Abonnement: Tägliche Ausgabe: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Big. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Nur Sonntags Ausgabes 20 Pfennig monatlich, ins Haus od. durch die Poſt 25 Pf. Gadiſche Volkszeitung.) E G, 2. Inferate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Juſerate.. 25 Die Reklame⸗Zeile. 60„ der Stadt Mannheim und Uumgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Nial. Geleſenſte und verbreitetſte Zeilung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — Für unverlaungte Maunuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 2 35 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Idreſſe: „Journal Mannheim“e, In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 3021. —— Telephon: Direktion und Druckerei: Nr. 341 Redaktion: Nr. 377 Expedition: Nr. 218 Nr. 815 Eͤĩ „ Filliale: Nr. 408. ————— Donnerstag, 5. September 1005. DN (Abendblatt.) —— Die Jagd auf die„Verräter“ am Reichstagswahlrecht. Die verfehlten und unglücklichen literariſchen Privatunter⸗ nehmungen der Herren Dr. Gieſebrecht, Lorenz und Dr. Fränkel laſſen das Geſpenſt einer„Verſchwörung gegen das allgemeine Reichstagswahlrecht“ nicht ruhen. Jede rein akademiſche Wahl⸗ zechts⸗Exörterung brandmarkt die ſozialdemokratiſche Preſſe als Attentat auf das Wahlrecht. Aber nicht blos die Sozialdemo⸗ Kratie. Es gefallen ſich liberale, weiter links ſtehende Blätter ebenfalls darin, die böſen Nationalliberalen als„Verräter“ am Wahlrecht zu bezeichnen, weil die Gieſebrechtſche und Fränkelſche Sammelliſte der Geldbeiträge einige Namen von nationalliberalen Männern aufwies. Wie dieſe Liſten entſtanden, hat kürzlich Reichstagsabgeordneter Dr. Böttger in Abwehr des mit ſeinem Namen getriebenen Mißbrauches erörtert, ähnlich auch die Herren Abg. Frhr. v. Heyl und Zuckſchwerdt und der Generalſekretär Zabel. Die wiederholten Erklärungen ſeitens der national⸗ liberalen Fraktion und Partei, ſowie in dieſen Tagen die der mationalliberalen Jugendvereine ſollten doch zum Mindeſten die linksliberalen Gruppen zur Einſtellung der fruchtloſen Jagd auf die Nationalliberalen bewegen, oder, wenn ſie dieſer ſportlichen Leidenſchaft nicht widerſtehen können, die eigenen Jagdgründe zu erforſchen veranlaſſen. Angeſichts unſerer heftigen wirtſchaftlichen Kämpfe und Gegenſätze Werden Vorſchläge, wie dieſer oder jener Erwerbs⸗ ſtand am nachdrücklichſten ſeine Vertretung im Reichstage finde, niemals verſtummen. Aber dieſe Ziele beanſpruchen alle mehr oder minder eine Reform des Reichstagswahlrechts, die auf Zu⸗ ſammenſetzung des Reichstags nach Berufs⸗ und Erwerbs⸗ ſtänden hinausläuft. Ungemein intereſſant iſt nach dieſer Richtung ein im„Ber liner Tageblatt“ am 8. März erſchienener Artikel über„Die Verkretung von Handel und In duſtrie im Parlament!. Er tritt in der Form einer Zuſchrift an das „Berliner Tageblatt“ auf. Es wird darin geklagt, daß die Zahl der im Beſitze von Reichstags⸗ und Landiagsmandaten befind⸗ lichen Vertreter des Handels und der Induſtrie in keinem Ver⸗ hältnis ſtände zur Zahl der Vertreter der Landwirtſchaft uſw.; es wird ferner daran erinnert, daß Deutſchland heute keines⸗ wegs Agrarſtaat, ſondern in erſter Linie Induſtrieſtaat ſei. Ob dem jüngſt begründeten„Bund der Kaufleute“ das gelingen werde, was ſein Antipode, der Bund der Landwirte, erreicht habe, ſei indes zweifelhaft, und ſo dränge ſich die Frage auf, ob ſich nicht in anderer Weiſe dem anerkannten Uebelſtande abhelfen ließe, und ob es nicht ein Mittel gebe, dem Handel und der In⸗ duſtrie Mandate im Reichstag bezw. Landtag zu verſchaffen, deren Beſitz nicht jedesmal zu erkämpfen wäre, ſondern ihnen geſetzmäßig zukäme. Ein ſolches Auskunftsmittel ſei in Oeſter⸗ reich gefunden worden. Die in Oeſterreich beſtehenden Handels⸗ und Gewerbekammern hätten geſetzlich das Recht, in die ein⸗ gelnen Provinziallandtage, wie in den Reichsrat Abgeordnete zu entſenden. Der Artikel fährt dann fort, nachdem er die Beſtimmungen der öſterreichiſchen Geſetze ausführlich wiedergegeben hat:„Der deutſche Reichstag zählt 397 Mitglieder; Handelskammern gibt es im deutſchen Reiche weitaus über 100; wenn es auch aus⸗ geſchloſſen erſcheint, daß ähnliche Beſtimmungen betreffs jeder Handelskammer möglich ſind, ſo wäre es doch immerhin er⸗ wägenswert, ob nicht dem fühlbaren Mangel an Vertretern des Handels und der Induſtrie im Reichstage dadurch abgeholfen werden könnte, daß den vereinigten Handels⸗ und Gewerbekam⸗ mern jeder Provinz je ein Mandat geſetzlich überlaſſen würde, welches gemeinſam von den der Provinz angehörigen Handels⸗ kammern einem ihrer Mitglieder übertragen werden könnte. Der Handel und die Induſtrie Deutſchlands, die durch ihre Arbeit während der letzten Dezennien den Staat zu der wirtſchaftlichen Bedeutung emporhoben, die Deutſchland heute einnimmt, ihn in den Stand ſetzt, mit England und Amerika um die Hegemonie im Welthandel zu kämpfen, verdienen eine Anerkennung ihres Wirkens, und dieſe mögen ihnen durch die Zuteilung von Reichs⸗ tagsmandaten gegeben werden.“ Jene Zuſchrift bezweckt alſo die Anregung auf beſſere Ver⸗ jetzt beſtehenden Reichstagswahlrechts! Das „Berliner Tageblatt“ lehnte jene Vorſchläge nicht prinzipiell ab, ſondern begleitete ſie mit folgender Bemerkung: „Wir haben von dieſer Anregung gern Kenntnis gegeben. Aber ſie hat für die nächſten Wahlen noch keine praktiſche Be⸗ deutung. Einſtweilen kommt es darauf an, auf anderem Wege lament in Ausſicht zu nehmen. Dann mögen dieſe Vertreter auch der Frage mäher treten, ob es ſich empfiehlt und ob es durchführbar erſcheint, unſeren Handelskammern nach öſter⸗ reichiſchem Muſter Eingang in das Parlament zu verſchaffen.“ Wir geſtehen, daß wir obige Vorſchläge ebenſalls als rein akademiſcher Natur betrachten, die ſich bei dem beſtehenden Wahl⸗ recht eben nicht durchführen laſſen. Wir identifizieren auch das „Berliner Tageblatt“ gar nicht mit der Zuſchrift vom 8. März, obwohl es letzteve nicht prinzipiell zurückweiſt. Aber die helle Entrüſtung und das Keſſeltreiben möchten wir doch nicht er⸗ leben, wenn ein unglückliches nationalliberales Organ einem ſolchen Vorſchlage Raum gegeben hätte! Poliſische Gebersſcht. Maunheim, 3 September 1908. Vereinfachung der Arbeiterverſicherung⸗ Unmittelbar vor Schluß der Geſetzgebungsperiode faßte der Reichstag, im Anſchluß an die Verabſchiedung der Novelle zum Krankenverſicherungsgeſetz und mit dem Wunſche einer gründ⸗ mig folgende Reſolution: Die Verbündeten Regierungen zu erſuchen, in Erwägungen darüber einzutreten, ob nicht die drei Verſicherungsarten(Kranken⸗, Invaliden⸗ und Unſallverſicherung) zum Zwecke der Vereinfachung und Verbilligung der Arbeiterverſicherung in eine organiſche Ver⸗ bindung zu bringen und die bisherigen Arbeiterverſicherungsgeſetze in einem einzigen Geſetze zu vereinigen ſeien. 80 Dieſe Forderung iſt nicht neu, ſondern im Laufe der Jahre in den beteiligten Kreiſen wiederholt geſtellt worden. Schon zur Zeit, als noch Herr Dr. Bödicker Präſident des Reichsverſiche⸗ rungsamts war, geſchah es. Es iſt aber das erſte Mal, daß ſie einſtimmige Unterſtützung im Reichstage fand, und zwar in einem Reichstage, der durch die Reviſion aller drei Verſicherungszweige — der Invalidenv trekung des Handels und der Induſtrie auf Koſten des eine geeignete Bertretung von Handel und Induſtrie im Par⸗ des Schiffes erfahre ich noch aus zuverläſſiger Quell lichen Reform dieſes Geſetzes, am 30. April 1903 einſti m⸗ herung im Jahre 1899, der Unfallver⸗ ſicherung im Jahre 1900, der Krankenverſicherung im Jahre 1903— und durch ſeine Beſchlüſſe zu Gunſten der Witwen⸗ un! Waiſenverſicherung ſein beſonderes Intereſſe an der Verbeſſerun der geſamten Arbeiterverſicherung bekundet und dadurch auch den Anſpruch auf beſondere Sachkenntnis erworben hat. Sein Urtei über die Notwendigkeit einer Vereinfachung der Arbeiterverſiche rung fällt doppelt ſchwer in die Wagſchale, zumal er in ſeine Forderung die geſamte Wiſſenſchaft und Praxis hinter ſich hat. Sehr einleuchtend werden die Gründe dafür neuerdings von einem der berufenſten Kenner des Arbeiterverſicherungsweſens im In⸗ und Auslande, dem hervorragenden Mitgliede des Reichsver ſicherungsamtes Geheimrat Dr. Zacher in dem Zentralorgan für das geſamte Kranken⸗, Unfall⸗ und Invaliden⸗Verſicherungs weſen„Die Arbeiter⸗Verſorgung“ entwickelt. Daß die Löhſun der Aufgabe, je länger ſie aufgeſchoben wird, um ſo ſchwierige⸗ ſich geſtaltet, iſt im Reichstag bei Annahme der erwähnten ö lution ſchon hervorgehoben worden. Es läßt ſich auch kaum leugnen, daß die Vereinfachung und Verbilligung der Arbeit verſicherung zugleich die Vorbedingung für ihren weiteren Au bau und die Angliederung der Witwen⸗ und Waiſenverſicherun bedeutet. Auch die„Arztfrage“, welche bei Beratung de Novelle zum Krankengeſetz weit im Vordergrunde des Intdereſſes, beſonders auch der nationalliberalen Partei, ſtand, wird ſich nur im Zuſammenhange mit einer Vereinfachung und Verbilligun der Arbeiterverſicherung überhaupt befriedigend Venn der gegenwärtige Zuſtand völliger Zerſplitterung, wo Verſicherte, jede Krankenkaſſe, jede Berufsgenoſſenſchaf Verſicherungsanſtalt und jedes Schiedsgericht ihre eigenen„ trauensärzte“ haben, und dieſe im Entſchädigungsſtreitverfah gegeneinander ausgeſpielt werden, führt zu einer ebenſo un ſunden wie überflüſſigen Häufung ärztlicher Tätigteit, zur Ver⸗ mehrung und Verlängerung der Entſchädigungsprozeſſe un damit wiederum zu einer ganz unnötigen Belaſtung und Ver teuerung der Arbeiterverſicherung. Bom Gouverneur von Samoa weiß der Gewährsmann der„Tägl. Rdſch.“ ſehr Uner zu erzählen. Er ſchreibt aus Samoa: Soeben bei Gouverneur von Samoa, Dr. Solf, Liamnde fungen deutſcher Anſiedler vor zune beabſichtigtl Wenn ich nicht von der unbeding läſſigkeit meines Gewährsmanns überzeugt wäre, ſo w dieſe Mitteilung einfach als unglaublich von der Hand Die offtzielle Mitteilung des Gouverneurs, die Aus unſeres Gewährsmannes in Apia vom Kolonialam richtigt werden kann; denn die Ausweiſung deutſche aus einer deutſchen Kolonie wegen politiſcher M wäre ein ſo ungeheuerlicher Vorgang, daß ſie di immer häufenden Klagen deutſcher Anſiedler in Beiträge zur Frauenfrage. Mädchenfürſorge in Baden. 5 Dem ſoeben erſchienenen 43. Jahresbericht des Vorſtandes des Badiſchen Frauenvereins, welchen wir bereits in Nr. 400 des„Mannh. Gen.⸗Ang. im Auszug wiedergegeben haben, enk⸗ nehmen wir nachfolgend ein Kapitel, das ſich mit der„Mäd ch e n⸗ fürſorge in Baden“ beſchäftigt. Nach dieſem Bericht beſtand der Vorſtand dieſer Abteilung (Mädchenfürſorge) aus den Frauen: Rentner Stapfer geb. v. Fro⸗ ben, Vorſteherin, Fräulein Roth, Stellvertreterin, Kirchenrat Fin⸗ gado, Geheimerat Haas, Oberbürgermeiſter Lauter, Geheimerat Ull⸗ mann, Rentner Ida Weill und dem Beirate Profeſſor Imgraben. Von Aufſichtsdamen ſchieden wegen leidender Geſund⸗ * heit aus: Frau Geheime Finanzrat Becker, Exzellenz Elſtätter, Exz. von Regenauer. Ihnen ſchuldet für langjährige ſegensreiche Tätig⸗ keit der Verein herzlichen Dank. Neu eingetreten ſind: Freifräulein v. Duſch, Frau Privatier Erxleben und Frau Stadtpfarrer Weide⸗ meier, ſo daß die Geſamtzahl der Schutzdamen 39 betrug. Aufgenommen in die Fürſorge des Vereins wurden neu 111 Mädchen, wodurch die Geſamtzahl der Mädchen, die der Vereins⸗ pflege teilhaftig wurden, von 1432 ſich auf 1543 erhöhte. Von den aufgenommenen Mädchen lehnten nach kurzer Zeit 2 die Fürſorge ab. Um alsbald zum Unterhalt der Familie beitragen zu können, traten 18 in Geſchäfte, 11 in Fabriken ein; Stellen als Dienſtboten wurden für 7 vermittelt. Städtiſche Nähſchulen beſuchten 75 bei Kleider⸗ macherinnen fanden 8 Unterkunft und die von einer Wohltäterin des Vexeins unterhaltenen zwei Halbtagsnähſchulen benutzten 34. In das Marienhaus hier und in die Blödenanſtalt von Herthen wurde Die übrigen mußten zu Hauſe mithelfen. es Vereins kann wieder als ſegens⸗ 0 hie erfolgreiche Arbeik des Vereins zeigte ſich beſonders in den beiden Fürſorgeheimen, in denen jährlich 24 arme oder gefährdete Mädchen aufgenommen, zur Ordnung und Pünktlichkeit angehalten und in den verſchiedenen Haushaltungs⸗ geſchäften zu küchtigen Dienſtboten erzogen werden. der Leitung der Oberin Fräulein Henninger 6 Mädchen ausgebildet. Die an Oſtern, dem Zeitpunkt des Wechſels, Abgegangenen fanden welche in der Stadt ſich befinden, ſich Sonntag nachmittags im Luiſenhauſe verſammelten und allen nach Bedarf neue Stellen ber⸗ mittelt wurden. Das Fürſorgeheim in Scheibenhardt— nicht zu verwechſeln mit dem Aſyl und Erziehungshaus Scheibenhardt, das für Zwangszöglinge beſtimmt iſt und mit dem die Fürſorgemädchen keine Berührung haben— bietet Raum für 18 Mädchen und ſteht Außer der Vorſteherin iſt als zweite ſtützung der Großherzogin 8 Mädchen ein Landaufenthalt Wochen ermöglicht, und durch das freundliche Anerbi Im Fürſorgeheim des Luiſenhauſes wurden unter: an e im botaniſchen Garten oder durch den Beſuch des E Garten und etlichen Räumen des markgräflichen P gute Stellungen und halten ſich brab. Die Beziehungen zu den früheren Zöglingen blieben inſoweit erhalten, als die Mädchen, Die Mädchen werden im Kochen inn die Ferienkolonien abgeſehen werden mußte, du lein Maher auf Feldberghof konnten 6 weitere je vier Wo⸗ geſandt werden. Einige fanden durch den Eliſabethenver nahme im Solbad Dürrheim, andere wurden durch ei ungshe alais weſentlich in ihrer Geſundheit gefördert. Diaieſe Arbeit des Vereins erforderte einen Au Mädchen in der Stadt von 579 M. 15 Pf., für das 6 haus 2658 M. 69 Pf., für das Heim in Scheibenha dankenswerten Beihilfe des Aſyls im Betrage von 2562 1589 M. 97 Pf., d. i. zuſammen 4827 M. 81 Pf. ſſchenken erhielt der Verein vom Zentralverein für Ju und Gefangenenfürſorge 500 M. und von berſchiedene bereinen für Jugendſchutz und Gefangenenfürſorge 62 Einzelperſonen zuſammen 1428 M. 18 Pf., ſo daß ſchuſſe aus der Abteilungskaſſe von 2103 M. 05 Pf beſtritten werden konnten und das Vermögen nun 7087 M. 27 Pf., an Betriebsfond 500 M. und an 2132 M. 17 Pf. beträgt. Vorſtandskonferenz des Juternationalen Frauenbur Wie bereits mitgeteilt, fand die diesjährige des Internationalen Frauenbund Couneil of Women) in den Tagen vom 17.—20. A Hotel Savoh und Penſion Ilm, unter außergewöhn nit kademoiſelle Vidart⸗Genf Miß Emilhy reAusnahme von Frankreich, ſen! ſämtliche bis jetzt angeſc 2. Seite. Seneral Auzeiger. 5 Mannheim, 3. September. wir bisher abwartend gegenüberſtanden, im einem neuew Lichte erſcheinen laſſen würden. Wäre der Gouverneur wirklich auf dieſen Ausſdeg aus ſeinen Nöten verfallen, dann täte ſchleunige Abhilfe allerdings dringend not. Witte als Präſident des Miniſterkomitees. Untezliegt es auch keinem Zweifel, daß die Ernennung Wittes zum Präſidenten des Miniſterkomitees ein Beweis der Huld und des Vertrauens iſt, ſo kann andererſeits nicht über⸗ ſehen werden, daß ſie unter beſondern Umſtänden erfolgte, die noch aufgeklärt werden müſſen. Schon vor einiger Zeit ging das Gerücht, Witte werde zurücktreten. Er ſtrebe nach dem Poſten des Präſidenten des Miniſterkomitees, aus dem er eine Art von Miniſterpräſidentſchaft zu machen beabſichtige, und doch kam die am 29. Auguſt erfolgte neue Ernennung allen, auch det Finanzwelt, ganz überraſchend. Allgemein beſteht die Anſicht, ſie ſei durch einen ganz beſonderen Umſtand plötzlich bewirkt worden. Dieſer Eindruck wird verſtärkt durch den ungewöhn⸗ lichen kaiſerlichen Erlaß, der mit keinem Wort die Verdienſte „Wittes um die Finanzen erwähnt und ihm auch nicht für die elfjährige Leitung dankt, wie es ſonſt immer in ſolchen Fällen geſchieht. Ein weiteres Moment ſind die Tagesbefehle, welche Witte als Finanzminiſter und Chef der Grenzwache an eben dem Tage unterzeichnete, an welchem der Kaiſer den Erlaß unter⸗ ſchrtebö. Die Tägesbefehle, aus welchen die Verſtimmung greif⸗ bar hervortritt, enthalten zum Teil, was gewöhnlich die kaiſer⸗ chen Erlaſſe enthalten, nämlich die Anerkennung der Verdienſte bes betreffenven Würdentrügers, zum Teil ſptechen ſie ſeinen Mttarbeitern und Untergebenen reichlich den ihm ſelber nicht zu Teil gewordenen Dank aus. Diefe Einzelheiten ſind jevoch in keinem Falle von Einfluß auf Wittes neuen Wirkungskreis, der, wie man altgemein annimmt, weit ausgedehnt ſein wird. Sein neuer Poſten kann, ſo ſchreibt die„Frkf. Zig.