen zu machen und ſich den Kindern zu widmen, die ihr vom Schularzt zugewieſen werden. Nach Schulſchluß ſucht ſie die kranken Kinder in den Wohnungen auf und ſteht den Eltern der Kranken mit Rath und That zur Seite. Hierdurch wird für die Schule auch eine geſpiſſe Kontrolle dafür geſchaffen, daß die Kinder nicht länger als nothwendig vom Unterricht fern bleiben. Irlu. G. Schüler aus Fürth, die vor einigen Wochen in München das mediziniſche Staatsexamen abſolvirte, wurde jetzt nach be⸗ Schneeflocke gleichen; dazu ein Pelerinenkragen aus ppeißer Seide, dies annehmen und brauchte nicht einen beſonderen Boten zum Bes⸗ klagten zu ſenden, um dieſem die Mittheilung perſönlich zu machen. In dieſem Falle aber habe ja der Beklagte ſich mit demſelben Recht die Ohren berſtopfen können, wenn ihm kurz vor dem Verzugstermi ein Bote jenes Miethers gemeldet worden wäre. * Die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik hier ſollte nach einer Notiz in den Blättern 148 wiſſenſchaftlich gebildete Chemiker, 78 Ingenieure und Techniker und über 6000 Arbeiter beſchäftigen, Demgegenüber verweiſt der Ludwigshafener„Gen.⸗Anz.“ auf die Angaben, welchen man in der Ludwigshafener Gewerbeausſtellung begegnet. Auf Grund derſelben beſchäftigt die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik 808 Beamte(195 Chemiker, 98 Ingenieure, 520 Kauf⸗ leute) und 7458 Arbeiter. Die Fabrik ſelbſt umfaßt an Terraiß 18 500 Ar; ſie enthält 132 Dampfkeſſel mit 20 830 Quadratmeter Heizfläche, 335 Dampfmaſchinen mit 19 860 Pferdekräften, 11 Dynamos für Licht, Kraft und Elektrolhſe mit 7550 Pferdekräften, 50 125 Meter Bahngeleiſe(normalſpurig), 41 000 Meter Waſſer⸗ leitungen, 31430 Meter Gasleitungen, 24900 Meter Abwaſſer⸗ kanäle, 225 Telephonſtationen, 1018 elektriſche Bogenlampen, 15 000 Glühlampen. Ihr Jahreskonſum an Rohmaterialien 8 260 000 Zentner, an Steinkohlen 6 820 000 Zentner, an Heiz⸗ und Leuchtgas 22 700 000 Kubikmeter, an Waſſer 36 Millionen Kubik⸗ meter, an elektriſcher Energie 25 Millionen Kilowattſtunden. Die Fabrik beſitzt 102 Beamtenwohnungen, 653 Arbeiterwohnungen, 65 Bäder für Beamte, 584 Bäder für Arbeiter, 24 Bäder für Frauen und Kinder, eine Speiſe⸗Anſtalt für 1000 Arbeiter, eine Speiſehglle für 300 Arbeiter, ein Schulhaus der Kolonie Limburgerhof mit 4 Schulſälen für 222 Kinder, eine Haushaltungsſchule für 32 Mäd⸗ chen, ein Geſellſchaftshaus mit Arbeiterbibliothek, ein Schweſtern⸗ haus für 4 Schweſtern, ein Aſyl für Wöchnerinnen mit 10 Betten, das Krankenhaus Dannenfels mit 24 Betten, das Rekonvaleszenten⸗ haus Kirchheimbolanden(in Bau begriffen) mit 22 Betten und das Erholungshaus Kirchheimbolanden mit 8 Betten. Letzteres iſt Gigenthum des Kommerzienraths Dr. Brunck. Die Arbeiter der Maſchinenfabrik von Heinrich Lanz twerden heute Abend im Saalbau eine Verſammlung abhalten, um zu dem bor mehreren Tagen ausgebrochenen Streik der Schmiede des Lanz⸗ ſchen Etabliſſements Stellung zu nehmen. Der Ausſtand der Schmiede erfolgte, weil ſich dieſe durch die in den letzten Monaten erfolgten Neuregelungen der Akkordlöhne für die Schmiedearbeiten geſchädigt und in ihren Arbeitslöhnen gekürzt fühlen. So piel iſt wenigſtens aus den verſchiedenen Berichten und Mittheilungen der „Volksſtimme“ zu entnehmen, die Fabrikleitung ſelbſt hat bis jetzt der Preſſe noch keine offizielle Darſtellung der Angelegenheit zu⸗ kommen laſſen. * Der badiſche Guſtav⸗Adolf⸗Verein, ein Zweigverein des 48 ſolcher Hauptvereine zählenden Zentral⸗Vereins der Guſtav⸗ Adolf⸗Stiftung in Leipzig, tagte am 28. und 29. Juli in Wertheim. Ueber die Verhandlungen ſchreibt unſer dorttger A⸗Korreſpondent: Es iſt das 58. Jahresfeſt, das gefeiert wurde, und zwar gerade nach 25 Jahren in derſelben altehrwürdigen Stadt⸗ kirche, die feſtlich geſchmückt daſtand. Auch die Eintvohner haben zur Ausſchmückung ihrer Häuſer mit Fahnen und friſchem Grün Alles aufgeboten, ſodaß die von jedem Zauber und Poeſie umwobene Stadt, wo einſt 1631 der geniale Schwedenkönig Guſtav Adolf einzog, allerliebſt ausſchaut, Ein geſtern und heute Morgen noch niederge⸗ gangener Regen ſchien zwar alle profektirten Spaziergänge zu be⸗ drohen; doch konnten ſie nach den Goltesdienſten und dem Feſteſſen im Hotel„Held“, am Main gelegen, beſchränkt ausgeführt werden, da bismeilen die Sonne aus den vom Sturme gepeitſchten Wolken hervorlugte. Gine weitere Feier beging die ebang. Gemeinde Wert⸗ heim noch dadurch, weil die neue Orgel zum erſten Male ertönte, ein Prachtwerk mit 3 Manualen, Pedal und 40, bezw. 42 klingenden Regiſtern und zahlreichen Kombinations⸗Manubrien und Druck⸗ knöpfen, Alles rein pneumatiſch erbaut von der überall rühmlichſt bekannten Firma Steinmeher u. Cie in Oettingen(Baſern). Nach dem genannte Feſtlichkeit einleitenden Abendgottesdienſte fand geſtern Abend ein Orgelkonzert ſtatt, das in allen Theilen recht ge⸗ lungen verlief und wohl pekuniär ſehr gut abgeſchnitten hat. Ss war ein ſolches Konzert auch für Wertheim, wie man hörte, etwas ſeltenes. Hervorragende Soliſten hatten ihr Können in guten Dienſt geſtellt; Herr Muſikdirektor Hänlein aus Mannheim, ein Meiſter auf der Orgel, führte dieſe in allen ihren Nüaneirungen den dicht ge⸗ drängt ſitzenden Lauſchern vor und ließ ſie in ſchwellenden Akkorden majeſtätiſch ertönen. Seine Piecen waren, wie auch die übrigen, ſehr geſchmackvoll gewählt. Frau Vierort⸗Helbing aus Karlsruhe feſſelte mit einer Händel'ſchen Arie, ſowie mit einigen andern Ge⸗ ſängen, mehr lyriſcher Natur, die Menge und ließ ihre feine muſi⸗ kaliſche Durchbildung und geſangliche Schönheit zur Genüge er⸗ kennen. Ebenſo befriedigte recht ſehr die feine Sopranſtimme von Fräulein Hotz, die ein ſehr dankbares Intermezzo aus Cavalleria ruſticana ausdrucksvoll und rein ſang. Eine angenehme Abwechſelung hoken ein Celloſtück mit Orgelbegleitung des vorzüglichen Celliſten, Herrn Hofrath Behagel, Direktor des Gymnaſiums in Wertheim, ſowie die beiden gemiſchten Chöre des dortigen Kirchenchores. Der Hauptgottesdienſt heute früh war ſehr zahlreich auch bon Landleuten 9 beſucht. Herr Hofdiakonus D. Frommel aus Karlsruhe hielt die Feſtpredigt. Aus dem darauffolgenden Jahresbericht erkennen wir, daß ſich die Liebesgaben verdoppell, die unterſtützungsbedürftigen Ge⸗ meinden aber verdreifacht haben. Herr Oberkirchenrath Jähringer hat nun 25 Jahre lang die Geſchäfte des 1. Vorſtandes geleitet; er tritt nun zurück und wird von dem Stadtpfarrer, Herrn Zandt aus Lahr, abgelöſt. Wegen des nächſtjährigen Feſtes lag eine Einladung bon Zell i. W. vor; auch Heidelberg kommt in Frage. Eine Ent⸗ 5irt. Es iſt das erſte Mal, daß die Münchener mediziniſche Fakultät den Doktorgrad an eine Dame verleiht. Moderne Ohrringe. Wie aus London berichtet wird, ißt die „bhärbariſche Sitte“, Ohrringe zu tragen, bei den Schönen der Themſe⸗ ſtadt wieder ſehr in Aufnahme gekommen, und zwar ſind es gerade dig langen Ohrringe, denen ſich ihre Gunſt in der letzten Zeit zu⸗ wendet. Nachfragen bei den beliebteſten Juwelieren über ihre Er⸗ fahrungen während der Saiſon haben ergeben, daß jetzt mit Vorlebe lange birnenförmige Perlen, Diamanten, Rubinen und Smaragden getragen werden. Ein großer Diamant für den knopfförmigen Theil, an den ſich eine längliche Perle, Smaragd oder dunkelrother Rubin anſchließt und der durch einen runden Diamanten, wie ein kriſtalli⸗ ſtrter Thautropfen, vervollſtändigt wird, das iſt die neueſte Zuſam⸗ menſtellung. Ein eigenartiger Grund wird für die plötzlich bezeugte Vorliebe der Frauen für lange Ohrringe angeführt. Die Node hat dekretirt, daß irgendwie die Schulterlinie der Frauen abfallend ſein ſoll, und thatſächlich wird die Schwanenhalsgeſtalt wieder kul⸗ tivirt. Hängende Ohrringe betonen aber unzweifelhaft die Länge des Halſes und lenken die Aufmerkſamkeit auf die Schulterſilhouette; ſie bewirken auch, daß ein rundes Geſicht ſcheinbar ein künſtleriſch ſchönes Oval annimmt. Aber die Ohren müſſen durchbohrt werden, damjt der neue Schmuck bequem getragen werden kann. Der(stein des Knopfes kann mit Hilfe einer Feder befeſtigt werden, die oft das zarte Fleiſch verletzt und Schwellungen verurſacht; aber nach dem Prinzip„Eitelkeit muß Pein leiden“ wird dies von der Beſitzerin mit edler Märthrerergebung ertragen. Für den langen Ohrring können die Juweljere aber ſolche Federvorrichtung nicht empfehlen; denn um die Sicherheit der Steine zu gewähren, müßten ſie ſehr feſt an den Ohren angebracht werden, und ſelbſt dann können ſie leicht verloren gehen. Der ſo lange beliebte Knopf iſt geblieben, aber dazu iſt ein Gehänge gekommen, nicht das lange ſteife unförmige Gebilde aus unbiegſamem Gold, das vor 60 Jahren Mode war, ſondern eine wundervoll leicht herabrieſelnde Reihe von Steinen, die wie zirternde Punkte von Glanz und durchſchimmernder Farbe vor der zarken Haut des Halſes erſcheinen. Paare von verſchiedenfarbigen Ohr⸗ ſtandenem Rigoroſum zum Doktor der Medizin promo⸗ ringen werden an Kunden verkauft, die ungewöhnliche Effekte lün⸗ beträgt * Wfannterm, 80. Jun. Generäl⸗Anzeiger. 8˙ Sette. ſſcheidung kanmn erſt ſpäter getroffen werden. Zahlreiche Geſchenke wurden auch diesmal der Vereinsleitung be 115 die Groß⸗ berzogin ſtiftete ein Taufzeug in Silber, die Stadt Wertheim 460 Mark als Feſtgabe. * Die Schlußfeier des Großh. Realgymnaſiums fand heute Vor⸗ mittag in der Anſtaltsaula ſtatt, die von Angehörigen der Schüler dicht gefüllt war. Einleitend ſpielte ein aus Schülern gebildetes Streichorcheſter unter Leitung des Oberprimaners Fiſcher die Volkmann'ſche Serenade in anſprechender Weiſe. Aus Herder's „Cid“ rezitirten der Unterſekundaner Blumhardt und der Unter⸗ primaner Högen. Hierauf trug ein vierſtimmiger gemiſchter Chor den von F. G. Klauer vertonten„107. Pſalm“ vor. In längerer gut disponirter und wohlvorbereiteter franzöſiſcher Rede gab der Abiturient Jacki eine Würdigung Heinrichs IV., während der Abi⸗ turient Schmidt in ebenſolch vorzüglicher Weiſe den Dichter Gott⸗ fried Herder feierte. Zwiſchen dieſen beiden Reden ſangen die Sex⸗ taner in friſcher Knabenweiſe das Löwe'ſche Lied„Fredericus Rex“, nach der letzteren Rede ein zweiſtimmiger Knabenchor die Lieder Frohſinn“ von F. Hiller und„Der Badner Land“ von C. Iſenmann. In zu Herzen gehender Rede verabſchiedete ſodann der Direktor des Realgymnaſiums, Herr Wilhelm Höhler, die Abiturienten. Die Wünſche, Mahnungen und Hoffnungen des Vaterhauſes haben bisher die Abgehenden geleitet und werden ſie auch noch weiter leiten. An dieſen Wünſchen, Mahnungen und Hoffnungen habe bisher auch die Schule Antheil gehabt und die heutige Stunde möge der richtige Augenblick ſein, die abgehenden Schüler an das zu erinnern, was die Schule für ſie an Wünſchen, Mahnungen und Hoffnungen gehabt habe. Aber auch für die Zukunft der Abiturienten hege die Schule treue Wünſche für deren weiteres Wohlergehen, und gute Hoffnungen für deren ſpätere Tüchtigkeit und Thätigkeit. Während die Abi⸗ kturienten mit dem Vaterhaus durch lebendige Bande verknüpft bleiben, ſo höre die Bande mit der Schule von heute ab auf; aber die Schule hoffe, daß ſie dennoch mit ihr durch unſichtbare Vande derknüpft bleiben mögen. Wenn er von einer Fortwirkung der Schule rede, ſo meine er nicht die Befeſtigung der erreichten Kenntniſſe im ferneren Studium, ſondern die Regungen der Seele, die durch keine Prüfung der Schule feſtgeſtellt werden könnten: der Sinn für Gut und Böſe, die Freude an der Arbeit. Wohl ihnen, wenn ſie in der Schule gelernt hätten, die Arbeit nicht als Pflicht anzuſehen, ſondern als das, was der Menſch zu ſeinem inneren Frieden brauche. Es ſei allgemeine Annahme, daß nach der Anſpannung der Schule eine eit der Ausſpannung kommen müſſe; wie unberechtigt das ſei, darauf brauche er nicht hinzuweiſen, läßt doch Goethe ſeinen Fauſt, als ihm Mephiſto alle Schätze der Welt zu Füßen legen will, ſagen: Genießen macht gemein.“ Sie(die Abiturienten) würden jetzt biel freier über ihre Zeit verfügen können, als bisher oder im ſpäteren Leben; ſie würden alſo zu zeigen haben, ob ſie ihre Zeit recht anzuwenden wüßten. Mit den herzlichſten Wünſchen entließ hierauf der Direktor der Anſtalt die Abiturienten, denen er die Reifezeug⸗ niſſe aushändigte. Die beiden Preiſe, welche ſtiftungsgemäß zweien der Abiturienten zufallen, erhielten die Oberprimaner Kurt Jacki und Karl Schmidt.