Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags⸗Ausgabe: 20 Pfeunig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. GBadiſche Volkszeitung.) E G, 2. * Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. 00 (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗aAldreſſe⸗ „Journal Maunheim“, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. — Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 841 E 6, 2. Inſerate: Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr.„ Redaktion: Nr. 377 Die ColonelsZeile 20 Pfg. e 75 5 8 7 Expedition: Nr. 918 Auswärtige Juferate. 25 Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 1 7. Die Reklame⸗Zeile.. 60„ 8„ Filiale: Nr. 815 Montag, 24. Auguſt 1005.(Abendblatt.) n EE Der Streik bei Lanz. Die Firma Lanz hat zum Streik in ihren Maſchinenfabriken nun auch das Wort ergriffen und eine aktenmäßige Darſtellung der Oeffentlichkeit übergeben. Einen genauen Einblick in die Beweggründe zum Streit gewinnt man daraus natürlich auch nicht, denn die Firma ſtellt den Hergang eben ſo dar, wie ſie ihn anſieht, und gleitet über gewiſſe Punkte raſch hinweg, die für die Arbeiter vermutlich eine tiefere Bedeutung hatten. Es iſt gewiß nicht unrichtig, wenn die Firma zum Schluß„das unſelige Verdienſt, die jetzige Lage geſchaffen zu haben“, auf Rechnung einer gewiſſenloſen Verhetzung ſetzt. Aber wo ein paar Hetzer den Erfolg erreichen ſollen, daß ein paar Tauſend Arbeiter ihr und der Ihrigen tägliches Brot auf's Spiel ſetzen, da muß der Boden ſchon lange vorher bearbeitet worden ſein. Die„jetzige“ Lage baut ſich doch auf einer vorherigen auf, der von Seiten der Fabrikleitung vielleicht nicht die genügende Aufmerkſamkeit ge⸗ ſchenkt wurde. Für den Draußenſtehenden iſt es natürlich ſehr ſchwer, über dieſe Verhältniſſe und das Maß ihrer Mitwirkung ein ſicheres Urteil zu gewinnen; man muß ſich an den leiſen Fingerzeig halten, den die Darlegung der Firma in dieſer Rich⸗ tung gibt. Unterm 20. Juli hat Herr Lanz der Kommiſſion der Schmiede eine Antwort erteilt, worin es heißt:„Ich habe Ihre Eingabe heute Mittag erhalten. Es iſt zwecklos, das Mißver⸗ hältnis bezüglich Ihrer Anmeldung weiter zu verhandeln. Jeden⸗ falls wäre mir der Anſpruch, welcher in Ihrer jetzigen Auslegung liegt, daß ich Sie binnen Stundenfriſt hätte empfangen müſſen, unannehmbar geweſen.“ Im Schreiben der Fünfer⸗Kommiſſion, worauf dies die Antwort iſt, hieß es aber:„Im Auftrage der Schmiede Lindenhof, erlauben wir uns, Herrn Geh. Kommerzienrat mitzuteilen, daß unſer Beſchluß, am 17. ds. Mts. der verehrl. Direktion in einer ganz verdrehten Form von dem Meiſter mitgeteilt wurde. Unſer Beſchluß lautete dahin, daß der Meiſter Uhland der verehrl. Direktion mitteilen ſollte, daß die Schmiede eine Kommiſſion von 5 Mann eingeſetzt hätten, welche bei Herrn Kommerzienrat vor⸗ ſtellig werden ſollte und wir bis 10 Uhr den Beſcheid haben wollten, ob wir vorſtellig werden könnten oder nicht. Aber auf unſere Anfrage ging uns überhaupt gar keine Antwort zu. Sollte in Wirklichkeit Herr Geh. Kommerzienrat um 9 Uhr auf uns gewartet haben, ſo wie es die verehrl. Direk⸗ tion in ihrer Zuſchrift vom 18. ds. Mts. uns mitteilte, ſo tut es uns wirklich ſehr leid, daß wir auch mit keinem Wort davon in Kenntnis geſetzt wurden. Wir hielten es nicht dem Anſtande gemäß, ohne vorherige Anmeldung bei Herrn Kommerzienxrat dorſtellig zu werden.“ Darnach iſt es alſo den Arbeitern nicht eingefallen, Herrn Lanz ein ungehöriges Ultimatum zu ſtellen; ſie haben nur wiſſen wollen, ob er geneigt ſei, ſie zu empfangen. Hat der Meiſter, der die erregte Stimmung beſſer kennen mußte als Herr Lanz, dies Erſuchen falſch übermittelt, ſo verdiente das unſeres Erachtens die ſchärfſte Rüge. Denn eben über dieſem „Mißverſtändnis“ iſt der Konflikt doch unheilbar geworden. Im Uebrigen werden auswärtige Arbeiter, wenn ſie die von der Firma veröffentlichten Lohntabellen etwa zu Geſicht be⸗ kommen, ſich im Stillen vermutlich mit einigem Staunen fragen, warum ihre Kollegen es in gegenwärtiger Zeit mit dem Streike wohl ſo eilig hatten! Nach der Lohmtabelle III verdienten von ſämtlichen Arbeitern, jugendliche Arbeiter, Lehrlinge und Meiſter ausgeſchloſſen, 24.65 Prozent—4 Mark, 58,86 Prozent 4 bis .50 Mark, 16.49 Prozent über.50 Mark, bei 9ſtündiger Arbeitszeit. Vielleicht iſt zur Charakteriſtik dieſer Lohnverhält⸗ niſſe nichts ſo bezeichnend, wie die Form, in der ſie vom hieſigen Organ der Sozialdemokratie mitgeteilt werden; es hält es für opportun, ſeinen Leſern nur zu verraten, daß 84 Prozent der Arbeiter—.50 Mark verdienten, wobei es jedem unbenommen bleibt zu vermuten, die überwiegende Mehrheit hiervon komme über das Minimum von 3 Mark nicht weit hinaus. Ob die Art, wie die Akkordſätze berechnet wurden, den Schmieden Grund zur Klage gegeben hat, das nachzuprüfen ſind wir nicht in der Lage; in den Lohnverhältniſſen an ſich aber kann ein ausxeichen⸗ der Grund zum Streik kaum gelegen haben. Wir wünſchen jedem Arbeiter den denkbar höchſten Lohn, aber ſchließlich ſteht die Lanz'ſche Fabrik nicht auf dem Monde, und die Direktion hat nicht Unrecht, wenn ſie erklärt:„Angeſichts dieſer tatſächlichen Verdienſte ſind die Beſchwerden der Schmiede über zu niedere Löhne um ſo unbegründeter, als in Mannheim kaum höhere und in der Branche jedenfalls niedrigere Löhne be⸗ zahlt werden, auch kann die heutige Geſchäftslage keinesfalls als günſtig für den Unternehmer bezeichnet werden.“ Die„Volks⸗ ſtimme“ belehrte uns kürzlich großartig:„Ein Streik iſt keine Schlacht mit Knallbonbons.“ Nein, ein Streik iſt Krieg, unter Umſtänden Krieg bis aufs Meſſer, und wer Arbeiter in einen Streik hetzt, ohne ſich Gedanken darüber zu machen, ob ſie ihn auch wohl durchhalten können, der handelt genau ſo gewiſſenlos, wie der Staatsmann, der einen Krieg vom Zaune bricht bei leeren Staatskaſſen. Denn zum Kriegführen gehört bekanntlich Geld, Geld und nochmals Geld. Sind die Kaſſen der Sozial⸗ demokratie, zwiſchen Reichstags⸗ und Landtagswahl, noch ſo wohlgefüllt, um die Streikenden über Waſſer halten zu können, dann dürfen ihr Organ und ihre Führer allerdings mit Recht den Vorwurf ablehnen, ſie hätten„gehetzt“. Wir fürchten allerdings, die Vorausſicht werde nicht allzuweit her geweſen ſein; denn die „Volksſtimme“ iſt uns noch allzuſehr in jenen homeriſchen An⸗ ſchauungen vom Kriege befangen, wonach jede Schlacht mit einer gewaltigen Schimpferei zu beginnen hatke.„Die Broſchüre der Fabrikleitung iſt erſchienen! Ein arger Schrecken iſt uns in die Glieder gefahren, als wir das überwältigende Beweismaterial gegen die übermütigen Arbeiter durchſahen. Die Sache iſt ganz und gar verloren, wir haben bitter Unrecht getan, als wir unſere Spalten den Schlemmern auf Koſten des armen Herrn Lanz öffneten.“ Solche albernen Kinderſpäße verzapft man nicht, wenn man ſich des Ernſtes einer„Schlacht“ bewußt iſt, für die man doch ſelbſt ein gut Teil der Verantwortung trägt. Wem freilich der Sozialismus nicht mehr iſt als„der Geldbeutel des andern“, der braucht ſich nicht erſt die Mühe zu nehmen, ernſthafte Fragen auch ernſthaft zu erörtern. Man muß ja als Unbeteiligter dieſen Krieg um ſo weniger für unvermeidlich halten, als das ein Teil der Arbeiterſchaft auch nicht tat; zum Beiſpiel die Fünfer⸗Kommiſſion, die das Protokoll vom 31. Juli unterzeichnete. Darum ſind wir noch nicht geneigt, alles gut zu heißen, was von Seiten der Firma geſchehen iſt. Für ſehr überflüſſig halten wir die Verſendung einer ſchwarzen Liſte, und bedauerlich bleibt uns die Abneigung, die die Firma Lanz gegen eine vermittelnde Tätigkeit des Gewerbegerichts zu haben ſcheint. Schlechthin unbegreiflich aber finden wir es, daß man ſich nicht entſchließen kann, der Arbeiterſchaft einen Wunſch zu erfüllen, der uns aus dem Weſen ſolcher Rieſenwerke heraus 2 geboren zu ſein ſcheint: die Bildung eines Arbeiteraus⸗ ſchuſſes. Das hat mit der Frage, wer Herr im Hauſe ſein ſoll, gar nichts zu thun; braucht es wenigſtens nicht zu haben. Man braucht darin nichts anderes zu ſehen als eine zeitgemäßere und zweckentſprechendere Form des Verkehrs zwiſchen der leiten⸗ den Stelle und dem großen Heere der Arbeiter. Wer moderne Wirtſchaftsfragen immer noch an überwundenen, patriarchaliſchen Verhältniſſen mißt, hat vermutlich mehr Verdruß daran als der, der ſie möglichſt unter den Geſichtswinkel der gemeinſamen Verantwortung zu bringen trachtet. Schafft man den Arbeitern ein Organ, das ihren Verkehr mit der Fabrikleitung übernimmt, ſo legt man damit in ihre Hände einen Teil der Verantwortung für dieſen Verkehr, aus dem berufsmäßige Hetzer nach und nach ausgeſchaltet werden könnten. Denn Verantwortung wirkt er⸗ zieheriſch, nicht von heut auf morgen, aber von Jahr zu Jahr. Theodor Wacker. X Karlsruhe, 23. Auguſt, Mit dem Abg. Wacker hat ein Mann die parlamentariſche Arena verlaſſen, der ein Menſchenalter lang im politiſchen Leben Badens eine markante Rolle ſpielte. In die politiſche Bewegung trat Wacker ein als junger Benefiziat am Freiburger Dom! im Nebenamt“, als Redakteur des„Freiburger Boten“„im Haupt⸗ amt“; es war in den 70er Jahren. Ein Mann des„Kultur⸗ kampfs“, war Wacker der unverſöhnliche, ſtahlharte Vertreter des„politiſchen Katholizismus.“ Als ſolcher ſetzte er ſeine ganze Lebenskraft, ſeine eminenten geiſtigen Fähigkeiten, ſeine Rede⸗ gabe, kurz alles an die politiſche Organiſierung des kath. Volkes in Baden, um die kath. Volksmacht gegen die Staatsmacht ausſpielen zu können; um den Nationalliberalismus niederwerfen zu kön⸗ nen, wozu ihm jedes Mittel recht war. Die katholiſchen Bezirke ſuchte er für das Zentrum zu erobern, die anderen ſuchte er durch Unterſtützung der Linken oder der Konſervativen—„wie's trefft“—, den Nationalliberalen zu entreißen. Zum großen Teil iſt ihm gelungen, was er ſich als Lebensziel geſteckt hat. Wacker war und iſt der Vertreter des Ultramontanismus, der die kirchenpolitiſche Frage lediglich als„Machtfrage“, nicht als eine ſolche des friedlichen Ausgleichs, der Verſtändigung mit dem Staat, des Nachgebens und Entgegenkommens gegenüber dem modernen Staatsgedanken, betrachtet. Es mußte deshalb zu Zuſammenſtößen mit den Gemäßigten im katholiſchen Lager kommen: in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit Hansjakob und Baumſtark, in den 80er Jahren mit Lender, in den 90er Jahren mit Frhrn. von Rüpplin, Pfarrer Honold, Bonndorf, Theologieprofeſſor Kraus u. a. Rückſichtslos und mit brutaler Fauſt wurden die Gemäßigten niedergeſchlagen. Wacker konnte es ſich leiſten; beſaß er doch den feſten Rückhalt in Freiburg. Am meiſten zu ſchaffen machte die„Erzbiſchofskandidatur Lender“, Wacker ſorgte aber gründlich dafür, daß dieſe„Gefahr“ vorüberging. Zu Hilfe kamen Wacker freilich die politiſchen und kirchenpolitiſchen Fehler der„Kulturkämpfer“. Soll er doch, als 1888 der Artikel 4 der Kirchenvorlage der Regierung(Aushilfe in der Seelſorge durch Ordensgeiſtliche) ſeitens der national⸗ liberalen Kammermehrheit abgelehnt wurde, ausgerufen haben: „Viktoria! er iſt gefallen!“ Es war nun ihm(Wacker) und ſeinem Anhang ein leichtes, die Lender'ſche Politik vor dem katholiſchen Volk ins Unrecht zu ſetzen. Selbſt „Cagesneuigkeſten. — Amerikaniſche Privatpolizei. Der weltberühmten„Agentur Pinkerton“, die ſeit einem halben Jahrhundert eine Rolle in allen großen amerikaniſchen Ereigniſſen geſpielt hat, widmet Jules Huret in ſeinen Studien über Amerika, die er im„Figaro“ veröffentlicht, einen ſehr intereſſanten Abſchnitt.„Das Zentralbureau der Agentur,“ ſchreibt er,„liegt mitten in der Geſchäftsgegend Newyorks, Broad⸗ wah, in der Nähe ihrer beſten Kunden, der Bänken. Pinkerton, der Sohn des berühmten Gründers der Agentur, ſtellte mich ſofort Mr. Bangs vor, dem Mitinhaber der Firma, der noch heute der fähigſte Poliziſt des Hauſes Pinkerton iſt, trotzdem er ein Mann von 55 bis 60. Jahren iſt. Er ließ mich zuerſt die drei Stockwerke ſeiner Bureaus beſichtigen, Reihen kleiner, diskreter und ruhiger Zimmer, in denen die Angeſtellten, ohne aufzuſehen, ſchrieben und Zettel durchblätterten. Als ich mein Erſtaunen über dieſe Ruhe und die Maſſe von Papieren äußerte, lächelte Bangs und ſagte:„Hier ent⸗ decken wir am häufigſten die Urheber von Diebſtählen und Fälſchungen, wie Sie gleich einſehen werden.“ Inzwiſchen ſetzte er mir auseinander:„Die Agentur Pinkerton beſchäftigt 800 Detek⸗ tibs. Sie iſt in drei Bezirke, den Oſten, das Zentrum und den Weſten eingeteilt. Der Oſten umfaßt Newyork, Boſton, Phila⸗ delphia und Montreal, das Zentrum St. Paul, Chicago, St. Louis und Kanſas City, der Weſten Denbver, Portland, Seattle und San Francisco. In jeder Stadt iſt eine Agentur, die Hauptabteilungen ſind in Newyork, Chicago, Denver, die Zentralberwaltung in New⸗ Hork. Die Agentur beſchäftigt ſich mit Geheimpolizeidienſten für große Korporationen, Eiſenbahngeſellſchaften, Banken, Handels⸗ häufer, Advokaten und Privatleute. Mit Spionage in Eheſcheidungs⸗ ſachen beſchäftigen wir uns nicht, da gegen dieſe Art Polizei ein ſehr ſtarkes Vorurteil herrſcht, und wir halten darauf, daß unſere Detek⸗ tivs beim Publikum beliebt bleiben. Wir ſtehen im Dienſte der „American Bankers Aſſociation“, der faſt alle Finanzinſtitute der Vereinigten Staaten angehören. Sie bezweckt, Bankdiebe zu ver⸗ folgen und verhaften; und wenn nicht genügende Beweiſe zur Ver⸗ Ur ing des Diebes beizubringen ſind, verfolgt ſie ihn unaufhörlich, bis ſie eine andere Miſſetat ausgeſpürt hat, die zu ſeiner Verhaftung führt. Da die Diebe das wiſſen, ſind Diebſtähle in den Banken dieſer Geſellſchaft ziemlich ſelten geworden; ſie greifen lieber Banken an, die nicht zum Pinkerton⸗Syndikat gehören.“„Welches ſind nach Ihrer Meinung die geſchickteſten Diebe? Er lächelte und ſagte in beſcheidenem Ton:„Ich glaube, das ſind die Amerikaner. Am ſchwerſten zu erwiſchen ſind Diebe, die ſich in keinem anderen Lande finden und die man hier„Jeggs“ oder„hobos“ nennt. Es ſind bagabondierende Diebe ohne feſte Wohnſtätte, die bald in dieſer, bald in jener großen Stadt immer in den ärmſten Stadtteilen Leden, wo man ihre Gegenwart nicht bemerkt, und die in kleinen Land⸗ ſtädten ſtehlen. Sie reiſen nur nachts, verbergen ſich in leeren Güterwagen oder gehen zu Fuß den Schienenſtrang entlang. Tags⸗ über verbergen ſie ſich im Walde oder in einer einſamen Scheune und ſtehlen unterwegs ihre Nahrung auf Gütern oder in einſamen Speichern. Sie tragen nur ein Fläſchchen Nitroglycerin, etwas Seife, Zündhütchen und einige kleine Keile bei ſich, mit denen ſie die Tür⸗ ſpalten der Geldſchränke öffnen, in die ſie ihren Sprengſtoff ein⸗ führen. Hammer, Hebel und Brechſtangen ſtehlen ſie irgendwo in der Nähe und laſſen ſie am Orte des Diebſtahls zurück. Nichts unterſcheidet ſie von den zahlreichen harmloſen„Tramps“, die das Land durchziehen. Dieſe Banden greifen Banken in Dörfern ohne kommunale Polizei an, wo ſie ſich leicht des Bankwächters bemächtigen können. Sind ſie erſt im Bankzimmer, ſo führen ſie das Nitro⸗ glycerin ein, verſtopfen die Spalten hermetiſch mit Seife und löſen durch Entzündung eines Zündhütchens die Tür los. Beim gering⸗ ſten Widerſtand gebrauchen ſie Feuerwaffen, vor einem Mord ſchrecken ſie nicht zurück. Sie haben während des Diebſtahls ſchon die ganze Bevölkerung eines Fleckens in Schach gehalten. Dann fliehen ſie und verlieren ſich in einem Wald in der Nähe. In den großen Städten ſind Beraubungen von Briefkäſten, Diebſtähle, die am hellen Tage verwegen in Banken und ſolche, die mit Hilfe von Fälſchungen begangen werden, am häufigſten. Man zerbricht z. B. nachts in der Nähe einer Bank einen Briefkaſten, uimmt einen Ab⸗ druck des Schloſſes und läßt darnach Schlüſſel machen. mit denen man viele Käſten mit demſelben Verſchluß öffnen kann. Oder jemand zählt auf der Bank die ſoeben erhaltenen Banknoten; ſeine Aufmerkfſamkeit wird einen Augenblick von einem Komplizen abge⸗ lenkt, er wendet den Kopf: die Banknoten ſind fort. Die verwegenſten Schwindeleien werden durch Wechſelfälſchungen ver⸗ üht. Bangs führt mich in das kleine Bureau der Fälſchungen, wo er mir die vollkommenſte Sammlung von gefälſchten Checks und Wert⸗ bapieren zeigt; vollſtändige und Teilfälſchungen, Radierungen, Färbungen bunter Papiere, Ueberſchreibungen, Nachahmungen uſw. Die Agentur beſorgt ſich auch Nachahmungen von Fälſchungen außer⸗ halb ihrer Kundſchaft, und dieſe Nachahmungen werden dann von den Spezialitäten ſorgfältig geprüft.„Auf dieſe Art können wir allen Fährten der Fälſcher folgen und nur wenige ſind uns hier unbekannt... Dazu kommen die Photographien, die Auskünfte über Sitten, Geſchmacksrichtung, Gewohnheiten und Beziehungen von 6000 bis 7000 Verbrechern, und Sie werden begreifen, daß unſer Beruf nicht ſo romanhaft iſt, wie das Publikum gewöhnlich glaubt. Unſere wichtigſten Entdeckungen werden tatſächlich hier, ohne daß wir die Bureaus verlaſſen, an der Hand aller unſerer Aufſchlüſſe ge⸗ macht. Durch Vergleich oder nach Analogieſchlüſſen können wir oft vorherſagen, wer eine Fälſchung, einen Diebſtahl, ein Verbrechen begangen hat oder begangen haben kann.