“, je fach ver Perſönlichteit des Präfidenten ein Ruhepoſten fein odet eine über ſeine Zuſtändigkeit hinausreichende politiſche Bedeutung gewinnen, da vie Aufgaben des Miniſterkomitees ebenſo mannig⸗ fültig wie wichtig ſind. Daß Witte bei ſeiner Energie und Arbeitskraft ſich nicht beſchränten wird, bloß den Vorſitz des Miniſterkomitecs zu führen, darüber ſind alle einig, zumal er mit ſeinem Poſten nicht bloß die Lritung der Handelsvertrags⸗ verhandlungen mit Deutſchland, ſondern auch den Vorſiß des beſondern Ausſchuſſes für die Bedürfniſſe der Landwirtſchaft vereinigt. Dadurch erhält er einen nichk geringen Einfluß auf die berſchiedenen Reſſorts. Wird et auch nicht Miniſter⸗ präfident im weſteuropäiſchen Sinne, ſo ge⸗ winnt er doch die Möglichkeit, die Richtung verſchiedener Fragen, an welchen verſchiedene Miniſterien betefligt ſind, zu regeln. Was ferner die Finanzpolitik betrifft, ſo wird von keiner Seite bezweifelt, daß der neue Finanzminiſter Pleske, der Witte ſo nahe ſteht, den von dieſem eingeſchlagenen Weg fortſetzen wird. Höchſtens wird er die Steuerkraft der Bevölkerung weniger als ſein Vorgänget in Anſpruch nehmen. Hum Vertretertag des Keichsverbandes der tiatſonalliberalen Jugend geht uns nachträglich folgende Zuſchrift zu:„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft.“ Wer die Jugend für ſich haben will, muß auch von der Jugend lernen, wie dieſe vom Alter lernt. Sie iſt berufen, in den Gang einet Pärteibewegung iht Feuet, ihre Begeiſterung, ihre Ideale hineinzuttagen. Eine Parkei, die der =Augend das wehren würde, müßte ſie und mit ihr die Zukunft aus den Händen verlieren. Auch wir ſind dieſer Anſicht: Fanatismus kann nicht mit religiöſer, oder kirchlicher Intereſſenloſigkeit wirkſam bekämpft, und die geiſtige Nacht in der Volksſeele kann nicht durch zag⸗ hafte Bewilligung der allernotwendigſten Mittel für Volks⸗ bildung ekhellt werden. Möchten die„Jungen“ innerhalb der Partei dieſen Fehler nicht zu einem Erbfehler werden laſſen. Inbezug auf die Würdigung der kirchlichen Intereſſen hat uns der Vertretertag der nationalliberalen Jugendvereine ſchon dadurch enttäuſcht, daß er das elementarſte religibſe In⸗ tereſſe der hieſigen Ortsgemeinden nicht beachtete. Der Beginn der Verhandlungen wurde auf die Zéeit des Haupt⸗ gottesdienſtes angeſetzt. Hielt die vorbereitende Kom⸗ mutſſion die Zahl der kirchlich intereſſierten Männer für ſo gering⸗ fügig, daß man auf ſie glaubte keine Rückſicht nehmen zu ſollene Mußten nicht die kirchlich Geſinnten ſich verachtet und verletzt fühlen? Wenn man es in hieſiger Stadt bei ſozialdemokratiſchen und neuerdings auch bet manchen bürgerlichen Veranſtaltungen gewohnt iſt, daß der Gottesdienſt ignoriert wird— von dem Vertretertag der Jungliberalen hätten wir doch erwartet, daß er den berechtigten Inteteſſen der Kitchen mehr Rückſtcht zu Teil werden ließe. Wir haben die Zuverſicht, daß dieſer wohlmeinende Appell nicht ungehört verhallen wird, und wünſchen im Intereſſe des Vaterlandes und der für Baden beſonders wichtigen national⸗ liberalen Partei, daß die nationalliberale Jugend die poſi⸗ tive Arbeit für die idealſten Güter unſeres Volkes nicht gering ſchätze. 4 Wit haben dieſer Zuſchrift gern Raum gegeben, möchten dazu äber bemerken, daß der Vertretertag eine geſchloſſene Ver⸗ ſammlung von Leuten war, die zum Teil weit hergereiſt kamen, um in knapper Zeit ein überteichers Arbeitspenſum zu erledigen. Wie durch eine ſolche Tagung, wozu keinsswegs jedermunn Zuttitt hakte, kirchliche Intereſſen berletzt werden könnten, vermöchten wit flicht zu ſugen. Unſeres Erachtens iſt übrigelis jede rechtſchaffene Arbeit auch eine Art von Gottesdienſt. D. R. Deutsches Reſeh. * Berlin, 2. September.(Die zehnte Jahres⸗ verſammlung des Zentralverbandes von Ortskrankenkaſſen) im deutſchen Reiche ſoll am 13., 14. und 15. September in Breslau abgehalten werden. Außer dem Bericht der geſchäftsführenden Kaſſe über die Tätigkeft im abgelaufenen Geſchäftsjahre ſtehen äuf der Tagesordnung ein Vortrag über das Thema: Inſpieweit können die Kranken⸗ kaſſen zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten beitragen (Profeſſor Dr. Neißer in Breslau), ein Vortrag über das Thema: Die Aufgaben der Krankenkaſſen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft(Rechtsanwalt Dr. Honigmann in Breslau; Kokrefetent: Geſchäftsführer der vereinigten Orks⸗ krankenkaſſen Prinz in Cottbus), ſowie Anträge auf Abänderung des Krankenverſicherungs⸗, des Gewerbe⸗Unfallberſicherungs⸗ geſetzes, des Invalidenverſicherungsgeſetzes. Zur Fräge der Ab⸗ änderung des Krankengeſetzes liegen von nicht weniger als von 15 Kaſſen mehr oder weniger weitgehende Anträge bor. —(Zur ſächſiſchen Wahlrechtsreform.) Die Freiſinnige Bolkspartei hat zur fächſiſchen Wahltechtsreform folgende Beſchlüſſe gefaßt: Die Partei erkläkt ſich gegen jedes Klaſſen⸗„Stände⸗ und Be⸗ rufswahlrecht für die ſächſiſche Zweite Kammer. Sie fordert in erſter Linie Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts für die Zweite Kammer unter proportionaler Verteilung der Mandate unter die konkurrierenden Parteien, in zweiter Linie Rückkehr zum früheren Landtagswahlrecht(Zenſus von 3 Mark) unter Aufhebung der Drittelmajorität und proportionale Verteilung der Mandate nach Maßgabe der für die einzelnen Parteien abgege⸗ benen Stimmzahlen. In jedem Falle fordert ſie geheimes und direktes Wählrecht. Sofern man nicht auf Einführung der Proportional⸗ kwählen oder Neueinteilung der Wahlkreiſe kommen ſollte, iſt der ſtädtiſchen Bebölkerung wenigſtens eine gerechte Vertretung in der Zweiten Kammer zuzubilligen. Die Freiſinnige Volkspartei fordert weiter Aufhebung, mindeſtens aber zeitgemäße Reform der Erſten Kammer. In dieſer müſſen, ſo lange ſie förtbeſteht, neben der Land⸗ wirkſchaft auch die übrigen Berufe eine ihrer Bedeutung entſprechende Vertrekung finden. —(Die angeblichen Wahlmogeleien in Berlin.) Die Erhebungen der Berliner Kriminalpolizei haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Behauptung des konſetvativen Wahlkomitees im 2. Wahlkreiſe, es feien bei der Reichstagswahl vom 16. Juni Wahlſchiebungen in größerem Umfang vorgekom⸗ lien, irrig iſt. Die behaupteten Manipulationen ſind in keipem einzelnen Falle nachgewieſen worden; vielmehr hat ſich lerade in denjenigen Fällen, in denen detaillierte Angaben vor⸗ re 8 ge Delegferte bertreten! ), Canada(Mrs. Dignam), Deutſchland(Frau Marie Skritt), Schteden(Fröken Maria Cederſchiöld), Groß⸗ britaumien(Miß Olga Hertz), Dänemark(Fru Norrie), Holland Ulld Norwegen(Frau Marianne Hainiſch und Fröken Auf Einladung der Vorſitzenden nahmen als Zuhörer⸗ innen an den Sitzungen teil: die Mitglieder des Bundesvorſtandes Frau Helene von Forſter(ſtellvertr. Vorſitzende) und Fraut Anna Simſon; ferner die Vorſitzende des Lokalkomitees für den Berlinet Kongreß Fran Hedwig Heyl⸗Verlin, die Vorſitzende der Sittlichkeits⸗ klommiſſion des Bundes Frau Katharing Scheven, Frl. Gertrud Häumer⸗Verlin, Frl. Schneider und Frau Krieſche⸗Dresden und drei Gönnerinnen des J. C. W. Mrs. Peirce, Mrs. Sharp(Ver Staaten) und Conteſſa di Brazza(Italien). „Die viertägigen, 3. T. höchſt intereſſanten, engliſch und deutſch geführten Verhandlungen, die mit einem vom Bunde deutſeher Frauenvereine veranſtalteten Empfangsabend auf der Brühl'ſchen Terraſſe eingeleitet und mit einem gemeinſamen Ausflug nach der Albrechtsburg beſchloſſen wurden, galten in erſter Linſe zwei wichtigen Aufgaben: 1. Der Veranſtaltung und Feſtſtellung der Tagesordnung der nächſten Generalverſammlung des J. C.., die als Abſchluß der laufenden 5jährigen Geſchäftsperiode im Sommer 1904 in Berlin ſtattfinden wird und 2. der Verſtändigung mit dem Bunde deutſcher Frattenbereine über die bereits getroffenen und noch zu kbeffenden Vorbereitungen, das Arrangement und Programm des daran anſchließenden, vom Bunde einzuberufenden Internationalen Frauenkongreſſes, zum Zſveck einer einheitlichen Ausgeſtaltung und Durchführung der beiden wichtigen Unternehmungen. DTDie Sitzungen der Generälberſammkung des J. E. W. wurden aulf den 9. 10. und 11. Juni 1904 feſtgefetzt, der Kongreß wird un⸗ mikkelbar daärauf folgen und die Tage bom 19. bis inel. 18. Juni Ainfaſſen. Ju bezug auf das Programm der letzteren ſei an dieſer Stelle auf unſere ſpäteren diesbezüglichen Mitteilungen hingewieſen. Wer Internattonale Frauenbund wird außer ſeinen 82 Vereinigte Staaten lagen, die Gegenſtandsloſigkeit der Beſchuldigung mit völliger Klarheit ergeben. Demgemäß ſind denn auch der Berliner Staatsanwaltſchaft Strafanzeigen ſeitens der Polizei nicht zu⸗ gegangen. —(Reblaus.) Die von der Reblaus hauptſächlich heimgeſuchten Gegenden Elfaß⸗Lothringens werden zur Zeit von einem Kommiſſar des Reichsamts des Innern bereiſt. Bis zum Wiederbeginn der parlamentariſchen Arbeiten wird es ſich vorausſichtlich entſchieden haben, auf welche Maß⸗ regeln Reichs⸗ und elſaß⸗lothringiſche Landesverwaltung ſich zu einigen vermochten. * Erſter Deutſcher Städtetag. (Erſter Tag.) (Ortigtnalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“) sh. Dresden, 2. Sepr. Im großen Feſtſaale der Deutſchen Städteallsſtellung trat heute dormittag 9 Uht unter Beteiligung der Leiter von 159 Stadtver⸗ waltungen aus allen Teilen des Reiches der Erſte Deutſche Städte⸗ teg zut ſeinen Verhandlungen zuſammen. Von deutſthen Stadtver⸗ waltungen ſind u. a. durch ihre Oberbürgermeiſter vertreten: Altong, Augsburg, Barmen, Bochum, Bonn, Braunſchweig, Bremen, Breslau, Bromberg, Chemnitz, Crefeld, Danzig, Darmſtadt, Dortmund, Düſſeldörf, Eiſenach, Elberfeld, Eſſen, Frankfurt a. O. und Main, Freiburg i. Br., Gera, Graudenz, Hamburg, Hannover, Kaiſers⸗ lautern, Karlsruhe, Kuffet, Kiel, Köln, Köntgsberg, Leipzig, Magve⸗ burg, Mannheim, München, Nürnberg, Oldenburg, Poſen, Straßburg, Stuttgart, Wiesbaden und Würzburg. Oberbürger⸗ meiſter Beutler⸗Dresden eröffnete den Städtetag mit einer Be⸗ grüßung der Teflnehmer namens des vorbereitenden Komitees des hervyrzuheben, welche Bedeutung dem Umſtande zu Grunde liege, daß die Leiter der größten deutſchen Kommunen ſich veranlaßt geſehen häkken, zur Abhalküng des Erſten Deutſchen Städtetages zuſammen⸗ zutreten. Der Umſtaſid allein, daß ſie es getan hätten, ſei ein ſolcher, daß er ſicher überall gebührend gewürdigt werden cürde. Aber die Hoffnung wolle er doöch ausſprechen, daß die Inſtitution des Deut⸗ ſchen Städtetages ſich zu einer dauernden geſtalten möge, auf ver dann die gemeinſamen Berührungspunkte der Stadtverwältungen regelmäßig erörtert werden ſollten.(Lebhafter Beifall.) Denf die deutſchen Städte hätten es wiederholt erleben müſſen, daß eine ſtädtiſche Intereſſenvertretung gegenüber anderen Intereſſenver⸗ tretungen fehlte, wenn es ſich um die Erörterung ünd Regelung wich⸗ tiger wirtſchaftlicher und ſozialer Fragen gehandelt habe, und dieſes Fehlen einer Intereſſenbertretung habe man oft ſchmerzlich empfun⸗ den.(Sehr richtig!) Er ſei erfreut, daß der Erſte Städtetag auf ſeine Tagesordnung keine Punkte zur Behandlung geſetzt habe, die nach irgend einer Richtung hin etwas Aggreſſives enthielten, ſondern daß ſie vielmehr durchweg die Intereſſen der deutſchen Städte auf ſozialem Gebiete im Auge hätten. Es ſei müſſig, heute zu fragen, was in Zukunft werden ſolle. Der Deutſche Städtetag werde viel⸗ mehr die Tatſachen ſprechen laſſen.(Lebhafter Beifall. Redner ſchließt mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Kaiſer und König Georg, an die längere Huldigungsdepeſchen abgeſandt wuürden. Nächdem Oberbürgermeiſter Kirſchner den Stäntsminiſter v. Moetz ch begrüßt und ſeine Anweſenheit als einen neuen Beweis des lebhaften Intereſſes bezeichnet hatte, welches die Königl. Staatsregiekung bvolt Anfanug an dem deutſchen Städteweſen entgegengebracht häbe, ergriff Stäatsminiſter v. Metzſch das Wort zu folgender Erwiderunig: Er habe dem Städtetage den Willkommensgruß der Staatsregie⸗ rung darzubringen. Es ſei ihm erſt vor kurzem vergönnt geweſen, die Vertreter der größten deutſchen Gemeinweſen in Dresden begrüßen zu können und ihnen zu ſagen, daß die deutſchen Regierungelt es mit Freude und Genugtuung begrüßten und es zu ſchätzen wüßten, daß in der Deutſchen Städteausſtellung ſich der hohe Blüteſtand des deut⸗ ſchen Städteweſens widerſpiegele. Die deutſchen Regierungen hätten deshalb auch an dem Zuſammenſchluſſe der Gemieinden unnd Städie ein um ſo größeres Inkereſſe, weil ſie den Satz anerkenſten, daß gut verwaltete und orgaäniſierte Stadtverwaltungen die ſicherſte Stütze für das Gedeihen des Staatsſpeſens ſeien. Der Skädtetäg bringe nicht nur den Zuſämmenſchluß der wichtigſten Körßerſchaften im öffentlichen Leben hervor, ſondern er erkläre ſich zugleich bereit, mit der Regierung gemeinſam die wirtſchaftlichen Gebiete zu be⸗ handeln. Die Regierungen ſeien zu dieſer Zuſammenarbeit durch⸗ aus bereit und er wünſche daher in ihrem Namen, daß der geplante Zuſammenſchluß einen friſchen Zug des Wollens, Könnens und Schaffens in die deutſchen Kommünen tragen möchte.(Lebhafter Beifall.) Die Regierungen bringen Ihrer Arbeit deshalb volle Sym⸗ pathien entgegen und ſte ſind allezeit gern bereit, mit zu raten und mit zu katen, ſo viel an ihnen iſt.(Lebhafter Beifall) Hierauf nahm Oberbülrgermeiſter Dr. Adickes⸗Fränkfurk . M. das Wört zu ſeinem Referat über „Die ſozialen Aufgaben der deutſchen Stüdte.“ Das Schlaägwort: Sozial! ſei ein allgemein gangbares gewöbr⸗ den; über die Frage jedoch: Was iſt ſozial? gingen die Aiſſichten heéltte noch vielfach weik auseinander. Der Reder wirft daher zlitlächſt einen Rückblick auf die Enbivickelung der Staats⸗ unnd Ge⸗ ſellſchaftsordnung in den letzten 150 Jahren, die deutlich das Werdeg und Wachſen des ſozialiſtiſchen Gedankens erkennen laſſe, zugleich aber auch dem Denkenden zeige, wo die Forderungen des Sozinkis⸗ Sſtzungen, zu denen alle Mitglieder von angeſchkoſſenen Nationalber⸗ bänden Zutritt haben, drei große allgemein zugängliche Verfamm⸗ lungen beranſtalten, und zwar: einen offiziellen Empfangsabend für die Delegierten am 8. Juni(Lokal noch unbeſtimmt), bei welcher Gelegenheit die Vorſitzende Mrs. Wright Sewall über den Inter⸗ nationalismus ſprechen wird; ferner Verſammlungen am., mit An⸗ ſbrachen und kurzen Berichten der verſchiedenen Nationalberbände— und am 10. Jun: eine Demonſtration für die internationalen Friedensbeſtrebungen, die aus allen Kräften zu fördern der Inter⸗ Rationale Fraltenbund äls eine ſeiner Häuptaufgaben betrachtet. Es ſind für dieſen Abend eine deutſche, eine engliſche und eine franzö⸗ ſiſche Rednerin in Ausſicht genommen. Die beiden letzteren Ver⸗ ſamftlungen und die geſchäfklichen Sitzungen, ſöfpie auch alle Ver⸗ anſtaltungen des Kongreſſes werden in den Sälen der Philharmonie ſtattfinden. „Die übrigen Beſchlüſſe der Konferenz betrafen u..? zahlreiche wichtige Statuten⸗ und Geſchäftsordnungsänderungen, die auf die Tagesordnung der Generalverſammlung geſetzt werden ſollen; die Einrichtung eines eigenen Buregus(head⸗guarters) in einem dafür zurVerfügung geſtellten Gebäude der Weltausſtellung von St. Louiis, um in regelmäßigen Zuſammenkünften mit Referaken und Diskuf⸗ ſionen und durch Verbreitung der einſchlägigen Literatur die Ideen des Internationalen Weltbundes in Wort und Schrift zu propa⸗ gieren; die vorläufige Anmeldung von vier neuen Nationalverbänden zum J. C..: der Bünde ſchtweizeriſcher, öſterreichiſcher und nor⸗ wegiſcher Frauenvereine und des National Council von Süd⸗ auſtralien; die Ernennung von Tfonorary Vice⸗Presidents lofftziellen Vertreterinnen des J. C..) in den noch nicht anige⸗ ſchloſſenen reſp. noch nicht organiſierten Ländern: Chile, Peru, Mexfko, Japan, Türkei und Bulgarien— um auch dort im Sinne des J. C..eauf weitere Frauenkreiſe zu wirken. Allgemeines Intereſſe erregten die Jahresberichte der ſtändigen Kommiſſionen: für Friedensbeſtrebungen(erſtattet von Mrs Setpall), für vergleichende Unterſuchung der rechtlichen Stellung der Frau und Mutter(Vorſ. Freiin von Beſchwitz) und der Preſſekommiſſion(Vorf⸗ Mrs Eummings⸗Canada)— ganz beſonders die beiden letzteren. Fräiten betreffenden Geſetzes⸗Aenderungen und ⸗Fortſchrilſe in den Kulturländern während des Jahres 1902, die mit großem Beifall auf⸗ genommen wurde. Ebenſo wurde der Vorſchlag von Mrs. Cummings auf Herausgabe und möglichſt weite Verbreitung