— Der gemiſchte Chor„Am Rhein“ von Baſch⸗Weidt beſchloß den Valediktions⸗Akt. * Ein 1000jähriger Baum. Die. weltbekannte 1000jährige Ulme in Schimsheim in Rheinheſſen war in den letzten Jahren derart hohl geworden, daß ihr Weiterbeſtehen ſehr in Frage geſtellt war. Man hat deßhalb den Rieſenbaum mit einem Koſtenaufwand von 800 M. renovirt, d. h. man füllte die hohlen Zwiſchenräume mit ktrockenem Sand aus, vermauerte und verputzte alls Höhlungen und Riſſe und verband die Aeſte u. ſ.., ſodaß kein Regen mehr ein⸗ dringen kann. Wie es nun ſcheint, wird ſich dieſe Vorſichtsmaßregel dewähren, denn dieſes Jahr zeigt der Baum wieder neues Leben und ganz neue Triebe. Betrug. Dem Armenpfleger unwahre Angaben gemacht hat die Katharina Franziska Sütterle, geb. Seifert, geſchiedene Boch und wieder verheirathete Zoll aus Buchen. Sie verſchwieg ktrotz mehrmaligen Befragens des Armenpflegers, daß ihr jetziger Ehemann, damaliger Logisherr, bei ihr wohnte und für Logis 2 bis 8 Mark pro Woche bezahlte. Hierdurch wurde der Armenpfleger beranlaßt, der Frau neben der Gewährung von Brod und Suppe, welche ſie oft verſchmäht haben ſoll, für die Zeit vom 19. Februac bis Anfang April ſtatt 10 M. 20 Mark anzuweiſen. Wegen Be⸗ zrug erkannte das Schöffengericht auf 1 Woche Gefängniß. * Rowdy. Schiffer Lorenz Koch aus Engers, der am 4. Juli kuf der Jungbuſchſtraße und zwiſchen EH 7 und G 7 mit einem Schlagring thätlich war, erhielt vom Schöffengericht unter Einrech⸗ Runch von 2 Monaten Gefängniß, die ihm am 22. Juli zudiktirt worden waren, insgeſammt 3 Monate Gefängniß. Aus dem Großherzogthum. * Heidelberg, 28. Juli. Zu den Differenzen zwiſchen dem Senat der Univerſität Heidelberg und der Studentenſchaft wird dem „Frkf..“ geſchrieben: Auf heute Mittag hatte der Senat eine Ver⸗ ſammlung einberufen, um die unliebſame Angelegenheit nach Mög⸗ lichkeit beizulegen. Unter gleichzeitiger Anweſenheit der Mitglieder des 14er Ausſchuſſes wurden dem letzteren folgende Zugeſtändniſſe gemacht: 1. Dem Feſtakte in der Aula dürfen außer der Begleitung der Großherzogin keine Damen beiwohnen. 2. Bei dem Kommers in der Stadthalle darf ebenfalls nur eine beſchränkte Anzahl von Damen zugelaſſen werden und die Studenten werden ihre Plätze nicht unter den Kolonnaden, ſondern im Saale einnehmen. 3. Wird die Wahl der 3 Vertreter der nichtkorporirten Studenten vom Senat für un⸗ gültig erklärt. Der 14er Ausſchuß hak ſich darauf wieder kon⸗ ſtituirt. Doch erklärte der derzeitige Prorektor, Herr Geh. Rath Prof. Czerny, daß er nach den Jubiläumsfeſtlichkeiten ſein Amt als Prorektor niederlege. 5— pfalz. Beſſen und Umgebung. * Würzburg, 29. Juli. Friedhofräubereien und Leichenſchändungen, deren Thatbeſtand wegen der Dienſt⸗ qualität der Verüber in unſerer Stadt das größte Aufſehen erregen, ſind hier entdeckt worden. Bei dem Stadtmagiſtrat lief eine Anzeige ein, in der der erſte ſtädtiſche Leichenwärter beſchuldigt wurde, Zink⸗ ſärge an einen hieſigen Altwaarenhändler verkauft zu haben. Eifrige Recherchen führten zur Beſtätigung dieſer Angabe. Seit vielen Jahren ſchon ſind Nachts im Friedhof die Gräber und Grüfte reicher Leute geöffnet, Zinkſärge ausgegraben und die Leichen wieder in die Erde geſchafft worden. Die Särge wurden Nachts zu dem Altwaarenhändler gebracht. Geſtern beſchloß nach dem„Würzb..⸗A.“ der Stadtmagiſtrat in geheimer Sitzung, die Akten der Staatsanwaltſchaft zu übergeben. Der erſte ſtädtiſche Leichenwärter Keh wurde bereits vom Dienſte ſuspendirt, der Alt⸗ eiſenhändler wurde wegen Hehlerei in Unterſuchung genommen. In die Angelegenheit ſind noch eine Reihe weiterer Perſonen als Thäter verwickelt worden. Die Oeffnung einer Reihe von Grüften und Gräbern, in denen in den letzten Jahren Leichen in Zinkſärgen be⸗ erdigt wurden, wurde ſofort angeordnet. * Fulda, 28. Juli. Die beim hieſigen Kanalbau beſchäftigten italieniſchen Arbeiter zeigen ſich immer mehr als exzeſſive Leute, die zu Unfug und Gewaltthätigkeiten geneigt ſind. Von Demolirung der Wirthſchaften gar nicht zu reden, machen ſie auch rottenweiſe den Verkehr unſicher. Geſtern Abend ſchoß ein Italiener in der Haupt⸗ ſtraße viermal aus einem Revolver in das Publikum und durch⸗ löcherte einem Briefkaſtenleerer den ledernen Ranzen. Ein Artil⸗ leriſt zog blank und hieb mit dem Säbel derart auf den Revolver⸗ helden ein, daß er ſchwerverletzt in das Landkrankenhaus gebracht werden mußte.— Weitere Mittheilungen beſagen: Infolge unbe⸗ deutender Schlägereien am Sonntag Abend konſignirte Landrath Steffens geſtern Militär. Der Belagerungszuſtand iſt formell nicht erklärt worden. Die betreffenden Plakate waren zwar ſchon ge⸗ druckt, kamen aber nicht zum Anſchlag. Der Landrath wird wegen hochgradiger Nervoſität jedenfalls beurlaubt. Der Regierungsver⸗ treter Geheimrath Meher traf hier ein. Sport. Frankfurter Herbſtrennen. Für Frankfurt a. M. ſind die Annahmen in den Handicaps ſowohl, als auch die Nennungen ſehr gut ausgefallen, ſo daß man der Mainſtadt ein ſehr ſchönes Auguſt⸗ Meeting prophezeien kann. So blieben z. B. im Frankfurter Han⸗ dicap 22 von 27, im Klub⸗Handicap 23 von 41, im Preis von Iſen⸗ burg 28 von 89 nud im Palmengarten⸗Jagdrennen 26 von 49 ge⸗ wichteten Pferden ſtehen. Im Landgrafen⸗Rennen verbleiben nach der Reugeld⸗Erklärung noch 22 Pferde konkurrenzberechtigt, dar⸗ unter Giſelbert, Pathos, Ruprecht und Haſt. Der Staatspreis 4. Klaſſe erhielt zwar nur acht Unterſchriften, da ſich aber unter den genannten Dreijährigen Beowulf, Fedor, Flavius, Karl XII. und Belomantie befinden, kann man auch hier auf ein ſchönes Rennen rechnen.— Im Frankfurter Goldpokal, der während des Herbſtmeetings in der Mainſtadt zur Entſcheidung kommt, ſind bei der Reugeld⸗Erklärung 24 Pferde im Rennen verblieben, darunter Hans Sachs, Fama, Favolgo, Fedor, Flavius, Beowulf, Leander und als einziger Vertreter des vorjährigen Derby⸗Jahrganges Irmin. Im Oktober⸗Preis für Zweijährige, der zweiten Hauptprüfung dieſer Reunion, wurde für 59 Zweijährige der zweite Einſatz nach⸗ gezahlt, darunter für Gajus, Giſelbert, Haſt, Euſa, Venezuela und Prinz Ferdinand. Das Wäldchens⸗Rennen endlich, die Hauptnummer auf dem Programm des dritten Tages, erhielt 38 Unterſchriften, darunter für Gecola, Pring Hamlet, Draga, Fama, Hans Sachs, Baron, Laurin, Favolgo und Beowulff. DWie deutſchen Nennungen für Baden⸗Baden ſind, ſo ſchreibt der„Deutſche Sport“, Dank der regen Betheiligung der ſüddeutſchen Ställe immerhin noch befriedigend ausgefallen. Nur die großen Rennen, wo die Franzoſen mit dem ſchweren Geſchütz anrücken, weifen deutſcherſeits eine recht dürftige Beſetzung auf. So ſind z. B. in den Prince of Wales' Stakes nur noch vier deutſche Pferde konkurrenz⸗ berechtigt, von welchen überdies zwei dem Geſtüt Römerhof ange⸗ hören. Im Kincſem⸗Rennen und im Preis der Stadt Baden ſind noch je fieben, im Zukunfts⸗Rennen und im Prinz Herrmann zu Sachſen⸗Weimar⸗Memorial je acht, in der Saida⸗Steeple⸗Chaſe neun und im Alten Badener Jagd⸗Rennen zehn Inſaſſen deutſcher Ställe verblieben. Von den heimiſchen Ställen betheiligten ſich an dem Nennungsſchluſſe am ausgiebigſten das Geſtüt Römerhof und Herr Weinberg, die in den meiſten Rennen doppelt und dreifach ver⸗ treten ſind. Heueſte Dachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Anzeigers“, Konſtanz, 30. Juli. Das hieſige Bezirksamt hat den aus Ungarn gebürtigen ſozialdemokratiſchen Schloſſer Paul Schleſinger aus Baden ausgewieſen. yHeilbronn, 30. Juli.(Privat.) Heute am Todestage Bismarcks wurde ein Denkmal in feierlicher Weiſe ent⸗ hüllt. T. Stuttgart, 30. Juli.(Privat.) Beim 2. Bataillon des 119. Regiments, wo ärztlicherſeits 14 Typhuserkrankungen eeeeeeeee chen; in dieſer Art kommen hiſtoriſche Steine oft zur Benutzung. Ein hr iſt z. B. geſchmückt mit einer länglichen roſa Perle als Mittel⸗ ſtück, während eine ſchwarze am anderen Ohr hängt. Das Muſter, das heutzutage mit Vorliebe gewählt wird, iſt gerade das aus der eit Eliſabeths und der Stuarts, wenn auch die moderne Aus⸗ führung nicht ganz ſo lang zu ſein braucht. Auf dem berühmten und bekannten Portrait Karls I. von Peter Lely in der Dresdener Gallerie, deſſen Original von Van Dyck in Whitehall verbrannte, ſteht man dieſen Monarchen mit einem außerordentlich ſchönen Eremplar davon. Man erwartet auch, daß irgend eine kühne Frau die Mode der einzelnen Ohrringe aufbringen wird, wie auch die Männer ſie trugen, als die Kleidung noch eine große Kunft bei ihnen war und kapriziöſe Einfälle bei ihnen nicht als weibiſch de⸗ trachtet wurden. Es iſt müßig, die Frage aufzuruhren, ob Ohr⸗ kinge barbariſch find oder nicht, der Frau des 20. Jahrhunderts zu ſagen, daß ſie ſich auf eine Stufe mit den ſchwarzen Wilden ſtellt, wwenn ſie ihre Ohrläppchen durchbohrt und Tand aus Gold und Edel⸗ ſteinen hineinzwängt; denn die einzige Antwort, die das ſchöne Ge⸗ ſchlecht darauf gewährt, iſt, daß Ohrringe modern und kleidſam Der Siegeszug der Frau. Aus London wird uns berichtet: Das Arbeitsfeld der Frau vergrößert ſich in England mit jedem Tag. Soeben hat die Admiralität von dem Direktor des Arſenals von embrock einen Bericht über die Vortheile der Verwendung von auen in den Bureaus der Zeichner und in den Möbelwerkſtätten gefordert. Falls der Bericht günſtig iſt, wie man annimmt, wird eine große Zahl von Tapezierern und Polierern durch Frauen erſetzt werden. Wenn es ſo weiter geht, wird bald eine Zeit kommen, wo man nach neuen Arbeitsgebieten für die Männer ſuchen muß. Man zählt jetzt ſchon nicht weniger als 44 Verufe, die früher aus ließ⸗ lich dem ſtarken Geſchlecht vorbehalten waren, in denen die Fran eine dem Manne eine jedes Jahr größere Konkurrenz macht. Wer hätte wohl geahnt, daß es auch weibliche Schmiede gibt und daß in einem einzigen Bezirk, Gradley⸗Heath, mehr als 1000 von ihnen damit bereits über 500 ihre Examen abgelegt; allein in London zählt man 92 weibliche Aerzte. Allerlei aus der Frauenwelt. Drei Damen ſind gegenwörtig in Berlin an der Univerſitätsbibliothek beſchäftigt, Frl. v. Below, Frl. Dreßler und Frl. Strunck. Die Damen arbeiten dort als Hilfsarbeiterinnen neben acht männlichen Kollegen.— Im Auguſt d. J. tritt in Rußland eine weibliche Handelsſchule ins Leben. Das Finanzminiſterium gab hierzu ſelbſt die Anregung. Die ſyſtematiſche Ausbildung vertheilt ſich auf ſieben Klaſſen, die ſpäter noch um eine achte erweitert werden ſollen. Dem Kurſus liegt ein vollſtändiges Gymnaſialprogramm zu Grunde und ſtatt der alten Sprachen wird Franzöſiſch und Engliſch gelehrt. Die Handelsgeo⸗ graphie mit ſtatiſtiſchem Aufſchluß beginnt mit der fünften Aaſſe. Für Mathematik iſt das Programm weit über das bisher in weib⸗ lichen Gymnaſien beſtehende hinaus erweitert. Auch iſt ein gedrängter Kurſus der Volkswirthſchaft und Rechtswiſſenſchaft eingefügt. Ob⸗ wohl Arithmetik, Buchführung und Waarenkunde einen großen Theſl des Lehrplanes einnehmen, iſt derſelbe doch in einer Weiſe eingerichtet, die den Abſolventen ermöglicht, die höheren Frauenkurſe und auch die mediziniſchen Kurſe zu ihrer weiteren Ausbildung zu benutzen und verſchiedene ſelbſtſtändige Berufsarten zu ergreifen.— An der Uni⸗ verſität Amſterdam in Holland promovirte als erſte Frau in altklaſſiſcher Literatur mit dem Prädikat cum laude Maria Johanna Baale.— Nach lang andauernden Bemühungen wurde in Ungarn den Frauen die Penſionsanſtalt der Privatbeamten durch den Landesverein der ungariſchen Beamtinnen zugänglich gemacht. Baumeiſterinnen. Einen Verſuch machte die ruſſiſche Regierung mit der Ausbildung weiblicher Architekten. Mit Beginn des Haupt⸗ kurſus werden in der St. Petersburger Akademie der Künſte weibliche Studenten für das Baufach angenommen. Zbvei Kandidatinnen, die Frau eines St. Petersburger Architekten und eine Ruſſin, die bisher in Berlin gelebt hat, haben ſich bereits gemeldet. Weibliche Baumeiſter gibt es gegenwärtig ſchon in Ungarn. Von einer dreifachen Lebensretterin wird aus Graz berichtet: Während der letzten Hochwaſſerkataſtrophe in Oberſteiermark ſtanden ſind, Kettenringe zu ſchmieden. Erſt vor Kurzem trurden ie Tnden an der mediginiſckhen Nakultät zugelallen und lestt. Faben! Wel Mädchen im Alter von 4. bis 8 Jahren in Oberzeiring aut Aum mit mildem Verlauf feſtgeſtellt wurden, iſt ſeit dem 17. Juli kein weiterer Typhusfall hinzugekommen. Mainz, 30. Juli.(Privat.) Der Thurm der in der erſten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbauten Quentinskirche zeigt Riſſe und Sprünge, die auf eine ungünſtige Konſtruktion des Glockenſtuhls, in dem ſich ſeit Jahresfriſt elektriſches Glockengeläuf befindet, zurückgeführt werden. Man hat verſucht, die Sprünge und Riſſe durch Gipsbände zuſammenzuhalten, dieſe Vorkehrungen ſind jedoch beim Läuten wieder abgeſprungen. * Emden, 30. Juli. Bäckermeiſter Bach wurde geſtern im Streit erſtochen. Der Mörder wurde verhaftet.(Frkf. Ztg.) *Drontheim, 30. Juli. Der Kaiſer iſt kurz nach Mittag hier angekommen und von der Feſtung mit Saluk begrüßt worden. Der Hafen iſt mit Flaggen reich geſchmückt. *Gleiwitz, 30. Juli.