“* — Der trinkfeſte Wallach. Der Grünkramhändler Müller ſtand vor dem Berliner Schöffengericht unter der Anklage der Mißhandlung. Wenn man Herrn Müller flüchtig betrachtet, iſt man geneigt, in ihm einen Sportsmann von Profeſſion zu vermuten, der von Karlshorſt auf direktem Wege nach Moabit gekommen iſt. Allerdings disharmo⸗ niert mit dem eleganten Sportsanzug und dem brillantenbeſetzten Hufeiſen in der Kravatte die Ausdrucksweiſe des Herrn Müller, denn er ſpricht die unverfälſchte Berliner Mundart. Vorſitzender:„Nun, Angeklagter, erzählen Sie uns mal, aus welchem Grunde Sie ihren Freund Thomas in einer Gaſtwirtſchaft geohrfeigt haben. Aber bleiben Sie bei der Wahrheit, ſonſt verſchlechtern Ste nur ihre Lage“ — Angekl.:„Ik habe jar nich neetig zu ſchwindeln, denn een anderer hätte an meine Stelle Thomaſſen wahrſcheinlich ooch eene jefeuert.“ 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 24. Auguſt. viele der früher Gemäßigten, ſo Hansjakob, Lauck u. a. gaben nun Wacker recht; heute hat ſich ſogar Fehrenbach mit Wacker aus⸗ geſöhnt, der frühere„Gemäßigteſte unter den Gemäßigten.“ Was will man mehr? Seit 1888 iſt das badiſche Zentrum„wackeriſch“, ſo zwar, daß Wacker jede Landtagskandidatur Lenders verhindert hat. Lender brachte es eben nicht über ſich„pater peccavi“ zu ſagen. Lender ſteht ſeit 1888 außerhalb der Organiſation der badiſchen Zentrumspartei. Selbſt noch 1893 hat Lender„eigenmächtig“ zum Reichstag kandidiert und für die Militärvorlage vpotiert, und 1897/98 wie 1903 hat Lender die Wahlparolen für Karls⸗ ruhe etc. verurteilt. Lender iſt alt geworden, das badiſche Centrum verſteht ihn nicht meht. Sind doch auch ohne Lender für das badiſche Zentrum„beſſere Zeiten“ angebrochen, wie ſchon auf dem Landtag 1901/02 erſichtlich war. Und wenn nun der„Löwe“ ſich in ſeine Höhle zurück zieht und das Triumvirat der„Gemäßigten“ Zehnter, Gießler, Fehren⸗ bach— die ſich auf dem letzten Landtag den Beinamen„frei⸗ willige Regierungskommiſſäre“ erworben haben—ans Ruder läßt, ſo iſt das uns ein Beweis, daß es nicht mehr die Gemäßigten von 1886 ſind, ſondern Leute, mit denen Wacker zufrieden ſein kann. Mögen ſie in manchem eine andere Taktik einſchlagen — Herr Wacker iſt erfahren genug, um zu wiſſen, daß viele Wege nach Rom führen... Ob aber nicht das Land beſſer gefahren wäre, ob es nicht für die Staats⸗, Volks⸗ und religibſen In⸗ texeſſen beſſer geweſen wäre, wenn Lender oben geblieben wäre, iſt eine andere Frage; eine Frage, die freilich von der Ent⸗ wicklung überholt iſt. Es handelt ſich heute nur noch darum, ob und wie zu einem modus vivendi zwiſchen Staat und Kirche zu gelangen iſt, und auf welchem Weg, mit welchen Mitteln, von welcher Poſition aus dem andrängenden Kleri⸗ kalismus Einhalt geboten und das Volk wieder um die liberale Fahne geſchart werden kann. Die neue Aerzteordnung für das Großherzogtum Baden. Karlsruhe, 23. Auguſt. Unter den Vorlagen, die dem nächſten Landtag zugehen werden, findet ſich auch eine Aerzteordnung für das Großherzogtum Baden, Ein vorläufiger Entwurf iſt vor mehreren Wochen ſämtlichen Aerzten des Landes zugeſtellt worden. Dieſer ſieht die Errichtung einer Aerztekammer für das Gebiet des Großherzogtums, von vier Ehren⸗ gerichten und einem Ehrengerichtshof vor, Die Beſtimmungen über die Aufgaben der Aerztekammer, die Befugniſſe und Rechte derſelben, ſpeziell bezüglich des Umlagevechtes und der Wohlfahrtseinrichtungen, ſchließen ſich eng an die betref⸗ fenden der preußiſchen Aerzteordnung an. Die Wahl zur Aerzte⸗ kammer geſchieht nach Wahlbezirken, welche der politiſchen Kreisein⸗ teilung entſprechen, in der Art, daß von je 50 Aerzten ein Mitglied und ein Stellvertreter gewählt werden, doch iſt die Dauer der Wahl⸗ periode auf vier Jahre— in Preußen auf drei— feſtgeſetzt, auch enthält der§ 6 die Beſtimmung, daß Aerzte, welche die Praxis nicht oder nicht mehr ausüben, auf ihren Antrag vom Vorſtand der Aerzte⸗ kammer in der Wählerliſte zu ſtreichen ſind, in dieſem Falle ſind ſie auch von den durch die Aerztekammer feſtgeſetzten Beiträgen befreit. Durch dieſe Beſtimmung wurde einer Forderung der Billigkeit ent⸗ ſprochen, deren Nichtberückſichtigung bekanntlich in Preußen Anlaß zu manchen Klagen und Streitigkeiten gegeben hat. Die Beſtim⸗ mungen über die Anordnung der Wahl und die Ausführung der⸗ ſelben, den Verluft des Wahlrechts und der Wählbarkeit, Annahme und 1 der Wahl, der Wahl des Vorſtandes der Aerzte⸗ kammer ete. ſind analog den preußiſchen. Daſſelbe gilt von den Be⸗ ſtimmungen über die Organiſation und die gerichte und des Ehrengerichtshofes, doch Mitglieder der Ehrengerichte durch direkte Wahl von den wahlberech⸗ tigten Aerzten des Gerichtsbezirkes gewählt werden, während die ſechs ärztlichen Mitglieder des Ehrengerichtshofes von der Aerzte⸗ Fammer aus der Zahl der wahlberechtigten Aerzte des Landes ge⸗ kwählt werden ſollen. Sowohl für den Ehrengerichtshof wie für die Ehrengerichte ſoll vom Miniſterium des Innern nach Anhörung der Aerztekammer für die Dauer der Wahlperiode je ein rechtskundiges Mitglied— ob Richter oder Verwaltungsbeamter iſt nicht beſonders feſtgeſtellt— ernannt, alſo nicht, wie in Preußen von dem Vorſtand der Arztekammer gewählt werden. Das Miniſterium ſoll auch den Beauftragten beſtellen, welcher die Anklage zu vertreten hat. Die Ehrengerichte ſollen nach freier Ueberzeugung urteilen, ob ein Argzt ſich gegen ſeine Berufs⸗ und Standespflichten vergangen hat, doch ſollen die letzteren in einer vom Miniſterium des Innern nach An⸗ Hörung der Aerztekammer zu erlaſſenden Standesordnung zuſammen⸗ geſtellt werden, die als Anhaltspunkt für die richterlichen Entſcheid⸗ Aungen dienen ſoll. Politiſche, wiſſenſchaftliche oder religiöſe An⸗ ſichten oder Handlungen eines Argztes ſollen niemals Gegenſtand eines ehrengerichtlichen Verfahrens ſein können. Uebereinſtimmend mit dem preußiſchen Geſetz ſind die Beſtim⸗ miungen über das ehrengerichtliche Strafberfahren und die Strafen (Geldſtrafe bis 3000), das abgekürzte Verfahren ſowie das ehren⸗ gexichtliche Vermittelungsverfahren, Zwei äußerſt wichtige Neuerungen verdienen beſonders hervor⸗ gehoben zu werden. Zuſtändigkeit der Ehren⸗ ſollen die vier ärztlichen det, und zweetens hat er mir durch eenen janz jewöhnlichen Betrug 20 Meter abjeknöppt. Ik bin nämlich von meine früheſte Juchend am een bezjeiſterter Pferdeliebhaber. Als jeweſener Kapallexiſte jelte ick uffen Rennplatz for eene Autorität und een Tipp von mir is immer eene dodſichere Sache. Hier nieſt der als Zeuge er⸗ ſchienene Thomas mit großer Behemenz. Angekl.(pikiert):„Herr Präſident, ick bitte, den Zeujen Thomas dieſe Zwiſchenbemerkungen dzu berbieten!“— Thomas:„Hab' ick denn ſchon wat jeſacht?“ Vorſ.:„Angeklagter, fahren Sie fort.“ Angkl.:„Alſo, jejen meine Pferdekenntniſſe kann keener uffkommen und wenn ick Zeit zu det neetije Training hätte, ſo würde ick eener don unſere beſten Herren⸗ reiter ſind. Der Zeuje Thomas hat nu bei jede Jelegenheit meine ipperlogiſchen Eijenſchaften anjezweifelt und verſucht, mir mit irjend enen faulen Witz rinzulejen, wat ihn doch leider een paarmal jelun⸗ en is. Genes Abends fitzen wir nu an n Stammtiſch, da ſacht homas zu mir: Du, Müller, ſacht er, haſte ſchon mal eenen Wallach jeſeh'n, der Bier und Schnaps trinkt und Ziehjarn roocht? facht er. Nee, ſach' ick, ſowat jiebt's ja jarnich.— Na, ſacht er, wat wettſte mit mir, ſacht er, dat ick Dir eenen Wallach zeije, der roocht und trinkt wie Du und icke? Zwanzig Mark, erwiedere ick ohne zu öjern.— Die Wette wurde ſportsjerecht abjeſchloſſen, wir depo⸗ ierten jeder een Pfund bei nn Wirt und die Stammtiſchjeſellſchaft llte entſcheiden, wer jewinnen würde. Der feſtjeſetzte Dach kommt un boch ran und ick finde mir pünktlich in. Außer die übrijen Stammjäſte ſaß bei Thomaſſen noch een fremder Herr, der mehrere Lagen Ziehjarn, Bier und Kognak zum beſten jab und immer feſte lit proſtete, aber ſich nich vorſtellte. Dabei wurde die janze Je⸗ ellſchaft immer luſtijer. Schließlich wird mich die Jeſchichte lang⸗ weilig und ick ſache zu Thomaſſen: Wie is et denn nur mit unſre W̃ i 4 is bei Dir vielleicht Zunächſt die Beſtimmung, wonach die beamteten —Vorf:„Sind Sie denn gereigk woörden?“— Angefl':„Erſtens Aerzte nur hinſichtlich ihrer amtlichen Tätigkeit einem ehrengericht⸗ lichen Verfahren nicht unterworfen werden können, wohl aber be⸗ züglich ihrer nichtamtlichen. Noch wichtiger iſt die Beſtimmung be⸗ züglich des Vermittelungsverfahrens bei Streitigkeiten zwiſchen Aerzten und Krankenkaſſen in§88 60 und 61 des Entwurfs, welche lauten: § 60. Zur Vermittelung bei Streitigkeiten zwiſchen Aerzten und Krankenkaſſen wird eine gemiſchte Kommiſſion gebildet, in welcher vom Ehrengericht zwei ärztliche Mitglieder und das rechtskundige Mitglied des Ehrengerichts und von dem Vorſtand der betreffenden Krankenkaſſe ztwei Vorſtandsmitglieder abge⸗ ordnet werden. Die Kommiſſion tritt in der Regel am Sitze des Ehrengerichts zuſammen. Die durch die Zuziehung der Vertreter der Krankenkaſſe erwachſenden Koſten bleiben bei der Krankenkaſſe zur Laſt.§ 61. Die Vermittelung der in§ 60 bezeichneten gemiſchten Kommiſſion hat auch dann einzutreten, wenn ein Vertrag zwiſchen einem Arzte und einer Krankenkaſſe von einem andern Arzte beanſtandet wird Die„Aergt. Mitteil.“ erkennen rückhaltslos, daß in dem Ent⸗ wurf das Beſtreben gutage tritt, den Wünſchen der Maforität der badiſchen Aerzte, ſoweit dieſelben ſich bei den verhältnismäßig wenigen klar ausgeſprochene Meinungsäußerungen überblicken laſſen, gerecht Deutsches Reſch. * Mannheim, 24. Aug.(Dieſozialdemokratiſche Partei VBadens) hielt geſtern in Karlsruhe eine Land⸗ tagswahlkonferenz ab, zu der, wie die„Mannh. Volksſt.“ berichtet, Vertreter des Landesvorſtandes, der wich⸗ tigeren örtlichen Wahlkomitees und der beiden Parteiorgane ſowie die Landtagsabgeordneten und die Kandidaten der im Vorder⸗ grund des Intereſſes ſtehenden Wahlbezirke erſchienen waren. Eingehend wurde die gegenwärtige politiſche Situation im Lande krörtert und danach die Grundſätze für das taktiſche Verhalten der Partei in den einzelnen Bezirken aufgeſtellt. Die endgiltige Entſcheidung wurde in vorerſt noch zweifelhaften Fällen dem Landesvorſtand überlaſſen. Ueber die Frage der eigenen Druckerei des Karlsruher„Volksfreund“ wurde mitgeteilt, daß die erforderlichen finanziellen Mittel geſichert ſind. Das Unter⸗ nehmen ſoll die Form einer offenen Handelsgeſellſchaft erhalten und mit dem 1. April nächſten Jahres ins Leben treten. * Berlin, 23. Aug.(Zur Reichstagserſatzwahl in Deſſau⸗Zerbſh) ſchreibt die„Natl. Corr.“: Von kon⸗ ſervativ⸗agrariſcher Seite wird jetzt berichtet, daß für Deſſau⸗ Zerbſt neben Herrn Schrader(freiſ. Vereinigg.) noch ein zweiter bürgerlicher Kandidat in der Perſon des Herrn Gutsbeſitzers Schirmer⸗Neuhauß aufgeſtellt worden ſei. Wir nehmen an, daß die Veranſtaltung dieſer zweften Kandidatur lediglich den Zweck hat, im erſten Wahlgange eine ſo ſtarke Wahlbeteiligung zu Stande zu bringen, daß der Sozialdemokrat nicht gleich gewählt erſcheint. Die Bedenken, welche im konſervativ⸗agrariſchen Lager gegen die Parteirichtung des Herrn Schrader ohwalten, ſind ja ziemlich ſtarke und hätten vermutlich manchen Wähler auf jener Seite abgehalten, am erſten Wahltag zur Urne zu kommen, um gleich für Herrn Schrader zu ſtimmen, Dann war aber größte Gefahr, daß die Bürgerlichen an dieſem erſten Wahltag nur eine Minderheit geweſen wären und die Sozialdemokratie ſofort triumphiert hätte. Nach der Kraftprobe des erſten Wahltages, zu welcher es jetzt angeſichts der Kandidatur Schirmer kommen wird, laſſen ſich die Intereſſen der bürgerlichen Gemeinſchaft allent⸗ halben leichter und mit durchſchlagendem Erfolg geltend machen. Wird dieſes Ziel des vereinten Schlagens am Stichwahltage auf Seiten aller bürgerlichen Parteien feſt im Auge behalten, ſo können ſogar die Ausſichten der Kandidatur Schrader jetzt als beſſere bezeichnet werden, als ſie es vor Aufſtellung dieſer Sonder⸗ kandidatur waren. Die nationalliberale Partei im Wahltreiſe Deſſau dürfte nach wie vor an dem Entſchluß feſt⸗ halten, ihre Stimmen jetzt auf Herrn Schrader zu ver⸗ einigen und ſich weitere Kraftproben für eine ſpätere Gelegenheit vorzubehalten. Aber auch diejenigen nationalliberalen Stimmen, welche etwa im erſten Wahlgang für Herrn Schirmer abgegeben werden, ſind inſofern wertzuſchätzen, als ſie die Geſamtheit der bürgerlichen Stimmen im erſten Wahlgang verſtärten, alſo der Möglichkeit eines ſofortigen Wahlſieges der Sozialdemokratie mit vorbeugen. 50. Deutſeher Natholikentag. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) 855 Die Begrüßungsverſammlung. sh. Köln, 23. Auguſt. In dem prunkvpollen Empfangsſaale der Stadt Köln, dem „Gürzenich“, fand heute Abend kurz nach 8 Uhr die Begrüßungsver⸗ ſammlung für den Katholikentag ſtatt. Der brächtig geſchmückte Saar war bereits eine Stunde vor Eröffnung der Sitzung überfüllt. ſaufendet Pferd kann ick Dir nich zeijen, ſacht er, aber hier is der Wallach! Dabei zeicht er uff den fremden Herrn, der uffſteht und ſich verbeujt, indem er ſacht: Mein Name is Wallach, damit Sie t jlooben, habe ick Sie hier mein Jeburtsatteſt mitjebracht Een wieherndet Jelächter von alle Anweſende foljte dada druff. Erſt dachte ick, et ſollte een Witz ſind, wie aber der Stammtiſch entſchied, dat ick die Wette verloren hätte, indem von keenen Pferd, ſondern nur von eenen Wallach die Rede jeweſen wäre, da habe ick Thomaſſen die anjeklachte Ohrfeige verappliziert.“— Dem Vorſitzenden gelingt eß ſchließlich, einen Vergleich zuſtande zu bringen. Thomas zieht ſeinen Strafantrag zurück, während Müller die Koſten trägt. Hier⸗ auf berlaſſen beide verſöhnt den Gerichtsſaal. — Ein Leprabezirk in Nord⸗Nigeria. Ueber den Leprabezirk, der einige 500 engliſche Meilen breit iſt und die britiſche Kolonie Rord⸗Nigeria kreuzt, berichtet ein ſehr bemerkenswerter Auſſatz, der in der„Empire⸗Review“ erſchienen iſt und aus der Feder Dr. Ton⸗ kins ſtammt, des Mediginalbeamten der„Hauſa Aſſociation's Central Sudan Expedition“. Dr. Tonkin bpeilte ein ganzes Jahr im Sudan und hat Hunderte dieſer Ausſätzigen unterſucht. Er brachte ſie zunächſt ſchwer dazu, daß ſie ſich von ihm behandeln ließen; aber als er alles tat, um ihre Leiden zu lindern, ſagten die Ausſätzigen es anderen Leidenden, ſodaß ſeine Eingangstür bald von Kranken belagert wurde. Das Land zwiſchen der Weſtküſte des Tſchadſees und dem Mittellauf des Niger hat Drs Tonkin gründlich unterfucht. Das Land iſt kürzlich von der engliſchen Regierung von der„Royal Niger Company“ übernommen worden. In dieſem Gebiet gehen die niedrigſten Raſſen nackt und ſind Kannibalen. Kano, das Haußthandelszentrum von Nord⸗Nigeria, iſt ein Lepraherd. Von den Leprakolonien ſchreibt Dr. Tonkin:„Ju den dunkeln, grab⸗ ähnlichen Hütten, die in dieſen Teilen des Sudans wegen der Son⸗ nenglut und der hartnäckigen Zudringlichkeit der Fliegen nötig ſind, hängt der Geruch von den vernachläſſigten Geſchwüren der vielen ausſätzigen Bewohner wie ein bliger übelriechender Nebel in der Luft. Die Krankßeit iſt ſo allgemein, daß man ſich trotz des ab⸗ ſchreckenden Ausſehens der Leidenden allgemein daran gewöhnt hat mir jetzt det Pſerd Ans⸗ Ons⸗ geſamt mochten etwa 8000 Perſonen anweſend ſein. Am Präſtden⸗ tentiſch bemerkte man alle bekannteren Abgg. der Reichstagfraktion des Zentrums, den Kommiſſar der Generalverſammlung Grafen 31¹ Droſte⸗Erbdroſte und den Präſidenten der bayeriſchen Abgeordneten⸗ kammer Gymnaſialdirektor Dr. Orterer⸗München, der die vor 10 Jahren in Köln abgehaltene 40. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands als Präſident leitete. Als Vertreter der Stadt war das Herrenhausmitglied Oberbürgermeiſter Becker erſchienen. Nach einem Konzertvortrage der Kapelle des 53. Infanterie⸗Regiments Liederkranz“,„Polhymnia“ und der ſangen die Vereine„Kölner „Kölner Se rkreis“ eine von dem Domkapellmeiſter Monſignore Cohen komponierte und dirigierte Begrüßungshymne, die großen Bei⸗ fall fand. Darauf nahm der Vorſitzende des Kölner Lokalkomitees Juſtizrat Cuſtodis⸗Köln das Wort zur Begrüßungsanſprache, Er führte aus:„Gelobt ſei Jeſus Chriſtus! Freue Dich, Du glück⸗ lfches, heiliges Köln! Zur 50. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands ſind Sie aus allen Gauen des Vaterlandes und auch aus dem Auslande hierher geeilt, um dieſe Tagung feſtlich mit uns zu begehen. ſind unſere Generaverſammlungen Mehr und mehr f zum Brennpunkt des öffentlichen katholiſchen Lebens in Deutſchland geworden. Und nicht mit Unrecht tagt der Katholikentag aus Anlaß ſeiner Jubelberſammlung hier in Köln. Denn hier hat ſeine Wiege geſtanden, hier wurde beſchloſſen, was darauf in Mainz im Jahre 1848 zur Ausführung gelangte. Von Jahr zu Jahr ſind unſere Generalverſammlungen an Umfang und Bedeutung gewachſen und es würde zu weit führen, all das Gute, Schöne und Erhabene auf⸗ zuführen, was ſie uns im Laufe dieſer Zeit gebracht haben. Aber eins müſſen wir auch heute betonen, nämlich das, daß unſere General⸗ verſammlung ſtets dem Grundſatz treu geblieben iſt, niemals Andersgläubige anzugre ifen.