eines vierteljährlich erſcheinenden Bulletins mit authentiſchen Mitteflungen über die Frauenbewegung aller Länder begrüßt und der. Plan eingehend be⸗ ſprochen. Manches Bemerkenswerte boten auch die Berichte der Natisnal⸗ gerbände, unter denen der anſchauliche, überſichtliche Bericht aus Holland beſonders hervorgehoben ſei, aus dem hervorging, daß die ſo häufig falſche Auffaſſung der Ziele und Aufgaben der Naäkional⸗ verbände immer noch als eine typiſche Erſcheinung zu betrlichten iſt und alle Bundesleitünngen damit zu kämpfen haben. An den Beévicht aus Tasmanien knüpften ſich höchſt intereſſante prinzipielle Ausein⸗ anderſetzungen über die Zuläſſigkeit der Mitgliedſchaft der Hier aüſtra⸗ liſchen Nationalberbände auf der bisherigen Baſis, nachdeim die be⸗ treffenden Staaten üunmehr zu einem einzigen großen Gemeinſpefen bereinigt ſind. Die Fräge kwird jedenfalls auf der Berliner General⸗ berſammlung ihre endgiltige Löſung finden. Den Schluß der Tagung bildeten die Vorſchläge(Nominations) für die nächſtjährigen Wahlen zu den Vorſtandsämter un. Es wurden für jedes Amt zwei oder mehrere Kandidatinnen aufgeſtellt, um der Generalverſammlung möglichſt freie Hand zu laſſen. Für den Vorſitz im nächſten Quinquennfum wurden Lady Aberdeen und Frl. Helene Lange vorgeſchlagen. Weitere Vorſchläge für alle Aemter werden auch noch von den einzelnen Nationalverbänden bis 4 Monate vor der Generalverſammlung erwartet. Neben dem reichen Arbeitsprogramm, welches in dieſen 37 Tagen exledigt wurde, und von welchem ein kurzer, zuſammienfcſſen⸗ der Bericht nur ein ſehr unvollkommenes Bild geben zann, bot ſich altch bei dieſer letzten Executive⸗Konferenz wie bei früheren manche willkommeſe Gelegenheit zu perſönlichem Gedankenaustauſch und zu einem perſönlichen Nähertreten der Kolleginnen, die, unbeſchadet ihrer 8. T. ſehr ſtark ausgeprägten nationalen Eigenart, dieſelben Ueber⸗ Freiin von Beſchwitz gab eine überſichtliche Darſtellung aller die geugungen, dieſelben Wünſche, Hoffnungen, Beſtrebungen für ihr Geſchlecht alljährlich zuſammenführen Deutſchen Städtetages. Er wolle es unterlaſſen, ſo führte er aus, 7 — * »Maunherne 8. Septeiber; Wenerglunzeiger. „Heite. mus ein natürliches Ende finden müßten. Dabei ſolle keineswegs beſtritten werden, daß viele Dinge, welche heute ſeitens der Ge⸗ meinden in jeder Weiſe gefördert würden, aus ſozialiſtiſchen Ideen hervorgegangen ſeien, wie denn überhaupt die wachſende Bedeutung der ſozialen Frage eine ganze Reihe von Männern auf den Plan gerufen habe, die neben den Vertretern der Sozialdemokratie den Ruf nach ſozialen Reformen ertönen ließen, weil ſie die Kritik an manchen Erſcheinungen des öffentlichen und wirtſchaftlichen Lebens für berechtigt gehalten hätten. Und mit dieſen Männern ſeien auch die deutſchen Stadtverwaltungen ſich klar darüber, daß eine ſogziale Reformarbeit mit zu ihren Aufgaben gehöre, in dem Sinne, den wirtſchaftlich Schwachen zu ſtützen, der Uebermacht des Kapitalismus entgegenzutreten und den Mißſtänden auf ſozialem Gebiete zu ſteuern. Mehr und mehr habe nach heftigen Kämpfen ſchließlich auch die deutſche Reichsgeſetzgebung ſich zu dieſen ſozialen Grundſätzen bekannt und ir der Sozialgeſetzgebung der achtziger Jahre ein Denkmal ſozialer Fürſorge geſchaffen. Für die deutſchen Stadtverwaltungen ergeben ſich aus alledem folgende Fragen: 1. Was können die Ge⸗ meinden und insbeſondere die größeren Städte je nach der Zuſam⸗ menſetzung und Beſchäftigung ihrer Bevölkerung und ihrer Be⸗ deutung auf geiſtigem und wirtſchaftlichem Gebiete für eine den gegenwärtigen Verhältniſſen entſprechende Abgrenzung zwiſchen pri⸗ vatem und öffentlichem Eigentum tun, und wie können ſie Schädig⸗ ungen durch das Privateigentum entgegentreten? 2. Welche Mittel beſitzen ſie, um dieſen wirtſchaftlichen Konkurrenzkampf zu mildern und die Schwächeren zu ſchützen? 3. Durch welche Maßnahmen können ſie das Wohl aller Glieder der Gemeinde und den Ausgleich der wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Gegenſätze fördern? 4. Wie können ſie insbeſondere die Stellung der Arbeiterſchaft heben? 5. Welche Forderungen ergeben fich daraus für eine gerechtere Regelung der ſtädtiſchen Steuern, Gebühren und Einnahmen? Die Beantwortung dieſer Fragen habe ſich die Sozialdemokratie oft ſehr leicht gemacht, denn ſobald ſie in irgend einem Gemeinweſen atls Ruder gelangt ſei, ſei auch ein Teil der von dem Sozialismus er⸗ hobenen Forderungen in die Tat umgeſetzt worden. Gbenſo könne die Sozialdemokratie in Sachen der Arbeitsvermittelung und der Verbeſſerung der Lage der ſtädtiſchen Arbeiter, der Submiſſions⸗ bedingungen uſw., das Verdienſt, Verbeſſerungen geſchaffen zu haben, für ſich in Anſpruch nehmen. Eine Zurückweifſung der ſozialen Forderungen, nur weil ſie aus ſozialdemokratiſchen Prp⸗ grammen herſtammten, ſei deshalb unangängig. Ebenſo wichtig aber ſei es, genau zu prüfen und grundſätzliche Richtlinien feſt⸗ zulegen. Denn nur zu oft ſei in die Erſcheinung getreten, daß ein guter Gedanke aufgegriffen und in ſeiner Wirkung maßlos über⸗ trieben worden ſei. Auch die ſtädtiſchen Verwaltungen ſeien ja manchmal von ſolchen Ueberſchätzungen ihrer eigenen Pläne und Abſichten nicht frei.(Heilerkeit.) Der Redner erörterte ſodann eingehend die ſozialpolitiſche Tätigkeit der deutſchen Stadtkoer⸗ walkungen, wobei er betonte, daß manche Städte auch ganz neu⸗ artige Ideen, an die die Sozialdemokratie noch nicht gevacht habe, zu fördern beſtrebt ſeien, ſo die Idee der Witwenverſorgung durch die Kommunen, die Verſtadtlichung des Wirtſchaftsbetriebes nach Gotenburger Syſtem, die Verwertung der Ueberſchüſſe ſtädtiſcher Betriebe zu ſozialer Fürſorge und die Unterſtützung gemeinnütziger Baugenoſſenſchaften. Andererſeits hätten es die deutſchen Städte nicht als ihre Aufgabe betrachten können, ſelbſt den Wohnungsbau in die Hand zu nehmen. Weiterhin warnte der Redner vor zu weit deutſchen Städten eine gute Lehre erteilt. Auch die Zahlung von Unterſtützungen an Unternehmerverbände ſollte man ebenſo wie die Bewilligung von Streikunterſtützungen vermeiden und in allen Fällen, beſonders beim Arbeitsnachweis ſtrengſte Neutralität be⸗ obachten. Hierauf beantwortete der Redner die Frage, was die Stadt für das ſoziale Wohl der Bevölkerung tun könne, dahin, daß in erſter Linie die Wohnungsreform unterſtützt werden müſſe, die nicht nur dem Arbeiter⸗, ſondern auch dem Mittelſtande ſehr not kute. Letzterer empfinde ſie ſogar noch tiefer.(Sehr richtig!) Ferner ſei eine ausreichende Fürſorge für die ſchulentlaſſene Jugend, die Förderung des Kleingewerbes, die Verſtärkung und Vekkiefung der Volksbildung, eine erhöhte Geſundheitspflege, die Pflege des Verſicherungsweſens u. a. m. nötig. Zu warnen ſei dabei vor zu viel Unentgeltlichkeit, durch die die Volksmoral ungünſtig beein⸗ flußt werden würde. Die Unentgeltlichkeit ſollte nur der völligen Mittelloſigkeit gewährt werden. Was dann die Frage der Regelung der Steuerberhältniſſe anlange, ſo ſollten die Kommunen den Vor⸗ wurf des öden Fiskalismus in all den Fällen ruhig auf ſich nehmen, wo es ſich um die Erzielung von Ueberſchüſſen aus den ſtädtiſchen Betrieben handele. Nur ſollte man die Rückſicht auf die Bürger dabei nicht ſo weit treiben, wie eine bayeriſche Stadt, die von den Stadtfremden auf der ſtädtiſchen Trambahn 20 Pfennig, von den Bürgern dagegen nur 10 Pfennig Fahrgeld erhob, und die Herkunft des Fahrgaſtes dadurch feſtſtellte, daß ſie ihn aufforderte, ein nur den Einwohnern geläufiges Dialektwort auszuſprechen.(Heiterkeit.) Für die Kommunen müſſe es ſich darum handeln, eine Politik der Verſöhnung zu treihen, und wenn heute noch die Sozialdemokratie, nach Sohm, der Parole folge, den Klaſſenkampf zum Zwecke der Er⸗ langung der politiſchen Macht zu führen und ſich lediglich unter dieſem Geſichtswinkel an dem kommunalen Leben beteilige, aus welchen Gründen die ſozialpolitiſche Fürſorge der Gemeinden oft Wann kann die Ehefrau während beſtehender Ehe Unterhalt in Geld verlangen? Dieſe Frage iſt anläßlich eines Falles, indem der beklagte Ehe⸗ mann der als Klägerin auftretenden Ehefrau das Haus unbe⸗ gründeter Weiſe verboten und ihre Wiederaufnahme verweigert hatte, alſo entſchieden worden: Wenn auch nach§ 1360, Abſ. 3.⸗G.⸗B., der Unterhalt„in der durch die eheliche Lebensgemeinſchaft ge⸗ botenen Weiſe“ zu gewähren iſt, und dies im Regelfalle, d. h. unter gewöhnlichen Umſtänden durch Naturalverpflegung im gemein⸗ ſamen Haushalte zu erfolgen hat, ſo wird dadurch eine andere Art der Unterhaltsgewährung, insbeſondere in Geld, keineswegs aus⸗ geſchloſſen wenn die Umſtände es erfordern. Andernfalls würde der nun getrennt lebende unſchuldige Ehegatte während der Ehe ſchlechter geſtellt ſein als nach der Scheidung.§ 1360, Abſ. 8 will vielmehr nichts weiter beſagen, als daß der Unterhalt in der Art zu gewähren iſt, wie es die eheliche Gemeinſchaft nach Lage des Einzelfalles als geboten erſcheinen läßt. Schon unter gewöhnlichen Umſtänden, alſo auch beim Zuſammenleben der Ehegatten, wird eine wenigſtens teilweiſe Unterhaltsgewährung in Geld oft an⸗ gezeigt erſcheinen. Es ſind aber auch zahlreiche Fälle denkbar, in denen»die volle Unterhaltsgewährung in Form einer Geldrente gerade dem Weſen der Ehe am beſten entſprechen wird, ſo überall da, wo die Frau mit Wiſſen und Willen des Mannes vorübergehend »der läugere Zeit außerhalb des Haushaltes verweilt.§ 1361 ent⸗ hält daher nicht den einzigen Ausnahmefall von der Neel der Na⸗ turalverpflegung, ſondern trifft nur Beſtimmungen einen der Fälle, in denen dieſe Art der Unterhaltsgewährung durch beſondere Umſtände unmöglich gemacht oder doch durch Zweckmäßigkeits⸗ gründe ausgeſchloſſen wird. Gerade daraus, daß der Mann nach noch mit blutigem Hohn überſchüttet werde, ſo müſſe man das überwinden ſuchen, denn trotz der tiefen Kluft, die zwiſchen der Auffaſſung der Sozialdemokraten und der des Bürgertums über die Betätigung im kommunalen Leben beſtehe, hege er doch die Hoffnung, daß dieſe Parole mit der Zeit verblaſſen und an ihre Stelle das Gefühl der Verpflichtung zur ſozialen Mitarbeit treten werde.(Beifall.) Inzwiſchen ſollte man gute Nerven behalten (Heiterkeit und Beifall), mit Verſtändnis und Eifer an die wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Aufgaben herantreten und ſtatt verblendet einem Parteidogma nachzujagen, der Fahne folgen, auf der Carlhles Wort geſchrieben ſtehe: Arbeiten und nicht verzweifeln!(Stür⸗ miſcher und anhaltender Beifall.) Es folgte das Korreferat des Oberbürgermeiſters und Geheimen Finanzrats a. D. Beutler⸗Dresden, der die ſoziale Fürſorge der Kommunen auf alle Kreiſe der ſtädtiſchen Bevölkerung ausgedehnt wiſſen will, die nicht aus eigener Kraft in der Lage ſeien, ihre wirtſchaftliche Exiſtenz zu verbeſſern. Der Handlungsgehilſe, das Ladenfräulein, alte Frauen und Witwen ſeien ebenſo fürſorgebe⸗ dürftig, wie der Lohnarbeiter und es gehe deshalb nicht an, immer nur den letzteren in den Vordergrund zu ſtellen und ihm alle Wohl⸗ taten allein zukommen zu laſſen, was bisher nur zu einer Steigerung der Anſprüche geführt habe.(Sehr richtig.) Man ſolle ihnen alſo ebenfoviel Fürſorge zuwenden wie den andern, aber nicht mehr. Der Mittelſtand ſei noch immer die beſte Grundlage des ſtädtiſchen Gemeinweſens geweſen und deshalb ſollte man ſein Wohlergehen dem des Arbeiterſtandes in keiner Weiſe hintanſtellen.(Lebhafter Beifall.) Die Verſammlung beſchloß ſodann, von einer Debatte über dieſe Vorträge Abſtand zu nehmen und nahm weiterhin einen An⸗ trag des Oberbürgermeiſters Becker⸗Köln an, die Referate drucken zu laſſen. Hierauf wurden die weiteren Verhandlungen auf morgen früh vertagt. *** *Dresden, 8. Sept. Heute vormittag eröffnete Oberbürger⸗ meiſter Kirſchner⸗Berlin den 2. Sitzungstag. Prof. Wuttke⸗Dresden hielt einen längeren Vortrag über die„Ergeb⸗ niſſe der deutſchen Städteausſtellung“. Nachmittags findet eine Feſt⸗ fahrt mit Sonderſchiff nach Meißen zur Beſichtigung des Domes, der Albrechtsburg und der Kgl. Porzellan⸗Manufaktur ſtatt. Dresden, 3. Sept. Der deutſche Städtetag be⸗ ſchloß heute, alle 3 Jahre einen ſolchen einzuberufen. Die Geſchäfte führen bis dahin Oberbürgermeiſter Kirſchner⸗Berlin, Bürgermeiſter Back⸗Straßburg, Oberbürgermeiſter von Borſcht⸗ München und Oberbürgermeiſter Beutler⸗Dresden. Aus Stadt und Pand. * Maunheim, 3 September 1908. * Das Kaiſerabzeichen für hervorragende Schießleiſtungen in⸗ nerhalb des 14. Armeekorps erhielt die 4. Kompagnie des 3. ober⸗ elſäſſiſchen Infanterieregimentes Nr. 172 in Straßburg. Dieſes Regiment bildet mit dem Regiment Nr. 171 die 82. Infanteriebri⸗ gade, welche dem 14. Armeekorps zugeteilt iſt. 5 Kirchliche Eingemeindung der Vororte. Mit der politiſchen Eingemeindung der Vororte Käferthal und Neckar au iſt die kirchliche Eingemeindung nicht Hand in Hand gegangen. Die beiden Orte blieben nach wie vor ſelbſtändig; nun hat die Diözeſanſynode beſchloſſen, dem Oberkirchenrat die Angliederung der Vororte an den kirchlichen Verband der Altſtadt zu unterbreiten. Anders ſtehen die Vexrhältniſſe in Waldhof; ſchon öfter wurde in der hieſigen ebang. Kirchengemeindeverſammlung die Frage der Unterſtützung dieſer Vorortgemeinde geſtreift. Doch ſind die kirchlichen Mittel durch kirchliche Bauten in der Altſtadt ſo in Angriff genommen, daß vorerſt eine größere Zuwendung nach außen nicht möglich iſt. Erſt jetzt müſſen wieder 400 000/ zum Bau der neuen Friedenskirche ge⸗ nehmigt werden. Sind erſt die tatſächlichen dringenden Bedürfniſſe der Altſtadt geregelt, ſo findet die Brudergemeinde Waldhof auch reichliche Unterſtützung. »Der Verband badiſcher Grund⸗ und Hausbeſitzervereine hält am Sonntag, 13. Sept., in Karlsruhe ſeinen erſten Verbandstag ab. Nach einer Sitzung des Verbandsvorſtandes im Hotel Grüner Hof, folgt um 11 Uhr im gleichen Lokal die öffentliche Sitzung, für welche folgende Tagesordnung vorgeſehen iſt: 1. Eröffnung des Ver⸗ bandstages.— Beſtellung des Bureaus.— Allgemeine Mitteilung. 2. Jahresbericht. 3. Kaſſenbericht. 4. Reviſionsbericht. 5. Bericht über den Verlauf des 25. Verbandstages der ſtädt. Grund⸗ und Haus⸗ beſitzer⸗Vereine Deutſchlands vom 4. bis 7. Auguſt d. J. in Dresden. 6. Angelegenheiten der Verbandsvereine. Beratung und Beſchluß⸗ faſſung. 7. Wahlen in den Verbandsvorſtand. 8. Beſtimmung des Ortes für den nächſten Verbandstag. Nachmittags 2 Uhr: Gemein⸗ ſchaftliches Mittageſſen im Hotel„Grüner Hof“(Preis 2,50 M. ohne Wein). Zu dem Verbandstag haben alle Mitglieder der verbündeten Ortsvereine, wie auch alle Intereſſenten freien Zutritt. Da viel⸗ fach die Meinung verbreitet iſt, die Beſtrebungen der Hausbeſitzer ſeien gegen die Mieter gerichtet, ſo dürfte es ſich ſehr empfehlen, den gedachten Verbandstag zu beſuchen, um den eigentlichen Zweck der Hausbeſitzer⸗Vereinigungen kennen zu lernen. Man wird dann die ——————— ̃— (Urteil des IV. Zivilſenats des Oberlandesgerichts Dresden vom 8. Mai 1903.) Notizbuch. 85 55 An der Verliner Univerſität promovierten kürzlich wiederum Frauen, eine Amerikanerin, Miß Fitſch, deren Diſſertation den „Hedonismus bei Lotze“ behandelte und Fräulein Marie Schuette aus Sidney(Auſtralien), deren Diſſertation den„Schwäbiſchen Schnitz⸗ altar“ zum Gegenſtand hatte. Beide erhielten das Prädikat cum laude. Gegen die übermüßige Ausbeutung der weiblichen Arbeitskraft in induſtriellen Betrieben richtet ſich eine Verfügung, welche der Regierungspräſident v. Windheim in Frankfurt a. O. ſoeben erlaſſen hat. Die Jahresberichte der Regierungs⸗ und Gewerberäte hatten ergeben, daß die Gewährung von Ueberſtundenarbeit erwachſener Arbeiterinnen ſeitens der Polizeibehörden(ſiehe auch den Artikel von Alice Salomon„Die Gewerbeaufſicht im Jahre 1902“) im Frank⸗ furter Regierungsbezirk einen Umfang erreicht hatte, wie in keinem andern Bezirk der Monarchie. Ein unabweisliches Bedürfnis für dieſe das geſetzliche Maß überſchreitende Beſchäftigung der Frauen in Fabriken habe aber, wie feſtgeſtellt worden, in vielen Fällen nicht vor⸗ gelegen. Nach der Verfügung muß nun fortan jeder Antrag auf Ueberſtunden von Fabrikarbeiterinnen zunächſt dem Gewerbeinſpektor zur Begutachtung eingereicht werden. Bisher war für die Erledigung diefer Angelegenheit die Ortspolizeibehörde zuſtändig. Die in Bekracht kommenden Induſtriellein fürchten, daß ihren Betrieben aus dem neuen Verfahren, durch welches die Erledigung ihrer Anträge ſich be⸗ deutend verzögere, empfindliche Nachteile erwachſen würden, und wollen deshalb gegen die Verfügung beim Handelsminiſter vorſtellig werden. 