(Privat.) Der„Oberſchl. Wanderer“ meldet: Auf der Wolfsgrube bei Zabrze wurden durch herab⸗ fallende Geſteinsmaſſe zwei Mann erſchlagen. Beide waren verheirathet. * Dresden, 30. Juli. Die„Dresdener Nachrichten“ melden zur Verhaftung des Geheimen Kommerzienraths Viktor Hahn: Schon ſeit längerer Zeit waren über den Ver⸗ hafteten Gerüchte in Umlauf, nach denen er als Vorſitzender des Aufſichtsraths verſchiedener Aktien⸗Geſellſchaften Manipulationen vor⸗ genommen habe, die gegen Treu und Glauben verſtoßen. Der Grund zur Verhaftung Hahns ſoll der Umſtand geweſen ſein, daß er vor längerer Zeit Effekten, die von ſeiner Kundſchaft bei ihm deponirt waren, bei anderen Banken weiter verpfändete. Die„Dresdener Nachrichten“ fügen hinzu: Wie wir bereits früher mittheilten, ſchweb⸗ ten zwiſchen Hahn einerſeits und engliſchen und öſterreichiſchen Banken andererſeits Verhandlungen zum Zweck der Umwandlung des Bank⸗ hauſes Eduard Rockſch Nachf. in eine Aktiengeſellſchaft. Die Verhandlungen ſollten dieſer Tage zum Abſchluß gelangen. * Gunzenhauſen, 29. Juli. Von den Theilnehmern an einem Hochzeitsmahl in Sammenheim bei Gunzen⸗ hauſen ſind dreizehn Perſonen ſchwer erkrankt, ein Theilnehmer iſt bereits geſtorben. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. * Grimſby, 30. Juli. Ein ausgedehntes, dem Tranſitperkehr dienendes Gebäude der hieſigen Docks iſt in früher Morgenſtunde abgebrannt. Da ſich werthvolle Güter im Lager befanden, wird der Schaden auf mehr als 20 000 Pfund Sterling geſchätzt. „ Wien, 30. Juli. Die Einfriedigungsmauer des Innfluſſes ſtürzte geſtern unterhalb der Marxer⸗ Brücke zum Theil ein. Der geſammte Verkehr über die Brücke wurde eingeſtellt. Obwohl die Abbröckelung während der Nacht⸗ ſtunden und die Riſſe ſich vergrößerten, iſt keine Gefahr für die Brücke oder der Ufer vorhanden, ſodaß die Sperrung wieder aufge⸗ hoben wurde. * Niſchninowgorod, 30. Juli. Die Zahl der beim Brande des Dampfers„Peter.“ am 19. Juli Um⸗ gekommenen beträgt 54. „ Baku, 30. Juli. Geſtern iſt in den Petroleum⸗ den eingeäſchert. * Petersburg, 30. Juli. licht einen ÜUkas, der die Errichtung eines beſ onderen Komitees für die Angelegenheiten des Boden⸗ anordnet. Komiteemitglieder ſind die Miniſter der Finanzen, des Innern und des Ackerbaus, der Reichskontrolleur, ſowie einige vom Kaiſer erwählte Perſonen. Der Berathung des Komitees unterliegen die Fragen über die allgemeine Richtung der Thätigkeit der Bodenkreditinſtitutionen, ſowie die vom Kaiſer und vom Komitee ſelbſt und von den erwähnten Miniſtern angeregten Fragen. Die Jahresberichte der Staats⸗ Adels⸗ und Bauernbank werden vom Komitee geprüft, um dieſen Banken eine dem Staatsnutzen ent⸗ ſprechende Richtung zu geben.„„ *Petersburg, 30. Juli. Flügeladjutant Fürſt Obolensli iſt in das Wei chſelgebiet kommandirt, um unter die Bepölker⸗ ung der durch die Ueberſchwemmung am meiſten geſchädigten Gegenden Namens des Kaiſers 200 000 Rubel zu vertheilen. * Lima, 29. Juli. Der Kongreß wurde geſtern eröffne⸗. Präſident Romanna erklärte, die Beziehungen Perus zu allen anderen tionen ſeien freundlich. Die zwiſchen Peru und Bolivick ſchwebende Grenzfrage ſei ſchiedsrichterlicher Enk⸗ PF eaeeerae. Stege, der Uber den hochangeſchwollenen Bach führte. Der Steg brach, geriſſen. meiſterstochter Katharina Sottoria in den Bach und ſchwamm den Mädchen nach. Es gelang ihr auch, knapp vor dem Wehr alle drei Kinder den Fluthen zu entreißen und ſie mit eigener Lebensgefahr ans Ufer zu bringen. Die Statthalterei hat nun der muthigen Lebensretterin die dreifache geſetzliche Lebensrettungsprämie im Be⸗ trage von 157 Kreuzer 50 Heller zuerkannt. Tagesneuigkeſten. — Das Grabmal Leb's XIII. Wie der„Gaulois“ berichtet, hatte Leo XIII. ſeit langem den Plan gefaßt, ein Grabmal für ſich ausführen zu laſſen, und er hatte den Entwurf und die Ausführung dem berühmten Bildhauer Lucchetti anvertraut. Dieſes Denkmal iſt jetzt in allen ſeinen Theilen vollendet; es fehlt nur noch die In⸗ ſchrift, die Leo XIII. ſelbſt aufgeſetzt hat und die ſich darauf be⸗ Geburt und das ſeines Todes zu erwähnen. Der Marmor, der zu dem Grabmal verwendet wurde, iſt von einer wunderbaren Schön⸗ heit und Reinheit. Man ſieht Leo XIII. in pontifikalen Gewändern, auf ſeinem Todtenbett ausgeſtreckt, während an den Seiten ſich die Statuen des hl. Thomas und des hl. Franz befinden. Auf einem Hochrelief iſt die hl. Jungfrau, von Engeln umgeben, dargeſtellt. Der Geſammteindruck des Grabmals iſt einfach und harmoniſch. Das Werk macht dem Künſtler Ehre, der es ausgeführt hat. Die Koſten ſollen ſich auf 300 000 Franes belaufen. Leo XIII. hat bekanntlich die Baſilika von San Giovanni in Laterano als die Stätte be⸗ zeichnet, an der ſein endgiltiges Grabmal errichtet werden foll. Er hatte eine große Vorliebe für dieſe Kirche, deren Apſis er hatte ver⸗ größern und deren Chor er hatte verſchönern laſſen. cenz III. über der erſten Thür, die ſich zur Galerie der antiken mam den Sara Leos X werken ein neuer Brand ausgebrochen. 22 Bohrthürme wur⸗ Der„Regierungsbote“ veröffent⸗ kredits unter dem Vorſitz des Präſidenten des Finanzkomitees ſchränkt, den Namen des verſtorbenen Papſtes, das Datum ſeinern zern u Die Stelle, die er für ſein Grab ausgewählt hat, iſt neben dem Grabe von Inno⸗ Gräber, links von der Apſis, öffnet. Dort iſt eine Niſche, in der e eee 800 —81 — — alle drei Kinder fielen in den Bach und wurden bon den Wellen fort⸗ Auf die Hilferufe der Mädchen ſprang die 24jährige Pack⸗ Volk glaubte ihr aufs Wort und ſank auf die Knie. Selkfe⸗ Weneral⸗Anzeiger. *Meäannheim, 30, Julf. ſcheidung unterbreitet. Mit Shile ſei eine Einigung bezüglich des Gebiets von Tacena Arica nicht möglich geweſen. Der Präſident hob ferner hervor, daß viel ausländiſches Kapital in Peru angelegt ſei, das nur bei Aufrechterhaltung des Friedens der Rebublik ſicher⸗ Heſtellt ſei. 850 Ungariſches Abgeordnetenhaus. * Budapeſt, 30. Juli.(Abgeordnetenhaus.) Um Mitternacht ergreift der Abgeordnete Polonhi das Wort, er erklärt, man könne die Sitzung nicht fortſetzen, da die Mittwochſttzung um Mitternacht ende und die Donnerſtag⸗Sitzung nicht ordnungs⸗ mäßig angekündigt ſei. Nach den Worten des Redners:„Wenn die Regierungspartei eine Ungeſetzlichkeit begehen wäll, räumen wir den Platz“ verließen die Anhänger der Obſtruktion unter Abſingen der Nationalhyhmne den Saal. Die Mehrheit brach in Händeklatſchen aus. Apponhi, der nicht den Vor⸗ ſitz führte, erklärte, er nehme den Antrag an. Der Miniſterpräſident erhebe Einſpruch gegen den Vormurf, daß im Laufe der Sitzung eine Ungeſetzlichkeit bei Verleſung der Hausordnung vorgekommen ſei. Nachdem die Beſchlußfäöhigkeit des Hauſes feſtgeſtellt iſt, wird der Antrag des Miniſterpräftdenten, über die Indemnität zu verhan⸗ deln, um 1 Uhr Nachts angenommen. Die nächſte Sitzung findet am Freitag ſtatt. Die angeblichen Beſtechungsverſuche der ungariſchen Regierung. * Budapeſt, 30. Juli. Der Staatsanwalt hat, wie verlautet, den Prozeß wegen Verläum dung der Regierung gegen den ehemaligen Abgeordneten Dienes angeſtrengt, welcher dem Abgeordneten Zeltan Papp, 12 000 Kronen gegen das Verſprechen ſeiner Abreiſe einhändigte. Liberale Blätter ſtellen feſt, daß der Miniſter⸗ präſtdent Graf Khuen⸗Hedervary durch verächtliches Still⸗ ſchweigen, welches er der unwürdigen Inſinuation, als wäre ſeitens der Regierung eine Beſtechung verſucht, entgegenſetzt, in vornehmſter Weiſe jede Verläumdung abgewehrt habe. Der Miniſterpräſtdent habe, indem er ſeine Zuſtimmung zur Ein⸗ ſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes ertheilte, es abſichtlich unterlaſſen, auf die Verdächtigung der Beſtechung eine Silbe zu erwidern. * Budapeſt, 30. Juli. Dienes, der geſtern des Beſtechungsverſuches an den Abg. Papp beſchuldigt wurde, veröffentlicht eine Erklärung, in der er in Ab⸗ rede ſtellt, Geld zum Zwecke der Beſtechung Übergeben zu haben. Er behält ſich vor, vor dem Parlamentsunterſuchungs⸗ kommiſſär weitere Enthüllungen über Papps Vorgehen und Verhältniſſe zu machen. Es verlautet Dienes ſei geſtern Nacht verreiſt. * Budapeſt, 30. Juli. Soweit wie bisher ermittelt werden konnte, beſtand nach der„N. Fr. Pr.“ das Beſte⸗ chungsgeld, das der geweſene Abgeordnete Dienes dem Abgeordneten Papp gab, ürſprünglich in 2 Sparkaſſen⸗ bücher, die auf den Namen Richert lauteten. Dieſer Richert iſt Gutsverwalter des Gouverneurs von Viume, leugnet aber von der Sache etwas zu wiſſen. Ebenſo leugnet Redakkeur Singer. Dienes giebt nur ſoviel zu, daß er dem Abg. Papp in einer geſchäftlichen Angelegenheit Geld geborgt habe. Auf pie geſtrige Aufforderung des oppſitionellen Abg. Viſontäi habe der Juſtizminfſter die Staatsanwaltſchaft und Polizei beauftragt, gegen Dienes eine Unterſu⸗ chung einzuleiten. Dienes, der erſt vor kurzem ſeine Stelle als Redakteur verloren und in ſchlechten Geldverhältniſſen lebt, verfügte in den letzten Tagen über viel Geld und ſoll wie gemeldet wird, noch geſtern Nacht mit dem Expreßzug weggefahren ſein. p. Budapeſt, 30. Juli.(Privat.) Wie verlautet, beſchloß die Regierung das Abgeordnetenhaus auf⸗ zulöſen. Serbien und Bulgarien. Wien, 30. Juli. Eine Belgrader Meldung der Pol. Korr. bezeichnet die Annahme, daß die ſerbiſche Regierung die Verbreitung falſcher Nachrichten über den Fürſten Ferdinand und die Zuſtände in Bulgarien durch die Blätter in irgend einer Weſſe unterſtützt habe oder auch nur billigen könne, als ganz und gar unzutreffend. Die Regierung ſei im Gegentheil bemüht, die freundnachbarlichen Bezieh⸗ ungen zwiſchen dem Fürſtenthummöglichſtzufördern und Allem aus dem Wege zu gehen, was zu einer Verſtimmung auch nur den geringſten Anlaß bieten könne, 55 Ausſtünde. „obeſſa, 30. Jult, Ruſſiſche Telegraphenagenkur, In der Fabrik der Firma Waltuch und in der einer franzöſiſchen „Voſſ. Ztg.“ unter dem 24. Juli geſchrieben: Wer heute gegen 4 Uhr Nachmittags durch die Straßen Liſſabons wanderte, der konnte auf dem„Largo de Calhariz“ das wunderbarſte aller Schauſpiele ſehen 15 und anbeten, nichts weniger als die„Himmelfahrt der Seele Papſt Lebd XIII.“ Warum ſie den Umweg über Portugal gewählt hatte, wußte allerdings Niemand zu erklären, aber darum kümmerten ſich die frommen Leute gar nicht, die dort knieten und beteten und un⸗ berwandt zum Himmel hinaufſtarrten. Und wirklich dort am weſt⸗ lichen Horigont in der Nähe der Sonne konnte man trotz des Tages⸗ lichtes einen blinkenden Stern wahrnehmen. Eine alte Frau be⸗ hguptete, daß es die Seele des todten Papſtes ſei, und das unwiſſende Vergeblich er⸗ klärten die Zeitungen ſpäter, daß jener Stern keineswegs der Papſt, ſondern der Abendſtern Venus geiveſen ſei, der ausnahmsweiſe der laren, durchſichtigen Luft wegen noch vor Sonnenuntergang ſichtbar ſei; das einfache Volk glaubte den Zeitungen nicht und ſchwört aufs Wunder. — Thereſens Verhandlungs⸗Hut. Die berühmte große Thereſe, Frau Humbert, wäre keine Frau, ſo iſt in der„Nat.⸗Itg.“ zu leſen, wenn ſie nicht in dem Augenblick, wo ſie wieder vor dem Publikum erſcheint, ſich um ihre Toilette kümmerte, beſonders um den aufzu⸗ ſetzenden Hut. Für die Frauen gibt es doch Theater⸗Hüte, Diner⸗Hüte, Promenaden⸗Hüte, alſo auch einen Verhandlungs⸗Hut. Vor einigen Tagen war ihr von dem Präſidenten des Unterſuchungsgefängniſſes, in welchem ſie ſeit Monaten„ſchmachtet“, geſtattet worden, ſich für den großen Tag der Verhandlung Stecknadeln und einen Schleier be⸗ ſorgen zu laſſen.„Ich werde meinen Hut mit einer weißen Feder garniren laſſen, als Symbol meiner bevorſtehenden Freiſprechung,“ ſagte ſte mit ihrem wunderbaren weichen Accent, der ihr ſoviel Gläubige— und Gläubiger— verſchafft hat. Die Anweſenden lächelten über dieſe Zuverſichtlichkeit.„Allerdings“, fuhr ſie fort, „müßte ich vielleicht lieber eine ſchwarze Feder wählen, in Erinnerung an all mein Unglück und alles das, was die Juſtiz mich hat erdulden laſſen.. Darauf ging die große Thereſe in ihre ſtille Zelle zurück, ohne entſchieden zu haben, ob ſie am 8. Auguſt, ihrem großen Ver⸗ handlungstage, mit dem weißen Symbol der Hoffnung auf dem Freund einen berben Verluſt, von dem er ſich in der That niemals * Geſellſchaft mit 300 bezw. 360 Arbeſſern ſſt ein Nu 2 ſt a n d ausgebrochen. Die Arbeiter fordern Lohnerhöhung und Be⸗ ſchränkung der Arbeitszeit. Die Fabrikbeſitzer vermuthen, daß die Arbeiter gufgehetzt ſind. Die maßloſen Forderun⸗ gen erſchweren eine Verſtändigung. Der Straßenbahnverkehr iſt auf allen Linien wegen des Ausſtandes der Führer und Kondukteure eingeſtellt, welche Waggons auf die Schienen legten, um den Ausgang zu verſperren. Sonſt iſt die Ruhe geſtört. Eine Verſtändigung konnte bisher nicht erzielt werden. * Petersburg, 30. Juli. Die ruſſiſche Telegraphen⸗ Agentur meldet aus Tiflis vom 28. Juli: In der Station Michaiſowo, 112 Werft von hier, an der Strecke Tiflis⸗Batu, ſtellten die Arbeiter die Arbeit ein und führten Un⸗ ordnungen herbei, indem ſie einen Güterzug aufhielten. Der Aufforderung der Eiſenbahn⸗Obrigkeit, der Polizei und der Chefs des Militär⸗Kommandos auseinander zu gehen, folgte die Menge nicht. Als ſie darauf einen aus Borſchom kommenden Zug aufzuhalten verſuchten, ging ein 40 Mann ſtarkes Kommando nach mehrmaliger Warnung gegen die Menge vor, die dasſelbe mit einem Steinhagel und Revolverſchüſſen empfing. Es erſcholl das Kommando„Feuer“. 