(Lebhafter Beifall). Wir haben immer nur unſere eigenen Angelegenheiten beſprochen und damit hatten wir gerade genug zu tun.(Sehr richtig!) So ſoll es auch in den folgenden Tagen wieder gehalten werden, wir wollen mit der 50. Generalverſammlung zugleich auch unſere Duld⸗ ſamkeit in den letzten 50 Jahren dokumentieren.(Lebhafter Beifall.) Der Redner zitiert dann ein Kölner Blatt, das in ſeinem Begrüßungsartikel, obwohl es auf einem gegneriſchen Standpunkt ſtand, vor 10 Jahren ausdrücklich hervogehoben habe, daß der Ka⸗ tholikentag trotz aller ſachlichen Schärfe dennoch niemals das ihnen fremde Glaubensgebiet verletzt habe.(Beifall.) So ſei es geweſen und ſo ſolle es auch bleiben. Zum Schluß ſeiner Ausführungen ge⸗ dachte der Redner der Toten der Generalverſammlung und teilte mit, daß man ein Mitglied des erſten Deutſchen Katholikentages, den jetzt 78 jährigen Metzgermeiſter Falk aus Mainz zum Ehrenpräſidenten des heutigen Abends beſtimmt habe.(Stürmiſcher Beifall.) In einer weiteren Anſprache begrüßte Juſtizrat Cuſtodis dann noch den Ober bürgermeiſter Becker. Mit einer humoriſtiſchen Anſprache, die von ſeltener geiſtiger Friſche zeugte, übernahm hierauf Metzgermeiſter Falk das Ehrenpräſidium und erteilte dem Oberbürgermeiſter Becker das Wort zur folgenden Anſprache: Hochanſehnliche Feſt⸗ verſammlung! Verehrte Damen und Herren, die Sie aus allen Teilen Deutſchlands ſo zahlreich zu uns gekommen ſind, um hier Ihre 50. Generalverſammlung abzuhalten, geſtatten Sie mir, Sie alle namens der ſtädtiſchen Behörden auf das herzlichſte willkommen zu heißen. Wir fühlen uns geehrt, daß Sie hier in Köln Ihre Ju⸗ biläumsverſammlung abhalten und daß Sie ſo bald zu uns zuxück⸗ gekehrt ſind.(Beifall.) Sie waren damals vor 10 Jahren beſeelt von dem Geiſte chriſtlichen Glaubens, chriſtlicher Liebe und der Achtung vor dem, was Andersdenkenden heilig iſt. Ich bin überzeugt und Ihr Präſident hat es vorhin ſchon beſtätigt, daß es diesmal ebenſo ſein wird, daß alle Beſchlüſſe, die Sie faſſen, zur Ehre Gottes, zur Ehre des Paterlandes und inſonderheit zur Förderung des ſozialen Friedens dienen werden.(Beifall.) Und ich bin ferner überzeugk, daß Sie unſere Stadt gekräftigt im Glauben und neu geſtärkt zum Wirken in chriſtlicher Liebe verlaſſen werden. In dieſer Zuverſichk heiße ich Sie nochmals herzlich willkommen in der alten Colonig! (Lebhafter Beifall.) Es folgten dann noch mehrere Muſikvorträge und Begrüßungsanſbprachen, u. a. des Abgeordneten von Orterer, einer Anzahl ausländiſcher Gäſte und des Erbdroſte Viſchering, Morgen ſrüh wird ein feierliches Pontifikalamt zur Anrufung des heiligen Geiſtes im Dome die geſchloſſenen und öffentlichen Verſammlungen des Katholikentages einleiten. Nus Stadt und and. * Maunheim, 24 Auguſt 1903, * Verſetzung in den Ruheſtaud. Der Großherzog hat den Vor⸗ ſtand des techniſchen Bureaus für Kataſtervermeſſung und Feldbe⸗ reinigung bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Ver⸗ meſſungsinſpektor Reinhold Lais, auf ſein untertänigſtes Anſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in den Ruheſtand ver⸗ ſetzt. 85 Juſtizaktuars⸗Prüfung. In der zweiten Hälfte des Monats Oktober 1903 wird eine Juſtizaktuarsprüfung abgehalten werden. Die Aumeldungen hierzu ſind im Monat September beint Juſtiz⸗ miniſterium einzureichen. 8 *Die Einnahmen der badiſchen Bahnen betrugen im Juli 1903 nach geſchätzter Feſtſtellung 7 428 000/ gegen 7 346 956% im Jahre 1902, von Januar bis Juli nach geſchätzter Feſtſtellung Fman die Möglichkeft, auch dabon befallen gzu werden, für eines der Uebel, denen das Fleiſch unvermeidlich unterworfen iſt. Man tut nichts, um dieſe Möglichkeit zu beſchränken. Die Ausſätzigen dürfen ſich ungeſtraft unter die gefunde Bevölberung, miſchen, Geſchäfte treiben und heiraten, wenn ſie können“. Sie ſind wegen ihrer Krankheit keiner Beſchränkung unterworfen; es ſcheint tatſächlich, als ob der Ausſatz eher ermutigt würde. Was zur weiteren Verbreitung der Krankheit beiträgt, iſt die Sitte, daß die Reichen, ob ſie ausſätzig ſind oder nicht, nie ihre Kleider waſchen, ſondern ſie, wenn ſie ſchmutzig ſind, an Leute geben, die geſellſchaftlich unter ihnen ſtehen. Dieſe kragen ſie noch ſchmutziger und geben ſie wieder weiter, ſodaß dieſelben Kleider den Schmutz und die Krankheitsſtoffe von wohl fünſtzig verſchiedenen Jndividuen an ſich tragen können. — Ein ruſſiſcher Erbſchaftsroman. Aus St. Petersburg wird uns berichtet: Ein Erbſchaftsroman, von dem man eher glauben würde, daß er in der Phantaſie eines Senſationsdichters entſtanden iſt, ruft in der Stadt Charkow lebhaftes Aufſehen hervor. Die Geſchichte iſt zudem ein merkwürdiges Gegenſpiel zu der berüchtigten Erbſchaftsaffäre der Humberts. In den Eiſenbahnwerkſtätten in Charkow befindet ſich unter den Arbeitern ein junger Maſchinen⸗ ſchloſſer namens Doroſchenko, der ſeine Lehrzeit in dieſer Werkſtatt durchgemacht hatte und nachdem er einige Zeit in Sebaſtopol gelebt hatte, wieder hierhin zurückgekehrt war. Er berdient etwa 40 Rubel im Monat und iſt damit außerordentlich zufrieden. Der beſcheidene und ruhige junge Mann war daher nicht wenig erſtaunt, als eines Tages zwei Advokaten ihn auffuchten und ihm mitteilten, daß er der Erbe von mehreren Millionen Rubel wäre Der einfache Mechaniker iſt ein Nachkomme des berühmten Doroſchenko, der im 18. Jahr⸗ hundert lebte. Kurze Zeit vor ſeinem Tode hatte dieſer in der Bank von England mehrere Millionen Rubel deponiert und durch ein Teſtament beſtimmt, daß dieſes Geld 150 Jahre lang im Depot bleiben ſollte und erſt nach dieſer Zeit mit den angeſammelten Zin⸗ ſeszinſen den noch vorhandenen Nachkommen der Familie ausgehändigt werden ſoll. Die feſtgeſetzte Friſt iſt jetzt vorüber, und die Erbſchaft, die die reſpektable Summe von 62 Millionen Rubel erreicht hat, ſoll und ſie als etwas Jeſtſtehendes in der Welt anſieht. Ebenſo hält zwiſchen ſechs Nachkommen des Koſakenhetman verteilt werden, von denen der eine der junge Arbeiter iſt. Sobald ſich die Nachricht von nede r e „Maunheim, 24. Auguſt. 60 General⸗Anzeiger. 670 660 gegen 42 344 545 im Jahre 1902. Pro Kilometer Be⸗ triebslänge 26 175 gegen 25 380 im Vorjahr. Die Wahlen zur Handwerkskammer Mannheim betr. Im Jahre 1904 iſt die Dienſtzeit der Hälfte der Handwerkskammermit⸗ glieder umlaufen; für die Austretenden iſt eine Neuwahl vorzu⸗ mehmen. Zur Vornahme dieſer Wahl zur Handwerkskammer ſind berechtigt, ſämtliche gewerbliche Vereinigungen des Bezirks, wenn ſie die Förderung der gewerblichen Intereſſen des Handwerks verfolgen und mindeſtens zur Hälfte ihrer Mitglieder aus Handboerkern be⸗ ſſtehen. Die gewerblichen Vereinigungen haben ihre Wahlberechtigung zunter Nachweis der geſetzlichen Vorausſetzung beim Bezirksamt an⸗ zumelden, und werden zu dieſer Anmeldung mit dem Anfügen auf⸗ gefordert, daß die nach dem 4. September eingehenden Anmeldungen eine Berückſichtigung nicht mehr finden können. „ Zum Streik bei Lanz. Geſtern fand zwiſchen dem Fabrik⸗ inſpektor und der Fabritdirektion eine achtſtündige Verhandlung ſtatt, die aber nicht zum Ziele führte. Heute nachmittag werden die Ver⸗ handlungen fortgeſetzt. * 50. Feldbergfeſt des Mittelrheinkreiſes. Das Feldbergfeſt, welches alljährlich von den Turnvereinen des Mittelrheinkreiſes ver⸗ anſtaltet wird, wurde dieſes Jahr beſonders feſtlich begangen und bereits am 21. Juni wurde unter überaus zahlreicher Beteiligung die 50. Wiederkehr mit einem Feſt⸗Bankett im Feldberghauſe gefeiert, zu dem ſich aus allen Teilen des deutſchen Reiches Vertreter der deutſchen Turnerſchaft eingefunden hatten. Das damit verbundene Wetturnen mußte des ſchlechten Wetters wegen verſchoben werden und wurde nunmehr geſtern abgehalten. Bereits am Samstag nach⸗ mittag brachten die Züge in Frankfurt die meiſten Mittelrhein⸗ Wetturner; aber auch Württemberg und Baden ſandten ihre Elite⸗ Mannſchaften, um am friedlichen Wettkampfe teilzunehmen. Ein kleiner Teil der Wetturner beſtiegen den Berg bereits am Samstag Abend, während die meiſten am frühen Morgen den Aufſtieg aus den umliegenden Orten Cronberg, Falkenſtein, Königſtein, Homburg, Oberurſel uſw., woſelbſt für Nachtquartier geſorgt war, antraten. Kurz nach 7 Uhr begann das Wetturnen in 12 Riegen mit 800 Turnern. Die vorgeſchriebenen Uebungen waren Stabhochſprung, Weitſprung, Weithochſprung und Steinſtoßen nach deutſcher Wett⸗ turnordnung. Bei herrlichem Wetter wurde das Turnen nachmittags gegen 4 Uhr beendet und konnte kurz nach 6 Uhr die Preisver⸗ keilung ſtattfinden. Einen ſchönen Erfolg hatte diesmal der X. Kreis zu verzeichnen, indem der Turner Adolf Schirmer von Pforzheim mit 39½ Punkten als erſter Sieger aus dem Wettkampfe hervorging. Es iſt dies ſeit mehr als 25 Jahren das erſte Mal, daß der erſte Preis außerhalb des IX. Kreiſes(Mittelrhein) vergeben wurde. Die weiteren Sieger waren: 2. Gg. Heck, Nied und Juſt. Müller, Fechenheim, 39; 3. R. Brodbeck, Eßlingen, H. Berger, Frankfurt, M. Gaß, Niederrad, Th. Stenger, Nied, 38½; 4. Ph. Leng, Kelſterbach, 38; 5. Adolf Stoll, Pforzheim, O. Klein, Ober⸗ tein, K. Zuleger, Worms, J. Roman, Bürgel, 37½%; 6. F. Harten⸗ 15 Koblenz, W. Rauch, Dörningheim, 37; 7. K. Kaufmann, Peül⸗ heim, F. Peter und E. Adlon, Offenbach, E. Zitzmann, Niederrad, 36½; O. Jodry, Hanau, K. Müller, Gießen, K. Sattler, Hauſen, L. Burkard, Bieber 36; J. Seitzer, Schw.⸗Gmünd, O. Jäger, Rückingen, K. Schwarz, Gießen und E. Haag, Schw.⸗Gmünd, 35½; 10. Guſt. Diebol d, To. Mannheim, W. Lenz, Wiesbaden, G. Steinmetz, Oberſtein, A. Egly und W. Witzel, Bornheim und J. Bau⸗ mann, Bruchkäbel, 35 Punkte. Von Turnern des X. Kreiſes er⸗ hielten noch Preiſe: 12. Ferd. Fauſel, To. Mannheim und Cann⸗ ſtatt 34, 13. Karl Futterer, Tb. Mannheim 33½, 14. K. Ster, Pforzheim 33, 17. Oskar Münch, Tb. Mannheim 31½, 18. Joſ. Sack, Tv. Mannheim, Herm. Roſelius, Tb. Mannheim 31, 19. Theod. Hauck und Rob. Hauſchild, Pforzheim 30½, 21. Heinrich Helbach, To. Mannheim 29½, 22. Bernh. Beierle, Tg. Ludwigs⸗ hafen, und 24. Karl Frauenfeld, To. Heidelberg⸗Neuenheim. Während des Wetturnens fanden noch verſchiedene Wettſpiele ſtatt und war es beſonders die Damen⸗Abteilung des Turnvereins Born⸗ heim, die durch ihr flottes Spiel mit Tamburin⸗Ball die zahlreich erſchienenen Zuſchauer aufs höchſte intereſſierte. Neben dem Vier⸗ Kampf fand noch ein Sonder⸗Wetturnen im Dreiſprung ſtatt und er⸗ reichten dabei die Turner Rob. Braun⸗Frankfurt, J. Kraft⸗Born⸗ heim, J. Müller⸗Fechenheim und K. Schwarz⸗Gießen je 12,50 Meter. Im ganzen wurden ca. 300 Preiſe verteilt, die höchſt zu erreichende Punktzahl war 40; zum letzten Preis waren mindeſtens 24 Punkte Rötig. Höchſtleiſtungen wurden erzielt und zwar beim Weitſprung (66,60 Meter von Turner Karl Futterer, Tb. Mannheim und Ferd. Fauſel, Tv. Mannheim und Cannſtatt, beim Stabhochſprung 3,10 Meter von Juſt. Müller, Fechenheim, und beim Steinſtoßen 7,60 Meter von einem Frankfurter Turner, deſſen Namen uns nicht bekannt wurde. * Schwimmklub„Poſeidon“. Vor einigen Tagen hat ſich hier ein weiterer Schwimmklub gebildet und ſieht man hieraus, daß der in jeder Hinſicht geſundheitsfördernde Sport auch am hieſigen Platz feſten Fuß gefaßt hat. In der erſten Verſammlung haben ſich dem Klub bereits 30 Mitglieder angeſchloſſen und wäre es ſehr zu wünſchen, daß ſeitens der hieſigen Bevölkerung demſelben ein recht veges Intereſſe entgegengebracht wird. * Todesfall. In Heidelberg ſtarb infolge eines Schlaganfalles Herr Verbrauchsſteuerkontrolleur Friedrich Hauck. Der Verſtorbene gehörte viele Jahre dem 1. Bataillon des Grenadier⸗Regiments Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 als Feldwebel an und ſteht wohl bei allen ehemaligen Angehörigen des Regiments aus den 60er und Jber Jahren noch heute in lebhafter Erinnerung. Mit ihm iſt wieder einer der Kämpfer von 1866 und 1870/71 zur großen Armee abgegangen. * Schwindler. Hier wurde ein Schreiblehrer verhaftet, der in Heidelberg einen Schreibkurs eröffnete und dabei mehrere Betrü⸗ gereien verübte. Am Samstag wurde er von einem Kriminalbeamten in das Heidelberger Amtsgefängnis berbracht. F—— eee der Erbſchaft verbreitete, empfing Doroſchenko täglich Anerbieten von Kapitaliſten, die ihm Geld leihen wollten. Der junge Arbeiter antwortet regelmäßig ablehnend. Er iſt in ſeinem unerwarteten Glück pöllig ruhig geblieben. Er beſchränkte ſich darauf, von ſeinem Chef Arlaub zu nehmen, um in ſein Geburtsdorf Achtirok reiſen und ſeine Papiere holen zu können. — Ein geiſtreicher Stadtvater. Ein Stadtrat der Stadt Mans, der ſchon früher einmal die öffentliche Aufmerkſankeit auf ſich ge⸗ lenkt hatte, indem er eine Beſteuerung der Glasſchränke vorſchlug, hat wieder einen ſehr eigenartigen Einfall ans Licht gebracht. Er brachte den Antrag ein, den Boullebard Rens⸗Levaſſeur in Mans mit Bäumen zu bepflanzen, und das iſt gewiß ſehr nett und ver⸗ nünftig. Aber er beantragt, die Zahl der Bäume auf 31 zu be⸗ ſchränken, damit ſie genau der Zahl der gegenwärtig im Amt befind⸗ lichen Stadtväter entſprechen; außerdem ſoll jeder Baum den Namen eines Stadtverordneten erhalten; und ſchließlich wünſcht der gute Mann, daß jeder Stadtrat eine andere Baumart wähle: der eine Pappel, jener eine Platane, ein dritter einen Kaſtanienbaum, eine Zypreſſe, einen Ahorn u. ſ. w. Der Antrag wird in den nächſten Tagen gur Erörterung geſtellt werden; die Sitzung des Stadtrats von Mans dürfte an jenem Tage ſehr heiter ſein. — Ein teurer Sport. Man hat berechnet, daß die Koſten des amerikaniſchen Bootes, das den„Amerika Pokal“ verteidigt, der „Reliance“, über 1 800 000%/ betragen werden, wobei die Ausgabe des Newyorker Klubs für Anordnung der Wettfahrten noch fehlt. Die neur Beſitzer werden ſich die Summe zu teilen haben. Es wird den Klub etwa 100 000/ koſten, dafür zu ſorgen, daß der Kampf kichtig vor ſich geht. Seit die„Conſtitution“ in Dienſt geſtellt wurde, haben die laufenden Aufgaben 260 000 bis 300 000 betragen, während die enbi⸗ Pierpont Morgan 180 000 oder möglichen⸗ falls 220 000/ gekoſtet hat. Dieſe Zahlen zeigen, daß in dieſem Fahre die Verteidigung des berühmten„Cuv“ die reivektable Summe von 2 400 000/ koſten wird. Zahlungseinſtellung. In Nr. 361 d. Bl. berichteten wir, daß über das Vermögen des Carl Kaſpar Had, Caf Letſch, z. Zt. in München Ingolſtädter Hof, das Konkursverfahren eröffnet wurde. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, teilen wir mit, daß Herr Haid nur als Gaſt in jenem Hotel weilte. Beſitzer des Gaſthofes Ingol⸗ ſtädter Hof in München iſt Herr Jakob Grüßer.— Ueber das Vermögen des Obſt⸗ und Gemüſehändlers Wilhelm Mumm, In⸗ haber der Firma Wilhelm Mumm, G. M. Heiner Nachf. in Mann⸗ heim, Jungbuſchſtraße 17, wurde der Konkurs eröffnet. Zum Kon⸗ kursberwalter wurde Kaufmann Georg Fiſcher ernannt. Kon⸗ kursforderungen ſind bis 18. Oktober anzumelden. Prüfungstermin: 27. Oktober. „Mutmaßliches Wetter am 25. und 26. Auzuſt. Wie ange⸗ kündigt iſt der letzte Luftwirbel nordoſtwärts gewandert und liegt mit 745 mm über Mittelſkandinavien; er wird ſeinen Weg nach Finnland fortſetzen. Ueber Italien liegt ein Hochdruck von 764 mm, über der Balkanhalbinſel ein ſolcher von 765 mm. Letzterer beherrſcht bei uns die Wetterlage und verurſacht vor allem warme Temperatur, aber auch neben zeitweiliger Aufheiterung kurze gewitterhafte Störungen. Dieſer Witterungscharakter wird auch am Dienſtag und Mittwoch andauern. Polizeibericht vom 23. und 24. Auguſt. 1. Unfall. Als der 18 Jahre alte Fabrikarbeiter Arthur Dietrichs von Stengelhof am 23. ds. Mts. gegen Abend über den Neckarauer Uebergang hier ging, riß ihm der Wind den Hut vom Kopfe und jagte denſelben auf den Bahnkörper der bad. Staats⸗ eiſenbahn. Dietrichs ſprang dem Hute im Bahngebiete nach, überſah aber dabei das Herannahen und die Einfahrt eines Per⸗ ſonenzuges. Er wurde von letzterem erfaßt auf die Seite ge⸗ ſchleudert und am Hinterkopfe und linken Oberarm mehrfach verletzt, ſo daß er mittelſt Sanitätswagens in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. 2. Ein 10jähriges Mädchen wurde an der Ecke der Lang⸗ und 1. Querſtraße von einem Radfahrer(Schloſſerlehrling von hier) aus Unachtſamkeit angefahren, zu Boden gerannt und am Kopfe mehrfach verletzt. 3. Wegen Körperverletzung wurden angezeigt: a. ein Fabrik⸗ arbeiter hier, weil er in der Nacht vom 23./24. d. Mts. einen Schmied in der Amerikanerſtraße hier durch Stockſchläge am Kopfe erheblich verletzte. b. ein Schuhmacher hier, der in der gleichen Nacht einem Taglöhner vor dem Hauſe Schwetzinger⸗ ſtraße Nr. 160 durch Schlagen mit einem harten Gegenſtand Kopfverletzungen beibrachte; e. ein Schneider, welcher einen 17jährig. Muſiker vor dem Hauſe Q 1, 20 auf den Boden warf und blutig ſchlug; d. ein Taglöhner von hier, der am 23. ds. Mts, nachts in der Herberge„gold. Schiff“(J 2, 21) einem Vrehe⸗ durch einen Schlag mit einem Bierglas mehrere erhebliche Kopf⸗ verletzungen beibrachte; e. ein Buchbinder von hier, weil er am 23. d. Mts. einem Schreiner im Hauſe Gärtnerſtraße Nr. 36 hier eine Bierflaſche auf den Kopf ſchlug, worauf der ſo Traktierle einen Revolvberſchuß auf ſeinen Angreifer abfeuerte, ohne zu treffen. Ferner wurden Körperverletzungen im Hofe des Hauſes Fröhlichſtr. Nr. 39, im Hauſe Waldhofſtraße 19, in der Wict⸗ ſchaft Langſtraße 74, vor dem K 5⸗Schulhauſe, in der Wirt⸗ ſchaft„zur Pechhütte“ und auf der 2. Querſtraße hier begangen. 