55 Schutz der Minderjährigen. Im Staate Minneſota agitieren die Frauen dafür, daß das Schutzalter der Mädchen von 16 auf 2 — welches 5000 Dollars zur Errichtung eines Beſſerungs terini will in den erſten Tagen des September ſei 18 Jahre erhöht wird. Ferner iſt in dieſem Staate ein Geſetz an⸗ Ueberzeugung gewinnen, daß die Hausbeſitzer keine Sonderſtellun beabſichtigen, daß ſie vielmehr wie alle anderen Stände ſich vereinig haben zur„Wahrung ihrer berechtigten Intereſſen“; denn was d Einzelnen unmöglich iſt, das vermag die Geſamtheit: der Verein der Verband, der Centralverband. Alle dieſe Vereinigungen, welch außerhalb Baden in allen deutſchen Staaten blühen, haben ſchon manche ſegensreiche Einrichtung für den Hausbeſitzer geſchaffen und weitere ſehen ihrer Erfüllung entgegen. Wir nennen u. a. Pfand⸗ briefämter, Kreditgenoſſenſchaften für Hausbeſttzer, ſonſtige Wohl⸗ fahrtseinrichtungen, ſpäterhin Haftpflichtverſicherungen, Hypotheken⸗ verſicherungen, Verſicherungen gegen Mietausfälle u. ſ. f. Ueber all dieſe Angelegenheiten kann man auf dem Verbandstag reden, alle Wünſche und Beſchwerden der badiſchen Hausbeſitzer können dore zum Ausdrucke kommen; daher auf ihr Hausbeſitzer Badens zum Beſuche des 1. Badiſchen Verbandstages am 13. September d. F. nach Karlsruhe! *Genoſſenſchaftliches. Wie wir aus einer ſtatiſtiſchen Tabelle erſehen, gibt es im Großherzogtum Baden 84 Vorſchußvereine. Lon dieſen zahlen 6 eine Dividende von nur 4 Prozent. 8 Prozent da⸗ gegen zahlen nur 5 Vereine und zwar die Vorfchußvereine von Bühl, Knielingen, Sasbach, Sinsheim und Waibſtadt. Die älteſte dieſer Eingetragenen Genoſſenſchaften iſt der Gewerbe⸗ und Vorſchußverein Ettenheim, gegründet 1858. Zuckerabſchlag. Mit Bezugnahme auf unſere geſtrige Notiz werden wir darauf aufmerkſam gemacht, daß der Abſchlag des Zuckerpreiſes in den meiſten hieſigen Detailgeſchäften doch etwa erſt in 14 Tagen eintreten kann, bis zum vollſtändigen Verbrauch bezw. Verkauf der noch zum alten Preiſe eingekauften Beſtände. Kollekte für evangeliſche Deutſche im Ausland. Da die Ge⸗ Evangeliſchen im Auslande erhobene Kollekte von nun an zur Erhebung kommt. Für die diesjährige Kollekte iſt der beſtimmt worden. Der Ertrag der Kollekte ſoll beſonders den zahl⸗ reichen zerſtreuten Deutſchen in den La Plataſtaaten und Braſilien, der Seemannsmiſſion und den Deutſchen in Paris zukommn. Der Erfinder des Petroleumkachelofens, Charles Reichmann, iſt in ſeinem 86. Lebensjahre in Newyork geſtorben. Reichmaun ſtammte aus Weſtfalen und kam im Alter von 17 Jahren n Amerika. Er erwarb ſich bald einen Namen auf dem Gebiete neuer mechaniſcher Vorrichtungen und konſtruierte vor dreißig Jahren ei Petroleum⸗Kochofen, der bald in allgemeine Aufnahme kam. Wie lange bleiben Flüſſigkeiten im Magen? Die Beantwor tung dieſer Frage hat in mancherlei Hinſicht Intereſſe, beſonders für alle diejenigen, welche gewohnt ſind, große Mengen von Fl keiten— ſei es einfaches Waſſer oder Bier, Wein, Milch u — zu ſich nehmen. Nach einer alten, weit verbreiteten Auffafſt gehen die Flüſſigkeiten direkt vom Magen in den Darm über; Speiſen zu miſchen. Ein franzöſiſcher Arzt, Dr. Leven, hat die auf experimentellem Wege zu beantworten geſucht. Er ſetzte H welche 24 Stunden gefaſtet hatten, eine beſtimmte Menge Waſſer Trinken bor. Sofort nach dem Tode der Tiere wurde der aufgeſucht, an beiden Enden abgebunden und die in ihm vorgefu Waſſermenge gemeſſen. Dabei ergab ſich das intereſſante R daß die Entleerung des Waſſers aus dem Magen erſt nach 14 Minute⸗ beginnt und nach Verlauf von 30 Minuten zu Ende geht. An der Rheinfahrt von Arnheiters Erben geſtern nachmitta zum Sedanfeſt nach Worms hatte ſich das hieſige und Ludwigshafene Publikum rege beteiligt. Zwei Boote machten die Fahrt, von alle Teilnehmer am Abend befriedigt heimkehrten. Die Ankun Worms war ſo pünktlich erfolgt, daß die Teilnehmer d Feſtzug auf ſeinem Wege zum Feſtplatz noch vorbeidefilier⸗ konnten. * Von der Straßenbahn überfahren wurde heute ſrüh mann Ludwig Moch von Kronau(Amt Bruchſal), welcher Sanitätswagen ins Allgem. Krankenhaus gebracht, wo maliger Bruch des linken Unterſchenkels konſtatiert wurde.— Mittag wollte der in der 4. Querſtraße 51 wohnende 73 Jah Andreas Müller ſeinem Sohne das Mittageſſen bringen. 3 geriet der alte Mann in der Schwetzinger Vorſtadt mit der Straß bahn in Kolliſton und zog ſich dabei ſchwere Kopfverletzungen zu Auch Müller mußte nach dem Allgem. Krankenhaus verbracht werd »Erhebliche Brandwunden erhielt heute früh, wie ein h Blatt meldet, die in der Großen Wallſtattſtraße 58 wohnend Künzel. Anſcheinend hat ſie dem brennenden Spirituskoch Spiritus zuführen wollen. Hierbei explodierte der Spiritusbe und im Nu ſtanden die Kleider der Frau in Flammen. Auf Hilferufe der Frau eilten die Hausbewohner herbei und erſtickten Feuer. Die Haare wurden ihr zum größten Teil abgeſengt; dem trug ſie erhebliche Verletzungen an den Armen dabon. Nus dem Großherzogtum. *Heidelberg, 2. Sept. Am 31. Auguſt waren 10 Jahr floſſen ſeit dem Tage, an welchem auf der unterhalb der alt⸗ führung Prof. Stiedas wie folgt zufammen: Das Studium hat namentlich in den anatomiſchen Semeſtern kliniſchen jedenfalls viel weniger— für das Weib manches P ſicher aber nichts Demoraliſierendes für das eine oder ande Geſchlecht, was an einer durch das langjährige Experiment aft geprobten Univerſität wie Zürich ſeinen Ausdruck darin gelegentlich von den dortigen Dozenten erklärt wurde, m ſtudierenden Frauen ſei ein regeres Leben, ein fleißigeres ſchreiten in die Hochſchule gekommen. So verlockend uns ei die Idee ankommen müßte, dem Studium ganz unter uns zu ſo wenig können wir uns andrerſeits mit dem Gedanken an Ghettouniverſität befreunden, die doch, was Sammlun Leichenmaterial, Operateur und Operationsſäle, Patient Dozenten, kurz alles, was Lehrkräfte und Lehrmittel bet nur mit zweiter Wahl bedacht werden würde. Auch das würde bald der Meinung ſein, daß unter ſolchen Umſtänd Ausbildung nur eine mittelmäßige ſein könne, und ſein Reft Vertrauen würde davon beeinflußt werden. Promotiyn einer Dame. In Halle a. S. wurde§ Jentſch aus Genf an der philoſophiſchen Fakultät 1* Halle zum Doktor promoviert. Ihre Diſſertation laut littèrature didactigue du moven äge,'adressant aux femmes“. Tacespetiqkeſten. — Im Ballon über die Alyen. Der kühne Lufkſchiff Alpen im Ballon zu überfliegen, wiederholen. Vor d — ng 4. Seſte Senergnt derker. Mangernt, 3. Seßkeftderd zu Täge getretenen Inſel ein Fuſelfef abgehalken wurde Ein ſo daß ein ihm ee e geſtohlenen Koffer ebenfalls was durch die verſpätete Abfahrt des Schiffes bon Warna ver⸗ niedriger Wafſerſtand iſt ſeitdem nicht wiedergekehrkt. Die Inſel war ektwa 50 Meter lang und 9 Meter breit. Bei Muſik, Aaſfee e Und Jeuerwerk fänd am 3. September eine des Feſtes ſtatt. Karlsruhe, 2. Sept. r weitére Kreiſe des hieſigen Handels dürfte eine e des hieſigen Intereſſe haben. Ein Geſchäftsmann ließ ſich im Aufkrag des„Vereins zur Wahrung der Intereſſen des Detall lhandels in Karlsruhe“ wegen Vergehens gegen das Ortsſtatut der Stadt Karlsruhe betr. die Sonntagsruhe im sgewerbe anklagen. Der Beſchuldigte hatte entgegen den Veſtimmungen des Ortsſtatuts ſeinem Perſonal nicht jeden zweiten Sonntag freigegeben, ſondern es jeden Sonntag einige Stunden be⸗ ſchäftigt. Auf Grund der Ausführungen des Beſchuldigten und ſeines Verteidigers wurde derſelbe freigeſprochen und das Ortsſtatut für ungiltig erklärt, weil nach Paragr. 105b.⸗G.⸗O. nur eine Ver⸗ minderung der fünfſtündigen Beſchäftigungszeit, oder die gänzliche Unterſagung der Perſonalbeſchäftigung zuläſſig ſei. Beſtätigen Land⸗ und Oberlandesgericht dieſes Urteil, dann dürfte der Streit wegen dieſes Ortsſtatuts beendet ſein, aber der hieſige Detailhandel durch die ſtete Aenderung der Sonntagsruhe dennoch nicht wenig geſchädigt ſein. In letzter Zeit iſt wegen dieſes Ortsſtakuts eine große Anzähl Strafverfügungen erlaſſen worden. * Bretten, 2. Sept. Vergangenen Sonntag abend wurden, tvie das„Brett. Wochenbl.“ berichtet, die in der Kronenwirtſchaft zu Nußbauſt ſpeiſenden Offiziere bon Burſchen des Orts in ſchimpf⸗ lichſter Weiſe beläſtigt und zwar ſo lange, bis die Herren ſich nach ihren Quartieren begaben. Auf dem Heimwege wurden nun die Herren Offiziere mit einem Steinregen berfolgt und konnten nicht ſchnell genug in ihre Quartiere kommen. Nach dieſer Rohheit de⸗ gaben ſich die Burſchen wieder nach der Krone und machten ſich an den zufällig herauskommenden Feldwebel, warfen dieſen zu Boden und brachten ihm derart Verletzungen am Kopfe bei, daß er mehrere Wochen dienſtunfähig ſein wird. Von den rohen Geſellen konnten zum Glück von der Gendarmerie 3 ermittelt und verhaftet werden.— Auch die in Stein untergebrachte Kompagnie wurde letzten Sonntag von Burſchen beim Appell derart beläſtigt, daß ſie ſich in den Pfarr⸗ hof begeben und dieſen ſchließen mußte. Jetzt wurden Leitern er⸗ geiffen, die Mauer erſtiegen und von da die Beläſtigung fortgeſetzt, In dieſem Falle hat ſich das Regiments⸗Kommando 170 hilfeſuchend an das Gr. Sesirksan gewendet⸗ *Wallburg, 9. Sept. Geſtern kamen zwei Landwirte, Vater und Sohn aus Etfenheim, mit ihrem Fuhrwerke hierher. Dieſelben dachten jedenfalls„ daß im kühlen Zimmer beim Bier leichter arbeiten ſei, als im heißen Sonnenbrand, denn einmal in der Wirtsſtube ſitzend, borließen ſie dieſelbe von morgens halb 10 Uhr an nih miehs, das arme Pferd ohne Futter und Waſſer den ganzen Tag in der Sonne ſtehen laſſend. Als ſie nachts 11 Uhr endlich ihren Durſt gelöſcht glaubten und nach Hauſe fahren wollten, fehlten an dem Wagen 2 Räder. Unſere Helden aber mußten, das Roß nebenher führend, den Heimweg zu Fuß zurücklegen. Pfalz, Heſſen ung Umgebung. Sggersheim, 2. Sept. In dem Obſtgarten des Kaufmanns Ferd. an der Straße nach Ludwigshafen gelegen, wur den am hellen Tage 50 Zwergobſthäume von ruchloſer Hand geknickt und 18 Roſenſtöcke glatt durchſchuitten. Das Gartenhaus wurde demo⸗ llerxt und alles Gartengeräte unbrauchbar Doch noch nicht genug damit, Überſtiegen die Strolche den früher Peter ſchen Garten Altd Aiſſen 2 22 Spalterbäumen ſämkliche Aeſte ab. Ungefähr 8 Zenkner Unteifes Obſt lag in beiden Gärten am Boden. Hoffentlich gelingt es der Gendarmerie, die Täter zu ermitteln und einer exemplariſchen Beſtrafung zuzuführen. * Rouckenhauſen, 2. Seßt. In der Wohnung der WitweSchäfer in Dörnbach wurde zur Nachtzeit eingeſtiegen. Der Dieb wurde durch die⸗Hilſerufe der Frau und deren 18jähr. Sohn in ſeinem Vorhaben geſtört. Ohne einen Laut von ſich zu geben, hielt er Frau Schäfer den Mund zu, um ſie am Schreien zu verhindern. Dieſelbe ſetzte ſich aber energiſch zur Wehr, worauf der Täter ſchleunigſt die Flucht ergriff. Bis jetzt konnte derſetee nicht ermittelt werden. Wimpfen, 3. Sept. Der Großherzog beſuchte heute ein an⸗ läßlich der hundertjährigen gagecegel Wimpfens zu Heſſen ver⸗ anſtaltetes Jeſtſpiel:„Im Wechſel der Zeiten“ von Kemmer und Weitbrecht. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt. * Mainz, 2. Sept. Der Raubmörder Detroits wird, wie ſchon kurz berichtet, am Freitag durch das Fallbeil im kleinen Hofe Des Unterſuchungsgefängniſſ es hingerichtet. Damit findet die Tat des jugendlichen Raubmörders ihre Siühne. Derſelbe hat bekanntlich in Sponsheim ſeine Tante in ihrem Hauſe, wo er Gaſtfreundſchaft genoſſen, erwürgt und hat dann das vorgefundene Geld geraubt, welches er in lüderlicher Geſellſchaft vergeudete. In Frankfurt wurde er ſchließlich verhaftel. Man nahm vielfach an, der Großherzog werde von ſeinem Begnadigungsrecht Gebrauch machen, da Detroits noch ſo jung iſt; hätte er 14 Tage früher die Tat verübt, hätte er, weil noch nicht 18 Jahre alt, überhaupt nur zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt werden können. So aber traf ihn die Todesſtrafe und die kommt nun am Freitag morgen halb 7 Uhr zum Vollzug.— Ein eigentümlicher Zufall veranlaßte geſtern die Verhaftung eines Diebes. Vor einigen Tagen wurde einem Reiſenden hier ein Koffer mit ziem⸗ lich wertvollem Inhalt geſtohlen. Der Reiſende konnte ſich nicht länger hier aufhalten, ſondern mußte an demſelben Tage noch nach Köln reiſen. Geſtern kehrte er wieder zurück. Als er auf einer Zwiſchenſtation zum Fenſter ſeines Wagens hinausſah, gewahrte er, Matterhorn, Weſßhorn, Dent Blanche, Miſchabelhörner u. ſ. w. Spel⸗ terint hofft, einen günſtigen Südwind benutzen zu können, um über die Jungfrau, das Finſteraarhorn, den Aargletſcher, die Urner und Glarner Alpen fliegen und ſchließlich im Rheintal landen zu kön⸗ nen. Der Ballon„Stella“ iſt für dieſe kwi ſſenſchaftliche Expedition beſonders gebaut worden. Er hat einen Inhalt von 1700 Kubikmetern und wird mit reinem Waſſerſtoff gefüllt, das in 250 Stahlröhren von einem Geſamtgewicht von 18 000 Klgr. enthalten iſt. Der Ballon iſt ſchon in Aer und wird mit dem Luftſchiffer drei Paſſagiere kagen. Spelterini beabſichtigt auch, in Höhen von 4500 oder 4800 Melern photographiſche Aufnahmen zu machen; er hat dazu beſonders große Apparate bauen laſſen. — Paris als„Kriegshafen“. Paris ſoll einen Kriegshafen er⸗ halten, allerdings nur„en miniature“, Der Marineminiſter läßt in den Befeſtigungswerken der Stadt ein Baſſin bauen, das 160 Meter lang, 10 Meter breit und 4 Meter tief iſt; in dieſem ſollen ſich Miniaturgeſchwader bewegen, die aus Modellen von allen Kriegs⸗ fahrzeugen, die in Zukunft gebaut werden, gebildet ſind. Die kleinen Schiffe werden nach den Plänen der Marineingenieure genau aus⸗ geführt und mit ihrer ganzen Maſchinerie und Bewaffnung aus⸗ gerüſtet; dann wird man Verſuche mit ihnen machen, um genau feſt⸗ zuſtellen, was die Ausführung der Modelle im großen an Schnellig⸗ keit, Widerſtand uſw. leiſten wird. Man hofft ſo alle Mißgriffe im Bau der Kriegsſchiffe vermeiden zu können. Die Modelle werden nach den Verſuchen die Sammlungen des Marinemuſeums bereichern, — Eine Kaiſerin auf der Pilgerfahrt nach Jeruſalem. Wie aus Jeruſalem berichtet wird, iſt dort ein Palaſtgebäude fertiggeſtellt worden, in dem die abeſſyniſche Kaiſerin Taitu und ihr Gefolge während ihres Beſuches in der Heiligen Stadt, der im nächſten Jahr zur Oſterzeit ſtattfinden wird, Wohnung nehmen werden. Das Gebäude koſtet gegen 80 000“, und die Einrichtung, die in England und Frankreich beſtellt worden iſt, wird über 60 000 koſten. Man erwartet, daß die Kaiſerin ein großes Gefolge mitbringen und etwa drei Monate in Jeruſalem Aufenthalt nehmen wird. Während dieſer Zeit will ſie auch Bethlehem, Getſemane, Hebron, Jericho und das Jordantal beſuchen. Wunſch ausgedrückt hat, ihre Tage in der Heiligen Stadt zu ſchließen. Es wird erzählt, daß die exotiſche Kaiſerin den in den Zug nach Mainz einſtieg. Der Beſtohlaae verſtändigke den Schaffner und im hieſigen Centralbahnhof wurde det Dieb von der kelegrähhiſch verſ Polizei verhaftet. 5 Frankfurt,. Sepk. Gegenwärtig iſt hier eine Geſellſchaft in der Bildung egrtſen, welche unſere Stidt mit elektriſch betriebenen Droſchken verſehen will. Ein ſolches Probefuhrwerk iſt bereits in den Straßen zu ſehen. Es macht äußerlich einen ſehr komfortablen und eleganten Eindruck und es fährt ſich auch ganz großartig darin. Es ſoll beabſichtigt ſein, 24 ſolcher Fahrzeuge hier in Betrieb zu ſetzen. Sport. * Deutſcher Ruderverband. Der am 10. S Danzig tagenden Ausſchußſitzung des Deutſchen Ruderverbandes bringt man inſofern lebhaftes Intereſſe entgegen, als in derſelben eine Frage zur Entſcheidung gelangt, die beſonders für die ſüddeutſchen Rudervereine von einſchneidender Wirkung ſein dürfte. Bekanntlich tauchte bei Beginn der diesjährigen Ruderſaiſon das Gerücht auf, daß Meiſterſöhne, die ſeit Jahren unbeanſtandet ſtarten konnten, künftighin als Nichtamateure betrachtet werden und ſonach von der Teilnahme an Regatten ausgeſchloſſen ſind. Da weder eine Wider⸗ rufung noch Beſtätigung dieſes Gerüchtes von der zuſtändigen Stelle erfolgte, ſo tappte man im Ungewiſſen herum und während nun einzelne Vereine, um ſich keine Proteſte aufzuladen, von dem Starten derartigerer Ruderer abſahen, ließen wieder andere Vereine ſolche ruhig fahren, wobei man ſiech allerdings in Bezug auf die Standes⸗ angabe nicht ganz einwandfreier Mittel bediente. Daß derartige Zu⸗ ſtände unhaltbar waren, lag klar auf der Hand, denn was dem einen recht iſt, ift dem andern billig. Um nun eine definitiwe Klärung herbeizuführen, erhob ein Verein gegen zwet derartige Ruderer Proteſt, wurde jedoch damit abgewieſen. Da dadurch die Frage aber immer noch nicht geklärt war, ſo wurde gegen das abweiſende Urteil Berufung eingelegt, über welche nunmehr der Ausſchuß eine endgiltige Entſcheidung zu treffen hat. Möchte ſchon im Hinblick auf die ſchwere Schädigung, welche das Nichtzulaſſen von Meiſterſöhnen zum Ruderſport vielen Rudervereinen bringen würde, die Entſcheidung ſo fallen, wie ſie zum Nutzen und Frommen unſeres eee Ruder⸗ ſportes zu wünſchen wäre. Heueſte nachrichten m0 celegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“, Mainz, 3. Sebt. Dem Mörder Detrois wurde heute Morgen früh 6½ Uhr vom Staatsanwalt Friedrich die Mitteilung von ſeiner morgen früh ſtattfindenden Hinrich⸗ tkung gemacht. Detrois nahm die Nachricht weinend, aber doch gefaßt auf. Im Laufe des heutigen Tages wird der Vater des Unglücklichen eintreffen. Die Hinrichtung vollzieht Scharfrichter Brand aus Gotha.