10 Arbei⸗ ter ſind tod, 18 verwundet. Darauf wurde die Ruhe und der Zugverkehr wieder hergeſtellt. *Gbrlitz, 30. Juli. Die Schloſſer und Metalldreher der Armaturenfabril Heine u. Seffart, Hirſchberg, haben die Arbeit niedergelegt. Sie fordern, wie die„Frkf. Ztg.“ berichtet, einen einheitlichen Lohntarif. Vom Balkan. * Konſtantinopel, 30. Juli. Ueber die fortgeſetzte Aktion des Marſchalls Ruſtik Paſcha gegen die o ppOo⸗ ſttionellen Albaneſen im Villajet Uesküb liegen jetzt nähere Nachrichten vor. Die Verhaftungen reformfeindlicher oder in contumaciam berurtheilter Albaneſen dauern fort. In dieſer Woche wurden 35 im Gebiete von Luma und 28 in Potrina(2) verhaftet. Ferner wurde der berüchtigte Chef der Albaneſen Einbahfa von Uebeck mit 45 Mitſchuldigen ins Gefängniß nach Prinzreud ge⸗ bracht. Die oppoſitionellen Prinzrender Notabeln Rannfs Paſcha und der Scheriff Effendi wurden als Hofbeamte nach Kleinaſien ver⸗ bannt. Viele kompromittirte Gensdarmen und Feldſchützen wurden entlaſſen und neue chriſtliche eingeſtellt. Für die neuen Gerichte in Jakowa und Prinzrend wurden auch ſerbiſch⸗orthodoxe Beiſitzer ge⸗ wählt. Wegen der Ernennung katholiſcher Beiſitzer werden von kompetenter Seite Schritte beim Generalinſpektor und bei der Pforte gethan. 1 80 * Konſtantinopel, 30. Juli.(Corr.⸗Bureau.) Die Auflöſung des unter Ruſtik Paſcha ſtehenden Corps ſteht bevor. 10 Bataillone bleiben in Prinzrend, je 3 in Uebek und Jakowa. Der Reſt ſoll entlaſſen bezw. einige Bataillone zurückgehalten und zur Bekämpfung des mazedoniſchen Banden⸗ unweſens verwendet werden. *** Fum Tode Leos XIII. Der letzte Trauergottesdienſt für den Papſt. * Rom, 30. Juli. In der Sixtiniſchen Kapelle fand heute der letzte große Trauergottesdienſt für den Papſt ſtatt. Kardinal Vanutelli pönitirte. 54 Kar⸗ dinäle, das diplomatiſche Korps und zahlreiche Eingeladene wohnten der Fejer bei. Die Kardinäle Ferrari, Gotti u. A. ertheilten die Abſolution. Vor dem Konklave. * Rom, 29. Juli. Die Kardinäle Ajuti, Vaszarh, Richelmy, Netto und Couills ſind hier eingetroffen. Damit iſt das heilige Kollegium bis auf Celeſia und den Auſtralier Moran vollzählig, Heute werden die Konklaviſten darauf ver⸗ eidigt, über die Vorgänge im Konklave pölliges Still⸗ ſchweigen zu bewahren. Man nennt dieſen Eid im Vatikan ſchlechthin„i1 giuramento falso“, weil die Konklaviſten keinen anderen Beruf haben als zu horchen und zu klatſchen. Sera⸗ fino Vanutelli hat die Zelle Nummer 13 erhalten, und er wurde dazu beglückwünſcht, denn 13 iſt im Vatikan eine Glücks⸗ zahl. Man hatte geſagt, die Krönung des neuen Papſtes würde wegen der heißen Jahreszeit auf den Herbſt verſchoben werden. Das iſt aber unthunlich, da der neue Papſt ſogleich ein Konſi⸗ ſtorium abhalten muß, um Taliani und Katſchthaler die Hüte zu übergeben.(„N. Fr. Pr.“) —— 7 Kopf oder mit dem Rabenflügel, dem Abzeichen der Trauer, vor ihren irdiſchen Richtern erſcheinen wird. Jedenfalls iſt die weibliche Totlette um einen neuen Hut⸗Typus erweitert,— den Verhand⸗ lungshut. — Wie Whiſtler zu ſeiner Frau kam. Ueber die Heirath des verſtorbenen engliſchen Malers James Whiſtler erzählt Labouchere, der mit ihm eng befreundet war, in der„Truth“:„Ich glaube, daß ich verantwortlich war für die Heirath meines Freundes mit der Witte des Architekten Godwin. Sie war eine außerordentlich hübſche Frau und hatte angenehme Manieren. Ich dinirte mit Beiden einmal in Garls Court. Sie ſchienen ſich ſehr zugethan, aber keines hatte den Muth, dem andern Theile ſeine Zuneigung zu ge⸗ ſtehen. Da faßte ich mir eines Tages ein Herz.„Jemmh,“ frug ich meinen Freund,„willſt Du Mrs. Godwin heirathen?“„Gewiß!“ antwortete er.„Mrs. Godwin“, fragte ich dieſe,„wollen Sie Jemmy heirathen?!“„Sehr gern“, war ihre Antwort. So wandte ich mich wieder an Whiſtler.„Wann willſt Du heirathen?“ fragte ich.„O, eines Tags.“„Das will nichts beſagen; ich muß den Tag wiſſen!“ Whiſtler und Mrs. Godwin überließen es mir, den Tag feſtzuſetzen, die Kirche auszuwählen und als Trauzeuge zu fungiren. Ich that, wie mir geheißen. Nach der Trauung begaben wir uns in das Atelier meines Freundes. Er hatte dort den Tiſch decken laſſen. Stühle beſaß er indeſſen nicht und wir mußten auf alten Kiſſen Platz nehmen. Die Neuvermählten ſchienen ſehr glücklich, waren aber, als ich ſie verließ, noch nicht darüber einig, ob ſie an demſelben Abend nach Paris fahren oder im Atelier bleiben ſollten. Wie unpraktiſch Beide waren, erſah ich an einer Begegnung mit der Braut am Tage vor der Hochzeit.„Vergeſſen Sie nicht den morgigen Tag!“ ſagte ich zu Mrs. Godwin.„O nein“, war die Erwiderung,„ich bin gerade im Begriffe, mein Trouſſeau zuſammenzuſtellen.“„Iſt das heute nicht etwas zu ſpät?“ warf ich ein.„O nein“, ſagte Mrs. Godwin lächelnd,„ich kaufe ja nur eine Zahnbürſte und einen Schwamm 155 beides Dinge, die man ſich vor dem Heirathen neu kauft.“— Die Gatten liebten ſich innig, und als Mrs. Whiſtler ſtarb, erlitt mein Volkswirthschaft. Mannheimer Produktenbörſe. Die Abrechnung für Zufammen⸗ ladung pro Juli d. J. findet Freitag, 3 1. Juli d.., Lor⸗ mittags 11% Uhr ſtatt. %proz. Stadtanleihe der Stadt Ludwigshafen g. Rh, vom Jahre 1903. Seitens der Deutſchen Wechſel⸗ und Effektenbank wurde die Zulaſſung von 2½ Millionen Mark dieſer Anleihe zur Frankfurter Börſe beantragt. Reichsbankhauptſtelle Frankfurt a. M. Geheimer Regferungs⸗ rath Pforzmann, der am 1. April 1897 an die Spitze der hieſigen Reichsbankhauptſtelle trat, wird, wie die„Frantf. Itg⸗“ erführt am 1. Oktober d. J. auf ſeinen Antrag den Dienſt der Reichsbank berlaſſen, um ſich nach Bonn ins Pribatleb en zurückzu⸗ ziehen.— Geheimrath Pforzmann wurde auf ſeinen hieſigen Poſten ſeinerzeit aus Chemnitz verſetzt, wo er 1875 die dortige Nieder⸗ laſſung der Reichsbank eingerichtet hatte. In Frankfurt fand ſein entgegenkommendes Verhalten gegen die Bedürfniſſe des Handels und der Induſtrie und die freundliche Art ſeines Auftretens balh die Anerkennung weiterer Kreiſe. In feine Stellung tritt heeichs⸗ bankdirektor Beling⸗Karlsruhe, der früher ſchon einmal in Frankfurt als 2. Vorſtandsbeamter thätig war. Elektrizitäts⸗Aktien⸗Geſellſchaft vorm. Schuckert u. Eg,, Nüru⸗ berg. In der geſtrigen Aufſichtsrathsſitzung wurde die Bilanz ſowie die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung über das am 31. März abgelaufene Geſchäftsjahr vorgelegt. Der Bruttogewinn be⸗ trägt 4 286 827„. Nach Deckung der Verwaltungskoſten, des Zinſenſaldos und der Abſchreihungen verbleibt enr Rein gewinn bon 188 546*,, von dem 6677/ dem geſetzlichen Reſervefonds zu⸗ fließen. Der Aufſichtsrath und der Vorſtand ſchlagen der zum 31. Auguſt einzuberufenden Generalverſammlung vor, den Reſt von 126 868 M. auf neue Rechnung vorzutragen.— In der geſtrigen Auf⸗ ſichtsrathsſitzung der kontinentalen Geſellſchaft der 1 Elektrizitätsunternehmungen wurde der Abſchluß borgelegt. Darnach wurden im abgelaufenen Geſchäftsjahr an Unter⸗ nehmungen ete. ein Gewinn von 2 255 727. erzielt. Die Aus⸗ gaben für Verwaltung, Steuern und Abgaben betrugeß 3856686 Mark, Zinſen und Bankſpeſen 14808 Mark, An⸗ leihezinſen 400 000„. Von den Effekten und Conſortialanleihen werden als Verluſt 78 342 abgeſchrieben. Das Gewinn⸗ und Verluſtkonto ſchließt mit einem Verlu ſt von 420 148 ab zu dem Verluſtſaldo des Vorjahres von 759 188, ſodaß ein G eſammt⸗ verluſt von 1179 866& berbleibt. Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat. Aus Düſſelhorf, 30. Juli, wird uns telegraphirt: In der Hauptverſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats wurde unter den anweſenden Mitgliedern eine Verſtändigung über die Neubildung des S hndikats erzielt. Von den abweſenden Mitgliedern, von denen ſich eine Anzahl auf Urlaub befindet, ſollen die Verhandlungen in der nächſten Woche fortgeſetzt werden. Trebergeſellſchaft in Konkurs. Aus Kaſſel, 30. Jult, wird uns telegraphirt: In der heute ſtattgehabten Gläubigerberſamm⸗ lung im Konkurs der Trebergeſellſchaft wurden einige Formali⸗ täten erledigt, ſodann der Bericht des Konkursverwalters Juſtigrath Frieß entgegengenommen. Derſelbe berichte ſeit dem 18. September 1902. Darnach ſind die nichtbevorrechtigten Forderungen von 192 Millionen auf 90 Millionen reduzirt und darauf 2% Prozent als Abſchlag ausgetheilt worden, während vorausſichtlich eine Schluß⸗ quote mit 1 Proz., vielleicht noch etwas mehr vertheilt werden kann. Die vom Konkursverwalter für den 27. Juli aufgeſtellte Bilanz ergibt, daß z. Zt. 1 Million in ſicheren Werthpapieren hinterlegt und die 5 zu erwartenden Einnahmen auf 325 000 Mark geſchätzt werden. N Kursblatt der Mannheimer produktenb zrſe vom 30. Juli, Weſzen hierländ.—.17.50 Maisamer.Mixed 12.758—. „ norddeutſcher 17.26—17.50„Donau——— „ ruſſ. Azima 17.——17.75„ La Plata 12.60—— „5 Ale 16.75—17.50] Koßlreps, d. neuer 29.50—. „ Theodoſig—.——18.—Micken—.——18.— „ Saronska 7—., fleeſamendeutſch. 1.— „ Taganxog 17.25—17.75 75 e II „ rumäniſcher 17.25—17.50„UneuerPfälzer—..——. „ am. Winter 1780„ Luzerne 100.—110.— „ Manitobal-—„ Provene. 110.—115.— „ Walla Walla——.„GEſvarſette 30.—32.— „ Kanſas fI—.——17.40 Leinst mit Faß—.—51.— „ Californier—.——.—„ bei Waggon—.——49.— „ La Plata 17.——17.78 Rübst in kpaß—.—35.— Kernen 17.50—.—„ bei Wagagon—.—53.— Roggen, pfälz. 15———.—Am. Petroleum Faß „ ruſſiſcher 14.35—— fr. mit 20% Tara—.——24.— „ rumäniſcher—.———.— Am. Petrol. Wagg.—.—23.10 „ norddeutſcher 15.——.—.—. Am. Peſrol, in Eiſt. 8 amerik,.——.— p, 100konettoverzollt.18.50 Gerſte, hierländ.—.———.— Ruſſ. Nobel in Faß———25.— „ Pfälzer—.— dto. Wagg.-——2120 7% üngariſche dto. Eiſt.—.—17.60 Futter 12.25——.—[Rufſ. Meteor in Faß—.—23.10 Gerſte rum. Brau—.——. dto. Magg.—.22.10 Hafer, bad. 14.26—15.— dto. Ciſt.—.—18.50 „ruſſiſcher 18.50—15.— Ruſſ. gewöhnl.in Faß.——22.20 „Röpddeutſchen n dto. Wagg.———21.20 Hafer, württb. Aly—.—. dto. Eiſt.—.——17. „amerik. weißer———.—— Nohſprit, verſteuert—— 119.50 70er Sprit—.——55. 90er do. unverſt. 36.50—. Weizenmehl r. 90 2 1 2 5— 1 27.75 28.75 28.75 2 zId 188l Roggenmehl Nr. 0) 22.75 1) 19.75. Weizen und Roggen etwas beſſer. Hafer und Futtergerſte unverändert,. Mannheimer Effektenbörſe vom 30. Juli.(Offizieller Bericht.) Obligatfonen. Mais ebenfalls beſſer. Pfandbrlefe. eeeee 4% Rhein. Byp.⸗B. unk. 1902,100.75;0 2% Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ 5„ alte M. Gſſtrte rückz. 105% 101.50 3%„„„ unk.1904 08.50 C4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff, 3½„„ Communal 98.50 Gf u. Seetr. 102.25 590 4½% Bad. Anilin⸗n. Sodaf 106.30 G Städte⸗Aulehen. 4% Kleinlein, Heiobg.—.— ½ Freiburg i. B. 99.90 V 40%½ Karlsruher v. J. 18960 90.— G 3½% Lahr v. J. 1902 100.— bz 4% Ludwigshafen von 1900109.60& 3¼% Ludwigshaſen 5% Bilrgl.Brauhaus, Bonn 101.— 4½% Speyerer Brauhaus 102. 75 0 Akt.⸗eſ. in Speyer 4½% Pfälz. Chamotte u. Thonwerk.⸗G. Eiſenb. 101 4⁰ 109.25 C4% Herrenmſhle Genz 97.—0 3 ½%%0 8 99.— 64½% Manheimer Dampf⸗ 4% Mannheimer Obl. 19010102.% biſ ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 102.78 C 1⁰ 7„ 1900102,90 604½% Mannh. Lagerhaus⸗ ̃ 357 0„ 1885/100.30 8 Geſellſchaft 101.10b3 393 18880100.30 G 4½ Speyerer Ziegelwerk⸗102.75 G 35„ 1895/ 99.70 Bfa d% Siſdd. Drahlindu⸗ B„„ 1898 100.30 G ſtrie Waldhof⸗Mannhelm 101.75 8 3½% Pirmaſenſer 96.— C4½ Verein chem. Fabrike—— 5 lau. Nellstattiabrif AMaldbaiaA D D SSNeer —B —— K* „— ee J7%%CC0CCCC( Wannſenn, 30 Julk. Weneral⸗ Anzeiger⸗ Banken. Hadiſche Bank ſred ⸗u, Depb., Zhrck Mewbk. Speuer 50 00 F Oberrhein. Bank Pfälz, Bank Pfälz, Hyp.⸗Bauk Pflz⸗Sp,eu, Cdh.Land. ſiheinſſche Creditban! ſhein, Hyp.⸗Bank Slipd. Bank Eifenbahnen⸗ Pfätz Ludwigsbahn Marbahn Nordbahn Heilbr. Straßenbahn. Chem. Juduſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtr. Bud. Anil. u. Sodafb Chem. Fb. Goldenbrg Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfbrk. Wl..⸗W. Stamm NVVvorzug Brauereien. Nad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen Fſchbaum⸗Brauerei Fbflefbr. Rühl, Worms Ganters Br. Freiburg Kleinlein, Heidelberg Homb. Meſſerſchmitt Endwigshf. Brauerei Mannuh. Aktienbr. Pfalzbr. Geiſel Mohr Brauer. Sinner An der heutigen Börſe fand nur geringes 190.— 139.25 190.50 —215.— 89.——.— Akt Geld 118.50 119.— 129.5ʃ 107,8˙ 18 12985 199.— 190.25 101.20 295.— 140.— 136.— 247.— 106.50 148.— 260.— 190.25 107.— 178.— 220.— 157. —.— 208.— ien. Br. Schroedl, Hdeſhg. 5 iherde Spene See ehmeng „ S Well Speyer Storch, Sick „Werger, Worms Popms, Br v. Oertg Bflz. Preßh. ut. Spfbr Trausport uu, Verſicherung ⸗ B..⸗G. Rhſch. Seett Mannh. Dampfſchl. Lagerhaus Nh. u. Seeſchiff.⸗Geſ, Bad. NRück⸗ u. Mitv. „ Schifff.⸗Aſſee. Continental. Verſ. Maunh. Verſicherung Oherrh. Verſ.⸗Geſ. Lürtt. Transp.⸗Verſ. Induſtrie. Act.