4. Verhaftet wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. Aus dem Großherzogtum. * Seckenheim, 24. Aug. Der Medizinal⸗Verband Seckenheim hielt am geſtrigen Sonntag in den Räumen des Bierkeller ſein 5. Stiftungsfeſt, verbunden mit Konzert und Geſangsvorträgen ab, zu welchem ſich ein ſehr zahlreiches Publikum eingefunden hatte. Um 3 Uhr erfolgte der Abmarſch des Verbandes unter den Klängen der Feuerwehrkapelle und der Spielleute hieſigen Turnvereins durch die Hauptſtraße zum Feſtplatz. Die Feier eröffnete obige Kapelle durch einen flott geſpielten Marſch unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Häußler. Nach einer kurzen Begrüßung des Verbands⸗Vor⸗ ſtandes, Herrn J. Keller, welcher den zahlreich erſchienenen Herren Dank ausſprach, wurden vom Turnverein mit ca. 50 Turnern, unter Mitwirkung der Kapelle, Stabübungen ausgeführt, denen als⸗ dann ein Vereinsturnen an 3 Pferden und ein allgemeines Riegen⸗ turnen folgte. Sämtliche Turner entledigten ſich ſehr geſchickt ihrer Aufgabe. Auf dem Feſtplatz herrſchte fortgeſetzt ein reges Leben und Treiben, wozu der Glückshafen und die Ausgabe von Bretzeln ganz beſonders beitrugen. Leider wurde das Feſt durch die eingetretene ungünſtige Witterung ſehr beeinträchtigt, trotzdem war die Stimmung bis Schluß eine ſehr gute. * Oftersheim, 23. Aug. Die Ehefrau des Landwirts Philipp Ackermann exlitt vorgeſtern einen recht bedauerlichen Unfall dadurch, daß ihr durch einen Hebel an der Dreſchmaſchine der rechte Fuß über Elsach, 23. Aug. jäl Feuerwehrjubiläum nahm, vom herrlichſten Wetter begünſtigt, den denkbar beſten Verlauf. Die Stadt war prächtig geſchmückt. Am Feſte beteiligten ſich ca. 500 Feuerwehrleute. Morgens 9 Uhr fand Feſtgottesdienſt ſtatt, bei welchem Herr Stadtpfarrer Groß eine der Bedeutung des Tages entſprechende Predigt hielt. Während des Feſtaktes fand die Dekorierung von 15 Feuerwehrleuten mit dem don Sr. Kgl. Hoheit geſtifteten Ehrenzeichen durch Herrn Oberamt⸗ mann Dr. Klotz von Waldkirch ſtatt. Die Dekorierung von 19 Feuerwehrleuten für 15jährige Tätigkeit beim Korps nahm namens der Stadt Herr Bürgermeiſter Rapp vor. Das während des Feſt⸗ eſſens an Se. Kgl. Hoheit den Großherzog und Erbgroßherzog ab⸗ geſandte Ergebenheitstelegramm wurde huldvollſt beantwortet. Die um 4½3 Uhr abgehaltene große Probe nahm einen glänzenden Ver⸗ lauf und zeigte, daß das Feuerwehrkorps Elzach's gut geſchult iſt und daß die Gerätſchaften gut intakt ſind. Ein Bankett im Volkſſchen Biergarten brachte bei Muſik, Geſang und gutem Stoff das kamerad⸗ ſchaftliche Leben ſo recht zur Entfaltung und erſt die Abendzüge trennten die wackeren Kameraden mit einem kräftigen„Gul Schlauch“. Die Stadt Elzach mit ihrem tüchtigen Feuerwehr⸗ korps aber kann auf ein wohlgelungenes Feſt zurückſchauen, auf ein Feſt, das durch keinen Mißton geſtört wurde. Pforzheim, 22. Aug. Die diamantene Hochzeit kann am nächſten Donnerstag, 27. Auguſt, das Privatier Chriſtian Mayer'ſche Ehepaar feiern. Beide Ehegatten, der 86jährige Mann, wie die 88jährige Frau Magdalene geb. Münchbach, erfreuen ſich für ihr Alter noch großer geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. Der Jubel⸗ greis, welcher ſ. Zt. bei den badiſchen Kanonieren in Gottesaue diente, war lange Jahre Metzgermeiſter in Wilferdingen und verſah da etwa 18 Jahre lang das Amt eines Gemeinderechners, bis das zunehmende Alter ihn beranlaßte, dasſelbe aufzugeben. * Pfullendorf, 23. Aug. Hier herrſecht große Aufregung wegen eines an den Herrn Bürgermeiſter geſandten Briefes, in welchem gedroht wird, daß 12 Häuſer abgebrannt und drei Stadträte er⸗ ſchoſſen werden ſollen. Tatſächlich ſei auch eine Holzbeuge beim Spital derart mit Petroleum begoſſen worden, daß man den Geruch in weitem Umkreiſe wahrnahm. Die Feuerwehr verſah die ganze Nacht Wachdienſt. sch. Freiburg, 23. Aug. Der Taglöhner Adolf Heinemann hatte in einer Wirtſchaft zu Staufen einige Schoppen über den Durſt getrunken und mit mehreren„Kameraden“ politiſiert. Man Dieſe Tatſache iſt um ſo bedauerlicher, als damit meiſtens gering kam im Wortſtreit auch auf den deutſchen Kaiſer zu ſprechen und Heinemann ließ ſich hinreißen zu beleidigenden Aeußerungen über das Staatsoberhaupt. Des Angeheiterten Freunde gingen hin und verklagten ihn, und Heinemann wurde geſtern wegen Majeſtäts⸗ beleidigung zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. .e Villingen, 23. Aug. In Peterzell brannten, wie der „Schwarzwälder“ meldet, das der Gottlieb Steidinger Witwe ge⸗ hörige Wohnhaus mtit Stallung bis auf den Grund nieder. Die Be⸗ ſitzerin iſt mit Fünftel und Fahrniſſen verſichert. Entſtehungsurſache bis jetzt noch unbekannt. .e. Emmendingen, 23. Aug. In Riegel brannte das Anwefen der Landwirt M. Giedemann Witwe nieder. Die ganze Ernte iſt mitverbrannt. Ein Kind ſoll in der Scheuer ein„Feuerle“ gemacht haben. Die Brandbeſchädigte iſt verſichert. .0. Konſtanz, 28. Aug. In Amriswil(Kanton Thurgau) ſtürzte das Haus des Choiffeurs Glaſer, welches durch Aufwinden um einen Stock höher gemacht werden ſollte, zuſammen. 2 Arbeiter wurden getötet. Es ſind der Vorarbeiter Weißſchädel, aus Württem⸗ berg ſtammend und der Choiffeurgehilfe Büchele von Worſchweier bei Freiburg. Erſterer iſt Vater von 2 Kindern, letzterer wollte ſich demnächſt verheiraten.*3 Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludwigshafen, 23. Aug. Vor zwef Jahren gerieten die Schutz⸗ leute Ritter und Philippi mit den in Mundenheim wohnhaften Karl Weiß, Karl Samstag und Joſef Vondung in Streit, an⸗ geblich, weil die drei Radau machten. Die Schutzleute gebrauchten ihre Revolver und auf den Ruf einer der drei:„Jetzt aber Meſſer und Revolver heraus!“ unternahmen die vorgenannten Burſchen auf die Schutzleute einen tätlichen Angriff, deſſen Reſultat eine lebens⸗ gefährliche Verletzung des Schutzmanns Philippi war. Als derfenige, der den Ruf ausſtieß und dem Philippi den Stich verſetzte, wurde von Philippi mit Beſtimmtheit Karl Weiß bezeichnet. Er wurde in der Hauptverhandlung der Strafkammer Frankenthal am 17. Junf 1901 zu der erheblichen Strafe von 7 Jahren Gefängniß verurteilt. Die beiden anderen wurden wegen Widerſtands beſtraft, Samstag mit drei und Vondung mit zweieinhalb Jahren. Nun hat Samstag ein⸗ geſtanden, daß er ſ. Zt. dem Schutzmann den gefährlichen Stich ver⸗ ſetzt habe. Auf Grund dieſer Ausſage, die übrigens ſ. Zt. im Ge⸗ fängnis gegenüber Mitgefangenen erfolgte und erſt jetzt zur Kenntnis der Staatsbehörde gelangte, findet das Wiederaufnahmeverfahren gegen Weiß ſtatt. Andererſeits wird vom„Ludw..⸗A.“ berichtet, daß Weiß ſ. Zt. ein Geſtändnis abgelegt habe. * Ludwigshafen, 24. Aug. Entleibt hat ſich Samstag nach⸗ mittag in dem Abort der elterlichen Wohnung, der 24 Jahre alte ledige Fabrikarbeiter Wilhelm Sattler, indem er ſich in ange⸗ trunkenem Zuſtande einen Revolverſchuß in die rechte Schläfe ver⸗ ſetzte. Der Tod trat ſofort ein. Sattler wird als ungehorſamer Sohn geſchildert, der mit ſeinem Vater in Unfrieden lebte.— Zwiſchen Neuhofen und Rheingönheim wurde in der Nacht vom Freitag zum Samstag gegen ½12 Uhr aus einem Gebüſch heraus auf ein die Straße nach Ludwigshafen paſſierendes Automobil ein ſcharfer Schuß abgegeben. Zum Glück hat das Geſchoß weder die Inſaſſen noch die Maſchine getroffen. Bei der herrſchenden Dunkelheit war es auch nicht möglich, die Verfolgung des leichtfertigen Schützen aufzunehmen. * Kaiſerslautern, 24. Aug. Geſtern Abend hat der 19 Jahre alte Taglöhner Franz Guſtav Späth, geboren in Neckarau, ſeinen 43 Jahre alten Vater Johann Georg Späth durch drei Revolverſchüſſe in den Kopf und in die Bruſt ſo ſchwer verletzt, daß er, wie die „Pf. Pr.“ meldet, heute morgen um halb 8 Uhr geſtorben iſt. Vater Späth lebte von ſeiner Familie, welche ſich in Mannheim auf⸗ hält, getrennt. Er ſtand bei Mechaniker Wüſt hier in Arbeit. Vor wenigen Tagen ließ er den Sohn von Mannheim hierher kommen, um ihm hier Arbeit zu verſchaffen. Anſcheinend aufgehetzt durch die in Mannheim lebende Mutter griff der Sohn zum Revolver und ſuchte den Vater zu töten, ohne daß irgend eine Auseinanderſetzung der Tat vorausging. Der Täter, welcher nicht den beſten Ruf genießt, 1150 nach der Tat flüchtig und konnte bis jetzt noch nicht verhaftet werden. * Mainz, 28. Aug. Nachdem vor kurzem ein„Haniel“⸗Schlepp⸗ dampfer mit 11 Anhängeſchiffen etwa 155 000 Zentner auf der Strecke Bingen⸗Mainz beförderte, wurde geſtern die wahrſcheinlich bisher bedeutendſte Leiſtung zuwege gebracht. Der Remorqueur „Kannegießer Nr. 4“ ſchleppte in acht großen eiſernen Kähnen nicht weniger als rund 175 000 Zentnern auf der gleichen Strecke. Hier⸗ für wären hunderte von Eiſenbahnwagen nötig geweſen. * Aus Heſſen, 23. Aug. Auch eine recht unangenehme Ueber⸗ raſchung wird gegenwärtig den Mitgliedern und Verſicherten der in Konkurs befindlichen Gegenſeitigen Lebens⸗, Alters⸗ und Unfallver⸗ ſicherungsgeſellſchaft„Prometheus“ in Berlin zuteil. Die ſeitens des Konkursverwalters vorgelegte Bilanz ergibt einen Fehl⸗ betrag von 548 000 Mark. Dieſe müſſen von den verſicherten Mit⸗ gliedern entrichtet werden und zwar vorläufig mit dem 25fachen Betrag der von Verſicherungsnehmern ſeither gezahlten Jahresprämie. Leute, welche beiſpielsweiſe für 1000 M. Verſicherungsſumme 40 M. Jahresprämie bezahlten, verlieren nun nicht nur die ſeither einge⸗ zahlten Prämien, ſondern müſſen obendrein noch 1000 M.„blechen“. bemittelte Leute betroffen werden, die um ihr ſauer erſpartes Ver⸗ mögen kommen. Pflicht der Preſſe iſt es, im Anſchluſſe an das oben; Gemeldete, das Publikum darauf aufmerkſam zu machen, mit auf Gegenſeitigkeit gegründeten Verſicherungsgeſellſchaften nicht eher Verträge abzuſchließen, bis man ſich von ihren ſoliden Fundierung überzeugt hat. 0 2 Sport. Berlin, 23. Aug. Radrennen in Friedenau: Großer Preis von Berlin über 100 km mit Motorſchrittmachern: Erſter Robl (München), 1 Stunde 25 Min. 14% Sek., Zweiter Dickentmann (Amſterdam), Dritter Kaeſer(Waldshut), Vierter Contenet(Paris), Fünſter Goernemann(Berlin), Letzter Ryſer(Bern). Es waren un⸗ gefähr 15000 Zuſchauer anweſend. „Kopenhagen, 24. Aug. Bei der Weltberufsmeiſterſchaft über 2 km ſiegte Ertegall(Däne). Arendt wurde zweiter, Meyer (Holländer) dritter. In der Weltmeiſterſchaft über 100 km für Amateure ſiegte Ondemard(Schweizer) mit einer Stunde, 34 Minut., 15% Sekunden. Caulevara(Italiener) wurde zweiter, Herzog (Deutſchland) dritter. Olley(England) und Waller(Belgien) gaben auf. Im Handicaprennen für Amateure über 800 m wurde der Italiener Granaglia zweiter. Im Berufsrennen über 1 km wurde Meyer erſter, Ruett zweiter und der Italiener Lixia dritter⸗ Cheater, Runſt und Wifenſchaft. Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienstag, 25. Auguſt: „Götz von Berlichingen“. Mittwoch, 26.:„Der Troubabour“. Donnerstag, 27.:„Carmen“. Freitag, 28.:„Martha“ oder„Der Markt zu Richmond“. Samstag, 29.:„Die beiden Schützen“. Sonn⸗ tag, 30.:„Margarethe“. Montag, 31.: Wagner⸗Cyklus 1. Abend. Neu einſtudiert:„Rienzi, der letzte der Tribunen“. ‚ Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienstag, 25. Aug.: „Prinz von Homburg“. Mittwoch, 26.:„Dr. Klaus“. Donnerstag, 27.: Goethe⸗Woche 1. Abend:„Torquato⸗Taſſo“. Freitag, 28. „Fauſt“ I. Theil. Samstag, 29.:„Clavigo“. Sonntag, 30.:? „Egmont“. Montag, 31.:„Geſchwiſter“.„Laune des Verliebten““ „Jahrmarktsfeſt zu Rundersweilern“. Dienstag, 1. Sept:„Iphi⸗ genie auf Tauris“. Mittwoch, 2. Sept.:„Götz von Berlichingen“, Debut des Herrn Rüdiger in Dresden. Am vergangenen Frei⸗ lag ſang Herr Rüdiger, unſer ehemaliger Buffo⸗Tenor, den Peter Ibanoff in„Zar und Zimmermann“. Die„Dresd. N. Nachr ſchreiben hierüber: Die Rolle iſt nur komiſch angehaucht, nicht bur⸗ lesk; und da Herr Rüdiger in ſeinem Lehrbuben David jüngſt eine erſtaunliche Begabung für Spielbewegungen gezeigt hat, iſt es doppelt , Selte, Weneratmunzeiger⸗ Meaftfther, 24. Aifgüft. verdienſtlich, daß er in dieſer Partie des Ivanoff vortrefflich Maß hielt. Er ſpielte gewandt und gewinnend, nicht übertrieben. Die kleine Figur, die ihn in den Meiſterfingern wirklich echt lehrbuben⸗ Haft erſcheinen ließ, machte diesmal keinen ſo kleinen Eindruck. Im Geſang war die Leiſtung abſolut lobenswert. Stark iſt das Organ nicht, aber ſympathiſch und vorzüglich geſchult. Jedenfalls hat Herr Rüdiger im Hauſe ſehr gefallen und Beifall gefunden.„„ 7 5 heueſle Bachrichten und Ceiegramme. Privat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. [Stuttgart, 24. Aug. Von nationalſozialer Seite wird berichtet: Der württ. nationalſoziale Landesberein hielt hier geſtern ſeine Landesberſammlung, der auch D. Fr. Nau⸗ mann und eine Reihe Vertreter der badiſchen, bayeriſchen und heſſi⸗ ſchen Orts⸗ und Landesvereine beiwohnten. Nach einer Sſtündigen Erörterung nahm die Verſammlung, der 75 württ. Vertreker au⸗ wohnten, folgenden vom Ortsverein Stuttgart eingebrachten Antrag nahezu einſtimmig an:„Der württ. nat.⸗ſoz. Jandesverein ſtimmt unter Beibehaltung ſeiner ſeitherigen Organiſation dem Ein⸗ trittin denliberalen Wahlverein zu, wobei er erwartet, daß für die Nationalſozialen die Grundgedanken ihres Programms auch künftig beſonders in ſozialer Hinſicht maßgebend ſind.“(Da in Württemberg die freiſinnige Vereinigung nicht exiſtiert und cuch keinen Boden beſitzt, ſo wird es mit dem„Eintritt“ in dieſelbe einige Schwierigkeiten haben. Es war deshalb zu erwarten, daß die württ. Nationalſozialen vorziehen, ihre eigene Organiſation beizubehalten.) — Von anderer Seite wird über die Verſammlung berichtet: Der frühere Sekretär des national⸗ſozialen Vereins, Pfarrer Wenk, ſprach ſich gegen die Verſchelzung aus. Die Debatte, in der für und wider zur Geltung kamen, geſtaltete ſich äußerſt lebhaft. s. Kaſſel, 24. Aug.(Privat.) Als heute früh gegen 89/ Uhr der Wald⸗Cappeler Perſonenzug 263 eben den Bahnhfo in Betten⸗ hauſen verlaſſen hatte, entgleiſte infolge Bruches des Weichen⸗ drehſtuhles die Maſchine und der letzte Perſonenwagen. Perſonen ſind nicht verletzt. Der Schaden iſt nicht ſehr erheblich. Metz, 24. Aug. Das Kaiſerliche Bezirksßräſidium von Lothringen teilt dem Wolff'ſchen Telegraphen⸗Bureau folgendes mit: In Gorze ſind z. Zt. nach ärztlicher Meldung 19 Typhus⸗ fälle feſtgeſtellt. Außerdem find 3 von Gorze nach Metz abgereiſte Perſonen an Typhus erkrankt. Die Erkrankungen ſind in der Mehr⸗ zahl leicht. Todesfälle ſind bisher nicht vorgekommen. Marburg, 24. Aug.(Privat.) Die geſtern im Kreiſe Mar⸗ burg und Umgegend niedergegangenen gewaltigen Regen⸗ güſſe berurſachten bedeutenden Ernteſchaden. In Unter⸗Roſpe iſt ein neues Schulhaus eingeſtürzt. e (Berlin, 24. Aug.(Privat.) Die Auflöſung des Berliner Preſſe⸗Klubs ſteht dem„Berliner Tageblakt“ zufolge, bebor. Für den 1. September iſt eine außerordentliche General⸗Verſammlung einberufen, auf deren Tagesordnung die Rückzahlung des Darlehens von 25 000% des ehemaligen Direktors Romeick von der Pommernbank, ferner die Auflöſung des Klubs und die Wahl einer Liquidations⸗Kommiſſion ſteht. 10 (Berlin, 24. Aug.(Pribat.) Einer Petersburger Depeſche des Berliner Tageblattes zufolge hat Japan in Peters⸗ burg ein Konſulaterrichtet. Dem neuen Konſul wurde szur Bedingung gemacht, Handels⸗Beziehungen ziviſchen beiden Reichen anzuknüpfen und zu fördern. K. Frankfurt a. d.., 24. Aug.(Privat.) Der„Frank⸗ furter Oderzeitung“ zufolge iſt am Sonnabend die A8jährige Witwe Buchert, die Wirtſchafterin des Großgrundbeſitzers Quilitz in Lorenzdorf bei Landsberg a. d. Warthe, durch einen Schnitt in den Hals ermordet worden. Die Täter, der Oberſchweizer Scherer und der Unterſchweizer Klix der Quilitz'ſchen Meierei, ind verhaftet. Es handelt ſich um einen Racheakt. Roſtock, 23. Aug. In der vergangenen Nacht ging über der Stadt und der Umgebung ein heftiger Wolkenbruch, ver⸗ bunden mit ſtarkem Gewitter nieder. Infolge Unterſpülung der Geleiſe iſt der Schnellzug Nr. 56, Warnemünde⸗Neuſtrelitz gegen 3 Uhr nachts in der Nähe der Station Schwaan entgleiſt. Die Lokomotibe und mehrere Wagen wurden aus den Schienen gehoben. Perſonen ſind nicht verletzt. Die Geleiſe dürften bis halb 10 Uhr vormittags wieder fret ſein. *Wien, 24. Auguſt. Der Miniſter des Ausſvärtigen, Graf Goluchowski iſt aus Budapeſt hierher zurückgekehrt. Paris, 24. Aug. Der ehemalige franzöſiſche Botſchafter in Madrid, Patenotre, richtete an den„Gaulois“ einen Brief, in dem er neuerdings verſichert, niemals auch nur ein Mitglied der 8 amilie Humbert vor der Verhaftung geſehen zu haben. Es ſei alſo unwahr, daß Frau Humbert ihn in den Straßen Madrids er⸗ kaunte und grüßte.