(Frkf. Ztg.) JMainzs, 3. Sept. Das heute verkündete Urkeil der Ferienſtrafkammer gegen die Einbrecherbande Laufer lautet nach der„Frankf..“ für Johann Laufer auf 12 Jahre 8 Monate Zucht⸗ haus, für Ludwig Heil auf 2 Jahre Zuchthaus, für deſſen Vakker Jakob Heil auf 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus, für die Ehefrau Jakob Heil auf 3½ Jahre Zuchthaus, für die Witwe Fiedler auf 1 Jahr Zuchthaus, für Heinrich Wederau auf 3 Monate Gefängnis und für die Ehefrau Dörr auf ein Monat Gefängnis. Die übrigen 2 An⸗ geklagten wurden freigeſprochen. * Frankfurt a.., 3. Sept. Heute nachmittag wurde im Wendelsweg in Sachſenhauſen ein 5jähriger Knabe von einem Eiswagen überfahren. Das Rad ging ihm über die Bruſt und drückte den Bruſtkorb ein, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Metz, 3. Seßpt. Der Bezirkspräſident von Lothringen teilt mit, daß, obwohl an der Notwaſſerleitung in Gorze von ſeiten des Stadtbauamtes Tag und Nacht gearbeitet wird, dieſe doch erſt am Samstag oder früheſtens Freitag abend der Benutzung übergeben werden kann, ſodaß erſt dann die Waſſerkalamität behoben werden wird. *Gſſen(Ruhr), 3. Sept. Bei dem Brande einer Wirtſchaft im benachbarten Höntrop verbrannte die Wirtin und ein Dienſtmädchen. 5 weitere Perſonen wurden leicht verletzt. (Frankf..) u. Hannover, 3. Sept.(Privat.) Im hieſigen Amtsgerichtsgefängnis wurden vor einigen Tagen große Unregelmäßigkeiten entdeckt. Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß Beamte Holz ſtahlen und ſich daraus Möbel an⸗ fertigen ließen. Ein verheirateter Beamter wurde ſofort ent⸗ laſſen. Gegen andere ſchwebt ein Disziplinarverfahren. * Leipzig, 3. Sept. Der verantwortliche Redakteur der ſozialdemokratiſchen„Leipziger Volkszeitung“ iſt wegen Majeſtätsbeleidigung verhaftet worden.(Frk. Ztg.) * Königsberg, 3. Sept. Der„Königsberger Hartung'⸗ ſchen Zeitung“ zufolge iſt der Bau des Thorner Holzha⸗ fens als geſichert zu betrachten. * Wien, 3. Sept. König Eduard iſt kurz nach 10 Uhr eptember a. c. in abgereiſt. In einer offenen Hofequipage gab ihm der Kaiſer der Geleite. Die Monarchen wurden vom Publikum lebhaft be⸗ grüßt. Auf dem Bahnhof hielten die Monarchen kurzen Cercle ab und betraten ſodann den Perron, wo ſie ſich in herzlicher Weiſe ver⸗ abſchiedeten, ſich zweimal küßten und Händedruck wechfelten. Der König berabſchtedete ſich in huldvoller Weiſe von den Herren des Ehrendienſtes, während der Kaiſer den Herren des Gefolges des Königs die Hand reichte. König Eduard beſtieg hierauf den Salon⸗ wagen, erſchien am Fenſter und unterhielt ſich bis zum Abgang des Zuges mit dem Kaiſer. Nach Abgang des Zuges winkten die Monarchen einander zu, bis der Zug die Halle verlaſſen hatte. König Eduard empfing geſtern den Miniſter des Aeußern Grafen Golu⸗ chowski in beſonderer Audienz. *Paris, 3. Sept. Infolge der großen Hitze, die ſeit einigen Tagen anhält, ſind 4 Perſonen am Hitzſchlag geſtorben. * Paris, 3. Sept.„Petit Journale“ erfährt aus Clermont⸗ Ferrand: Bei den Manövern des 92. Infanterieregiments hat man feſtgeſtellt, daß mehrere Schüſſe auf die Offiziere abgegeben worden ſeien. Es ſei jedoch niemand verwundet worden. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet worden. * Nantes, 3. Sept.(Priv.) Auf einem Bahnübergange wurde ein Wagen mit 4 Perſonen von einem Zuge erfaßt. 3 ſind tot, die andere ſchwer verletzt. Konſtantinopel, 8. Sept. Die Exploſion auf dem Dampfer„Vaskapu“ der ungariſchen Levante⸗Seeſchiffahrts⸗ geſellſchaft erfolgte 16 Meilen von Burgas. Es heißt jetzt, daß außer dem Kapitän noch 26 Perſonen getötet wurden. Da das Schiff vorgeſtern hier fällig war, wird vermutet, daß die Ex⸗ bloſton am vorgeſtrigen Feſttage im gieſigen Haſen erfolgen ſollte, eitelt wurde. s. Pewfum(Sſtfriesland), Anterſchlagung ſeik S 8. Sept. olnitag äbend flüchtige Poſtehilfe Bake aus Schwei wurde im Tief bei Jennelt ktöt äufgefun⸗ den. Den durch Nichteintragung einer eingezahlten S ſchlagenen Betrag hatte Bake vor der Flucht zurückerſtattet. Die amtliche Unterſuchung hat bisher keine weiteren Unregelmäßigkeiten zutage gefördert. Der Kaiſer in Erſurt. *Leißpzig, 2. Sept. Der Kaiſer kam geſtern abend 7212 Uhr auf dem Uebergangsbahnhof an und verbrachte die Nacht im Hofzug. Heute morgen 6 Uhr erfolgte die Weiterfahrt nach Erfurt. hof der König von Sachſen an, der ſich vom Bähnhof in das Schloß begab und dort Ubernachtete. fand nicht ſtatt. nach Erfurt. * Erfurt, 3. Sept. Der Kaäifer traf heute morgen um 9 Uhr 27 Minuten auf einer Halteſtelle unweit Erfurt ein König Georg reiſte heute morgen 7 Uhr 20 Min. And begab ſich nach dem Abſchreiten der Ehrenkompagnie an die In zwei Sonderzügen trafen die übrigen Fürſtlichkeiten ein. Die Waalee Spitze der Fahnenkompagnie nach dem Paradefeld. kam um 9 Uhr 46 Minuten vormittags an. * GErfurt, 3. Sept. Kurz vor 10 Uhr begann die Parade des 11. Arméekorps unter dem Kommando des Generals von Wittich. An derſelben nahmen teil der Kaiſer und die Kaiſerin, König Georg von Sachſen, der Herzog von Aoſta, der Graßherzog von Sachſen⸗ Weimar, der Herzog von Sachſen⸗ Koburg⸗Gotha, der Herzog Dr. Karl Theodor von Bayern, und der Erbprinz von Hohenlohe⸗ Langenburg. Das Wetter iſt ſchön, aber heiß. Das Publikum brachte den Majeſtäten und Fürſtlichkeiten lebhafte Ovationen dar. Der Kaiſer ſetzte ſich an der Halteſtelle an die Spitze der Fahnenkompagnie, führte die Fahnen vor die Front des Armee⸗ korps und übergab dieſelben den Truppenteilen mit einer kurzen Anſprache. Der Kaiſer ritt darauf mit den Fürſtlichkeiten die Front ab. Die Kaiſerin folgte im Wagen. Beim Vorbeimarſch führte der Herzog von Sachſen⸗Weimar, der Herzog von Sachſen⸗ Koburg⸗Gotha und der Herzog Karl Theodor von Bayern ihte Regimenter vor. * Erfurt, 3. Sept. Nach demzweiten Vorbei⸗ marſch machte die Kaiſerin eine Rundfahrt längs der Reihe der Kriegervereine und Zuſchauertribünen, überall durch lebhafte Zurufe begrüßt. Auch der Kaiſer ritt, nachdem er eine kurze Kritik abgehalten hatte, die Front der Krieger⸗ und Militärvereine ab, welche begeiſterte Hochrufe ausbrachten. Dann begaben ſich die hohen Herrſchaften zum Kaiſerpavillon an der Halteſtelle zurück, von wo um 12½ Uhr die Abreiſe nach Merſe⸗ burg angetreten wurde. Serbiſches. * Wien, 8. Sept. Der„Neuen Fr. Preſſe“ wird aus Ser⸗ bien gemeldet, daß die an der Verſchwörung gegen das er⸗ mordete Königspaar unbeteiligten Offiziere nunmehr entſchieden verlangen, daß die Verſchwörer im Intereſſe des Anſehens der Armee dem ordentlichen Militärgerichte aus⸗ geliefert und geſetzlich beſtraft werden, widrigenfalls ſie mit einem Maſſenaustritt aus der Armee drohen⸗ Die Unruhen auf dem Balkan. * Konſtantinopel, 3. Sept. Zur heutigen Thr y n⸗ beſteigungsfeier bleiben alle Druppen konſigniert. Zahlreiche Patrouillen durchziehen die Stadt und die mobil gemachten Polizeimannſchaften werden auf 5000 geſchätzt. Der ruſſiſche und der öſterreichiſch⸗ungariſche Stationär ſtehen ſeit heute früh untet Dampf, um für alle Eventualitäten bereit zu ſein. Frankf. Ztg.) * Budapeſt, 3. Sept. Nach einer Blättermeldung ſoll gelegentlich der Unterredung des rumäniſchen Königs mit Kaiſer Franz Joſeph mit Rückſicht auf die Vorgänge am Balkan die M00 bilifierung des Hermannſtädter, Temesvarer und Agramer Armeekorps auf Grund der Militärkonvention vom Jahre 1891 zwiſchen Rumänien und Oeſterreich⸗Ungarn im Prinzip beſ chloſ⸗ ſen worden ſein. Eine Beſtätigung der Meldung liegt nicht vor. „München, 3. Sept. Der Verkehr des Orientexpreß⸗ zuges zwiſchen Softa und Konſtantinopel iſt ſeit geſtern bis auf weiteres eingeſtellt. Reform des amerikaniſchen inanzſyſtems. *Chicago, 3. Sept. Im Nationalverein der Kaufleule vett Schatzſekretär Shaſw eine Rede, in der er ausführte, das a m er⸗ kaniſche Finanzſyſtem müſſe dadurch vervollkommmet werden, daß man es realiſtiſcher geſtalte. Er rate, das deutſche Syſtem mit einigen dem gegenwärtigen Finanzſſtem entſprechen⸗ den Abänderungen anzunehmen und ſagte weiter, die National⸗ banken gäben zur Zeit Noten aus, die einer Gebühr von 10 pEt. jährlich unterworfen ſeien. Er rate daher, den Nationalbanken unter Zuſtimmung des Kontrolleurs des laufenden Geldes zu geſtatten, Noten auszugeben bis zu 50 pCt. einer von den Nationalbanken durch Hinterlegung von Staatsfonds gedeckten Summe, die einer Gebühr von 6 pCt. unterwofen ſei. Die Gebühr ſolle jedoch aufgehoben werben können nach freiem Ermeſſen des Kontrolleurs oder wenn auf ſeine Anweifung der gleiche Betrag in geſetzlich eingeführtem Gelde in einer Zahlſtelle des Unterſchatzamtes hinterlegt werde. Der Haupt⸗ vorteil beſtehe in dem ſicheren Schutze gegen ein plötzliches Wachſen des Zinsfußes ebenſo gegen ein gefährliches Fallen desſelben. Dieſe Glaſtizität ſei aber für die Wohlfahrt der Vereinigten Staaten nicht unbedingt notwendig. Seiner Anſicht nach ſeien die Banken jetzt beſſer in der Lage, die in jedem Jahre ſich wiederholenden Geldfor⸗ derungen in der Erntezeit zu befriedigen, als vor zwölf Monaten. Regelmäßige Verbindungen ſeien erforderlich, um Amerika ſeinen Anteil am Handel in Südamerika, Südafrika und auf den Inſeln des ſüdlichen Aequators zu ſichern. Zu dieſem Zwecke müſſe eine Beihilſe gewährt werden. Er befürwortete einen Geſetzentwurf, der den amerikaniſchen Schiffen, die zwiſchen amerikaniſchen Häfen und den Ländern, in denen der amerikaniſche Handel ſich noch nicht entwickelte, verkehrten, beſondere Vorteile biete. 7 + Colkswirtschaft. Bayriſche Bank. Aus München, 8. Sept. wird uns telegraßhierk⸗ Nach Meldung der Blätter hat die Bayeriſche Bank ihr Lagerhaus Abteilung in eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung mit einer Million Mark Stammkapital umgewandelt. Die neue Firma heißt: „Münchener⸗Lagerhaus Oſtbahnhof, vor m. C. Schmederer G. m. b..“ 5 (Privat.) Der wegen umme unter⸗ Kurz vor dem Kaiſer kam auf dem Dresdner Bahn⸗ Ein offizieller Empfang 5 Mannßeim, 3 Septenter General⸗ Anfelger! 55 Seite Elektrizitäts⸗ Attengefelſchaft bobnalz W. Lameyer& Co., Frankfurt. Nach einem Abkommen mit der Gothaiſchen Staats⸗ regierung hat ſich die Geſellſchaft zur Herſtellung einer ebek⸗ triſchen Bahn von Gotha nach Waltershauſen verpflichtet. Da ſich bei näherer Prüfung jedoch herausſtellte, daß auf- eine Rentabilität dieſer Linie nicht zu rechnen iſt, ſo har die Geſellſchaft, wie die„Frkf. Ztg.“ erfährt, eine neue Vereinbarung 5 getroffen, wonach die Gothaiſche Staatsregierung auf den Bau der genannten Strecke verzichtet und die Geſellſchaft das Recht erhält, ſich an den weiteren Kleinbahnbauten in Gotha zu beteiligen. Va⸗ gegen zahlt die Geſellſchaft für Vorarbeiten wie für Schadloshalten der beteiligten Grundeigentümer eine mäßige Entſchädigung. Diskont⸗Erhöhung. Aus London, 3. Sept., wird uns tele⸗ graphiert: Die Bank von England erhöhte den Diskont auf 4 Prozent. Kurs blatt der Mannheimer Produktenb örſe vom 3. Sept. Weizen bierländ.—.——17.50][ Maisamer.Mixed 12.78—.— „ neuer 17.28——„Donau——..— „ norddeutſcher 17.25—17.50„La Plata 12.50—.— „ neuer rhein.—.——17.50 Koblreps, d. neuer 22.50——.— „ ruſſ. Azima 17.50—18.— Wicken 18. „ Ulka 17.25—17.75 eeeee ch2. „ Theodoſia—.—18.— F „ Saxonska—.——.— 15„ neuerwfälzer—.—.— „ Taganrog 17.50—17.75„Litzerne 100.—110.— „ rumäniſcher 17.59—18.—„Provene. 110.—115.— „ am. Winter— 18.—„Eſparſette 30.——32.— „ Manitobal!———.— Leinäl mit Faß———47.— „ Walla Walla—.—-. —.—14.— bei Waggon „ Kanſas II 18.—Rüböt in Faß 5 La Plata 17.2518.—„ bei Waggon———52.— Kernen 17.50——[Aitk. Petroleum Faß Roggen, pfälz. 5555 fr. mit 20%¾ Tara—.——94.28 „ neuer—.—814.26Am. Petrol. Wagg.—.——23.20 „ vuſſiſcher 14.50——[ Am. Pekrol. in Eiſt. „ rumäniſcher—.———.—[.00konetto verzollt.19.60 „ norddeutſcher 15.———.—[ Ruſf. Nobel in Faß—.——22.25 „ amerik. 555 dto. Wagg.———21.40 Gerſte, hierländ. 14.50—15.25 dto. Eiſt.—.—17.80 „ Pfälzer 14.75—15.75 Ruſſ. Meteor in Faß———23.30 „ ungariſche——. dto. Wagg.—.— 22.30 Futter 12.—.— dto. Eiſt.—.——18.70 Gerſte vum. Brau—.———.— Ruſſ. gewöhnl.in Faß—.——22.40 Hafer, bad. 14.—15.— dto. Wagg.—.—21.40 „ruſſiſcher 13.75—15.— dto. Ciſt.—.—17.80 „norddeutſchen—.——.— Roßhſprit, verſteuert—— 119.50 Hafer, württb. Aly—.———.—[ſoer Sprit—.—52.50 75 amerlk. weißer———.—— ober do. unverſt. 36.50——.— *2 2 ehemedl FFFFFFCCCCCC Roggenmehl 5 0) 22.75 19 19.75. Weizen feſter. Uebriges unverändert, Mannheimer Effektenböͤrſe von 3. Sept(Offizieller Bericht.) Heute notierten: Rheiniſche Kreditbank⸗Aktien 139.50., Brauerei Eichbaum⸗Aktien 162., Brauerei Kleinlein, Heidel⸗ berg, 180.50 bez., Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien 239 G. Ten⸗ denz: feſt! W Obligationen. Pfandbrliefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchifff oe⸗„B. unk. 1902100.75 bzu. Seetr. „„ualte M. 97.90 G 5„„ unk.1904 98.30 Cſ%8 Kleinſein, Heſobg. M 3½%„„ Communal Stüdte⸗Anlehen. 1 Freiburg k. B. 4% Karlsrüßer u. F. 1896 70500 Lahr v. J. 1902 4ů0 8 Ludwigshafen von 1900 5 2% Ludwigshafen 4ůõ⁰ 02.50 G 106.30 G —.— 4½% Speyerer Brauhaus Akk.⸗Geſ. in Speyer 4½0% Pfälz. Ehamotte u. Thonwerk.⸗G. Eiſenb 4½%½%e Ruß..⸗G. Zell⸗ flöfffabrik Waldhof be Pernau in Lloland 4% Herrenmühle Genz 41½%% Maußeimer Dampf⸗ ſchleyyſchifffahrks⸗Geſ. 44½%% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½ Spenerer Jiegelwerke 10 4½% Siſdd. Draßtindu⸗ ſtrie Waldßof⸗Mannhelm %½ Verein chem. Fabriken 4½ Zellſtofffabrik Waldho104.50 B 102.50 B 905 90 90.— G 100.— b⸗ 109.60& 102.5 8%½ 0% 99.—& 100 Mannheiſter Obl. 0 103.— 0 95 5„ 1900(02.90 b 18850 99,50 G 1888 99.50 G 1895J 99.50& 1898 99.50 G 67.— C 101.— G 102.—6 97.—0 102.75 G * 10 50 G 3*„.75 G 3½0% 5 3½% Pitmaſenſer ee Obligation. 44½% Akt.⸗Geſ. f. Selindu⸗ ſtrie rückz. 105% 101.75 8 * 101. Aklt'en. Banken⸗ Brief Geld Brfef] Geld Vadiſche Bank—.— 118.80 Br. Schroedſ, Sdeſba.“—.—190.— Ered.⸗u. Denb., Zbrck“—.— 119.—„Schwartz, Speverſ—.— 128.50 (Gewok. Spever 50% f—.—129.50„ Rikter Schwetzing,——- Oberthein. Bank 05 60 95.250„ S. Weltz Spever 128.50ʃ—.— Pfälz. Bank 107.20—„ Storch, Sick, 104.— Bſäſe. Hyn.⸗Bauk tolscſ, Werger, Worns—.—110.— Mfls. Sp, ⸗U,Gdb. Hand 129.——. Rorms, Br v. Oerkae 125.50 985 Abeiniſche Ereditham 1 189.500 Pftz. Preßh. u. Spfbr 98.— 95.— Wbeht. Hvp⸗Bank 9 755 Tronsvort Südd. Vank— 10ʃ1.60 in, Verſicherung⸗ 5 Eiſenbahnen. 15 R..⸗G. Rüſch. Seetr.. 95.75 Pfälz Ludwigsbahn—.— 925.— Maunh. Dampfſchl.—.— 98.— „ Marbabhn—.133.—.„ Lagerhaus 111.——— „ Nordbahn.—.—(136.— Nh. u. Seeſchfff.⸗Geſ.—. Heilbr. Straßenbahn—.———Bad. Riſck⸗ u. Mitb.—.—185.— Chem,. Induſtrie⸗„Schifff.⸗Aſſet..—.— 187— .⸗G. f. chem. Anduſttn[.——.—[Contſnental. Verſ.—.— 407 Ard. Anſl. u. Sodafb 446.——.—Nannh. Berſicherun—.— 348.— Sbem. Nb. Goldenbre 170.——.— Oberrh. VerſGeſ.—.— 452.— Verein chem. Fabriken—.— 244.— Württ. Transp.⸗Verſ. Verein D. Oelfbrk.“——113.75 Induſtrie. Wſt. A⸗W. Slam 58.—.—net⸗Gel. k. Sellnd—.—.50 Grdlereln,, dine e de— Brauereien. Emaillirfbr. Kirrweilſ—.——.— Bad. Brauerel—.— 143.75 Emallw. Malkammei]—.—— Ninger Aktienbierbr.—.——.—Ettlinger Spinneref/—.—108.— Durf. Hofvm. Hagen—.—230.—Hittenh. Spinnerel[—.— 88.