⸗Geſ. f. Seilind Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillirfbr. Kirrweil. Fmailw. Maftammer Ettlinger Spinnerei Hüttenh. Spinnerei Nähmfbr. Hatd u. Neu Mannh. Gum. ⸗u. Asb. Oggersh. Spinnerei fälz, Mäh. u. Fahr. F. Bortl.Cement Heidlb. Berein. Freib Ziegelw. Ver. Speyr. Ziegelw. Zellſtofff. Waldhof Zuckerf. Waghäuſel Brfef 126.50 Geſchäft Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien gingen zu 79.25 Proz. um. Brauerei⸗Aktien waren zu 143 Prog. geſucht, 129.50 104.— 115.— 100.— ſtatt. Bad. dagegen Brauerei Eichbaum⸗Aktien zu 166 Prog. erhältlich.— Von morgen ab ſind M. 1 600 000 Aktien der Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie vorm. Ferdinand Wolff in Mannheim Nr. 2401—4000 g 1350 595 e jbhlaotirten Aktien lieferbar. Frankfurter Effettenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 30. Juli. Die Börſe ſetzte in feſter, auf einigen Gebieten in animirender Weiſe ein und behauptete ſich bis zum Schluſſe. Deutſche Renten unverändert. feſter. Bulgaren gebeſſert. ihre Aufwärtsbewegung fort. Intereſſe zu weſentlich höheren Kurſen. bden geſtrigen Kurs 1 unz.„„ 32 Schluß Rumänier ſehr feſt. Italiener Türken ſetzten Für Banken zeigte ſich reges ⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 4 Uen 1 Montanaktien hatten Italieniſche Mittelmeerbahn %e Wechſel, 5 Kurze Sicht 2½—8 Monate Reichsmark 6% Vor. KursHeut. Kurs] Vor, KursHeut,Kurs AUAnſterdam hfl. 100—168.88 168.98„ Belgten. Fe 100 3— 80.925 31.0—— Italien, Le. 100—81.075 31.05—— London„„„ Aſt. 13— 20.875 20.875—. 0 Madrid.. Pf. 100————— Mew⸗Hork.Dll. 100————— Paris... Fr. 100 8— 81.066 81.066—— Schweiz.. Fr. 100 3½ 81.083 81.05—— Petersburg.⸗R. 100 ü4½———— Trieſt... Kr. 100———— 5 Wien. Kr. 100 8½ 88.166 88.175— m. 8 a Staatspapiere. A. Deuiſche. 5 29, 30, 29. 30. 51½% Ofch. Reichsan 02.40 102.40 J 5 ſtalien. Rente 108.20 103.80 ſ%„„„.85 102.35 4 Oeſterr. Goldr. 102. 5 109.95 9105 91.— 4½ Oeſt. Silberr. 100.85 100.80 1 Pr. Staäts⸗Anl. 102.—102.20] 4½ Heſt. Papierr 100.85 100.80 „„„„„ 8208 103 20%½ Porkg.St.⸗An.] 40 0 49 50 5 91.100 91.053 dio, äuß.] 81—31.10 bſBad. St.⸗Obl.i 98.90 69.90 4 Ruſſen von 1880] 99.90 99.60 5 M. 100 58/ 100.60 4 ruff. Staatsr. 1894l.—.——.— 11000,—.——.—4ſpan ausl. Rente 20.80] 99.80 ad. St.⸗A. 105.— 105.20 1 Türken Lit. D. 51.95 82.15 Bayern„„101. 5 101.— 4 Ungar. Goldrente101 70 101.45 91.100 81.10 5 Arg., innere Gold⸗ ayer, E. B. A 104.05 104.10 Anleihe 1887——.— eſſen 104 80 104.80 e 105,85 105. 0 Ir, Heſſ. St.⸗ A Mittente äuß. 101 58 101.20 von 8 89.75 89.75 inn. 26.80] 26.75 89.900 89,90 10 Cbineſen 1898] 92.40 92.50 ———Bulgaren 90.20 90.45 9 Ver tul. Looſe. naslänpifgh 3 Oeſt. Loofep. 1860 158.45 154.80 Griechen 44.200—.— 13 Türkiſche Looſe 132.—182.40 Aktien deutſcher und ausländiſcher Dransport⸗Anſtalten. üdwh.⸗Berbacher 26.225.50 Oeſterr. Lit. B. 106.— 106— Martenburg, ⸗Mlw.—.——.— Gotthardbahn 191.—191.— 142.6, 142.60 Fura⸗Simplon 107.200 107.20 186.60 185.— Schweiz. Centralb.“—.——.— Etſenb.⸗Geſ. 122.90.8,.—Schweiz. Nordoſtb.“—.——.— amburger Packet 101.30 10,30] Ver. Schwz. Bahnenſ—.——.— lordd. Lloyd 98 100 98—Ital. Mittelmeerb.] 96.95 98.10 Oeſt⸗Un„Staatsb 148.200 148.70„ Meridionalbahn 138.90 139.35 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 17.40 17 50 florthern prefer.———.— „Nordweſtb.—.— 107/801 L Veloce—— Aktien induſtrieller Unternehmungen. ad, Zuckerf. Wagl,] 79.80 79.20 Parkakt. Zweibr. 112.—112. Heid. lb. Cementw. 108.— 10.—Eichbaum Mannh. 166— 166.— Anflin⸗Aktien 445.50 445.—Sellinduſtrie Wolff 108.— 106.— Ch. ſrbr. Griesheim 283 80 35.90 Weltz z. S. Speyer 128.— 127.80 chlter Farbwerk 371.— 372.— Walzmühle Ludw. 129.50, 129 50 Bereinchem. Fabril 248.— 248— Fahrradw. Kleyer 191 60 191.60 Them Werke Alberl 20 Maſch. Arm, Klein 101.— 104.— umul.⸗F. Hagen Maſchinf. Gritzner 198.— 193.— ſe, Berlin Schnellprf. Frithl. 156.156.— Pa e 117.40117.40 feſt. 4 0% 9 3 e% Portug. Türten D. 4% Argentinler * Me Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk, Badiſche Bank Berliner Bank Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Diskonto⸗Commd. Deutſche Gen.⸗Bk. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Fekf. Hyp.⸗Ereditv, Nationalbank Oberrhein. Bank Oeſterr,⸗Ung. Bank Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner Harpener 15190 118.30 90.70 154.59 185,70 210.90 187.10 100.50 147.50 201.50 147.40 119 30 96 00 114.— 78.40 111.20 302.— 184.40 180.70 151.90 118.30 91.— 154 25. 135 70 211.50 187.90 100.50 147 50 201.50 147.40 119.70 96.00 114.— 181— 111.05 301.50 184 90 181.30 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz, Hyp.⸗Bank Rhein, Kreditban! Rhein, Hyp.⸗B. M. Schaaffh,. Bankver. Züdd. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verf.⸗ Geſellſchaft Bergwerks⸗Aktien. Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt, Ver. Königs⸗Laura Deutſch. Luxemb. V. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. oſ% Frk, Hyv.⸗Pfob. 40% F. K. V. 15 05 4 0% 910 40, dvpb. f db 20 0 1*— % Pr. Bod.„Er. 30% 05 B. Py.⸗Obl 31%7% 0 Pf..Pr.⸗O. %0 Pf. Br. 1902 % 1907 31„„ alle 3„ 1904 Nh..⸗G..O 5% Sttsgar. It.Elf⸗ % 8 Pfbr. B. 1905 „ 1908 „190⸗ „1909 e e Rhein. Weſtf. .⸗C.⸗B. 1910 4% Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk, 12 * 170 7 49˙ 101.40 101.40 192.— 101.50 97.25 96.50 102 40 99.90 100.50 102.60 97.80 98.50 98.50 71.80 96.60 96.70 102.— 102.— 95.75 102.50 108.25 101.40 101.40 102.— 101.50 99.10 96.50 102.40 100.— 100.60 102.60 97.80 98.50 98.50 71.75 96.60 96.70 102.— 102.— 95.75 102.50 108.25 32/ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hy„eAfd. unk. 12 3½ r. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unt. 12 37 Pe Pföhr.„Bf. 1 5 Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pröctr. Pfd. v. 90 40% 0 „Pidbr..0! unk. 10 „ Pfdbr..0g unk. 12 „Pfdb.86 89 ut. 94 „ Pfd. 93/O6 „ Com.⸗Lbl. v. L,unt 10 „ Com.⸗O.l. .87,unk.9! 359„Com.„Obl. v. 96/06 40% 400 —37 315 40⁰ —— Privat⸗Diskont 3⅝ Prozent. Nraukfurt.9., 30. Juli. Kreditaktien 208 102.90 2 8 60 107.— 191.60 89.20 90.2 132.90 101.20 121.10 104.50 117.80 405.— 215— 97.50 218.50 91.80 100.75 97.75 100.50 101.20 108.10 103.10 104.— 97.20 97.80 105.— 100.— 100.30 50, 108.— 20850 107.— 191.60 139.2 190.20 138.40 101.50 121.20 104.80 118.30 405.— 215.— 97.50 221.— 92.— 100.75 99.75 100.50 101.20 108.20 108.20 108.85 97.20 97.80 105.— 99.90 100.30 Staats⸗ bahn 143.70, Lombarden 17.50, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 101.70, Golthardbahn 191.— Disconto-Commandit 188—,. 219.75, Gelſenkirchen 184.50, Darmſtädter 186.90, Handelsgeſellſchaft 154.50, Dresdener Bank 147.50, Deutſche Bank 211.60, Bochumer 181.80, Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 208,—, Staatsbahn 143.70, Lombarden 17.50, Disconto⸗Commandit 188.—. Berliner Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 30. Juli. beim geſtrigen Schluſſe gab der Börſe einen guten Stützpunkt, ſodaß in Lokalwerthen feſte Haltung eintrat. leitende Banken. frage, ſowohl in Hütten⸗ als in Kohlenaktien. der Dividendenbemeſſung. ſehr ſtill; beſſer Argentinier und Türken. Mittelmeerbahn weiter in Rückwirkung Wiener beſſer. Verlaufe ſehr ſtill bei kaum veränderten Kurſen, Beſſeres London und Laura Paris Bevorzugt waren Auch Montanwerthe waren in beſſerer Nach⸗ anziehend. Bochumer feſt Fondsmarkt Bahnen durchweg Auch Warſchau⸗ Schifffahrtsaktien unperändert. lag Im ſpäteren ſodaß bei Uebergang in die zweite Börſenſtunde ein überwiegender Theil der Deviſen in Banken, Bahnen und Fondz zum Stillſtand kamen. Bank feſt, irgend Kaſſamarktes 186,75. In dritter Börſenſtunde eine Verſchiebung der Kurſe. allgemein feſt. Bevorzugt Später Nur in Montanwerthen fand ein mäßiges Geſchäft ſtatt bei zumeiſt behaupteten Kurſen. Darmſtädter Induſtriewerthe waren Eiſenaktien. Hörder 2,10 Proz. höher. Edinſon 2½ Proz. höher. Berlin) 30. Ruſſennoten Ruſſ. Anl. 1902 3½ 9% Reichsanl. 3% Reichsanleihe 3½ Bd. Si.⸗Obl. 00 4 Bad. St.⸗A. 3½% Bayern gpr. ſächſ. Rente 4 Heſſen 3 Heſſen 1 Italiener 1860er Looſe gübeck⸗Büchener Marienburger Oſtor. Südbahn Staatsbahn⸗Aktien Lombarden Canada Packfle. Sh Heidelh, Str.&.B. Kreditaktien Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Dentſche Bankak. Dise. Comm. Aktten Dresdener Bank W. Berlin, 30. Credit⸗Artien Staatsbahn Londoner Effektenbörſe. Anfangskurſe der Effektenbörſe. Jult. 216.— 109.30 91.10 —— 105.— 89.80 104.80 89.80 108.10 155.50 143.4 17.2 120,20 208.40 154.10 136.— 91¹.— 187.10 147.10 208.40 Schlußcourſe. 216.05 102.30 91.10 101.— 101.10 80.90 104.80 89.70 108.20 135.20 166.— 148.60 17.40 208.20 154.50 136,70 211.50 187.90 147.60 148.40 148.40 London, 30. Jult. e Neſchsanleihe 5 105 Chineſen 4½% Ehineſen 2/% Conſols 4 0% Italiener on. Griechen Spanier Leipziger Bank Berg⸗Märk. Bank Pr. Hyp.⸗Acf.B D. Grundſchuld⸗ B. Dynamit Truſt Bochumer Conſolidatton Dortmunder Union Gelſenkirchener Harpener Htbernig Laurahütte Faee Newier Schalf, G. u. H⸗V. Elekt. Licht u. Kraft Weſterr Alkalfw. Aſchersleben Al. W. Steinz. Friedrichsf. Hanſa Dampfſchiff. Wollkämmerel⸗Ak. 4 Pfhür. Rh. W. BEr, Mannh.⸗Rh. Tr. Kannengleßer Hörder Bergw. 1156.75 179 20 .00 146.80 180.— 990.— 81˙40 184 10 180,40 218.70 132.60 185.— 412.50 102.80 214.75 151.20 273.50 119.50 125.20 ſehr ſtill ohne des 1* .10 156.75 149.90 181.10 81.50 184.50 180.60 179.40 219.90 183.60 186.60 412.50 102.50 213.50 150.70 978.50 148.60 101.70 67.— 119.50 127.10 Privat⸗Diskont 3¼%, Julf.(Telegr.) Nachbörſe. 208.— Lombarden Diskonto⸗Comm. (Telegr.) 90% Rio Tinto 102½ Southern Pak. 93%% Chicago Milw. 91/e Denver Pref. 101¼ Atchiſon Pref. 43—[Louisv. Nash. 69/% Union Pak. 90—[Tend.;: eſt. 32— Debeers 5 Goldſtels 17.40 17.40 187.60 187,60 465% 445% 1465/ 8105 9257. 108— 770 46% 455/ 145/ 3 1 907%( 108.— 775 Santos ber Sept. 24¼½, per Dez. 25 ½. 57 Autwerpen, 30. Juli. Kaffee gantos 15 ee p. Jull Monate 124.10.0, feſt. Queccſil ber—. 1 Schifffahrts⸗Nachrichten. Mannhelmer Haſenverkehr vom 29 Va Schiſſer ev. Kap. Meckel Engelhardt Schmahl Paris, 30. Juli. Anfangskurſe. 85 97.42J 97.55] Türk. Looſe Spanter 102.15 102.30 Ottoman 32.351 32.40[ Bankdisk, 3% Berliner Produktenbörſe. Gegenüber den mit der Erledigung der Julilieferungen verbundenen Trans⸗ * Berlin, 30. Juli. Produktenbörſe. aktionen blieben die erregten amerikaner Meldun los. zumeiſt erhöhten Auslands⸗ waren nur wenige plazirt. Spiritus ungehandelt. Berlin, 30. Juli. Hafer, Mais und Wetter: wolkig. (Telegramm.)(Produ Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 26. 80. Weien der Jult 171¹¹75 171.75 ,,, 161.75 161.50 PTCCCTCo 162.— 161.75 Roggen per Jult 2*—— ee per Septbr. 3 182.,25 132.— per Oktbr,. 133.25 133.25 Haſer per Juli 134.30 136.— per 8 128.— Mais pefß;;; 117.75 117.50 „ rl! 115.25 115.75 Rüböl, per Sttbr... 46.90 46.90 her Noyrrr 47.— 47.10 ver Japugaggg———.— VV!!!ß 20-22 20•22 Weizenmehl 18.90 18.90 Rogenůmeß!!k!— ver Ottober—.———.— Peſt, 30. Juli.(Telegramm.) Geebnmaen. 29. 80 Weizen per April O00 0 00 000 000 5„ Mai 000 000 000 000 7„ Oktbr. 723 794 matt 724 7 25 ſtetig Roggen per Aprl 00 0 00 000 000 „„Oktbr, 609 6 10 flau 608 6 09 ruhig Hafer per Oktbr. 5 9 5 30 5 26 527 Mais per Juli 000 000 kräge 000 0 00 ruhig „ i 613 614 4618 617 „Maf1904 4965 496 flau 493 494 ruhig Nülböl ver Nov. 00 00 00 00—— Kohlraps per Aug. 1140 11 50 feſt 1140 11 50 ſtetig Weiter: Bewölkt. 5 Liverpool, 30. Julf.(Anfangs kurſe 29. 30. Welzen per Sept..03%8 ruhig.04— ſelg ver Dezbr..03—.03%% Mais per Juli.064% rußig nom, träge per Sept..05½.05ʃß% Paris, 30. Jult. 29. 30. 29. Rübzl Jult 50— 50—[Mehl Juli 32.— „Auguft 50¼% 50½„ Auguſt 32.20 „ Sept, Der 51051½ Septbr.⸗Dezoe, 30.0 „ Jaz.⸗April 62— 52—„ Novbr,⸗Febr. 30.28 Sptritus Juli 42%—[Wetizen Juli 25.55 7 Auguſt 40— 689½,„ Aug. 93.25 Sept.⸗Del. 37½¼ 368%„ Sepk.⸗Dez. 29.40 Jan.⸗April 36½ 36½ 0 Nov, Febr. 22.55 Zucker Jult 25½ 25% Roggen Juli 14.75 „ Auguſt 25% 238/ 0 Aug. 14.65 „ Oktbr.⸗Jan. 267½/] 267%/„ Sept.⸗Dez. 14.8818. „ Jan.⸗April 27886 27%„ Nov.⸗Febr. 15.— Rohzucker 889 loco 21½ 219/ Wetter: Nach Regen aufgekärt⸗ WNew⸗Pork, Weizen per Septbr⸗ 8850 45 ſeſt Mais per Sepibr. 58½ 586% feſt Baumwolle: per Auguſt 12.97 124 per Oktober.98.96 ſtetig W Chieago, 30. Juli.(Teſegr.) Anlangökurſs⸗ 20. 80. Weizen per Seulbr. 79˙/ 75% feſt Mals per Septhr. 52 7.%½ ſeſt Schmalz per Septbr..07 3 1 per Septbr. 13.95 1085 Smarz. Paris, 80. Juli. Talg 75.— Antwerpen, 30. Juli, Schmalz. wetmuge Sch Schmalz 96.—95.—. Naffee. 1 Hamburg, 30, Juli. Schlußturſe. aaffe 8 W per Dez. 32—, per Mä 77 Zuckes, Antw erp. n, 00. Jult, Zucker p. Jult⸗ 20/ per Juli⸗Au 210%5, per Okt,⸗Nou.⸗Dez. 217,8, Baumwolle unb Petrelenm. Petroleum. Standard wlüte 10⁰⁰ Antwerpen, 60. Juli. Petroleum: Schlußkurſ. Ne wies loco 21—, per Juli 21½ per Juli⸗Auguſt 21%¾, Bremen, 30. Juli. Baumwolle 63.75. Feſt. Efiſen und Metalle. Amſterda m, 80. Jull. Zinn Banca loco 77½ iun Ban Auguſt⸗Auktion 77½ 5 Glasgow, 30. Juli.