— Der„Gaulois“ ſchreibt, die Aushebungsbehörde werde, wie es ſcheine, ſich dahin ſchlüſſig machen, im Kriegsfall eine beſondere Mobilmachung der Automobile vorzunehmen. Durch ein Rundſchreiben würden den Korpskommandeuren, die für die Organiſation einer ſolchen Mobilmachung zu treffenden Maß⸗ nahmen bekannt gegeben. p. Paris, 24. Aug. Der Mintſter der Poſten und Tele⸗ graphen plant die Herabſetzung des Portos für Briefe und Poſtkarten im Inlandsverkehr von 15 auf 10, reſp. von 10 auf 5 Centimes. Ferner ſollen 30 Automobile für den Poſtdienſt eingeſtellt werden. Queenstown, 24. Aug. Zwiſchen Mannſchaften des deutſchen Schulſchiffes„Stoſch“ und eng⸗ liſchen Soldaten entſtand geſtern Abend eine Schlägerei, bei der ein Soldat und ein Civiliſt durch Meſſerſtiche tötlich ver⸗ Letzt wurden. Augenzeugen geben an, daß die Deutſchen durch die engliſchen Soldaten angegriffen ſeien. Die Polizeibehörde erſuchte aus Furcht vor Wiederholung der Unruhen den Kommandanten des „Stoſch“, ſeine Leute nicht an Land gehen zu laſſen. Die engliſchen Soldaten ſollen in den Kaſernen behalten werden.„Stoſch“ tritt morgen ſeine Weiterreiſe nach Bilbao an. 598 Der Kaiſer in Mainz. ̃ Mainz, 24. Aug. Heute Morgen um 8 Uhr 25 Min. traf der Sonderzug S. M. des Kaiſers bei der Wärter⸗ bude 39 der Linie Mainz⸗Alzey ein. Der Kaiſer, welcher die Uniform ſeines Heſſiſchen 116. Regiments trug, entſtieg dem Zuge mit dem ſchon gemeldeten Gefolge. Zum Empfange waren anweſend der Großherzog von Heſſen, der Jinz und die Prin⸗ zeſſin Friedrich Karl von Heſſen, der Gouverneur und der kom⸗ mandierende General mit ſeinem Stabe. Ferner meldete ſich ſogleich bei der Ankunft S. M. der Prinz Andreas von Griechen⸗ land, als beim Dragoner⸗Regiment Nr. 23 eingetreten. Die Herrſchaften beſtiegen die Pferde und begaben ſich auf den Großen Sand. Hier fand zunächſt ein reglementariſches Exerzieren des 6. Ulanen⸗Regiments ſtatt. Es folgte ein Gefecht zwiſchen einer roten und einer blauen Partei; die blaue wurde kommandiert vom Generalmajor v. Bredow und die rote vom Oberſten v. Gers⸗ dorff. Das Wetter iſt ſehr ſchön. * Mainz, 24. Aug. Ueber die Gefechtsübung ſprach ſich der Kaiſer lobend aus. Hierauf folgte der Parademarſch, an dem folgende Regimenter teilnahmen: die Infanterieregimenter 87, 88, 115, 116, 168 und 170, die Unteroffiziersſchule Bibrich, das Artillerie⸗Regiment Nr. 3, das Pionier⸗Regiment Nr. 21, das Huſarenregiment Nr. 13, das Ilanenregiment Nr. 6, das Feldartillerieregiment Nr. 27 und die 2. Abteilung des Feldartillerie⸗Regiments Nr. 63. Der erſte Vorbeimarſch erfolgte in Kompagniefront, reſp. in Es⸗ kadron⸗ und Batteriefront, der 2. Vorbeimarſch in Regiments⸗ tolonnen. Die berittenen Kolonnen gingen im Trabe vorbei. Beide Male führte der Kaiſer das 116. Regiment vor, der Großherzog das 115. Regiment. Nach dem Parademarſch bildeten die Truppen Spalier, der Kaiſer ſetzte ſich mit dem Großherzog an die Spitze der Fahnenkompagnie, welche vom 116. Regiment geſtellt wurde, und der Standarten⸗Eskadron, welche das 6. Ulanenregiment ſtellte. Der Kaiſer führte die Fahnen und Standarten nach dem großherzoglichen Schloß zurück. Die Stadt hat reichen Feſtesſchmuck angelegt. Zahl⸗ reiches Publikum begrüßte den Kaiſer und den Großherzog durch lebhafte Zurufe. * Mainz, 24. Auguſt. Unter dem Geläute der Glocken ſämtlicher Kirchen von Mainz führten der Kaiſer und der Großherzog die Fahnenkompagnie vor das Großherzogliche Schloß und die Fahnen wurden eingebracht. Hierauf begrüßte im Veſtibüle des Schloſſes der Oberbürgermeiſter von Mainz, Dr. Gaßner den Kaiſer namens der Skadt Mainz. Der Kai⸗ ſer dankte überaus freundlich. Die beiden Töchter des Ober⸗ bürgermeiſters reichten dem Kaiſer und dem Großherzog je einen Blumenſtrauß. Hierauf fand im Großherzoglichen Schloſſe eine Frühſtückstafel ſtatt, an welcher außer den anweſenden Fürſtlichkeiten und den Gefolgen, die Generalität und die höheren militäriſchen Chargen teilnahmen, außerdem der heſſiſche Staatsminiſter Rothe. * Mainz, 24. Auguſt. Der Kaiſer verlieh dem heſſi⸗ ſchen Staatsminiſter von Rothe den Adlerorden J. Klaſſe, Urach, Kommandeur des 6. Ulanenregiments das Großkreuz des roten Adlerordens 1. Klaſſe mit Eichenlaub. Bei der Früh⸗ ſtückstafel ſaß der Kaiſer zwiſchen der Prinzeſſin Friedrich Karl von Heſſen und dem Großherzog. Neben dem Großherzog ſaß Prinz Karl von Heſſen. Die Tafelmuſtk ſtellte die Ka⸗ pelle des 117. Regiments. Nach dem Frühſtück beſichtigte der Kaiſer mit dem Großherzog und den anweſenden Fürſtlichkeiten die unlängſt eingeweihte Chriſtuskirche, zu welcher der Kaiſer ſeiner Zeit einen namhaften Beitrag geſpendet hat. Der Kaiſer beſichtigte das Gotteshaus unter Führung des Geh. Kirchenrats Dr. Frohnhäuſer und des Architekten Fredriksſon. Insbeſondere betrachtete der Kaiſer die elektriſche Beleuchtung der Kirche und die vom Großherzog geſtifteten Altar⸗ und Kanzel⸗Paramente, ſowie die Sakriſtei, die Taufkapelle und die Pfarrhäuſer. Während des Aufenthalts des Kaiſers wurde die Orgel geſpielt. Der Kaiſer ſprach ſich über den Bau und die Ausſchmückung ſehr lobend aus. Er begab ſich darauf unter Führung des Großherzogs und der Fürſtlichkeiten zum Bahnhof und fuhr.15 Min. mit Sonderzug nach Cronberg. Prinz und Prinzeſſin Karl von Heſſen fuhren mit dem Kaiſer. Der Sonderzug wird um.45 Min. in Cronberg eintreffen. Der Kaiſer und die prinzlichen Herrſchaften werden ſich von da nach Friedrichshof begeben. 1 Zur Lage in Ungarn. p. Budaßeſt, 24. Aug.(Privat.) Infolge der juneren an⸗ haltenden kritiſchen Situation iſt die Reiſe des Königs zu den galiziſchen Manövern fraglich geworden. 55 p. Budapeſt, 24. Aug.(Privat.) In Regierungskreiſen wird verſichert, daß, falls die Oppoſition ſich mit der ihr angebotenen Kon⸗ zeſſion nicht zufrieden geben werde, der Reichstag beſtimmt aufgelöſt werde. 5 55 Zum Humbert⸗Prozeß. 5 *Paris, 24. Aug. Romain und Gmile Daurignaece erklärten, die Strafeſofortantreten zu wollen. Thereſe und Fréderie Humbert gedenken, wie Freéderic ſeiner Mutter mitteilte, das Caſſationsbegehren zu unterzeichnen. Zwiſchen Thereſe Humbert und der Familie Régnier beſtanden in⸗ ſofern Beziehungen, als die Tochter Regniers, Frau Philippe auf dem Schloß Boiſieſſe an der Seine wohnte, das dem Humbertſchen Beſitz benachbart iſt. Frau Philippe erklärte, wie der„Matin“ berichtet, ſie habe nicht mit Thereſe Humbert verkehrt, es wäre aber möglich, daß einer ihrer Brüder, der in Frankreich als Militärflüchtling ge⸗ führt wird, Thereſe Humbert mit der Führung ſeiner Angelegenheit betraut habe. Der„Matin“ veröffentlicht ein Fakſimile des an⸗ geblich vom 20. Auguſt 1870 datierten Paſſierſcheins für Regnier. Unterzeichnet iſt dieſer Schein von Bismarck, gegengezeichnet von Podbielski. Regnier hat ſich damit nach Deutſchland begeben wollen. Zum Kulturkampf in Frankreich. Saintes, 24. Auguſt. Bei dem Feſtmahl, welches zu Ehren des Miniſterpräſes in den Werkſtätten der Staatsbahn ge⸗ geben wurde, hielt letzterer eine Rede, in welcher er erklärte, er führe gegen die Reaktion ſo ſchwere Hiebe, daß dieſe ihn mit Schmäh⸗ ungen überhäufe. Die wahre Urſache des Haſſes gegen ihn ſei die, daß er am Tage nach der Annahme des Geſetzes, welches nach Anſicht der Mehrheit der Republikaner ein Geſetz der Verteidigung gegen den⸗ Klerikalismus, den Todfeind der Republik, war, die ausübende Gewalt übernahm. An der Spitze dieſer Mehrheit verdrängte er den Feind aus den ſtarken Stellungen, die er dank der Schwäche der früheren Regierungen innegehabt hatte.(Stürmiſcher Beifall.) „Ich bin,“ fuhr Combes fort,„entſchloſſen, den Kampf ohne Gnade fortzuführen bis zum Siege des republikaniſchen Geiſtes über den klerikalen Geiſt und werde mich weder durch Be⸗ leidigungen, noch Drohungen oder Bitten, von welcher Seite ſie auch kommen mögen, beeinfluſſen laſſen. Nicht die Reaktion richtet über mich, das Land allein wird ſagen können, ob ich mein Mandat zur Zufriedenheit erfülle. Jch wende mich daher an das Land(Beifall) und überall im ganzen Lande billigen die Republikaner den Kampf fionaliſtiſche Reaktion. Ich fordere die gegen die klerikale, Regierung auf, das Werk der Verteidigung de Republik fortzuſetzen.(Beifall.) Das Land bleibt dem Intrigenſpiel fern. In ſeinen Augen beherrſcht ein einziger Punk alles, das iſt die für alle Republikaner beſtehende Pflicht, eine zeſte, entſchloſſene Maſſe gegen den Gegner zu bilden, das Miniſterkum entſchieden in ſeinem feſten Entſchluß zu unterſtützen und mehr und mehr die dem Lande verſprochenen Reformen zu verwirklichen.(Bef⸗ fall) Die Reaktion verließ die alten Fahnen und betitelt ſich jetzt als Partei der Aktion. Ihre Sprache änderte ſich. Die Freiheit wird als r Schiedsrichter unter den Parteien geprieſen. Die Reaktion verſpricht jedem pöllige Freiheit unter der alleinigen Bedingung, daß dies eben die Freiheit der Kongregationen ſein wird. Der Miniſterpräſident kriti⸗ ſterte ſodann den chriſtlichen Sozialismus und ſpottete über die über⸗ zeugten Reaktionäre, welche ſich mit ihrem Liberalismus brüſteten und ſomit einer alten Münze ähnelten, welche auf der einen Seſte das Wappen der franzöſiſchen Republik, auf der anderen den Kopf Napoleons zeigte. Die Partei der liberalen Aktion erſetze den Koyf des Souveräns durch die Pantoffel des Papſtes, beide Münzen ſeien gleichviel wert. Er ſehe in der liberalen Aktion eine Gegenrevolution, welche durch eine künſtliche Sprache ſich an die Stelle der Revolution zu ſetzen ſuche. Die Republikaner aber würden ſich dadurch nicht düpieren laſſen, ſie, die ſtets ſo eiferſüchtig über den Schutz der Zivil⸗ behörde gegen Eingriffe der Kirchenbehörden gewacht hätten. Die wahren Republikaner ſchloß Combes, werden der Republik treu bleiben, weil ſie die drei großen Güter gewährleiſtet, welche das Re⸗ gierungsſyſtem dem Lande bieten muß, Aufrechterhaltung des Frie⸗ dens, Herrſchaft des Geſetzes und Achtung der öffentlichen perſön⸗ lichen Freiheit. Das beſtehende Miniſterium ſetzt ſeine Ehre darein, dieſe Güter dem Lande zu bewahren.“(Beifall. Rufe: Es lebe Combes! Es lebe die Republik!) Im Laufe des Tages wurde ein Mann verhaftet welcher gerufen hatte: es lebe die Freiheit, hoch dit Schweſtern! liberalen Die Unruhen auf dem Balkan. * Konſtantinopel, 24. Aug. Das ruſſiſche Ge⸗ ſchwader verließ die türkiſchen Gewäſſer. * Konſtantinopel, 24. Aug. Die von auswärtigen Blät⸗ tern verbreitete Nachricht, daß vor vier Tagen 52 Bataillone aus Kleinaſien und Syrien nach Europa abgingen, iſt unrichtig. Jolkswirtschaft. Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie.⸗G. in Mannheim. Nach dem uns vorliegenden Geſchäftsbericht beträgt der Bruttoüberſchuß des abgelaufenen Berichtsjahres Mark 455 204.92. Nach Abzug der Unkoſten mit M. 234 295.04, der Abſchreibungen mit M. 61 493.30, ſowie der Rückſtellungen und des Verluſtes auf Effekten mit M. 32 000 verbleibt ein Reingewinn von M. 127 416.58. Von dieſem kommen in Abzug: 5 Proz. für den geſetzlichen Reſervefonds M. 6370.83, hierzu tritt der Gewinn⸗ vortrag aus vorigem Jahre mit M. 48 166.82, ſo daß M. 169 212.57 zur Verfügung ſtehen. Der Vorſtand ſchlägt der Generalverſammlung folgende Verwendung des Reingewinnes vor: M. 90 000 für 4 Proz. Dividende, M. 2472.22 für vertragsmäßige Tantieme an den Vorſtand, M. 22 250 für weitere 1 Proz. Dividende, ſodaß die Dibidende 5 Prozent(im Vorjahr 4 Prozent) beträgt. Die berbleibenden M. 54 490.35 ſollen auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden.— Der Umſatz des abgelaufenen Jahres hat ſich ungefähr auf der gleichen Höhe gehalten wie im Vorjahr, beſonders gegen den Schluß des Jahres geſtaltete ſich das Geſchäft wieder leb⸗ hafter. Die eigenen Betriebe haben ſich auch weiter befriedigend entwickelt. Sowohl die Abſchlüſſe als der Konſum der einzelnen Abnehmer ſind in ſtetigem Steigen. Infolge des Zuſammenſchluſſes der Schuckert⸗Geſellſchaft mit der Siemens c& Halske Aktiengeſell⸗ ſchaft finden gegenwärtig Verhandlungen ſtatt, um auch das Mannheimer Unternehmen mit der neuen Kombination in engere Fühlung zu bringen. Das Ergebnis dieſer Verhandlungen ſoll binnen kurzem der Beſchlußfaſſung einer außerordentlichen Generalber⸗ ſammlung unterbreitet werden.— Gemäߧ 8 Abſ. 1 des Statuts ſcheiden dies Jahr turnusgemäß aus dem Aufſichtsrate aus die Herren Rechtsanwalt Ernſt Baſſermann und Baurat a. D. H. Biſſinger.— Die Bilanz ſchließt in Aktiven und Paſſtben mit M. 3 663 710(M. 4 062 633) ab. Unter Aktiven figurieren; Aktien⸗Einzahlungs⸗Konto M. 750 000(wie i. Vorj.); Anlagen M. 1047 656(M. 1 096 174); Maſchinen und Werkzeuge M. 4197 (M. 6733); Mobilien M. 4366(M. 4510); Waren(auf Lager und in Montage M. 458 450(M. 615 435); Debitoren M. 989 918 (M. 1 297 627); Beteiligungen M. 200 000(M. 72 500); Efferten M. 105 583(M. 135 972); Kaſſe, Wechſel und Bankguthaben Mk. 103 541(M. 83 682).— Unter Paſſiven finden ſich: Aktien⸗ kapital M. 3 000 000(wie i. Vorj.); geſetzlicher Reſervefonds M. 33 149(M. 30 052); außerordentlicher Reſervefonds M. 60 000 (wie i..); Delkredere⸗Konto M. 16 000(wie i..); Kreditoren M. 378 978(M. 835 318); Reingewinn M. 175 583(M. 121 263). — Die Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung weiſt folgende Aus gaben auf: Unkoſten M. 234 295(M. 252 431); Abſchreibungen M. 61 4933 (M. 68 946); Verluſt und Rückſtellungen auf Effekten M. 32 000 (M. 59 200). Demgegenüber ſtehen an Einnahmen: Gewinn: Vortrag M. 48 167(M. 59 342); Brutto⸗Ueberſchuß M. 455 808 M. 464 794); ſodaß M. 175 583(M. 121 263) Reingewinn ver⸗ bleiben. 0 Harpener Bergban⸗Geſellſchaft. Aus Dortmund, 24. Aug. wird uns telegraphiert: Der Brutto⸗Ueberſchuß der Harpener Berg⸗ bau⸗Geſellſchaft im Juli(27 Arbeitstage) betrug Mark 1214 700 gegen 1 126 300(23 Arbeitstage) im Juni und Mark 1011 000(Arbeitstage) im Juli 1902 Schmals. 3 (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“) In der letzten Woche gingen die Preiſe für Schmalz zumächſt weiter zurück, doch trat in den letzten Tagen plötzlich wieder eine ſtarke Aufwärtsbewegung der Werte ein, hervorgerufen durch Käufe und Deckungen in Chicago. Es wird berichtet, daß die Exportnach⸗ frage ſich drüben gebeſſert habe, aber ſoweit der hieſige Platz reſp. Deutſchland in Betracht kommt, iſt von einer Zunahme des Ver⸗ brauchs noch wenig zu verſpüren und der Umſtand, daß die Beſtände von Schmalz in der erſten Hälfte dieſes Monats in Chicago wieder ca. 10 000 tierces zugenommen haben, iſt auch nicht dazu angetan, die Berichte über beſſere Nachfrage glaubhaft erſcheinen zu laſſen. Jedenfalls ſteht ſchon heute ſöviel feſt, daß die Schmalgproduktion in dieſem Monat drüben wieder ca. 40 000 tierces größer ſein wird als gleichzeitig im vorigen Jahr und daß infolgedeſſen eher eine Ver⸗ ſchlechterung als eine Verbeſſerung der Statiſtik im laufenden Monat ſtattfinden wird, während die Beſtände in derſelben Zeit im vorher⸗ gehenden Jahre ganz erheblich abgenommen haben. Dabei kann es kaum einem Zweifel unterliegen, daß wir auch in Zukunft mit fort⸗ geſetzt großen Schweineankünften zu rechnen haben werden, während andererſeits ein zunehmender Schmalzberbrauch ſpeziell ſeitens des Auslandes ausgeſchloſſen erſcheint, indem die Schiveineproduktion Uberall groß iſt und die Preiſe für amerikaniſches Schmalz gegenüber den Werten für andere Fette viel zu hoch ſind. Man ſcheint ſolches auch in Amerika ſelbſt zu fühlen, denn ſonſt wäre es kaum orklärlich, daß ſchwere Schweine heute in Chicago 70 Cents billiger ind als 7 Mannßeim. 24. Augufſt. eneral- Ruzelger. 9 leichte Ware, Derartige Preisunterſchiede haben noch niemals be⸗ Jwar nur mäßig belebt, deutſche R ſt, Itali em 0 g belebt, deutſche Renten feſt, Italiener gut, Bulgaren nkt ſtanden, im Gegenteil haben in den vorhergehenden Jahren, inin guter Nachfrage, Rumänier ruhig. Serben etwas feſter. Türken Berl iner Effektenbörſe. 8 45 welchen der Verbrauch ein guter war, ſchwere Schweine immer mehr 5 0 55 Pribe„Tel u des G 13 8. ſte, gekoſtet als leichte Qualitäten. Angeſichts derartiger Verhältniſſe wenig beliebt, aber feſt. Argentinſer feſt. Der günſtige Ausweis für( atk⸗Telegramm de eneral⸗Anzeig er um kann man nur zu der Anſicht kommen, daß die heutigen Preiſe Füür Harpener brachte dieſem und dem übrigen Montanmarkt anſehnliche W. Be 7 24. Auguſt. Die Börſe eröffnete die neue nd Schmalz viel zu hoch ſind und daß die Packer die Preiſe weit über Aurbeigerungen⸗ Vanken recht feſt.— Woche mit einer feſten Tendenz. Die Meldung, daß die ruſſiſche ei⸗ den berechtigten Wert halten. Ob und wie lange ſolches die Herren Flotie die türkiſchen Gemäſſer verlaſſen habe gab Grund zu 2 noch weiter iſt garnicht abzuſehen, jedenfalls haben ſie ſ. Zt. Achluß⸗ Aurſe. einer günſkigen Auffaſſung der Lage auf dem Balkan. Hütten⸗ 00 e e en Händen, die in ee 5 eaentan der Continental⸗Telegraphen⸗Goſſipagnie⸗)„aktien gut angeregt, doch höher auf Gerüchte nach denen ſich meh 7JCCCßßõC0C0ß0ß0ò ¼ ¼ ͤJb 83 Diskont 4 Prozent. 