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 162.—[Nähmfbr. Haid u. Neuf—.——. Flefbr. Rühl, Worme]—.— 101.— Mannh. Gum.⸗u. Asb“—.— 98.50 Ganters Br. Freibure]—.— 108.—Oggersh. Spinnerel[—: Kletnlein, Heidell erg].180.50 Pfälz. Näh. u. Fahr. F—-— Homb. Meſſerſchmii 89.——.— Portl⸗Cement Heidlb.—.—112.— bndwigshi, Brauere—.—220.—Verein.—— 18³8650 Mannh. Aktienbr.—.—166.—Ber. Speyr. Ziegelw“—.— Pfalzbr. Geiſel Mohr[—.——.— Zellſtofff, Waldhof— 29.— Brauer. Sinner—1208.— Zuckerf. Waghäuſel[82.— 81.75 Frankfurter Effektenbörſe. rivat-Selegrama des General⸗Anzeigers.) . Frankfurt, 3. Sept. Die Börſe konnte ſich nicht matten W tgi Allg..⸗G.Siemens 5% Bürgl. Brauhaus, Bonn101.— B Tgewiffe Luſtlofgre war nicht zu überwinden, die ben Derlehr reduzierte. Deutſche Renten etwas ſchwächer. Italiener gefragt. Bulgaren unberändert. Rumänier ruhig. Türken makt. Elektriſche Werte niedriger. In Banken vollzogen ſich mäßige Abgaben. Montan unberändert. Schiffahrtsaktien etholt. 5 gchlnh⸗-Auvfe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compaguſe.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. Kurze Sicht Reichsmark 6% Vor. Kurs Heut. Kurs]“ Amſterdam bfl. 100 168.,86 168.88 Belgien.„ Fr. 10⁰ 80.875 30.866 Italien. Le. 100 81.066 31.05 London.. Iſt. 1 3— 20.381 20.357 Madrid. Pf. 100 5—— New⸗York„Dll. 100——— Varis.. Fr. 1003—80.975 30.966 Schweiz. Fr. 100 3½ 80.975 1016 Jeſersburg S k. 1004½—— Trteſt Kr. 100—— Wien Kr. 1003½85.183 35,175 db, m S. A. Deutſche. 27.—8 Woncte or, Kürs Heut.Kürs Ftrrrrrterrez⸗ Fir⸗ Staatspapiere. 2 2 3. 8 31½ Dſch.Reichsanl 101.80 101.6( 5 italten. Rente 102.90 102 90 ½%„„„ 01.70101.45 4 Oeſterr. Goldr. 102.50 102.45 3 875] 89.60 41½ Oeſt. Silberr. 100.69 109.45 310 Pr. Stadts⸗Anl. 101.50 101.20] 41½ Oeſt. Papierr, 100.50 100.75 4„„„ 101.60 101 50%½ Portg. St.⸗Anl. 49.75 49.60 89.900 89.806 dto. äuß. 30 70 30.90 31½ Bad. St.⸗Oblefl 99.50 Ruſfen von 1880.59 99.85 M. 100.— 100.—[Lruſf.Staatsr. 1394 99.10 99 50 „100.10 100,15 4 ſpan. ausl. Reute 50.30 69.70 105.20 105.05] 1 Türken Lit. 5. 30.56] 30.60 100.50 100.40 4 Ungar. Goldrente 100,10—.— 90.—89.80 5 Arg. innere Gold⸗ 104.— 104.—] Anleihe 1887——·99.90 104 90/ 104.90 5 Mee en 105.10 105,10 5 Mexikaner äuß. 190 60—.— 88.50 3 inn. 27 40 27.30 88.50 4½ Chineſen 1898 99.45 02.45 —.—5 Bulgaren 86.90 86.90 .8 Verzinsl. Looſe. „Ausländiſche. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 154.25 5 90er Griechen 39.55] 39.70l 3 Türkiſche Looſe 127.40 — Aklien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wag!] 8190] 81.50] Parkakt. Zweibr. 115.20 Heidelb. Cementw. 111.80 11180] Eichbaum Mannh. 161 50—.— Anklin⸗Aktien 443.— 443.— Mh. Akt.⸗Brauerei 156.— Ch. Fbr. Griesheim 285 10.35.— Seilinduſtrie Wolfff 96.— 95.— Höchſter Farbwerk 377.— 377.50 Weltz z. S. Speyer 17.50 Vereinchem. Fabril 244.— 244— Walzmühle Ludw. 130.— Chem. Werke Albert 2128.— 214 50 Hiaſc Ar Kleyer 190 20 Aecumul.⸗F. Hagen 158.50158.50] Maſch. Arm. Klein 107.— Ace. Böſe, Berlin 50.50.— Maſchinf. Gritzner 204.— Al lg. Glek⸗Gefellſch 192.—191.20] Schnellprf. Frithl. 155.— Heltos—.——.— Oelfabrik⸗Aktien 113.— Schuckert 5 68.—96.20 Spin. Web Hüttenh.—.— Lahmeyer 84.20 84 20 Zellſtoff Waldhof 129 50/ 129.50] Cementf. Karlſtadt Lederw. St. Ingbert!——l—.— Friedrichsh. Bergb. „„ ͤ Bochumer 187.60] 186.99 Weſterr. Alkali⸗A Buderus 117.50 116 30 Oberſchl. Eiſenakt. Concordia 300.30 298.—] Ver. Königs⸗Laurg Gelſenkirchner 187.— 186.50] Deutſch. Luxemb. V. Harpener 181.80ʃ18170 Aktien deutſcher und ausländiſcher TranäportAuſteltken. Ludwh.⸗Bexbacher 224 70 224.70 Oeſterr. Lit. B.—.— Marienburg.⸗Mlw.]———.— Gotthardbahn 189.20 Pfälz. Maxbahn 140.50 141.— Jura⸗Simplon—.— Pfälz. Nordbahn 133.80 133.80 Schweſz. Centralb.“—.—-—. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 121.90121.90] Schweiz. Nordoſtb[———.— Hamburger Packet 104.— 104— Ver. Schwz. Bahnenſ—.— Nordd. Lloyd 100 20 101 40 Ital. Mittelmeerb.] 97.80 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 140.80 140.—„Meridionalbahnſ 139.70 Oeſterr. Süd⸗Lomb.] 16.70 16.70 Rortbern preſer.—.— „ Nordweſtb.]———.— La Veloce Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Hyp.⸗Pfdb.] 101.10 101.10 f 34% Pr. Pfobr.⸗Bk. 4% F. K. V. Pföͤbr.O5 101.40 101.40] Hyp⸗Pfd. unk. 12 40% 1910, 192.— 102.—3½ Pr. Pfdbr⸗Bl. 1 Hypb. Pfdb. 101.50 101.50 Hyp.⸗Pid. unk. 15 99.10 99.10 30% We.fdbr⸗t. 1%0 Pr. Bod.„Cr. 96.50 96.50] Hyp.⸗Pfd. ⸗Kom. 30% Pf. B. Pr.⸗Obl.“———.—] Obl. unkündb. 15 3100% Pf..Pr.⸗O. 99.85 99 90 4% Pröbt r. Pfd..90 4e%% th. Pf. Br. 1902 100.60 100.55 4% 99 4%„„„ 1907 102.50 102.50 3½„„„ alte 97800—. 31Jſ½%„„„ 1904 98.50 302 Heh..⸗B..O 98.75 3eſo Sttsgar. It. Giſ. 31½% Pr. Pfbr..1905 54ʃ5*„* 1908 „1908 4%„„ 5 1909 97„Kbdo. 5 15 1 31—5 1** 3 bad. Sk.⸗A. %½ Bahern„„ 3 1 bayer...N. Heſſen 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. von 1896 Sachſen. 1 Mh. St⸗A. 1899 88.50 88.65 154.30 126.30 130.— 191.— 107.— 203.70 155. 113.— 287 5½% 239,50 87.50 87 50 133.—1134.— 217 90 108.20 229.50 94.50 217 80 109.10 230.— 94.50 189.— 97.80 189.50 ———.— 100.60 97.75 100.60 100.20 101.20 102.90 100.20 101.— * Unk. 0— 102.70 4%„ Pl dbr..0! 98.50 unk. 10 98.75 4%„„ Pfobrd. 05 96.10 unk. 12 108.60 37 96.60 102.—81½% 89 ſt. 94 96.60 102.— 4% Hben. Weſtſ. „ Pfd. 9¾6 96.90 „ Com.⸗T bl. 95.75 v. 01,unk 10 104.40 387.„ Cor⸗Oel. .⸗C.⸗B. 1910 102.50.87, unk.1] 99.90 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk⸗ 34% Com.⸗Obl. Hyp.⸗Pfd. unk. 12 103.10 108.10 v. 96/06 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deulſche Reichsbk. 151.—151.40 Oeſt. Länderbank—.— Badiſche Bank 118.40 118.40„Kredit⸗Anſtalt 202.90 Berliner Bank 91.700 91.70 Pfälziſche Bank 107.— Berl. Handels⸗Geſ. 158 60 153.60] Pfälz. Hyp.⸗Bank 192.— Darmſtädter Bank 136.75 186.95 Rhein. Kreditban 139.50 Deutſche Bank 211.69/211.20 Rbein. Hyp.⸗B. M. 190.2 Diskonto⸗Commd. 187.60 187.20 Schaaffh. Bankver. 133.50 Deutſche Gen.⸗Bk. 101.—100.80] Südd. Bant Mhm. 101.60 Dresdener Bank 146 80 146.50] Wiener Bankver. 119.90 Frankf. Hyp.⸗Bank 200.80 290.— D. Effekten⸗Bank Hyp.⸗Crebitv. 146.50 146,80] Bank Ottomane Nattonalbank 119 50119.50 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 95 60f 96.50] Geſellſchaft Oeſterr.⸗Ung. Bankl 118.80 113.30 Privat⸗Diskont 3⅝ Prozent. Frankfurt a.., 3. Sept. bahn 140 20, Lombarden 16.50, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 100.20, Golthardbahn 189.40, Disconto⸗Fommandit 18730, Laura 108.80 103.80 108.60 —.— „ 96.60 96.80 10⁴.40 99.90 100.— 204 40 107.— 191.— 189.30 90.20 133.70 101.60 119.90 108.90 115.50 405.— 405.— 229.75, Gelſenkirchen 186.—, Darmſtädter 136.90, Handelsgeſellf 80 1 153 50, Dresdener Bank 146 50, Vank 211. 40, 187. Northern—.— nden drückung des 127.50 97.75 100.— 29. 9. Schnellpd. Deutſchland, 1. 10. Schnellpd. Blüchet, — Nach Baltimore: 20. 9. Poſtd. Acilia.— Nach Phila 103.90 11480 indien: 1. 9. Poſtd. Hungaria, 9. 9. Teutonia, 12. 9. Po Kreditattien 208.80, Staats⸗ Verantwortlich ſuͤr Politik: Berliner Efektenbörſe. (Privak⸗„Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 3. Sept. Die Nachrichten aus Mazedonien, welche einen durchſchlagenden Erfolg der Türkei in der Unter⸗ Bandenunweſens nicht erkennen laſſen, wirkten im Verein mit ſchwachen Vorbörſekurſen verſtimmend auf die Tendenz der Börſe. Bei ſehr geringen Umſätzen blieben die Kursver⸗ änderungen in mäßigen Grenzen. Von Banken namentlich Kredit⸗ äktien niedriger. Hütten⸗ und Bergwerksaktien gleichfalls nach⸗ gebend. Deutſche Anleihe ſchwächer. Türkenloſe niedriger. Bahnen ſehr ruhig. Gotthardbahn nachgebend. Schiffahrtsaktien lagen recht feſt. In zweiter Börſenſtunde geſtaltete ſich die Tendenz bei fortdauernder Schwäche Wiens nicht günſtiger. Oeſterreichiſche Werte und türkiſche Fonds weiter nachgebend. Die Börſe ſchloß ſchwa⸗ zu den niedrigſten Kurſen des Tages auf die Londoner Diskonk⸗ erhöhung. Induſtriewerte des Kaſſamarktes litten unter Reali⸗ ſierungen. Für oberſchleſiſchen Eiſenbedarf zeigte ſich Inkereſſe Nachbörſe ſchwach ohne Geſchäft. Berlin, 3. Sept. Schlußcourſe. Nutſſennoten 216.05] 216.15 eivsiger Bank.00 60.0 Ruſſ. Anl. 1902—.—— Berg⸗Märk. Bank 148.75 3½% Reichsanl. 101.60 101.60 0 Hyp.⸗Aet.⸗B.—.— 3 0% Reichsanleihe 89.75 89,60 D. Grundſchuld⸗B.—.— 9½ Bd. Si.⸗Obl. 00[—.— 99.85 Dhnamit Truſt 159580 4 Bad. St.⸗A. 105.—104.80 Bochumer 187.750 344%0 Bayern 100 40/103,25JConſolidation 399.70 Zpr. ſächſ. Rente 88.50 88.60 Dortmunder Unfon 88.40 4 Heſſen—.— 104.60 Gelſenkirchener 186.70 3 Heſſen 88.500 88.40 Haärpener 18225 1 Italiener 102.70 102.90 Hibernia 180.25 18600er Looſe 153.900154.— Laurahütte 230.— Lübeck⸗Büchener—.——.—[Wurm⸗Revier 184.90 Marienhburger Pßönix 147.10 Oſtpr. Südbahn—.——.— Schalk, G. u. H⸗V. 424.— Staatsbahn⸗Aktien 140.56 139.70 Elekt. Licht u. Kraft 107.— Lombarden 16.500/ 16.50 Weſterr Alkaliw. 218.— Canada Paeific. Sh. 128.60—.— Aſchersleben Al. W. 150,75J Heidelb. Str.&.B.—.——.— Steinz. Friedrichsf 477.— 204.— 202.60 153.50153.— 136.90 211.30211.— 187 50 186.60 146.50 146,80 Kreditaktien Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Delitſche Bankak. Disc. Comm. Aktien Dresdener Bank Hanſa Dampfſchiff. Wollkämmerei⸗Al.—.— 4 Pfbr. Rh. W. BEr 10.70 Mannh.⸗Rh. Tr. Kannengießer 125 Hörder Bergw. 127.900 Privat⸗Oiskont 3¼½%, W. Berlin, 3. Sept.(Telegr.) Nachbörſe. Credlt⸗Aktien 204.20 205.50] Lombärden 16.60 16. Staatsbahn 110.50 601 Diskonto⸗Comim. 157. 50 18 0 Pacis, 8. Sept. Anfangsfurſe. 3% Renle 97.250 97.65 Türk. Looſe 12200 Italtener 102.42J 102.45 Ottoman 572.— 375. Spanier 90.660 90.70Rio Tinto 1228 122 Türken D. 61.—31.05 J Bankdisk. 3%0 WNew⸗Pork, 3. Sept.(Telegr.) Anfangskurſe. 3 2 Weizen pet Dezbr⸗ 885T Eösdis ſtetig Mafs per Dezbr. 585/ 585ʃ8 ſteltg Baumwolle: per Oktober 10.46 12.48 per Dezbr. 10.12 10.10 ſteltt WChieago, 3. Sept.(relegr.) Aufangskürſe. 2. 805 3. Weizen per Dezbr. 82* 825— ſlelg Mais per Dezbr. 51 ⁴ 5175 ſteg 1 Schitalz per Dezhr..78.77 Pork per Dezbr. 12.62 12.67 17 D eh m a16. Paris, 3. Septbr Talg 75.— Antwerpen, 3 Septbr. Schmalz. Amerktänt ſ6e Schwet 5 Schmalz 101.—100. 25. Kaffee. H a mburg, 3. Sept. Schlußkurſe. Kaffee good a. Santos per Dez. 26½, pver März 27½. Antwerpen, 3. Septbr. Kaffee Santos good brerage p S 33—, per Dez. 33 /, per März 835/4, per Mai 84/%% Zucke r. 70 Antwerpen, 3. Septbr. Zucker p. Aug. 1 J00 pet Ott⸗ ez 27% per Jan.⸗März 225/8. Baumwolle und Petroleum⸗ Bremen, 3. Septbr. Petroleum. Standard hite 1000— Baumwolle 68.25. ruhig. Antwerpen, 3. Septbr. Petroleum: aff Tipe weis loco 21—, per Sept. 21¼, per Okt.⸗Dez. u nd Amſterdam, 3. Septbr. Zinn Banca loco 74½, Zinn Ba Nov.⸗Auktion 74½, ſtetig. Glasgow, 3. Septbr. warrants per Kaſſa——, per Monat——, ſtetig. Cleveland, 3. Septbr.(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 46 per Monat 47/—, ſtetig. London, 3. Septbr.(Anfang⸗) Kupfer p. Kaßſa 58..0, 3 Monate 57.10. träge.— Zinn p. Kaſſa 124.00, Zinn Monate 192..0, feſt.— Blel ſpaniſch 11..0, Bleét engl! 11.10.0, feſt, Zink ee 20.17.6, Zink ſpenal. 21..6, tue Queckfilber—. 5 Ueberſeeiſche Dampferfahrten der Hamburg⸗ Aede nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagterdampfern finden Nach Newyhork: 1. 9. Schnellpd. Deutſchland, 3. 9. Schn Blücher, 5. 9. Poſtd. Palatia, 10. 9. Schnellpd. Aug. 12. 9. Poſtd. Pennſylvania, 17. 9. Schnellpd. Moltke, 19. 9. Patricia, 24. 9. Schnellpd. Fürſt Bismarck, 26. 9. Poſtd. Ph (Anfang.) Roheiſen mixed u 1 Pd. Prekoria, 8. 10. Schpd. Aug. Victoria, 10. 10. Pd. Graf ſee.— Nach Boſton: 10. 9. Poſtd. Armenia, 24. 9. Poſtd. A phia: 10. 9. Poſtd. Armenia, 24. 9. Poſtd. Aſſyria.— Nach Weſt Gulf of Gemuc.— Nach Mexiko: 5. 9. Poſtd. Caſtili Montreal: 3. 9. 1 17. ö. Poſtd. Gra Nach Oſtaſien: 10. 9. Poſtd. Suevia, 17. 9. Rpd. K 30. 9. Poſtd. Aragonia. Chefredatteur Pr. Paul Ha für Lokales und Provinzielles: J..: Karl Ap Rur 1 0 und„ worden wäre. 8. Sette. Weneral⸗ Anzeiger. Mannheim, 3. September. HFur Geſchichte des Ruderſports. Von Heinrich König. Nachdruck verboten. Leibesübungen, welche alle Teile gleichmäßig ausbildet und kräftigt. Aus kleinen, unſcheinbaren Anfängen iſt auf dieſem Gebiet ein mächtiger Baum entſproſſen, in deſſen Schatten gleichſam kraft⸗ und mutbeſeelt Generationen, welche das feuchte Element zu meiſtern ſich bemühen, dem ſagen⸗ haften Antäus gleich, neue Lebenskraft ſchöpfen. Auch Mut, Geiſtesgegenwart, Entſchloſſenheit und Enthaltſamkeit ſoll der keineswegs als Spielerei zu erachtende Ruderſport erzielen, und mit vollem Rech hat ſich dieſer während der letzten Jahrzehnte in allen Berufsklaſſen Eingang verſchafft, wie denn überhaupt ſeine geſundheitfördernde Wirkung immer mehr erkannt und ge⸗ würdigt wird.„Die Kunſt, oder die Fähigkeit, das Waſſer mit Fahrzeugen zu durchmeſſen, welche durch Menſchenkraft in Be⸗ wegung geſetzt wurden, iſt bekanntlich nicht eine Errungen⸗ ſchaft der modernen Zeit, ſondern vielleicht ſo alt wie die Menſchheit ſelbſt und wird auch von den wildeſten, durch unſere Kultur nicht berührten Völkern in mehr oder minder geſchickter Weiſe geübt. Wenn das Rudern heute mit verfeinerten, ver⸗ vollkommneten Geräten betrieben wird, und, nicht mehr einzig dem Zwecke der Fortbewegung auf diem Waſſer dienend, den Charakter einer der Geſundheit förderlichen, Freude ſpendenden Leibesübungen angenommen hat, ſo iſt damit die Anpaſſungs⸗ fähigkeit dieſer uralten Erfindung des nie raſtenden Menſchen⸗ geiſtes an die Beſtrebungen und Ziele der Neuzeit dargetan.“ In den früheſten Zeiten wurde natürlich das Rudern noch nicht ſportmäßig betrieben, ſondern es war vielmehr ein Akt der zwingenden Notwendigkeit, den waſſeranwohnenden Men⸗ ſchen veranlaſſend, das uferländiſche„Jenſeits“ nach jeweiligem Erfordern heimzufuchen. Vielleicht verſuchten ſie dabei wie noch heute einige nordamerikaniſche Stämme, welche einen kürzeren Baumſtamm„mit der linken Hand und dem linken Bein um⸗ ſchlingen und mit der rechten Seite rudernd, über die reißendſten Ströme ſetzen“. Nach Plinius Mitteilung ſollen die langen Ru⸗ derſtangen von den Bewohnern der Stadt Copä in Bbotien er⸗ funden worden ſein, was natürlich ebenſo angezweifelt werden muß wie die oberflächliche Annahme, daß die Floſſen der Fiſche oder auch die Füße der Schwimmpögel dabei vorbildlich eingewirkt hätten. Mit Recht behauptet der einſichtsvollere Kulturhiſtoriker Schurtz:„Was die Fortbewegung der Boote Anbetrifft, ſo lehrt uns der Auſtralier, der auf ſeinem zugeſpitzten Baumſtamme ſitzt und mit den Händen rudert, oder der Fiſcher am oberen Nil, der auf einem Bündel Halmen ſitzt und ſich durch Treten mit den Füßen vorwärts bewegt, deutlich genug, in welcher Weiſe das Rudern erfunden wurde.“ So lange ſich der waſſerdurchquerende Urmenſch den einfachen Baumſtamm als Gefährt auserſehen, waren jedenfalls ſeine Arme und Beine Die naheliegendſten„Ruderſtangen“. Als er jedoch ſtarke Baum⸗ ſtämme tragförmig geſtaltete, änderte ſich jedoch die urſprüng⸗ liche Sachlage, denn„der Rand des hohlen Baumes exlaubte mur die Hand als Ruder zu gebrauchen, nicht auch, wie es beim Schwimmen der Fall war, den ganzen Arm. Es führten alſo die Umſtände von ſelbſt auf eine Verlängerung des Armes, um tief genug ins Waſſer hineinlangen zu können. Der Schiffer hmahm ein Brett zu Hilfe, ähnlich ſeiner Hand, und ruderte damit auf dieſelbe Weiſe im Waſſer, wie früher mit der Hand allein. Wenn indes die eine Hand nicht kräftig und ſchnell genug den Widerſtand des Waſſers überwinden konnte, griff wohl die andere mit zu. Zu dieſem Zwecke wurde wohl das Brett ein wenig verlängert und da, wo die Hände es faßten, zu einem Stiel abgerundet. Der für das Waſſer beſtimmte Teil blieb Hand, d. h. eine breite Fläche.