(Anfang.) Roheiſen bed num warrants per Kaffa——. p Cleveland, 30. Juli.(Anfang.) Rohelſen per Kaſſa 46ʃ1 per Monat 46/10—, ruhig. er Monat——, ruhig. London, 30. Juli.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa Monate 55..6, ruhig.— Zinn p. Kaſſa 127. — Blei ſpaniſch 11..0, 11.10,0, matt, Zink gewöhnlich 20..6, Zink ſpezial. Hafenbezir! L. Schiff Mannhelm 16 Kommt von ſeloos Weißbarth 5. Seite. Die Preiſe waren auf dem geſtrigen Stand. Von den und Inlandswaarenanſtellungen 30, Jull. gen wirkungs⸗ Rüböl ktenb örſe. 6 57.—, 15.0, Blei 20 106 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 30. Jult) Die neuen Hafenanlagen in Dover. ——. Lens(se N n KAu AT F. X3 ee e. „Die Fertigſtellung der neuen Quaianlage des Handelshafens Lon Dover haben dazu geführt, daß nunmehr die überſeeiſchen Dampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie dieſen engliſchen Hafen anlaufen, und zwar iſt dieſe für die deutſch⸗engliſchen Han⸗ Delsbeziehungen äußerſt wichtige Neuerung unter größeren Feierlichkeiten durch das Anlegen des Dampfers Prinz Sigis⸗ mund zum erſten Male in Kraft getreten. Der Kaiſer hat in einem Telegramm ſeiner Genugthuung über die Aufnahme als Landungsplatz Dovers für die deutſchen Dampfer Ausdruck gegeben. Gleichzeitig mit der Ausgeſtaltung des Handelshafens 1 von der engliſchen Marineverwaltung der Ausbau des neuen 7 mit ſeinen gewaltigen Molen ſchon ſeit langem beſchloſſen worden, ſodaß Dover binnen weniger Jahre einer der -ichtigſten und größten Häfen am engliſchen Kanal ſein wird. Bislang beſaß Dover nur einen kleinen Hafen, welcher hegen Sturm aus Weſten durch die ſogenannte Admiralitätspier eſchügt wird, und 2 Docks beſitzt, die von tiefgehenden Schiffen Kur bei Hochwaſſer durch einen, den ſog. Fluthhafen durch⸗ ſchneidenden Kanal zu erreichen ſind. Nunmehr wird die vor⸗ genannte Admiralitätspier eine öſtlich gerichtete Verlängerung bon 600 m und die innere Oſtmole eine ſolche von 700 m Erhalten. Letztere wird, wie in dem Plan angegeben bis 150 m en die verlängerte Admiralitätspier herangeführt werden. Das J umſchloſſene Areal wird nach Fertigſtellung der Geſamt⸗ anlagen ausſchließlich zum Anlegen der Kauffahrteiſchiffe für Sieſen Zweck beſonders hergerichtet werden, während die Dock⸗ anlagen ſo vergrößert werden ſollen, daß ſie auch die größten kransatlantiſchen Dampfer und die ſchwerſten Panzerſchiffe aufnehmen können. Der neue Kriegshafen kommt öſtlich des zu liegen und wird durch einen 1260 m langen Wellenbrecher gegen ſüdliche und durch eine 996 m lange neue Oſtmole gegen öſtliche Winde geſchützt werden. Zwiſchen dem Wellenbrecher und den Endpunkten der beiden neuen Molen werden ſich die 250 bezw. 185 m breiten Ein⸗ und Ausfahrten befinden, die ein Anlaufen des Hafens und ein Auslaufen der Schiffe bei allen Strom⸗ und Witterungsverhältniſſen ge⸗ ſtatten. Das Geſammthafenareal wird 247 Hektar betragen, — ̃ æ. ̃᷑ pppp ̃ ̃ñ—rjĩê!ĩtf. ˙——————————— Wirthſchaftliches. 1175 Es gibt keine Jahreszeit mehr. Der modernen Küche gegenüber könnte man wohl darauf ver⸗ fallen, dieſen Ausſpruch zu wagen. Man ißt ja doch Erdbeeren zu Weihnachten, und junge Gänſe im Mai, und in den Schnee⸗ und Fismonaten ſtehen die neuen Kartoffeln und die grünen Hochſom⸗ mergemüſe auf dem Tiſch, ja da, wo der raffinirte Küchenluxus Ferrſcht, iſt's gewiſſermaßen geradegu„unfein“, die von der Natur gelieferten Tafelſachen„zu ihrer Zeit“ zu genießen. Aber auch der praktiſche, einfache Haushalt, die Küche, die ſparen muß, hat ein Intereſſe daran, ihre Bedürfniſſe, alſo Fleiſch, Hemüſe, Früchte etc., über die Zeit hinaus, in welcher der Markt ſie darbietet, friſch und ſchmackhaft erhalten zu können. Die ganze Konſerveninduſtrie iſt ja doch mit der Löſung des Problems beſchäf⸗ kigt, für die Küche die Schranken der Jahreszeit aufzuheben. Sie will auch im Winter liefern können, was früher nur der Hochſommer her⸗ und auch zu Sommerwerthen machen, was die Natur für den inter nur vorſieht. Den feſten Boden für die Löſung dieſes Küchenproblems hat don jeher die Steriliſation gegeben, die Tödtung jener Keime in den Nährſtoffen, welche Zerſetzung und Fäulniß bedingen, durch Hitztraft. Die Methoden für dieſes Grundmäßige ſind aber doch dielfach und weſentlich verſchieden. Anſpruch auf ganz beſondere Beachtung hat darunter die Weckſche, wenn es gilt, Nahrungsmittel im ihrer natürlichen Friſche und Schmackhaftigkeit zu erhalten, auch deßwegen, weil ſie der Küche einen neuen, ökonomiſch wichtigen Weg weiſt, und der Friſchhalte⸗Apparat nach dieſem Verfahren iſt zwer⸗ fellos als eines der zweckmäßigſten und intereſſanteſten Erforder⸗ niſſe einer praktiſchen Küche zu bezeichnen und ſeine Anſchaffung möchte ich beſonders empfehlen. Er ermöglicht, die bisher bezogenen Konſerven in der zuverläſſigſten, billigſten und bequemſten Weiſe ſelbſt herzuſtellen, in der Jagdſaiſon ſich alles Wild, zu paſſender Beit die Gemüſe, Früchte, Geflügel, Fiſche, Paſteten u. J. w. zu ſteriliſiren. Mir iſt eine Hausfrau bekannt, die den Proviant für eine wohl recht hübſch gelegene, aber wirthſchaftlich recht jämmerlich beſtellte Sommerfriſche auf über vierzehn Tage in fertigen Mahl⸗ zeiten als Frachtgut vorausſchickte. Sie ſchrieb darüber:„Nicht wenig waren unſere Gäſte erſtaunt, daß wir ihnen im Sommer Reb⸗ ühner mit Sauerkraut vorſetzen konnten, daß es dei uns die Wilchgericte Waslete. lle Hlemliie in Rartekian akb. 1 von denen 30 auf den Handelshafen entfallen. Die Waſſer⸗ tiefe ſoll durch Baggerungen überall bis auf 10 m gebracht wer⸗ den, und man hofft, die ganzen Bauten bis zum Jahre 1908 fertig zu ſtellen. Zur Vertheidigung des neuen Schutz⸗ und Ausfallhafens werden die ſchon heut vorhandenen Befeſtigungen auf den Anhöhen hinter Dover weſentlich verſtärkt werden. Auf der 1155 m langen Strecke zwiſchen der Schloßlandungs⸗ brücke und dem nördlichſten Punkt der neuen, großen Oſtmole wird ein gewaltiger Seedamm geſchüttet und ein Quai errichtet werden, an welchem die Schiffe direkt anlegen können. Dieſer Quai wird, ebenſo wie die verſchiedenen Molen, Eiſenbahngeleiſe erhalten. Die Geſammtlänge der auszuführenden Molen und Dammbauten beträgt 4711 m. Ueber die Stärke der auszu⸗ führenden Bauten geben die nachſtehenden Angaben Aufſchluß: Die Verlängerung der Admiralitätspier wird aus 4000 kg ſchweren Steinblöcken hergeſtellt und eine Höhe von 27 meer⸗ halten, ſodaß bei einer Waſſertiefe von 14 m bei Niedrigwaſſer und einem Niveauunterſchiede von 6,5 m bei Ebbe und Fluth die Krone der Mole ſich bei Hochwaſſer noch immer 6,5 m über dem Waſſerſpiegel befindet. Es iſt dies nothwendig, da die Admiralitätspier dem ſchweren Wellengang bei den gefürchteten Stürmen aus Südweſt mehr ausgeſetzt iſt als die übrigen Molenbauten. Die zum Bau des Wellenbrechers und der Oſt⸗ mole verwendeten Blöcke haben nur ein Gewicht von 3000 kg. In unſerer Karte, welche ein genaues Bild des projektirten Hafens darſtellt, ſind die alten Hafenanlagen wie auch die neuen mit ihren Abmeſſungen genau eingetragen. Der in der Karte enthaltene Maaßſtab giebt außerdem einen richtigen Anhalt für die rieſigen Dimenſionen des geplanten Hafenbaſſins. Nach Fertigſtellung desſelben wird es für England noch weit leichter als wie jetzt 1 5 den Kanal für alle fremden Schiffe zu ſperren, und in unmitelbarer Nähe der nur wenige Meilen entfernten franzöſiſchen Küſte eine aktionsbereite Schlachtflotte zu halten. Welche Maßregeln Frankreich hiergegen in dem gegenüber⸗ liegenden Hafen von Calais ergreifen wird, iſt noch nicht bekannt gewordem. wären wir nicht auf dem Dorf, ſondern in der Großſtadt. Und daß das Zurichten dieſer opulenten Mahlzeiten kaum zwanzig Minuten dauerte——“ Aber ich möchte von dem prächtigen Friſchhalte⸗Apparat noch mehr ſagen, was die praktiſche Hausfrau intereſſiren kann, als blos „es gibt keine Jahreszeit mehr“, es gibt auch keine verdorbenen, ver⸗ ſchleuderten oder unpraktiſch angewendeten Reſte vom Tiſche mehr. Jeder Reſt einer Schüſſel kann im Steriliſirglas bei Seite geſtellt werden, bis er paſſend verwendet und wieder beſſer gewürdigt wird, als das meiſt geſchieht, wenn er,„weil er ſich nicht halten würde“, gleich den nächſten Tag oder noch am ſelben Abend wieder auf dem Tiſche ſteht. Auch das iſt weiter ein gang weſentlicher Vortheil, den das Weck ſche Konſervirungsverfahren vor allen Büchſen⸗Konſerven voraus hat; iſt eine Büchſe angebrochen, ſo muß ſie aufgebraucht werden, den Weck'ſchen Friſchhaltegläſern können, nach angegebenem Verfahren, die kleinſten Portionen entnommen werden, ohne daß dem Reſt im Geringſten geſchadet wird. Das ſagt aber etwas im Haushalt, der auf Konſerven angewieſen! Verkaufsſtelle der Weckſchen Apparate zu Originalpreiſen für Mannheim und Umgebung bei Hermann Bazlen vorm. Alex. Heberer, O 2, 2, Paradeplatz. Literariſches. Will's tagen? Soziales Drama in 5 Akten von Bruno Stur m. Die intereſſante Erſtlingsarbeit eines jungen Autors liegt vor uns, die in ihrer Art Vorzüge und Fehler einer ſolchen vereinigt. Natür⸗ lich iſt ſie modern, ein Bild ſozialen Elends und Ringens der Ar⸗ beiterklaſſen, wie es uns„die Weber“ und„Ueber unſere Kraft“ ſchildern. Erſchütternd iſt der Weg, den die Maurerfamilie Hauſer vom ehrlichen gottvertrauenden Kampſe bis zum verzweifelnden Untergange gehen muß und packend der Kontraſt zwiſchen kindlich reiner Unſchuld und verführendem Cynismus. Kleine Kabinetſtücke tiefer Innigkeit und treffender Charakteriſtik ſind manche Dialoge und Einzelbilder, wenn uns auch zuletzt ein Grauen überläuft vor der Häufung der entſetzlichen Szenen, mit welcher der Dichter da in echter Jugendüberkraft ſeine armen Helden— zuletzt die ganze ſtreikende Arbeiterſchaft— und uns niederdrückt. Alles in Allem ein tüchtiges vielverſprechendes Talent, dem man zu ſeinem Debut nur gratuliren darf und das aus der Läuterung der Jugendſchlacken n. Allerhand Sprachdummheiten. Kleine deutſche Grammalct de Zweifelhaften, des Falſchen und des Häßlichen von Guſtav Wute mann. Dritte, vermehrte und verbeſſerte Auflage mit einem auss führlichen Regiſter. In Leinwand gebunden M..50. Verlag viy Fr. Wilh. Grunow in Leipzig.— Die„Sprachdummheiten“ ſi kein Sprachknecht, der auf jede grammatiſche oder ſtiliſtiſche Frag die gewünſchte Antwort bereit hat, ſondern ein Buch für denkendg Leſer, das im Zuſammenhang ſtudirt und gehörig verarbeitet ſeig will. Wer Nutzen davon haben will, muß ſich den Geiſt des Buchez zu eigen machen. Gewiß ſoll es auch der herrſchenden Fehlerhaftig⸗ keit und Unſicherheit unſeres Sprachgebrauchs ſteuern, aber vor Allem das Aufkommen 2 neuer Fehler verhüten, und ſeine Haupte es ſoll der immer ärger werdenden S t Schwülſtigkeit unſerer Sprache entgegenarbeiten und ihr wieder zu einer gewiſſen Einfachheit und Natürlick verhelfen, die, gleichwe entfernt von Gaſſenſprache wie von Papierdeutſch, die Freiheit eineg feineren Umgangsſprache mit der Geſetzmäßigkeit einer guten Schrift ſprache vereinigt. Auszug aus dem Ciyvilſtandsregiſter der Stadt Ludmigshafen. Juli. Verkündete. 23. Karl Wilh. Schuſter,.⸗A. u. Karol. Herrmann. Friedr. Aug. Rob. Althoff, Oberletzrer u. Mar. Eleon. Kimnach Wilh. Hör, Bierbr. und Emma Velten. 23. Vict. Max Joſ. Syptroth, Bankbeamter u. Kath. Joh. Mack, Friedr. Kremer, Bahnaſſiſtent u. Kath. Phila. Eliſ. Graß. Dr. Herm. Frdr. Schmalzigaug, Chemiler u. Berta Emilie Lampart, FJoh. Em. Huther, Schloſſer und Eva Maria Vierling. Gg. Lehnhardt, Schuhmachermſtr. und Anna Joh. Aumüller. Karl Friedr. Ball, Tüncher und Karol, Geib. 5. Engelbert Flert, Kaufm. und Emma Bruch. FJoh. Herrmann, Tgr. und Franziska Wagner Juli. Getraute. 25. Gg. Eberle,.⸗A. mit Eliſab. Weber. 25. Joh. Fiſcher, Kaufm. mit Sofie Paul. Braun. 25. Friedr. Froſch, Fuhrunternehmer mit Kath. Franz. Schmeißer. 25. Joh. Jettinger, Magaz. Arb. mit Phila. Hoffmann. 25., Jak. Friedr. Kienle, Marmorarb. mit Amalie Dilger. 25. Joh. Schowalter, Brieftr. mit Magdal. Engel. 25. Karl Gräſer,.⸗A. mit Marie Hofmann. Juli. Geborene. 28. Friedr. Karl, S. v. Anton Chriſt. Thomer. 20. Robert Michael, S. v. Joh. Bapt. Knaus, Obermälzer, 19. Erna Roſa, T. v. Herm. Bechtold, Schuhm. 24. Chriſtine, T. v. Ludwig Tremmel,.⸗A. 24. Karl, S. v. Gg. Schäfer, Wagner. 24. Karl Jak. Valent., S. v. Franz Flick, Fuhrm. 23. Gliſab., T. v. Thaddäus Hoffmann,.⸗A. 24. Lina, T. v. Karl Heller,.⸗A. 22. Wilhelm, S. v. Wilh. Hrch. Rug,.⸗A. 22. Anna, T. v. Jak. Winkler, Raddreher. 19. Albert, S. v. Ludwig Engelter, Tgr. 24. Frieda Auguſte, T. v. Karl Linder,.⸗A. 26. Ferdin. Eugen S. v. Hrch. Joſ. Flörſch, Tgr. 26. Ernſt, S. v. Ernſt Fels, Maſchinenarb. 24. 5 Wilh., S. v. Chriſtian Adler,.⸗A. 22. Jak. Karl, S. v. Adam Linnenfelſer, Maſch.⸗Führer! Juli. Geſtorbene. 23. Willi Hugo, S. v. Franz Seb. Linsler,.