72 Die Ausſichten für die Erneuerung des Kohlenſyndikats ge⸗ 5 Wechſel. beſſert hatken. Banken und Fond⸗ ruhig abher wenig verändert. 1 Aaes blatt der Mambeiner ponmten a„ iun Kurze Sicht 2½,29 Wonate Türkenloſe nichkt behautte. Bahnen bef ftilem Verkehr be⸗ die 8 Sent Kiſe mar Kelgent Kurz hauptet. Die Umſätze hielten ſich 9950 im allgemeinen in engen i⸗ 5 vom 24. Auguſt. Reichsmark% or. Kurs][Heut. Kütrs Vor. Kurs HeutRurs Grenzen In rheiniſchen Metallwarenaktien entwickelt⸗ ſich 5 5 Amſterdam hfl. 100 3— 168.85 168.88 Grenzen. In rheiniſchen Metallparenaklien en a er⸗ e bierländ. 775—17.50 Mais amer. Mired 12.75——.— Belgien. r. 100 3— 80.886 39.85 275 wiederum ein lebhaftes Geſchäft. Durch die Zeitungen gehende eſt„Donan—.—.— Italien 1 Le. 100 3— 81.020 80033— 5 Meldungen über die Erfolge in der Geſchüßfabrikation riefen „ norddeutſcher 17.25—17.50 lt Plata 12.75——.— N„ Fe. 8 58„„„ 77 Reſter heinn gates d er London.. Iſt. 1 3— 20.855 20.25— von neuem Kaufluſt hervor. In 2. Börſenſtunde erhielt ſich f ruſſ. Azima 17.50—18.— iden Madrid Pf. 100————— die Feſtigkeit im allgemeinen unter Bevorzugung der Kohlen⸗ Ulka 17.25—17.75 Kl b New⸗Nork: Dll. 10——* aktien. Oeſterreichiſche Werte beſſerten ſich auf Wien. Ruſſiſche f dleeſamendeutſe Paris Fr. 100 3— 81.— 51 5 5 01 „ Theodoſia—.—18.— 1E.——.— 7% Fr. 0 7 5 5 Bankwerte höher auf große Feſtigkeit der Petersburger Börſe. en apenska——Schweiz Fr. 100 3½ 81.025 81.—— 55 1 1 1751 08 0 „ vons„generpfätzer— Petersburg.⸗R. 100 4½— 2 85 5 Eiſenaktien litten unter Realiſationen. Die Schlußtendenz u, 19 00 11„ Luzerne 70 9 55 Trieſt... Kr. 100—— wurde beeinträchtig durch Realiſterungen. Laurahütte verlor 1 on 5 aum. Winer 17.78—18.— 1 Wien... Kr. 100 3½85.18 35.175— Prozent. Der Kaſſainduſtriemarkt lag im allgemeinen feſt g1„ Manitehgs k— deine mit Jaß/ d 18 namentlich Kohlenwerte und Maſchinenfabriten. Dagegen reige l⸗„ Walla Walla——.— bei Waggon———..— 5 Etaats a 85„ Deuliſhe⸗ Sigz Eiſenaktien ſchwächer. In 3. Börſenſtunde war der Verkehr ie 98 flg 10— RNübt in Faß 50 vr 80 9 19 22. 24, ruhig. Ultimo Geld 378, Privatdiskont 338.„„„ „ Le Plata 8bN„ bei Waggon—.——52.— JJVFFCCVC 5 en Kernen 17.50—.— Am. Pelroleum Faß 315 101.851 101.75] 8 italien. Rente 103.—03.—— Berlin) 24. Auguſt. Schlußcourſe. - Roggen, pfälz. 15.——.—.— fr. mit 20 Tara—.——25.— 115 10U.8 101.65J4 Oeſterr, Goldr 102.00 102.90 Ruſſennoten 216.20 216.20 Letpziger Bank.00%.00 „ neuer—.——14.25 Am. Petrol. Wagg.—.— 23.20 9. 90.40 90 35J 4½ Oeſt. Silberr. 100.80 100.35] Ruff. Anl. 1902————Berg⸗Märk. Bank 157.2157.75 „ ruſſiſcher 14.60—.— Am. Peirol. in Ciſt. iſ% r. Staäts. Aul. 101.40 101 50 47/ Oeſt. Papierr.—.——. 6½% Reichsanl. 101.60 101.40 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.— n52•„ riüniſche!!:!:!:!.100ko netto verzollt—.——19.6 60 32 3„„ 101 40 101.60%½ Portg. St.⸗Anl. 50.— 589.10 e% Reichsanleihe 90.25 90.25 D. Grundſchuld⸗B.—.— ,„ norddeutſcher 15.———.— Ruſſ. Nobel in Faß—.——23.203 90.300 90.358 dio. äuß.] 39,90 31 108½¼ Bd.!.⸗Obl. 00 100,10 99.90 Dynamit Truſt 147.80 5 amerik. dto. Wagg.———21.20 31 en 8 Oelz flI—.——.—14 Ruſſen von 1880 99.55 99.60 4 Bad. St.⸗A.—.— 104.70 Bochumer 188.60 Gerſte, hierländ. 14.50—15. 2⁵ dto. Ciſt.—.——17.6031.]—.— 100.05 Aruff. Staatsr. 1894 99.10—.—3½% Bayern 100.60 100.60] Conſolidation 390.— in% Pfälzer 14.75—15.75[ Ruff.——28.20 9 71000, 109.25—.—4 ſpan, ausl. 05———— Spr. ſächſ. Rente 89.10 89.— Dortmunder Union 86.60 17 e—.—.— 70 Wagg.—.—22.20 8 baß. St A. 105.—104.80 1 Türken Lit. D. 33.60] 81.60 4 Heſſen—.——.— Gelſenkirchener 183.— Futter 12.—.— Ciſt.—.——18.80 4½ Bayern„„ 100.60, 100.80 4 Ungar. Goldrente 100.30ſ 100 403 Heſſen 88.90] 88.90 Harpener 179.10 18160 Gerſte rum. Bran—.——.—[Ruſſ. baewöhnl⸗ in Faß—.——22.303 5„„ 89.600—.—5 Arg. innere Goldg??g 4 Italiener 103.—.—.—Hibernian 178,80 179.10 Haſer, bad. dto. Wagg.—.——21.30[4 bayer..⸗B.⸗A. 103.95]—.—] Anleibe 1887—.——.— 1860er Looſe 154.— 153.80 Laurahütte 225.60 226.60 1„ruſſiſcher 13.50—15.— dto. Ciſt.—.——17.704 Heſſen 104.85 104.85 4 Egypter uniſieirte 105,10 104.90 gübeck⸗Büchener 164.90 164.50 Wurm⸗Reviern—..— 133.75 v„ norddeutſcher⸗—.—.— Nohſprit, verſteuert—.— 119.50 3 Gr. Heſſ. St.: A. 5 Mexikaner äuß.—.— 120 90] Martenburger—.——.— Phönir I144.7014470 Hafer, württb. Alpy—.———.—[oer Sprit—.—52.50 von 1898 88.80 88.90 3 inn. 26.65 26.60 Oſtpr. Südbahn—.——.— Schalk, G. u. H⸗V. 410.— 410,50 —„ amerik. weißer———.—— 1 g90er do, unverſt. 36.50——.—[3 Sachſen. 89.— 89.10 4% Chineſen 1898] 92.20 92.30 Staatsbahn⸗Aktien 138.900 138.70 Elekt. Licht u. Krafl 104.70 104,50 82 Nr. 00 0 1 2 8 4 4 Mh. St⸗A. 1899—.—]——5 Bulgaren 89.— 89.80 Lombarden 16.20—.— Weſterr Alkaliw. 217.7 217.75 Weizenmehl 8 eee bAuständiſche Verziusl. Looſe. Canada Pacifie. Sh 121.80 122.30 Aſchersleben Al. W. 150.70 156.70 4 5 2 15 3 Oeſt. gooſe v. 1860 154.20 154.20 Heidelb. Str.&.B.—.——.—Steinz. Friedrichsf 276.— 277. Roggenmehl 5 0) 22.75 1 19.75. 5 90er Griechen 39.751—.— 1 3 Türkiſche Looſe 1128.60 128.20 D 1155 201.20 0 51 Dampfſchiff. 7 4170 Weizen und Roggen fe afer 1905 9000 uweriudent 5 Berl. Handels⸗Geſ. 152,50 152.70] Wollkämmerei⸗Ak. 140,80 141.3 Mais wa e e 533 Aktien induſtrieller Unternehmungen Deuſſce i Bank 135.70 13(Pfbr.Aö, W. Bér, 101.70 102.70 5. Bad. Zuckerf. Wagb] 78.80] 80.— Parkakt. Zweibr. Deut che Bankak. 211.60 211.20 Mannh.⸗Rh. Tr. 68.— 67.70 9·9 55 Heidelb. Cementw. 114.— 114.30 Eichbaum Mannh. Dise. Comm. Aktien 185,30 186.20 Fannengießer 0 119.60/119.50 k Mambeiner eſettelbdtſe Anilin⸗Aktien 442.50 442.— Mh. Akt.⸗Brauerei Dresdener Bauk—.—446— Hirde enn, 2880 ? 95 1630 Ch. Fbr. Griesheim 35.50 235.50 Seilinduſtrie Wolff 755 Privat⸗Diskont 3¾% m es vom 24. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Höchſter Farbwerk 375.10 375.50] Weltz z. S. Speyer 25 1 1 8 Bereinchem. Fabrit. 243— 243.— Walzmühle Ludw. W. Verlin, 24. Auguſt.(Taeht) Nachbörſe. 15 W Heute notierten: Oberrheiniſche Bank⸗Aktien 95.50 G. 96.; Chem. Werke Albert 207—207.50 Fahrradw. Klever Credit⸗Altlen 201.10%201.50 Lombarden 16.30 16.30 5 Glefantenbräu⸗Aktien 101 bez. u.., Vereinigte Freiburger Ziegel⸗ 55 75 85 Masche Fenhne 1188.700138.50 Diskonto⸗Comm. 1 17 Orſ 835 0 IAee. Böſe, Berlin— 47.—Maſchinf. Gritzner 0 werke⸗Aktien 88., Zuckerfabrik Waghäuſel⸗ 79.50 G. de 186.— 186.60 e Berliner produttenbörſe. 7üCC( helios„—.—1— elfabrik⸗Aktien 3. e onkis 955 on e n. Schuckert 54.50 95.50 Spin.Web. Hüttenh Verlin, 2d. Aug.(Tel.) Produktenbörſe. Obwohl 1 Pfandbrlefe. 1½ Bad..⸗G.f. Ahſchifff 750 6 Lahmeyer 83— 83 20 Zellſtoff Waldhof das Wetter regneriſch geblieben iſt, hat ſich unter dem Einfluß eines 12 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 100.75 b;. Seetr. Allg..⸗G Siemens 129.— 129.— Lementf. Karlſtadi 85 2 ſtärkeren inländiſchen Warenangebots die Stimmung hierdurch 91 e M. 99706 4% W ue otg 06.30 C Lederw. St. Ingberl] 77.— 77.—Friedrichsh. Bergb, weſentlich verſchlechtert. Dent Lieferungshandel fehlte es an Kauf⸗ W„„ 5 unk1904.50 G nen Feldbg. D— 8 8 luſt. Das Ausland war ſchwächer. Hafer auf vermehrte Zu⸗ ch 3%„„ Communal 98.50 G 40 Hicgt den gran 101.—8— VBergwwerks ⸗Aktzen.— fuhr neuerer Ware ſchwächer. Mais träge. Rübök auf Rea —8 1 Städte⸗Aulehen. 102.80 80 Bochumer 188 80 184 50J Weſterr. Alkali- 2l.] 246 50 91.75 ſterungen abgeſchtwächt. Spiritus ungehandelt. Wetter; ſchön. 3½% Freiburg f. B 99.90 N 10 e 1 e Buderus„112.80113.—] Oberſchl. Eiſenakt. 108.56 109.50 8 40% Narlsruber v. A. 1896 90.— 60 595 et iend 401. G Concorbia J288.— 298.30] Ver. Königs⸗Laurg 225.20226.— Borkin, 24. eee(broduktenbörſe⸗ . 3½% Lahr v. K. 1903 100.—b. 40% fea 1 10 F gell Gelſenkirchner 182.80 184.75] Deutſch. Luxemb. B. 92.54 98.— Preiſe in Mark pro 100 Kiko ramm 8 netio Naſſe) 5 4% Kudwwigshalen von 190“f03.60 6 fofffabril Waldhof be darpener 178.75 181.50 e n ee e 8 3 55 ſ053.95 C,, Vernau in Libland 1 8 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. e Shtbr. 02. 6 15 Herrenmühle Genz 97.— G 1EK— 5 17 99.— 64½% Manbeimer Dampf⸗ Ludwh.⸗Bexbacher 223.—223.— Oeſterr. Lit. B.——.— it 4% Mannfeier dol 1001 103.— 6 ſchleppſchifffahrts⸗Geſ. 102.75] Marienburg⸗Mlw.—.——.— Gotthardbahn 189.— 189.— 65 4%„ 1900102.20 44½% Mannh. Lagerhaus⸗ Pfälz. Maxbahn 188 60 188 80 Jura⸗Simplon— 25 7775„ 1885100.30 G Geſellſchaft 101.50 G] Pfälz. Nordbahn 183.20 183.50 Schweiz. Centralb[———.— 5 81 5„ 1888,100.30 G4% Speyerer Ziegelwerk' 102.75] Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 122.70 122.— Schweiz. Nordoſtb.———.— %„ 1895 99.70 B 40%½ d% Südd. Drahtindu⸗ Hamburger Packet 104— 103.70 Ver. Schwz. Bahnenſ—.——.—% Per Dezbr. 1. 315⸗„1898 100.30 G Aet daſede ne 101.75 B• Nordd. Lloyd 101 40 101 40 Ital. Mittelmeerb. 98.— 93.— Mais per Sept. 19 8 ½ 000 Wikmasenfes 4½ Verein chem. Fabriken—.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 188.80139.20 1 Meridionalbahn 139.— 139.50 Rü böl 51 10 9 W— Fadeeteie egeen IJ4½ Zellſtofffabrik Waldho/104.50 B ene 16 35 16.40 prefe..———.— per Deihr 7 4½ 0% NAkt.⸗Geſ. f. Seflindu⸗— ordweſtb.—.—]—— La Veloce Spieitn er 5 ſtrte rückz.%% 10½ Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Wetzenmehl 8 Akttien??n 4⁰ 8 55 9 5 58 rt. Hyv.⸗Pfob. 101.30 101.30 3% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 5 Danken. Brieff Geldd m Brlef Geld 125 U e 101.40 101.40 unk. 12 100.55 ber Sppeter 8 Vadlſche Bank—.— 118.300 Br. Schroedl, Adelbg.“—.—199.— 4%„„ 1910 102.— 102.—3½ Pr Pfdbr.⸗Bk.⸗ W. Chi 5 Auguſt⸗ 15 Ered ⸗u. Oevb. ghrckk—.— 149.—, Schwartz. Speyerf.—— 128.50 44. HypB.Pfdb 101.50/101.50 3 00„Pfd. unk. 12 97.75] 97.75 hieago, 24. Aug 5 Gewöl.venero6 56.— 2 50„Nitler Schwetzing ee 85 5 5 br. 8 7 Oberrhein. Bank 96.—.5 5 Weltz Speyer 128.50—.—1½% Pr. Bo 11 8 96.50] 96. Hyp. Pfd.⸗ om.⸗ Wei en Se tbr. 8 805/ feſt 1 d 107.250—.—„.Storch, Sick,—.— 104.—30½ Pf. B. Pr.⸗Obl 102.40 102 40] Obl,. unkündb. 12, 100.30 100.80 Ree 15 55 51ë ſtelig 55 Wfälz. Hup.⸗Bank-elgeſ, Werger, Worms—.— 110.— 40 20 Pf. B. Pr.⸗O. 100.10 100.10 40% PrCtr. Pfd. 1 101.— 100.70 Schmalz per 15— 1 Mflz. Sp. ⸗n. db. Hand. 130.—129.—forms, Br v. Oertge 12g.80—.— 40ſohih. Pf. 100.50/ 100.70 4%„ Pork ber Mbeinſſche Creditbau—.—189.50 Pflz. Preßh. u. Spfür 50.— 98.— 4%„„„ 1907 102.50 102.0 unk. 05 102.900 102.70 0 Mßein. Hyp.⸗Bauk—.—190.750 EN alte] 97.80, 97.80 4%„ Pi dbr..0! ein. Gyp⸗Ban Trausport 3½%5* 5.8 5** 2 5 98. 98. o.p. 35 8 Eiſenbahnen. 25.— A⸗h. Nhſch. Ser—— g87z 32J Stisgar. t—.— 71.80 unk 12 108.70 108.60— 85 Auguf. Scal 5. Wne Schweſe⸗ Pfälz Ludwigsbahn—.— 140.— Maunh. Dampfſchl.—.— 90.— 31/ Pr. Pfbr. B. 1905] 96.50 96.503½„ 5 Kaffee.. % Martahn—.136.— Lagerbans u.——„„008 98.60 98.60 389(.. 94 97.—97.— Säamburg, 24. Auguſt. Mee 5„Nordbahn 50 bee Geſ.—r%,„„1908 102.— 108.—61/,„ Pfd. 906 97.— 96.80 Sunt 8„285. ee e Heſkör. Straßenbahn—— Nack⸗ u. Mito.—.—188.— 4%„„„1900 102. 102..4%„ Com. bl. Aatwöteg, 21. Kaguft Kaßßze Zantge 90d Sbergge 1 Chem. Iuduſtrie. Sa Aſſre.—. 782.—47½„KbO.] 98.75 95.75.0 unt 10, 104.70 104.40 8 8 50 5 e Wa 8 0 5 a⸗ s k.⸗G. f. dein. unduſſt.——.—Conkinental. Verſ.—.—85.— 31% Atbein. Weſtf, 8 ½5„ Com.⸗Oll. 2 e per März 3½ per, 4 5 Brd Anſl u. Sodafb 446.——.— Naunh. Verſicherune“—.—405.—„.⸗B. 1910 102.50 102.80 55.87, unk.l 100.—] 89.90 Bucker. Ehem. Ih. Goldenbrg 170.——.—Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.—48.—4 Pr. Pdbr. B. 81%½ K„Can Antwerpen, 24. Auguſt. Zucker p. Aug 20 5 per bi,de 15. Fabrkkey“—.— 243.— Wſtirtt. Transp.⸗Verſ[—.—452.— 13„Pld. unk. 12 103.25 103.25 9 90%06 100.30 100.80 22— per Jan.⸗März 22%, Verein D. Oelfbrk. 117.50—.— Induſtrie.„, BDaumwolle und Petrotenm. Wft..⸗W. Stamm 105.80 15.— Act.⸗Gef. f. Seilind. 98.—. Bank⸗ und Verſicherungs⸗Artien. 8 0 an del. alle 95 Petroleum. Standard hits 1000— oczng ese, Olngſer ſce Nichſöt—.— 120.— Pei 8 de.—0. 2 Reichsdt. 150.95 150.90] Oeſt. Länderbank—.— 5 5 Brauerelen. mncede ret ee Lodiſche Danß; 936 11850 Fedeaſtelt 204 40 g08 dee Se e Nea e e Aufß 5 .l Jsſemailw. Malk 8 weis boeg 21— zper Sept. 21/% per ez. 21½ Nad. Braueref—.—143,75/Cmallw. Mafkammei—.—..— Berliner Vank 91.50 91.50 Pfälziſche Bank 106.70 10c 7 e Gfen and Metuil, 8 Vinger Aktienbierbr.—.——.—Ettlinger Spinnerei!—.— 108.— Berl. Handels⸗Geſ. 152.50 152.60 Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.80 191.80—5 5 0 5 Durf. Hof vm, Hagen—.— 230.—Hüttenh.——88.— Darmflädter Bank 18570 135.70 Rhein. Kreditbant 139.5 189.50 Amſterdam, 24. Auguſt. Zinn Banca loco 75 ½, Zum Baucg ſſchbaum⸗Braueret!“—— 163.50Rähmfbr. Haid u. Neuf———.— Deutſche Bank 211.—211.20] Rhein. Hyp.⸗B. M. 190.60 90.60] Oktober⸗Auktion 75.—, flau. 0 „ Flefbr. gelihl, Worme—.— 1½1.— Nannh. Gum.⸗U. Asb.“—.— 98.50 Diskonto⸗Commd. 186.— 186.10 Schaaffh. Bankver. 131.60182.80 Glasgow, 24. Auguſt.(Anfang.) Noheiſen mired namderg Ganters Br. Freibure——107.—[Oggersh. Spinnerel[—.——.— Deutſche Gen.⸗Bk. 101.20101.20] Südd. Bant Mhm. 101.50 101.50 waxrants per Kaſſa——, per Monat——, unregelm. Kleinlein, Heidelberg,—.—180.— Pon u. Fahr..[—.——.— Dresdener Bant 146 40 146 30 8 Bankver. 119.— 118.80 Cleveland, 24. Auguſt.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 4000 Homb. Meſſerſchmit[ 89.——.—hortl.Cement Heldlb.“—.—109.— Frankf. Hyp.⸗Bant 199.50199.50 D. Effekten⸗Bank 104.80 105.80 per Monat 46/10—, unregelm. Ludwigshf. Brauere“—.. 220.—Berein Freib Zegelw]—.—133.— Frkf, Hyp.⸗Creditv. 146.— 146.— Bank Ottomane 117.60 117.30] Sondon, 24. Auguſt.(Anfang Kupfer v. Kaſſa 60.00.0, Kupfer K Mannh. Aktienobr. 155.75]—.—Ver. Speyr, Ziegelw“—.— 79.50 Nationalbant 119.—119—] Mannheimer Verſ.⸗ 3 Monate 58.15.0, ruhig.— Zinn p. Kaſſa 12710.—, Weeige 7 Pfalzbr. Geiſel Mohiſ—.—]—.—. Zellſtofff, Waldhof]—.—285.55 Oberrhein. Bank 9580] 95 80] Geſellſchaft 408,.— 408.— Monate 124.15 ruhig.— Blei ſpaniſch 11..0, Blei guglisch Sinner 1208.—Zuckerf. Waghäuſel J—.— 75.50 118.65ʃ 118.50 155 Aibred0 Zink gewöhnlich 21.—.0, Zink ſpezial. 21..6, 1 0 ueckſilber Frankfurter Effektenbörſe. Pewat⸗Distent.½ Prozert. 60, Staats⸗ e ſür Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harus, 119815 Telegramm des General⸗Anzeigers) 5 waukfurt a.., 24. Auguſt. Kreditaktien 901. ˖ abn 138.80, Lombarden 16.40, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 2 w. Frankfurt, 24. Aug. Die matten Wiener Kurſe blleben 100.40, Goſthardbahn 189.—, Otgeonto,Compaudit 18020, Laurg e. ftr ee, ee ake hier ohne weſentlichen Eindruck. Da man ſie von der dortigen inneren 55 755 Heldle 0 10 5 eeeeee 15— heiſtn 5 58 52.55 resdener Bank 146.30, Deutſche Ban ochumer 184.10 politiſchen Lage herrührend und demnach ohne große Bedeutung auf⸗ Wbden ee e„„ 90 ſaßte, und da auch über die Balkanfrage beruhigendere Nachrichten zorkageg.-Wax. dis.-Bendiae Vürſe im allaemeinen Aelt.Das Geichäft Nacheöre. Dideon 8 2025 8 Staatsbahn 189,20. wenps, nie 155 Bmnmg ee General⸗Anzeiger. Mannheim, 24. Auguſt. Stimmen aus dem Publikum, Städt. Arbeiten betr. Schon wiederholt iſt mit Recht darüber geklagt worden, daß bei Submiſſionen im engeren oder weiteren Wettbewerbe Arbeiten Seitens der Stadt mit Vorliebe den auswärtigen Firmen vergeben wurden. Daß ein derartiges Vorgehen ſtets böſes Blut unter den hieſigen Bewerbern macht, iſt ſelbſtverſtändlich. Gerade jetzt, in der moch anſtehenden Kriſis kann dem verehrl. Stadtrat, ſowie den Herren Werwaltungsbeamten nicht genug empfohlen werden: Arbeiten, welche hier am Platze hergeſtellt werden können, auch hier ausführen zu laſſen. Dies iſt eine rechtmäßige Forderung der hieſigen Induſtrie. In der Regel werden Zeichnungen zund Berechnungen bei ſolchen Vergebungen verlangt und ſchließlich eder können, wenn Ausſicht auf Zuſchlag vorhanden ſein ſoll, falls Der Preis ein angemeſſener war. Vielleicht wäre es beſſer, wenn die betr. Herren immer vorher ihre Ideen voll und ganz mitteilen würden, event. Vorprojekte ausarbeiteten, wie es in anderen kleineren Städten ſchon längſt der Fall iſt, damit möglichſt einheitliche Entwürfe abgliefert würden und den betr. Herren eine nicht zu ſchwere Wahl möglich wäre und manche Kleinigkeit nicht in's Große aufgebauſcht würde. Sollten geringe Preisunterſchiede in den Angeboten vorliegen, Jo iſt jedenfalls immer der hieſigen Geſchäftswelt der Vorzug einzu⸗ käumen, event. eine Auseinanderſetzung mit den leiſtungsfähigen Unternehmern am Platze geboten. In Karlsruhe, Pforzheim, Frei⸗ burg etc. beſtehen derartige engere ſtädt. Vorſchriften ſchon ſeit Jahren zund könnte es für Mannheim auch nichts ſchaden, wenn der Lokal⸗ patriotismus von gewiſſer Seite etwas gehoben würde. Jedenfalls kommt es Mannheim zugut. Es ſoll hiermit nicht irgend geſagt ſein, daß eine ſog. Kirchturmpolitik getrieben werden ſoll, aber es iſt z. Zt. nötig, daß in erſter Linie die lokalen Intereſſen Seitens der Ver⸗ waltung ſcharf in's Auge gefaßt werden und erſt in zweiter Linie die auswärtige Konkurrenz in's Treffen geführt wird. 885 Geſchäftliches. (Außerhalb der Verantwortung der Revpaktion.) Löhnlein-Sesf. Die einzige deutsche Sect- Marke und der einzige Schaum- Wein überhaupt bei den Festlich- keiten zu Ehren der Teilnehmer an der 46. Sitzung des Badischen Eisenbahn- rats, gegeben von der Stadt und Handelskammer Heidelberg im duli ds. Js. in der Heidelberger Stadthalle und Oentennarfeier der Universität Heidelberg im August ds. Js, in der Heidelberger Stadthalle war: 7727 15113 „Sbnmein-Rneingold⸗ HKindernahrung. Vorzügl. Zusatz zur Kuh- milch. Muskel- u. knochen- bildend. 