“ Das einfachſte hölzerne Ruder, das in ſeiner charakteri⸗ ſſtiſchen Form die flache Hand oder den Fuß nachahmt, deren ehemalige Arbeit im Waſſer es zu verrichten hat, iſt heute vielen wilden Völkern wohlbekannt, ebenſo die an beiden Seiten mit abgeflachten Enden verſehene Ruderſtange, welche, vorgeblich von den nordiſchen Eskimos entlehnt, für die hochrandigen Rin⸗ denkanoes oder ausgehöhlten Baumſtämmen am zweckmäßigſten ſind. Für größere Fahrzeuge iſt dagegen ein Ruder, das gegen den Rand des Bootes gelehnt wird und, als einfacher Hebel wirkend, die aufzuwendende Kraft ſeines Benutzers ſich beſſer entfalten läßt, bei weitem vorzuziehen. Bereits im homeriſchen Zeitalter wandten die alten Griechen Ruder aus Tannenholz an, welche einen ziemlich langen„Griff“ und ein breitſpurig eingreifendes„Blatt“ aufwieſen. Um ſie in erforderlicher Weiſe feſtlegen zu können, befanden ſich im oberſten Teile der ſogenann⸗ ten Schiffsrippe beſondere Oehre, durch welche die Ruderpflöcke Riemens befeſtigt waren und in dieſer allzeit zu löſenden Feſſelung auch während des Gebrauchs verblieben, ohne daß in⸗ des dadurch ihr gewöhnliche Handhabung irgendwie gehemmt Natürlich fand man dieſe Einrichtung nur bei größeren Fahrzeugen, in denen die Zahl der rudernden Per⸗ ſonen in der Regel zwiſchen 20 und 52 ſchwankte. Auf die längs der Bordwände laufenden Ruderbänke verteilt, ſchlugen die kräftigen Geſtalten im Takt und unter eintönigem Singſang mit ihren langen Rudern in die dunkle Salzflut. Aus alten Inſchriften geht hervor, daß griechiſche Jüng⸗ linge, beſonders die attiſchen Epheben, alljährlich größere Waſſerfahrten vergnüglichen Charakters unternahmen, alſo einen Ruderwettſtreit veranſtalteten. Für dieſe intereſſante Art und Weiſe der Unterhaltung wurde vorzugsweiſe die Ajas⸗ feier auf Salamis und das Feſt der göttlichen Artemis aus⸗ erſehen. Beide waren mit Ruderwettfahrten verknüpft. Die zahlreichen Teilnehmer„fuhren vom Hafen Pyräus aus um die munyſche Halbinſel herum bis zum Hofe Munychia, wo ſich am fer ein Tempel der Göttin befand, der Mictelpunkt des Feſtes am 16. Munychion.“ Später fuhr man auch nach der nahen Inſel Salamis hinüber, gewiſſermaßen hier eine kleine„See⸗ ſchlacht“ vorführend. Dieſe antike„Regatta“ läßt vermuten, daß die helleniſchen Jünglinge mit den elementarſten Geheim⸗ niſſen der damaligen Nautik vertraut waren, wenn auch wohl mur zu friedlichen Zwecken, denn in jenen Zeiten hatte Athen längſt ſeine politiſche Bedeutung verloren und befaßte ſich nicht mehr mit kriegeriſchen Vorbereitungen. In anderen griechiſchen Städten— Hermione, Argolis, Egeſta uſw.— wurden übrigens auch ſportliche Wettkämpfe im Tauchen und Rudern veran⸗ ſtaltet. Ja, auf italieniſchen Gewäſſern entwickelten ſich dieſe Uunterhaltenden Spiele zu einer geradezu bewunderungswürdigen Gymnaſtik, beſonders im vielbeſuchten Bade Bajä, das von Martial als„das goldene Ufer der ſeligen Liebesgöttin, das holde Geſchenk der ſtolzen Natur“ bezeichnet wird. Hier beſtand EDullen“) getrieben wurden, an denen ſie mittels eines kernigen der Küſte hin. Zahlloſe bunte Barken und Gondeln ſchaukelten auf den ſanften Wogen oder maßen ſich wetteifernd in Sicher⸗ heit und Schnelligkeit und zwar auf einer roſenbſtreuten Waſſer⸗ bahn. Auch manche fürſtliche Prachtgaleere ſteuerte wohl durch die bläulich⸗grüne Flut. Selbſtredend wurde auch in den Tagen des buntſcheckigen Mittelalters das Rudern fleißig betrieben, beſonders in vor⸗ nehmen Kreiſen, wo ſo mancher Held„zoch an eime ſtarken ruoder“. Keineswegs betrieb man aber damals dieſe körper⸗ liche Uebung mit ſo großer Begeiſterung und Planmäßigkeit wie heutzutage. Erſt ſpäter entſprang dieſe vergnügliche Tätigkeit em geſunden Gedanken, unſerer mannbaren Jugend durch das mäßig auszuführende Rudern günſtige Gelegenheit zu körperlicher und ſeeliſcher Kräftigung zu bieten, deren ſie bedarf zu eigenem Nutz und Frommen und im Dienſte des Vaterlandes. Na⸗ türlich hat ſich dieſe heilſame Einſicht erſt allmählich Bahn ge⸗ brochen.„Wenn man bedenkt, welchen Vorurteilen das Ru⸗ dern noch zu Anfang der ſiebziger Jahre in weiten Kreiſen begegnete, welchen Widerſtand es zu überwinden hatte, um zur heutigen Höhe zu gelangen, ſo ſpricht dieſer Umſtand am beſten für ſeinen Wert und dafür, das es ſich aus dem Volke heraus entwickelt hat. Das giebt auch Gewähr für eine dauernde Be⸗ ſtändigkeit, die ſchon durch das mühſame Emporkommen einiger⸗ maßen ſichergeſtellt iſt, eingedenk des alten Sprichwortes, daß der Menſch Wohltaten in den Sand, Leiden aber in Marmor zu ſchreiben pflegt und das, was mühſam errungen, umſo hartnäckgier und liebevoller bewahrt zu werden pflegt.“ Die erſten Rudervereine wurden in Hamburg ins Leben gerufen, und zwar vor ungefähr 70 Jahren. Ihr Beſtehen gründete ſich darauf, daß einige Freunde zu einer„Boots⸗ mannſchaft“ zuſammentraten und unter Zugrundelegung des Namens ihres Fahrzeuges eine Vereinigung ſchufen. Die ſtetige Entwicklung des Waſſerſports und der nachhaltige Einfluß des Deutſchen Ruderverbandes machte ſich dahin geltend, daß die zahlreichen kleineren Vereine immer mehr von der Bildfläche verſchwanden, indem ſie ſich zu größeren Verbänden zuſammen⸗ taten, die mit vereinten Kräften Erſprießlicheres zu leiſten ver⸗ mochten. Eigentlich war die ſchaffende Bewegung von dem ſportlich ſtets maßgebend geweſenen England ausgegangen, und bereits im Jahre 1875 wurden von norddeutſchen Regatta⸗ vereinen große Wettrennen veranſtaltet. Einen mächtigen An⸗ trieb erfuhr mittlerweile der Ruderſport auch vom Süden Deutſchlands her. Dort wurde 1865 der Frankfurter Ruder⸗ verein begründet, und zwei Jahre ſpäter beſchaffte ſich derſelbe aus Holland leichteres Bootsmaterial. Im Mai 1875 ver⸗ anſtaltete dieſer ſüddeutſche Klub zu Ehren der Anweſenheit Kaiſer Wilhelms I. eine interne Regatta in Bad Ems auf der Lahn, zu welchem Zwecke ein beſonderer Ehrenpreis geſtiftet worden war. Einige Monate ſpäter nahmen die Frankfurter Sportsgenoſſen an der Regatta des allgemeinen Alſterklubs in Hamburg teil, und dieſes glückliche Zuſammengehen von„Nord und Süd“ gab dem vergnüglichen Rudern in Deutſchland wieder neuen Impuls. Faſt in jedem größeren Ort, an dem dieſer junge Sport ausgeübt werden konnte, wurden Vereine gegründet, die umſomehr gediehen, als ſich ganz verſchiedene Geſellſchaftsklaſſen demſelben widmeten. Neuerdings haben ſich auch akademiſche und militäriſche Kreiſe als zähe Verehrer dieſer geſunden und intereſſanten Leibesübungen befleißigt, und es ſteht zu erwarten, daß ſich der heilſame Ruderſport nach und nach die ihm ge⸗ bührende Geltung verſchaffen wird. Augzug aus den bürgerlichen Standegbüchern der Stadt Maunheim. Auguſt Geborene: 22. Reiſender Mathäus Kiegerl e. S. Jakob. 21. Wächter Johes. Petri e. T. Maria Marg. 15. Fabrikarb. Joſ. Deſchner e. T. Maria Albina. 15. Maſchiniſt Frdrch. Mauſer e. T. Erneſtine Kath. 17. Schutzmann Konrad Scheuer e. T. Gertrude. 18. Magaz. Ant. Gajſek e. S. Joſef. 17. Kutſcher Ludwig Mühlhäuſer e. S. Karl. 15. Maler Gg. Joh. Schütz e. T. Amanda. 16. Taglöhner Makarius Schäfer e. S. Heinrich. 21. Eifendreher Joſef Lacombe e. T. Suſanna. 17. Bäcker Eduard Pfaff e. T. Elſa. 21. Tapezier Hch. Paul Hartmann e. S. Hans Walter. 3 2 21. Rangierer Frz. Haaf e. T. Wilhelmine Friederike. 20. Fuhrmann Wilh. Frorch. Göhring e. T. Erna Gertr. 22. Eiſendreher Mart. Walter e. S. Kurt Mart. 22. Gießermeiſter Karl Gerber e. S. Friedrich Wilhelm. 24k. Schmied Nikol. Baunach e. T. Amanda Juliana. 23. Poſtaſſiſtent Johes. Rudy e. S. Otto. 19. Fabrikarb. Oswald Großkinsky e. S. Karl. 21. Taglöhner Georg Rettig e. S. Joſef. 24. Krahnenführer Hch. Höbel e. S. Wilhelm. 21. Vikt.⸗Händler Melchior Stefan Schad e. T. Anna Wilhelmina. 25. Bahnarb. Joh. Jakob Kneuker e. T. Eliſabetha Dorothea. 23. Taglöhner Gerh. Adolf Veith e. T. Joſefine. Bäcker Anton Körner e. T. Luiſe Eliſabeth. Wagner Jak. Gottfr. Haugler e. T. Luiſe. Taglöhner Karl Kampp e. S. Karl Friedrich. 23. Schmied Gg. Wilh. Ihrig e. T. Kathar. Schneider Peter Weihrauch e. S. Michael. 24. Tapezier Albin Epp e. T. Franziska Joſefine. Former Joh. Georg Eberhardt e. T. Anna Julie. Magaz. Phil. Muth e. S. Simon Karl Hans. Taglöhner Ferd. Burkard e. S. Ferdinand. „Gißpſer Hch. Fiſcher e. S. Nikol. Heinrich. 22. Taglöhner Frz. Joſ. Fillinger e. T. Anna. 5, Fabrikarb. Jak. Backfiſch e. T. Emilie. 21. Spengler Martin Joſ. Klingert e. T. Anna Babette. 3. Taglöhner Karl Graſſinger e. S. Johann. 3. Fuhrmann Leonard Jablonski e. S. Bernhard. Kaufmann Thomas Riſchert e. T. Pia Maria Veronika Schmied Joſ. Adam e. T. Lina Franziska. Wagenführer Konrad Baumann e. S. Emil. Dek.⸗Maler Hch. Raudenbuſch e. S. Anton Heinrich. Schreiner Georg Leithner e. S. Ludwig Max. Schiffer Johann Roos e. S. Joh. Karl. Fabrikarb. Phil. Werner e. S. Karl. Kaufmann Karl Schweitzer e. S. Heinrich Ludwig. Aufſeher Ludwig Döblinger e. T. Lina Kath. Wilhelmine. 25. Taglöhner Heh. Stier e. S. Guſtav Gg. Adam. 24. Kaufmann Max Döbbler e. T. Hertha Erna. 21. Oberſchaffner Karl Joſ. Dörr e. T. Johanna Lina. 24. Vorarbeiter Joh. Mart. Voll e. T. Eliſabeth Marg. 2. Wirt Joſ. Schnurr e. T. Elſa Marg. Steinhauer Anton Michel e. T. Anng Maria. Fabrikarb. Oreſte Obi e. T. Ida Ottilie. Kaufmann Joh. Edelmann e. T. Friederike Eliſabeth. Milchhändler Frz. Burkhäuſer e. T. Babette Friederike. das beliebteſte Vergnügen in vompöſen Waſſerfahrten längs 25. Sortiermeiſter Joh. Frdrch. Röben e. S. Karl Kurt. 23, Bierkutſcher Wilh. Ziegl aulina Luiſe. J. Wagenſd. Joſef Schmitt e. T. Katharina. Oberpoſtaſſiſt. Jak. Frdreh. Mayer e. T. Bertha Eliſabetha. Bureaugeh. Adam Wilh. Imhof e. S. Karl Gerſon. 23. d. Dreher Wilh. Froͤrch. Wetzel e S. Wilh. Frdrch. Frz. 25. d. Spengl. Hch. Weickel e. S. Wilh. 22. d. Metzger Chriſtian Trautwein e. S. Albert Julius. 31 d. Bahnbed. Frdr. Heller e. S. Gg. Joſef. 25. d. Schreiner Peter Ludw. Beiſel e. T. Luiſe Eliſabet. 25. d. Tapez. Frz. Herm. Haſenfuß e. T. Frieda. 27. d. Tagl. Albert Gottſelig e. S. Albert. 26. d. Maler Joh. Karl Roßnagel e. S. Joſ. Willi. 26. d. Tagl. Frdr. Hochſtätter e. T. Margareta. 26. d. Gasarb. Friedr. Rich. Heckmann e. T. Anna Kath. 28. d. Tagl. Joh. Adam Wirſching e. T. Anna Karol. 25. d. Packer Theod. Eiſenhauer e. T. Frieda. 25. d. Bierkutſch. Gg. FIrdr. Maurer e. T Wilhme. Maria Marg. 27. d. Aktuar Ludw. Fror. Karcher e. T. Elſa. 27. d. Sortiermſtr. Johs. Lüll e. S. Hans Eugen. 29. d. Kfm. Karl v. Briel e. T. Franziska Anna. 26. d. Buchbinder Emil Egner e. T. Marie Magd. Aliee. 25. d. Schiffer Bath. Caſpar e. T. Elſa Mathilde. 28. d. Tagl. Wilh. Förſter e. S. Wilh. Martin. 25. d. Kutſcher Joſef Ritſchele e. T. Maria Eliſabeta. 23. d. Kunſtmaler Auguſt Adolf Lamey e. S. Auguſt Florian Frdr. Andreas Anton Gottfried Richard. Heizer Johs. Koch e. S. Peter. Töpfer Otto Max Creutz e. S. Ludw. Auguſt. Schaffner Wendelin Junkert e. T. Soſie. Friſeur Gg. Butſch e. T. Luiſe. Schneider Goltlieb Düringer e. S. Hch. Jak. Hieronymus. Tagl. Fr. Stein e. T. Lina Crescentia. Metalldr. Aug. Ehrhardt e. T. Marie. Schloſſer Gg. Eugen Rödel e. S. Frdr. Wilh. Wagenwaſcher Joh. Jak. Wagner e. S. Karl Fridr. Bahnarb. Karl Limberger e. T. Luiſe Karol. Tapez Joh. Jak. Manz e. T. Joha. Charl. 28. d. Tagl. Guſt. Eichhorn e. T. Johanna. 25. d. Wagenführer Gg. Wilh. Siefert e. S. Wilhelm. 28. d. Koch Karl Weiß e S Adolf Karl. 5 20. d. Rang. Joh. Frdr. Horlgeber e. T. Marie Luiſe, D D 28. d. Kfm. Walter Henſer e. S. Emil Franz Rich. September. 1. d. Former Anton Hammer e. S. Anton. Auszug aus dem Civilſtandsregiſter der Skadt Ludwigshafen Auguſt. Verkündete. 26. Franz Alois Pahl, Steinhauer und Maria Anna Kempf. 27. Karl Joh. Mutzbauer, Poſtadj. und Eva Amalia Klaus. 26. Gg. Münch, Dek.⸗Maler und Wilha. gen. Ida Kirwagen. 8 27. Joh. Ant. Seucker, Chemiker und Emil. Karol. Magd. Stöhr. 27. Franz Kaver Weigl, Bierbr. und Philomena Eiſenbacher. 26. Jak. Mattern, Eiſenb.⸗Aſſiſtent und Eliſab. Spieß. 28. Lohtr Brunck, Kaufmann und Barb. Klara Brunck. 2 8 8. Friedr. Gelbert, Stukkateur und Franz. Kath. Erlenbach. 8. Gg. Gampfer, Former und Juliana Hornung. Getraute. Michl. Eiſenhauer,.⸗A. mit Barb. Willmann. Adam Seb. Oſtheimer, Maſch.⸗Schloſſer mit Kath. Lenz Auguſt Schwalbach, Briefträger mit Anna Mohr. 29. Leonh. Karl Gramlich,.⸗A. mit Margar. Lenz. 29. Jak. Holl, Eiſendreher mit Georgine Page. 29. Jak. Iſſelhard, Wagenwärter mit Marie Solbach. 29. Jak. Meier, Schmied mit Ling Staab. 9. Friedr. Wilh. Neureuther,.⸗A. mit Karol. Sofie Schäfer. Herm. Schmidberger, Müller mit Bertha Roſa Göhrung. Wilh. Steinmetz, Schloſſer mit Chriſtine Frieder. Friedrich. Gg. Stemmler, funkt. Lokomotivfhr. mit Eliſ. Kronenberger. Geburten. Karl Wilhelm, S. v. Joh. Karl Beißwenger, Wagenfhr. Maria Magdal.., T. v. Wilh. Köhl, Schreinermeiſter. Hildegard Thereſe Eliſ. Hel. Kath., T. v. Dr. Adam gen. Johann Philipp, prakt. Arzt. 21. Eliſabeth, T. v. Jakob Becker, Sattler und Tapezierer. 27. Ludwig Walter, S. v. Adam Gabriel, Rev.⸗Aufſeher. Reinhold, S. v. Adam Liedel,.⸗A. Emma Marg., T. v. Joh. Joſef Weindel,.⸗Aufſeher. Alfred Phil., S. v. Joh. Schick, Schloſſer. 27. Emma Kathinka, T. b. Johann Hummel,.⸗A. — 1 29. 205 29. 29. Philipp Heinrich, S. v. Phil. Heiſer,.⸗A. 29. Franz Joſef, S. v. Jak. Jörg,.⸗A. 29. Johann, S. v. Ludwig Schimpf,.⸗A. 25. Kurt Alfred, S. v. Adam Mohr, Milchhdolr Wilhelmine, T. v. Joſef Kuntz,.⸗A. Karl Michael, S. v. Joh. Peter Fickelſcherer, Tagner Eliſabeth. T. v. Friedrich Feth, Hafenarbeiter. Maria, T. v. Adam Hufer, Maurer. Bertha Anna, T. v. Johann Bittlinger,.⸗A. Valentin, S. v. Karl Hugo Wirth, Eiſendr. Katharine Luiſe, T. v. Johann Jakob Schwan, Gärtner. Geſtorbene. Maria Ulm, Schirmflickerin, 23 J. a. 7. Erna Bertha, T. v. Karl Joſ. Spiesberger,.⸗A., 3 M. a. Marie Münzer geb. Fritzinger, 29 J. a. Konrad, S. v. Konrad Maul Wwe., 9 M. a. Marie, T. v. Lorenz Sturm, Schuhmachermſtr., 3 M. a. Emil Joſef, S. v. Anton Prochazka, Schriftſetzer, 4 J. a. Nikol. Andrae, Privatmann, 64 J. a. Elſa Emma, T. v. Nikolaus Schleßmann,.⸗A., 7 M. a. Maria Kathar. Baumann geb. Graßmann, 27 Jahre alt. Peter Stauder, Tagner, 95 J. a. Anna Pfaffenberger geb. Engel, 34 J. a. .Sofie Franziska Zöller geb. Job, 81 J. a. Ernſt Ludwig, S. v. Jak. Steinel. Bleilöter, 2 M. a Luſtige Ecke. (Aus den„Luſtigen Blättern“.) Widerſpruch.„Sagen Sie mal, was koſtet es denn in dem Trinkeraſyl pro Monat?“—„170 Mark.“—„Ich glaubte, für die geſamte Penſion würden nur 150 Mark ge⸗ rechnet?“—„Ganz recht, aber 20 Mark ſind die unvermeidlichen Trinkgelder!“ Dilema.„Du ſollteſt Deine Gattin nicht ſelber kochen laſſen.“—„Dann ſpielt ſie Klavier, und das iſt noch ſchlimmer!“ Vor Gericht. Richter: Angeklagter, Sie haben den Mann mit Ihrem Bierglas geſchlagen.— Angeklagter: Ge⸗ ſchlagen? Keine Idee! Bloß einen Salamander habe ich auf ihm gerieben. In der Oper.„Was wird denn nun aus dem Wagner⸗ feſt?“—„O, das gibt eine Jubelfeier!“—„Glauben Sie?“— „Ja, für die Anti⸗Wagnerianer!“ Deplazierte Redensart.„Was werden Sie denn Waſſer, dafür bin ich Feuer und Flammel“ gebrauchen, Elektrizität, Waſſerkur, oder..“—„Waſſer, nnmnn Abonnemen! 380 Pfennig monatlich. Tesgetſohn 10 Meenuz. außichlag Poſtliſte Nn. 492 Telephon: Redaktion: Nr, 377 oſt bezogen inel. Poſt⸗ e. 1i88 pro Quartal Amts⸗ und Kreisverkün digungsblatt. Inſerake: Die Coſonel⸗Zeile. 20 Plg. Auswärtige Inferate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile„ 60„ —— Expedition: Nr. 219. Vr. 156. Donnerftag, 3. September 1905. U3. Jahrgang. Bekauntmuchung. Ausbruch der Rot⸗ laufſeuche in Bürſtadt betr. Nö. 101839. In Bürſtadt iſt in einem Gehöſte die Rot⸗ liaifſeuche unter den Schweinen ausgeb rochen und Stall und Ge⸗ Angeordget. 2032 Maunheim, 1. Septbr. 1908. Großh. W Velfininahemg. Den Rotlauf unker den Schweinen betr. Nr. 10107ͤ 1. Die in der Ge⸗ meinde Kleingemünd— Bezirk eldelberg ausgebrochene Rot⸗ Kufkrankheit unter den Schweinen iſt erloſchen. 2081 inherm, 31. Anguſt 1908. Großh., Bezirksamt: Melauntunchung. Den Röklauf ünter den Schweinen in Sandhauſen betr. Nr. 161607/1 In der Ge⸗ mieinde Sandhäuſen, Bezirk Heidelberg iſt unter den Schweinen die Rotlaufkrank⸗ heil ausgebrochen. 2033 Maunheim, 1. Sept. 1908 Ge. Bezirksamt. Weis Sthaunlmachung. Die Plantegung der verlängerten Wingert⸗ und Dorfgärtenſtraße betrefſend. N. 980711. Der Bezirksrat hät in der Sitzung vom 23. Juli 1903 folgenden, nünmehr rechts⸗ kräfligeit Beſcheld erlaſſen: Nach Maßgabe der mit Be⸗ lichten des Stadtrats Mannheim dom 8. Jaitar 1903 Nr. 874871 . püut 12 Junk 1908 Nr. 18431 geſtellten Anftäge und vorgelegten läns un Beſchkeibunngen werden die Balt⸗ und Sträßenfluchten flit die Jurchführung der Win⸗ gertſtraße von der Lufſenſttaße bis zur Kaiſer⸗Wilhelmſtraße und für die Verlängerüng der Dorf⸗ ärkenſtraße his zur Einmündung n die projektierte Verlängerung ie Wingertſtraße im Skadtteil Letkarau feſtgeſetzt. 