⸗A., 4 M. a. 24. Aug. Maria, 8 M. a. 23. Elfſab. Kunz geb. Albert 58 J. a. 24. Kathar., T. v. David Schlindwein, Tgr., 5 M. a. 24. Otto, S. v. Aug. Lang, Schloſſer, 4 M. a. 24. Anng Marg., T. v. Jak. Cusnick, Schloſſer, 3 M. a. 25. Frieda, T. v. Joh. Erbach,.⸗A. 24 J. a. 24. Philipp, S. v. Phil. Gehweiler,.⸗A., 4 M. a. 24. Peter, S. v. Peter Ludwig, Tgr., 1 J. a. 24. Eliſab. Schumann, Tagnerin, 76 J. a. 1 25. Luiſe Wilh., T. v. Joh. Hrch. Erdm. Rochholz, Kfm., 11 J. a 26. Friedr. Klein, Gaskontroll., 55 J. a. 26. Emil, S. v. Eduard Schmitt, Friſeur, 2 M. a. 25. 26. 26. 26. 26. Elifab. T. v. Ludw. Horwedel,.⸗A., 9 M. a. Kathar. Popp, berufslos, 35 J. a. Karl, S. v. David Reis, Tagner, 3 M. a. Margar., T. v. Gg. Aprill, Korbflechter, 14 Tage a. Luſtige Ecke. (Aus den Luſtigen Blättern.) Ein Formfehler. Sereniſſimus befindet ſich mit Kindermamm auf einem Spaziergang. Da bemerkt er, wie mehrere Leute eiftig einen Zettel ſtudiren, welcher am nächſten Hauſe angeſchlagen iſt. Neugierig tritt er heran und Kindermann muß den Inhalt vorleſen, Es iſt ein Pamphlet auf Sereniſſimus, welches ſeinen jüngſten Et, laß„höheren Blödſinn“ nennt. Einen Moment iſt Sereniſſimus ſprachlos, dann ſagte er im Tone äußerſter Entrüſtung:„Aeh, Kin⸗ dermann, ſofort ändern, äh.— allerhöchſten!“ Aus der Sommerfriſche.„Liebe Freundin! Seit geſteig leben wir hier in einer förmlichen Idylle. Einfach wie unſere Wohnung im Bauernhaus iſt unſere Küche. Wir eſſen eigentlich nur was die Kuh hergiebt: Milch Butter, Käſe und Eier.“ Poujours en Vedette.„Sie laſſen ja Ihre Gemahlin nicht einen Augenblick vom Arme.“„Ja wiſſen Sie, mit einer jungen ſchönen Frau iſt es wie mit dem Gordon⸗Bennet⸗Pokal: wenn masß ſie erobert hat, muß man ſie drei Jahre lang vertheidigen!“ Zerſtreut.„Was gab's geſtern bei Kommerzienraths?“„Junge Gänſe...“„Ach, gehen Sie, ich meine, was es zu eſſen gab?? Vicepräſident Singer. Sinnend ſitzt der Sozi Singer, Und er denkt an's Parlament: „Nicht unmöglich iſt's; ich werde Erſter Vicepräſident. Alles würde mir da paſſen, — Wenn ich auch ein Soeialiſt— Wer da neben mir der Präſes Und wer zweiter Viee iſt. Und— Ihr braucht da nicht zu glauben— Daß ich drum nach rechts geſchwenkt,— Ich, ich würde auch nicht fehlen, Wenn der Kaiſer uns empfängt. Eins nur iſt, was mir am Hofe Ein'ges Kopfzerbrechen macht; Nicht etwa der krumme Rücken, Nein, die vorgeſchrieb'ne Tracht. Escarpins und Knieenboſe, Kurze, ausgeſchnitt'ne Schuh! — Meine Füße, meine Beine Paſſen wohl nicht ganz dazu!“ Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales und Provinzielles: Eruſt Müller, für Feuilleton, Kunſt und Vkswirthſchaft: Georg Chriſtmann für den Inſeratentheil: J..: Julius Scholl. Druck und Verlag der Mr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: i..: Ernſt Müller. Luiſe Ida, T. v. Valent. Stopper, Maurer, 4 M. g. ͤKdTbbb 15 m deh. ff aunheim, 30. J an IH ulk.— em gus 6 ipenne 8 9 b en“ 4 00* 5 deuneeee oherr& den n + 85 88 itet ſein ite der D 1 3, 4. 0. Ett—— 7 Buchez 0 11— arm 1 ERN We 5 erhaftig Wa städt geueral⸗ er Alen a neen er B am— OS-Anze N 5 5 ank ½ Stunde 1 Bneae 9 90 padi nzeiger! 1120 me 5 01 zen. 4 i 8 R 28 5 eie reinlagen und ohne und 1 5 80 Tagnch dema 1 das Alb 1 um bere ken von arrein ece allen 18 auf provision 8 sonders ald, 12 rsen. 10046 risch b0 N—8— Devis 7 Ausff 8 8 1erias it es E b eln 2 W S 1 für A rholun ahrung— Dee de. 2 ugso er bageheng hrifs 7 n 5 8 2 l gsstelte a 8 eöne 1 Klel E ihrem P ahr zu 08 5 Koe tür G 7719 11 ne 1 iöbl⸗ da, een Jahr ſt Hand dedene e Taß W 5 Penf Ammer ſen ten 5 kom jährlich eigt di els 8 durol aften okale rloren ark S che Arterre. io zu mit cht int eine e An Sta den V N. V IAIt gule 5— chein 4 vergeb. zugute. Uur d eine n So zahl d nde 7 verk exrei elo Abz en geſt f 7 A tef olch m er G 8.* ehrsv no. hnun zugeb ſtern 1 St 8028 Ueleuten eſchäf Verel 9 k. d. 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Nr. 15 18 ohne n möbl. 5 35 1 M. 103 565580 b Höoſl und d. 1 3¹ A od NIn 9004,19 80 Sae Lalis 5 3¹ Tr., einf 1. 8675 Mitte 1 Tr., 75 im. zu ach f85f 5 ag⸗ U. uten verm. ei 5 Pri arab Pen rubtd Penden Famfft 15 ſio gut ſe finden n. 8 5 e und b nden 3 7. 2 Tr. 7 5 Abonunement 20 Pfennig monatlich. Taägerlohn 10 Mieunſe ——— Durch die Poſt bezogen incl. Poſt⸗ —.88 pro Quartal. Poſtliſte No. 4927 Telephon: Redaktion: Nr. 377. bei Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inferate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate. 28 Die Reklame⸗Zeile 60 Expedition: Nr. 218. Nr. 154. Hekunntmachung. Geſuch der Firma Eugen Benz in Mannheim um Erlaubniß zur Er⸗ richtung einer Ma⸗ ſchinenfabrik mit Generatorgasan⸗ lage auf dem Grundſtück Lager⸗ 15 Nr. 4169/70 in Ladenburg betr. Die Firma Eugen Benz in 5 um die Er⸗ ubniß zur Errichtung einer Maſchinenfabrik und Aufſtellung tines Generatormotors auf dem g Lg9. Nr. 4169/70 in adenburg nachgeſucht. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntniß mit der Auf⸗ forderung, etwaigeEinwendungen dem Bezirksamte oder dem Bürgermeiſteramt Ladenburg bin⸗ zen 14 Tagen vom Ablauf des ages an vorzubringen, an wel⸗ chem das dieſe Bekanntmachung güthaltende Amtsverkündigungs⸗ Platt ausgegeben wurde, widrigen⸗ falls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen Als verſäumt gelten. Die eſchreihungen und Pläne legen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts und des Bürgermeiſter⸗ amts Ladenburg zur Einſicht offen. 1851 Mannheim, den 28. Juli 1908. Sroßh. Bezirksamt: N Konkursverfahren. Nr. 1962. Ueber den Nachlaß des Kaufſmanns Michael abermatier in Mannheim 6, 31, wurde heute Vormit⸗ tag 11 Uhr das Konkursver⸗ ſahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ nannt: Rechtsanwalt Dr. Frantz in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis Bert 18. Auguſt 1903 bei dem erichte anzumelden. Zugleich iſt Beſchluß⸗ aa über die Wahl eines efinitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in 8 132 der Kon⸗ kursordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände ſowie zur Prüfung der angemeldeten nee auf Donnerſtag, 27. Auguſt 190g, Bormittags 511 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte Abth. III, Zimmer Nr. 2, anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein abeer zu verabfolgen öder zu leiſten, auch die Ver⸗ flichtung auferlegt, von dem eſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 18. Auguſt 1903 Anzeige zu machen. Mannheim, den 29. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts III: Mohr. Konkurgverfahren. Nr. 2119. Ueber den Nachlaß des am 15, Juni 1903 verſtor⸗ benen Wirths Friedrich Wag⸗ ner in Manuheim, N 4, 1, wurde geute Vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernänut: Karl Becker, Waiſen⸗ rath in Mannheim B 2, 5. Konkursforderungen ſind bis zum 18. Auguſt 1903 bei dem Gerichte anzumelden. Suußſe 780 zur Beſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung tines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falles über die in § 182 der Konkursordnung be⸗ Gegenſtände, ſowie zur ſbrt fung der angemeldeten For⸗ derungen auf Donnerſtag, 27. Auguſt 1903, Vormittags 10 uhr, vor dem Gr. Amtsgerichte Abth. 13, II. Stock, Zimmer Nr. 11a, Termin anberaumt. Allen Perſouen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitß haben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Ge⸗ meinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſtze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sgche abgeſonderte Befriedig⸗ zur ermin 1822 ung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 18.Auguſt 1908 Anzeige zu machen. aunheim, den 29. Juli 1908. Der Werichtsſchreiter Gr. 18: Oohr. EI1, Großes Parterre⸗Zim⸗ mer nur als Burean oder Lagerraum von eute bis 31. Dezember Bekauntmachung. Für die Zeit vom 28. Juli bis mit 24. Auguſt ds. Is. iſt Rechtspraktikant Wilhelm Eggler zum Dienſtverweſer beim Amtsgericht Mannheim mit den Befugniſſen eines Amtsrichters beſtellt. 1851 Karlsruhe, den 22. Juli 1908. Miniſterium ber Juſtiz, des Kultus und Unterrichts: An Vertretung: Hübſch. Haſſencamp. Konkurs⸗Verfahren. Nr. 1970. Das Konkursver⸗ fahren über den Nachlaß des Reſtaurateurs Franz Walter in Mannheim wurde nach Ab⸗ haltung des Schlußtermins und nach Vollzug der Schlußverthei⸗ lung durch Beſchluß Gr. Amts⸗ gerichts hier vom Heutigen auf⸗ gehoben. 1852 Mannheim, den 28. Juli 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amts 0 III. oh r. Iwangs⸗Nerſteigerung. Nr 6246. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in kannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Hermann Haßler, Möbel⸗ fabrikant in Mannheim einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Montag, den 21. Sept. 1903, Bormittags 9½ Uuhr, durch das unterzeichneke Notariat — in deſſen Dienſträumen in Manuheim, B 4, 3, verſteigert werden. 14687 Der Verſteigerungsvermerk iſt am 6. Junti 1903 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitthetlungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betref⸗ fenden Nachweiſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkunde iſt Jedermann geſtattek. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verfteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertheilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Ertheilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ uführen, widrigenfalls für das Nech der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerken Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung bes zu verſteigernben rundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 29, Heft 6, Beſtandsver⸗ zeichniß I. Lgb.⸗Nr. 380g, Flächeninhalt 4 ar 38 qm Hofraite in den Spel⸗ zengärten I, Waldhofſtr. Nr. 28. Hierauf ſteht: 8. ein vierſtöckiges Wohnhaus mit Schienenkeller; b. ein 8 Seitenbau (Wohnhaus) mit Schienenkeller, an a angebaut; 0. ein vierſtöckiger Querbau mit Schienenkeller. chätzung Mk. 82,000.—. Mannheim, 24. Juli 1908. Großh. Notariat 3 als Bollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. Iwangs⸗Perſteigerung. Am Freitag, den 31. Juli, Nachmittags 2 Uhr, werde ich in Feudenheim am Rathhaus gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 8710 1 Plüſchgarnitur, 1 Klavier, 1 Spiegelſchrank, 3 Sopha, 4 Kleiderſchränke, 1 e mit weißer Marmorplatte, verſch. Spiegel, Seſſel, Tiſche, werthvolle Bilder, 2 Bettſtellen mit Ma⸗ maſcht Gaxtenmöbel, 1 Waſch⸗ maſchine, 1 Leiterwagen, 1 Pferd, 1 Otzd. Hühner u. ſonſt verſch. kannheim, 30. Juli 1908. Schreiber, Gerichtsvollzieher⸗ . 7 Möbel⸗Verſteigerung. O 4, 17. A4, 17. In meinem Verſteigerungs⸗ Lokal, Hinterhaus II. Stock, ver⸗ ſteigere am 871¹86 Freitag, den 31. Juli 1903, Nachmittags 2 Uhr: 1 Spiegelſchrank, 1 Waſch⸗ tiſch mit Spiegel, 1 Waſch⸗ tiſch mit Marmorplatte, 1 Commode, Chiffonnier, 1 Divan, 1 Kanape, beſſere Stühle, 1 Salon⸗Tiſch, 1 1 Ausziehtiſch, ein ſüchenſchrank, verſchiedene Betten, Tiſche, Stühle, Bilder, Spiegel und anderes mehr. 8. J8. bill. zu verm. M. Arnold, Auktionator. 2, 19. Telephon 2285. Bekanntmachung. Abhaltung von Schießübungen betr. Nr. 92085J1. Mit Bezug auf unſere Bekanntmachung vom 16. Juli J. Is. migchen wir darauf daß das Schieß⸗ geländebei Hemsbach⸗Hüttenfeld, auf welchem das 2. Bad. Grena⸗ dier⸗Regiment Katſer Wilhelm J. Nr. 110 ſeine Schießübungen abhält, am Donnerſtag, den 30., Freitag, den 31. Juli und Sams⸗ tag, den 1. Auguſt d. Is. nicht von—1 Uhr, ſondern erſt von —1 Uhr abgeſperrt wird. Die Abſpekrung im Norden erfolgt nur bis zum Stadtbach, alſo nicht bis zur Straße Heppen⸗ heim⸗Lorſc. 1850 Mannheim, den 25. Juli 1903. Großh. Bezirksamt. Poltzeidirekttion: Eppelsheimer. Arbeitspergebung. Nr. 3181. Zum Neubau des Pumpwerks in Neckarau ſoll die Lleferung der ſchmiede⸗ eiſernen Fenſter einſchl. Her⸗ ſtellung der Drehyvorricht⸗ ungen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angehote find verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver ſehen bis ſpäteſtens. Mittwoch, 12. Auguſt 1903, Vormittags 11 uhr auf unſerem Bureau N 1, 9, 2. Stock, Zimmer Nr. 10 einzu⸗ reichen, woſelbſt die Eröffnung in Gegenwart etwa erſchlenener Bieter erfolgen wird. Angebotsformulare werden im im. s verabfolgt. Zeichnungen liegen im Zimmer 18 diesſeitigen Amtes, ſowie im Baubureau auf der Bauſtelle auf. 29500/70 Mannhetm, den 29. Juli 1908. Städt. Hochbauamt: gez.: Perrey. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 80. Juli 1903, Nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal dahier, 4, 5, gegen bagre Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 8717 1 Kaſſenſchrank, 1 Bufſet, 1 Nähmaſchine, 3 Waarenſchränke, 1 Ladentheke, 4500 Stück Ci⸗ garren, 1 Divan, 1 Waſchkom⸗ mode und 1 Sofa. Darnach anſchließend am Pfand⸗ orte mit Zuſammenkunft im Locale: Weiß⸗ und Mfench verſch. leere Fäſſer, 1 Kaſſenſchrank, ſo⸗ wie Möbel und Einrichtungs⸗ gegenſtände verſch. Art. Manubkim, den 30. Juli 1903. Weber, Gerichtsvollzieher, C 2, 7. Zwangs⸗verſteigerung. Freitag, den 31. Juli 1903, Nachmittags 2 uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokale Q 4, 5, gegen baare Zahlung im Bollareckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 8721 1 Planino, 1 Plüſch⸗Divan, 2 vollſtändige Betten, 1 Oval⸗ tiſch, 1 Waſchtiſch, 1 Spiegel⸗ ſchrank, 1 Schreibtiſch, 1 Näh⸗ maſchine, 1 Kaſſenſchrank ſo⸗ wie Sonſtiges. Mannheim, den 30. Juli 1908. Zimmer, Gerichtsvollzieher. Zmangs⸗Ner ſteigerung. Freitag, den 31. Juli 1903 Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale Q4,5 hier gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 8718 Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 30. Juli 1903. Gerichtsvollzieher. Freiwillige Nerſteigerung. Freitag, den 31. Juli 1903, Nachmittags 2 uUhr werde ich im Auftrage des früheren Wirths Schneider hier im Pfandlokal Q 4, 5 gegen baare Zahlung ver⸗ ſchiedene Wirthſchaftseinrich⸗ tungsgegenſtände öffentlich verſteigern. 8720 Mannheim, 30. Juli 1908. Scheuber, Gerichtsvollzieher. Schwache Augen werden nach dem Gebrauch des Tiroler Enzian-Branntweins ſo 80 0— düß in den meiſten Fällen keine Brillen mehr ge⸗ braucht werden. 7691 & Glas M..50. Gebrauchs⸗ anweiſung umſonſt in der Medlelnat-Drog. 2. Tothen Kreuz gegründet 1888 Th. von Eichſtedt, N4, 12, Kunſtſtraße. 8487 Donnerſtag, 30. Juli Bekanntmachung. Die Feſtſetzung der Begräbnißzeiten betr. Nr. 19040 1. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß während der Sommer⸗ monate zur Vornahme von Be⸗ gräbniſſen folgende Begräbniß⸗ zeiten beſtimmt wurden: I. Begräbnißordnerbezirk. —10 Uhr Vorm.(evangeliſch) —4 Uhr e —¾5 Uhr Nachm.(katholiſch) II. Begräbnißordnerbezirk. 10—11 Uhr Vorm. levangeliſch) /45—½/6 Uhr Nachm.(katholiſch) ½6—½ Uhr Nachm.(evangeliſch) Zur Feſtſetzung der Beerdig⸗ ungszeiten ſind ausſchließlich die Begräbnißordner befugt. Mannheim, den 6. Juni 1903. Friedhof⸗Commiſſion: von Hollander. 29500/8357 Hennenlotter. Miether⸗Nerein Hannheim. (2000 Mitglieder.) Wahrung der Rechte der Woh⸗ nungsmiether. Nachweis von Familien⸗Woh⸗ 9 14 unentgeltlich für Vereinsmitgl. Rechtsſchutzſtelle in Mieths⸗ ſtreitigkeiten, S 3, 10 u. K 1,17 Vorträge über alle Fragen des Wohnungsweſens. Aumeldungen zum Beitritt bei den Geſchäftsſtellen: 20148 Lit. L 14, 7(F. 185 8 3, 10(Arbeiterſeeretar.) „ K 1, 17(Volksbureau), 25 Querſtraße 13(M. Köhl). Schwetz.⸗Str. 79(G. Eger). * Oetker's! Backpulver 10 Pf. Vanillin⸗Zucker 10Pf. Vvbndding⸗Pulver10pf. Millonenfach bewährte Recepte gratis von den beſten Kolonialwaaren⸗ und Drogengeſchaften! jeder Stadt. 28881 Vertreter: Bender& Zwerger 1 Mann 0 eim: He mden⸗ Klinitl Schlechtſitzende u. deſekte Herren⸗ hemden werden mit neuen Ein⸗ ſätzen, Hals⸗ und Armbindchen verſehen und unter Garantie für vorzügliches Paſſen von einer e 8010 berechnet zugeſtellt.— Tadelloſe Auferti⸗ gung nach Maaß. 5690 75 f Helr- u. Parket-Geschäſt, Nupprechtſtr. 11, Teleph. 2708. Ausführungvon ar⸗ ketarbeiten jeder Art. GrößtesLagerinHolz, wolle u. Holzwollſeilen⸗ — Zaimmerthüren ꝛc. Bitte. In der Arbeiter⸗Kolonie, Ankeubuck iſt wieder Maugel au Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Socken und insbeſondere an Schuhwerrk ein⸗ getreten. Wir richten deshalb an die Herren Vertrauensmänner und Freunde des Vereins die herz⸗ liche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Bekleidungsgegen⸗ ſtände gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen ent⸗ weder an Hausvater Wernigk in Ankenbück— Poſt Dürr⸗ heim und Station Klengen—, oder an die Central⸗Sammkelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, eingeſandt werden. 12605 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſt abgeführt werden. Karlsruhe im April 1903. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkslonien im Großherzogthum Baden. Annthümer: Tatheliſches Jürgerz dperdäl,— Beantwortlicher KRarl Apfe Planken P 4, 12, 3 Tt.] Herm. Schmitt& Co. Set 1905. 5. Jahrgang. — ———— — Bazar igbs Mannheim An die Bewohner Mannheims! Im Herbſte ds. IJs. wird in den Räumen des herrlichen Roſengartens ein Bazar zu Gunſten von Wohlfahrts⸗Einrichtungen, welche der materiellen Unter⸗ ſtützung dringend bedürfen, veranſtaltet. Das Wöchneriunen⸗Aſyl„Luiſenheim“ iſt durch ſeine ſegensreiche Thätigkeit und durch ſeine muſtergültige Einrichtung zum leuchtenden Beiſpiel menſchenfreundlicher Fürſorge geworden; das neue Heim mit ſeinen ausgedehnten Räumlichkeiten entſpricht allen berechtigten Anforderungen; aber die Einnahmen ſind gering, die Ausgaben bedeutend. Dieſe Anſtalt in erſter Linie bedarf der ausgedehnteſten Unterſtützung. Infolge der ſtetigen Zunahme der Bevölkerung unſerer Stadt, mit welcher das Anwachſen der Mitgliederzahl des Frauenvereins in keinem Verhältniß ſteht, bedarf dieſes Wohlthätigkeits⸗Inſtitut einer weiteren Kräftigung ſeiner Mittel. Die neu eingerichtete Krippe hat die Berechtigung ihrer Begründung dadurch erwieſen, daß ihre Räumlichkeiten bis aufs letzte Plätzchen in Anſpruch genommen werden; aber auch dieſer Wohlfahrtseinrichtung fehlt es an den dringend nöthigen Betriebsmitteln. Der Hauspflege⸗Verein hat ſeit ſeinem kurzen Beſtehen ſchon ſoviele Thränen geſtillt, ſoviel Elend und Kummer gelindert, daß er ſich mit Recht der Sympathie weiteſter Kreiſe erfreut. Dieſe vier wohlthätigen Anſtalten ſind zweifellos einer Unterſtützung, einer Stärkung ihrer Mittel werth! Ihnen ſoll der Ertrag unſeres Bazars zufließen! Um dieſes hehre Ziel erreichen zu können, bedürfen wir werkthätiger Theil⸗ nahme, freudiger Unterſtützung aller Kreiſe der Einwohnerſchaft, welche auf ſo vielſeitige Art geboten werden kann. Ein jeder ſollte ſich hier nach Möglichkeit in den Dienſt der Allgemeinheit ſtellen, ſei es durch perſönliches Mitarbeiten während der Zeit der Vorbereitung und der Tage des Bazars ſelbſt, ſei es durch edelmüthige Spendung von Gaben an Geld oder Verkaufsgegenſtänden. Dann kann es nicht fehlen, daß die Veranſtaltung einen vollen Erfolg haben wird würdig ihres edlen Zweckes und würdig des allzeit bewährten Wohlthätig⸗ keitsſinnes der Bevölkerung Mannheims und ſeiner befreundeten Nachbarſtädte. Möge auch dieſer Bazar, ebenbürtig ſeinen Vorgängern, ein Merkſtein der Mannheimer Humanität ſein, ein Feſt des Segens für viele, denen er Wohl⸗ thaten bringt, ein Feſt der Freude und geſellſchaftlichen Frohſinnes allen, welche in werkthätiger Nächſtenliebe daran theilnehmen, ein Feſt endlich, das ſeinen Be⸗ ſuchern in dauernder freundlicher Erinnerung bleiben wird. Mannheim, im Juli 1903. 14657 Stadtpfarrer Karl Ahles. Dr Theodor Alt. Frau Dr. C. Bahr. Stadtrath Herman Barber. Hofrath Dr. Auguſt Baſſermann und Frau. Frau Julie Baſſermaun. Nudolf Baſſermann. Stadtdekan Joſeph Bauer. Frau Profeſſor Baumann. Friedrich Bayer Ober⸗ bürgermeiſter Otto Beck u. Frau. Medizinalrath Dr. Behrle. Frau Elesnore Benckiſer-Luwigs⸗ hafen. Konſul Alois Bender. Auguſtin Bender. Frau Joſ. Ph. Bender. Albert Bens⸗ heimer. Frau Alice Beusheimer. Direktor Adolf Benſinger. Frau Jakobine Biſſinger, Fran Direktor Bögel. Frau Emilie Böhringer⸗Reuther. Frau Fauny Vöhringer⸗ Frau Margarethe Bohrmaun. Direktor Ph. Bohrniaun. Fran J. Boun. Muſikdirektor W. Bopp, Wendelin Bouquet. Frau Robert Bowerie. Frau Pr. Richard Broſien. Eugen Bumiller, Landgerichtspräſident Guſtav Ehriſt. Frau Commerzienrath Cleemm. K. Eronberger. Frau Benno Danziger. Victor Darmſtädter. Dr. Ludwig Deibel. Frau Profeſſor Doruheim. Wilhelm Dröll. Landgerichtsrath Dr. Freiherr L. von Duſch und Frau. Dr. Carl Dyckerhoff, Hermann Dyckerhoff. Geh. Commerzienrath Karl Eckhard. Frau Suſaune Giſelc. Städtbaurath Mor. Eiſenlohr, Dr. Max Elfäſſer. Frau Regierungsrath L. von Engelberg. Frau Maria Engelharv. Dr. Fritz Engelhorn und Frau. Direktor Eruſt. Frau Generaldirektor Eswein⸗ Ludwigshafen. Frau Luiſe Exter. Galleriedirektor Wilhelm Frey,. Stadtrath Franz Freytag, Veterinärrath Ph. Fuchs. Stadtperordnetenvorſt. Wilhelm Fulva. Eliſe Gärtner, Fran Anng Geismar. Adolf Wengenvach jun. Auguſt Gengenbach. Redakteur Dr. Gerard. Frau Amts⸗ gerichtsdirektor Gießler. Frau Aung Giulint. Frau Gmnia Gulinl. Emil Glaſer. Fran Hermann Glaſer. Frau Otto Gottſchalck. Ella Grabert. Mafor Luedwig Grabert. Jean Gremm. Landgerichtsrath Dr. Oscar Grohs. Stadtrath Groß. Heiurich Gütermaun. Dikektor J. Haas. Muſitdirekter Albrecht Häulein. Luln Hagen. Direktor O. PHammes. Chefredakteur Dr. Paul Harms. Heinrich Hartmann. Generalkonſul u. Hartogenſis. Geh. Hofrath Ferd. Haug. Alexander Heberer. Frau Geh. Hofrath Helene Hecht. Carl Heckel. Marie Heckel, Frau Mathilde Heißler. Frau Harry Held⸗Ludwigshafen. duguſt Herrſchel jun. Stadtrath B. Herſchel. Frau von Heyden. Brund Hilvebrandt. Frau Berihn Hirſch. Frau Clarg Hirſch. Frau Emilie Hirſch. Frau Betty Hirſchhorn. Frau Withelmine Hirſchhorn. Frau Stadtpfarker Hitzig. Direktor Wilhelm Höhler. Frau Luiſe Hoff. Frau Profeſſor A. Hoffmaänn. Frau Joſef Hoffmaun. Joſef Hoffmann. Direktor Otto Hoffmaun. Alma Hoffmann, Frau Lisveth Hofmann. Frau Dr. Hohenemſer. Dr. Guſtav Hoheneniſer. Bürgermeiſter Eduard von Hollander. Frau Emma Horſtmann. Guſtav Hummel, Frau Direktor Kächelen. Hofkapellmeiſter Willibad Kähler. Beruhard Kahn⸗Heidelberg. Dr. Richard Kahn. G. A. Karch. Frau Sophie Kauffmann. Frau Eugente Kauffmaun. Eliſe Keller, Heinrich Kern. Hermann Kocher. Dr. Eduard Köbner. Alexander Kökert. Frau Wilhelm Kolthoff. Frau Medizinalr. Dr. Kugler. Jak. Kuhn. Frau Lilly Kuhn. Heinrich Küllmer. Frau Theodor Küpper. Eduard Ladenburg. Frau Geh. Commerzienrath Ida Ladenburg. Dr. Richard Ladenburg. Geh. Regierungsrath Edmund Lang. Frau Cäſar Langeloth. Hofkapell⸗ meiſter Ferdinand Langer. Frau Geh. Com merzieurath Julie Kauz. Karl Lanz. Frau Geh.⸗Rath von Lavale⸗Ludwigshäfen. Frau Liſe Lenel. Commerzienrath Victor venel, Vice⸗Conſul ichard Leoni Oberamtmann Hermann Levinger. Hubert Lill. Medizinalrath Dr. J. Lind⸗ maun. Frau Paula Lion. Friedrich Löwenhaupt jun. Stadtrach Heinrich Löwenhaupt. Regierungsbaumeiſter Alfred Luce. Frau Bankdirektor Heinrich Maas. Emil Magenau. Carl Malmedie und Frau. Bürgermeiſter Martin. Emil Mahyer und Frau. Traugolt Mayer. Direktor Emil Melchers. Frau Hauptmann Feliz von Merkatz. Medizinaltath Dr. Alphons Mermann. Frau Dr. Hermann Meſſer. Frau Wilhelm Milek. Frau Major Arthur Mittelſtädt. Fräulein Anna Mohr. Friedrich Moyr. Frau Joſephine Mohr. Frau Mathilde Mohr. Fräulein Auna Moll. Frau Bertha Morgenroth, Staatsanwalt Dr. Mühling. Frau Dr. Max Müller, Friedrich Nemnich. Eli Netter. Frau Sara Nöther. Wilhelm Oertel. Mag Oeſer. Friedrich Oeſterlin jun. Eduard Sffenvächer. Paul Packheiſer. Frau Dr. Peitavy. Stadtbaurath Ricard Perxey. Ludwig J. Peter. Johannes Peters. Frau Wilhelmine Pfeſferkorn. Adolf Pfeiffer. Georg Pfeiffle. Geh. Oberregierungsrath Alexander Pftſterer. Oito Propheter. Heinrich Rau. Emil Reinhard. Fräulein Auna Reitz. Generalkonſul Karl Reiß. Frau Anna don Nenz. Frau Carl Reuther. Geh. Regierungsrath R. Richter. Friedrich Rippert. Frau Bürgermeiſter Ritter. Frau Ottilie Rodewald. Kommerzieurath Auguſt Nöchling u. Frau. Frau Bertha Röchling. Direktor Dr. Hermann Roſe. Nicolaus Roſenkränzer. Frl. Haung v. Rothenberg. Kirchenrath Guſtav Ruckhaber. Frau Oberſtleutnant von Sanndow. Nichard Sauerbeck. Polizeidirektor Oscar Schäfer. Helnrich Scharpinct. Frau Heinrich Scherer, rau Jakob Schick. Frau Otto Schmidlin. Guſtav Schmidt. Stadtpfarrer Adolf von choepffer. Frau Dr. Schott. Konzertmeiſter Hans Schuſter. Edugrd Schweitzer. Frau Anna Scipio. Geh. Kommerzienrath Ferdinand Seiplo. Dr. Emil Selb. Frau Helene Seubert. Major Max Seubert. Stadt⸗Schulrath Pr. Anton Sickinger. Konſul D. Simon. Frau Stadtpfarrer L. Simon. Frau Carl Sinner. Frau Oskar Smreker. Oberſt von Specht. Architekt Albert Speer. Hermaänn Stachelhnus. Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher. Stadlrath Dr. S. Stern. Oscar Sternberg. Frau Olga Stinnes. Sladtrath Maz Stockheim. Bank⸗ direktor Friedrich Stoll.—7 arie Straßburger. Frau Theodor Straube. Frau Auna Süßer. Julius Thorbecke. Heinrich Tilleſſen. Rudolf Tilleſſen. Georg Tillmann. Fräulein Cornelie Travers. Bankdirektor Trveltſch⸗Ludwigshafen. Frau Huſt,. Uhlmann. Carl Bogel. Thomas Walch. Frau Bankdirektor Waller. Frau Ch. 2B. Wanner. Carl Wein, gart und Frau. Frau Heuriette Weingart. Frau Landgerichtsdirektor Friedrich Wengler⸗ Dr. Carl Weyl. Frau Julius Willſtaedter. Direktor Pau: Wittſack. Frau Heuriette Wolff. Direktor Paul Zabel. Frau Kommerzienrath Luiſe Zeiler. Ludwig Zimmern. Lohnzahlungshücher für Minderzährige Hauszinsbücher empfiehlt Dr. Z. Baas ſche Buchdruckerei, G. m. b.., E 6, 2. — L— Druck und Bertſed Dr Y. Hadasſſche Buüchdrückere, G. m. P.. .,