22mal prämiirt. — CLeborall zu haben.— Niederlagen durch Plakate kenntlich. Engros-Lager: Basser- mann& Co.; Engels& Scheel Nachf.; Imhoff& Stahl. 5 Tierleben im Bochgebirge. Von Dr. Guſtav Petters. (Nachdpuck verboten.) Wenn der Wandrer in der Reiſeſaiſon in das Hochgebirge ieht, ſo lockt ihn nach den fernen Zielen der Alpenberge in erſter inie deren landſchaftliche Schönheit und. die Gelegenheit, Muskeln und Nerven im gemächlichen Erſteigen großer Höhen uoder im waghalſigen Kletterſport zu üben. Das Programm der in dort erwartenden Genüſſe iſt damit jedoch noch nicht erſchöpft. Wer ein Intereſſe an althergebrachten Sitten und Volksbräuchen, en der Poeſie und an den Trachten der Bergbewohner hat, findet Gelegenheit zu mancher zum Nachdenken anregenden Beobachtung, obwohl gerade unter der Einwirkung des geſteigerten Fremden⸗ derkehrs die Urwüchſigkeit des Schweizer, Steiermärkers, Kärntners und Tirolers hie und da ſchon recht komödiantenhafte Formen angenommen hat, die lebhaft an die Mache des Blumen⸗ thal'ſchen Schwankes„Im weißen Rößl“ erinnern. Dem Freunde der Pflanzenwelt bietet die Flora der ſaftigen Hochweiden und der grüne von unzähligen Blumen durchwirkte Teppich der kräuterreichen Alpentriften herrliche Gelegenheit, um ſeinen Touriſtenhut mit einem Sträußchen von Almrauſch und Edel⸗ weiß und all der andern Edelpflanzen des Hochgebirges zu Iichmücken oder ſich in ernſtere botaniſche Bekrachtungen zu ver⸗ nken. Der Tierfreund und Jiger endlich wird mit tiefinner⸗ ceißt es verwaltungsſeitig: das oder jenes hätte anders ſein müſſen lichem Vergnügen an die Beobachtung der intereſſanten vier⸗ füßigen Bewohner des Berglandes gehen, die ſich von ihren Ver⸗ wandten in der Ebene in der eigenartigſten Weiſe unterſcheiden oder in den Niede rungen überhaupt keine Vetternſchaft beſitzen und deshalb eine ausgeſuchte Spezialität ihrer Heimat ſind. Allerdings iſt eine auch nur oberflächliche Kenntnis der alpinen Tierwelt nicht ſo mühelos zu erwerben wie jene, die das Flachland betrifft. Dort oben, wo die Natur die Nahrung nicht in ſo reichlichen Mengen erzeugt, wie in den geſegneten Gauen fruchtbarer und warmer Landſtriche, iſt die Zahl der Individuen begreiflicher Weiſe auch eine ſehr viel geringere. Um ſo größer aber iſt die Zahl der geflügelten und vierfüßigen Todfeinde, der größern und kleineren Raubvögel und andern räuberiſchen Getiers, das dort, wo der Menſch die Jagd nicht ſo hegen kann, wie im wohlgepflegten Tann der Ebene, in großer Zahl gedeiht, und die geſamte übrige von ihm verfolgte Tierwelt, mit einer inſtinktiven Furch! und Vorſicht erfüllt, die ſte auch gegenüber den harmloſen und unbewaffneten Wanderer nicht verläßt. Wer daher lärmend und ſingend durch die hehre Bergeinſamkeit ſtreift, wird von ihren ſcheuen Bewohnern nur wenig zu ſehen bekommen und nur derjenige, der etwas Jägernatur beſitzt und ſich die Mühe und Zeit zum Abwarten nicht verdrießen läßt, vermag ſeinen Zbweck zu erreichen, wird dann aber auch der Augenzeuge von Bildern aus dem intimen Leben der Alpentiere werden, die ihn für alle Anſtrengungen und Zeitverluſte reich entſchädigen. Bietet die in der Alpenregion ungeheuer reich entwickelte Fauna der niederen Tiere, einſchließlich der reich vertretenen Gliedertiere nun für den Zoologen von Fach ein größeres Inte⸗ reſſe, ſo zeigt ſchon die Klaſſe der Amphibien und Reptilien manche Sonderheifen. Faſt in allen Teilen der Alpen finden wir bis hoch hinauf zu den wüſten Karrenfeldern und Schutthalden bis dicht an die Grenze des Gletſcherbereiches den ſchwarzen Salcmander, einen Vetter des gefleckten Salamanders der Tief⸗ ebene, der als echtes Nachttier in der Finſternis ſeiner Beute an Juſekten, Spinnen, Würmern und dergleichen nachjagt und, weil er ſich am Tage nur bei großer Feuchtigkeit der Luft zeigt, all⸗ gemein als Regenprophet angeſehen wird. Ein durch ſeinen Farbenſchmuck auffallendes Tierchen iſt ferner der kleine Berg⸗ molch, deſſen ſchieferblauer Rücken an den Seiten in eine hellere Gewiadang übergeht, die von goldigen, ſchwarzpunktierten Strichen unterbrochen iſt. Für Touriſten, die etwa glauben, daß — wie es auf der Alm bekanntlich„ka Sünd“ geben ſoll— auch des Teufels Muhme, die Schlange, nicht vorkomme, mag auch die immerhin zur Vorſicht mahnende Tatſache Erwähnung finden, daß die gefürchtete Giftſchlange unſerer Zonen, die Kreuz⸗ otter, faſt überall mehr eder minder häufig gefunden wird und gerade dort ſich mit Vorliebe angeſiedelt hat, wo das leicht beweg⸗ liche Volk der Eidechſen ſein Weſen treibt. Weit zahlreicher an Arten, wenn auch nicht an Individuen iſt das leicht beſchwingte Geſchlecht der Vögel, die mit einer wunderbaren Anpaſſungsfähigkeit an die klimatiſchen Extceme begabt ſind und von denen viele ſich bei ihrem Durchzuge von Nord nach Süd und umgekehrt, auf den Alpentriften von 2000 Meter Meereshöhe ebenſo heimiſch zu fühlen ſcheinen, wie in der öden Tundra Sibiriens und in den Palmen⸗ und Olivenhainen Süditaltens, Griechen ands oder Afrikas. Aber alle diejenigen, die dauernd in den Bergen bleiben und keine Wanderfliige von hunderten von Meilen unternehmen, haben wenigſtens die Ge⸗ wohnheiten der Strichvögel angenommen und ziehen bei ein⸗ tretender rauher Jahreszeit und Nahrungsmangel talabwärts, um im Frühjahr wieder zu den Gipfelregionen ſich aufzu⸗ ſchwingen. Dies gilt ſogar von den großen Adlern und Geiern, die im Winter bis zu den im tiefen Tal verborgenen Dörfern herunterfliegen. Ihr vornehmſter Repräſentant iſt der Stein⸗ adler, ein grauſamer königlicher Räuber von Meterlänge, der mit ausgeſpannten Flügeln bis zu 2½ Meter weit klaftert und ſich ſeine Beute nicht nur unter den Murmeltieren und Alpen⸗ haſen, den Steinhühnern, Birkhühnern und jungen Gemſen, Lämmern und Zicklein, ſondern auch, wenn der Winter ins Land zieht und die wilden Tiere in das Krummholz und den Hochwald wandern, auch aus den Hühnern, Katzen und Hunden des Taldorfes holt. Eine wirkſame Bekriegung dieſer geflü⸗ gelten Mörder iſt nur durch Aushebung der Jungen aus den. Neſtern möglich, die der Touriſt nur ganz ausnahmsweiſe einmal zu Geſicht bekommt, weil er nur an den unzugänglichſten Fels⸗ wänden niſtet, wohin ſich auch die fanatiſchen Jochhüpfer und Spitzenreiter aus der Schar der Bergkraxler nur ſelten verirren. Hunderte von Geſchichten, die von Mund zu Mund gehen, be⸗ richten vom Steinadler, daß er auch auf kleine Kinder ſtößt. Mag bei den meiſten derſelben auch eine romanhafte Phantaſie im Spiele ſein, ſo gibt es doch einige verbürgte Fälle, wo ſich wirklich derartiges zugetragen hat. Tſchudi berichtet, daß in einem Graubündener Bergdorf ein Adler auf ein zweijähriges Kind ſtieß, das er, weil die Laſt ziemlich ſchwer für den Vogel war, nur bis zum nächſten Felſen ſchleppen konnte. Als der herbeieilende Vater das unglückliche Kind aus ſeiner entſetzlichen Lage befreite, hatte der Raubvogel mit ſeinem Schnabel bereits beide Augen des armen Weſens zerhackt, das bald darauf ſeinen furchtbaren Verletzungen erlag. Authentiſch iſt auch die Ge⸗ ſchichte zweier anderer Steinadler, die im Jahre 1869 bei Trois Torrents in den Walliſer Alpen ein dreijähriges Kind anfielen und eines Adlers, der bei Cavajone einer beim Heumachen be⸗ ſchäftigten Frau ihr Kind entführte. Nicht weniger intereſſant, aber dem Verſchwinden nahe iſt der Kondor der Alpen, der Lämmergeier; ein Raubvogel von grenzenloſer Gefräßigkeit. Im Magen eines ſolchen, den Dr. Schinz ſezierte, fand ſich ein großer Hüftknochen einer Kuh, das Schienbein einer Gemſe, eine halbverdaute Gemſenrippe und die Klauen eines Birkhahns. Weil ſeine Krallen nur wenig gekrümmt ſind und ſich zum Davontragen eines größeren Beutetieres ſchlecht eignen, verſucht er meiſtens mit Glück ein raffiniertes Abſtürzmandver, indem er die verfolgte Gemſe, Schaf oder Ziege ſo lange ängſtigt, bis dieſe am Rande einer ſteilen Schlucht ſteht, worauf er im pfeilſchnellen Fluge ſeitwärts auf ſie niederſtößt, um ſie durch die Wucht des Anpralls in die Tiefe zu ſchleudern. Merkwürdiger Weiſe verſucht er dieſe Taktik zuweilen auch bei dem ihm an Kräften weit überlegenen Rindvieh und ſogar an Jägern. Die Fälle aber, in denen er Kinder angreift, zählen nach vielen Dutzenden. Dabei beſchränkt er ſich jedoch nicht auf ſolche in den jüngſten Lebensjahren, wie ein Beiſpiel aus dem Kiental im Kanton Bern beweiſt, wo im Juni 1870 ein Geier einen 14jährigen Jungen anfiel und durch Schnabelhiebe zu töten verſuchte. Zum furchtbarſten Gegner wird er natürlich für den Jäger, der die Eier und Jungen aus ſeinem Horſt ausnehmen will. Halb wehrlos auf den ſchmalen Leiſten der entſetzlich ſteilen Felswände hängend, können ſie ſich nur ungenügend gegen den mächtigen Vogel wehren, der den Räuber ſeiner Beute oft ſtundenlang ins Tal verfolgt. Wir übergehen hier die kleineren alpinen Vertreter der Vogelwelt, die ſchön gefärbte, mit einem weißen Halskragen ge⸗ zeichnete Ringamſel, die bunte Alpenflühlerche, die verſchiedenen Baumpieper, Zitronenfinken, Felſenſchwalben, Segler, Alpen⸗ mauerläufer und Steinhühner, um zu den Vertretern der zu eilen, die für das Hochgebirge charakteriſtiſch ſind. An erſter Stelle iſt hier ſelbſtverſtändlich die Gemſe zu nennen, der Liebling der Touriſten, die Antilope des Nordens, der er übrigens in der Schweiz und in Tirol viel ſeltener be⸗ gegnet, als in den wohlgehegten Revieren Oberbayerns, Kärntens und beſonders in der Steiermark, wo in den Gemsbezirken des Großherzogs von Toskana am Hochſchwab und des Kaiſers von Oeſterreich am Kaiſerſchild bei Eiſenerz die Beſtände an Gems⸗ wild nach vielen Hunderten zählen. Der Touriſt darf jedoch nicht leichtgläubig ſein, wenn ihm durch das Fernrohr eines ſpeku⸗ lativen Talwirts eine Gemsherde gezeigt wird, die hoch oben an einer Wand in der Morgenfrühe langſam aus der Krumm⸗ holzregion emporſteigt oder auf einer Platte widerkäuend liegtz denn nur allzu oft iſt das, was er ſieht, nichts als eine Herde Alpenziegen, und wenn er nicht mit Kennerblick die Tiere an ihren kohlſchwarzen, hakenförmig nach hinten gebogenen Hörnern, an den längeren Beinen und dem kurzen gedrängten Körper identi⸗ fizieren kann oder die Schildwache ſieht, die keine ruhendt Gemſenherde auszuſtellen unterläßt, möge er immer, falls ihm die Illuſſon nicht höher ſteht, als die Wahrheit, an Gaiſen und Ziegenböcke glauben, ſtatt an echte Gemſen. Mit Recht läßt Schiller im„Wilhelm Tell“ den Gemsjäger von ihnen ſagen: ——Das Tier hat auch Vernunft, Das wiſſen wir, die wir die Gemſen jagen. Die ſtellen klug, wo ſie zur Weide gehn, ne Vorhut aus, die ſpitzt das Ohr und warnet Mit heller Pfeife, wenn der Jäger naht. Den heiſeren, ſchneidenden, etwas in die Länge gezogenen Pfiff hört man ſtets, wenn man plötzlich eine Gemsherde über⸗ raſcht. Er iſt das Signal zur vollen Flucht. Obwohl die Gemſe ein ſcharfes Auge beſitzt, wird ſie häufig den in nächſter Nähe ſich befindenden Jäger nicht wahrnehmen, falls dieſer regungslos, wie eine Bildſäule, daſteht. Ein viel größerer Schutz für ſte iſt ihr unübertrefflich ausgebildeter Geruchsſinn, der ſie den vor dem Winde ſtehenden Menſchen auf unglaublich weite Ent⸗ fernungen wittern läßt. Bei aller Vorſicht können übrigens die Gemſen doch eine gewiſſe Neugier nicht verleugnen. So erzählt E. Czynk⸗Fogaras von einem alten Gemsjäger in den trans⸗ ſilvaniſchen Alpen, daß dieſer ſich aus der Kopfdecke eines Gemsbocks, an der die Krickeln belaſſen worden waren, eine Maske gefertigt hatte, die er in den Latſchen ſitzend über den Kopf ſtülpte und womit er um die Zeit wo die Gamsbrunſt beginnt, manchen liebesvollen Bock genarrt hat. Wenn zwei Schützen zuſammen jagen, iſt es auch ein probates Mittel, wenn einer ſich auf alle Viere hernieder läßt und nur ab und zu ſich mit dem Rücken über die niedrigen Latſchenkiefern und Steinblöcke erhebt, ein Manöver, das manchen brünſtigen Bock zu ſeinem Verderben veranlaßt, ſich die merkwürdige Erſcheinung aus größerer Nähe zu beſehen. Steinböcke ſind in den Alpen, wenn man von den Rivieten des Königs von Italien in den grajiſchen Alpen bei Aoſta, Valsa varanghe Courmajeur uſw. abſieht, nur noch als ver⸗ ſprengte Stücke an der Südſeite des Monte Roſa zuweilen zu finden. Der Touriſt wird ihnen daher ebenſo wenig begegnen, wie den immer ſeltener werdenden Luchſen und Bären, obwohl gerade im Mai dieſes Jahres in den auch von deutſchen Alpen⸗ reiſenden häufig beſuchten Brentagruppe eine kapitale Bärin erlegt wurde. Mit wenigen Worten ſei ſtatt deſſen aber jener zierlichen und nebenbei auch ſo ſchmackhaften Tierchen gedacht, für welche ſchon vor 900 Jahren die Mönche von St. Gallen den Wunſch hegten:„Möge die Benediktion ſie fett machen“ und von denen ein Dichter ſingt: Murmeltier am warmen Steine Reckt ſich ſchwer im Sonnenſcheine Iſt der Winter überſtanden Kräuter ſprießen allerhanden! Liebe Sonne! Jetzt iſt's Zeit, Warm zu ſcheinen; doch wenn's ſchneit, Wenn der Froſt am Berge hämmert, Nebel durch die Felſen dämmert, Könnteſt Du das Aufgehn laſſen Und auf ſchöne Tage paſſen. Das Murmeltier iſt wohl der liebenswürdigſte Bewohner der höchſten Alpenregionen, wo der Baumwuchs bereits auf⸗ gehört hat, und nur noch ein kurzer glatter Raſen die Berg⸗ hänge bedeckt. Wenn die erſten warmen Tage des Lenzes die Schläfer in ihren unterirdiſchen Verſtecken aus langmonat⸗ licher Lethargie wecken, erſcheinen die Familien am Ausgange ihrer Röhren, und es beginnt bald ein luſtiges Treiben auf den Raſenplätzen vor ihren Bauen. Vorſichtig erſcheinen ſie in aller Morgenfrühe und laſſen ſich ihr Frühſtück ſchmecken, wo⸗ bei ſie mit großer Geſchwindigkeit alle Blumenköpfe verzehren, ſodaß man aus deren Fehlen an verſchiedenen Stellen einer mit Blumen überfäten Alpenwieſe leicht auf die Nähe eines Murmeltierbaues ſchließen kann. Größere Gegenſtände werden verzehrt, indem ſie ſich aufrecht auch die Hinterbeine ſetzen. Aber auch ſonſt machen ſie alle Augenblicke ihre poſſierlichen Männ⸗ chen, ſpielen vergnüglich miteinander und legen ſich ſchließlich zur Verdauung vor einen Stein in die Sonne, während einige ältere Exemplare Wache halten. Wer dieſes friedlichen Schau⸗ Ipieles anſichtig werden will, muß jedoch große Geduld haben und ſtundenlang regungslos an den von Murmeltieren be⸗ wohnten Plätzen ausharren. Gewöhnlich bekommt er nur die Warnungspfiffe zu hören, welche die Wachen ausſtoßen und welche vielhundertfach von allen Orten wiederholt werden, wo man den gemeinſamen Feind, gleichviel ob Menſch, Fuchs oder Raubvogel erkannt hat. Mit Recht hat man in den meiſten Kantonen der Schweiz verboten, die Jagd auf dieſe harmloſen unſchädlichen Tiere durch Ausgraben(ereuser), das ſie ſchnell ausrotten würde, verboten, wogegen das Schießen erlaubt iſt, da bei der Wachſamkeit des Murmeltieres dadurch dem Be⸗ ſtande desſelben keine ernſtliche Gefahr droht. Im Volke gel⸗ ten die verſchiedenen Beſtandteile des Körpers als wirkſamſte Medizinen. Das Fell iſt gut gegen Rheumatismus, das Fleiſch ſoll beſonders den Wöchnerinnen wohlbekömmlich ſein, und das Fett kuriert nach der Volksmeinung mit unfehlbarer Sicherheit Koliken, Keuchhuſten und Auszehrung. Auch als Wetterpropheten ſtehen ſie in hohem Anſehen. Sammeln ſie Heu ein, ſo iſt auf beſtändiges Wetter zu rechnen, während ihr Herumlärmen Regen anzeigt. Verſtopfen ſie aber frühzeitig im Herbſt ihre Höhlen, um ſich zum Winterſchlaf hinzulegen, ſo ſteht ein langer und harter Winter vor der Tür. u Uo — ** 8 n eren N S r — Maännheim, 24. Auguſt 65• Beneral⸗Anzeiger, 7. Sekte. 0 3, 16 Jon der Reise zurück. Mannheim Nervenarzt. 15074 0 3, 16. Dr. M. Friedmann, 8 15 Von der Reise zurück Dyr. M. Mayer —22 S8, 4, Mitteilung. Einer verehrlichen Kundſchaft mache ich die ergebene Mitteilung, daß ich das unter der Firma Fuhr u. Thiele belriebene Tapezier-Geschäft unter meinem Namen in unveränderter Weiſe weiterführen werde a das bisher geſchenkte Vertrauen beſtens dankend bitte 7 mir dasſelbe auch ferner zu bewahren. Geſchäft u. Wohnung befinden ſich im Hauſe meiner Eltern F —Aubr. NMr. G. A. Schuler Ludwigshafen a. Rh. — Reelles billiges Bezugshaus— Jagoͤgewehre aller Art mit und ohne Hähne. Hauptniederlage der als prima in Schuss und Qualität bekannten Gewehre mit Cockerill- Stahlläufen. Fabrikate von Sauer, Teschner ete. zu Fabrikpreisen. Floberts, Revolver, Jagdpatronen, gasdicht, 100 M..— Rucksäcke, Jagdstühle, Futterale, Gamaschen, sonstige Jagdartikel billig. Einlegen von Läufen, Neuschäftungen. Reparaturen, Umänderungen, 14055 1 M. Kropp Spezlalhaus für Photographle-Bedarf jetzt noch M 2, 7, (ennohst D I. I. am Päredgplatz. Eoke Breitestrasge U. Nachf. Kunststrasse Lerlängerte Kunststrasse in grösssren Räumen!) Konkurrenz-Platten, Konkurrenz-Eutwokler, Grösstes Lager 15071 124Jö. 