29500/530 Wir bringen dies gemäß Art. 2, iffer 6 des Ortsſttaßengeſetzes zür allgemeinen Kenntuis ſnit dem Antfügen, daß der feſtgeſtellte Pläan blunen 14 Tageit zur Ein⸗ ſichtttahnte auf dein Rathaus hier aluſgelegt iſt. Maunheim, 20. Auguſt 1908. Großh. Bezirksamt: gez.: Neff. Beſchluß. No. 27896 1. Vorſtehendes brin⸗ gen wir hiermit zur öffentlichen Keuntuis. Mauiſheim, 28. Aüguſt 1908. Bürgermeiſteramt: Martin. Schaum. Zahlungs⸗Auffordernag. Wir iſachen darauf aufmerk⸗ ſant, daß das letzte Biertel der ſtäßt Umlage pbrs 1903 helile fällig wird und erflüchen ekgebeleſt, die ſchuldigen Beträge bel Veriſreideſ der perſöſllichen fu len gefälligſt anher zu 2 chteit. 29500/529 känſiheini, 1. Septbr. 1908. Stadtkaſſe: Zahlungs⸗Aufforderung. Wir erſuchen die Pächter ſtädt. Grundſtücke, die auf 1. Septem⸗ ber 1908 fälligen Pachtziue längſtens binnen 8 Tagen bei Mahuvermeiden anber ge⸗ fälligſt entrichten zu wollen. Mauuheim, 1, September 1908. Städt. Gutsverwaltungs⸗ Kaſſe, U 2, 5. 88/5 Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 4, September 1008, dbormittags 10 uhr, weide ich in Mauheint mit Züſammenkunft am Wein⸗ heimer Bähnhof gegen hare Zählung iit Vollſtrecküngswege Ifſentlich verſteigern: 100 ar Oehmdgras. Nachmtags 2 uhr im Pfand⸗ lokale, Q 4, 5: 1 Hohbelſnaſchine, Bandſäge, ſowie Möbel verſchiedener Akt. Männheint, 3. Sept. 1908, Zimmer, Gerichtsvollzieher, dbehe 8 9080 Möbel Ausstaftungs-Geschäft Spezial.: Betten komplette Schlafzimmer iſt jeder Preislage. 186 Tudwig Telst 2; 8 E 2, 8. Heffentliche Inſtellung einer Alage. No. 2625. Der Vießkoſimiſſio⸗ när Beruhard Wollenberger zu Mannheim— Prozeßbevollmäch⸗ tigte: Rechtsanwilte Or. Hachen⸗ bürg und Dr. Strauß in Mann⸗ eiit, klagt gegen den Metzger Phtlipp Winkler, felher zu Malin⸗ heilm bezw. iu Albersberg, auf Grund der Behauptung, daß der Beklagte von dem Kläger am 4. eanat 1903 auf dem hieſigen Vietzmätkte zwel Schſßelne ge⸗ källſt hähe und den Käufpreis mik 181 Makk ſchülde, mit dem Anträg äuf Vekürteflung des Bellagten zur Zaßlung von 181 Mark nebſt 5% Zins ſeit deim Klagezuſtellungstage. Der kläger lavet den Beklagten Jur münditchen Verhandtung des Rechtsſtrelts vor das Gloßherzog⸗ liche Almtsgericht zu Mauuhein Auf 2029 Donterstag, 5: Nov 1903, vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke def öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, 31. Auguſt 1903. MNohr, Gerichtsſchreiber des Großherzogl. Amtsgerichts XIII. Beluuntmachung. Die Herſtellung der Peſta⸗ lozziſtraße(9. Querſtraße) in den Neckargärten „RMer: den Beizug der Angrenzer ſucen dadener Sußen koſten betrxeffend. Nr. 28438 1. In Ergänzung des ſtaatlich geuehmigten Bürger⸗ ausſchuß⸗Beſchluſſes vom 17. Juli 1900 ſollen die Eigentümer der au die Peſtalozziſtraße angrenzen⸗ den überbauten Grundſtücke, Haäus Nr. 23, 25 und 27(.B. Nr. 312, 318 Ul. 314) zum Erſatz der Koſten für Herſtellung der Peſtalozziſtraße nach Maßgabe des Art. 20 Abſ. 2 des Orksſtraßen⸗ geſetzes vom 6. Jull 1896 und der vom Bürgetausſchuß aufge⸗ ſtellten„allgemeinen Grulndſätze“, ſowie nach Maßgabe des Köſten⸗ boranſchlags und der Liſte der beitragspflichtigen Angrenzer bei⸗ gezogen werdeſt. Es werden daher die in den 88 3.4 der Vollzugsverordnung Gr. Miniſlexiums des Junern bont 4. Aüguſt 1890„die Leiſtungen der Anſtößer bel Her⸗ ſtellung von Ortsſteaßen beir“ vorgeſchtiebenen VBorarbeiten, nämlich: a, der gedruckte oſtenvoranſchlag des Tiefbauamts vom 134. Februar 1900,(vom Bürger⸗ ausſchuß am 17. Juli 1900 genehimigt), ſowie das Ver⸗ zeichnis der inBetracht kommen⸗ den Gruudbeſitzer, beder Sträßenplan, aus welchem die Läge der eiuſchlägigen Gruündſtücke zu erſehen iſt,— während 14 Tagen, vom 31. ds. Mts, ab, im Nat⸗ haus dahier(Ziutpier Nr. 5) zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Wir bringen dies mit dein Ali⸗ fügen zur öſſenilichen Keuntuls, däß eiwaige Einſprachen wähtrend der gleichen 14tägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Stadt⸗ rat geltend zu machen ſind. Maunheim, 27. Augüſt 1908. Bürgermetſteramt!: Märtin. 295000531 Schauſ. Jwangsverſteigerung. Freitag, 4. September 1903, nachmittags 2 Uhr werde ich in Pfändlokal dahler gegen bäre Zählung int Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 2 Sofa, 1 Eisſchrank, 2 Kleider⸗ ſchränke, 1 Pianind, 4 aufge⸗ rüſtete Betten, 1 Nachttiſch, 3 Wakenſchränke, 1 Küchenſchrank, L Splegel, 1 Waſchkonmode, 1 Divau, 1 Ladentheke, 4890 Stück Cigarren. Darnach anſchließend am Pfaudorte mit Zuſammenkünft tun Lokale 4, 5: Weiß⸗ und Rotweine, ver⸗ ſchledene leere Fäſſer, ſowie Möbel und Einrichtungsgegenſtände ver⸗ ſchiedener Akt. 9661 Maünheim, 3. Septbr: 1908. Weber, Gerichtsvollzieher, C 2, 7. Zwangsberſteigerüng. Freitag, 4. Septbr. 1903, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier— ey. am Pfandorte: 1 Partie Wagnerholz, 1 Hobel⸗ bauk, 1 Hund, 1 Zweirad, Lüſtre, Warenſchränke, Bügel⸗ eiſen, Stehpült, 39 elektr⸗ Glocken, 27 Schalnteiglocken, 4 neue Telephonſtattonen mit Honee 2 feine Telephon⸗ Hausſtationen, Möbel aller Art, Lexikon, 1 Polſſergarnitur, 1 Waſchmaſchine(größe, für cheintiſche eiuigung), 1 Centri⸗ füg äſchige, 1 Klabier iſ. and. gegeſt Barzahlung iſr Pollſtreck⸗ ünlgswege öffentlich vetſteigern. Mänſthein, 3 Seßlbr. 1908. Noſter, Gerichtsvollzieher, Schöner Sportswagen 9662 zu ver⸗ kaufen. 2759b Mollſtraße 6, 2. St. 3 * 2* Steigerungs⸗Zurücknahme. Die auf Samstag, den 17. Ok⸗ tober 1903, vormittags 9 Uhr in das Nathaus zu Neckarhauſen anberaumte Zwangsverſteiger⸗ ung der Grundſtücke der Gaſt⸗ wirt Adam Mäule Eheleute in Neckarhauſen fiüdek nicht ſtatt. Ladendurg, 1. Septbr. 1908. Großh: Noturint als Vollf reckungsgericht Ok. Nae 15825 Zwangsverſteigerung. Im Wezge der Iwangsvoll⸗ ſtreckung ſolk das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mannheim, zur Zeit der Ern⸗ tragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Naſeſ des Wirt Gottlieb Kälble Eheleute in Mannheim einge⸗ lragene, nachſtshend beſchriebenen Gründſtück am 15812 Montag, 26. Oktbr. 1903, vormitags 9½ Uhr durch das unterzeichneke Nokariat deſſen Dienſträumen anüheim verſteigert — in B 4, 3 in werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Juli 19063 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grulldſtück be⸗ treffenden Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waten, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vok dek Aufforderung zur Abgabe von Geboten auzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widkigel⸗ falls ſie bei der Feſtſlellung des geringſten Gebots licht berück⸗ ſichtigt und bei der Verkeilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dlejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegeuſtehendes Recht haben, werden äufgefordert, vor der Ekteilung des Zuſchlags die hebung oder eiſtſtweili Ein 8 beizüfi Beſchretbung bes zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Maufheint, Baud 240, Heft 25, Beſtandsvek⸗ zeichniß L. Egb. Nr. 5190, Flächeſinhalt 15 är ſo qm Hoſfaite in der Schwetzingervorſtadt, an der Schwetzingerſtr. Nr. 88. Hierauf ſteht: a. ein zweiſtöckiges mit Keller, Wohnhaus b. ein ziveiſtöckiger Seltenbau rechts Wohnufng, 0. ein ziweiſtöckiger Seitenbau, links, Wohnung mit Keller, „ein einſtöcktger Concertſaal, ein einſtöckiger Abort, eine einſtöcktge Trinkhalle, ein vierſtöckiges Wohnhaus mit Keller, eine einſtöckige Wuürſtküche, ein einſtöckiger Abort, eln eiſiſtöckſger Saälbau, Schätzung 86 00 Mk. Hierzu Zubehör(Wittſchafts⸗ inrichtüng) geſchätzt zu 1500 Mk. Männheim, den 22. Auß. 1908. Gr. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dt. Elſaſſer. 18814 Großherzoglich Zadiſche Slaglseiſenbahnen. Vergebung von Baugrbeiten. Die Baiarbeiten und Lleſer⸗ ungen für den Neubau eiles Wohngebäudes für 4 Familien an der Güterhallenſtraße auf dem Zentralgüterbahnhof hier, beſtehend in Grab⸗, Maurer⸗ Steinhauer⸗, Verputz⸗, Zim⸗ mer⸗, Schreiner⸗, Glaſer⸗ Schloſſer⸗„‚Blechner⸗ und Tün⸗ cherarbeiten, ſollen im Wege der öffentlichen Verdingung im einzelnuen dder ini ganzen bergeben werden. Arbeitsbeſchriehe, in welche von den Beserbern die Einzelpreiſe elnzultagen ſind, werden auf der Kanzlei des Unterzeichneten, wo⸗ ſelbſt auch die Baupläne und die Vergebungsbedingungen zur Ein⸗ ſicht aufliegen, auf Verlangen koſtenfrei abgegeben. ündwi 3908 nach auswärts nicht ver⸗ audt. Die mit entſprechender Auf⸗ ſchrift zu verſehenden Angebote ſid läugſtens bis zu der an 15. September d.., vor⸗ mittags 10 Uuhr ſtattfindenden Verdiſigungstagfährt einzu⸗ reichen. 15809 Für den Zuſchlag bleibt eine Friſt von 3 Wochen vorbehalten. Mannheiſn, 1. Septbr. 1908 Der Gr. Bahubaninſpektor. Pece Neuenheim + dn ng 5 Hefdeſberg. 1901 02; 34 Einfährigo. Selthor bestangen aſſe Primaner. Kl, vongſonat. Or, Volx. Famillon- merkes auf Iwangsverſleigerung. Nr. 7454. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Männi⸗ heim belegene, int Grundbuche von Mannhetm, zur Zeither Eln⸗ tragung des Verſteſgerungsver⸗ den Namen der Kaufmann Jenn Lohrer Ehe⸗ leute hier elugetkageſle, nach⸗ ſtehend beſchriebenen Grundſtück üm Freltag, 6. Nob. 1003, vormittags 9½ Uhr, durch das Unterzeichnete Notariat — ift deſſen Dienſträumen in Mannheim, B 4, 3 vexſteigert werden. 8 Dek Vebſteigerungsvermerk iſt am 1. Auguſt 1903 in das Grtütdduch elngeträgen wordelt. Die Einſicht der Mitteilungen des Geundbüchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, b edet der Schätzusigsüürkünde iſt jeder⸗ maun geſtattet. Es eigeht die Aufforderung, Fianſee ſoweit ſie zur Zeit del Einkragung des Verſteigetungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderüng zur Abgabe von Geboten auzüſſtelden Ultd, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ häft zu ſſtachen, widrigenfalls ſie bel der Feſtſtellung des ge⸗ ringſten Gebots nichtk bepafck⸗ fichtigt und hei der Berteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten fachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Neut Spnheß entgegenſtehendes Recht habeſt, werden äufge⸗ fördert, vor der Erteilung des anſe die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerken Gegenſtandes tritt. Beſchrelbung des zu verſteigernden Gruudſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 10, Heft 28, Beſtandsver⸗ zeichliß J. 15384 Lagerbuch⸗Nr. 180 b, Flächen⸗ inhalt 2 ar 20 qm Hoſraite 18. Querſtraße Nr. 27, neu Acker⸗ ſtraße Ne. 27. Hlerauf ſteht: ein unterkellerles dreiſtöckiges vorderes Wohnhaus mit Ganpen, Eckhaus und ein dreiſtöckiger Flügelbau init Gau⸗ pen, geſchätzt zu 52 000 M. Hierzu Jubehör(Wirtſchafts⸗ elllkichtüng) im Wert von 590 M Manüheiin, den 27. Auig 1903. Großh. Notariagt III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. Gaskoks iſt ein vortreffliches billiges Heizutatexial. Eignet ſich gut für die bekaunten Dauerbrand Oefen(iriſche, Amerikaner Füll⸗ öſen u. ſ..) findet auch in aus⸗ gedehntem Maße bei Central heizanlagen und in Fabriken vorteilhafte Verwendung. Wir liefern groben und ge⸗ grochenen Koks jederzeit zu den billigſten Tagespreiſen, auf Wunſch durch unſere Fuhre au's Haus. Bei größere Abſchlüſſen beſondere Preisfeſſſetzung. Bei dem großen Andkang det Beſtellungen zu Beginn des Herbſtes iſt es uns nicht immet möglich, alle Lieferungen ſo raſch zu betäligen, äls dies in den meiſten Fällen vorausgeſetzt wird, weshalb wir frühzeikige Beſlell⸗ ung empfehlei. Zur Vermeidung gon Irktü⸗ mern bitten wir Beſtellungen tunlichſt ſchriftlich(nicht kele⸗ phoniſch) unter genauer An⸗ gabe von Namen und Wohn⸗ ung an unſere Verwaltung— Luiſenring Nö. 49— gelaugen zu laſſen. 29500/½537 Maunnheim, 1. Septbr. 1903. Die Direktion der ſtädt. Gas⸗ u, Waſſerwerke: Ehkr. Beyek. N V* ..: Fritſch. In der Arbeiter⸗Kolonie Ankenbuck iſt wieder Mangel au. Röcken, Joppen, Hofen, Weſſen, Hemden, Sockeſt und insbeſondere an Schuhwerk ein⸗ getteten. Wir richten deshalb an die Herten Vertrauensmänner und Freunde des Vereins die herz⸗ liche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Bekleidungsgegen⸗ ſtände gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen ent⸗ weder an Hausvater Wernigk in Ankenbück— Poſt Dütrr⸗ heim und Station Kleugen—, oder an die Central⸗Saitiſtelſtelle in ſtarlsruhe, Sophienſtraße 25, eingeſandt werden. 12605 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht exrwünſcht ſind, wollen an Unſere Vereiuskaſſe in Karlsrühe, Sophienſtr. 25, gittigſt abgeführt werden. Karlsruhe in April 1903. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien im Großherzogthum Baben Turn⸗Berein Mannhbeim. Gegr, 1648. Eingetr. Verein MPVereinsturnhalle: Ecke der Prlnz Wilhelm⸗ u. Ehablöktenſtraße. 80 Unſere Uebungsabende fſind bis auf Weiteres wie folgt feſtgeſetzt Riegenturnen: Dieuſtag und Freitag. Durnen der Mäunerabthei⸗ lung Mittwoch und Samſtäg. Turnen der Jugendabthei⸗ lung Donnerſtag und Samſtag, jeweils Abends von—10 Uhr Kürturnen Sonntag Vormltt Damenturnen Abtleilung a2 Maa Donnerſtag, jeweils Aheſtös bö 8 bis 16 Uhr. Abtheilung 3: Dienſtag und Freitag 1 88 Abends von 6 bis 8 Uhr. iſt der Zutritt zu den Uebüngsſtündeſt der Mäſſtenab⸗ thetlungeſt micht geſtäktet. Sängerriege: Plobe jeden Montag Abend um ½9 Uhr im kleinen Saale unſerer Turuhalle. Aumeldüngen behufßs Aufnahme in den Verein be⸗ alt man mündlich in der Türi hälle bei unſetken Turnwakten Und für bie Däſſteſtäbtheilungen bei deren Leiter oder ſchriftlich an den Vorſtand zu machel. 13685 Der Vorſtand. Für kleine Inſerate von auswärts bitten wir uns die Gebühren gleich bei der Beſtellung mit einzuſenden, um Verzögerung in der Auf⸗ nahme durch die Korreſpon⸗ denz zꝛc. zu vermeiden. Da Bekanntmachung. Fahrpreisermüßigung für bie Beſücher der Maaueer Pferde⸗ Reunen betr. Nr. 25460 J. Zur öffentlichen Kenntnis wird gebracht, daß die am Sonntag, 27. Septbr. l. Is. bei den Stalionen der badiſchen und pfälziſchen Eiſen⸗ bahnen, ſowie bei den badiſchen Stationen der Main⸗Neckar⸗Bahn gelöſten einfächen Perſonenzugs⸗ fahrkarten nach Mannheim(bezüglich der pfelzſchen Eiſenbahnen auch nach Ludwegshafen) zur Rückreiſe benützt werden dürfen, wenn ſie vom Sekretartate des Rennvereins abgeſtempelt ſind. Die am 27. Sep⸗ kember er gelöſten Karten,(mit Ausnahme derjenigen für die pfälziſchen Eiſenbahnen, welch letztere nur für den einen Tag Giltigkeit beſitzen), gelten noch am 28. September; um die Giltigkeit ſämmtlicher Karten. fahrkarten und Kilometerhefteinträge erſtreckt ſich die Vergünſtigung nicht, zügen ſind auf den Strecken der badiſehen Eiſen⸗ bahnen— Fiafteee zu löſen. In dem Bereich der Main⸗ Mitternacht dieſes Tages ekliſcht Auf Lokalzugs⸗ Zur Benützung von Schnoll⸗ je für Hin⸗ und Rückfahrt beſonders— eckar⸗Bahn und der pfälziſehen Eiſenbahnen dagegen dürfen mit den ermäßigten Fahrkarten D⸗ und Schnellzüge überhaupt nicht, ſondern nur Per⸗ ſonenzüge benützt werden. 26800%½0 Mannheim, den 4. Auguſt 1903. Oberbürgermeiſter: Ji B. Martin. Diebold⸗ 5———— 5——— Thiele& Höring, heidelberg Lechn. Bureau für Waſſergewinnung Brunnen⸗, Schacht und Stollenbau Tiefbohrungen nach Waſſer für Brauereien, Fabriken ie. Profette und Noſtenanſchläge auf verlangen. prima Referenzen. 13848 Betrüge bis 5 Mark füür 10 Pf. mittelſt Poſtanweiſung gefündt werden können, ſo bitten wir, der Sicherheit wegen ſich der Poſtanweiſung bedienen zu wollen. Solche kleine Inſerate kann man ſich leicht ſelbſt be⸗ rechnen, wenn man 23 bis 25 geſchriebene Buchſtaben auf eine Druckzeile rechnet. Falls ein Satz oder ein Wort be⸗ ſonders hervorgehoben werden ſoll, rechne man 1 Zetle mehr. Der Preis für eine Druckzeile iſt 25 Pfg. Wenn Offerten⸗ Zuſendung gewünſcht wird, iſt das Porto hierfüt mit bei⸗ zufügen. Alleinverkauf flir Maunheim: eschäft. E 18. Erpedition des „General⸗Auzriger“ der Skadt Mannheim und Amigebung (Mäunheimer Journal) Deas beste Metall-Putzemittel 18t und pleibt Metall- Putz- Glanz Ueberall zu babeh in Dösen 4 10 Pig. Fabr.: Tubszpuski& 00,, Bstlin J0. gesetzlich Achtung auf Schutzmarke„Amof“. geschützt anerkannt vorzügliche Marke, ärztl. empfohlen, hervorragend begutachtet, Analysen bei jeder Flasche. HbDie stets grösser Wer- dende Nach- ſrage ist der beste Beweis für die Be- liebtheit un⸗ serer Spezial- * Flarke, 1022. Deutsche Kaiser- Cognae- Brennerei Roustte& 61e., DüssELDOREF. Kaisef-Cognaue“ ½ Lirfl. M..— — 5 7.70 5 Kotzlen u. 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