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Poſt⸗ k..83 pro Quartal. aufſchlag Poſtliſte No. 4927 Telephon: Redaktion: Nr. 377. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 29 Pfg. Auswärtige Juſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile 60 Expedition: Nr. 218. Nr. 170. + Bekauntmachung. Den Rotlauf unter den. Schweinen in Kleingemünd betr. Nr. 97859 J. In der Gemeinde leingemünd iſt die Rotlauf⸗ nkheit unter den Schweinen 1958 Mannheim, 17. Auguſt 1908. Jels. Bekanntmachung. Den Rotlauf unter den Schweinen in Rohrbach betr. Nr. 97858 J. In der Gemeinde Rohrbach iſt die Rotlaufkrankheit unter den Schweinen ausge⸗ brochen. Mannheim, 17. Auguſt 1903. Großh, Bezirksanit: Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Bd. Iy würde heute eingetragen: 1. Seite 365: Minuig, Georg Wilhelm, Schloſſermeiſter, Maun⸗ heim und Eliſabetha Franziska geb. Nunz: Nr. 1: Durch Vertrag vom 4. Jult 1903 iſt Errungenſchafts⸗ Hemeinſchaft vereinbart. 2. Seite 366: Kocher, Mathias, Gärtnereibeſitzer, Mannheim und Amalie geb. Tuffrin: Nr. 1: Durch Vertrag vom 15. Juli 1903 iſt Errungenſchafts⸗ gemeinſchaft vereinbark. 8. Seite 367: Pfeffinger, Karl, Kaufmann, Manuheim nud Eli⸗ ſabetha geb. Hoffmann: Nr. 1: Dürch Vertrag vom 28. Juli 1903 iſt Gütertrennung vereinbart. 4. Seite 368: Heiler, Jakob Alfred, Wirt, Maunheim' und Maria geb. Walther: Nr. 1: Durch Vertrag vom 5. Auguſt 1903 iſt Gütertrennung vereinbart. 5. Seite 369: Hodis, Max niel, Maler, Maunheim und aria Regina geb. Buſchler: Nr. 1. Durch Vertrag vom 6. Auguſt 1903 iſt Gütertrennung dereinbart. 6. Seite 370: Mayerhöffer, ſef, Satller und Tapezier, Mannheim und Karoline Luiſe geb. Stadtmüller: Nr. 1: Durch Vertrag vom 8. Auguſt 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 1969/83 7. Seite 871: Manſar, Pyilipp, Privatmann, Mannheim und Noſa geb. Opfermann: Nr. 1: Durch Vertrag vom 10 Auguſt 1903 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das nu Vertiage näher bezeichnete Vermögensbeibringen derſelben. 8. Seite 372; Meimbreſſe, Rarl Julius, Zuſchneider, Maunherm uind Katharina geb. Kuntz: Nr. 1: Durch Vertrag vom 10. Auguſt 19083 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögensbeibringen derſelben. 9. Seite 373: Fritz, Arthur, Lehrer, Mannheim und Maria geb. Hepling: Nr. 1: Durch Vertrag vom 11. Auguſt 1908 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbark. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögensbeibringen derſelben. 10. Seite 374: Selbach, Mathias, Schiffer, Rheinau⸗Stengelhof und Maria geb. Baur. Nr. 1: Durch Vertrag vom 12. Auguſt 1903 iſt Gütertrenn⸗ ung vekeinbart. 11. Seite 375: Joos, Alfred Stephau, Kaufmann, Mannhelm und Olga geb. Unger: Durch Vertrag vom 13. Auguſt . iſt Gütertrennung verein⸗ bart. 12. Seite 376: Straub, Joſef, wah bünaaulleher⸗ Mannheim und Anna geb. Niegel: Nr. 1: Durch Vertrag vom 14. Auguſt 1908 iſt Gütertrenn⸗ ung vereinbart. 13. Seite 377: Gaiſer, Cbriſtian, Fuhrmann, Maunheim und Roſa 5 Neumeler, Wütwe des Jo⸗ ann Adam Köhler: No. 1: Durch Vertrag vom 24. Juni 1903 iſt Gütertrennung 14. Seite 378: Buſch, Ludwi Schuhmachermeiſter, Mannheig und Margaretha geb. Stadler, itwe des Emil Krieg: Nr.;: Durch Vertrag vom 25. Juni 19033 iſt Gütertrennung vereinbart. 15. Seite 379: Höfling, Georg, Flaſchenbierhändler, Maunheim und Eva geb. Wühler: Nr. 1: Durch Vertrag vom 10. Auguſt 1903 iſt Gütertrenn⸗ ßß, vereinbart. annheim. 22. Auguſt 190g. Großh. Aintsgericht J. 5 2 Trauringe D. R. P.— ohne Löthfuge kaufen Sie nach Gewicht am billigſten bet O. Fesenmeyer l, 5, Breiteſtraße. 18583 Weis. Füun und bei Großh. Be⸗ Gefunden zirksamt deponiert: eine Sturmlaterne, eine Broche, ein Portemonnaie, ein Medaillon. 19570 Handelsvegiſter. Zum Handelsregiſter Abt. A. wuürde heute eingekragen: 1. Bd. IV.,.⸗Z. 149, Firma „Baro& Gropp“ in Mannheim. Ludwig Gropp iſt durch Tod aus der Geſellſchaft ausgeſchieden und an ſeiner Stelle ſeine Witwe Anna Maria geb. Stauff in Maunheim als perſönlich haftende Geſellſchafterin in die Geſellſchaft eingetreten. 2. Bd. VI.,.⸗Z. 93, Firma „Arnoid Obersky“ in Mannheim. Die Firmeninhaberin Ida Silzdorf iſt jetzt mit Adolf Strauß, Kaufmann in Mann⸗ heim verehelicht. 3. Bd. IX..⸗Z. 71, Firma 5 Braun“ in Mann⸗ elm. Die Firma iſt geändert in: „Braun& Bockmauün.“ Offene Handelsgeſellſchaft. Das bisher von Hermann Braun in Maun⸗ heim unter der Firma„Hermann Braun“ betriebene Geſchäft iſt auf die zwiſchen dieſem und Chriſtian Bockmann unter der Firma„Braun& Bockmann“ in Mannheim errichteie oſſene Handelsgeſellſchaftübergegangen. Die Geſellſchaft hat am 15. Auguſt 1903 begonnen. 4. Bd. X..⸗Z. 60: Firma „Puderfabrik Corona,“ Wilhelm G. Stoll,“ Maunheiim. Inhaber iſt Wilhelm Georg Stoll, Kaufmann, Maunheim. Geſchäftszweig: Fabrikation von Puder aller Art, Toilette⸗ und Parfümerteartikel. 5. Bd..,.⸗Z. 61: Firma „Roſa Kaulmann,“ Mannheim. Juhaberin iſt Wilhelm Kaul⸗ maun, Sattleruieiner, Roſa geb. Kolb, Mannhein. Wilhelm Kaulmaun in Mann⸗ heim iſt als Prokuriſt beſtellt. Geſchäftszweig: Sattlereige⸗ ſchäft und Handel mit allen in dieſes Fach einſchlagenden Artikeln. 6. Bd..,.⸗Z. 62: Firma Juternationales Reiniguüngs⸗ Juſtitut Jacob Moſer,“ Mann⸗ heim. Inhaber iſt Jacob Moſer,Reinig⸗ ungsunternehmer in Mannheim. Geſchäftszweig iſt: Reinigen und Polteren von Schaufenſtern, Spiegelſcheiben, Glasdächern, ſowie Abwaſchen von Häuſern, Kücchen, Sgal⸗ und Zimmer⸗ decken ꝛc. J. Bd..,.⸗Z. 68: Firma „Maunheimer Möbel⸗& Betten⸗ haus, alomon Goldmann,“ Mannheim. Inhaber iſt Salomon Goldmann, Kaufmaun, Mann⸗ heim. 1962/68 Geſchäftszweig: Möbel⸗ und Bettenhandlung. Mannheim, 22. Auguſt 1908. Großh. Amtsgericht I. Cirol⸗Vorarlberg⸗ Jüddeutſcher Güterverkehr Mit Wirkung vom 1. September 1903 werden zu den Heften 1 und 2 die Nachträge Jausgegeben. Dieſe enthalten die Neuauflage des Warenverzeichniſſes zum Aus⸗ nahmetarff Nr. 8(Eiſen und Stahl) und die Neuauflage des Augnahmetarifs Nr. 9(Dünge⸗ mittel), der nunmehr auch für den Bereich des Heftes 1 zur Ein⸗ führung kommt. 15125 Außerdem werden ergänzt bezw. neu eingeführt die Ausnahme⸗ tarife Nr. 1(Güter aller Art), Nr. 4(Holz), Nr. 5(Steinkohlen), Nr.öa(Gaskoks), Nr. 10(Cement) Nr. 11(Steine), und Nr. 14 (Spat). Ferner enthalten die Nachträge verſchiedene Aenderun⸗ gen und Ergänzungen der Tarif⸗ tabelleu und der Vorbemerkungen ſowie einige Berichtigungen. So⸗ weit Frachterhöhungen eintreten, bleiben die ſeitherigen Sätze noch bis 15. Oktober 1903 in Kraft. Die Nachträge können zum Preiſe von 0,10 Mk.(Heft 1) und ,0 Mk.(Heft 2) bei den Endbahnen bezogen werden. Namens der beteiligten Ver⸗ waltungen: Großherz. Geueraldirektion derzbad. Staatseiſenbahnen Damen-Kopwaschen Mk..—. 12876 Patent-Haartroekner Spezialitat: Haararbeiten zur Schonung der Haare. Heh. Seel, Damen- und Herren-Friseur O2, 24, n. d. Hoftheater⸗ ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Ehefrau, Aontag, Konkucgverfahren. Nr. 1464. Ueber das Vermögen des Obſt⸗ und Gemüſehändlers Wilhelm Mumm, Inhaber der Firma Wilhelm Mumm, G. M. Heiner Nachf. in Mannheim, Jungbuſchſtr. 17, wurde heute Nachmittag 5 Uhr das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Zum Konkursverwaller iſt er⸗ 1 8 Kaufmann Georg Fiſcher ler. Konkursſorderungen ſind bis zum 13. Oktober 1903 be dem Gerichte anzumelden und werden däher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Kon⸗ kursgläuhiger Anſprüche machen wollen, hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür ver⸗ langten Vortechte bis zum ge⸗ nannten Termine entweder ſchrift⸗ lich einzureichen oder der Gerichts⸗ ſchreiberei zu Protokoll zu geben Untter Beifügung der urkundlichen Beweisſtücke oder einer Abſchrift derſelben. Beſchluß Zugleich iſt zur Beſchluß⸗ fafun ilder die Wahl eines definitiven Verwallers, über die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles Über die in 8 132 der Kon⸗ kursordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände auf Dienstag den 15. Sept. 1903, vormittags 10 Uhr, owie zur Prüfüng der angemel⸗ eten Forderungen auf Dienstag, den 27. Okt. 1903, vormiftags 9 uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte Abt. V, Zimmer Nr. 8, Termin anberaunt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmgſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtüng auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 10. Oktober 1903 Anzeige zu machen. Mannheim, 22. Auguſt 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Boxheimer. Bekauntmachung. Zur Forlführung des Vermeſ⸗ ſungswerks und Lagerbuchs der Gemarkungen nachfolgender Ge⸗ meinden iſt Tagfahrt in den Räumen der beireffenden Grund⸗ buchämter beſtimmt und zwar für Schriesheim auf Diens⸗ tag, den 1. Scptember d.., vormittags 9 Uhr, Wall⸗ ſtadt auf Freitag, den 4. September d.., vormit⸗ tags 9 Uhr. Die Grundeigentümer werden hievon in Kenntnis geſetzt. Das Verzeichuis der ſelt der letzten Fortführungstagfahrt einge⸗ trelenen, dem Grundbuchamte bekannt gewordenen Veränder⸗ abeh im Grundeigentum liegt während! Woche vor der Tag⸗ fahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räunmen des Grundbuch⸗ amts auf; etwaige Einwend⸗ ungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im Ver⸗ meſſungswerk und Lagerbuch ſind in der Tagſahrt vorzu⸗ tragen. Die Grundeigentümer werden hiermit aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Veränderunügen im Grundeigen⸗ tum, insbeſondere auch bleibende Kulturveränderungen anzumel⸗ den und die Meßbriefe(Hand⸗ riſſe und Meßurkunden) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tagſahrt dem Grundbuchaute oder in der Tagfahrt dem Fortführungsbe⸗ amten vorzulegen, widrigenfalls die Fortführungsunterlagen auf Koſten der Beteiligten von amtswegen beſchafft werden. Auträge der Grundeigentümer auf Anfertigung von Meßur⸗ kunden, Teilung von Grund⸗ ſtücken, Grenzfeſiſtellungen und Wiederherſtellung ſchadhafter oder abhandengekommener Grenz⸗ marken werden in der Tagfahrt entgegengenommen. kaunheim, 12. Auguſt 1908. Der Bach. 1 1961 25 260. Julius Branz, Schirmfabrik O1, 4 Hroſtestrasse gegenüber dem Rathhaus. Reparaturen u. Bezüge an Schirmen 5 schnell, tadellos und billig, unter Berücksichtigung separater Wünsche. 8411 Strohlieferung. Nr. 1272. 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Auauſt 1903, mittags 2 Uhr werde ich in Käferthal vor dem Rathauſe gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 9341 Das Erträgnis an Kartoffel von 51 ar Acker, 1 Waſchmaſchine, 1 Wringmaſchine, 1 vollſtändiges Bett, 1 Oelgemälde, 1 Nachttiſch mit Marmorplattle. 934¹1 Mannheim, 24. Anguſt 1908. Angſtmann, Gerichtsvollzieher.“ Zurücknahme einer Zwangs⸗Perſteigerung. Die unter Nr. 9309 des General⸗Anzeigers vom 23. dſs. Mts. angekündigte Zwangs⸗Verſteigerung von 17 Ballen Tabak findet nicht ſtatt. 9343 Maunheim, 24. Auguſt 1903. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, 25. Auguſt 1903, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q 4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ lreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 2 Jagdwagen, 1 Wagen, 3 Nähmaſchinen, Möbel und Ein⸗ richtungsgegenſtände verſch. Art, 2 Stücke Polſtertuch und 6 m Plüſchteppich. 9344 Mannheim, 24. Auguſt 1903. Scheuber, Gerichtsvollzieher. Zwaugsverſteigerung. Dienstag, 25. Auguſt d.., nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 dahier im Vollſtreckungswege gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: 9345 1 Muſikautomat, 1 Partie Holz, 1 Wirtſchaftsbüffet, 1 Gläſer⸗ ſchrank, Wirtſchaftstiſche und Stühle, 1 Bett, 1 Sofa, 1 Da⸗ menmantel, 1 Eisſchrank u. a. m. Manneeim, 24. Auguſt 1908. Harder, Gerichtsvollzieher. Ortskrankenkaſſe der Dienſtboten Mannheim Stellenvermittelung für häusliche Dienſtboten. Häusliche Dienſtboten, als: Köchinnen, Zimmermädchen, Kindermädchen Lc. erhalten jeden Tag unentgeltlich von der Orts⸗ Krankenkaſſe der Dienſtboten O 8, 11¼12, Stellen vermittelt. Von den Dienſtherrſchaften wird als Erſatz für baare Aus⸗ lagen 1 Mk. pränumerando er⸗ hoben. 27677 Die Verwaltung: Kempf. Sachsenhäuser —e. Apfelweinstube 2. Auerstr. 4& 6380 zapft prima Apfelwein (spritfrei). Jegri Kohler, erſchiedene Bettſtellen mit oſtu. 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Ergänzungswahl für den Auſſichtsrat und Wahl dreier Stellvertreter. 4. Beratung eventuell eingegangener Anträge der Mitglieder. Antrag: Peterhänßel und Es ſcheiden in dieſem Jähre aus, die Herren: Autz, Barthmann und 18 Als Legitimation dient nur das Mitgliedsbuch, weſches am Eingang des Saales vorzuzeigen 14918 2 2 Rheinische Creditbank in Mannheim. Volleingezahltes Actienkapital 48 Millionen Mark. Reserven: 11 000 000. 2621⁴ Filiale in Baden-Baden, Freiburg i.., Heidelberg, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kon- stanz, Lahr, Offenburg und Strassburg i. Els. Wir eröffnen laufende Rechnungen mit und ohne Oreditgewührung, besorgen das Incasso von Wechseln auk das In- und Ausland und stellen Wechsel, Checks und Acero- ditive auf alle Handelsplätze der Welt aus. Wir kaufen und verkaufen Effecten aller Art und vermitteln den An- und Verkauf derselben zu den billigsten Be- dingungen. Wir führen provisionsfreie Checkrechnungen und Sewähren für deren Benutzung die grösstmöglichen Vortheile und Erleichterungen. Wir übernehmen Werthpapiere aller Gattungen zur sicheren Aufbewahrung,(auch in Kassenschrank- Anlage, Safe) und Verwaltung und sind bereit, davon die Einkassirung der fälligen Coupons, die Revision verloosbarer Werthpapiere, die Einziehung gekündigter Obligatiouen, die Leistung ausgeschriebener Zahlungen uud alles sonst Erforder- liche zu besorgen. Desgleichen nehmenwir verschlossene Werthsachen in Verwahrung. 8 Die bei uns hinterlegten Gegenstände werden in den feuer- lesten Gewölben unseres Bankhauses aufbewahrt und wir übernehmen dafür die Haftbarkeit nach den gesetzlichen Be- stimmungen. Die Berechnung von Gebühren ist einer Vereinbarung vor- behalten. PPPPPPPPPhG0PTPTPTPTGTPTPTfTbTbTbTeeeee Kunstausstellung in Heidelberg im neuen Kunstvereinslokal der Stadthalle veranstaltet von der Kunstgenossenschaft und dem Künstlerbund Karls- ruhe sowie dem Kunstverein Heidelberg. Ausgestellt sind: Oelgemälde, Aquarelle und Zeich- nungen, sowie plastische Werke und Erzeugnisse der Majolika-Manufaktur Karlsruhe i. B. Geöffnet vom 6. August bis 15. Sept. täglich von—1 und 3 6 Uhr.— Eintrittspreis 50 Pfg. 14991 Todes-Anzeige. Vergangene Nacht ſtarb unerwartet ſchnell meine liebe, treubeſorgte Frau, unſere liebe Schweſter und Tante Sophie Alkmann geb. Tanger. Um ſtille Teilnahme bitten Der tieferſchütterte Gatte: Zohann Altman. Familie Langer. Mannheim, 24. Auguſt 1908. 151238 Dle Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 28 4 Uhr von der Leichenhalle aus ſtatt. Kleidermachen geſ. ooab J. Henrx, Robes, Aheinauſtr. 9. Dies ſtatt jeder beſonderen Anzeige. Bitte. In der Arbeiter⸗Kolonie Ankeubuck iſt wieder Mangel an Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Socken und insbeſondere an Schuhwerk ein⸗ getreten. Wir richten deshalb an die Herren Vertrauensmänner und Bite des Vereins die herz⸗ liche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Bekleidungsgegen⸗ ſtände gütigſt veranſtalten zu wollen⸗ Die Sammlungen wollen ent⸗ weder an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt Dürr⸗ heim und Station Klengen—, oder an die Central⸗Sammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25, eingeſandt werden. 12605 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht fun wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophienſtr. 25, gütigſt abgeführt werden. Karlsruhe im April 1908. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien im Großherzogthum Baden Festes Mittel gegen Husten ond Heiserkeit Ist Bückings geg. gegeh. gſänd. Moos-Donbons Packet 20 Pfg. 9708 Nur allein zu haben im Choeoladennaus C. Unglenk, Q1, 3, Breitestrasse. Filiale: G 6, 3 und K 1, 5 (Bernhar dushof). 6 pber „Zeitungs-Uerlag⸗ Fachblatt für das gesamte Zeitungswesen. Perausge⸗ geben vom Uerein Deutscher Zeitungsverleger, Bannover Leitartikel über prinzipielle und praktische Fragen des Zeitungswesens. Aus der Praxis für die Praxis Rechtspflege, Massrege- Iungen uswww. Vereinswesen u. Versamm- lungen, Gründungen, Ver-⸗ anderungen, Personalien USW„„„„„„„ Vermischtes.. Sprechsaal Abwehr von Missbräuchen, Papierkorb-Offerten usw. Stellenvermittelung. Stellen- angebote.-Gesuche. Gewerbl. Anzeigen über Bezugsquellen jeder Art. IV. Jahrgang. Nur Postbe- stellungen! Vierteljährl. 2,50 Mk. Anzeigen-Zeilen- preis 30 Pfg., bei Stellen- gesuchen 15 Pfgg... Wichtige Lektüre für jeden Fachmann, sei er Verleger oder Zeitungsbe- amter, Redalcteur oder Mit- arbeiter Daas ſche Bücchdruckerel, 0 Probenummern umsonst. ir